Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2012/13
Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2012/13
Ypsomed Holding AG
Brunnmattstrasse 6 Postfach 3401 Burgdorf Schweiz Telefon +41 34 424 41 11 Fax +41 34 424 41 22 www.ypsomed.com info@ypsomed.com
Ypsomed Holding AG
Gesch채ftsbericht 2012/13
Ypsomed – Better Life
Die eigene Krankheit selbst behandeln und kontrollieren, um ein unabhängiges Leben zu führen: Dank Selbstmedikation ist dies für Millionen von Menschen, z.B. Diabetiker, heute auf der ganzen Welt Realität. Seit zehn Jahren arbeitet Ypsomed daran, dieses selbstbestimmte, einfache Leben weiteren Patientengruppen zugänglich zu machen. Möglich ist – und war – das nur mit begeisterten, kompetenten, lernwilligen und langfristig denkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Solche Menschen – allesamt exakt seit dem Start bei Ypsomed mit dabei – werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.
Ypsomed – Better Life
Diabetiker stechen sich jeden Tag mehrmals, um mittels Pen und Nadel Insulin zu injizieren. Damit dieser Stich möglichst schmerzarm und sicher geschieht, pflegt Matthias Stalder, strategischer Einkäufer für die Produktion der mylife™ Clickfine® und Penfine® Nadeln, ein globales Lieferantennetzwerk. Die enge Partnerschaft zu den Kanülen-Lieferanten von Ypsomed, ihrerseits HightechUnternehmen, und die Erfüllung der komplexen Anforderungen an die Patientensicherheit hat für Matthias Stalder oberste Priorität.
Matthias Stalder Senior Buyer Strategic Purchasing
Schon viele Millionen PenNadeln hat Schichtleiter Esref Asani in seinen zehn YpsomedJahren den Reinraum verlassen sehen. Anders als seine BüroKollegen kann Esref Asani nicht einfach so am Arbeitsplatz erscheinen – vor Schichtantritt ist eine aufwändige Umkleideprozedur in der Schleuse fällig, denn hinsichtlich Sauberkeit und Qualität genügen in der Nadelproduktion nur die allerhöchsten Standards. Dafür gibt Esref Asani, ein energiegeladener Hobby-Fussballtrainer, jeden Tag sein Bestes.
Esref Asani Shiftleader Production
Ypsomed – Better Life
Zahlreiche Einkaufsteile, Rohstoffe sowie Hilfs- und Verbrauchsmaterialien von Lieferanten werden für die Herstellung eines Injektionspens benötigt. Hinzu kommen komplexe, teils automatische, teils manuelle Arbeitsabläufe in der Montage, höchste Anforderungen an Qualität und Rückverfolgbarkeit sowie wechselnde Kundenanforderungen: Die Planung und Koordination der Pen-Produktion von Ypsomed ist eine Herkulesaufgabe. Prozessfachmann und Planer Yves Bürgin stellt sich ihr jeden Tag mit viel Elan, Optimismus und Humor.
Yves B端rgin Planner Expert Supply Chain Management
Elsbeth Hofer arbeitet in der Leiterplattenproduktion und fertigt sogenannte E-Module. Diese finden z.B. im GenotropinPen Verwendung, den Ypsomed im Auftrag von Pfizer herstellt. Der GenotropinPen wird in der Wachstumshormon-Therapie für tägliche Injektionen eingesetzt. Während der Schicht sind Elsbeth Hofer die Patienten stets «effektiv präsent». Sie schätzt, dass die Genauigkeit und Sorgfalt, womit sie ihre Arbeit tut, vielen Menschen direkt zugutekommt.
Elsbeth Hofer Employee Assembly, Printing & Packaging
Ypsomed – Better Life
Dafür sorgen, dass eine 36 Meter lange Maschine möglichst nie still steht – das ist die Aufgabe von Fikret Vukovic und seinem Team in der Solostar-Komponentenproduktion. Dazu muss der Mann mit Spitzname «Fritz» zuweilen schnell sein – so schnell und begeistert, wie sich der Feierabend-Allround-Handwerker jeweils auch mit neuen Herausforderungen bei der Arbeit vertraut macht. Und das ist gut so: schliesslich lieferte Ypsomed Sanofi im vergangenen Geschäftsjahr viele Millionen Komponenten für den Solostar-Insulinpen.
Fikret Vukovic Employee Assembly, Printing & Packaging
Bevor sie vor zehn Jahren zu Ypsomed stiess, verkaufte Petra Scherrer Kostbares in einer Bijouterie. Heute überprüfen sie und ihr Team mehrmals täglich, ob die produzierten Komponenten für Insulinpens den hohen Standards für Qualität und Patientensicherheit entsprechen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Petra Scherrers Abteilung «In Process Control» (IPC) heisst: Dank ihrer Arbeit werden Abweichungen und Fehler direkt an der Quelle entdeckt und können so umgehend behoben werden.
Petra Scherrer Manager In-Process-Control
Ypsomed – Better Life
Wenn der Design Engineer und gelernte Werkzeugmacher Patrick Hostettler Papier und Bleistift zur Hand nimmt, dann geht es meist darum, dass Patienten die Selbstmedikation bald noch einfacher von der Hand geht. Dank Hilfsmitteln wie CAD und 3D-Druckern entstehen aus Skizzen Prototypen, welche zu Verbesserungen und Innovationen für Ypsomed-Produkte führen. Höhepunkt von Patrick Hostettlers Arbeit ist, wenn ein Produkt mit «seinen» neu entwickelten Funktionen in Fabrikation geht und von Patienten im Alltag benutzt wird.
Patrick Hostettler Design Engineer
Dass aus Prototypen schliesslich in Massen produzierbare Produkte werden, dafür nehmen Markus Schütz und sein Team von Werkzeugmachern eine prägende Rolle ein. Unter Markus Schützs Leitung entstehen mit höchster Präzision gefertigte Metallformen, sogenannte Kavitäten. Die automatischen Spritzgussmaschinen der Produktion können mit diesen Werkzeugen Kunststoffteile – z. B. für Pens, Pen-Nadeln oder die neue Insulinpumpe – in Stückzahlen von einigen Tausend bis viele hundert Millionen herstellen.
Markus Sch端tz Manager Tool Manufacturing
Ypsomed – Better Life
Höchst vielfältig sind die Anliegen, welche an Sybille Brand, Rezeptionistin am Ypsomed-Empfang, gerichtet werden: Da sind die Kunden und Lieferanten mit dringendem Informationsbedarf. Nervöse potentielle Mitarbeiter vor dem ersten Vorstellungsgespräch. Patienten, welche neue mylife OmniPod PatchPumpen bestellen. Sybille Brand, welche sich auch nach zehn Jahren bei Ypsomed «extrem daheim» fühlt, ist für sie alle gerne die erste Anlaufstelle und helfende Hand.
Sybille Brand Receptionist
Wenn bei Vincenzo Collura das Telefon klingelt, dann liegen am anderen Ende der Leitung oft die Nerven blank: Vincenzo Collura arbeitet im IT-Support von Ypsomed. Aus den ratlosen bis verzweifelten Kolleginnen und Kollegen wieder glückliche User zu machen, stellt für den passionierter Hobby-Salsatänzer sowohl die Herausforderung als auch den Reiz seiner Tätigkeit dar. Die dafür notwendigen Arbeiten reichen vom Aufstellen eines PCs bis zum Durchziehen kompletter Projekte. Spass macht Vincenzo Collura beides.
Vincenzo Collura System Specialist, Information & Communication Technology
Ypsomed – Better Life
Als Qualitätsmanager in der Abteilung Test Planning ist Francisco Prieto ausgezogen, seinen Kolleginnen und Kollegen die Angst vor der Statistik zu nehmen. Statistische Prozesslenkung (SPC), wobei alle paar Stunden wichtige Kennwerte einer Produktion erhoben werden und Probleme noch vor ihrem Auftreten erkannt werden, ist eines der wichtigsten Instrumente der Ypsomed Qualitätskontrolle. Francisco Prieto konzipiert und überwacht die Implementierung der dazu notwendigen Hightech-Geräte und Prozesse
Francisco Prieto Sub-Project Leader Test Planning
Entspricht das Gelieferte in Menge, Ausführung und Qualität der Bestellung? Viele Male am Tag stellt sich Zeljko Andricic, Qualitätsprüfer in der Wareneingangsprüfung, diese Frage. Dass er sie mit Ja beantworten kann, ist zentral: Stimmt der Input eines Fabrikationsprozesses nicht, sind alle weiteren Arbeitsschritte im Unternehmen vergebliche Liebesmüh. Deshalb muss jede Prüfung immer auch lückenlos dokumentiert und nachverfolgbar sein. Der stete Gedanke an den Patienten ist für Zeljko Andricic dabei selbstverständlich.
Zeljko Andricic Employee Incoming Goods Inspection
Inhaltsverzeichnis
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Brief an die Aktionäre
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Schlüsselzahlen der Ypsomed im Überblick
20 Geschäftsbericht YDS Ypsomed Delivery Systems 20 Mehr Erfolg mit YDS – Ypsomed Delivery Systems 22 Ypsomed Custom Products – Injektionssysteme à la Carte mylife™ Diabetescare 25 mylife™ Diabetescare – umfassende Diabetes-Versorgung 27 mylife™ Unio™ Blutzuckermesssystem – einfach clever 28 Pen-Nadeln von Ypsomed – seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte 30 mylife™ OmniPod® – die einzige schlauchlose Insulinpumpe auf dem Markt 32 Die neue Insulinpumpe von Ypsomed – klein, einfach, erschwinglich 33 mylife™ Orbit® Infusionsset – 360° Bewegungsfreiheit
35 Nachhaltigkeitsbericht 35 Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung 41 Umwelt
43 Finanzbericht 43 Kommentar zur Konzernrechnung 2012/13 45 Konsolidierter Konzernabschluss 2012/13 67 Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG 2012/13 74 Fünfjahresübersicht
75
Corporate Governance Bericht 75 Corporate Governance 95 Informationspolitik
96 Glossar
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre
Im Geschäftsjahr 2012/13 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 244.6 Mio. und einen operativen Gewinn von CHF 4.8 Mio. Obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1.6% leicht geringer ausfiel, konnte dank Kosteneinsparungen die Profitabilität mit einer EBIT-Marge von 2.0% auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Ypsomed steigerte im Geschäftsjahr 2012/13 den Nettoerlös im Segment Diabetes Direct Business um 16.9% auf CHF 91.4 Mio., wozu insbesondere die annähernde Umsatzverdoppelung mit der Insulin Patchpumpe mylife™ OmniPod ® beigetragen hat. Im Segment Delivery Devices erwirtschaftete Ypsomed im Geschäftsjahr 2012/13 einen Nettoerlös von CHF 137.8 Mio., der 10.2% unter dem Vorjahr lag. Im Vorjahr waren noch die letzten Umsätze aus den OptiSet ® - und OptiPen ® -Lieferungen an Sanofi erfasst. Im laufenden Jahr liefen Lieferungen für neue Pen-Kunden an,
diese konnten die Sanofi-Umsätze nicht kompensieren, wie auch Verzögerungen bei Medikamentenzulassungen bei Grosskunden einen negativen Impact hatten. Dadurch verzögert sich der Produktionsbeginn der entsprechenden Pensysteme und deren Auslieferung um bis zu zwölf Monate. Entsprechend fiel das operative Ergebnis im Segment Delivery Devices mit CHF 9.5 Mio. um 31.5% unter dem Vorjahr aus. Das operative Ergebnis im Diabetes Direct Business verbesserte sich zwar um 68.1%, blieb aber wegen der Kosten der laufenden Markteinführung neuer Diabetescare Produkte mit CHF -2.9 Mio. noch negativ. Das Blutzuckermessgerät mylife™ Unio™ konnte erst mit Verspätung im vierten Quartal dieses Geschäftsjahres lanciert werden, sodass zwar Launch- und Bemusterungskosten angefallen sind, die geplanten Umsätze jedoch zeitverzögert realisiert werden.
Schlüsselzahlen im Überblick In Tausend CHF
Nettoerlös
1. April 2012 – 31. März 2013
1. April 2011 – 31. März 2012
Veränderung
in %
244 565
248 593
–4 028
–1.6%
137 807
153 404
–15 598
–10.2%
davon Diabetes Direct Business
91 426
78 186
13 240
16.9%
davon Übrige
15 332
17 003
–1 671
–9.8%
57 074
56 373
702
1.2%
Bruttoergebnis in %
23.3%
22.7%
Betriebsergebnis
4 846
5 140
–294
–5.7%
–6 854
–80.6% –80.5%
davon Delivery Devices
Bruttoergebnis
Betriebsergebnis in %
2.0%
2.1%
1 646
8 500
Reingewinn in %
0.7%
3.4%
Reingewinn pro Aktie (in CHF)
0.13
0.67
–0.54
Forschungs- und Entwicklungsausgaben total
23 650
25 201
–1 551
–6.2%
Investitionen in Sachanlagen
15 945
7 501
8 444
112.6%
Eigenkapitalquote in %
63.6%
66.6%
Anzahl Mitarbeitende (per 31. März)
1 015
1 026
–11
–1.1%
971
980
–10
–1.0%
Reingewinn
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet per 31. März) Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER. Beträge in Tausend CHF. Gewinn pro Aktie in CHF.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Erfreuliche Fortschritte und Erfolge im Geschäftsjahr 2012/13 Doch nun zu den zahlreichen positiven Ereignissen des Geschäftsjahres 2012/13. Im Delivery Devices-Geschäft konnten wir unsere Produkte und Dienstleistungen unter der neuen Dachmarke Ypsomed Delivery Systems (YDS) bei den Pharmakunden klar positionieren. Die auslaufenden Patente und die Entwicklung neuer Originalpräparate und BiosimilarMedikamente beleben die Nachfrage nach geeigneten Injektionssystemen. Ypsomed erhält wegen seiner Entwicklungskompetenz und breiten Palette an sofort einsatzfähigen Pensystemen und Autoinjektoren von grossen Pharmakonzernen, aber ganz besonders auch von regionalen Pharmafirmen in wachstumsstarken Schwellenländern laufend Anfragen. Während derzeit mehrere Pharmakunden Autoinjektoren und Pensysteme von Ypsomed im Rahmen von klinischen Studien testen, haben im Geschäftsjahr 2012/13 zwei neuen Kunden den ServoPen® im Markt lanciert, und die drittgrösste Pharmafirma aus Indien, Lupin Limited, plant die Markteinführung ab Mai 2013. Während in der Schweiz die hochautomatisierte Herstellung von Produkten wie Pen-Nadeln oder Einweg-Pens sinnvoll ist, wird die Produktion für Produkte, die mit hohem manuellem Arbeitsaufwand produziert werden, verstärkt ins Ausland verlagert. Gerade asiatische Märkte sind für Biosimilar-Medikamente äusserst attraktiv und deren Hersteller entsprechend an erschwinglichen Pensystemen wie dem YpsoPen ® Twist besonders interessiert. Ypsomed industrialisiert deshalb den YpsoPen® Twist in der Schweiz und wird die Produktion im Verlaufe des folgenden Geschäftsjahres nach China verlagern. Ebenfalls konkrete Nachfrage besteht nach dem UnoPen™, einem Einweg-Insulinpen, für den im letzten Geschäftsjahr mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten in der Schweiz begonnen wurde. Erwähnenswert ist ferner das hohe Auftragsvolumen für Komponenten des SoloStar™ -Pens von Sanofi, welche Ypsomed bei der Lohnfertigung erreicht. Besonders erfreut sind wir über die positive Entwicklung des Segment Diabetes Direct Business im Geschäftsjahr 2012/13. Der Umsatz mit mylife™ Diabetescare-Produkten erhöhte sich insgesamt um 16.9% von CHF 78.2 Mio. auf CHF 91.4 Mio. Besonders vielversprechend war die deutliche Umsatzsteigerung mit der schlauchlosen Insulin-Patchpumpe mylife™ OmniPod ®. Ypsomed hat im letzten Jahr die 2. Gene-ration der deutlich kleineren und leichteren Pods im Markt eingeführt und begeistert damit noch mehr Pumpenträger. Zudem ist es uns gelungen, die Vertriebsrechte für den mylife™ OmniPod ® auf neu 25 Länder in Europa, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Asien auszudehnen und zeitlich bis 2016 resp. unter 18
gewissen Bedingungen bis 2018 zu verlängern. Weiter konnten wir im Geschäftsjahr 2012/13 wichtige Distributionsverträge abschliessen, u.a. für das mylife™ Orbit ® Infusionsset mit Distributionspartnern in Kanada und in SaudiArabien. Die Produktion der Pen-Nadeln, welche dieses Jahr ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern konnte, wurde deutlich ausgebaut und erfolgt ab dem Jahr 2013 konzentriert am Standort Solothurn.
Ypsomed feiert 10-Jahr-Jubiläum Vor dem Hintergrund dieser erfolgreichen Entwicklung freuen wir uns, dass wir diesen Frühling unser 10-jähriges Bestehen feiern durften. Ypsomed ist ja wie bekannt aus der Disetronic entstanden, als am 30. April 2003 die Roche Holding AG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes das Infusionsgeschäft erworben hat und wir das Injektionsgeschäft unter der neuen Firmenbezeichnung Ypsomed weitergeführt haben. Mit der Vision «Selbstbehandlung wird mit YpsomedProdukten zur Selbstverständlichkeit» haben wir unsere Strategie seither unternehmerisch und konsequent verfolgt. Ypsomed bietet für Patienten Lösungen zur Selbstinjektion von Medikamenten, insbesondere Produkte für Menschen mit Diabetes, welche sich mit Insulin therapieren müssen. Wir waren in der ersten Phase mit unseren eigenentwickelten Insulin-Pensystemen überaus erfolgreich. Von 2003 bis 2006 stieg der Umsatz von CHF 137.2 Mio. auf CHF 310.6 Mio., wobei wir im Geschäftsjahr 2005/06 rund 64% des Umsatzes alleine mit Sanofi-Aventis erzielten. Rückblickend hat uns dieser Erfolg aber in eine starke Abhängigkeit gebracht und damit in den letzten Jahren auch zahlreiche Probleme ge-
«Wir sind stolz, dass seit der Verselbständigung der Ypsomed im Jahr 2003 ein international tätiges Medizintechnikunternehmen entstanden ist, welches heute in über 50 Ländern tätig ist und rund 1000 Mitarbeitende beschäftigt.»
schaffen, deren Lösung länger gedauert hat, als wir damals angenommen hatten. Ypsomed ist an diesen Herausforderungen aber auch gewachsen und konnte dank der hohen Eigenkapitalquote immer selbständig agieren und unternehmerisch investieren. Wir haben unsere Kundenbasis bei den Injektionssystemen erfolgreich diversifiziert und das mylife™ Diabetescare Geschäft ausgebaut, sodass heute keine solche Abhängigkeit mehr vorhanden ist. All dies zu erreichen, hat von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den letzten zehn Jahren enorm viel Einsatz und Engagement abverlangt, wofür wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bei ihnen bedanken.
Mit Infusionssystemen zurück zu den Wurzeln des Erfolgs Im Rahmen der strategischen Ausrichtung haben wir unser Produktportfolio von mylife™ Diabetescare sehr bewusst mit Infusionssystemen und passenden Zubehörprodukten erweitert. So hat Ypsomed mittels Akquisition das mylife™ Orbit ® Infusionsset übernommen und in wichtigen Märkten in Europa bereits innert kurzer Zeit einen signifikanten Marktanteil mit der weltweit ersten Insulin Patchpumpe mylife™ OmniPod ® erobert. Entscheidend war dabei sicher auch unser eigener, auf Diabetes spezialisierter Aussendienst in unseren Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und den nordischen Ländern. Wir planen, in Zukunft das Infusionsgeschäft weiter zu verstärken, und sind erfreut über die konkreten Fortschritte im letzten Geschäftsjahr bei der Entwicklung der eigenen Insulinpumpe. Der Markt für Insulinpumpen birgt grosses Potenzial, das wir nutzen wollen. Wir gehen auch einen anderen Weg als unsere Konkurrenz: Unsere neue Insulinpumpe wird funktional und technisch vereinfacht und mit einer vorgefüllten Insulinstandardampulle verwendet, welche die Bedienung der Pumpe viel einfacher und bequemer gestaltet. Entscheidend wird auch sein, dass wir bei Ypsomed mit dem eigenen mylife™ Orbit ® Infusionsset viel Flexibilität und Gestaltungsspielraum bei der Vermarktung haben, da wir die Kosten dieses wichtigen Bestandteils selber beeinflussen können. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unserer Insulinpumpe für viel mehr Menschen mit Diabetes den Zugang zur heute besten Insulintherapie ermöglichen werden. Mit der klaren Verstärkung des Infusionsgeschäfts kehren wir mit Ypsomed zurück zu unseren Wurzeln und sind zuversichtlich, mit innovativen Infusionssystemen wieder an die Erfolge der Disetronic anknüpfen zu können.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Ausblick Für das kommende Geschäftsjahr sehen wir ein Umsatzwachstum gegen 10.0%. Auf Stufe EBIT wird gegenüber dem Vorjahr eine annähernde Verdoppelung des Jahresergebnisses erwartet. Das erste Halbjahr 2013/14 wird auf Stufe Umsatz und EBIT noch verhalten auf Vorjahresniveau ausfallen, da Kosten aus Industrialisierungs- und Optimierungsprojekten belasten. Im zweiten Semester werden geplante neue Produktlieferungen und die Effekte aus den Optimierungsprojekten zu wesentlichen Umsatz- und Ergebnissteigerungen führen. Wir danken Ihnen, werte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen bestens.
Dr. h. c. Willy Michel
Simon Michel
Chief Executive Officer, CEO und Präsident des Verwaltungsrates
Senior Vice President Marketing & Sales
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Mehr Erfolg mit YDS – Ypsomed Delivery Systems
Breites Angebot an Injektionssystemen und umfassender Service Pharma- und Biotechkunden weltweit kennen Ypsomed und vertrauen der anerkannten Kompetenz und jahrzehntelangen Erfahrung von Ypsomed als Entwickler und Hersteller von innovativen Injektionssystemen. Das breite Angebot an Injektionssystemen und der umfassende Service der Ypsomed hat seit einem Jahr auch eine eigene Marke: Ypsomed Delivery Systems (YDS). Die Dachmarke YDS umfasst ein vollständiges Angebot an innovativen Injektionssystemen sowie flexible Dienstleistungen rund um die Entwicklung und Herstellung von Injektionssystemen. Namentlich sind dies: • kundenspezifische Injektionssysteme (Custom Products) • Auftragsentwicklung und Produktion (Contract Development) • Lohnfertigung (Contract Manufacturing) • Verpackung von Medikament und Injektionssystem (Drug & Device Assembly)
Produkte und Dienstleistungen nach Mass Ypsomed bietet als ‚Full-Service‘-Partner kundenspezifische Injektionssysteme, ausgehend von entwickelten und industrialisierten Plattformen, an. Je nach Kundenbedürfnis kann Ypsomed aber auch individuelle Leistungen nach Mass erbringen, zum Beispiel die Neuentwicklung von Injektionssystemen im Kundenauftrag oder die Lohnfertigung und Montage von medizintechnischen Komponenten. Bei Bedarf können die hergestellten Pensysteme mit dem Medikament fertig verpackt und geliefert werden. Mit YDS Ypsomed Delivery Systems trägt Ypsomed von der technischen Entwicklung über das Design bis hin zur Herstellung und Verpackung entscheidend zur Sicherheit und zum Markterfolg der Produkte von Pharma- und Biotechfirmen bei.
«Mehr Vertrauen – mehr Erfolg – dank Ypsomed Delivery Systems.»
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Vermehrt Selbstmedikation durch Injektionssysteme Die starke Zunahme von biotechnologisch hergestellten Medikamenten wie Peptidhormonen und monoklonalen Antikörper, die mehrheitlich subkutan verabreicht werden können, führt zwangsläufig zu einer vermehrten Selbstmedikation mit Injektionssystemen bei Krankheiten wie Diabetes, Wachstumsstörungen, Infertilität, Autoimmunkrankheiten, Osteoporose, Hepatitis C oder multiple Sklerose. Kostengünstige, ergonomische und sichere Pensysteme oder Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen, wie sie Ypsomed in ihrer Produktpalette anbietet, werden darüber hinaus auch bei der Behandlung von Krebs und Autoimmunkrankheiten wie Arthritis, multiple Sklerose, Psoriasis oder Crohn’s Disease verwendet.
«Ypsomed Delivery Systems bietet ein umfassendes Spektrum an Technologien und Dienstleistungen für zuverlässige und benutzerfreundliche Injektionssysteme zur Selbstmedikation.»
Wachsender Pharmamarkt erhöht Nachfrage nach Injektionssystemen Für das Delivery Systems-Geschäft der Ypsomed ist die Entwicklung des globalen Pharmamarktes von grosser Bedeutung. Wie bereits im Halbjahresbericht 2012 erwähnt, weist der weltweite Pharmamarkt ein sehr erfreuliches Wachstum von 5–7% auf und wird gemäss Schätzungen von IMS Health bis ins Jahr 2016 auf US$ 1150 Milliarden steigen. Im gleichen Zeitraum wird der Umsatz mit injizierbaren Medikamenten von heute US$ 170 Milliarden auf über US$ 200 Milliarden ansteigen. Während in den etablierten Märkten wie Nordamerika, Europa sowie Japan und Australien das Wachstum lediglich zwischen 1 und 3% liegt, sind die Wachstumsraten in Asien und Lateinamerika mit 12–13% deutlich höher. Ein anhaltend hohes Wachstum ist besonders in China, Indien, Russland, Brasilien, Südkorea, Mexiko und der Türkei zu beobachten. Die Gründe für die auch in Zukunft steigende Nachfrage im Pharmamarkt sind neben einer zunehmend älteren Bevölkerung vor allem der stark steigende Wohlstand in Schwellenländern und damit verbunden eine verbesserte Gesundheitsversorgung.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
50
Mia. Dollar
Quelle IMS Health
Geschätzter Umsatzrückgang bei Markenmedikamenten aufgrund Patentklippe 51
40 30
29
34 29
24
20 10
31
20
18
16
26
25 21
20
17 11
9
0 2005
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2009
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2011
2012
Ypsomed ist mit YDS Ypsomed Delivery Systems global ausgerichtet und sehr zuversichtlich, von diesem Wachstumspotenzial profitieren zu können. Bereits heute werden jährlich mehr als 1.3 Milliarden Ampullen mit 3 ml Füllmenge fabriziert, was zu einer starken Nachfrage nach Pensystemen führt. Auch der Markt für vorgefüllte Spritzen (1 ml) für biotechnisch hergestellte Medikamente wächst und hat aktuell ein Volumen von rund 300 Millionen Stück pro Jahr, wovon erst rund 8% mit einem Autoinjektor zusammen angeboten werden.
«Ypsomed ist im stark wachsenden Autoinjektorenmarkt mit einer breiten Produktpalette gut aufgestellt.»
2013
2014
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2019
2020
so zum Beispiel für langwirkende Insuline. Die teilweise unklaren regulatorischen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Zulassung von neuen Biosimilar-Medikamenten hat deren Markteinführung bisher verzögert, vor allem in den USA, dem grössten Pharmamarkt der Welt. Vorreiter war bisher Europa mit einem Umsatz von rund US$ 400 Millionen mit BiosimilarProdukten für das Jahr 2011, wie Datamonitor, ein unabhängiges Marktforschungsinstitut, erhoben hat. Im Jahr 2012 ist durch den Erlass von verbindlichen Richtlinien und Zulassungskriterien eine Beschleunigung eingetreten, sodass die Verkäufe von Biosimilar-Produkten in den nächsten Jahren deutlich zunehmen werden. So schätzt IMS Health den globalen Umsatz mit Biosimilars im Jahr 2015 auf US$ 2.6 Mia., während PharmaIntellect im Jahr 2017 einen Umsatz von US$ 14 Mia. prognostiziert. Der Pharmakonzern Pfizer ist noch optimistischer und erwartet im Jahr 2024 gar einen Umsatz von US$ 40 Mia. mit Biosimilar-Medikamenten.
Die Patentklippe und die Entwicklung von BiosimilarMedikamenten
Biosimilar-Medikamente als Chance für Ypsomed
Trotz diesen erfreulichen Wachstumsaussichten befindet sich der Pharmamarkt im Umbruch, weil wichtige Patente für umsatzstarke Medikamente ablaufen. Die Abbildung oben basiert auf Angaben von IMS Health und verdeutlicht die sogenannte Patentklippe. Das Jahr 2012 markierte einen Höhepunkt, da in diesem Jahr wertmässig am meisten Medikamente ihren Patentschutz verloren haben. In einem engen Zusammenhang mit der Patentklippe steht die Entwicklung von Biosimilar-Medikamenten. Biosimilar-Medikamente sind auf Proteinbasis biotechnologisch erzeugte NachahmerArzneistoffe, die nach dem Ablauf der Patentzeit eines Originalpräparats zugelassen werden. Weltweit ist seit Jahren eine Vielzahl von Biosimilar-Wirkstoffen in der Entwicklung,
Mit diesem Umbruch im Pharmamarkt ergeben sich neue Chancen, die Ypsomed nutzen will. Durch den Wegfall des Patentschutzes bei bestehenden Medikamenten etablieren sich neue Anbieter von Biosimilar-Medikamenten, die über wenig oder gar kein eigenes Know-how im Bereich Injektionssysteme verfügen. Entsprechend attraktiv ist Ypsomed mit ihrem umfassenden YDS-Angebot für regionale Pharmafirmen in asiatischen Ländern allgemein, speziell aber in China und Indien sowie im Mittleren Osten und in Schwellenländern in Osteuropa. Aber nicht nur diese neuen Anbieter suchen einen kompetenten und flexiblen Partner wie Ypsomed mit einer breiten Palette an Injektionssystemen für die sichere und benutzerfreundliche Anwendung ihrer Insuline und anderer 21
Ypsomed – Geschäftsbericht
Ypsomed Custom Products – Injektionssysteme à la Carte
Flüssigmedikamente. Auch etablierte grosse Pharmafirmen beabsichtigen, Biosimilar-Produkte auf den Markt zu bringen und benötigen dazu kostengünstige und standardisierte Injektionssysteme.
ServoPen® – wiederverwendbarer Pen
Die richtigen Injektionssysteme für globale wie lokale Pharmafirmen Je nach Medikament und Anwendung, sowie abhängig von länderspezifischen Marktgegebenheiten, haben Pharmakunden unterschiedliche Bedürfnisse an die Funktionalität der Injektionssysteme und deren Kosten. Ypsomed kann dank der drei etablierten Produktgruppen mit wiederverwendbaren Pens und Einwegpens, Autoinjektoren sowie DoppelkammerPen-Systemen sowohl globalen Pharmakonzernen wie auch regional tätigen Pharmafirmen die jeweils richtigen Injektionssysteme anbieten. Die bewährten Plattformtechnologien der Ypsomed gewährleisten eine schnelle Verfügbarkeit für klinische Studien bis hin zur Markteinführung.
«Pharmakunden können sich dank innovativen, patentierten und anwenderfreundlichen Injektionssystemen von Ypsomed am Markt erfolgreich differenzieren.»
Geschäftsjahr 2009/10 ist Ypsomed mit einer eigenen Tochtergesellschaft in Indien präsent und sieht dort ein grosses Marktpotenzial, denn gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO leben aktuell rund 51 Millionen Diabetiker in Indien, und bis ins Jahr 2030 werden es rund 85 Millionen sein. Der in der Schweiz produzierte ServoPen ® besticht durch seine ausgefeilte Funktionalität und hohe Qualität. Patienten schätzen den mit Designpreisen ausgezeichneten ServoPen® zudem wegen seines einzigartigen Benutzerkomforts. Er verfügt über viele technische Vorteile, zum Beispiel einen Bajonett-Verschluss für einen simplen Ampullenwechsel, einfache Dosiseinstellung mit Korrekturmöglichkeit, Federunterstützung für eine Ausschüttung ohne Kraftaufwand sowie eine Dosierungsunterbrechung. Der ServoPen® ist dank dem Aluminiumgehäuse leicht, aber zugleich äusserst robust. Abhängig von den Kundenwünschen ist er in verschiedenen Farben erhältlich.
ServoPen® für eine indische Pharmafirma
Der preiswerte Insulinpen YpsoPen® Twist
Im Geschäftsjahr 2012/13 wurde der ServoPen® von zwei Kunden neu im Markt eingeführt: Sowohl Square Pharmaceuticals Ltd. als auch Incepta Pharmaceuticals Ltd. vertreiben den ServoPen® von Ypsomed mit Erfolg. Zu den bestehenden Kunden des ServoPen ® gehören weiter Tonghua Dongbao Pharmaceutical (China) und Pharmstandard (Russland). Ypsomed ist stolz, dass der hochwertige ServoPen® wesentlich zum erfolgreichen Wachstum von Tonghua Dongbao in China beigetragen hat. Lupin Ltd., ein weiterer Kunde vom indischen Subkontinent, plant die Markteinführung des ServoPen® im Mai 2013. Lupin Limited ist die drittgrösste Pharmafirma in Indien und ein weltweit führender Generikahersteller. Lupin vertreibt den Lupisulinpen zusammen mit ihrem auf dem indischen Markt etablierten Humaninsulin Lupisulin. Seit dem
Der Insulinmarkt wächst weltweit mit rund 10% pro Jahr und in Schwellenländern sogar deutlich stärker. Diabetiker steigen vermehrt von konventionellen Spritzen und Insulinampullen auf Pensysteme um. In preissensitiven Märkten sind vor allem wiederverwendbare Insulinpens gefragt, weil Einwegpens die Insulintherapie derzeit zu teuer machen. Besonders lokale Insulinanbieter haben in den letzten Jahren umfangreiche Mittel in ihre Produktionskapazitäten investiert und wollen die Menschen mit Diabetes in ihrer Region mit günstigem Insulin und preiswerten wiederverwendbaren Insulinpens versorgen. Ypsomed hat deshalb den erschwinglichen YpsoPen® -Twist Insulinpen entwickelt. Er erfüllt alle notwendigen Anforderungen an einen modernen Insulinpen, ist aber vor allem preiswert und als «Value-Pen» für Schwellenländer
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Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
YpsoPen® Twist – wiederverwendbarer, «value» Pen
UnoPen™ – Einwegpen
geeignet. Die Dosierung ist variabel und einfach korrigierbar. Dank der grossen Anzeige bietet der YpsoPen ® Twist eine gute Lesbarkeit der Dosis und ein hohes Mass an Sicherheit. Im Gegensatz zum ServoPen® erfolgt die Injektion manuell, erfordert aber fast keine Kraft. Auch beim YpsoPen® Twist ist der Ampullenwechsel und das Zurückschieben der Gewindestange einfach und komfortabel.
Der UnoPen™ – der intuitive und benutzerfreundliche Einwegpen
«Der YpsoPen® Twist eignet sich ganz besonders für den enorm wachsenden chinesischen Markt, aber auch für Indien und Länder mit Tender-Verfahren.»
YpsoPen® Twist Industrialisierung erfolgt in der Schweiz Ypsomed industrialisiert den YpsoPen® Twist in der Schweiz und optimiert ihn für eine teilautomatisierte Massenfertigung. Je nach Bedürfnis der lokalen Pharmakunden wird der YpsoPen® Twist in China durch einen Lohnfertiger hergestellt. So wird sichergestellt, dass auch in preissensitiven Märkten und ländlichen Regionen mit relativ wenig Kaufkraft der innovative YpsoPen® Twist von Ypsomed zum Einsatz kommen kann. Der YpsoPen® Twist eignet sich auch für die Verabreichung von anderen Medikamenten als Insulin und bietet daher ein interessantes Marktpotenzial.
Neben wieder verwendbaren Pens bietet Ypsomed selbstverständlich auch Einwegpens an, sowohl für Insulin wie auch für andere Flüssigmedikamente. Der von Ypsomed entwickelte UnoPen™ eignet sich beispielsweise für Insulinanbieter, die mit den grossen Anbietern in etablierten Märkten im Wettbewerb stehen, aber auch für die Verabreichung von GLP-1Medikamenten sowie von Parathyroid-(PTH), Wachstums(hGH) und Fruchtbarkeitshormonen (FSH). Der benutzerfreundliche und gleichzeitig preiswerte Einwegpen erreicht eine hohe Akzeptanz bei den Anwendern und ermöglicht als wichtiges Marketinginstrument eine klare Differenzierung gegenüber Konkurrenten. Der UnoPen™ trägt damit entscheidend zum Markterfolg der Pharmakunden bei. Investitionen in die Produktionsanlagen werden im folgenden Geschäftsjahr getätigt. Ypsomed nutzt dabei Synergien mit mehreren UnoPen™ -Kunden und ist damit in der Lage, auch bei kleineren Mengen attraktive Preise offerieren zu können.
«Ypsomed investiert in Produktionsanlagen für den benutzerfreundlichen und preiswerten UnoPen™.»
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Ypsomed – Geschäftsbericht
YpsoMate® – führende Autoinjektorentechnologie aus Burgdorf Der Markt für Medikamente in bereits vorgefüllten Spritzen wächst stetig und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Beispiele sind Medikamente für Autoimmunkrankheiten oder lang wirkende Medikamente, die mit einer fixen Dosis verabreicht werden. Die Patienten wünschen sich für die Anwendung vermehrt benutzerfreundliche, einfache und sicher zu bedienende Autoinjektoren, wie den YpsoMate ® von Ypsomed. Der YpsoMate ® -Autoinjektor wird derzeit im Rahmen von mehreren klinischen Studien, die in den USA, Europa und in Japan durchgeführt werden, in Bezug auf die Handhabung getestet und überzeugt dabei mit positiven Resultaten. Der YpsoMate ® und YpsoMate ® Control sind beide einmal verwendbare Autoinjektoren für vorgefüllte 1-ml-Spritzen aus Glas oder Plastik. Die YpsoMate® Autoinjektoren sind kompakt und ergonomisch im Handling. Die Nadel ist für die Patienten vor, während und nach der Anwendung nicht sichtbar, was zu einer besseren Akzeptanz und damit zu einer erfolgreicheren Therapie führt. Die gut hörbaren Klicks bei der Anwendung und ein grosses Sichtfenster zur Ampulle mit dem Medikament geben dem Patienten zudem ein hohes Mass an Sicherheit und eine verbesserte Kontrolle der ausgeschütteten Menge. Der YpsoMate® erlaubt eine komfortable automatische Ausschüttung des Medikamentes, sobald der Autoinjektor auf die Haut gedrückt wird. Beim YpsoMate ® Control dagegen wird zuerst die Nadel automatisch eingeführt. Danach löst der Patient die Injektion mittels Knopfdruck aus.
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YpsoMate ® und YpsoMate ® Control Autoinjektoren
«Der YpsoMate® und YpsoMate® Control von Ypsomed setzen mit ihrer Einfachheit, Sicherheit und Kompaktheit den neuen Branchenstandard für moderne Autoinjektorentechnologie.»
Zukünftige Entwicklungen bei Injektionssystemen Generell ist ein Trend zu günstigeren Pensystemen zu beobachten. Umso wichtiger ist es für Ypsomed, eine breite Palette an Injektionssystemen verfügbar zu haben, die funktionell und preislich den jeweiligen Erwartungen der Pharma- und Biotech-Kunden entsprechen. Besonders federunterstützte Pensysteme, die eine sichere und kontrollierte Anwendung mit wenig Kraft erlauben, werden vermehrt eingesetzt. In Zukunft dürfte auch die kommunikative Interaktion von Injektionssystemen mit anderen Geräten oder Systemen an Bedeutung gewinnen. Gefragt sind intelligente Lösungen beim Labeling, und Systeme, die eine Kontrolle und allenfalls nachvollziehbare Aufzeichnung der durch den Patienten verabreichten Medikamentendosis erlaubt. Bei Insulinpumpen und Blutzuckermesssystemen ist dieser Trend heute weit fortgeschritten.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ Diabetescare – umfassende Diabetes-Versorgung
Dynamischer Diabetes-Markt – steigende Nachfrage trotz Spardruck im Gesundheitswesen Die Diabetes-Versorgung ist eines der beiden strategischen Geschäftsfelder der Ypsomed. Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage ist die Diabetes-Versorgung ein attraktiver, aber auch sehr dynamischer Markt, weil in den letzten Jahren der Kostendruck im Gesundheitswesen deutlich zugenommen hat. In diesem Spannungsfeld behauptet sich Ypsomed mit einer Reihe von innovativen und qualitativ hochwertigen Diabetes-Therapieprodukten, die unter der Dachmarke mylife™ Diabetescare angeboten werden. Zu mylife™ Diabetescare gehören alle von Ypsomed hergestellten oder vertriebenen Diabetesprodukte wie die Pen-Nadeln mylife™ Optifine ® und mylife™ Clickfine ®, die Sicherheits-Pen-Nadel mylife™ Clickfine ® AutoProtect™, die Insulin-Patchpumpe mylife™ OmniPod®, die mylife™ Orbit ® Infusionssets, die mylife™ DailyDose™ Insulinspritzen sowie die Blutzuckermesssysteme mylife™ Pura ® und mylife™ Unio™. Zu den mylife™ -Dienstleistungen gehören der mylife™ -Newsletter, mylife™ Diabetescare-Chat auf Facebook und der Online-Diabetesshop mylife™ Direct. Mehr Informationen zu mylife™ Diabetescare und den benutzerfreundlichen Produkten und Dienstleistungen sind unter www.mylife-diabetescare.com zu finden.
Entwicklung und Herausforderungen im Diabetes-Markt Die dynamische Entwicklung und die zahlreichen Herausforderungen im Diabetes-Markt sind vielfältig und für die Strategie der Ypsomed in der Diabetes-Versorgung von grosser Bedeutung. Die Abbildung unten gibt einen Überblick über die Marktentwicklung. Im Folgenden werden die wichtigsten Markttrends zusammengefasst und die unternehmerischen Antworten der Ypsomed auf diese Herausforderungen im Rahmen der Diabetescare-Strategie aufgezeigt.
Steigende Nachfrage in der Diabetesversorgung Die wachsende Zahl von Menschen mit Diabetes muss behandelt werden und sorgt für eine starke Nachfrage nach Produkten in der Diabetes-Versorgung. Produktinnovationen, wie neue Diabetes-Medikamente oder benutzerfreundliche Systeme für das Diabetes-Management, führen zu einer steten Verbesserung und Intensivierung der Diabetes-Behandlungskonzepte. Dies führt zu einer Ausweitung des Angebots resp. einer höheren Vielfalt des Angebots und zusammen mit
Entwicklungen und Einflussgrössen im Diabetes-Markt
Bremser
Preisreduktion – Wettbewerb – Neue Anbieter (Konkurrenz)
– Tender-Verfahren
Steigende Nachfrage für die Diabetesversorgung
Steigende Anzahl Diabetiker
– Emerging Markets mit wachsenden Etats – Neue Behandlungsmethoden – Innovative Techniken
Kostenkontrolle – Senkung der Gesundheitskosten
– Bevölkerungswachstum Treiber
– Höhere Lebenserwartung – Lebensgewohnheiten – Ernährungsgewohnheiten
2030 550 Mio. Diabetiker (gem. Schätzung IDF)
heute 370 Mio. Diabetiker (Schätzung IDF)
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Ypsomed – Geschäftsbericht
der steigenden Anzahl an Menschen mit Diabetes zu einer starken Erhöhung der Nachfrage nach Produkten in der Diabetes-Versorgung.
Spardruck im Gesundheitswesen und sinkende Preise für Diabetes-Produkte Die steigende Nachfrage führt allerdings zu einer gewaltigen Kostenexplosion im Gesundheitswesen generell und in der Diabetesbehandlung im Speziellen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Kosten der Diabetes-Versorgung auf aktuell rund 450 Milliarden Schweizer Franken und prognostiziert einen Anstieg bis ins Jahr 2025 auf 560 Milliarden Schweizer Franken. Angesichts derartig hoher Kosten und limitierter Budgets streben Behörden, Politik und die Kostenträger wie Krankenkassen, Versicherungen, aber auch Patienten nach tieferen Kosten und günstigeren Produkten. Diese werden zunehmend auch von asiatischen Billiganbietern angeboten. Die weltweit steigende Nachfrage in der Diabetes-Versorgung trifft auf einen allgemeinen Trend zu Kostensenkungen, welcher je nach Produktkategorie unterschiedlich stark ausgeprägt ist. • Pen-Nadeln: Der Markt wächst bei der Absatzmenge prozentual im hohen einstelligen Bereich zusammen mit der steigenden Nachfrage nach Insulin und anderen Flüssigmedikamenten wie GLP-1. Die Preiserosion ist jedoch bei den Pen-Nadeln international fortgeschritten, daher stagniert das Marktwachstum in Schweizer Franken. Ypsomed verfügt über ein breites Sortiment von unterschiedlichen Pen-Nadeln, welches von günstigen Pen-Nadeln für Länder mit TenderVerfahren, über private Label-Produkte bis hin zu benutzerfreundlichen Click-Pen-Nadeln und einmalverwendbaren Sicherheitsnadeln reicht. • Blutzuckermesssysteme: Der Markt für Teststreifen zur Blutzuckerselbstkontrolle befindet sich derzeit in einer beschleunigten Phase der Preisreduktion. Besonders in den USA und in Europa finden immer mehr kompetitive Ausschreibungen statt, und Krankenkassen, Versicherer und Hersteller versuchen, die traditionellen Vertriebswege zu umgehen, Preisreduktionen durchzusetzen oder die Kundenversorgung über definierte Produkte zu bündeln. Ypsomed bietet in diesem wettbewerbsintensiven Markt die jeweils passenden Produkte an. • Insulinpumpentherapie: Der Insulinpumpenmarkt weist ein zweistelliges Wachstum von etwas über 15% auf, wobei das Wachstum in den USA unterdurchschnittlich ist. Das 26
Potenzial für die Insulinpumpentherapie ist vor allem in Europa und Asien sehr gross. Das Preisniveau ist sowohl bei den Insulinpumpen wie auch beim Insulin selber immer noch relativ hoch, dürfte aber in den nächsten Jahren unter Druck geraten. Beim Insulin werden wichtige Patente ablaufen und neue Anbieter von Biosimilar-Medikamenten in den Markt treten. Der verstärkte Wettbewerb bei den Insulinen erhöht die Bedeutung benutzerfreundlicher Pumpen und Pensysteme, was deren Nachfrage erhöhen wird. Ypsomed bietet mit mylife™ OmniPod ® die bisher weltweit einzige Insulin-Patchpumpe in Europa an. Dank der Eigenentwicklung einer eigenen Insulinpumpe wird Ypsomed in Zukunft auch zur Verbreitung einer preiswerten Insulinpumpentherapie beitragen.
Qualitativ hochstehende Produkte durch langjährige Erfahrung Unabhängig vom zunehmenden Spardruck werden der Bedarf weiter steigen und die Erwartungen von Patienten an Qualität und Funktionalität der Produkte hoch bleiben. Für die Hersteller und Anbieter von Produkten zur Diabetes-Versorgung besteht die Herausforderung darin, qualitativ hochwertige und innovative Produkte mit wesentlich grösserer Effizienz bereitzustellen. Ypsomed verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und eine anerkannt hohe Reputation und Kompetenz im Bereich Diabetes. Dank dem umfassenden Angebot unter der Dachmarke mylife™ Diabetescare kann Ypsomed für Krankenkassen und Versicherer attraktive Pauschalangebote anbieten und einzelne Produktkategorien bündeln. Mit den eigenen Tochtergesellschaften in Europa und Indien, dem Direktvertrieb durch DiaExpert und mylife™ Direct wie auch über lokale Distributionspartner in mehr als 50 Ländern ist Ypsomed international und in wachstumsstarken Märkten vertreten. Im Geschäftsjahr 2012/13 konnte Ypsomed darüber hinaus das Management im Diabetescare mit erfahrenen Führungskräften und langjährigen Diabetes-Spezialisten verstärken. Dr. Eberhard Bauer leitet seit Juli 2012 die Verkaufsgesellschaften der Ypsomed Gruppe, und Alexander Wetzlich hat die Verantwortung für das Diabetescare-Produktmanagement bei Ypsomed übernommen.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ Unio™ Blutzuckermesssystem – einfach clever
Start der Markteinführung des neu entwickelten mylife™ Unio™ Blutzuckermesssystems Ausgehend von den Bedürfnissen von Diabetespatienten und medizinischem Fachpersonal hat Ypsomed zusammen mit Partnern das mylife™ Unio™ Blutzuckermesssystem entwickelt und ab Frühling 2013 mit der Markteinführung in Europa begonnen. Das flache, ultrakompakte und dennoch leistungsfähige Blutzuckermesssystem besticht durch eine neue Teststreifentechnologie und Autocoding mit sehr genauen und präzisen Messwerten. Im kompakten Set des mylife™ Unio™ sind sowohl die Teststreifen in einer speziell flachen Aufbewahrungsbox als auch das neu entwickelte mylife™ AutoLance™, ein hochpräzises Lanzettengerät mit automatischer Lade- und Auslösefunktion für eine rasche und schmerzarme Blutentnahme, integriert. Das mylife™ Unio™ wurde im Februar 2013 als Erstes in Frankreich lanciert und wird in den darauffolgenden Monaten in weiteren europäischen Tochtergesellschaften eingeführt.
Anspruchsvoller Markt für Blutzuckermesssysteme Obwohl Ypsomed mit Blutzuckermesssystemen seit Jahren den Umsatz kontinuierlich steigern kann, hat sich der Markt für Blutzuckermessgeräte stark gewandelt und ist noch kompetitiver geworden. Die technische Differenzierung der verschiedenen Geräte ist schwieriger geworden, und die Anzahl Mitbewerber, vor allem auch von Billiganbietern aus Asien, hat zu einem starken Preisdruck und geringeren Margen geführt. Um die steigenden Gesundheitskosten möglichst senken zu können, werden in immer mehr Ländern bei der Beschaffung von Blutzuckermesssystemen nationale und regionale Ausschreibungen (sogenannte Tender-Verfahren) durchgeführt, die den Preiskampf zwischen den Anbietern zusätzlich erhöhen. Heute ebenfalls gängig ist die unentgeltliche Abgabe der Messgeräte, deren Kosten durch die profitablen Teststreifen quersubventioniert werden. Die Margen im Markt für Blutzuckermesssysteme sind insgesamt immer noch attraktiv, obwohl in den letzten Jahren die Durchschnittspreise für Teststreifen weltweit gesunken sind.
mylife™ Unio™ Blutzuckermesssystem
Ypsomed wird für das mylife™ Unio™ mit dem renommierten «reddot design award» ausgezeichnet Wir waren erfreut über die Verleihung des international anerkannten Designpreises «reddot design award» für das Blutzuckermesssystem mylife™ Unio™. Die Jury hat insgesamt 4662 eingereichte Projekte aus 54 Ländern bewertet. Nach dem «reddot design award» für den ServoPen® ist dies bereits die zweite internationale Auszeichnung, die Ypsomed zusammen mit dem Partner Process Design aus Luzern gewinnt.
«Für Diabetiker besonders praktisch ist das mylife™ Unio™-Blutzuckermesssystem, weil sie ihre Blutzuckerwerte rasch und diskret im mylife™ SmartCase™ erfassen können.»
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Pen-Nadeln von Ypsomed – seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte
Die Anfänge mit den ersten Pen-Nadeln Die erste Pen-Nadel hat Ypsomed resp. damals die Disetronic im Jahr 1992 für den überaus erfolgreichen Optipen ® Insulinpen entwickelt. Die Pen-Nadel wurde zuerst exklusiv vom deutschen Pharmakonzern Hoechst (heute Sanofi) vermarktet und hatte eine hohe Akzeptanz bei den Kunden. Für die Herstellung der neuen Pen-Nadeln musste ein spezieller Reinraum an der Brunnmattstrase 6 in Burgdorf neu gebaut werden. Die Produktionsmengen waren damals mit einigen hunderttausend Nadeln noch sehr klein. Rasch zeigte sich das enorme Wachstumspotenzial dieses attraktiven Marktes und führte zur Entwicklung neuer Pen-Nadeln.
«Im Jahr 1992 hat Ypsomed mit der Produktion von speziellen Nadeln für Pensysteme begonnen und feiert in diesem Jahr das 20-Jahr-Jubiläum.»
Patentierte Pen-Nadeln von Ypsomed Im Jahr 1996 wurde mit der Entwicklung der Penfine ® -Nadel begonnen und in eine zweite Produktlinie investiert. Mit dem zunehmenden Markterfolg kam die Notwendigkeit, die Produktion weiter auszubauen, was im Jahr 2000 mit der Beschaffung einer neuen Montageanlage im erweiterten Reinraum in Burgdorf realisiert wurde. Ypsomed erkannte die Marktchancen einer universal verwendbaren Pen-Nadel sehr früh und entwickelte daher die patentierte Penfine ® universalclick-Pen-Nadel, die nicht wie alle gängigen Pen-Nadeln über einen Schraubverschluss verfügt, sondern dank einem einfachen Klick zu allen gängigen Pensystemen im Markt passt.
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Eine rasante Entwicklung – Milliarden von Pen-Nadeln aus der Schweiz Ypsomed erweiterte in der Folge das Pen-Nadel-Angebot kontinuierlich, u.a. im Jahr 2004 mit der Optifine ® -Pen-Nadel sowie im Jahr 2010 mit der Clickfine ® -Pen-Nadel und der Clickfine ® -AutoProtect™ -Sicherheitsnadel, welche sich besonders für den Einsatz in Spitälern und Pflegeeinrichtungen eignet. Im Geschäftsjahr 2012/13 hat Ypsomed das PenNadel-Angebot um die Nadelgrösse 4 mm erweitert. Die Pen-Nadeln von Ypsomed sind damit nun in fünf unterschiedlichen Längen ( von 4, 6, 8, 10 und 12 mm ) erhältlich und werden weltweit unter der Ypsomed-Dachmarke mylife™ Diabetescare oder als privates Label unter der Marke von grossen Partnerfirmen vertrieben. Zusammen mit dem laufend erweiterten Produktangebot wurden die Produktionskapazitäten immer wieder in Etappen ausgebaut. Im Jahr 2004 wurde die neue Montageanlage in Betrieb genommen, und im Jahr 2009 wurden die neuen Reinräume in Solothurn fertiggestellt. Die Produktion in Solothurn verlief zu Beginn nicht wunschgemäss und musste aufwendig optimiert werden. Umso erfreulicher war die erfolgreiche Inbetriebnahme einer weiteren Montageanlage im Jahr 2011.
Ausbau und Konzentration der Pen-Nadel-Produktion in Solothurn Damit die steigende Nachfrage nach Pen-Nadeln zu attraktiven Konditionen befriedigt werden kann, ist Ypsomed auf eine hoch effiziente Herstellung der Nadeln angewiesen. Deshalb wurden im Geschäftsjahr 2012/13 die Spritzgusskapazitäten ausgebaut und eine weitere Nadel-Montageanlage bestellt, die im Laufe der nächsten Monate in Betrieb genommen wird. Mit diesen Investitionen erweitert Ypsomed die Produktionskapazitäten in Solothurn um beachtliche 40% und bekennt sich damit ganz klar zum Produktionsstandort Schweiz. Darüber hinaus plant Ypsomed, im Laufe des Jahres 2013 die gesamte Produktion der Pen-Nadeln am Standort in Solothurn zu konzentrieren. Dadurch können Synergien genutzt und Kosten eingespart werden.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Zukünftige Marktentwicklung bei Pen-Nadeln Ypsomed sieht dank der zunehmenden Nutzung von Pensystemen weltweit und ganz speziell in Schwellenländern ein Wachstumspotenzial (10 –20%/Jahr) für die in der Schweiz hergestellten, qualitativ hochstehenden Pen-Nadeln. Wachstumspotenzial besteht auch in der Reduktion des Mehrfachgebrauchs von Pen-Nadeln durch Informations- und Aufklärungskampagnen, die vor Infektionen und anderen gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen warnen, die durch den wiederholten Gebrauch von Pen-Nadeln entstehen. Ypsomed wird sich in Zukunft auf die aktive Bearbeitung der bereits bestehenden Märkte konzentrieren und will dadurch ihre Marktanteile in diesen Märkten gezielt erhöhen. Neue Märkte werden – sofern die Voraussetzungen attraktiv erscheinen – selektiv erschlossen, entweder selber oder über Partner. In den letzten Jahren ist im Markt für Pen-Nadeln ein deutlich steigender Preisdruck zu beobachten. Der Grund liegt einerseits in den Kürzungen der Gesundheitsausgaben resp. der geringeren Rückerstattung durch Krankenkassen und andererseits in der aggressiven Preispolitik von bestehenden Mitbewerbern und neuen Konkurrenten. Umso wichtiger ist für Ypsomed, die Produktion der qualitativ hochwertigen Pen-Nadeln noch effizienter und günstiger zu gestalten.
Meilensteine einer Erfolgsgeschichte Pen-Nadeln Clickfine ® und AutoProtect ™
Produktionsvolumen Ausbau Montageanlage und Pen-Nadel Optifine ®
Pen-Nadel Optipen ®
1992
Pen-Nadel Penfine ®
1996
Ausbau Kapazitäten in Solothurn Zentralisierung Pen-NadelProduktion in Solothurn
Inbetriebnahme Reinräume Solothurn
Ausbau Montageanlage
2000
2004
2009 2010
2012
2013
Zukunft
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Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ OmniPod® – die einzige schlauchlose Insulinpumpe auf dem Markt
Umsatzverdoppelung mit der mylife™ OmniPod®Insulin-Patchpumpe Ypsomed ist im Geschäftsjahr 2012/13 mit der mylife™ OmniPod ® -Insulin-Patchpumpe der Durchbruch gelungen. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um mehr als 90% gesteigert werden. Die annähernde Umsatzverdoppelung ist im Wesentlichen auf die intensive Bearbeitung in den bestehenden Märkten, die Einführung in neuen Ländern, auf die Lancierung der zweiten Generation und auf die hohe Akzeptanz bei den Patienten zurückzuführen.
bereits in mehreren Studien in den USA und Deutschland geprüft worden ist, verlangen die französischen Behörden eine Studie, damit das Produkt rückerstattet wird. Die Studie wird im ersten Halbjahr 2013 gestartet.
«Besonders erfreulich ist die Steigerung des Marktanteils mit dem mylife™ OmniPod® in den Niederlanden, in Grossbritannien und der Schweiz auf mittlerweile gegen 10%.»
Erfolgreicher Vertrieb in mittlerweile sieben Ländern in Europa
Erweiterung und Verlängerung der Distributionsrechte für den mylife™ OmniPod®
Ypsomed hat umfangreiche Mittel in das Marketing und den Vertrieb der mylife™ OmniPod ® in Europa investiert, die sich auszahlen. Durch die Schulung von Fachpersonal, die Zertifizierung von Diabeteszentren für den mylife™ OmniPod ® und dank der Präsenz an europäischen und internationalen Diabetes-Kongressen ist die innovative, schlauchlose Patchpumpe sowohl bei Diabetikern wie auch bei Ärzten bekannt und vor allem anerkannt. Die mylife™ OmniPod ® -Insulinpumpe ist in Deutschland, Grossbritannien, in der Schweiz, in den Niederlanden, in Österreich und seit Anfang 2013 auch in Schweden und Norwegen erhältlich. Die Markteinführung in Frankreich verzögert sich leider wegen der Notwendigkeit, in Frankreich eine zusätzliche klinische Studie mit dem mylife™ OmniPod ® durchzuführen. Obwohl der OmniPod ®
Besonders erfreulich ist neben der starken Umsatzzunahme die Erweiterung der exklusiven Distributionsrechte für den mylife™ OmniPod ® auf neu insgesamt 25 Länder in Europa, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Asien. Gleichzeitig ist es Ypsomed gelungen, die Exklusivität und die Dauer der Distributionsrechte bis 2016 zu verlängern und darüber hinaus um weitere zwei Jahre, sofern gewisse Bestimmungen erreicht werden.
Auszug aus der Geschichte der Insulinpumpentherapie 1920er Die Behandlung von Diabetes mit Insulin begann in den 1920erJahren. Die erste Insulinbehandlung an einem Patienten wurde 1922 durch Banting und Best durchgeführt.
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1970er Bis weit in die 70er-Jahre benutzten Patienten ein Besteck aus Glasspritzen, Kanülen und Ampullen. Ende der 60er-Jahre wurde das erste Teststreifengerät zur Messung des Blutzuckergehaltes entwickelt. Bis dahin wurde dieser über den Urin gemessen.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ OmniPod ®
NEW
Die kleine mylife™ OmniPod®Patchpumpe der zweiten Generation begeistert Insulet Corp. erhielt die CE-Registrierung im April 2012 und Ypsomed hat den neuen Pod im Geschäftsjahr 2012/13 schrittweise in Deutschland, Grossbritannien, in den Niederlanden und in der Schweiz erfolgreich eingeführt. Bis im Herbst 2013 sollen alle europäischen Vertriebsländer auf die zweite Generation umgestellt sein.
«Ypsomed vertreibt in Europa seit 2010 mit grossem Erfolg die mylife™ OmniPod®-Insulin-Patchpumpe, die weltweit einzige im Markt verfügbare schlauchlose Insulinpumpe.»
Ende 1970er Gegen Ende der 70er-Jahre wurden erste InsulinpumpenPrototypen entwickelt und getestet. Der Mill-Hill-Infuser und die Auto-Syringe 6C waren die ersten Insulinpumpen auf dem Markt. Es handelte sich dabei, streng genommen, um Medikamentenpumpen. Sie wurden zuvor in der Schmerztherapie eingesetzt.
1980er Mitte der 80er-Jahre kamen die ersten tragbaren Insulinpumpen auf den Markt, z.B. in Europa die H-Tron MRS-1 Micro von Disetronic. Die H-Tron MRS-1 war die erste Insulinpumpe, bei der die Basalrate stündlich programmiert werden konnte. Sie kam 1985 auf den Markt.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Die neue Insulinpumpe von Ypsomed – klein, einfach, erschwinglich
Die neue Insulinpumpe von Ypsomed
Innovative Eigenentwicklung der Ypsomed Bereits seit mehreren Jahren arbeitet ein eigenes Entwicklerteam der Ypsomed an der Entwicklung einer innovativen Insulinpumpe. Die Vorgaben von Gründer Willy Michel stellten die Ingenieure vor grosse Herausforderungen: Ziel der neuen Produktentwicklung ist es, auf der Basis etablierter Technologien eine erschwingliche, benutzerfreundliche Insulinpumpe zu entwickeln, die alle wesentlichen Bedürfnisse von Insulinpumpenpatienten erfüllt. Das Ergebnis der jahrelangen Entwicklung ist vielversprechend. Die Entwicklung verlief im Geschäftsjahr 2012/13 planmässig, sodass eine schrittweise Markteinführung ab der zweiten Jahreshälfte 2014 erfolgt.
Was macht diese Insulinpumpe einzigartig? Die Insulinpumpe überzeugt mit einem kompakten, funktionalen und edlen Design. Aufgrund der geringen Grösse ist sie leicht und diskret mitzuführen, liegt aber dennoch gut in der Hand und lässt sich durch das kontrastreiche TouchscreenPanel (analog iPhone) einfach und sicher bedienen. Über klar erkennbare Zeichen (Icons) im Menü lässt sich die Pumpe benutzerfreundlich steuern und ist nach einigen wenigen Schritten einsatzbereit. Die neue Insulinpumpe verwendet eine mit Insulin vorgefüllte Standardampulle, deren Insulinvorrat durch ein seitlich angebrachtes, transparentes Fenster jederzeit kontrolliert werden kann. Die Energiezufuhr wird über eine Standardbatterie gewährleistet. Das Design, die Entwicklung und die Herstellung sind alle «Swiss Made». Dies garantiert ein qualitativ hochstehendes und benutzerfreundliches Produkt. Die neue Insulinpumpe wird zusammen mit einem Orbit ® Infusionsset verwendet.
«Bei der Entwicklung der eigenen Insulinpumpe wurde die hohe Komplexität traditioneller Insulinpumpen bewusst vermieden, indem die Funktionalität auf das Wesentliche beschränkt und die Steuerung der Pumpe extrem vereinfacht wurde.»
Auszug aus der Geschichte der Insulinpumpentherapie 1990er Die technologischen Fortschritte führten zu einer kontinuierlichen Miniaturisierung. In den 90erJahren brachte Disetronic die H-Tron-V100-Panomat und DahediInsulinpumpen auf den Markt.
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2000 Im Jahr 2000 lancierte Disetronic die D-Tron und D-TronPlus-Insulinpumpen. Die Insulinpumpen dieser Generation waren nicht nur in der Grösse optimiert, sondern verfügten auch über zahlreiche technische Finessen zum Nutzen des Diabetikers.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ Orbit® Infusionsset – 360° Bewegungsfreiheit
Erfolgreicher Produktionstransfer des Orbit® Infusionssets
mylife™ Orbit ® Infusionsset
Mit der Akquisition des Infusionssetgeschäfts der ICU Medical Inc. im Geschäftsjahr 2011/12 hat Ypsomed auch die Herstellung der Infusionssets übernommen und im Geschäftsjahr 2012/13 die Produktion planmässig von ICU Medical Inc. zur OmniGroup nach Mexiko transferiert. Die OmniGroup ist eine Tochtergesellschaft der börsenkotierten Adval Tech Holding AG, einem langjährigen Partner der Ypsomed. Am neuen Standort in Querétaro, in der Nähe von Mexico City, wurde ein Reinraum aufgebaut und ab Januar 2013 mit der Produktion begonnen. Das Produktmanagement wurde bereits im letzten Jahr nach Burgdorf transferiert. Ab der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres begann dann die Vermarktung des mylife™ Orbit ® Infusionssets.
Neue Distributionsverträge in Kanada und Saudi-Arabien Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2012/13 zudem neue Distributionsverträge für das Infusionsset Orbit ® unterschrieben, u.a. in Kanada mit der Firma Insulinpumps Inc., die über einen eigenen, auf Diabetes spezialisierten Kundendienst verfügt, und in Saudi-Arabien mit der Firma Tamer. Sowohl Kanada wie auch Saudi-Arabien sind äusserst interessante DiabetesMärkte. In Kanada leben heute über 9 Millionen Menschen mit Diabetes, wovon rund 250 000 Typ-1-Diabetiker sind. In Saudi-Arabien leiden über 20% aller Bewohner an Diabetes, was einer der weltweit höchsten Diabetiker-Raten entspricht.
2010 Ab dem Jahr 2010 übernahm Ypsomed den Vertrieb der weltweit ersten Insulin-Patchpumpe OmniPod ® in Europa. Der mylife™ OmniPod ® ist nach wie vor die einzig verfügbare Patchpumpe auf dem Markt. Ypsomed bleibt exklusiver Distributor bis mindestens 2016.
Strategische Bedeutung des mylife™ Orbit® Infusionssets für die Insulinpumpe von Ypsomed Für den Erfolg der geplanten Markteinführung der Insulinpumpe von Ypsomed ist das Orbit ® Infusionsset als integrales Zubehörteil von grosser strategischer Bedeutung. Um den Kunden ein vollwertiges und zugleich kostengünstiges Insulinpumpensystem anbieten zu können, sind die Eigentumsrechte an Patenten für die Infusionssets und die Kontrolle der Produktionskosten entscheidend. Im Hinblick auf die Lancierung der Insulinpumpe wird auch ein eigenes Orbit ® Infusionsset entwickelt.
2014 Ypsomed plant, ab 2014 die selber entwickelte Insulinpumpe zu lancieren. Die einfache und intuitive Bedienung über den Touchscreen und die vorgefüllte Ampulle sind die wichtigsten Merkmale dieser Eigenentwicklung.
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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung
Bei der Umsetzung der Vision und Mission hat Ypsomed eine langfristige und unternehmerische Ausrichtung. Ypsomed orientiert sich an den Bedürfnissen der Patienten und Kunden, wie Pharmaunternehmen, Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Ypsomed fühlt sich darüber hinaus Mitarbeitenden, der Gesellschaft und der Umwelt gleichermassen verpflichtet und berücksichtigt bei Entscheidungen deshalb immer ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
Der Name „Ypsomed“ leitet sich von „ipso“ (lateinisch für „selbst“) und „med“ (für Medikation) ab und widerspiegelt gleichzeitig die Kompetenz und Vision der Ypsomed:
«Selbstbehandlung wird mit YpsomedProdukten zur Selbstverständlichkeit.»
Mitarbeitende in der Berufsbildung
Der Firmenname versinnbildlicht darüber hinaus das Kerngeschäft der Ypsomed: Ypsomed bietet Produkte und Dienstleistungen an, die es Patienten erlauben, sich selber auf einfache und sichere Art Medikamente zu verabreichen. Ypsomed verhilft Millionen, vorwiegend von Diabetes mellitus betroffenen Menschen, mit Selbstinjektions- und Diagnosesystemen zu einer bestmöglichen Lebensqualität. Die Mission von Ypsomed lautet deshalb:
Ypsomed sucht Lernende in technischen Berufen
Die aktive Unterstützung der Berufsausbildung ist für Ypsomed von grosser Bedeutung, weil so dem Unternehmen gut ausgebildete Fachleute mit dem relevanten Know-how als Nachwuchskräfte zur Verfügung stehen. Entsprechend hat Ypsomed über die letzten 10 Jahre das Angebot an Lehrstellen und Berufsfeldern ausgeweitet (vgl. Grafik). Neben den klassischen Lehrstellen im kaufmännischen Bereich, in der Logistik und in der Informatik, sucht Ypsomed technisch interessierte Menschen für die Ausbildung zum Konstrukteur, Polymechaniker und Kunststofftechnologe mit Eidgenössischem Fachzeugnis.
«Mit innovativen, einfach anwendbaren und zuverlässigen Produkten sowie modernen Versorgungskonzepten tragen wir massgeblich zum Therapieerfolg und bestmöglicher Lebensqualität bei.»
Entwicklung der Anzahl Lernenden der Ypsomed Gruppe 50
42
40
43
42
38
38
30 28
26 20 19 14 10
8 3 0
Anzahl
12
11
2004
3
2 2005
2
4
4
2006
6
8
8
7
5
11 6
5
2 2007
2008
2009
2010
2011
2012
Lernende Lehrabgänger Weiterbeschäftigungen
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Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
«Ypsomed sucht nicht nur Informatiker, Logistiker und Kaufmännische Lernende, sondern speziell auch technisch begabte Konstrukteure, Polymechaniker und Kunststofftechnologen.» Berufsmatur als Karrierechance
Im Geschäftsjahr 2012/13 haben 11 Lernende ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und dabei im schweizerischen Vergleich überdurchschnittlich gute Resultate erzielt. Von diesen 11 Lernenden hat Ypsomed 5 von ihnen weiterbeschäftigen können. Ypsomed erhielt im letzten Geschäftsjahr erneut über 300 Bewerbungen für die angebotenen Lehrstellen. Allerdings ist es zunehmend schwieriger geworden, die Lehrstellen zu besetzen. Der Grund liegt zum Einen in den fehlenden Kenntnissen und Fähigkeiten der Kandidaten (u.a. Informatiker und Kaufmann/Kauffrau) und zum Anderen im geringen Bekanntheitsgrad von gewissen Berufen, wie zum Beispiel Kunststofftechnologe. Im August 2012 haben 7 neue Lernende ihre betriebliche Grundbildung bei Ypsomed begonnen, weniger als in den vergangenen Jahren. Insgesamt beschäftigte Ypsomed derzeit 38 Lernende in sechs Berufsfeldern.
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden Kontinuierliche Schulung
Die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden ist für ein Medizintechnikunternehmen wie die Ypsomed unerlässlich. Im Rahmen von zahlreichen externen und internen Schulungen wurden die Mitarbeitenden der Ypsomed in wichtigen Bereichen wie beispielsweise Qualitätsmanagement, Sicherheit, Informatik und Personalführung weitergebildet.
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Personalentwicklung über Führungs-, Projektleiterund Fachkarriere
Im Rahmen der Personalentwicklung haben sich die drei Laufbahnmodelle mit Führungs-, Projektleiter- oder Fachkarriere bewährt. Im Geschäftsjahr 2012/13 haben sich 32 Mitarbeitende oder 5% der Mitarbeitenden im Rahmen eines der drei Laufbahnmodelle in eine neue Funktion weiterentwickelt. Etwas mehr als die Hälfte (17 Personen) verfolgen eine Fachkarriere, ein Drittel (11 Personen) übernahm eine Führungsfunktion und 4 Personen qualifizierten sich als Projektleiter. Dies beweist, dass die unterschiedlichen Kaderkarrieren für interne Talente attraktive Aufstiegschancen bieten. Besonders für technische Experten eröffnet die Möglichkeit einer Laufbahn als Fachspezialist oder Projektleiter neue Karrierechancen innerhalb der Ypsomed.
Zufriedenheit der Mitarbeitenden hat sich erhöht Die regelmässig und systematisch durchgeführte Mitarbeiterbefragung ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur der Ypsomed und für die Vorgesetzten und Mitarbeitenden ein wertvolles Feedback- und Führungsinstrument. Ypsomed hat deshalb vom 14. November 2012 bis 14. Dezember 2012 zum sechsten Mal eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, zum zweiten Mal auf Gruppenstufe. Die Beteiligungsquote erreichte mit 85% erneut einen sehr hohen Wert (84% im Jahr 2010) und lag damit über dem Schweizer Firmendurchschnitt. Die Grafik zeigt, dass sich seit der letzten Umfrage wichtige Werte wie Zufriedenheit, Identifikation und Verbundenheit mit der Firma, sowie Engagement und Motivation erhöht haben. Auch die Beurteilung der organisatorischen Rahmenbedingungen und Führung wurde von den Mitarbeitenden deutlich besser bewertet als noch vor zwei Jahren. Aus der Mitarbeiterbefragung ergibt sich kein dringender Handlungsbedarf, aber Ypsomed wird weiterhin grosse Anstrengungen unternehmen, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Ergebnisse der Ypsomed Mitarbeiterbefragungen Bewertung auf 100er-Skala 2004
2005
2006
2008
2010
2012 86
86 82
73 67 64
66
63
79
75
Nachhaltigkeitsbericht
Ypsomed AG:
82
77
70
74 64
64
66
60
Zufriedenheit Mit meiner derzeitigen Arbeitssituation bin ich zufrieden.
Identifikation Ich habe ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu diesem Unternehmen.
Verbundenheit Es liegt mir viel an der Zukunft dieses Unternehmens.
Attraktive Arbeitsbedingungen und familienfreundliches Umfeld Attraktive Anstellungsbedingungen und ein familienfreundliches Arbeitsumfeld sind wichtige Faktoren, um als Arbeitgeber für gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende interessant zu sein. Ypsomed bietet dies dank flexiblen Arbeitszeitmodellen mit Teilzeitarbeit, einer Jahresarbeitszeit sowie mit der Möglichkeit von unbezahlten Urlauben. Besonders geschätzt werden von Müttern und Vätern auch Elternurlaube und die finanziellen Beiträge an die Kinderbetreuung. Im Branchenvergleich ist die Belegschaft der Ypsomed mit 41 Jahren eher jung. 45% der Mitarbeitenden haben eine Familie mit Kindern. Allein im letzten Geschäftsjahr konnten sich Ypsomed Mitarbeitende über 19 Geburten freuen.
«Ypsomed legt grossen Wert auf Chancengleichheit und eine familienfreundliche Unternehmenskultur.»
Kindertagesstätte für Ypsomed Mitarbeitende in Burgdorf
Ypsomed bietet seinen Mitarbeitenden am Standort Burgdorf eine Kinderbetreuung in der KITA Bucher Areal an. Die Eltern sind vom Angebot begeistert und so erstaunt es nicht, dass derzeit alle Plätze belegt sind. Die Kindertagesstätte Bucher Areal in Burgdorf wird von der Organisation LeoLea betrieben. Die innovative Organisation LeoLea wächst stetig und betreibt neben Kitas (Tagesstätten für Vorschulkinder), auch Tagesstätten für Schulkinder, Tagesschulen mit einer Betreuung von Schulkindern in enger Zusammenarbeit mit der Schule sowie neuerdings auch Kinderhäuser, die als Tagesstätte für Vorschule und Schulkinder dienen (mehr dazu unter www.leolea. ch). Die von der Ypsomed mit jährlichen Beiträgen unterstützte Stiftung Ypsomed Innovationsfonds hatte die gemeinnützige Organisation LeoLea beim Start ihrer Tätigkeit mit einem Darlehen unterstützt.
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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Chancengleichheit Ypsomed legt grossen Wert auf Chancengleichheit und bietet deshalb auch für ältere Menschen und Menschen mit einer Behinderung Arbeitsplätze an.
«Die Ypsomed-Mitarbeiterin Sara Tretola gewinnt an den Paralympics 2012 in London ein Olympiadiplom.» Ein Beispiel ist Sara Tretola. „Eine Hand – Ein Ziel – London 2012“ – Mit dieser Vision hat Sara Tretola sich während über vier Jahren auf die Paralympics 2012 in London vorbereitet. Sara wurde ohne rechten Unterarm geboren und ist passionierte Radrennsportlerin. Sie hat gelernt mit ihrer Behinderung zu leben und sie liess sich nicht davon abhalten, eine einzigartige Berufs- und Sportkarriere zu verfolgen. Ypsomed ist stolz, Sara Tretola ein geeignetes Arbeitsumfeld bieten zu können und unterstützt ihre beruflichen und sportlichen Ziele. Sara arbeitet bei der Ypsomed als Design Engineer mit einem 80% Pensum im Entwicklungsteam für Pensysteme und trainiert „nebenher“ noch 10–18 Stunden pro Woche. Der Aufwand hat sich gelohnt: Am 5. September 2012 erzielte Sara Tretola im Einzelzeitfahren über 16km – ihrer Paradedisziplin – den hervorragenden 8. Rang. Bereits hat sie sich für 2013 ein neues Ziel gesetzt: Vom 8. bis 13. Juli 2013 wird Sara zusammen mit vier weiteren Arbeitskollegen der Ypsomed am 6-tägigen Gigathlon teilnehmen. Mehr über Sara erfahren Sie unter www.sara.tretola.ch.
Swiss Paralympic / Daniel Streit
Sara Tretola beim Zeitfahren bei den Paralympics 2012 in London
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Entwicklung der Mitarbeiterstruktur Die Ypsomed-Gruppe beschäftigte per 31. März 2013 insgesamt 1015 Mitarbeitende, davon 764 Personen in der Schweiz und 251 im Ausland. Im Geschäftsjahr 2012/13 musste Ypsomed 30 Mitarbeitenden aus wirtschaftlichen Gründen kündigen. Die betroffenen Mitarbeitenden wurden im Rahmen eines Sozialplans und durch ein Gruppen-Newplacement mit einer Standortbestimmung und Neuorientierung unterstützt. Damit gelang es, für diese Menschen schneller eine neue Stelle zu finden, die Krankheitsausfälle während der Kündigungsfrist zu senken und die wirtschaftlichen Folgen der Kündigungen zu minimieren.
Erfolg in der betrieblichen Gesundheitsförderung und Sicherheit Strategisches Programm zeigt Wirkung
Die Ypsomed Gruppe hat im Jahr 2006 ein strategisches Programm zur Förderung und Verbesserung der betrieblichen Sicherheit und Gesundheit mit folgenden Zielen gestartet: • Senkung der Betriebsunfälle und deren Schwere • Senkung der Nichtbetriebsunfälle und der krankheitsbedingten Abwesenheiten • Mitarbeitende sensibilisieren «sich um ihre Gesundheit aktiv zu kümmern» • Vorbildrolle der Führungskräfte bewusst machen und in die Verantwortung nehmen Ypsomed hat im Rahmen dieses Programms die kulturellen und strukturellen Grundvoraussetzungen geschaffen und über eine aktive Führung, Zusammenarbeit und Schulung erfolgreich implementiert. Obwohl noch nicht alle Ziele erreicht wurden, zeigen die Resultate der letzten Jahre, dass sich die Anstrengungen und die Investitionen im fünfstelligen Bereich für mehr Gesundheit und Sicherheit der Ypsomed Mitarbeitenden bereits gelohnt haben. Die krankheits- und unfallbedingten Absenztage wurden von 12.2 Tage (im Kalenderjahr 2006) auf aktuell 7.4 Tage (im Kalenderjahr 2012) gesenkt. Dies entspricht einer Senkung von 4.8 Tagen pro Person und Jahr.
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Darüber hinaus trägt Ypsomed zur Gesundheitsförderung bei, indem die Arbeitsplatzergonomie laufend verbessert wird, für Mitarbeitende der Eintritt ins Hallenbad und Fitnesstraining übernommen wird und jährlich eine firmenweite, vorsorgliche Grippeimpfung angeboten wird. Mitarbeiter-Parkplätze sind bei Ypsomed gebührenpflichtig und sollen Mitarbeitende motivieren, den öffentlichen Verkehr zu nutzen oder zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu gelangen. Ypsomed hat sich auch in diesem Jahr wieder an der Aktion „bike to work“ beteiligt. Ferner wird die Initiative von Mitarbeitenden im Rahmen von Firmensportanlässen sowie die Teilnahme von verschiedenen Ypsomed-Teams am Gigathlon aktiv unterstützt.
Partnerschaft mit der International Diabetes Federation Europe Seit Anfang 2013 unterstützt Ypsomed im Rahmen einer Partnerschaft die International Diabetes Federation IDF Europa. Ziel der Kooperation ist es, einen Beitrag zur Bekämpfung von Diabetes, primär im Sinne einer verbesserten Diabetesbehandlung, Prävention und Aufklärung, zu leisten. Die IDF ist eine weltweite Organisation mit 200 nationalen Diabetesorganisationen in rund 160 Ländern und vertritt die Interessen von Menschen mit Diabetes. IDF arbeitet eng mit der UNO zusammen und organisiert jeweils am 14. November den Welt-Diabetestag.
Ypsomed unterstützt Dream Trust in Indien Dream Trust wurde 1995 von Dr. Sharad Pendsey und seiner Frau Swati gegründet, um mittellose Kinder und erwachsene Patienten mit Diabetes in und um Nagpur (Indien) kostenlos medizinisch zu versorgen. Das Team mit ehrenamtlichen Krankenschwestern, Diätassistentinnen und Ärztinnen betreut zurzeit knapp 500 mittellose diabetische PatientInnen (unabhängig von Konfession und Kastenherkunft). Seit 2005 unterstützt Ypsomed Dream Trust und verhilft damit Menschen mit Diabetes zu einer Insulin- und Diabetestherapie, die sich diese ansonsten nicht leisten könnten. Dream Trust legt auch grossen Wert auf die Schulausbildung von Kindern, speziell von Mädchen und Frauen mit Diabetes, denn diese werden in Indien sozial, kulturell und ökonomisch besonders stark diskriminiert, da für sie später – wie in Indien üblich – eine Heirat fast unmöglich zu arrangieren ist. Das neuste Projekt von Dream Trust heisst „Ins Leben radeln“ und erlaubt es Patenkindern dank einem zur Verfügung gestellten Fahrrad selber in die Schule fahren zu können. Wenn auch Sie Dream Trust unterstützen wollen, erfahren Sie mehr unter www. dreamtrust.org.
Dream Trust in Indien
«Diabetes nimmt weltweit epidemische Ausmasse an und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.»
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Nachhaltigkeitsbericht
Zahlreiche Massnahmen zur Gesundheitsförderung
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Regionales Engagement der Ypsomed Im Rahmen der Corporate Social Responsibility Aktivitäten engagiert sich Ypsomed international, wie das Beispiele Dream Trust in Indien oder die Partnerschaft mit der Internationalen Diabetes Federation IDF Europa verdeutlichen. Aber auch in der Schweiz ist Ypsomed sehr aktiv und spendet rund 1% des konsolidierten Reingewinns als finanzielle Unterstützung für Soziales, Kultur, Fachausbildungen und Breitensport an Vereine oder Anlässe in der Region Burgdorf, Solothurn und Grenchen. Ypsomed gehört zudem zu den Gönnern des Museums Franz Gertsch in Burgdorf, welches weit über Burgdorf hinaus ein hohes Mass an Ausstrahlungskraft erzeugt.
Ypsomed Innovationsfonds
Der Ypsomed Innovationsfonds wird seit Jahren durch finanzielle Beiträge der Ypsomed unterstützt und bezweckt die Förderung innovativer Unternehmungen im Espace Mittelland und unterstützt sowohl branchenunabhängige Projektfinanzierungen von Firmen in Gründung, neu gegründete Firmen wie auch solche von bereits bestehenden Unternehmungen. Zur Förderung von Wissens- und Technologietransfer der Universitäten und Fachhochschulen im Espace Mittelland wurde im Januar 2013 bereits zum sechsten Mal der mit CHF 60 000 dotierte YPSOMED INNOVATIONSPREIS verliehen. Der ehrenamtlich tätigen Jury gehören Willy Michel, Dr.h.c., Verwaltungsratspräsident Ypsomed Holding AG, Vorsitz, Hanspeter Gerber, dipl. Wirtschaftsprüfer, Leiter der Geschäftsstelle von PwC Bern/Thun, Peter Kappeler, dipl.Ing. ETH/MBA INSEAD, Daniel Kusio, lic.rer.pol., Heinrich Mühlemann, dipl.Ing.ETH/lic.oec.publ., sowie Peter Mürner, Prof. Dr. phil. nat., an.
Sieger 2013 des Ypsomed Innovationspreises
Die Jury verlieh den 1. Preis an PhD Brett Bell vom ARTORG Center for Biomedical Engineering der Universität Bern für das Projekt „Minimalinvasive roboterbasierte Cochleaimplantation“. Weltweit leiden schätzungsweise rund eine Milliarde Menschen unter einer eingeschränkten Hörfähigkeit. Um Patienten mit hochgradiger oder vollständiger Taubheit ein „hörendes“ Leben zu ermöglichen, werden ihnen mit großem Erfolg Innenohrprothesen – so genannte Cochleaimplantate – eingesetzt, die einen Hörsinneseindruck durch direkte Stimulation der Nervenzellen der Hörschnecke ermöglichen. 40
Obwohl solche Implantate bereits seit 30 Jahren eingesetzt werden, hat sich das chirurgische Vorgehen bei der Implantation nicht wirklich weiterentwickelt. Den Patienten wird der Schädelknochen hinter dem Ohr (das sogenannte Felsenbein) grossflächig aufgefrässt, um einen Zugang in das Mittelohr und dann zur Hörschnecke zu schaffen, durch den dann die Elektrode in die Hörschnecke (Cochlea) eingeführt werden kann. Seit über vier Jahren forschen das ARTORG Center for Biomedical Engineering der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Stefan Weber und die Universitätsklinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie des Inselspitals Bern unter der Leitung von Prof. Dr. med. Marco Caversaccio an einem neuartigen Chirurgieverfahren, um das Cochleaimplantat minimalinvasiv über ein nur 1.5 mm kleines Bohrloch einführen zu können. PhD Brett Bell und sein Team haben zu diesem Zweck ein hochpräzises Navigationssystem und einen chirurgischen Roboter entwickelt, der in einer bisher nicht erreichten Präzision und Sicherheit einen weltweit neuartigen chirurgischen Eingriff ermöglicht. Zusammen mit der Firma CAScination AG aus Bern ist die Entwicklung eines kommerziell einsetzbaren Systems geplant, das mittelfristig eine ambulante und für den Patienten weniger traumatische Cochleaimplantation erlaubt und insgesamt geringere Behandlungskosten verursacht.
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Umwelt
«Der umweltschonende Umgang mit Energie und Ressourcen ist für Ypsomed sehr wichtig, besonders bei Investitionsentscheidungen in Sachanlagen, Betriebsinfrastrukturen und Gebäude.»
Energie in Gigajoule (GJ) 100 000 80 000
Nachhaltigkeitsbericht
Ypsomed schult und sensibilisiert die Mitarbeitenden zum Thema Ökologie und ist aktiv bestrebt, die Energieeffizienz der Ypsomed laufend zu verbessern. Die wichtigsten Umweltkennzahlen der Ypsomed für die Kalenderjahre 2007 bis 2012 sind im Folgenden aufgeführt und kommentiert.
60 000 40 000 20 000 0
Erdgas 0.91%
2012
2011
2010
Heizöl –88.50%
2009
2008
2007
Strom –1.92%
Energieverbrauch kontinuierlich gesenkt
Im Vergleich zu anderen Firmen oder Branchen benötigt Ypsomed grundsätzlich sehr wenig Energie bei der Herstellung ihrer Produkte und der Erbringung ihrer Dienstleistungen. Dennoch ist Ypsomed bestrebt, den Gesamtenergieverbrauch tief zu halten und wenn möglich zu senken. In den letzten fünf Jahren ist dies durch gezielte Massnahmen klar gelungen, wie die Grafik unten verdeutlicht. Im Kalenderjahr 2012 sank der Gesamtenergieverbrauch wie bereits im Vorjahr erneut um 1.8%. Durch die Umstellung auf Erdgas am Produktionsstandort Brunnmatt sank der Heizölverbrauch um satte 89% und betrug im Jahr 2012 gerade mal noch 115 Gigajoule (GJ) gegenüber 1‘000 GJ im Vorjahr. Heizöl wird an allen Standorten nur noch als Notfallersatz zu Erdgas verwendet. Trotz dieser Umstellung ist der Verbrauch von Erdgas mit 1% nur geringfügig angestiegen. Ebenfalls gesenkt werden konnte der Stromverbrauch und zwar um 2% von 62‘143 GJ auf 60‘948 GJ. Die getätigten Investitionen zur Verbesserung der Energiebilanz, wie die Erneuerung der Heizung, Sanierung von Gebäuden und Haustechnik und die Einführung energieeffizienter Spritzgussmaschinen, bringen konkrete Kosteneinsparungen und sind erst noch ökologisch sinnvoll.
«Insgesamt verbraucht Ypsomed im Vergleich zu anderen Branchen oder Industrien in der Produktion sehr wenig Energie und natürliche Ressourcen.»
Internationale Präsenz wirkt sich auf den Geschäftsverkehr aus Im Jahr 2012 ist der Geschäftsverkehr der Ypsomed gemessen in Kilometer im Vergleich zum Vorjahr von 1.7 Millionen auf 2.1 Millionen angestiegen. Obwohl dank der Optimierung von Fahrten die gefahrenen Kilometer mit firmeneigenen Fahrzeugen um 18% gesenkt wurden, stieg der Verkehr durch Flugreisen und Fahrzeuge der Mitarbeitenden um jeweils rund 30% gegenüber dem Vorjahr. Während die stärkere internationale Präsenz der Ypsomed zwangsläufig zu mehr Flugreisen führt, besteht beim individuellen Verkehr durch Fahrzeuge der Mitarbeitenden sicher noch Verbesserungspotenzial.
Geschäftsverkehr (CH) in Kilometer 2 500 000 2 000 000 1 500 000 1 000 000 500 000 0
2012
eigene Fahrzeuge –18.42%
2011
2010
2009
Fahrzeuge Mitarbeitende 29.19%
2008
2007
Flugreisen 30.34%
41
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Solarstrom in Burgdorf Im Industriequartier Buchmatt in Burgdorf beträgt die Flachdachfläche der 37 Gebäude rund 70‘000m2, was in etwa 10 Fussballfeldern entspricht. Da sich diese Fläche grundsätzlich für einen Solarpark mit Photovoltaikpanels auf den Gebäuden eignet, haben Willy Michel, Verwaltungsratspräsident der Ypsomed, und Hans Ulrich Flückiger, Inhaber der Energietechnikfirma Febacom AG, das Projekt „Solarpark Buchmatt“ gestartet. Ziel ist es, möglichste viele Dächer mit Panels auszustatten und insgesamt rund 5 Gigawattstunden an nachhaltiger, CO2-neutraler Energie zu erzeugen. Auf der Gesamtfläche wäre im Endausbau die Erzeugung von insgesamt bis zu 9 Gigawattstunden möglich, was ca. 7.5% des Energiejahresbedarfs von Burgdorf entspricht. Ypsomed beabsichtigt sich mit dem am Standort in der Buchmatt gemieteten Gebäude am Projekt zu beteiligen.
Recyclingprojekt für den mylife™ OmniPod® Immer mehr Benutzer von Insulinpumpen entscheiden sich für die einzigartige mylife™ OmniPod ® Insulin Patch-Pumpe. Typ-1 Diabetespatienten schätzen den mylife™ OmniPod ®, weil der kleine Pod mit dem Insulinbedarf für bis zu 3 Tage direkt auf die Haut geklebt wird und im Gegensatz zu konventionellen Insulinpumpen kein Infusionsset mit einem Schlauch notwendig ist. Der flache und leichte Pod wird diskret an vielen verschiedenen Körperstellen getragen und nach rund 3 Tagen ersetzt. Die gebrauchten Pods werden von Ypsomed systematisch gesammelt und umwelt- und fachgerecht recycelt.
«In allen Vertriebsländern können die Kunden die gebrauchten Pods in einer mitgelieferten Recycling-Box an Ypsomed zurücksenden und dies erst noch gratis.» Die benutzten Pods werden zentral in der Schweiz gesammelt und bei einer Partnerfirma im Raum Solothurn automatisiert nach Werkstoffen zerlegt. Die Batterien werden gesondert recycliert und gewisse Teile so aufbereitet, dass sie wieder als Sekundärrohstoffe verkauft werden können
42
Ypsomed – Finanzbericht
Kommentar zur Konzernrechnung 2012/13
Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Nettoerlös von CHF 244.6 Mio. und lag damit 1.6% unter dem Vorjahr. Trotz einem leicht tieferen Umsatz ist es Ypsomed gelungen, im Geschäftsjahr 2012/13 das Bruttoergebnis von CHF 56.4 Mio. auf CHF 57.1 Mio. zu verbessern und das Betriebsergebnis mit CHF 4.8 Mio. annähernd zu halten. Der Reingewinn von CHF 1.6 Mio. im Geschäftsjahr 2012/13 fiel geringer aus, weil im Vorjahr aus dem Verkauf der Beteiligung an Insulet Corp. ein substanzieller Gewinn von CHF 5.1 Mio. resultierte.
Segment Delivery Devices am Wendepunkt Ypsomed erzielte im Geschäftsjahr 2012/13 im Segment Delivery Devices einen Nettoerlös von CHF 137.8 Mio., 10.2% weniger als im Vorjahr mit CHF 153.4 Mio. Wie bereits im letzten Geschäftsbericht erwähnt, hat Ypsomed im Geschäftsjahr 2012/13, verglichen zum Vorjahr, keine OptiSet ® Pens mehr an Sanofi ausgeliefert. Dies wirkte sich auch auf das Segmentergebnis aus und führte zu einem Betriebsergebnis bei Delivery Devices von CHF 9.5 Mio. gegenüber CHF 13.8 Mio. im Vorjahr. Damit steht das Delivery Devices-Geschäft der Ypsomed nun definitiv am Wendepunkt. Die steigenden Produktionsmengen für Pensysteme der bestehenden und neuen Pharmakunden wird sich künftig wieder in wachsenden Umsätzen und verbesserter Profitabilität im Segment Delivery Devices zeigen. Erfreulich war, dass im Geschäftsjahr 2012/13 die Volumen beim ServoPen® Insulinpen weiter angestiegen sind und Ypsomed die Liefermengen der Komponenten für den SoloStar™ Pen von Sanofi gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern konnte. Auch beim im letzten Geschäftsjahr akquirierten Geschäft mit den Infusionssets mylife™ Orbit ® verzeichnete Ypsomed eine Umsatzsteigerung.
Hohes Wachstum im Diabetes Direct Business Im Geschäftsjahr 2012/13 steigerte Ypsomed den Nettoerlös im Diabetes Direct Business um 16.9% von CHF 78.2 Mio. auf CHF 91.4 Mio. Damit macht das Diabetes Direct Business inzwischen 37.4% des konsolidierten Gesamterlöses der Ypsomed Gruppe aus (Vorjahr 31.5%). Zur Erlössteigerung hat natürlich in erster Linie die annähernde Umsatzverdoppelung mit der Insulinpumpe mylife™ OmniPod ® beigetragen,
u.a. durch die Markteinführung der zweiten Generation des mylife™ OmniPod ® sowie durch die Expansion in neue Länder wie Österreich und in die nordischen Staaten. Die schlauchlose Insulinpumpe erfreut sich hoher Beliebtheit bei den Patienten und Fachärzten, was sich in stark steigenden Marktanteilen des mylife™ OmniPod ® manifestiert. Im Geschäftsjahr 2012/13 hat Ypsomed aber auch den Umsatz mit Blutzuckermesssystemen steigern können, wenn auch weniger stark als ursprünglich geplant, weil sich der Launch des mylife™ Unio™ Systems verzögerte. Das Betriebsergebnis konnte im Geschäftsjahr 2012/13 von CHF –9.1 Mio. im Vorjahr auf CHF –2.9 Mio. verbessert werden, obschon der Wechsel auf die zweite Generation des mylife™ OmniPod ® und die Einführung des mylife™ Unio™ die Berichtsperiode kostenmässig belastete und die geplanten Umsätze zeitlich später anfallen.
Ypsotec mit Verlust Im Segment «Übrige» musste im Geschäftsjahr 2012/13 ein Umsatzrückgang von CHF 17.0 Mio. auf CHF 15.3 Mio. und ein Segmentverlust von CHF –1.7 Mio. verzeichnet werden. Der Grund dafür ist, dass Ypsotec als Lieferant von mechanischen Präzisionsteilen die derzeit wirtschaftlich schwierige Situation seiner Abnehmer besonders stark zu spüren bekommt. Damit Ypsotec auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, wurde am Standort Tabor eine neue Produktionshalle gebaut, um personalintensive Arbeiten in Tschechien durchzuführen. Der grosse Verlust bei Ypsotec belastete im letzten Geschäftsjahr das konsolidierte Betriebsergebnis der Ypsomed Gruppe erheblich.
Operative Gewinnmarge auf Vorjahresniveau Während auf Gruppenebene der Verwaltungsaufwand und die übrigen betrieblichen Aufwände auf dem Niveau des Vorjahres lagen, sind die Ausgaben für Marketing und Vertrieb aufgrund der Launch- und Switch-Aktivitäten im Geschäftsjahr 2012/13 im Vorjahresvergleich von CHF 40.6 Mio. auf CHF 41.4 Mio. leicht angestiegen. Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete Ypsomed konsolidiert ein Betriebsergebnis von CHF 4.8 Mio. und konnte damit trotz tieferem Nettoerlös die operative Gewinnmarge auf Stufe EBIT mit 2.0% gegenüber dem Vorjahr mit 2.1% halten. Der Finanzaufwand lag im Geschäftsjahr 2012/13 mit CHF 3.3 Mio. auf Vorjahresniveau, aber der Finanzertrag sank von CHF 8.0 Mio. auf CHF 1.5 Mio. Wie bereits erwähnt lag dies am einmaligen Effekt durch den Gewinn aus dem Verkauf der Finanzbeteiligung an Insulet Corp. im Vorjahr 43
Finanzbericht
Betriebsergebnis trotz tieferem Umsatz gehalten
Ypsomed – Finanzbericht
von CHF 5.1 Mio. Zudem fiel im Geschäftsjahr 2012/13 die Dividende aus der Beteiligung an Bionime Corp. um CHF 1.0 Mio. tiefer aus. Bedingt durch eine Steuernachforderung aus Deutschland im Umfang von CHF 0.6 Mio. war der Aufwand für Steuern mit CHF 1.4 Mio. trotz einem tieferen Reingewinn leicht höher als im Vorjahr mit CHF 1.2 Mio. Im Vorjahr wurden zudem die Gewinne aus Beteiligungsverkäufen privilegiert besteuert. Ypsomed erzielte damit im Geschäftsjahr 2012/13 einen Reingewinn von CHF 1.6 Mio. gegenüber CHF 8.5 Mio. im Vorjahr, was einem Gewinn pro Aktie von CHF 0.13 entspricht.
Unternehmerisch wichtige Investitionen Ypsomed tätigte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut hohe Investitionen für Forschung und Entwicklung, insbesondere in die Entwicklung der eigenen Insulinpumpe und in neue Pensysteme für Pharmakunden. Die Totalausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich damit erneut auf hohe CHF 23.7 Mio., nur leicht weniger als im Vorjahr mit CHF 25.2 Mio. Im Geschäftsjahr 2012/13 hat Ypsomed darüber hinaus Investitionen in neue Sachanlagen im Umfang von CHF 15.9 Mio. getätigt, was mehr als doppelt so viel war als im Vorjahr mit CHF 7.5 Mio. Für den Standort Solothurn investierte Ypsomed in eine zusätzliche Montageanlage für Pen-Nadeln und in Produktionsanlagen für neue Pensysteme. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich von CHF –19.8 Mio. im Vorjahr auf CHF -26.3 Mio. im Geschäftsjahr 2012/13. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit sank von CHF 31.1 Mio. auf CHF 15.2 Mio.
Solide Bilanz erlaubt unternehmerisches Handeln Die Bilanz der Ypsomed ist seit Jahren sehr solide und weist eine hohe Eigenkapitalquote von 63.6% aus. Die flüssigen Mittel blieben im Geschäftsjahr 2012/13 mit CHF 9.6 Mio. gegenüber CHF 9.7 Mio. im Vorjahr praktisch unverändert. Das Working Capital der Ypsomed hingegen ist im Geschäftsjahr 2012/13 deutlich gestiegen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um CHF 6.7 Mio. von CHF 24.5 Mio. auf CHF 31.2 Mio. und die Vorräte um CHF 6.4 Mio. von CHF 50.1 Mio. auf CHF 56.6 Mio. Während die Sachanlagen von CHF 166.4 Mio. auf CHF 161.7 Mio. zurückgingen, stiegen die immateriellen Anlagewerte durch die Aktivierung von Entwicklungskosten für die eigene Insulinpumpe und für Pensysteme von CHF 50.2 Mio. auf CHF 55.1 Mio. Auf der Passivseite stiegen die Bankverbindlich44
keiten im letzten Geschäftsjahr um CHF 18.0 Mio. auf CHF 64.5 Mio. Die übrigen Bilanzpositionen blieben gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.
Hauptaktionär Willy Michel verlängerte sein Aktionärsdarlehen Einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und die laufende Markteinführung der mylife™ Diabetescare Produkte leistete Willy Michel, indem er sein Aktionärsdarlehen bis Ende März 2017 verlängerte. Im laufenden Geschäftsjahr wurden CHF 4.5 Mio. des Darlehens amortisiert. Im folgenden Geschäftsjahr verzichtet Willy Michel auf die Amortisation von CHF 5.0 Mio. Dadurch konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber dem Hauptaktionär in die langfristigen Finanzverbindlichkeiten umgegliedert werden.
Ausschüttung aus Kapitalreserven Die Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionäre für das letzte Geschäftsjahr betrug insgesamt CHF 2.5 Mio. Der Verwaltungsrat der Ypsomed wird der Generalversammlung den Antrag stellen, dass den Aktionären für das Geschäftsjahr 2012/13, analog dem Vorjahr, eine steuerlich vorteilhafte Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 pro Namenaktie ausbezahlt wird. Die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG findet am Mittwoch, 26. Juni 2013, in Bern statt.
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Erfolgsrechnung
Nettoerlös
Anhang
20
1. April 2012 – 31. März 2013
in %
1. April 2011 – 31. März 2012
in %
244 565
100%
248 593
100
–187 490
–76.7%
–192 221
–77.3
57 074
23.3%
56 373
22.7
Marketing- und Vertriebsaufwand
–41 368
–16.9%
–40 580
–16.3
Verwaltungsaufwand
–12 752
–5.2%
–12 754
–5.1
4 086
1.7%
3 979
1.6
Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen Bruttoergebnis
Andere betriebliche Erträge Andere betriebliche Aufwendungen
–2 194
–0.9%
–1 877
–0.8
20
4 846
2.0%
5 140
2.1
Finanzertrag
17
1 506
0.6%
7 955
3.2
Finanzaufwand
18
–3 270
–1.3%
–3 357
–1.4
3 082
1.3%
9 738
3.9
–1 435
–0.6%
–1 238
–0.5
1 646
0.7%
8 500
3.4
Betriebsergebnis
Ergebnis vor Ertragssteuern Ertragssteuern
19
Reingewinn Gewinn pro Aktie (Basis und Verwässerung) in CHF
24
Betriebsergebnis
0.13
0.67
4 846
5 140
Abschreibungen auf Sachanlagen
20
19 939
19 578
Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten
20
5 704
8 146
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen)
30 489
12.5%
32 865
13.2
45
Finanzbericht
(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Bilanz (Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Aktiven
31. März 2013
in %
4
9 613
5/14
31 189
Übrige kurzfristige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen
Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Anhang
Laufende Ertragssteuerguthaben Vorräte
6/14
Kundenanlagen Total kurzfristige Aktiven Finanzanlagen Latente Ertragssteuerguthaben Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Total langfristige Aktiven
7
1.1
100
0.0%
123
0.0
56 573
16.6%
50 147
15.3
584
0.2%
228
0.1
108 731
31.8%
94 604
28.9
8 338
2.4%
9 054
2.8 2.2
9
Anhang
11 14
12
11 12
Total langfristige Verbindlichkeiten
Verrechneter Goodwill
1.9
3 713
50.8
Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten
Eigene Aktien/Währungsumrechnungsdifferenzen
6 130
1.8%
7 063
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
Kapitalreserven
1.3%
6 198
166 361
Total kurzfristige Verbindlichkeiten
Aktienkapital
4 474
2.3%
Passive Rechnungsabgrenzungen
Langfristige Rückstellungen
7.5
47.3%
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär
3.0
24 528
7 897
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten
Kurzfristige Rückstellungen
9 735
9.1%
161 686
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Anzahlungen von Kunden
2.8%
8
Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär
in %
19
Total Aktiven
Passiven
31. März 2012
13
55 141
16.1%
50 191
15.3
233 062
68.2%
232 668
71.1
341 793 100.0%
327 273
100.0
31. März 2013
in %
31. März 2012
in %
64 500
18.9%
46 500
14.2
0
0.0%
10 000
3.1
16 659
4.9%
13 461
4.1
2 050
0.6%
2 284
0.7
2 014
0.6%
2 198
0.7
2 169
0.6%
2 477
0.8
13 378
3.9%
12 714
3.9
597
0.2%
1 262
0.4
101 367
29.7%
90 895
27.8
20 000
5.9%
14 500
4.4
1 693
0.5%
2 308
0.7
1 008
0.3%
989
0.3
350
0.1%
577
0.2
23 052
6.7%
18 374
5.6
178 994
52.4%
178 994
54.7
176 015
51.5%
178 558
54.6
–8 228
–2.4%
–8 496
–2.6
–322 892 –94.5%
–322 892
–98.7
193 485
56.6%
191 839
58.6
Total Eigenkapital
217 375
63.6%
218 004
66.6
Total Passiven
341 793
100%
327 273
100.0
Gewinnreserven
46
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Mittelflussrechnung Anhang
Reingewinn Abschreibungen des Anlagevermögens Verluste aus Wertbeeinträchtigungen (+) / Wegfall von Wertbeeinträchtigungen (–)
9/18
1. April 2011 – 31. März 2012
1 646
8 500
25 362
26 455
1 414
1 269
Veränderung Rückstellungen (inkl. latenter Steuern)
–1 674
–1 270
Sonstige fondsunwirksame Aufwendungen/Erträge
–655
1 590
Erfolg aus Veräusserung von Sach- und Finanzanlagen Zunahme (–) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zunahme (–) / Abnahme (+) der übrigen Forderungen und akt. Rechnungsabgrenzungen Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (–) / Abnahme (+) der Kundenanlagen Zunahme (+) / Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zunahme (+) / Abnahme (–) der Anzahlungen von Kunden Zunahme (+) / Abnahme (–) der sonst. kurzfr. Verbindlichkeiten und pass. Rechnungsabgrenzungen Cashflow aus Geschäftstätigkeit Erwerb von Finanzanlagen Veräusserung von Finanzanlagen
–78
–5 261
–6 531
6 942
–769
3 102
–6 200
–242
–356
5 030
3 146
725
–234
–5 049
97
–10 736
15 168
31 055
–413
–1 175
0
11 446
–15 945
–7 501
Erwerb von Sachanlagen
8
Veräusserung von Sachanlagen
8
535
586
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten
9
–10 466
–8 424
Veräusserung von immateriellen Vermögenswerten
9
0
4
Restzahlung Akquisition Vorjahr / Akquisitionen abzüglich erworbener flüssiger Mittel
1
0
–14 717
–26 290
–19 781
–4 500
–10 000
18 000
6 500
Cashflow aus Investitionstätigkeit Rückzahlung kurzfr. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär
11
Aufnahme von kurzfr. Finanzverbindlichkeiten Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
1
Ausschüttung Kapitalreserven / N ennwertrückzahlung
25
Erwerb von eigenen Aktien
13
–20
0
–2 523
–2 532
0
–392
10 957
–6 425
43
–136
–122
4 713
Bestand flüssige Mittel am 1. April
9 735
5 022
Bestand flüssige Mittel am 31. März
9 613
9 735
–122
4 713
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln Total Cashflow
Zunahme (+) / A bnahme (–) flüssige Mittel 1
1. April 2012 – 31. März 2013
Kosten in Zusammenhang mit der genehmigten Kapitalerhöhung.
47
Finanzbericht
(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierter Eigenkapitalnachweis (Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Stand 1. April 2011
Aktienkapital
Kapitalreserven
Eigene Aktien
Kumulierte Umrechnungsdifferenzen
Verrechneter Goodwill nach Steuern
Gewinnreserven
Total
178 994
181 091
–1 945
– 4 060
–312 350
183 339
225 069
8 500
8 500
Gewinn des Geschäftsjahres Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
–2 532
Erwerb von eigenen Aktien
– 2 532 –392
Umrechnungsdifferenzen
–392 –2 099
Verrechnung Goodwill aus Akquisition Stand 31. März 2012
Stand 1. April 2012
–2 099 –10 542
178 994
178 558
–2 337
–6 159
–322 892
191 839
218 004
178 994
178 558
–2 337
– 6 159
–322 892
191 839
218 004
1 646
1 646
Gewinn des Geschäftsjahres Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
–2 523
– 2 523
Umrechnungsdifferenzen
268
Kosten aus genehm. Kapitalerhöhung Stand 31. März 2013
48
–10 542
268
–20
178 994
176 015
–20
–2 337
–5 891
–322 892
193 485
217 375
Ypsomed – Finanzbericht
Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung
Die Ypsomed Holding AG ist eine am 29. Dezember 2003 nach schweizerischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz in Burgdorf (Kanton Bern, Schweiz). Die Ypsomed-Gruppe ist eine führende unabhängige Medizinaltechnikfirma für Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen sowie Anbieterin im Bereich Pen-Nadeln. Das Kerngeschäft der Ypsomed sind die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen, die es Patienten erlauben, sich selber Medikamente zu verabreichen. Die Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Burgdorf, Solothurn, Grenchen (alle CH) und Tábor (CZ) und kann auf ein europaweites Vertriebsnetz zurückgreifen. Die Aktien der Ypsomed Holding AG werden seit 2004 an der SIX Swiss Exchange und seit 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Das Unternehmen ging aus einem im Jahr 2003 erfolgten Splitting der Disetronic Gruppe hervor. Disetronic hatte sich seit der Unternehmensgründung 1984 auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Infusionspumpen spezialisiert. 1986 erfolgte eine Geschäftsausweitung in den Bereich Injektionssysteme. Die konsolidierte Jahresrechnung wurde am 22. Mai 2013 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung genehmigt und wird der Generalversammlung am 26. Juni 2013 zur Annahme empfohlen.
2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Grundsätze Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem gesamten Regelwerk der Schweizerischen Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) nach dem Prinzip der «true and fair view» erstellt. Sie basiert auf den für die Berichtsperiode nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Die Konzernberichtswährung ist der Schweizer Franken (CHF). Die Berichtsperiode umfasst zwölf Monate und endet per 31. März. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt. Rechtlich verbindlich ist jedoch die konsolidierte Jahresrechnung in deutscher Sprache. Alle in der Jahresrechnung und im Anhang angegebenen Zahlen sind – falls nicht anders angegeben – jeweils auf das nächste Tausend (CHF 1000) gerundet. Konsolidierung Tochtergesellschaften Tochtergesellschaften sind jene Unternehmen, deren finanzielle und betriebliche Aktivitäten von der Gruppe gelenkt werden aufgrund einer Beteiligung, die mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Anteile ausmacht. Die Kontrolle über ein Unternehmen kann auch durch das Vorhandensein und die Wirkung potenzieller Stimmrechte begründet sein, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeübt oder gehandelt werden können. Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert, wenn die Kontrolle über sie auf die Gruppe übertragen wurde. Endet diese Kontrolle, so endet auch die Vollkonsolidierung. Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) bilanziert. Die Kaufpreisleistungen umfassen die Entschädigung, die im Austausch gegen die Kontrolle über die identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens geleistet wurde. Die Entschädigung umfasst Zahlungen in bar sowie den aktuellen Wert der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen oder angenommenen Verpflichtungen und der vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente am Transaktionsdatum. Das erworbene Nettovermögen, das sich aus den identifizierbaren Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zusammensetzt, wird zu seinem aktuellen Wert erfasst. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Kaufpreisleistung verglichen mit dem aktuellen Wert des erworbenen Nettovermögens. Sofern der Konzern nicht eine 100%-Beteiligung am Unternehmen erwirbt, werden die
Minderheitsanteile entsprechend ihrem Anteil im Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Transaktionen, Salden und Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, aus der Transaktion wird eine Wertminderung des transferierten Vermögenswerts ersichtlich. Assoziierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sind jene Unternehmen, die von der Gruppe zwar wesentlich beeinflusst, aber nicht kontrolliert werden. In der Regel besteht eine Beteiligung von 20% bis 50%. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Methode der Kapitalzurechnung (Equity-Methode) bilanziert. Die von der Gruppe gehaltene Beteiligung an assoziierten Unternehmen schliesst den zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Goodwill mit ein. Ypsomed ist zurzeit an keinen assoziierten Unternehmen beteiligt. Umrechnung von Fremdwährungen Geschäfte in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs per Datum der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährungen und aus der zu Jahresendkursen erfolgten Umrechnung der in Fremdwährungen denominierten Aktiven und Passiven werden erfolgswirksam verbucht (Einzelabschlüsse). In der konsolidierten Jahresrechnung werden Aktiven und Passiven der in Fremdwährung erstellten Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Erträge und Aufwendungen sowie der Mittelflussrechnung erfolgt zu Durchschnittskursen der Berichtsperiode. Die Auswirkungen dieser Umrechnungsmethode sowie die Umrechnungsdifferenzen auf nicht währungskongruent finanzierten langfristigen Konzerndarlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht. Flüssige Mittel Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Sichtguthaben und Termineinlagen mit einer Restlaufzeit ab Bilanzstichtag von höchstens 90 Tagen. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Mittelflussrechnung. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige Forderungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden zum Nominalwert unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Bei Vorliegen von objektiven Anzeichen, dass die Forderungen nicht vereinnahmt werden können, wird eine Wertberichtigung erfasst. Die Wertberichtigungen basieren auf Einzelbewertungen. Vorräte Eingekaufte Rohwaren und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten, Halb- und Fertigfabrikate zu Herstellungskosten erfasst. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung berücksichtigt. Die Herstellungskosten beinhalten die zugehörigen Produktionseinzelkosten und -gemeinkosten. Sind die Anschaffungs- oder Herstellkosten höher als der Nettomarktwert, so erfolgt eine Wertberichtigung über das Periodenergebnis und die Bewertung zum Nettomarktwert (Niederstwertprinzip). Der Nettomarktwert entspricht dem aktuellen Marktpreis, abzüglich der üblichen Erlösschmälerungen, Vertriebs- sowie noch anfallender Verwaltungsaufwendungen. Unverkäufliche Ware wird vollständig wertberichtigt. Als Verbrauchsfolgeverfahren wird die FIFO-Methode angewendet. Kundenanlagen/Anzahlungen von Kunden Ypsomed erhält Vorauszahlungen von Pharmapartnern, um Produktionsanlagen für ebendiese Pharmapartner zu erwerben. Ypsomed koordiniert die Herstellung dieser Anlagen mit Lieferanten und bezahlt vertragsgemäss Anzahlungen an die Lieferanten. Nach Installation und erfolgreichen Testläufen werden die Anlagen von Ypsomed abgenommen. Rechtlich und auch wirtschaftlich gesehen, stehen die Anlagen nach Abnahme vom Lieferanten im Eigentum der Pharmapartner. Die An- und Schlusszahlungen an Lieferanten für Kundenanlagen sind bis zur Abnahme unter den kurzfristigen Aktiven ausgewiesen. Die Anzahlungen der Kunden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten bilanziert. Nach erfolgter Abnahme werden die Anlagen mit allfällig vorhandenen Anzahlungen verrechnet.
49
Finanzbericht
1. Allgemeine Angaben
Ypsomed – Finanzbericht
Sachanlagen Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben: • Gebäude 20 bis 40 Jahre • technische Anlagen 6 bis 20 Jahre • Maschinen und Betriebseinrichtungen 3 bis 12 Jahre • Büroeinrichtungen und Fahrzeuge 3 bis 8 Jahre • sonstige Sachanlagen 2 bis 10 Jahre Die Abschreibungen sind in den Erfolgsrechnungspositionen Herstellkosten der verkauften Produkte, Marketing-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und anderen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen werden in den Abschreibungen erfasst und als Impairment separat ausgewiesen. Wertvermehrende Aufwendungen werden aktiviert, wenn sie zu einer Erhöhung des Markt- oder Nutzwertes führen. Langfristige Leasingverträge, die Anlagekäufen mit langfristiger Finanzierung entsprechen (Financial Leasing), werden bei Vertragsbeginn zum tieferen Wert zwischen Anschaffungs-/Nettomarktwert des Leasinggutes und Barwert der Leasingzahlungen aktiviert und nach betriebswirtschaftlichen Kriterien abgeschrieben. Renditeliegenschaften werden zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bilanziert. Abschreibungsdauer gemäss der entsprechenden Sachanlagenkategorie. Immaterielle Vermögenswerte Goodwill Bei einer Akquisition sind die übernommenen Nettoaktiven zu aktuellen Werten zu bewerten. Die Differenz zwischen den Erwerbskosten und den identifizierten Nettoaktiven wird als Goodwill bezeichnet (Purchase Price Allocation). Der erworbene Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.
Entwicklungskosten Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögenswert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed-Gruppe steht. Ausserdem muss dieser der Ypsomed-Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen und die Kosten dieses Vermögenswertes müssen zuverlässig bestimmt werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab Beginn der Vermarktung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind in den Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen enthalten. Aufgelaufene Kosten für Entwicklungsprojekte werden jährlich auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Übrige immaterielle Vermögenswerte Patente werden zu Anschaffungskosten erfasst und über ihre erwartete Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen werden den Forschungs- und Entwicklungskosten zugeordnet, welche in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen integriert sind. Software wird auf der Basis der Anschaffungskosten und der Inbetriebnahmekosten aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind hauptsächlich in den Verwaltungskosten enthalten. Immaterielle Vermögenswerte, z.B. Markennamen, Kundenbeziehungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden und separat identifizierbar sind, werden erfasst, sofern sie die Definition eines immateriellen Vermögenswertes erfüllen. Die Anschaffungskosten solcher immaterieller Vermögenswerte entsprechen ihrem Marktwert im Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen. Die geschätzte Nutzungsdauer liegt bei fünf bis acht Jahren. Die Abschreibungen sind in den Marketing- und Vertriebskosten enthalten. Finanzanlagen Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Wertberichtigungen werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.
50
Wertminderungen von Aktiven Bei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für eine Wertbeeinträchtigung vorliegen. Bestehen Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums, wird der erzielbare Betrag des Aktivums ermittelt und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen. Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem höheren der beiden Beträge aus Nettomarktwert und Nutzwert des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt wurde, erfolgswirksam verringert. Der Nettomarktwert ist der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der Nutzung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen langfristigen Zinssatzes diskontiert. Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Aktionären Das Aktionärsdarlehen wird zum Nominalwert bilanziert. Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird, und dieser Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten Rückstellungen stellen die bestmögliche Einschätzung der endgültigen Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind. Die Unterteilung in kurzfristige und langfristige Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten im Anhang offengelegt. Personalvorsorge Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter, Todesfall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern. Die Mitarbeitenden der Schweizer Unternehmen sind in rechtlich selbständigen Einrichtungen für die Altersvorsorge, gegen Tod und Invalidität versichert. Die Vorsorgeeinrichtungen werden aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert (Beitragsprimat). Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet werden kann. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und Unterdeckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie die Veränderung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträgen erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Ertragssteuern Ertragssteuern werden auf der Grundlage der steuerbaren Gewinne gebildet und in Übereinstimmung mit den in den einzelnen Ländern geltenden Steuergesetzen ermittelt und periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet. Auf steuerbaren temporären Differenzen zwischen Steuerwerten und für den Konzernabschluss massgebenden Werten werden latente Steuern berücksichtigt. Die Berechnung der latenten Ertragssteuern erfolgt auf Basis der Liability-Methode sowie auf der Basis der tatsächlichen oder der erwarteten lokalen Steuersätze. Für Verlustvorträge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können, werden latente Steuerforderungen bilanziert. Die Veränderungen der latenten Steuerforderungen und Steuerschulden werden in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst. Bei latenten Steuern auf Transaktionen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, erfolgt die Verbuchung dieser latenten Steuern ebenfalls im Eigenkapital.
Ypsomed – Finanzbericht
Nettoerlös und Ertragsrealisierung Nettoerlöse Der Erlös umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen, Rabatten, Skonti und Mehrwertsteuern. Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung erbracht ist. Der Nettoerlös umfasst auch Erlöse aus Forschungs-, Entwicklungs-, Industrialisierungs- sowie Marketingleistungen.
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Medizinaltechnikprodukten ist mit produkthaftungsrechtlichen Risiken verbunden und kann Produktrückrufe zur Folge haben. Es gibt keine Absicherung dafür, dass die gegenwärtige Haftpflichtversicherungsdeckung alle Schadenfälle, die mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinalprodukten zusammenhängen, abdeckt und dass die Versicherungsgesellschaften auch zukünftig noch bereit sein werden, die mit den im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Ypsomed-Gruppe verbundenen Haftungsrisiken zu valablen Konditionen zu versichern.
Andere betriebliche Erträge Die anderen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Mietzinserträge aus der Vermietung von im Besitz der Ypsomed-Gruppe stehenden Liegenschaften, Lizenzerträge aus der Nutzung von Vermögenswerten der Ypsomed durch aussenstehende Dritte sowie Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen.
Das Risiko von Patentverletzungsklagen oder Produkthaftungsklagen Dritter, Risiken im Zusammenhang mit Produktrückrufen, negativen Entwicklungen bei der Übernahme von Kosten von Ypsomed-Produkten durch staatlich verordnete Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich oder durch Krankenkassen sowie Probleme bei der Zulassung und Aufrechterhaltung der Zulassung der mit Ypsomed-Produkten zusammen vertriebenen Medikamente können nachhaltig nachteilige Auswirkungen nicht nur auf den Geschäftsverlauf der Ypsomed-Gruppe, sondern auch auf deren Finanzsituation und deren Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zur Folge haben.
Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden laufend in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasst. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögenswert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed-Gruppe steht und ausserdem der Ypsomed-Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen wird und die Kosten dieses Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Bau von Sachanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.
3. Risikobeurteilung Das Management der Ypsomed-Gruppe führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Management Risiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungsrat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.
4. Rechtliche Risiken Die Ypsomed-Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative medizinaltechnische Geräte, die auf technischem Know-how und immaterialgüterrechtlich geschützter Technologie basieren. Die Ypsomed-Gruppe ist entweder Eigentümerin der erforderlichen Rechte oder Inhaberin von Lizenzen an Eigentumsrechten Dritter. Im Medizinaltechnikmarkt treten Auseinandersetzungen um Patentrechte und angebliche Patentverletzungen relativ häufig auf, was mit kosten- und zeitintensiven Patentverletzungsklagen verbunden sein kann.
5. Wesentliche Schätzungen und Annahmen Die Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Rechnungslegungsprinzipien erfordert vom Management die Vornahme von Schätzungen und Annahmen, welche Auswirkungen auf die zum Stichtag bilanzierten Aktiven und Passiven und die im Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Zukunftserwartungen und gelten zum Zeitpunkt der Erstellung der Jahresrechnung als angemessen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wichtigsten Einflussfaktoren der auf Schätzungen und Annahmen basierenden Positionen werden nachfolgend erläutert: Aktivierte Entwicklungskosten Die Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgt, wenn die Kriterien für eine Aktivierung erfüllt sind. Ypsomed beurteilt die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens anhand bestmöglicher Einschätzungen seitens des Managements in Bezug auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erwarteten zukünftigen Geldflüsse, die anzuwendenden Diskontierungssätze und den erwarteten Zeitraum, in dem eine wirtschaftliche Nutzung erzielt wird. Die aktivierten Entwicklungskosten per 31. März 2013 betragen CHF 51.5 Mio. (Vorjahr CHF 45.3 Mio.). Rückstellungen für Garantien Bei der Festlegung der Rückstellungen für Garantien geht das Management von den noch im Markt befindlichen eigenen Produkten aus und legt je nach Lebensdauer und Eigenschaften der Produkte sowie aufgrund von Erfahrungswerten die zur Deckung allfälliger Garantieansprüche notwendigen Rückstellungen fest. Ypsomed weist per 31. März 2013 eine Rückstellung für Garantien in der Höhe von CHF 0.8 Mio. (Vorjahr CHF 1.6 Mio.) aus. Ertragssteuern Bei der Abgrenzung der Ertragssteuern für eine Periode bestehen Unsicherheiten über die definitiv zu entrichtenden Steuern. Abweichende Einschätzungen zum definitiven Steuerbetrag wirken sich auf die laufenden und latenten Ertragssteuern aus. Insbesondere bei der Aktivierung von latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen müssen die Werthaltigkeit dieser Forderungen und die anzuwendenden Steuersätze eingeschätzt werden. Die aktivierten latenten Steuern aus Verlustvorträgen per 31. März 2013 betragen CHF 6.0 Mio. (Vorjahr 4.7 Mio.).
51
Finanzbericht
Langfristige Aufträge Entwicklungs- und Industrialisierungsprojekte werden nach der Percentageof-Completion-Methode (PoCM) bilanziert. Leistung und Kosten werden dem Fertigstellungsgrad entsprechend berücksichtigt (Cost-to-cost-Methode) und ein allfälliger Gewinn anteilsmässig berücksichtigt. Der Fertigstellungsgrad wird durch die Gegenüberstellung der angefallenen und der erwarteten Kosten des gesamten Auftrages berechnet. Bilanziert sind die langfristigen Aufträge unter den Vorräten, Kundenanlagen und Anzahlungen von Kunden.
Ypsomed – Finanzbericht
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Werte in Tausend CHF, wenn nicht anders angegeben
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Ypsomed kommunizierte am 24. April 2013 die Absicht, die Firma DiaExpert GmbH Deutschland zu verkaufen. In Abhängigkeit vom potentiellen Käufer oder von den potentiellen Käufern, können unterschiedliche Produktgruppen übernommen bzw. kann die Firma aufgespalten werden.
Daher kann derzeit keine Aussage über den Umsatz und den Gewinn gemacht werden, die durch die Desinvestition künftig wegfallen. Es wird ein Veräusserungsgewinn erwartet.
1. Akquisitionen In der Berichtsperiode wurden keine Akquisitionen getätigt. In der Vorjahresperiode, am 2. November 2011, übernahm Ypsomed AG, Burgdorf im
Aktiven
Rahmen eines Asset-Deals das Infusionssetgeschäft Orbit™ der amerikanischen Firma ICU Medical Inc. Buchwert nach Erwerb 2012/13
Buchwert nach Erwerb 2011/12
Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Sachanlagen
106
Immaterielle Vermögenswerte
660
Übrige Aktiven Total Aktiven
0
766
Total Passiven
0
0
Nettoaktiven
0
766
Passiven
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Passiven
Direkt mit dem Eigenkapital verrechneter Goodwill Total Kaufpreis
13 568 0
14 334
0
14 334
Akquirierte flüssige Mittel Verbindlichkeit für Kaufpreisnachzahlung Verrechnung von Forderungen Nettomittelabfluss
Die Übernahme der Vorräte, welche zum Akquisitionszeitpunkt einen Wert von CHF 1.6 Mio. hatten, erfolgte im laufenden Geschäftsjahr.
52
Ypsomed – Finanzbericht
Beteiligung
Ypsomed Holding AG, CH-Burgdorf
Aktienkapital
Forschung und Entwicklung
Produktion
Marketing und Vertrieb
CHF
178 993 807
Ypsomed AG, CH-Burgdorf
100 %
CHF
10 000 000
Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf
100 %
CHF
6 000 000
TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf
100 %
CHF
100 000
Ypsotec AG, CH-Grenchen
100 %
CHF
1 000 000
•
•
Ypsotec s.r.o., CZ-Tábor
100 %
CZK
33 200 000
•
•
Ypsomed GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
100 000
•
DiaExpert GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
50 000
•
Feelfree GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
25 000
•
Ypsomed AB, SE-Bromma
100 %
SEK
100 000
•
Ypsomed S.A.S., FR-Paris
100 %
EUR
50 000
•
Ypsomed BV, NL-Vianen
100 %
EUR
50 000
•
Ypsomed India Private Ltd., IN-Gurgaon
100 %
INR
46 657 470
•
Ypsomed Limited, GB-Selby
100 %
GBP
300 000
•
Ypsomed GmbH, A-Wien
100 %
EUR
35 000
•
3. Fremdwährungen Euro (EUR) US-Dollar (USD)
Finanzierung und Dienstleistung
• •
•
•
•
• •
Bilanz Jahresendkurse
Erfolgsrechnung Durchschnittskurse
31. März 2013
31. März 2012
2012/13
2011/12
1.22
1.20
1.21
1.21
0.95
0.90
0.94
0.88
Schwedische Krone (100 SEK)
14.61
13.64
14.05
13.44
Norwegische Krone (100 NOK)
16.25
15.86
16.27
15.68
Dänische Krone (100 DKK)
16.35
16.20
16.24
16.29
Tschechische Krone (100 CZK)
4.73
4.87
4.79
4.90
Indische Rupie (100 INR)
1.75
1.77
1.73
1.83
Britisches Pfund (GBP)
1.44
1.44
1.49
1.41
31. März 2013
31. März 2012
16
24
4. Flüssige Mittel Kassenbestand Postgiroguthaben Bankguthaben Total
715
350
8 882
9 361
9 613
9 735
53
Finanzbericht
2. Konsolidierungskreis
Ypsomed – Finanzbericht
5. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31. März 2013
31. März 2012
31 855
25 096
–666
–569
Total
31 189
24 528
Wertberichtigungen
2012/13
2011/12
Stand 1. April
569
474
Bildung Wertberichtigungen für Forderungen
157
138
Verwendung Wertberichtigung für ausgebuchte Forderungen
–20
–17
Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen
–42
–18
3
–8
666
569
31. März 2013
31. März 2012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März
6. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
5 776
5 636
Unfertige Erzeugnisse
22 035
19 083
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren
30 258
26 902
Gesamte Vorräte brutto
58 070
51 621
Wertberichtigungen
–1 497
–1 474
56 573
50 147
31. März 2013
31. März 2012
8 196
8 936
Total
7. Finanzanlagen Beteiligungen Bionime Corp. Taiwan und Insulet Corp. USA Übrige Finanzanlagen Total
54
141
118
8 338
9 054
Ypsomed – Finanzbericht
8. Sachanlagen Land und G ebäude
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen
Anzahlungen Anlagen im Bau
Rendite Liegenschaften
Total
Anschaffungswert
Stand 1. April 2011
77 495
230 985
12 508
10 510
19 206
350 703
Zugänge
925
3 313
631
2 347
285
7 501
Abgänge
–16
–6 723
–433
Veränderung Konsolidierungskreis
–7 172
106
106
Umbuchungen
111
10 016
42
–10 306
–137
Umrechnungsdifferenzen
–17
–274
–153
–1
–445
78 497
237 423
12 594
2 550
19 490
350 556
Stand 1. April 2011
–24 467
–136 557
–8 621
0
–2 006
–171 651
Abschreibungen
–2 743
–14 558
–1 575
–703
–19 578
7
6 360
406
6 772
10
32
42
Stand 31. März 2012 Kumulierte Abschreibungen
Umrechnungsdifferenzen
5
129
87
–27 198
–144 617
–9 672
0
–2 708
–184 195
Nettobuchwert 1. April 2011
53 027
94 428
3 887
10 510
17 200
179 052
Nettobuchwert 31. März 2012
51 299
92 807
2 923
2 550
16 782
166 361
78 497
237 423
12 594
2 550
19 490
350 556
218
3 032
837
11 859
–31
–21 944
–832
–942
739
216
Stand 31. März 2012
220
Anschaffungswert
Stand 1. April 2012
Zugänge Abgänge Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen
15 945 –22 808
–1 233
1 019
–202
–19
–32
20
–22
77 723
219 218
12 835
13 154
20 509
343 439
Stand 1. April 2012
–27 198
–144 617
–9 672
0
–2 708
–184 195
Abschreibungen
–2 748
–15 050
–1 423
–718
–19 939
Abgänge
31
21 548
791
Umbuchungen
20
39
Stand 31. März 2013
–53
Kumulierte Abschreibungen
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2013
Nettobuchwert 1. April 2012 Nettobuchwert 31. März 2013
22 369 –42
16
0
–3 468
–181 753
–1
11
–15
–29 896
–138 070
–10 319
51 299
92 807
2 923
2 550
16 782
166 361
47 827
81 149
2 516
13 154
17 041
161 686
Es bestehen keine Verpfändungen zur Sicherstellung von Krediten und keine Anlagen in Finanzleasing. Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beläuft sich per 31. März 2013 auf CHF 506.1 Mio. (Vorjahr CHF 506.9 Mio.).
–4
Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr 2012/13 CHF 0.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.2 Mio.). Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung in den anderen betrieblichen Erträgen enthalten.
55
Finanzbericht
Abgänge Umbuchungen
Ypsomed – Finanzbericht
9. Immaterielle Vermögenswerte Anschaffungswert
Entwicklungskosten
Stand 1. April 2011 Zugänge
Patente
42 889 7 906
Abgänge Veränderung Konsolidierungskreis
Kundenstamm
Total
13 022
12 795
68 707
518
8 424
–118
–118
660
Umbuchungen
660 90
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2012
Software
50 795
660
90
–56
–392
–448
13 456
12 404
77 315
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2011
–1 452
–9 150
–8 719
–19 321
Abschreibungen
–2 806
–2 317
–1 754
–6 877
Wertbeeinträchtigung
–1 269
–1 269
Abgänge Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen
114
114
6
6
42
180
222
–11 305
–10 293
–27 125
0
3 872
4 077
49 386
660
2 152
2 110
50 191
13 456
12 404
77 315
864
60
10 466
Stand 31. März 2012
–5 527
Nettobuchwert 1. April 2011
41 437
Nettobuchwert 31. März 2012
45 269
50 795
660
Anschaffungswert
Stand 1. April 2012
Zugänge
9 542
Abgänge Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2013
60 338
660
–868
–868
185
185
9
59
68
13 647
12 523
87 167
–11 305
–10 293
–27 125
–1 566
–678
–5 424
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2012
–5 527
Abschreibungen
–3 048
Wertbeeinträchtigung
–132
–281
–281
Abgänge
850
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2013
Nettobuchwert 1. April 2012 Nettobuchwert 31. März 2013 Durch einen Konzeptwechsel in einem Entwicklungsprojekt wurden CHF 0.3 Mio. wertberichtigt. Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten Produkte in der Entwicklungsphase in der Höhe von CHF 27.1 Mio. (Vorjahr: CHF 23.3 Mio.). Produkte in der Industrialisierungsphase in der Höhe von CHF 5.1 Mio. (Vorjahr
56
850
–8
–39
–47
–8 855
–132
–12 028
–11 011
–32 026
45 269
660
2 152
2 110
50 191
51 482
528
1 618
1 512
55 141
CHF 0.1 Mio.), Produkte in der Pre-Launch-Phase von CHF 0.0 Mio. (Vorjahr: CHF 0.0 Mio.) und Produkte in der Vermarktungsphase von CHF 19.2 Mio. (Vorjahr: CHF 21.8 Mio.).
Ypsomed – Finanzbericht
10. Nicht bilanzierter Goodwill Erworbener Goodwill, als Differenz zwischen den Akquisitionskosten und dem neubewerteten aktuellen Wert aller übernommenen Nettoaktiven, wird zum Zeitpunkt des Erwerbs einer Beteiligung/eines Geschäftsbetriebes direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Eine theoretische Aktivierung des
Anschaffungswert
Stand 1. April Zugänge vor Steuern Kumulierte Währungsdifferenz Stand 31. März
Goodwills sowie eine Abschreibung über fünf Jahre würden folgende Bilanzwerte in den Aktiven und planmässigen Goodwill-Abschreibungen in der Erfolgsrechnung ergeben:
2012/13
2011/12
324 945
312 158
0
13 568
103
–781
325 048
324 945
–309 508
–306 418
–4 113
–3 627
Stand 1. April Amortisation, planmässige Abschreibungen über 5 Jahre Veränderung kumulierte Währungsdifferenz
–80
537
–313 700
–309 508
Nettobuchwert 1. April
15 438
5 741
Nettobuchwert 31. März
11 348
15 438
Stand 31. März
Der Reingewinn und das Eigenkapital würden sich wie folgt verändern:
Ausgewiesener Reingewinn Planmässige Abschreibungen über 5 Jahre Steuereffekte Reingewinn/-verlust bei Erfassung des Goodwills
1 646
8 500
–4 113
–3 627
753
433
–1 714
5 306
217 375
218 004
11 348
15 438
Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März
Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März Auswirkung der Erfassung des Goodwills in der Bilanz FX-Effekte auf Goodwill Eigenkapital bei Erfassung des Goodwills am 31. März
–23
244
228 700
233 686
57
Finanzbericht
Kumulierte Abschreibungen
Ypsomed – Finanzbericht
11. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 31. März 2013
31. März 2012
Kurzfristig
0
10 000
Langfristig
20 000
14 500
Darlehen der Techpharma Management AG, Burgdorf
Ab 1. April 2010 erfolgt die Verzinsung basierend auf dem 12-Monats-Libor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% Marge. Der Zinssatz wird in der Folge halbjährlich angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann jährlich mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal
CHF 5.0 Mio. verlangen. Im Geschäftsjahr 2013/14 verzichtet die Techpharma Management AG auf die Rückzahlung der CHF 5.0 Mio. Die Techpharma Management AG ist eine von Willy Michel beherrschte Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden Zinsen in Höhe von CHF 0.2 Mio. (Vorjahr CHF 0.3 Mio.) für das Darlehen bezahlt.
12. Rückstellungen Garantien
Restrukturierungen
Andere
Total
1 756
0
635
2 391
158
66
0
224
–279
0
0
–279
–85
0
0
–85
Stand 31. März 2012
1 550
66
635
2 251
Davon kurzfristig
1 196
66
0
1 262
1 550
66
635
2 251
271
40
145
456
Stand 1. April 2011 Bildung Auflösung Verwendung
Stand 1. April 2012
Bildung Auflösung
–809
0
0
–809
Verwendung
–256
–38
0
–294
0
0
1
1
Stand 31. März 2013
Umrechnungsdifferenzen
756
68
781
1 605
Davon kurzfristig
569
27
0
597
Garantien Die von Ypsomed entwickelten, produzierten und vertriebenen Medizinaltechnikprodukte können Materialdefekte oder Produktfehler aufweisen, die haftungsrechtliche, insbesondere auch produkthaftungsrechtliche Folgen und andere Verantwortlichkeiten, beispielsweise die Rücknahme bzw. den Rückruf von Produkten, nach sich ziehen können. Die Rückstellungen werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorgenommen und beziehen sich auf Gewährleistungen und auch auf Ersatzkosten bei Rücknahmen. Das Management trifft dabei Annahmen über die je nach Produkt möglichen Garantieansprüche. Ypsomed hält Versicherungspolicen mit Dritten bezüglich Sachschäden, Betriebsunterbrechung, Produkthaftung und anderer Risiken mit weltweiter Deckung. Ypsomed ist der Ansicht, dass ihre Versicherungsdeckungen und Rückstellungen angesichts ihrer Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Risiken angemessen und vernünftig sind. Es können jedoch Ereignisse eintreten, die nicht oder nur zum Teil durch Versicherungen oder die von Ypsomed gebildeten Rückstellungen gedeckt sind. Der Abschluss von Versicherungsverträgen, die das Produkthaftungsrisiko abdecken, ist
58
abhängig von den Entwicklungen im Versicherungsmarkt, insbesondere von den allgemeinen Entwicklungen in der Pharmabranche, die durch hohe Schadenersatzforderungen charakterisiert ist. Obwohl zurzeit keine solchen Verluste bei Ypsomed erwartet werden, besteht keine Garantie, dass das Unternehmen in Zukunft nicht ebenfalls einen Schaden erleidet, der die vorhandene Deckung massiv übersteigt. Die Rückstellungen für Garantien decken allfällige Garantieansprüche für die auf dem Markt befindlichen Produkte. Der Rückstellungsbestand richtet sich nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte, welche je nach Produkt zwischen einem und vier Jahren liegt, sowie einer bestmöglichen Risikoeinschätzung des Eintretens eines Garantiefalles je Produktkategorie. Andere Rückstellungen Die anderen Rückstellungen basieren auf Schätzungen und sind bestimmt für die Erfüllung von Entsorgungsauflagen bei mittelfristig anstehenden Umbauarbeiten an Liegenschaften.
Ypsomed – Finanzbericht
13. Aktienkapital 2012/13
2011/12
Stand 1. April
178 994
178 994
Stand 31. März
178 994
178 994
12 649 739
12 649 739
35 013
35 013
12 614 726
12 621 862
0
–7 136
Ausgegebene Aktien per 31. März Aktien im Eigenbestand per 31. März Ausstehende Aktien per 1. April
Kauf Anzahl Aktien Durchschnittspreis in CHF Ausstehende Aktien 31. März
Die Ypsomed Holding AG wurde am 29. Dezember 2003 mit einem Gesellschaftskapital von CHF 250 000, bestehend aus 2 500 Aktien mit einem Nominalwert von je CHF 100, gegründet. Es bestehen insgesamt 12 649 739 Aktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15. Anlässlich der Generalversammlung vom 24. Juni 2009 wurde eine Erhöhung des Nennwertes um CHF 5.25 auf CHF 15.00 beschlossen. Dadurch erhöhte sich das Aktienkapital zulasten der Gewinnreserven um CHF 59.0 Mio.
0
55
12 614 726
12 614 726
Im Rahmen der im Juni 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurde das Aktienkapital um CHF 21.1 Mio. erhöht. Per 30. September 2010 wurde der Nennwert der Ypsomed Aktie um CHF 0.25 auf CHF 14.15 reduziert und an die Aktionäre zurückbezahlt. Die Nennwertreduktion betrug insgesamt CHF 3.2 Mio. Die Ypsomed Gruppe und die Personalvorsorgestiftung hielten per 31. März 2013 insgesamt 51 469 eigene Aktien (Vorjahr: 35 013).
Bedingtes Aktienkapital (in Tausend CHF)
2012/13
2011/12
Stand 1. April
2 264 2 264
2 264 2 264
Stand 31. März Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr: CHF 2.3 Mio.) Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000
Genehmigtes Aktienkapital (in Tausend CHF)
Stand 1. April Stand 31. März Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Übernahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte
vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr: CHF 14.15) ausgeben.
2012/13
2011/12
0
0
42 450
0
eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Aktien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre ausgeben. Zeichnung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.
59
Finanzbericht
Aktienkapital (in Tausend CHF)
Ypsomed – Finanzbericht
14. Langfristige Aufträge Nettoerlös aus langfristigen Entwicklungs- und Industrialisierungsaufträgen Langfristige Aufträge in der Bilanz
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Anzahlungen von Kunden
2012/13
2011/12
347
5 538
31. März 2013
31. März 2012
360
0
17
0
524
1 295
15. Personalaufwand 2012/13
%
2011/12
%
Löhne und Gehälter
79 824
84.2
84 102
84.4
Sozialversicherungen
13 077
13.8
13 749
13.8
1 909
2.0
1 783
1.8
94 810
100
99 634
100.0
31. März 2013
31. März 2012
Schweiz
736
756
Deutschland
146
151
Übriger Personalaufwand Total Personalbestand zum 31. März (Anzahl Vollzeitstellen)
Niederlande Frankreich Skandinavien
6 23
3
3
Tschechische Republik
30
27
Grossbritannien
12
7
2
1
Österreich Indien Total
Anzahl der Beschäftigten
60
7 26
9
6
971
980
1 015
1 026
Ypsomed – Finanzbericht
16. Personalvorsorge Für die Personalvorsorge bestehen in der Gruppe verschiedene Vorsorgepläne, denen die meisten Mitarbeitenden angeschlossen sind. Für die Gesellschaften im Ausland und eine Gesellschaft in der Schweiz bestehen Vorsorgepläne, bei denen die Verpflichtung für Leistungen wie Ruhestand, Todesfall oder Invalidität bei einer staatlichen Institution und/oder einer Versicherungsgesellschaft liegt. Beim Vorsorgeplan von zwei Gesellschaften in der Schweiz mit einem Mitarbeiteranteil an der Gruppe per 31. März 2013 von 75% besteht eine eigene vom Konzern unabhängige Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG. Der versicherungstechnische Überschuss dieser Vorsorgeeinrichtung beträgt im Berichtsjahr CHF 16.0 Mio. (Vorjahr: CHF 10.0 Mio.). Dies entspricht einem errechneten Deckungsgrad im Sinne von Art. 444 BVV2 von 117.1% basierend auf einem technischen Zinssatz von
Über-/Unterdeckung
Vorsorgeeinrichtungen mit Überdeckung
2.75% und BVG 2010 (Vorjahr 111.4%, technischer Zinssatz 2.75% und BVG 2010). Da Wertschwankungsreserven über den Zielwert von 15% der Vermögenswerte gebildet werden konnten, verfügt die Vorsorgeeinrichtung über frei verfügbare Mittel im Umfang von CHF 2.0 Mio. Da die freien Mittel erst in jüngster Vergangenheit erzielt wurden und die Finanzmärkte sehr volatil sind, wird von einer Senkung der Arbeitgeberbeiträge abgesehen. Diese freien Mittel entsprechen somit keinem wirtschaftlichen Nutzen gemäss Swiss GAAP FER 16 und wurden folglich nicht aktiviert. Der Vorsorgeaufwand im Personalaufwand entspricht den ordentlichen Beitragszahlungen der angeschlossenen Konzerngesellschaften.
Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung
Vorsorgeaufwand im Personalaufwand
Auf die Periode abgegrenzte Beträge
31.03.2013
31.03.2013
31.03.2012
2012/13
2012/13
2011/12
16 010
0
0
3 797
3 797
4 033
2012/13
2011/12
Per Jahresende 2011/12 und 2012/13 bestanden keine Arbeitgeberbeitragsreserven.
Zinsertrag
20
36
0
5 118
Fremdwährungsgewinne
977
1 340
Sonstige Finanzerträge
508
1 461
1 506
7 955
2012/13
2011/12
874
785
10
44
Gewinne aus Wertschriftenverkäufen
Total Die Gewinne aus Wertschriften im Vorjahr resultierten aus dem Verkauf von Finanzanlagen.
18. Finanzaufwand Zinsaufwendungen Verluste aus Wertschriften Wertberichtigung
1 133
0
Fremdwährungsverluste
1 154
2 448
Sonstige Finanzaufwendungen Total
99
80
3 270
3 357
Die Wertberichtigung erfolgt aufgrund einer tieferen Börsenbewertung einer Finanzbeteiligung.
61
Finanzbericht
17. Finanzertrag
Ypsomed – Finanzbericht
19. Ertragssteuern 2012/13
Laufende Steuern Latente Steuern Total Durchschnittlicher Steuersatz in % Die Gruppe profitiert von reduzierten Steuersätzen bei einzelnen Gesellschaften, die jährlichen Veränderungen unterworfen sind. Änderungen dieser Steuersätze sowie eine unterschiedliche Allokation der Ergebnisse auf diese Gesellschaften wirken sich auf den effektiven Steuersatz aus.
2011/12
2 461
2 369
–1 025
–1 131
1 435
1 238
46.6%
12.7%
Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Steuersatz resultiert vor allem aus Steuernachforderungen im Umfang von CHF 0.6 Mio. bei einer Tochtergesellschaft. Im Vorjahr wurden zudem die Gewinne aus Beteiligungsverkäufen im Umfang von CHF 5.1 Mio. privilegiert besteuert. 31. März 2013
31. März 2012
7 897
7 063
auf temporären Differenzen
1 871
2 388
für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge
6 026
4 674
Total bilanzierte latente Ertragssteuerguthaben
Latente Ertragssteuerguthaben von noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen werden nur aktiviert, wenn es sehr wahrscheinlich ist,
dass zukünftig zu versteuernde Gewinne erzielt werden.
20. Segmentinformationen Zur Unternehmensführung ist die Ypsomed Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsbereiche organisiert. Das Segment «Delivery Devices» enthält die von Ypsomed hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst das Direkthandelsgeschäft mit Geschäftsjahr 2011/12
verschiedenen Diabetesartikeln. Unter «Übrige» werden das Geschäftssegment «Präzisionsteile» und die zurzeit nicht betrieblich genutzten Liegenschaften zusammengefasst. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen getätigt.
Delivery Devices
Diabetes Direct Business
Übrige
153 404
78 186
17 003 2 519
–2 519
0
153 404
78 186
19 522
–2 519
248 593
Betriebsergebnis
13 804
–9 059
395
5 140
Investitionen
12 865
460
2 600
15 925
Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen
22 973
1 773
2 978
27 724
Delivery Devices
Diabetes Direct Business
Übrige
137 807
91 426
15 332
Erlös von Drittkunden Erlös aus Intersegmentverkäufen Total Erlös
Geschäftsjahr 2012/13
Erlös von Drittkunden Erlös aus Intersegmentverkäufen Total Erlös
Konzern
248 593
Eliminationen
Konzern
244 565
2 196
–2 196
0
–2 196
244 565
137 807
91 426
17 528
9 453
–2 893
–1 714
4 846
Investitionen
22 571
458
3 383
26 412
Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen
22 509
1 190
3 077
26 776
Betriebsergebnis
62
Eliminationen
Ypsomed – Finanzbericht
Erlöse
Nettoerlös nach Regionen
2012/13
Schweiz
2011/12
15 799
15 840
206 937
211 476
Nordamerika
19 792
19 232
Rest of World
2 036
2 046
244 565
248 593
Europa
Total Der Nettoerlös wird in der geografischen Aufteilung entsprechend der Fakturaadresse ausgewiesen. Verkauf von Pen-Systemen an Biotech- und
Pharmapartner erfolgt vorwiegend an deren europäische Konzerngesellschaften. Diese vertreiben die Pen-Systeme weltweit.
21. Eventualverbindlichkeiten Aus der laufenden Geschäftstätigkeit von Ypsomed bestehen Dritten gegenüber unbefristete Eventualverbindlichkeiten (Bürgschaften) in der Höhe
von TCHF 698 (Vorjahr TCHF 699). Ypsomed ist der Ansicht, dass eine Inanspruchnahme dieser Eventualverbindlichkeiten nicht wahrscheinlich ist.
Vertr. Produktabnahmeverpflichtungen Vertr. Verpflichtungen aus Mietvertrag mit der Techpharma Management AG bis 31.12.2015 Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit der GBUK Healthcare bis 31.03.2013 Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit Exel Medical GmbH bis 30.10.2015 Vertr. Verpflichtungen aus Werkvertrag für das Erstellen eines Fabrikationsund Bürogebäudes für Ypsotec CZ bis 31.03.2013 Total vertragliche Verpflichtungen Der Mietvertrag zwischen der Ypsomed AG und der Techpharma Management AG, einer von Willy Michel beherrschten Gesellschaft, wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen. Der Mietzins basiert auf einem unabhängigen Mietwertgutachten und wurde per 1. Januar 2012 von CHF 985 402 auf jährlich CHF 906 570 zuzüglich MWST gesenkt. Der Mietzins ist an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten
31. März 2013
31. März 2012
15 684
10 662
2 493
3 400
0
366
59
93
0
1 755
18 235
16 276
am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Per 31. März 2013 betragen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen CHF 9.0 Mio. (Vorjahr CHF 6.7 Mio.), für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten CHF 0.4 Mio. (Vorjahr CHF 0.05 Mio.).
63
Finanzbericht
22. Vertragliche Verpflichtungen
Ypsomed – Finanzbericht
23. Transaktionen mit nahestehenden Parteien Als nahestehende Parteien gelten die Techpharma Management AG, die Adval Tech Group, die Finox AG und die Personalvorsorgeeinrichtungen. Die Dienstleistungen werden zu branchenüblichen Konditionen entschädigt. Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und Anzahlungen gegenüber nahestehenden Parteien TCHF 684 (Vorjahr TCHF 527). Die Verbindlichkeiten betrugen TCHF 97 (Vorjahr TCHF 0). Das Berichtsjahr enthält folgende wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Parteien: 2012/13
2011/12
Techpharma Management AG (Darlehenszins gem. Ziffer 11)
185
258
Techpharma Management AG (Entschädigungen für genutzte Mietobjekte)
907
966
54
78
Adval Tech Group
2 286
127
Adval Tech Group
–354
0
–48
–30
Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag)
Finox AG Finox AG Total Die Ypsomed AG mietet seit dem 1. Januar 2006 eine Gewerbeliegenschaft von der Techpharma Management AG, die dem Mehrheitsaktionär Willy Michel gehört. Der Mietvertrag wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen (siehe Ziffer 22) und kann erstmals mit einer Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch während maximal 25 Jahren ab Mietbeginn, eingeräumt erhalten. Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie-, Gastround Transportdienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der Rahmendienstleistungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestellten Managementdienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeichnet. Weiter wurde mit Adval Tech im Mai 2012 einen Zuliefervertrag abgeschlossen, unter welchem Adval Tech als Lohnfertiger von Ypsomed Infusionssets für Insulinpumpen
16
99
3 046
1 498
herstellt. Die Leistungen der Adval Tech Group werden zu marktüblichen Konditionen bezogen. Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Die Angaben zum Transparenzgesetz sowie zu den bedeutenden Aktionären nach schweizerischem Obligationenrecht sind im Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG enthalten.
24. Gewinn pro Aktie Der Gewinn pro Aktie wird mittels Division des Reingewinnes durch die monatlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt.
Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von den Konzerngesellschaften gehaltenen eigenen Aktien abgezogen.
Reingewinn in Tausend CHF Auf Monatsbasis gewichtete Anzahl ausstehender Aktien Gewinn pro Namenaktie in CHF (Basis und Verwässerung)
2012/13
2011/12
1 646
8 500
12 614 726
12 615 303
0.13
0.67
25. Antrag des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 26. Juni 2013 eine Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen in der Höhe von CHF 0.20 pro Aktie (Vorjahr Ausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 pro Aktie).
Die Gesamtausschüttung, basierend auf dem bestehenden Aktienkapital per 31. März 2013, beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr: CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.
26. Vergütungsbericht und wesentliche Aktionäre Siehe Anhang zur Jahresrechnung 2012/13 der Ypsomed Holding AG ab Seite 69.
64
Ypsomed – Finanzbericht
Finanzbericht
Bericht des Konzernprüfers
65
Ypsomed – Finanzbericht
66
Ypsomed – Finanzbericht
Bilanz der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss Aktiven
31. März 2013
31. März 2012
317
336
1 926
1 924
Abgrenzungsposten
40
20
Übrige kurzfristige Forderungen
20
20
2 302
2 300
Darlehen an Konzerngesellschaften
197 202
185 498
Beteiligungen
323 182
323 902
Flüssige Mittel Wertschriften
Total kurzfristige Aktiven
397
746
Total langfristige Aktiven
Aktivierte Kapitalerhöhungskosten
520 781
510 146
Total Aktiven
523 083
512 446
31. März 2013
31. März 2012
Passiven
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Abgrenzungsposten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär Bankverbindlichkeiten Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten
33
18
927
966
0
10 000
52 500
43 500
126
209
53 586
54 692
20 000
14 500
20 000
14 500
Aktienkapital
178 994
178 994
Reserven aus Kapitaleinlagen
178 628
181 151
–150
–150
Total kurzfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär Total langfristige Verbindlichkeiten
Disagio Allgemeine gesetzliche Reserven
50
50
2 343
2 343
80 866
66 274
8 766
14 592
Total Eigenkapital
449 497
443 253
Total Passiven
523 083
512 446
Reserven für eigene Aktien Gewinnvortrag Reingewinn
67
Finanzbericht
In Tausend CHF
Ypsomed – Finanzbericht
Erfolgsrechnung der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss In Tausend CHF
1. April 2012 – 31. März 2013
Ertrag
Finanzertrag Total Ertrag
1. April 2011 – 31. März 2012
12 884
18 459
12 884
18 459
Aufwand
Abschreibungen
–371
–367
Finanzaufwand
–1 911
–1 400
Verwaltungsaufwand
–1 588
–1 793
–248
–307
Total Aufwand
–4 118
–3 867
Reingewinn
8 766
14 592
31. März 2013
31. März 2012
80 866
56 537
0
–392
8 766
14 592
0
10 129
89 632
80 866
2 523
2 523
–2 523
–2 523
89 632
80 866
Steueraufwand
Antrag zur Gewinnverwendung Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: In Tausend CHF
Gewinnvortrag Bildung Reserve für eigene Aktien Reingewinn des Geschäftsjahres Nicht bewilligter Anteil Reserven aus Kapitaleinlage durch Eidg. Steuerverwaltung 1 Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung
Zuweisung aus Reserven aus Kapitaleinlagen Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
2
Vortrag auf neue Rechnung
Dieser Betrag wurde im Berichtsjahr 2011/12 von der Eidg. Steuerverwaltung (ESTV) nicht als Reserven aus Kapitaleinlagen genehmigt und in den Gewinnvortrag umgegliedert. 2 D er Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 je Aktie vor. Die Gesamtausschüttung basierend auf dem per 31. März 2013 ausgegebenen A ktienkapital beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet. 1
68
Ypsomed – Finanzbericht
Anhang zur Jahresrechnung 2012/13 der Ypsomed Holding AG Ertrag Der Finanzertrag besteht hauptsächlich aus Dividenden-, Zins- und Wertschriftenerträgen.
Aktienkapital Das Aktienkapital in Höhe von CHF 178 993 806 (Vorjahr CHF 178 993 806) besteht aus 12 649 739 (Vorjahr 12 649 739) Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15).
Bedingtes Aktienkapital Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 (Vorjahr 160 000) vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15) ausgeben.
Genehmigte Kapitalerhöhung Anlässlich der Generalversammlung vom 27. Juni 2012 wurde der Verwaltungsrat ermächtigt, das Aktienkapital um den Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Aktien mit Nennwert CHF 14.15 jederzeit bis zum 26. Juni 2014 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet.
Aktionärsgruppe Familie Michel Patinex AG
Beteiligungen
31. März 2013 Kapital- und Stimmenanteil
Anzahl Aktien
Kapital- und Stimmenanteil
9 658 667
76.4 %
9 650 194
76.3%
659 472
5.2 %
659 472
5.2%
31. März 2013 Beteiligung
Ypsomed AG, CH-Burgdorf
31. März 2012
Anzahl Aktien
31. März 2012 Buchwert (CHF)
Beteiligung
Buchwert (CHF)
100 %
CHF
277 180 644
100 %
CHF
277 180 644
100 %
CHF
13 643 520
100 %
CHF
13 643 520
100 %
CHF
18 161 816
100 %
CHF
18 161 816
100 %
CHF
6 000 000
100 %
CHF
6 000 000
10.2 %
TWD
8 185 641
9.7 %
TWD
8 905 138
0.0 %
USD
10 638
0.0 %
USD
10 638
Aktienkapital CHF 10 000 000 Ypsotec AG, CH-Grenchen Aktienkapital CHF 1 000 000 Techpharma Licensing AG, CH-Burgdorf Aktienkapital CHF 100 000 Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf Aktienkapital CHF 6 000 000 Bionime Corporation, Taiwan Aktienkapital TWD 439 467 940 (Vorjahr TWD 439 467 940) Insulet Corporation, Bedford, MA, U.S.A. Aktienkapital USD 45 441 Total Beteiligungen
Eigene Aktien
31. März 2013 Anzahl Aktien
Kauf eigene Aktien Verkauf eigene Aktien Bestand
323 901 756
323 182 259
0
31. März 2012 Ø-Preis
Anzahl Aktien
Ø-Preis
7 136
55
0
0
35 013
35 013
69
Finanzbericht
Bedeutende Aktionäre und Aktionärsgruppen
Ypsomed – Finanzbericht
Rangrücktritte gegenüber Tochtergesellschaften Von Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften besteht ein Rangrücktritt gegenüber: Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf
31. März 2013
31. März 2012
32 100 000
27 094 872
31. März 2013
31. März 2012
37 500 000
22 500 000
Ferner besteht eine betragsmässig nicht limitierte Patronatsvereinbarung zugunsten einer Konzerngesellschaft.
Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Credit Suisse, CH-Zürich Sicherstellung im Zusammenhang mit Kreditgeschäft für die Ypsomed AG
Risikobeurteilung Die Ypsomed Holding AG führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie Ereignisrisiken inklusive
politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungsrat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.
Vergütung Verwaltungsrat (Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST) Entschädigungen Verwaltungsrat
Willy Michel (Präsident) 12/13
VR-Honorar fixer Anteil
Total Entgelt Verwaltungsrat
Gerhart Isler (Mitglied)
12/13
11/12
12/13
11/12
12/13
11/12
150.0 150.0
90.0
90.0
90.0
90.0
90.0
90.0
4.5
4.5
4.5
4.5
4.5
4.5
7.5
6.0
7.5
6.0
7.5
6.0
7.5
Sitzungsgeld und weitere Vergütungen
Techpharma Management AG: für Beratungsdienstleistungen Willy Michel
Prof. em. Dr. Norbert Thom (Mitglied)
11/12
VR-Honorar variabler Anteil Total VR-Honorare und Sitzungsgeld
Anton Kräuliger (Vizepräsident)
7.5
7.5
6.0
165.0
163.5
102.0 100.5
102.0 100.5
102.0 100.5
140.0 140.0
305.0 303.5
Total 12/13
11/12
420.0 420.0 21.0
21.0
30.0
24.0
471.0 465.0
140.0 140.0
102.0 100.5
Das höchste Entgelt, an Willy Michel, betrug
102.0 100.5
110.1 100.5
611.0 605.0 305.0 303.5
Weitere Entgelte an Willy Michel nahestehende Personen Techpharma Management AG: für Darlehen (Zins)
185.5 258.2
Techpharma Management AG: für genutzte Mietobjekte (Mietzins)
906.6 965.7
70
Ypsomed – Finanzbericht
Vergütung Geschäftsleitung (Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST) Grundsalär
Höchste Entschädigung erfolgte an:
12/13
Richard Fritschi, CEO bis August 2011
11/12
12/13
620.1
Dr. Beat Maurer, Senior Vice Präsident Legal Services & Intellectual Property Weitere Mitglieder GL
Variabler L ohnanteil
12/13
11/12
29.4 111.6 177.2
Total
Arbeitgeberbeit räge an Sozial versicherungen 12/13
172.4
300.2 1 143.0 1 158.8
11/12
Zusatzleistungen
11/12
12/13
97.3
5.0 6.0
889.8
51.5 2.0
11/12
386.1
191.0 194.6
1 451.6 1 532.6
1 837.7 2 422.3
Total Entschädigungen Geschäftsleitungsmitglieder
Verwaltungsratsmitglieder
Willy Michel, Präsident Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident Total Willy Michel und Techpharma Management AG zusammen
Aktienbestand per 31.03.2013
Aktienbestand per 31.03.2012
8 574 114
8 574 114
657 528
649 055
9 231 642
9 223 169
Gerhart Isler, Mitglied
5 000
5 000
Anton Kräuliger, Vizepräsident
1 225
1 225
Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied Total Aktien Verwaltungsratsmitglieder
0
0
9 237 867
9 229 394
Geschäftsleitungsmitglieder
Willy Michel, CEO seit August 2011
8 574 114
8 574 114
Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel
657 528
649 055
Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales
144 888
144 888
500
3 000
Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal Services & Intellectual Property Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources
800
800
1 069
1 069
Hans-Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology
70
50
Dr. Benjamin Reinmann, Senior Vice President Operations
50
50
9 379 019
9 373 026
Niklaus Ramseier, Senior Vice President Finance/IT (CFO)
Total Aktien Geschäftsleitungsmitglieder
Ausführungen zur Aktionärsgruppe Familie Michel und deren gehaltenen Aktien siehe auch Corporate Governance Seite 80. Weitere Ausführungen zum Aktienbesitz siehe auch Corporate Governance Seite 92.
71
Finanzbericht
Per 31. März hielten exekutive und nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Beteiligungen. Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.
Ypsomed – Finanzbericht
Bericht der Revisionsstelle
72
Finanzbericht
Ypsomed – Finanzbericht
73
Ypsomed – Finanzbericht
Fünfjahresübersicht 1. April – 31. März Werte nach Swiss GAAP FER In Tausend CHF
2012/13
2011/12
2010/11
2009/10
2008/09
244 565
248 593
261 822
254 014
275 058
Bruttoergebnis
57 074
56 373
60 987
66 446
84 310
Bruttoergebnis in %
23.3 %
22.7 %
23.3 %
26.2 %
30.7 %
Betriebsergebnis
4 846
5 140
8 817
13 449
30 735
Betriebsergebnis in %
2.0 %
2.1 %
3.4 %
5.3 %
11.2 %
Konzernergebnis
1 646
8 500
5 468
9 425
26 166
Konzernergebnis in %
0.7 %
3.4 %
2.1 %
3.7 %
9.6 %
19 939
19 578
19 645
23 946
24 753
Nettoerlös 1/Total Erlös 2
Abschreibungen auf Sachanlagen Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten EBITDA 3 EBITDA in %
5 704
8 146
5 436
3 532
1 770
30 489
32 865
33 808
40 926
57 258
12.5%
13.2 %
12.9 %
16.1 %
20.8 %
Kurzfristige Aktiven
108 731
94 604
107 385
100 152
98 461
Langfristige Aktiven
233 062
232 668
246 443
561 858
533 755
Kurzfristige Verbindlichkeiten
101 367
90 895
100 777
77 953
43 391
Langfristige Verbindlichkeiten
23 052
18 374
27 983
46 314
151 793
Bilanzsumme
341 793
327 273
353 829
662 010
632 216
Investitionen in Sachanlagen
–15 945
–7 501
–14 485
–32 487
–43 698
Cashflow aus Geschäftstätigkeit
15 168
31 055
28 876
22 480
48 404
Cashflow aus Investitionstätigkeit
–26 290
–19 781
–27 903
–43 739
–49 589
10 957
–6 425
–3 838
20 489
–28 041
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Ausgegebene Aktien per 31. März
12 649 739 12 649 739 12 649 739 12 649 739 11 244 213
Durchschnittlich ausstehende Aktien
12 614 726 12 615 303 12 621 863 11 975 054 11 223 971
Gewinn pro Aktie in CHF (Basis / Verwässerung)
0.13
0.67
0.43
0.79
2.33
Dividende pro Aktie aus Kapitalreserven (in CHF)
0.20
0.20
0.00
0.00
0.00
0.0
0.00
0.25
0.60
0.60
Buchwert pro Aktie (in CHF)
17.18
17.23
17.79
42.51
38.87
Aktienkurs: Jahreshöchst (in CHF)
60.00
58.00
70.00
79.00
101.00
Aktienkurs: Jahrestiefst (in CHF)
47.00
43.50
51.50
58.75
64.80
Aktienkurs: Jahresende (in CHF)
55.00
55.00
57.00
68.00
76.90
696
696
721
860
865
1 021
1 062
1 150
1 228
1 209
976
1 018
1 104
1 176
1 152
1 015
1 026
1 097
1 199
1 209
Nennwertrückzahlung pro Aktie (in CHF) 4
Börsenkapitalisierung (in Mio. CHF) Anzahl Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, Jahresdurchschnitt) Anzahl Mitarbeiter (per Jahresende) Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, per Jahresende) Umsatz in CHF pro Vollzeitstelle (Jahresdurchschnitt)
971
980
1 056
1 149
1 153
250 579
244 197
237 158
215 998
238 766
Siehe Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung Seite 49. Seit 1. April 2008 sind die Mietzinserträge der Liegenschaften enthalten (Werte nach IFRS). 3 Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen. 4 Nach Swiss GAAP FER wurde der Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnet. 1 2
74
Werte nach IFRS
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Corporate Governance
Ypsomed mit Sitz in Burgdorf ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich von Injektionssystemen für die Verabreichung von pharmazeutischen Substanzen. Ypsomed entwickelt und produziert die Produkte hauptsächlich in der Schweiz. Injektionssysteme von Ypsomed werden von international tätigen Biotech- und Pharmafirmen vertrieben. Im Rahmen ihres Geschäftsfeldes Diabetes-Versorgung legt Ypsomed den Fokus auf Produkte für Patienten zur Selbstversorgung im Diabetesbereich. Sowohl selbst produzierte Injektionssysteme und Pen-Nadeln sowie Infusionssets wie auch von Dritten bezogene Handelsprodukte, insbesondere Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und viele Artikel des täglichen Diabetesbedarfs, werden von eigenen Vertriebsgesellschaften und unabhängigen Vertriebsunternehmen verkauft. Zudem gehört die Ypsotec mit Sitz in Grenchen als Anbieterin von Präzisionsdrehteilen und Baugruppen zur Ypsomed-Gruppe.
Die Grundsätze und Bestimmungen der Ypsomed-Gruppe zur Corporate Governance sind in den Statuten, im Organisationsreglement der Ypsomed Holding AG sowie im Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed-Gruppe niedergelegt und erfolgen in Übereinstimmung mit der Corporate-Governance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange vom 29. Oktober 2008. Das vom Verwaltungsrat erlassene Organisationsreglement regelt Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten der geschäftsleitenden Organe der Ypsomed-Gruppe, welche auf Seite 86 unter dem Titel Kompetenzregelung in ihren Grundzügen wiedergegeben werden. Die Statuten der Ypsomed Holding AG können (in deutscher Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www. ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/ Corporate Governance), eingesehen werden. Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed-Gruppe kann (in deutscher, englischer und französischer Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www. ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/ Corporate Governance), eingesehen werden. Die Umsetzung der im Verhaltenskodex festgehaltenen Grundsätze und Werte wird im Tagesgeschäft des Unternehmens laufend überprüft. Dazu wird der Verwaltungsrat periodisch über die Erfahrungen mit dem Verhaltenskodex orientiert.
Corporate Governance
Der Bericht zur Corporate Governance beschreibt gemäss der Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance der SIX Swiss Exchange die Grundsätze der Führung und Kontrolle auf oberster Unternehmensebene bei der Ypsomed Holding AG und ihren Tochtergesellschaften.
75
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Konzernstruktur
Kotierte Konzerngesellschaft
Die Ypsomed Holding AG ist als Holdinggesellschaft nach Schweizer Recht organisiert und hält direkt oder indirekt alle Gesellschaften weltweit, die zur Ypsomed-Gruppe gehören. Die von der Ypsomed Holding AG gehaltenen Tochtergesellschaften sind nicht kotiert.
Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf ist die Dachgesellschaft der Ypsomed-Gruppe. Das Aktienkapital beträgt CHF 178 993 806.85 und ist in 12 649 739 Namenaktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15 eingeteilt. Die Aktien der Ypsomed Holding AG wurden vom 22. September 2004 bis zum 28. September 2011 im Main Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Seit dem 29. September 2011 sind die Aktien der Ypsomed Holding AG im Domestic Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Zudem sind die Aktien seit dem 27. Juni 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Die Umstellung vom Main Standard in den Domestic Standard von SIX Swiss Exchange stand im Zusammenhang mit dem Wechsel des Rechnungslegungsstandards von IFRS (International Financial Reporting Standards) auf Swiss GAAP FER, welcher gemäss der Richtlinie betreffend Rechnungslegung der SIX Swiss Exchange zu einem Segmentswechsel führt. Valorennummer 1 939 699/Tickersymbol: YPSN
Entstehungsgeschichte der Ypsomed
Die Ypsomed ist aus der seinerzeitigen Disetronic entstanden, die im Jahre 1984 gegründet wurde und Infusionssysteme sowie ab 1986 auch Injektionssysteme entwickelte und produzierte. Das Infusionsgeschäft der Disetronic wurde per 30. April 2003 durch die Roche Holding AG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes erworben. Das Injektionsgeschäft wurde von Willy Michel unter der Firmenbezeichnung Ypsomed weitergeführt.
Börsenkapitalisierung CHF in % des Eigenkapitals Aktienkurs in CHF Kurs-Gewinn-Verhältnis * Eigenkapital am 31. März 2012: TCHF 218 004 Eigenkapital am 31. März 2013: TCHF 217 375 ** Gewinn pro Aktie 31. März 2012: CHF 0.67 Gewinn pro Aktie 31. März 2013: CHF 0.13
76
Per 31. März 2013
Per 31. März 2012
695 735 643
695 735 645
320.1*
319.1*
55.0
55.0
423.1**
82.1**
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Operative Organisation
Die operative Organisation der Ypsomed-Gruppe entspricht einer Stammhausstruktur. Sie ist in die Bereiche Delegierter des Verwaltungsrates und CEO, Operations (inkl. Produktion, Logistik und Quality Management & Regulatory Affairs), Technology, Corporate Finance/IT, Marketing & Sales, Human Resources und Legal & Intellectual Property aufgeteilt. Zwei Geschäftsleitungsmitglieder der Ypsomed-Gruppe gehören in der Regel dem obersten Organ der Tochtergesellschaften an. Operativ ist die Ypsomed-Gruppe in zwei Geschäftssegmente aufgeteilt: Das Segment «Delivery Devices» umfasst das Geschäft mit den von Ypsomed entwickelten und hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst den Handel und das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Artikeln zur Diabetes-Versorgung, beispielsweise Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und weitere Artikel des täglichen Diabetesbedarfs. Das Segment «übrige» fasst Präzisionsdrehteile sowie zurzeit betrieblich nicht genutzte Liegenschaften zusammen.
Corporate Governance
Konzernstruktur per 31. März 2013
Ypsomed Holding AG Burgdorf
Ypsomed AG Burgdorf / S olothurn 100 %
Ypsomed Distribution AG Burgdorf 100 %
Techpharma Licensing AG Burgdorf 100 %
Ypsotec AG Grenchen 100 %
Ypsotec s.r.o Tábor, CZ 100 %
Ypsomed GmbH Liederbach, DE 100 %
feelfree GmbH Liederbach, DE 100 %
Ypsomed BV Vianen, NL 100 %
Ypsomed AB Bromma, SE 100 %
Ypsomed SAS Paris, FR 100 %
Ypsomed Ltd. Selby, UK 100 %
Ypsomed India Private Ltd. New Delhi, IN 100 %
Ypsomed GmbH Wien, AT 100 %
DiaExpert GmbH Liederbach, DE 100 %
77
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Allgemein gesetzliche Reserven
Kapitalstruktur Kapital Das Aktienkapital der Ypsomed Holding AG beträgt CHF 178 993 806.85. Es ist eingeteilt in 12 649 739 voll liberierte Namenaktien zu je CHF 14.15 Nennwert. Alle Aktien sind dividendenberechtigt. Die Gesellschaft hat weder Genussscheine noch Partizipationsscheine begeben. Es sind keine Wandelanleihen ausstehend und keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben worden. Bedingtes Aktienkapital Die Ypsomed Holding AG verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2 264 000. Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 ausgeben. Das Bezugs- und Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die Ausgabe von Aktien und Optionsrechten kann nach den Statuten zu einem unter dem Börsenkurs liegenden Preis erfolgen. Der Erwerb von Aktien durch die Ausübung von Bezugs- oder Optionsrechten unterliegt der statutarischen Eintragungsbeschränkung und der statutarischen Stimmrechtsbeschränkung (siehe nachfolgend). Die Gesellschaft hat bisher keine Aktien und Optionsrechte begeben. Genehmigtes Aktienkapital Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Übernahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Aktien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre ausgeben. Zeichnung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht. Kapitalveränderungen Das Kapital hat sich in den letzten Jahren wie folgt verändert: Veränderung Eigenkapital bis 31. März 2013 gemäss handelsrechtlichem Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG.
78
Vorgang
29.12.03
Gründung
31.03.04
Jahresgewinn
01.04.04
Total Bestand
Anzahl Aktien in St.
Nennwert Aktien
Aktienkapital
2 500
100.00
250 000.00
2 500
100.00
250 000.00
997 500
100.00
99 750 000.00
Kapitalreserven
Gewinnreserven
Reserven aus Kapitaleinlagen
Allgemeine Reserven
Eigene Aktien
Total Eigenkapital
250 000.00
–150 000.00
11 096 910.20
11 346 910.20
11 096 910.20
11 346 910.20
6 315 915.24
17 512 825.44
01.07.04
Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG
28.07.04
Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen
18.09.04
Aktiensplit 1 : 8
8 000 000
12.50
20.09.04
Kapitalerhöhung IPO
3 016 000
12.50
37 700 000.00
165 143 042.21
320 105 867.65
28.09.04
Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption
228 213
12.50
2 852 662.50
12 495 951.29
335 454 481.44
31.03.05
Jahresgewinn
31.08.05
Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie
31.03.06
Jahresgewinn
05.09.06
Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie
31.03.07
Reserven für eigene Aktien
31.03.07
Jahresgewinn
31.03.08
Reserven für eigene Aktien
31.03.08
Jahresgewinn
16.09.08
Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
31.03.09
Reserven für eigene Aktien
31.03.09
Jahresgewinn
03.07.09
Nominalwerterhöhung Kapitalerhöhung
23.09.09
Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
31.03.10
Reserven für eigene Aktien
31.03.10
Jahresgewinn
14.09.10
Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie
117 262 825.44 117 262 825.44
336 280 208.25
825 726.81 –0.90
–10 119 791.70
–1.25
–14 055 266.25
326 160 416.55 1 187 206.38
327 347 622.93 313 292 356.68
–2 223 985.21
2 223 985.21
314 313 324.53
1 020 967.85 873 759.26
–873 759.26
6 099 149.38 –0.60
313 665 946.11 392 705.90
11 968 630.02
1 405 526
384 666 694.38 16 163 522.75
421 913 107.13
–7 589 843.40
414 323 263.73 –208 715.75
208 715.75
414 323 263.73 426 039 144.39
11 715 880.66 –0.25
313 665 946.11 325 634 576.13
59 032 118.25 21 082 890.00
–0.60
314 313 324.53 320 412 473.91
–6 746 527.80 –392 705.90
5.25
313 292 356.68
422 876 709.64
–3 162 434.75
31.03.11
Reserven für eigene Aktien
31.03.11
Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
–193 802 516.25
193 802 516.25
422 876 709.64
31.03.11
Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
150 000.00
–150 000.00
422 876 709.64
31.03.11
Umklassierung an Allgemeine Reserven
31.03.11
Jahresgewinn
15.07.11
Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen
30.09.11
Anpassung Reserven aus Kapitaleinlagen gemäss ESTV
31.03.12
Reserven für eigene Aktien
31.03.12
Jahresgewinn
12.07.12
Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.13
Jahresgewinn
31.03.13
Total Bestand
Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004
–51.50
51.50
–50 000.00
50 000.00
422 876 709.64
8 308 089.98
–150 000.00
10 129 024.25
431 184 799.62 –2 522 945.20
428 661 854.42
–9 979 024.25
428 661 854.42
–391 760.30
391 760.30
14 591 564.24
440 730 473.46
8 766 447.94 14.15
178 993 806.85
–150 000.00
89 632 053.55
428 661 854.42 443 253 418.66
–2 522 945.20
12 649 739
422 876 709.64
449 496 921.40 178 627 601.60
50 000.00
2 343 459.40
449 496 921.40
Kapital
in %
IPO-Kosten
Agio brutto
Agio netto
10 189 057.47 165 143 042.21
154 953 984.74
18.09.04
Kapitalerhöhung
37 700 000.00
92.97 %
28.09.04
Kapitalerhöhung
2 852 662.50
7.03 %
770 979.90
12 495 951.29
11 724 971.39
40 552 662.50
100.00 %
10 960 037.37
177 638 993.50
166 678 956.13
Total
Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und wurden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben.
79
Corporate Governance
Datum
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Aktionariat Eingetragene Aktionäre
Per 31. März 2013 waren 4577 Aktionäre mit Aktienbeständen im Aktienregister eingetragen (Vorjahr: 5186 Aktionäre). 98% der Aktionäre geben die Schweiz als ihr Domizil an. Der Aktienbesitz verteilt sich wie folgt: Anzahl Aktionäre per 31. März 2013
Anzahl Aktionäre per 31. März 2012
1 bis 100
2 635
2 954
101 bis 1000
1 796
2 067
127
144
13
15
6
6
Anzahl Aktien
1001 bis 10 000 10 001 bis 100 000 über 100 000
Bedeutende Aktionäre und bedeutende Aktionärsgruppen
Die Aktionärsgruppe Familie Michel, die das Halten von Aktien im Familienbesitz bezweckt, besteht aus Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed-Gruppe, der Aktien sowohl direkt als auch indirekt über die von ihm kontrollierte Techpharma Management AG hält, und seinen Kindern Simon Michel, Serge Michel und Lavinia Camilla Nussio, die die Aktien jeweils direkt halten. Die Aktionärsgruppe «Familie Michel» hält per 31. März 2013 zusammen insgesamt 9 658 667 (Vorjahr: 9 650 194) Namenaktien der Ypsomed Holding AG, was 76.35% (Vorjahr: 76.29%) sämtlicher Aktien der Gesellschaft entspricht. Im Vorjahr (endend per 31. März 2012) hat die von Martin und Rosmarie Ebner kontrollierte Patinex AG, Egglirain 24, 8832 Wilen Beteiligungen an der Gesellschaft von 3.02 % (Meldung vom 13. August 2011) sowie von 5.21 % (Meldung vom 23. Februar 2012) gemeldet. Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft keine Veränderungen gemeldet. Es sind keine weiteren bedeutende Aktionäre sowie bedeutende Aktionärsgruppen bekannt.
80
Rechnungslegung
Ypsomed hat ihren Rechnungslegungsstandard per 30. September 2011 von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt. Seither wird SWISS GAAP FER als Rechnungslegungsstandard angewendet. Auch unter Swiss GAAP FER, welcher als oberstes Prinzip die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage fordert (true and fair view), wird eine aussagekräftige und zuverlässige Rechnungslegung sichergestellt. Die umfassende Konzernrechnung gemäss SWISS GAP FER enthält Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis sowie ausgewählte Führungskennzahlen.
Kreuzbeteiligungen
Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Beschränkung der Übertrag barkeit der Aktien
Verwaltungsrat
Die Aktien der Ypsomed Holding AG sind nicht verurkundet. Jeder Aktionär kann von der Gesellschaft jederzeit die Ausstellung einer Bescheinigung über seine im Aktienregister eingetragenen Namenaktien verlangen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär, wer im Aktienbuch gültig als Eigentümer oder Nutzniesser eingetragen ist. Der Erwerber von Namenaktien bzw. der Nutzniesser an Namenaktien hat einen schriftlichen Antrag auf Eintragung ins Aktienbuch zu stellen. Die Genehmigung wird durch den Verwaltungsrat erteilt, der diese Befugnis delegieren kann. Die Übertragung wird sodann im Aktienbuch eingetragen. Die Antragsteller werden im Aktienbuch als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen, sofern sie ausdrücklich erklären, die Namenaktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu haben. Wird diese Erklärung nicht abgegeben, kann der Verwaltungsrat die Eintragung verweigern. Der Verwaltungsrat kann Grundsätze über die Eintragung von Nominees aufstellen und Nominees bis maximal 5.0% des Aktienkapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen. Der Verwaltungsrat kann über diese Eintragungsgrenze hinaus Nominees mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen, falls die Nominees die Namen, Adressen, die Staatsangehörigkeit, den Sitz und die Aktienbestände von natürlichen und juristischen Personen offenlegen, für deren Rechnung sie 1.0% oder mehr des Aktienkapitals halten. Die 5.0%-Grenze findet entsprechende Anwendung auf Nominees, welche mit einem anderen Nominee kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise verbunden sind. Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des Betroffenen dessen Eintragung als stimmberechtigter Aktionär im Aktienbuch streichen und ihn als Aktionär ohne Stimmrecht eintragen, wenn die Eintragung durch falsche Angaben zustande gekommen ist. Im Berichtsjahr wurden keine Anträge zum Eintrag von Nominees gestellt.
Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern, die für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt werden, wobei Wiederwahl möglich ist. Die Mitglieder des Verwaltungsrats wurden anlässlich der Generalversammlung 2010 in globo wiedergewählt. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Herr Willy Michel gehörte bis April 2003 der Konzernführung der Disetronic Holding AG an, war von 2003 bis August 2011 nicht exekutiver Verwaltungsratspräsident der Ypsomed Holding AG und ist seit August 2011 Delegierter des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed Holding AG und der Ypsomed-Gruppe. Die anderen Verwaltungsräte sind nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats.
Für die Abänderung der Übertragbarkeitsbeschränkungen von Namenaktien ist ein Beschluss der Generalversammlung erforderlich, der mindestens 2/3 der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf sich vereinigen muss.
Organdarlehen
Hauptaufgabe des Verwaltungsrats ist die Oberleitung der Gesellschaft und die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsleitung. Willy Michel vertritt als Delegierter und CEO den Verwaltungsrat der Ypsomed Holding sowie die YpsomedGruppe nach aussen. Die anderen Mitglieder des Verwaltungsrats sind weder bei der Ypsomed Holding AG noch bei einer ihrer Tochtergesellschaften in operativen Funktionen tätig und haben auch keine solche in den vergangenen drei Jahren innegehabt. Mit Ausnahme von Willy Michel bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Ypsomed Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Folgende geschäftliche Beziehungen zwischen Willy Michel und ihm nahestehenden Personen sowie der Ypsomed Holding AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften bestanden im Berichtsjahr (Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2012/2013 gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2012/2013, Seite 67 zu finden).
Willy Michel hat der Gesellschaft ein Darlehen gewährt, das er seiner durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG abgetreten hat. Im Berichtsjahr wurde ein Betrag von CHF 4.5 Mio. amortisiert. Per 31. März 2013 sind insgesamt noch CHF 20.0 Mio. Darlehen ausstehend. Die wichtigsten Bedingungen des Darlehensvertrages per 31. März 2013 sind: Das Darlehen wird seit dem 1. April 2010 zum 12-MonatsLibor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% verzinst und jeweils per Ende 81
Corporate Governance
Mitglieder des Verwaltungsrats
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
März und Ende September dem aktuellen Satz entsprechend angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen, es wird jedoch spätestens am 31. März 2017 zur Rückzahlung fällig. Die Techpharma Management AG verzichtet auf eine Amortisation im Geschäftsjahr 2013/14. Ab 1. April 2014 kann sie mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich max. CHF 5.0 Mio. verlangen. Es bestehen keine weiteren Organdarlehen.
Mietvertrag
Herr Willy Michel bzw. die von ihm kontrollierte Techpharma Management AG vermietet seit dem 1. Januar 2006 der Ypsomed AG das Gebäude an der Buchmattstrasse in Burgdorf (Ypsomed Nord). Die Parteien haben, basierend auf einem durch einen unabhängigen Dritten erstellten Gutachten zur Berechnung von Mietzinsen, einen Mietvertrag unterzeichnet, der für die Miete einen indexierten, marktüblichen Mietzins vorsieht. Per 1. Januar 2012 wurde der Mietzins auf CHF 906 570 plus MWST (ohne Nebenkosten) reduziert. Der Mietvertrag kann erstmals mit einer Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch max. während 25 Jahren ab Mietantritt, eingeräumt erhalten. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Der grössere Unterhalt und der zur Substanzerhaltung des Gebäudes notwendige Unterhalt gehen zulasten der Vermieterin. Die am Mietobjekt mit Einwilligung der Vermieterin vorgenommenen Änderungen werden bei Vertragsbeendigung der Mieterin unter Anwendung von Swiss GAAP FER Abschreibungssätzen zum Restbuchwert entschädigt. Der Mietvertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem marktüblichen Mietvertrag.
Weitere vertragliche Beziehungen
Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed-Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie- und Gastrodienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed-Gruppe ihrerseits 82
der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der gegenseitige Personalverleih wird zu Personalkostenansätzen verrechnet. Der Vertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Der Rahmendienstleitungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestellten Managementdienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Sie beträgt weiterhin CHF 140 000 plus MWST (Vorjahr: CHF 140 000). Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Arbeitsleistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet.
Vertragliche Beziehung mit Finox AG
Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Mitglieder des Verwaltungsrats Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied Verwaltungsrat der
der Ypsomed Holding AG und Ypsomed-Gruppe, gründete mit seinem Bruder 1984 die Disetronic und war mit ihm bis zu dessen Ausscheiden im Jahre 1995 zusammen und danach alleine für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verkauf der Disetronic-Produkte verantwortlich (bis 1999). Im Rahmen des Verkaufs der Disetronic an die Roche Holding AG im Jahre 2003 kaufte Herr Willy Michel den Injektionsbereich der Disetronic zurück, der fortan unter Ypsomed firmiert war. Er war seit Beginn ununterbrochen Präsident des Verwaltungsrats der Disetronic-Gruppe und heute der Ypsomed-Gruppe. Vor Gründung der Disetronic sammelte Herr Willy Michel, welcher einen Berufsabschluss als eidg. dipl. Pharmaberater innehat, bei mehreren Industrie- und Pharmafirmen umfassende Erfahrungen in den Bereichen Entwicklung, Aussendienst und Marketing, und er stand sechs Jahre an der Spitze von Novo Nordisk Schweiz (von 1978 bis 1984). Während dreier Jahren gehörte er dem Gemeinderat der Stadt Burgdorf an (von 1998 bis 2001), die ihm 2004 die Ehrenmedaille verlieh. Willy Michel ist Mehrheitseigentümer und Präsident des Verwaltungsrats der kotierten Finox AG, die die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Arzneimitteln bezweckt, Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der Berner Börse BX Berne eXchange kotierten Beteiligungsgesellschaft BV Holding AG (von 2001 bis März 2008 deren Präsident), Präsident (seit 2012, Mitglied seit 2007) des Verwaltungsrates der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG). Er ist zudem Inhaber mehrerer Unternehmen, darunter profilierte Gesellschaften im Kunstbereich, in der Uhrenbranche und in der Gastronomie und amtet als Verwaltungsrat diverser nicht kotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed-Gruppe unbedeutender Gesellschaften. Herrn Willy Michel wurde für seine unternehmerische Gesamtleistung von der Ernst&Young AG im Jahre 2005 der «Master Entrepreneur of the Year» verliehen und von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern 2006 der Ehrendoktor (Dr. h.c.) verliehen.
Ypsomed Holding AG seit 2005. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln (Dr. rer. pol. und Habilitation für Betriebswirtschaftslehre) absolvierte Norbert Thom in rund 40 Jahren bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2012 eine komplette wissenschaftliche Laufbahn an vier Universitäten (Köln, Giessen, Freiburg/ CH, Bern). In Bern war Prof. Thom Gründer und Direktor des Instituts für Organisation und Personal (1991 bis 2012); er übernahm Verantwortung in weiteren Universtitätsämtern, z.B. als Vize-Rektor für Finanzen und Planung. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Thom Auszeichnungen aus dem In- und Ausland, unter anderen drei Ehrendoktorate und eine Ehrenprofessur. Prof. Thom pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte mit der Wirtschaft. Neben Beratungstätigkeiten und der Mitwirkung in Beiräten übernahm er in mehreren Verwaltungsräten nichtkotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed-Gruppe unbedeutender Gesellschaften Verantwortung. Heute ist er als Professor Emeritus mit der Universität Bern weiterhin verbunden, insbesondere als Dozent im Executive Master Programm für Health Administration. Zudem ist er seit 2012 Mitglied im Supervisory Board der REHAU-Gruppe (Muri bei Bern), die im Kunststoffbereich weltweit tätig ist.
Corporate Governance
Dr. h. c. Willy Michel, Präsident Verwaltungsrat und CEO
83
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Gerhart Isler, Mitglied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2008. Nach dem Studienabschluss an der Universität in Zürich als Ökonom trat Gerhart Isler 1976 in den familieneigenen Zeitungsverlag Finanz und Wirtschaft AG als Redaktor ein. 1980 führte er die firmeneigene Redaktion in New York, war von 1981 bis 1986 Leiter des Auslandsressorts und bekleidete danach bis ins Jahr 1989 das Amt des Verlagsleiters. Danach wurde er zum Verleger der Finanz und Wirtschaft, die bis zum Jahre 2000 ein starkes Wachstum erlebte und zum bedeutendsten Wirtschaftsblatt des Landes avancierte. Herr Isler verkaufte den Verlag anschliessend, blieb aber bis Ende 2004 noch als Herausgeber tätig. Herr Isler war von 2005 bis Ende 2008 Mitglied des Verwaltungsrates der börsenkotierten PubliGroupe und von 2008 bis Frühling 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Investmentgesellschaft New Value. 2005 wurde er in den Verwaltungsrat des Grand Casino Baden gewählt. Seit 2005 ist Herr Isler Stiftungsrat der move>medStiftung, die im Sportbereich engagiert ist. Herr Isler ist seit Anfang 2010 zudem Gemeindepräsident von Bergdietikon.
Name
Nationalität
Anton Kräuliger, Vizepräsident Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG (Mitglied VR seit 2007). Nach dem Studienabschluss an der ETH Zürich als dipl. Masch.-Ing. trat Anton Kräuliger 1971 in das Familienunternehmen ein und übernahm im Jahre 1978 die Aktienmehrheit der Metallgiesserei und Armaturenfabrik Lyss AG (heute Metalyss AG). Diese baute er zur marktführenden Schweizerischen Armaturengruppe, der Similor-Gruppe, aus. Im Rahmen des Verkaufs von deren Armaturenbereich an die Madison Private Equity Holding AG 2002 und 2005, kaufte Herr Kräuliger den Industriebereich, heute wieder in der Metalyss AG zusammengefasst, zurück. Herr Kräuliger war zwischen 1993 und 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Berner Kantonalbank BEKB I BCBE und ist weiterhin in verschiedenen Verwaltungsräten tätig, so unter anderem als Präsident bei der Metalyss AG (seit 1978), als Präsident der Sécheron SA (seit 2005) sowie als Mitglied des Verwaltungsrats der Muttergesellschaft Sécheron-Hasler Holding AG (seit 2005). Im Übrigen ist Anton Kräuliger Inhaber der Moospinte AG, eines Restaurantbetriebs in Münchenbuchsee. Herr Kräuliger leitet zudem als Mitglied des Gemeinderates das Ressort Finanzen der Gemeinde Kappelen.
Jahrgang
Position
Mitglied seit *
Gewählt bis GV
Dr. h. c. Willy Michel
Schweiz
1947 Präsident VR
1984
2013
Gerhart Isler
Schweiz
1949 Mitglied VR
2008
2013
Deutschland
1946 Mitglied VR
2005
2013
1946 Vizepräsident VR
2007
2013
Prof. em. Dr. Norbert Thom
Schweiz Anton Kräuliger * Inklusive Verwaltungsratstätigkeit unter Disetronic
84
Schweiz
Prof. em. Dr. Norbert Thom
Anton Kräuliger
Gerhart Isler
Corporate Governance
Dr. h. c. Willy Michel
85
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Willy Michel ist ebenfalls Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der BX Berne eXchange kotierten BV Holding AG. Die BV Holding AG hielt per 31. März 2013 insgesamt 22 500 Aktien der Ypsomed Holding AG (Vorjahr: 22 500 Aktien), was einer Beteiligung von 0.18% (Vorjahr: 0.18%) entspricht. Weiter ist Willy Michel Präsident des Verwaltungsrates der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG mit Sitz in Niederwangen. Ypsomed AG und Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeichnet. Unter dieser Vereinbarung konnten die beiden Unternehmensgruppen ihre jeweiligen Stärken und Kernkompetenzen im Rahmen von Projekten für die wirtschaftliche Herstellung qualitativ hochstehender Produkte nutzen. So liess Ypsomed unter dieser Vereinbarung von Adval Tech bzw. ihren Gruppengesellschaften gelegentlich Werkzeuge zu branchenüblichen Konditionen bzw. nach Vorliegen von Konkurrenzofferten zu marktgerechten Preisen herstellen. Weiter haben Ypsomed AG und eine Konzerngesellschaft von Adval Tech im Mai 2012 einen Zuliefervertrag abgeschlossen, unter welchem Adval Tech als Lohnfertiger von Ypsomed Infusionssets für Insulinpumpen herstellt. Der Vertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem marktüblichen Lohnfertigervertrag. Ein weiteres Projekt im Bereich Lohnfertigung von Injektionspens ist in Vorbereitung.
weise sieben bis zehn Tage vor den Sitzungen zugestellt. Jedes Verwaltungsratsmitglied kann Auskunft über alle Angelegenheiten der Gruppe verlangen. Wahlen und Abstimmungen im Verwaltungsrat erfolgen mit Mehrheitsentscheid, bei Stimmengleichheit hat der Präsident bzw. bei dessen Abwesenheit der Vizepräsident den Stichentscheid, eine Stellvertretung ist ausgeschlossen. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig der CFO und je nach zu behandelndem Geschäft weitere Geschäftsleitungsmitglieder teil. Zudem nimmt auch der Sohn von Willy Michel, Simon Michel, der seinerseits Mitglied der Geschäftsleitung ist, an den Verwaltungsratssitzungen mit beratender Stimme teil. Infolge der Grösse und Zusammensetzung des Verwaltungsrats kann der Verwaltungsrat in allen Fragen als Gesamtverwaltungsrat beraten und entscheiden. Er kann jedoch einzelne Befugnisse einem Verwaltungsratsausschuss übertragen. Es besteht ein Überwachungsausschuss, welchem drei Verwaltungsratsmitglieder angehören, wobei der Verwaltungsratspräsident diesem Ausschuss nicht zugehört. Der Überwachungsausschuss besteht aus den Herren Kräuliger, Isler und Prof. em. Thom. Der Verwaltungsrat tagte im Berichtsjahr insgesamt fünfmal und fasste mehrere Zirkulationsbeschlüsse. Anlässlich der VR-Sitzung im Mai 2012 nahm der leitende Revisor an der VR-Sitzung teil. Der Verwaltungsrat versammelte sich zusätzlich im März 2013 während 2.5 Tagen im Rahmen des Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Alle Mitglieder des Verwaltungsrats nahmen an sämtlichen Sitzungen des Verwaltungsrats, an der Generalversammlung im Juni 2012 und am Strategiemeeting im März 2013 teil.
Arbeitsweise des Verwaltungsrats
Kompetenzregelung
Der Verwaltungsrat tagt ordentlicherweise viermal jährlich, wo er die schriftliche Berichterstattung der Geschäftsleitung sowie die mündlichen Erläuterungen des Delegierten und CEO entgegennimmt, sich berät und über Anträge aus der Geschäftsleitung entscheidet. Anlässlich der Maisitzung nimmt die Revisionsstelle an der VR-Sitzung teil, wo sie Auskünfte zum umfassenden Bericht und zu weiteren Fragen erteilt. Der Verwaltungsrat versammelt sich zusätzlich ordentlicherweise jährlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Im Weiteren fasst der Verwaltungsrat gelegentlich Beschlüsse auf dem Zirkulationsweg. Die Sitzungstraktanden werden durch den Präsidenten festgelegt; jedes Mitglied kann die Aufnahme von Traktanden beantragen. Die Mitglieder erhalten die Traktanden und die notwendigen Entscheidungsgrundlagen üblicher-
Der Verwaltungsrat hat die ihm von Gesetzes wegen zustehenden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben. Er hat die oberste Entscheidungsgewalt im Unternehmen, unter Vorbehalt derjenigen Angelegenheiten, über die gemäss Gesetz die Aktionäre zu bestimmen haben. Er legt insbesondere die Unternehmenspolitik, das Leitbild, bestehend aus Vision und Mission, und die strategische Ausrichtung der Ypsomed-Gruppe fest, bestimmt deren Ziele und Prioritäten und weist die Mittel zur Erreichung der festgelegten Ziele zu. Der Verwaltungsrat legt die Organisation der YpsomedGruppe fest, übt die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit aus, kontrolliert das Finanz- und Rechnungswesen und ist für die Ernennung und Abberufung sowie für die Überwachung der mit der Geschäftsleitung betrauten Personen verantwortlich. Er ist für den Geschäftsbericht verantwortlich, erlässt
Kreuzverflechtungen
86
den Verhaltenskodex (Code of Coduct), genehmigt das Budget sowie die Mittelfristplanung für die Geschäftsleitung und überwacht im Weiteren den Geschäftsgang der Gruppengesellschaften und nimmt periodisch eine Beurteilung strategischer, operativer und finanzieller Risiken vor. Der Verwaltungsrat genehmigt einzelne Sachgeschäfte. Dazu gehören insbesondere Entscheide über den Kauf oder Verkauf von Unternehmen und von Liegenschaften sowie der Abschluss von Verträgen über strategische Kooperationen und von weiteren wirtschaftlich bedeutenden Verträgen. Der Verwaltungsrat genehmigt des Weiteren Bürgschaftsverpflichtungen und Arbeitsverträge mit Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Mitglieder des Überwachungsauschusses besprechen sich einzeln mindestens einmal jährlich mit den für IKS, Risikomanagement und Compliance Verantwortlichen zu den Themen Überwachung des internen Kontrollsystems, des Riskmanagements, der Compliance und der internen Auditplanung und berichten darüber dem Gesamtverwaltungsrat. Die Zuständigkeiten des Verwaltungsrats und der übrigen Entscheidungsträger innerhalb der Ypsomed-Gruppe sind in der Kompetenzordnung festgelegt. Im Übrigen hat der Verwaltungsrat die Geschäftsführung an den Delegierten und CEO delegiert.
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung
Das dem Gesamtverwaltungsrat zur Verfügung gestellte Informations- und Kontrollinstrumentarium der YpsomedGruppe (MIS) besteht aus einem vierteljährlich erstellten Managementreporting (Management Review, Quartalsberichte) und einem Finanzreporting. Der Verwaltungsratspräsident und CEO kann jederzeit direkt auf das Managementinformationssystem (MIS) zugreifen. Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed leitet die regelmässig alle zwei Wochen stattfindenden Geschäftsleitungssitzungen und nimmt an diesen teil. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig der CFO sowie Simon Michel (Geschäftsleitungsmitglied) teil. Des Weiteren bespricht sich der Gesamtverwaltungsrat zusätzlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung und weiteren Mitarbeitern, an welchem auch auf Risikomanagement fokussiert wird. Der für das Risikomanagement zuständige Funktionsinhaber nimmt an sämtlichen Sitzungen sowohl der Geschäftsleitung als auch des Gesamtverwaltungsrats sowie am Strategiemeeting teil. Des Weiteren dienen strategische Planungsunterlagen dem
Gesamtverwaltungsrat als Führungsinstrumente zur Steuerung des Unternehmens. Risikomanagement und Monitoring sind Aufgabe der Geschäftsleitung und werden periodisch, mindestens einmal jährlich dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gebracht. Der Geschäftsleitung stehen zusätzlich zu diesen Unterlagen weitere ausgewählte Finanzzahlen auf monatlicher Basis zur Verfügung. Die Risikobeurteilung basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst und bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet werden. Die Funktion «Interne Revision», die direkt dem Gesamtverwaltungsrat gegenüber in Verantwortung steht, ist mit dem ständigen Ausbau des dokumentierten, internen Kontrollsystems beauftragt. Die Auditpläne basieren auf einer risikoorientierten und auf Geschäftsprozesse bezogenen Vorgehensweise und sind auf folgende Ziele und Aufgaben ausgerichtet: Überprüfung der Erfüllung der Geschäftsziele, Beurteilung der Effektivität des Risikomanagements, der Steuerungs- und Unternehmungsführungsprozesse, Optimierung von Geschäftsprozessen, Verbesserung der Steuerung und der Prozesse bezüglich der Informationssysteme, Verifizierung der Steuerung und der Prozesse im Rechnungswesen und der finanziellen Berichterstattung, Bestätigung und Gewähr von autorisierten Geschäftstransaktionen, Sicherstellung und Schutz von Vermögenswerten, Unterstützung bezüglich der Einhaltung der rechtlichen und regulatorischen Vorgaben, Überprüfung von signifikanten oder besonderen Geschäftsfällen und Transaktionen. Der Verwaltungsrat kann weitere Prüfbereiche festlegen. Der Funktionsinhaber «Interne Revision» dokumentiert die Revisionsstelle viermal jährlich über seine internen Revisionstätigkeiten und koordiniert diese mit den von der Revisionsstelle durchzuführenden Revisionsarbeiten im Rahmen von Zwischen- und Jahresendaudits.
87
Corporate Governance
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Geschäftsleitung Der Delegierte und CEO sowie die Geschäftsleitung sind für die operative Führung der Ypsomed-Gruppe im Rahmen der vom Verwaltungsrat definierten Vorgaben verantwortlich. Name
Dr. h. c. Willy Michel
Nationalität
Jahrgang
Schweiz
1947
Position
Für Ypsomed (bzw. vor 2003 für Disetronic) tätig seit
als Präsident Verwaltungsrat
1984
als CEO
2011
Dr. Benjamin Reinmann
Schweiz
1969
Senior Vice President Operations
2011
Hans Ulrich Lehmann
Schweiz
1966
Senior Vice President Technology
2011
Simon Michel
Schweiz
1977
Senior Vice President Marketing & Sales
2006
Niklaus Ramseier
Schweiz
1963
Chief Financial Officer (CFO)
2002
Yvonne Müller
Schweiz
1969
Senior Vice President Human Resources
2003
Dr. Beat Maurer
Schweiz
1958
Senior Vice President Legal & Intellectual Property, Secretary of the Board
1992
Dr. h. c. Willy Michel Chief Executive Officer, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates 88
Dr. Benjamin Reinmann Senior Vice President Operations
Hans Ulrich Lehmann Senior Vice President Technology
Niklaus Ramseier Chief Financial Officer (CFO)
Yvonne M端ller Senior Vice President Human Resources
Dr. Beat Maurer Senior Vice President Legal & Intellectual Property
Corporate Governance
Simon Michel Senior Vice President Marketing & Sales
89
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Organisation der Ypsomed Verwaltungsrat
CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Dr. h. c. Willy Michel
Legal & IP Dr. B. Maurer
Finance & IT CFO N. Ramseier
Marketing & Sales S. Michel
Dr. h. c. Willy Michel ist Präsident des Verwaltungsrates der
Ypsomed Holding AG seit deren Bestehen (1984) und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed-Gruppe seit August 2011. Weitere Angaben zur Person finden sich im Kapitel Mitglieder des Verwaltungsrats auf Seite 83. Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales,
bei Ypsomed seit Oktober 2006. Seit 2008 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für Marketing und Vertrieb. Von 2003 bis 2006 hat Herr Simon Michel bei der Firma Orange Communications AG in Zürich und Lausanne gearbeitet, wo er unter anderem für die Einführung und Vermarktung von UMTS verantwortlich zeichnete. Simon Michel hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und in der Vertiefung Medien- und Kommunikationsmanagement mit einem Master abgeschlossen. Seit 2006 ist er Verwaltungsrat bei der Sphinx Werkzeuge AG und seit 2008 im Vorstand des lokalen Handels- und Industrievereins. Benjamin Reinmann, Dr. med., Dr. phil. med., Senior Vice
President Operations, übte bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit seinem Eintritt im Jahre 2002 verschiedene Funktionen in den Bereichen Marketing & Sales, Technology und Produktion aus. Vorher als Arzt im Universitätskinderspital Bern (2001 bis 2002) und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bern und Indianapolis USA (1997–2001) tätig. Ausbildung: Medizinstudium, Doktorate in Medizin und Strukturbiologie an der Universität Bern sowie Nachdiplomstudium in Unternehmensführung an der PHW Bern. Hans Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology.
Seit seinem Eintritt bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) im Jahr 2000 war er in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätig, anfänglich als Senior Project Manager für Entwicklungsprojekte und anschliessend für mehrere Jahre als Vice President Manufacturing und Vice President 90
Human Resources Y. Müller
Operations Dr. B. Reinmann
Technology H. U. Lehmann
Technology. Zuvor arbeitete er bei verschiedenen Unternehmen in der Medizin- und Kunststoffspritzgusstechnik in der Schweiz sowie in den USA. Er verfügt über einen Berufsabschluss als Masch.-Ing. HTL und ein Nachdiplomstudium FH in Unternehmensführung der Berner Fachhochschule sowie einen Abschluss des «Program for Leadership Development PLD» an der Harvard Business School in Boston, USA. Niklaus Ramseier, CFO, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei
Disetronic) seit 2002, vorher Leiter Finanzen und Controlling für den Bereich Industrial Services der Von Roll-Gruppe (von 1995 bis 2002), und diverse Beratungs- und Buchführungstätigkeiten in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: diplomierter Experte in Rechnungslegung und Controlling. Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources,
bei Ypsomed seit 2003, vorher Verantwortlichkeiten im Ausbildungsbereich bei der Berner Kantonalbank BEKB I BCBE (2002 bis 2003), im Bereich Personalwesen bei X-Media und Scout24 (von 2000 bis 2002) und IKEA (von 1996 bis 2000). Ausbildung: diplomierte HR-Leiterin. Beat Maurer, Dr. iur., Rechtsanwalt, Senior Vice President
Legal und Intellectual Property, Sekretär Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 1992, vorher Steuer- und Rechtsberatung in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: Lizentiat in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ü., Studien an der Freien Universität Berlin, Doktorat in Rechtswissenschaften an der Universität Bern und Rechtsanwalt Kanton Bern. Beat Maurer ist seit 2002 Fachrichter für wirtschaftsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Fragen am Handelsgericht des Kantons Bern. Im Weiteren ist er Vorstandsmitglied des Dachverbandes der Schweizerischen Handels- und Industrievereinigung der Medizintechnik FASMED mit Sitz in Muri bei Bern.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Es gibt keine Managementverträge.
Vergütungen Verwaltungsrat Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Tätigkeit als Verwaltungsratsmitglied eine Vergütung, welche vom Gesamtverwaltungsrat diskutiert und nach freiem Ermessen ohne Beizug von externen Beratern im Plenum neu festgelegt wird. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne. Die Grundlagen und Elemente des Verwaltungsratshonorars (bestehend aus einem fixen Anteil, einem variablen Anteil sowie einem Sitzungsgeld) werden vom Verwaltungsrat jährlich überprüft und nach freiem Ermessen neu festgesetzt. Der fixe Anteil beträgt CHF 150 000 (Vorjahr: CHF 150 000) für den Präsidenten des Verwaltungsrates und CHF 90 000 (Vorjahr: CHF 90 000) je Mitglied des Verwaltungsrates. Der 1 variable Anteil beträgt zwischen 0% bis maximal 33 / 3 % des Fixanteils. Die Höhe des variablen Anteils ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend auf ²/3 der konsolidierten EBIT-Marge und 1/3 des konsolidierten Umsatzes und beträgt im Berichtsjahr 5.0% des Fixanteils. Das Sitzungsgeld beträgt CHF 1500 für jede mindestens einen halben Tag dauernde Sitzung (Vorjahr: CHF 1500). Für kürzere Sitzungen sowie für die Teilnahme am Strategiemeeting und an der Generalversammlung wird kein Sitzungsgeld entrichtet. Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld werden den Mitgliedern des Verwaltungsrates nach der Generalversammlung bezahlt.
Für Beratungsdienstleistungen wird dem Präsidenten des Verwaltungsrates bzw. der durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG zudem ein Betrag von pauschal CHF 140 000 plus MWST (Vorjahr: CHF 140 000) bezahlt. Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung (neben dem erwähnten Verwaltungsratshonorar und dem Sitzungsgeld) für sämtliche Beratungs- und Arbeitsleistungen von Herrn Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Das Verhältnis zu nahestehenden Personen wird im Kapitel Verwaltungsrat, Mitglieder des Verwaltungsrates, Seite 86, beschrieben. Informationen über sämtliche tatsächlichen, im Geschäftsjahr 2012/13 an die gegenwärtigen und ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrats gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663b bis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2012/2013, Seite 70, zu finden.
Corporate Governance
Managementverträge
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Vergütungen Geschäftsleitung Der an Willy Michel bzw. seiner von ihm kontrollierten Techpharma Management AG für Beratungsdienstleistungen und als Präsident des Verwaltungsrates bezahlte Betrag (siehe Seite 82) stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Dienstleistungen von Herrn Michel inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr dar. Herr Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet.
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2012/2013 an die Mitglieder der Geschäftsleitung sowie an die früheren Mitglieder der Geschäftsleitung gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2012/2013, Seite 71, zu finden.
Aktienzuteilung im Berichtsjahr
Es wurden im Berichtsjahr keine Aktien zugeteilt. Die Grundlagen und Elemente der Vergütungen der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung bestehen aus einem Grundsalär und einem vom Unternehmenserfolg und dem Erreichen individueller Ziele abhängigen variablen Lohnanteil. Der Präsident des Verwaltungsrates überprüft jährlich das Grundsalär jedes einzelnen Mitgliedes der Geschäftsleitung und legt allfällige Anpassungen des Grundsalärs nach freiem Ermessen fest. Der variable Lohnanteil beträgt zwischen 0% und maximal 31.25% des gesamten Jahressalärs (brutto) des einzelnen Geschäftsleitungsmitglieds. Der variable Lohnanteil ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend zu 50.0% von der konsolidierten EBIT-Marge, 25.0% auf dem konsolidierten Umsatz und zu 25.0% auf dem Erreichen der individuellen Ziele des betreffenden Geschäftsleitungsmitglieds. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktienoder Optionspläne. Die Ausrichtung von Pauschalspesen richtet sich nach dem durch den Kanton Bern genehmigten Spesenreglement; Pauschalspesen decken danach nur effektive Spesenereignisse ab und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Ebenfalls sind keine Zusatzleistungen (beispielsweise Vergünstigungen für den Bezug von Reka-Checks und Weiteres) ausgewiesen, soweit sie den Betrag von total CHF 2 000 pro Person und Jahr nicht übersteigen. Es sind keine Abgangsentschädigungen mit Organmitgliedern und keine langen Vertragsdauern von mehr als sechs Monaten mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vereinbart. Es wurden im Berichtsjahr keine Abgangsentschädigungen an ehemalige Organmitglieder bezahlt.
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Aktienbesitz
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2012/2013 von den Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und ihnen nahestehenden Personen gehaltenen Aktien, die durch Art. 663c des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2012/2013, Seite 71, zu finden. Prof. em. Norbert Thom hielt während seiner hauptamtlichen Dozentenfunktion zahlreiche Lehrveranstaltungen über Unternehmensführung mit Hinweisen auf Beispiele aus der Praxis; um Interessenkollisionen auch in aktuellen Lehrtätigkeiten zu vermeiden, hält er bis anhin keine Aktien an der Gesellschaft. Es wurden von der Gesellschaft keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Stimmrechtsbeschränkungen und -vertretung
Alle im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragenen Aktionäre sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Die Aktionäre können sich an der Generalversammlung durch schriftlich bevollmächtigte Personen vertreten lassen. Bei der Ausübung des Stimmrechtes kann kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5.0% aller Aktienstimmen direkt oder indirekt auf sich vereinigen. Juristische Personen und Personengesellschaften, die untereinander kapitaloder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise, verbunden sind, sowie natürliche oder juristische Personen und Personengesellschaften, die zur Umgehung der Stimmrechtsbeschränkung koordiniert vorgehen, gelten dabei als eine Person. Die Stimmrechtsbeschränkung findet hingegen keine Anwendung auf die Ausübung des Stimmrechts durch den Organvertreter, den Depotvertreter und den unabhängigen Stimmrechtsvertreter sowie auf Willy Michel, da er beim Erlass der entsprechenden Statutenbestimmung mit einem Bestand von über 5.0% aller Aktienstimmen im Aktienbuch eingetragen war (Art. 16 Statuten).
Statutarische Quoren
Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen, soweit Gesetz oder Statuten nichts anderes bestimmen, mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Aktienstimmen, unter Ausschluss der leeren und ungültigen Stimmen. Der Vorsitzende stimmt mit und hat bei Stimmengleichheit den Stichentscheid. Die statutarischen Quoren stimmen mit den gesetzlichen überein.
Einberufung der Generalversammlung
Die Einladung an die Generalversammlung erfolgt per Brief an die im Aktienbuch eingetragenen Aktionäre spätestens 20 Tage vor dem Versammlungstag sowie durch einmalige Veröffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).
Traktandierung
Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million Franken vertreten, können unter Angabe des Verhandlungsgegenstandes und der Anträge die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Entsprechende Begehren sind schriftlich und spätestens 45 Tage vor der Versammlung an den Präsidenten des Verwaltungsrates zu richten.
Eintragungen im Aktienbuch
Eintragungen im Aktienbuch werden bis sechs Tage vor der Generalversammlung vorgenommen.
Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Im Falle eines öffentlichen Kaufangebotes ist ein Anbieter im Sinne von Art. 32 BEHG verpflichtet, ein Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft zu unterbreiten, sobald er direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft erwirbt und damit zusammen mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert von 49.0% der Stimmrechte, ob ausübbar oder nicht, überschreitet (Art. 10 Statuten). Es gibt keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und/oder weiteren Kadermitgliedern.
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Corporate Governance
Mitwirkungsrechte der Aktionäre
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Revisionsstelle Dauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors
Am 27. Juni 2007 wählte die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG erstmals die Ernst & Young AG, Bern, als Revisionsstelle. Der leitende Revisor, Herr Christian Schibler, ist bei Ypsomed Holding AG seit Juni 2007 im Amt und wird aufgrund der Rotationspflicht spätestens im Jahr 2014 ersetzt. Die Revisionsstelle wird jeweils von der Generalversammlung für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt, letztmals anlässlich der Generalversammlung 2012.
Revisionshonorare
Die Summe der von der Revisionsstelle im Laufe des Berichtsjahres der Ypsomed Holding AG und ihren Konzerngesellschaften in Rechnung gestellten Revisionshonorare beträgt TCHF 270. Die Revisionsstelle erbrachte im Berichtsjahr zusätzliche, sogenannte Non-Auditing-Dienstleistungen im Bereich Steuerberatung und Interpretationen von Swiss GAAP FER und Offenlegungspflichten und stellte hierfür Ypsomed Holding und ihren Konzerngesellschaften Rechnung im Betrag von insgesamt TCHF 44.
Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision
Die Aufsicht und Kontrolle der Revisionsstelle nimmt der Gesamtverwaltungsrat wahr. Bei der Behandlung und Abnahme der Konzern- und der Jahresrechnung durch den Verwaltungsrat ist der leitende Revisor anwesend. Die Revisionsstelle erstellt jährlich einen umfassenden Bericht zuhanden des Verwaltungsrates, der vom Verwaltungsrat in Anwesenheit des leitenden Revisors beraten wird.
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Informationspolitik
Aktienhandel
Die Ypsomed Holding AG pflegt gegenüber Aktionären, potenziellen Investoren, Finanzanalysten, Medien, Kunden und weiteren interessierten Personen eine offene, transparente und sich am Grundsatz der Gleichbehandlung orientierende Kommunikationspolitik. Die Gesellschaft bedient sich folgender Instrumente: jährlicher Geschäftsbericht, Halbjahresbericht, Präsentation des Jahresergebnisses für Medien und Finanzanalysten vor der Generalversammlung sowie Medienorientierungen und Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs. Die Kommunikation mit Investoren ist Aufgabe des Verwaltungsratspräsidenten.
Die Namenaktien der Ypsomed Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange gehandelt.
Folgende Research-Banken decken die Entwicklung der Ypsomed-Gruppe ab:
Tickersymbole: YPSN (Telekurs) YPSN.S (Reuters) YPSN SW (Bloomberg) Valorennummer 1939 699 ISIN CH 001 939 699 0
Wichtige Termine 26. Juni 2013
Credit Suisse, Zürich (www.credit-suisse.com), Christoph Gretler Vontobel, Zürich (www.vontobel.com), Carla Bänziger Zürcher Kantonalbank, Zürich (www.zkb.ch), Sibylle Bischofberger Frick Auf unserer Website www.ypsomed.ch (unter Medien & Investoren) kann jede interessierte Person kostenlos und zeitnah potenziell kursrelevante Tatsachen abrufen (Pull-System). Weiter kann sich jede interessierte Person für die Zustellung von Unterlagen unter www.ypsomed.ch/medien.html in einen E-Mail-Verteiler eintragen lassen (Push-System). Offizielles Publikationsorgan der Ypsomed Holding AG ist das Schweizerische Handelsamtsblatt (SHAB). Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs ergehen in der Regel nach Handelsschluss. Solche Publikationen werden vorab an die SIX Swiss Exchange Regulation gemeldet und werden danach zeitgleich zur Aufschaltung auf der oben erwähnten Website an mehrere nationale Tageszeitungen, elektronische Informationssysteme sowie an die sich im entsprechenden E-Mail-Verteiler eingetragenen Personen zugestellt.
Generalversammlung, Bern 5. November 2013
Medienkonferenz und Analystenpräsentation zu den Halbjahreszahlen 2013/14, Solothurn 27. Mai 2014
Medienkonferenz und Analystenpräsentation zu den Jahreszahlen 2013/14, Burgdorf
Kontakt
Corporate Governance
BZ-Bank, Wilen (www.bzbank.ch), Florian Gaiser
Ypsomed Holding AG Benjamin Overney, Head of Investor & Public Relations benjamin.overney@ypsomed.com Telefon +41 34 424 41 59 Telefax +41 34 424 41 55 www.ypsomed.com
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Ypsomed – Glossar
Glossar
Ampulle / Patrone Behälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwendbaren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Karpule). Amylin Hormon, das zusammen mit Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Funktionsunfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird es wie Insulin nicht mehr produziert. Gemäss neueren Untersuchungen ergänzt Amylin die Wirkung von Insulin in der Diabetesbehandlung und ermöglicht eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Anämie (Blutarmut) Anämie bezeichnet einen Zustand der Blutarmut. Diese kann sich in einer Verminderung der Hämoglobinkonzentration (roter Blutfarbstoff), des Hämatokrits (Mass für die Dicke des Bluts, Anteil zellulärer Bestandteile) und / o der der Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) im Blut im Verhältnis zur Altersnorm äussern. Dadurch ist bspw. die Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff vermindert. Zu den typischen Symptomen gehören Leistungsabfall und schnelle Ermüdung sowie Blässe, Müdigkeit, Atem losigkeit und Palpitationen (unregelmässiger, beschleunigter oder verstärkter Herzschlag im Verhältnis zur geforderten Aktivität). Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben. Autoinjektor Injektionsgerät, bei dem das Durchstechen der Haut mit der Nadel (Insertion) und / o der das Ausschütten des Medikaments (Injektion) a utomatisch ausgeführt wird, wobei der Antrieb üblicherweise über einen Feder mechanismus erfolgt. Basalraten Als Basalrate bezeichnet man die Menge eines kontinuierlich verabreichten, kurzwirksamen Insulins. Sie deckt den Grundbedarf. Biomoleküle (injizierbare) Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die nicht auf dem herkömmlichen Weg verabreicht werden können (z. B. oral), da sie im Verdauungstrakt zerstört würden, und somit injiziert werden müssen. Biosimilar Der Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologieerzeugnisse sind, anders als die klassischen, molekülstrukturdefinierten Arzneistoffe, nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Über wachungsmassnahmen als die klassischen Generika. Hauptgründe für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Organismen (bspw. Bakterien E. coli), auf denen das Zielprotein exprimiert wird, und die anderen angewendeten Verfahren wie Abtrennung und Reinigung. Bolus In Phasen erhöhten Insulinbedarfs (v. a. bei Mahlzeiten) wird durch die Abgabe eines Bolus, also von zusätzlichen Insulineinheiten, dieser erhöhte Bedarf gedeckt. Blutzucker (Glukose) Blutzucker bedeutet im Allgemeinen die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und stellt einen wichtigen Messwert in der Medizin dar. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft
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rhöht (Hyperglykämie), liegt in der Regel ein Diabetes mellitus vor. In der e intensivierten Insulintherapie sollte der Blutzuckerwert mindestens viermal täglich gemessen werden, um die Insulingabe dem aktuellen Insulinbedarf anpassen zu können. Veränderungen des Insulinbedarfs können durch die im Tagesverlauf variierende Ausschüttung blutzuckerbeeinflussender Hormone, das Einnehmen von Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten oder fieberhafte Infektionskrankheiten auftreten. Blutzuckermessung Die Blutzuckermessungen werden von den Diabetikern üblicherweise selbständig mit portablen Blutzuckermessgeräten durchgeführt. Dabei wird zuerst eine kleine Blutprobe auf einen Teststreifen aufgebracht. Durch eine enzymatische Reaktion auf dem Teststreifen wird der Blutzucker in ein messbares Produkt umgewandelt, das dann vom Messgerät auf der Grundlage eines fotometrischen oder elektrochemischen Verfahrens ausgewertet und angezeigt wird. Die Blutzuckermessung erfolgt bei einer intensivierten Insulintherapie mindestens viermal pro Tag. CE-Registrierung Eine CE-Registrierung umfasst in Europa die unabhängige Überprüfung und Zulassung eines Produktes und bestätigt die vorgeschriebene Kennzeichnung hinsichtlich der Sicherheit. Contract Manufacturing (CM) Das Contract Manufacturing zeichnet sich dadurch aus, dass einem Auftragnehmer mehrere oder einzelne Stufen der Fertigung eines Produktes aufgetragen werden (Fremdproduktion). Es entstehen dem OEM / O DM Kostenvorteile, da die Infrastruktur nicht nur für eine einzelne Produkt linie / Fertigungslinie oder ein einzelnes Produkt genutzt wird, sondern für mehrere Hersteller oder Produkte. Die Spezialisierung des Auftragnehmers mit definierter Infrastruktur führt zu einem grösseren Fertigungsvolumen (Stückzahl). Somit profitieren beide Parteien. Compliance In der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten. Damit wird der Umstand angesprochen, dass die Heilung vieler Krankheiten ein kooperatives Verhalten des Patienten voraussetzt. Im medizinischen Sinne kann man Compliance also mit Therapietreue oder konsequentem Befolgen von ärztlichen Empfehlungen übersetzen, sprich, ob der Patient das tut, was der Arzt ihm empfiehlt. Besonders wichtig ist Compliance bei Diabetikern in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils. Diabetes mellitus Chronische Störung des Stoffwechsels mit erhöhten Blutzuckerwerten. Der Blutzucker kann bei Personen mit Diabetes mellitus nicht mehr im erforderlichen Masse von Körperzellen zur Energiegewinnung aufgenommen werden, so dass sich zu viel Glukose im Blut befindet (Hyperglykämie / Ü berzuckerung), die dann teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Beim Diabetes mellitus Typ 1 produziert der Körper nur noch wenig oder überhaupt kein Insulin mehr (absoluter Insulinmangel), da die meisten oder alle insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Autoimmunerkrankung zerstört worden sind. Er manifestiert sich in der Regel bis zum 35. Lebensjahr und bedarf der regelmässigen subkutanen Verabreichung (Injektion) von Insulin. Der Diabetes mellitus Typ 1 macht etwa 10 .0% aller Diabetes-mellitus-Fälle aus und wird durch den Arzt aufgrund seiner ausgeprägten Leitsymptome richtig erkannt und behandelt. Beim weitaus häufigeren Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, jedoch ist durch eine Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit) der Körperzellen die Wirkung vermindert. Dies führt in der Regel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulinämie), um die mangelnde Insulinwirkung zu kompensieren.
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Doppelkammerkarpule Die Doppelkammerkarpule wurde vor allem für lyophilisierte Substanzen entwickelt. Die Doppelkammertechnologie ermöglicht einen effizienten Wirkstoffeinsatz durch schonende Produktrekonstitution: So wurde die Doppelkammertechnologie speziell für empfindliche Arzneimittel konzipiert, die durch Gefriertrocknung haltbar gemacht werden. Eine der beiden Kammern enthält den lyophilisierten Wirkstoff (gefriergetrockneter Wirkstoff), die andere das Lösungsmittel. Beide werden erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt. Dieses «All-in-one»-Konzept unterstützt sowohl eine höhere Dosiergenauigkeit als auch eine leichtere Handhabung. Follicle Stimulating Hormone (FSH) Das follikelstimulierende Hormon FSH ist ein Keimbahnhormon, das in Zellen des Hypophysenvorderlappens und der Plazenta gebildet wird und die Follikelreifung bei Frauen sowie die Spermatogenese bei Männern fördert. FSH wird zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt. GLP-1 Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) ist ein im Darm gebildetes Peptidhormon, das eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel im Rahmen des InkretinEffekts – der Insulinantwort der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse auf Zuckerzufuhr über den Darm und das Blut – spielt. GLP-1 wird bei Nahrungsaufnahme direkt in den Blutkreislauf freigesetzt. Es wird innerhalb von Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut und muss also ständig neu produziert werden. Es stimuliert die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es verzögert die Entleerung des Mageninhaltes in den Darm, wodurch das Appetit- und Durstgefühl gehemmt wird. Es senkt den Glucagon-Spiegel. Glucagon fördert die Freisetzung und Neusynthese von Glukose aus der Leber. So verhindert eine adäquate Ausschüttung oder die subkutane Injektion von GLP-1 zu hohe Glukosewerte im Blut. Heparin Ein Antikoagulans, d. h. ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung. Hyperglykämie Bei einer Hyperglykämie (Überzuckerung) liegt ein erhöhter Blutzuckerwert (Glukosewert) mit Werten über 110 mg / dl (6.1 mmol / l) nüchtern bzw. über 140 mg / d l (7.8 mmol / l) zwei Stunden nach dem Essen vor. Die Ursache einer Hyperglykämie ist ein relativer oder absoluter Insulinmangel (Diabetes mellitus). Dieser bewirkt, dass die Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann und gleichzeitig Glukose z.B. aus der Leber freigesetzt wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker über die Nieren auszuscheiden, und verliert dabei gleichzeitig notwendiges Flüssigkeitsvolumen. Betroffene reagieren durch häufiges Urinieren und starken Durst. Leichte Blutzuckere rhöhungen bleiben meist unbemerkt, da erste Symptome wie Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht als Folge von hohen Blutzucker-
werten verstanden werden. Bei kompletter Insulinkarenz und damit starker und anhaltender Blutzuckererhöhung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch im Atem, dem Auftreten von Glukose und Azeton im Urin und schliesslich zu einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma kommen. Zur Behandlung einer Hyperglykämie werden Insulin verabreicht und die Flüssigkeitszufuhr erhöht. Hypoglykämie Eine Hypoglykämie bezeichnet eine Unterzuckerung einhergehend mit einem Blutzuckerwert von unter 40 mg / dl (2.2 mmol / l) ohne Vorliegen von Symptomen. Hypoglykämien können bei allen Diabetikern, die mit Sulfonylharnstoff, Gliniden oder Insulin behandelt werden, vorkommen. Zur Unterzuckerung kommt es immer dann, wenn die blutzuckersenkenden Faktoren (z.B. Insulin, Tablettenwirkung, körperliche Aktivität) gegenüber den blutzuckersteigernden Faktoren (z.B. Nahrungsaufnahme, Zuckerneubildung in der Leber) überwiegen. Zu den Symptomen einer Hypoglykämie gehören unter anderem Zittern und Schwitzen, starkes Hungergefühl, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, sinkende Konzentrationsfähigkeit, Sehstörungen. Sie kann mit der sofortigen Einnahme von Traubenzucker oder Fruchtsaft bekämpft werden. Eine schwere Hypoglykämie kann bis zur Bewusstlosigkeit führen und erfordert dann umgehend ärztliche Hilfe. Injektion Spritzen (Injizieren) flüssiger Substanzen. Injektionssysteme / Injektionsgeräte Als Injektionssysteme bzw. Injektionsgeräte werden Geräte zur Injektion von Medikamenten bezeichnet, z.B. Pens, automatische Injektoren und Pen-Nadeln. Inkretine Inkretine sind Dünndarmhormone (Peptidhormone), die nach der Nahrungsaufnahme freigesetzt werden und die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse anregen. Gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung des Insulingegenspielers Glucagon. Bei Typ-2-Diabetikern werden weniger Inkretine freigesetzt als bei Gesunden. Für die Diabetestherapie sind vor allem die Inkretine GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitor Peptide) interessant. Es gibt zwei neue Arzneistoffgruppen, die am Inkretinstoffwechsel wirken: sogenannte Inkretin-Mimetika, die die Wirkung von Inkretinen nachahmen, und sogenannte DPP-4-Hemmer, die den Abbau von körpereigenen Inkretinen verzögern. Insulin Lebensnotwendiges Peptidhormon, das von der Bauchspeicheldrüse in den Betazellen der Langerhans’schen Inseln produziert wird. Die Hauptwirkung des Insulins ist die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in das Zellinnere unterstützt. Insulin wurde erst 1921 von den beiden Kanadiern Dr. Frederick Banting und Charles Best entdeckt und wird seither zur Diabetesbehandlung eingesetzt. Es wird heute grösstenteils mittels biotechnologischer Verfahren hergestellt und muss entweder injiziert oder infundiert werden. Die orale Einnahme ist nicht möglich, da das Peptidhormon Insulin durch die Magensäure zerstört würde. Insulinanaloga Als Insulinanaloga bezeichnet man Insuline mit modifizierter Aminosäure sequenz, die eine gegenüber dem Humaninsulin veränderte Verstoffwechselung besitzen. Die Motivation für die Entwicklung der Insulinanaloga war, die Steuerbarkeit der Insulintherapie zu verbessern. Bei Normalinsulin setzt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach ein bis zwei Stunden erreicht. Durch den Austausch bestimmter Aminosäuren kann die Verstoffwechselung (Pharmakokinetik) des Insulins verändert
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Glossar
Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, daher erfolgt häufig die Bezeichnung als Wohlstandskrankheit. Der Diabetes mellitus Typ 2 wird in der Regel bei über 40-jährigen und übergewichtigen Personen diagnostiziert und in einer ersten Phase oftmals ausreichend mit einer gesunden Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität behandelt. In späteren Phasen gelangen zusätzlich Tabletten sowie Insulininjektionen zum Einsatz. Gemäss Schätzungen sind sich heute rund die Hälfte aller Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht bewusst, dass sie einen Diabetes haben. Für beide Diabetestypen gilt: Wird der Diabetes nicht frühzeitig erkannt oder nur unzureichend behandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen unter anderem an den Nieren, Nerven, Augen oder Blutgefässen auftreten.
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werden, ohne seine Wirkung, d. h. die Bindung an die Insulinrezeptoren, zu beeinflussen. Insulinpumpe Insulinpumpen sind handliche, batteriebetriebene Geräte von der Grösse eines Mobiltelefons oder Pagers, die regelmässige Insulininjektionen bei Diabetikern ersetzen können. Sie enthalten Insulinampullen mit kurz wirksamem Insulin. Das Insulin wird über einen Katheter, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe (subkutan) liegt, regelmässig in das subkutane Fettgewebe des Körpers abgegeben. Der Katheter mit Kanüle wird alle ein bis drei Tage gewechselt. Die Infusionspumpe ermöglicht eine normnahe Blutzuckereinstellung, indem sie kontinuierlich rund um die Uhr (auch nachts) kleine, durch den Patienten vorprogrammierte Dosen Insulin abgibt. Zusätzlich kann der Patient auf Knopfdruck weitere Insulindosen abgeben, um den zusätzlichen Insulinbedarf, z.B. bei Mahlzeiten, abzudecken. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe erfordert weiterhin regelmässige Blutzuckermessungen durch den Patienten, damit er die Insulindosis gegebenenfalls anpassen kann. Interferon-alpha Interferone spielen bei verschiedenen Abwehrmechanismen im Immunsystem als Boten- und Signalstoffe eine wichtige Rolle. Sie werden von Zellen freigesetzt, die mit Viren befallen sind. So aktivieren bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems wie Makrophagen, natürliche Killerzellen und zellzerstörende T-Lymphozyten. Interferone hemmen darüber hinaus das Wachstum und die Teilung sowohl von gesunden als auch von bösartigen Zellen. Alphainterferon wird zur Therapie der akuten und chronischen Hepatitis-C-Infektion eingesetzt. Kanüle Siehe Pen-Nadel. Karpule Behälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwendbaren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Ampulle / Patrone). Lantus® Lantus ® von Sanofi ist ein lang wirksames Insulinanalogon, das ein- bis zweimal pro Tag injiziert wird und den Glukosespiegel über bis zu 24 Stunden senkt. Lantus ® gehört zu den Basalinsulinen, indem es eine langsame und gleichmässige Insulinabgabe gewährleistet. Monoklonale Antikörper Monoklonale Antikörper sind hochspezialisierte und zielgerichtete Antikörper – aktive Eiweissmoleküle, die vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z.B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt werden und diese unschädlich machen können –, die mit Hilfe biotechnologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozesse des Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren. Bisher werden monoklonale Antikörper insbesondere zur Krebstherapie und zur Unterdrückung unerwünschter Immunreaktionen, z.B. bei Psoriasis, eingesetzt. Das können auch Autoimmunerkrankungen sein oder auch die Verhinderung von Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation. Original Design Manufacturer (ODM) Als Original Design Manufacturer (abgekürzt: ODM) wird ein Unternehmen bezeichnet, das für ein anderes Unternehmen Auftragsfertigungen übernimmt. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene,
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jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. Dieses Vorgehen erlaubt es einem Kunden eines ODM, Markenprodukte anzubieten, ohne dass der Kunde eine eigene Fabrik für dieses Produkt betreiben muss. Entscheidend bei der Definition des ODM ist das Design, denn ein ODM führt auch die Planung und Konstruktion der produzierten Teile aus. Im Gegensatz dazu steht der CM (Contract Manufacturer), der lediglich die Auftragsproduktion übernimmt. Pen (Injektions-Pen) Injektionshilfe, die äusserlich einem Füllfederhalter oder Kugelschreiber gleicht. Die vom Arzt verschriebene Medikamentendosis wird beim Pen durch Drehen an einem Dosierknopf eingestellt und mit einfachem Knopfdruck aus der Pen-Ampulle durch eine Kanüle (Pen-Nadel) in den Körper injiziert. Pen-Nadel Feine Hohlnadel für den einmaligen Gebrauch, die auf die Spitze des Injektions-Pen aufgesteckt wird, um das Medikament zu injizieren. Die PenNadeln von Ypsomed sind mit einem einrastenden Aufsteckmechanismus (click-on) ausgestattet, der das Aufsetzen der Nadel auf den Pen vereinfacht. Peptidhormone Peptidhormone sind fettunlösliche Hormone, die eine Eiweiß- bzw. Proteinstruktur besitzen. Sie bestehen aus verbundenen Aminosäuren und entstehen durch Proteinsynthese. Es sind spezielle Eiweiße, die Hormonfunktionen ausüben, also Botenfunktionen, die bestimmte Regelungen in menschlichen (und tierischen) Körpern bewirken. Insulin ist beispielsweise ein Peptidhormon. Psoriasis (Schuppenflechte) Eine nicht ansteckende Autoimmunkrankheit der Haut, die zu Läsionen an verschiedenen Körperteilen führt. Die verbreitetste Form ist die PlaquePsoriasis (80% der Fälle), die durch gerötete und erhabene Hautveränderungen mit Schuppenbildung gekennzeichnet ist. ® / ™ Wenn Zeichen ® / ™ in diesem Dokument verwendet werden, bedeutet dies, dass der erwähnte Name ein eingetragenes Markenzeichen eines Partnerunternehmens von Ypsomed oder von Ypsomed selbst ist. Rheumatoide Arthritis Die rheumatoide Arthritis (auch: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die chronische Erkrankung verläuft überwiegend schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Die Ursache der Erkrankung ist nicht abschliessend geklärt, eine autoimmune Ursache wird angenommen. Selbstinjektionssysteme In diesem Dokument werden als Selbstinjektionssysteme Pens (Einund Mehrweggeräte sowie Mischformen), Autoinjektoren, motorbetriebene Injektionsgeräte, Sicherheitsprodukte und nadelfreie Geräte bezeichnet. Subkutan (von lat. sub = unter, cutis = Haut, Abk. s.c.) Eine subkutane Injektion bedeutet eine Injektion in das Fettgewebe unter der Haut. Pens oder andere Injektionssysteme können für intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektionen verwendet werden. Tender Anglizismus für (öffentliche) Ausschreibung/Ausschreibungsverfahren.
Herausgeber und Gestaltung: Ypsomed Holding AG, Burgdorf Konzept: KOMET Werbeagentur AG BSW, Bern www.komet.ch Fotografie: André Raul Surace, Photographer, Bern Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern Dieser Geschäftsbericht erscheint in englischer und deutscher Sprache. Rechtlich verbindlich ist die deutsche Originalfassung. Haftungsausschluss Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aussagen. Diese können erkennbar sein an Begriffen wie «sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen» oder ähnlichen Begriffen und Formulierungen. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren, beispielsweise gesetzlicher und regulatorischer Entwicklungen, Wechselkursschwankungen, veränderter Marktbedingungen sowie von Aktivitäten der Mitbewerber, Nichteinführung oder verzögerter Einführung neuer Produkte aus verschiedenen Gründen, Risiken in der Entwicklung neuer Produkte, Produktionsunterbrechungen, Verlust oder Nichtgewährung von Immaterialgüterrechten, rechtlicher Auseinandersetzungen und behördlicher Verfahren, negativer Publizität und Medienberichten. Links zu Websites Dritter und andere Hinweise zu Informationen Dritter werden im Sinne einer Gefälligkeit angeboten; jegliche Verantwortung für Drittinformationen wird abgelehnt. Bei allen in diesem Bericht erwähnten Produktbezeichnungen handelt es sich um eigene oder in Lizenz genommene Marken der Ypsomed Gruppe. Marken von Drittunternehmen sind mit ® in Kombination mit dem Produktnamen gekennzeichnet.
Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2012/13
Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2012/13
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