M AG I S C H E G I P F E L
Der bezaubernde Kronprinz
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er Blick auf sein Zillertaler Zuhause beschert Leonhard Stock bei vielen Wanderungen jedes Mal wieder ein spezielles Glücksgefühl. Wenn’s leicht geht und er sich sicher fühlt, nimmt er gern einen Gipfel mit, aber er muss ihn nicht unbedingt erreichen. Umkehren ist für ihn kein Beinbruch. Denn für das absolute Hochgefühl ganz oben muss alles passen. Auf dem dritthöchsten Berg der Zillertaler Alpen war der Abfahrts-Olympia sieger von 1980 bisher erst ein einziges Mal, aber er erinnert sich noch gut an seinen ersten direkten Kontakt mit dem erhabenen Kronprinzen Olperer. Als junger Bub stand er zusammen mit seinen Geschwistern Hans, Josef und Maria auf dem Gipfel. Leos Begeisterung für das markante Wahrzeichen des Tuxer- und Valsertals ist spätestens seit seinem 13. Lebens jahr ungebrochen. Die imposante Erhebung aus Gneis und Granit beeindruckt ihn seit jedem Training am Hintertuxer Gletscher. „Er ist von allen Seiten schön anzusehen. Und sei es nur über das Panoramabild im Fernsehen.“ Für den Finkenberger hat der mächtige Berg, dessen Gipfel durch seine geografische Dominanz als perfekter Aussichtspunkt gilt, bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt.
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„Der Olperer wird von vielen oft unterschätzt. Dabei gilt jenen, die für einen Gipfelsieg an die Grenzen oder darüber hinaus gelangen, meine Bewunderung. Überhaupt, wenn sie sich für den schwierigeren Nordgrat entscheiden. Aber egal welche Route: Absolute Konzentration ist immer notwendig. Besteigt man den Berg mit Respekt, sind die Emotionen umso größer.“ Leonhard Stock will den mächtigen Olperer unbedingt ein zweites Mal bezwingen.
FOTOS: TOM KLOCKER, PICTUREDESK.COM/FRANZ NEUMAYR
Er ist nicht der höchste Berg der Zillertaler Alpen. Aber besonders markant. Sein pyramidenartiger Aufbau macht den 3.476 Meter hohen Olperer zu einer faszinierenden Erscheinung und Herausforderung für Alpinisten.