ENTDECKEN

ENTDECKEN
Ob zur Zitronenlimo in Sizilien oder zum Pils in Prag – wir reisen dahin, wo unsere liebsten Getränke zu Hause sind
Reisen und Trinken – das klingt erst mal nach einer gefährlichen Mischung. Nach Saufeskapaden, die man daheim aus gutem Grund unterlässt. Darum soll es hier nicht gehen (oder nur ein ganz kleines bisschen). Es gibt ja allerhand Getränke, die unbedenklich sind und trotzdem Türen aufstoßen: in andere Länder, anderes Wetter, andere Arten, gesellig zu sein.
So wie Orte Farben haben, so haben sie einen Geschmack. Das gilt für die lokalen Speisen – und für die Getränke noch mehr. Man muss nur den Globus rotieren lassen, und schon bekommt man Durst. Die Provence zum Beispiel schmeckt nach Rosé. Irland schmeckt nach Guinness. Österreich nach dieser Kräuterlimonade, Marokko nach süßem Pfefferminztee. Indien nach Chai, Kuba nach Libre ...
Und auch wenn das praktisch wäre – diese Eindrücke gibt es nicht fertig abgefüllt im heimischen Supermarkt. So wie der Urlaubswein nach dem Urlaub unweigerlich enttäuscht, so ist das auch mit jedem anderen Getränk: Es reagiert auf seine Umgebung. Man schmeckt mehr, wenn man am richtigen Platz ist, sein Glas in die richtige Landschaft hält und der richtige Wind dazu weht. Und wenn man diesen Augenblick mit den richtigen Menschen teilt.
Dieses Heft möchte dafür ein paar Anregungen geben. Es ist aufgebaut wie eine Getränkekarte. Sie wählen, was Sie gerne mögen, ob Heilwasser oder Schnaps. Wir nehmen Sie mit an einen Ort, der Ihnen gefallen könnte.
Michael Allmaier
TEE SATT
In Taiwan ist Bubble-Tea Kult –und oft so üppig wie ein Nachtisch. Auf Verkostungstour mit Paula (12) Von Michael Allmaier 4
HOCHGEWÄCHS
Im Wallis wachsen Rebstöcke auf 1.000 Meter Höhe. Der Wein lohnt den Weg nach oben. Aber Vorsicht beim Abstieg!
Von Wolf Alexander Hanisch 10
DIE WAHRE MILCH
Ein Stadtmensch entdeckt in Oberbayern die fremde Welt der Zitzen und Euter – und wie gut frische Milch schmeckt Von Niclas Seydack 14
OUZO AM MEER
Es war keine Liebe auf den ersten Schluck. Doch inzwischen schmeckt der Schnaps für unsere Autorin nach Heimat Von Karin Ceballos Betancur 18
LIMO FÜR ERWACHSENE
Wer trinkt denn Zitronensaft mit Salz?
Die Menschen in Catania, und die wissen, was richtig erfrischt Von Judith Liere 20
HAT BIER EINE SEELE?
Eine Begegnung mit Prags Bierkultur, von der Verkostung bis zum Vollbad Von Timo Posselt 26
WASSER DER NATION
In den Bergen Georgiens entspringt das Heilwasser Borjomi. Wer es an der Quelle trinkt, erfährt viel über das Land Von Stefanie Flamm 30
ABSACKER
Drei Drinks, von denen wir abraten
Von Bjørn Erik Sass, Stella Schalamon und Urs Willmann 34
URLAUB & SERVICE
18-seitiges Anzeigen-Spezial ab Seite 35
Die ganze Welt liebt ihn. Unser Autor bis jetzt nicht. Um dieses Getränk besser zu verstehen, reist er nach Taiwan, wo man es erfand. Als Expertin mit dabei: seine zwölfjährige Tochter VON MICHAEL ALLMAIER UND AN RONG XU (FOTOS)
Die Idee zu dieser Reise entstand auf einer anderen. Auf welcher, weiß ich nicht mehr. Könnte Schottland gewesen sein. Vielleicht auch Norwegen oder Georgien. Denn hier wie da wie dort war meine Tochter Paula dabei. Zwölf Jahre alt mittlerweile, weit herumgekommen. Mäßig interessiert an Land und Leuten, wohl aber an ihrem Lieblingsgetränk: Bubble-Tea. Nicht genug, dass sie daheim alle paar Tage einen dieser Becher mit grüner, gelber oder brauner Brühe anschleppt und ich die Klumpen, die darin schwimmen, später aus der Spülmaschine kratze. Sie verlangt auch in jedem Familienurlaub danach. »Das haben die hier nicht«, sagte ich anfangs. Und sie sagte: »Doch, da drüben.« Das brachte mich auf den Gedanken, den Durst des Kindes nach dem Zeug ein für alle Mal zu stillen –und zwar an der Quelle. Darum stehen wir jetzt in Taipeh, vor dem Glücksort. Das in etwa bedeutet der Name Xing Fu Tang. Die Kette ist einer der Marktführer in Taiwan, der Heimat des Bubble-Teas; und dies hier ist der Flagship-Store im Ausgehviertel Ximending.
DWir, das sind Paula, ich und meine Freundin Annabella. Sie hat mal in Taiwan studiert und freut sich schon darauf, eine Woche lang für mich dolmetschen zu dürfen. Wir haben uns eingereiht in der Schlange vor dem Laden, hinter einer schwangeren jungen Frau im bauchfreien schwarzen Outfit. Es ist eben dunkel geworden, was hier aber eher heißt: hell. Zwischen den neonblinkenden Häuserwänden sind Seile mit roten Laternen gespannt. Das Kunstlicht macht die Farben satter – bei den Sportklamotten in den Schaufenstern und den Mangos und Drachenfrüchten am Obststand der alten Frau.
Vom Bubble-Tea-Laden sehen wir erst mal das Warnschild neben der Tür. Es ist leuchtend gelbschwarz mit Totenkopfsymbolen darauf, wie man das von Giftmüllfässern kennt. Gewarnt wird vor dem Bubble-Tea der Konkurrenz. Der stecke voller Schwermetalle und schädlicher Chemie. Hier, bei Xing Fu Tang hingegen: alles reine Natur. Schon klar, das ist nur ein Werbegag. Bei 2.000 Konkurrenten allein in Taipeh muss man sich etwas einfallen lassen. Doch bei mir ver-
fängt er. Ich bin einer dieser Grüntee-Schnösel, die es schon missbilligen, wenn jemand Zucker in seine Tasse kippt. Entsprechend suspekt ist mir dieser Cocktail aus Tee, Milch, Sirup und weiß der Himmel was noch. Wann immer es hieß: »Mal probieren, Papa?«, verzog ich das Gesicht. Vielleicht brauche ich diese Reise dringender als sie. Einige Minuten später können wir bestellen. Hinter einem Fenster mit der Aufschrift »best photo spo« (das t ist verschwunden) rührt ein Mann in einem Wok braunen Kleister, die späteren Bubbles, an. Ich mache das Foto und nehme dann unseren Tee entgegen. Taugt der, Paula? Sie reckt den Daumen und drückt mir den Becher in die Hand. Ich sauge am dicken Plastikhalm, aber der ist verstopft. Also puste ich, plöpp! Der Halm ist frei. Ein Blubbern aus den Tiefen des Bechers. Noch mal saugen. Ein Geschmack von Milch und Karamell strömt in meinen Mund. Schmeckt wie geschmolzenes Eis. Dann etwas Halbfestes, Zähes, wie geschmirgelte Gummibärchen. Das also ist das Trendgetränk des 21. Jahrhunderts? Ich merke, ich muss noch viel lernen.
Dass Bubble-Tea hier ein großes Ding ist, hatte ich daheim gelesen. Entstanden in den Achtzigern, als Taiwan gerade modern und demokratisch wurde. Seitdem irgendwie mitgewachsen, vom Nebenerwerb der Straßenhändler zu einem Milliardengeschäft. Als Annabella hier studierte, ging man zu den Obstständen auf dem Markt, wenn man einen Becher wollte. »Meist war das ein einfacher Oolong mit Fruchtsaft und ein paar Perlen«, sagt sie. Heute finden wir an jeder Ecke schicke Läden, die Hugloveday, Comebuy oder Oolongsexy heißen und eine verwirrende Vielfalt anbieten, üblicherweise to go. Das ist unser Plan für diese Woche: eine Stadtbesichtigung mit mobiler Verkostung. Ich starte verhalten mit geeistem Grüntee und Grapefruitsaft. Paula geht gleich in die Vollen: Kokosnuss-Gelee, Honig-Bubbles, Mango-Püree. Sie freut sich; in diesem Land findet kein Mensch ihre Vorliebe bedenklich. Wir staunen, wo wir überall auf Bubble-Tea stoßen. In Restaurants und U-Bahnhöfen, zwischen Bierbuden auf dem Nachtmarkt und in der Gedächtnishalle für den Staatsgründer Chiang Kai-shek. Das Symbol des Bechers mit dem Strohhalm ziert T-Shirts und Halsketten. Leute wollten es auch schon mal auf die Reisepässe Taiwans drucken lassen. Sogar auf Staatsempfängen wird Bubble-Tea gereicht.
Was hat es auf sich mit diesem Getränk? Wir suchen Antworten bei Google. Das heißt: nicht bei der Suchmaschine, sondern bei Chelsea, die bloß zufällig für Google arbeitet. Annabella kennt sie um ein paar Ecken. Chelsea hat hier ihr ganzes Leben verbracht, auch wenn sie wie die meisten Taiwaner einen englischen Vornamen trägt.
Der Google-Turm im Gewerbegebiet überschattet das Skelett einer alten Textilfabrik. Sicherheit nehmen sie hier wichtig. Die meisten der 16 Stockwerke dürfte Chelsea auch ohne uns nicht betreten. Sie nimmt uns mit in die größte Kantine, die ich jemals gesehen habe. Chelsea ist mit Bubble-Tea aufgewachsen und geht es nun, mit Anfang 30, ein bisschen ruhiger an. »Ich kenne aber noch genug Leute, die täglich welchen trinken.« Es ist, sagt sie, eine ständige Jagd nach den angesagten Marken und den neuesten Flavours. Sie hat uns per Lieferdienst drei bestellt, die wohl hinlänglich hip sind. Fürs Auge bieten sie erst mal nichts in ihren Pappbechern. Die durchsichtigen aus Kunststoff hat die Regierung kürzlich verboten. Sie war es leid, Jahr für Jahr zwei Milliarden davon entsorgen zu müssen. Das macht die Verkostung mysteriöser. Im ersten Becher höre ich das Klockern von Eiswürfeln. Der Inhalt schmeckt erst mal gut, ein bisschen nach Limonade. Dann kriecht Gelee wie ein langer Wurm durch den Strohhalm ... brr! Immerhin lerne ich so ein neues Wort oder vielmehr einen Buchstaben: Q. »So nennen wir dieses Mundgefühl, dieses ...« – Chelsea schließt die Hand, als wäre darin ein Gummiball. Paula saugt sich derweil am gelben Becher in der Mitte fest. Ich koste und schmecke keinen Tee, eher so etwas wie Pudding. Chelsea lacht. Der sei voll im Trend. »Gerade geht es weg vom Getränk, in Richtung flüssiger Nachtisch.« Ich hatte mir Taipeh wuselig vorgestellt. Es ist aber, mit Paulas Worten, eine gechillte Stadt. Leute bummeln von Laden zu Laden oder halten Mittagsschlaf auf dem Plastiktisch eines Entengrills. Die Spiegelglasmoderne lässt den alten Häusern Raum. Wie Platzhalter stehen sie zwischen den Wolkenkratzern, zwei Stock hoch, mit Holztüren und vergitterten Balkonen. Obwohl der Herbst die beste Reisezeit ist, sehen wir kaum andere Touristen. Der Mann, der im Wettbüro neben unserem Quartier Reistaschen mit Ei und Rettich verkauft, fragt schon beim zweiten Besuch, ob wir wieder das Gleiche wollen. Warum alle hier so freundlich sind, kann die Familie nicht abschließend klären: »Die stehen auf mich, weil ich Chinesisch kann.« –»Nein, auf mich, weil ich so süß bin.«
Am nächsten Tag machen wir einen Kochkurs, den Chelsea empfohlen hat. Paula knetet Teig für Gua Bao, taiwanische Burger. Den fetten Schweinebauch
Das Abflämmen des gezuckerten Milchschaums ist eine Spezialität der Kette Xing Fu Tang
chinesisches
für die Füllung schneidet sie leicht angewidert, aber ohne Murren in Scheiben. Sie weiß ja, was auf dem Spiel steht. »Wenn ihr das verpfuscht, gibt es gleich keinen BubbleTea!«, erinnert Angela, die Köchin.
Auch den lernt man hier selbst zu kochen. Der knifflige Teil sind die Bubbles, wobei das Wort im Grunde eine Fehlübersetzung ist. In Taiwan sagen sie pearls oder boba, Letzteres allerdings mit Vorsicht. Angela erklärt: »Früher hätten die Leute geschaut, wenn jemand sagte: ›Ich will boba‹. Das war ein Slangwort für große Brüste.« Der Tee hat es rein gewaschen.
Auf Paulas Brett liegt eine kautschukartige Wurst aus braunem Okinawa-Zucker und Tapiokamehl. Die muss sie so dünn ausrollen, dass die Stücke später durch den Strohhalm passen. Solche Perlen machten Taiwanerinnen früher als Süßigkeiten daheim. Für jemanden, der hier aufgewachsen ist, schmecken sie nach Kindheit. Zwei Kinderfinger zwicken ein Stück zum Naschen ab. »Noch nicht!«, ruft Angela. »Das muss erst kochen.« Zehn Minuten später trinkt unsere Tochter stolz ihren ersten selbst gemachten Bubble-Tea. Ich überschlage, wie viel Geld wir in Zukunft sparen können – und wie dann unsere Küche aussieht.
Die Giftwarnungen des Xing Fu Tang lassen sich nicht erhärten. Gemessen an westlichen Bubble-Teas wirkt alles hier frisch und natürlich. Ich trinke inzwischen gerne mit. Auch Paula scheint es gut zu gehen; sie wirkt aufgekratzt. Weil es hier so spannend ist? Nö, sagt meine Freundin. »Das kommt vom Koffein.« So blöd das klingt: Ich hatte über all den Bubbles, den Eiswürfeln, Fruchtstücken und Sahnehauben vergessen, dass BubbleTea immer noch Tee ist. Und das in einem Land, das genau für diesen berühmt ist.
Ich beschließe, dass ich jetzt auch mal dran bin, und schleppe die Familie mit zur Firma Kien Yu. Hier werden einige der besten taiwanischen Tees gehandelt; und wir dürfen alle kosten. Nancy Chao, die Teemeisterin, sitzt uns gegenüber. Sie hat diverse Kannen und Becher vor sich stehen. Ohne Pause und ohne Hinsehen gießt sie damit herum wie ein Hütchenspieler, der sich noch locker macht. Paula staunt, dass man mit so was Geld verdienen kann: »Easy Job, das will ich auch.« Ich habe schon, was ich will: Tee im Sitzen, aus einer Tasse – und ohne etwas anderes drin.
Die meisten Sorten hier sind Oolong, also aus Blättern, die nur leicht oxidiert und weniger herb sind als bei schwarzem Tee. Doch jeder hat seine eigene Farbe, seinen besonderen Charakter. Mein Favorit, er heißt Oriental Beauty, ist gelblich und honigsüß. Ich mag ihn auch noch, nachdem ich weiß: »Der wurde angeknabbert.« So erklärt es Peter Lee, der Chef von Kien Yu. Wenn Zikaden sich über die Teepflanzen hermachen, ruiniert sie das nicht etwa; es verstärkt den Fruchtgeschmack.
Ich zögere, ihm zu erzählen, warum wir in Taiwan sind. Für einen Teekenner muss Bubble-Tea doch das Letzte sein. »Nein, gar nicht«, sagt Peter. »Ich bin kein Purist.« Seine Firma beliefert sogar Bubble-Tea-Hersteller mit Oolong. »Da tut es die einfache Qualität, am besten stark oxidiert. Bitterkeit hilft dabei, die Süße auszugleichen.« Als Geschäftsmann ist er dankbar für den Hype. Der erschließt ihm die Kundschaft von morgen. »Das hier«, er hebt seinen Becher, »ist Boomer-Tee; Bubble-Tea ist für die Jugend.« Er nickt zu Paula: »Sie ist jetzt im perfekten Alter. Bald wird sie denken: ›Macht mich das fett?‹«
An diesem Wochenende ist Taipeh nicht so gechillt wie sonst, dafür noch deutlich bunter. Durch die Straßen promenieren lauter verkleidete Leute. Ach so, Paula erinnert sich, dass heute Halloween ist. Ein paar der Kostüme erstaunen sie trotzdem. Vor uns geht einer, der Hot Pants zum Tarnfleckhemd trägt. Sein Begleiter ist praktisch nackt, bis auf ein Bikini-Oberteil und ein Penisfutteral wie in den Naturfilmen. Am selben Tag findet auch die Gay Pride Parade statt, eine der größten in Asien. Es macht Spaß zu sehen, wie die beiden Gruppen sich mischen. In den deutschen Nachrichten laufen gerade ganz andere Bilder: chinesische Kriegsschiffe, die bei einem
Manöver die Insel umkreisen. Interessiert das hier einfach keinen, oder feiern sie auch aus Trotz?
Paula hat sich einen Bubble-Tea-Halter mit Schultergurt gekauft. So hat sie die Hände frei für Selfies –vor den Pandas im Zoo der Stadt oder vor dem Taipei 101, einem der höchsten Gebäude der Welt. In der Mall daneben entdecken wir das Café Chun Shui Tang. Die Kette rühmt sich, den Bubble-Tea erfunden zu haben. Paula ist nicht beeindruckt: »Das kann jeder sagen.« Wir bestellen ihr einen Bubble-Tea, der gleich edler aussieht im Glas. Austrinken müssen wir ihn selber; das Kind hat allmählich genug: »Ich trinke nie wieder Bubble-Tea!« Drei Stunden später steckt ihr wieder ein Strohhalm zwischen den Lippen.
Am nächsten Tag fahre ich nach Taichung, der zweitgrößten Stadt des Landes. Hier ist das Stammhaus von Chun Shui Tang; und hier, so heißt es, hat alles begonnen. Auch mit dem Hochgeschwindigkeitszug dauert die Fahrt eine Stunde; Taiwan ist größer als Belgien. Paula ist heute nicht dabei, sie geht lieber
Von der habe ich gelesen; sie heißt Hsiu-hui Lin. In den Artikeln stand auch immer, dass sie ungern im Mittelpunkt stehe. Dann setzt sie sich aber doch zu uns, eine gar nicht so schüchterne Frau in den Sechzigern. Ich bringe Paulas Frage an: »Ist der Bubble-Tea wirklich von Ihnen, oder kommt der aus einem Rezeptbuch?« Frau Lin lächelt und erzählt: »Es war Mitte der Achtziger. Angelas Vater hatte in Japan Eiskaffee kennengelernt. Er wollte, dass wir auch so was machen, nur eben mit Tee.« Sie hätten allerhand probiert, mit Pflaumen oder Rote-Bohnen-Paste. Und sie sei damals eben auf Tapioka-Perlen gekommen. »Die habe ich als Kind gegessen, mit Zucker und Gewürzen.« Frau Lin ist schon halb im Ruhestand, kümmert sich aber immer noch um die Entwicklung neuer Produkte. Was macht dieses eine so gut, dass es um die Welt ging? »Ich glaube, die Festigkeit der Perlen gegen die Seidigkeit der Milch. Das Kauen beim Trinken macht zufrieden, man sieht das in den Gesichtern.« Denkt sie nicht manchmal, sie hätte verdient, heute steinreich zu sein?
Geschichte«. So ähnlich äußern sich fast alle, die ich darauf anspreche. Chun Shui Tang lag zehn Jahre lang im Rechtsstreit mit einem anderen Erfinder des Bubble-Tea. Er endete ohne Sieger. Die Richter befanden, kurz gesagt, dass Bubble-Tea allen gehöre.
Für Peter beruht sein Erfolg nicht auf einem bestimmten Rezept, sondern gerade darauf, dass es keines gibt. Jeder kann reintun, was er möchte und was sich gerade gut verkauft – »ein extrem anpassungsfähiges Produkt«. Wenn das stimmt, ist es müßig, nach einem Erfinder zu suchen. Dann gibt es nur eine stete Entwicklung, an der viele beteiligt sind. Nicht zuletzt eine junge Kundin, die in der vergangenen Woche sicher zwanzigmal einen Tee mit wenig Tee und reichlich Zucker bestellte.
Zum Abschied schenken die Teegärtner uns eine Riesenpapaya, länger als Paulas Arm. Wir revanchieren uns mit Gummibärchen, die meine Freundin seit einer Woche für alle Fälle dabeihat. Den Sinn verstehe ich erst jetzt: Das sind quasi die deutschen bobas
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Im Schweizer Wallis, auf mehr als tausend Metern, wächst ein spektakulärer Wein, der Heida. Wer hinaufsteigen möchte, um ihn zu kosten, sollte es nicht übertreiben. Den Beinamen »Beinbrecher« trägt er nicht umsonst VON WOLF ALEXANDER HANISCH
Auf dem fast 4.000 Meter hohen Bietschhorn wächst kein Wein. Aber man sieht den Berg, wenn man zwischen den Rebflächen wandert
KKann man mehr Lust aufs Trinken machen als Friedrich Gottlieb Stebler? Die Rebsorte Heida aus dem Oberwallis löse die Zunge und versetze den Menschen in größte Euphorie, erklärte der Agronom 1901 an der Technischen Hochschule in Zürich. »Es wird von diesem Wein erzählt, dass man beim Genusse einer hinreichenden Menge unendlich geschickt reden könne, man fühle sich ungemein glücklich und reich und besitze die Kraft eines Riesen«, so fasste er die kursierenden Schwärmereien zusammen und empfahl: »Man gehe hin und prüfe ihn selbst!« 124 Jahre später, im Januar, bin ich auf dem Weg ins Wallis. Bis heute ist der Heida kein Allerweltswein, von dem man auf der Kegeltour ein paar Flaschen kauft. Da, wo er am besten gedeiht, dahin muss man schon wollen: auf einen der höchsten Weinberge Europas.
statten wir noch dem »Franzosenkeller« einen Besuch ab. Es handelt sich um einen Stadel mit doppeltem Boden. Durch eine Luke steigen wir in eine Vorratskammer, in der man Dinge vor den plündernden Soldaten Napoleons versteckte. Es riecht nach Lehm. In einer Ecke steht das älteste Weinfass des Wallis aus dem Jahr 1660. Ein düsteres Trumm mit Reifen aus brüchigen Weidenruten und schiefem, hexenfingerdünnem Zapfhahn. Ich bin sicher, wenn ich nur lange genug warte, erzählt mir das Fass von früher.
»Im Herbst scheint hier die Sonne fast waagerecht hinein«
Wenn man als Deutscher »Weinberg« hört, denkt man an einen Hügel. Im Oberwallis sind die Maßstäbe anders. Auf meinem Weg ins Bergdorf Visperterminen schiebt sich die EigerNordwand in ihrer ganzen schauerlichen Schönheit aus den Wolken. Kurz darauf spuckt mich der Lötschbergtunnel aus, und ich besteige in Visp einen Bus mit Schneeketten. Wie in einem Panzer rumpeln wir durch ein Flockengestöber. Hier soll Wein wachsen? Dann sehe ich sie und erschrecke fast: Schmale Parzellen schichten sich himmelwärts zu einem gigantischen Weinberg. Die Trockenmauern liegen so steil übereinander, dass man sie für Klinker in einer Wand halten könnte. Wie ich gelesen habe, stammt jede dritte Flasche Schweizer Wein aus dem Wallis. Der Kanton mit den 41 Viertausendern repräsentiert damit die größte Anbaufläche des Landes. Rund um Visperterminen wachsen zu zwei Dritteln Weißweine, mehr als die Hälfte davon Heida. Die Sorte mit dem drolligen Namen klettert auf Südhängen bis in eine Höhe von 1.150 Metern und gilt als Walliser Urtraube.
Im alten Oberwalliser Dialekt bedeutet heida »alt, urtümlich, aus heidnischer Zeit«. Und das ist es, was ich fühle, als ich im Abendblau durch den Dorfkern spaziere. Gassen führen durch ein Labyrinth von jahrhundertealten Häusern aus Lärchenholz, das die 300 Sonnentage pro Jahr schwarz gebrannt haben. Manche stehen auf Pfeilern, um die Hanglage auszugleichen. Mit ihren krummen Balken und unebenen Steinplattendächern ragen sie in unsere geometrische Gegenwart hinein wie Relikte aus einer anderen Welt. Rebzeilen sehe ich hier jedoch keine mehr; sie hören 230 Höhenmeter tiefer auf, wo die Lichter von 13 verstreuten Weilern glimmen. Sie alle gehören zur Gemeinde, die sich den Beinamen Heidadorf verpasst hat. Noch klingt das für mich wie eine Werbefloskel, die nicht einmal funktioniert: Von Wintertourismus keine Spur. Schon am frühen Abend herrscht Grabesstille im Dorf. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Einheimischen mich hinter ihren Fenstern beobachten. Nur im grell erleuchteten Friseursalon Annelise sitzt noch eine einsame Kundin unter einer Trockenhaube. Die Szene wirkt wie eine Kunstinstallation. Ein Stück weiter lese ich ein Wohnungsgesuch: »Eine alleinstehende Frau wird darin wohnen, ohne Mann, ohne Kinder, ohne Haustiere« steht darauf. Seufzend gehe ich ins Hotel. Dort sitzen ein paar Männer und spielen Troggu, ein altes Oberwalliser Spiel mit Tarotkarten wie beim Wahrsagen. Ich esse Käsefondue und lausche ihrem Dialekt. Eine Weinkarte gibt es nicht. Alle trinken Bier. Am Morgen gibt mir der Wirt die Telefonnummer von Julian Vomsattel. Der Pensionär wird hinzugezogen, wenn Ortsfremde etwas wissen wollen. Nach und nach betreten wir Visperterminens Lost Places. Den Werkzeugverhau der einstigen Dorfschmiede, das alte Backhaus, eine puppenstubenenge Wohnung von 1701. Bis in die Achtziger lebte hier ein Geschwisterpaar im Entsagungsstil vergangener Jahrhunderte. Am Eingang schauen die beiden aus einem Fotorahmen. Ihre Münder sind Striche. Ich glaube Julian sofort, dass sie ihr Leben meist schweigend bestritten. Zum Schluss
Fürs Erzählen über den Wein habe ich mir jedoch einen anderen ausgesucht: Richard Stoffel. Lange arbeitete der Hobbywinzer auf dem Bau, dann fing er als Rebmeister bei der hiesigen Genossenschaftskellerei an. Um ihn zu treffen, steige ich ab durch eine Landschaft von der plakativen Unwirklichkeit eines Dioramas. Der Himmel ist kristallblau, die Drei und Viertausender ringsum könnten Berge aus einer Mythologie sein: die Pyramide des Weißhorns. Die vielzahnige Mischabelkette. Und im Norden das pagodenspitze Bietschhorn mit seinem Schneehelm.
Informationstafeln säumen den Pfad und machen mich klüger. Das Oberwallis war immer eine Gegend der Existenzakrobaten. Im festen Rhythmus von Alpbauern wechselte man die Wohnsitze, um die Anmarschwege zu den Feldern und Viehweiden zu reduzieren. Ähnlich verhielt es sich mit dem Weinanbau, der jetzt in den Blick rückt und so kleinteilig gestückelt ist, dass man an Fenstersimse denkt. »Das liegt am Walliser Erbrecht«, sagt Richard, ein Mann von 60 Jahren mit stoischer Miene. Ich treffe ihn vor einer seiner fünf Parzellen. »Stirbt ein Besitzer, wird gleichmäßig unter den Erben aufgeteilt. Dadurch entstehen immer kleinere Einheiten. Manche sind kaum größer als ein Leintuch und liegen weit auseinander«, erklärt er beim Gang auf den Berg. Er ist so steil, dass ich fast die Hände zu Hilfe nehmen will. »Im Herbst scheint hier die Sonne fast waagerecht hinein«, sagt Richard. Dazu komme der Föhnwind aus dem Rhônetal, der hier oben heftig puste und Fäulnis verhindere. Der schützt allerdings nicht vor dem dornigen, bösartig aussehenden Gestrüpp, das in manchen der Weingärten wuchert. Die stärkste Waffe dagegen ist die Tradition. »Jedem Besitzer muss klar sein, dass er Teil einer jahrhundertealten Generationenfolge ist«, sagt Richard. »Wer da ausschert, steht vor seinem Parzellennachbarn dumm da.« In Visperterminen, das mit seinen 1.324 Einwohnern auf 36 Vereine kommt und laut einer Studie die sesshafteste Gemeinde der Schweiz ist, weiß ohnehin jeder alles über jeden. Würde im Berg geschludert, könnte das jedoch eine Kettenreaktion auslösen, meint Richard. Die breite sich dann nicht nur auf den Böden, sondern auch in den Köpfen aus. »Das Opfer wäre der Gemeinschaftsgeist, für den unser Rebberg steht wie nichts sonst.«
Später sitzen wir im Weinkeller von Richards Haus in Chlei Derfji. Ja, es bedeutet wirklich »kleines Dörfchen«. Viele haben so ein Refugium, wo sie ihren eigenen Wein machen. Im Bruchsteindunkel stehen alte Fässer und Kelterbottiche herum, Schläuche winden sich aus einem Trog, Fotos zeigen die große Lese im Oktober. Tout Visperterminen rückt dann in Familienstärke zum »Rebwerk« an und verwandelt den Berg in einen identitätsstiftenden Ameisenhaufen.
Das Wichtigste leuchtet nun goldgelb auf dem Tisch: mein erster Heida. Allerdings als Richards Eigenbau. Für die Nase gibt er nicht viel her. Im Mund hingegen zeigt sich der Wein ungestüm mit grünen Apfelnoten. Klar, den kann man trinken. Anlass zu Sommelierslyrik gibt er jedoch nicht. Er ist eben eine Bastelarbeit, die Richard von seinen Eltern und Großeltern lernte. Etwa so muss der Wein gewesen sein, den man früher zum Tagwerk trank. Er hat dem Heida den Spitznamen »Beinbrecher« eingetragen. An die zwei Liter sollen die Feldflaschen gefasst haben. Kein Wunder, dass man in den Steillagen wackelige Beine bekam.
Lange wurde über den Heida gespottet. Zu hart sei er, fast ungenießbar. Man produzierte und trank ihn selbst, weil man keine Lust auf immer nur Milch und Wasser hatte, sagt Richard. Doch irgendwann wurde der Wein zum Genussmittel. Überproduktionen folgten, und Ende der 1970er-Jahre kam es zu einer Weinschwemme. Um die Erträge zu vermarkten, gründete man die Genossenschaftskellerei St. Jodern. In Unterstalden verarbeitet sie den größten Teil aller Reben. Zur Kellerei gelange ich über Pfade, die nichts anderes sind als die Fußstapfen der Altvorderen. Ich passiere »Suonen«: kühn in die Hänge gebaute Rinnen, die Wasser ins Kulturland bringen, mal in Gräben, mal in Steinkanälen, mal in ausgehöhlten Baumstämmen. Ich begegne den Wollknäueln der Walliser Schwarznasenschafe, die aussehen, als trügen sie Zorro-Masken. Und ich komme an St. Barbara in Oberstalden vorbei. Statt Erbauung bietet die Kirche katholischen Grusel: Im Barockgetümmel des Altars wird die Heilige geköpft, und über dem Ausgang hängt eine Höllenfantasie. Ich stelle mir Kinder vor, die nach dem Gottesdienst auf Teufel im Blutrausch, durchbohrte Leiber und schreiende Sünder in brodelnden Glutbottichen schauen.
Der Bau von St. Jodern ist da nüchterner: eine Assemblage aus brutalistischem Beton und einer Außenhaut aus stilisierten Pfahlreben. Innen empfangen mich bordeauxrote Wände, fellbehangene Stühle –und Michael Hock, der Geschäftsführer. Ein jungenhaft wirkender Mann im schwarzen Button-downHemd. Steck ihn in einen schmalen Anzug, und er ist der Frontman einer Indierock-Band. Die chromfunkelnden Produktionsanlagen sind schnell besichtigt, dann darf ich den Wein probieren.
Hocks Heida ist eine Wucht. Schon beim Einstiegswein, er heißt Visperterminen, meine ich zu schmecken, dass die Trauben dort oben ihre Süße nicht geschenkt bekommen. Der erste Eindruck gleicht dem Biss in eine Buttertorte, so körperreich prangt er am Gaumen. Doch fast im gleichen Moment entdecke ich die silbrige Strenge einer Säure, die den Schmelz des Auftakts bändigt. Auch die anderen Heidas machen Eindruck auf mich. Die elegante Grand-Cru-Version, der stoffig-üppig in Eichen- und Akazienfässern ausgebaute Heida Barrique oder der Heida Veritas von wurzelechten Reben – in manche Winkel des Wallis hatte sich die Reblaus nicht vorgewagt. Im Schwergewicht der Weißweinwelt boxen sie außerdem: Jede Variante kommt auf 14 Prozent Alkohol und mehr. Trotzdem bleibt der Degustationsbehälter trocken. Diesen Wein auszuspucken, verziehe ich mir nie. Zum Abschluss zeigt mir Michael Hock das Himmelreich. So heißen die allerhöchsten Reben von Visperterminen. Wieder geht es so steil empor, als habe man das Land einfach hochgeklappt. Aber der Aufstieg ist jede Schweißperle wert. An der obersten Kante reicht der Blick bis zum Matterhorn, und die Weinstöcke stürzen sich regelrecht in die Tiefe. Nebelschwaden wabern herauf wie eine Armee von Gespenstern. Spätestens im Himmelreich versteht man, warum der Heida teuer ist (unter 25 Franken bietet die Kellerei keinen an). Und noch mehr, warum manche der jungen Leute im Dorf auf die Plackerei keine Lust mehr haben. Um den Patriotismus anzukurbeln, gibt es die Heidazunft, eine exklusive Vereinigung, die aufgegebene Parzellen wieder hergerichtet hat und jedem Mitglied einen Weinstock mit Namensschild gibt. Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter hat einen, die Bundespräsidentin Viola Amherd neuerdings auch. Zeit, Friedrich Gottlieb Steblers Worte einem Test zu unterziehen. Verhilft der Heida zum unendlich geschickten Reden? Schwer zu sagen, man käme damit hier oben ohnehin nicht gut an. Fühlt man sich reich? Nicht nach einem Blick auf die Preisliste der Kellerei. Glücksmomente schenkt dieser Wein allerdings zuverlässig. Und von der versprochenen Riesenkraft profitiert immerhin die Gemeinde: Es ist wohl vor allem der Heida, der sie zusammenhält.
Aus der Heidatraube wird der Wein gekeltert, der denselben Namen trägt Die Rebstöcke von Visperterminen. Praktisch jede Familie im Dorf besitzt ein paar davon
Unser Autor liebt Milchprodukte. Die Milch selbst und wo sie herkommt, ist ihm ziemlich egal. Bis er nach Oberbayern fährt – zu einem Crashkurs im Melken. Schon am ersten Tag im Stall spricht er ein Stoßgebet
VON NICLAS SEYDACK UND FRITZ BECK (FOTOS)
VVor mir steht Mimi, sie ist 600 Kilo schwer und wirkt, als habe sie keine sonderlich gute Laune. Gerade war sie derart heißblütig in den Melkstand gestürmt, dass sich sogar das Bauernpaar erschreckte, auf dessen Hof ich für ein paar Tage wohne. Mimi scharrt immer wieder mit den Hufen. Wahrscheinlich ahnt sie, dass gleich ich, ein grobmotorischer Städter, versuchen werde, das erste Glas Rohmilch meines Lebens aus ihrem Euter zu melken.
Mit Holzwolle aus Zirbe putze ich Mimis Zitzen sauber, so hatte es mir die Bäuerin gezeigt. Anschließend den Daumen vorn an die Zitze legen und hinten mit drei Fingern massieren. Tatsächlich – sofort spritzt ein Schuss Milch heraus. Jedoch nicht in den
Eimer unter mir, sondern direkt in mein Gesicht. Immerhin kann ich so schon ein paar Tropfen kosten. Sie schmecken, wie mir Milch zuvor noch nie geschmeckt hat. Dick und warm und süß, als wäre sie leicht gezuckert, dazu sogar ein wenig nussig. Ich will mehr. Bloß stelle ich mich nicht gerade geschickt dabei an. Bald sagt die Bäuerin mitfühlend, ihre Kühe seien es ja auch nicht mehr gewohnt, per Hand gemolken zu werden.
Wir holen die Melkmaschine hervor, einen Schlauch mit vier sogenannten Melkbechern. Von denen werden behutsam die Zitzen eingesaugt, um den Pumpvorgang zu starten. Auch damit ziele ich schlecht, ich bekomme Mimis Zitzen nicht richtig zu fassen, die Melkbecher saugen ziellos an ihrem Euter herum. »Du kitzelst sie!«, ruft die Bäuerin, Mimi hebt bedrohlich das linke Hinterbein. Ich richte ein Stoßgebet in Richtung des Holzkreuzes an der Wand. Bitte, Herr im Himmel, an den ich eigentlich gar nicht glaube, gebiete Mimi Einhalt, dass sie mich nicht krankenhausreif tritt.
In diesem Stall bin ich gelandet, um etwas nachzuholen: Ich mag Milchprodukte – Quark, Jogurt, Sahne, Käse ... Will ich etwas richtig Gutes kochen, landet darin ein halber Block Butter. Mindestens. Was mich aber nie interessierte, war der Ursprung von alldem: die Milch.
Ich habe oft welche im Kühlschrank, das schon. Aber wie viele umweltbewusste Städter halte ich mich zunehmend an Alternativen aus Hafer, Mandeln oder Soja. Kaffee weißen, Kakaopulver lösen, Cornflakes
schwimmen lassen – das können die fast genauso gut. Andererseits trinke ich Milch buchstäblich, seitdem ich auf der Welt bin. Sollte ich nicht versuchen, sie richtig kennenzulernen, ehe ich sie nach und nach aus meinem Leben verbanne?
Ich nahm mir vor, ein Glas Rohmilch zu trinken (so nennt man Milch, die vollkommen unbehandelt ist), und merkte bald: schwierig. In meiner Großstadt bekommt man sie nicht mal auf dem Wochenmarkt. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Wein schmeckt ja auch am besten da, wo er herkommt –wenn man sein Glas schwenkt auf der Terrasse mit den Rebstöcken am Horizont.
Ich fahre ins Berchtesgadener Land, einen Landstrich in Oberbayern an der Grenze zu Österreich. Über das Wochenende bin ich zu Gast beim Bauernpaar Angerer, das auch Urlauber empfängt. Hans Angerer begrüßt mich, er sieht so vorzeigbar urbayerisch aus, dass sie ihn sogar einmal als Werbegesicht auf Milchtüten gedruckt haben. Eine davon hat er aufbewahrt, er zeigt sie mir stolz.
Aber erst einmal führt er mich auf seinem Hof herum, der Kilianmühle heißt. Er zeigt mir den Spielplatz, den Teich und die Kapelle, die er selbst gezimmert hat. Wir begrüßen Ziegen, Kaninchen und Meerschweinchen. Eine der Hofkatzen streunt auf uns zu, ich kraule ihren kleinen rotschwarzen Kopf, sie schnurrt. Auf diesem Hof ist man akut gefährdet, sich die Hände wund zu streicheln.
Wir kommen beim Stall an, Angerer wuchtet die Tür auf und stellt mir seine Kühe vor. Gretl und
Silke Angerer und die neugierige Nelke an der Melkmaschine auf dem Familienhof.
Die Glocken bimmeln erst wieder im Frühjahr beim Almauftrieb
Gitti, Hanni, Bambi, Nadja und Nelke, Irmi, Lena und Mimi, jene Kuh, an der ich mich später versuchen werde.
Hans Angerer ist kein Vollzeitbauer. Er ist auch noch Abwassermeister, Schreiner, Schlosser und Imker. Allein von der Milch seiner neun Kühe könne er nicht leben, erzählt er mir im Stall. Jedenfalls nicht so, wie er sie halten möchte. Jedes Tier habe bei ihm im Sommer einen Hektar Platz auf der Alm. »Die sehen sich manchmal untereinander einen ganzen Tag nicht«, sagt er. Hans Angerer krault Mimi hinter dem Ohr. Er weiß, wie gern sie das hat. Als ich das Gleiche versuche, weicht die Kuh scheu zurück. Das ist wohl kein gutes Zeichen.
Am Nachmittag, nach meinem Melkdebakel, führt Angerer mich zu dem großen Tank, in dem die Milch aus den Melkmaschinen ankommt. Hier füllt er zwei Gläser ab und hält mir eines hin. Also: Prost? Halt, Moment noch!
Hier ist es wohl an der Zeit für einen Warnhinweis: Unter Umständen kann Rohmilch schädlich sein, etwa Probleme mit Magen oder Kreislauf verursachen. Darum herrscht für sie in Deutschland ein Verkaufsverbot. Höfe wie der von Angerer dürfen sie unter der Bezeichnung Vorzugsmilch abgeben. Aber nur mit dem gut sichtbaren Hinweis, der auch bei Angerer im Tankraum hängt: »Vor dem Verzehr abkochen«. In der Hand halte ich ein Glas mit Milch, die gerade noch im Kuheuter steckte. Ach, was soll’s, weder bin ich schwanger noch alt oder krank und somit in keiner Risikogruppe für mögliche Rohmilchkeime. Also: Prost!
Der erste Eindruck aus dem Melkstand bestätigt sich: Rohmilch schmeckt fantastisch. So körperwarm und frisch, wie sie gerade ist, schmeckt sie viel sanfter als Supermarktmilch. Vollmundig wie ein Sahnebonbon. Das schöne Ambiente spielt da sicher auch eine Rolle, vor allem aber das, was so gut wie alles lecker macht: Fett. Rohmilch von Angerers Kühen hat durchschnittlich etwa fünf Prozent davon, deutlich mehr als handelsübliche Vollmilch.
Hans Angerer grinst, während ich gierig mein Glas leere. Ihm schmecke seine Milch kalt und im Sommer am besten, sagt er. Warum kalt, das kann er nicht sagen, ist mehr so ein Gefühl. Warum im Sommer, weiß er umso besser: Da fressen seine Kühe den ganzen Tag Wiesengras und Bergkräuter. Vielleicht einen Löwenzahn dazu, Vergissmeinnicht oder Lichtnelke. Mir öffnet mein erstes Glas den Horizont für das Ursprüngliche. Ich mache eine kleine Spazierfahrt durch die Nachbarschaft, es ist wie ein Besuch auf dem Wochenmarkt, nur im Auto. Überall haben Bauern Hofläden eröffnet oder Automaten aufgestellt, in denen sie ihre Milch, ihren Honig, Schinken oder Käse anbieten. Bei einem Hof winke ich den Hühnern zum Dank für ihre Eier, die ich eingekauft habe. Ein einfaches Spiegelei, gebraten in meiner Ferienwohnung, serviert auf einer Scheibe guten Brotes mit Butter, dazu der Blick auf Kuhstall und Alpen – es kommt mir wie ein Festmahl vor. Und dazu natürlich ein Glas voll dicker, schöner Milch.
Um eine Gegend wirklich zu verstehen, finde ich, sollte man sie bei Sonnenaufgang sehen. Deshalb steige
ich am kommenden Morgen beim Milchfahrer Franz Foisner zu. Rund hundert Höfe wird er an diesem Tag ansteuern, ein Stück nimmt er mich mit. Foisner ist ein wenig grummelig, aber sehr lustig. Das macht unsere Fahrt zwar angenehm, erschwert mir den Erstkontakt zu den Bauern aber erheblich: Foisner stellt mich entweder als Lebensmittelkontrolleur vor oder als Zollbeamten.
Seit 26 Jahren ist er Millifahrer, wie sie hier sagen. Er weiß so ziemlich alles über jeden hier. Während unserer Fahrt erfahre ich, wer sich mit der Milch eine goldene Nase verdient und wer vor dem Ruin steht. Immer wieder zeigt er durch seine Frontscheibe auf die Gipfel, die nacheinander ins Morgenlicht getaucht werden: Reiter Alpe, Untersberg, Watzmann, Schlafende Hexe. Echtes Postkartenbayern. Von einer Bergstraße zeigt er hinab ins Tal: Da!, die ersten Strahlen auf Berchtesgaden, das größte Städtchen der Region. Nachdem Foisner mich rausgelassen hat, mache ich einen Spaziergang durch den bodenständigen Ort. Berchtesgaden, so mein Eindruck, existiert nicht vor allem für Touristen, sondern für die Menschen, die hier leben. Dafür spricht schon, dass es hier ein Reisebüro gibt. Die Berchtesgadener halten es also wenigstens theoretisch für möglich, dass sie sich nicht bereits am schönsten Ort der Welt aufhalten.
Viele der Gasthäuser sehen nett aus; keines hat ein Milchprodukt auf der Getränkekarte. Schade, finde ich. In der Türkei bestellt man gern zum Essen Ayran – oder Lassi in Indien. In der westlichen Kulinarik gibt es diese Kombination so gut wie nie.
Manchmal wäre er lieber Winzer, sagt der Bauer Hans Angerer. Bei der Milch interessiere viele Kunden nur der Preis
Dass Menschen ernsthaft Milchshakes zu Cheeseburgern trinken, halte ich für eine Fantasie aus USCollegefilmen.
Überhaupt hat Milch eine magische Wirkung auf Filmemacher. Im Film Heidi wird sie direkt aus dem Euter getrunken. Idyllisch sieht das aus. In Filmen für Erwachsene trinken sie nur noch Psychopathen: bei Stanley Kubrick (A Clockwork Orange) und in Alfred Hitchcocks Klassikern (Suspicion, Spellbound). Dann sind da noch der Killer aus No Country for Old Men oder der von Christoph Waltz gespielte Ober-Nazi in Inglourious Basterds. Gerade läuft im Kino Babygirl, ein Film über die ungesunde Machtdynamik eines ungleichen Paares. Als ultimative Dominanzgeste bestellt er für sie in der besten Bar der Stadt ausgerechnet ein Glas Milch. Vor Publikum muss sie es in einem Zug austrinken, sie guckt ihn unterwürfig mit ihrem Milchbart an, dann haben sie Sex.
Ist es also irre oder frivol, wenn Erwachsene Milch trinken? Ein bisschen was, so denke ich vor mich hin, könnte da schon dran sein. Von allem, was Menschen von den Tieren nehmen, ist Milch das Schrägste. Dafür besamen wir Kühe, damit sie quasi dauerschwanger sind. Mit der Hilfe von Robotern nehmen wir etwas an uns, das eigentlich für Kälbchen ist. In der Molkerei ultrahocherhitzen wir sie, um alles zu vernichten, was darin lebt. Diese sterile Milch füllen wir in Kartons und liefern sie in Supermärkte aus, wo sie im Angebot nicht mal einen Euro kostet.
Jaja, das leidige Thema Milchpreis. Kennt auch Hans Angerer, bei dessen Bauernhof ich mittlerweile wieder angekommen bin. Ich sitze bei ihm in der Küche, seine Frau Silke hat Kuchen gebacken und
DEUTSCHLAND
Ich kann es ihm nachfühlen. Angerers Rohmilch wird zum Rohstoff eines am Ende ziemlich künstlichen, austauschbaren Grundnahrungsmittels. Wenn er seine Milch zum letzten Mal sieht, saugen sie Milchfahrer wie Franz Foisner in ihre großen Tanks. Die Angerer-Milch aus Berglage endet als Verschnitt.
Zurück in der Großstadt, nehme ich mir vor, meine Freunde zu missionieren. Die begeistern sich gerade sehr für natürliche, nachhaltige, unbehandelte Lebensmittel. Doch als ich von meiner Reise erzähle, äußern sie Skepsis, teilweise sogar Ekel: Aus einer Kuh trinken, igitt!
Bevor ich den Bauernhof verlasse, möchte ich mich von Milchkuh Mimi verabschieden. Ich versuche, sie hinter dem Ohr zu streicheln, da, wo sie es am liebsten hat. Dieses Mal lässt sie es zu. Sie schleckt mir sogar über den Ärmel und schließlich einmal übers Gesicht. Sie hat mich akzeptiert, wie schön. Oder ist sie bloß dankbar dafür, dass ich nicht noch einmal an ihrem Euter herumdoktere?
Zurück daheim werde ich traurig. Werde ich nach Urlauben immer. Deshalb kaufe ich oft möglichst quatschige Andenken, um die Freude über das Erlebte zu verlängern. Tja, Rohmilch ist ein außergewöhnlich schlechtes Andenken. Unbehandelt hält sie nicht lang. Und wenn ich sie abkoche, kann ich auch gleich Supermarktmilch kaufen.
Da kommt mir eine rettende Idee: »Käse aus Rohmilch« gebe ich im Internet ein und staune, was ich da lese. Echter Emmentaler ist immer aus Rohmilch! Parmesan genauso! Und Gruyère! So einen kriege ich ja locker in meinem Supermarkt. Und zu einem guten Rohmilchkäse passt ein guter Wein. In einem Paralleluniversum hätte den vielleicht Hans Angerer, der Weinbauer, gemacht. In diesem Universum stoße ich mit mir selbst auf ihn, den Milchbauern und seine Kühe an.
Sprichst du ihre Sprache nicht, trink ihren Alkohol – wie unsere Autorin sich auf Ouzo einließ und griechische Freunde fand VON KARIN CEBALLOS BETANCUR
Das Kap Doukato an der Südspitze von Lefkada. Auf dieser griechischen Insel verbringt unsere Autorin ihre Sommer. Wenn die Nachbarn vorbeischauen, haben sie meist eine Flasche Selbstgebrannten dabei
EEs war der erste Abend an unserem kleinen Ferienhaus, also tatsächlich: unserem. Und so richtig konnten wir das alles noch gar nicht fassen. Die Terrasse war erst vor wenigen Tagen gegossen worden, die Sonne vor ein paar Stunden hinter dem Berg verschwunden. Warm war es trotzdem, sehr sogar, August in Griechenland eben. Wir starrten ungläubig ins tausendgrüne Tal und weiter auf das Ionische Meer, in dem die vorgelagerten Inseln wie Urzeittiere im Wasser liegen. Zikaden zirpten, ein Esel schrie. Vor uns auf dem Tisch standen zwei Gläser Ouzo, bei denen es natürlich nicht blieb. Als wir später auf dem rauchweißen Beton der Terrasse tanzten, albern vor Erschöpfung von der langen Anreise, müssen wir von oben ausgesehen haben wie zwei Fliegen, die in einem riesigen Glas Anisschnaps zappeln.
Dass der Ouzo mein Freund wird, war keine ausgemachte Sache. Lange Zeit sah es vielmehr danach aus, als würden sich unsere Wege niemals kreuzen. Auf Reisen verbrachte ich meine Abende lange Zeit lieber mit Gin Tonic oder Mojito. Und für einen Cuba Libre war ich sogar bereit, auf Eiswürfel zu verzichten, solange er nachts in Havanna am Malecón zusammengeschüttet wurde.
Dann, an einem Nachmittag Anfang der Nullerjahre, der Mann meines Lebens hatte selbiges gerade erst betreten, standen wir an einem Strand in Mexiko. Er war zum ersten Mal in der Karibik. Palmen wippten im Wind, die Sonne brannte, wir standen knietief im türkissilbrigen Wasser, aber der Mann kommentierte seine Umgebung mit keinem Wort. Ich fragte mich: Ist es die beispiellose Schönheit, die ihn sprachlos macht? »Klingt vielleicht blöd«, sagte er, nachdem ich versucht hatte, ihm wenigstens so was wie ein »Wow!« abzutrotzen, »aber in Griechenland sieht das Meer auch ein bisschen so aus.«
Ja, dachte ich. Ja, klar.
Selbstverständlich ging ich davon aus, ihn der Lüge zu überführen, als wir Jahre später zum ersten Mal gemeinsam nach Griechenland fuhren, wohin es mich bisher nie verschlagen hatte. Warum auch? Ich spreche gern mit Menschen, wenn ich unterwegs bin, am liebsten in ihrer Sprache, und von den weltweit schätzungsweise 485 Millionen spanischen Muttersprachlern hatte ich ja noch gar nicht alle kennengelernt. Warum ausgerechnet ein Land bereisen, in dem sich nicht nur die Sprache meinem Verständnis entzieht, sondern schon die Buchstaben, das Ω, das Φ und das ψ zum Beispiel, wie Türsteher in Wörtern herumhängen?
Nun – zunächst mal des Meeres wegen, das an manchen Stränden (und Griechenland hat mehr als 15.000 Kilometer Küstenlinie) tatsächlich so türkisblau glitzert wie die Karibik, dafür aber deutlich näher liegt. Zum anderen, weil ich mich nirgendwo in Europa je so frei und unbeschwert gefühlt habe wie hier. Vielleicht ist es die allgemeine Gelassenheit, vielleicht sind es die Strände, an denen Nudisten sich einfach hinter der nächsten Klippe frei machen, ohne dass irgendein FKKBlockwart zur Tat schreiten müsste, vielleicht sind es sogar die lustigen Buchstaben, die ich seit Jahren jeden Sommer aufs Neue auswendig lerne, um sie danach wieder komplett zu vergessen wie Urlaubsbekanntschaften.
Wir begannen also, unsere Sommer auf griechischen Inseln zu verbringen. Auf Amorgós, Folégandros, Mílos, Syros. Meiner verbalen Fähigkeiten beraubt, ver
fiel ich auf eine andere Strategie, um meine unbedingte Bereitschaft zur Völkerverständigung zum Ausdruck zu bringen: Wenn du ihre Sprache nicht sprichst, trink ihren Alkohol. Eine Methode, die mir so naheliegend erscheint, dass sie bestimmt schon jemand anders aufgeschrieben hat. Falls nicht: gern geschehen.
So trat der Ouzo in mein Leben. Kurz zusammengefasst, handelt es sich bei diesem griechischen Nationalgetränk um einen Schnaps, der aus reinem Alkohol destilliert und anschließend mit Anis oder Fenchelsamen aromatisiert wird. Die handelsübliche Trinkstärke setzt einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Vol.% voraus. Je höher die Qualität, desto häufiger wurde destilliert. Sein Ursprung wird irgendwo im 19. Jahrhundert verortet.
Gießt man Ouzo auf Eis oder gibt kaltes Wasser dazu (eigentlich immer eine gute Idee, Stichwort 37,5 Vol.%), wird die Flüssigkeit milchig, was mit den ätherischen Ölen im Anis zu tun hat, hübsch aussieht und sich am nächsten Morgen katerhalber etwas weniger rächt. Der Ouzo ist eine hervorragende Nachricht für alle, die schon als Kind Lakritze mochten. Ich selbst gehöre leider nicht dazu.
Aber das griechische Meer ist so unwiderstehlich ... Im Übrigen ist Geschmack ja kein Schicksal. Man kann ihn sich antrainieren. Ich bin auf diesem Gebiet mit Kapern, Oliven und einigen streng riechenden Käsesorten bereits sehr erfolgreich gewesen. Dem Ouzo näherte ich mich vorsichtig, in kleinen Schritten, am liebsten nach dem Essen. Nicht dass sich das irgendwie aufgedrängt hätte. Anders als in Deutschland, wo in griechischen Restaurants jeder Gang unaufgefordert von einem OuzoReigen begleitet wird (einschlägig hierzu: das wunderbare Buch Beim Griechen von Alexandros Stefanidis), muss man ihn in Griechenland schon wirklich wollen.
Kann sein, dass ich am Anfang auf Amorgós das eine oder andere Glas halb voll stehen ließ. Dass ich später, in einem Sommer auf Folégandros, den Inhalt mit Wasser so weit herunterdimmte, bis er sich trank wie eine unverbindliche Schnapsschorle, während um uns herum Brautpaare aus Amerika den Dorfplatz mit ihren Hochzeitsgesellschaften bespielten, mit Tellern um sich warfen und sich das alles ohne Alkohol sowieso nicht gut hätte ertragen lassen.
Den ersten Schluck puren Ouzo trank ich am Strand von Kini auf Syros, es war spät am Abend. Der Mann meines Lebens saß neben mir im Sand, aus der Tasche seiner Jeansjacke ragte der Hals einer kleinen Flasche Ouzo der Marke Mini, auf der ein Mädchen im Faltenrock tanzt. Ich kam mir ziemlich verwegen vor, als ich sie herauszog und einen Schluck daraus nahm. Geht, stellte ich fest. Geht sogar sehr gut, während sich der Anis wie Nebel in meinem Mund ausbreitete. Ein Schluck Ouzo am Strand, direkt aus der Flasche, das ist wie eine Briefmarke, die man auf den Augenblick klebt, damit er sicher in der Erinnerung ankommt.
Vor ein paar Jahren dann standen wir auf der Anhöhe einer Insel im Ionischen Meer. Lefkada. Wir waren zum ersten Mal hier. Es war Frühling, die Judasbäume blühten so rosarot, als hätte sie jemand damit beauftragt. Nachts stiegen Glühwürmchen auf, ein Geschwader aus Licht. Es war Liebe auf den ersten Blick – für diesen Ort, für diese Landschaft. Deswegen beschlossen wir im vergangenen Jahr, uns hier urlaubshalber niederzulassen, in einem kleinen Haus, 500 Meter über dem Meer. An einem der schönsten, friedlichsten Flecken Erde, die ich je gesehen habe. Wir
nennen ihn Hola – den Ort, an dem man beim Fangenspielen nicht abgeschlagen werden kann.
Dass wir so ein neues Level im GriechenlandGame freigeschaltet haben, wurde klar, als unsere neue Nachbarin Agelikí wenige Tage nach unserer Ankunft zum ersten Mal auf unserer Terrasse auftauchte, in der einen Hand einen Plastikbeutel mit blauer Schleife, darin sechs Eier ihrer Hühner, in der anderen eine randvolle 1,5LiterFlasche, die früher einmal Wasser, jetzt jedoch eine andere transparente Flüssigkeit enthielt. »Tsipouro!«, sagte Agelikí. Und »I love you!«, ehe sie sich winkend auf den Heimweg machte. Tsipouro, genauer gesagt: τσίπουρο (sehen Sie, was ich meine?) ist wie Trinken für Fortgeschrittene. Kaum hatte ich Agelikís Flasche geöffnet, schoss mir ein Stich in die Nase, der eine vage Vorstellung davon vermittelte, was das Getränk im Kopf anrichtet. Ohne Anis erinnert der Geruch vage – Entschuldigung – an Nagellackentferner. Für einen Augenblick bekam ich Angst. Der Tsipouro ist so was wie der große Bruder des Ouzo. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins 15. Jahrhundert. Im Gegensatz zum Ouzo wird er aus Trester hergestellt, Pressrückständen der Weingewinnung. Er kann mit Anis aromatisiert werden, muss aber nicht. Der Legende nach verschifften einst italienische Händler eine besonders anisgeladene Charge von den Ionischen Inseln nach Marseille. »Uso Massalia« stand auf den Kisten. So kam der Ouzo in die Welt. Wer ein Ferienhaus baut, wird unweigerlich vom Touristen zum Nachbarn. Es ist nicht nur ein räumliches, sondern auch ein zwischenmenschliches Bekenntnis. Früher habe ich Freunde, denen Gruppenfotos vor Sehenswürdigkeiten im öffentlichen Raum peinlich waren (wir sind etwas älter), oft mit dem Satz »Egal, wir sehen die nie wieder« überredet. Das ist jetzt anders. Die Menschen in unserem Dorf werden uns von hier an immer wieder begegnen. Und ich freue mich darauf. Seit wir das Haus haben, nehme ich es mit dem Griechischlernen ernster. Ich versuche, ουζο statt Ouzo zu denken und den irgendwie betrunkenen Buchstaben in der Mitte als Eselsbrücke zu benutzen. An das Getränk habe ich mich inzwischen gewöhnt, sehr sogar, aber ich versuche, es nicht zu übertreiben. Es steht sich einfach schlecht als ζ am nächsten Tag.
Dann kam der Abend, an dem wir zum ersten Mal Gäste hatten. Nicht irgendwen, sondern die Vorbesitzer des Grundstücks. Früher wuchsen hier ihre Weinreben, sie leben am anderen Ende des Dorfs. Wir waren sehr aufgeregt. Was, wenn sie uns blöd finden? Und unser Haus nicht halb so schön wie wir? Immerhin müssen sie ja jeden Tag darauf schauen, obwohl es brav ganz am Rande des Dorfes steht.
Die früheren Eigentümer, Mutter, Vater, Sohn und Schwiegertochter, hatten jede Menge Obst als Gastgeschenk dabei, kleine Beeren, die ich noch nie gesehen habe, dazu eine 1,5LiterFlasche Transparentes. Ich habe nicht viel verstanden von dem, was an diesem Abend gesagt wurde, weil die Eltern ausdauernd Griechisch mit mir sprachen, als müsste es doch klappen, wenn sie mir dabei nur tief genug in die Augen schauen. Aber ich habe ihre Gesichter leuchten sehen, während sie das Tal und die Inseln im Meer betrachteten. Und als wir die Flasche Tsipouro öffneten, miteinander anstießen, als wir einander zum Abschied umarmten, da wusste ich, dass wir angekommen waren.
Natürlich hat es gebrannt beim Trinken, aber das war egal. Menschen haben mir etwas geschenkt, für das sie mit bloßen Füßen in Bottichen gestanden und Trauben getreten haben. Und sie haben mir in Aussicht gestellt, dass auch ich mal dabei sein kann, wenn die Jahreszeit passt. Bye, bye, FaltenrockMädchen. Ich bin jetzt Team Fußtreten.
Am letzten Tag unseres Urlaubs, am Gartentor, wurden uns noch mehr Flaschen Selbstgebranntes überreicht, von den Nachbarn, den Nachbarn der Nachbarn und deren Nachbarn. Um zu vermeiden, dass ich nach dem Aufstehen danebengreife und mir Schnapskaffee zum Frühstück koche, habe ich dem Tsipouro eine kleine Giftecke eingerichtet.
Ich will nicht ausschließen, dass ich in unserem Haus abends auf der Terrasse noch den einen oder anderen Cuba Libre trinken werde, mit Rum und Eis und tanzenden Glühwürmchen im Abendhimmel, aber wenn, dann werde ich dabei
denken.
In Catania auf Sizilien verkaufen Kioske eine ganz besondere Art von Limonade – Sprudelwasser mit Zitrone und Salz anstelle von Zucker. Klingt komisch. Bis man probiert
VON JUDITH LIERE UND ROSELENA RAMISTELLA (FOTOS)
Es gibt lokale Spezialitäten in Italien, die bekommt man als Tourist an allen Ecken um die Ohren gehauen. Auf Sardinien entkommt keiner dem Pecorino, ganz Venetien leuchtet in AperolSpritzOrange, in Kampanien wird einem der Büffelmozzarella schon morgens beim Hotelfrühstück serviert, und wer an der Amalfiküste niemals Limoncello getrunken hat, muss ein sehr widerstandsfähiger Mensch sein. Nicht so in Catania, Sizilien. Die Stadt hat einen SignatureDrink, von dem man als Nichteingeweihter kaum etwas mitbekommt. Erst wenn man von ihm weiß, sieht man ihn plötzlich überall.
Seltz – dieses kleine, unitalienisch klingende Wort steht an jedem der vielen Kioske, die überall in der Stadt verteilt sind. Seltz limone e sale, Sprudel wasser mit Zitronensaft und Salz, ist das Getränk Catanias. Seltz, das kommt von Selters, also von dem Ort in Hessen mit den Mineralwasserquellen. Die Römer nannten einst das sprudelnde Wasser aqua saltare, daraus wurde dann Selters und, zurück in Italien, Seltz.
»Mein Opa Antonino war der Erste, der es hier ver kauft hat«, sagt Antonio Giammona. Der 43Jährige steht im Kapuzenpullover im Kiosk an der Piazza Principessa Jolanda, an den Händen Gummihandschuhe und vor sich seine wichtigsten Arbeitsutensilien: ein Haufen aufgeschnittener Zitronen, Plastikbecher und ein großes, matt metallisch schimmerndes Objekt, das an einen großen Nussknacker erinnert: die Zitronenpresse. Massives Messing, sagt Giammona, richtig schwer. Dabei sieht es so leichthändig aus, wenn er sie bedient: Zitronenhälfte rein, mit einem Schwung schließen, Saft auspressen, mit einem Schwung wieder öffnen, Zitronenschale raus, neue Hälfte rein. Das geht so schnell, dass man den geradezu artistisch wirkenden Vorgang gerne in Zeitlupe sehen würde. Vier Zitronenhälften presst er so, etwa zwei fingerbreit Saft sind danach im Plastikbecher, er füllt mit schäumendsprudelndem Wasser auf, danach eine Löffelspitze Salz, umrühren, prego. 1,20 Euro macht das, grazie. Ein vorsichtiger Schluck. »Und«, fragt Giammona, »schmeckt’s?« Es schmeckt exakt so, wie man es erwartet, nach Sprudelwasser mit Zitrone eben, leicht gesalzen. Erfrischend. Ungewohnt durch das Salz, sauer und salzig, eine Geschmackskombination, an die man sich erst mal gewöhnen muss. »Ist gut für die Verdauung!«, sagt Giammona.
bestellen die Menschen Seltz. Das überrascht, denn die Italiener sind sonst ein bisschen winterempfindlich, man möchte fast sagen: winterdramatisch. An diesem Tag Ende Januar sind in Catania 17 Grad, man erkennt die Touristen daran, dass sie ohne Jacke die Sonne genießen, die Italiener hingegen tragen bettdeckendicke Daunenmäntel und Wollmützen.
Eigentlich ist der Seltz limone ein Sommergetränk. Perfekt bei der Hitze, die sich im Juli und August über die Stadt an der Ostküste Siziliens legt, es erfrischt und liefert durch das Salz auch noch Elektrolyte. Die Kioske, die südlich des Stadtzentrums am Strand stehen, haben dann teils rund um die Uhr geöffnet. Doch auch im Winter, der hier tagsüber selten richtig kalt ist,
Zitronenpresse aus massivem
Richtig schwer, sagt Giammona
Fast immer steht jemand an Giammonas Kiosk, den er gemeinsam mit seinem Onkel und anderen Familienmitgliedern betreibt. An seinem Tresen kommen an diesem Vormittag eine elegante Dame mit Pelz und Perlenkette vorbei; ein alter, gebückt laufender Mann; Giammonas Onkel; der Mann, der gegenüber aus seinem ApeTransporter heraus am Straßenrand Blumen und Topfpflanzen verkauft; eine Gruppe Feuerwehrmänner. Alle bleiben auf eine kurze Unterhaltung. Man merkt: Gerade sind die Catanesi ein bisschen aufgeregt. Viele der Gespräche drehen sich um Sant’Agata, Catanias größten Feiertag, bei dem Prozessionen durch die Stadt ziehen, in wenigen Tagen geht es los, die Häuser und Straßen sind bereits geschmückt. Bestellt werden an diesem Vormittag am Kiosk: ein paar Becher Seltz, viele Espressi, ein paar Softdrinks, ein Smoothie und – eine weitere Spezialität der Kioske in Catania – einige SirupMischgetränke. In Glasflaschen hinter dem Tresen stehen die dickflüssigen Sirupe, so quietschgrellbunt, dass man sich nicht wundern würde, wenn sie auch im Dunkeln leuchteten. Jeder Kiosk, der etwas auf sich hält, und das sind die meisten in Catania, stellt sie nach eigenem Rezept her, das oft schon durch Generationen weitergereicht wurde. Bei Giammona stammen die Fruchtsiruprezepte natürlich von Opa Antonino. Besonders beliebt sei Mandarino, den gibt es in einer knallorangen und in einer giftgrünen Variante. Aufgefüllt mit Sprudelwasser, dazu einen Spritzer frischer Zitronensaft, ecco Mandarino al limone. Es schmeckt: süß, klebrig, ziemlich künstlich, irgendwie nach einer Kindheit in den Siebziger und Achtzigerjahren. Wie genau der Seltz in die Stadt kam, lässt sich nicht mehr sicher nachvollziehen. Sprudelwasser mit Fruchtsäften, Sirup oder Anis war schon lange beliebt, doch die Prise Salz dazu, die habe sein Opa nach Catania gebracht, behauptet Antonio Giammona. Das habe ihm mal jemand aus Messina empfohlen, der Opa habe es ausprobiert an seinem Kiosk, und die Leute hätten es gemocht. Opa Antonino wurde 93, erzählt der Enkel, und bis zum Alter von 87 habe er noch jeden Tag im Kiosk gestanden, in der Kälte im Winter und in der Hitze im Sommer, denn wirklich beheizt oder klimatisiert ist das kleine Gebäude nicht. Es ist nicht so, als versuchten die Catanesi, den Seltz geheim zu halten. Sie vermarkten ihn nur einfach nicht offensiv. Das liegt wohl auch daran, dass es
ein höchst bescheidenes Getränk ist. Eines, das man frisch zubereitet trinkt. Kein Mitbringsel. Wobei die Kioske zumindest beliebte Fotomotive sind. Es gibt sie seit dem 19. Jahrhundert in der Stadt, kleine, eigenständige Gebäude, oft rund, mit Markisen, unter denen man im Sommer Schatten finden kann. Einer der schönsten liegt an der Piazza Umberto, ein schmaler runder Turm im Jugendstil-Look, auch daran steht der Name Giammona. »Den betreiben meine Cou sins«, sagt Antonio.
nios Ecke, die Zitronenpresse wirbelt noch ein biss chen spektakulärer durch die Luft, zwischendurch wird schnell für ein Handyfoto eines Besuchers posiert, ein paar Brocken Englisch gehören auch zum Service, was in Italien nicht selbstverständlich ist. Ob der Seltz hier anders schmeckt als bei Antonio? Schwer zu sagen. Die Wahl des persönlichen Lieblingskiosks hängt für die Catanesi sowieso eher davon ab, ob er nahe der Wohnung oder gut auf dem Weg zur Arbeit gelegen ist. Nur einen Punkt hört man mehrmals, wenn es darum geht, was einen guten Seltz ausmacht: nicht mit der Elektropresse arbeiten! Damit komme zu viel Fruchtfleisch in den Seltz, das mache ihn bitter, außer dem nehme man bei der Handpresse noch die Öle aus der Schale mit. Und: Wenn man geübt sei, gehe es deutlich schneller. Antonio zum Beispiel sagt, dass er im Sommer etwa 500 Becher Seltz am Tag verkaufe. Das macht 2.000 ausgepresste Zitronenhälften.
sandro Ingiulla ist Koch und betreibt das FineDining-Restaurant Sàpìo an der Piazza Gandolfo. Der 32-Jährige bekam 2018 seinen ersten Michelin-Stern, damals als jüngster Koch Italiens und als einziger in Catania. Seine Gerichte greifen lokale Spezialitäten auf. Er hat eine raffinierte Variante des Arancino entwickelt, jenes frittierten und panierten Risottobällchens, das man hier als Fast Food an jeder Ecke bekommt. Bei Ingiulla ist die normalerweise goldbraune Kruste mit Tintenfischtinte schwarz eingefärbt, sie soll an das Lava gestein des Ätna erinnern. Und er hat auch dem Stadt getränk eine Kreation gewidmet: Als Prä-Dessert, einen Zwischengang, der den Gaumen klären soll, hat er den Seltz limone e sale interpretiert, als Basis dient eine Granita, also eine Art halb gefrorenes Sorbet, darauf türmt sich wie eine kleine Wolke leicht salziger Zitronen limone e sale das Getränk der Stadt, was sagt es über das Wesen der Catanesi aus? Es passe einfach gut hierher, sagt Ingiulla. »Es kostet wenig, es besteht aus lokalen Produkten, es hilft gegen die Hitze.« Ingiulla schwärmt noch von den sehr großen Cedro-Zitronen, die man hier in Scheiben aufgeschnitten und mit Salz isst. »Je salziger, desto mehr catanese«, sagt Ingiulla.
Salziges Wasser und Zitronen – in gewisser Weise vereint der Seltz limone e sale damit auch die prägende Umgebung der Stadt, nämlich das Meer auf der einen und den fruchtbaren Vulkanboden auf der anderen Seite. Die Zitronen, die darauf wachsen und als Limone dell’Etna eine geschützte Herkunftsbezeichnung (IGP) tragen, haben einen recht hohen Saftertrag und einen hohen, relativ ausgewogenen Säure-Süße-Anteil. Je nach Saison gibt es drei Varianten: von Oktober bis April die frisch-intensiv riechende, grüngelbliche Primofiore; in April und Mai die blassgelbe Bianchetto, die eine besonders dicke Schicht Mesokarp hat (die weiße Schicht der Schale), die ihr besondere Bitterstoffe verleiht; und von Mai bis September die kleine, grüne Verdello, die weniger Saft hat, aber dafür eine besonders aromatische Schale. Für Antonio Giammona ist das die beste Zitrone für den Seltz limone e sale, »sie ist am stärksten im Geschmack«, sagt er. Es stellt sich also die Frage, warum die Stadt nicht mit ihrer Erfindung hausieren geht. Das Getränk ist ja extrem zeitgemäß: gesunde Zutaten, perfekt für die durch den Klimawandel immer heißer werdenden Sommer, sozial verbindend. Das kann man doch vermarkten! Warum gibt es keine T-Shirts, auf denen Leben dir Zitronen gibt, mach Seltz
Zumindest so eine Zitronenpresse, wie sie in den Kiosken benutzt wird, könnte man doch gut als Mitbringsel kaufen. Doch die Suche in mehreren Haushaltswarenläden bleibt erfolglos. Frage an Antonio Giammona: Wo kauft man das schöne Messingmodell? Er nennt eine Adresse in der Nähe, an der sich ein Geschäft für Gastronomiebedarf befindet. Der Mann hinter dem Tresen schaut verwundert, und als man sagt, was man sucht, nämlich so eine Zitronenpresse aus Messing, damit man sich zu Hause in Deutschland einen schönen Seltz limone zubereiten kann, fragt er, wer zur Hölle einen geschickt habe. Dann holt er, ein bisschen widerwillig, aus dem Lager eine Presse, eingewickelt in Zeitungspapier. Sie glänzt wunderschön, ist sehr, sehr schwer, und sie kostet 150 Euro. Der Mann sagt: »Das ist ein professionelles Gerät, hergestellt in Handarbeit, das ist nichts, was man ab und zu mal in seiner Küche benutzt, da tun Ihnen nach zwei Zitronen die Arme weh.« Dann packt er es wieder weg, mit einem Blick, der klarmacht: Selbst wenn man jetzt hier 150 Euro auf den Tisch legen würde, er würde einem das Gerät nicht verkaufen, das hätte dieses Stück Handwerkskunst einfach nicht verdient. Na gut. Irgendwie passt das auch zu der spröden Bescheidenheit dieses Getränks, das im Grunde nur zwei der vier Grundgeschmäcker bis zum Anschlag hochdreht. Ein schneller Kick, nichts, worüber man lange redet. Aber im richtigen Moment auch durch nichts zu ersetzen.
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Prag hat vieles: Kultur, Geschichte – und gefährlich günstiges Bier.
Bekommt man das alles miteinander vereinbart? Nach drei Tagen steht
unserem Autor der Schaum bis zum Hals VON TIMO POSSELT
SSpätestens als sich kurz nach 21 Uhr zwei Engländerinnen auf den schmutzigen Tanzboden legen, um armzudrücken, weiß ich, dass ich ihr an diesem Abend nicht mehr begegnen werde. Ich bin nach Prag gekommen, um die tschechische Bierkultur zu finden. Wegen der Kneipen, des Pils, der tschechischen Liebe für ein Frischgezapftes mit Schaumkrone. Da schien es so abwegig nicht, sich erst mal einem »Pub-Crawl« anzuschließen, einer geführten Kneipentour. Nun stehe ich im spärlich beleuchteten Keller eines Clubs in der Altstadt zwischen Trinklustigen. Darunter eine Gruppe Schweden auf Polterabend. Drei Backpacker aus Kanada. Ein schüchterner Inder. Und die Engländerinnen, die nur nach Prag gekommen sind, um Meilen bei ihrer Fluggesellschaft zu sammeln. Im hinteren Teil des Clubs legt ein DJ Ibiza-tauglichen Techno auf, und es wird Beer-Pong gespielt. Das erinnert entfernt an Tischtennis, liefert aber nur den Vorwand, um noch mehr zu trinken. Ein Augenkontakt mit dem Barkeeper genügt, schon hat man einen neuen Plastikbecher mit Budweiser Budvar in der Hand, dem süffigen Lagerbier der tschechischen Staatsbrauerei. Nun legt sich auch ein Kanadier mit dem Rücken auf den Boden, und eine der Guides stellt sich über ihn. Sie hält eine Flasche mit Orangensaft und Wodka (Marke »Wodka«) in der Hand, lässt das Gesöff in seinen Mund laufen, bis dieser überquillt. Dafür haben wir 700 Kronen bezahlt, umgerechnet knapp 30 Euro. Beim zweiten Club dieser Art wird mir klar, dass richtige, nette Kneipen auf dieser Tour nicht zu erhoffen sind. Ich schenke mir die übrigen drei Absturzlokale und gehe heim.
»Diese Pub-Crawls sind die absolute Plage für die Stadt«, sagt Terezie Radoměřská am darauffolgenden Abend. Radoměřská ist die Bürgermeisterin des Stadtteils Prag 1 und der Grund für meinen Besuch. Im vergangenen Herbst machte sie von sich reden, weil sie dem Sauftourismus den Kampf ansagte. Sie wünschte sich Besucher, »die wirklich interessiert sind an Kultur, an der Architektur, der Lebensart und so weiter«. Zu dieser Lebensart gehört aber nun mal auch das Bier, das ja nicht nur Touristenkehlen hinunterrinnt. Was mich zu der Frage führte, ob man in dieser Stadt auch lernen könne, kultiviert zu trinken. Radoměřská hat mich eingeladen, ein Bier mit ihr zu trinken. Wir treffen uns im U Glaubicu, einer gemütlichen Gaststätte neben dem Veitsdom. Ich erzähle ihr, dass ihr Verbot nächtlicher Stadtführungen, sprich: Pub-Crawls, fröhlich umgangen wird. Die Guides ziehen nicht mehr mit von Club zu Club, sondern lotsen ihre Gruppen per WhatsApp. »Na prima«, sagt die Bürgermeisterin in ausgezeichnetem, bayrisch angehauchten Deutsch und nimmt einen Schluck von ihrem alkoholfreien Pils.
Zum Bier bestellen wir zwei tschechische Kneipenklassiker: »eingelegten Hermelin« und eine »Wasserleiche«. Der Nakládaný hermelín ist ein Weichkäse, der mit Knoblauch, Paprika und Zwiebeln in Öl eingelegt wird. Der Kellner reicht dazu kräftiges Landbrot. Die »Wasserleiche«, auf Tschechisch Utopenec, erweist sich als ein Salat aus Brühwürsten in einem Essigsud. Die cremige Schärfe des Hermelins und die säuerliche Deftigkeit der Utopenec lassen mich jede schlechte Erinnerung an den Vorabend vergessen.
Die tschechische Küche kann mehr als Schnitzel, doch als Grundlage zum Trinken ist es perfekt
Die Kessel der Craftbeer-Brauerei Vinohradský in der Nähe von Prag. Unten: Der Bottich im Spa Lázně Pramen wird zum Baden mit Bier befüllt
Terezie Radoměřská schwärmt von ihrer Stadt – den Museen und Theatern voller Geschichte, dem renovierten Opernhaus und der Philharmonie gleich an der Moldau, die bald errichtet werden soll. Viele gute Gründe für einen Prag-Besuch, aber offenbar nicht so zwingend wie der, den ich gerade umfasse: ein halber Liter Pils für knapp zwei Euro. In den meisten tschechischen Kneipen ist das Bier billiger als Mineralwasser. Was, wenn man es teurer machte und den Gewinn ins Kulturprogramm steckte? Bekäme Bürgermeisterin Radoměřská so nicht den erhofften Qualitätstourismus?
Auf die Idee ist sie natürlich schon selbst gekommen. Doch: »Das wäre das Ende jeder Regierung.« Zumindest sei dies die landläufige Meinung, so Radoměřská. Schließlich hat die derzeitige konservativ-liberale Koalition gerade erst den Mehrwertsteuersatz auf Schankbier verdoppelt, was den halben Liter Bier im Schnitt um 20 Cent teurer machte. Das kam nicht gut an. Auf dem Land klagte man, dass nun die letzten Kneipen stürben; und in der Stadt sah man sich des kulturellen Erbes beraubt. Und dass Bier da seinen Platz hat, bestreitet auch Terezie Radoměřská nicht: »Wenn die Touristen es tatsächlich genießen, nehmen sie auch einen schönen Teil unserer Seele mit.«
Das will ich, und am nächsten Morgen folge ich ihrem Rat. Die kleinen Brauereien, meinte sie, lohnten einen Besuch. Dan Hojdar, der CEO der Craftbeer-Brauerei Vinohradský pivovar, fährt mich in seinem BMW-Kombi hinaus aufs Land. Seine Geschichte beginnt im Prag der Zweitausender – mit ein paar Punks, die dem Bier zugetan sind. Die Punks machen Karriere – in seinem Fall als Investmentbanker in London –, aber die Freude am Bier ist geblieben; und 2012 beschließen sie, ihr eigenes zu brauen. Das probieren damals viele, aber vor allem mit Ale. »Wir hatten aber mehr Lust auf Lager und Pils.« Während wir über die Landstraßen fahren, erklärt mir Hojdar den Unterschied. Kurzfassung: Diese untergärigen Biere machen viel mehr Arbeit. Sie gären mit Kühlung für fünf, sechs Wochen. Bei einem obergärigen Ale geht das Brauen doppelt so schnell.
dem Bier am Anfang noch nicht ganz zufrieden waren, aber ihre Freunde es wohl aus Treue dennoch tranken. »Es dauerte ein paar Jahre, bis wir die Qualität hatten, mit der wir unsere erste Brauerei finanzieren konnten«, sagt er. Bald waren die alten Kupferkessel in der Stadt zu klein, und sie schauten sich nach einer größeren Brauerei um. Wir halten vor dem neuen Werk, einer stillgelegten Mineralwasserfabrik 30 Kilometer nördlich von Prag. Drinnen stehen schwere stählerne Tanks auf Stelzen, Sonnenlicht fällt durch die Deckenfenster. »Der Kern der Brauerei besteht aus deutscher Technik«, sagt Hojdar und deutet auf eine Plakette von »Kaspar Schulz« aus Bamberg. Während wir eine eiserne Treppe hinauf zu einem Braukesseln steigen, erzählt Hojdar von den Umwälzungen in der tschechischen Bierkultur. »Die Kneipe war früher wie die Kirche.« Man habe sich dort getroffen, um zum Beispiel zu erfahren, was nicht in der staatlich gelenkten Presse stand. »Heute trinken die Leute weniger in der Kneipe, dafür mehr zu Hause.« Neben Dosenbier verkauft Hojdar so oft auch ganze Fässer an Privatkunden, die diese dann zum Beispiel mit ihren Nachbarn in ihren Garagen trinken. Die tschechische Bierkultur verändert sich also. »Aber immerhin«, so Hojdar, »achten die jungen Leute mehr auf Qualität.«
Hojdar holt zwei Gläser und hält sie nacheinander unter den Hahn eines mächtigen Tanks. Zwei goldene Biere mit schaumiger Krone nehmen im Glas Form an. Ich trinke einen ersten vorsichtigen Schluck. Es schmeckt hopfig, fast blumig. Ein Pils mit vollem Körper trotz moderatem Alkohol, die Bitterkeit hält sich mit Restsüße die Waage. »Noch nicht ganz ausgebraut«, sagt Hojdar. Das Vinorhadská 11, gebraut aus tschechischem Hopfen und Malz, ist der Verkaufsschlager der Brauerei. Es ist ungefiltert und nicht pasteurisiert, daher leuchtet es nun trüb und matt-gelb im Sonnenlicht. Ist das jetzt ein Stück Bierkultur? Es kommt mir zumindest so vor.
Vinohradský pivovar heißt »Brauerei Weinberg«, wie der Prager Stadtteil, in dem die Freunde 2014 ihr eigenes Bier brauten. Hojdar deutet an, dass sie mit
Zurück in Prag verköstigt mich Hojdar in der Brauerei-eigenen Wirtschaft mit einem saftigen Schnitzel und schenkt fast von allen 14 Bieren eine Probe aus. Am Ende des Tages fühle ich mich bereit für eine Begegnung mit der tschechischen Seele.
Ich stelle die große Frage: »Hat Bier eine Seele?«
Der Schriftsteller Jáchym Topol hatte mich vorgewarnt. Er trinke momentan keinen Alkohol, schrieb er, er müsse ein Buch fertigstellen. »Ja, ich bin streng zu mir, da ich sowohl ein Opfer wie ein Gewinner der tschechischen Bierkultur bin«, hatte er in der Mail auch noch geschrieben. Nun klopfe ich an eine schwere Holztür in der Altstadt direkt unter der Burg. Topol öffnet und bittet mich einzutreten. Die Decken sind tief, und der steinerne Fußboden ist abgewetzt. Es fühlt sich an, als trete ich in ein anderes Jahrhundert. Tatsächlich stamme das Haus aus der Barockzeit, wie Topol erzählt, als er mich die schmalen Treppen hinauf in sein früheres Kinderzimmer führt. Überall stehen Büsten und historische Möbel. An den Wänden hängen Gemälde seiner Vorfahren. Er hat hier, lang vor der Wende, seine Jugend verbracht, mit seinen Eltern, Brüdern und Tanten. Nun habe er das Haus geerbt, sagt Topol und kratzt sich gedankenversunken am Kopf. »Und ich weiß nicht, ob ich es behalten oder verkaufen soll.« Selbstverständlich empfehle ich ihm, es zu behalten. Sonst wird daraus noch so ein Foltermuseum samt Mittelalter-Themenlokal für den kulturfernen Tourismus. »Aber dann verbringe ich Jahre damit, es zu renovieren«, entgegnet er. Unentschiedener Dinge tun wir, was man in Tschechien wohl schon zur Barockzeit in seiner Lage getan hätte. Wir gehen in die Kneipe.
Wand in seinem Rücken behielt er den Überblick. Das Bier war damals leichter als heute, dafür aber auch noch viel günstiger. »Billiger Alkohol war eine Staatsdoktrin«, sagt Topol. Kübelweise hätten sie das Leichtbier in sich reingeschüttet. »Heute bin ich dagegen Quartalstrinker.« Ich merke bald, dass das kein Scherz ist, sondern sein persönliches Überlebensrezept. »Zu viele habe ich über die Jahre an Alkohol zugrunde gehen sehen.«
Topol sagt, dass sein letzter Roman Ein empfindsamer Mensch nach dem Quartalsprinzip entstanden sei. In einem Blaumann sei er in der tschechischen Provinz von einer Kneipe in die nächste gezogen. »Die Leute dort haben mir ihr Herz ausgeschüttet.« Nach drei Jahren mit solchen Touren sei genug zusammengekommen für ein Buch. Er habe sich nur trockenlegen und es schreiben müssen. »All das verdanke ich dem Bier.«
Topol, geboren 1962, gehörte zum literarischen und musikalischen Underground der Tschechoslowakei. Er gab Zeitschriften heraus und spielte mit seinem Bruder Filip in der Rockband Psí vojáci (zu Deutsch: Hundesoldaten). Heute ist er einer der bekanntesten Schriftsteller Tschechiens. Zweimal um die Ecke, und wir stehen in der unscheinbaren Kneipe U Kocoura. Die Tische sind schwer, die Wände holzvertäfelt, und die Decke ist ein steinernes Gewölbe. In einer Ecke sitzen zwei alte, so scheint es, Trinkerseelen, am Nebentisch ein junges Pärchen. Topol bestellt beim Wirt ein Alkoholfreies und für mich ein Pils.
Er erzählt von den sozialistischen Jahren, als sich in der Kneipe alle Schichten vermischten. »Auf deinem Platz saß immer ein berühmter Dissident.« Mit der
Fotos (v. o.): Vinohradský pivovar; Lázně Pramen; Robert Canis/Getty Images
Auf Tschechisch gebe es einen poetischen Ausdruck für den Bierrausch, sagt Topol: »Aus den Gleisen gehen.«
Das treffe es ganz gut. Ich nehme meinen Bierernst zusammen und stelle die große Frage: »Hat Bier eine Seele?« Topol kratzt sich am Kopf, grummelt etwas von »zu kompliziert« und sagt dann, wahrscheinlich wohnten zwei Seelen im Bier. »Die einsame, die ins Verderben und die Depression führt, und die gesellige, die in der Kneipe aus Fremden Freunde macht.«
Die Antwort hallt noch nach, als ich am drauffolgenden Tag im Norden der Stadt in den backsteinernen Keller eines Lokals hinuntersteige, in dem man wortwörtlich in Bier baden kann. Die junge Angestellte von Lázně Pramen weist mir mein Separée zu, deutet darinnen auf die Zapfhähne, an denen ich mich bedienen könne, das Strohbett zur Entspannung und die hölzerne Wanne, die mit dunklem Pivovar Krakonoš gefüllt sei. Das schäume besonders gut und habe durch den starken Hopfengeruch eine beruhigende Wirkung. Dann lässt sie mich allein, und ich lasse mich langsam in das sprudelnde, warme Bier sinken. Das Malz wirbelt auf, der süße Duft des Hopfens steigt mir in die Nase, die Muskeln werden weich, die Lider schwer, und ich spüre, wie mein innerer Schwerpunkt mit mir sinkt. Ich weiß nicht, ob ich dabei der Seele des tschechischen Bieres nähergekommen bin. Aber meiner eigenen.
Im Morgengrauen ist die Prager Altstadt besonders schön. Auch weil die Zechtouristen dann noch schlafen
Borjomi? Wenn Ihnen das nichts sagt, schließen Sie die Augen, und stellen Sie sich ein Wasser vor, das fast so schmeckt wie salzige Brause. Es entspringt einer Schlucht im Kleinen Kaukasus und ist für Georgien so wichtig wie Coca-Cola für die USA VON STEFANIE FLAMM
Schon Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt haben dieses Wasser gekostet, als Josef Stalin sie 1944 nach Jalta geladen hatte, um Europa neu zu ordnen. Auch 46 Jahre später, als Helmut Kohl mit Gorbatschow die deutsche Einheit verhandelte, war Borjomi wieder dabei. Es war der Premiumsoftdrink der Sowjetunion, wo es immer auf dem Tisch stand, wenn es etwas zu feiern oder zu besprechen gab. Und wenn Sie jetzt denken: olle Kamellen!, sage ich: Stimmt, aber die Geschichte geht weiter. Sie ist wie alles in Georgien ziemlich verworren. Kommen Sie trotzdem mit?
Wir, also Sie und ich, fliegen Ende Oktober, als es in Deutschland schon ziemlich kalt ist, nach Tbilissi. Und wir sind erst mal überwältigt von der Energie dieser Stadt. So viele Menschen, die nicht nach Hause wollen. So viele, die fragen, wie man die Lage gerade sieht. Es stehen, was Sie und ich bei der Reiseplanung übersehen haben, gerade Wahlen an, von denen viel abhängt für das kleine Land zwischen Russland und der Türkei. Noch sieht es so aus, als könnte die proeuropäische Opposition die russlandhörige Regierung aus dem Amt jagen. Aber es scheint knapp zu werden. Während wir uns abends im lauschigen Innenhof des Literaturhauses die erste Flasche Borjomi gönnen, wird in den Straßen demonstriert. Transparente wünschen Wladimir Putin in die Hölle und den eigenen Ministerpräsidenten ins Gefängnis. Der Kellner im Littera, Georgiens bekanntestem Spitzenrestaurant, erzählt, er habe unlängst ein paar Tage in Untersuchungshaft verbracht, weil er gegen ein Gesetz auf die Straße gegangen sei, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter Strafe stellt. Er ist nicht überzeugt von unserer Getränkewahl. Borjomi zum Essen, das sei eine sowjetische Unsitte gewesen, sagt er. Kein zivilisierter Georgier mache das noch. Es sei viel zu intensiv. Seine Empfehlung: »Ein Glas vor dem Frühstück, eines nach dem Abendessen«, die 60 darin nachgewiesenen Mineralien würden helfen bei der Verdauung.
Aber weil wir ja wegen Borjomi hier sind (und nachweislich keine zivilisierten Georgier), bringt er uns eine dieser hellgrünen Flaschen, die heute ein wenig schlanker sind als zu Sowjetzeiten. Der erste Schluck schmeckt ein wenig irritierend, der zweite leicht säuerlich und im Nachgang auf eine sensationelle Art salzig. Nach dem dritten Schluck denken Sie, was alle denken, die dieses Wasser zum ersten Mal probieren: Das ist ja mal was anderes als Evian oder San Pellegrino. Noch eine Flasche!
Am nächsten Morgen, als wir auf dem Weg zum Busbahnhof sind, ist die Stimmung in der Hauptstadt so geladen, dass man ein Streichholz an der bloßen Luft entzünden könnte. Panzer in den Straßen, Wasserwerfer. Die proeuropäische Staatspräsidentin, die bald durch einen PutinFreund ersetzt werden wird, hat zu einer Kundgebung aufgerufen. Den Busbahnhof von Tbilissi muss man sich wie einen riesigen Gemüsemarkt vorstellen, wo zwischen Granatapfel und Mispelständen im Stundentakt Sammeltaxis in alle Teile Georgiens abfahren. Wir steigen in einen Mercedes Sprinter, der in seinem früheren Leben einmal einem deutschen Malereibetrieb gehört hat. Diese marschrutki sind die unkomplizierteste und billigste Art, um in Georgien von A nach B zu kommen. Als wir nach drei Stunden ordentlich durchgeruckelt auf einem Asphaltplatz in der Region SamzcheDschawachetien auf 820 Metern über null ankommen, fühlt sich das an, als hätten wir das Sonnensystem gewechselt. Plötzlich ist alles anders, die Stimmung, die Farben, die Temperatur. Georgien sieht hier oben ein bisschen aus wie der Schwarzwald. Viele Nordmanntannen, auf den
SGipfeln der erste Schnee. Irgendwo donnert immer ein Wasserfall. Nebel steigt aus dem Tal auf, in dem sich alles ums Wasser dreht, seitdem hier vor rund 200 Jahren ein magenkranker Soldat durch einen Schluck Borjomi geheilt worden sein soll. Andere Quellen erzählen von einem weidwunden Hirsch, dem ein BorjomiBad ein neues Leben geschenkt hat. Auch die Gesundung der Tochter eines russischen VizeZaren hat bei der Legendenbildung eine Rolle gespielt. Fest steht, dass um das Jahr 1830 ein Arzt diesem Wasser einen ungeheuren Reichtum an Hydrogencarbonat und Fluor bescheinigte, woraufhin ein anderer Arzt begann, es auf Flaschen zu ziehen und in Tbilissi als Medizin zu verkaufen. Ab 1850 verlegte der russische Zar, dessen Armee diese Region gerade erobert hatte, seine Sommerresidenz in die Nähe der Quelle, gefolgt von seinen Günstlingen, die hier bald ihr eigenes BadenBaden aufmachten. Zu Sowjetzeiten sollen dann jeden Sommer Hunderttausende von ihren Gewerkschaften hierhergeschickt worden sein, um die Vorzüge des Wunderwassers zu genießen.
Wir fragen uns allerdings, wo die alle gewohnt haben. Am ersten Abend wirkt Borjomi noch recht übersichtlich. Ein großes FünfSterneHotel mit Paradeauffahrt und vielen Balkonen scheint das erste Haus am Platz zu sein. Auch die kleineren Pensionen auf der Kurpromenade haben sich mit Giebelchen, Rundbögen und Fachwerk schick gemacht. Dazwischen immer wieder alte georgische Holzhäuser mit kunstvoll geschnitzten Balkonen, kleine Cafés, ein winziger Supermarkt, schließlich eine Reihe von Hüttchen, in denen pittoresk auf Schnüre gezogenes Trockenobst verkauft wird, Tannenhonig, Gewürze und die traditionellen Fellkappen georgischer Schäfer.
Die erste Wasserfabrik nahe der historischen Quelle ist heute ein Museum
Die ersten Menschen, die uns begegnen, sind ein paar vollverschleierte Frauen, die vor einer Batterie Geländewagen Selfies machen. Ein paar amerikanische Wanderer, ein Ehepaar aus Kasachstan, das mit Wanderstöcken und Stirnlampen aus dem Wald kommt. Unser Hotel liegt am Ende der Promenade im ehemaligen Sommerhaus des persischen Botschafters am Hof des Zaren. Draußen rauchblaues Schnitzwerk, drinnen überall Troddeln und Glitzer und Mosaike. Im Innenhof plätschert ein Brunnen. Die Bar ist geschlossen, weshalb wir uns zwei Flaschen Borjomi aus der Minibar genehmigen. Herrlich, wie das runtergeht! Danach Dampfbad und Sauna. Auch herrlich. Nach dem Frühstück sind wir mit Ea im Mineralwasserpark verabredet. Sie ist ein wenig unzufrieden mit unseren dünnen Jacken. Ganz Borjomi freue sich gerade auf den Winter, sagt sie. Bald gehe es hier wieder richtig los. Georgier kämen mit Skiern und Schlitten und viele Araber, die noch nie Schnee gesehen hätten. Im Sommer muss der Mineralwasserpark ein ziemlicher Rummelplatz sein, mit Fahrgeschäften, Kletterpark, zahllosen Bühnen. Heute Morgen ist es hier still wie in einem dichten Wald. »Riecht ihr den Duft der Tannen?«, fragt Ea. Im Hauptberuf ist sie Expertin für Amphorenwein, Georgiens zweitberühmtestes Getränk. Sie begleitet Reisegruppen durch die Anbaugebiete. Wenn Zeit ist, baut sie zwischendurch einen DetoxStop in Borjomi ein. Wir machen es also wie ihre verkaterten Gäste: Tannenduft durch die Nase ziehen, kalte Bergluft in die Lungen saugen, dann Borjomi trinken, so, wie es aus dem Boden sprudelt: 40 Grad warm und ohne Kohlensäure.
Die KatharinenQuelle, benannt nach dieser ominösen Zarentochter, liegt unter einer frisch geputzten Glaskuppel, ist ansonsten eher schlicht. Das Wasser kommt aus einem Hahn, wie man ihn im Keller hat, und es müffelt. Schwefel? »Nein, Methan. Wenn ihr
ein paar Sekunden wartet, ist es verflogen.« Da ich Sie hierhergelockt habe, mache ich gerne den Anfang –und bin ein wenig irritiert. Warm schmeckt Borjomi wie abgestandenes Nudelwasser.
Eine ältere Dame aus dem Ort, die gerade dabei ist, eine ganze Flasche abzufüllen, lacht. Sie trinke das auch erst, seit sie über 70 ist. Aber Ea insistiert: »Einen Becher! So ist es am gesündesten.« Nur wenn es frisch aus der Quelle komme, seien die freien Elektronen im Wasser noch aktiv. Diesen chemischen Prozess kenne man erst seit den Fünfzigerjahren. Doch die Georgier hätten schon immer gewusst, dass dieses Wasser sehr viel kann. Die Hirsch-Geschichte sei über tausend Jahre alt. Doch erst ein gewisser Michail Romanow, Cousin des Zaren, habe 1890 ein Geschäft daraus gemacht, als er das Wasser in großem Stil mit Kohlensäure versetzen ließ; ab 1906 wurde maschinell abgefüllt. Sein ehemaliger Palast liegt ein wenig außerhalb im Park von Likani. Mit dem Auto sind es zehn Minuten, in denen uns klar wird, das Borjomi wohl in mindestens drei Zeitaltern gleichzeitig lebt. Da sind uralte Siedlungen mit frei laufenden Kühen im Tal, apfelgrüne Weiden, Feigen- und Walnussbäume, dazwischen immer wieder Hotels und Hotelbaustellen westlicher Ketten. Und oben, in den einstigen Premiumlagen, schließlich die schlecht gealterten sowjetischen Gewerkschaftsklötze.
In viele regnet es rein. In andere wurden Flüchtlinge aus Abchasien und Südossetien einquartiert, nachdem Russland diese Gebiete in den Neunzigerjahren unter seinen »Schutz« gestellt hatte. »20 percent of Georgia are occupied by Russia«, stand auf der Rechnung des Littera, die wir in Tbilissi bekommen haben. Damit das keiner vergisst. In Borjomi vergisst es wohl niemand. Der nächste Posten der russischen Armee ist nur 60 Kilometer entfernt.
Trotzdem sollen wir jetzt das Domizil eines russischen Besatzers bewundern, das aussieht, als habe man die halbe Altstadt von Siena zu einer Residenz zusammengeschoben und die einzelnen Gebäudeteile mit Zeltdächern versehen. In der Mitte ein Campanile aus rotem Stein mit weißen Schmuckbändern. Der Hausherr muss ein lustiger Vogel gewesen sein. Er ging gerne auf Schmetterlingsjagd und war ständig in Frauen verliebt, die er aus dynastischen Gründen nicht heiraten durfte.
»Georgien hat ihm viel zu verdanken«, sagt Ea. Er war es, der aus dem Heilwasser von Borjomi eine Marke gemacht hat, die heute wieder sehr gut verkauft. Auch in Deutschland bekommt man das Wasser in vielen Geschäften, wo die Leute bereit sind, gut fünf Euro pro Liter zu zahlen.
Was niemand sagt, wir aber nachlesen konnten: Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stand die Produktion zwei Monate lang still, weil der russische Haupteigentümer des Wasserkonzerns IDS Borjomi von der EU mit Sanktionen belegt worden war. Es hat uns daher nicht überrascht, dass es kompliziert war, einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Wochenlang ging es hin und her, bis endlich die Zusage kam. Die Bedingung: keine Fotos, keine politischen Fragen. Wir fahren trotzdem hin.
Die brandneue Abfüllanlage Borjomi 2 liegt auf halbem Weg in Richtung Borjomi-CharagauliNationalpark, wo auch der Kleine Kaukasus ziemlich wild ist. 120 Braunbären und 50 Luchse wurden dort im vergangenen Jahr gezählt. Der Direktor Merab Achmeteli reicht uns Schutzanzüge und Helme, bevor wir die Produktionshalle betreten dürfen. Ohrschützer wären auch gut gewesen. In der Abfüllhalle ist es so
laut wie auf einer Baustelle. Rund um die Uhr rattern hier PET-Kolben und Glasrohlinge in »Georgischgrün« über Förderbänder, werden erhitzt, zu Flaschen aufgeblasen, wieder abgekühlt und befüllt und mit Etiketten in englischer und georgischer Sprache bedruckt, darauf ein roter Hirsch vor grünen Hügeln. Im werkseigenen Bahnhof wird das Wasser dann verladen und auf den Weg in 41 verschiedene Länder gebracht.
Nach zwei Stunden wissen wir alles über moderne Verfahrenstechnik, UV-sichere Aludosen und den energetischen Vorteil von Plastikflaschen. Wir wissen auch, dass IDS inzwischen mehr Wasser abfüllt als einst der volkseigene Betrieb, 400 bis 450 Millionen Liter pro Jahr, dass der ukrainische Markt gerade schwächelt, in Kasachstan und Usbekistan die Zahlen aber sehr gut sind.
Zum Mittagessen lädt der Direktor ins Crowne Plaza, das Hotel auf der Kurpromenade, das uns am ersten Abend aufgefallen war. Viele dunkel livrierte Kellner, weiß eingedeckte Tische, darauf sämtliche Köstlichkeiten der georgischen Küche: Kalbfleisch in Milch, Rindfleisch in Pflaumensoße, Chatschapuri, die georgische Käsepizza, natürlich Chinkali, die mit Fleisch gefüllten Teigtaschen, die mit den Mongolen herkamen.
Der Direktor bestellt Wein, wir machen weiter mit unserem Fauxpas und bestehen auf Borjomi. Nachdem der erste Toast auf die georgisch-deutsche Freundschaft gesprochen wurde, trauen wir uns, zumindest eine verbotene Frage zu stellen: Was hält Achmeteli als Geschäftsmann von der Idee der Opposition, dass Georgien der EU beitreten soll, um sich aus dem Einflussbereich Russlands zu befreien? Aber natürlich bekommen wir darauf keine zitierfähige Antwort. Was soll er auch sagen?
2003, als sich das Land der Nato annäherte, verweigerte Russland den Import von Borjomi, aus hygienischen Gründen. Jetzt, da Georgien sich in die andere Richtung orientiert, droht die EU dem Land mit Sanktionen.
Unseren letzten Abend verbringen wir im Borjomi Palace, einem wuchtigen, 1867 als Sanatorium errichteten Feldsteinbau in mittlerer Hanglage. Man betritt ihn durch ein burgähnliches Tor, dahinter geht es zu wie auf einem großen Familienfest. Kinder rennen herum. Die Eltern sind noch im Bademantel oder haben sich schon fürs Abendessen umgezogen. Eine Kasachin um die fünfzig, die auch gerade in die Bar will, fragt, woher wir kommen. »Aus Deutschland? Weil Ihnen das Wasser so gut schmeckt?« Sie schüttelt ungläubig den Kopf. »Schmeckt es Ihnen denn nicht?« – »Doch, doch, aber ich bade lieber darin.«
RUSSLAND
BORJOMI
Schwarzes Meer GEORGIEN
TÜRKEI
Tbilissi 200 km
Kaspisches
Meer
Zu den Leistungen des Borjomi Palace zählen mit Kohlenstoff angereicherte Mineralwasserbäder oder Duschen mit Borjomi-Wasser, die laut Prospekt »neurasthenische Zustände« mildern und den Stoffwechsel aktivieren. Leider sind alle Anwendungen ausgebucht, weshalb wir am nächsten Morgen in leicht neurasthenischem Zustand wieder ins Sammeltaxi steigen und den Wellnessteil unserer Reise nach Tbilissi verlagern, in ein uraltes unterirdisches Schwefelbad in der Altstadt, wo wir 40 Grad heißes Wasser auf uns runterregnen lassen. Anschließend walkt uns eine Masseurin auf einer historischen Marmorpritsche so lange durch, bis wir jeden Knochen spüren. Sie entlässt uns mit der Aufforderung »Jetzt Borjomi trinken!«, was wir sowieso gemacht hätten. Im Littera, wie am ersten Abend. Diesmal trinkt der Kellner mit. »Auf den Frieden«, sagt er, und wir finden es kein bisschen kitschig.
Trinken auf Reisen – das kann auch schiefgehen. Auf dieser Seite erzählen unsere Autoren, was sie im Leben nicht noch einmal probieren möchten
Im Hochland von Guatemala wartet ein Hei liger darauf, dass Besucher mit ihm trinken. Maximón trägt kaum christliche Züge und ist hauptsächlich eine übrig gebliebene Gottheit der Maya, die zum Leid der Kirche bis heute von den Einheimischen verehrt wird. Um diese Figur zu treffen, reiste ich vor 30 Jah ren ins Städtchen Santiago Atitlán, wo Maximón in einer Kapelle residiert. Wer Beistand erhofft von dem Götzen aus Holz und bunten Tüchern, kommt mit Schnaps zu ihm. Die Laienpriester zu seinen Füßen, die cofrades, tranken würdevoll meine Gabe. Dann kippten sie Maximón in Rücklage und flößten auch ihm von dem Schnaps ein. Es plätscherte im Bauch der Gottheit, einem eingebauten Plastikkanister. Neben diesem Maximón gibt es inoffizielle Gottheiten. Eine davon fand ich in einem Hinterhof. Schrecklich zugerichtete Säufer saßen dort um einen Felsklumpen, der aussah wie eine vertrocknete Qualle. Die Männer stellten ihn mir als den »einzig wahren Maximón« vor. Die Puppe im Stadtzentrum, lallten sie, sei für die Touristen. Um ihrem Gott nahe zu sein, musste ich den cofrades eine Literflasche ihres Zuckerrohrschnapses abkaufen, den wir dann zusammen in uns hineinkippten. Das Zeug schmeckte wie Gift. Es verätzte mir den Gaumen, der Magen wand sich verzweifelt. Der Rausch entfaltete sich schnell und ab dem zweiten Liter sehr unschön. Doch ich trank mit, bis ich alles über den Gottklumpen erfahren hatte. Der Kater kam mit Seitenstechen, vermutlich aus meiner Leber. Ich rechnete mit Erblindung. Doch immerhin hatte ich dem wahren Maximón gehuldigt. Bestimmt war er es, der mich Tage später gesunden ließ.
Urs Willmann
Chefredakteur: Giovanni di Lorenzo
Stellvertretende
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Chef/-in vom Dienst: Dorothée Stöbener (verantwortlich)
Textchef: Johannes Gernert (verantwortlich)
In Mexiko gibt es viele gute Getränke. Doch wer spontan nur mit Bikini und Flipflops unterwegs ist, nimmt, was er kriegen kann. Wir waren eine kleine Gruppe, der Guide hieß Oswaldo. Ging es irgendwohin, sagte er nur: »Überraschung!« Was wir heute einpacken sollten? »Badesachen reichen.« Und so stiegen wir in der Mittagshitze einen Berg hinunter. Es wurde heißer, ein Flipflop brach, ich hatte den Durst meines Lebens. Unten floss der Tolantongo. Sein Wasser sah klar aus. Aber in Mexiko trinkt man nicht mal aus der Leitung. Ein paar Meter flussabwärts wälzten sich Touristen in den Fluten wie Hippos im Wasserloch. Ich musste mich entscheiden: Durst oder Durchfall? Ich stellte mich erst mal auf einen Stein. Wer will schon das Wasser trinken, in dem er steht? Dann schaufelte ich mir mit der Hand ein paar Schlucke in den Mund. Die Erfrischung blieb aus, es war brühwarm. Aber zumindest wurde ich nicht krank davon. Leitungswasser oder Eiswürfel haben mir danach keine Angst mehr gemacht.
Stella Schalamon
Redaktion: Britta Stuff (verantwortlich), Michael Allmaier (Redaktionsleitung), Redaktionsassistenz: Beatrice Benedikt, Vivian Rossau
Art-Direktion: Haika Hinze (verantwortlich)
Gestaltung: Dorothee Holthöfer
Das Reisegetränk meiner Kindheit ist rot. Wir fuhren jedes Jahr nach Frankreich. Hinter der Grenze machten wir Rast. In einem Bistro gab es Pommes, Wein für die Erwachsenen und für uns Kinder ein Glas fraise avec l’eau. Heute würde es wohl scheußlich süß schmecken, damals waren diese ersten Gläser Erdbeersirup das Versprechen auf Ferien. Einmal, mit 13, fuhr ich nicht nach Frankreich, sondern nach Kanada, zu meiner Tante. Auch dort würde ich etwas Rotes zu trinken bekommen. Nichts für Kinder, denke ich heute.
Die Tante reichte mich an einen Freund von ihr weiter. Ich sollte etwas erleben. Im Nordosten von Quebec trafen wir weitere Leute, mit denen wir paddelten und wanderten. Sie zeigten mir diesen Kot und jene Tatzenspur und erklärten, welche Tiere dahintersteckten. Auch brachten sie mir das Schießen bei.
Dann sahen wir Karibus, so etwas wie Rentiere in größerer Ausführung. Eins davon wollten sie töten. Wir legten uns auf eine Anhöhe, drei oder vier Gewehre im Anschlag. Sie nickten mir zu, dass ich schießen sollte, und ich schoss, und das Tier fiel. Wir gingen zu ihm, sie brachen es auf, einer nahm einen Becher aus seiner Tasche und fing etwas von dem Blut auf, das aus dem Leib pulsierte. Er reichte mir den Becher. Der Saft darin war rot, aber dunkel, nicht so fröhlich-hell wie fraise avec l’eau. Er roch auch nicht süß, sondern wild, satt, überwältigend. Ich war zu gefangen in all der Aufregung, um abzulehnen, und trank. Es schmeckte warm und schwer, nach Kräutern und moorigen Wiesen, ein bisschen salzig und metallisch. Insgesamt eklig, dabei auch lockend.
Bjørn Erik Sass
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Eine Advertorialstrecke des Zeitverlags
→ KANADA Raue Berge, türkisblaue Seen und weites Land: pure Natur entdecken im zweitgrößten Land der Welt → TÜRKIYE Wo Geschichte auf Genuss pur trifft: zwischen antiken Weltwundern und belebten Märkten schlendern → NIEDERÖSTERREICH Vorbei an grünen Auen, sanften Tälern und beeindruckenden Gipfeln: mit dem Rad unterwegs in Niederösterreich
Nach der Kälte des Winters endlich wieder die Sonne im Gesicht spüren – wir können es meist kaum erwarten, wenn der Frühling vor der Tür steht und einen Neuanfang verspricht. Ein Neuanfang bedeutet auch, sich mit Vorfreude auf die nächste Urlaubsplanung stürzen zu können. Auf den folgenden Seiten haben wir daher die besten Reiseziele für die schöne Jahreszeit herausgesucht. Von Aktivurlaub in unberührter Natur über entspannte Radtouren mit Verwöhnmomenten durch Deutschlands schönste Regionen bis hin zu Städtetrips mit einzigartigen Kulturhighlights in luxuriösen Hotels – die folgenden Tipps katapultieren uns direkt ein paar Monate voraus in die strahlende Sonne. Aber Achtung: Sie lassen das Fernweh garantiert größer werden!
→ FERNREISEN
KANADA – 03
→ STADT & KULTUR
TÜRK İ YE – 04
→ AKTIVURLAUB
RHEINLAND-PFALZ – 06
KÄRNTEN – 07
NIEDERÖSTERREICH – 08
→ WELLNESS & GESUNDHEIT
ADLER SPA RESORT – 10
SIEBENQUELL/ BAYERN – 11
→ MEER
OCEANIA CRUISES – 12 AMADEUS FLUSSKREUZFAHRTEN – 13
→ INSPIRATION
REISEKATALOGE – 14
FERIENHÄUSER & -WOHNUNGEN – 16
Die schönsten Rückzugsorte vor den Toren Montréals
Von der Metropole in die Natur: Nur 45 Minuten trennen Montréal von klaren Seen, dichten Wäldern und imposanten Bergen. Wer eine Auszeit sucht, ist hier, in den Nationalund Regionalparks der Laurentides, am richtigen Ort. Ob Abenteueroder Luxus-Urlaub, die Region zwischen Saint-Sauveur und MontTremblant eignet sich hervorragend für jeden Anspruch.
Die Auswahl an Unterkünften ist dabei groß: Die 30 individuellen Suiten des Hôtel Quintessence in Mont-Tremblant bieten einen großzügigen Blick auf den anliegenden Lac Tremblant. Klare Bergluft gibt es im stilvollen Relais & Châteaux-Hotel Stonehaven Le Manoir, das am Hang des Sainte-Agathe-des-Monts thront. Wer den direkten Kontakt zur Natur sucht, findet mit einer der Blockhütten oder Eco-Lodges von Farouche Tremblant die perfekte Unterkunft. ⏹
Raus aus dem Alltag: Nachhaltige Entspannung in Nova Scotia
Neufundland
CRD Select – Travel in Luxury steht für erstklassige Reisearrangements, die von erfahrenen Reiseexperten mit Leidenschaft konzipiert werden. Die individuellen Wünsche und Vorstellungen der Kunden stehen dabei an erster Stelle. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Heimfahrt bietet CRD Select umfassenden und persönlichen Service, der eine Kanadareise unvergesslich macht. Weitere Informationen unter: → crd-select.de
Wildlife Safari in Kanada
Luxusreisen in Kanada? Zugegeben: das nordamerikanische Land ist eher für seine raue Natur und unendlichen Weiten bekannt. Doch gerade das macht Kanada zu einer erstklassigen Wahl für Abenteurer mit Premiumanspruch. Neben namhaften Luxushotels in den Metropolen Toronto, Vancouver, Montréal und Québec City erfüllt CRD Select auch »Once in a lifetime«-Erlebnisse in der kanadischen Natur. Ganz ohne Massentourismus. Und wer das Abenteuer im Freien sucht, muss dabei keinesfalls auf Komfort verzichten. Längst haben sich hochwertige Remote-Unterkünfte im Land des Ahorns etabliert.
Schon mal einen Bison in freier Wildbahn gesehen? Kanadas Wildtiere ziehen Reisende aus der ganzen Welt an. Nicht nur sind Wildtierbeobachtungen direkt am Straßenrand häufig, auch exklusiv geführte Touren zum Wildtierbeobachten locken als »Canadian Safari«. Im ganzen Land haben sich bereits Hotels und Lodges darauf spezialisiert, Bären, Elche, Adler und Wale in freier Wildbahn zu beobachten. So bietet das nur per Flugzeug erreichbare Nimmo Bay Wilderness Resort im Great Bear Rainforest in British Columbia eine besondere Mischung aus Abenteuer und Luxus. Zertifizierte Outdoor-Guides führen Bootsexkursionen zu Walen und Grizzlybären und begleiten Wander- und Paddeltouren.
1 Der moderne Bau des Fogo Island Inn ermöglicht eine einzigartige Aussicht auf die raue Natur Neufundlands. 2 Das kanadische Churchill ist einer der besten Orte der Welt, um wilde Eisbären zu beobachten.
Zurück im Resort warten das Wellness-Team mit entspannenden Treatments sowie ein erfahrenes Küchenteam mit außergewöhnlicher Kulinarik.
Das perfekte Ziel für eine typisch kanadische Safari ist auch Churchill in Manitoba. Diese Safari führt allerdings aufs Wasser: nämlich in die Hudson Bay. Mehr als 3.000 Belugawale leben hier zwischen Juli und August, und einige von ihnen sind vielleicht auf einer Kajak-Tour anzutreffen. Churchill ist außerdem einer der besten Orte der Welt, um im Herbst wilde Eisbären zu bestaunen. Im Tundra Buggy, auf einer privaten EisbärWalking-Safari oder vor dem Fenster einer Eisbären-Lodge kommt man den imposanten Vierbeinern unglaublich nah. Wer den unverbauten Meerblick schätzt, wird auf einer abgeschiedenen Insel in Neufundland gut aufgehoben sein. Dort thront das Fogo Island Inn, nur wenige Meter von den Wellen des Nordatlantiks entfernt. Das luxuriöse Hotel bietet 29 individuell gestaltete Suiten mit raumhohen Fenstern für einen atemberaubenden Blick auf vorbeiziehende Eisberge und Wale.
Die einzigartige Natur Kanadas garantiert einen unvergesslichen Aufenthalt.
Endlich abschalten und runterkommen. Wer dieses Gefühl sucht, ist in Nova Scotia an der kanadischen Atlantikküste bestens aufgehoben. Die maritime Provinz ist das ganze Jahr über besuchbar und lockt mit bewaldeten Klippen, weiten Küstenstraßen und malerischen Fischerdörfern.
Im Herzen der UNESCO Southwest Nova Biosphere liegt die Trout Point Lodge. Die luxuriös ausgestattete Unterkunft mitten in der Wildnis ist das weltweit erste von der Starlight Foundation zertifizierte Starlight Hotel. Sie ist ideal für Sternbeobachtungen, Waldbaden, Kajak- und Kanutouren oder Vogelbeobachtungen geeignet. Auch kulinarisch setzt die Trout Point Lodge Maßstäbe: Als erstes Restaurant Kanadas wurde sie von der britischen Sustainable Restaurant Association mit drei Sternen für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. ⏹
Wem ein einziges Reiseziel nicht genug ist, der wird den außergewöhnlichen Komfort an Bord des Rocky Mountaineers zu schätzen wissen. Der ikonische Luxuszug ermöglicht die Sicht auf spektakuläre Berglandschaften, die an Panoramafenstern und Aussichtsplattform der Waggons vorbeiziehen. 2023 fuhr der Rocky Mountaineer zum dritten Mal in Folge den Titel als »World‘s Leading Luxury Train« ein. Drei verschiedene Routen führen durch British Columbia und Alberta. Wer in den Rocky Mountaineer einsteigt, den erwarten frisch zubereitete À-la-Carte-Menüs mit GoldLeaf-Service an Bord sowie luxuriöse Hotelübernachtungen an den Reisezielen. Ob mitten in der Wildnis oder an Bord eines legendären Luxuszuges – Kanada verbindet Abenteuer und Eleganz auf nordische Art und Weise. ⏹
Mehr Informationen gibt es auf der Homepage von CRD Select → crd-select.de
Zwischen Europa und Asien wartet ein Mix aus antiker Kultur und kulinarischen Traditionen.
Schon vor 9.000 Jahren wurde in Anatolien eine der frühesten bekannten Kulturen dokumentiert. Die archäologische Stätte Göbeklitepe im heutigen Şanlıurfa beherbergt die weltweit ältesten bekannten, von Menschenhand geschaffenen Monumentalbauten, die auf 9.600 v. Chr. zurückgehen. Dieses archäologische Wunder ist mit beeindruckenden Steinreliefs und Statuen geschmückt und bietet einen seltenen Einblick in die Rituale und das tägliche Leben der frühen Menschen der Region. Die neolithische Siedlung Çatalhöyük aus der Zeit um 7.400 v. Chr. in der Nähe der heutigen Stadt Konya gilt zudem als die erste städtische Entwicklung der Welt. Auch die antike Seefahrt hat in Türkiye Überreste hinterlassen, die heute bestaunt werden können: Die prächtige Burg von Bodrum beherbergt das Bodrum-Museum für Unterwasserarchäologie, in dem das berühmte Uluburun-Schiffswrack zuhause ist. Das von einem einheimischen Schwammtaucher vor der Mittelmeerküste bei Kaş entdeckte 15 Meter lange Schiff aus der späten Bronzezeit transportierte tonnenweise Zinn und Kupfer und bietet Einblicke in die antiken Handelsnetze, die vor über 3.000 Jahren die Rohstoffe für die Bronzeproduktion lieferten. Auch die Ruinen der bronzezeitlichen Stadt Hattuşa, die von circa 1650 bis 1180 v. Chr. Hauptstadt des Hethitischen Großreiches war, können heute besichtigt werden. Die Stätte in der Provinz Çorum liegt knapp 200 Kilometer von Ankara entfernt und zählt seit über 30 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Antike Errungenschaften, die die Welt veränderten Türkiye ist zudem Heimat vieler bahnbrechender Erfindungen. Hier wurden das erste Pergament hergestellt und die ersten Münzen geprägt. Pergamon, die UNESCOWelterbestätte in der Nähe des heutigen İzmir gelegen, hat mit der Entwicklung des Pergaments wortwörtlich Geschichte geschrieben und den Weg für die Entstehung von Büchern, wie wir sie heute kennen, geebnet. In Pergamon befand sich einst die zweitgrößte Bibliothek der antiken Welt mit rund 200.000 Bänden, nach Alexandria. Auch die Celsus-Bibliothek in Ephesos, ebenfalls eine UNESCO-Welterbestätte, zählt zu den beeindruckendsten antiken Bauwerken der römischen Zeit. Sie diente nicht nur als Wissensspeicher, sondern auch als Grabmal für ihren Stifter, Tiberius Iulius Celsus. Im westlichen Türkiye entstand im Königreich Lydien während der Eisenzeit die weltweit erste Form einer Währung. Die Lydier prägten im 7. Jahrhundert v. Chr. die ersten Münzen der Welt und meinten mit dem Ausdruck »so reich wie Krösus« ihren König.
Das Land Trojas begehen Troja, eine der bekanntesten antiken Städte, wird bis heute von ihrem Mythos lebendig gehalten. Dabei ist sie absolut real: Die Geschichte erwacht zum Leben, wenn man die Ruinen erkundet, in denen sich eine der berühmtesten Schlachten der Literatur abspielte. Auch der nahe gelegene Berg Ida besitzt eine besondere mythologische Anziehungskraft: Hier fand der Erzählung nach der erste Schönheitswettbewerb der Welt zwischen den Göttinnen Aphrodite, Hera und Athene statt. Auch Assos, der Ort, an dem Aristoteles 335 v. Chr. seine Philosophenschule gründete, befindet sich in der Region. alle Fotos: © goturkiye
1 Die Ortaköy-Moschee in İstanbul steht am Rande des Bosporus, der Meerenge zwischen Europa und Asien. 2 Das Löwentor ist eines der Stadttore der hethitischen Hauptstadt Hattuşa. 3 Die Celsus-Bibliothek steht in Ephesus und war zur römischen Zeit eine öffentliche antike Bibliothek. 4 Bei einer Fahrt mit dem Heißluftballon genießen Besucherinnen und Besucher den Ausblick auf die Gesteinsformationen in Kapadokya, einer Region im Zentrum Türkiyes. 5 Die archäologische Stätte Göbeklitepe beherbergt Monumentalbauten, die bis 9.600 v. Chr. zurückgehen. Die archäologischen Untersuchungen dauern bis heute an. 6 Die Geschichte des Olivenanbaus reicht in Türkiye Jahrtausende zurück und hat bis heute auch eine kulturelle Bedeutung für das Land.
İstanbul: Ein Tor zwischen den Welten Keine Stadt verkörpert das Verschmelzen von Epochen und Kulturen so sehr wie İstanbul. Die Bosporus-Metropole war über Jahrhunderte Hauptstadt dreier Reiche – das byzantinische, römische und osmanische – und hat sich stets neu erfunden. Auch die Architektur der Weltstadt spiegelt die Diversität İstanbuls wider. Ein Besuch der Hagia Sophia (»Heilige Weisheit«) fühlt sich an, als würde man in eine Zeitkapsel treten. Ursprünglich als christliche Basilika vor etwa 1.500 Jahren erbaut, war sie fast ein Jahrtausend lang die größte Kathedrale der Welt. Ihre scheinbar schwebende Kuppel setzte den architektonischen Standard sowohl für Kirchen als auch für spätere Moscheen. Die Mosaike des Gebäudes beeinflussten zudem die östliche und westliche Kunst gleichermaßen. Heute steht die Hagia Sophia als große Moschee in der Altstadt von İstanbul. Schließlich ist İstanbuls Großer Basar ein echtes Fest für die Sinne. Mit 64 Straßen und fast 4.000 Geschäften ist er einer der ältesten und größten überdachten Märkte der Welt: Er geht auf das 15. Jahrhundert zurück.
Die Ursprünge der Kulinarik entdecken Joghurt, Türkischer Kaffee und das feinste Olivenöl der Antike – viele heute selbstverständliche Genüsse haben ihre Ursprünge in Türkiye. Es wird den Türkinnen und Türken zugeschrieben, dass sie Yoğurt – dieses einfache, aber äußerst beliebte Milchprodukt – in den Rest der Welt eingeführt haben. Als ein Grundnahrungsmittel der türkischen Küche wird Jogurt häufig zu herzhaften Gerichten wie Mantı (türkische Teigtaschen), Dolma (mit Hackfleisch und Reis gefülltes Gemüse) und Kebabs (gegrilltes Fleisch) gereicht. Der türkische Kaffee, bekannt für seinen intensiven Geschmack, wird fein gemahlen und in kleinen Tassen mit türkischen Süßspeisen serviert. Als Symbol der Gastfreundschaft und unverzichtbarer Bestandteil feierlicher Anlässe wurde der türkische Kaffee von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Wer die lokalen kulinarischen Traditionen und das vielfältige Angebot an Gerichten auf Olivenölbasis kennenlernen möchte, ist in den beliebten Bauernhof-Restaurants in Urla genau richtig. Einige dieser Lokale wurden kürzlich mit dem renommierten Grünen Michelin-Stern, der das Engagement für Nachhaltigkeit hervorhebt, ausgezeichnet.
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Türkiye ist mehr als nur ein Reiseziel – sie ist eine lebendige Geschichtsstunde, eine kulinarische Offenbarung und eine Inspirationsquelle für alle, die die Ursprünge unserer Zivilisation hautnah erleben wollen. Egal ob man die Ruinen antiker Metropolen erkundet, durch pulsierende Basare schlendert oder die wilde Natur Anatoliens entdeckt – eine Reise in Türkiye bedeutet eine Reise durch die Jahrtausende.
Naturschätze und geheimnisvolle Landschaften
Wer sich vom Erkunden der historischen Stätten und dynamischen Metropolen entspannen möchte, wird in Türkiye ebenso fündig. Immerhin ist die Artenvielfalt in Türkiye für die gemäßigte Klimazone einmalig. Trotz fast 10.000 bekannten Pflanzenarten werden hier fast jede Woche neue Pflanzenarten entdeckt. Die geografische Lage Türkiyes an der Kreuzung zwischen Europa und Asien macht sie außerdem zu einem Paradies für Vogelbeobachterinnen und -beobachter. Der Bosporus in İstanbul, das östliche Schwarzmeergebirge und das Amanos-Gebirge sind drei der weltweit wichtigsten Flugrouten für Vögel, die zwischen Afrika und Europa unterwegs sind. Zweimal im Jahr bieten diese Regionen ein spektakuläres Schauspiel, wenn Tausende von Vögeln über sie hinwegziehen. Und hoch hinaus geht es mitunter auch für Besucherinnen und Besucher des Landes – zum Beispiel bei einer Ballonfahrt, die in Kapadokya, einer Region im Zentrum Türkiyes, angeboten werden. Die Region ist für ihre sogenannten Feenkamine, besondere Gesteinsformationen, bekannt. ⏹
Eine Reise nach Türkiye ist eine Reise durch die Jahrtausende –von antiken Wundern bis zu lebendigen Traditionen.
Das 5-Sterne-Superior Dollenberg Schwarzwald Resort vereint kulinarischen Hochgenuss mit Wellness und exzellentem Service.
Eingebettet in die malerische Landschaft des Nationalparks treffen hier Luxus und Natur in perfekter Harmonie aufeinander. Gäste genießen kulinarische Sternstunden im mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant »Le Pavillon« unter der Leitung von Spitzenkoch Martin Herrmann sowie in der gemütlichen Kaminstube und der urigen Bauernstube. Das preisgekrönte DOLLINA Spa & Health, eines der Top-Spas Deutschlands, erstreckt sich über großzügige 5.000 m². Fünf Pools, ein Bergsee, eine vielfältige Saunalandschaft, Dampfbäder, großzügige Ruhezonen und exklusive Wellnesssuiten
sorgen für Wohlbefinden. Der 70.000 m² große Park mit Skulpturen, einem Amphitheater und der Renchtalhütte macht das Resort zu einem besonderen Rückzugsort.
Direkt vor der Tür lädt der Nationalpark Schwarzwald zu ausgedehnten Wanderund Radtouren ein. Unberührte Natur erleben, den Charme von Freiburg, Freudenstadt und Baden-Baden genießen oder ins nahe Elsass eintauchen – grenzenloser Genuss!
Dollenberg Schwarzwald Resort*****S Dollenberg 3 77740 Bad Peterstal-Griesbach Tel. (07806) 780 → info@dollenberg.de → dollenberg.de
Manche Eindrücke bleiben: Der Wind, der durch die Haare streicht, während der Blick staunend über die Landschaft schweift, oder der Geschmack eines Weins, der auf der Zunge tanzt – genau diese Gefühle werden zu besonderen Erinnerungen. In RheinlandPfalz warten solche Augenblicke an jeder Ecke. Ob inmitten sanfter Weinberge, verwunschener Täler, in lebendigen Städten oder auf stillen Flüssen – die zehn einzigartigen Regionen halten unzählige Lieblingsmomente bereit. Hier lässt sich die Zeit im klassischen Sinne hinter sich lassen.
Ein Genuss für alle Sinne Wenn Kultur auf Genuss trifft und Musik die Landschaft umarmt, entsteht ein einmaliges Erlebnis. Das Moselmusikfestival verwandelt historische Gemäuer und malerische Wein-
»Echt HeimatGenuss«: Wandern, Radfahren & Verwöhnmomente
Ringhotels bieten die perfekte Kombination aus Aktivität, Genuss und Entspannung. Die charmanten Hotels liegen inmitten der schönsten Natur- und Erlebnisregionen Deutschlands – von sanften Hügeln über idyllische Flusslandschaften bis hin zu beeindruckenden Bergkulissen. Auf malerischen Wanderwegen und gut ausgebauten Radstrecken lässt sich die Umgebung in individuell gewähltem Tempo erkunden. Viele Ringhotels bieten nicht nur Leihräder und Ladestationen für E-Bikes, sondern auch professionelle Tourentipps für unbeschwerte Ausflüge. Zahlreiche Hotels sind zudem ADFC- und Wanderverband-zertifiziert. Nach einem aktiven Tag erwartet Gäste echte Gastfreundschaft. Regionale Spezialitäten verwöh -
nen von herzhaften Schmankerln bis zu raffinierten Gourmet-Menüs – mit frischen Zutaten aus der Region und viel Liebe zubereitet. Die Entspannung kommt ebenfalls nicht zu kurz: Wellnessbereiche mit Sauna, Massagen und entspannenden Poollandschaften laden zur Regeneration ein. Eine Auszeit zum Energietanken ist garantiert. Zeit für die nächste Aktiv- und Genusspause? Ringhotels – privat geführt, fernab des Mainstreams und mit viel familiärem Flair bieten echt HeimatGenuss!
Ringhotels Servicebüro, München → ringhotels.de
Neue Lieblingsmomente entdecken – eine Reise voller Inspiration, unvergesslicher Erlebnisse und einzigartiger Eindrücke.
orte in Bühnen für unterschiedlichste Musikstile. Internationale Künstler verzaubern mit ihren Klängen, während die Abendsonne die Weinberge in goldenes Licht taucht. Dazu ein Glas spritziger Riesling? Perfekt abgestimmt wie ein weiterer Ton in dieser Melodie.
Grenzenlos frei Im Hunsrück beginnt das Abenteuer auf zwei Rädern. Die »Tour de Heimat« verbindet sportliche Herausforderung mit grandiosen Panoramen. In sanften Serpentinen schlängeln sich die Straßen durch grüne Täler, vorbei an urigen Dörfern und Burgruinen – eine Strecke voller Kontraste und Geschwindigkeit. Jeder Anstieg wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt, jede Abfahrt mit dem Gefühl von Leichtigkeit. Kilometer für Kilometer rückt der Alltag weiter in die Ferne.
Voll im Fluss
Das sanfte Plätschern des Wassers, das leise Klopfen des Paddels am Kanu und die unberührte Natur entlang der Lahn – hier bestimmt der eigene Rhythmus das Tempo. Nicht ohne Grund zählt sie zu den schönsten Kanu-Flüssen Deutschlands. Ganze 160 Kilometer mit immer neuen Eindrücken hinter jeder Biegung lassen sich »zu Paddel« erkunden. Zwischen der Grafenstadt Diez und dem malerischen Balduinstein säumen lauschige Hänge und Streuobstwiesen das Ufer, während sich auf dem Wasser pure Ruhe ausbreitet. ⏹
Unvergessliche Momente? Jetzt Inspiration finden und goldenen Momenten ein Stückchen näherkommen. → rlp-tourismus.de/goldene-zeit
Kärnten ist ein Paradies für Radfahrerinnen und Radfahrer.
Der Charme der österreichischen Region lockt die Sportbegeisterten besonders im Frühling. Zu Recht.
Nach der Kälte des Winters endlich wieder warme Sonnenstrahlen auf der Haut spüren. Von Vogelgezwitscher und dem Duft blühender Frühlingsblumen begleitet durch eine Berge-Seen-Landschaft wie aus einem Gemälde der Alten Meister rollen. Kein Ort könnte besser dazu einladen als das österreichische Kärnten. Im Frühling, wenn die Natur wiederaufersteht, hat Radfahren hier einen besonderen Reiz. Von sanften Tälern bis hin zu markanten Gipfeln – die Kärnter Landschaften sind geradezu prädestiniert dafür, vom Rad aus entdeckt zu werden. Die Vielfalt an Radstrecken reicht dabei von einfachen Routen für Anfängerinnen und Anfänger bis zu anspruchsvollen Touren für Profis. Dank des gut ausgebauten Netzes an Radwegen und der örtlichen Infrastruktur können sich Besucher in Kärnten schnell zurechtfinden.
Bis nach Kroatien auf dem Drauradweg Ein Ziel, das Radfahrer aus aller Welt nach Österreich lockt, ist der Drauradweg. Er verläuft auf etwa 220 Kilometern entlang der Drau von Osttirol bis nach Kroatien und führt dabei auch durch Kärnten. Durch die flache Streckenführung eignet sich der Drauradweg besonders für Familien, Seniorinnen und Senioren und weniger geübte Radfahrerinnen und -fahrer. Die Strecke begeistert nicht nur durch ihre atmosphärischen Naturlandschaften, sondern auch mit 55 Gasthöfen und ihren kulinarischen Highlights der Kärtner Alpen-Adria-Küche. Kein Wunder, dass der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) den Drauradweg als 5-Sterne-Qualitätsroute ausgezeichnet hat.
Radeln mit Blick aufs Wasser Ein weiteres Juwel Kärntens ist die sogenannte »Kärnten Seen-Schleife«. Auf einer Strecke von 420 Kilometern verbindet sie rund 20 der schönsten Kärntner Seen und Flüsse miteinander. Auf der Tour durch malerische Landschaften gibt es auch reichlich Gelegenheit für eine erfrischende Pause in einem der vielen Badeseen. Deren Wassertemperaturen können auch im Frühling bis zu 28 Grad erreichen.
Kärnten Werbung (Edward Gröger, Gert Perauer, Gert Steinthaler) 2
1 Die Landschaft
eignet
über die Drau bei Rottenstein.
Wie wär’s mit einem Leihfahrrad? Für Reisende, die ihr Zweirad zu Hause gelassen haben, gibt es das flexible Verleihsystem »Kärnten rent-e-bike«. Mit über 60 Verleihstationen ist es das größte in ganz Österreich. Radfahrerinnen und -fahrer können verschiedene Modelle – von Mountain- und E-Bikes, Citybikes bis hin zu Kinderfahrrädern – an einem beliebigen Punkt abholen und an einem anderen zurückgeben.
Auf zwei Rädern in den Zug Auch längere Strecken lassen sich in Kärnten bequem zurücklegen. Die »Sprinter«-Züge der Kärntner Bahn verkehren regelmäßig und stets mit ausreichenden Kapazitäten für Fahrräder. Besonders empfehlenswert sind der Tauern-Sprinter, der Petzen-Sprinter oder der Gailtal-Sprinter, die eine perfekte Verbindung von Rad- und Bahnreisen ermöglichen. Ein Radurlaub in Kärnten lässt sich flexibel und erlebnisreich gestalten, egal ob auf anspruchsvollen Bergstrecken oder entspannten Routen entlang der Seen und Flüsse. ⏹ → kaernten.at
������ DIE VELOVISTA 2025 –RADSPORT TRIFFT KULTUR
Ein einzigartiges Highlight in Kärnten ist »Velovista« – das große Radopening im Süden Österreichs vom 21. bis zum 25. Mai. Die Teilnehmenden radeln dabei in fünf Etappen auf verkehrsfreien Straßen von Villach über den Klopeiner See bis zum Wörthersee und Ossiacher See. Ein Musikabend und eine Wasser-Multimediashow eröffnen das dazugehörige Kulturprogramm am Klopeiner See. In Klagenfurt erwartet die Teilnehmer ein Kulinarik- und Musikfest, eine exklusive Aufführung von »Jedermann reloaded« mit Philipp Hochmair und mehr. Mehr Informationen auf: → velovista.at
Die mystische Waldviertler Entdeckertour Wer wandern will, kommt an Niederösterreich nicht vorbei. Hier herrschen ideale Bedingungen für alle, die sich im satten Grün ertüchtigen und den Kopf freikriegen wollen. Das flächengrößte Bundesland Österreichs hat zahlreiche Routen für Anfänger und Fortgeschrittene zu bieten, die sich über sanfte Hügel, durch dichte Wälder und entlang malerischer Flusstäler erstrecken. Unter den rund 2.000 Touren, die Niederösterreich zu bieten hat, findet so jeder die richtige. Zusätzlich erleichtert eine OnlineTourenkarte die Planung von familienfreundlichen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Gipfeltouren. Viele Wege sind thematisch angelegt und geben Einblicke in die Geschichte und regionale Traditionen. Das beste Beispiel hierfür ist das südliche Waldviertel. Der dortige Druidenweg führt durch die Ysperklamm, vorbei an markanten Felsformationen und Wasserfällen. Der etwa neun Kilometer lange Rundweg verläuft durch mystisch anmutende Wälder und entlang mächtiger Granitblöcke wie dem »Sitzenden Hund« oder »Inneren Steinkreis«. Nicht ohne Grund nutzten die Druiden diesen Ort einst für spirituelle Rituale. Viele der Felsformationen sind von Sagen umwoben, Tafeln entlang des Wanderweges erzählen von den keltischen Bräuchen, die einst in der Region verbreitet waren. Wer lieber in den Himmel als auf den Waldboden schaut, kommt im Waldviertel ebenfalls auf seine Kosten: Bei Nachtwanderungen mit dem Astronomischen Zentrum Martinsberg ist die Milchstraße dank geringer Lichtverschmutzung gut sichtbar. Besonders in den Sommermonaten lohnt sich eine solche Nachtwanderung, um neben angenehmen Temperaturen auch die eine oder andere Sternschnuppe zu erleben. Für kulinarische Abwechslung sorgen schließlich die regionalen Gasthäuser des Waldviertels. Lokale Spezialitäten wie Mohnnudeln oder Hirschragout sind typische Stärkungen nach einer Wanderung.
Genussradeln im Weinviertel Auch wer lieber auf zwei Rädern unterwegs ist, wird in Niederösterreich fündig. Das Weinviertel, eine bekannte Weinregion des Landes, bietet Radfahrern ansprechende Touren über sanfte Hügel und durch malerische Weingärten. Fünf ausgesuchte Sternfahrten rund um Retz verbinden die Weinlandschaften mit den historischen Kellergassen, die seit Jahrhunderten für den Weinbau bekannt sind. Ein beliebtes Ziel für Radfahrer ist die etwa 50 Kilometer lange Weinviertler Kellergassen Radrunde. Diese Tour führt durch zahlreiche Orte, die einst für die Weinproduktion bekannt waren und heute noch von der kulturellen Bedeutung des Weinanbaus zeugen. In den vielen Kellergassen, die sich entlang der Strecke aufreihen, finden sich die typischen Weinkeller und Presshäuser. Auf die geschafften Kilometer kann hier mit einem Glas lokalem Wein angestoßen werden.
Die etwas längere Wein und Kultur Radroute des Weinviertels erstreckt sich über etwa 56 Kilometer. Sie bietet Ausblicke auf die weitläufigen Weingärten, die das Landschaftsbild prägen. Wer zwischendurch vom Sattel steigen möchte, kann die zahlreichen Weingüter für eine Weinverkostung nutzen. Probieren sollte man den Grünen Veltliner, der auf den umliegenden Weinbergen angebaut wird. Ein weiterer Halt dieser Tour ist der Retzer Erlebniskeller, der größte historische Weinkeller Österreichs. Seine Länge von 20 Kilometern bietet genug Platz für alle Besucher, die die kühle Atmosphäre genießen und etwas über die Traditionen und Handwerkstechniken des Weinbaus lernen möchten. In den kleinen Dörfern entlang der Radroute gibt es außerdem zahlreiche alte Kirchen und Denkmäler zu entdecken, die von der Geschichte der Region erzählen.
Für Radfahrer, die eine Mischung aus Natur, Sport und Kultur suchen, ist das Weinviertel also die ideale Wahl. Sie bietet nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern macht es möglich, eine Region und ihre Traditionen authentisch kennenzulernen. ⏹
Mehr Informationen und weitere Tourempfehlungen gibt es auf → niederoesterreich.at
In Niederösterreich verbinden sich Bewegung, Natur und Genuss.
• Grafenegg Festival: Klassische Musik im prachtvollen Schlosspark erleben.
→ grafenegg.com/de/konzertreihen/festival
• Glatt&Verkehrt Festival: Weltmusik an einzigartigen Spielorten genießen. → glattundverkehrt.at/de
• Kultur bei Winzerinnen und Winzern:
Im Juli und August dreht sich alles um das Thema Wein.
→ niederoesterreich.at/kultur-bei-winzer-innen
• Tafeln im Weinviertel: Ein kulinarisches Erlebnis an langen Tafeln inmitten von Weingärten.
→ weinviertel.at/tafeln-buchen
• Kellergassenkulinarium bei Retz: Regionale Spezialitäten in historischem Ambiente verkosten.
→ weinviertel.at/kellergassenkulinarium
Hotel Suite Home Prague: Das perfekte Zuhause
Im Herzen Prags, nahe dem historischen Wenzelsplatz, bietet das familienfreundliche Hotel großzügige Suiten mit Küche – ideal für Gruppen und Familien mit bis zu 7 Personen. Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück. Zur komfortablen Ausstattung gehören kostenfreies HighspeedWLAN in allen Bereichen und ein Willkommensgeschenk bei Anreise. Ein besonderes Highlight ist das hauseigene Beer Spa mit unbegrenztem Biergenuss während der Anwendungen. Tiefgaragenparkplätze stehen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Bei Direktbuchung warten exklusive Vorteile wie Frühcheck-in (nach Verfügbarkeit) und Preisnachlässe auf Spa-Behandlungen. Das Hotel Suite Home Prague verspricht einen unvergesslichen Aufenthalt im Herzen der Goldenen Stadt.
Hotel Suite Home Prague Tel. +42 (0)222-230 833 → reception@ hotelsuitehomeprague.com
Renaissance an der Donau
Mitten in Bayern liegt das Städtchen Neuburg an der Donau mit seinem nahezu komplett erhaltenen Altstadtensemble aus der Renaissance- und Barockzeit. Das herausragendste und größte Bauwerk ist das Residenzschloss. Pfalzgraf Ottheinrich ließ sich auf einer Italienreise von der dortigen Architektur inspirieren. Der Innenhof vermittelt sofort eine südlich anmutende Atmosphäre. Eine Besonderheit ist die 1540 erbaute Schlosskapelle, eine der ältesten protestantischen Kirchenbauten der Welt. Neuburgs Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert zeigt sich noch heute am Karlsplatz, umrahmt von prachtvollen Häusern. Stadt-, Schloss- und Themenführungen bieten einen unterhaltsamen Einblick in die bewegte Geschichte
TOURIST INFORMATION
Ottheinrichplatz A 118
86633 Neuburg an der Donau Tel. +49 (0)8431-55 400 → neuburg-donau.info
Die bayerische Gemeinde Ottobeuren gilt als Juwel an der oberschwäbischen Barockstraße: eine der weltgrößten barocken Klosteranlagen, Kirchenkonzerte mit Orchestern und Chören von Weltrang, ein modernes Klostermuseum und ein Museum für zeitgenössische Kunst. Kulturgenuss versprechen zudem Orgelkonzerte, Kammerkonzerte und Kunstausstellungen. Der schmucke Ferienort ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt, um die erholsame Natur und geschichtsträchtige Stätten im Allgäuer Alpenvorland zu entdecken.
ANGEBOT: KLASSIK FÜR GENIESSER 4 Ü/F, Eintrittskarten für Kammerkonzert und Basilika-Konzert, Besuch des Klostermuseums u. Museums für zeitgenössische Kunst, Basilika-Führung. Bereits ab EUR 480,– p. P./DZ.
TOURISTIKAMT KUR & KULTUR
Marktplatz 14, 87724 Ottobeuren
Tel. +49 (0)8332-92 19 50 → touristikamt@ottobeuren.de → ottobeuren.de
Im Herzen Prags: Hotel Angelis
Das elegante Vier-Sterne-Hotel Angelis empfängt seine Gäste in einem stilvoll im französischen Stil renovierten Gebäude im begehrten Prager Stadtteil Smíchov. Die ausgezeichnete Lage nahe des lebendigen Einkaufsviertels Anděl und der malerischen Moldau macht das Hotel zum idealen Ausgangspunkt für Stadtentdeckungen. Kulturelle Highlights, historische Sehenswürdigkeiten und die charmante Altstadt sind bequem erreichbar. Die Umgebung lädt zum Flanieren ein – traditionelle Cafés, kleine Boutiquen und historische Plätze prägen das authentische Stadtbild. In entspannter Atmosphäre genießen Gäste den erstklassigen Service und das komfortable Ambiente der geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Eine ideale Adresse, um Prags Schätze, authentischen Charme und kulinarische Vielfalt zu erleben.
HOTEL ANGELIS → hotelangelis.com/de
In Bayern ganz oben: Coburg gilt als städtebauliches Schmuckkästchen mit hoher Lebensqualität. Das hat Tradition, denn die ehemalige Residenzstadt war über Jahrhunderte hinweg Herzogssitz und Treffpunkt des europäischen Hochadels. Von diesem Glanz zeugen bis heute imposante Bauwerke: die Schlösser Ehrenburg, Callenberg und Rosenau sowie die »Fränkische Krone« – die hoch über der Stadt thronende Veste Coburg mit ihren beeindruckenden Kunstsammlungen. Die Stadt ist bekannt für ihre Fülle an Veranstaltungen, darunter das weltweit größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens. Das Globe Coburg, Spielstätte des traditionellen Landestheaters, ist ein neuer Stern am Kulturhimmel.
COBURG MARKETING Herrngasse 4 96450 Coburg Tel. (09561) 89-8000 → marketing@coburg.de → coburgmarketing.de
Wien
Hotel Beethoven Wien –Wiener Eleganz mit Seele
In der charmanten Papagenogasse, mitten im Herzen Wiens, liegt das Hotel Beethoven Wien – ein Refugium für Individualisten, Musikliebhaber und Stadtentdecker. Direkt am Naschmarkt und dem Theater an der Wien verbindet dieses 4-SterneBoutique-Hotel Wiener Eleganz mit persönlichem Charme. Jedes der 47 Zimmer erzählt eine eigene Geschichte, inspiriert von der reichen Kultur der Stadt. In der stilvollen Lvdwig Bar werden handverlesene Cocktails serviert, während klassische Salonkonzerte am Wochenende den Geist Beethovens spürbar machen. Eine Atmosphäre, die kunstsinnig, charmant und einzigartig ist –genau wie Wien selbst.
HOTEL BEETHOVEN WIEN
Papagenogasse 6 1060 Wien
Tel. +43 (0)1 587 44 820 → info@hotelbeethoven.at → hotel-beethoven.at
Rund um das Kunstmuseum Pablo Picasso lädt Münster mit individuellen Geschäften, gemütlichen Cafés, quirligem Studierendenleben, unzähligen Fahrrädern und viel Grün zum entspannten Stadtspaziergang ein. Der Prinzipalmarkt beeindruckt mit seinen schönen Geschäften unter den Bogengängen aus Sandstein. Eine Zeitreise in die Stadtgeschichte bietet der Friedenssaal im Historischen Rathaus, wo 1648 mit dem Westfälischen Frieden europäische Geschichte geschrieben wurde. Einen beeindruckenden Panoramablick über die Dächer der Stadt genießen Gäste bei Kaffee und Kuchen im »1648 Cafe I Lounge«. Krimi-Fans folgen den Spuren der beliebten Ermittler Wilsberg, Boerne und Thiel durch die Stadt. Schlossgarten, Promenade und Aasee laden zum Verweilen und Entspannen ein.
Ein Besuch in Münster verspricht das typische »Münster Gefühl« und den besonderen Zauber der Stadt. Weitere Infos unter → tourismus.muenster.de
Das Picasso-Museum Münster präsentiert zu seinem 25-jährigen Jubiläum einen faszinierenden Ausstellungsmix aus Klassischer Moderne und abstrakter Bildhauerei. Den Anfang macht eine umfassende Werkschau des bedeutenden Farbpoeten Marc Chagall. Die Ausstellung »Marc Chagall – Bildsprachen« (8. März bis 9. Juni 2025) vereint über 120 Meisterwerke des weißrussischen Malers. Als sommerliches Highlight folgt die Ausstellung »Face to Face«, die einen spannenden Dialog zwischen Fotografie und Kunst von Pablo Picasso, Henri Matisse, Joan Miró, Marc Chagall und Georges Braque inszeniert. Der krönende Abschluss des Jubiläumsjahres widmet sich ab November 2025 der britischen Bildhauerin Barbara Hepworth, einer der einflussreichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
Tickets und Informationen rund um das Picasso-Jubiläum, zu den Ausstellungen und Begleitveranstaltungen unter → kunstmuseum-picasso-muenster.de
Das Hotel Mohren vereint erstklassige Kulinarik mit dem Charme eines historischen Grandhotels. Direkt am Marktplatz gelegen, lädt das traditionsreiche 4-SterneHaus dazu ein, die Liebe zu den Bergen zu zelebrieren, Kultur zu genießen oder entspannt durch malerische Gassen zu flanieren. Ein Aufenthalt, der weit mehr als nur eine Reise ist.
HOTEL MOHREN****
Marktplatz 6, 87561 Oberstdorf Tel. (08322) 9120 → hotel-mohren.de
Im ADLER Spa Resort THERMAE schwappen die Wellen in den Thermalpools sanft an den Beckenrand. Rundum herrscht nichts als Ruhe, nur ein paar Vögel kreisen über den sanften Hügeln der Toskana. E-Bike- und Mountainbiketouren, Wanderungen, Verkostungen und Kulturausflüge –die Liste der Möglichkeiten ist lang. Als krönender Abschluss eines erfüllten Tages wartet das abendliche Gourmetmenü, das Urlaub und Dolce Vita perfekt verbindet. Hier, im Thermal- und Weinort Bagno Vignoni, steckt jeder Moment voller Entdeckungen – ob im Spa mit maßgeschneiderten Behandlungen, beim Dinner unter
freiem Himmel oder in der einzigartigen Landschaft des Val d‘Orcia.
Heilendes Wasser
Wasser spendet neue Energie – besonders im ADLER Spa. Seit Jahrhunderten sprudeln natürliche Thermalquellen aus der Tiefe und entfalten hier ihre entspannende, regenerierende und heilende Wirkung. Thermalpool, Salzgrotte oder Sportbecken laden zum Eintauchen ein, ergänzt durch einen Panorama-Saunagang, eine individuelle Massage oder ein Detox-Programm. Perfekt für eine kleine Auszeit, die Körper und Geist belebt.
1 Dampfende Thermalpools inmitten der Hügellandschaft: Im ADLER Spa Resort THERMAE werden Bilderbuchlandschaften lebendig. 2 Wasser mit Wirkung: Eingebettet im Grün des Val d’Orcia, lädt der 36°C warme Thermalpool zum Regenerieren ein.
Top-Adresse für Longevity: Park Igls Medical Spa Resort
Wie gelingt ein langes, vitales Leben bis ins hohe Alter? Das vielfach ausgezeichnete Park Igls Medical Spa Resort widmet sich dieser zentralen Frage mit einem Fokus auf präventive Gesundheitsförderung, aktive Regeneration und ganzheitliches Wohlbefinden. Die Einrichtung verbindet universitäre Schulmedizin mit der F.X.-MayrMethode zu einem ganzheitlichen Behandlungskonzept. Modernste Diagnostik, maßgeschneiderte Therapiepläne und intensive medizinische Betreuung zeichnen das Gesundheitszentrum aus. Das Leistungsspektrum umfasst spezielle Entgiftungskuren, innovatives Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) zur Zellregeneration sowie umfangreiche medizinische Untersuchungen – alle direkt vor Ort durchführbar.
PARK IGLS MEDICAL SPA RESORT Igler Straße 51 6080 Innsbruck-Igls Tirol Tel. +43 (0)512 377 305 → park-igls.at
Herzensküche
Kochen wie »Nonna« – und dabei mit echter italienischer Leidenschaft verzaubern: Das ist das Credo des Küchenteams um Gaetano Vaccaro. Von Chianina-Fiorentina bis handgemachter Pasta entstehen hier Gourmetkreationen, die aus besten Zutaten der Region komponiert sind. Die Toskana selbst wird so zum Star auf dem Teller. Und weil zum Genuss ein guter Wein gehört, darf ein edler Tropfen aus den renommierten Weingütern der Umgebung natürlich nicht fehlen – ob am Tisch oder bei einer exklusiven Verkostung.
Highlights im Grünen Ein Besuch in der Toskana weckt die Lust auf Bewegung und neue Entdeckungen. Ob mit dem E-Bike durch die Hügellandschaft, mit der Yogamatte zum Retreat an der frischen Luft oder mit den ADLER Guides zu den beeindruckendsten Zielen – jede Jahreszeit hat hier ihren eigenen Zauber. Gäste können Naturwunder und kulturelle Highlights auf eigene Faust erkunden oder sich geführten Erlebnissen anschließen. Und eines ist sicher: Sie werden mit unvergesslichen Eindrücken zurückkehren. ⏹
Meran
Therme
Ⓒ Hotel
Wellnessurlaub im Herzen von Meran
Im milden Talkessel von Meran zeigt sich die Südseite der Alpen von ihrer schönsten Seite. Das Hotel Therme Meran in Südtirol vereint Entspannung und Genuss in Perfektion. Auf der spektakulären »Rooftop«-Wellnessoase des Sky Spa unter Palmen am Sole-Infinity-Pool offenbart sich ein atemberaubender Rundumblick auf Berggipfel, Altstadt und Thermenpark. Im Garden Spa im Erdgeschoss setzt sich die Erholungsreise fort – mit Indoor- und Outdoorpools sowie Entspannungsmöglichkeiten im Grünen unter Palmen, stets begleitet vom Panorama der Bergwelt. Das umfangreiche Wellnessangebot wird durch die direkt verbundene Therme Meran ergänzt. Vier Nächte im stilvollen Design-Zimmer mit Halbpension sind ab EUR 664,– pro Person verfügbar.
HOTEL THERME MERAN
Thermenplatz 1, 39012 Meran, Italien Tel. +39 (0)473-259 000 → info@hotelthermemeran.it → hotelthermemeran.it
ADLER Spa Resort THERMAE
Strada di Bagno Vignoni 1 San Quirico d’Orcia, Toskana (Italien)
adler-thermae.com
Wie der Darm unsere Gesundheit beeinflusst
Der Darm steuert nicht nur die Verdauung, sondern beeinflusst maßgeblich das Immunsystem, die Stimmung und sogar die Hautgesundheit. Kurz: Der Darm ist ein unterschätztes Superorgan. Im BLEIB BERG F.X. Mayr Retreat in Kärnten steht der Darm im Mittelpunkt eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts. Durch die Kombination der Modernen Mayr-Medizin mit aktuellen wissenschaftlichen Ansätzen wird die Darmgesundheit gezielt gefördert – ein entscheidender Schritt zu mehr Energie, Balance und Wohlbefinden. Entspannung finden Gäste auch im Spa-Bereich mit Thermalwasser-Pools im Innen- & Außenbereich sowie in der Saunalandschaft oder den Ruheräumen.
BLEIB BERG F.X. MAYR RETREAT Thermenweg 28 9530 Bad Bleiberg, Österreich Tel. +43 (0)4244-2205 → kontakt@bleib-berg.com → bleib-berg.com
Im 4-Sterne-Hotel Oberstdorf steht alles im Zeichen der Erholung. Die 1.500 m² große Wellnesswelt mit einzigartigem Bergblick, beheiztem Außen-Sole-Pool, Naturbadesee, besonderen Saunen und wohltuenden Anwendungen schafft einen Rückzugsort voller Entspannung. Kulinarische Verwöhnmomente und gemütliche Abende am Kamin machen die Auszeit perfekt.
HOTEL OBERSTDORF
Reute 20, 87561 Oberstdorf → hotel-oberstdorf.de
Auszeit mit Stil und Genuss
Einfach mal durchatmen und zur Ruhe kommen! Das Landhotel Voshövel ist ein Rückzugsort voller Entspannung und Komfort. Mit 75 individuell eingerichteten Zimmern und Suiten bietet es die ideale Kulisse für eine unvergessliche Auszeit. Der 4000 m² große Livingroom SPA überzeugt mit Indoor- und beheizten Outdoorpools, verschiedenen Saunen und Dampfbädern sowie großzügigen Ruhebereichen. Das SPA-Kino sorgt für gemütliche Stunden in Wohnzimmeratmosphäre. Kulinarischer Genuss wird großgeschrieben: Vom Frühstücksbuffet mit hausgemachten Backwaren aus der Bio-Bäckerei über einen leichten Lunch bis hin zu einem stilvollen Abendessen in einem der drei Restaurants – alles ist auf höchsten Genuss ausgelegt
LANDHOTEL VOSHÖVEL
Am Voshövel 1
46514 Schermbeck
Tel. +49 (0)2856-914 00
→ post@landhotel.de
→ landhotel.de
Das Resort mit 4-Sterne-Superior-Hotel und Therme am idyllischen Weißenstädter See ist ein Ort der Entspannung und Regeneration. Die großzügige Therme begeistert mit zahlreichen Wasserattraktionen, neun Erlebnissaunen und einer einzigartigen GesundZeitReise. Im SPA-Bereich verwöhnen wohltuende Wellnessanwendungen sowie traditionelle Hamam- und Rasul-Zeremonien die Sinne. Umgeben von malerischer Natur vereint das Resort Erholung, Gesundheit und bayerische Gastfreundschaft zu einem unvergesslichen Wohlfühlerlebnis.
SIEBENQUELL GESUNDZEITRESORT GMBH & CO. KG Thermenallee 1, 95163 Weißenstadt, Tel. (09253) 954 60-0 → info@siebenquell.com → siebenquell.com
Herzlich willkommen zu einer kleinen Auszeit – das Thermen- und Wellnessresort Siebenquell kennen und lieben lernen.
SchnupperZeit
5 Nächte inkl. Halbpension Plus, 1x Kräuterpackung auf der Schwebeliege, 1x Rückenmassage im Beauty & SPA, 1x Fachvortrag Intervallfasten, 1x Nordic Walking mit Trainer, 1x Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson sowie freie Nutzung der Therme und des Fitness-Studios u. v. m., Anreise am Sonntag ab EUR 699,– p. P. im DZ Standard
Ein Urlaub in der herrlichen Natur rings um das Siebenquell führt zu innerer Ruhe, Entschleunigung und Achtsamkeit.
Stressfrei am Weißenstädter See
7 Nächte inkl. Halbpension Plus, 4x Medical SPA Anwendungen – z. B. eine duftende Kräuterstempelmassage auf der Zirbenliege oder ein entspannendes Wannenbad, 1x Gesundheits-Check mit HRV-Messung, 5x Gruppenaktivität wie etwa Waldbaden, PMR, Aqua-Fitness sowie freie Nutzung der Therme und des Fitness-Studios u. v. m., Anreise am Sonntag ab EUR 999,– p. P. im DZ Standard
Erholung pur mit Wellness, Wärme und Wasserfreuden – entspannende Tage im Siebenquell genießen und den persönlichen Kraftplatz im Fichtelgebirge entdecken.
RelaxZeit Premium
3/5/7 Nächte inkl. Halbpension, 1x Kräuter-Rückenpackung auf der Schwebeliege, 1x Aroma- & WohlfühlRückenmassage im Beauty & SPA, freie Nutzung des Fitness-Studios und der Siebenquell Therme mit Wasser-, Saunawelt und GesundZeitReise, Badetasche mit großem Badetuch, Bademantel und Slipper u.v.m. ab EUR 439,– p. P. im DZ Economy
Sansibar: Luxuriöses
Hideaway im Paradies
Das exklusive Villen-Resort
The Residence Zanzibar ist eine wahre Oase, herrlich gelegen in einem 80 Hektar großen üppigen Tropenpark und an einem kilometerlangen, weißen Sandstrand direkt vor der Haustür. Elegant präsentieren sich die 66 geräumigen Villen – jede mit privatem Pool – sowie ein unübertroffener Glas-Infinity-Pool mit Traumblick auf das türkisblaue Meer. Die Gewürzinsel mit ihren palmengesäumten Stränden bietet die perfekte Umgebung für jeden Geschmack: ob für Honeymooner, Familien, Wellness-Liebhaber oder Gäste, die nach einer Safari Erholung suchen. Für Mitglieder des »Cenizaro Privilege«-Programms warten für Halbpensions-Gäste exklusive Vorteile, unter anderem WelcomeGoodies und ein Obstkorb in der Villa, Early Check-in & Late Check-out.
→ cenizaro.com/theresidence/ zanzibar/offers/cenizaromember-rate
THE RESIDENZE ZANZIBAR
→ cenizaro.com/theresidence/ zanzibar
Luxus hoch zwei auf den Malediven
Die zwei Villen-Resorts von The Residence Maldives liegen in einem der schönsten Atolle der Welt, umgeben von faszinierenden Tauchgründen. Eine kilometer lange Privatbrücke verbindet die Inseln Dhigurah und Falhumaafushi – ideal für eine exklusive Twin-Experience. Die Resorts fügen sich harmonisch in die Natur ein. Jede der hellen, geräumigen Villen bietet einen Privatpool, Sonnendeck sowie Indoor- und Outdoor-Duschen. Neun Restaurants und sechs Bars verwöhnen mit Genüssen aus aller Welt. Die Resorts begeistern mit je einem eigenen Spa by Clarins, Wassersport, Beach-Club und PADI 5*-Tauchzentrum. Mitglieder des »Cenizaro Privilege«- Programms genießen exklusive Vorteile bei Übernachtungen, Dining und Spa-Treatments.
→ cenizaro.com/theresidence/ cenizaro-privilege-offer
THE RESIDENZE MALEDIVES
→ cenizaro.com/theresidence/ maldives
Glückliche Erinnerungen und einmalige Erlebnisse – davon zehren wir ein Leben lang. Diese besonderen Momente schafft Oceania Cruises mit seinen Kreuzfahrten. Erstklassige Kulinarik, exzellenter Service und unvergessliche Routen machen das Erlebnis perfekt. Die acht modernen Schiffe für maximal 1.250 Passagiere steuern über 600 Ziele weltweit an, darunter auch kleinere Häfen, die sonst nicht auf klassischen Kreuzfahrtrouten zu finden sind. Diese Reisen sind weit mehr als ein Urlaub auf See. »Unsere erfahrenen Gäste wollen Land und Leute kennenlernen, deshalb ist bei uns die Route das Wichtigste,« betont Maik A. Schlüter, Director Business Development bei Oceania Cruises. Die Reederei bietet neben außergewöhnlichen Routen auch lange Liegezeiten und viele Übernachtaufenthalte. »Dadurch
Vietnam ist ein Land der Kontraste – pulsierende Metropolen, stille Tempel, sattgrüne Reisfelder und traumhafte Strände. Neben den quirligen Städten mit ihren Märkten und geschäftigem Treiben zeigt Vietnam mit den Reisterrassen von Sapa seine ländliche Seite.
In Hanoi laden hingegen verwinkelte Altstadtgassen zum Erkunden ein, während duftendes Pho die Sinne verwöhnt und geschichtsträchtige Bauten die Spuren der Vergangenheit sichtbar machen. Die Halong-Bucht beeindruckt mit smaragdgrünem Wasser und markanten Kalksteinfelsen in den bizarresten Formen. In Hue und Hoi An faszinieren die alte Kaiserstadt und charmanten Gassen. Ho-Chi-MinhStadt verbindet Moderne mit Tradition. Wer Vietnam nicht nur sehen, sondern die Kultur verstehen möchte, entdeckt es am
besten auf einer geführten Rundreise. Echte Begegnungen mit Einheimischen und spannende Hintergründe zu Geschichte und Traditionen werden durch die Reiseleitung ermöglicht und bringen den Reisenden die asiatische Kultur mit ihrer bewegten Vergangenheit im Spannungsfeld der modernen Gegenwart ganz nah. Eine Übernachtung in einer Dorfgemeinschaft oder Gespräche mit buddhistischen Mönchen gewähren tiefe Einblicke in das vietnamesische Leben und bereichern jede Reise.
Ein unvergessliches Erlebnis bietet die Gebeco Reise »Vietnam Vibes – Kultur, Genuss und Strandmomente«, von Hanoi bis Phan Thiet verbindet sie Kultur, Kulinarik und Entspannung. Infos und Buchung: Gebeco Rundreisen unter → gebeco.de/vietnam
Die Welt entdecken –auf außergewöhnlichen Routen, mit luxuriösem Flair, erstklassiger Kulinarik und unvergesslichen Erlebnissen.
verbringen Passagiere mehr Zeit an Land und unternehmen Ausflüge, die zu echten Erlebnissen werden.« An Bord überzeugen die Schiffe mit großzügigen Kabinen und entspanntem Luxus.
Einmalige Routenführung
»Die Routen bieten Gästen neue und einzigartige Perspektiven«, sagt Maik A. Schlüter. Oceania Cruises steuert über 600 Destinationen weltweit an – darunter eine 180-tägige Weltreise. Südamerika bietet ein besonders einmaliges Erlebnis, etwa die Fahrt durch den Amazonas. Dank ihrer Größe können die Schiffe durch den gewaltigen Strom fahren und in kleinen Häfen anlegen. Passagiere beobachten dabei das bunte Treiben auf dem Wasser und in den Dörfern an den Ufern. »Das ist ein unvergessliches
Erlebnis, das man nur einmal im Leben macht.« Auch Kreuzfahrten ans andere Ende der Welt, über das Kap Horn und vorbei an riesigen Eisbergen, ziehen Reisende in den Bann. Da Oceania Cruises kaum feste Routen anbietet, gibt es eine große Auswahl an Variationen – jede Reise bietet neue Facetten von Land und Leuten. ⏹
Oceania Cruises bietet außergewöhnliche Routen und authentische Erlebnisse rund um den Globus. → oceaniacruises.com/de
Wenn sich die Tulpenfelder in ein farbenprächtiges Mosaik verwandeln, entfaltet der Frühling an der holländischen Küste seinen besonderen Zauber. Das ikonische Grand Hotel Huis ter Duin thront auf den Dünen von Noordwijk und bietet einen luxuriösen Rückzugsort – nur wenige Minuten vom weltberühmten Keukenhof entfernt.
Nach einem Tag zwischen Millionen blühender Tulpen lässt es sich mit Blick auf das Meer entspannen, während der Duft von Salz und Frühling in der Luft liegt. Kulinarische Höhepunkte erwarten Gäste in den renommierten Restaurants des Hotels, wo saisonale Aromen mit meisterhafter Kochkunst verschmelzen. In der stilvollen Bar laden edle Weine und kreative Cocktails zum Verweilen ein, während das Kaminfeuer eine behagliche
Atmosphäre schafft. Dank der idealen Lage sind auch die historischen Städte Den Haag, Leiden und Amsterdam mühelos erreichbar – perfekt für alle, die Kunst, Kultur und Geschichte hautnah erleben möchten. Ob ein Spaziergang barfuß am Strand, eine wohltuende Spa Behandlung oder ein Cocktail bei Sonnenuntergang über der Nordsee – das Grand Hotel Huis ter Duin macht den Frühlingsausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.
GRAND HOTEL HUIS TER DUIN
Koningin Astrid Boulevard 5 2202 BK Noordwijk – NL Tel. +31 (0)71 361 9220 → reservations@huisterduin.com → huisterduin.com
Noch mehr Luxus auf dem Fluss mit AMADEUS Flusskreuzfahrten
Die Donau zählt zu den eindrucksvollsten Flüssen Europas und verbindet malerische Landschaften mit geschichtsträchtigen Städten. Eine Reise entlang dieses majestätischen Stroms eröffnet unvergessliche Eindrücke – und lässt sich besonders stilvoll mit AMADEUS Flusskreuzfahrten erleben. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die achttägige »Donau Rhapsody« an Bord der brandneuen AMADEUS Amara.
Die Route starkt in der Drei Flüsse Stadt Passau und führt durch das idyllische Tal der Wachau nach Wien, wo imperiale Pracht
bauten wie die Hofburg und der Stephansdom faszinieren. Weiter geht es in die ungarische Metropole Budapest – die »Königin der Donau« –, wo die Fischerbastei, die Staatsoper und das pulsierende Stadtleben beeindrucken. Kulturelle Höhepunkte bietet ein Abstecher ins Künstlerdorf Szentendre oder zur Burgruine von Visegrád mit authentischen Einblicken in die ungarische Tradition. Mit Bratislava, der charmanten Hauptstadt der Slowakei, und der Kulturstadt Linz erwarten die Reisenden weitere Höhepunkte, bevor die Reise in Passau endet.
1 Ein Ort, an dem FlussTräume Wirklichkeit werden – die AMADEUS Amara beeindruckt mit einem einzigartigen Zusammenspiel von Eleganz und Innovation. 2 Beste Aussicht auf traumhafte Erholung auf den Premium Flusskreuzfahrten von AMADEUS.
Ihr Sommer, Ihr Boot, Ihr Moment auf dem Wasser Sonne im Gesicht, eine leichte Brise, das sanfte Schaukeln der Wellen –kaum etwas fühlt sich so frei an wie ein Tag auf dem Meer. Doch Bootfahren ist nur etwas für Profis? Ganz und gar nicht! Mit Click & Boat lässt sich die Magie des Meeres ganz ohne Bootsführerschein erleben. Ob ein spontaner Tagesausflug mit Freunden oder ein ausgedehnter Törn mit der Familie – mit einem Skipper an Bord wird das Bootserlebnis so unkompliziert wie ein Restaurantbesuch. Versteckte Buchten entdecken, ins glasklare Wasser eintauchen und die Küste aus einer ganz neuen Perspektive erleben. Sonnenbaden an Deck, dem sanften Rauschen der Wellen lauschen und sich einfach treiben lassen – das bedeutet Freiheit pur. Diesen Sommer unvergesslich machen: einfach ein Boot mit Skipper buchen und das Meer auf ganz eigene Weise genießen.
CLICK & BOAT → clickandboat.com/de
Die AMADEUS Amara setzt neue Maßstäbe in Sachen Eleganz und Komfort: Großzügige Suiten mit absenkbaren Panoramafenstern, exquisit ausgestattete Kabinen und ein durchdachtes Design verbinden modernen Luxus mit zeitloser Eleganz. Im GourmetRestaurant verwöhnen exklusive Menüs, die die kulinarischen Traditionen der bereisten Regionen widerspiegeln –von internationalen Klassikern bis hin zu saisonalen Spezialitäten. Als Pionier der Flusskreuzfahrt steht AMADEUS seit mehr als 25 Jahren für höchste Qualität, exzellenten Service und die perfekte Verbindung aus Reisekomfort und Entdeckergeist. Die nachhaltige Philosophie des Unternehmens wird durch die mehrfach ausgezeichnete Flotte unterstrichen. Mit dem renommierten Green Award prämiert, vereint AMADEUS luxuriöses Reisen mit Umweltbewusstsein. Die Kombination aus erstklassigem Service, authentischen Reiseerlebnissen und nachhaltiger Philosophie macht jede Reise auf der Donau zu einem unvergesslichen Erlebnis. ⏹
Kulinarische Reise an die Costa Brava
Sterneküche, edle Weine und Luxus –das Hostal de La Gavina lädt zu einer Reise ein, die Feinschmecker und Hotel Liebhaber begeistert. Das 5Sterne Traditionshaus liegt nur eine Stunde von Barcelona entfernt an der Costa Brava, einer Region mit 18 Michelin Sternen. In spektakulärer Lage am Meer vereint das Hotel exzellente Gastronomie mit traumhaftem Ambiente.
FRÜHJAHRSANGEBOT
3 Übernachtungen, Mittagessen im La Taverna del Mar am Strand, Abendessen in einem Michelin*Restaurant, Abendessen im Candlelight Fine Dining, Besuch eines lokalen Weinguts. Das Angebot gilt für 2 Personen vom 20. April bis 20. Oktober 2025. Preis pro Person: ab EUR 1.500,–(nach Verfügbarkeit bei Anfrage)
HOSTAL DE LA GAVINA 17248 S´Agaró – Costa Brava Tel. +34 (0)972-321100 → reservas@lagavina.com → lagavina.com
Beeindrucke Reisemomente zwischen Europas Kulturmetropolen.
Mit AMADEUS Flusskreuzfahrten verbindet sich luxuriöser Reisekomfort mit unvergesslichen Landschaften und kulturellen Höhepunkten entlang eines der beeindruckendsten Flüsse Europas. → amadeus-flusskreuzfahrten.de ������ WILLKOMMEN AUF DER DONAU
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Ja, ich möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Ich bin daher einverstanden, dass mich DIE ZEIT per Post, Telefon oder E-Mail über interessante Medien-Angebote und kostenlose Veranstaltungen informiert.Informationen zur Datenverarbeitung: Der Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG (Buceriusstraße, Eingang Speersort 1, 20095 Hamburg) verarbeitet Ihre Angaben für die Abwicklung Ihrer Bestellung und übermittelt sie zu diesem Zweck an den/die ausgewählten Reiseveranstalter. Weitere Informationen zum Datenschutz und zu Ihren Rechten: https://www.zeit.de/hilfe/datenschutz oder auf Anfrage. Mekong-Katalog
Bestellen Sie die neuen Reisekataloge bis zum 06.06.25 unter: 040 / 32 80 291 katalogbestellung@zeit.de
Postanschrift: DIE ZEIT, Frau Topel, Speersort 1, 20095 Hamburg
Sommernachtsträume und Winter-Abenteuer in Skandinavien
ankreuzen
Wer sich im Urlaub wie zu Hause fühlen möchte, ist mit einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung bestens bedient. Einfach die Tür nach draußen öffnen – und hinaus geht’s in die Natur oder das Stadtleben!
Letzteres gilt nicht nur für Berlin oder Paris, auch Metropolen in fernen Ländern werden auf diese Weise erkundet: In New York zum Beispiel kann ein kleines, zentral gelegenes City-Apartment als Basis dienen. Auch als Besucher ist man gleich mittendrin im Geschehen, lernt Umgebung und Alltag ganz selbstverständlich kennen und trifft vielleicht sogar noch nette Nachbarn, die tolle Tipps verraten.
Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind kinderfreundlich und geben der ganzen Familie mehr Raum, um die freie Zeit ganz entspannt zu genießen. Sie sind tierfreundlich und bieten dem vierbeinigen Gefährten genügend Platz, so dass er die Ferien nicht in einer Tierpension oder bei Verwandten überbrücken muss. Beim Kofferpacken braucht man sich nicht auf das notwendigste Gepäck zu beschränken, sofern man mit dem eigenen Wagen anreist. Nicht nur der Lieblingsteddy fährt mit in den Urlaub, es kommen auch diverse Lieblingspullis mit, denn man weiß ja nie: Vielleicht schlägt das Wetter um oder die Laune verträgt plötzlich viel mehr Farbe.
Gezanke darüber, was aus Platzmangel zu Hause bleiben muss, gibt es nicht. Das ist nicht zuletzt für all jene Leseratten extrem wichtig, die am liebsten mit einem Stapel Bücher verreisen. Aber auch wenn sie auf E-Books schwören – eine Internet-Verbindung ist in vielen Ferienmietobjekten inzwischen Standard.
Riesengroße Auswahl Als Basiscamp für aktive Urlauber sind Ferienhäuser und -wohnungen, nach Bedarf mit viel Platz für Ausrüstung, natürlich auch bestens geeignet: Hier sind Sportsfreunde unter sich, können mühelos das morgendliche Training starten oder auf Wandertour gehen, ausgiebig entspannen und miteinander eine gelungene Auszeit verbringen. Ein Zuhause auf Zeit macht in vielerlei Hinsicht unabhängig –
so auch vom gastronomischen Angebot des Urlaubsortes. Denn die Pasta schmeckt auch dann prima, wenn man sie zwischendurch mal selbst zubereitet. Außerdem wird so das Urlaubsbudget geschont, was bei einer vielköpfigen Familie wesentlich werden kann. Urlaubsdomizile gibt es nahezu überall, und die Auswahl ist erfreulich groß: Sie reicht vom einfachen Apartment über den komfortablen Bungalow mit oder ohne angeschlossenen Hotelservice bis hin zur Villa mit Hauspersonal.
Wer vorab sorgfältig recherchiert, Angebote und Ausstattung hinterfragt, wird sich richtig entscheiden. Denn eins ist gewiss: Wohungen, Häuser und Apartments sind ideal für Individualisten, für Gruppen und Familien.
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