BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. münsteranerBAUKULTUR Schwerpunkte Bauen in und um Münster DAI Tag 2022 2022 5
DIE VHV SCHÜTZT PLANUNGSBÜROS VOR RIESIGEN RISIKEN DIE ELBPHILHARMONIE IN UND TÄGLICH GRÜSST DAS RISIKO Wenn Sie mit Ihren Entwürfen Maßstäbe setzen, brauchen Sie eine Absicherung, die dasselbe tut: die Berufshaftpflicht der VHV. Denn als Spezialversicherer der Bauwirtschaft bietet die VHV überdurchschnittlich hohe Deckung, den besten Leistungsumfang für Architekten und Bauingenieure sowie ausgebildete Experten, die sich schnell und unbürokratisch um alle gegen Sie erhobenen Haftungsansprüche kümmern. So können Sie sicher sein, dass Ihr Traumprojekt nicht zum Albtraum für Ihre Existenz wird. Mehr Informationen erhalten Sie von Ihren VHV Bauexperten: VHV Allgemeine Versicherung AG / Schloßstrasse 9-11 / 56068 Koblenz / T +49.261.9 15 24-88 / F +49.261.9 15 24-24 / UMarien@vhv.de 1100 GLASELEMENTE 8000 t DACH 1761 STAHLBETONPFÄHLE
Im Jahr 2017 war der Münsterländer AIV bereits einmal Aus richter des alljährlich stattfindenden DAI Tages. Zeitgleich fanden damals die „SkulpturProjekte“ statt, die große inter nationale Ausstellung für Kunst im öffentlichen Raum –welch schöne, unschuldige Zeiten …
Im Jahre 2022 darf der MAIV wieder Ausrichter des DAI Tages sein, jedoch haben sich die Vorzeichen komplett verändert: Pandemie, Krieg, Energiekrise, Inflation, Rezession – wer hätte damals gedacht, dass sich das Blatt so stark wandeln könnte?
Architekten und Ingenieure blicken definitionsgemäß konstruktiv in die Zukunft und damit positiv. Unsere Berufszweige sind aufgefordert, die Welt, in der wir leben, lebens wert zu gestalten. Wir müssen uns immer wieder den aktu ellen Anforderungen stellen und unsere Arbeitsziele und Arbeitsweisen neu justieren, den aktuellen Rahmenbedin gungen anpassen, damit die Arbeitsergebnisse in die Welt von morgen passen.
Den DAI Tag wollen wir deshalb unter ein Thema stellen, das uns zurzeit auf vielen Ebenen beschäftigt: MOBILITÄT. In die sem Bereich muss viel passieren. Die jetzige gelebte Praxis ist nicht nachhaltig, nicht zukunftsgerecht. Die Gesellschaft muss ihre Verhaltensweisen ändern. Wir als Ingenieure müs sen helfen, damit das gelingt.
Dafür müssen wir aber erst einmal selbst verstehen, wel che Anforderungen an uns gestellt werden und mit welchen Lösungsansätzen wir darauf reagieren können. Dies genau ist das Ziel unseres Symposions, das wir zum Thema MOBI LITÄT im Rahmen des diesjährigen DAI Tages in Münster ver anstalten werden. Mit anerkannten Experten wollen wir in kontroversen Diskussionen Ideen und Lösungskonzepte für die derzeitigen Mobilitätsprobleme gewinnen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich in der schönen Stadt Münster damit auseinanderzusetzen. Das Programm finden Sie auf Seite 10 im vorliegenden Heft.
Seit vielen Jahren ist Münster bekannt für seine fahrradfördernden Verkehrskonzepte. Aber auch andere Städte, z. B. in den Niederlanden und vor allem Kopenhagen, haben viel Erfahrung mit fahrradfreundlichen Verkehrsstrategien, von denen man lernen kann. Sogar Paris will seine Innen stadt nun fahrradfreundlich umgestalten und die individuelle Pkw-Nutzung zurückdrängen. Die Zeiten der autoge rechten Stadt sind vorbei! Aber auch neue Lösungsansätze für den öffentlichen Nahverkehr sollen diskutiert werden, nicht zuletzt die Frage, wie der ländliche Raum zufriedenstellend erschlossen und mit attraktiven Angeboten des ÖPNV versorgt werden kann. Wir freuen uns auf einen span nenden Input der Experten und einen regen Austausch!
Davor, danach und zwischendurch möchten wir Sie einladen, unsere Stadt kennen und lieben zu lernen: Den Markt, die Altstadt, neue Architektur und den wundervollen Ausblick auf die Stadt vom höchstgelegenen Restaurant der Stadt im frisch sanierten Hochhaus unserer Stadtverwaltung. Wir bieten Stadtführungen in verschiedenen Gruppen mit unter schiedlichen Schwerpunkten.
Wenn Sie anschließend wieder in Ihre Stadt, in Ihr Büro fah ren, sollen Sie Inspiration mitnehmen und den Mut und die Zuversicht, die Aufgaben der Zeit konstruktiv anzunehmen und positiv zu gestalten – für Ihre Kommune, Ihre Auftraggeber, Ihre Mitmenschen.
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen und wünschen bis dahin eine angenehme Sommerzeit und vielleicht auch einen schönen Urlaub.
Ihr Christoph Thiel MAIV Münster
3BAUKULTUR 5_2022 editorial
LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR,
DAI Tag 2022 in Münster
In diesem Jahr findet der DAI Tag vom 30.9.–2.10.2022 in Münster statt. Er wird begleitet von einem Symposium zum Thema „Mobilität in Stadt und Land“ und der Verleihung des Großen DAI Preises für Baukultur an die Stadt planerin und Architektin Prof. Christa Reicher. Details zum Programm finden Sie auf den Seiten 10–11 in diesem Heft. Die Anmeldung erfolgt entweder über die DAI Geschäftsstelle oder online unter www.dai.org/veranstaltungen. Der DAI und der Münsterländer AIV freuen sich auf ihre Gäste!
DAI Geschäftsstelle
Geschäftsführer: Fabian Burns Telefon: +49 (0)30.883 45 98 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org www.dai.org www.facebook.com/baukultur www.twitter.com/baukultur
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4 BAUKULTUR 5_2022DAI bundesweit
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Kiel
DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe
kein
DAI
DAI Mitgliedsverein
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Mannheim Düsseldorf Ascha
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Rathaus und Giebelhäuser am Prinzipalmarkt in Münster (Foto: Presseamt Münster / Bernhard Fischer)
Editorial Christoph Thiel DAI bundesweit
Inhalt
Rubriken Nachrichten Kolumne Bundesstiftung Baukultur Wirtschaft + Recht
DAI aktuell Aus dem Präsidium
DAI regional AIV Braunschweig: Nachruf
Schwerpunkte: DAI Tag 2022 + Bauen in und um Münster
DAI Tag 2022: Programm Stadtplan von Münster Deutscher Städtebaupreis 2010: Stadtquartier an der Stubengasse Schoeps & Schlüter Architekten: Sanierung des Stadthauses 1 P/E/P Architekten und Stadtplaner: Neubau eines Geschäftshauses P/E/P Architekten und Stadtplaner: Umbau eines Geschäftshauses P/E/P Architekten und Stadtplaner: Neubau eines Bankgebäudes P/E/P Architekten und Stadtplaner: Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern Maas & Partner Architekten: Wohnanlage Clemensbögen Architekten Spiekermann: Umnutzung eines Studentenwohnheimes Kleihues + Kleihues: Neubau eines Bürogebäudes am Stadthafen Kleihues + Kleihues: Hafentor am Stadthafen Kleihues + Kleihues: Docklandhaus am Stadthafen Kleihues + Kleihues: Fassadensanierung des Universitätsklinikums pbr Architekten Ingenieure: Neubau eines Laborgebäudes
Advertorials | Anzeigen Wohn + Stadtbau: Von der York-Kaserne zum York-Quartier
Autoren | Vorschau | Impressum
5BAUKULTUR 5_2022 inhalt 21 1430 3 4 5 6–8 6 7 8 9 9 9 9 10 33 10 11 12–13 14 16 18 –19 20 20 21 21 22 24 25 26 27 28 29 30 32 33 34 34 35
Titel: Rathaus und Stadtweinhaus am Prinzipalmarkt in Münster
(Foto:
Presseamt Münster / MünsterView)
Promis auf Partnersuche Rainer Kar liczek, als Architekt und Stadtplaner Mitglied im Münsterländer AIV und Kari katurist der Zeitschrift BAUKULTUR, hat ein neues Buch heraus gegeben. Wie der Titel ver rät, steht die ses Mal jedoch weniger die Architektur im Vorder grund. Vielmehr lässt er uns wissen, dass bereits in Platons Gastmahl nach zulesen ist, dass Zeus alle Menschen zweigeteilt hat, in Männer und Frauen. Seitdem suchen alle ihre zweite Hälfte. Wie machen sie das? Mit Anzeigen. Anhand von 200 hintersinnigen Zeich nungen und Texten, meist aus realen Suchanzeigen, zeigt Karliczek Erfolge oder Misserfolge, von Adenauer bis Marx, von Greta bis Kleopatra, von Xan thippe bis Konrad Zuse. Auch Le Corbu sier fehlt nicht.
Rainer Karliczek: Promis auf Part nersuche, 225 Seiten, Verlag BoD –Books on Demand, Paperback (ISBN 9783756200887) oder kartoniert (ISBN 978356237456).
Yaroslav Futymsky: Flag is burning, 2019, Video (Foto: Moritz Hagedorn)
A Letter from the Front Mit der Aus stellung „A Letter from the Front“ prä sentiert die Kunsthalle Münster noch bis zum 11.9.2022 eine Auswahl von Videos und filmischen Werken von 16 Künstlern und einem Künstlerkollek tiv aus der Ukraine. Das Projekt ist für die Kunsthalle Münster ein Bekenntnis gegen Krieg, Unterdrückung und jegli che Formen staatlicher Gewalt sowie ein Bekenntnis zu den Künstlern des Landes, die ihre Stimme und ihre Werk zeuge einsetzen, um uns zu zeigen, was wir sehen müssen. www.kunsthallemuenster.de
eine groß angelegte Sonderschau über Fernande Olivier (1881–1966) und Fran çoise Gilot (geb. 1921), zwei langjährige Lebensgefährtinnen Pablo Picassos. Beide sind bis heute untrennbar mit seinem Werk verbunden, was die Aus stellung „Fernande und Françoise – Erinnerungen an Picasso“ mit rund 90 Gemälden, Skulpturen, Werken auf Papier und Keramiken sichtbar macht. www.kunstmuseum-picassomuenster.de
Installation von Gerhard Richter In der Dominikanerkirche in Münster ist seit 2018 Gerhard Richters Installation „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pen del“ zu sehen. Den Mittelpunkt bildet ein Foucaultsches Pendel, das von zwei Doppelspiegeln flankiert wird, die sich auf besondere Art mit dem Kirchen raum verbinden. Die Spiegel bewegen sich zwischen Malerei, Skulptur, Archi tektur und Tableau Vivant – einem Bild, das durch lebende Personen ergänzt wird – denn alles, was zwischen den Doppelspiegeln passiert, wird unwei gerlich ins Werk einbezogen. www.kunsthallemuenster.de
Phyllida Barlow. STREET Aktuell prä sentiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster das 15-teilige Werk „STREET untitled: shelfstructure“ von Phyllida Barlow, einer der bedeutendsten Bildhauerinnen der Gegenwart. Der skulpturale Aufbau zeigt nicht nur ein künstlerisches Interesse an urbanen Räumen, er repräsentiert auch einen Ort der Erinnerung: Die Hohlräume las sen sich gedanklich mit Dingen oder Büchern befüllen. Ergänzend zur im Lichthof platzierten Skulptur sind im Erdgeschoss Zeichnungen von Barlow zu sehen, die ihre Auseinandersetzung mit Fläche, Farbe und Raum seit den 1960er Jahren veranschaulichen. www.lwl-museum-kunst-kultur.de
Fernande und Françoise Ab 1.10.2022 zeigt das Picasso-Museum in Münster
Europas beste Bauten Der mit insge samt 80.000 Euro dotierte Mies van der Rohe Award ist der wichtigste euro päische Architekturpreis. Ab 6.10.2022 zeigt das Architekturzentrum Wien im Rahmen der Ausstellung „Europas beste Bauten“ ausgezeichnete Projekte, deren visionärer Charakter als Orientie rung, wenn nicht gar als Manifest für die Entwicklung zeitgenössischer Architek tur dient. Der Hauptpreis geht erstmals an einen Bildungsbau: das Town House – Kingston University in London von Grafton Architects aus Dublin. www.azw.at
Landbaukultur-Preis 2022/2023 Ein attraktiver ländlicher Raum braucht angemessene Architektur. Der Land wirtschaft kommt dabei eine besonde re Bedeutung zu. So wie das Land und seine Bewirtschaftung die Bauten der Landwirte prägt, so prägen die Bauten die Landschaft, schaffen regionale Bau kultur und Heimat. Mit dem Landbau kultur-Preis werden vorbildliche Bauten und/oder Außenanlagen auf landwirt schaftlichen Betrieben und Hofstellen ausgezeichnet. Auslober ist die Stiftung Landwirtschaftsverlag aus Münster. Einsendeschluss ist am 31.10.2022. www.landbaukultur-preis.de
6 BAUKULTUR 5_2022nachrichten
Gerhard Richter: Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel, 2018 (Foto: Michael C. Möller)
Phyllida Barlow: STREET untitled: shelfstruc ture“, 2010 (Foto: LWL / Hanna Neander)
Grafton Architects: Town House der Kingston University in London (Foto: Ed Reeve)
RESILIENZ MIT TRADITION
Wo andere Innenstädte mit Leerstand zu kämpfen haben, blickt Münster zuversichtlich in die Zukunft: Die Studie Regionale Immobilienzentren Deutschland 2022 der DZ Hyp stellt die westfälische Hochschulstadt als „kräftig wachsenden Wissenschaftsstandort mit florierender, mittelständisch geprägter Wirtschaft“ vor. Zwar offen baren die zuletzt leicht gesunkenen Ladenmieten, dass die Pandemie auch an Münster nicht folgenlos vorüber gegangen ist. Spitzenmieten, die noch immer bei beachtlichen 155 Euro pro Quadratmeter liegen, lassen erken nen, weshalb Münster in der Studie gleichwohl zu den „Leuchttürmen im krisengeschüttelten Einzelhandel“ gerechnet wird.
Nebst einem großen Einzugsbereich, in dem die Stadt fast ohne Konkurrenz ist, hat diese Stärke ihren Grund auch in der hohen Kaufkraft der Münsteraner. Zudem sorgt die Attraktivität der Innenstadt dafür, dass Einheimische und Gäste sich nach wie vor gegen den Online-Bummel und für den Gang ins Zentrum entscheiden. Einerseits verdankt sich dieser Reiz der Entschei dung, die mittelalterliche Bebauung nach dem Zweiten Welt krieg in weiten Teilen wiederaufzubauen. Andererseits ist er auf eine Vielzahl architektonisch herausragender Kulturbauten zurückzuführen, die seither im Stadtzentrum entstanden sind.
In den 1950er Jahren schuf das Architektenteam Münster an der Neubrückenstraße einen der ersten Theaterneubauten der Bundesrepublik. Vier Dekaden später, aber keine fünf Minuten entfernt, entstand die neue Stadtbücherei, die dem ortsan sässigen Büro Bolles + Wilson zu internationaler Bekanntheit verhalf. Von hier sind es wiederum nur wenige Schritte bis zur 2014 eröffneten Erweiterung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Dass Volker Staab Architekten mit dem Entwurf kei neswegs einen „Bilbao-Effekt“ anpeilten, zeigt sich etwa in der Ausbildung von vier Höfen, die sich inmitten des neuen Annex auftun und nicht nur den Museumsgästen, sondern auch den Passanten zugutekommen. Statt eine weitere Kulisse für Selbst darstellungen in den sozialen Medien zu schaffen, wurde die Münsteraner Innenstadt somit um Innen- und Außenräume bereichert, von denen die Einwohner ebenso profitieren wie ihre Gäste.
Mehr denn je taugt diese „Münsteraner Methode“ auch als Vorbild für andere Städte. Eine Bevölkerungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa jüngst im Auftrag der Bun desstiftung Baukultur durchgeführt hat, ergab, dass eine große Mehrheit der Deutschen neben Wohnungen und Schulen auch mehr kulturelle Nutzungen anstelle der leergefallenen Einzel handelsflächen wünscht. Mit der neuerlich diskutierten Schaf fung eines neuen Musikforums könnte Münster diese Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Dabei ist gleichwohl Sorge zu tragen, dass sich die Stadt nicht in einen bloßen Musenhain verwandelt. Schließlich ist es die Vielfalt der Nutzungen, die die Innenstädte krisensicher macht. Sie verleiht den Zentren eine Resilienz, die ihnen nicht nur gestattet, die aufeinanderfolgenden Krisen infolge von Pande mie oder Inflation zu überstehen, sondern auch den epocha len Umbruch zu bewältigen, der mit der Digitalisierung einher geht. Denn gerade angesichts eines Rückzugs in segregierte Online-Blasen kommt lebendigen Innenstädten, die unerwar tete Begegnungen ermöglichen und mit allen Sinnen erfahren werden können, eine neue Bedeutung zu.
Dass Innenstadt und Digitalisierung keineswegs Antagonis tinnen sein müssen, zeigen auch die Pläne, ein neues Funk haus am Münsteraner Servatiiplatz zu errichten. Möglich wird der Umzug vom bisherigen Standort am östlichen Stadtrand allein durch neue, platzsparendere Funk- und Fernsehtechnik. Angesichts der Konkurrenz durch Instagram und Twitter dürf te dabei nicht nur der WDR von dieser Nähe zur Stadt und dem eigenen Publikum profitieren. Zugleich wird der Sender durch seinen Neubau die Münsteraner Innenstadt beleben – und somit sicherstellen, dass sie auch in Zukunft außergewöhnlich attraktiv bleibt.
Achim Reese
7BAUKULTUR 5_2022 kolumne
www.bundesstiftung-baukultur.de
rechts
Erweiterungsbau des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster (Foto: Presseamt Münster / MünsterView)
NEUES AUS DEM ...
… Bau- und Architektenrecht
5. EU-Sanktionspaket gegen Russland: Pflicht der öffentlichen Auftraggeber zur Vertragsbeendigung
Mit Verordnung (EU) 2022/576 des Rates vom 8.4.2022 (im Folgenden: VO) hat die EU erneut Sanktionsmaßnahmen gegen Russland verhängt. Unter anderem statuiert die VO in Art. 5k ein Vertragserfüllungsverbot in Bezug auf Verträge von öffentlichen Auftraggebern (AG) mit Personen, Organi sationen oder Einrichtungen, die unter die in Art. 5k a) bis c) genannten Personen fallen und daher einen Russland-Bezug aufweisen. Der öffentliche AG ist in diesen Fällen dazu ver pflichtet, die betroffenen Verträge bis zum 10.10.2022 zu beenden.
Dazu muss er zunächst bei seinen Vertragspartnern in Erfah rung bringen, ob diese unter die unter Art. 5k a) bis c) genannten Personen fallen. Insoweit stellt sich bereits die Frage, ob die Auftragnehmer überhaupt zu einer entspre chenden Auskunftserteilung verpflichtet sind.
Weitaus relevanter ist im Bau- bzw. Werkvertragsrecht jedoch die Anschlussfrage, ob das Vertragserfüllungsverbot einen wichtigen Grund darstellt, der den AG gem. § 648a BGB zur außerordentlichen Kündigung berechtigt oder ob dem AG lediglich der Weg über die freie Kündigung mit den damit verbundenen Kostenbelastungen (Kündigungsvergü tung) zusteht.
Sämtliche Fragen sind bislang ungeklärt und werden erst abschließend mit dem Vorliegen entsprechender Rechtspre chung zu beantworten sein. Da das Vertragserfüllungsverbot für bestehende Verträge jedoch zeitnah greift, sollten sich sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Personen, Organi sationen und Einrichtungen, die unter die in Art. 5 k a) bis c) genannten fallen, rechtzeitig juristisch beraten lassen, um ihre Handlungsmöglichkeiten und Kostenrisiken einschätzen zu können.
Rechtsanwältin Lisa Hagelskamp
... Vergaberecht
Nur eine Chance zur Nachreichung fehlender Unterlagen
Fehlende oder fehlerhafte Unterlagen dürfen nur ein einziges Mal nachgefordert werden. Diesen Grundsatz bestätigte die VK Bund in ihrem Beschluss vom 11.3.2022 (VK 1-23/22).
Im Rahmen einer Bauvergabe führte der Auftraggeber ein Vergabeverfahren zur Vergabe eines Loses „Putz- und Stuck arbeiten“ durch. Zum Beleg der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit war der EU-Bekanntmachung ein Referenzkriterium eingefügt. Dieses umfasste drei geeignete Referenzen über Putz- und Stuckarbeiten, welche nicht län ger als 5 Jahre zurückliegen durften (12/2016). Das ursprüng liche Angebot der Antragstellerin enthielt keine Referenzen, sodass diese nachgefordert wurden.
Die Antragstellerin legte in Folge neun Referenzen vor, von denen nur eine die Mindestanforderung erfüllte, dass das Leistungsende nicht vor Dezember 2016 liegen durfte. Die Antragsgegnerin wies die Antragstellerin darauf hin, dass „die genannten Referenzen bis auf eine zu alt“ seien. Die Antragstellerin übersandte noch am selben Tag sechs weite re Referenzen, die nach Dezember 2016 endeten. Mit Schrei ben gemäß § 134 GWB informierte die Antragsgegnerin die Antragstellerin darüber, dass deren Angebot nicht berück sichtigt werden könne, da es begründete Zweifel an ihrer Eignung gebe.
Dieses Schreiben rügte die Antragstellerin mit dem Vorbrin gen, sie habe versehentlich eine ältere Datei versendet und dies im Ergebnis korrigiert. Dieser Rüge wurde von Seiten der Antragsgegnerin nicht abgeholfen, sodass die Antragstellerin am 18.2.2022 Nachprüfungsantrag bei der VK Bund einreich te. Ohne Erfolg! Durch die ursprünglichen neun nachgereich ten Referenzen hatte die Antragstellerin ihr Angebot bereits ausreichend formal vervollständigt. Damit endete auch die ursprünglich gesetzte Nachforderungsfrist für diese Unter lagen. Darüber hinaus sind auch Kontakte zwischen AG und Bieter nach Angebotsöffnung grundsätzlich unzulässig. Die Nachsendung der sechs Referenzen lag außerhalb einer Auf forderung zur Kommunikation seitens der Antragsgegnerin.
Rechtsanwalt Fritz Stöcklein
Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe Tel.: 030–880331–231, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de
Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May Tel.: 089–29050–231, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de
8 BAUKULTUR 5_2022wirtschaft + recht
Die in Berlin, München und Frankfurt ansässige Kanzlei Zirngibl Rechtsanwälte Partnerschaft mbB ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien-, Bau- sowie das Vergaberecht.
§§
AUS DEM PRÄSIDIUM
Geschäftsführer Udo Sonnenberg hat nach 18 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit dem DAI seine Tätigkeit im besten Einvernehmen mit uns beendet. Seine Agentur ist erfolgreich gewachsen und fordert inzwischen seinen ganzen Einsatz. Wir danken ihm für die lange und erfolg reiche Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass wir uns nicht aus dem Auge verlieren werden.
Mit dem Wechsel in der Geschäftsführung galt es auch, eine neue Adresse zu finden. So sind wir seit dem 1.7.2022 in den Räumlichkeiten des AIV zu Berlin-Brandenburg zuhause. Dies ist nicht nur eine erforderliche ökonomische Lösung, sondern auch ein perfekt organisierter Ort für unsere Ver bandsarbeit. Die Räumlichkeiten in der Berliner City-West sind einigen von Ihnen in guter Erinnerung und geben mir nun die Gelegenheit, den neuen DAI Geschäftsführer Fabian Burns vorzustellen, der seit 2019 darüber hinaus auch die
Geschäftsstelle des AIV zu Berlin-Brandenburg leitet. In die ser Funktion hat er u. a. maßgeblich die On- und OfflineFormate der „Berliner Städtebaugespräche“ im Rahmen der Ausstellung „Unvollendete Metropole“ geplant und durchge führt. Seine Leidenschaft für die Architektur hat er Mitte der 1980er Jahre an der Berliner Universität der Künste als Tutor unter Beweis gestellt und seitdem in vielfältiger Weise als Creative Direktor für das DMY Design Festival und aktuell als Producer für den UX Design Award weiterentwickelt. Seine Kompetenz im Bereich verschiedener Medienformate wird uns im DAI helfen, die interne Kommunikation zu moderni sieren und somit als Verband noch unmittelbarer nach Innen und Außen wirken zu können.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Arnold Ernst
AIV Braunschweig NACHRUF
Nach ihrem Diplomexamen 1967 an der Technischen Hochschule Braunschweig war Maren Käferhaus viele Jahre erfolg reich als Architektin im Büro des Architekten und Hochschullehrers Friedrich Wilhelm Kraemer tätig. Sie hat etliche Wett bewerbe gewonnen und herausragende Gebäude bearbeitet, u. a. die Bibliothek am Forum der Technischen Universität. Mit stadtbildprägenden Bauten hat sich Maren Käferhaus eine bleibende Bedeutung in Braunschweig geschaffen.
28 Jahre hat Maren Käferhaus unser Vereinsleben entscheidend geprägt und dabei nicht nur die vielfältigsten Aktivitä ten initiiert, sondern aktiv an deren Umsetzungen mitgewirkt. Die von ihr geplanten Exkursionen zu architektonischen und kulturellen Highlights fanden großen Anklang und haben zu einem starken Zusammenhalt im Vereinsleben geführt. Darüber hinaus hat sie im Rahmen von Veranstaltungen baurelevante Themen und aktuelle städtebauliche Fragen aufge griffen und Studenten sowie interessierte Braunschweiger Bürger eingeladen. Sie hat Vorträge und Ausstellungen ange stoßen. Besonders beliebt waren ihre Kinovorstellungen mit Portraits bekannter Architekten oder Ingenieure.
Mit großem Engagement hat Maren Käferhaus sich der Pflege des Freihandzeichnens gewidmet. Auf Exkursionen war neben den Besichtigungen regelmäßig Zeit für das Zeichnen eingeplant. Daraus hat sich in den letzten Jahren eine feste Gruppe gebildet, die sich monatlich zu kleinen Tagesexkursionen zusammenfand. Die Ausstellungen dieser Werke wur den mit besonderem Interesse auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Wir werden versuchen, die Aktivitäten in unserem Verein in ihrem Sinne fortzusetzen. Maren Käferhaus wird in ihrer freundlichen, ausgeglichenen Art und ihrem unermüdlichen Engagement und Ideenreichtum dem AIV Braunschweig in Zukunft fehlen.
Helmut Müller
9BAUKULTUR 5_2022 DAI aktuell | DAI regional
Mit dem unerwarteten Tod von Maren Käferhaus im Juni 2022 hat der AIV Braunschweig nicht nur seine engagierte Vorsitzende, sondern wir alle haben eine gute Freundin und eine geschätzte Kollegin verloren.
DAI TAG 2022 IN MÜNSTER
SYMPOSIUM – MOBILITÄT IN STADT UND LAND
Ort: Freiherr-vom-Stein-Saal der Bezirksregierung Münster, Domplatz 36, 48143 Münster Termin: Samstag, 1. Oktober 2022
9:30 Uhr
Begrüßung: Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, Berlin Grußwort: Dr. Thomas Mainka, Präsident Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieure, Frankfurt/ Main Gesprächsleitung: Kay Bandermann, Journalist, Westdeutscher Rundfunk
9:45 – 11:15 Uhr
Anforderungen an integrierte Stadt-Land-Verkehrssysteme Prof. Dr. Christoph J. Menzel, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Institut für Verkehrsmanagement, Salzgitter
Mobilität mal anders Heinrich Strößenreuther, Klima- und Verkehrslobbyist, Spindoctor, Berlin
Mobilität der Zukunft aus der Sicht des ADAC Stefan Gerwens, ADAC, Leiter Ressort Verkehr, München
11:15 – 11:45 Uhr Kaffeepause
11:45 – 13:30 Uhr
Stadtgestaltung und Verkehr aus niederländischer Sicht Prof. Marco te Brömmelstroet, Academic Director of Urban Cycling Institut, Amsterdam
Mobilitätsplanung und Realisierung in Wien Andreas Käfer, Geschäftsführer Traffix Verkehrsplanung, Wien
Mobilitätsplanung und Realisierung in Dortmund Ludger Wilde, Planungsdezernent und Mobilitätsplaner, Dortmund
Paneldiskussion
Moderation: Kay Bandermann, Journalist, Westdeutscher Rundfunk
Schlusswort: Ulrich Wiemeler, Vorsitzender des Münsterländer AIV
13:30 – 14:45 Uhr Mittagessen auf dem Wochenmarkt auf dem Domplatz
STADTRUNDGÄNGE
15:00 – 17:00 Uhr
Stadtrundgang Führung mit Prof. em. Martin Korda, FH Münster
Münster im Wandel Geführte Stadtrundfahrt abseits des Prinzipalmarktes
Wilsberg-Tour In den Fußstapfen des bekannten Privatdetektives
Münster – eine grüne Fahrradstadt Radtour rund um die Promenade
10 BAUKULTUR 5_2022münsteranerBAUKULTUR
DAI TAG 2022 IN MÜNSTER
FESTABEND MIT PREISVERLEIHUNG
Ort: Restaurant „1648“ im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße 5, 48143 Münster Termin: Samstag, 1. Oktober 2022
18:00 Uhr Eintreffen der Gäste
18:30 – 19:30 Uhr
Begrüßung: Arnold Ernst, Präsident des DAI, und Ulrich Wiemeler, Vorsitzender des Münsterländer AIV Festvortrag: Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Bundesumweltamtes
19:30 – 20:30 Uhr
Verleihung des Großen DAI Preises für Baukultur
Preisträgerin: Prof. Christa Reicher, Stadtplanerin und Architektin, Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen, Institut für Städtebau und Europäische Urbanistik, RWTH Aachen
Laudatio: Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin für Bau- und Stadtentwicklung, Bremen
20:30 Uhr Gemeinsames Abendessen und Netzwerken
Bezahlbares Wohnen mit oder ohne Garten? In Münster machen wir das!
GARTENWOHNEN YORK-QUARTIER
Ein Zuhause für alle.
Wir schaffen ein lebendiges und vielfältiges Quartier mit 750 Wohnungen für Familien, Studierende, Paare und Alleinstehende.
Jetzt informieren: www.gartenwohnen-york.de
11BAUKULTUR 5_2022 münsteranerBAUKULTUR
Parkplatz mit geringerer Kapazität
Parkplatz
Parkplatz mit geringerer Kapazität
Parkhaus Parkhaus mit Behindertenparkplatz (kostenpflichtig)
Park+Ride-Parkplatz
Parkhaus Parkhaus mit Behindertenparkplatz (kostenpflichtig)
Hauptbahnhof
Parkplatz Fernbushaltestelle
Park+Ride-Parkplatz
Hauptbahnhof
Reisebusparkplatz
Fernbushaltestelle Reisebusparkplatz
Haltestelle für Reisebusse (nur Ein- und Ausstieg)
Haltestelle für Reisebusse (nur Ein- und Ausstieg)
Bushaltestelle Taxi-Halteplatz
Tourist-Information Krankenhaus
mit Fahrradvermietung Post
Umweltzone
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Zentralfriedhof
Schlossgarten Botanischer Garten Schloss-
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Zentralklinikum kliniken Universitäts Mühlenhof Naturkundemuseum Planetarium Allwetterzoo MS -Mecklenbeck MS -Albachten MS -Amelsbüren Dülmen MS -Gievenbeck MS -Roxel MS -Kinderhaus, Ibbenbüren Franz-Hitze Haus MS -Gievenbeck Aasee Aasee Münster BAB 1 Dortmund BAB 43 WC WC P+R
St.-Paulus-Dom
Barrierefreie, öffentliche Toilette Öffentliche Toilette Campingplatz Radstation
Fußgängerzone Ta xi H P frei MM 06/17ÜNSTER ARKETINGC Grafik: Vermessungs- und Katasteramt DB MecklenbeckerStr. Scharnhorststr Bismarck Kolde-Ring Annette-Allee Modersohnsweg Gerich Hüfferstr Robert Koch-Str. Landoisstr SentruperStr. Domagkst r. Kardin al-von-Galen-Ring Rishon-Le-Zion-Ring Von-Esmarch-Str. Albert SchweitzerStr. Corrensst r . Or l éansRing Einsteinstr Orléans Ring Wilhelmstr. Steinfurter Str. Grevener St r. Mendelstr. HorstmarerLandweg Promenade B 54 MS -Nienberge, Gronau, Niederlande Münster Nord (77), BAB 1 Osnabrück/Bremen WC WC Ta JH Zentralfriedhof Schlossgarten Botanischer Garten Schlossplat Zentralklinikum kliniken Universitäts Mühlenhof Naturkundemuseum Planetarium Allwetterzoo MS -Mecklenbeck MS -Albachten MS -Amelsbüren Dülmen MS -Gievenbeck MS -Roxel MS Ibbenbüren Franz-Hitze Haus MS -Gievenbeck Aasee Aasee Münster BAB BAB WC WC P+R
Bushaltestelle Taxi-Halteplatz Umweltzone St.-Paulus-Dom Tourist-Information Krankenhaus Barrierefreie, öffentliche Toilette Öffentliche Toilette Campingplatz Radstation mit Fahrradvermietung Post Fußgängerzone Ta xi H P frei MM 06/17ÜNSTER ARKETINGC Grafik: Vermessungs- und Katasteramt DB MecklenbeckerStr. Scharnhorststr Kolde-Ring Annette-Allee Modersohnsweg Hüfferstr Robert-Koch-Str. Landoisstr SentruperStr. Domagkst r. Kardin al-von-Galen-Ring Rishon-Le-Zion-Ring Von-Esmarch-Str. Albert SchweitzerStr. Corrensst r . Or l éansRing Einsteinstr. Orléans Ring Wilhelmstr. Steinfurter Str. Grevener St r. Mendelstr. HorstmarerLandweg B 54 MS -Nienberge, Gronau, Niederlande Münster Nord (77), BAB 1 Osnabrück/Bremen Stadtrundfahrten Sightseeing
Tour Hop-On Hop-Off Erleben
Top-Sehenswürdigkeiten und wir bringen Sie dort hin.
Stadtführungen
Niedersachsenring
13BAUKULTUR 5_2022 münsteranerBAUKULTUR P+R WC WC WC WC WC WC WC WC WC WC WC P+R P+R Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi H H H H H H H H H H H H H H H H HH H H H HH H H H DB SchlossRaphaelsHalle Münsterland klinik -Kinderhaus, Sprakel Ibbenbüren MS -Kinderhaus, Sprakel MS -Coerde MS -Handorf MS -Gelmer MS -Handorf MS -Gelmer MS -Wolbeck MS -Gremmendorf MS -Angelmodde B 54 Hamm Dortmund MS -Hiltrup MS -Amelsbüren Preußenstadion Telgte Warendorf Messe u. Congress Centrum Aa Aa Stadthafen I Dortmund-Ems-Kanal Münster Süd (78) Dortmund 43 Recklinghausen H Sentmaringer Weg Bismarckallee WolbeckerStr . Von-Vincke-Str. Schorlemerstr . Urbanstr. Berliner Platz Syndikatpl S t u b e ngasse Klemensstr Loerstr. Salzstr . AlterSteinwegMauritzstr . Fischmarkt Sonnenstr . Prinzip a lmark t Alter Hörsterstr. Lotharingerst r. S t i f t s h e r r e n s t rNeubrückenstr. Bergstr. Münzstr. Voßgasse Bült Ti b u sstr mRoggen arkt str. BogenKatthagenK atthagen Rosenstr . SchlaunHötteweg Kreuzst r. Spiekerhof Domplatz Pferdeg asse Bispinghof Kur m m e r Universitätsst r . Timpen Frauenstr. Kuhstr Überwasserstr Neutor Gerichtsstr. Adenauerallee Krumme Schützenstrr.St . GrüneGasse Aegidiistr. AmS ntadtgrabe Rothenburg Aegidiimarkt horststr . WindtVerspoel Klosterstr. Klosterstr.Ludgeris tr K ö n gisst r Friesenring Cheruskerring Lublinring
Studtstr. LazarettKleimannstr Heerdestr. Nordst r. Kanalstr. Breul Am r Kreuzt o Bohlweg Fürstenbergstr . Piusallee Warendorfer Str.Friedrichstr.Eisenbahnstr Bremer Platz BremerBahnhofstr. Bahnhofstr. VonSteubenStr. Engelstr . HansaringJunkerstr.Südst r. Hafenstr . Ludgeri platz AmKanonengraben VonKluckS t r Herm annstr . Josefstr Hammer Str. Geiststr . WeselerStr. Wesel er S t r Hamme rS tr Industrieweg AlbersloherWeg B51 str. Kaiser-W ilhelm-Rin g Hohenz ol l ernring Hafenweg Heinrich-BrüningStr. Friedirch-EbertStr. Drub- bel Raesfeldstr Jüdefelderstr. Hollenbecke rst r. str.Rosen platz Kiesekamps Mühle Gartenst r. Promenade Promenade Promenade Promenade Promenade Berg s tr Budden-str. Manfred-von Richthofen-Str. St r. Weißen-burgst r. S c h l o s s p a t z P+R P+R P+R WC WC WC WC WC WC WC WC WC WC WC WC Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi Ta xi xi Ta xi Ta xi Ta xi D JH Ta xi H H H H H H H H H H H H H H H H HH H H H HH H H H DB Schlossplatz RaphaelsHalle Münsterland klinik MS -Kinderhaus, Sprakel Ibbenbüren MS -Kinderhaus, Sprakel MS -Coerde MS -Handorf MS -Gelmer MS -Handorf MS -Gelmer MS -Wolbeck MS -Gremmendorf MS -Angelmodde B 54 Hamm Dortmund MS -Hiltrup MS -Amelsbüren Preußenstadion Telgte Warendorf Messe u. Congress Centrum Aa Aa Stadthafen I Dortmund-Ems-Kanal Münster Süd (78) BAB 1 Dortmund BAB 43 Recklinghausen H Sentmaringer Weg tstr. Bismarckallee lde-Ring Modersohnsweg WolbeckerStr . Von-Vincke-Str. Schorlemerstr . Urbanstr. Berliner Platz Syndikat pl S t u b e ngasse Klemensstr Loerstr. Salzstr . AlterSteinwegMauritzstr . Fischmarkt Sonnenstr Prinzip a lmark t Alter Hörsterstr. Lotharingerst r. S t i f t s h e r r e n s tr.Neubrückenstr. Bergstr. Münzstr. Voßgasse Bült Ti b u sstr . Roggenmarkt str. BogenKatthagenK atthagen Rosenstr . SchlaunHötteweg Kreuzst r. Spiekerhof Domplatz Pferdeg asse Bispinghof Kur m m e r Universitätsst r . Timpen Frauenstr. Kuhstr Überwasserstr Neutor Gerichtsstr. Adenauerallee Krumme Schützenstrr.St . GrüneGasse Aegidiistr. AmS ntadtgrabe RothenburgAegidiimarkt horststrWindtVerspoel Klosterstr. Klosterstr.Ludgeris tr K ö n gisst r . Friesenring Cheruskerring Lublinring NiedersachsenringStudtstr. LazarettKleimannstr Heerdestr. Nordst r. Kanalstr. Breul Am r Kreuzt o Bohlweg Fürstenbergstr Piusallee Warendorfer Str.Friedrichstr.Eisenbahnstr . Bremer Platz BremerBahnhofstr. Bahnhofstr. VonSteubenStr. Engelstr . HansaringJunkerstr.Südst r. Hafenstr Ludgeri platz AmKanonengraben VonKluckS tr. Herm annstr . Josefstr Hammer Str. Geiststr . WeselerStr. Wesel er S t r Hamme rS tr Industrieweg AlbersloherWeg B51 str. Kaiser-W ilhelm-Rin g Hohenz ol l ernring Hafenweg Heinrich-BrüningStr. Friedirch-EbertStr. Drub- bel Raesfeldstr Jüdefelderstr. Hollenbecke rst r. str.Rosen platz Kiesekamps Mühle Gartenst r. Promenade Promenade Promenade Promenade Promenade Berg s tr Budden-str. Manfred-von Richthofen-Str. St r. Weißen-burgst r. S c h l o s s p l a t z Münster
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NEUE WEGE DURCH DIE STADT Stadtquartier an der Stubengasse in Münster
20 Jahre wurde sie geplant, die Bebauung der letzten großen Kriegsbrache in der Innenstadt. Nur wenige Meter neben den frequentierten Fußgängerzonen lag ein Bereich mit übermäßigem Verkehr ohne Aufenthaltsqualität, ohne Attrak tivität für Einzelhandel und Gewerbe und ohne Wohnwert und dies alles am Eingang zur Innenstadt. Heute ist dieses Gebiet ein Juwel in der Stadt. Für die hinter dieser Entwicklung stehenden Planungs- und Baubewegungen erhielt die Stadt Münster im Jahr 2010 sogar den Deutschen Städtebaupreis.
Nachdem ein Investorenwettbewerb zur Entwicklung eines Quartiers entlang der Stubengasse zu keinem befriedigen den Ergebnis geführt hatte, wurde das Thema zunächst zurückgestellt. Das erneute Nachdenken über das bereits weit gediehene Projekt stellte sich jedoch letztendlich als planerische Tugend verbunden mit Weitsichtigkeit heraus. Die Fähigkeit der Selbstkritik von Politik und Behörden, die Geduld zu arbeiten, bis alles an der Planung stimmt, war der erste Grund für die Vergabe des Städtebaupreises 2010 nach Münster.
Neue Ziele, neue Chancen
Mit der Gewissheit, wie es nicht aussehen sollte an der Stu bengasse, begann zur Jahrtausendwende die Neuplanung: In zwei öffentlichen Foren trugen Bürger und Gewerbetreiben de Ideen zur künftigen Nutzung zusammen. Inzwischen hat ten sich die Rahmenbedingungen geändert: Das nicht mehr genutzte Gebäude der Bezirksregierung stand zum Verkauf, das daneben liegende Parkhaus war sanierungsbedürftig.
So bot es sich förmlich an, die beiden angrenzenden Grund stücke in die Planung einzubeziehen. Ziel der Neubebauung war es nicht, ein Maximum vermietbarer Fläche zu schaffen, sondern Plätze mit Aufenthaltsqualität und neue Fußgänger verbindungen durch die Innenstadt. Derjenige Investor, der weniger baut, sollte weniger für das städtische Grundstück bezahlen müssen. Dieser Mut und die Überzeugung, städte bauliche und architektonische Qualität in einem Stadtpla nungsprozess nicht aus den Augen zu verlieren, waren der zweite Grund für die Auszeichnung mit dem Städtebaupreis. Architekturbüros aus Münster setzten die Ergebnisse aus den Planungsforen schließlich in Entwürfe um. Dass eine Stadt verwaltung die interne wie externe Prozesskoordination und die Qualitätskontrolle für die Neubauten übernimmt, sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht (mehr). In Münster haben Stadtdirektor, Dezernent für Planungs- und Bauko ordination, Behördenmitarbeiter, Bauherren und Planungsbüros gezeigt, dass gute Ergebnisse von Städtebau und Architektur eine ausgewogene Verteilung der Kräfte voraus
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Die Bewerbung zum Deutschen Städtebaupreis 2010 umfasste die rot markierten Projekte an der Stubengasse: den Neubau des Hanse Carrés und den Umbau des Parkhauses (links) sowie den Neubau des Hotel- und Einzelhandelszentrums (rechts) (Modell: Kresings Architektur Münster GmbH)
setzt. Neben den eigenen Interessen war den Hauptakteu ren auch das Wohlergehen und Wohlaussehen der Stadt ein Anliegen. Der ausbalancierte, partizipative Prozess war der dritte Grund für den Erhalt des Städtebaupreises.
Das neue Stadtquartier besteht aus drei Teilprojekten:
• Neubau eines Hotel- und Einzelhandelszentrums von Fritzen + Müller-Giebeler Architekten und Prof. Ernst Kasper
• Neubau des Wohn- und Geschäftskomplexes Hanse Carré von Andreas Deilmann und Rainer M. Kresings
• Umbau eines Parkhauses zu einem Wohn- und Geschäftshaus mit Fahrradgarage von Fritzen + Müller-Giebeler Architekten
Allen Projekten ist eine konsequent zeitgenössische, den noch traditionell-solide, in Material und Details aufwändige und durchgearbeitete Architektur eigen. Ein urbanes Stadt quartier ist entstanden, das in kürzester Zeit von sitzenden und schlendernden Flaneuren, zielstrebigen „Stadtdurch querern“ und natürlich den allgegenwärtigen Münsteraner Radfahrern angenommen wurde. Die Transformation war innerhalb von Monaten ablesbar: Fußgängerströme verän derten sich, aus Sackgassen wurden 1A-Lagen, ehemalige Hinterhöfe wurden zu angenehmen Stadtplätzen, benach barte Hauseigentümer begannen Investitionen an ihrem Bestand. Das ist Stadtentwicklung.
Michael Braum
Neubau Hotel- und Einzelhandelszentrum Mit dem Hotel- und Einzelhandelszentrum entstanden zwei Bauvolumen, deren Maßstäblichkeit nicht durch eine vor getäuschte Parzellierung, sondern durch tiefe Einschnitte in die Baukörper und durch Strukturierung erzeugt wurde. Die Farbigkeit und Materialität der Fassaden sind eine Inter pretation der Stadt, keine Kopie des Vorgefundenen. Das für Münster typische Ziegelrot wirkt vor dem lichten Grau der massiven Muschelkalkfassade wie ein Hologramm. Die ein gestreuten Ziegel bilden den Fond für die klar gesetzten Zie gellinien. Das Grün im Außenraum bildet Inseln, erobert aber auch die Bauvolumen in den eingeschnittenen Dachgärten
rechts
Durch die abwechselnde Aufweitung und Verengung von Freiflächen wurden städtebauliche Qualitäten der historischen Stadt zurückgewonnen, ohne der Gefahr des Historisierens zu verfallen (Foto: Presseamt Münster / Bernhard Fischer)
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Mit den Baumaßnahmen an der Stubengasse wurde die letzte große Kriegsbrache in der Innenstadt in ein attraktives Stadtquartier verwandelt (Foto: Presse amt Münster / Tilman Roßmöller)
und auf dem Dach. Die Nutzungsstruktur besteht aus einem 140-Betten-Hotel der 4-Sterne-Klasse sowie aus Einzelhan del, Gastronomie und Büroflächen.
Neubau Wohn- und Geschäftskomplex Hanse Carré Münsters Innenstadt mit seinem historischen und speziellen Gassensystem stellte die städtebauliche Kernanforderung für das Hanse Carré dar. Ziel war es, Historie zu würdigen, Vitalität zu stützen und Zukunft zu fördern. Zwei Baublöcke als Solitäre im Wegesystem sind entstanden, ergänzt und fixiert durch einen sich anschmiegenden gläsernen Pavillon. Giebelhausstrukturen in mannigfaltiger Ausprägung sind der gestalterische Archetypus der Stadt. Angelehnt an diesen Typus setzte das Baukonzept bewusst auf kleinteilige Fas saden. Als abstraktes Zitat wurden die mittelalterliche Maß stäblichkeit aufgegriffen und eine zeitgemäße und zukunfts gerichtete Antwort auf die Altstadt gegeben. Die neuen Monolithe haben keine Rückfronten, sondern Rundumfas saden, die über das Gassensystem und die entsprechenden allseitigen Eingangssituationen erfahrbar und erlebbar sind. Das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss sind mit groß flächigen individuellen Verkaufsräumen belegt. Im Dachge schoss beginnt eine eigene private Welt. Acht gestalterisch individuelle, komfortable Wohnhäuser mit jeweils zugeord netem Gartenbereich bilden eine Roof-Top-Idee mit beson derem Charme: unten town – oben privacy.
Umbau Parkhaus
Das Parkhaus aus den 1960er Jahren wurde durch Entkernen und Abtragen der oberen Geschosse teilweise zurückgebaut. Das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss wurden unter Bei behaltung der prägnanten Tragstruktur zu Läden mit Loft charakter, einer Fahrradgarage und Büroräumen umgebaut. Die oberen beiden Geschosse wurden neu errichtet. Hier entstanden acht Wohnungen, die über ein begrüntes Atrium erschlossen werden. Bei der Planung ging es um die Rück gewinnung von Stadtraum, um eine Parkhaus-Morphose. Es wurde eine spannende Beziehung zwischen Ein- und Ausbli cken mit dem Gegenüber des städtischen Platzes geschaffen. Für die Fassaden wurde ruppiger Backstein in changierender Farbigkeit mit hellen Sichtbetonfertigteilen kombiniert. Die großzügig verglasten Loggien werden mit prägnanten Vor hängen verschattet.
unten links
Das umgenutzte Parkhaus bildet für den neu geschaffenen Platz an der Stubengasse eine wichtige Raumkante (Foto: Guido Erbring)
unten
Die unteren beiden Geschosse wurden unter Erhalt der prägnanten Tragstruktur zu Ladenräumen umgestaltet (Foto: Guido Erbring)
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Die bewusst kleinteiligen Fassaden des Hanse Carrés nehmen Bezug auf die historischen Giebelhäuser der Stadt (Foto: Christian Richters)
Auf dem Dach des Hanse Carrés entstanden acht indviduell gestaltete Wohn häuser (Foto: Christian Richters)
Die Natur als Baumeister übertrifft unsere menschlichen Bauweisen in Bezug auf Anmut, Nachhaltigkeit und Energiebilanz bei weitem. Sie baut selbstähnlich ohne jegliche Maßtoleranzen. Dieses Wunder der Schöpfung zu erkennen und zu bewahren, muss Grundlage jeglichen Planens und Bauens des Menschen sein.
Mandelbrot-Menge · Sichtbarmachung der Ordnung der Natur
Numerische Methoden im Bauwesen
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FÜR DIE STADT UND IHRE BÜRGER Sanierung des Stadthauses 1 in Münster
Das von Schoeps & Schlüter Architekten sanierte Stadthaus 1 liegt inmitten der Innenstadt von Münster. Dort stellt es den stadtzentralen Standort der Stadtverwaltung dar und wird insbesondere von Ämtern mit direkter Nähe zu den Rats gremien und zum Verwaltungsvorstand oder mit publikumsintensiven, bürgernahen Dienstleistungen genutzt.
Der in den Jahren 1956–1961 errichtete Gebäudekomplex bildet mit dem unter Denkmalschutz stehenden Münstera ner Rathaus und dem Stadtweinhaus ein prägendes städtebauliches Ensem ble, das sich um den Platz des Westfäli schen Friedens gruppiert. Im Zuge der erforderlich gewordenen Innenraum sanierung wurden sowohl das Service zentrum in das neue Nutzungskonzept der Verwaltung integriert als auch die technische Infrastruktur erneuert.
Teamarbeit für den Erfolg
Die Sanierung wurde in enger Abstim mung mit den beteiligten städtischen Ämtern und Institutionen entwickelt. Bereits ab der Grundlagenermittlung waren nicht nur die Entscheidungsträ ger, sondern auch die Nutzer an den Prozessen beteiligt. Auch bei der wei teren Umsetzung wurden die Wün
sche und Vorstellungen bis ins Detail abgestimmt und eingebunden. Zudem fand eine enge Kommunikation mit der Öffentlichkeit statt.
Ausgewogene Gestaltung
Das Farb- und Materialkonzept orien tiert sich an der Entstehungszeit des Gebäudes, erfährt aber durch eine moderne und gleichzeitig für Münster typische Formsprache und fortschritt liche Materialtechnologie eine neue Interpretation. In enger Zusammenar beit mit der Stadt entwickelte das Pla nungsteam die für das Bauvorhaben richtige Balance zwischen geschütztem Bestand, neuer Bausubstanz und For mensprache.
Moderne Arbeitsstrukturen
Die umgebauten Räume bilden den Wandel zu flexiblen Arbeitsstrukturen
ab. So gibt es verschieden gestaltete Zonen für Beratung und Begegnung sowie Einzelarbeitsplätze in offenen und räumlich abgeschlossenen Berei chen. Auch eine Desk-Sharing-Möglich keit wurde neu eingeführt. Die um- bzw. neu gebaute Raumstruktur fördert die Kommunikation zwischen der Stadt und ihren Besuchern und trägt dazu bei, die Hemmschwelle vor einer Kon taktaufnahme mit den Behörden zu senken. Gleichzeitig verfolgt sie das Ziel, Unruhe in den Räumlichkeiten zu vermeiden. In diesem Sinne wurde auch ein durchdachtes Akustikkonzept entwickelt. Im Rahmen der zeitgleich vorangetriebenen Stadt-Digitalisierung wurden neben einem intelligent arbei tenden Termin- und Aufrufsystem neu este Sicherheitstechnik zum Schutz von Mitarbeitenden sowie großflächi ge LED-Präsentationssysteme zur Ver
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links
Das Stadthaus 1 wurde von 1956–1961 nach Plänen von Helmut Kessner und Theodor Dierksmeier als Erweiterungsbau des Rathauses errichtet (Foto: Presseamt Münster / Angelika Klauser)
rechts
Die transparente Raumstruktur dient dazu, die Hemmschwelle vor einer Kontaktaufnahme mit den Behörden zu senken und Unruhe zu vermeiden
bildlichung des Leistungsspektrums eingebaut. Ein taktiles Leitsystem und induktive Höranlagen sorgen für best mögliche Inklusion.
Optimierte Arbeitsbedingungen
Zur Optimierung der Akustik wurden anhand bekannter Kommunikationssituationen die gewünschten Szenarien ermittelt und baulich umgesetzt. Bei der Auslegung der Heiz- und Lüftungsanlage konnten anhand von Strömungs berechnungen und -simulationen zug luftfreie Arbeitsplätze geschaffen wer den. Dabei berücksichtigten die Planer negative Erfahrungswerte aus der Zeit vor dem Umbau und gestalteten raum klimatisch eine Wohlfühl-Umgebung. Bei der Beleuchtung legten sie beson deres Augenmerk auf nutzerzentrierte Effektivität und Effizienz. Im Rahmen von Licht-Workshops wurden zunächst die gewünschten Lichtszenarien und deren Auswirkungen designt und im Fertigstellungsprozess zu unterschied lichen Tageszeiten programmiert. Auch bei der Gestaltung der Thekenanlagen und Arbeitsplätze ging es nicht nur um selbstverständliche ergonomische Aspekte. Stattdessen wurden die indi viduellen Arbeitsabläufe und Platzbe darfe der Mitarbeitenden vor Ort analy siert und in die Planung eingebunden. Als Ergebnis entstand ein stadtzent raler Begegnungsort, der angenehme und produktive Arbeitsumgebungen bietet und gleichzeitig dazu beiträgt, die Bürger mit der Stadt in Kontakt zu bringen.
Schoeps & Schlüter Architekten
Fotos: Axel Hartmann
unten
unten Eine neu eingebaute Treppe verbindet das Foyer mit den Obergeschossen
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Das bürgerfreundlich gestaltete Foyer ist mit Service- und Infotheken ausgestattet
NEUBAU EINES GESCHÄFTSHAUSES
Ein altbekannter Platz, der direkt auf die vom Zweiten Weltkrieg hinterlassene Fassade des Konventsgebäudes der Dominikanerkirche führt. Ein schöner Anblick – bis man den Nachkriegsbau in direkter Nachbarschaft ent deckte. Mit dem Umbau erreichten P/E/P Architekten und Stadtplaner eine Aufwertung der Platzsituation, die an die Vorkriegszeit erinnert.
Eine Herausforderung bestand darin, in einem gut durch dachten Zusammenspiel mit der Nachbarbaustelle an der denkmalgeschützten Kirche zu planen. Da das Gebäude nur durch eine äußerst schmale Gasse von der Kirche getrennt war, erforderten die Abrissmaßnahmen ein ausgespro chen gutes Teamwork, einen koordinierten Ablauf und eine gemeinsame Baustellenlogistik.
Durch die modern umgesetzte historische Formensprache verschmilzt der Neubau mit dem Ort. Die Umrahmung der bodentiefen Fenster mit Naturstein sowie die rote Klinkerfas sade harmonieren mit dem Portal der Kirche.
Das Bilddiagnostische Zentrum Münster (BDZ) ist in die vier oberen Geschosse des Geschäftshauses eingezogen, was bedeutete, dass schwere radiologische Geräte nach oben befördert werden mussten. Dies gelang nur von außen durch die Fassadenöffnungen. Das Erdgeschoss wird von der USSchnellrestaurantkette „Five Guys“ genutzt.
P/E/P Architekten und Stadtplaner
Foto: P/E/P Architekten und Stadtplaner
UMBAU EINES GESCHÄFTSHAUSES
Ein großer, denkmalgeschützter Komplex in bester Innen stadtlage wurde in einen modernen Textildiscounter umgebaut. Es handelt sich um das ehemalige PelsterHaus, das im Jahr 1924 durch den Architekten Alfred Hen sen errichtet wurde. Die Umplanung erfolgte durch P/E/P Architekten und Stadtplaner.
Die hohen Anforderungen an das Stadtbild ließen den Erhalt der Fassadenstrukturen nur bedingt zu. Daher sahen die Architekten für die drei Fronten eine Verkleidung mit einer sensibel gegliederten Natursteinfassade vor. In den Proportionen und im Maßstab orientierten sie sich an der Bebauung der Altstadt. So fügt sich der große Gebäudekörper heute wieder harmonisch in das Stadtbild und erfüllt dabei alle Ansprüche eines modernen Geschäftskomplexes.
P/E/P Architekten und Stadtplaner Fotos: P/E/P Architekten und Stadtplaner
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Geschäftshaus in der Salzstraße in Münster
Geschäftshaus in der Salzstraße in Münster
UMBAU EINES BANKGEBÄUDES
Die Fenster sind 4 m hoch. Es sind „echte“ Schaufenster und laden zum Bestaunen der Auslage ein. Am Standort der ehemaligen Dresdner Bank entstanden nach dem Umbau des Gebäudes nicht nur einzigartige Geschäftsräu me. Hier konnten P/E/P Architekten und Stadtplaner auf höchstem Niveau und nach neuesten Standards bauen.
Früher nahm man das Gebäude aus den 1960er Jahren kaum wahr: ein Zweckbau mit grauem Ziegeldach. Als Passant lief man an einer langen Natursteinwand entlang, ehe man die eigentlich schönen Geschäfte erreichte. Die Innenräume des Bankgebäudes lagen 1,70 m über dem Bürgersteigniveau und waren nur über Stufen zu erreichen. Die Geschossdecken im Inneren lagen entsprechend höher.
Durch den Umbau entstand ein modernes Geschäftshaus für Einzelhandel- und Büronutzungen, das im Inneren den Anfor derungen entsprechend komplett neu strukturiert wurde. Markant ist das neue Dach. Bei der Gestaltung nahmen die Architekten mit Sensibilität und Respekt Bezug auf die Archi tektur der Umgebung. So greifen die Dachgauben die Form der Spitzbögen des Prinzipalmarktes auf. Und anstelle eines alltäglichen Steildaches mit Dachsteinen wagten sie eine his torische Deckung mit Blei.
P/E/P Architekten und Stadtplaner
NEUBAU VON WOHN- UND GESCHÄFTSHÄUSERN
Am Alten Fischmarkt errichteten P/E/P Architekten und Stadtplaner ein Ensemble aus sieben Giebelhäusern. In ihrer Ausgestaltung nehmen die Häuser Bezug auf die historische Bebauung am Prinzipalmarkt, deren herr schaftliche Anmutung einher geht mit tradierten Tugenden wie Fleiß, Stiltreue und dem Streben nach Entwick lung und nachhaltigem Erfolg. Baulich diese Haltung zu wahren, ohne in reinen Historismus zu verfallen, erforderte Sensibilität und Mut zugleich.
Die Häuser umrahmen einen ovalen Innenhof und vermitteln einen Eindruck von der einstigen Atmosphäre in der Stadt. In den Innenhöfen spielte sich früher das tägliche Leben ab. Hier wurde gearbeitet, gehandelt, geklönt, gelebt. Die neuen Giebelhäuser greifen diesen Geist vergangener Tage auf, beleben und interpretieren ihn neu. Naturstein und Zie gel unterstreichen die Tradition und führen die Gebäude zugleich in ihre ganz eigene, moderne Form. Durch die Patina und die Farbpalette der Ziegel wird ihnen ein individueller, traditioneller Charme verliehen. Das Projekt erhielt von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) die Auszeichnung „Zertifikat in Gold“.
P/E/P Architekten und Stadtplaner
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Fotos: Roland Borgmann
Foto: P/E/P Architekten und Stadtplaner
Geschäftshaus in der Königstraße in Münster
Giebelhäuser am Alten Fischmarkt in Münster
links
Die Clemensbögen beherbergen insgesamt 23 großzügige Eigentumswohnungen
IDEE DES WEITERBAUENS Umnutzung einer Klosteranlage in Münster
Auf dem innerstädtischen, ehemaligen Grundstück der Clemensschwestern haben Maas & Partner Architekten mbB ein einzigartiges Wohnprojekt realisiert: Nicht nur die Lage der so genannten Clemensbögen ist außerge wöhnlich, sie zeichnen sich auch durch ihre besondere städtebauliche Qualität aus.
Durch die behutsame Zusammenführung der Gebäudeteile mit der klösterlichen Vornutzung ist es den Architekten gelungen, den Baukörper stadträumlich in die mittelalterliche Innenstadtstruktur Münsters einzubinden. Der Bau der Clemensbögen zeichnete sich durch die stetige Auseinander setzung mit der zeitgeschichtlichen Entwicklung des Stadt gebietes, der Typologie urbaner Wohnformen sowie der Her ausforderung einer Adressbildung aus. Im Ergebnis entstand ein neues und starkes Ganzes.
Planungsidee
Um Alt und Neu unter Beibehaltung der ortsprägenden Atmo sphäre zu verbinden, verfolgten die Architekten die Idee des „Weiterbauens“. Als erster Schritt musste ein Teil der nicht bauzeitlichen Bestandsbebauung rückgebaut werden, bevor der eigentliche Baukörper entwickelt werden konnte. Dieser nimmt Bestandselemente wie den ehemaligen Kreuzgang und die Fassade zum Servatiikirchplatz auf und führt diese mit einem ergänzenden Volumen fort.
Spannungsvolle Innenräume
Innenräumlich wurde das Konzept weitergeführt, sodass die Wohnnutzung von den Qualitäten eines spannungsvollen Gegenübers von alter und neuer Architektur profitiert. So entstanden einzigartige Wohnformen, die auf die klösterliche Vornutzung verweisen.
Nachhaltigkeit
Eine besondere Herausforderung stellte die bedachtsame Auseinandersetzung der Planung mit dem Bestand dar. Dabei ging es allen Projektbeteiligten durchgängig darum, die Grundidee zu verinnerlichen. Die Zusammenarbeit mit den ausführenden Firmen prägte zudem ein authentischer Umgang mit der Materialität, den Übergängen zwischen Alt und Neu sowie das Ziel, die Planung optimal auszudetaillie ren. Umgesetzt wurde dabei nicht nur ein modernes Ener giekonzept. Das Gebäude zeichnet sich auch durch seine Barrierefreiheit aus. Nicht zuletzt kamen lokale Materialien zum Einsatz – Klinker aus Münster, Tuffstein aus der Eiffel –die das Bauwerk wirken lassen, als hätte es schon immer zu Münster gehört.
Maas & Partner / Christine Ryll
Fotos: Maas & Partner Architekten mbB
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Gut erhaltene historische Bauteile, wie z. B. der Kreuzgang, wurden als Reminiszenz an die frühere Klosteranlage in den Neubau integriert
Im
Inneren entstanden einzigartige Räume, die auf die ehemalige Nutzung des Gebäudes als Kloster verweisen
FREITRAGENDES
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SCHÖNER ALS NEU Umnutzung eines Studentenwohnheimes in Münster
Statt ein ehemaliges Studentenwohnheim in der Altstadt von Münster durch ein neues Wohnhaus zu ersetzen, entschieden sich die Bauherren zusammen mit den Architekten Spiekermann kurz vor dem Abriss, den fast 60 Jahre alten Bau doch zu erhalten und in ein zeitgemäßes Mehrfamilienhaus umzuwandeln.
Im Zuge des Umbaus wurden die ursprünglich kleinteiligen Grundrisse und dunklen Innenräume in drei großzügige, helle Wohneinheiten verwandelt. Die Umgestaltung der Räume, die neben Verschiebungen und Vergrößerungen der Fenster auch neue Loggien und Gauben im Ober- und Dachgeschoss sowie den Einbau eines Aufzugs umfassten, führten zu einem Ergebnis, welches einem Neubau in nichts nachsteht.
Grundrissdisposition
In der rechten Haushälfte erstreckt sich eine Maisonettewohnung über das Parterre und das 1. Obergeschoss. Unten befinden sich ein großer, offener Wohn-Essbereich mit Küche, wohingegen das obere Stockwerk den privaten Rück zugsräumen vorbehalten ist. In der linken Haushälfte wurde
im 1. Obergeschoss oberhalb der Garagen eine zweite Woh nung untergebracht, ebenfalls mit fließenden Raumüber gängen im vorderen, öffentlicheren Teil und einem davon separierten Schlaf- und Badezimmer. Das ausgebaute Dach geschoss hingegen ist ganz der Bauherrschaft vorbehalten. Dort entstand eine 160 m² große, loftähnliche Wohnung.
unten links
Im Dachgeschoss erinnert die alte Stahlkonstruktion an die Geschichte des Hauses unten
Die Kombination von Alt und Neu erzeugt eine warme und wohnliche Atmosphäre
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Die unterschiedlichen Rottöne des Klinkers lassen die Fassade lebendig und natürlich wirken
rechts
Der Umbau umfasste neben der Umstrukturierung der Fassade den Einbau von Loggien und Gauben
Regionale Ausprägung
Das Sichtbarmachen der alten Stahlträger im Dachgeschoss erinnert an die Geschichte des Hauses. Als Reminiszenz an das Münsterland kamen rote Klinker mit Kohle- und Schmelz brandanteilen aus dem Ringofen zum Einsatz. Die unter schiedlichen Rottöne des Klinkers lassen die Außenhülle des Hauses lebendig und natürlich wirken.
Ausstattung
Marokkanische Fliesen zieren die Küche, und alte Möbel bil den mit neuen Einrichtungselementen ein harmonisches Ganzes. Gerade die Mischung aus Altem und Neuem war in der Dachwohnung wichtig, um eine warme und behagliche Atmosphäre zu schaffen. Der freistehende, drehbare Ofen eröffnet von jedem Platz den Blick auf das Spiel der Flam men. Eine außergewöhnliche Anordnung findet sich auch im
Bad. Hier verlaufen die Wege außerhalb des Raumes, wäh rend ein mittig angeordneter Kubus die Sauna und einen Schrank für die Waschmaschine und den Trockner enthält.
Architekten Spiekermann
Fotos: Frank Vinken
Architektur braucht Basis
Einladung zum 5. Aschersleber Architekturtag am 21.10.2022
Die Kombination von nachhaltiger Architektur, ökoeffek tivem Werkstoff und Kunst prägt den Aschersleber Archi tekturtag und bietet Raum, gemeinsame Visionen für die Zukunft des Bauens zu entwickeln. Diskutieren Sie mit uns und Persönlichkeiten aus der Welt der Architektur und Kunst am 21.10.2022 zum 5. Aschersleber Architekturtag bei der NOVO-TECH in Aschersleben. Referenten wie der Architekt Arno Lederer, der Künstler Neo Rauch und die Architektin und DGNB Senior Auditorin Andrea GeorgiTomas werden die Veranstaltung bereichern.
Melden Sie sich jetzt schon unverbindlich zur Veranstal tung oder unserem LIVE-Stream an unter www.asl-architekturtag.de
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Prof. Arno Lederer
Neo Rauch
Andrea Georgi-Tomas
Holger Sasse
links
BEWEGUNG AN DER B-SIDE Neubau eines Bürogebäudes am Stadthafen in Münster
Der Logistikdienstleister Fiege baut am Münsteraner Stadthafen. Bis 2024 entsteht nach Plänen von Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH ein hochmodernes Bürogebäude. Zu den Highlights zählen neben den hellen und kommunikativen Büro- und Konferenzräumen eine riesige Dachterrasse, ein innovativer Workshopbereich, ein modernes Auditorium, eine Tiefgarage mit Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie eine Cafeteria direkt am Wasser.
Die ersten Planungen begannen 2018. Den Zuschlag für das Projekt erhielten Kleihues & Kleihues im Herbst 2020, endlich und wirklich los ging es im September 2021 – und mittler weile läuft die Hochbauphase. Ab 2024 sollen in dem neuen Bürogebäude gut 550 der insgesamt und weltweit über 23.000 Mitarbeiter beheimatet sein. Dann werden auf dem ehemaligen Lehnkering-Gelände an der so genannten B-Side roter Klinker und jede Menge Glas den Ton angeben.
Empfangsbereich mit großer Geste
Das Hafenareal in Münster ist das wichtigste städtebauliche Entwicklungsgebiet und der attraktivste neue Anziehungs punkt der Stadt. Hier entsteht ein Hafenquartier, in dem sich moderne architektonische Solitäre zu einem lebendigen Ensemble zusammenfinden. Der expressive Neubau schafft eine räumliche Verknüpfung mit seiner direkten Umgebung und empfängt mit seinen Gebäudeflügeln die Besucher und Nutzer des Hauses mit einladender Geste. Betritt man den leicht ansteigenden Campus, wird der Blick durch die groß zügig verglaste Lobby auf das Hafenbecken mit dem gegen überliegenden Ufer geleitet. Fließend geht das zweigeschos sige Foyer in die Cafeteria über. Den Übergang schafft eine mit dem Außenraum verwobene, großzügige Kommunika tionszone. Ihr ist eine langgestreckte Terrasse zur Seite gestellt. Im Sommer lassen sich beide über großflächige Schiebetüren zu einem großen Außenbereich vereinen.
Kreuzung als Leitgedanke
Der Ursprung der Verknüpfung von Handelswegen – die Kreu zung – ist Leitgedanke des Entwurfs. Er zeigt sich in der Viel zahl von Verknüpfungen verschiedener Raumeinheiten, hori zontal im Geschoss wie auch vertikal über die Aufzugsanlage. Der Kreuzungspunkt der beiden Gebäudeflügel beherbergt
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unten Luftbild der Baustelle am Münsteraner Stadthafen (Foto: Fiege)
Der hafenseitige Vorplatz ist über eine breite Sitztreppe vom Uferweg aus zu erreichen (Visualisierung: Kleihues & Kleihues / bloomimages)
in jedem Geschoss eine Lobby, die als Meetingpoint fun giert. Von hier hat man nicht nur einen großartigen Ausblick auf den Hafen, sondern auch Raum, um sich zu besprechen. Wechselseitig angebrachte Balkone sind mal zur Eingangssei te, mal zum Hafen orientiert.
Die Anordnung der Eingänge und Aufzüge zu den Gebäude flügeln ermöglicht eine flexible Zusammenlegung von bis zu vier Businessunits pro Geschoss und damit auch eine Dritt verwertung als Multitenant-Office. Damit kann das Gebäude ohne Veränderung der Erschließungsstruktur an veränderte Teamgrößen und zukünftige Nutzungen angepasst werden. Auch der Konferenzbereich im 5. Obergeschoss unterliegt dem Prinzip des fließenden Übergangs zwischen Räumen mit öffentlichen Nutzungen. Der doppelgeschossige Emp fang öffnet sich zu einer den Konferenzräumen vorgelagerten Kommunikationszone. Über eine skulpturale Wendeltreppe gelangt man in das 6. Obergeschoss.
Klar definiert
Das Gebäude gliedert das Baugrundstück in zwei Bereiche mit unterschiedlichen, klar definierten Qualitäten. Der stra ßenseitige Vorplatz bildet mit dem Grundstück des Nachbar gebäudes einen Campus. Der hafenseitige Platz, auf dem sich die von der Cafeteria bewirtschaftete Terrasse befindet, liegt auf einem Plateau etwas über dem öffentlichen Uferweg und ist über eine breite Sitztreppe zu erreichen.
Nachhaltige Konzepte
Die Architektur ermöglicht es, alle Nutzeranforderungen unter einem Dach zu versammeln. Sie fügt sich gut in das Gesamtbild am Münsteraner Hafen ein, bietet den Mitarbei tern viel Raum zur Entfaltung und überzeugt zudem durch nachhaltige Konzepte, die sich auch in einer hohen Energie effizienz ausdrücken. Dies zeigt sich beispielweise durch die auf dem Dach geplante Photovoltaikanlage, die jährlich etwa 60.000 kWh Energie produzieren wird.
Tobias Jöhren / Kleihues + Kleihues
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unten Lageplan (Visualisierung: Kleihues & Kleihues / bloomimages)
unten Grundriss Erdgeschoss (Visualisierung: Kleihues & Kleihues / bloomimages)
Der straßenseitige Vorplatz bildet mit dem Grundstück des Nachbargebäu des einen Campus (Visualisierung: Kleihues & Kleihues / bloomimages)
Die einzelnen Geschosse bieten viel Raum für unterschiedlichste Arbeitsund Kommunikationsformen (Visualisierung: Fiege)
ZUR EINFAHRT
Hafentor am Stadthafen in Münster
Am östlichen Ende des Stadthafens in Münster entsteht rund um den Kuhr-Speicher ein neues Gebäudeensemble. Das Projekt geht aus einem im Jahr 2015 von der Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH gewonnenen Wettbewerb hervor.
Das „Hafentor“ genannte Projekt besteht aus drei solitären Baukörpern, welche die vorhandenen Kamm- und Riegel strukturen des Areals aufgreifen. Als räumlicher Abschluss des Hafenwegs entwickeln sich zwei 8- bzw. 12-geschossige, ineinander verschränkte Turmscheiben, die den markanten Anfangs- und Endpunkt der neuen Kanalbrücke bilden.
Gestalterisches Konzept
Leitidee ist die Fortführung und Transformation der klassi schen Hafenarchitektur in eine moderne und zugleich zeit lose Gestaltung. Als Vorbilder dienen die einfachen geome trischen Grundformen und kraftvollen Stereometrien alter Speicherbauten.
Nutzungskonzept
Das neue Gebäudeensemble wird Büros und Wohnungen mit Blick über den Stadthafen beherbergen. Die Büroflächen können geschossweise in zwei Mieteinheiten geteilt werden. Es lassen sich aber auch größere, geschossübergreifende variable Nutzungseinheiten bilden. Insgesamt werden rund 10.000 m² Bürofläche und 7.000 m² Wohnfläche entstehen. Um der Fahrradstadt Münster gerecht zu werden, ist im Sockelgeschoss ein Fahrradparkhaus mit 370 Stellplätzen vorgesehen. Die Tiefgarage bietet 276 PKW-Stellplätze.
Kleihues + Kleihues
Visualisierungen: Kleihues + Kleihues
links
Das „Hafentor“ markiert die Einmündung des Hafens in den Dortmund-Ems-Kanal
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links Ansicht vom Hafenbecken
Ansicht von Westen
Ansicht von Nordosten
EFFIZIENT GERASTERT
Docklandhaus am Stadthafen in Münster
Das von der Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH geplante Docklandhaus definiert am Stadt hafen in Münster ein wichtiges Passstück, indem es eine räumliche Verknüpfung zwischen den bereits bestehen den Achsen schafft.
Der Baukörper basiert auf einem baulich klaren und wirt schaftlich maximal effizienten Raster. Die dadurch mögliche Modularität und der damit verbundene Vorfertigungsgrad sind gedanklich eng mit industriellen Produktionsprozessen sowie maschinenästhetischen Strukturen verbunden und stellen Bezüge zum industriellen Charakter des Ortes her. Die unverwechselbare Identität des Gebäudes schafft den Spa gat zwischen moderner, nachhaltiger und qualitätvoller Bau weise und unterstützt das individuelle Gepräge des Hafens.
Zweigeteilt
Das Docklandhaus besteht aus einem größeren Gebäude teil mit drei Büroeinheiten pro Geschoss und einem klei neren „Satelliten“ mit Dachterrasse, der im Erdgeschoss die Gastronomie und je Geschoss eine weitere Büroeinheit umfasst. Die beiden Gebäudeteile sind geschossweise über eine Brücke miteinander verbunden. Die vier Büroeinhei ten jedes Geschosses werden vertikal über einen einzigen Erschließungskern, der sich im größeren Gebäudeteil befin det, erschlossen. Dies vereinfacht die Orientierung und ist ausschlaggebend für eine ökonomische Lösung.
Erschließung
Das Docklandhaus wird vom Hafengrenzweg ebenso wie von der Kanalseite über ein gemeinsames Foyer erschlossen. Der helle, zweigeschossige Eingangsbereich verbindet sowohl die Außenflächen als auch die Aufzugslobby zu den Büroflä chen und dem Gastronomiebereich miteinander. An diesem Gelenkpunkt können die unterschiedlichen Nutzungszonen gleichzeitig oder unabhängig voneinander erschlossen wer den. Transparente öffenbare Fassadenelemente im Foyer können die Bereiche bei Bedarf voneinander trennen. Im Sommer kann der gläserne Eingangsbereich durch die in den Boden versenkbare Türanlage schwellenlos zum attraktiven Außenraum geöffnet werden.
Moderne Arbeitswelten
Die insgesamt 25 Büroeinheiten mit einer lichten Raumhöhe von 3 m bieten die nötige Flexibilität moderner Arbeitswel ten und sind individuell und modular auf die Bedürfnisse der Nutzer abstimmbar. Auf dem Dach des „Satelliten“ dient ein Pavillon als unabhängiger Konferenzraum oder Eventflä che und bietet eine einmalige Aufenthaltsqualität über der Hafensilhouette.
Kleihues + Kleihues
Visualisierungen: Kleihues + Kleihues
Die Innenräume sind modular aufgebaut und flexibel nutzbar
unten
Das Docklandhaus schafft die räumliche Verknüpfung zwischen den bereits bestehenden Achsen
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Ansicht von Osten
Die beiden Gebäudeteile sind geschossweise über eine Brücke verbunden
MEDIZINISCHE PRÄZISION
Fassadensanierung des Universitätsklinikums in Münster
Die Bettentürme sind fester Bestandteil der Münsteraner Skyline und zugleich Wahrzeichen des Universitätsklini kums. Weil die Fassaden nicht mehr zeitgemäß waren und den heutigen Ansprüchen an Energieeffizienz nicht mehr genügten, wurde ein Wettbewerb zur Sanierung ausge lobt, aus dem die Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH siegreich hervorgegangen war.
Um die optische Identität der beiden Türme zu erhalten, sollten sie lediglich energetisch und gestalterisch im Sinne ihrer ursprünglichen Entwurfsidee unserer Zeit angepasst werden. Die bisherige vertikale Gliederung des Bürotrak tes hingegen sollte zukünftig die horizontale Bänderung der Bettentürme aufgreifen. Auf diese Weise wurde der gestalte rische Zusammenhang zum Sockelbaukörper gewahrt und ein formal wahrnehmbarer Gesamtkomplex geschaffen.
Durch die formale Reduktion und Konzentration auf die exakte Ausformulierung der wenigen Fassadenbestandteile ist ein Bild von Eleganz und Feinheit entstanden, das – unter stützt durch die Materialwahl von poliertem Aluminium und hochweißem Glasfaserbeton – medizinische Präzision ver mittelt.
Kleihues + Kleihues
Fotos: Alexander Ludwig Obst & Marion Schmieding
oben und unten Im Zuge der Fassadensanierung wurde die horizontale Gliederung der beiden Türme auf den orthogonalen Sockelbau übertragen
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Die Bettentürme wurden im Jahr 1983 durch das Aachener Architekturbüro Weber Brand & Partner errichtet
g + w i ngenieurplanung Beratende I ngenieure für das B auwesen GmbH Fachingenieure für die Tragwerksplanung TRAGWERKE FÜR GUTE BAUTEN KONSTRUKTIVE BERATUNG. GEGENSEITIGER RESPEKT www.gwiMS.de
© Simon Menges
© Roland Borgmann
© Jens Willebrand
© Marcus Ebener
METALL ALS KONSEQUENZ Neubau eines Laborgebäudes in Münster
Das von pbr Architekten Ingenieure geplante neue Laborgebäude der BASF Coatings GmbH in Münster setzt auf dem Werkgelände einen markanten Akzent. Der Entwurfsgedanke, die Fassade für einen Hersteller von Oberflächenbeschichtungen für metallische Untergründe mit einem metallischen, individuell lackierten Material zu gestalten, war eine logische Konsequenz.
Der Neubau folgt der orthogonalen Blockfeldstruktur des Werkgeländes und orientiert sich an der historisch bedingten Gebäudeformation im Norden des Geländes. Das Laborge bäude dient insbesondere der Entwicklung von Autorepara turlacken. Zudem wird darin an neuen Anwendungsmöglich keiten in der Oberflächenbeschichtung geforscht.
Klare Kante
Der freistehende Baukörper besteht aus zwei identischen Gebäudeteilen, die durch einen mittig angeordneten und aus der Flucht zurücktretenden Trakt miteinander verbunden sind. Unterstrichen wird das architektonische Konzept durch die Wahl zweier Fassadenmaterialien: Rhythmisch ange ordnet schaffen Glas und Aluminiumbleche transparente Flächen neben geschlossenen. Der Verbindungstrakt ist in Gänze als filigrane Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt und lässt großzügige Einblicke in das Treppenhaus mit seinen gestalterisch hervorgehobenen blauen Treppenläufen zu. In der Dämmerung und bei Nacht wird das Treppenhaus durch eine individuell steuerbare Beleuchtung akzentuiert.
Changierendes Fassadenbild
Der Fassadengestaltung lag der Gedanke zugrunde, die Fas sade für BASF, einen Hersteller von Oberflächenbeschich-
tungen für metallische Untergründe, ebenfalls mit einem metallischen und speziell lackierten Material auszugestal ten. Hierfür wurden Blech-Coils mit eigens entwickelten Speziallacken versehen und durch einen Fassadenhersteller zu den individuell gewünschten Fassadenblechen geformt und gekantet. Der leicht schimmernde Speziallack lässt je nach Blickrichtung und Sonnenstand ein changierendes Fassadenbild zu. Sechs unterschiedliche Silbertöne kamen auf der rund 2.000 m² großen Fassadenfläche zum Einsatz. Die unterschiedlich farbigen Bleche wurden bewusst an der Fassade platziert, um leichte Farbverläufe zu entwickeln und die Nuancierung des Erscheinungsbildes zu verstärken.
Flexibel und kommunikativ
Eine flexible Grundrissgestaltung sorgt für effiziente Arbeits abläufe und erlaubt eine mögliche Umnutzung sowie Erwei terbarkeit. Der mittig eingestellte Treppenraum ermöglicht die Erschließung aller Bereiche. Ferner sichert ein Aufzug die barrierefreie Erschließung.
Der Bauteil B, der sich nach Süden hin orientiert, nimmt im Erdgeschoss die übergeordneten und öffentlichen Bereiche wie das Besprechungszentrum auf. Im rückwärtigen Bereich befinden sich Personalumkleiden, Pausen- und Lagerräume. Die darüber liegenden Geschosse zeichnen sich größtenteils
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links
In der Dämmerung und bei Nacht wird das Treppenhaus durch eine individuell steuerbare Beleuchtung akzentuiert, sodass eine weithin sichtbare Fernwirkung erzielt werden kann
durch eine ähnliche Aufteilung aus. Während sich die Labo re, Büros und Auswerteräume an den Fassadenseiten befin den und auf diese Weise bestmöglich mit Tageslicht versorgt werden, wurden die zum Betrieb der Labore notwendigen Nebenräume und technischen Anlagen in den Mittelzonen angeordnet. Zentral angeordnete Kreativ- und Pausenräume werden teamübergreifend genutzt. 116 Laborarbeitsplätze sowie 44 Büroarbeitsplätze verteilen sich so auf einer Nutz fläche von rund 5.600 m².
Gutes und gesundes Raumklima
Im nördlichen Labortrakt des dritten Obergeschosses wurde ein zusammenhängender Großraum mit Spritzkabinen inte griert, sodass der in diesem Bereich stark erhöhte Bedarf an Frisch- und Abluft direkt über die darüberliegende Technik zentrale erfolgen kann. Diese wurde als Stahlkonstruktion mit wärmegedämmten Sandwichelementen ausgeführt und besitzt eine lichte Raumhöhe von 3,50 m.
Insgesamt sorgen 36 Lüftungsanlagen mit einem Volumen strom von ca. 380.000 m³/h im gesamten Gebäude für ein gutes und gesundes Raumklima. Eine separate Abluftanlage führt geruchs- und gefahrenstoffbelastete Luft über Kasset tenfilter ab. Zur exakten Einhaltung der vorgegebenen Tem peratur und Feuchte in den Prüfräumen kommen separate Klimageräte zum Einsatz.
Verantwortungsvoll in die Zukunft
Für BASF ist der Neubau ein weiterer Baustein in der Positionierung als weltweites Innovationszentrum von BASF Coatings sowie ein Beitrag für das Ziel, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen. So erfolgt die Wärmeversorgung der neuen Labore durch die Nutzung der Restwärme der werkseigenen Rückstandsverbrennungsanlage, die über die Fußbodenheizung angegeben wird. Bei zugekauftem Strom handelt es sich um 100 % ökologisch aus Windkraft gewonnenen Strom, sodass im Vergleich zum Vor jahr ca. 4.000 t CO2 allein in Münster eingespart werden.
pbr Architekten
links
Der eingestellte Treppenraum zieht sich als „blauer Faden“ durch das gesamte Gebäude und ermöglicht die Erschließung aller Bereiche
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Fotos: Stefan Brückner
Die lackierten und leicht schimmernden Fassadenbleche erzeugen je nach Blickrichtung und Sonnenstand ein changierendes Fassadenbild
Das Laborgebäude dient insbesondere zur Entwicklung von Autoreparatur lacken und Innovationen über den Lack hinaus
rechts York-Quartier in Münster, Lageplan
GARTENWOHNEN Neubau eines Wohnquartiers in Münster
Wie wollen wir künftig leben? Und welchen Beitrag können innovative Planungs- und Bauleistungen mit den sich teilweise dramatisch veränderten Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Fragen zur Finanzierbarkeit und zu steigenden Grundstückspreisen dabei bieten?
Münster ist attraktiv – und so bleibt der Wohnungsmarkt angespannt. Doch durch die Neugestaltung des York-Geländes durch das städtische Wohnungsunternehmen Wohn + Stadt bau mit der ausgewiesenen Kompetenz im Bau von hoch qualitativem und sozial gefördertem Wohnraum wird sich die Situation im Stadtgebiet in absehbarer Zeit entspannen.
Von der York-Kaserne zum York-Quartier
Die Kaserne wurde 1935/37 als Luftnachrichtenkaserne errichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie von britischen Stationierungskräften übernommen, die den bau lichen Bestand weiterentwickelten. Die Kasernenanlage mit einer Gesamtgröße von 49 ha ist durch umfangreichen alten Baumbestand geprägt.
Klimaneutrale Quartiersentwicklung
Im York-Quartier wird das nördliche Baugebiet aus zehn ein zelnen Baufeldern zusammengesetzt. Ganz im Zeichen der klimaneutralen Quartiersentwicklung mit extensiver Dach begrünung, Photovoltaikanlagen für Mieterstrom in Koope ration mit den Stadtwerken Münster GmbH und einer was sersensiblen Freiraumgestaltung wird seit nun einem Jahr das ehemalige Kasernengelände in ein modernes und nach haltiges Wohngebiet verwandelt.
Zeichen setzen für die Zukunft
Bis Anfang 2025 entsteht eine bunte Mischung aus Geschoss wohnungen und Stadthäusern, die allesamt unter dem Thema Gartenwohnen flaggen. Zwei Kindertagesstätten mit je vier Gruppen und ein zentrales Gemeinschaftshaus mit weiteren ergänzenden Infrastrukturen runden das viel fältige Angebot ab und unterstreichen den nachhaltigen und sozialen Ansatz des Projekts.
Lebendig und vielfältig
Gemeinschaft und Nachbarschaftsbildung stehen im YorkQuartier, das von den Ausmaßen fast schon als eigener Stadtteil fungieren könnte, besonders im Fokus. Dafür hat die Wohn + Stadtbau eigens die Position eines Quartiersmanagers implementiert, um mit zahlreichen Ideen für das Gartenwohnen gemeinsam mit den Bewohnern in den nächsten Jahren viel zu bewegen. Die Wohn + Stadtbau ist überzeugt, dass hier ein lebendiger und vielfältiger Ort für Familien, Paare und Alleinstehende entsteht, die Wert auf Frei-, Grün- und Gemeinschaftsräume legen. Im August die ses Jahres haben die ersten Mieter bereits ihre Wohnungen bezogen.
Angebot der Besichtigung Interessiertes Fachpublikum ist herzlich eingeladen, das bis lang größte Bauprojekt des Unternehmens unter fachlicher Begleitung zu besichtigen. Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich gerne an:
Stefan Wismann, Geschäftsführer
E-Mail: wismann@wohnstadtbau.de
Max Delius, Abteilungsleiter Bau
E-Mail: delius@wohnstadtbau.de Christian Schulte-Sienbeck, Stellv. Abteilungsleiter Bau E-Mail: schulte-sienbeck@wohnstadtbau.de
www.gartenwohnen-york.de
unten Unter dem Motto „Gartenwohnen“ entsteht im York-Quartier attraktiver Wohnraum mit viel Grün und Raum für gemeinsame Aktivitäten
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BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 44. Jahrgang
ISSN 1862-9571
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Autoren dieser Ausgabe
Prof. Michael Braum
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Tobias Jöhren
FIEGE Logistik Stiftung & Co. KG Pressesprecher www.fiege.com
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BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | September 2022 | Ausgabe 5 | ISSN 1862-9571