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Anzahl der Installationen steigt weltweit an

Foto: Voith Hydro

StreamDiver Unit bei der Fertigung in Sankt Georgen, Österreich

ZAHL DER STREAMDIVER INSTALLATIONEN WELTWEIT STEIGT KONTINUIERLICH AN

Seit der Markteinführung ist die Zahl der Installationen kontinuierlich gestiegen, nicht zuletzt, weil sich der StreamDiver kostengünstig in bestehende Dämme und Wehre integrieren lässt. Um diese Integration und komplett neue Projekte weiter zu erleichtern, hat Voith Hydro die Kompaktturbine zu einer ganzen Produktfamilie erweitert. Wasserkraft-Betreibern stehen nun insgesamt sieben Varianten mit einer Leistungsabgabe von circa 50 kW bis 2.000 kW pro Unit zur Verfügung.

Im Jahr 2019 wurde der Unternehmer Appalachian Hydro Associates (AHA) bei einer Messe auf Voith Hydro‘s StreamDiver Modell aufmerksam. Die vielen Vorteile dieser Kompaktturbine sowie die Erfahrung des Unternehmens führten dann auch zur Projektpartnerschaft. An Lock and Dam 14 in Heidelberg, einer ländlichen Gemeinde im westlichen Lee County, Kentucky, soll ein neues Wasserkraftwerk errichtet werden. Voith Hydro wurde mit der Lieferung von sechs StreamDiver Einheiten für dieses neue Wasserkraftwerk beauftragt, vier mit 642 kW und zwei mit 222 kW installierter Leistung. Fertigung, Zusammenbau und Prüfung der Einheiten wird im Small Hydro Kompetenzzentrum in Sankt Georgen, Österreich erfolgen.

DIE GESCHICHTE DES KENTUCKY RIVERS Der Kentucky River umfasst 14 aktive und geschlossene Schleusen und Dämme zwischen Carollton und Beattyville, Kentucky, USA. Diese wurden zwischen 1836 und 1917

gebaut. Zunächst in der Nähe des Ohio River und dann stromaufwärts, um Kohle und Eisen aus dem östlichen Kentucky zu transportieren. Die Staudämme wurden in den letzten Jahren nur zur Wasserversorgung und Erholung genutzt. Im Mai 2021 vollendeten das Berea College und die Appalachian Hydro Associates an Lock 12 dann das erste Kleinwasserkraftprojekt in Kentucky seit fast 100 Jahren.

30 PROZENT MEHR ENERGIE Die Voith Hydro Experten haben – im Vergleich zum ersten Projekt – ein neues Designkonzept entwickelt, mit dem 30 Prozent mehr Energie erzeugt werden kann. Durch die Umstellung der Turbinenmontage von vertikal auf horizontal wird auch der Betonbedarf um 2/3 reduziert. Das neue Wasserkraftwerk wird in der bestehenden Schleusenkammer untergebracht. Dank der enormen Flexibilität des Systems kann die Technik ohne großen Aufwand auch in bestehende Kraftwerke und Wehre integriert werden und bietet gleichzeitig wegen seiner komplett öl- und fettfreien Kraftwerkstechnologie ein Höchstmaß an ökologischer Verträglichkeit.

STROMERZEUGUNG FÜR GUTEN ZWECK Wenn das Projekt abgeschlossen ist, wird der Stromverbrauch des Berea College mehr als vollständig durch Wasserkraft ausgeglichen werden, womit die Verpflichtung des Colleges zu ökologischer Nachhaltigkeit erfüllt wird. Darüber hinaus werden die Einnahmen aus dem Projekt dazu beitragen, die Mission von Berea zu unterstützen, Schüler mit begrenzten finanziellen Mitteln auszubilden.

WELTWEIT INSTALLIERTE ANLAGEN Durch die Reduktion aufwändiger Technik konnte gleichzeitig eine kompakte Baugröße und eine äußerst wartungsfreundliche und robuste Maschineneinheit konzipiert werden, die sich in den letzten Jahren Schritt für Schritt auf dem globalen Wasserkraftmarkt mit weltweiten Referenzen etabliert hat. Heute beweisen Anlagen von Österreich bis Indonesien, von Schweden bis Brasilien die Effizienz dieses Ansatzes.

PROJEKT NOGUEIRA Vor einiger Zeit hat der brasilianische Spezialist für Kleinwasserkraftwerke Energias Renováveis MAZP Brasiliens erstes StreamDiver Kraftwerk in Betrieb genommen. Das auf umweltfreundliche Kleinwasserkraftwerke spezialisierte Unternehmen entdeckte im Bundesstaat Parana ein natürliches Gefälle, welches durch die stabile Wasserversorgung aufgefallen ist. Die Suche nach einer technischen Lösung,

StreamDiver: kompakt, flexibel, wartungsarm und umweltfreundlich

Grafik: Voith Hydro

die sowohl ökologische als auch ökonomische Bedürfnisse abdeckt, begann. Die Antwort: Der StreamDiver von Voith Hydro. In weniger als einem Jahr wurden die sieben Turbinen in Österreich gefertigt, montiert und vorab getestet, bevor sie den Weg ins Kraftwerk nach Brasilien fanden. Der Vorteil der Technologie liegt unter anderem in der Kompaktheit und dem vergleichsweise geringen Gewicht der Geräte.

PROJEKT SOUTH BEND Im Rahmen dieses Projekts lieferte Voith Hydro 10 StreamDiver-Turbinen-Generatoren Einheiten und die dazugehörige Steuerungstechnik, die jeweils 250 kW sauberen und erneuerbaren Strom produzieren können, an den Campus Notre Dame. Die Anlagen wurden direkt in einem Park im bewohnten Gebiet installiert. Voith Hydro erhielt den Procurement Partner Sustainability Award von der University of Notre Dame für die Innovationen, Produkte und Dienstleistungen, die zum Hydro-Projekt der Universität beigetragen wurden. Paul Kempf, Assistant Vice President for Utilities and Maintenance, University of Notre Dame: „Die StreamDiver-Einheiten ermöglichen eine jährliche CO2-Reduktion von 10.000 Tonnen, was erheblich ist.“

STREAMDIVER IN EINEM STOLLEN In einem Kraftwerk in Südtirol, Italien, werden drei Peltonturbinen aus einem Stausee gespeist und erzeugen je 30 MW Leistung. Das Kraftwerk ist im Besitz eines Familienunternehmens, welches in der Entwicklung, Umsetzung und im Betrieb von Wasserkraftanlagen tätig ist. Einer der Zuflüsse ist ein natürliches Gefälle in einem Stollen. Das Unternehmen suchte nach einer geeigneten Lösung, um dieses Gefälle ebenfalls nutzbar zu machen. Voith Hydro‘s Experten boten nach genauer Begutachtung und Analyse die StreamDiver Lösung an. Die Turbinen werden in einem Stollen eingebaut, und sollen bereits ab Februar 2024 Strom erzeugen. Zusätzlich wird die elektrotechnische Ausrüstung vom Voith Tochterunternehmen Sintaksa direkt mitgeliefert.

VORTEILE DES STREAMDIVERS

• Unter Wasser installiert, geräuscharm • Senkung der Baukosten durch innovative

Anlagenlayouts • Flexible und einfache Integration in bestehende Wehre und Dämme • Wassergeschmierter Antriebsstrang • Lange und vereinfachte Serviceintervalle, minimierter Wartungsaufwand • Umweltfreundlich durch ölfreien Betrieb

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