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Editorial

AUFGEHEIZTE STÄDTE

Asphalt und Beton sind nicht wegzudenkende Materialien aus unseren Städten – doch so praktisch sie sich im Städtebau auch erweisen mögen, so unvorteilhaft wirken sie sich auf das Wohlbefinden der urbanen Bevölkerung aus. Denn versiegelte Flächen und eine enge Bebauung sind einer der Hauptgründe für Hitzeinseln in Städten. Asphaltierte Böden absorbieren die Sonneneinstrahlung und leiten die Wärme in tiefere Schichten, die vielen Gebäude in urbanen Siedlungen vergrößern deren Oberfläche – beides speichert Wärme. Ist die Bebauung auch noch verdichtet, staut sich die Hitze in den Straßenschluchten. Abgase aus dem Verkehr, der Industrie, dem Heizen und Kühlen von Gebäuden verstärken die Hitze noch weiter. Durch diese speziellen Bedingungen wird der Hitzeinsel-Effekt hervorgerufen: Im Umland hat es teils bis zu zehn Grad weniger. Besonders belastend sind die Tropennächte, in denen die Luft nachts nicht unter 20 Grad abkühlt, wodurch ein erholsamer Schlaf massiv beeinträchtigt wird. Auch heuer ist ein erneut ungewöhnlich trockener und heißer Sommer zu Ende gegangen, Gemeinden müssen Lösungen gegen die anhaltend hohen Temperaturen und den Effekt auf städtische Bewohner finden. Eine davon ist die Begrünung von Gebäuden, Straßen und Plätzen. Denn durch die geringere Vegetation in Städten verdunstet weniger Wasser, das die Luft abkühlt. Deshalb helfen Dächer mit Pflanzen, grüne Fassaden und fließende Wasserquellen in der Stadt gegen Hitze. Bäume und Grünanlagen spenden außerdem Schatten und reinigen die Luft. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava erkannte man, dass zubetonierte Plätze nicht mehr zeitgemäß sind und beschattet einen beliebten Straßenzug mit Platanen. Durch ein flexibles Stecksystemen im Untergrund können sich die Wurzeln ausbreiten, ohne die Bepflasterung zu beeinträchtigen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 32.

Österreich gehört seit Jahren zur europäischen Spitze, wenn es um die Bodenversiegelung geht. Laut Umweltbundesamt betrug der jährliche Verlust an produktiven Böden in Österreich im Zeitraum von 2001 bis 2020 zwischen 38 km2 und 104 km2. Um die Entsiegelung urbaner Flächen und die Kühlung der Umgebung voranzutreiben, hilft unter anderem auch die Schaffung klimafitter Parkplätze mithilfe von versickerungsfähigen Betonpflastersteinen, wodurch anfallendes Regenwasser nicht direkt in die Kanalisation geleitet wird, sondern Bäume und Grünflächen damit versorgt werden. Darüber hinaus kann die lokale Versickerung des Regenwassers Überschwemmungen und Hochwasser verhindern. Ein Beispiel für solch klimafitte Nutzflächen in Städten ist die Außenanlagengestaltung in der Smart City in Graz (ab Seite 23).

Neben der Hitze ist heuer auch die Kälte eine Herausforderung: Das Heizen mit Gas wird teuer, Alternativen zu finden, hat oberste Priorität. Neben der bereits bewährten Wärmeversorgung über konventionelle Biomasseheizwerke, zeigt die Holzvergasung ihr großes Potenzial. Denn hier wird neben Wärme auch Strom sowie Pflanzenkohle erzeugt, die dauerhaft CO2 speichert und als wertvoller Rohstoff beispielsweise in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. In dieser Ausgabe stellen wir gleich zwei solcher Heizwerke vor: Während in der Schweiz (ab Seite 40) nur andernfalls schwer verwertbares Waldhackgut zur Energieerzeugung genutzt wird, ist es in Baden-Württemberg Produktionsrestholz aus einem holzverarbeitenden Betrieb. Außerdem zeigt das Beispiel aus der Therme Wien, dass bereits erzeugte Wärme keinesfalls verschwendet werden soll: das Thermalabwasser beheizt knapp 2.000 Haushalte in der Umgebung (ab Seite 44). Sie sehen, es gibt wieder viel Lesestoff in dieser Ausgabe von zek KOMMUNAL – viel Vergnügen dabei!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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