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Flächen mit Heißwasser nachhaltig und dauerhaft unkrautfrei halten
Entfernung des Wildkrauts auf einer Verkehrsinsel im innerstädtischen Bereich: Das Eiweiß innerhalb der Pflanzenzellen zerrinnt und das Wildkraut stirbt unmittelbar ab.
Fotos: Empas
FLÄCHEN MIT HEISSWASSER-WILDKRAUTBEKÄMPFUNG NACHHALTIG UND DAUERHAFT UNKRAUTFREI HALTEN
Mit Drahtbürsten, Heißluft und Abflammsystemen: Das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Garts ist schon auf viele Arten dem Unkraut zu Leibe gerückt. Als ein Auftrag für die Wildkrautbekämpfung auf einer schulischen Sportanlage erfolgte, erwiesen sich aber all diese Methoden als untauglich. Die Lösung wurde mit einem Heißwasser-System gefunden: Ökologisch unbedenklich und schonend für die Oberflächen wurde der Sportplatz nachhaltig von sprießendem Unkraut befreit. Seither wird die Heißwasser-Methode ausgiebig von den Galabauer genutzt.
Stets die ökologisch bestmögliche Lösung zu finden: Das versucht das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Garts aus dem niedersächsischen Kirchlinteln bei jedem Auftrag umzusetzen. Seit mittlerweile 15 Jahren deckt der Betrieb für seine Kunden im Landkreis Verden dabei die unterschiedlichsten Bereiche ab – ob Planung und Bau ganzer Gärten, Dachbegrünungen, kleinere Hochbauten, Carports, Bewässerungsanlagen oder die reine Pflege von privaten Gärten oder öffentlichen Flächen. Am Anfang waren die beiden Unternehmensgründer Andreas Früchtenicht und Karsten Heimsoth, beide studierte Fachkräfte, noch zu zweit, mittlerweile zählt das Unternehmen über 25 Mitarbeiter. Der Fokus der Firma Garts liegt auf Privatgärten, doch seit rund fünf Jahren kommen vermehrt öffentliche Anfragen hinzu, die mittlerweile fast 40 Prozent des Auftragsvolumens ausmachen. Einen nicht unerheblichen Anteil sowohl bei den privaten als auch bei den öffentlichen Aufträgen nimmt die effektive und nachhaltige Unkrautbekämpfung ein.
NACHHALTIG UND DABEI SCHONEND FÜR DIE OBERFLÄCHEN
Der Maschinenpark der Firma Garts deckt mittlerweile das gesamte Spektrum der umweltfreundlichen Unkrautbekämpfung ab und bietet für jeden Einsatz das passende Gerät: Drahtbürstensysteme, Abflamm- und Heißluftgeräte sowie Maschinen für das Auftragen von Heißwasser. Diese Methode hat sich als effektiv gegen das Unkraut und gleichzeitig als schonendste Lösung für die Oberflächen erwiesen. Die Heißwasser-Technik hat der Galabau seit einem Auftrag für eine Schule im Angebot. Da die dortige Sportanlage nicht genutzt werden konnte, wurde eine Unkrautbekämpfung aus verkehrssicherungstechnischen Gründen nötig. Mit einer Sondergenehmigung von der Landwirtschaftskammer sollten die Flächen gespritzt werden. „Da haben wir uns gefragt, ob es gut ist, dort, wo Kinder spielen, mit Gift zu arbeiten“, berichtet Unternehmensgründer Andreas Früchtenicht. Die Firma musste eine Lösung finden und entdeckte über ihren Händler die nach-
Die Arbeitspistole verfügt über eine Lanze und einen Spritzkopf und kann rasch gewechselt werden.
haltige Heißwasser-Methode von Empas. Nach einem Test wurde das kompakte, unabhängig einsetzbare und handgeführte Gerät MCB angeschafft. Es kann auf einem Transporter, Anhänger oder Radlager aufgebaut werden. Der Arbeitsschlauch ist 20 m lang, die Arbeitspistole verfügt über eine Lanze und einen Spritzkopf. Die Maschine wird von einem Benzinmotor angetrieben und erhitzt das Wasser auf bis zu 102 Grad Celsius. „Will man nachhaltig arbeiten, gerade bei Schulen oder Kommunen, dann muss man gezielt an die Wurzel ran, und da bleibt nur thermisch“, betont Mitgründer Karsten Heimsoth. Man könne auch auf wassergebundenen Wegen arbeiten und habe keinerlei Abrieb oder Beschädigungen an den Oberflächen, wie es beispielsweise bei den Drahtbürsten der Fall sei.
REGELMÄSSIGE EINSÄTZE SIND KOSTENGÜNSTIGER
Drahtbürstensysteme setzt die Firma Garts vor allem auf Flächen ein, die sehr selten gepflegt werden. „Wenn wir da alle zwei Jahre auftauchen, dann ist klar, dass da sehr viel Dreck liegt, worauf wiederum Saatgut wächst“, berichtet Andreas Früchtenicht. „Da sind dann Kubikmeter an Material abzubürsten, richtig dicke Erdschichten.“ Wenn Kunden dagegen dauerhaft einen gepflegten Zustand erhalten wollen, arbeitet das Unternehmen mit der Heißwasser-Methode. Mit drei bis vier Einsätzen im Jahr kann verhindert werden, dass der Bewuchs wiederkommt. „Hat man die Flächen erstmal erobert, dann stehen die Bürstengeräte auch mal zwei bis drei Jahre im Regal, weil die Flächen stets im optimalen Zustand waren“, so Früchtenicht. „Regelmäßige Einsätze sind daher besser und vor allem auf lange Sicht auch deutlich kostengünstiger als ein einmaliger Einsatz“, ist der Unternehmer überzeugt.
GEBÄUDENAHES ARBEITEN BEI JEDER WITTERUNG
Auch Privatgärten haben häufig grobfugiges Material, wo viel Unkraut anfällt. „Die Leute wollen aber nicht mehr lange Unkraut rupfen und rufen da lieber eine Fachfirma mit den passenden Geräten an“, sagt Karsten Heimsoth. Häufig würde das neue Kunden aus der direkten Nachbarschaft anziehen, die das Arbeitsergebnis überzeugt hätte. Dank langem Wasserschlauch und Handspritze können mit der MCB auch schwer zugängliche Stellen erreicht und gezielt bearbeitet werden. „Außerdem kann ich mit Heißwasser sehr gebäudenah und bei jeder Witterung arbeiten“, betont Andreas Früchtenicht. Das sei bei der Abflammtechnik dagegen nicht der Fall. Bei zu starkem Wind seien die Abdriftungen zu groß, bei trockener Witterung bestehe mitunter Brandgefahr. „Mir sind viele Fälle bekannt, wo versehentlich Laub in der Dachrinne oder die Hecke vom Nachbarn angezündet wurden“, sagt Früchtenicht. Auch Flächenbrände auf dem Rasen seien schon vorgekommen.
Eine konstante Wassertemperatur von knapp unter 100 Grad Celsius an der Lanze wird durch eine patentierte Wasseraufbereitungstechnologie garantiert. Spezielle Wildkrautlanze zur gezielten Benetzung der Wildkrautbestands.
AUCH REINIGUNG UND DESINFEKTION MÖGLICH
Die Firma Garts nutzt die MCB von Empas in der Saison umfassend. Neben der Unkrautbekämpfung wird sie – mit ausgestellter Wassererhitzung – auch als Bewässerungsgerät eingesetzt. Zudem können Reinigungsarbeiten ausgeführt werden – ob auf Flächen oder bei Gegenständen. Der Druck beträgt hierbei standardmäßig 55 bar, bei der Hochdruckreinigung bis zu 150 bar. Das fast kochende Wasser bringt dabei den praktischen Nebeneffekt der Desinfektion mit sich. Dies sei in der aktuellen Pandemie vor allem bei Gartenmöbeln ein sehr großes Thema, so Früchtenicht. In Unternehmen ergäben sich immer wieder neue Einsatzfelder für die Desinfektion. „Wir machen für einen Tierfutterproduzenten, der auch einige Haustiere unterhält, die Außenanlagenpflege“, berichtet der Galabau-Experte. Im Gespräch hätte das Tierfutter-Unternehmen bemängelt, dass es seine Hundeboxen nicht keimfrei bekommen würde. „Daraufhin wurde eine Laboruntersuchung gemacht. Wie ist die Situation mit ihren herkömmlichen Methoden im Vergleich zur Heißwasser-Methode mit Empas?“ Das Ergebnis sei eindeutig gewesen, so Andreas Früchtenich. „Wir waren in den Bereichen absolut keimfrei.“ Hierauf habe sich der Futterproduzent gleich mehrere eigene Geräte angeschafft.
TREND ZU ENERGIEEFFIZIENTEN GERÄTEN
Während das kleinste Empas-Gerät an eine haushaltsübliche Steckdose angeschlossen wird, werden die anderen Geräte mit Benzin und Diesel betrieben. „Derzeit haben wir einen Benzinmotor, der das Aggregat antreibt, um die technischen Ströme zu erzeugen, und
Die Lanze mit Rollen eignet sich besonders für die Wildkrautbekämpfung größerer Flächen.
Andreas Früchtenicht, Inhaber der Garts Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG (links), und Carsten Gerken, Leiter Großraumpflege (rechts).
einen Dieselbrenner zur Erhitzung des Wassers“, sagt Andreas Früchtenicht. „Insgesamt hält sich der Aufwand bei der MCB noch auf einem niedrigen Level, da nur punktuell gearbeitet wird.“ Doch der Trend gehe allgemein in Richtung größere Geräte, ergänzt Karsten Heimsoth. „Gerade Kommunen werden Geräte mit einer höheren Flächenleistung einsetzen. Geräte, die ganze Geh- und Fahrradwege abfahren und innerhalb weniger Stunden drei bis vier Kilometer schaffen.“ Auch Empas bietet schon Maschinen mit einer Arbeitsbreite von 1,5 m an. Da es der Firma Garts aber ein großes Anliegen ist, bei den anfallenden Arbeiten den CO2-Ausstoß zu reduzieren, interessiert sich das Unternehmen zunächst für ein anderes Modell: Bei der MCB-E wird ein gasbetriebenes Empas-Gerät auf ein Elektrofahrzeug aufgebaut. Das umweltverträglichere Gas ersetzt die beiden Kraftstoffe Diesel und Benzin. Noch steht der Praxistest allerdings aus, da sich das Gerät laut dem betreuenden Händler so großer Beliebtheit erfreue, dass es zu gewissen Wartezeiten komme.
„ES STEHT UND FÄLLT MIT DEM SERVICE“
Bis dahin ist man in der Firma Garts sehr mit der Leistung der MCB zufrieden. „Ich glaube nicht, dass es am Markt ein besseres Preisleistungsverhältnis als Empas gibt“, meint Andreas Früchtenicht. Gut verkaufen könnten alle Firmen. „Aber es steht und fällt damit, wie der Service danach ist.“ Jedes Gerät habe seine Fehler, doch mit Nischenprodukten sei der Betrieb bisher sehr gut gefahren. „Wenn die Firmen kleiner oder sogar familiengeführt sind, dann stehen die hinter ihren Produkten und dann ist auch Interesse da, das Produkt zu ändern“, so Früchtenicht. Bei Empas sei beispielsweise die Betankung schwierig gewesen. Dies habe die Firma dann entsprechend angepasst.
8. & 9. Juni 2021 im Gottlieb Duttweiler Institute Rüschlikon, Zürich, Schweiz
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