Auf dem Weg zur nachhaltigen Universität
Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Zeppelin Universität
Ausgabe 2
Stand: Juli 2023 Nachhaltigkeit als Leitthema Beteiligte und Governance Datengrundlagen und Methodik der CO₂-Bilanzierung Energie und Wärme Status quo Energiesparmaßnahmen und Potenziale Weitere Kennzahlen Mobilität Abfall Wasser Beschaffung Mensa Papier CO₂-Bilanzierung Die Zeppelin Universität als Akteurin in der Region 5 6 9 14 19 22 25 27 28 31 33
Vorwort
Dieses Jahr feiert die Zeppelin Universität (ZU) ihr 20-jähriges Bestehen. Wenn sie eine Person wäre, wäre sie in einem Hitzesommer geboren worden (2003), der als Jahrhundertereignis durch die Presse ging und an vielen Orten Temperaturrekorde sprengte. Wahrscheinlich wäre die ZU bei einer Demonstration von Fridays for Future dabei und würde das eigene Verhalten bei Ernährung, Mobilität und Energie kritisch hinterfragen.
Und genau das tun wir als Universität: Wir versuchen, in den Bereichen, die wir beeinflussen können, nachhaltige Lösungen zu finden, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Wir möchten entstehende Treibhausgasemissionen aus eigener Kraft reduzieren und das Thema Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre stärken. Um dies deutlich zu machen, haben wir Nachhaltigkeit als eines unserer Leitthemen im aktuellen Struktur- und Entwicklungsplan verankert.
Wir vernetzen uns mit weiteren Akteurinnen und Akteuren und bieten uns als Ideenlabor an, denn nicht nur für uns ist Nachhaltigkeit ein Top-Thema, sondern auch für weitere Akteure wie Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure. Auch die Stadt Friedrichshafen hat ein Klimaziel definiert, zu dem wir als von der ZeppelinStiftung finanzierte Institution unseren Beitrag leisten wollen.
In unserem zweiten, erweiterten Nachhaltigkeitsbericht stellen wir Ihnen die Nachhaltigkeitsdaten der ZU vor. In vielen Bereichen konnten wir Fortschritte erzielen. Wir haben unsere Reiserichtlinie umfassend reformiert und verzichten auf Kurzstreckenflüge, die in der vergangenen CO ₂-Bilanz noch den Großteil der Emissionen ausmachten.
Seit mehreren Jahren arbeiten wir an der Senkung des Energieverbrauchs und es zeichnet sich ab, dass verschiedene Einsparmaßnahmen wie die Umstellung auf LED -Beleuchtung und Anpassungen an der Haustechnik auch ohne Corona-Effekte dauerhaft greifen. Getrübt wird die Freude über diesen Erfolg durch massive Steigerungen der Energiepreise durch den Ukraine-Krieg, die die Dringlichkeit für Energiesparmaßnahmen erhöht hat. Daher möchte ich mich bei allen, die einen Beitrag zum sparsamen Umgang mit Energie an der ZU leisten, bedanken. Zum Erreichen unseres Klimaziels haben wir uns vorgenommen, bis 2035 20 % der Energie einzusparen, was wir in einem Energiemanagement-System extern auditieren lassen werden.
Klimaneutralität mitzugehen.
Prof Dr Klaus Mühlhahn President | Managing Director
Ich lade Sie ein, an einer nachhaltigen ZU mitzuarbeiten, Ihre Ideen einzubringen und bitte alle Universitätsmitglieder, den Weg Richtung
Nachhaltigkeit als Leitthema
Nachhaltigkeit als Leitthema der ZU und Governance
Die ZU räumt den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz strategische Bedeutung ein. Nachhaltigkeit ist eines der drei Leitthemen im aktuellen Struktur- und Entwicklungsplan, der die Ziele und das Selbstverständnis der Universität festlegt. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage der ZU unter zu.de/step
Im Dezember 2020 verabschiedete die Universität das Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Dies kann nur gemeinschaftlich mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren erreicht werden, die nun im Einzelnen vorgestellt werden.
Im August 2021 wurde an der ZU ein Sustainability Management eingeführt. Der Sustainability Manager Dr Fabian Sennekamp fungiert als zentraler Ansprechpartner für alle Nachhaltigkeitsthemen nach innen und außen und berichtet direkt an den Präsidenten und Geschäftsführer (President | Managing Director), dem er organisatorisch zugeordnet ist. Diese enge Anbindung wird über die gleichzeitige Funktion als Consultant to the President & Managing Director verstärkt.
Als zentrale Plattform für die Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmaßnahmen wurde im Juli 2019 die Arbeitsgruppe „Nachhaltige ZU “ gegründet. Sie wurde von der Geschäftsführung und dem Präsidium eingesetzt, um die Nachhaltigkeitsprojekte der ZU zu koordinieren und voranzutreiben.
Die Arbeitsgruppe wird geleitet vom Sustainability Management und besteht aus Mitgliedern der Verwaltung (Standortmanagement, Finanzbuchhaltung, Alumni Office), des Präsidiums (studentischer Vizepräsident), der Forschung und der Studierendenschaft (studentische Senatorinnen und Senatoren, studentisches Zukunftsbüro). Sie nimmt Ideen aus der Universitätsgemeinschaft auf und berät das Präsidium und die Geschäftsführung zu Nachhaltigkeitsthemen. Weitere Informationen über die Arbeitsgruppe finden sich im Intranet der ZU unter
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dem Schlagwort „ AG Nachhaltige ZU“ und auf der Homepage der ZU unter zu.de/ag-nachhaltige-zu
Von studentischer Seite besteht seit 2017 das beim studentischen Vizepräsidenten angesiedelte Zukunftsbüro, das eng mit der gleichnamigen studentischen Initiative zusammenarbeitet – beispielhaft dafür sind die jährlich stattfindende Nachhaltigkeitswoche und die gemeinsam erarbeitete Zukunftskarte von Friedrichshafen (ein Nachhaltigkeitsstadtplan), die sich abrufen lässt unter zu.de/zukunftsbüro
Datengrundlagen und Methodik der CO₂-Bilanzierung
Die ZU hat ein Kernindikatorenset definiert, das in einem Nachhaltigkeitscontrolling zusammengeführt wird. Die Systemgrenze, bis zu welchem Umfang Emissionen einbezogen wurden, ergibt sich aus der Datenverfügbarkeit und inwieweit Emissionen mit vertretbarem Aufwand berechnet werden können. Die ZU fokussiert sich in ihrer CO ₂-Bilanzierung weitgehend auf direkte Emissionen – bei Dienstflügen und Abfällen werden allerdings auch indirekte Emissionen berücksichtigt.
Die einzelnen Verbrauchsdaten und Kennzahlen wurden mithilfe von Emissionsfaktoren in Treibhausgasemissionen (CO ₂-Äquivalente) umgerechnet. Um die Treibhausgasemissionen zu ermitteln, wurden für den Energiebereich die Methoden der ISO 50001 Zertifizierung verwendet. Witterungsbedingte Einflüsse wurden mithilfe von Wetterdaten für Friedrichshafen normalisiert.
Im Vergleich zum vergangenen Nachhaltigkeitsbericht wurde die Zahl der Indikatoren um den Abfallbereich erweitert. Für einzelne Abfallarten wie Glas oder Speisereste wurden Volumenangaben in Tonnen umgerechnet, um alle Abfallarten vergleichen zu können. Der Verpackungsmüll wird über die Müllgebühr und nicht nach Menge abgerechnet, sodass sich leider keine Daten erheben ließen.
Im Bereich Mobilität sind alle dienstlich abgerechneten Flüge erfasst. Bei Bahnfahrten wird überwiegend die Deutsche Bahn herangezogen, die Geschäftskunden garantiert, dass ausschließlich erneuerbare
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Energien genutzt werden. Indirekte Emissionen und Emissionen auf nicht elektrifizierten Strecken werden nach Angaben der Deutschen Bahn über Atmosfair kompensiert (Deutsche Bahn o. Jahr).
Die Dienstfahrzeuge sowohl mit Verbrenner- als auch mit Elektromotor werden vollständig berücksichtigt. Bei dienstlichen Fahrten mit dem privaten Pkw, die auf Kilometerbasis abgerechnet werden, fehlen detaillierte Angaben zum verwendeten Fahrzeug, um die verursachten Treibhausgasemissionen berechnen zu können – daher werden sie hier nicht erfasst. In der Bilanz der verbrauchten Treibstoffe sind auch diejenigen Maschinen erhalten, die mit Verbrennermotor betrieben werden (etwa Rasenmäher). Die verbrauchten Kraftstoffe der Dienstfahrzeuge sind vollständig erfasst. Daten für die An- und Abreise zur Universität sowie für das Pendeln zwischen den beiden Standorten lassen sich nur indirekt über durchgeführte Mobilitätsbefragungen erschließen.
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Energie und Wärme
Die ZU konnte im Rahmen des Klimaschutz-Plus-Programms des Landes Baden-Württemberg erfolgreich Fördergelder einwerben (Projektlaufzeit: 2020–2023), mit deren Hilfe im Dezember 2022 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt werden konnte.
Status quo
Standorte
Die ZU verfügt über zwei Standorte, den angemieteten SeeCampus und den eigenen ZF Campus der ZU. Beide Standorte verfügen zusammen über 20.562 m² Nutzfläche.
Der ZF Campus der ZU im Fallenbrunnen wurde 2015 eröffnet und erweiterte eine ehemaliges Kasernengebäude um einen Neubau. Die ZU ist für dieses Gebäude mehrfach ausgezeichnet worden – u.a. von der Deutschen Universitätsstiftung mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2018.
Der unmittelbar am Bodensee gelegene SeeCampus ist die Keimzelle der Universität und mit rund 6600 m² Nutzfläche der kleinere der beiden Standorte. Auch dieser Standort ist in einen Altbau (Semi) und einen 2008 eröffneten Erweiterungsbau (Kolon) unterteilt.
Energieerzeugung und -versorgung
Die ZU bezieht seit 2019 zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien von einem regionalen Versorger. Trotz der deutlich gestiegenen Strompreise setzt die Universität weiterhin vollständig auf erneuerbare Energien. Bei der Bilanzierung des Stroms wurde ein neuer methodischer Ansatz gewählt, sodass die Daten im vorangegangenen Nachhaltigkeitsbericht nicht mehr vergleichbar sind. Durch den vollständigen Bezug von Ökostrom wird der Strom mit 0 g CO 2 angesetzt.
Die Geschäftsführung hat im Herbst 2022 die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem ZF Campus der ZU beschlossen. Zunächst wird
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eine Anlage mit einer Leistung von 25 kWp auf dem Flachdach über dem Graf-Soden-Forum installiert, die jährlich ca. 24.000 kWh Strom erzeugen wird. Im Zuge einer anstehenden Dachsanierung auf dem ZF Campus der ZU werden die verbleibenden Dachflächen mit Photovoltaik belegt. Hierfür wurden bereits Potenzialberechnungen durchgeführt, die eine mögliche installierbare Leistung von ca. 300 kWp für realisierbar halten. Auf dem SeeCampus wird die Installation einer Photovoltaikanlage ebenfalls geprüft – allerdings ist die ZU hier nur Mieterin und nicht Eigentümerin der Dachflächen.
Die eigene Stromerzeugung ist nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern durch kurze Amortisationszeiten auch wirtschaftlich. Mit der Inbetriebnahme eigener Photovoltaikanlagen wird voraussichtlich mit dem nächsten Nachhaltigkeitsbericht der ZU ein eigener Indikator Stromerzeugung ausgewiesen.
Die Wärmeversorgung erfolgt auf dem ZF Campus der ZU über ein vom örtlichen Energieversorger betriebenes Nahwärmenetz, das von einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk in unmittelbarer Nähe versorgt wird.
Die Vorlauftemperatur kann durch eine Baukernaktivierung deutlich abgesenkt werden, was den Energieverbrauch deutlich reduziert. Dies bedeutet, dass die Wärme in den Gebäudewänden zum Heizen mitverwendet werden kann. Zusätzlich kann im Altbau des ZF Campus der
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0 100 200 300 400 500 600 2016 2020 2019 Strom | CO 2 Emissionen in Tonnen 2017 2018 2021
ZU die Raumtemperatur automatisch gesteuert werden – in Abhängigkeit davon, ob sich eine Person im Raum befindet oder nicht. Eine weitere vor dem Berichtszeitraum durchgeführte Energiesparmaßnahme betraf den Austausch der ursprünglichen Fenster, die sich nicht mehr auf dem aktuellen energetischen Stand befanden.
Der SeeCampus wird zentral mit Erdgas geheizt. Als Mieter kann die ZU viele energiebezogene Maßnahmen nur in Absprachen mit dem Vermieter umsetzen, die regelmäßig stattfinden.
Die durch die Wärmeversorgung verursachten Treibhausgasemissionen unterscheiden sich in ihren Emissionsfaktoren, da das Blockheizkraftwerk einen höheren Wirkungsgrad aufweist. Die Grafik zeigt die Gesamtsumme für beide Standorte, wobei Witterungseinflüsse mithilfe von Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes für Friedrichshafen bereinigt wurden (siehe Wärmeverbrauch).
Stromverbrauch
Die Verbrauchsdaten beziehen sich jeweils auf den Endenergieverbrauch (auf Basis der abgelesenen Verbrauchswerte), der differenziert werden kann nach ZF Campus der ZU, SeeCampus Altbau (Semi) und SeeCampus Neubau (Kolon).
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1.200.000 1.250.000 1.300.000 1.350.000 1.400.000 1.450.000 1.500.000 Gas/Wärmeverbrauch witterungsbereinigt 2020 2021
Der Stromverbrauch ist u.a. von folgenden Verbrauchern beeinflusst:
| Beleuchtung
| Lüftungsanlagen und Ventilatoren in einzelnen Büros
| Kälteerzeugung
| Pumpen und andere Antriebe im Bereich Energieerzeugung,
| weitere Antriebe für Fahrstühle etc.
| IT-Infrastruktur (PC -Arbeitsplätze und Bildschirme, Server, Drucker und Kopierer, Standleitung zwischen beiden Standorten, IP -Telefone, Diensthandys etc.)
| zentral geschaltete Brandmeldeanlage
| Küchenbetrieb an beiden Standorten (gekocht wird vorwiegend am ZF Campus)
| Warmwasseraufbereitung (zentral in der Produktionsküche, dezentral in Teeküchen und sanitären Anlagen)
| dienstliche Elektrofahrzeuge (zwei Elektrokleinwagen, bis 31.12.2020 und seit 01.09.2022 ein Hybriddienstwagen, seit 2022 ein Elektrokastenwagen (siehe Mobilität)
Bezogen auf die Abnehmergruppen, lag in den Jahren 2020 und 2021 keine Verbrauchsermittlung vor, da nur ein Zähler pro Gebäude bzw. auf dem SeeCampus zwei (Alt- und Neubau) vorhanden sind. Seit Juni 2022 wird auf dem ZF Campus der ZU der Verbrauch der Lüftungs- und Kälteanlagen sowie der Produktionsküche separat erfasst.
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0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000 1.200.000 Stromverbrauch kWh 2020 2019 2018 2017 2016 2021
Die Hauptverbraucher sind die Beleuchtung, die Lüftungsanlagen, Kälteerzeugung, die IT-Infrastruktur und der Küchenbetrieb.
Der Berichtszeitraum ist stark von der Coronapandemie geprägt, in der der Lehrbetrieb aufgrund von Vorgaben der Landesregierung zeitweise vollständig auf digitale Formate umgestellt wurde. Der Stromverbrauch weist während dieser Zeit zwei gegensätzliche Trends auf: Einerseits ging der Verbrauch durch die schwache Auslastung der Gebäude deutlich zurück; andererseits stieg der Verbrauch, weil Lüftungsanlagen unter Volllast liefen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren. In der Summe sank der Verbrauch allerdings im Vergleich zum Referenzjahr 2019 mit einem vollständigen Präsenzbetrieb deutlich, was hauptsächlich mit der Umstellung der Lehrveranstaltungen auf digitale Formate und mit der gesetzlichen Pflicht zum Homeoffice zu tun hat. Der in Telearbeit verursachte Verbrauch kann nicht erfasst werden, da hierzu keine Daten vorliegen.
Wärmeverbrauch
Die Verbrauchsdaten wurden witterungsbereinigt, um eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahren zu gewährleisten. Hierfür wurden Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes für Friedrichshafen zugrunde gelegt.
Die erstmals 2020 eingeführte Schließung aller Gebäude von Weihnachten bis Dreikönig wurde verstetigt und wird nun jährlich durchgeführt
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1.200.000 1.275.000 1.350.000 1.425.000 1.500.000 1.575.000 1.650.000 Gas/Wärmeverbrauch witterungsbereinigt 2020 2019 2021
(siehe Energieeinsparung). Im regulären Betrieb dagegen besteht die Möglichkeit, die Gebäude rund um die Uhr zu nutzen.
Ähnlich wie beim Stromverbrauch hat sich in den Jahren 2020 und 2021 auch beim Wärmeverbrauch die durch die Coronapandemie bedingte schwache Auslastung der Gebäude ausgewirkt. Der Verbrauch ging deutlich zurück, da u.a. durch den Online-Lehrbetrieb und die Homeoffice-Pflicht die Raumtemperatur abgesenkt werden konnte. Die Lüftungsanlagen des ZF Campus der ZU gewinnen größtenteils Wärme zurück; in den übrigen Gebäuden und auf dem SeeCampus wurden die Heizungsanlagen der Nutzung angepasst.
Energiesparmaßnahmen und Potenziale
Bereits bei der Erstellung der ersten Klimabilanz der ZU im Jahr 2019 wurden mit Unterstützung eines externen Energieberaters Energiesparmaßnahmen identifiziert und umgesetzt, die im Folgenden näher erläutert werden. Die ZU hat ihr Energiemanagementsystem nach ISO 50001 zertifizieren lassen. Im Zuge dieses Verfahrens werden Energieverbrauchsdaten systematisch erfasst und Potenziale zum Energiesparen identifiziert. Gemäß der Norm wurde ein Energieteam eingesetzt, das an das Management Board berichtet. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, hat sich die ZU zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis 2035 um 20 Prozent zu reduzieren, was linear fortgeschrieben einem jährlichen Rückgang um 1,5 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahr entspricht. Als Ausgangsjahr dient dabei 2019, das Jahr der ersten Klimabilanz der ZU.
Gut gewartete und bestmöglich eingestellte Anlagen der Gebäudetechnik können den Energieverbrauch senken. Die ZU schult die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen der Hausmeisterei und lässt alle Anlagen regelmäßig warten. Über einen eigenen Betriebselektriker können viele kleinere Energiesparmaßnahmen direkt umgesetzt werden.
Beleuchtung
Als einer der größten Hebel, um den Stromverbrauch zu reduzieren, wurde die Umstellung auf LED -Beleuchtung identifiziert, die auf etwas
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mehr als 20 Prozent des Gesamtstromverbrauchs geschätzt wird (bezogen auf den Verbrauch im Jahr 2019) – wenn beide Standorte vollständig umgestellt würden. Ein entsprechendes Beleuchtungskonzept wurde sukzessive auf dem ZF Campus der ZU in Eigenleistung umgesetzt. Während der Bürobereich im Altbau bereits vollständig auf LED -Beleuchtung umgestellt wurde, sollen schon bald die Flurbereiche folgen – hierfür werden aktuell Fördermittel beantragt. Auf dem SeeCampus liegt eine Sanierung der Beleuchtungsanlagen und eine Umstellung auf LED -Beleuchtung im alleinigen Verfügungsbereich des Vermieters, mit dem sich die Universität im regelmäßigen Austausch befindet.
Im Rahmen der technischen Möglichkeiten werden die Beleuchtungsanlagen per Bewegungsmelder gesteuert. Die Leistung wurde in einzelnen wenig frequentierten Bereichen abgesenkt, ohne dabei die Verkehrssicherungspflicht zu gefährden.
Verhaltensbezogene Stromeinsparungen
Neben technischen Maßnahmen kann das Verhalten jedes Universitätsmitglieds einen Unterschied beim Stromverbrauch machen. Das Potenzial verhaltensbezogener Maßnahmen zum Energiesparen am Arbeitsplatz wird in der Literatur bei 10 bis 15 Prozent gesehen (Stumpf, Michael 2014). Rücksprachen mit anderen Universitäten in Baden-Württemberg, die Energiesparkampagnen durchgeführt haben, deuten darauf hin, dass dieser Wert in der (Hochschul-)Praxis selten erreicht werden kann. Um Standby-Verluste zu reduzieren, wurden im Frühjahr 2022 an jedem Büroarbeitsplatz an der ZU abschaltbare Steckdosenleisten installiert.
Eigenstromerzeugung
Das größte Potenzial für Energieeinsparungen bietet die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des ZF Campus der ZU, die allerdings erst nach einer anstehenden Dachsanierung in Betrieb genommen werden kann. Bei einer Maximalbelegung wird ein Ertrag von ca. 275.000 kWh pro Jahr erwartet. Auf dem SeeCampus wäre ebenfalls eine Photovoltaikanlage denkbar, die allerdings im alleinigen Verfügungsbereich des Vermieters liegt. Eine eher klein dimensionierte Anlage, die auf Eigenverbrauch optimiert ist, könnte ca. 21.500 kWh erzeugen.
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Wärme
Größere Potenziale, um den Energieverbrauchs oder Treibhausgasemissionen zu reduzieren, bestehen hauptsächlich darin, das Blockheizkraftwerk von Gas auf klimafreundlichere Energieträger umzustellen. Dies kann die Universität allerdings nicht selbst beeinflussen; gleiches gilt für die Heizungsanlage auf dem SeeCampus.
Bei der Überprüfung der Haustechnik konnten die Lüftungs- und Kälteanlagen optimiert und dadurch deutliche Einsparungen erreicht werden.
Folgende Maßnahmen bieten Potenzial, um den Wärmeverbrauch zu reduzieren und liegen im direkten Einflussbereich der Universität:
| Eine auf dem ZF Campus der ZU anstehende Dachsanierung wird die bereits guten energetischen Werte der Gebäudehülle verbessern.
| Die Temperaturen auf Flächen ohne Arbeitsplatz können, sofern möglich, etwas abgesenkt werden. Eine um 1°C reduzierte Raumtemperatur spart ca. 6 Prozent Energie ein. Im Zuge der Anpassung an die Arbeitsstättenverordnung wurden die Raumtemperaturen in den Büros auf etwa 19°C abgesenkt.
Energieeinsparung
Deutlich steigende Preise für Strom und Wärme führen dazu, dass der sparsame Einsatz von Energie an der ZU noch wichtiger wird.
Größere Einsparpotenziale liegen in einer Konzentration der Nutzung in Schwachlastzeiten. Die Schließung beider Standorte zwischen Weihnachten und etwas über Dreikönig hinaus wurde verstetigt und ist mittlerweile etabliert. Diejenigen Mitarbeitenden, die keinen Urlaub nehmen können oder wollen, arbeiten im Home-Office.
Die Geschäftsführung hat darüber hinaus die Schließung des Neubaus (Kolon) des SeeCampus vom 1.12.2022 bis 27.1.2023 beschlossen. Betroffene Mitarbeitende erhielten Ersatzbüros im Altbau (Semi) oder auf dem ZF Campus.
Die ZU lebt allerdings als Präsenzuniversität von attraktiven, belebten Standorten. Eine Reduktion der Nutzungszeiten in Schwachlastzeiten ermöglicht Potenziale für eine weitere Senkung des Energieverbrauchs,
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muss allerdings gegen andere Interessen wie die Lehrplanung, Veranstaltungen und Vermietgeschäft sowie die Attraktivität für Studierende abgewogen werden.
IT
Die ZU setzt auf moderne IT-Geräte. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Zuge der steigenden Telearbeit mit Notebooks ausgestattet. Die noch vorhandenen lokalen Drucker werden sukzessive reduziert. Standardmäßig wird doppelseitig über Netzwerkdrucker gedruckt. Die Zahl der Diensthandys wird leicht reduziert.
Bei der IT-Infrastruktur besteht weiteres Energiesparpotenzial. Ein zunehmendes Arbeiten in der Cloud und steigende Datenmengen, u.a. durch Videotelefonie, erfordern zukünftig eher höhere Serverkapazitäten. Die ZU nutzt das cloudbasierte Microsoft Office 365. Microsoft hat sich das Ziel gesetzt, alle Rechenzentren bis 2025 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen und bis 2030 klimanegativ zu werden, das heißt die Treibhausgasemissionen nicht nur auf null zu senken, sondern sogar der Atmosphäre zu entziehen (Reicherts, Joana 2022). In der Klimabilanz der ZU können die indirekten Treibhausgasemissionen durch externe Rechenzentren bisher nicht erfasst werden.
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Weitere Kennzahlen
Mobilität
Während der Coronapandemie fanden deutlich weniger Dienstflüge statt, die nahezu ausschließlich dem wissenschaftlichen Bereich zuzuordnen sind. Darüber hinaus wurden die technischen Möglichkeiten für Online-Konferenzen an der ZU ab dem Jahr 2020 ausgebaut. Die Emissionen der Dienstflüge wurden auf der Grundlage von Reisekostenabrechnungen mithilfe eines CO 2-Rechners des Umweltbundesamtes berechnet (Umweltbundesamt o. Jahr). In wenigen Fällen, wenn der genaue Reiseweg nicht eindeutig war, Informationen fehlten oder mehrere Flughäfen am Reiseziel bestehen, wurde eine Abschätzung der plausibelsten Reise vorgenommen.
Eine Universität lebt vom wissenschaftlichen Austausch. Allerdings hat der erste Nachhaltigkeitsbericht gezeigt, wie stark Dienstflüge im Jahr 2019 in der CO 2-Bilanz ins Gewicht fielen. Bei den meisten Universitäten spielen Dienstflüge in der CO 2-Bilanz eine große
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Rolle.* 0 50 100 150 200 250 300 Dienstflüge t CO 2 2020 2019 2018 2017 2021
* In Baden-Württemberg gehen gar 90% der Flugemissionen der Landesverwaltung auf das Konto der staatlichen Hochschulen (Forschung und Lehre 2020).
Daher wurde der Fokus insbesondere darauf gelegt, diejenigen Kurzstreckenflüge zu vermeiden, die sich auf die Bahn verlagern lassen. Die AG „Nachhaltige ZU “ erarbeitete hierzu einen Vorschlag, der mit dem Betriebsrat und der Professorenschaft diskutiert wurde. Die Geschäftsführung beschloss im November 2021, die Reiserichtlinie entsprechend anzupassen und erstmals neben wirtschaftlichen Aspekten eine ökologische Dimension mit aufzunehmen.
Die grundlegende Überlegung war, den hohen Anteil an Kurzstreckenflügen auf die Bahn zu verlagern, sofern die Reisezeitdifferenz von Zentrum zu Zentrum zwischen Zug und Flug nicht zu groß war. Als Grenze wurde eine bis zu ca. 1,5 Stunden längere Anreise mit der Bahn gegenüber einem Flug als vertretbar beschlossen.
Entsprechend wurden die Reisezeiten für Flug und Zug für die Hauptreiseziele analysiert und eine Zone definiert, in der Flüge ausgeschlossen sind und nur noch im begründeten individuellen Ausnahmefall erstattet werden. Diese Zone auf Basis der 1,5 Stunden-Differenz als Grenze umfasst Deutschland, die Schweiz, Österreich und Teile Frankreichs und Italiens. Damit geht die ZU im bundesweiten Vergleich trotz der Randlage von Friedrichshafen einen ambitionierten Weg bei ihren Dienstreisen.
In der CO 2-Bilanzierung wird genauer auf die durch Flugreisen der Universitätsmitglieder verursachten Emissionen eingegangen.
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0 100 200 300 400 500 600 Strom Elektro-Dienstautos kWh 2020 2019 2021
Die ZU hat ihren ohnehin kleinen Fuhrpark weitgehend auf Elektromobilität umgestellt: zwei Elektro-Kleinwagen, zwei Transporter mit Verbrennermotor, von denen einer im Jahr 2022 auf Elektroantrieb umgestellt wurde. Die Fahrzeuge werden überwiegend genutzt, um zwischen den beiden Standorten zu pendeln und legen daher nur wenige Kilometer zurück. Ein Hybrid-Dienstfahrzeug bestand bis 31.12.2020 und wieder seit 01.09.2022.
Zur besseren Abschätzung der Verkehrsmittel für die An- und Abreise zur Universität sowie für das Pendeln zwischen den beiden Standorten wurden in den Jahren 2020 und 2021 zwei Mobilitätsbefragungen durchgeführt. Auffällig war der hohe Anteil an regelmäßigen Autopendlerinnen und Autopendlern bei einem Wohnort in bis zu 10 km Entfernung zur Universität, der auf ein Verlagerungspotenzial auf den Radverkehr hindeutet. In beiden Befragungen zeigte sich eine starke Zweiteilung zwischen Auto und Fahrrad, während die öffentlichen Verkehrsmittel für die An- und Abreise eine geringere Rolle spielen. Das bestehende StudiTicket des Verkehrsverbundes bodo wird von den Studierenden leider kaum nachgefragt. Das landesweit gültige JugendticketBW, das zum 01.03.2023 eingeführt wurde, schafft ein deutlich verbessertes Angebot. Dadurch besteht Verlagerungspotenzial auf den öffentlichen Nahverkehr.
Beim Verbrauch der Kraftstoffe zeigt sich über die Jahre hinweg ein deutlicher Rückgang von Benzin und Diesel, der mit der Umstellung
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0 200 400 600 800 1.000 1.200 Treibstoffverbrauch Dienstautos I (alle Treibstoffe) 2020 2019 2018 2017 2021
auf Elektrofahrzeuge zusammenhängt. Die Jahre 2020 und 2021 sind durch einen niedrigen Verbrauch gekennzeichnet, da die Mensa während der Coronapandemie zeitweise geschlossen und demnach der Gebäudeunterhalt reduziert war.
Die ZU fördert mit verschiedenen Maßnahmen nachhaltige Mobilität. Sie ermöglicht ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Fahrradleasing über JobRad und beteiligt sich an der bundesweiten Aktion Stadtradeln, bei der während eines dreiwöchigen Aktionszeitraums die mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer gesammelt werden. Die Aktion soll für den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad sensibilisieren. Darüber hinaus setzen sich verschiedene durchgeführte Veranstaltungen zum Beispiel während der Nachhaltigkeitswoche thematisch mit nachhaltiger Mobilität auseinander. Über den Anbieter FRIZZ ist es an beiden Standorten möglich, ein Elektroauto über Carsharing zu mieten.
Abfall
Die ZU bemüht sich, möglichst wenig Abfälle zu erzeugen. So wird in der Mensa auf Einwegbecher und -verpackungen verzichtet, Getränke wurden auf Mehrweggebinde umgestellt und die Zahl der Essen wird entsprechend der Nachfrage produziert (siehe Mensa).
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0 10 20 30 40 50 60 Gesamtabfall
Gelber Sack (t) 2020 2019 2021
ohne
Die Gesamtabfallmenge, in der Verpackungsabfälle (Gelber Sack) aufgrund fehlender Daten nicht berücksichtigt werden konnten, hat sich während der Coronapandemie verringert. Im Folgenden werden die einzelnen Abfallarten näher aufgeschlüsselt.
Restmüll (Abfall zur Verwertung)
Unter Restmüll fallen alle Abfälle, die nicht über den Gelben Sack oder sortenrein entsorgt werden können. Die Abfallmenge ist für die Jahre 2016 bis 2019 relativ konstant und sinkt wie bei allen Abfallarten in den Jahren 2020 und 2021 durch den coronabedingt eingeschränkten Universitätsbetrieb. Die Verteilung zwischen den beiden Standorten ist über die Jahre etwa konstant – ca. ¾ der Abfallmenge entfällt auf den ZF Campus der ZU und ¼ auf den SeeCampus. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Gesamtabfallmenge.
Speisereste
Der Speiseplan wird so geplant, dass so weit wie möglich Zutaten des Vortags am darauffolgenden Tag verwendet werden. Durch die im Jahr 2020 eingeführte Möglichkeit, Essen vorzubestellen, wird genau die Zahl an Essen produziert, die nachgefragt wird. Durch diese Maßnahme und durch die temporär geschlossene Mensa während der Coronapandemie haben sich die Speisereste reduziert.
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0,00 5,50 11,00 16,50 22,00 Restmüll t 2020 2019 2018 2017 2016 2021
24 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 Altpapier und Akten (t) 2020 2019 2019 2021 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 Speisereste (t) 2020 2019 2021 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 Glas (t) 2020 2019 2021
Papier
Der Verbrauch von Kopierpapier hat von 2019 zu 2021 deutlich abgenommen. Die eingekauften A3- und A4-Papiere gingen von ca. 4 Tonnen im Jahr 2019 auf 2,1 Tonnen im Jahr 2020 und 1,7 Tonnen im Jahr 2021 zurück. Hintergrund dürfte neben der Coronapandemie eine zunehmende Digitalisierung der Universitätsverwaltung sein.
Bei der Entsorgung wird unterschieden zwischen gemischtem Altpapier und Inhalten aus den Datenschutztonnen, die nach DIN -Norm geschreddert werden. Die Gesamtmenge hat sich von 2019 zu 2021 halbiert.
Glas
Glasabfälle entstehen überwiegend in der Mensa und im Catering. Wie bei den übrigen Abfallarten wirkt sich die temporär geschlossene Mensa und die schwache Auslastung in den Jahren 2020 und 2021 aus.
Wasser
Der Wasserverbrauch ging in den Jahren 2020 und 2021 durch die temporäre Schließung der Mensa sowie der Duschräume und eine geringe Nutzung der Standorte zurück. Die Entwicklung des Wasserverbrauchs hängt auch mit der Bewässerung von Außenanlagen in Trocken- und Hitzeperioden zusammen. Der Großteil des Wasserverbrauchs entsteht auf dem ZF Campus der ZU
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0 4,00 2000 10,00 4000 Wasserverbrauch (m 3 ) 2020 2019 2021
Beschaffung
Mensa
Als eine der wenigen Universitäten in Deutschland betreibt die ZU ihre Mensa selbst und nicht über ein Studierendenwerk. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können direkt Feedback zu den Gerichten geben und es besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen der Mensa und den Studierenden in einer Steuerungsgruppe.
Die ZU ist seit 2017 Fairtrade University und wurde 2019 und 2021 erneut zertifiziert. Aktuell gibt es 42 Fairtrade Universities in Deutschland (Fairtrade University o. Jahr). Der Kaffee wird ausschließlich als Fairtrade Kaffee in Bio-Qualität und in den Snackautomaten werden Fairtrade Schokoriegel angeboten. Weitere Fairtrade zertifizierte Produkte sind Bananen, Reis und Tee (teilweise).
Das Speisenangebot beinhaltet jeden Tag eine vegane und vegetarische Option. An einem Tag in der Woche werden keine Fleischgerichte angeboten. Fleisch, Gemüse, Backwaren, Kuchen und Obst werden hauptsächlich regional bezogen. Einige Produkte werden in Bio-Qualität eingekauft. Die Gerichte werden ausschließlich auf Porzellan ausgegeben. Einwegverpackungen zum Außer-Haus-Verzehr werden nicht angeboten. Bei den verkauften Essen überwiegt die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Gerichten (ca. ⅔) gegenüber Fleischgerichten (ca. ⅓).
Bei den Heißgetränken werden seit Herbst 2020 keine Einwegbecher mehr angeboten, sondern ausschließlich klimaneutral produzierte Tassen. Ein lang geäußerter Wunsch, stärker auf Mehrweggebinde zu setzen, konnte zudem im Jahr 2022 umgesetzt werden. Die Kaltgetränke werden nun in Mehrwegflaschen aus Glas und überwiegend regional aus dem Allgäu bezogen.
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Papier
Grundsätzlich setzt die ZU auf einen Ausbau der Digitalisierung ihrer Verwaltung. Reisekosten- und Gehaltsabrechnungen sowie der Versand von Sitzungsunterlagen erfolgen ausschließlich digital. Da keine eigene Universitätsdruckerei vorhanden ist, werden Druckaufträge extern beauftragt. Dabei wird auf eine regionale Wertschöpfung geachtet und Aufträge u.a. an Werkstätten für behinderte Menschen vergeben.
Die Geschäftsführung beschloss im Sommer 2020 einen vollständigen Umstieg der Kopierpapiere auf Blauen Engel Standard, das als eines der anspruchsvollsten Siegel gilt. Durch die Umstellung auf den Blauen Engel konnten die durch die Papierverwendung verursachten CO 2-Emissionen deutlich gesenkt werden. Die Quote an zertifiziertem Recyclingpapier stieg von 8 Prozent im Jahr 2020 auf 96 Prozent im Jahr 2021*.
Durch diese bundesweit höchste Steigerung ihres RecyclingpapierAnteils hat die ZU im Oktober 2022 von Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Preis „Aufsteiger des Jahres“ verliehen bekommen.
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0 20 40 60 80 100 120 Recycling Kopierpapier (%) 2020 2019 2021
* Bilanziert sind die Druck- und Kopierpapiere.
Mit ihrer Recyclingpapier-Quote liegt die ZU über dem Schnitt der 50 Hochschulen, die am Papieratlas teilnahmen, einem Wettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier in Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Hochschulverband und kommunalen Spitzenverbänden (Initiative Pro Recyclingpapier 2022). Die ZU nahm 2022 zum zweiten Mal teil.
Die Quote an zertifiziertem Recyclingpapier stieg von 8 Prozent im Jahr 2020 auf 96 Prozent im Jahr 2021, was der höchsten Steigerung im Papieratlas-Hochschulwettbewerb 2022 entspricht. Daher ist die ZU von Bundesumweltministerin Steffi Lemke als „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet worden. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Initiative
Pro Recyclingpapier in Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Hochschulverband und kommunalen Spitzenverbänden (Initiative Pro Recyclingpapier 2022).
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Preisübergabe Papieratlas 2022 im Bundesumweltministerium mit Ministerin Steffi Lemke, ZU Sustainability Manager Dr Fabian Sennekamp und Ulrich Feuersinger, Initiative Pro Recyclingpapier © Christoph Wehrer/BMUV
A CO2 insgesamt
B Dienstflüge CO2
C Wärmeverbrauch CO2
D Abfall CO2
E Papier CO2
F Treibstoffe CO2
G Stromverbrauch CO2
30 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 CO 2 -Emissionen absolut (t) A
B C D E G = 0 F 2020 2019 2021
CO 2 -Bilanzierung
In absoluten Zahlen gingen die CO 2-Emissionen von 499 t im Jahr 2019 auf 240 t im Jahr 2021 zurück, wobei sich die Anteile deutlich verschoben haben.
Lag der von Dienstflügen verursachte Anteil im Jahr 2019 noch bei 50 Prozent, waren es im Jahr 2021 gerade einmal 7 Prozent. Dies lässt sich nicht nur auf weniger Flüge während der Coronapandemie zurückführen, sondern auch auf eine veränderte Reiserichtlinie (siehe Mobilität).
Reduziert werden konnten ebenfalls die Emissionen aus Treibstoffen für Dienstfahrzeuge, die 2021 auf einem niedrigen absoluten Niveau um 22 Prozent gegenüber 2019 zurückgingen, was u.a. mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge zusammenhängt (siehe Mobilität). Der relative Anteil an den Gesamtemissionen betrug im Jahr 2019 0,4 Prozent und im Jahr 2021 0,7 Prozent und ist daher in der Grafik nicht sichtbar.
Der Anteil des Wärmeverbrauchs hat sich dagegen von 42 Prozent im Jahr 2019 auf 86 Prozent im Jahr 2021 erhöht, wobei die absoluten Emissionen witterungsbereinigt etwa konstant geblieben sind.
Der Anteil von durch Abfall verursachte Treibhausgasemissionen bleibt etwa auf dem gleichen Niveau – mit 7 Prozent im Jahr 2019 und 6 Prozent im Jahr 2021. Allerdings sind die absoluten Emissionen von 2019 zu 2021 um ca. 60 Prozent zurückgegangen. Neben Sondereffekten wie die coronabedingten Einschränkungen im Universitätsbetrieb wirkt sich die Umstellung auf Recyclingpapier und ein im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung abnehmender Papierverbrauch aus. Die bereits geringe Menge an Speiseresten konnte durch ein Vorbestellsystem und die Menge an Restmüll durch die Abschaffung von Einwegbechern im Herbst 2020 reduziert werden.
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Die Zeppelin Universität als Akteurin in der Region
Die ZU versteht sich als kooperierende Universität, die sich mit wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren vernetzt, um gemeinsam mit ihnen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit anzugehen. Ihre Anstrengungen, nachhaltig zu werden, sollen sich daher nicht allein auf die Universität beschränken, sondern in die Region ausstrahlen.
Die ZU bietet sich als Innovationslabor für die Entwicklung klimafreundlicher Lösungen an, das sich gegenüber der Stadt Friedrichshafen und der Bodenseeregion öffnet. Sie ist Mitglied in verschiedenen regionalen und sich dem Thema Nachhaltigkeit verschreibenden Netzwerken.
Zu diesem Themenkomplex werden in Kooperation mit weiteren Institutionen auch diverse Veranstaltungen organisiert und durchgeführt.
Die ZU beteiligte sich an der erstmals in Friedrichshafen stattfindenden „Europäischen Mobilitätswoche“ mit einem Stand bei einem Straßenfest und veranstaltete eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft der Mobilität“. Darüber hinaus startete die landesweite Kampagne „Electricity“ des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg an der ZU, bei der Studierende Elektromobilität testen konnten.
Eine Vernetzung mit weiteren wissenschaftlichen Akteurinnen und Akteuren im Rahmen des Wissenschaftsverbundes Vierländerregion Bodensee wird angestrebt.
Die Zusammenarbeit mit Unternehmen ist fester Bestandteil der ZU: Neben Stiftungslehrstühlen und Forschungsprojekten zu Nachhaltigkeits- und Klimaschutzthemen findet ein regelmäßiger Austausch statt, der sich zum Teil auch in gemeinsamen Veranstaltungen niederschlägt.
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Literatur
Deutsche Bahn o. Jahr: Nachhaltige Geschäftsreisen – mit bahn.business.
https://www.bahn.de/bahnbusiness/geschaeftsreisen/gruene_geschaeftsreisen abgerufen am 01.08.2022
Fairtrade University o. Jahr: Karte der Fairtrade Universities. www.fairtrade-universities.de/aktuelles abgerufen am 29.03.2023
Forschung und Lehre 2020: Minister rügt Hochschulen nach Dienstflügen. 30.06.2020. https://www.forschung-und-lehre.de/politik/minister-ruegthochschulen- nach-dienstfluegen-2908 abgerufen am 18.10.2022
Initiative Pro Recyclingpapier 2022: Papieratlas 2022. Sonderausgabe.
https://www.papieratlas.de/wp-content/uploads/papieratlas2022_sonderausgabe.pdf abgerufen am 18.10.2022
Reicherts, Joana 2022: Grüne Rechenpower aus der Cloud.
https://www.microsoft.com/de-de/berlin/artikel/gruene-rechenpoweraus-der-cloud.aspx abgerufen am 05.08.2022
Stumpf, Michael 2014: Verhaltensänderungen und organisatorisch-technische Optimierungen – ein starkes Team bei der Energieeinsparung. Erfahrungen und Erkenntnisse aus psychologischen Studien zum Energienutzungsverhalten an Hochschulen. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.
Umweltbundesamt o. Jahr: CO2-Rechner des Umweltbundesamtes.
https://uba.co2-rechner.de/de_DE/mobility-flight-calculator#panel-calc abgerufen am 01.08.2022
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Impressum
Zeppelin Universität gemeinnützige GmbH
Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen
Redaktion: Dr Fabian Sennekamp
Bildredaktion: Sebastian Paul
Art Direction: Philipp N. Hertel
Grafik: Ulrike von Dewitz
Bildnachweis: Florian Gehm, U2/U3; Constantin Ehret, S. 23; Maximilian Klein, S. 4; Andreas Meichsner, S. 26; Iljia Mess, S. 8, 18
Klimaneutral gedruckt auf 100% recyceltem Altpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel
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