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Nr 3 / April 2017

notabene Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

Zusammenarbeit mit dem Blick fürs grosse Ganze Kommunikation /

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Ganz im Geheimen

Zwingli auf Deutschland-Tour

Vom Umgang mit dem Seelsorgegeheimnis

Wie sich die Zürcher Reformierten an der Weltausstellung und am Kirchentag präsentieren

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Editorial / Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser «Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?» – Hm, können täte ich vielleicht, aber will ich das? Mir wird es immer etwas mulmig, wenn mir jemand mit dieser Frage kommt und mir etwas aufladen will, von dem ich zum vornherein ja nicht weiss, ob ich es wissen, geschweige denn für mich behalten will. Einmal eingeweiht, gibt es kein Zurück. Dann bin ich Mitwisser, gebunden an den, der mir das Geheimnis anvertraut und mir das Versprechen zur Geheimhaltung abgenommen hat. Als Geheimnisträger werde ich zum Komplizen – ob ich will oder nicht.

«Raum geben für das Unsägliche.» Klar, in den meisten Fällen geht es nicht um Gravierendes. Dann ist die Frage, ob ich ein Geheimnis behalten kann, ein rhetorischer Kniff, um meine Neugierde zu wecken. Vielleicht auch ein Zeichen von besonderem Vertrauen, das einem das Gegenüber entgegenbringt. Gleichwohl oder gerade das lässt mich zögern, den Blanko-Check für meine Verschwiegenheit auszustellen. Wie geht es da wohl jenen Menschen, die von Amtes wegen als Geheimnisträger ausersehen und zur Bewahrung von Geheimnissen gegenüber ihren Klienten

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und Patienten von Gesetzes wegen verpflichtet sind? Ärzte, Anwälte, aber auch Amtsträger in der Kirche gehören dazu. Allen voran Pfarrerinnen und Pfarrern auferlegt das Berufsgeheimnis, für sich zu behalten, was ihnen Menschen in Seelsorgegesprächen vertraulich mitteilen. Da ist Menschliches und Allzumenschliches mit dabei, aber sich auch Abgründiges, Belastendes und Bedrohliches. Die Seelsorge ist dazu da, für all dies Raum zu schaffen – einen geschützten Ort zu bieten, um auch das sonst Unsägliche zu benennen und damit Wege zur Heilung und Versöhnung anzubahnen. Seelsorgerinnen und Seelsorger gewähren diesen Raum – und sorgen mit der Wahrung des Seelsorgegeheimnisses dafür, dass er unangetastet bleibt. Mit den damit verbundenen Belastungen müssen sie klarkommen. Wie sie das tun können und welche rechtlichen und theologischen Leitplanken ihnen zur Verfügung stehen, das zeigt ein kürzlich publizierter Leitfaden des SEK, und das lesen Sie im Artikel ab Seite 10. Geheimnisse für sich behalten – ein hohes Gut und eine grosse Verantwortung für all jene, die damit betraut sind. Ich habe grossen Respekt davor.

Aktuell

Nachrichten 3–6 Best of «diesseits.ch»

Was im Blog zu reden gibt 5 Schwerpunkte

Zusammenspannen bei der Kommunikation 7–9

Ganz im Vertrauen: Vom Umgang mit dem Seelsorgegeheimnis 10 – 11

Gemeinsam Ostern feiern 11 Rubriken

Themen und Termine 12 – 14

Porträt: Der Türöffner 15

Impressum / Die kleine Predigt 16

Christian Schenk Redaktor «notabene»

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Kirchenrat beantwortet Interpellation / Wie

autonom sind und bleiben

die Kirchgemeinden? sch. Die Zürcher Kirchenlandschaft ist mit dem Prozess KirchGemeindePlus in Bewegung. Es entstehen weniger zahlreiche, dafür grössere Kirchgemeinden. Wie wirkt sich dieser Wandel auf die Autonomie der Kirchgemeinden aus? Und was heisst das für den Grundsatz der Zuordnung – dem Zusammenspiel und der gemeinsamen Verantwortung von Kirchenpflege, Pfarrschaft und Mitarbeitenden? Diese Fragen stellten der Synodale Jürg-Christian Hürlimann und Mitunterzeichnende dem Kirchenrat in einer Interpellation. Jetzt liegt die Antwort des Kirchenrates vor, ebenso ein Gutachten, das vom Zentrum für Kirchentwicklung verfasst wurde. Der Kirchensynode wird die Interpellationsantwort am 2. Mai vorgelegt. Die Interpellanten begründeten ihren Vorstoss damit, dass die beiden Begriffe Gemeindeautonomie und der Grundsatz der Zuordnung bereits in den Beratungen zur heutigen

Kirchenordnung heftig diskutiert worden waren. Der laufende Prozess von KirchGemeindePlus und die geplante Teilrevision der Kirchenordnung verliehen dem Thema erhöhte Aktualität. In seiner Antwort schreibt der Kirchenrat, dass sich Gemeindeautonomie und Zuordnungsmodell gegenseitig ergänzen und bedingen. Die Anzahl der Kirchgemeinden und ihre Grösse sind für den Kirchenrat allerdings keine Faktoren, die das grundsätzliche Verständvon Gemeindeautonomie und Zuordnung massgeblich verändern. Sie stellen lediglich Fragen nach der konkreten Anwendung und nach der Praktikabilität. «Gemeindeautonomie gilt nicht absolut, weder im Sinn einer Gemeindeautokratie (die Gemeinde bestimmt selber über alles) noch im Sinn einer Gemeindeautarkie (die Gemeinde ist für die Beschaffung der erforderlichen Mittel selbst verantwortlich). Vielmehr wird Gemeindeautonomie horizontal und

Kirchensynode / Finanzverordnung

sch. Auf der Traktandenliste der nächsten Sitzung der Kirchensynode am 2. Mai stehen mit der Teilrevision der Finanzverordnung und der Abrechnung des Rahmenkredits für Ergänzungspfarrstellen 2012 – 2016 zwei finanzpolitische Geschäfte. Der 2011 von der Kirchensynode genehmigte Rahmenkredit für die Ergänzungspfarrstellen betrug 30,4 Millionen Franken. Die Abrechnung zeigt nun Aufwendungen von 32,4 Millionen Franken und eine Kostenüberschreitung von rund 2 Millionen Franken. Beim seinerzeitigen Kreditantrag ging man von einer rückläufigen Entwicklung des Bedarfs an Ergänzungspfarrstellen aus. Entgegen dieser Annahme haben die konkreten Situationen in einzelnen Kirchgemeinden leicht höhere Stellennotabene

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vertikal eingeordnet. Sie bleibt damit im Hinblick auf ein grösseres Ganzes beschränkt, erhält und bewahrt aber zugleich ihren Gestaltungsraum.» Auf der horizontalen Ebene heisst das, dass Aufgaben und Strukturen der Gemeinden unter sich vergleichbar sein müssen. In einer vertikalen Sicht erfüllen die Kirchgemeinden ihren Auftrag als Teil der gesamten Landeskirche. Sie übernehmen auf ihrer Stufe die Aufgaben, für welche die Gemeindeebene am zweckmässigsten erscheint. Dies entspricht dem Prinzip der Subsidiarität. Das Subsidiaritätsprinzip bedeute aber keine Hierarchie der Ebenen, «vielmehr geht es um eine funktionale Zuteilung der Verantwortlichkeiten im Sinn der bestmöglichen Umsetzung des kirchlichen Auftrags». Interpellationsantwort und alle laufenden Geschäfte der Kirchensynode auf: www.zhref.ch/kirchensynode

wird revidiert

prozente nötig gemacht. Diese konnten durch Einsparungen bei den ordentlichen Stellen nur teilweise kompensiert werden. Die nachgeführte Finanzverordnung, die der Kirchensynode vorgelegt wird, soll an das neue Gemeindegesetz angepasst werden und im Blick auf die Kirchgemeindezusammenschlüsse eine geeignete Rechtsgrundlage für die Haushalt- und Rechnungsführung der Kirchgemeinden bilden. Nicht Gegenstand der vorliegenden Teilrevision bildet eine Neuordnung des Finanzausgleichs. Entsprechende Vorarbeiten sind im Gang, die Revision des Finanzausgleichs erfolgt per 1. Januar 2019. Im Blick auf das Projekt KirchGemeindePlus wird in der revidierten Finanzverordnung berücksichtigt, dass in

grossen Kirchgemeinden an die Stelle der Kirchgemeindeversammlung ein Kirchgemeindeparlament treten kann, das namentlich für die Genehmigung von Budget und Jahresrechnung zuständig ist. Ausserdem wird eine allgemeine gesetzliche Grundlage für Beiträge der Landeskirche geschaffen. Die Teilrevision sieht auch vor, die Baubeiträge aufzuheben. Der Kirchenrat schreibt dazu, dass weitgehend voraussetzungslos gewährte Beiträge an kommunale Bauten nicht mehr zeitgemäss seien. Auch der Kanton Zürich richte keine solchen Beiträge mehr aus. Die Baubeiträge der Landeskirche an die Kirchgemeinden betragen heute noch 500 000 Franken pro Jahr.

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Weltausstellung Reformation / Zwingli

und die Zürcher Bibel in Wittenberg mo. Von Mai bis September findet in Wittenberg die Weltausstellung zur Reformation statt. SEK und Zürcher Kirche sind mit einem gemeinsamen Pavillon präsent. Wer von Luther genug hat, wird beim Schweizer Pavillon am richtigen Ort sein: Hier werden die Besuchenden von Zwingli, Bullinger und Calvin empfangen und in einem ersten Raum mit den Eigenheiten der Schweizer Reformation vertraut gemacht. In den anschliessenden Räumen können sie die FroschauerBibel begutachten und mitverfolgen, wie auf einer eigens für die Ausstellung gebauten Gutenberg-Presse jeden Tag ein paar Seiten der Zürcher Bibel gedruckt werden. Im letzten Raum schliesslich werden Bibelmotive in traditioneller und zeitgenössischer Kunst gezeigt, bevor es dann zum Shop geht, wo vertiefende Lektüre und Gadgets erworben werden können. Im Laufe der Ausstellung wird es zu einzelnen Zeitpunkten besondere Veranstaltungen geben: Bereits am 28. Mai findet zum Abschluss des Deutschen

Evangelischen Kirchentages ein Festgottesdienst statt, dann am 30. Juni ein Abschlusstag zum «Europäischen Stationenweg» und am 1. August eine Schweizer Feier. Auch das Kappeler Bibelabschreibeprojekt wird seine Arbeit während zweier Wochen nach Wittenberg verlegen. Die Ausstellung unter dem Titel «Tore der Freiheit» ist in sieben «Torräume» gegliedert (der Schweizer Pavillon befindet sich im «Torraum Kultur») und in 16 Themenwochen unterteilt. Am 20. Mai wird die gesamte Ausstellung von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. Den Schweizer Pavillon weiht die Schweizer Botschafterin in Berlin, Christine Schraner Burgener, ein. Den Zürcher Kirchenrat vertritt Andrea Marco Bianca. «Tore der Freiheit» ist von 20. Mai bis 10. September täglich geöffnet (ausser Dienstag) und in Tagesausflügen gut von Berlin aus erreichbar.

Kirchentag Berlin / Zürcher

Reformierte an

https://r2017.org/weltausstellung-reformation

der «reformierBar» Vom 24. bis 28. Mai findet in Berlin der Deutsche Evangelische Kirchentag statt – mit origineller Präsenz der Zürcher Reformierten: An der «reformierBar» im Zelt auf dem Gendarmenmarkt bei der Französischen Friedrichstadtkirche sind an vier Tagen Besucherinnen und Besucher zum Gespräch über die Zürcher und Schweizer Reformation eingeladen. Serviert werden dazu «reformierte Drinks». Zu jeder halben Stunde finden Interviews mit speziellen Gästen 4

statt. «Die Gespräche mit über 40 Personen sollen etwas von der weltweiten reformierten Vielfalt zeigen», sagt Matthias Krieg, Theologischer Sekretär der Zürcher Landeskirche und Projektleiter der «reformierBar». Geplant sind auch Auftritte von Ulrich Zwingli höchstpersönlich – vorgetragen und inszeniert vom Theater- und Puppenspieler Michael Schwyter (Bild). www.kirchentag.de

Leserbrief / Verklemmt

und unverbindlich notabene 2/17: Neue Taufbroschüre Es ist erfreulich, dass im Mama-Köfferli die gemeinsam verantwortete Taufbroschüre der Reformierten und der Katholischen Kirche zu finden ist. Schade nur, dass der reformierte Teil der Broschüre nicht überzeugt. Zur reformierten Taufe gehören Wasser und Wort. Alles Weitere ist zwar schön, aber es ist Brauchtum und Schnörkel. Während die Katholische Kirche unmissverständlich schreibt: «Taufe: Übergiessen mit Wasser und Taufformel...», heisst es bei uns: «Taufe: mit Kreuzzeichen, Wasser und Taufkerze». Das Wort ist verschwunden, dafür taufen wir mit einer Kerze. Klar und verständlich schreibt die Katholische Kirche auch: «Mit der Einschulung beginnt der konfessionelle Religionsunterricht.» Wir hingegen schreiben von «den fünf kirchlichen Angeboten». Scheuen wir uns, das Kind beim Namen zu nennen? Warum sprechen wir nicht selbstbewusst von Unterrichtsschritten, die zur Konfirmation führen? Zur Kirchenmitgliedschaft heisst es in der Broschüre: «Auf reformierter Seite ist es sinnvoll, dass mindestens ein Elternteil des Täuflings der evangelisch reformierten Kirche angehört.» Die Kirchenzugehörigkeit der mündigen Bezugspersonen ist somit nur noch sinnvolles Nice-to-have. Unmissverständlich ist hingegen die Kirchenordnung in Artikel 47: «Die Eltern versprechen, ihr Kind im evangelischen Glauben zu erziehen...» Seelsorgerlich begründete Ausnahmen sind zwar möglich, aber es sind eben Ausnahmen. Ich finde es toll, dass unsere Landeskirchen mit dieser Broschüre gemeinsam an frischgebackene Eltern im Kanton Zürich gelangen. Schade finde ich es, dass meine Konfession dabei so unverbindlich, verklemmt, fast kriecherisch daherkommt. Es gehört doch zu unserem Selbstverständnis, fröhlich, freundlich und selbstbewusst zu kommunizieren, was Sache ist. Johannes Bardill, Pfarrer in Hirzel und Horgen

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Best of Blog /

Eintauchen auf diesseits.ch

Paradox der Kirche Von Carsten Ramsel In einer repräsentativen Studie unter Berner Stimmberechtigten zur Nutzung und Finanzierung sozialer Dienstleistungen der Landeskirchen im Kanton Bern aus dem Jahr 2016 geben etwas mehr als die Hälfte der Befragten an, diese Dienstleistungen zu kennen, jedoch nur 7 % der Befragten haben diese auch genutzt. Beinahe 80 % der Befragten stimmen dem Argument zu, dass die Landeskirchen zur Stärkung moralischer Werte in der Gesellschaft beitrügen. 85 % der Befragten sind der Ansicht, die Landeskirchen könnten sich gut um sozial Benachteiligte kümmern. Wie erklärt nun die Wissenschaft das gesellschaftliche «Paradox»? In der Schweiz gibt es klare Tendenzen der Säkularisierung; dennoch erfreuen sich die Landeskirchen höchster gesellschaftlicher und politischer Wertschätzung. Grace Davie, eine britische Soziologin, erklärt dies als vicarious religion: Die Bevölkerung delegiere den religiösen Bereich an die Landeskirchen. Sie erfüllten unter anderem die Aufgaben, Rituale durchzuführen oder Unvorhergesehenes zu erklären bzw. Trost zu spenden. Damit erfüllten sie in religiösen Dingen eine Stellvertreterfunktion für die Gesellschaft. Eine säkulare Mehrheit einer Gesellschaft unterstütze deswegen die religiöse Minderheit auf ideelle, strukturelle, politische und finanzielle Weise (...) Weiterlesen auf www.diesseits.ch

Auf das Leben! Von Barbara Oberholzer Neulich war ich in der Fortbildung, Palliative Care für Seelsorgende. Wir sollnotabene

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ten alle bis Ende Jahr einen entsprechenden Kurs besucht haben. In der Pause stand ich vor dem Büchertisch. Und plötzlich schien sich ein Abgrund vor mir aufzutun. Was hatte das alles noch mit mir zu tun? Diese Masse an Sterbeund Trauerliteratur – dringend benötigt oder florierendes Geschäft? Wer brauchte das eigentlich? Spiritual Care ausschliesslich im Endstadium? Mir wurde schwindlig. Doch Krisen können heilsam sein, das sollte ich als Seelsorgerin wissen. Und bald darauf regten sich in mir erste zaghafte Keime der Rebellion. Warum scheint Seelsorge ausgerechnet in der bereits gut bespielten Palliative Care so speziell wichtig? Echtes Bedürfnis oder «Schaut her, auch wir sind dabei»? Wahrscheinlich von beidem etwas, wie so häufig im Leben. Es gibt auch ein Leben vor dem Tod – farbig und vielfäl-

«Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.» tig. «Wenn wir sterben, sterben wir – doch zuerst werden wir LEBEN!» – eines meiner Lieblingszitate aus Game of Thrones. Es gibt eine Spiritualität vor dem Tod – Glaube, Hoffnung, Liebe! Das Sterben macht bei den meisten Menschen nur einen kurzen Teil ihrer Lebensdauer aus. In der Lebenszeit vorher aber – da liegt das Potenzial. Für sie und für uns. Da ist Zuhören gefragt, Anteilnahme, Ermutigung, Humor. Wir sind für Lebende da, wenn sie sterbend werden – aber auch vorher! Für Lebendige im Namen des Lebendigen. Gerade dieses «Leben vor dem Tod» kann auch den Sterbeprozess massgeblich mitprä-

gen... Oder wie schreibt die australische Pflegefachfrau und Sterbebegleiterin Bronnie Ware in «5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen»: «Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.» «Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.» «Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.» «Ich wünschte, ich wäre mit meinen Freunden in Kontakt geblieben.» «Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.»

What would Zwingli do? Von Luca Zacchei Was würde er heute tun, wenn er unter uns weilen würde? Würde er die Sika rügen, die bei der Trump’schen Mauer mitmischen möchte? Würde Huldrych Zwingli die schweizerischen Waffenexporte kritisieren, undurchsichtige Bankengeschäfte und Steuerabmachungen mit multinationalen Unternehmen anprangern? Wäre er ein Nestbeschmutzer, Nörgler, Besserwisser oder ä Gränni, wie man in Bern so schön sagt? Welcher Partei würde er angehören? Würde er Steine werfen und Autos anzünden oder sich bei Linkschaoten beschweren? Hätte er einen Think-Tank, um politische Debatten zu initiieren? Wäre er auf Sozialen Medien unterwegs? What would Zwingli do?

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Pfarrramt / Nur

wenige Ordinierte kehren der Kirche den Rücken amt, 36 in einem Pfarramt in der Zürcher Landeskirche, 12 ausserhalb, und 7 im weiteren kirchlichen Umfeld. Von den 36 Frauen, die in einem Zürcher Pfarramt tätig sind, haben 13 ein Vollpensum inne. Von den 45 ordinierten Männern arbeiten 40 im Pfarramt, davon 21 in der Zürcher Kirche und 19 ausserkantonal respektive in einer Freikirche. 3 Ordinierte arbeiten im kirchlichen Umfeld. Bei den Männern arbeitet ein höherer Anteil in einem 100-ProzentPensum. Im Durchschnitt haben die Männer 93 Stellenprozente inne, die Frauen kommen auf 75.

Foto: sch

sch. In den letzten zehn Jahren wurden in der Zürcher Landeskirche 107 Pfarrerinnen und Pfarrer ordiniert. 98 von ihnen arbeiten auch heute noch im Pfarramt oder im kirchlichen Umfeld. Dies ergab eine Kurzstudie, die der Kirchenrat in Auftrag gegeben hat. Nur neun Ordinierte kehrten in dieser Zeitspanne der Kirche den Rücken oder schieden aus unterschiedlichen Gründen aus dem Pfarrberuf aus. Nach Geschlechter sortiert ergeben sich beachtliche Unterschiede: Die Frauen stellen in dieser Zeit mit 62 die Mehrzahl an neu Ordinierten. Von ihnen arbeiten heute 48 im Pfarr-

Diakonie in regionaler Kooperation / Begleiten

auf

schwierigem Wegstück fd. Es gibt im Leben immer wieder Situationen, die Menschen nicht alleine bewältigen können. Das können Schicksalsschläge sein wie Krankheiten, unfreiwillige Umzüge, Arbeitslosigkeit, familiäre Krisen. Wer hier nicht auf ein tragendes Beziehungsnetz zurückgreifen kann, kommt mit der Situation alleine kaum klar. Hier kommt das Projekt «Wegbegleitung» ins Spiel: Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleiten ist das Ziel des kirchlichen Projektes. Geschulte Freiwillige unterstützen Menschen in schwierigen Alltagssituationen und bieten Hilfe zur Selbsthilfe. «Wegbegleitung» wurde in der Stadt Zürich als Kooperation der Kirchgemeinden Höngg, Affoltern und Industriequartier sowie in der Kirchgemeinde Uster eingeführt und nach der Pilotphase ausgewertet. An beiden Projektstandorten wurde das Projekt von allen 6

Seiten – von den Freiwilligen, den Verantwortlichen in den Kirchgemeinden, und den Begleiteten als gelungen beurteilt und wird auch nach der Pilotphase ausgebaut. In der Stadt Zürich steht bis Ende 2018 ein Ausbau auf das ganze Stadtgebiet zur Diskussion. Das Projekt ist vorzugsweise in Zusammenarbeit mehrerer Kirchgemeinden umzusetzen, um das geeignete Einzugsgebiet zu gewährleisten. Dies kann im Rahmen einer Kooperation geschehen oder nach bereits erfolgten Zusammenschlüssen der Kirchgemeinden. Sie möchten das Projekt bei sich umsetzen? Die Gesamtkirchlichen Dienste leisten Unterstützung beim Aufbau mit Beratung, Arbeitsmaterial und Schulung. Kontakt: Abteilung Kirchenentwicklung, Fränzi Dürst, 044 258 92 01 fraenzi.duerst@zh.ref.ch

Theologie / Grosses

Interesse an Quest sch. Im Herbst 2015 starteten 32 Studierende an den Theologischen Fakultäten von Zürich und Basel den Weg zum Pfarramt via dem neu eingerichteten Studiengang Quest. Das Interesse an Quest ist seither gewachsen. Für die zweite Auflage des Studiengangs stehen bereits über 100 Interessenten auf der Warteliste, wie Matthias Bachmann, Projektleiter Quest, bestätigte. Die zweite Auflage soll voraussichtlich im Herbst 2018 starten. Der Studiengang ermöglicht den vereinfachten Quereinstieg in das reformierte Pfarramt und richtet sich an Akademikerinnen und Akademiker im Alter zwischen 30 und 55 Jahren. Er umfasst ein drei- bis vierjähriges Studium an einer der beiden mittragenden Fakultäten und ein Jahr Lernvikariat. Das Konkordat und die Fakultäten arbeiten derzeit an einer Lösung, ob und wie bei Quest mit einem Mastertitel abgeschlossen wird. Bewerberinnen und Bewerber müssen einen universitären Masterabschluss mitbringen, haben fünf Jahre Berufs- oder Familienarbeitserfahrung und sind Mitglied einer reformierten Landeskirche. www.theologiestudium.ch/quest

Bildungkirche.ch /

7 Fragen «7 Fragen an ...» ist die neue OnlineRubrik auf dem Weiterbildungsportal www.bildungkirche.ch. Im DreiwochenTakt beantworten Personen aus dem kirchlichen Umfeld sieben Fragen zu Lernen, Weiterbildung und Beruf wie beispielsweise «Was bringen Sie sich lieber selber bei?» oder «Was bedeutet für Sie Erfolg?». Yvonne Waldboth, ehemalige Polizeiseelsorgerin, oder Matthias Schneebeli, Pfarrer und gelernter Elektromonteur, geben prägnante Antworten. Nachlesen auf: www.bildungkirche.ch/7fragen

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Foto: shutterstock

Zusammenspannen bei der Kommunikation KirchGemeindePlus /

Gemeinsam publizieren, gemeinsam agieren: Seit einiger Zeit arbeiten Kirchgemeinden im Bereich Kommunikation enger zusammen. Ihre vereinten Publikationsprojekte erfordern zusätzlichen Aufwand, erweitern aber gleichzeitig den Horizont zu den Nachbargemeinden. Von Madeleine Stäubli-Roduner

Seit Anfang Jahr halten die Kirchgemeinden Zollikon, Zumikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg ihre Mitglieder mit einer gemeinsam verfassten Gemeindebeilage auf dem Laufenden. Ueli Spörri, administrativer Leiter der Kirchgemeinde Küsnacht, sieht die Publikation der fünf Seegemeinden als Chance, die übergemeindlichen Angebote für alle augenfällig zu machen. «Unsere Mitglieder besuchen nicht von sich aus die benachbarten Gemeinden. Wenn sie aber deren Anlässe im neuen Blatt sehen, entdecken sie, was um sie herum läuft», sagt Spörri. Diese Erfahrungen

teilen auch die drei Zürcher Stadtgemeinden Enge, Leimbach und Wollishofen, die seit mehr als einem Jahr miteinander einen zweiten Bund im «reformiert.» herausgeben. Der Aufwand sei beträchtlich, der erweiterte Austausch mit den Partnergemeinden jedoch lohnend, sagt die administrative Leiterin der Kirchgemeinde Enge, Carmen Erd.

Was ist der Mehrwert? Zusammenspannen bei der Kommunikation – inwiefern fördert dies den Pro-

Foto: Désirée La Roche

Gemeinsame Kommunikationsstrategie der drei Zürcher Kirchgemeinden Enge, Wollishofen und Leimbach bringt Mitarbeitende und Behörden näher zusammen.

zess des Zusammenwachsens im Rahmen von KirchGemeindePlus? Welches sind Schwierigkeiten, was ist der Mehrwert? Für die Seegemeinden spricht Ueli Spörri von einer Momentaufnahme, denn das Quintett tritt erst seit Januar vereint im «reformiert.regional» auf. Am Anfang stand eine Absichtserklärung der fünf Kirchgemeinden. Ein Steuerungsgremium aus Präsidien und delegierten Pfarrpersonen beauftragte Arbeitsgruppen aus Mitarbeitenden und Behördenmitgliedern, Vorschläge für Kooperationen in den Bereichen Gemeindezeitung, Gottesdienst, Kirchenmusik, Erwachsenenbildung und Administration auszuarbeiten. Die Lösung einer gemeinsamen Gemeindezeitung wurde von den fünf Kirchenpflegen verabschiedet; für die Redaktionsarbeit wurde eine 20-Prozent-Stelle eingerichtet. Eine Planungskommission koordiniert die Inhalte und die Leitartikel der Pfarrpersonen.

Redaktionsarbeit im Team Koordination bedeutet zusätzlichen Aufwand, das hat auch Carmen Erd erfahren. Da Enge, Leimbach und Wollishofen per 1. Januar 2016 ihre Gemeinnotabene

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Zollikon, Zumikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg halten ihre Mitglieder seit diesem Jahr mit einer gemeinsam verfassten Gemeindebeilage auf dem Laufenden.

deseiten im Zeitungsbund «lokal» zusammenlegten, waren in den zwei Vorjahren viele Sitzungen im Projektteam notwendig. Dabei hätten die Verwaltungen konstruktiv und unkompliziert kooperiert. Der Datenaustausch für das reformiert.lokal zuhanden der Layouterin erfolgt über einen Sharepoint. Das neu gegründete Redaktionsteam bespricht die zu publizierenden Inhalte alle drei Monate. Zwar habe man zu Beginn die Regeln der Texteingabe sehr klar definiert, doch müssten die Sekretariate «auch heute noch hier und dort den Beiträgen nachrennen», sagt Carmen Erd.

Synergien beim Jahresbericht Als wichtigen Bestandteil einer guten Kommunikation sieht sie die Transparenz, indem die Kirchenpflegepräsidien alle Mitarbeitenden aus ihren Sitzungen informieren. Die Mitarbeitenden aus dem Kreis 2 trafen sich bis anhin zweimal jährlich zu einem gemeinsamen Konvent. Dieser Austausch soll nun aber regelmässiger stattfinden. Denn es sei hilfreich zu wissen, wer auf der anderen Seite des Telefons oder Mails sitze. Das mache die Kommunikation «nicht reibungslos, aber einfacher». Ein weite8

rer Pluspunkt des Zusammengehens: Auch der Jahresbericht 2016 wird erstmals vereint herausgegeben.

eben schwierig. Angesichts der Relevanz des Visuellen könnten sich seiner Ansicht nach professionelle Fotografen lohnen.

Herausforderung Bildsprache Gemeinsames aufzeigen Für Ueli Spörri ist der Mehrwert der Kooperation «eindeutig und gross». «Alle fünf Kirchgemeinden haben nun professionelle Gemeindeblätter.» Die finanziellen Einsparungen seien erheblich. Die Aufgaben würden gleichmässig verteilt, alle Gemeinden wirkten gleichberechtigt mit. Anfängliche Befürchtungen, einzelne Kirchgemeinden hätten im neuen Blatt zu wenig Platz, haben sich laut Spörri im Wesentlichen nicht bewahrheitet. Nahmen früher Berichte viel Platz ein, fokussiert man heute auf Vorschauen. Die Erlebnisberichte werden nun eben im Internet publiziert. Zweifellos machen sich die unterschiedlichen Kulturen bemerkbar: «Jede Gemeinde kommunizierte bisher anders; nun muss man einen gemeinsamen Stil finden», so Spörri. Besonders herausfordernd sei es, eine gemeinsame Bildsprache zu finden. Prompt habe sich die häufigste Kritik an der Nullnummer, die in 400 Exemplaren breit verteilt wurde, auf die Fotos konzentriert. Eine Kooperation bildlich darzustellen, sei

Das vereinte Publizieren wirkt sich auch auf den Veranstaltungsmodus aus. Die drei Stadtzürcher Gemeinden sortieren ihre Anlässe nicht nach geografischen, sondern nach thematischen Kriterien und können dadurch zeitliche Überschneidungen von gleichgearteten Angeboten vermeiden. Die Seegemeinden listen ihre Anlässe gemeindespezifisch auf; gleichzeitig zeigen sie der Leserschaft im «reformiert.regional», was alles gemeindeübergreifend läuft. «Für die Gemeindeglieder wird einsehbar, dass es gemeinsame Gottesdienste, Konfirmandenlager und Senioren-Ferien gibt», sagt Ueli Spörri. «Unsere Kommunikation macht das Miteinander für alle augenfällig. Sie sehen: Da läuft etwas Gemeinsames.» Dies werde von Teilnehmenden geschätzt und sei sinnvoll, «denn allein könnten die Kirchgemeinden nicht alles stemmen». Die Kommunikation sei daher «Zeichen eines funktionierenden und lebendigen Miteinanders». notabene

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Workshops zum Thema Unter dem Stichwort «KirchGemeindePlus konkret» bietet der Verband des Personals Zürcherischer Evangelischreformierter Kirchgemeindeverwaltungen (VPK) zusammen mit den Gesamtkirchlichen Diensten eine Reihe von Workshops an. Im Fokus stehen auch Fragen, die im Ressort Kommunikation auftauchen: Wie können die Aufgaben der Kommunikation zusammen mit den Nachbargemeinden gestaltet werden? Wie sähe ein neues Kommunikationskonzept aus, was heisst das für die personelle Situation, die Internetaktualisierung, für die Gemeindebeilage reformiert.regional, aber auch in Bezug auf Versände an Mitglieder, Flyer, Pressearbeit? 15. Mai, 18 bis 22 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: www.vpk-zh.ch Die Zürcher Kirchgemeinden Enge, Wollishofen und Leimbach kommunizierten schon seit längerem gemeinsam: mit einem zweiten Bund im «reformiert.»

Beratung Öffentlichkeitsarbeit www.zhref.ch/intern/kommunikation/ beratung-oeffentlichkeitsarbeit

Simone Strohm / «Gemeinsam

kommunizieren öffnet Fenster und Türen» Simone Strohm, warum sollen Kirchgemeinden bei der Kommunikation kooperieren?

Simone Strohm: Kommunikation eignet sich gut, um miteinander zu arbeiten, bevor man Verträge unterschreibt oder fusioniert. Gemeinsam zu kommunizieren öffnet Fenster und Türen, weitet den Blickwinkel und gibt Mitgliedern die Chance zu realisieren, was Nachbargemeinden anbieten. Es wäre darum schade, diesen Bereich erst kurz vor Schluss einzubeziehen. Inwiefern profitieren Kirchgemeinden von gemeinsamen Publikationen?

Indem sie es wagen, vereint an ihre Mitglieder zu gelangen, vergrössern sie auch den Adressatenkreis für ihre Angebote. Die gemeinsamen Internet-Plattformen und Wortmarken machen die Kooperation für Mitglieder sichtbar und nachvollziehbar. Diese werden von Anfang an miteinbezogen und können spätere notabene

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Entscheidungen besser mittragen, auch wenn der Prozess KirchGemeindePlus in einer Gemeinde noch nicht vorangeschritten ist. Welche Form der Kooperation bietet sich im Printbereich an?

Derzeit kennen wir vor allem zwei Modelle: die klassische Gemeindebeilage und den zweiten Bund, beide als Beilagen im «reformiert.». Das zweite Modell ist gestalterisch flexibler und langfristig besser finanzierbar. Die klassische Gemeindebeilage hat den Vorteil, dass sie besser sichtbar ist; der zweite Bund ist dafür integrierter und als Lokalteil einer regionalen Zeitung klarer in die Zeitung reformiert. eingebettet. Vom Verein «reformiert.zürich» und von der Abteilung Kommunikation her werden die Modelle für die Mitglieder der gesamten Landeskirche und für die Kirchgemeinden konzipiert und entwickelt, damit sie für alle langfristig finanzierbar bleiben.

Greift die aktuelle Kooperation von Kirchgemeinden späteren Fusionen vor?

Die Praxis der gemeinsamen Kommunikation hilft den Beteiligten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Diese gehen weit über Anlässe hinaus, denn Kommunikation betrifft auch Werbemittel, Betriebskultur, Vernetzung, Medienarbeit, Infomaterial und Direktkontakte. Diese Gemeinden legen kooperationstechnisch ein Fundament, auch wenn sich die Zusammensetzungen in fünf Jahren ändern sollten. Sie erleben konkret: Kommunikation kann Brücken bauen, um Verständnis für Kooperation werben und den Mitgliedern neue Wege des Miteinanders nahelegen. Simone Strohm, Abteilung Kommunikation, berät Kirchgemeinden im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Kontakt: simone.strohm@zh.ref.ch Tel 044 258 92 15 9


Vom Umgang mit dem Seelsorgegeheimnis / Foto: © epd-bild / Jens Schulze

Ganz im Vertrauen Was man einem Seelsorger anvertraut, muss geheim bleiben. Das verlangt das Berufsgeheimnis. Gilt die Schweigepflicht aber auch bei strafbaren Handlungen? Und wie kommen Seelsorgende mit belastenden Beichten klar? Ein Handbuch zeigt die Brisanz und schafft Klarheit. Von Christian Schenk

Eine Ehefrau und Mutter, nennen wir sie P., offenbart der Pfarrerin in einem vertraulichen Gespräch, dass ihr Mann seit längerer Zeit eine sexuelle Beziehung mit einem befreundeten Mann lebt. Er habe sie vor Kurzem darüber informiert. Sie sei geschockt, wisse nicht weiter. – Wie soll die Pfarrerin reagieren? Wie geht sie mit dem Geheimnis um, wie mit den involvierten Personen, die sie allesamt aus ihrer Gemeinde kennt? Das Beispiel ist fiktiv. Es stammt aus dem jüngst erschienenen Handbuch des SEK über das Berufsgeheimnis in der Seelsorge, kann in der Berufspraxis einer Pfarrerin oder eines Pfarrers aber durchaus vorkommen. Dass P. der Pfarrerin ein ungemein persönliches und schambesetztes Geheimnis überhaupt offenbart, setzt ein grosses Vertrauen in die Pfarrperson voraus. Vor allem aber auch die Gewissheit, dass die Pfarrerin das Geheimnis bewahrt. Dass die Pfarrerin dies tut, ist nicht nur eine Frage des Seelsorgeverständnisses oder des gesunden Menschenverstandes. Die Wahrung des Berufsgeheimnisses der Seelsorgenden ist ein hohes und unter Strafe geschütztes Rechtsgut, dem Pfarrinnen und Pfarrer genauso verpflichtet sind wie etwa Rechtsanwälte oder Ärzte. Das Handbuch ruft eben dies in Erinnerung und verweist auf die entsprechenden Artikel in der Bundesverfassung und im Strafrecht. Damit ist aber längst nicht alles geklärt. Sowohl aus rechtlicher, wie auch 10

aus theologisch-praktischer Sicht gilt es, den Umgang mit dem Berufsgeheimnis der Seelsorgenden je nach Fall vertiefter zu beurteilen.

Ungeschminkte Wahrheit Im Fall von P. ist die Sachlage eindeutig. Die Voraussetzungen für den Geheimnisschutz sind offensichtlich. Die Pfarrerin ist Geheimnisträgerin und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sollte sie ihr Wissen über die Affäre mit jemand anderem teilen wollen – und sei es in bester Absicht und zur Lösung des familiären Konflikts –, darf sie dies nicht selbst entscheiden. Dazu bedarf es immer der Einwilligung von P. Die Verschwiegenheit muss gewahrt bleiben. Warum dies nicht nur aus rechtlicher Sicht verpflichtend, sondern auch aus seelsorgerlicher Sicht fundamental ist, begründen die Autoren des Handbuches so: «Die Verschwiegenheit trägt dazu bei, dass das Leben ungeschminkt und ungeschönt thematisiert werden kann. Dies kann einen Prozess auslösen, der für die ratsuchende Person heilsam ist.»

Dilemma im Spital Gilt das Berufsgeheimnis für Seelsorgende also universal? Oder gibt es Ausnahmefälle, die es Seelsorgenden ermöglichen oder sie gar verpflichten, die Schweigepflicht zu durchbrechen? Das Handbuch schildert Beispiele aus der Seelsorgepraxis, die schwieriger zu er-

kennen und zu beurteilen sind als das eingangs geschilderte. Wie soll beispielsweise ein Spitalpfarrer handeln, wenn ihm ein Patient mitteilt, dass er die Anweisungen und Therapien des Pflegepersonals gezielt umgehe, verschriebene Medikamente heimlich entsorge, weil er mit seinem Leben abgeschlossen habe und diesen Entschluss aus Misstrauen dem Spitalpersonal nicht mitteilen will? Auch hier darf der Seelsorger die Informationen in der Regel nicht ohne Einwilligung des Patienten dem Spitalpersonal weitergeben – auch wenn dieses seinerseits dem Berufsgeheimnis untersteht. Der Seelsorger wird also darauf hinarbeiten, dass der Patient das Gespräch von sich aus sucht. Verbunden mit der Information, dass Therapien nicht ohne das Einverständnis von Patienten verschrieben werden dürfen.

Auswege in Notlagen Auch das Berufsgeheimnis kennt Grenzen. Das Handbuch schildert einen bedrückenden Fall dazu: Die 17-jährige S. vertraut der Pfarrerin an, dass sie von ihrem Vater immer wieder angefasst werde und dieser versuche, intim zu werden – in letzter Zeit mit immer mehr Gewalt. S. will von zu Hause ausziehen, findet aber noch keine Lösung. Die Lage spitzt sich zu, als der Vater vom Seelsorgegespräch erfährt. Trotz wachsender Angst will S. nicht, dass die Pfarrerin etwas unternimmt. Das Strafgesetz hält in diesem Fall einotabene

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Ökumene / Gemeinsam

Karfreitag und

Ostern feiern

Das Berufsgeheimnis in der Seelsorge. Rita Famos, Matthias Felder, Felix Frey, Matthias Hügli, Thomas Wild. Herausgegeben vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund. ReinhardtVerlag, 2016. 213 Seiten, Fr. 18.–. Gratis herunterladen oder bestellen auf: www.kirchenbund.ch

nen Ausweg bereit: Die Pfarrerin darf Mitteilung machen, wenn sie Kenntnis von einer strafbaren Handlung gegen Minderjährige hat. Sie ist ermächtigt, sich an die Kinderschutzbehörde zu wenden – und nur an diese, nicht etwa an die Polizei. Dabei will das Vorgehen genau überlegt sein, damit die Tochter keinen Schaden zu befürchten hat. Auch in anderen Notlagen, in denen Menschen an Leib und Leben gefährdet sind, darf das Schweigegebot unter Umständen gebrochen werden. Darüber entscheidet die vorgesetzte Behörde, nachdem ihr der Geheimnisträger – also der Seelsorger – ein begründetes Gesuch gestellt hat. In der Zürcher Landeskirche ist es der Kirchenrat, der darüber zu entscheiden hat.

nen und Vertreten der reformierten Kirche. «Im Gedenken an Jesu Leiden und Sterben – die Not und das Leiden von Menschen heute mit anderen Augen erkennen» – so umschreibt der Arbeitskreis «Ökumenischer Kreuzweg Zürich» den gottesdienstlichen Weg, der von der Liebfrauenkirche in sechs Stationen durch Zürich zur Kirche St. Peter und Paul führt.

Wie feiert man ökumenisch? Eine Broschüre der AGCK Zürich liefert Grundlagentexte zu den unterschiedlichen Osterfeiern christlicher Kirchen und hält Ideen, Gebete, Lieder und Rezepte bereit, um gemeinsam Ostern feiern zu können. Download unter: www.agck.ch/de/projekte

«Aufstehen in seinem Namen – Auferstehen mit ihm» 23. Ökumenischer Zürcher Kreuzweg. Karfreitag, 14. April, 12 Uhr Liebfrauenkirche, Zürich www.kreuzweg-zuerich.ch

Foto: Antony Bello

Dem Anvertrauten Sorge tragen

sch. Die Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi ist das zentrale Fest aller Christinnen und Christen. Wegen der Orientierung an unterschiedlichen Kalendern können die Kirchen der westlichen und der östlichen Traditionen das Osterfest aber nur selten am gleichen Sonntag feiern. In diesem Jahr allerdings fallen die unterschiedlichen Osterdaten wieder einmal zusammen. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) nimmt dies zum Anlass, Ostern am 16. April mit einem gemeinsamen Vespergottesdienst in Bern zu feiern. Die Arbeitsgemeinschaft ermutigt ausserdem alle Gemeinden in der Schweiz, diesen besonderen Ostertermin durch eine Feier gemeinsam zu begehen und das Licht Christi zu teilen. In der Stadt Zürich gelingt dieses gemeinsame Feiern von Karfreitag und Ostern sei Jahren – auch ohne gemeinsamen Ostertermin. In diesem Jahr zum 23. Mal machen sich Mitglieder von verschiedenen Kirchen und christlichen Gemeinschaften am Karfreitag gemeinsam auf einen Kreuzweg durch die Stadt, auch mit zahlreichen Vertreterin-

Belastung aushalten Dass das Wahren des Berufsgeheimnisses keine leichte Aufgabe ist, das hält der Leitfaden ebenfalls fest. Er referiert deshalb auch die Möglichkeiten, wie Seelsorgende belastende Situationen aushalten können. Die Autoren raten zu Intervisionsgesprächen, in denen Fälle anonymisiert und verfremdet besprochen werden können. Oder auch den Austausch mit einem Berufskollegen aus einer ganz anderen Region, der keine Rückschlüsse auf die beteiligten Personen ziehen kann. Die Konfession ist für einmal sekundär: Gemeinsam unterwegs am Ökumenischen Kreuzweg quer durch die Stadt Zürich.

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Themen und Termine 5. April, 9 bis 16.15 Uhr 17. November, 9 bis 16.15 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: 044 258 92 66 eva.niedermann@zh.ref.ch

Kurse & Weiterbildungen Weiterbildungsurlaub für Pfarrerinnen und Pfarrer im Jahr 2018 Nach zwölf Jahren im Amt, sechs davon in der Zürcher Landeskirche, haben Pfarrerinnen und Pfarrer Anrecht auf einen Weiterbildungsurlaub, sofern sie bisher keinen Urlaub in einer Mitgliedskirche des SEK bezogen haben. Rotationen und Krankheitsfälle zwingen Pfarrpersonen, ihren geplanten Weiterbildungsurlaub von sechs Monaten Dauer auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Deshalb können zwei Plätze für 2018 neu vergeben werden. Inhaltliche Ziele des Urlaubskonzeptes müssen neun Monate vor Beginn des Urlaubs mit der Personalführung Pfarrschaft, Rudi Neuberth, in einem Gespräch geklärt werden.

Aufbau und Gestaltung eines interkulturellen Treffpunkts Erfahrungsaustausch für Kirchgemeinden. Die Teilnehmenden lernen bestehende Angebote kennen und setzen sich mit den Herausforderungen eines kirchlichen Treffpunkts für Migrantinnen und Migranten auseinander. Leitung: Ivana Mehr

18. Mai, 18.45 bis 21.15 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: 044 258 92 36 edwin.blumer@zh.ref.ch

Kirchenpflege-Forum: Ressort Kommunikation Die Teilnehmenden setzen sich mit der Frage auseinander, wie Menschen für eine Mitwirkung in der Kirchenpflege gewonnen und motiviert werden können. Sie pflegen den Erfahrungsaustausch über die Arbeit im Ressort. Leitung: Simone Strohm, Christian Schenk

13. April, 13. 30 bis 16.30 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: monika.hein@zh.ref.ch 044 258 92 37

Partizipative Gemeindeentwicklung Eine Kirchgemeinde lebt von der Beteiligung unterschiedlichster Menschen. Wie können Räume für Partizipation geschaffen und genutzt werden? Leitung: Mathias Burri, Fränzi Dürst

Hinweise zum Vorgehen auf: www.zhref.ch/intern/pfarrschaft Anmeldung: susanne.gehrig@ zh.ref.ch

12. Mai, 9 bis 16 Uhr Blaufahnenstrasse 10, Zürich Anmeldung: 044 258 92 34 esther.lingg@zh.ref.ch

Besuchsdiensttagung 2017: Angehörige zwischen Freude und Leid Angehörige von hochbetagten Menschen erleben Freudiges, aber auch Belastendes. Was können Besuchsdienstleistende zu ihrer Unterstützung beitragen, wie könen sie begleiten und entlasten? Mit: Bettina Ugolini, Leiterin der Beratungsstelle «Leben im Alter»; Heinz Rüegger, Institut Neumünster. Leitung: Eva Niedermann

Lieder-Repertoire rpg Lieder aus den Zürcher Unterrichtshilfen minichile, 3. KlassUnti, Club 4 und JuKi kennenlernen. Sich ein Repertoire an kreativen und spielerischen Gestaltungsmöglichkeiten aneignen und ausprobieren. Leitung: Anita Steiner, Marianne Barth, Sabine Stückelberger

1. Juni, 18.45 bis 21.15 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: 044 258 92 36 edwin.blumer@zh.ref.ch

Den Gemeindekonvent leiten Es geht in dieser Veranstaltung darum, die persönliche Rolle und Aufgabe als Gemeindekonventsleiter zu klären und Hilfestellungen zur Gestaltung einer motivierenden und zielgerichteten Konventskultur zu erhalten. Leitung: Mathias Burri und Peter Wilhelm 8. Juni, 8.30 bis 16 Uhr Blaufahnenstrasse 10, Zürich Anmeldung: 044 258 92 36 edwin.blumer@zh.ref.ch

2 Studientage: 12. Mai und 19. Mai, 8.30 bis 16.15 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: katechetik@zh.ref.ch 044 258 92 93

Kirchenpflege-Forum: Musik und Gottesdienst Die Teilnehmenden setzen sich mit Fragen rund um die Feier

des Abendmahls auseinder und pflegen den Erfahrungsaustausch über die Arbeit im Ressort. Leitung: Jacques-Antoine von Allmen, Eugenio Giovine 8. Juni, 8.45 bis 21.15 Uhr Kirchgemeindehaus Winterthur Seen, Kanzleistrasse 37 Anmeldung: 044 258 92 36 edwin.blumer@zh.ref.ch

Lebenslang Mitglied bleiben Die Mitgliederpflege wird sorgfältig weiterentwickelt. Welche Massnahmen des Projektes «Lebenslang Mitglied bleiben» eignen sich für Ihre Gemeinde oder Region? Wie setzen Sie sie um? Welche Ressourcen benötigen Sie, und welche Ziele setzen Sie sich? Leitung: Simone Strohm und Referenten 19. Juni, 18 bis 21 Uhr, Hirschengraben 7, Zürich Anmeldung: 044 258 92 15 simone.strohm@zh.ref.ch

Evangelischer Theologiekurs Grundwissen Theologie Christlicher Glaube und Geschichte, Kirchen und Ethik beziehen sich auf die Bibel; die christliche Religion steht im Kontext der Weltreligionen. Die Teilnehmenden des Theologiekurses entdecken Zusammenhänge und Entwicklungen – bis in die Gegenwart. Eine Gruppe von maximal 20 Erwachsenen trifft sich drei Jahre lang wöchentlich, um Informationen aus der Forschung und eigene Beobachtungen zu reflektieren. Die Teilnehmenden eignen sich ein Grundwissen der Theologie in den Bereichen Bibelwissenschaft, Glauben, Geschichte, Ethik und Religionswissenschaften an.Der ETK ist für Menschen offen, die im

Foto: flickr.com/zhrefch

Foto: sch

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Kirchenpflege-Forum: Ressort Freiwillige Die Teilnehmenden setzen sich mit der Frage auseinander, wie in grösseren Kirchgemeinden eine attraktive Freiwilligenarbeit gelingen kann. Und sie pflegen den Erfahrungsaustausch über die Arbeit im Ressort. Leitung: Fränzi Dürst

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(1685 – 1750). Andreas Jost, Orgel; Collegium Vocale Grossmünster; Kantor Daniel Schmid, Leitung;Pfr. Christoph Sigrist, Lesungen

gemeinsamen Unterwegssein ihre Kenntnisse über die christliche Tradition erweitern wollen. Ab 26. August 2017 bis Juli 2020 Hirschengraben 50, Zürich www.zhref.ch/angebote/bibelund-theologie Anmeldung/Kontakt: lebenswelten@zh.ref.ch 044 258 92 17

9. April, 17 Uhr Grossmünster, Zürich

Heilende Kraft fliesst durch unsere Hände Die Theologin Anemone Eglin befasst sich seit Jahren praktisch und wissenschaftlich mit der Tradition des Handauflegens in der Kirche. An der Abendveranstaltung werden Hintergrund und Praxis des Handauflegens dargestellt.

Reformation und Frieden Dürfen Christen zur Waffe greifen, wenn Frieden und Sicherheit bedroht sind? Schon zur Zeit der Reformation stritt man sich über diese Frage. Heute stellt sie sich sowohl im Hinblick auf globale Konflikte als auch auf bezüglich der inneren Sicherheit. Die Tagung «Reformation und Frieden», getragen von der Landeskirche und der Konferenz der Mennoniten der Schweiz, greift diese Fragen auf und behandelt sie in historischer und konzeptioneller Hinsicht und im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen.

26. April, 19 bis 21 Uhr St. Annagasse 11, Zürich www.stiftung-eg.ch www.anemone-eglin.ch

27. Mai , 9 bis 11 Uhr. Hotel Rest. Krone, Marktgasse 49, Winterthur. Informationen: Sekretariat Evang. Frauenbund Zürich, 044 405 73 30, geschaeftsstelle@vefz.ch

3. bis 5. November Infos und Anmeldung unter: www.reformaction.ch

Synagogenrundgang mit dem Forum der Religionen Das Zürcher Forum der Religionen lädt alle Interessierten zu einem Rundgang durch Synagogen und jüdische Institutionen ein. Inputreferate und persönliche Begegnungen ermöglichen einen spannenden Einblick ins vielfältige jüdische Leben Zürichs. Besuche bei der Jüdisch Liberalen Gemeinde Or Chadasch (JLG), bei der Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) sowie der Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ).

SamstagsVespern 2017 Die Themen der SamstagsVespern orientieren sich am Motto «Von geistlichen und weltlichen Werten». Sie leiten sich ab aus dem Text der jeweiligen Evangelienmotette. Die Meditation steht im Dialog dazu. Jeden zweiten Samstag im Monat 16 bis 16.45 Uhr, Grossmünster Die Vesper entfällt während den Schulferien. www.kantorat.ch

Passionskonzert zum Palmsontag «Sei gegrüsset, Jesu gütig». Orgelmusik und Choräle von Johann Sebastian Bach

500 Jahre Reformation: Plakat-Ausstellung Im Januar fand die Eröffnungsveranstaltung der Reformationsfeierlichkeiten in der HB-Halle in Zürich statt. In der Ausstellung am Hirschen-graben 50 werden jetzt die Plakate gezeigt, die dort in der Druckerei entstanden sind. Zu sehen sind weiter: Der Trailer «Zwinglis Stadt», mit dem sich Zürich auf dem Europäischen Stationenweg präsentiert, eine Diashow und eine Videodokumentation über den Anlass im HB.

3. Mai, 14.45 Uhr Hallwylstrasse 78, Zürich www.forum-der-religionen.ch Anmeldung: anmeldung@forumder-religionen.ch

Stationenweg Erasmus Die Kirchgemeinde St. Peter veranstaltet 2017 ein «Erasmusjahr» in Erinnerung an den grossen Humanisten aus Rotterdam, der als heimliche Autorität der Zürcher Reformation wirkte. Dazu schuf sie einen Stationenweg, der in vierzehn Stationen an die Figur von Erasmus heranführt. Öffnungszeiten Stationenweg: täglich von 8 bis 16 Uhr. Dauer bis 31. Dezember Infos und Anmeldung: www.erasmusjahr.ch

7. April bis 2. Juni Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr Hirschengraben 50, Zürich

Foto: Altorfer

Foto: ZVG

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Gemeinsam mit freikirchlichen Verbänden und anderen Jugendorganisationen organisiert der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) in Genf einen dreitätigen Grossanlass für junge Menschen ab 14 Jahren. «Gemeinsam wollen wir die Aktualität der Botschaft des Evangeliums in der heutigen Zeit bezeugen und ein wichtiges Zeichen der Einheit und Vielfalt setzen», betont Markus Giger, Co-Projektleiter von Reformaction. 5000 Jugendliche und 400 Freiwillige aus der ganzen Schweiz werden erwartet. Der Anlass steht unter dem Motto «500 Jahre sind nicht genug».

Zmorge-Treff für Frauen Bilder und Geschichten aus der Vergangenheit Winterthurs Organisation: Hanna Meister und Friedrun Hanhart

8. April, 9.30 bis 16.30 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: marcel.lehmann@zh.ref.ch

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Evangelisches Jugendfestival «Reformaction.ch»

Foto: wikipedia

Veranstaltungen

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Kloster Kappel Auskunft / Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 info@klosterkappel.ch www.klosterkappel.ch

Programmschwerpunkt 600 Jahre Niklaus von Flüe Das Gedenkjahr 2017 nutzt das Kloster Kappel, um unter verschiedenen Aspekten nach der Bedeutung von Bruder Klaus für die heutige Zeit zu fragen und mit dem ersten Mystiker und Friedensstifter der Schweiz auch den Vorabend der Reformation zu beleuchten. Angebote von März bis November. Detailinfos im Web.

Ikonenmalen zu Pfingsten Meditatives Malen mit Edelsteinpigmenten und Gold. Nina Gamsachurdia 2. bis 4. Juni

Tanztag zum Sommeranfang Rita Kaelin-Rota 11. Juni

Yoga & Singen Befreie dich durch Yoga und Singen. Angela Croce und Bettina Keller 16. bis 18. Juni

Hochsensibilität und Selbstmitgefühl Feinfühlig – und dennoch stark. Silke Collins-Tracey 17. bis 18. Juni

Musik und Wort Alte Keltische Weisen neu interpretiert zum Thema «Vom Dunkel ins Licht». Mit Celtic Treasures. Lesungen: Pfr. Markus Sahli

Pilgertipp

14. April, 17.15 Uhr

Pilgerzentrum St. Jakob

Buchtipp: Eine Flüchtlingsgeschichte nn. Der Bürgerkrieg in Ruanda treibt Joséphine und Désiré in die Flucht ins Nachbarland Kongo-Kinshasa. Das Paar lebt in Flüchtlingslagern, ist monatelang im Regenwald unterwegs, gelangt nach Kongo-Brazzaville, bekommt zwei Söhne. Obwohl sie sich dort ein solides Leben aufgebaut haben, möchten sie nach Ruanda zurückkehren. Doch die Rückkehr misslingt, die Familie wird bei einem Überfall auseinandergerissen. Allein mit ihrem dritten Sohn gelangt Joséphine 2004 in die Schweiz. Sie kämpft sich durch das langwierige Asylverfahren. Die Suche nach ihren beiden älteren Kindern verläuft dank des Roten Kreuzes erfolgreich, 2006 treffen auch sie in der Schweiz ein. Désiré, der aus der Sklaverei in Tschad nach Nigeria flüchtete, sucht nach seiner Familie. Er erfährt von deren Aufenthalt in der Schweiz, wohin er 2013 einreisen darf. Die Geschichte ist packend geschrieben und einfach zu lesen. Dass sie ein gutes Ende hat, darf als seltener Glücksfall gelten. «Auf der Flucht getrennt» ist ein wichtiges Buch, da wir uns damit wenigstens ansatzweise ein Bild davon machen können, was Menschen auf der Flucht durchmachen.

www.jakobspilger.ch

Musik und Wort Toggenburger Klangquartett: Eine berührende Klangreise mit Obertongesang, Naturjodel, Gregorianik, Gospel und Blues im Dialog mit Lesungen von Pfr. Markus Sahli 16. April, 17.15 Uhr

Musik und Wort Das Ensemble Crescendo spielt «Ideale, Jugend, Liebe». Werke von Beethoven, Mendelssohn und Schostakowitsch. Lesungen: Pfr. Markus Sahli 30. April, 17.15 Uhr

Messe zu Ehren der Heiligen Idda von Toggenburg Der Komponist, Stifts- und Hoforganist der Luzerner Hofkirche, Wolfgang Sieber, hat sich von der Idda-Legende inspirieren lassen und eine Messe für Jagdhorn und Orgel komponiert. «Jagdhorn-Ensemble.ch» unter der Leitung von Sandro Pfister; Wolfgang Sieber,Orgel; und Pfr. Markus Sahli, Lesungen

Auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad 6. Etappe Tagespilgern: Epalinges-Echallens 8. April und 10. April

22. April und 24. April Abfahrts- und Besammlungszeiten auf www.jakobspilger.ch

LAufmerksamkeit Ein Tag im Schweigen von der Kirche Offener St. Jakob, Zürich-Aussersihl, zum Kloster Kappel am Albis 8. April, 9 Uhr. Kirche Offener St. Jakob, Liturgischer Beginn Marschzeit: 6 ½ Stunden

Stellen im Web

19. bis 21. Mai

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Medientipp: «from...» auf den Handy

7. Etappe: Echallens-Yverdon

6. Mai, 20 Uhr

Mehr Zeit mit Zen Achtsamkeit, Konzentration und Beruhigung der Emotionen. Hans-Peter Dür

Johanna Krapf: Auf der Flucht getrennt. Die Odyssee einer ruandischen Familie. Chronos-Verlag, 2016. 148 Seiten, Fr. 29.80.

Offene Pfarrstellen, Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zhref.ch/angebote/ offene-stellen

sch. Seit Anfang März steht für Smart-Phone-Nutzerinnen und Tablet-Nutzer eine App bereit, die Impulse für «reformierte Frömmigkeit» für den Alltag liefert. Zur Andacht vor einer Sitzung, unterwegs im Zug oder zu Hause im stillen Kämmerlein stehen Fotos, Bibeltexte, Gebete, Glaubensfragen oder provokante Cartoons zum Abruf bereit. Auch Psalmtexte und -melodien kann man sich mit der «from...»-App aufs Handy laden und erhält für besinnliche Einstimmungen den nötigen Support. Die App ist vor allem für den persönlichen Gebrauch gedacht, kann aber auch Impulse für Predigten liefern und damit für kirchliche Mitarbeitende hilfreich sein, wie die Herausgeber und Entwickler betonen. Zu ihnen gehört im Auftrag der Zürcher Landeskirche auch Matthias Krieg. Rund ein Drittel der Inhalte wird von der Zürcher Landeskirche beigetragen. Diese beteiligte sich auch zu einem Drittel an den Entwicklungskosten. Hauptträger ist der Reformierte Bund in Deutschland. «from...» Gratis-Download für iOS und Android

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Der Türöffner

Porträt /

Paul Stämpfli ist Unternehmensberater in Hirzel und begleitet Firmenübergaben. Eine spezielle Art der Nachfolgeregelung hat er auch in seiner Kirchgemeinde mitgestaltet: die Fusion mit Horgen. Text und Foto: Viviane Schwizer Zuhören und verstehen sind für Paul Stämpfli die Schlüsselqualitäten bei Verhandlungen.

Bei seinem Amtsantritt als Präsident der Kirchenpflege in Hirzel war sich Paul Stämpfli bewusst, dass eine Fusion mit der Kirchgemeinde Horgen in der Luft lag. Gerade das war für den Unternehmensberater damals die richtige Herausforderung. «Ich begleite als Berater den Generationenwechsel bei Familienunternehmen», sagt der 73-Jährige. Dabei gehe es zwar um Finanzen, mehr noch aber um Gefühle, und zwar sowohl beim Verkäufer als auch beim Käufer. Eine Art Generationenwechsel also auch bei der Struktur der Kirchgmeinden?

Gespräche statt Aktenberge Stämpfli sieht es als grosse Herausforderung, den Emotionen im sensiblen Bereich von Geschäftsübergaben gerecht zu werden. Deshalb stünden für ihn das Zuhören und Verstehen zuoberst auf der Agenda. Die Ausgangslage beschreibt er so: «Der übergebende Unternehmer muss sein Lebenswerk in neue Hände geben, und der Übernehmende will eine hohe Sicherheit, dass sein investiertes Geld gut angelegt ist.» Es liege deshalb in der Natur der Sache, dass die Interessen anfänglich weit auseinander lägen. Seine Hauptaufgabe ist es dann, die gegenläufigen Interessen zu harmonisieren und auf einen Nenner zu brinnotabene

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gen. Das gelinge nicht immer, gibt er offen zu. In diesem Fall werde die Verhandlung abgebrochen. Doch der Berater kann sich meistens über erfolgreiche Prozesse freuen: Dafür seien nicht dicke Aktenberge, sondern Gespräche mit den Menschen verantwortlich.

Generationenwechsel Auch der Zusammenschluss von Kirchgemeinden ist für Paul Stämpfli eine Art von Generationenwechsel: Bisherige Strukturen und die Finanzhoheit einer eigenständigen Gemeinde werden aufgegeben. Kirche, Pfarrhaus und Mitglieder werden in eine neue Gemeinde eingebracht. Als Stämpfli für das Amt als Präsident der Kirchenpflege Hirzel angefragt wurde, hatte diese den Zusammenschluss schon mit anderen Gemeinden erwogen. Der heutige Präsident der Kirchenpflege sagt dazu: «Die Ähnlichkeit mit meinem Beruf habe ich als Chance betrachtet, meine Erfahrungen im kirchlichen Umfeld einzubringen.» Wenige Wochen nach Stämpflis Amtsantritt suchte die Kirchgemeinde Hirzel das Gespräch mit der Kirchgemeinde Horgen. Dort wurde das Anliegen eines

möglichen Zusammenschlusses mit Offenheit aufgenommen. Schliesslich hatten die beiden Kirchgemeinden schon einmal zusammengehört. 1697 hatte sich Hirzel selbständig gemacht. Jetzt sollte die Gemeinde also wieder in die alten Strukturen zurückkehren. «Ganz leicht war das trotzdem nicht», sagt Paul Stämpfli. Es sei wichtig gewesen, die beidseits gewachsenen Strukturen zu respektieren, emotionale Bindungen sorgfältig zu lösen und schliesslich in die vereinigte Kirchgemeinde zu überführen. Das ist gelungen. Nach knapp zwei Jahren Vorbereitungszeit wurde im Dezember 2016 der Zusammenschluss von den Mitgliedern beider Gemeinden gutgeheissen. Im Juli befindet die Kirchensynode über den Zusammenschluss, und ab 2018 wird die Fusion rechtlich vollzogen und Hirzel ein Teil der erweiterten Kirchgemeinde Horgen sein.

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AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG

«notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Abteilung Kommunikation (kom), Hirschengraben 7, 8024 Zürich Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Tel. 044 258 92 97, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat franziska.schellenberg@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13

Autorinnen und Autoren Madeleine Stäubli-Roduner (rod), Nicolas Mori (mo), Fränzi Dürst (fd), Nicolas Niedermann (nn) Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare. Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli und Dezember. Nächste Ausgabe Nr. 4/2017 (Mai, Woche 18) Nr. 5/2017 (Juni, Woche 22) Redaktionsschluss: am 15. des Vormonats «notabene» im Web: www.zhref.ch / notabene

Titelbild Themenbild: Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen – zum Beispiel beim Thema Kommunikation. Foto: Shutterstock

Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Hirschengraben 7, 8024 Zürich

Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Hirschengraben 7, Postfach 673, 8024 Zürich

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