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notabene Nr 8 / Oktober 2014

Zeitschrift f端r die Mitarbeitenden der Z端rcher Landeskirche

Mitgliedschaft aufgel旦st Kirchenaustritt und die Kunst der Verabschiedung Seite 7

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Ziele schaffen Motivation

Frischer Wind in der Kirchensynode

Ein kleiner Ratgeber f端r das Arbeiten mit Legislaturzielen

Das Kirchenparlament sucht junge Mitglieder 1


Editorial / Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser Katja Vogel, Mitglied der Kirchensynode, ist es manchmal etwas seltsam zu Mute. Wenn die 22-Jährige mit ihren Kolleginnen und Kollegen ins Zürcher Rathaus marschiert, fällt sie ziemlich aus dem Rahmen: Der Grossteil derer, die mit ihr in den nächsten Stunden im altehrwürdigen Ratssaal sitzen und über die Fahrtrichtung der Zürcher Landeskirche debattieren werden, ist locker doppelt oder dreimal so alt wie sie. Der Altersdurchschnitt der 120 Kirchenparlamentarierinnen und -parlamentarier liegt bei 58 Jahren. Und dass

Aktuell den Kirchenrat an. Nicht weil sie ein Problem hätte mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die sie an Lebenserfahrung so weit übertrumpfen. Das sei für sie durchaus spannend (Lesen Sie das Interview auf Seite 10). Aber sie wisse auch, dass sich in den Kirchgemeinden viele Menschen der jüngeren Generation engagieren und dass deren Stimme doch ebenfalls gefragt sei in der Legislative der Landeskirche. Das Anliegen ist berechtigt, und der Vorstoss in Form einer Anfrage so sanft formuliert und so weit weg von einer schroffen Forderung nach Quotenregelung oder Seniorenlimite, dass sich niemand betupft fühlen muss. Die Frage stellt sich also nur, wie man künftig junge Synodale gewinnen kann. Das geht nur über vermehrte Öffentlichkeitsarbeit (wozu dieses «notabene» ein klein wenig beitragen möchte) und vor allem dadurch, dass man die Zielgruppe direkt anspricht, sie motiviert und überhaupt erst bekannt macht mit dem Gremium, das für das gesamte Kirchenleben wegweisende Entscheide trifft. Die Kandidatensuche für die nächste Amtszeit läuft noch bis Ende Jahr. Erzählen und empfehlen Sies weiter! Auf dass Katja Vogel den Titel der jüngsten Synodalen nicht noch einmal vier Jahre tragen muss.

«Wo man mit 40 noch zu den Jungen gehört.» er nicht noch höher liegt, dafür sorgen Kollege Manuel Amstutz (Jahrgänger von Katja Vogel) und gerade mal fünf weitere U-40-Jährige im Kreis der Synodalen. Das ist nicht dramatisch, hat weder biblische noch vatikanische Dimensionen (das Papstwahlgremium bringt es auf durchschnittlich 71 Lenze), aber die Altersstruktur der Synode liegt doch deutlich über jener von hiesigen Bundesoder Kantonsparlamenten (50 bis 55 Jahre). Dass nun das Grüppchen der jüngeren und mittleren Generation in der Kirchensynode etwas wachsen möge, das regte Katja Vogel mit einer Anfrage an

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Christian Schenk Redaktor «notabene» (und ja, auch ü-40)

Nachrichten 3–6

Kolumne «Männersache»

Zurück in die Zukunft 5

Kleines Abc der Theologie

B wie Beten 6

Schwerpunkte

Legislaturziele schaffen Motivation 7

Kirchenaustritt und die Kunst der Verabschiedung

8–9

Kirchensynode braucht auch junge Kandidaten 10 – 11

Luther trifft Zwingli 11

Rubriken

Themen und Termine

12 – 14

Stellenmarkt

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Porträt: Kantor und Winzer

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Impressum / Cartoon 16

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Kirchenrat / Wo

stehen wir mit KirchGemeindePlus?

sch. 2012 stellte die Kirchensynode die Lichter auf Grün für den Prozess KirchGemeindePlus. Seither ist die Diskussion und die Planung der grossen Reform der Zürcher Landeskirche das dominierende Thema, wenn es um die Zukunftsgestaltung der Kirchgemeinden und der Zürcher Landeskirche als Ganzes geht. Zusammenwachsen und zusammen wachsen ist das Leitmotiv des Prozesses, der unter anderem zum Ziel hat, die Zusammenarbeit zwischen den Kirchgemeinden zu stärken und ihre Handlungsfähigkeit in grösseren Einheiten zu stärken und zu profilieren. Mit einer Interpellation haben im März 2014 über sechzig Mitglieder der Kirchensynode vom Kirchenrat eine Standortbestimmung zu KirchGemeindePlus gefordert. Jetzt liegt die Antwort des Kirchenrates vor. Sie ist für die Sitzung vom 25. November traktandiert und gibt Antworten auf neun Fragen, die die Interpellanten dem Kirchenrat gestellt haben. Der Kirchenrat hält fest, «dass KirchGemeindePlus als Prozess notwendig ist und zum richtigen Zeitpunkt lanciert wurde». Dies sei auch von den Kirchgemeinden so erkannt worden. Die Standortbestimmung, die der Kirchenrat mit seiner Antwort anbietet, versteht er als Momentaufnahme. Gerade der inhaltliche Prozess, der mit den Pfarrkonferenzen verstärkt bearbeitet werde, liefere erst im Sommer 2015 konkrete Ergebnisse. Wie der Kirchenrat den Prozessverlauf bewertet, wird in den einzelnen Fragen und Antworten deutlich. «notabene» zeigt sie auszugsweise: Wie beurteilt der Kirchenrat die Gefahr, dass strukturelle Diskussionen von inhaltlichen Fragestellungen ablenken?

Strukturelle und inhaltliche Fragen sind nicht gegeneinander auszuspielen. Vielmehr soll die strukturell notwendige Anpassung die inhaltlichen Reformen ermöglichen und umgekehrt (...). Es ist aber ernst zu nehmen, dass die strukturellen Massnahmen viele Mittel und viel Energie benötigen, obwohl nicht mehr Mittel und Personal zur Verfügung stenotabene

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hen, weder auf gemeindlicher noch auf landeskirchlicher Ebene. Um Landeskirche und Kirchgemeinden nicht auf längere Zeit mit rein strukturellen Fragestellungen zu beschäftigen, hält der Kirchenrat an der Vision grosser Schritte fest. Das Ziel ist, die notwendigen strukturellen Massnahmen rechtzeitig zu realisieren, sodass für die Jahre 2019–2024 Kapazitäten für die Reformationsfeierlichkeiten frei werden.

rudimentäre Kostenschätzung möglich. Zurzeit ist davon auszugehen, dass – verteilt auf drei Jahre – mit jährlichen Kosten von sieben Franken pro Mitglied der Landeskirche zu rechnen ist. (…) Viele Reformfragen stellen sich den Kirchgemeinden sowieso und sind nicht direkt dem Prozess KirchGemeindePlus anzurechnen.

Drängen sich Anpassungen auf?

Die Kirchgemeinden haben das Recht und die Pflicht, nach geltendem Recht zu handeln. In der Beratung, insbesondere im Zusammenhang der Wiederbesetzung von Stellen, werden sie aber auf mögliche Schwierigkeiten hingewiesen. Bei der Bemessung der Pfarrstellen geht der Kirchenrat von den geltenden Quorums-Bestimmungen aus. Der Kirchenrat ermöglicht Fristerstreckungen.

Die Prognose sinkender Steuereinnahmen ist mittlerweile Tatsache geworden. Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden in allen kirchlichen Berufsfeldern beginnt sich zu zeigen und wird in den nächsten Jahren teils dramatische Züge annehmen. Diese beiden strukturellen Zwänge akzentuieren die notwendige Geschwindigkeit des Reformprozesses. Was sind die Projektkosten?

Dank erster Erfahrungen von Kirchgemeinden, die den Reformprozess bereits intensiv angestossen oder einen Zusammenschluss durchlaufen haben, ist eine

Pfarrkonferenzen / Die

Pfarrstellen: Erfolgen Anstellungen schon jetzt mit Vorbehalt?

Interpellationsantwort im Volltext: www.zh.ref.ch/kirchensynode Weitere Materialien: www.kirchgemeindeplus.ch

Arbeit geht weiter

In sechs Pfarrkonferenzen hat sich die Zürcher Pfarrschaft diesen Frühsommer mit der künftigen Gestalt und Ausrichtung der Landeskirche auseinandergesetzt. Die an den Konferenzen ernannten Arbeitsgruppen sind nun daran, die Ergebnisse der Tagungen zu sichten, zu vertiefen und in klaren Thesen zu Papier zu bringen. Mitte Dezember gehen die ausgearbeiteten Positionen zur Vernehmlassung zurück in die Pfarrschaft: In ausserordentlichen Versammlungen (Januar bis März 2015) beziehen die zwölf Pfarrkapitel zu den vorgelegten Entwürfen Stellung und äussern sich zu zentralen Querschnittsthemen. Sie erörtern auch, in welcher Form die Zürcher Pfarrerinnen und

Pfarrer in Zukunft miteinander im Gespräch sein sollen, um längerfristig und verbindlich zusammenzuarbeiten. Den Schlusspunkt bildet die Pfarrkonferenz, die am 26. Juni 2015 in Horgen stattfindet. An dieser Grossveranstaltung werden die Ergebnisse der Konferenzen 2014 zusammen mit den Positionen der Pfarrkapitel der Öffentlichkeit präsentiert und dem Kirchenrat übergeben, der inhaltlich Stellung nimmt. Das theologische und liturgische Programm sowie der gesellige Teil der Tagung sind in Planung. Esther Straub Kontakt: Pfrn. Esther Straub, Tel. 044 321 01 75, esther.straub@zh.ref.ch

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Gemeinsame im Blick

Martin Graf und Corine Mauch (Mitte), umrahmt von Vertreterinnen und Vertretern der Religionsgemeinschaften im Kanton Zürich: Jubiläumsfeier des Interreligiöse Runden Tischs.

rer Gesellschaft gelebten kulturellen und religiösen Traditionen sichtbar sein können und Wertschätzung erfahren». Der religiöse Frieden sei ein hohes Gut, das aber auch gefährdet sein könne. Vor allem die muslimischen und jüdischen Bevölkerungskreise erlebten in letzter Zeit wüste Attacken und Beschimpfungen, die verständlicherweise grosse Sorge auslösten. Dies sei nicht akzeptabel. Kirchenratspräsident Michel Müller nahm in seinem Ausblick Religionsvertreter und Politiker in Pflicht. Von der Politik forderte er, vornehme Zurückhaltung gegenüber den Religionen abzulegen und wichtige Werte durchzusetzen.

Newsletter von «ref.ch» / Auf Kollekten /

dem Laufenden

Das Webportal «ref.ch» informiert zu Religion und Gesellschaft – mit Fokus auf die reformierte Schweiz. Besonders praktisch: der tägliche Newsletter von «ref.ch». Er liefert jeden Morgen die wichtigsten Nachrichten aus Religion und Gesellschaft. Hinweise auf Medien und Veranstaltungen bieten zusätzliche Entdeckungen. «ref.ch» ist das Portal der Reformierten, betreut von den Reformierten Medien. Die Reformierten Medien sind das Kommunikationsunternehmen der reformierten Kirchen in der Deutschschweiz. Der Newsletter kann unter www.ref.ch/ newsletter kostenlos abonniert werden.

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Sammeln für Andeer

Die Kollekte am diesjährigen Reformationssonntag ist für die Renovation der Kirche Andeer (GR) bestimmt. Der Bau von 1673 ist in schlechtem Zustand. Die unaufschiebbare Renovation und die Erschliessung des Zugangswegs für Gehbehinderte überfordern die kleine Berggemeinde. Die Reformationskollekte soll die nötige Unterstützung bringen. Die Kollekte am Reformationssonntag ist eine von 14 Kollekten, die jedes Jahr vom Kirchenrat angeordnet werden. Sie betreffen Aufgaben, welche zu unterstützen sich die Landeskirche als ganze verpflichtet hat. Infos auf: www.zh.ref.ch/kollekten

Und die Religionen müssten ihrerseits Ordnung in den eigenen Reihen schaffen und sich dem Problem der verschiedenen Fundamentalismen stellen. Programm zum 10-jährigen Jubiläum: • Interreligiöses Podium und Festvortrag von Prof. Susanne Heine (Wien): «Der Umgang der Religionen mit ihren Fundamentalisten». 2. November, 18.30 Uhr, Restaurant Weisser Wind, Zürich. • «Viele Sprachen – eine Stimme»: Konzert des Chores der Nationen Zürich mit über 100 Mitwirkenden aus über 20 Nationen. 8. November, 20 Uhr, Fraumünster Zürich. www.rundertisch.ch

Illustration: Daniel Lienhard

kom. Regierungsrat Martin Graf und Stadtpräsidentin Corine Mauch würdigten bei der Jubiläumsfeier am 23. September im Haus zum Rechberg das zehnjährige Bestehen des Interreligiösen Runden Tisches im Kanton Zürich. Vertreter aus Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Alevitentum bekräftigten in ihren Ansprachen den Willen, in gegenseitigem Respekt und freundschaftlicher Verbundenheit auch in Zukunft einen Beitrag zum religiösen Frieden im Kanton Zürich zu leisten. In seiner Ansprache sagte Martin Graf, dass es in einer von Technokratie und Konflikten geprägten Zeit wichtig sei, dass die Menschen Zufluchtsorte und Geborgenheit finden. Graf ist überzeugt, dass die Religionsgemeinschaften «wesentlich dazu beitragen, dass Reisende und Entwurzelte an neuen Orten wieder Fuss fassen können». Dabei ermutigte er die Religionsgemeinschaften, das Gemeinsame und nicht das Trennende in den Vordergrund zu stellen. Stadtpräsidentin Corine Mauch betonte, es sei ihr und dem ganzen Stadtrat ein zentrales Anliegen, «dass die in unse-

Foto: undknup

10 Jahre Interreligiöser Runder Tisch / Das

ganz kurz / unter

uns

Dass die Bibel unter die Leute kam, dafür sorgten vor bald 500 Jahren der Buchdruck und die Reformation. So viel ist bekannt – weniger hingegen die Tatsache, dass es auch ein Reformator war, der als erster den Koran drucken liess: Theodor Bibliander, geboren in Bischofszell, und ab 1532 Professor für Altes Testament in Zürich, liess 1543 die heilige Schrift des Islams drucken. Laut «ref.ch» gehörte Bibliander schon zur Reformationszeit zu den Theologen, die anderen Religionen mit Achtung begegneten. Der Thurgauer Arbeitskreis für Kirche und Theologie greift Biblianders 450. Todestag auf, um über sein Wirken und seine Hoffnungen nachzudenken. Keine schlechte Idee.

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Leserbriefe / Abendmahl

täglichen Brotes

«notabene» 7/14: Editorial Ein wichtiges Statement, das die grosse Kluft zwischen Klerus und Volk, zwischen Kirchenleitenden und Gottesdienstteilnehmenden im Liturgischen und Diakonischen aufzeigt, das mit Blick auf die ökumenische Gastfreundschaft zwischen den Konfessionen richtungsweisend ist. Von der Armeeseelsorge weiss ich von meinen Kollegen aus Deutschland, dass es bei Einsätzen in Afgahnistan üblich ist, dass beim Abendmahl katholische, evangelische und auch muslimische Soldaten teilnehmen. Die Not des täglichen Brotes verwandelt das Brot des Lebens zum Ort, wo sich Menschen, gleich welcher Religion, die Hand des Friedens in Gottes Namen geben. Danke für das wichtige Wort. Christoph Sigrist, Pfarrer «notabene» 7/14: Abendmahl und das Dilemma mit der Gästeliste Ich bin froh um die nach wie vor gastfreundliche Haltung in Sachen Abendmahl resp. Eucharistie in der ev.-ref./ röm.-kath. Ökumene auf dem Platz Zü-

und die Not des

rich. Doch das Beharren auf Traditionen und Definitionen finde ich stossend und zielt m. E. am Sinn des Sakraments vorbei. Wenn wir als Christen und Christinnen zusammenleben und uns vielfältig gemeinsam engagieren, möchten wir auch zusammen feiern. Engführungen helfen da nicht weiter. «Ökumenische Reformation. Das Christliche vom Kopf auf die Füsse stellen!» lautet der Titel eines Buches von Pfr. Gerhard Traxel von der ökumenischen Tischgemeinschaft Symbolon. Er zeigt Wege aus der dogmatischen Sackgasse heraus zur ursprünglichen befreienden Erfahrung der Menschen mit Jesus. Der Tisch als Ort, wo sich die verbindende Kraft zeigt, die aufstehen lässt. Neue Wege einer ermutigenden Praxis beschreiten Andrea Bieler und Luise Schottroff in ihrem Buch «Das Abendmahl. Essen, um zu leben». Sie entwickeln Ansätze für Liturgien, welche theologisch, politisch und poetisch das Leben zur Sprache bringen. Sie erhielten dafür 2008 den Marga-Bührig-Förderpreis für feministische Theologie. Esther Gisler Fischer, Pfarrerin

Flughafenpfarramt / Flughafen

AG unterstützt Seelsorge weiterhin

sch. Die Umbauarbeiten am Flughafen Zürich tangieren auch das Flughafenpfarramt. Derzeit sind Andachts- und Empfangsraum provisorisch auf dem Galeriegeschoss der Check-in-Halle 1 gelegen. Für 2016 sind neue Andachtsund Seelsorgeräume im Terminal 2 geplant. Die Flughafen Zürich AG trägt als Vermieterin die Baukosten von rund einer Million Franken und stellt den Kirchen die neuen Andachtsräume auch in Zukunft ohne Flächenmiete zur Verfügung. Die Kirchen werden einzig die Investitionskosten für die innere Ausgestaltung des zweiteiligen Andachtsraums notabene

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und des Foyers sowie für Einrichtungen und Mobiliar übernehmen müssen. Anstelle einer einmaligen Einforderung der Investitionskosten schliesst die Flughafen Zürich AG als Vermieterin mit der Landeskirche und der Römisc-katholischen Körperschaft einen Geschäftsmietvertrag mit zehnjähriger Mietdauer ab. Für die Landeskirche fallen somit für die Jahre 2015 und 2016 Mietkosten von je 85 000 Franken an. In den darauf folgenden zehn Jahren bis 2026 entstehen für die Andachtsräume keine weiteren Mietkosten mehr. Die Kirchensynode wird darüber an der Sitzung vom 25. November befinden.

Männersache Familienbilder: Back to the future «Es gibt nichts Neues unter der Sonne», hat Kohelet als Erkenntnis eines langen Lebens notiert. Doch unser kollektives Gedächtnis ist vergesslich. Und so kommt uns im 21. Jahrhundert manches neu vor, das bis ins 19. Jahrhundert gang und gäbe war: Familienbilder aus jener Zeit zeigen Vater und Mutter auf dem Sofa sitzend. Beide haben Kinder auf dem Schoss. Diese Familienporträts sprechen davon, dass es schon einmal eine Zeit gab, da beide Elternteile gleichermassen in Erwerbs- und Familienarbeit involviert waren. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Väter, sich als Haupt und Ernährer der Familie zu inszenieren. Als pater familias überragt der Mann, distanziert hinter dem Sofa stehend, Frau und Kinder. Doch nur während ein, zwei Generationen konnte dieses Idealbild der bürgerlichen Familie dank der Wirtschaftswunderjahre von breiteren Bevölkerungskreisen tatsächlich realisiert werden. Heute braucht es in den meisten Familien wieder zwei Einkommen für ein Auskommen. Und die angemessene Sorge um Kinder und alte Menschen ruft nach einem gemeinsamen Engagement von Frauen und Männern. Zeit also, die Hausfrau und den Vollzeitmann nicht weiter künstlich am Leben zu erhalten mit biologistischen Argumenten, falschen Steueranreizen und idealisierenden Bildern im Kopf! Auf der Suche nach lebbaren Familien- und Erwerbsmodellen und einer menschenfreundlichen Sorgekultur können wir die alten Rollenbilder getrost beiseite legen – und uns auf noch ältere besinnen. Pfr. Mark Schwyter Pfrn. Sabine Scheuter und Pfr. Mark Schwyter sagen in dieser Kolumne abwechselnd, was in der Kirche Sache ist: aus Männersicht und aus Frauensicht. 5


Stadtmission / Neue

Kleines

gie der Theolo B wie beten «Mit Gott reden» – so lautet eine gängige Umschreibung für beten. Greift sie nicht viel zu kurz? Und wozu mit Gott reden, wenn er meine Gedanken schon von fern versteht (Ps 139,2)? Die jüdische Tradition hat dem Buch der Psalmen den Ehrentitel «Lobpreisungen» gegeben. Und dies obwohl in den 150 Gebeten deutlich mehr Klage als Lob zu finden ist. Darin manifestiert sich die Überzeugung und Erfahrung: Solange ein Mensch vor Gott klagt und lobt, trotzt und dankt, steht er auf der Seite des Lebens. Da wird gerechnet mit einem Visàvis, das uns mit seinem Ja, mit seiner Zu-Neigung immer schon zuvorkommt. Da wird schmerzlich gerungen mit der unfassbaren Gottheit namens «Ichbin-da», die als «Ich-bin-dann-malweg» begegnet. Wer eintaucht in die poetische Sprache der Psalmen, entdeckt eine Vielfalt an Möglichkeiten, mit Gott in Kontakt zu kommen, nicht nur verbal: singend, schweigend, tanzend, seufzend, pilgernd, lachend…

wird 1

kom. Die Zürcher Stadtmission hat am 1. September eine neue Sozialberatungsstelle eröffnet. Das Angebot richtet sich an Menschen in schwierigen Lebenslagen. Zugewiesen werden die Menschen von den Kirchgemeinden der Stadt Zürich, sofern sie nicht selber den Weg zur Stadtmission finden, wie die Stadtmission gegenüber der Presseagentur «kipa» verlauten liess. Es handle sich hauptsächlich um so genannte Working poor, also Menschen, die zwar einer Arbeit nachgehen, jedoch zu wenig verdienen, um ihren Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Die Zürcher Stadtmission bietet sozial benachteiligten Menschen professionelle Beratung und Unterstützung. Im Niederdorf betreibt sie das Café Yucca, ein Treffpunkt für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Im Langstrassenquartier bietet sie Frauen aus dem Sexgewerbe die Anlaufstelle «Isla Victoria». Die Angebote der Stadtmission sind für alle Menschen offen, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit oder ethnischen Herkunft.

kom. In der Urnenabstimmung über die künftige Struktur der Reformierten Kirche in der Stadt Zürich haben die Kirchgemeinden mit 32 zu 2 im Stichentscheid für Modell 1 gestimmt und sich damit deutlich für eine Kirchgemeinde auf dem Stadtgebiet ausgesprochen. Für Modell 2 waren nur die Kirchgemeinden Oberengstringen und Witikon. Die Stimmbeteiligung in den Kirchgemeinden lag zwischen 44 und 23 Prozent. «Es ist erfreulich, dass das Resultat deutlich ausgefallen ist. Nun können wir die Reform zügig und umsichtig umsetzen», sagte Andreas Hurter, Präsident des Stadtverbandes, nach der Abstimmung am 28. September. Auf Stadtebene wird aus den 33 Kirchgemeinden und Oberengstringen nun eine Kirchgemeinde mit einer noch nicht bestimmten Zahl Teilgemeinden gebildet. Die Liegenschaften werden zentral verwaltet werden. Am 21. Oktober diskutiert die Konferenz der städtischen Gemeindepräsidien über die Umsetzung der neuen Struktur. Andreas Hurter skizziert den ambitiösen Zeitplan: «2019 soll in der neuen Struktur gearbeitet werden.» Der Weg dorthin soll in einem breit abgestützten Dialogprozess beschritten werden.

Häringstrasse 20, Zürich. Tel. 043 244 81 34. Kontakt: peter.kloetzli@stadtmission.ch

Einführungstagung / 51

Beten ist wie ein Date mit dem lebendigen Gott, dessen Herz für uns schlägt und sich bewegen lässt.

sch. Am 11. September trafen sich 51 Mitarbeitende, die in den letzten Monaten neu zur Zürcher Landeskirche hinzugestossen sind, zu einer Einführungstagung: Katechetinnen, Sozialdiakone, Pfarrerinnen, Mitarbeitende aus den Bereichen Haus- und Sigristendienste, Mitarbeitende von Kirchgemeindesekretariaten und den Gesamtkirchlichen Dienste (GKD) lernten sich und die Institution Kirche an der Tagung am Hirschengraben 50 besser kennen. In Workshops setzten sich mit ihren unterschiedlichen Rollen und Aufgaben in der

L wie Lust auf mehr? Mit dem Abc der Theologie öffnen Angela Wäffler und Sabine Stückelberger ein Fensterchen zur Welt der Bibel und Theologie. Möchten Sie mehr Einblick? Der «Evangelische Theologiekurs» vermittelt fundiertes Grundwissen zur Theologie. Infos auf www.zh.ref.ch/eb-th

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Beratungsstelle

Das Beten zeigt sich als Suche und Sehnsucht, mit Gott in «Kon-Takt», in touch, im Takt zu sein wider alles Lebensfeindliche. Es eröffnet ein neues Taktgefühl für das tagtägliche Kunststück Leben.

Pfrn. Sabine Stückelberger

Stadtverband / Aus

Mitarbeitende neu an Bord der Zürcher Kirche Kirche auseinander, knüpften Kontakte zu den Fachstellen und lernten den Kirchenrat persönlich kennen. «Die Zürcher Kirche hat für mich heute ein Gesicht erhalten», sagte ein Teilnehmer am Schluss der Veranstaltung. Die Tagung für neue Mitarbeitende findet jedes Jahr statt. Wer die diesjährige Ausgabe verpasst hat oder in den kommenden Monaten erstmals in den Dienst einer Zürcher Kirchgemeinde oder der GKD eintritt, ist willkommen zur nächsten «Neu-an-Bord-Tagung» am 16. September 2015. notabene

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Ziele schaffen Motivation Wie Kirchenpflegen mit Legislaturzielen arbeiten /

Wer sich in eine Kirchenpflege wählen lässt, will etwas bewegen. Damit Entwicklungen in Gang kommen, braucht es gemeinsam erarbeitete Ziel. Wie kriegt man das hin? Von Bernhard Neyer und Peter Wilhelm

Wer arbeitet mit? Kirchenpflege, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die Angestellten sind in gemeinsamer Verantwortung zum Aufbau der Gemeinde gerufen. Deshalb werden die im Gemeindekonvent versammelten Funktionen, Erfahrungen, Kenntnisse und Erwartungen selbstverständlich auch zur Entwicklung von Legislaturzielen und Arbeitsschwerpunkten genutzt (Art. 172 KO). Eine Kultur der Zusammenarbeit wird so gestärkt, und auch die Umsetzung der Ziele fällt leichter, da sich die Mitarbeiterschaft mit den notabene

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von der Kirchenpflege verabschiedeten Zielen identifizieren kann.

Trennungsschmerzen Um Ziele zu erreichen, müssen konkrete Massnahmen beschlossen werden. Das führt zu Veränderungen in der Kirchgemeinde. Neue Ziele und Schwerpunkte festzulegen heisst auch, sich von bisherigen Aufgaben und Prioritäten zu trennen. Das kann einem schwerfallen. Wichtig ist deshalb, den Abschied zu thematisieren, wertschätzende Schlusspunkte zu setzen und gute Übergänge vom Alten zum Neuen zu gestalten.

Erfolgserlebnisse Für alle Beteiligten ist es bereichernd, wenn nach knapp vier Jahren Rückschau auf die gesetzten Legislaturziele und auf das Erreichte gehalten werden kann. Entwicklungen und geleistete Arbeit werden sichtbar und geben Anlass zur Dankbarkeit. Auch Teilerfolge und Nichterreichtes können angesprochen und nutzbar werden, indem sie auf die Grenzen der Möglichkeiten hinweisen oder auf bisher unbeachtete Wege.

Tipps zur Umsetzung

• Quellen zur Erarbeitung von Zielsetzungen sind vielfältig: die gemeindeübergreifenden Vorhaben unserer Kirche bieten sich an (KirchGemeindePlus, Diakoniekonzept, rpg-Ausbauetappe, Lebensweltenorientierung, Reformationsjubiläum), ebenso die Legislaturziele 2012 ‒ 2016 des Kirchenrates, Ziele aus Ressorts und Kommissionen, persönliche Zielsetzungen, Impulse von Gemeindegliedern und dem Umfeld der

Foto: iStock

Neugewählte Behördenmitglieder betrachten ihre Kirchgemeinde mit offenen Augen. Sie machen sich mit kirchlichen Strukturen vertraut, nehmen an Sitzungen teil, beginnen Führungsaufgaben zu übernehmen. Und bald einmal stellt sich die Frage, welche Wege beschritten und welche Ziele für die Kirchgemeinde verfolgt werden sollen. Ziele, die sich die Kirchenpflege zusammen mit dem Gemeindekonvent für die bevorstehende Amtsdauer vorgibt, nennt man Legislaturziele. Sie dienen dazu, sich auf bestimmte Themen zu konzentrieren und die Ressourcen gezielt einzusetzen. Die Tätigkeit von Mitarbeitenden kann sich dadurch in ihren Schwerpunkten verändern. Beim Budgetieren wird deutlich, wie die Mittel einzusetzen sind. Anschaffungen oder Umbauten werden legitimiert. Die Monate nach den Wahlen sind ideal, sich mit dem Setzen von Zielen zu befassen. Ein solcher Prozess bietet die Möglichkeit, sich kennen zu lernen, Visionen für die Kirchgemeinde auszutauschen, Entwicklungen und Aufgaben wahrzunehmen.

Ziele setzen und anvisieren – das sorgt für gute Arbeit in der Kirchgemeinde.

Kirchgemeinde, Legislaturziele der letzten Amtsdauer. • Die Erarbeitung von Legislaturzielen braucht Zeit. Neben Vor- und Nacharbeiten sollten ein bis zwei Tage für den gemeinsamen Entstehungsprozess einberechnet werden. • Eine externe Begleitung ist hilfreich. Sie ermöglicht, dass sich alle einbringen können und mit Meinungsverschiedenheiten konstruktiv umgegangen wird. Sie verhindert, dass man sich im Detail verliert, vage bleibt oder abschweift. • Legislaturziele zu erarbeiten, kostet Geld. Die Arbeitszeit der Angestellten, Sitzungsgelder für Behördenmitglieder, Unterkunft und Essen schlagen zu Buche. Macht man eine Vollkostenrechnung, so relativieren sich die Honorarkosten einer externen Beratungsperson. Tipp: Arbeiten Sie einmal im Kirchgemeindehaus einer anderen Gemeinde. So sind Sie ausserhalb Ihrer gewohnten Umgebung und erhalten ganz nebenbei noch einige Anregungen für Ihre eigene Gemeinde. • Wer kann uns begleiten? Es gibt eine Reihe von Personen mit Erfahrungen innerhalb der Zürcher Kirche, die für Begleitungen angefragt werden können. Kontaktadressen auf: www.kirchgemeindeplus.ch/begleitungen

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Foto: Petra Bork / pixelio.de

Kirchenaustritt und die Kunst der Verabschiedung /

Adieu und hoffentlich auf Wiedersehen! Bedauern ausdrücken, nüchtern abhaken oder heimlich schmollen? Wie geht man um mit Menschen, die der Kirche ihre Mitgliedschaft aufkündigen? Von Christian Schenk

Eigentlich ist es nur eine kurze Formsache: Ein Mitglied schreibt seiner Kirchgemeinde, dass es aus der Kirche austrete. Die Kirchgemeinde bestätigt den Austritt, meldet ihn der Einwohnergemeinde und der Landeskirche – und die Sache ist erledigt. Begründen muss der Austretende seinen Abschied nicht. Und ein Gesprächsangebot mit der Pfarrerin, dem Pfarrer oder der Kirchenpflege – das die Kirchenordnung vorsieht – kann er locker ausschlagen. Tausende Menschen kehren der Kirche jedes Jahr auf diese Weise den Rücken. Über die Hintergründe wird viel diskutiert, werden Massnahmen angedacht und eingeleitet. Fakt ist, dass der Trend derzeit kaum zu stoppen ist und die Kirchgemeinden damit beschäftigt sind, die Austritte formgerecht abzuwickeln. In vielen Kirchgemeindesekretariaten gehört das undankbare Prozedere zum leidigen Tagesgeschäft. Und Pfarrerinnen und Pfarrer müssen damit umgehen, dass die wenigsten Austrittswilligen sich auf ein Gespräch einlassen. Die Würfel sind bereits gefallen. 8

Was man alles verliert Den Mitarbeitenden und Verantwortlichen der Kirchgemeinden bleibt also nur, den Schritt zu bestätigen – und allenfalls zu kommentieren. Einige Kirchgemeinden tun dies, indem sie auf ihren Austrittsformularen festhalten, dass der Austretende den Anspruch auf eine kirchliche Trauung, Bestattung und das Stimmrecht verliert, ebenso «die Begleitung in allen Eventualitäten des Lebens». Austretende werden auch darauf hingewiesen, dass sie nun «keinen Anteil mehr nehmen am solidarischen Handeln der Kirche zum Wohl der Menschen». Auf den Webseiten der Kirchgemeinden, die Hinweise zum Austrittsprozedere geben, findet man auch Texte, die etwas einfühlsamer gehalten sind: Auf der Homepage der Kirchgemeinde Uster wird unter dem Stichwort «Kirchenaustritt» das Bemühen spürbar, dass die Kirchgemeinde Austritte nicht nur einfach hinnehmen will, sondern hellhörig für die Gründe ist und allfällige Missstimmungen ausräumen möchte, wenn

diese den Anlass für den Austritt gaben. Die Kirchgemeinde bedauert explizit, wenn jemand die Mitgliedschaft auflösen will, versichert aber auch, den Schritt zu akzeptieren.

Nicht nur amtlich Was will man anderes? Was gibt es sonst zu sagen? «Anbiedern wollen wir uns mit einem Abschiedsbrief nicht», sagt auch Marco Kägi, Kirchenpfleger in Zürich Wollishofen. Gleichwohl soll der Abschied freundlich gehalten sein und die Offenheit der Kirche für einen späteren Wiedereintritt signalisieren. «Nur amtlich bestätigen, das geht nicht», sagt Kägi, auf dessen Pendenzenliste die Überarbeitung des Austrittsprozederes in seiner Kirchgemeinde liegt. Dieser Ansicht ist auch Pfarrerin Ulrike Müller in Zürich Altstetten. «Bisher wurden bei uns Austritte trocken bestätigt. Das ist lieblos», findet die Pfarrerin und arbeitet derzeit an einem neuen Musterbrief. Wann immer möglich, versuche man telefonisch Kontakt aufzunehmen und nach den Gründen zu forschen. Manchmal sei ein Austritt ein stiller Protest im Stil von «niemand kümmert sich um mich». Manchmal sei es ein Ärger über ein bestimmtes Vorkommnis, manchmal Unzufriedenheit mit den Angeboten der Kirche oder schlicht der fehlende Anknüpfungspunkt. Und dann gebe es auch jene Menschen, die sich beim Austritt jeglichen Kontakt verbitten oder bei denen keine Telefonnummer auffindbar sei. Dort schreibe die Pfarrschaft künftig einen persönlichen Brief. «Wir wollen den notabene

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Mehr als eine Formalität: Wie Kirchgemeinden auf Austritte reagieren.

Weise weiterleben.» Verbales Nachtreten bringe kein Umdenken, vielmehr könne es die Abneigung gegen die Kirche verstärken. Je nach Art der Formulierung könne es auch wie eine Drohung wirken, wenn man im Abschiedsbrief auflistet, welcher Angebote und Dienste der Kirche man nun verlustig geht.

Roter Teppich beim Abschied?

Menschen, die der Kirche den Rücken kehren, signalisieren, dass uns das nicht kaltlässt.»

Rollt man den Austretenden vor lauter Höflichkeit so nicht gar den roten Teppich aus? Simone Strohm winkt ab. «Der Entscheid ist zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen.» Wichtig sei es, sich vorher Gedanken über Austrittsprävention und persönliche Pflege der Beziehungen zu den Mitgliedern zu machen. «All die guten und wichtigen Aspekte einer Mitgliedschaft müssen wir den Mitgliedern immer wieder vor Augen führen – damit sie wissen, wie gut es ist, dass sie dabei sind.»

«Wir wollen signalisieren, dass uns ein Austritt nicht kaltlässt.» Simone Strohm, Mitarbeitende der Kommunikationsabteilung der Zürcher Landeskirche, begrüsst solche Bemühungen. Das Thema verdient Beachtung, sagt die Kommunikationsspezialistin. «Es muss der Kirche ein Anliegen sein, einen Kirchenaustritt sorgfältig und bewusst zu gestalten.» Es gehe darum, die Türe für einen späteren Eintritt offen zu halten, den letzten persönlichen Kontakt mit der Kirchgemeinde so zu gestalten, dass er in guter Erinnerung bleibt und keinen bitteren Nachgeschmack hat.

Bedauern ohne Moralin Was heisst das konkret für ein Schreiben, das den Kirchenaustritt bestätigt? Das Bedauern über den Austritt soll man ausdrücken, findet Simone Strohm. Die Enttäuschung, die man angesichts eines Austritts verspüren kann, sollte aber nicht durchschimmern. Ebenso wenig als Informationen getarnte Moralkeulen. «Es ist eine Unterstellung, wenn man festhält, die Austretenden würden sich vom Solidaritätsgedanken verabschieden. Es ist möglich, dass Austretende die Solidarität auf eine andere notabene

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Beziehung pflegen In der Zürcher und Aargauer Landeskirche ist unter dem Titel «Lebenslang Mitglied bleiben» ein Projekt angelaufen, das die regelmässige Beziehungspflege der Kirchgemeinden mit ihren Mitgliedern entwickeln soll. Pilotgemeinden testen 2015 ein ganzes Paket von Massnahmen, um den direkten und regelmässigen Kontakt mit den Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Infos: www.zh.ref.ch/ kommunikation

Der Ton macht die Musik Formal ist das Austrittsprozedere in den Kirchgemeinden überall gleich. Die Tonalität der Korrespondenz variiert und spiegelt dabei auch die Haltung der Kirchenpflegen und Seelsorgenden. Einen versöhnlichen Ton schlägt dabei die Aargauer Kirchgemeinde Lenzburg-Hendschiken an: «Sehr geehrter Herr Beispiel Sie haben uns Ihren Entschluss mitgeteilt, aus der Reformierten Landeskirche und damit auch aus unserer Kirchgemeinde auszutreten. Wir bedauern Ihre Entschei-

dung, respektieren sie aber selbstverständlich. Nur selten erfahren wir mit dem Austrittsschreiben, was der Grund dafür ist. Eine schlechte Erfahrung? Eine allgemeine Enttäuschung über die Kirche? Finanzielle Schwierigkeiten? Wut, Trauer oder Enttäuschung über etwas, das Ihnen im Zusammenhang mit der Kirche passiert ist? Eine Meinungsverschiedenheit? Oder einfach die fehlende Beziehung zur Kirche? Es ist für uns wichtig, Ihre Gründe zu kennen; nur so können wir auch Lehren daraus ziehen. Eine Gelegenheit zu einem Gespräch mit Ihnen würde uns deshalb sehr freuen. Wir bitten Sie darum, uns den beiliegenden Talon ausgefüllt zurückzuschicken. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und anonym zu statistischen Zwecken an die Landeskirche weitergeleitet. Sie können darauf auch mitteilen, ob Ihnen ein Gespräch recht wäre oder ob Sie ausdrücklich keines wünschen. Falls Sie nicht reagieren, erlauben wir uns, telefonisch bei Ihnen nachzufragen. Es ist uns Anliegen und Pflicht, Sie im Zusammenhang mit Ihrem Austritt auf folgende Sachverhalte hinzuweisen: Finanzielle Not sollte niemals ein Austrittsgrund aus der Kirche sein müssen. Wenn das Budget für die Kirchensteuer nicht ausreicht, wenden Sie sich ungeniert an eine der unterzeichnenden Personen. Als ausgetretene Person haben Sie kein automatisches Anrecht mehr auf kirchliche Dienste, wie etwa eine spätere kirchliche Bestattung. (..). Wir empfehlen Ihnen deshalb, auch allfällige Angehörige auf diesen Sachverhalt als Folge Ihres Austritts hinzuweisen. Ein religiöser Lebensweg verläuft meist nicht gradlinig. Falls Sie aufgrund von neuen Überlegungen und Erfahrungen auf Ihren Entscheid zurückkommen möchten, besteht jederzeit die Möglichkeit für einen Wiedereintritt. Wir wünschen Ihnen auf Ihrem Lebensweg alles Gute und grüssen Sie freundlich...»

Wie halten Sie es mit Austretenden? Was ist Ihnen wichtig? Welche Erfahrung machen Sie in Ihrer Gemeinde? Schreiben Sie uns zum Thema: notabene@zh.ref.ch

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Den Kurs der Kirche mitbestimmen Neuwahl Kirchensynode /

2015 findet die Erneuerungswahl der Kirchensynode statt. Wer sich ins Kirchenparlament wählen lässt, bestimmt den Kurs der Zürcher Kirche massgeblich mit.

mo. Im kommenden Jahr findet die Erneuerungswahl der Kirchensynode für die Amtsdauer 2015–2019 statt. Gesucht sind neben den Bisherigen neue Kandidaten und Kandidatinnen, die sich ins Parlament der Landeskirche wählen lassen und dort während vier Jahren als Mitglieder der Legislative die Fahrtrichtung der Zürcher Kirche mitbestimmen. 120 Sitze sind zu vergeben. Gewählt wird am 14. Juni 2015 (erster Wahlgang) sowie gegebenenfalls am 29. November 2015 (zweiter Wahlgang). Die Frist für die Einreichung von Wahlvorschlägen endet Anfang Dezember 2014. Wählbar ist, wer stimm- und wahlberechtigt und Mitglied der Landeskirche ist sowie das

18. Altersjahr vollendet hat. Besonders willkommen sind auch Kandidaturen von Vertreterinnen und Vertretern der jüngeren Generationen. Diese sind in der Kirchensynode derzeit krass untervertreten (siehe Interview). Das Durchschnittsalter der amtierenden Synodalen beträgt derzeit 58 Jahre. Zu den Hauptgeschäften der Kirchensynode gehören Erlass und Änderung der Kirchenordnung, der Finanzverordnung und der Personalverordnung, die Behandlung von parlamentarischen Vorstössen, die Wahl des Kirchenrates, die Genehmigung von Budget und Jahresrechnung der Landeskirche, die Aufsicht über die Geschäftsführung des

Kirchenrates inklusive Genehmigung von dessen Jahresbericht und die Beschlussfassung über weitere vom Kirchenrat vorgelegte Geschäfte.

Wahlprozedere Die Mitglieder der Kirchensynode werden in denselben Wahlkreisen wie der Kantonsrat gewählt. Jeder Wahlvorschlag muss von mindestens 15 Stimmberechtigten des Wahlkreises unterschrieben sein. Die Wahl erfolgt im Majorzverfahren. Die Modalitäten der Wahl sind in der Synodalwahlverordnung festgehalten. Über Einzelheiten informieren die Bezirkskirchenpflegen. Alle weitern Infos auf: www.zh.ref.ch/kirchensynode

«Frischen Wind ins Parlament bringen» Katja Vogel, Sie haben in der Kirchensynode einen Vorstoss gemacht zur Verjüngung des Kirchenparlaments. Wie kann das gelingen?

Das muss über persönliche Kontakte laufen. Es gibt genug fähige junge Leute in der Kirche. Die muss man vermehrt ansprechen und ihnen klarmachen, wie wichtig für die gesamte Kirche die Mitarbeit im Kirchenparlament ist. Es scheint mir, dass für viele Mitarbeitende der Kirchgemeinden die Kirchensynode ein Gremium ist, das sehr weit entfernt ist und man zu sehr auf den Horizont der eigenen Kirchgemeinde fixiert ist. Wenn Sie einen Werbespot für die Mitgliedschaft in der Kirchensynode machen müssten, was käme darin vor?

Man hat die Chance, frischen Wind in das manchmal etwas zähe Getriebe des Parlaments zu bringen. Man sieht hinter 10

Foto: sch

Katja Vogel ist mit 22 Jahren jüngstes Mitglied der Kirchensynode. Die Bülacherin hofft auf Verstärkung ihrer Generation.

die Kulissen eines solchen Systems und hat die Chance, viele Kontakte zu knüpfen. Für Networking im Bereich der Kirche ist das wertvoll. Und dann lernt man die Zürcher Kirche sehr gut kennen. Der Zeitaufwand ist überschaubar und auf weite Sicht planbar.

tigt, die sich mit der Vorbereitung einer Aussprachesynode und Visionen zum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation befasst hat. Das war intensiv, viele lange Sitzungen, aber dann doch auch das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Wie erleben Sie den Parlamentsbetrieb?

Sie haben bereits eine vierjährige Amtszeit hinter sich. Was war für Sie das wichtigste Geschäft?

Am meisten hat mich die Mitarbeit in der Kommission Kirche 2019 beschäf-

Die Geschäfte sind unberechenbar. Manchmal werden Traktanden ewig lang diskutiert, von denen ich gedacht hätte, sie wären innert Kürze abgehakt. Andere grosse Geschäfte, wie zum Beispiel der notabene

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Wie ist der Unterhaltungswert?

Durchaus gut und je intensiver man sich mit den Themen auseinandersetzt, desto besser. Es fällt auf, dass es immer wieder die Gleichen sind, die reden. Es gibt Voten, die wirklich gut sind, und andere, die deshalb ermüden, weil sie das wiederholen, was schon gesagt wurde. Aber das alles gehört halt dazu. Es sind spannende gruppendynamische Prozesse, die ablaufen. Was läuft hinter den Kulissen?

Es gibt die Fraktionssitzung, wo die Geschäfte besprochen werden. Aber anders als bei politischen Parteien wird man da nicht auf eine gemeinsame Linie eingeschworen. Interview: sch

Auch Bezirkskirchenpflegen werden neu gewählt 2015 ist auch Wahljahr für die Bezirkskirchenpflegen (BKP). Gewählt wird am 8. März 2015, wenn auch die Gesamterneuerungswahlen für den Kantonsrat und den Regierungsrat stattfinden. Ein zweiter Wahlgang würde bei Bedarf am 14. Juni 2015 durchgeführt. Wählbar ist, wer stimmberechtigtes Mitglied der Landeskirche ist und das 18. Altersjahr vollendet hat. Wohnsitz im jeweiligen Bezirk ist nicht erforderlich. Die BKP pflegt die Beziehungen zu den Kirchgemeinden. Sie unterstützt deren Behörden, Pfarrerinnen, Pfarrer und Angestellte darin, ihre Aufgaben und Pflichten zu erfüllen. Zugleich wacht sie darüber, dass die Kirchgemeinden ihren Pflichten nachkommen und ihre Aufgaben gewissenhaft und den gesetzlichen Vorschriften gemäss erfüllen. Infos: www.zh.ref.ch/bkp

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Foto: sch /S.Hofschläger/pixelio.de

Grundsatzentscheid zu KirchGemeindePlus, gingen nach relativ kurzer Diskussion über die Bühne. Überraschend auch, wie knapp die Entscheidungen zum Teil zustande kommen.

Verleihung der «Lutherrose» in Zürich /

Luther trifft Zwingli Die Internationale Martin Luther Stiftung ist zu Gast in der Zwinglistadt. Sie lädt zur Wirtschaftskonferenz und verleiht eine Rose für ethisches Unternehmertum.

sch. Ihre Beziehung war einst mehr als unterkühlt: Martin Luther und Huldrych Zwingli brachten ihre Vorstellung von Reformation nie auf einen gemeinsamen Nenner. Mit weitreichenden Folgen: Ihre unterschiedliche Auffassung vom Abendmahl trennte die lutherischen und evangelisch-reformierten Kirchen über Jahrhunderte. Erst seit gut vierzig Jahren – mit der Konkordie von Leuenberg – sind die Gräben zwischen Lutheranern und Zwinglianern definitiv zugeschüttet. Mit den Feierlichkeiten rund um das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation erfährt der Austausch zwischen Protestanten lutherischer und evangelisch-reformierter Tradition nun neuen Schub: Letztes Jahr fand in Zürich ein grosser gemeinsamer Jubiläumskongress statt. In diesem Herbst ist die Internationale Martin Luther Stiftung zu Gast in der Zwinglistadt. In Zusammenarbeit mit der Zürcher Landeskirche und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund lanciert die Stiftung eine Wirtschaftskonferenz und verleiht mit der «Lutherrose» einen Preis für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage. Mit von der Partie an den Veranstaltungen am 17. November in der Helferei und im Grossmünster ist viel politische und kirchliche Prominenz aus Deutschland und der Schweiz, unter

anderen Tim Guldimann, Botschafter der Schweiz in Deutschland, Margot Kässmann, Botschafterin der Evangelischen Kirche Deutschlands für das Reformationsjubiläum, die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und als Laudator Altbundesrat Moritz Leuenberger. Wem die Lutherrose verliehen wird, ist noch nicht bekannt.

Lutherstiftung Die Internationale Martin Luther Stiftung mit Sitz in Eisenach will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen. Sie fördert Personen, Gruppen, Ideen und Initiativen, die im Sinne der reformatorischen Tradition ein christliches Wertefundament und Berufsethos pflegen und ihre Talente für das Gemeinwohl einsetzen.

Geist und Ungeist des Kapitalismus Anlässlich des 150. Geburtstages des in Erfurt geborenen Soziologen Max Weber und mit Blick auf sein Werk «Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus» diskutieren die Teilnehmer der 7. Wirtschaftskonferenz am 17. November in Zürich zum Thema «Vom Geist und Ungeist des Kapitalismus: Gegenwartsanalyse und Konsequenzen».

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Themen und Termine

Verkündigung & Gottesdienst Liturgietag: Gute Liturgie. Reformiert Tagung zum Liturgiebegriff in der Aus- und Weiterbildung für Kirchenmusiker und Pfarrschaft. 21. November, 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich

Beauftragung der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker Feierlicher Gottesdienst mit Abendmahl und anschliessendem Apéro. 21. November, 18 bis 19.15 Uhr, Fraumünster Zürich

Diakonie & Seelsorge

3. November, 9 bis 13 Uhr. Jugendseelsorge Zürich, Auf der Mauer 13, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 266 69 69, info@jugendseelsorge.ch

Gestaltung eines interkulturellen Treffpunkts Führt Ihre Kirchgemeinde einen Treffpunkt für Migrantinnen und Migranten? Möchten Sie einen solchen ins Leben rufen? An unserem Erfahrungsaustausch lernen Sie bestehende Angebote kennen und diskutieren über die Chancen und Risiken eines interkulturellen Treffs in Ihrer Region. 20. November, 13.45 bis 16.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: gabriela.bregenzer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 39

PaarImPuls-Tag 2014 Am 8. November 2014 findet zum dritten Mal der PaarImPuls-Tag statt. Ein Tag, um innezuhalten und die Liebesbe-

Es steht eine Kinderhüeti für 2– 7-jährige Kinder zur Verfügung. Anmeldung: www.paarimpuls.ch

Bildung & Spiritualität Europa als Friedensprojekt? Das friedliche Zusammenleben auf dem europäischen Kontinent hat Risse bekommen. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat soziale Ungleichheiten und Zukunftsängste verschärft und die Politik einer Re-Nationalisierung für viele wieder attraktiv gemacht. Welche Verantwortung im gesellschaftlichen Umbruch tragen Kirche und Politik? Diese Fragen stehen im Zentrum der Kooperationsveranstaltung der Fachstelle Gesellschaft & Ethik mit G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West. Referenten: Christoph Schläpfer, Politischer Berater

25. Oktober, 9 bis 11 Uhr. «Krone», Marktgasse 49, Winterthur. www.vefz.ch

Frauentreff am Lindentor Halima – eine Frauenfreundschaft zwischen der Schweizerin Ruth und der Beduinenfrau Halima aus Jordanien. Mit der Autorin Ruth Vischherr Strebel. 29. Oktober, 14.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. www.vefz.ch

Theologie kompakt – Gott begegnet Grundwissen Theologie: März 2015 bis Juni 2016. Informationsabend zum Kurs. 20. November, 19 bis 20.30 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. zh.ref.ch/eb-th, Tel. 044 258 92 17

Islam und Demokratie in der Schweiz Fünf Jahre nach dem Minarettverbot. Eine offene Tagung in Zürich. Hauptreferent: Prof. Reinhard Schulze. Ateliers zu verschiedenen Themen: Islam im Fokus der Medien; Frauenrechte und Gleichstellung in der Islamdebatte; Islam und Politik.

Foto: shutterstock

Erste OeME-Messe mit HEKS, Brot für alle und mission 21

ein lösungsorientiertes Werkzeug für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Leitung: Caroline Wirth.

Frauentreff Winterthur «Liebe zwischen Halbmond und Kreuz». Die Buchautorin Madlaina Brogt Salah Eldin erzählt über ihr Leben als Christin, die mit einem Muslim verheiratet ist.

Mitarbeitende der drei Werke geben Einblick in ihre Arbeit und eine Vorschau auf die Ökumenische Kampagne 2015. 1. November, 10 bis 14 Uhr. aki, Hirschengraben 86, Zürich. Infos auf: www.zh.ref.ch/oeme-messe. Tel. 044 258 92 37

Points of You – das Coachinggame Jugendliche mit Bildern beraten. Das Coachinggame «Points of You» aktiviert eine besondere Verbindung zwischen Themen und Worten, Bildern und Fragen. Einführung in

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ziehung zum Thema zu machen. Das Hauptreferat zum Thema «Ressourcenorientierung in der Sexualität» hält der Paar- und Sexualtherapeut und Buchautor Ulrich Clement. Nach dem Hauptreferat finden Workshops statt, sie können als Paar oder einzeln besucht werden. PaarImPuls ist der Zusammenschluss der Paar- und Familientherapeutinnen und -therapeuten der öffentlichen Paarberatungsstellen im Kanton Zürich.

für die Ukraine, EDA; Pfr. Serge Fornerod, SEK.

8. Novemember, 8.45 bis 13.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

23. Oktober. «Oase». Brahmsstrasse 32, Zürich. www.vefz.ch

23. Oktober, 18.30 bis 21 Uhr, Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, Zürich. www.volkshaus.ch

Tagung für verwitwete Frauen Jährliche Trauertagung des Evangelischen Frauenbunds Zürich: In schwesterlicher Solidarität durch die Zeiten der Trauer begleiten. Leitung: Heidi Hofer Schweingruber.

22. November, 9.30 bis 14.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: www.zh.ref.ch/kurse. Kontakt: Monika Hein, Tel. 044 258 92 38.

Eine Sprache der Liebe Die Mystikerin Mechthild von Magdeburg (1207–1282) hat ein grosses Werk hinterlassen: «Das fliessende Licht der Gottheit». In insgesamt sieben Büchern schreibt sie über ihre mystische Suche nach und ihre Begegnung mit Gott. Es sind poetische Texte, voller sehnender Bilder und tastender Aussanotabene

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gen. Von Liebeslyrik ist sie dabei inspiriert und vom biblischen Hohelied der Liebe. An vier Abenden nähern wir uns dem Werk und Wirken dieser Mystikerin. Wie lassen sich ihre Gedichte verstehen? Wie deuten wir, was sie schreibt, in ihrer Zeit und für uns heute? Leitung: Brigitte Becker, Peter Wild. 10. / 17. / 24. November und 1. Dezember, jeweils 19.30 bis 21 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung: petra.huettner@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 80

Excellence: Mit Heliane Canepa Unter dem Titel «Excellence» laden die Paulus-Akademie und die Landeskirche zu einer Gesprächsreihe ein. Persönlichkeiten mit Unternehmergeist, denen Excellence mehr bedeutet als wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sind die Gäste. Diesmal: Heliane Canepa. 18. November, 18 bis 19.30 Uhr. Zunfthaus zur Schmiden, Marktgasse 20, Zürich. Anmeldung: eva.lipp-zimmermann@paulusakademie.ch, Tel. 043 336 70 42

Woche der Religionen In der ganzen Schweiz finden vom 2. bis 8. November Veranstaltungen statt, die der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit sowie solchen ohne

Religionszugehörigkeit dienen: In Bülach findet z. B. eine Einführung in den Buddhismus statt (29. Okt.). In Adliswil gibt es Geschichten für Kinder im hinduistischen Tempel (2. November), am 8. November sind im ganzen Kanton Zürich die Moscheen offen für Besucher, und am selben Tag singt der Chor der Nationen im Grossmünster zum Jubiläumsfest des Interreligiösen Runden Tisches im Kanton Zürich. Alle Veranstaltungen auf: www.iras-cotis.ch/ woche-religionen

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Glanz! Das Weihnachtsheft von «frauen forum» zeigt ein leuchtendes, warmes Titelbild. Es stammt wie die Zeichnungen im Innern von Christine Seiterle. Die Künstlerin, die in Paris und Schaffhausen lebt, beobachtet die kleinen Dinge und würdigt ihr Leuchten. Auch die Texte zu jedem Tag im Advent bringen Impulse für die festliche Vorbereitungszeit. Sie vergegenwärtigen den Glanz der immer wiederkehrenden Traditionen. Eine Kunstkarte mit dem Titelbild (A6, Doppelkarte) liegt jedem Heft bei. Beziehen bei: Geschäftsstelle frauen forum. Hagenbachstrasse 7, 4052 Basel. Tel. 061 311 06 73 frauenforum@solnet.ch www.zeitschrift-frauenforum.ch

Gemeindeaufbau & Leitung Kirchenpflege-Forum 2014 Am 21. Oktober starten die jährlichen Weiterbildungsveranstaltungen für bisherige und neue Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger. Sie ermöglichen den Erfahrungsaustausch über die Arbeit im Ressort, geben Impulse und bieten Workshops

zu aktuellen Fragestellungen. Detailinformationen finden Sie durch die Eingabe der Kursnummer im Suchfeld auf www.zh.ref.ch Ressort Kursnummer • Präsidium GL1409 • Personelles GL1407 • Finanzen GL1441 • Aktuariat GL1437 • Liegenschaften GL1438 • Kommunikation GL1440 • Freiwilligenarbeit GL1439 • Gottesdienst/Musik VG1413 • Diakonie DS1418 • Bildung BS1449

Grenzenlos offen? Reformationsfest im Grossmünster und Kloster Kappel Gesellschaft im Spannungsfeld von Mobilität und Verwurzelung. Ganz Europa ist ein grenzenlos offener Raum geworden. Der freie Verkehr von Waren, Kapital, Dienstleistungen und Personen ist alltägliche Realität. Viele Menschen erleben die grenzenlose Offenheit jedoch auch als latente Bedrohung. Gelangt das Konzept der Offenheit selbst an seine Grenzen? In welchem Verhältnis stehen Mobilität und Verwurzelung, Universalität und Identität? Die Anlässe am Wochenende des Reformationssonntags im Kloster Kappel und im Grossmünster Zürich wollen politisch und gesellschaftlich interessierte Menschen unabhängig von parteipolitischen Positionsbezügen miteinander ins Gespräch bringen. • Eröffnungsveranstaltung im Grossmünster: Referent: Altbundesrat Moritz Leuenberger. Musik: Collegium Vocale, Collegium Musicum Grossmünster (Leitung: Daniel Schmid). 31. Oktober, 19 Uhr • Denkwerkstatt im Kloster Kappel: Zwei Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten im kleinen Kreis zu den Schwerpunkten «Wirtschaft» und «Gesellschaft». 1. November, 10 bis 16.30 Uhr • Festgottesdienste mit Abendmahl zum Reformationstag: in der Klosterkirche Kappel und im Grossmünster Zürich. 2. November, 10 Uhr. www.klosterkappel.ch

Hauptsache Motivation! Nebensache Qualität? Fachtagung des Netzwerks «Freiwillig engagiert». Gute Freiwilligenarbeit basiert auf Motivation und Qualität. Motivation kommt von innen, Qualität wird von aussen kontrolliert. Besteht ein Widerspruch zwischen Motivation und Qualität? Und wie kann mit den Zielkonflikten umgegangen werden? 10. November, 9 bis 16 Uhr. Hotel Arte, Olten. Anmeldung: www. netzwerkfreiwilligengagiert.ch Kontakt: eva.wernly@sek.ch, Tel. 031 370 25 94

Gestalten mit guten Bildern im Indesign und Word Grafische Grundlagen der Gestaltung praktisch an Vorlagen am PC umsetzen und üben. Bilder ausdrucksstark und sinnvoll bearbeiten und

einsetzen. Leitung: Daniel Kolb. 15. November, 9 bis 13 Uhr. Technoparkstrasse 1, Zürich. Anmeldung: annemarie.huber@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40

IT-Trends für Kirchgemeinden Fachveranstaltung des Verbands des Personals Zürcherischer Evangelisch-reformierter Kirchgemeindeverwaltungen (VPK). Das Umfeld der Informatik hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Bedarf an dezentralen Arbeitsplätzen und Datenverfügbarkeit, gemeinsam nutzbare Anwendungen für die Raumreservation oder den Mitgliederstamm, Zugriffsregelung, IP-Telefonie und Datensicherung sind Themen, die auch Kirchgemeinden vor neue Herausforderungen stellen. Fachpersonen werden 13


an dieser Informationsveranstaltung die heutigen Herausforderungen und Lösungen vorstellen, die den Bedürfnissen moderner Kirchgemeinden entsprechen. 5. November, 18 bis 21.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Zürich-Enge, Bederstrasse 25, Zürich

Das Kursheft 2015 ist da Bildung gehört zum Kernauftrag der Kirche. Entsprechend stark präsentiert sich die Landeskirche im Bereich Aus- und Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende und freiwillig Engagierte. Das frisch erschienene Kursheft gibt einen Über-

Von & für Gemeinden «Zürich liest» – und die Kirche liest wieder mit Unter dem Motto «Erzählen von Gott und dem Urknall» beteiligt sich der reformierte Stadtverband von Zürich auch dieses Jahr am grossen Zürcher Lesefestival «Zürich liest», das vom 23. bis 26. Oktober stattfindet. Gelesen wird im Grossmünster, in der Wasserkirche, im Kulturhaus Helferei, in der Kulturkirche Erlenbach und in der Kirchgemeinde Enge. Alle Infos: www.zuerich-liest.ch

300 Jahre Kirche in Bachs Bachs feiert sein Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen während des ganzen Jahres. Als Nächstes stehen an: • Ländlermesse, von Heidi Bruggmann, aufgeführt von den Unterländer Stimmen und der Bachsertaler Ländlerkapelle. 26. Oktober, 9.30 Uhr

• Gottesdienst: Predigt von Kirchenratspräsident Pfarrer Michel Müller.

konzert: Festliche Barockmusik und innige Arien verschmelzen mit Tanz und Improvisation und Lichtprojektionen zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk. Lesungen: Pfr. Markus Sahli. Eintritt frei/Kollekte. 26. Oktober, 17.15 Uhr

Allein – erfüllt von Leben umgeben Für Männer und Frauen ohne Partner oder Partnerin. Claudia Epprecht und Nico Kohler. 7. bis 9. November

«Schweigen und hören» Atem holen in der integrativen Erfahrung von Stille und Klang. U. M. und W. F. Schelb. 7. bis 9. November

Gruppe Atem Klang Winter Insel der Ruhe, wo Heilung und Wandlung möglich wird. Verena-Barbara Gohl. Start: 7. November

Buchtipp: In den frühen Tod

15. November, 19 Uhr. Kirche Bachs. Infos: www.300jahrekirchebachs.ch

Kloster Kappel blick über das reiche Kursangebot im kommenden Jahr. Die Bildungsangebote stehen auch jederzeit auf der Website zur Verfügung: Mit Klick auf www. zh.ref.ch/kurse finden Lernfreudige Informationen und Anmeldemodalitäten. Die Suchmaschine bietet ausserdem die Möglichkeit, Kurse nach Stichworten, nach Terminen, nach Handlungsfeldern oder nach Kursleitung zu suchen. Kursbuch bestellen bei: gemeindedienste@zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40

Auskunft/Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 www.klosterkappel.ch

Vertraue der Kraft der Ernte Mit Kreistänzen still werden, loslassen und sich öffnen für Neues. Annekäthi Aerni. 19. Oktober

Der Weg der Stimme Meditation mit Gregorianischen Gesängen. Dana G. Stratil. 24. bis 26.Oktober

Wut im Bauch Hunger als Kraft der Veränderung im Neuen Testament. Luzia Sutter Rehmann. 24. bis 26. Oktober

Musik und Wort in der Klosterkirche Viriditas – ein szenisches Natur-

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sch. Es gibt in diesem Jahr viel zu lesen vom Ersten Weltkrieg, der vor hundert Jahren begann. Eine besondere und besonders bedrückende Nahaufnahme dieser Zeit liefert die Biografie des Kriegsfreiwilligen Otto Braun. Das Leben des hochbegabten Jünglings ist selten gut dokumentiert. Von Otto Braun, geboren in Berlin und Sohn gebildeter und in der sozialistischen Bewegung aktiver Eltern, gibt es einen reichen brieflichen Nachlass, Tagebucheinträge und Gedichte. Sie dokumentie-

ren sein Leben, seine staatstheoretischen und kulturphilosophischen Ideen und auch seine jugendlich-pathetische Begeisterung für den Krieg. Otto Braun meldet sich als 17-Jähriger freiwillig für den Kriegsdienst, steht an der Ost- und Westgrenze, protokolliert auch dort sein Leben minutiös, bis zum abrupten und frühen Ende: Otto Braun stirbt nach einem «Granatenvolltreffer» in einem Schützengraben in Frankreich noch nicht 21-jährig. Sein Nachlass gelangte früh an die Öffentlichkeit und findet seither und bis heute eine grosse Resonanz. René Gass: In den frühen Tod. Das kurze Leben des Kriegsfreiwilligen Otto Braun (1897–1918). Chronos, 2014. 172 Seiten, Fr. 32.–.

Stellenmarkt Vakante Pfarrstellen Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13 Buch am Irchel, 70% 1.06.14 Dürnten 1.11.14 Eglise française, 30%, EPS* 16.08.13 Fällanden, 80% 1.01.14 Flaach-Volken, 80% 1.07.14 Kilchberg 1.08.13 Maschwanden 1.09.14 Opfikon, 80% 1.11.13 Rümlang 1.03.12 Rümlang, 30%, EPS 1.07.12 Rüti 1.08.13 Schönenberg 1.08.13 Steinmaur, 80%, EPS 1.08.14 Volketswil 1.09.14 Weisslingen 1.09.14 Zürich Aussersihl, EPS 1.07.14 Zürich Fluntern 1.08.14 Zürich Höngg 1.06.13 Zürich Matthäus, 80% 1.08.13 Zürich Industriequartier 1.09.11 Zürich Industriequartier, 50%, EPS 1.09.11 Zürich Saatlen 1.02.14 Zürich Wipkingen, 30%, EPS 1.08.12 Zürich Wollishofen 1.12.15 Zürich Wollishofen, 50%, EPS 15.08.13 *Ergänzungspfarrstelle Weitere Stellen im Web Offene Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zh.ref.ch/stellen

notabene

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Porträt / Foto: sch

Daniel Schmid hantiert mit dem Taktstock ebenso fleissig wie mit der Rebschere. Aus dem Leben eines Kantors und Winzers. Von Christian Schenk

Die Blütezeit der Reben sei ja noch ganz in Ordnung gewesen. Aber mit dem Farbumschlag der Beeren gehe es in diesem nasskalten Wetter einfach nicht vorwärts. Ein seltsamer Sommer, bilanziert Daniel Schmid Mitte August und denkt diesmal etwas besorgt an die Entwicklung seiner Trauben. Aber was will man. Die Blauburgunder-Stöcke stehen auf fünfzig Aren im aargauischen Remigen. Er steht derweil im Garten des Grossmünsterpfarrhauses in Zürich und erzählt zwischen zwei Terminen von seinen zwei Leben: von jenem als

bürden würden, das wusste Daniel Schmid genau, als er vor bald 15 Jahren den kleinen und etwas verwahrlosten Rebberg kaufte. Noch vor seiner Musikerlaufbahn hatte er Landwirt gelernt und während der Ausbildung auf einem Hof in Weiningen auch den Rebbau kennen und lieben gelernt. Fast ein Vierteljahrhundert später sei er dann zufällig auf das Verkaufsinserat für einen kleinen Rebberg gestossen und hätte bald darauf den Zuschlag dafür bekommen. Seither reift – nach unzähligen Stunden der Pflege, der Lese und des Kelterns – im grossen Eichenfass Jahr für Jahr der eigene Hauswein. Dass er dafür Ferien, Freitage und Wochenenden hingeben muss, ist für den 54-Jährigen kein Opfer. «Ich brauche die Arbeit mit den Händen ebenso wie die Musik.» Die Musik nehme er mit in die Reben. Dort kommen ihm so manche Ideen für die Arbeit als Kantor. Dort gedeihen die Pläne für die «KunstKlangKirche» in Wollishofen, die ihn als Projektleiter die nächsten Monate zusätzlich beschäftigen werden (siehe Kasten). Dort höre er in der Stille wortwörtlich das Gras wachsen. Dort verliere er die Nervosität, die sich im dichten Musikeralltag bei ihm auflädt.

«Wein und Musik kultivieren und gedeihen lassen.» Kirchenmusiker, das sich zum grossen Teil hier nebenan in der Helferei und im Münster abspielt. Und jenem, das im Rebberg handelt und wo Daniel Schmid nicht mit dem Taktstock, sondern mit der Rebschere hantiert: Triebe ausbrechen, auslichten, einschlaufen, ausgeizen. Daniel Schmid muss regelmässig Hand anlegen an seinen Pflanzen, damit im Herbst die Lese so ausfällt, wie es ein Winzer sich wünscht und wie es der Himmel eben zulässt. Dass die Reben ihm viel Arbeit aufnotabene

Kantor und Winzer

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«Musik hat eine ungeheure Kraft. Sie sucht sich – wie die Triebe der Rebe – immer neue Wege. Sie schafft Verbindungen zu den Menschen, erreicht sie dort, wo sie sonst nicht zu berühren sind.» Und auch wenn er jetzt nicht mit der hohen Theologie kommen wolle, so seien die Parallelen zwischen der Arbeit mit den Reben und jener mit der Kirchenmusik für ihn doch ganz handfest und erfahrbar. Etwas kultivieren, im Wissen, dass man nicht alles selbst in den Händen hat; dass man über das Gedeihen nicht verfügen kann. Wohl aber pflegen, bauen, aufrichten, zum Blühen oder eben auch zum Klingen bringen. Winzer und Kantor, Bauer und Musiker – für Daniel Schmid sind das keine Gegensätze, sondern harmonische Stimmen in der Partitur seines Lebens.

KunstKlangKirche Die KunstKlangKirche ist das Siegerprojekt aus dem Wettbewerb zur Umnutzung der Kirche auf der Egg in Wollishofen. Die Kirche soll künftig als Orgel-Zentrum mit mehreren Orgeln eingerichtet werde und jährlich mit liturgischen und künstlerischen Veranstaltungen bespielt werden. Daniel Schmid ist mit der Projektleitung betraut. www.kunstklangkirche.org

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AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG

Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Kommunikation Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar. Nächste Ausgaben Nr. 9 / 2014 (November, Woche 46) Nr. 10 / 2014 (Dezember / Januar, Woche 50) Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

Titelbild: Themenbild zur Kirchenmitgliedschaft, die manchmal nur noch an einem Faden hängt. Foto: Shutterstock

Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97 www.zh.ref.ch / notabene, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat Helena Klöti, helena.kloeti@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13


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