Segel gehisst
Innsbrucks „Pirat“ im Porträt
Das MatheGen(ie)
P.b.b. 09Z037987M, 6020 Innsbruck
Wie wird man Naturwissenschaftler?
M it den sten w icht ig
MI.–N10E. 6N . TER n 14. 5 vo
Au sgabe
155 Ma i 2012
2012
Stadt der Bücher
Wiederin & Co. buhlen um Kunden
IM M E R
GR ATIS. Nie um sonst.
11. Jah rga ng
t u G gekocht r e l l i M d e r f l A t r i W Schöneck- sein Kochbuch über
ivb.at
Beats.Bus.IVB Immer in Bewegung. Mit schnellen Takten auf allen Linien. 24 Stunden, 365 Tage.
Startseite
EDITORIAL
Über Impulse für die Innenstadt
D
ass es Innsbruck und seinen Einwohnern an nicht allzu viel fehlen dürfte, hat die Wahlbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen eindeutig bewiesen. Wenn die Stadt also keine echten Sorgen hat, können wir uns demnach auf die Optimierung im Bereich Lebensqualität konzentrieren. Deshalb hier meine Wunschliste zur Attraktivierung der Innenstadt an die neue, alte Bürgermeisterin und den wie auch immer zusammengesetzten Stadtsenat und Gemeinderat:
Mehr Grün! Diese Forderung möchte ich nochmals formulieren, denn die Bürgermeisterin scheint sie falsch verstanden zu ha-
Innsbruck macht auf cool und übersieht, dass Grün das urbane Leben aufwertet. ben. Es geht hier nicht um parteipolitische Strategien, sondern um den Erholungsfaktor in der Stadt, um das Schaffen von Grünzonen ohne Konsumationszwang. Es scheint, als wäre Innsbruck das Mekka für moderne Architektur, denn an jedem neu gestalteten Ort darf sich ein superkreativer Künstler austoben. Gemein ist der hippen Architektenriege, dass sie grün für böse und Beton für gut befindet. Egal, ob Theresien-Straße, Sparkassen-, BTV-, Adolf-Pichler- oder Landhausplatz – Innsbruck macht einen auf cool und übersieht dabei völlig, dass quasi jede vernünftige Stadt auf der Welt erkannt hat, dass Grünflächen das urbane Leben aufwerten. Besonders schlimm ist dabei der Landhausplatz geraten, der zwar modern sein mag, aber erstens blendet, zweitens nicht genutzt wird
von Michael Steinlechner m.steinlechner@602 0stadtmagazin.at
und drittens nur für Skater ein angenehmes Umfeld bietet. Die einzige Erholungsoase bleibt der Hofgarten, der im Eigentum des Bundes steht, allerdings nur zum Ansehen und nicht zur Benutzung konzipiert wurde.
Weniger Angst! In der Innenstadt wohnen Menschen und die mögen – wie die meisten anderen auch – keinen Lärm. Aber eine Stadt lebt eben auch von kulturellen Events und wenn ich die Innenstadt bewohne, muss ich damit rechnen, dass es manchmal lauter werden kann als im hinteren Lechtal. Hinzu kommen die Innenstadtkaufleute, die sich als Eventbremse entpuppen – zu groß ist die Sorge, dass Veranstaltungen vom Geschäft ablenken. Nachdem jetzt länger keine Wahl ins Haus steht, wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt, um auf diese Interessen der Innenstadt-Anrainer zu pfeifen. An den wenigen warmen Abenden soll unsere Stadt pulsieren, Großevents sollen Einheimische wie Touristen erfreuen und die Angst, irgendjemanden dadurch zu verstimmen, sollte endlich in den Hintergrund rücken.
Alles Mathe Eigentlich ist Willi Kozanek mit seinem Geiwi-Studium „sehr glücklich“, doch irgendwie wurmt es ihn doch, dass aus ihm kein Technikfreak oder Mathematiker geworden ist. Für 6020 (und den eigenen Seelenfrieden) hat er versucht herauszufi nden, warum er mit den Naturwissenschaften auf Kriegsfuß steht. Zu lesen ab Seite 20!
Mehr Vielfalt! Die Innenstadt ist großen Ketten und wohlhabenden Geschäftsleuten vorbehalten. Grund dafür sind die horrenden Mieten, die jede innovative Individualidee im Keim ersticken. Warum nicht ein paar Flächen schaffen, die erschwinglich sind und neue Konzepte zulassen? Dann müsste ein Frozen-Yoghurt-Laden nicht irgendwo in Wilten auf Kundschaft warten, dann könnte auch mal ein junger Künstler oder Designer seine Werke einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Warum fahren wir zum Wochenendtrip in Großstädte? Sicherlich nicht wegen der x-ten H&M-Filiale oder irgendwelchen Markenketten. q
Lernwillig Matthias Hofer hat beschlossen, dass es Zeit wird, endlich kochen zu lernen. Zuerst hat er es mit YouTube versucht, dann beim Männer-Kochkurs an der Volkshochschule. Zu lesen ab Seite 68!
3
4
Einstiegshilfe
INHALT 18
14
Protest als Lifestyle
Ein „Unibren nt“-Aktiv ist schaut zurück
07 STADTLEBEN 10 Zieh fest das Segel an Die Piraten im Gemeinderat 12
„Transparenz ist ein Luder“ Ein Buch analysiert Tirol
14 Protest als Lifestyle „Unibrennt“ im Rückblick 16
Stadt der Bücher Neue und alte Buchhandlungen
18 Warum bin ich nicht MINT? Was es braucht, um Mathematiker oder Ingenieur zu werden
16
Das Mathe-Gen(ie) Wie wird man MINT?
66
Stadt der Bücher Wiederin ist wieder da
Gut gekocht
Schöneck-Wirt Alfred Miller über sein Kochbuch
20 Tirol, quergedacht Die Wortspiele von Wilfried Schatz
66 „Kulinarisches Ödland“ Alfred Miller im Gespräch
22 „Es macht Spaß, Dinge zu ändern“ Stefan Pleger im Interview
68 Kochen für Dummies Von YouTube zum Kochkurs
26 Essay
70 Catwalk Straße Innsbruck hat einen Streetstyle-Blogger
28 Meinung
31 MARKET
71
Kunst & Design aus Tirol Diesmal: Lisa Walde
50 Motor Die neuesten Autos unter der Lupe
72 Fliegende Kühe über Cappuccino Besuch bei einer Kinderbuchillustratorin
63 LEBEN
74 Zeit der Sehnsucht Burkina Faso trifft Innsbruck
64 MundArt Diesmal: Waldmeister
76 PROGRAMM 84 Ohrenschmaus und Augenweide
IMPRESSUM Herausgeber Medieninhaber & Verleger Chefredaktion Layout Produktion Mitarbeiter dieser Ausgabe
Fotos Anzeigenverkauf Anschrift, alle Geschäftsführung Verlag Druck Hinweis
Michael Steinlechner target group publishing GmbH Barbara Wohlsein Philipp Frenzel NERO WerbeGmbH • www.nerografik.net Steffen Arora, Klaus Erler, Florian Gasser, Matthias Hofer, Sonja Kainz, Jane Kathrein, Willi Kozanek, Walter Mair, Johannes F. Park, Peter Plaikner, Michael Rathmayr, Angela Riha (Korrektur), Flo Seidl, Anna Thaler Michael Rathmayr, Gerhard Berger Thomas Pilgram, Walter Mair • verkauf@6020stadtmagazin.at Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck • Telefon: 0512/58 6020, Fax: DW -20 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Andreas Eisendle und Michael Steinlechner Niederösterreichisches Pressehaus Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
88 Das 6020 3D-Rätsel 89 6020 Exklusiv 90 Johannes F. Park
NICHT VERPASSEN! Das nächste 6020 erscheint am
11. Juni 2012
Nähere Infos unter www.innsbruckwest.at oder
EVENT IM
Jeden Mittwoch von
16 – 19 Uhr
im Erdgescho ß: Zur Fußball-E URO gibt es die große Tau schbörse für Panini-Sti cker!
r e k c Sti e s r ö b h c s u ta , h c o w t t i M m a t r Sta i a M . 3 2 den
Kommt vorbe i und füllt eue r Album auf! DAS EINKAUFSZENTRUM IM WESTEN VON INNSBRUCK, HÖTTINGER AU 73
7
STADTLEBEN FB-Barometer Wer etwas auf sich hält, hat eine eigene Facebook-Seite. Diesmal im Freunde- und „Gefällt mir“-Vergleich:
Hotels in Innsbruck Basic Hotel Innsbruck: 875 Fans Hotel Ramada: 174 Fans
Der frühe Vogel.
In St. Nikolaus tut sich was: Seit kurzem gibt es in der Innstraße 55 das Lokal „The Early Bird“. Wie der Name schon verrät, wird hier nicht bis Mitternacht gewartet, bis die Party startet. Als „Pre-Lounge“ konzipiert, gibt es hier schon ab dem späten Nachmittag gute Musik, Essen und Trinken. Konzerte und Events beginnen um 20 Uhr, dafür ist um 1 Uhr Schluss. Sonntags steht von 11 bis 15 Uhr ein Jazzbrunch auf dem Programm.
©6020/RATHMAYR
Hotel Dollinger: 173 Fans Hotel Grauer Bär: 154 Fans Romantikhotel Schwarzer Adler: 86 Fans (Stand: 4. Mai 2012)
© VERANSTALTER
Hello Nature Ein nettes Nebenprojekt haben die Betreiber von Hello Yellow (Radkuriere) und Hello Meal (Lieferservice) gestartet: Ab sofort stellen sie via Rad auch Naturkost und rezeptfreie Apothekenprodukte von der Lindenapotheke zu. So kann man sich etwa Kräutersalz, Tees, selbstgemischte Sportcremes oder Erkältungsbäder nach Hause liefern lassen. www.hellonature.at
merken und Freuen: Das Afterstash Festival am Marktplatz – veranstaltet von Aftershave und Moustache – findet heuer am 3. und 4. August statt. Am Nachmittag gibt es wieder Skate- und BMX-Shows sowie eine Boccia-WM, am Abend folgen dann Konzerte und DJs. Auf Facebook kann man für lokale Bands voten, damit sie beim Afterstash 2012 dabei sind!
© VERANSTALTER
Save the Date. Zum Vor-
nach Feierabend noch im rgang. Wer Sonnenunte gibt es ab sofort Indigo My Im kann dort gleich bleiben: DEZ einkaufen geht, von Donnerstag bis Samstag eine „Sunset Lounge“. Während man auf der wie westseitigen Terrasse die letzten Sonnenstrahlen ausnützt, sorgen DJs à la Food“ Good „Feel es gibt Dazu eling. Urlaubsfe für t Audioma oder Badspin ag, Donnerst ist Lounge Die Drinks. Sushi und Currys begleitet von speziellen das Freitag und Samstag bis 24 Uhr geöffnet, von Montag bis Mittwoch hat My Indigo immerhin bis 22 Uhr geöffnet.
Eissorte des Sommers Andreas Hofer ist bekanntlich schon ein Weilchen tot, das gleichnamige Eis von der Konditorei Murauer ist aber eine echte Sensation. Vanilleeis, Pistazieneis, Nutella und Amarenakirschen – bei dieser Kombi (die farblich an die Hofersche Tracht erinnern soll) kann ja fast nichts schiefgehen. Die 1,10 Euro pro Kugel gehen da durchaus in Ordnung.
8
Im Bild
Momentaufnahme des Monats Gauderfest
Lesen und Rechnen
Seit vier Jahren können Tiroler und Tirolerinnen, die Probleme mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen haben, Grundbildungskurse an der Volkshochschule besuchen. Ab sofort können diese gratis besucht werden – Land und Bund teilen sich die Kosten. Schätzungen zufolge haben 35.000 Personen in Tirol Probleme, den Alltag und das Berufsleben zu meistern, weil sie Lese-, Schreib- und Rechenschwächen haben. Seit 2008 haben rund 400 Tiroler die Grundbildung in Anspruch genommen, derzeit werden an der VHS etwa 90 Schüler unterrichtet. Gelernt wird in Kleingruppen mit bis zu fünf Personen.
Radkurs für Senioren
Seit Mitte April gibt es einen eigenen Radkurs für Senioren in Innsbruck. Ziel ist es, Fahrsicherheit zu erlangen, das Verhalten im Straßenverkehr zu üben und auch erste Testfahrten mit dem E-Bike zu unternehmen. Zwei Trainer der Sportuni on setzen sich jeden Mittwoch am Messegelände mit den Senioren aufs Rad. Der Kurs ist kostenlos und findet im Rahmen des italienisch-österreichischen Projekts „Mobilität ohne Barrieren“ statt.
Stadtleben
9
VHS-Kurs des Monats Love it, change it or leave it
Wer hat diesen Slogan nicht schon einmal gehört oder gelesen? Der Kerngehalt dieses Satzes kann allerdings Ihre Lebenseinstellung ändern. Der Vortrag soll diesen Slogan aufschlüsseln und als Lebenshaltung nutzbar machen – ob in Erschöpfungszuständen, Entscheidungssituationen oder Abschieden: love it, change it or leave it. Der Satz ist ein ganzes Konzept, dessen Teile wir an diesem Abend anschauen, an Fallbeispielen festmachen und Hinweise für einen gelungenen Alltag bieten. Der Vortrag richtet sich an Menschen, die in Umbruchszeiten, Krisen oder einfach im normalen Alltagstrott stehen. Zeit
15. Mai, 20–22 Uhr
Ort
VHS-Haus, 3. Stock, Raum 6
Kosten
5 Euro
Freud & Leid DIE GUTE NACHRICHT ...
© 6020/RATHMAYR
... für Maturanten
FINGER FERTIG. Mehr als 30.000 Besucher zählte das heurige Gauderfest von 3. bis 6. Mai in Zell am Ziller. Rund 2.700 Trachtler nahmen am Festumzug teil und einige schmerzresistente Mander gaben sich am Sonntag beim Fingerhakeln die Ehre. Der Festtran k kommt traditionell aus der Zillertal Bier Brauerei in Zell: 500 Hektoliter Gauder Bock, außerdem 80 Hektoliter Gauder Steinbock mit deftigen 10,4 Volumsprozent.
Ausgezeichnet
Die in Innsbruck lebende Autorin Lena Avanzini wurde Ende April mit dem FriedrichGlauser-Preis in der Sparte „Debüt“ ausgezeichnet. Den mit 1.500 Euro dotierten Preis erhielt sie für ihren Kriminalroman „Tod in Innsbruck“, der 2011 im Emons Verlag erschienen ist. Darin geht es um eine Mordserie im Innsbrucker Musikermilieu. Avanzini kennt sich aus – sie ist selbst Musikerin.
Maturanten, sie sich für eine bestimmte Studienrichtung interessieren, können bis Mitte Juni am ÖH-Projekt „Studieren Probieren“ an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck teilnehmen. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter der ÖH können sie ausgewählte Vorlesungen besuchen, im Anschluss werden etwaige Fragen zum Studium und zum Unialltag beantwortet. Dadurch sollten die zukünftigen Studenten einen realistischen Eindruck von den einzelnen Fachrichtungen bekommen. DIE SCHLECHTE NACHRICHT ...
... für Partyradler
Wer zu später Stunde mit dem Rad heimfährt, sollte auf übermäßigen Alkoholgenuss verzichten. Denn was viele gern vergessen: Auch für Fahrradfahrer gilt die 0,8-Promille-Grenze. Bereits ab 0,5 Promille kann die Polizei den Radler am Weiterfahren hindern. Außerdem drohen empfindliche Geldstrafen – ab 0,8 Promille werden 800 bis 3.700 Euro fällig. Wer den Alkotest verweigert, zahlt mindestens genau so viel. Das gleiche gilt übrigens für nachgewiesenen Drogeneinfluss.
Zahlen, bitte!
44,53 %
Von 96.861 Wahlberechtigten gaben bei der Innsbrucker Bürgermeister-Stichwahl am 29. April gerade einmal 43.131 ihre Stimme ab, die Wahlbeteiligung lag damit bei 44,53 Prozent. Beim ersten Wahltermin am 15. April waren es immerhin noch 50.684 Innsbrucker – das entspricht 52,3 Prozent. Von den 42.367 gültigen Stimmen bei der Stichwahl entfielen 23.643 Stimmen auf Christine Oppitz-Plörer und 18.724 Stimmen auf Christoph Platzgummer.
10
Die Piraten haben den Innsbrucker Gemeinderat erobert. Für welche Inhalte sie stehen werden, wissen sie aber selbst noch nicht. 6020 hat den Spitzenkandidaten Alexander Ofer getroffen. Von Florian Gasser
A
lexander Ofer ist der Mann der Stunde: Vor wenigen Wochen noch Sozialhilfeempfänger, heute Wahlsieger, Politiker und gefragter Interviewpartner. Als Spitzenkandidat der Piratenpartei Tirol schaffte der 38-Jährige den Einzug in den Innsbrucker Gemeinderat – mit einem Wahlkampfbudget von nicht einmal 2.000 Euro. Wem er bereits alles Interviews gegeben hat, weiß er gar nicht so genau, das Mobiltelefon bimmelt laufend – österreichische und deutsche Medien klopfen an und wollen wissen, wer der Mann ist, der von der Österreichischen Piratenpartei ausgeschlossen wurde und nun in Tirol schaffte, was noch kein anderer Freibeuterpolitiker in Österreich vollbrachte: ein gewähltes Mandat zu erbeuten. „Ein bisschen nervös bin ich schon“, gesteht er, dämpft eine Chesterfield im Aschenbecher aus und schiebt sich gleich eine neue in den Mund. „So viel wie derzeit habe ich schon lange nicht geraucht und den Kaffee trinke ich auch literweise.“
Ernstzunehmende Kraft.
Segel an
© 6020/BERGER
s a d t s e f h e i Z
Ein Gespenst geht um in Europa, das den etablierten Parteien das Fürchten lehrt: die Piraten. Von Skandinavien ausgehend findet die Idee der „Mitmachpartei“ immer mehr Anhänger. In Deutschland sind sie bereits in Landtage eingezogen, haben die FDP hinter sich gelassen und konkurrieren mancherorts gar mit den Grünen um Platz drei. Anfangs ignoriert, dann belächelt, jetzt eine ernstzunehmende Kraft: Man muss sie nicht gut finden und kann ihre Ideen für Schwachsinn halten, doch um die Piraten kommt man nicht mehr herum. „Mit links und rechts kann ich nichts anfangen“, sagt Alexander Ofer. „Vielleicht bin ich ja Mitte, aber das bedeutet doch alles nichts.“ Seine ersten politischen Sporen verdiente sich der Neomandatar bei der Gewerkschaftsjugend. Dort wurde er mit der Realität der Politik konfrontiert, mit den „roten Strukturen“, wie er es nennt. Frustriert verließ er die Organisation. Der ge-
11
lernte Koch ging nach der Ausbildung nach München, wurde Küchenchef und Vater, kehrte in die Gastronomie nach Tirol zurück und bekam vor acht Jahren schließlich die Diagnose gestellt, die sein Leben veränderte: paranoide Schizophrenie. Er wurde zum Sozialfall. „In Frühpension konnte ich nicht, ich hatte die Versicherungszeit nicht zusammen, weil mich ein Arbeitgeber nicht angemeldet hatte“, erzählt er.
Stammtisch als Gremium. Schon 2006 kommt er mit den Ideen der Piratenpartei in Kontakt. Er gründet in Innsbruck einen Stammtisch, das wichtigste Gremium einer jeden Piratenpartei. „Manchmal saß ich alleine herum, manchmal waren wir zu zweit“, erzählt er und lacht. Seit dem Wahlerfolg ist das wöchentliche Treffen gut besucht, fast schon zu viele sind da, um eine vernünftige Diskussion führen zu können. Über alles muss debattiert werden, jeder darf sprechen, alles muss gemeinsam beschlossen werden. Bald soll das auch online möglich sein. Jede anstehende Abstimmung im Gemeinderat will Ofer im Internet den anderen Piraten zur Abstimmung vorlegen. Das Motto lautet: Transparenz statt Wahlprogramm. Die Piraten haben keine Inhalte, diese werden erst durch die Mitglieder geschaffen. Was gestern noch galt, kann morgen durch einen Mehrheitsbeschluss schon wieder überholt sein. Das heißt auch: Wer sie wählt, kann nicht wissen, wofür er seine Stimme abgegeben hat. „Der Erfolg der Piraten beruht auch auf ihrem fröhlichen Dilettantismus. Mit ihrer wachsenden Bedeutung stößt das Konzept an seine Grenzen“, schrieb das deutsche Nachrichtenmagazin „Spiegel“ vor einigen Wochen. Tatsächlich straucheln die deutschen Piraten seit ihren Wahlerfolgen und versuchen ihre Unprofessionalität als sympathischen Charakterzug zu verkaufen: Sie verstricken sich in persönliche Streitereien, demonstrieren in Interviews ihre Unkenntnis in Sachfragen und dann fallen
manche auch noch mit rechtsradikalen Sagern auf – keine gute Werbung.
Nerds und Beschimpfungen. Doch auch die Medien sind oft überfordert mit dem neuen Phänomen. „Es handelt sich überwiegend um junge Männer, die es in ihrer Pubertät vermutlich schwerer hatten, eine Freundin zu finden, als die Fraktion der DiscoGeher“, stand etwa im „Profil“. Wo der Schreiber überfordert ist, bemüht er Klischees. Und die scheinen bei den Piraten in Beschreibungen pickeliger Computernerds zu stecken, die schon lange nicht mehr das Gros der Bewegung sind. „Beim Innsbrucker Stammtisch gibt es nur zwei echte Computerfreaks“, sagt Ofer. „Alle anderen haben damit gar nichts zu tun. Einer hat nicht mal ein Handy.“ Und doch verhalten sich die Mitglieder der Partei in den Onlineforen oft wie wütende Teenies, die im Schutz der Anonymität des Internets ihre Hasstiraden ablassen. Shitstorms und wüste Beschimpfungen gehören längst zur Folklore der Partei. Auch für die anderen Gemeinderatsabgeordneten wird es eine Herausforderung werden, mit einer Gruppierung zusammenzuarbeiten, die im Netz schon mal verbale Tiefschläge verteilt.
Fehlende Inhalte. Welche Inhalte der neue Gemeinderatsabgeordnete künftig vertreten wird, weiß er selbst noch nicht. Das einzige Anliegen bisher war die Schaffung eines Onlineressorts im Stadtsenat – echte Forderungen sehen anders aus. Und wie eine schnell wachsende Partei organisiert und jede Stimme gehört werden soll, daran arbeiten die Innsbrucker Piraten derzeit emsig. Denn die Fehler der Deutschen wollen sie nicht wiederholen, die zwar von Wahlerfolg zu Wahlerfolg eilen, in ihren Strukturen aber längst überfordert sind. In Berlin ist die Schonzeit für die Piraten vorbei, dort müssen sie sich beweisen und könnten daran scheitern. In Innsbruck steht ihnen nun der erste Österreichtest bevor. q
Die Piraten haben keine Inhalte, diese werden erst durch die Mitglieder geschaffen. Was gestern noch galt, kann morgen durch einen Mehrheitsbeschluss schon wieder überholt sein.
„Vielleicht bin ich ja Mitte, aber das bedeutet doch alles nichts.“ ALEXAN DER OFER
Die Piratenparteien
Im Jänner 2006 wurde die erste Piratenpartei in Schweden gegründet. Ihr Name „Piratpar tiet“ leitete sich von „The Pirate Bay“ ab, einem Server, der es erlaubt, Daten (vor allem Videos und Musik) über das Internet zu tauschen. Wenige Monate später gründeten sich Ableger der Partei in Deutschland und Österreich, später auch in der Schweiz, Belgien, Tschechien, Großbritannien und anderen Ländern. Die größten Erfolge feierten sie in Schweden bei den Europawahlen 2009 mit 7,1 Prozent und 2011 mit ihrem Einzug in das Berliner Landesparlament mit 8,9 Prozent.
12
„Transparenz ist ein Luder“
STEFAN NEUNER
Josef Nussbaumer und Stefan Neuner haben mit „Die Graphen von Tirol“ ein Schaubuch zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft Tirols erschaffen. Und sind auf unfaire PersonalkostenInterview: Jane Kathrein zuschüsse, überhöhte Wassergebühren und andere Widersprüche gestoßen.
W
o finden Sie sich in den „Graphen von Tirol“ wieder? JOSEF NUSSBAUMER: An mehreren Stellen, das ist ja das Spannende an diesem Buch, dass sich jeder Tiroler xfach findet. Ich wurde zum Beispiel vom niedrigen Durchschnittseinkommen überrascht, als Uni-Professor lebe ich unter den privilegierten fünf Prozent der Bevölkerung. Man ist ja immer schnell mit Jammern und vergisst dabei, wie gut es einem eigentlich geht. Die Grafiken sehen auf den ersten Blick sehr einfach aus. Das ist ein Buch für das SMS-Zeitalter. In den Überschriften steckt schon viel Information, der Rest ergibt sich aus dem Schauen. Die Grafiken sind bewusst einfach gehalten, sind aber nicht einfach, denn in jedem Punkt steckt Information. 320 Grafiken sind es in Summe geworden, es gäbe noch mehr. Von manchen gibt es bis zu 25 Entwürfe. Stefan Neuner hat viel Energie in die Bearbeitung gesteckt. Herausgekommen ist ein Bilderbuch. Das repräsentativ für die Verhältnisse im Land ist? Inhaltlich versuchen die Graphen, einen
Querschnitt der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lage im Land Tirol zu geben. Es geht uns um die Wissensvermittlung im ersten Sinn des Wortes, die schnell und ohne großen Aufwand passiert. Dass sich die Energieentwicklung der letzten 60 Jahre verzehnfacht hat, ist zum Beispiel eine Information, die unters Volk gehört. Die abgebildeten Zahlen sind nicht neu, sie wurden schon an anderer Stelle dokumentiert, nur hat sie bisher niemand zusammengetragen. Neu ist, dass der Leser unterschiedliche Informationen aus unterschiedlichen Quellen quasi in einer Hand hält und so einen neuen Blick auf aktuelle Themen bekommt und dabei auch Widersprüche erkennt. Sie haben sich auch das Landesbudget genauer angesehen und sind auf Widersprüche gestoßen. Ja, wir haben entdeckt, dass die Landwirtschaftskammer sechs Millionen Euro Personalkostenersatz pro Jahr zugewiesen bekommt. Die anderen Kammern bekommen gar nichts. Das ergibt über zwölf Jahre addiert eine Summe von 63 Millionen Euro, die aus dem Landesbudget bezahlt werden. Das ist auf keinen Fall fair – wenn das je-
mand einklagen würde, wäre ich mir sicher, man hätte Erfolg. Das ist das Ergebnis von 50 Jahren Alleinregierung. Wie erklären Sie sich dieses Personalsponsoring? Das war schon immer eine umstrittene Geschichte und wurde wohl innerhalb der ÖVP Ende der 1990er-Jahre eingefädelt, um Landwirtschaftskammer und Bauernbund bei der Stange zu halten. Der Hintergrund ist einfach: 1950 gab es noch 18.000 Vollerwerbsbauern, heute sind es 4.000. Die Bürokratie ist offensichtlich viel zu hoch für die Bauern, weil man sich noch immer an den landwirtschaftlichen Strukturen von vor 40 Jahren orientiert. Die Größe dieses Verwaltungsapparates wäre eine andere spannende Frage. Mit den Recherchen dazu habe ich schon vor 20 Jahren begonnen, aber an die Beschäftigungszahlen in der Landwirtschaftskammer kommt man nicht ran. Es gibt viel Zahlenmaterial, das nicht genützt wird? Je regionalisierter die Daten, desto schwieriger kommt man an sie heran. Leichter wird es auf Bundesebene, da schlägt man sich durch das Statistische Handbuch. Interes-
© 6020/BERGER (2)
JOSEF NUSSBAUMER
13
Wussten Sie, dass ...
sant ist, dass es zu manchen Themen viele Daten gibt und zu anderen wieder gar nichts. Ein Beispiel: Die Tourismusabgabe ist in Tirol im Vergleich zu anderen Bundesländern hoch. Warum das so ist, konnten wir nicht herausfinden, weil wir keinen Zugang zu den Daten in den Bundesländern bekamen. Dass sich nicht immer ökonomische Ursachen hinter unfairen Verhältnissen verbergen, sondern auch politische, kann man aus den Wassergebühren in Tirol herauslesen. Die Innsbrucker bezahlen für einen Kubikmeter Wasser 1,45 Euro, die Matreier nur 0,25 Euro. In Innsbruck, wo alle Haushalte nah beisammen liegen, müsste die Verteilung doch viel billiger sein. Das ist eine Abzocke, die von den Gemeinden betrieben wird. Lesen Sie heute die Zeitung anders? Man findet nur die Information, die man gezielt sucht, das ist unsere Erkenntnis. Viele Themen und Zahlen überliest man. Informieren, aufrütteln, zum Schmunzeln bringen – das sollen „Die Graphen von Tirol“. Wir wollen niemanden beeinflussen,
sondern Lust auf das Spiel mit den Zahlen und das Hinterfragen dieser machen. Der nächste Schritt könnte sein, dass sich die Leser fragen, wie sind die Zustände bei uns im Dorf? Wissenschaftlich verwertbar sind die Zahlen nicht, darum ging es auch nie. Ein analoges Nachschlagewerk in Zeiten von Facebook und Twitter. Funktioniert das? Es gibt schon viel Material, das online steht, aber schwer auffindbar oder benutzerfeindlich ist. Unser analoges Nachschlagewerk ist handlich. Und es geht ihm nie der Strom aus. Was natürlich schon fehlt, ist eine Plattform für Tirol, eine Art „Google Tirol“. Doch auch daran arbeiten wir. Es gäbe viele junge Leute mit super Ideen. Man könnte also mit wenig Geld sinnvolle Sachen machen, aber ich habe den Eindruck, dass man das hierzulande gar nicht will, denn Transparenz ist ein Luder. Ist die Information erst einmal aufgezeichnet, kann man sie schwer unter den Tisch kehren. Vielen Dank für das Gespräch.
... sich die Tiroler Bevölkerung seit dem 16. Jahrhundert mehr als versechsfacht hat? ... sich die Lebenser wartung in Innsbruck zwischen 1868 bis 2007 mehr als verdoppelt hat? ... es in Tirol im Jahr 2010 mehr Rinder als 0- bis 19-Jährige gab? ... 855 Tiroler Bauern im Jahr 2010 EU-Agrar förderung bezogen? ... es in Tirol mehr Golfflächen als Kartoffelanbauflächen gibt? ... es seit 1949 auf Tirols Straßen 7.256 Straßenverkehrstote gab? ... sich der Endenergieverbrauch in Tirol seit 1950 verzehnfachte? ... in Tirol seit 1870 insgesamt 605 Wasserkraftwerke in Betrieb genommen wurden? ... sich im Jahr 2010 395 Tiroler über eine Jahresbruttopension von über 100.000 freuten? ... etwa 60 % der Erdbeben in Österreich in Tirol passieren? ... in den Tiroler Lawinenkommissionen im Jahr 2011 von 1.480 Mitgliedern nur eine einzige Frau war? ... die kürzeste Ehe der letzten elf Jahre nur 2 Wochen dauerte? ... die Tiroler Nichtwähler seit den Landtagswahlen 1989 die am stärksten wachsende Wählergruppe darstellen? … die traditionellen Tiroler Schützen mehr Waffen besitzen als alle Polizisten und Soldaten im Dienst? Josef Nussbaumer und Stefan Neuner: „Die Graphen von Tirol“, Studia Universitätsverlag.
q
F.I.T. wie kein anderes Kombi-Paket! F.I.T. – Fernsehen, Internet und Telefon gibt‘s nur im UPC FIBER POWER Netz. Das alles steckt im F.I.T. Paket: Fernsehen • Große Vielfalt – optional bis zu 16 Programme in HD • Digital Video Recorder auf Wunsch • Gratis Digital TV mit 49 Sendern auf allen aktiven Anschlüssen**
Internet • Superschnell surfen • Stabiler als mobiles Internet • Unlimitiertes Datenvolumen • WLAN auf Wunsch
Telefon • Gratis netzintern telefonieren • Ohne A1 Grundgebühr
F.I.T. nur € 29,90
€ 17,99 mtl. für die ersten 6 Monate*
0800 500 580 oder upc.at/tirol * Zuzüglich Internet Service Entgelt in der Höhe von € 15,- pro Jahr. * F.I.T. um € 17,99 mtl. für die ersten 6 Monate, danach € 29,90 mtl. Aktion gültig für Neukunden bei Bestellung bis 01.07.2012, wenn in den letzten 3 Monaten kein UPC Produkt bezogen wurde. 24 Monate Mindestvertragsdauer. Weitere Bedingungen unter www.upc.at/tirol **Der Empfang der 49 freien digitalen Sender ist nur mit einem aufrechten Vertrag über einen TV Dienst von UPC und einem DVB-C Tuner möglich.
Robert Kratky, UPC Kunde
14
Protest als
Lifestyle
„Bücher zu lesen, Essays zu schreiben und eine Uni zu besetzen ist zu wenig.“
Im Herbst 2009 war Thorsten Strohmaier mittendrin in der Protestbewegung österreichischer Studenten. Er besetzte die Aula der Innsbrucker Sowi und arbeitete in den Arbeitsgruppen mit. 6020 portraitierte damals ihn und drei seiner Mitstreiter. Heute sieht der 26-jährige Student der Politikwissenschaft die Bewegung kritisch und würde nicht noch einmal mitmachen. Interview: Florian Gasser
V
or einigen Wochen hat es eine neue, kurzlebige Besetzung des Wiener Audimax gegeben. Auf Facebook hast du geschrieben: „Liebe Hipsters und/oder Bobos, Mutti und Papi haben euer Geld bereits überwiesen, ihr müsst also nicht weiter besetzen.“ Und als PS hinzugefügt: „Karriereportal geschlossen“. Warum denn das? THORSTEN STROHMAIER: Als ich davon hörte, hat es mich natürlich sofort an die Besetzung 2009/2010 erinnert. Mir ist damals im Laufe der Zeit aufgefallen, dass sich zwar einige der Beteiligten das Prädikat „kritisch“ umhängen, die Besetzung aber für ihre persönliche Profilierung und die eigene Karriere genutzt haben. Zum Beispiel? Es gab viele Leute, die sich in den Medien so positioniert haben, dass sie Vorteile daraus schlagen konnten, um in Institutionen oder Parteien unterzukommen. Auch im Plenum ging es oft nur darum, Anliegen von Parteien in die Studierendenschaft zu tragen. Wir haben dich damals interviewt, sogar ein Foto von dir abgedruckt – du hast dich genauso den Medien präsentiert. Ja, aber mir ging es um das Inhaltliche. Wir haben uns bei den Interviews schon die Fra-
ge gestellt, ob es sinnvoll ist, mit unseren Namen aufzutreten. Denn wir standen nur stellvertretend für die anderen, zumindest war das mein Standpunkt. Aber natürlich gab es andere Kräfte, die in ihrem Sinne Meinungsmache betrieben haben. Zum Beispiel Altprofessoren, die im Grunde ausgedient hatten und keine Ahnung von den Strukturen der heutigen Zeit und den Lebensumständen von Studenten haben. Natürlich gab es auch Leute, die ernsthaft engagiert waren – aber die Mehrheit war das nicht. Dass eine Bewegung vereinnahmt wird, ist nichts Neues. Man hätte sich auch wehren können, oder? Schon, aber es macht einen gewaltigen Unterschied, ob jemand rhetorisch geschult ist oder nicht. Es kamen vor allem Leute zu Wort, die geschult waren, die aus Parteien kamen, also schon in irgendwelchen Strukturen verwurzelt waren. Das Wünschenswerte wurde dabei in den Vordergrund gestellt, das Machbare dafür aber nicht berücksichtigt. Jene, denen man eine Stimme verschaffen wollte, wurden überhaupt nicht gehört und auch nicht vertreten. Was soll das heißen? Das hat mit meiner eigenen Geschichte zu tun: Ich muss mir mein Studium bis heute mit
Arbeit selbst finanzieren. Und ich tue mich dann schon schwer, wenn ich sehe, dass viele Mitstreiter von damals den Vorteil hatten, von den Eltern oder durch Förderungen gut ausfinanziert zu sein. Die sind privilegiert und haben alle Möglichkeiten, um sich zu engagieren. Aber anstatt das zu tun, besetzen sie eine Universität und verursachen der Allgemeinheit damit hohe Kosten – das ist doch blanker Hohn. Die sollen etwas Richtiges machen, um der Gesellschaft etwas zu bieten. Bücher zu lesen, Essays zu schreiben und eine Uni zu besetzen ist zu wenig. Die sahen das als Lifestyle, weil es halt lustig ist, ein bisschen rebellisch zu sein. Spricht aus dir die Frustration, weil du keine „Karriere“ gemacht hast? Ach, überhaupt nicht. Ich gehe schon meinen Weg, keine Angst. Ich wollte mit der Besetzung meine Meinung kundtun. Mein Lebensweg hat nichts mit einem Bild in der Zeitung zu tun. Geändert hat sich an der Situation der Universitäten nicht viel. Würdest du bei einer neuen Besetzung mitmachen? Nein, in der Form wie damals auf keinen Fall. Das war zwar lehrreich, aber im Grunde sinnlos. Vielen Dank für das Gespräch.
q
MARKTHALLE FRISCHES | NEUES | REGIONALES www.markthalle-innsbruck.at AUSGEBRANNT. Thorsten Strohmaier war 2009 bei den Protesten in der Sowi-Aula mittendr in.
MARKTHALLEN HIGHLIGHTS FLEISCH ZUM GRILLEN ... Die Grillzeit hat bereits begonnen. Saftiges Fleisch vom heimischen Schwein, Rind, Lamm, Pute oder Wild gibt es in der Markthalle. Das Fleisch sollte zart mariniert und stets quer zur Faser geschnitten werden. Die Metzgereibetriebe und Bauern der Markthalle beraten Sie gerne.
... ODER EIN GUTER FISCH Auch ein gegrillter Fisch schmeckt vorzüglich. Besonders gut eignen sich Forelle, Thunfisch, Wolfsbarsch, Dorade oder auch Schwertfisch, Hering und Sardinen. Aber auch Garnelen und Scampi schmecken hervorragend. Gut mariniert und auf jeder Seite 3-4 mal eingeschnitten auf den Grillrost legen und mehrmals wenden.
© 6020/RATHMAYR
... UND DIE PASSENDEN BEILAGEN
Unibrennt
Im Herbst 2009 kam es, ausgehend von der Besetzung der Aula der Akademie der bildenden Künste in Wien, an fast allen österreichischen Universitäten zu Protesten und Besetzungen von Hörsälen. In Innsbruck wurde am 29. Oktober die Aula der Sowi besetzt. Forderungen waren unter anderem: freier Hochschulzugang, Demokratisierung der Universitäten und eine Nicht-Wiedereinführung der Studiengebühren. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, damals Rektor der Universität Innsbruck, zeigte sich mit den Protesten solidarisch. Anfang Jänner 2010 zogen die Besetzer ab. Seit damals gibt es in Innsbruck selbstorganisierte Lehrveranstaltungen und das „Geiwimax“.
Frisches Knoblauchbrot, Kartoffel, Maiskolben und frisches Grillgemüse wie Paprika, Zucchini, Melanzani, Champignons oder Jungzwiebel dürfen natürlich nicht fehlen. Dazu die passenden Kräuter, Gewürze und Salate und das Grillerlebnis wird perfekt. Guten Appetit!
Mo - Fr: 07.00 - 18.30 Uhr, Sa: 07.00 - 13.00 Uhr Tel.: 0512/584837-0
16
von Thomas Wiederin befi ndet sich
in der Erlerstraße 6.
© 6020/RATHMAYR (3)
UMS ECK . Die neue Buch handlung
Stadt der Bücher Auch in Zeiten des Onlineeinkaufs können sich einige kleine Buchhandlungen behaupten. In Innsbruck hat eben erst eine neue eröff net. Einen der drei Besitzer kennt man bereits. Von Florian Gasser
B
ücher haben Staatswesen überdauert, waren der Grund für Kriege und Religionsgründungen und sind Zeugen längst vergangener Zeiten. Sie horten das kulturelle Erbe der Menschheit und bergen schier unendlich viele Geschichten auf mehr Seiten, als ein Mensch in einer Lebensspanne je lesen kann. „Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele“, schrieb bereits Cicero. Demnach haben nur wenige Räume mehr Seele als eine Buchhandlung. Was der alte Römer im ersten Jahrhundert vor Christus nicht wissen konnte: Eine Buchhandlung hat inzwischen mit Büchern oft nur noch bedingt zu tun. So wie in der „Simpsons“-Episode, in der Lisa zwischen Cappuccino-Lounges und Krimskrams verzweifelt nach den Büchern sucht.
Wiederin alt und neu. Doch während große Buchhandelsketten, in denen sich zwischen den Best- und Restseller-Angeboten Buddha-Statuen, Glasperlen und Lebensberatungsbücher breit machen, zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten schlittern, scheint die klassische Buch-
handlung geradezu eine Renaissance zu feiern. In Innsbruck eröffnete vor wenigen Wochen ein Geschäft, das auf den ersten Blick aus der Zeit gefallen zu sein scheint: Liber Wiederin, eine Buchhandlung, in der es ausschließlich Bücher gibt. „Wir sind der Überzeugung, dass eine Stadt wie Innsbruck genau so ein Geschäft braucht“, sagt Thomas Wiederin, einer der drei Wagemutigen, die sich gemeinsam auf das Abenteuer eingelassen haben. Bis Feber 2011 führte Wiederin gemeinsam mit dem Haymon Verlag die stadtbekannte und mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnete Buchhandlung am Sparkassenplatz. Diese gehört nun zur Gänze dem Haymon Verlag und setzt ebenfalls ganz auf das Produkt Buch. Sein neues Geschäft hat Thomas Wiederin in Rufweite der alten Wirkungsstätte, nämlich in der Erlerstraße, eröffnet. Zusammengenommen werden in Innsbruck nun auf rund 6.000 Quadratmetern Bücher feilgeboten. In der Geschichte der Stadt war die Verkaufsfläche für das gedruckte Wort noch nie so groß wie heute, sagt Markus Renk, Fachgruppenobmann für
Buchhändler und Verleger in der Wirtschaftskammer und Geschäftsführer der Tyrolia.
Zwei Platzhirschen. Früher war das alles anders: Zwei Platzhirsche teilten sich die Kunden auf. Stramm klerikal und konservativ stand auf der einen Seite die Tyrolia, liberal und akademisch ein paar Schritte weiter die Wagner’sche. Wer zur einen ging, setzte in die Tür der anderen keinen Fuß. Über ein halbes Jahrhundert blieb das so. Doch Anfang der 1980er-Jahre eröffnete das Parnass, die dritte Buchhandlung, die rasch zum Treffpunkt der Linken und Alternativen wurde. Im Hinterzimmer fanden die ersten Sitzungen der Grünen statt und später begann Thomas Wiederin hier als Student Bücher zu verkaufen. Das Parnass gibt es nicht mehr, die Wagnersche in ihrer alten Form auch nicht – sie gehört heute Thalia, einem deutschen Unternehmen, das mit oft ruppigen Methoden den Buchmarkt erobern will. Die Kunden gehen heute ohne Scham von einer Buchhandlung in die andere, ob Tyrolia, Haymon, Thalia, Morawa oder Liber Wiederin – keine zehn
17
Gehminuten trennen die fünf voneinander. „Die Buchhandlung ist ein kultureller Ort, ein Ort des Gesprächs über Bücher und über gesellschaftlichen Wandel“, sagt Thomas Wiederin. Es gehe nicht primär um Neuheiten oder darum, alle Titel der Bestsellerlisten lagernd zu haben. „Entscheidender ist für uns die Frage: Welche RimbaudAusgabe steht im Regal?“ Markus Hatzer vom Haymon Verlag ist überzeugt, dass Innsbruck im vergangenen Jahrzehnt einen regelrechten kulturellen und literarischen Aufschwung erlebt hat: „Das Literaturhaus wurde erneuert, wir haben 2000 die Buchhandlung am Sparkassenplatz eröffnet und plötzlich gab es unzählige Veranstaltungen und Lesungen, die gut besucht wurden und heute noch werden“, sagt er.
Dass es für große Ketten, deren Filialen aufgrund des durchgestylten Interieurs kaum voneinander zu unterscheiden sind, immer schwieriger wird, zeigt die Entwicklung in den USA: Barnes & Noble, die größte Buchhandelskette des Landes, kämpft derzeit ums Überleben. Früher selbst der böse Wolf und mitverantwortlich dafür, dass nur noch rund 400 unabhängige Buchhandlungen in Amerika existieren, wurde er nun selbst zum Gejagten – Amazon und andere Internetanbieter machen ihm das Leben schwer. Gleichzeitig überleben kleine, spezialisierte Buchhandlungen. Geschäfte, in denen das Verkaufspersonal nicht nur zum Befüllen der Regale und zum Kassieren da ist, sondern auch fachkundig beraten kann, behaupten ihren Platz.
Die Kleinen überleben.
Kein Umberto Eco.
Während Ketten ihren Filialen eine einheitliche Ausstattung überstülpen, müssen kleine Buchhandlungen auf ihre Einzigartigkeit setzen – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. So bietet eine Buchhandlung im norddeutschen Buxtehude gar Übernachtungen in ihrem Geschäft an. Das Schlafen zwischen Büchern ist derart beliebt, dass die Nächte bereits Monate im Voraus ausgebucht sind. Wiederin setzt auf sich selbst und seine zwei Mitstreiter: „Gemeinsam haben wir 75 Jahre Erfahrung als Buchhändler, wir begleiten manche Leser schon Jahrzehnte, kennen ihre Lesebiographien und einige kommen jetzt schon mit ihren Kindern zu uns“, sagt er.
Jeden Mittwoch setzen sich etwa die Mitarbeiter der Buchhandlung Haymon zusammen und erzählen einander, was sie gerade lesen. „Das Kriterium, was in die Buchhandlung kommt, ist zu einem Großteil mein persönlicher Geschmack“, sagt Markus Hatzer. Auch im Liber Wiederin wird demokratisch beschlossen, welche Bücher eingekauft werden und welche nicht – kaufmännische Gesichtspunkte spielen dabei nicht immer eine Rolle: „Den neuen Roman von Umberto Eco haben wir nicht im Geschäft“, sagt Wiederin. „Der hat uns nicht überzeugt.“ Das Buch als Kulturgut ist in Innsbruck auf jeden Fall präsenter denn je – und wird es wohl auch bleiben. q
„Wir begleiten manche Leser schon Jahrzehnte, kennen ihre Lesebiographien und einige kommen jetzt schon mit ihren Kindern zu uns.“ THOMA S WIEDERIN
Innsbrucker Literaturgeschichte
Die Wagnersche Buchhandlung ist untrennbar mit der kulturellen Geschichte Innsbrucks verbunden. Ihre Historie hat der Innsbrucker Schriftsteller und Lyriker Christoph W. Bauer in dem Roman „Die Buchdrucker der Medici“ nachgezeichnet. Er erzählt die Geschichte von Michael Wagner, der 1610 in der Nähe von Augsburg geboren wird, sich in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nach Innsbruck durchschlägt, hier eine Buchdruckerwitwe heiratet und von Claudia de Medici 1639 die Erlaubnis der „Puechtruckherey“ erhält – und endet mit der Übernahme der Wagnerschen durch Thalia im Jahr 2006. Ein Buch über die Geschichte der Bücher in Innsbruck, packend und liebevoll erzählt. Christoph W. Bauer, „Die Buchdrucker der Medici“, Haymon Verlag.
18
DAS MATHE-GENIE. Georg Anegg glaubt, dass „jeder mit genügend Arbeit Mathe verstehen kann“.
? T IN M t h ic n h ic in b Warum Alle lieben MINT-Studenten. Doch um einer der begehrten Mathematiker, Informatiker oder Ingenieure zu werden, braucht es Begabung, gute Lehrer und Ausdauer. Willi Kozanek wollte herausfinden, warum es bei ihm nicht geklappt hat. Von Willi Kozanek
D
ie Mutter Chemikerin, der Vater Ingenieur. Und der Sohn? Ist eine naturwissenschaftliche Niete, eine MINT-Katastrophe, ein mathematischer GAU. Zumindest die elterlichen Gene, um ein ganz großer Naturwissenschaftler zu werden, waren beim Autor dieser Zeilen vorhanden. Ein österreichischer Bill Gates oder ein Tiroler Sergey Brin hätte er werden sollen. Doch stattdessen wurde aus ihm „nur“ ein weiterer Schreiberling. Dieser Schreiberling hat sich auf die Suche nach jenen Zutaten begeben, aus welchen Arbeitskräfte gedeihen, die bei österreichischen Ministern und Arbeitgebern glänzende Augen verursachen: MINT-Menschen. Was zunächst nach Pfefferminzzuckerl klingt, ist die Abkürzung für Studien mit glänzenden Berufsaussichten: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Doch wie begeistert man Teenager für auf den ersten Blick trockene Materie wie Algorithmen oder Festigkeitslehre? Und was lief bei mir schief, dass ich wie so viele meiner Gleichaltrigen noch heute Angst vor Mathematik und Physik habe?
Der Intelligenztest. Aua, das tut weh. Ich mache beim Schülerberater und Psychologen Hans Henzinger
einen Intelligenztest mit dem klingenden Namen „I-S-T 2000R“ und erfahre, dass mein Intelligenzquotient im figural-räumlichen Denken bei 94 liegt. Meine verbale und numerische Intelligenz ist leicht überdurchschnittlich, aber der IQ von 94 bedeutet, dass nur 27 von 100 Personen in den figuralen Aufgaben schlechter abgeschnitten haben als ich. Doktor Henzinger ist ein sehr netter Psychologe und meint, dass der Test „eher schwierig war“, dass es aber wahrscheinlich schon besser ist, dass ich kein Ingenieur geworden bin. Intelligenz-, Talentund Begabungsdebatten werden meist sehr ideologisch geführt. Die Linken glauben, dass jedes Kind im richtigen Umfeld PhysikNobelpreisträger werden kann. Die Rechten wiederum würden am liebsten schon im Kreissaal selektieren – in Leistungsträger und Sozialschmarotzer. Psychologe Henziger sagt: „In den Intelligenzvoraussetzungen gibt es schon Unterschiede. Diese werden aber gesellschaftlich überbewertet.“
Das G’riss um die MINTies. Der Test hat mich abgeschreckt und ich versuche mir in Erinnerung zu rufen, warum genau ich noch mal gerne Naturwissenschaftler wäre. Ich google „MINT“ und Wissenschaftsminister Töchterle lächelt etwas
gequält von der offiziellen Website. Er verspricht sehr gute Berufsausichten und Einkommen. Und tatsächlich: Das mittlere Einkommen drei Jahre nach Studienabschluss liegt bei Geistes- und Kulturwissenschaftlern bei 1.800 Euro. Die Naturwissenschaftler verdienen zu dieser Zeit um 750 Euro mehr. Verena Kaiser, Geschäftsführerin des Alumni-Vereines der Universität Innsbruck, bestätigt das G’riss um die MINTies: „Die Firmen reißen sich um MINT-Absolventen, gehen aktiv auf sie zu, um sie zu rekrutieren.“ Bei anderen Studien bestehe diese Sogwirkung nicht. Kaiser ergänzt, dass die Arbeitslosigkeit unter MINT-Leuten „gleich null ist“ und dass jeder, der eines der MINTFächer studiert hat und arbeitslos ist, selber schuld sei, da immer mehr Unternehmen händeringend nach den Informatikern, Ingenieuren & Co. suchen.
Der Didaktik-Experte. „Ein Mathe-Lehrer darf nicht verteufeln und stur auf die Richtigkeit der Ergebnisse schauen. Der Weg zum Ergebnis ist viel wichtiger und muss im Unterricht mehr Bedeutung bekommen“, sagt Karl Fuchs, der schon bei Schülern, Studenten, Kindern und Enkelkindern versucht hat, Mathematik schmackhaft zu machen. Das Entscheidende für ihn: Ein motivierender und überzeugender Lehrer. Fuchs ist skeptisch gegenüber IQ-Tests und glaubt, dass man jedem, sogar mir, Physik und Mathematik sympathisch machen kann. Der Pädagoge glaubt, dass es an Österreichs Schulen „neue Lehrerpersönlichkeiten braucht“, die
© 6020/RATHMAYR (3)
19
igenz „Jeder, der eine gewisse Grundintell en.“ hat, kann ein MINT-Studium schaff ARM IN LANDMA NN
den Schülern die Furcht vor Misserfolg nehmen. Aber eines stört ihn auch gesellschaftlich sehr: „Dass sich in Österreich sogar Politiker stolz damit brüsten, in Mathe nie gut gewesen zu sein, trägt dazu bei, dass viele Schüler schon früh eine Skepsis gegenüber dem Fach verspüren.“
Der VollblutNaturwissenschaftler. Armin Landmann ist ein Mann der klaren Worte: Religion als Unterrichtsfach gehört für den Lehrer und Uniprofessor „ersatzlos gestrichen“, zukünftige Lehrer werden an der Universität mit „pädagogischem Quatsch vollgestopft“ und Hirnforscher nimmt er „nicht sonderlich ernst“. Landmann unterrichtet am BRG Adolf-PichlerPlatz Biologie, Chemie und Physik und sagt, dass „es sich antun“ die Schlüsselphrase für ein MINT-Studium sei. Er beobachtet,
dass bei der jüngeren Generation „eine gewisse Nonchalance Einzug gehalten hat“, dass Jugendliche heute öfters den „Weg des geringsten Widerstandes gehen“. So ein MINT-Studium ist aber das genaue Gegenteil des geringsten Widerstandes, nämlich „anspruchsvoller und fordernder als eine ganze Reihe anderer Studien“. Landmann sagt, dass es „natürlich Unterschiede in Intelligenzvoraussetzungen gibt“, ist aber der Meinung, dass jeder, der eine gewisse Grundintelligenz hat, ein MINT-Studium schaffen kann. Denn: „Der Großteil des Studiums ist einfach harte und konsequente Arbeit.“
Das Mathe-Genie. Endstation Georg Anegg. Ein anfangs schüchterner junger Mann mit Brille und Kurzhaarfrisur öffnet die Tür zu einem schönen Haus im Tiroler Landhausstil. Er spielt
„Ultimate Frisbee“, hört Melodic Death Metal und ist nebenbei ein Mathe-Genie. Der 19-Jährige gewann letztes Jahr eine Bronze-Medaille bei der Internationalen Mathematik Olympiade in Amsterdam und wird ab Herbst in Cambridge Mathematik studieren. Anegg ist eine würdige Endstation der Reise, eine personifizierte Antwort auf die Frage „Wie wird man ein MINT-Student?“. Sein Vater ist Vermesser, seine Mutter schreibt gerade ihre Doktorarbeit in Philosophie. Der Zivildiener glaubt, dass „jeder mit genügend Arbeit Mathematik verstehen kann“. Bei der Olympiade fielen ihm aber dennoch ein paar Gemeinsamkeiten der Mathematiker auf: „Der Anteil an Vegetariern und Leuten, die ein Instrument spielen können, war sehr hoch. Außerdem hatten die Olympioniken nicht nur tolle Mathematik-Noten, sondern waren auch in den anderen Fächern überdurchschnittlich gut.“ Er selber ist da keine Ausnahme, maturierte er doch mit einem 1,0-Schnitt. Für den zukünftigen Elite-Studenten geht es in der Mathematik darum, „Konzepte zu verstehen, strukturiert denken zu lernen“. Wie aus heiterem Himmel meint Anegg: „Nenne eine zweistellige Zahl, die das Vierfache ihrer Ziffernsumme ist!“ Nach zehn Sekunden hat Anegg die Lösungen parat, ich gebe nach dem Abkauen zweier Fingernägel vorzeitig auf. Und bekomme so auch die Antwort auf meine Frage, warum ich kein Mathematiker oder Informatiker bin: vorschnelles Aufgeben, keine Hingabe, wenig Leidensfähigkeit.
Das Fazit. Faszinierende Lehrer, mehr Wertschätzung in Gesellschaft und Schule, ein anregendes Umfeld gepaart mit harter Arbeit, etwas Begabung und viel Hingabe sind die Voraussetzungen für eine MINT-Karriere. Georg Anegg umschreibt es anders: „In der Schule habe ich meinen Mitschülern gerne Nachhilfe gegeben. Ich denke, dass man Mathematik lernen kann. Nur wenn jemand stur und wiederholt behauptete, dass er Mathematik nicht verstehe und lernen könne, habe ich mich geweigert zu helfen. Es ist wie mit Musikgenies: Ohne tausende Stunden Übung hätte Mozart auch alles Talent der Welt nicht zu einem Genie gemacht. “ q
20 AM LANDHAUSPLATZ. Der Wortkünstler vor der Residenz des „LandesV ERHAUptmanns“
A
m Anfang war das Wort. Wilfried Schatz fliegt es sprichwörtlich zu, dann dreht und wendet er es, spielt mit Buchstaben und Silben. Den Notizzettel griffbereit. Spazieren wir mit Wilfried Schatz also durch „BesInnsbruck“ und entdecken wir die „ErHoffburg“, erleben das „Panodrama“, die „Inntoleranz“ und die „Nahtur“ und lassen diese Eindrücke im „ZeitverTreibhaus“ nachwirken. Was dabei herauskommt, ist Wortkunst von witzig bis ernsthaft, gewürzt mit einer Prise Gesellschaftskritik. „Würde jeder Mensch so viel Zeit für den richtigen Gebrauch der Sprache aufwenden wie für das Einkaufen oder den Friseurbesuch, bräuchten wir keine Pisa-Studien mehr“, ist der Wortkünstler überzeugt.
Ambrasseweib
Wortkunst per Mail.
„Der Mensch will nicht direkt mit Kritik konfrontiert werden. Über die Wortkunst finde ich auch zu sperrigen Themen einen Zugang, dabei transportiere ich eigentlich nur das, was schon da ist.“
Wilfried Schatz verbiegt Wörter und findet damit auch zu sperrigen Themen einen Zugang. Das liest sich dann heiter bis grantig – in jedem Fall sollen seine Wortschöpfungen zum Nachdenken anregen und einen etwas anderen Blick Von Jane Kathrein auf die Zustände im Land werfen.
GeschMaximilian
See(len)grube
© 6020/BERGER
Tirol, quergedacht
Die Faszination am Wort begleitet den gebürtigen Imster seit 30 Jahren. In der Dialektforschung suchte er nach der Wurzel, später im Tageszeitungsjournalismus nach dem treffenden Ausdruck, doch die Wortklaubereien beschränkten sich bis dahin immer auf die eigenen vier Wände. Irgendwann war ihm das zu wenig, also rief er vor drei Jahren einen kostenlosen MailNewsletter ins Leben und schickt seitdem seine Wortkunst in die Welt hinaus. Inzwischen an 400 Abonnenten täglich. Und wenn er keinen Zugang zum Internet hat, schickt er das Wort eben via Handy durch. „Diszipliniert“, nennt das Wilfried Schatz und zitiert dabei Thomas Mann, dessen Tagebücher er gerade liest und der vorgemacht hat, wie man seinen Tag gestaltet, wenn man keinem Zeitdruck mehr unterliegt.
Im „ParadIsland“. Der Zeitdruck und dieses ständige „Gschichten“ finden müssen, das mitunter auch dazu führt, dass Nichtigkeiten zu Themen aufgebauscht werden, hatte Wilfried Schatz nach mehr als zehn Jahren Tageszeitungsjournalismus nämlich satt. Sein täglich Brot verdient er heute in der Schreibstube der Gemeinde Telfs. Er formuliert als Redakteur die Botschaften im Telfer Gemeindeblatt. „Jeder optimiert und es wird alles professi-
Al-PENZ-oo
21
VerSaggen
Froh.tunde EntsPanorama
Geht ein InnsbRuck durch unsere Stadt?
ZeitverTreibhaus
seinen Sprachspielen die Zeit vertreiben. In Bahnhofshallen, in der Arztpraxis. Der Wortkünstler sieht darin auch für Urlaubsdestinationen eine Chance, sich von der Masse abzuheben, indem sie eine individuelle sprachliche Corporate Identity aufbauen. Ebenen für Wortklaubereien gäbe es also genug. Auch Stoff.
Clanbruggen
onalisiert, aber in die Sprache investiert niemand“, kritisiert Wilfried Schatz die fehlende Sprachgewandtheit vieler Politiker und PR-Leuten. Deren Botschaften seien oft beliebig und daher austauschbar. Schwer beeindruckt von der Urlaubsreise nach Island schwärmt der Querkopf noch heute von „ParadIsland“. Er sieht Hotelflure vor sich, in denen Zimmer keine Nummern tragen, sondern Namen, die zum Gast passen. Das Verbiegen von Wörtern ließe sich bis in die Speisekarte von Restaurants fortführen und funktioniere auch im öffentlichen Raum. Überall dort, wo Menschen warten müssen, könnten sie sich mit
Hafelekarakter
Olympi ade‘ Sinnsbruck transportiere ich eigentlich nur das, was schon da ist“, erklärt Wilfried Schatz seinen Ansatz. Was Tirol fehlt, seien Visionen und Menschen, die sich kein Blatt vor den Mund nehmen. Die meisten ducken sich aus Angst, den Job oder Ansehen zu verlieren. In dem Karikaturisten Daniel Jokesch hat Wilfried Schatz ein Echo gefunden. Zuallererst zum Gedankenaustausch, dem dann ein erstes Gemeinschaftsprojekt gefolgt ist. Zum Wort gesellt sich also ein Bild. Es nennt sich „Republick“ und ist im Rahmen der „Komischen Künste“ im MuseumsQuartier in Wien zu sehen. q
SerWilten
PanoDrama
Was Tirol fehlt. Den Tirolern gefällt der schiefe Blick auf die Zustände im Land, wie die steigenden Abonnentenzahlen und die vielen Rückmeldungen zeigen. „Der Mensch will nicht direkt mit Kritik konfrontiert werden. Über die Wortkunst finde ich auch zu sperrigen Themen einen Zugang, dabei
VerTreibstoff
Goldener Dackl
„wortzumtag“
Wer das „wortzumtag“ kostenlos abonnieren möchte, schickt eine Mail an wortzumtag@sprachkabi.net. Weitere Infos gibt es unter www.sprachkabi.net.
mit zwei ausbildungen doppelt sicher in die zukunft. Lehre & Matura verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at Eine Initiative von LRin Patrizia Zoller-Frischauf
zukunftsland tirol
D05_160_001_01_AZ 6020_200x136_RZ.indd 1
24.04.12 10:24
22
, ß a p S t h c „Es ma
Dinge zu ändern“
Vor vier Jahren gründete der Innsbrucker Stefan Pleger die ehrenamtliche Hilfsorganisation „Kindern eine Chance“. Seither verbringt er rund fünf Monate jährlich in Uganda, wo seine NGO mittlerweile rund 3.000 Kindern durch Zugang zu Bildung eine Zukunftsperspektive eröff net. Interview: Steffen Arora Im März eröff nete Pleger mit seinem Team die erste Schule für behinderte Kinder.
K
indern eine Chance“ ist eine ehrenamtliche Hilfsorganisation, was kann man sich darunter vorstellen? Stefan Pleger: Alle Gelder, die uns anvertraut werden, fließen direkt in die Hilfe für benachteiligte Kinder und Waisen in Uganda. Wir haben 15 bis 20 Personen in Österreich, die ehrenamtlich für uns arbeiten – von der Homepagegestaltung bis zur Patenbetreuung. Dazu kommen rund 20 Freiwillige, die in den vergangenen vier Jahren mindestens drei Monate in Uganda waren, um vor Ort unentgeltlich mitzuhelfen – vom Lehrer über die Krankenschwester bis zum Handwerker.
„Wir haben rund 700 Patenkinder, die über Spenden versorgt werden. Und wir betreiben ein tägliches Jausenprogramm für 1.800 Kinder.“ STEFAN PLEGER
Du selbst bist auch ehrenamtlich tätig? Ja, ich arbeite als selbständiger Projektleiter im Kulturbereich. Wenn ich in Österreich bin, bedeutet das zwar immer sehr intensive Arbeitszeiten, dafür kann ich fünf Monate
pro Jahr ehrenamtlich in Uganda arbeiten. Es war uns von Beginn an wichtig, dass die Spenden nicht in die Administration fließen, sondern nach Uganda. Wir machen auch
keinerlei Werbung, sondern setzen allein auf kostenlose Medien wie das Internet. Dort informieren wir unsere Spender, was mit ihrem Geld passiert. Wobei das nicht immer einfach ist, weil die Organisation so schnell wächst. Welche Projekte betreut ihr derzeit in Uganda? Wir haben rund 700 Patenkinder, die über Spenden versorgt werden. Zudem betreiben wir sechs Schulen im District Mityana, in denen gut 1.100 Kinder unterrichtet werden. Seit März haben wir mit der „Christoph Bettermann Schule“ die erste Bildungseinrichtung für Kinder mit Behinderung im District, in der derzeit zwölf Kinder betreut werden. Und wir betreiben ein Jausenprogramm an sieben staatlichen Schulen, über das täglich 1.800 Kinder mit einer Mahlzeit versorgt werden. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Anreiz zum Schulbesuch.
© KINDERN EINE CHANCE
23
Strom
Welche Vereinbarung gibt es mit den Schulbehörden bezüglich dieses Programms? Wir haben einen Deal mit den Behörden. Wir liefern täglich Essen, dafür überwachen wir auch die Qualität des Unterrichts. Der District selbst könnte sich nicht ausreichend Schulinspektoren leisten. Auf 350.000 Einwohner in Mityana kommen nur drei Inspektoren, von denen wiederum nur einer ein Moped hat und mobil ist. Das heißt, die könnten gar nicht in die Schulen gehen, daher dürfen wir nun die Lehrer kontrollieren.
dertes Kind als Schande gilt, und vegetieren in einer Ecke des Hauses dahin. Noch ist unser Projekt sehr klein, wir arbeiten mit zwölf schwer körperlich und geistig behinderten Kindern. Aber wir wollen das ausbauen. Wobei das größte Problem darin liegt, dass es in Uganda kein ausgebildetes Personal gibt und wir daher ständig Sonderschulpädagoginnen und -pädagogen in Österreich suchen, die bereit sind, mindestens drei Monate ehrenamtlich in Uganda mitzuhelfen, um dort ein Team aufzubauen und auszubilden.
Du hast bereits eurer jüngstes Projekt, die Christoph Bettermann Schule für behinderte Kinder angesprochen. Wie kam es zu dieser Initiative? Das war ein Wunsch des Districts, aber auch wir haben im Zuge unserer Arbeit vor Ort diesen Bedarf erkannt. In den Dörfern leben viele Kinder mit Behinderung und für sie gibt es keine Chance oder Förderung. Sie werden meist nur geduldet, weil ein behin-
Was könnt ihr diesen Freiwilligen bieten? Nichts, außer dem guten Gefühl, zu helfen. Denn es macht unheimlichen Spaß, zu sehen, dass man Dinge verändern kann. Kinder wollen sich ja entwickeln, aber man muss ihnen die Chance dazu geben. Und kaum jemand braucht eine Chance so sehr, wie diese Kinder.
Wasser
Abwasser
Abfall
Vielen Dank für das Gespräch.
Telekommunikation
Krematorium
Bäder
q
Kindern eine Chance
Die NGO von Stefan Pleger sucht ständig tatkräftige Helfer, die sich in Österreich oder für mindestens drei Monate vor Ort in Uganda engagieren und einbringen wollen – ehrenamtlich und auf eigene Kosten. Daneben sind auch Spenden dringend nötig, um die Ausbildungs- und Hilfsprogramme zu finanzieren. Neben der Möglichkeit, für 10 Euro pro Monat eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, sind auch freie Spenden willkommen, die in die Infrastruktur oder den medizinischen Notfallfonds fließen.
Spendenkonten • Hypo Tirol: Kontonr. 3005318 3384; BLZ 57000 • Raiba Kematen: Kontonr. 540.302; BLZ 36260 Weitere Infos zur Mitarbeit und Hilfe finden Sie unter
www.kinderneinechance.at
Contracting
Innsbruck bereitet sich vor! Jetzt scheint sie schon sommerlich warm herunter, die Sonne. So lässt sich das Leben im Freien richtig genießen: sonnen, entspannen und erfrischen im prickelnden Nass. Gut versorgt. Tag für Tag! Für Sie erreichbar unter: Tel. 0800 500 502 kundenservice@ikb.at www.ikb.at
Tivoli und Baggersee eröf fnen am 12. Mai!
WERBUNG
„Was wir in Tirol erwirtschaften, investieren wir wieder in Tirol!“ Die TIROLER VERSICHERUNG setzt als einziges Versicherungsunternehmen mit Hauptsitz in Innsbruck auf Kundennähe und persönliche Kontakte. Die Vorstandsmitglieder Dr. Walter Schieferer und Mag. Franz Mair erklären, was die TIROLER VERSICHERUNG als heimisches Unternehmen so besonders macht.
Dr. Walter Schieferer und Mag. Franz Mair (r.) sind die einzigen Vorstandsmitglieder einer Versicherung in Tirol.
Die TIROLER ist nach wie vor ein „Verein auf Gegenseitigkeit“, was bedeutet das? Schieferer: Der Gegenseitigkeitsgedanke unseres „Vereins“ prägt unser ganzes Handeln. Dies ist wie unsere Bilanzen beweisen kein Widerspruch zu einer erfolgsorientierten Ausrichtung des Unternehmens. Aber wir messen unseren Erfolg nicht ausschließlich an Gewinnmaximierung. Unser Bestreben gilt satzungsgemäß dem Wohl der Mitglieder dieses Vereins – unseren Kunden. Wo liegt der Vorteil für die TIROLER Kunden? Schieferer: Wir platzieren unsere Aufträge in Tirol, wir veranlagen unsere Gelder bei Tiroler Banken, wir sponsern ausschließlich Tiroler Sportler, Künstler, Sozialprojekte usw. – kurzum: Was wir erwirtschaften, wird wieder in Tirol investiert. Mair: Das unterscheidet uns ganz gravierend
© TIROLER VERSICHERUNG
24
von allen unseren Mitbewerbern! Unsere Erträge werden auch dazu verwendet, Rücklagen zu stärken, Prämien konstant zu halten und überdurchschnittlich hohe Gewinnbeteiligungen z.B. bei Lebensversicherungen zu ermöglichen. Vor einigen Jahren erfolgte der Markteintritt in Südtirol. Die Erwartungen? Mair: Wir waren bis 1918 in Südtirol Marktführer. 2006 begannen wir bei Null, da heißt es Stück für Stück zu wachsen, einen Vertrag um den anderen abzuschließen und langsam Vertrauen aufzubauen. Wir sind aber zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Inzwischen sind es immerhin schon wieder an die 10.000 Verträge. Ihre Bilanz als Vorstands-Duo seit dem Jahr 2000? Schieferer: Das Prämienvolumen wurde auf knapp 117 Millionen Euro mehr als ver-
doppelt, heute haben wir mehr als 110.000 Kunden mit rund 450.000 Verträgen! Was uns aber noch mehr interessiert, ist die Bilanz abseits der harten betriebswirtschaftlichen Fakten. Seit 1821 haben tausende Menschen bei der TIROLER Arbeit gefunden und ihren Lebensunterhalt verdient. Ganze Ortschaften wurden mit Hilfe der TIROLER wieder aufgebaut. Das macht schon stolz! Was macht die TIROLER sonst noch so besonders? Schieferer: Versichern ist Vertrauenssache – und Vertrauen setzt Nähe und persönliche Kontakte voraus. Keine andere Gesellschaft trifft alle Entscheidungen hier in Tirol, bei keiner anderen Gesellschaft haben die Mitarbeiter derart umfassende Befugnisse, um Bedürfnisse unserer Kunden noch schneller und besser erledigen zu können. Das ist unser Weg – ein TIROLERischer Weg. q
SCHON GEHÖRT?
silberball.com
MIT ERDGAS KANNST DU SAUBER GAS GEBEN.
Volles Fahr v ergnü gen zum h al b e n P r ei s . FAHREN MIT ERDGAS. Sie glauben, Ökologie und Fahrspaß passen nicht zusammen? Dann haben Sie noch nie in einem der neuen, leistungsstarken Erdgas-Autos so richtig Gas gegeben. Und dabei bis zu 80% an Schadstoffen gespart. Noch mehr Freude kommt auf, wenn Sie Erdgas- und Benzinpreise vergleichen: An den vielen TIGAS Erdgastankstellen zahlen Sie nämlich deutlich weniger. Weiter denken. Besser bleiben. TIGAS.
www.tigas.at
26
Essay
Nach der Wahl ist vor der Koalition Vom Penz bis zum Piraten offenbaren nicht nur die überschätzten Newcomer den erbärmlichen Zustand der aktuellen demokratischen Auseinandersetzung: Die Innsbrucker Gemeinderatswahl samt Bürgermeisterstichwahl präsentiert mit ihrem weiten Spektrum parteilicher Fehlleistungen das ganze Ursachenausmaß der Politik(er)verdrossenheit. Nicht von ungefähr sorgt die beschämende Wahlbeteiligung für das stärkste nationale Echo auf den kommunalen Urnengang, der regionale Folgewirkungen schon erahnen lässt, bevor eine städtische Regierungskoalition geschmiedet ist. von Peter Plaikner
K
aum hat Für Innsbruck (FI) dank seiner Chefin gerade noch einmal die Kurve gekratzt, klopft bereits Für Tirol an die Pforten des Landtags. Nun ist bei der einen Liste schon seit 18 Jahren unklar, wofür genau sie steht, doch bei der anderen Gruppe weiß noch niemand, wer überhaupt für sie steht. Das muss aber kein solch großes Dilemma sein, wie es die Reihe dominanter FI-Führungspersönlichkeiten von Herwig van Staa über Hilde Zach bis zu Christine Oppitz-Plörer andeutet. Würden Wähler Personen konsequent vor Programme stellen, hätte kein Pirat den Gemeinderat geentert und die Grünen ihr Ergebnis von 2006 nicht verbessert. Denn Alexander Ofer ist bloß ein blinder Passagier im Freibeuterfrachtraum und Sonja Pitscheider nur eine Unbekannte im Vergleich zu den Parteipromis Uschi Schwarzl und Georg Willi. Und doch könnte auch zwischen den beiden Beispielen der Unterschied kaum größer sein: Hier eine inhaltsarme neue Bewegung, dort die weitgehend sachbezogene Partei. Auch diese Pole liefern also keine Anleitung für Demokratie heute.
Markenschutz und Trittbrettfahrer. Es sei denn, es geht um jenes Urheberrecht, das gerade den Piraten unheilig ist. Sie werden in den nächsten Monaten jedoch spüren, wie schädlich ihrer Ernstwerdung das Heer der Opportunisten von Trittbrettfahrern bis Kopisten sein kann. Ein Markenschutz ausgerechnet für Piraten würde diese jedoch vollends ad absurdum führen. Unterdessen kommt solch ein Ansinnen bei Für Tirol zu spät. Die ursprünglich belächelte, weil 1993 für eine politische Gruppierung extrem ungewöhnliche Bezeichnung, erweist sich geradezu als Geniestreich in einer Ära der Bewegungen, die das Wort Partei wie der Teufel das Weihwasser meiden. Wenn dereinst von Für Bschlabs über Für Kärnten bis Für Österreich die Idee geklaut sein sollte, werden ihre Schöpfer es noch schwerer haben, sich von inhaltlich
anderen Epigonen zu distanzieren, als dies heute schon bei Für Tirol der Fall ist.
Besseres Schwarz und neues Rot. Neue politische Gemeinschaften treten zusehends wie wirtschaftliche Produkte auf, deren Wesensart sich zwar aus altbekannten Eigenschaften zusammensetzt, die in geänderter Mixtur dennoch als innovativ wahrgenommen werden. Zumal sie in keine herkömmliche Kategorie passen. Das gilt schon für die Grünen, die trotz ihrer üblichen Einordnung ins Mittel-Links-Spektrum dieser traditionellen Richtungsangabe entschlüpfen. In bürgerlichen Regionen wie Tirol präsentieren sie sich mitunter eher wie das bessere Schwarz als das
In bürgerlichen Regionen wie Tirol präsentieren sich die Grünen eher wie das bessere Schwarz als das neue Rot.
Essay
neue Rot. Da bestimmen dann mehr die Figuren der Spitzenkandidaten, in welche Schublade die Liste gerät. So scheint der gefühlte Linksruck nach Georg Willi zwar sicher, aber dessen Bandbreite zwischen Gebi Mair und Ingrid Felipe doch sehr groß.
3
TSB
Piraten 1
FPÖ
Ru di
3
Für Innsbruck 9
1
ÖVP 9 Grüne 8
Gelb-Grün und Schwarz-Rot Aus genau diesem Grund schrillen die Alarmglocken bei der VP so laut, dass Für Innsbruck die erfolgreichere Variante einer Volkspartei sein könnte, deren Name immer deutlicher im Widerspruch zu ihrer Wirkung steht. Sogar mit 50 Prozent mehr Stimmen als 2006 und seit 1989 erstmals wieder als stärkste Liste in der Stadt verfügt sie bloß über knapp 11.000 Wähler. Nur wenige Hundert mehr als Für Innsbruck. Das könnte ihr gleichgültig sein, so lange die ZweiFirmen-Strategie mit VP und FI funktioniert. Diese aber scheint insbesondere durch Christine Oppitz-Plörer in Gefahr, die vor der Bürgermeister-Direktwahl signalisierte, dass Gelb-Grün-Rot auch ohne Schwarz die Mehrheit hat.
Vierer- statt Dreierkoalition. Wenn diese in alten Kategorien deutliche Richtungsansage ausgerechnet durch den am klarsten links beleumundeten Part konterkariert wird, ist endgültig jegliche ideologische Kategorie hinfällig. Der rote Pakt mit Schwarz entsteht aus dem Kalkül des besseren Machterhalts in einem Block gegen das bereits früher beschlossene gelbgrüne Bündnis. Damit bringen justament die Sozialdemokraten auch die Freiheitlichen wieder ins Spiel. Denn mit deren Varianten von August Penz bis Rudi Federspiel hat lediglich Christine Oppitz-Plörer eine Koalition ausgeschlossen. Von VP-Konkurrent Christoph Platzgummer fehlt eine solch klare Distanzierung. Da aber die SP selbst in keinem Bündnis mit blauer Schattierung vorstellbar ist, kann ihre – bei Redaktionsschluss dieses 6020 verkündete – Einigung mit der VP nur eines bedeuten: Sie will eine Vierer- statt der Dreierkoalition ohne Schwarz erzwingen. Ausgerechnet der rote Erzrivale sorgt dafür, dass Schwarz in Innsbruck auf jeden Fall an Bord bleibt.
Acht Parteien im Landtag? Erklärbar wird dieses städtische Ränkespiel erst durch die größere Perspektive auf das Land. Dort herrscht wie eh und je Schwarz-Rot. Aber ohne Not – 2008 wären sich für die Volkspartei auch ZweierKoalitionen mit Fritz Dinkhauser, den Grünen oder den Freiheitlichen ausgegangen. SPÖVP in umgekehrter Reihenfolge entspricht aber am besten der jeweiligen bundespolitischen Parteiräson und – vor allem – der lieben Gewohnheit der handelnden Personen. So wie Günther Platter und Hannes Gschwentner, die gelernten Polizisten und gewesenen Bürgermeister von Zams und Kundl miteinander können, soll auch in Innsbruck wieder regiert werden. Als Bollwerk gegen all das Neue und dazu zählt für beide immer noch und vor allem: Grün. Da sind sie sich einig mit ihren schwarzroten StadtHaltern Christoph Platzgummer und Ernst Pechlaner.
SPÖ 6 Mandatsverteilung im Innsbrucker Gemeinderat (Gesamt: 40)
Auch auf Landesebene wird 2013 wohl keine Zweierkoalition zur Mehrheitsbildung ausreichen. Rien ne va plus – so oder so Der Bürgermeisterin muss dies letztlich mehr Recht sein, als ihr lieb ist: Denn erst eine VP in der Koalition sichert das kommunal wichtige Band zum Land. So lange dort die Verhältnisse bleiben, wie sie sind. Denn bei der Tirol-Wahl 2013 wird die Angebotsvielfalt ähnlich groß wie in Innsbruck 2012. Allein die Schwarzwurzler werden mit Volkspartei, Fritz Dinkhauser, Fritz Gurgiser und wahrscheinlich so etwas wie Für Tirol zumindest vier Listen stellen, die alles andere als voll kompatibel wirken. Dazu noch Grüne, Freiheitliche, Piraten und das – eventuell schon durch Frank Stronach erstarkte – BZÖ. Abgesehen von allfälligen Liberalen und Kommunisten treten dann zumindest acht Gruppierungen mit realen Mandatschancen an. Das aber heißt, dass auch im Land wohl keine Zweierkoalition zur Mehrheitsbildung ausreicht. Da Grün mit Blau aber sicher nicht kann, ist eine Allianz von Schwarz und Rot der beste Ausweg für beiderseitigen Machterhalt. Sie bringen zwar auf allen Ebenen kaum etwas weiter, aber ohne sie soll es heißen: Nichts geht mehr. Rien ne va plus – in Stadt, Land und Bund. q
27
MEINUNG 10 DINGE, DIE DIE WELT (IN DIESEM MONAT) NICHT BRAUCHT:
1 Menschen, die alles, was Armin Wolf 6 sagt/tut/twittert/facebookt, toll finden 7 2 chronische „Mahlzeit“-Wünscher 8 3 weiße Jeans 4 Absätze tragen und keinen Schritt gehen können 5 Polterwochenenden
der Geruch von Selbstbräuner LOL dumme Quizfragen bei Fernsehgewinnspielen
9 „Guten Morgen“-Statusmeldungen 10 Ketchup mit Stevia
Politik trifft FB Von Barbara Wohlsein • bwohlsein@6020stadtmagazin.at
Der Innsbrucker Wahlkampf hatte viele Besonderheiten – vor allem, weil er erstmals aktiv auf Facebook stattfand.
W
ahlkampf in Zeiten von Facebook ist seltsam. Nachdem Menschen generell dazu neigen, zuerst zu posten und dann zu denken, offenbart so ein Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlkampf deutlich mehr, als man überhaupt wissen will. Bereits im Feber eine Event-Einladung zum Urnengang zu bekommen, ist ja durchaus lustig und demokratiefördernd. (Vielleicht hätten diese Einladung mehr Innsbrucker zugeschickt bekommen sollen?) Mitte März fingen die werten FacebookFreunde dann an, Politiker, Fanseiten und Statusmeldungen zu mögen. Bei manchen waren die Sympathiebekundungen logisch, bei vielen hatte man eh schon geahnt, wo sie ihr Kreuzerl machen, bei anderen dachte man sich: Okay, dem geh ich in Zukunft lieber aus dem Weg. Während man in alltäglichen
Gesprächen nur ungern erwähnt, welcher politischen Partei man in der Abgeschiedenheit der Wahlkabine seine Unterstützung gibt, scheint es auf Facebook seltsamerweise kaum einen Unterschied zu machen, ob man eine neue Band, ein Urlaubsfoto oder die Wahlkampftour von Politiker XY mag. Zu den amüsanten Aspekten des Facebook-Wahlkampfs zählte die Verbreitung von peinlichen Kandidaten-Videos und an-
deren Anbiederungsversuchen mit der jungen Wählerschaft. Eine Wohltat waren auch die gewohnt geistreichen Postings von Treibhaus-Chef Norbert Pleifer, der an seiner politischen Präferenz zwar keine Zweifel ließ, aber mit Wortwitz und dem besten Wahlkampfplakat seit langem punktete. Einer Werbeagentur müsste man dafür viel, viel Geld bezahlen. Spaß hin oder her: Am Wahltag war dann doch jeder froh, dass auf Facebook jetzt wieder die Belanglosigkeiten regieren. P. S. Dass eine FB-Userin kurz nach der Stichwahlentscheidung ihren Frust darin äußerte, Newsticker-Meldungen im Minutentakt mit Übelkeitsbeschwerden („Ich kotz gleich“, „Würg“) zu kommentieren, fällt wohl auch eher in die Kategorie „zuerst gepostet, dann nachgedacht“. Aber wie sagt man so schön: wenn’s hilft. q
hosted by Unique Locations
PROGRAMM: Sa. 12.5.
THE WAZ EXPERIENCE r! TOM RELAY bei Schรถn- und Schlechtwette
Fr. 18.5.
MONO MODE
den ganzen Sommer!
Sa.19.5.
HANNES BAUMANN (SCHI SCHI) Do. 24.5.
JUDGE REINI & STEFAN FAUST
Terrasse Eingang West
Fr. 25.5.
DIGIT AL (THE BEAT CEPS) Sa. 26.5.
DJ BADSPIN (GOALGETTER) Do. 31.5.
DJ AUDIOMAT my Indigo DEZ: Amraser-See-Straร e 56a, 6020 Innsbruck WWW.DEVCON5.CC
Parkplatz immer geรถffnet!
DIE TT PRÄSENTIERT: BLOC MASTER BOULDER WORLDCUP Donnerstag, 17. bis Samstag, 19. Mai 2012, Marktplatz Innsbruck Finale Damen und Herren, Samstag, 19 Uhr
www.tt.com Im Rahmen des 8. MAMMUT Blocmaster kämpfen die besten Kletterer der Welt erstmals am Fuße der Nordkette um entscheidende Punkte im Boulder-Weltcup. Neben den sportlichen Höchstleistungen der Boulder-Weltelite steht beim Boulder Festival vor allem der Spaß am Klettersport für die ganze Familie im Vordergrund. Der Eintritt ist an allen drei Tagen frei! Nähere Infos unter www.tt.com und www.blocmaster.com Die Tiroler Tageszeitung wünscht Ihnen viel Spaß!
MARKET ZAHLEN, BITTE!
Tiroler Tourismus: rekordverdächtiger Winter und ein Sommer mit besten ausichten
3,5
D
eutschland bilanziert in der Wintersaison 2011/2012 mit deutlichen Gewinnen bei Ankünften (plus 5,9%) und bei Nächtigungen (plus 1,3%). Gäste aus Österreich verbrachten mit Steigerungen bei Ankünften (plus 6,1%) sowie Nächtigungen (plus 7,4%) deutlich öfter ihren Winterurlaub in Tirol.
Europaweite Steigerung, Rückgang bei Gästen aus Polen und Dänemark. Teilweise starke Zuwächse sind zudem aus Großbritannien, Russland, Tschechien, Frankreich, Italien und der Schweiz zu registrieren. Starke Nächtigungsrückgänge gab es nur bei Gästen aus Dänemark (minus 6,2%) sowie Polen (minus 8%). Zu den Gewinnern der bisherigen Wintersaison zählen die 5/4-Stern-Betriebe mit einem Plus von 3,5 Prozent bei den Nächtigungen.
© TIROL WERBUNG
Mit rund 23,3 Millionen Nächtigungen und 4,76 Millionen Ankünften wurden in der vergangenen Tiroler Wintersaison von November bis März deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Für die kommende Sommersaison sind die heimischen Touristiker optimistisch.
So viele Tonnen Abfall sammelten 195 Innsbrucker im rahmen eines Freiwilligendienstes bei der Innuferreinigung 2012. Gefunden wurde so einiges auf dem 30 Kilometer langen reinigungsmarsch im Gebiet in und um Innsbruck: Neben 1.450 kg haus- und Sperrmüll (Windeln, Textilien, Teppiche, Matratzen, ...) wurden 550 kg Verpackungen (Metall, Kunststoff, Karton, Glasflaschen, …) sowie rund 650 kg haushaltsschrott (Liege- und Klappstühle, Griller, Töpfe, ...) vom Innufer entfernt. auch 15 Fahrräder, 25 einkaufswägen, ein Kühlgerät, vier bildschirmgeräte, vier autoreifen und drei christbäume konnten aufgeräumt werden.
Rekordsommer 2011, beste Aussichten 2012. Anlässlich der ITB 2012, der weltgrößten Tourismusmesse, zeigten sich die deutschen Reiseveranstalter optimistisch: Die Nachfrage nach Alpenurlauben steige weiter an. Schon in der Sommersaison 2011 konnte der Tiroler Tourismus eine sehr zufriedenstellende Bilanz ziehen: Mit knapp 4,5 Millionen Ankünften zwischen Mai und Oktober 2011 ging die beste Sommersaison – gemessen an den Gästeankünften – in der Geschichte des Tiroler Tourismus zu Ende. Für die Sommersaison 2012 liefert eine aktuelle Befragung der Wirtschaftskammer Tirol optimistische Daten: Für 85 Prozent der befragten Tiroler Betriebe sind die Aussichten und Erwartungen an die bevorstehende Sommersaison gleich oder sogar besser wie für den Sommer 2011. q
ZITAT
„Die Seilbahnen sind Innovationstreiber!“ projektleiterin birgit pikkemaat vom Innsbrucker Institut für innovativen Tourismus bei der präsentation des neuen Innovationsführers der Standortagentur Tirol. Ideen, die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbetriebe betreffend gebe es genug. Ziel des Innovationsführers solle sein, „Defizite am strukturierten umgang mit den Ideen“ auszugleichen und Touristiker über die präsentation bereits umgesetzter innovativer projekte zu motivieren.
ivb.news
Mobilität – Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe informieren. Ab Seite 46
preisgekrönter Speck Mit insgesamt 39 Medaillen – davon 29 in Gold – wurde HANDL TYROL bei den heurigen Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtsgesellschaft (DLG) für seine Fleisch- und Wurstprodukte ausgezeichnet.
U
nter den mit Goldmedaillen prämierten Produkten finden sich Klassiker wie der Tiroler Schinkenspeck, das Tiroler Kaminwurzerl, der neue Tiroler Almbraten natur oder die neue Tiroler Almwurst original. Bei der DLG-Qualitätsprämierung werden die Parameter Produktoptik, Aussehen, Farbe, Farbhaltung, Zusammensetzung, Konsistenz, Geruch und Geschmack bewertet. q
Olympia-Wohnungen mit digitalen IVbFahrplananzeigen übergeben
D
ie 13 Gebäude für die 1. Olympischen Jugendwinterspiele in der Innsbrucker General-Eccher-Straße sind inzwischen vollständig an die neuen Bewohner übergeben worden. Digitale IVB-Fahrplananzeigen in jedem Stiegenhaus informieren ab sofort BewohnerInnen in Echtzeit über die IVB-Busverbindungen.
Infos zum neuen Olympischen Dorf O3: Bauvolumen: 61,7 Millionen Euro Ankaufspreis der Liegenschaft: 14,1 Millionen Euro. Wohnungen: Insgesamt 444 Einheiten, davon 260 Mietwohnungen, 55 subjektgeförderte und 14 frei finanzierte Eigentumswohnungen, 53 betreute Wohnungen der ISD und 62 Mietkaufwohnungen. q
bücher auf vier rädern 6020 und Four Seasons Travel verlosen:
2 Hin- & Retourtransfers Innsbruck – Flughafen München KW: „reise“, einsendeschluss: 4. 6. 2012 rechtsweg ausgeschlossen, keine barablöse
6020
Karl-Kapferer-Straße 5 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at
Seit April bieten die vier Innsbrucker Tyrolia-Filialen zusammen mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben einen neuen Kundenservice an: Die Tyrolia-Buch-Box, die Bücher-, Papier- und Schreibwaren-Einkäufe direkt nach Hause liefert.
D
ie Tyrolia-Buch-Box kann montags bis freitags bis 14 Uhr, ab einem Einkaufswert von 35 Euro und bis zu einem Gewicht von 25 kg bestellt werden. Die Lieferung erfolgt mit einem Lieferauto der IVB am selben Tag zwischen 15 Uhr und 17 Uhr gegen eine Gebühr von fünf Euro. Ab einem Einkauf von 75 Euro ist die Zustellung kostenlos. Bestellt werden kann in den Filialen, per Mail oder Telefon. q
© GERHARD BERGER
Gewinnspiel
Die Männer hinter der Idee: Markus renk, Tyrolia Verlagsbuchhandlung (li.) und IVbGeschäftsführer Martin baltes.
© PLENK
Die einreichung der jungen architektin DI Susanne plenk, die „den Inn als Stadtraum in Innsbruck“ etablieren will. Der Stadt soll damit der Zugang zum Wasser erleichtert werden.
erfolg für baustellenaktion im SILLparK
M
it dem Aufruf „Zeig’ der Stadt dein Projekt“ forderte der SILLPARK kreative Tiroler Köpfe auf, unterstützungswürdige Projekte einzureichen, die später auf der riesigen Baustellenfassade im 2. Stock des Einkaufscenter präsentiert werden sollten. 33 Projektvorstellungen nahmen teil, die Themen variierten von sozialen Hilfsprojekten über Weltraumforschung, Roboter-Labors und einer Theaterinszenierung. q
Gewinnerprojekte ausgestellt. Aus den eingereichten Projekten wurden vier Gewinnerprojekte gekürt, die seit Ende April im SILLPARK ausgestellt sind. Eine Übersicht über alle Einreichung findet sich auf www.sillpark.at/deinprojekt.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG (RLB Tirol) hat 2011 ihr Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 6,58 Millionen Euro auf 24,21 Millionen Euro gesteigert.
D Tiroler Ideen im Netz
er Sprecher des Vorstandes der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG Hannes Schmid (Foto links) und Vorstandsdirektor Reinhard Mayr sind stolz auf die positive Bilanz der RLB Tirol AG 2011. „Obwohl wir die herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie auch die strengeren gesetzlichen Eigenkapitalerfordernisse und Überreglementierungen zu schultern haben, unterstreichen diese Zahlen eindrucksvoll, dass sich die Tirolerinnen und Tiroler auf Raiffeisen verlassen können.“ q
Seit April 2012 ist der Tiroler Ideenkanal online. Bis zum 31. Mai können dort Ideen und Beiträge mit gesellschaftlicher Relevanz präsentiert werden. nter www.ideenkanal.at werden innovative Ideen gesucht, die zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen in Tirol beitragen. Bis zum 31. Mai 2012 können dort Ideen mit maximal 300 Zeichen formuliert werden, ab 1. Juni 2012 wird online abgestimmt. Eine Experten-Kommission wählt schließlich die fünf überzeugendsten Projekte aus, die mit 1.500 Euro prämiert und in so genannten Ideencamps an eine konkrete Umsetzung herangeführt werden. q
Die Nachhilfe
Theresia Glugovsky
rt en äh ahr J
se Be it w 23
U
© RLB TIROL AG/FORCHER
rLb Tirol zieht positive bilanz für 2011
Mehr Wissen, M ehr C hanCen .
I ndividuelle Betreuung Ihres Kindes Q ualifizierte u. erfahrene NachhilfelehrerInnen innsbruCk, Salurner Str. 18, 0512 / 570557 hall, Stadtgraben 1, 05223 / 52737 sChWaz, Münchner Str. 46, 05242 / 61077
Wörgl, Speckbacherstr. 8, 05332 / 77951 Telfs, Obermarktstr. 2, 05262 / 63376 WWW
. s C h u e l e r h i l f e . aT
a1-Shop expertentipp Stefan Lorenz • A1-Franchisepartner
hilfe auf dem Weg zum eigenen unternehmen Das Land Tirol legt die „Broschüre über selbstständige Gewerbeausübung“ in aktualisierter Version neu auf.
Die neuen SmartG phone-Tarife im a1 Shop: Wer smart ist, kennt keine Grenzen!
J
eder nutzt sein Smartphone oder Handy anders und benötigt daher auch einen anderen Tarif. Im A1-Shop gibt es daher für den Gelegenheit s sur fer ebenso ein passendes Angebot wie für den BlackBerry-Fan, so wie auch für den Smartphone-Einsteiger. A1 Smart 1, A1 Smart 2 und A1 Smart 3 bieten alles, was man fürs Smartphone braucht und das bereits ab 19,90 Euro monatlich. Unlimitiertes Datenvolumen bei allen neuen A1 Smart-Tarifen sorgt für volle Kostenkontrolle. Einzigartig in Österreich ist auch der A1 Smart Unlimited: ohne Limit SMS versenden und telefonieren sowie 100 Minuten ins EU-Ausland, 100 Minuten aus dem EU-Ausland nach Österreich und 100 MB Datenvolumen für Roaming um 59,90 Euro monatlich nutzen. Bei allen neuen Smart-Tarifen ist das BlackBerry-Service natürlich inkludiert. Und wer noch schneller unterwegs sein möchte: Mit dem passenden Smartphone und der A1 LTE SpeedOption sind bis zu 50 Mbit/s möglich, für die ersten LTE-Smartphone-Neukunden sogar 24 Monate gratis. Und bei Erstanmeldung vom 2. 5. – 31. 5. bekommen Sie auch noch das Aktivierungsentgelt in Höhe von 49,90 Euro geschenkt. q A1-Shop Cyta Völs A1-Shop Innsbruck, am Landhausplatz A1-Shop Kitzbühel
rundlegende Informationen über den Gewerbezugang, die Gewerbeanmeldung online sowie europarechtliche Aspekte und Betriebsanlagengenehmigung werden in der Broschüre genauso angeboten wie ein Überblick über die wichtigsten Förderungen des Landes Tirol für Jungunternehmer. Eine Auflistung der Kontaktdaten von Behörden und Ansprechpersonen rundet das Angebot ab. Die Broschüre ist online unter www.tirol.gv.at/ gewerberecht abrufbar und liegt bei allen Bezirkshauptmannschaften auf. q
VIKING im umsatzplus Der Gartengerätehersteller aus Langkampfen konnte seinen Umsatz 2011 um 23 Millionen Euro auf mehr als 133 Millionen Euro steigern. Das entspricht einem Wachstum von rund 21 Prozent.
D
as Unternehmen steigerte den Stand der Mitarbeiter im vergangenen Jahr um knapp elf Prozent auf 297, die Bilanzsumme stieg um 17 Prozent auf fast 85 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag 2011 bei 61 Prozent. Der Exportanteil des Unternehmens blieb mit 97 Prozent unverändert hoch. Durch die positive Entwicklung in den vergangenen Jahren sowie gute Perspektiven für die Zukunft entschied
sich der Tiroler Gartengerätehersteller weiter auszubauen. Großzügige Halle. 2012 werden auf einer Nutzfläche von ca. 16.000 Quadratmetern neue Flächen für zusätzliche Montageeinheiten, ein neues Produktionslager, Werkstätten für Muster- und Betriebsmittelbau sowie die Lehrlingsausbildung und Büroflächen entstehen. q
© IDEALTOURS
Drei neue Wohlfühlbüros Mit einem Investitionsvolumen von rund 150.000 Euro hat Idealtours die Standorte Wattens, Schwaz und Brixlegg an moderne Standards angepasst.
B
eratungsinseln mit viel Intimsphäre, ausreichend Platz für ein Beratungsgespräch, Raum, um sich mit einer Tasse Kaffee zurückzuziehen und die vorgeschlagenen Reiseziele noch einmal zu überdenken: So präsentieren sich die neuen Idealtours-Wohlfühlreisebüros, die genauso zur positiven Aufbruchstimmung beim Reiseveranstalter passen, wie die
gerade veröffentlichten Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres: Idealtours erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011 rund 20 Millionen Euro. Das erfolgreichste Urlaubsangebot war der „Vitalurlaub“ mit 18 Prozent des Gesamtumsatzes gefolgt vom „Erlebnis & Kultur“-Urlaub mit 17 Prozent. Insgesamt konnte Idealtours 2011 mehr als 32.600 Kunden betreuen. q
auszeichnung für eine einkaufstasche ©M
PRE
IS
D
ie MPREIS-Fairtrade-Stofftasche „Liebe geht durch den Wagen" – designt von Johanna Mölk – wurde bei den European Design Awards 2011 im Bereich "Packaging Miscellaneous" neben drei weiteren Arbeiten nominiert. Die internationalen Preisträger werden der Öffentlichkeit in einem Buch präsentiert. q
Grundbildung gratis! Seit dem Sommersemester 2012 kann die Grundbildung – Lesen, Schreiben und grundlegendes Rechnen für Erwachsene – in Tirol ohne Selbstbehalt besucht werden.
S
eit der Einführung des Grundbildungskurses 2008 haben rund 300 Erwachsene Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, etwa 90 sind derzeit gerade dabei. Die Grundbildung kann tirolweit an den Volkshochschulen besucht werden, ein eigenes Grundbildungstelefon informiert unter der Telefonnummer +43 (0) 650 / 41 53 303 q
Förderung für Lehrlinge und Studierende
Z
um dritten Mal stellt das Land Tirol Lehrlingen und Studierenden aus technischen Berufen 100 Ausbildungsschecks zu je 2.000 Euro zur Verfügung. Alle, die 2011 ihre Ausbildung begonnen haben, können um diese
Unterstützung ansuchen. Die Vergabe erfolgt durch eine Bewertungskommission. Bis zum 30. 6. 2012 können Auszubildende aus den Berufsrichtungen Mechatronik, Maschinenbautechnik, Elektrobetriebstechnik mit Pro-
zessleittechnik, Elektro-Installationstechnik mit Bus- und Prozessleittechnik und Maschinenmechanik um die Förderung ansuchen. Infos unter: www.tirol.gv.at/arbeitsmarktfoerderung q
35
Die Macht der buchungsportale nimmt zu
Wiederverwendung: der Trend des 21. Jahrhunderts
Bereits 27 Prozent der Hotelaufenthalte in Österreich, Deutschland und der Schweiz werden elektronisch gebucht. Dabei wird ein Umsatz von mehr als 7,6 Milliarden Euro erzielt.
Das EU-Project CERREC forciert den Auf- und Ausbau von regionalen Wiederverwendungsnetzwerken. Im Rahmen von CERREC soll in den nächsten Jahren auch in Tirol der stetig wachsende Müllberg reduziert werden.
D
er größte Teil des Online-Vertriebs läuft mit 19 Prozent über Online Travel Agencies wie HRS.de mit Tiscover.com, Hotel.de bzw. Booking.com. Der Anteil der Echtzeitbuchungen auf der eigenen Website der Hotels liegt im Durchschnitt für alle drei Länder bei 5,5 Prozent, Buchungen per Telefon, Brief, Fax und der Verkauf über Tourismusverbände und Reisebüros sind rückläufig. q
D
as Prinzip der Wiederverwendungsnetzwerke besteht darin, gebrauchte, noch gut erhaltene oder nur geringfügig defekte Gegenstände wie Elektrogeräte, Möbel, Kleidungsstücke, Sportgeräte oder Hausrat zu sammeln. Danach sollen sie von sozialökonomischen Betrieben wiederaufbereitet und zu einem leistbaren Preis verkauft werden. In Tirol wird in den nächsten drei Jahren im Zuge von CERREC das Pilotprojekt
Quelle: Umfrage von Österreichischer Hoteliervereinigung (ÖHV), Hotelverband Deutschland und hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders. Insgesamt haben mehr als 1.400 Hotels daran teilgenommen.
„Re-Use Netzwerk Tirol“ aufgebaut. Die Ziele: Entlastung der Umwelt durch die Verlängerung der Produktlebensdauer von Geräten, Schonung der Ressourcen, Schaffung neuer Arbeitsplätze (green jobs) und günstiger Einkaufsmöglichkeiten. Koordinatorin von „Re-Use Netzwerk Tirol“ ist die ATM (Abfallwirtschaft Tirol Mitte), die ab sofort gemeinsam mit dem Land Tirol, dem AMS Tirol und dem Innsbrucker Ho & Ruck an funktionierenden Konzepten arbeitet. q
Fortschritt in der Suchtforschung An der Medizinischen Universität Innsbruck wurden wichtige Ansatzpunkte zur Therapie drogenabhängiger Menschen gefunden: Im Rahmen ihrer vorklinischen Studien hat die Suchtforschungsgruppe von Prof. Gerald Zernig und Prof. Alois Saria eine Möglichkeit entdeckt, das Suchtgedächtnis positiv zu beeinflussen.
D
rogenabhängige Menschen könnten schon bald profitieren: Bereits seit mehreren Jahren beschäftigen sich Wissenschafter der Abteilung für Experimentelle Psychiatrie Innsbruck mit den Strukturen im Gehirn, die für die Abhängigkeit von Suchtmitteln verantwortlich sind. Auf Basis der neuesten Erkenntnisse könnte eine pharmakologische Suchttherapie entwickelt wer-
den, die es ermöglicht, das Suchtgedächtnis zu beeinflussen. Die zu entwickelnden Medikamente sollen die in der Psychotherapie von Abhängigen angestrebte Veränderung medikamentös unterstützen. Eine große Herausforderung, denn auch Jahre nach Beendigung des Drogenmissbrauches ist die Abhängigkeit der Betroffenen im sogenannten Suchtgedächtnis gespeichert. q
Die Tiroler Wirtschaft wieder zuversichtlich Erwartungen, Exporte und Personalplanung sind im Plus
L
S
eit dem Jahr 2005 wurden auf Österreichs Straßen laut VCÖ 111 Kinder getötet. Das Verwenden von Sicherheitsgurten für Kinder stand deshalb im Mittelpunkt der aktuellen Sicherheitskampagne der Tiroler Versicherung. „Jedes zweite bei einem Autounfall getötete Kind könnte noch leben, wenn es im Auto richtig gesichert worden wäre“, rich-
arbeitslosigkeit in Tirol steigt Bei einem prognostizierten Stand von 294.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 5.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 25.392 vorgemerkten Arbeitslosen betrug die Arbeitslosenquote in Tirol im April 8 Prozent (April 2011: 7,4 Prozent).
I
n Tirol kam es im April 2012 zu einem Zuwachs der Arbeitslosigkeit. Im Jahresvergleich war ein Plus von 2.360 Personen oder plus 10,2 Prozent zu verzeichnen. In Österreich ist die Arbeitslosigkeit um 15.519 Personen oder plus 6,6 Prozent gestiegen. Quelle: AMS Tirol q
Das recycelte Olympia
TIR
OL
teten die Vorstände der Tiroler Versicherung, Walter Schieferer (im Fond rechts) und Franz Mair, am „Tag der Sicherheit“ einen Appell an die Erwachsenen. Die Tiroler Versicherung verteilt daher 2.500 bunte „Gurtabsorber“, die den Tragekomfort bei Kindern verbessern soll. Die ersten Gurtabsorber testeten Laura und Mario Pranger, die von ihren Eltern Karin und Slalom-Weltmeister Manni Pranger begleitet wurden. q
©
Mehr Sicherheit
SH
OP
© WALTER MAIR
aut neuestem TOP-Tirol-Konjunkturbarometer schöpfen die Tiroler Unternehmen wieder Zuversicht. Der Geschäftsklimawert (als Mittelwert von aktueller Lage und Erwartung) ist seit Dezember um elf ProzentPunkte gestiegen. Die vielfach negativen Erwartungen bezüglich Auftrags- und Geschäftslage der Unternehmen haben sich dank stabiler Geschäftslage nicht erfüllt. WK-Präsident Jürgen Bodenseer zitiert aus dem aktuellen TOP-
Tirol-Konjunkturbarometer: „Stabil bedeutet nicht, dass die Unternehmen gerade Bäume ausreißen: 34 Prozent beurteilen die Geschäftslage aktuell als gut, 61 Prozent als zufriedenstellend und fünf Prozent sprechen von schlechten Geschäften. “ Der TOP-Tirol-Konjunkturbarometer ist ein Befragungsinstrument der Wirtschaftskammer Tirol. Drei mal pro Jahr werden 500 Tiroler Leitbetriebe angeschrieben und um ihre Bewertung zur aktuellen und zukünftigen Geschäftslage gebeten. q
Innsbruck-2012-Werbemittel starten ein zweites Leben als trendige Alltagsutensilien.
V
om Federpenal über die Geld- und Handytasche bis hin zum Liegestuhl: Jugendliche der Produktionsschule LEA in Wörgl gestalten aus den Vliesbannern und Fahnen von Innsbruck 2012 praktische Utensilien für den Alltag. Der gemeinnützige Verein ISSBA fertigt aus dem Bannermaterial praktische Einkaufs-, Bade-, Akten- und Laptoptaschen. „Unsere handgefertigten Recyclingtaschen aus den Innsbruck2012-Planen sind praktisch, vielfältig einsetzbar und noch dazu unverwechselbare Einzelstücke“, so ISSBA-Geschäftsführer Thomas Jascha. Verkauft werden die Taschen und Alltagsutensilien exklusiv im Tirol Shop Innsbruck und online unter www.tirolshop.com sowie beim Verein ISSBA, bei den TISÖB-Partnern und bei der Produktionsschule LEA in Wörgl. q
37
Frühlingsgefühle mit Four Seasons Travel Pünktlich, bequem und garantiert günstiger als alle anderen Reisevarianten – Four Seasons Travel bringt Sie ab 48 Euro zum Flughafen München oder retour bzw. ab 39 Euro zum Airport Salzburg.
Oliver Dold, GF Four Seasons folgen, um sich mit Four Seasons Travel einen zu zwitschern und Spaß zu haben an unserem Blog. Like it? Like it!
„Was Ihr wollt“
D
er Wonnemonat Mai macht Lust auf Urlaub, deshalb haben wir das Grün der Natur gleich auf unsere neue Homepage geholt: Schauen Sie selbst und sagen Sie uns, wie Ihnen der neue Auftritt des TirolTaxis gefällt. Ihre Meinung ist uns wichtig, deshalb starten wir ab Juni eine große Feedback-Aktion, natürlich anonym. Nach jeder Onlinebuchung bekommen Sie einen kleinen digitalen Fragebogen. Wer es lieber persönlich mag, kann uns die Antworten auch gleich im Auto geben. Wir freuen uns über jedes Statement, denn es dient der stetigen Qualitätsverbesserung unseres SERVICES – und den schreiben wir seit 30 Jahren ganz groß.
„Wie es Euch gefällt“ Lange vor Facebook hatte schon William Shakespeare eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie soziale Netzwerke optimal funktionieren: Er schickte Orlando und Rosalind in den Wald, wo sie fleißig Briefe schrieben, Freunde sammelten und sich mit den Schäfern einen zwitscherten, so die leicht verkürzte Variante des Klassikers. Als technikverliebte Tiroler haben wir davon eine eigene Version kreiert, mit einem großen Hauch von Romantik, wie die Motive unserer neuen Homepage zeigen. Dort finden Sie alle vertrauten Logos um direkt mit uns in Kontakt zu treten. Wir freuen uns schon riesig, wenn Sie schon bald auf Facebook zum Freundeskreis zählen, uns auf Twitter
Noch einmal William. Dieses Stück dreht sich um die Irrungen und Wirrungen der Identität und da möchten wir britisch diskret festhalten: Es gibt nur ein Tirol-Taxi, das offiziell in Kooperation mit der Tirol Werbung den Shuttle-SERVICE von Tirol zu den Flughäfen in München, Salzburg, Bozen und natürlich Innsbruck organisiert: Das sind die Silberpfeile von Four Seasons Travel, seit 30 Jahren im Transfer-Geschäft, seit 30 Jahren mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir sind ungeschlagen im Vergleich mit der Bahn oder dem privaten Pkw und ökologisch auf der Höhe der Zeit: Dank modernster Dieseltechnik und Erdgasnutzung reduzieren wir den ökologischen Fußabdruck unserer Fahrgäste auf ein Minimum. So starten wir mit guten Gefühlen in den Frühling, das wollen wir alle und das gefällt auch allen. Like it? Like it! q
Info
Telefon +43/(0)512/584157 oder im Internet unter www.tirol-taxi.at
Zukunfts-Wettbewerb: Studenten entwickeln Smartphones von morgen An 15 Universitäten in Europa, darunter auch dem Management Center Innsbruck, entwickeln Studenten kreative Ideen rund ums Thema Smartphone – mit hohem Potenzial zur realistischen Umsetzung.
D
er Wecker klingelt zum dritten Mal. Peter hat schon wieder verschlafen. Er springt aus dem Bett, zieht sich an und packt schnell seine Sachen für die Uni. Doch wo ist nur sein Mobiltelefon? Ein kurzer Pfiff und aus der Jackentasche kommt die erlösende Antwort: Das Handy hat den Tonfall des Besitzers erkannt und gibt ihm durch akustische Signale zu verstehen, wo es sich versteckt. Solche und ähnliche Ideen entstehen bei „The Tomorrow Talks“, einem internationalen Video-Contest, bei dem es um Innovationen auf dem Smartphone-Markt und das beste Android-User-Erlebnis der Zukunft geht. Überwältigende Ergebnisse. Der Innovationswettbewerb setzt dabei nicht nur auf kreative Köpfe von 15 europäischen Universitäten, sondern auch auf die Unterstützung von HTC, einem der weltweit führenden Hersteller und Designer von mobilen Innovationen. Schon jetzt wurden unzählige Ideen entwickelt und mittels Videopräsentation eingereicht. Und die Ergebnisse sind überwältigend: Da gibt es Avatare, die das Mobiltelefon verlassen und mit den Avataren anderer Nutzer in der Realwelt interagieren oder
Smartphones, die als Computermäuse eingesetzt werden mit integrierten Feuerzeugen. 30 Ambassadors. Unterstützt wird das Team bei der Umsetzung ihres Wettbewerbs von 30 Ambassadors, die für die Promotion des Contests verantwortlich sind und dabei erste Einblicke in die Welt
der Open Innovation und des On-CampusMarketing sammeln können. „Ich bewerbe den Wettbewerb an meiner Uni, verteile Informationen zu relevanten Veranstaltungen und lade so viele Studenten wie möglich ein, an diesem einzigartigen Projekt teilzunehmen“, sagt Katarzyna Wieczorek von der polnischen Jagiellonen Universität in Krakau. q
Mitmachen und gewinnen! Unter www.thetomorrowtalks.com und www.facebook.com/thetomorrowtalks kann derzeit über die Ideen abgestimmt werden. Die nationalen Gewinner werden ihre Ideen dann am 29. Juni live im Management Center Innsbruck präsentieren. Jeder Facebook-Fan von The Tomorrow Talks kann an einem Gewinnspiel teilnehmen. Wöchentlich werden zwei HTC Smartphones der neuesten Generation verlost. Dem Gewinner des Hauptpreises winkt die Übernahme seiner Mietkosten für ein Jahr im Wert von bis zu 12.000 Euro.
39
Inflation frisst einkommenszuwächse Natürlich ist es schön, wenn sich die Summe am Lohnzettel von Jahr zu Jahr erhöht und man meint, es wäre nun finanziell etwas mehr Luft nach oben. Leider kann dieser Eindruck täuschen. Denn wie die aktuellen Statistiken zeigen, wird der Einkommenszuwachs von der Inflation aufgefressen: Die Menschen können sich immer weniger leisten. Euro Jahresnettoeinkommen verdienten sie pro Jahr im Schnitt 3.260 Euro mehr als die Tiroler. Das Jahresnettoeinkommen stieg in Tirol von 2009 auf 2010 um durchschnittlich 155 Euro, das ist eine Zunahme von 0,88 Prozent. Da aber im selben Zeitraum die Inflation 1,9 Prozent betrug, kam es in Tirol zu einem realen Einkommensverlust von 1 Prozent.
© DMITRY ERSLER/FOTOLIIA.COM
Realer Einkommensverlust
P
räsident der AK Erwin Zangerl: „Wir verlangen Ausgleichszahlungen für die Lasten, die die Tiroler Arbeitnehmer durch das teure Wohnen, den Verkehr, das Leben und die niedrigen Einkommen in unserem Land täglich erleiden müssen. Die Tiroler Arbeitnehmer leisten das gleiche für den Staat und können sich weniger leisten als die Bewohner anderer Bundesländer.“
Jede neu erscheinende Einkommensstatistik untermauert seit Jahren aufs Neue: Die Tirolerinnen und Tiroler liegen mit ihren Einkommen zum Teil deutlich hinter ihren Mitbürgern in anderen Bundesländern zurück. Das jährliche Durchschnittseinkommen in Österreich betrug 19.760 Euro, die Tirolerinnen und Tiroler lagen mit 17.837 Euro rund 10 Prozent darunter. Die Topverdiener waren in Niederösterreich zu finden: Mit 21.100
Die „alltägliche“ Inflation ist allerdings noch höher, da gerade die Güter des täglichen Bedarfs überdurchschnittlich teurer wurden. Der wöchentliche Einkauf (v.a. Lebensmittel und Treibstoff) wurde um 3,4 Prozent teurer, Energie um 3,2 Prozent. Innerhalb Tirols erlitten vor allem die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Landeshauptstadt Reallohnverluste. Die Innsbrucker hatten sogar einen absoluten Einkommensverlust und verdienten im Jahr 2010 mit 18.077 Euro um 260 Euro weniger als im Vorjahr. Durch die noch hinzukommende Inflation verloren sie real 3,3 Prozent an Einkommen! Auch in den anderen Bezirken sinken die realen Einkommen: neben Innsbruck (-3,3%) verloren der Bezirk Schwaz (-1,3%) und Reutte (-0,9%) am stärksten. q
Tirols Familien brauchen mehr
erwin Zangerl, aK-präsident
Tirol lebt vom Fleiß und Einsatz seiner Beschäftigten und deren Familien. Sie haben es nicht verdient, am untersten Ende bei den Einkommen in Österreich zu stehen und dazu noch mit den höchsten Lebens-, Verkehrs- und Wohnpreisen bestraft zu werden. Um Tirol zukunftsfähig und für die Menschen leistbar zu machen, verlangen wir vom Land Ausgleichszahlungen gegen das teure Leben und die niedrigen Löhne und Pensionen. Die Politik muss auf die Signale hören: 82 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler empfinden die Verteilung der öffentlichen Mittel als ungerecht. Es ist nicht einzusehen, dass die Arbeitnehmer 80 Prozent der Steuern bezahlen aber nur einen geringen Teil aus diesen Leistungen erhalten. Die AK steht auf Seiten der Mehrheit, das sind die Arbeitnehmer und ihre Familien. Wir werden für die Anliegen der Beschäftigten kämpfen, um sie vor einer privilegierten Minderheit, einer Gruppe vorgestriger Besitzstandwahrer zu schützen.
goliver. info
» Erleben Sie mit der Mc AG
die Adobe-Creative-City-Tour! Am Freitag, dem 1. Juni 2012.
» iMac Family meets ... Mit Quad-Core Prozessoren standardmäßig in allen Modellen, bis zu 3x schnellerer Grafik, Thunderbolt Technologie und einer FaceTime HD Kamera ist der ultimative All-in-One jetzt noch ultimativer. » Direkt bei uns im Shop.
... Adobe® CS 6 Family Die Adobe® Creative Suite® 6 definiert die Erstellung und Entwicklung von Content für alle Medien neu. Atemberaubende Geschwindigkeit trifft auf uneingeschränkte Kreativität und Reichweite. » Direkt bei uns im Shop.
Genauere Infos und Anmeldung* bei uns im Shop oder unter office@mcag.at » Das Mc AG-Team Meingast Christian, Achleitner Gerald, Battisti Pierre
» Sehvolutionär Das neuere iPad. Beeindruckendes Retina Display. 5-Megapixel iSight Kamera. Und ultraschnelle mobile Daten. » Direkt bei uns im Shop.
* Achtung, begrenzte Teilnehmeranzahl.
Mc AG
Mc AG - Meingast & Achleitner GmbH, Heiliggeiststrasse 10, A - 6020 Innsbruck telefon » 0512 / 23 82 88, email » office@mcag.at
mcag.at
Mitmachen und gewinnen! 3 x 1 Saisonkarte für den Baggersee Mehr Informationen auf Seite 88
Tel.: 0800 500 502, kundenservice@ikb.at, www.ikb.at
zichten kann, findet gegen eine Gebühr von 50 Cent pro 30 Minuten (maximal fünf Euro pro Tag) jederzeit einen Parkplatz. Besucher, die sich die Parkgebühr sparen möchten, können wie bisher mit den Öffis, dem Fahrrad oder zu Fuß ins zentral gelegene Freibad Tivoli kommen.
badespaß in der Stadt Seit 12. Mai können Innsbrucks Badefans endlich wieder Spiel, Spaß und erfrischendes Nass genießen: Die Freizeit-Oasen Tivoli und Badesee Rossau haben geöffnet und versprechen herrliches Sonnenvergnügen.
D
as Tivoli ist für die Sommersaison 2012 bestens gerüstet: Insgesamt fünf Schwimmbecken, ein Sprungturm, zahlreiche Sportmöglichkeiten sowie ein großes Angebot für Kinder machen das Freibad im Herzen der Stadt zu Innsbrucks attraktiver Freizeit-Oase. Egal ob unter schattenspenden Bäumen oder in der grünen Wiese – Erholung und Spaß wird hier großgeschrieben. Neuigkeiten der Tivoli-Saison. Im Freibad Tivoli sind 150 Tagesschließfächer neu hinzugekommen. Eine Anzeige der aktu-
ellen Wassertemperaturen ermöglicht die individuelle Wahl des richtigen Beckens. Mit der neuen Teilbeschattung des Spielbaches beim Sandspielplatz hat die IKB einen lang gehegten Wunsch vieler Eltern erfüllt. Besonders praktisch ist die automatische Steuerung der Wassertemperatur im Sportbecken, die den Sportschwimmern auch bei Schlechtwetter optimale Trainingsbedingungen garantiert. Die im Vorjahr probeweise eingeführte Parkstraßenregelung ist seit dem 1. Mai 2012 wieder gültig. Der Vorteil für Tivoli-Besucher: Die Parkplätze rund um das Freibad sind nicht mehr verparkt. Wer auf sein Auto nicht ver-
Grünruhelage mit Aktivitätsplus. Am Innsbrucker Stadtrand finden Badegäste im Areal des Badesees Rossau einen angenehmen Flecken Natur in echter Grünruhelage. Auch für Fans von Freizeitaktivitäten wird hier bestens gesorgt: Ein Abenteuerspielplatz, ein Wasserspielhügel, eine Schwimminsel sowie ein großes Areal für sämtliche Ballsportarten und Tischtennisplätze laden Jung und Alt zur Bewegung ein. Neuigkeiten der Baggersee-Saison. Neu am Baggersee-Areal sind heuer 255 Tagesschließfächer am Südeingang und 80 Saisonkästchen am Nordeingang sowie zehn neue Müllinseln, die das Mülltrennen kinderleicht machen. Ganz dem Trend der Zeit entsprechend wurde auch eine Solardusche errichtet. Über den neuen Schwimmsteg kommt man leichter ins erfrischende Nass, auf der Schwimminsel kann man dann so richtig entspannen. Auch Barbecue-Fans kommen auf ihre Kosten: Drei Holzkohlegriller sorgen für beste Outdoor-Grillatmosphäre. q
Saisonkarten-Preise Im Tivoli zahlen erwachsene für die Saisonkarte € 108, Jugendliche € 64,70 und Kinder € 23,30. Für die Saisonkarte am badesee rossau zahlen erwachsene € 51,30, Jugendliche € 30,80 und Kinder € 20,50.
bunte badetücher machen einen Sommer Der Badesee Rossau, besser bekannt als "Baggersee" – ein Freibad mit traditionellen Qualitäten und vielen Neuheiten: Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) startet den Saisonbeginn mit sommerbunten Badetüchern und fragt frühe Besucher, was sie an ihrem Baggersee so schätzen. Bestens versorgt mit der IKB Der zweijährige Hendrik unternahm am Feiertag, dem 1. Mai, gemeinsam mit seiner Familie einen Radausflug an den Baggersee. Er nutzte die Gelegenheit auf ein Nickerchen im Grünen und wurde mit den dort bereitgestellten Badetüchern der IKB zugedeckt …
Katharina Bene mit Serina, Fulpmes
Die Austauschstudenten: Gauthier Gosselin, Luxemburg, Erik Obermayer, Schweden, George Thomas, England. „Wir wohnen zwar im Stadtzentrum, sind aber mit dem Fahrrad im Handumdrehen am Baggersee. Hier treffen wir unsere Freunde und hängen gemeinsam ab. Wenn wir dann Beachvolleyball spielen, sind wir immer wieder von der gigantischen Kulisse der Berge rundherum begeistert. Da hilft dann oft nur mehr eine lange Runde schwimmen oder Trampolin hüpfen, um uns den Kopf wieder gerade zu rücken.“
„Ich arbeite in Innsbruck, die Oma von Serina wohnt im Olympischen Dorf: Wenn wir dort zu Besuch sind, ist der Baggersee über die New-Orleans-Brücke perfekt erreichbar. Ich mag das Naturfeeling, die Serina liebt die Wasserrutsche und die Ausfahrt mit ihrem aufblasbaren Wal. Besonders vernarrt ist sie in die Ufersteine, die sie zum Bemalen sammelt. Uns geht’s hier echt gut!“
Christl Schwinghammer und Kurt Haitzmann, Innsbruck „Der Baggersee ist unser Naherholungsgebiet. Wir wandern gerne ein paar Runden um den See, schauen uns das bunte Treiben an und trinken dann einen guten Kaffee im Restaurant. Wenn der Kurt mit dem Enkerl am Weg ist, wird mit dem Modellboot gefahren oder schwimmen gegangen!“
43
Jetzt bei Spar: „Qualität Tirol“ bIO Naschfrüchte
S
aftige Früchte und knackiges Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom Balkon schmecken einfach unwiderstehlich: SPAR als regionaler Lebensmittelhändler bietet seit April 2012 flächendeckend in allen Tiroler Märkten BIO Naschfrüchte mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ an. BIO Naschfrüchte sind veredelte Obst- und Gemüsepflanzen aus regionaler Produktion von der Gärtnerei Strillinger in Söll, die seit 20 Jahren Spezialist für biologischen Anbau ist. q
Spar präsentiert: Fleisch vom Tiroler Kalbl
Spar setzt auf heimische produzenten Kalbfleisch-Kotelette, ein edles Gustostückerl aus Tirol.
D
as „Qualität Tirol“-Kalbl ist etwas ganz Besonderes, die hervorragende Qualität des zarten und feinen Fleisches sucht ihresgleichen. Ob zum Kochen, Braten, Schmoren oder Dünsten – das Fleisch vom Tiroler Kalbl ist vielseitig einsetzbar und bekömmlich.
Ein gesundes Gustostückerl. Das „Qualität Tirol“-Kalbl wächst in der natürlichen Umgebung der familiären Tiroler Bauernhöfe auf. Dort wird es mit frischer Kuhmilch gefüttert und bis zu vier Monate lang freilaufend in kleinen Gruppen auf Stroh gehalten. Durch die artgerechte Haltung sind die Vollmilchkälber gesund und vital. Probieren können Sie Köstliches vom Tiroler Kalbl am 18. und 19. Mai im INTERSPAR in Neu-Rum und am 1. und 2. Juni im INTERSPAR im DEZ. q
Als wichtiger Partner der regionalen Tiroler Landwirtschaft kann SPAR nicht nur knackig-frische Thaurer Radieschen anbieten, sondern eine bunte Vielfalt aus heimischem Obst und Gemüse.
H
and aufs Herz: Wussten Sie, dass in den Obst- und Gemüseabteilungen der Tiroler SPARMärkte vieles direkt aus Tirol stammt? Nein? Dabei ist SPAR mit seinem Motto „Aus Tirol und für Tirol“ auch bei Obst und Gemüse im wahrsten Sinn des Wortes in der Heimat verwurzelt. Als verlässlicher Partner der regionalen Landwirtschaft hilft SPAR mit, die Wertschöpfung in Tirol zu belassen, Arbeitsplätze im Agrarbereich zu erhalten und diese zu sichern.
Heimische Qualität das Jahr über. Obst- und Gemüse-Qualitätsprodukte aus Tirol stehen den Kunden in den SPARMärkten das ganze Jahr über zur Auswahl – auch in der Winterzeit! Produkte wie Äpfel, Weißkraut, Blaukraut, Chinakohl sowie viele Kräuter kommen direkt von Tiroler Obstund Gemüsebauern und müssen nicht erst nach Österreich transportiert werden.
Zeit für Tiroler Radieschen. Jetzt gibt es in den Tiroler SPAR-Märkten knackig-frische Tiroler Radieschen. SPAR Tirol ist seit vielen Jahren Partner der Firma Norz aus Thaur, Tirols größtem Gemüseproduzenten. Neben Radieschen werden auch die gesamte Salatpalette, Karotten, Kohlrabi und Lauch von diesem Produzenten bezogen. Die Partnerschaft zwischen Norz und SPAR hat viele Vorteile: Norz hat einen fixen Abnehmer seiner Ernte und kann bedarfs-
TaNN-Lehrlinge sind echte profis bei Wurst und Fleisch
D
aniel Pfeiffer hat es als Fliesenleger, Maler und Schlosser probiert, doch lange hielt er es nirgendwo aus. Zu SPAR kam er eher zufällig. Als Lehrling bei TANN – dem SPAR-eigenen Fleisch- und Wursthersteller – konnte er endlich zur Höchstform auflaufen. „Das Schöne an meiner Lehre bei TANN im INTERSPAR in Neu-Rum ist die Abwechslung. Jeden Tag lerne ich etwas Neues dazu. Nicht nur von meinen Kollegen, sondern auch von unseren Kundinnen und Kunden, die mir ihre besten Rezepte verraten“, schmunzelt Daniel, der jetzt im dritten Lehrjahr ist. Dass er mit einer Lehre im Einzelhandel so glücklich sein würde, hätte er selbst nie geglaubt. Kundinnen und Kunden schätzen ihn für seinen Charme und seine kompetente Art.
Karriere bei SPAR.
© SPAR (ALLE)
TaNN-Lehrling Daniel pfeiffer im INTerSpar in Neu-rum: “Die besten rezepte verraten mir unsere Kundinnen und Kunden”.
Spar-Geschäftsführer Dr. christof rissbacher (links) mit Obst- und Gemüsebauer Josef Norz, dessen Sohn Josef und Gattin Theresa: starke Tiroler partner. gerecht produzieren, SPAR Tirol kann auf einen verlässlichen Lieferanten vertrauen, für den maximale Qualität und Frische höchste Priorität besitzen. Und der SPAR-Kunde kann mit gutem Gewissen auch bei Obst und Gemüse regionale Qualität genießen. q
Bei SPAR hat man Daniels Potenzial schnell erkannt. Regelmäßig wird er aufgrund seines Wissens und seiner Kompetenz für Wettbewerbe oder Präsentation vorgeschlagen und das Ziel, Karriere zu machen, rückt täglich näher. Weitere Infos unter: www.spar.at/lehre q
Frischezentrum im herzen der Stadt
Das Frische-Team des Innsbrucker Spar-convenience-Stores.
M
it seinem Innsbrucker Convenience-Store im Haus Marktgraben 16/Eingang MariaTheresien-Straße definiert SPAR den Begriff Nahversorgung neu: Das Frische-Angebot beinhaltet frische Snacks und Menüs zum Essen vor Ort oder zum Mitnehmen ebenso wie die wichtigsten Produkte des täglichen Bedarfs. All das vereint die SPAR-Filiale mit neuester Architektur, die ein modernes und angenehmes Einkaufs-Feeling bietet.
Die kundenfreundlichen Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7 – 19.30 Uhr, Samstag von 8 – 18 Uhr, Sonntag 10 – 16 Uhr
q
45
ivb.news
Drei Seiten Mobilität
Der Tram gehört die Zukunft Weitere Baumaßnahmen für die Verlängerung der Linie 3 beginnen. Der Frühling ist da und so starten auch die weiteren Baumaß-
Leipziger Platzes folgt die Sanierung der Friedensbrücke.
nahmen für die Verlängerung der Linie 3. Mit täglich rund
Die IVB rechnen mit der Fertigstellung Ende 2013. Die Amra-
33.000 Fahrgästen hat die Buslinie O ihre Grenzen erreicht.
ser Straße wird in beiden Richtungen befahrbar bleiben.
Ein Wechsel zur Tram mit größerer Kapazität bringt Erleichterung. Die Tram wird vom Westen Innsbrucks durch das
In der Philippine-Welser-Straße haben ebenfalls Leitungs-
Zentrum bis ins Olympische Dorf fahren. Schon bald kann
umlegungsarbeiten begonnen. Die weiteren Arbeiten star-
das fünfte Gymnasium im Westen Innsbrucks mit der Tram
ten im August und sollen bis 25.10. fertiggestellt sein. Die
erreicht werden, später auch die Technik und das O-Dorf.
neue Endhaltestelle wird als Kopfbahnhof ausgeführt. Ende des Jahres ist die Fertigstellung geplant.
Die Gleis- und Straßenarbeiten für 2012 betreffen die Strecke Rössl in der Au bis zur ÖBB-Unterführung. Im Abschnitt ÖBB-Unterführung bis Fischerhäuslweg werden 2012 Leitungsumlegungsarbeiten durchgeführt. Beeinträchtigungen
Baustellenbedingte Änderungen bei Linien-
führungen und Haltestellen Für Fahrgäste der Linie O sind stadteinwärts alle Halte-
des Verkehrs lassen sich leider nicht vermeiden: Der Verkehr
stellen zwischen Fischerhäuslweg und Rössl in der Au
wird ab Mitte Mai stadteinwärts umgeleitet. Stadtauswärts
zum Fürstenweg verlegt worden. Es werden großteils die
wird eine Fahrspur offen gehalten. Alle Zufahrten für Anraine-
Haltestellen der Linie F angefahren.
rInnen und Geschäftstreibende bleiben erhalten. Auch mit dem Ausbau der Linie 3 am Leipziger Platz/Amra-
Bei Fragen zu den Bauarbeiten wenden Sie sich bitte an
ser Straße und in der Philippine-Welser-Straße wurde bereits
unser IVB-Kundencenter unter +43 512/53 07-500.
begonnen. Nach Leitungsumlegungsarbeiten im Bereich des
Weitere Infos finden Sie unter www.ivb.at.
Film ab! Das Internationale Film Festival Innsbruck geht in die nächste Runde.
Bereits zum 21. Mal findet das Internationale Film Festival Innsbruck (IFFI) im Leokino und dem Cinematograph statt. Vom 05. bis 10.06.2012 gibt es wieder spezielle Filme aus aller Welt zu sehen. Im Rahmen des Festivals wird es neben der feierlichen Eröffnung, den Preisverleihungen und der Podiumsdiskussion weitere Veranstaltungen geben: So wird eine Lesung stattfinden, Diskussionen mit eingeladenen RegisseurInnen und anderen Gästen werden ebenso angeboten werden, wie Feiern mit Musik und Wein. Die IVB unterstützen das IFFI sehr gerne und übernehmen die Patenschaft des Festival-Films „Kuma“. Ein österrei-
möchte, schickt bis 31.05.2012 ein E-Mail mit dem Kenn-
chischer Film von Umut Dag, der sich mit dem Thema
wort „IFFI 2012“ an marketing@ivb.at. Die IVB verlosen fünfmal
Migration auseinander setzt. Wer beim Festival dabei sein
zwei Tickets. Infos zum Programm gibt’s unter www.iffi.at.
Der Umwelt zuliebe Energie besser verwerten mit der Tram Beim Bremsen eines Fahrzeugs entsteht Energie, die in den meisten Fällen als Wärme in die Luft entweicht. Doch diese Energie kann anderweitig genutzt werden! Seit der Umstellung auf die modernen Niederflurtrams verfügt die Bahnflotte der IVB über eine moderne und umweltschonende Technik, diese Energie zu nutzen. Die Bremsenergie wird in das Oberleitungsnetz der Trams eingespeist. Der Effekt: Zwischen 2008 und 2009 konnten gleich 32 Kleinkraftwerke in Betrieb genommen werden. Die Abschnitte im Stadtgebiet und auf der Stubaitalbahnstrecke, auf denen die Einspeisung erfolgt, wurden zusammengeschlossen – und somit der Anteil der rückgespeisten Energie erhöht. Eine Rückspeisung ins Netz ist nur dann möglich, wenn im selben Netz ein anderer Abnehmer, also eine andere Tram, die Energie benötigt, zu finden ist. Bei den Trams der IVB liegt der Rückspeiseanteil bei 15 bis 20 Prozent. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann!
Ideen für Tirol Der Tiroler Ideenkanal ist online.
„Gefällt mir“-Button ausgewählt werden. Aus den verbleibenden Vorschlägen wählt eine 5-köpfige ExpertInnenjury weitere zehn Ideen aus. Anschließend haben die IdeengeberInnen die Chance, ihre Projekte einem Team von MentorInnen aus den verschiedensten Bereichen wie Kommunikation, Recht, Umwelt, Politik, Wirtschaft, Medien oder Seit 13. April 2012 ist der Tiroler Ideenkanal unter
Sport, vorzustellen. Diese ExpertInnen-Kommission wählt
www.ideenkanal.at online. Dort können Ideen und Bei-
schließlich die fünf überzeugendsten aus. Neben einer
träge mit gesellschaftlichem oder auch ökologischem
finanziellen Starthilfe in der Höhe von 1.500 Euro werden
Mehrwert deponiert werden. Gesucht werden innovative,
MentorInnen und SiegerInnen gemeinsam in so genannten
gute und positive Einfälle, die zur Lösung von gesellschaft-
Ideencamps an der konkreten Umsetzung arbeiten. Für die
lichen Problemen und Herausforderungen in unserem
IVB ist das eine passende Initiative. Die IVB wünschen sich
Land beitragen. Die Aktion läuft bis zum 31. Mai. Zehn der
speziell im Bereich umweltschonende Mobilität viele einge-
Ideen können von 1. bis 19. Juni via Facebook über den
reichte Ideen.
Blühende Träume Mit den IVB zu den Tiroler Gartentagen 2012 Ein Paradies für GartenfreundInnen: Zum sechsten Mal finden heuer vom 1. bis 3. Juni 2012 die Tiroler Gartentage statt – initiiert vom Team des Forums „Blühendes Tirol“ im Tiroler Bildungsforum. Der Congresspark Igls bildet dazu den stimmungsvollen Rahmen. Die über 70 AusstellerInnen bieten Einblicke in Trends, Neuheiten, Accessoires, Kunsthandwerk und Gartengestaltung. Fachvorträge und Workshops von bekannten PraktikerInnen, ein Kinderprogramm, Musik im Park und Kulinarisches lassen keine Langeweile aufkommen. Mit einem IVB-Ticket gibt es ermäßigten Eintritt (4 Euro anstatt 6 Euro) und die Linie J bringt die GartenfreundInnen
Die IVB verlosen fünfmal zwei Eintrittskarten: Einfach bis
schnell und bequem zur Veranstaltung (Ausstieg Haltestelle
31.05.2012 ein E-Mail mit dem Kennwort „Blühende
Patscherkofelbahn). Da die Zufahrt zum Veranstaltungs-
Träume“ an marketing@ivb.at schicken!
parkplatz nur über Lans möglich ist, bitten die Veranstalter, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Unter www.ivb.at
Mehr Infos zu den Gartentagen unter
gibt's die besten Verbindungen der IVB zur Veranstaltung.
www.blühende-träume.at
IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH / Medieninhaber und Verleger: target group publishing GmbH • Zielgruppen Verlag / Karl-Kapferer-Straße 5, 6020, Telefon: 0512 / 58 6020 / Fax: 0512 / 58 6020-20 / marketing@ivb.at www.ivb.at / Gestaltung: Zimmermann Pupp Werbeagentur / Fotos: IVB (2), IFFI, Tiroler Gartentage
bruderschaft st. christoph
Der Aufstieg der Bruderschaft
Die Bruderschaft St. Christoph feierte 2011 ihr 625-jähriges Bestandsjubiläum. Im sechsten Teil des Rückblicks soll die Geschichte der Bruderschaft noch einmal belebt werden, eine Geschichte, die wir heute zwar nur mehr in Streiflichtern und schemenhaft erkennen können, deren Überlieferung aber nichtsdestoweniger ein spannendes Bild gelebter Nächstenliebe zeichnet. schaft. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es mit dem beginnenden Tourismus zu einem erfreulichen Neubeginn, das Hospiz wurde ausgebaut und hatte häufig wechselnde Besitzer. 1957 brannte es aus unbekannten Gründen ab.
Ende als Neubeginn. Das Hospiz und die Kapelle lagen in Schutt und Asche. Von den altehrwürdigen Bauten blieben nur die Außenmauern und das Kellergewölbe bestehen. So schmerzlich der Verlust der alten Kapelle und des Hospizes auch war, so war dieses Ereignis doch das Signal für einen neuen Anfang. Während das neue Hospizhotel von 1957 bis 1959 wieder aufgebaut wurde, blieb die Kapelle vorerst noch Ruine. Arnold Ganahl, Stefan Kruckenhauser und Kaplan Richard Robin suchten nach Möglichkeiten, die Kapelle wieder aufzubauen und begannen die Wiederbelebung der einstigen Bruderschaft.
Das Hospitz mit Kapelle 1889 und wieder aufgebaut bei der Feier zum 625-Jahre-Jubiläum im Jahre 2011.
V
orgeschichte: Die Bruderschaft St. Christoph lässt sich auf die Gründerpersönlichkeit Heinrich Findelkind und das späte 14. Jahrhundert zurückführen. Zu den ersten Bruderschaftsmitgliedern zählten
© WIKIPEDIA, PRO MEDIA
Aufnahme von neuen Bruderschaftsmitgliedern 1962.
geistliche und weltliche UnterstützerInnen. Einen Aufschwung erlebte die Bruderschaft unter Jakob Feuerstein im 17. Jahrhundert. Mit dem Tod der Kaiserin Maria Theresia 1780 folgte ein langer, nur teilweise unterbrochener Dornröschenschlaf der Bruder-
Auf der Suche nach Dokumenten der einstigen Bruderschaft besuchte Kaplan Robin das Pfarramt St. Jakob. Dort lagen wichtige Gründungsdokumente, darunter die berühmte Gründungsbulle von Papst Bonifaz IX zum Bau der Kapelle, der Schenkungsbrief von Herzog Leopold III von Österreich zum Bau der Herberge, sowie einige Ablassbriefe. Nach Kenntnis der einstigen Bestrebungen der Bruderschaft wurden die Ziele der neuen Bruderschaft abgesteckt. Im Herbst 1961 war die Kapelle wiederhergestellt, die finanzielle Starthilfe dazu hatte Arnold Ganahl gegeben. Der damalige Bischof von Tirol, Dr. Paulus Rusch, hat die Gründung der Bruderschaft mit Dekret vom 3. Oktober 1961 besiegelt. Die Einweihung der Kapelle fand am 7. Jänner 1962 statt, gleich danach begann die Aufnahme von Bruderschaftsmitgliedern. q
49
MOTOR Grüner GTS-Pfeffer
S
© MS-DESIGN
© AUTOPARK
PS-PROMIS
charf wie gemahlener Chili setzt der pfeffrige Porsche Cayenne GTS bereits im Stillstand das Blut seiner Betrachter in Bewegung: Der ab Ende Juli in Österreich erhältliche Offroader Cayenne GTS feierte Mitte April in Peking auf der Auto China 2012 seine Weltpremiere. Das Konzept: Konzentration auf sportliche Performance. Sein Rezept: mehr Motorleistung, dynamischere Kraftentfaltung, strafferes Fahrwerk mit Tieferlegung und betont sportlichere Ausstattung. Seine Eckdaten: 309 kW/420 PS, 4,8 Liter-V-Achtzylinder, Tempo 100 in 5,7 Sekunden, 261 km/h Spitze. Ab 112.950 Euro. q
Der Fürst und der Tuner
Ende April fand mit der „Top Marques Monaco“ die größte Auto-Luxusmesse der Welt statt. Als einziges Unternehmen aus Österreich waren bei der Nobelmesse an der Côte d’Azur der Roppener TuningSpezialist MS Design und dessem Tochter-Unternehmen EH-Line vertreten. Die Oberländer sorgten dabei mit zwei Sportmodellen des Abarth 500 und mit einem innovativen E-Bike für Furore. Besonders angetan zeigte sich Fürst Albert II. von Monaco, der sich von Firmenchef Manfred Santer (re.) und EH-Line GF Manuel Santer (2. v. r.) ausführlich die edlen Produkte aus Tirol erklären ließ.
„Tierischer“ Alto
Mitte April fand beim Innsbrucker Suzuki-Händler Autopark Innsbruck die Übergabe eines nagelneuen Alto „Smile“ für den Tierschutzverein für Tirol statt. Das exklusiv im Autopark erhältliche Sondermodell, das mit überkompletter Ausstattung zum Tiefstpreis von nur 8.990 Euro erhältlich ist, zauberte nicht nur der Chefin des Tierheims Mentlberg, Inge Welzig, ein Lächeln ins Gesicht sondern erfreute auch die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, die im Rahmen ihrer Wahlkampftour das Autohaus am Langen Weg überraschend besuchte. „Mit dem Suzuki Alto Smile sind die Helfer des Tierschutzvereins optimal ausgestattet und können die ehrenvollen Aufgaben flott und sicher erledigen“, freute sich auch der Autopark-Chef Michael Mayr über den gelungenen Deal.
© WERK
Teurer Urlaub in Europa Flower Power Mini
© WERK
S
eit der Markteinführung im Jahr 2001 ist Mini Partner des Life Ball. Elf einzigartige, speziell für diesen Event gestaltete Fahrzeuge sind in diesem Zeitraum von verschiedensten international renommierten Persönlichkeiten gestaltet worden. Auch für das 20-jährige Jubiläum des Life Ball am 19. Mai stellt Mini traditionsgemäß ein Fahrzeug zur Verfügung, dessen Erlös wieder Projekten zur Bekämpfung von HlV und AIDS zugutekommt. Dieses Jahr reiht sich Franca Sozzani, Chefredakteurin der italienischen „Vogue“ und UN-Sonderbotschafterin von „Fashion 4 Developement“ in die Riege der Life-Ball-Mini-Designer ein. Das Highlight des diesjährigen Modells bildet die Gestaltung der Blumenmuster auf dem Dach des Mini Roadsters. q
Hohe länderspezifische Verkehrsstrafen sorgen häufig für Verblüffung und Ärger (Strafangaben in Euro). LAND
ALKOHOL AM STEUER
20 KM/H ZU SCHNELL
ÜBER 50 KM/H ZU SCHNELL
ROTLICHTVERSTOSS
HANDY AM STEUER
DEUTSCHLAND
ab 500
bis 35
ab 240
90 – 320
40
FRANKREICH
ab 135
ab 135
1.500
ab 135
ab 135
bis 5.820
ab 75
bis 3.000
ab 70
ab 75
ITALIEN**
ab 500
ab 160
ab 500
ab 155
ab 150
KROATIEN
ab 90
ab 130
ab 660
ab 260
ab 65
NORWEGEN
ab 770
ab 465
ab 1.500
ab 670
ab 165
ÖSTERREICH
ab 300
ab 20
bis 2.180
ab 70
ab 50
SCHWEIZ
ab 465
ab 140
ab 690
190
75
SLOWENIEN
ab 300
ab 50
ab 300
250
120
UNGARN
bis 680
bis 110
ab 220
bis 370
bis 75
GROSSBRITANNIEN
** Mindesbußen tagsüber, nachts (22 bis 7 Uhr) für bestimmte Verstöße um ein Drittel höhere Bußgelder. Quelle: ÖMATC/ADAC, April 2012.
Der neue MINI COUnTRYMAN. GETAWAY.
Genießen Sie MINI typischen Fahrspaß – selbst abseits der Straßen. Mit optionalem ALL4 Allradantrieb, erhöhter Sitzposition und mehr Bodenfreiheit. Jetzt Probe fahren. www.MINI.at
Unterberger Denzel Griesauweg 32, 6020 Innsbruck Telefon 0512/33435 info@unterberger-denzel.mini.at www.unterberger.mini.at
MINI Countryman: von 66 kW (90 PS) bis 135 kW (184 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,4 l/100 km bis 7,7 l/100 km, CO2-Emission von 115 g/km bis 180 g/km.
51
Mit dem neuen Evoque 2WD auf große Safaritour Wer an eine Safari denkt, denkt auch an Land Rover. 6020 begab sich mit dem stilvollen Range Rover Evoque 2WD beim "Land Rover Spring & Fun Event" im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel auf eine interessante Vogelsafari. TEST: WALTER MAIR
D
dieser rasche Erfolg erklärbar? Den Briten gelang es, unter dem abgeflachten Dach des Evoque einen Spagat zwischen britischem Understatement und allzeit bereiten Gipfelbezwingern hinzubekommen. Zu seinem Debüt fuhr der Evoque ausschließlich mit dem zuverlässigen Land Rover Allradsystem „Terrain Response“ vor, ab sofort ist der flache 1,6-Tonner auch als 2WD-Variante erhältlich. Der als Coupé oder als schicker Fünftürer orderbare „eD4“ wendet sich vorrangig an jene Kunden, die weniger Wert auf hohe Geländetauglichkeit legen, dafür aber umso mehr auf noch niedrigere Verbrauchs- und Abgaswerte. Darüber hinaus richtet sich der neue Evoque an Familien mit Kindern, die neben einem individuellen Fahrzeug mit außergewöhnlichem Ambiente ein großzügiges Raumangebot und ein geräumiges Gepäckabteil zu schätzen wissen.
er britische Geländewagenhersteller Land Rover ist bekannt dafür, die besten Fahrzeuge fürs Offroad-Gelände zu bauen. Vom knorrigen Defender über die sportlicher designten Modelle Discovery und Freelander bis hin zu den Outback-Typen Range Rover und Range Rover Sport gesellte sich im Herbst 2011 der Stadteroberer Range Rover Evoque dazu, der in 160 Ländern verkauft wird und weltweit bereits mit 102 Awards ausgezeichnet wurde. Wie ist
OUTBACK-EXPERTE MIT STIL: Der neue Range Rover Evoque ist entweder mit Allradantrieb oder als 2WD-Variante erhältlich.
© ALEXANDER SEGER (2)
Fahrvergnügen auf Premiumniveau. Angetrieben wird der 2WD Evoque eD4 von einem hocheffizienten und betont wirtschaftlichen 2,2 Liter Diesel mit 150 PS Leistung, wodurch sich der ZweiradantriebsEvoque fraglos jeder Konkurrenz mit Hybridantrieben stellen kann. Das akustisch unauffällig arbeitende Kraftwerk offeriert ein Drehmoment von 380 Newtonmetern
und ist – wie im Offroad-Gelände nahe der burgenländischen Gemeinde Stotzing getestet – damit auch in der Lage, steilste Passagen locker zu überwinden. Aber auch im Langstreckeneinsatz gibt sich der in den Ausstattungen „Pure“, „Prestige“ und Dynamic orderbare Brite agil und sportlich. Dank direkt ausgelegter Lenkung folgt der Evoque punktgenau seiner vorgegeben Spur. Ungewohnt ist am Anfang der Blick in den Rückspiegel, der durch ein kleines Heckfenster etwas eingeschränkt ist. Selbstverständlich sorgt der Evoque mit einer Einparkhilfe vor. Als Höhepunkt der vom heimischen Land Rover Importeur durchgeführten Veranstaltung führte eine Birdwatching-Tour rund um den Neusiedler See. Neben den 330 Vogelarten, die es an den Gestaden des Steppensees zu entdecken gibt, galt es dabei auch, die von Kratern übersäten Weg und Pfade auf ungarischem Terrain zu bewältigen. Der neue, frontgetriebene Evoque meisterte auch diese Disziplin dank optimal abgestimmtem Fahrwerk mit Bravour. Überrascht hat uns auch der Dieselkonsum des Evoque: Sieben Liter Verbrauch im Schnitt (offiziell 4,9 l/100 km, 129 g/km CO2) auf überwiegend schwierigem Terrain sind eine klare Ansage. Vollgepackt mit Premium-Technologie kostet der Evoque eD4 als Fünftürer ab 35.500 Euro, das 2WD-Coupé fährt ab 36.600 Euro aus dem Land Rover-Salon. q
© WALTER MAIR
DIE NEUE RANGE ROVER-FLOTTE beim Birdwatching am Neusiedlersee.
Weibliche Verkaufsprofis Wer glaubt, der Autoverkauf sei eine der letzten männlichen Domänen, sieht sich angesichts von fünf Autoverkäuferinnen alleine in Innsbruck eines Besseren belehrt. 6020 hat die weiblichen Verkaufsprofis zu ihrem Alltag befragt. Melani Caruso, 22, Ford Autopark Innsbruck Wird man als Frau im Autoverkauf ernst genommen? In diesem Business wird man ernst genommen, wenn man eine freundliche und selbstbewusste Ausstrahlung hat, Kompetenz vermittelt und mehr als einen halben Schritt auf den Kunden zugeht. Das alles hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.
© WALTER MAIR (6)
Mit welchen Problemen wird man als Frau im Autoverkauf immer wieder konfrontiert? Mit dem Vorurteil, man könne eventuell nicht einparken. Lassen sich Frauen lieber von Frauen beraten, Männer lieber von Männern oder ist das ein Klischee? Eher stimmt, dass sich ältere Personen lie-
Silvia Braun, 23, Denzel & Unterberger Wird man als Frau im Autoverkauf ernst genommen? Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber im Großen und Ganzen ja! Mit welchen Problemen sieht man sich als Autoverkäuferin immer wieder konfrontiert? Eigentlich mit genau denselben Problemen wie meine männlichen Kollegen: dem Preiskampf.
Wo liegen die Vorteile, die man als Frau im Autoverkauf genießt? Ich kann mir erlauben, das Thema Autokauf ein wenig emotionaler zu betrachten und meinen Schwerpunkt mehr auf das Praktische als auf das Technische zu legen. Eine Kundin brachte es einmal auf den Punkt, als sie meinte: „Bei dir kann ich auch wirklich blöde Fragen stellen und du verstehst mich, einen Mann könnte ich so was nicht fragen, der würde mich bestimmt auslachen ... “ q
ber von älteren Verkäufern beraten lassen, unabhängig von deren Geschlecht. Was machen weibliche Autoverkäufer unter Umständen besser als ihre männlichen Kollegen? Sie sind vielleicht weniger mit dem eigenen Stolz und hausinternen Positionierungsüberlegungen beschäftigt. In der weiblichen Kompromissfähigkeit liegt eine Chance für das reibungslose Ablaufen des Alltagsgeschäfts. Was würden Sie sich für Ihre Zukunft im Autoverkauf wünschen? Wenige Kolleginnen, ich genieße meine Stellung als einzige weibliche Autoverkäuferin im Betrieb. q
Elizabet Radosavljevic, 33, Weltauto Porsche Innsbruck Wird man als Frau im Autoverkauf ernst genommen? Wenn man so wie ich von Jugend an in dem Business arbeitet, gibt es gar kein Problem. Wo liegen die Vorteile, die man als Frau im Autoverkauf genießt? Dass eher davon ausgegangen wird, dass man gerade heraus und ehrlich ist. Was machen weibliche Autoverkäufer unter Umständen besser als ihre männlichen Kollegen? Wenn ich von mir spreche: Ich bin eher im-
mun gegen Verkaufsdruck. Ich bleibe gelassen, muss mir – auch wenn es einmal im Verkauf nicht so gut läuft – nichts beweisen. In dieser Gelassenheit liegt dann der Vorteil, unverkrampfter und schneller doch noch das Verkaufssoll zu erreichen. Was würden Sie sich für Ihre Zukunft im Autoverkauf wünschen? Mehr Frauen im Autoverkauf. Es gibt gar keinen Grund anzunehmen, dass Frauen nicht ebenso gut ein Auto an den Mann/die Frau bringen können wie ihre männlichen Kollegen. q
Claudia Elhardt, 52, Renault Dosenberger Wird man als Frau im Autoverkauf ernst genommen? Ich glaube ja, allerdings muss eine Autoverkäuferin besser sein als ihr männlicher Kollege, um gleich ernst genommen zu werden. Eventuelle Schwächen bei der Produktkenntnis werden kaum toleriert. Was machen weibliche Autoverkäufer unter Umständen besser als ihre männlichen Kollegen? Frau hört vielleicht besser zu. Am Anfang steht die Bedarfsanalyse, da kann Achtsamkeit gegenüber dem Kunden schon viel ausmachen. Wenn danach das Verkaufsgespräch frei nach dem Motto „weniger ist mehr“ eher in Richtung „Qualität der Innenraummaterialien“ geht und weniger auf technische Besonderheiten zielt, dann ist das nicht immer ein Nachteil. q
Angelika Ploner, 48, VOWA Innsbruck Wird man als Frau im Autoverkauf ernst genommen? In diesem Business wird man dann ernst genommen, wenn man Kompetenz beweist, unabhängig vom Geschlecht. Wo liegen die Vorteile, die man als Frau im Autoverkauf genießt? Dass Kunden offener auf einen zugehen, mit dem Gefühl, auch weniger fundierte Fragen stellen zu können. Bei jungen Burschen, die ihr erstes Auto kaufen wollen, habe ich vielleicht noch den Vorteil, als Mutterperson wahr- und ernstgenommen zu werden. Lassen sich Frauen lieber von Frauen beraten, Männer lieber von Männern oder ist das ein Klischee? Das halte ich für ein Klischee. Was in jedem Fall stimmt: Frauen setzen beim Autokauf andere Prioritäten als Männer. Ihnen sind Sicherheitsaspekte, Haptik und Wirtschaftlichkeits-Überlegungen wichtiger, bei Männern stehen eher technische Überlegungen im Mittelpunkt. Was machen weibliche Autoverkäufer unter Umständen besser als ihre männlichen Kollegen? Vielleicht haben Frauen ein bisschen ein besseres Gespür dafür, welches Auto der Kunde eigentlich wirklich kaufen will. q
55
© WALTER MAIR (3)
MIT DEM SPORTLICHEN HYUNDAI I30 wird jede Fahrt zum Erlebnis.
GENIESSER-ANBLICK: Das i30-Cockpit ist übersichtlich und intuitiv bedienbar.
Wie der i30 dem Golf auf die Pelle rückt Noch nie hat ein Koreaner schon Monate vor seinem Marktstart die Gemüter seiner europäischen Mitbewerber so bewegt, wie der neue Hyundai i30. 6020 ging dem Mythos „Golf-Killer“ auf den Grund. TEST: WALTER MAIR
E
s war für Hyundai schon ein bemerkenswerter Tag, als sich der VW-Boss Martin Winterkorn letzten Herbst auf dem Frankfurter Automobilsalon in den koreanischen Debütanten Hyundai i30 setzte und die im tschechischen Werk bei Nošovice produzierte zweite Generation des i30 näher inspizierte. Ohne es zu wissen, dass er dabei von einem Hinterbänkler gefilmt wurde, entrutschte ihm dabei im Zusammenhang mit der Lenkradverstellung sein inzwischen berühmt gewordener Sager: „Do scheppert nix!“ Die auf YouTube zu sehenden Vorschusslorbeeren des Wolfsburger Managers nahmen die asiatischen Konzernverantwortlichen naturgemäß mit stolz geschwellter Brust entgegen. Schließlich kann ein unerwartetes Lob des größten Mitbewerbers im Kompaktsegment für die eigenen Verkaufszahlen nur förderlich sein.
Sportlicher Look. Ob beim neuen i30 wirklich nichts klappert, werden wir gleich feststellen. Vorab wollen wir uns jedoch kurz dem Design widmen: Der 4,3 Meter lange Koreaner trägt die optischen Gene der im Vorjahr gestarteten PremiumLimousine i40, die im Frontbereich vom charakteristischen, hexogonalen Grill und Frontscheinwerfern im Form eines Juwels dominiert werden. Zusätzlich vermitteln die neuen, eckig designten LED-Tagfahrleuch-
ten den Eindruck von Eleganz, Luxus und einer Portion Sportlichkeit. Im Profil des i30 verläuft eine markante Linie über den vorderen und hinteren Radkasten, die sich bis zu den Heckleuchten zieht. Ein schnittiger Dachspoiler und zweigeteilte Endleuchten tragen zum sportlichen Finale gelungen bei. Für unsere Testzwecke stellte Hyundai die Top-Variante „Premium“ bereit, die mit Komfortfeatures der Extraklasse hochgerüstet ist. Neben einem elektrischen, zweigeteilten Panoramaschiebedach inklusive E-Rollo, Smart-Key-System, Startknopf und Griffmuldenbeleuchtung, fahren die eingeklappten Außenspiegel bei Annäherung zum Fahrzeug ganz automatisch aus und erhellen bei Dunkelheit die Umgebung. Der Fahrzeugschlüssel muss dabei nicht in die Hand genommen werden. Die Haptik und Materialien überzeugen, die Spaltmaße sind tadellos verarbeitet, der Sitzkomfort entspricht dem Level der nächst höheren Klasse.
Spritzig und dynamisch. Zum gelungenen Gesamteindruck passt auch der 1,6-Liter-Diesel mit 128 PS und 6-Gang-Schaltung. Der Vierzylinder arbeitet superleise und spielt seine Stärken mehr in den unteren Gängen aus. Am Berg kommen vor allem Schaltfreudige mit der knackig abgestuften Gangschaltung auf ihre Kosten,
dank optimal abgestimmtem Fahrwerk wird man auch bei längeren Autobahnfahrten nicht müde. Der i30 liegt satt auf der Straße, die 200er Schallmauer stellte für den flotten Koreaner auf deutschem Hoheitsgebiet kein Problem dar.
Fazit Beim neuen i30 scheppert wirklich nichts. Der kompakte Koreaner liefert ein aufregendes Design, punktet mit tollem Interieur und garantiert sportlichen Fahrspaß. Der zu Frühlingsbeginn lancierte Hyundai i30 ist bereits zum Bestpreis von 12.999 Euro erhältlich, unsere Premium-Variante kostet 22.990 Euro. q
Hyundai i30 CRDi Premium, creamy white MOTOR
Vierzylinder-Turbodiesel
HUBRAUM
1.582 ccm
LEISTUNG
94 kW/128 PS
DREHMOMENT
260 Nm / 1.900 – 2.750 U/min
GETRIEBE
6-Gang-Schaltgetriebe
0–100 KM/H
10,9 sek.
SPITZE
197 km/h
VERBRAUCH
4,3 l/100 km, Test: 6,1 l/100 km
CO2 -EMISSIONEN
109 g/km
MASSE & GEWICHT
L/B/H: 4.300/ 1.780/1.470 mm, 1.420 kg
PREIS
22.990 Euro (inkl. Sonderausstattung 30.040 Euro)
Wer sauber Gas gibt, fährt günstiger! Erdgasautos schonen die Umwelt und sind wirtschaftlich. Zudem können sie in den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen der Städte Innsbruck, Wörgl, Kufstein und Telfs gratis geparkt werden! Kein Feinstaub mit Erdgas Erdgasfahrzeuge emittieren weder Feinstaub- noch Rußpartikel und auch bei den anderen Emissionen halten sie sich zurück. In Tirol gibt es bereits 24 Erdgaszapfsäulen, bei TIGAS-Tankstellen kostet das Kilogramm Erdgas 0,79 Euro. Da ein Kilogramm Erdgas so viel Energie wie 1,5 Liter Super-Benzin oder 1,3 Liter Diesel enthält, ist es beim derzeitigen Preisniveau gegenüber Diesel 50 Prozent günstiger. In der Anschaffung kostet ein Erdgasfahrzeug etwa so viel wie ein Die-
selfahrzeug. Wer heuer sein Erdgasauto in Nordtirol anmeldet, erhält von der TIGAS eine Förderung von 625 Euro, Gewerbetreibende erhalten zusätzlich 500 Euro im Rahmen der Initiative des Lebensministeriums für aktiven Klimaschutz „klima:aktiv“.
Auswahl an Erdgasfahrzeugen so groß wie nie Noch in diesem Jahr kommen mit dem
VW up, dem Seat Mii sowie dem Opel Zafira Tourer drei neue Erdgas-Fahrzeugmodelle auf den Markt. Die neue B-Klasse von Mercedes, der Audi A3 TCNG und der Skoda Citigo sind bereits angekündigt. q
Informationen unter: 0800 / 828 829 oder www.tigas.at
SÜSSER KLEINER: Ob als Drei- oder Fünftürer, der Seat Mii bleibt immer 3,56 Meter kurz.
Neues Teil, neuer Style Wie der spanische Fahrzeughersteller Seat die Herausforderungen der Zukunft meistert, zeigen stellvertretend zwei Neuheiten, die Mitte April beim nationalen Pressefahrtag in Salzburg präsentiert wurden. TEST: WALTER MAIR
D
as Jahr 2012 steht bei Seat unter dem Zeichen einer großen Produktoffensive: Neue Modelle, neues Design und ein neuer Markenauftritt stehen am Programm. Mit dem Cityflitzer Mii und dem facegelifteten Ibiza der vierten Generation haben die Iberer die ersten Frühlingsboten der neuen Seat-Ära präsentiert. Zuerst zum aktuellsten Modell aus dem Seat-Portfolio: Der ab sofort erhältliche Kleinstwagen Mii nutzt die gleiche technische Basis wie seine Konzernbrüder VW up! und Škoda Citigo, buhlt jedoch mit südländischem Charme und Seat-typischem Fahrspaß um die Gunst der urbanen Kunden. Das nur 3,56 Meter lange iberische Zwergerl bietet überraschend viel Platz vorne, aber auch in Reihe zwei müssen sich Erwachsene nicht zusammenkauern. Darüber hinaus stellt der bereits zum Dumpingpreis von 7.990 Euro (Entry, 1,0-Liter, 44 kW/60 PS) erhältliche Citystürmer hinter den Rücksitzen einen Stauraum von 251 Liter sicher, bei umgeklappter Fondsitzlehne wächst dieser sogar auf 951 Liter an. Serienmäßig an Bord sind da schon ESP und vier Airbags vorne. Leider fehlt im Mii-Cockpit ein Kontrollsymbol, das anzeigt, ob das Tagfahr- bzw. Abblendlicht eingeschaltet ist oder nicht.
tions- und Anzeigesystems gehören neben der Routenführung die Telefonfreisprechanlage (Bluetooth), Bordcomputer, visuelle Einparkhilfe (optional) hinten, Sprachsteuerung und Radiobedienung inkl. Wiedergabe von Audiodateien usw. Praktisch: Über den SD-Kartenleser kann die eigene MP3Sammlung abgespielt werden.
Flotter Citystürmer. Bei unserem Kurztest stellte der EinliterBenziner mit 75 PS seine Qualitäten sofort unter Beweis: Der nur 854 Kilogramm leichte Mii düst ambitioniert durch das städtische Gewühl und braucht sich mit seinem zu erzielenden Spitzentempo von 171 km/h auch auf der Autobahn nicht zu verstecken. Insgesamt vermittelt der Mii ein wenig Gokart-Feeling, filtert dagegen Bodenunebenheiten gekonnt weg. Ganz klar: Bei der Parkplatzsuche hat der kompakt dimensionierte Spanier immer seine Seat-Nase vorne. Wer einmal im Stop-and-Go-Verkehr ein wenig abgelenkt ist, braucht sich keine
allzu großen Sorgen machen. Der Mii ist optional mit einem City-Notbremsassistenten bestellbar, der bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h einen Aufprall automatisch verhindert. Im Praxistest blieben zwischen Mii-Schnauze und Papp-Hindernis immer noch mehr als 20 Zentimeter Luft. Es fällt bei der Probe aufs Exempel zwar schwer, den rechten Fuß absichtlich nicht vom Gas zu nehmen, man kann sich jedoch auf den Mii verlassen, der diese Disziplin immer mit Bravour meistert. Im Schnitt gibt sich der Dreizylinder mit nur 4,7 Litern Sprit zufrieden. Zu den derzeit zwei erhältlichen Einliter-Benzinmotoren mit 60 bzw. 75 PS (auch als Ecomotive Varianten bestellbar), gesellt sich ab Herbst eine Version mit Erdgasantrieb, die Verbrauch und Emissionen weiter reduziert. Übrigens: Wer sich bis Ende Mai für einen drei- oder fünftürigen Mii entscheidet, erhält den sonst um 260 Euro gelisteten CityNotbremsassistenten gratis dazu.
Touch Mii. Als absolutes Highlight an Bord ist das optionale, um 390 Euro tragbare Navigationssystem „Touch Mii“ (Bildschirmdiagonale 12,7 cm) zu erwähnen. Zu den vielfältigen Funktionen dieses praktischen Kommunika-
KLARE STRUKTUR: Das spartanische Mii-Cockpit ist übersichtlich und konzentriert sich auf das Wesentliche.
© WALTER MAIR (2), WERK (2)
SPORTLICHER TRANSPORTER: Im 1.164 Liter fassenden Stauraum des Seat Ibiza ST Kombi finden zwei Fahrräder mit ausgebauten Vorderrädern locker Platz.
Frischer Look, zusätzliche Power. Dynamisches Design, modernste Technik, Geräumigkeit und ein attraktives PreisLeistungs-Verhältnis halten seine Beliebtheit bereits seit knapp einem Vierteljahrhundert hoch: Es handelt sich hier um den Seat Ibiza, der seit 1984 weltweit knapp 4,7 Millionen Mal über den Ladentisch gefahren ist.
Für jeden Anspruch. Der facegeliftete Südländer hat mit einer neu gestalteten Frontpartie, geschärften Kanten und je nach Modell mit neuen LED-
Leuchten beim Heck deutlich an Ausstrahlung gewonnen. Ganz egal, ob der Kunde sich für den universellen Fünftürer, für das dreitürige Sportcoupé SC oder für den praktischen ST Kombi entscheidet – der neu designte Ibiza profitiert von seiner perfekten Mischung aus spanischem Temperament und deutscher Ingenieurskunst. Um sämtliche Kundenbedürfnisse zufrieden zu stellen, ist der neue Ibiza in drei Ausstattungslinien verfügbar: Neben der Basisvariante „Reference“ liefert die gehobene Version „Style“ zusätzliche Annehm-
lichkeiten und gipfelt in der sportlichen Linie „FR“, die unter anderem mit einem neuen 1,4-Liter-Motor mit 150 PS für fulminaten Fahrspaß sorgt. Bei einer ersten Ausfahrt mit dem Kombi-FR mit serienmäßigem DSG-Getriebe stellte der spritzige Transporterkönig seine Sprinterqualitäten genauso unter Beweis, wie sein insgesamt dynamisches Fahrverhalten, das sofort Lust auf längere Gemeinsamkeiten erzeugt. Der Vierzylinder-Benziner stürmt in gerade mal 7,6 Sekunden auf Tempo Hundert, sein Spitzentempo liegt bei glaubhaften 212 km/h. Insgesamt können die Kunden bei den Benzinern zwischen 60 und 150 PS und bei den Selbstzündern zwischen 75 und 143 PS wählen. Effizienz-Highlight ist der 1,2-LiterCR-Diesel Ecomotive mit einem Verbrauch von nur 3,4 Litern/100 km. Das entspricht einem CO2-Wert von 89 g/km. Der neue Ibiza ST ist ab 12.540 Euro erhältlich, die FR-Version mit 105 PS kostet 17.990 Euro, für den 1,4-Liter TSI mit 150 PS müssen 21.650 Euro kalkuliert werden. q
EINE MARKE DER VOLKSWAGENGRUPPE
Mein
Mii Gr
a tis!
City notbremsassistent gratis*! enjoyneering
Der neue SeAT Mii Ab €
7.990,–
Verbrauch: 4,1-4,7 l/100 km, Co2-emission: 96-108 g/km.
Unverbindl., nicht kart. richtpreis inkl. noVA und MwSt. *Aber nur bei Kauf bis 31.5.2012 beim SeAT-Händler. Symbolfoto.
6020 Innsbruck, Haller Straße 165 Tel. 0512/2423-80 Hr. Ensfellner www.vowainnsbruck.at
FOllOw us ON:
www.seat.at www.clubseat.at
MARKUS PILSER
Autorisierte Verkaufsagentur 6020 Innsbruck, Stadlweg 21 Tel. 0512/345310, www.pilser.at
59
AUTO EMOCIÓN: Die nach hinten abfallende Seitenlinie steht auch bei dieser Perspektive für den dynamischen Charakter des Altea XL mit Allradantrieb. DIE ROTE 4 beim Altea XL Schriftzug auf der Heckklappe weist auf den Allradantrieb hin.
Nach einer kurzen Pause schickt Seat seinen sportlichen Familienvan Altea XL wieder mit Allradantrieb ins Rennen. TEST: WALTER MAIR
I
m Jahr 2006 erblickte zur Freude von Familien und Kleinunternehmern ein neues Mitglied aus dem Altea-Clan die Straßen der Welt: der Seat Altea XL. Die um rund 20 Zentimeter gestreckte Langversion des Altea wurde mit den gleichen sportlichen Genen ausgestattet, die man bereits von seinem Bruder kannte, zielt jedoch in erster Linie auf junge Familien ab, die einen geräumigeren Innenraum bevorzugen und einen größeren Kofferraum benötigen. Das Ladegutvolumen beträgt im Normalzustand 532 Liter, bei Umlegen der Sitze in Reihe zwei eröffnet sich ein Fassungsvermögen von bis zu 1.604 Litern.
Wo der Bartl den Most holt. Exklusiv und zur großen Freude der Alpenbewohner in Österreich, Deutschland und der Schweiz verpassten die Iberer dem erfolgreichen Altea XL im Jahr 2009 erstmals einen Allradantrieb – und zwar in Kombination mit einem 1.9-TDI-Motor mit 105 PS und PumpeDüse-Technik. Damit ist den Spaniern ein wahrer Coup gelungen. Aufgrund der starken Nachfrage musste Seat dieses Angebot bereits im Herbst 2011 wiederholen. Allerdings jetzt in Kombination mit einem modernen, powerstarken Zweiliter-Commonrail-TDI mit 140 PS, der ein Drehmoment von 320 Newtonmeter auf die Kurbelwelle stemmt. Und der lässt keine Zweifel an der Souveränität des temperamentvollen Spaniers aufkommen: Der quicklebendige Selbstzünder zeigt
© WALTER MAIR (3)
Temperamentvoller Gipfelstürmer ALTEA XL-COCKPIT sportlich gewürzt. bereits im Drehzahlkeller, wo „der Bartl den Most holt“, stürmt dabei in rund zehn Sekunden auf Tempo Hundert und kratzt auf erlaubtem Terrain ganz locker an der 200erMarke. Beruhigend ist, dass der akustisch unauffällig arbeitende Zweiliter-TDI auf der gesamten Drehzahlorgel über ausreichende Sicherheitsreserven verfügt. Selbst bei kurzfristig geplanten Überholmanövern kommt bei der 4WD Altea XL-Variante niemals Stress auf. Mit an Bord: Servolenkung, tadellos funktionierende Bremsen, ABS, ESP und Reifendruckkontrolle.
Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Allradantrieb erfolgt automatisch und wird von einer Haldexkupplung gesteuert: Blitzschnell und punktgenau verteilt der Altea 4WD seine Antriebskraft auf alle vier Räder und garantiert somit höchste Sicherheit und Fahrdynamik auf nahezu jedem Terrain. Speziell bei den letzten Eskapaden dieses Winters hat uns das spanische Allradmodell auf einer schneebedeckten Bergstraße mehr als überzeugt: Zur Überraschung begnügt sich der athletisch gebaute Spanier im Schnitt mit nur 6,6 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer und weicht dabei von seinem offiziellen Verbrauchswert mit nur einem Liter ab. Leider verzichtet der 4,46 Meter lange 4WD-Altea auf die Treibstoff sparende StartStopp-Technologie, die noch ein paar Zehntelpunkte bringen könnte.
Bereits ab 23.990 Euro fährt die „Chili“-Variante aus dem Seat-Schauraum. Für 27.790 Euro bekommt man den Altea XL 4WD in der Top-Ausstattung „Style“, für das Technikpaket Plus 2.2, abgedunkelte Scheiben usw. müssen nochmals 3.145 Euro dazu gerechnet werden.
Fazit Der Seat Altea XL mit 4WD-Antrieb ist ein Garant, dass man sowohl im Winter als auch bei schlechten Witterungsbedingungen immer sicher sein Ziel erreicht. Darüber hinaus bietet der flott designte Südländer Seat-typischen Fahrspaß und wird so zum Geheimtipp für all jene, die eine preiswerte Familienkutsche zum sportlichen Bergkraxeln benötigen. q
SEAT ALTEA XL Style TDI CR 4WD MOTOR
Vierzylinder-CR-Diesel
HUBRAUM
1.968 ccm
LEISTUNG
103 kW/140 PS
DREHMOMENT
320 Nm bei 1.750 – 2.500 U/min
GETRIEBE
6-Gang-Schaltgetriebe
0–100 KM/H
10,1 sek.
SPITZE
198 km/h
VERBRAUCH
5,7 l / 100 km (Werksangabe)
CO2 -EMISSIONEN
149 g/km
MASSE & GEWICHT
L/B/H: 4.467 / 1.768 / 1.575 mm, 1.588 kg
PREIS
Testmodell: 30.935 Euro
www.autopark.at
Jetzt voll durc hsta rten! Mit den Auto park Drive -Mod ellen .
Der Ford KA Dri ve 1.2 Coupé | 51 kW / 69 PS
• Winterpaket • Start-Stopp-System • Klimaanlage spreis* • Audiosystem Aktion • u.v.m. ...
inkl.
– , 5 5 8 € 4.
inkl. Führerschein bei
Der Ford FIESTA Dri ve 1.25 Coupé | 44 kW / 60 PS
• Winterpaket • Bluetooth Freisprecheinr. • Klimaanlage spreis* • Audiosystem Aktion • u.v.m. ...
inkl.
– , 5 5 5 . €5
inkl. Führerschein bei
Aktionspreis gültig solange Vorrat reicht, bis maximal 31.05.2012 für lagernde Kurzzulassungs-Fahrzeuge. Symbolfotos. *Autobank 50/50 Finanzierung vorbehaltlich positiver Bonitätsprüfung durch die Autobank AG. € 4.855,- bzw. € 5.555,- (zzgl. € 199,- Bearbeitungsgebühr) sofort zu bezahlen. Gleiche Summe noch einmal nach 1 Jahr. Preis beinhaltet Führerschein Variante „Auf der sicheren Seite“ (Klasse B) der Fahrschule TIROX inkl. Prüfungsgarantie. Keine Barablöse möglich. Nähere Informationen sowie genaue Bedingungen in Ihrem Autopark.
Innsbruck
Vomp
Wörgl
Langer Weg 12 Tel. 0 512 - 33 36-0
Industriestr. 5 Tel. 0 52 42 - 642 00-0
Innsbrucker Str. 105 Tel. 0 53 32 -73711-0
SCHNEIDEN SIE SICH ZEIT AB …
… und investieren Sie diese in Gesundheit, Fitness und Wellness im ALFA Sports & Spa. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin und Sie erhalten ein exklusives ALFA-Angebot! Alfa Sports & Spa im Medicent Innsbruck: Innrain 143, 6020 Innsbruck, Telefon: 0512 / 56 04 04 Mail: welcome@alfatirol.at, Web: www.alfatirol.at Unsere Kundenbetreuer beraten Sie gerne, Montag bis Freitag von 9.00 bis 20.00 Uhr (außer Feiertag). * Aktion gültig bis 30. Juni 2012 für Neukunden ab 18 Jahren, solange der Vorrat reicht.
63
LEBEN
Zeiträuber des Monats I’m a stylist.
Wer sich beim Durchblättern von Modemagazinen denkt, „das könnte ich auch“, kann sich jetzt online als Stylistin versuchen. Auf „Stylefruits“ findet man die aktuellen Kollektionen von gut 20 Modemarken, deren Einzelstücke man ganz einfach per Klick zu stimmigen Gesamtoutfits zusammenfügt. So bekommt man einerseits einen guten Überblick, wo es derzeit die coolsten Kleider und Accessoires gibt (inklusive Preise!), und sieht gleichzeitig, welche Farb- und Musterkombis top oder flop sind. Wer nicht selbst stylen will, kann sich von Outfits anderer User inspirieren lassen.
www.stylefruits.de
© UDO LEITNER
Bücherzirkel
Schon was vor?
Der 6020 Event-Tipp – Da kannst du was erleben.
Songcontest-Übertragung, 26. Mai, Treibhaus
N
ach zehn Jahren Pause kommentieren Dirk Stermann und Christoph Grissemann am 26. Mai wieder den Eurovision Song Contest auf FM4. Wer sich das Spektakel unter Gleichgesinnten ansehen will, hat im Treibhaus die Möglichkeit dazu: Das Finale wird im Turm (auf Großbildleinwand) und auch
im Rauchersalon übertragen, der Ton von FM4 zugeschaltet. Für alle, die auch auf die zwei Semifinali nicht verzichten können: Diese finden bereits am 22. und 24. Mai statt. Die Trackshittaz als Vertreter Österreichs gehen am 22. Mai mit der Startnummer 16 an den Start – der ORF überträgt, das Treibhaus nicht. q
Schlaflos.
Neue Sitten in Europa: Anfang Jänner ziehen sich fast alle Menschen zurück, um Winterschlaf zu halten. Nur drei Freunde beschließen, wach zu bleiben und quer durch das verschlafene Deutschland zu fahren. Eine Reise, die so manches ans Licht bringt ... Benjamin Lebert, der 1999 mit Benjamin Lebert: seinem Debütroman „Im Winter dein Herz“, „Crazy“ über Nacht Hoff mann und Campe zum PopliteraturStar wurde, kann es immer noch. „Im Winter dein Herz“ ist romantisch, traurig und komisch zugleich. Ein Roman wie ein Roadmovie, frei von Klischees und ohne die Liebesgeschichte, die eine Spur zu gut reingepasst hätte.
Rosa ist das neue Pink
Was im Moment gerade total angesagt ist – ehrlich!
Herman ist der neue Hermann.
© HBO
Von den „Sopranos“ über „True Blood“ bis „Sex and the City“ – der US-Kabelsender HBO weiß, wie man gute Serien produziert. Der neueste Renner heißt „Girls“ und dreht sich um eine Gruppe junger Frauen Anfang 20, die in New York City versuchen, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Die Protagonistinnen sind zwar nicht so schick wie Carrie Bradshaw & Co., aber lässig und sehr witzig.
In den Neunzigern wurde er via Tupperdosen in ganz Tirol verteilt: der Freundschaftskuchen „Hermann“. Vor einigen Monaten ist er in England unter dem amüsanten Namen „Herman the German“ wieder aufgetaucht und wird dort nun fleißig geteilt, gerührt und mit Mehl, Milch und Zucker „gefüttert“. Ob es der Teig wieder zurück aufs Festland schafft und auch bei uns bald alle in den Wahnsinn treibt – wir werden sehen.
Farben sind die neuen Slogans.
Bei Nagellacken geht es schon lange nicht mehr nur um Farben, sondern auch um ihre Namen. Die Marktführer Essie und O.P.I. matchen sich seit geraumer Zeit um die kreativste Farbbezeichnung. Von „Sugardaddy“ über „Need a Vacation“ (Essie) bis hin zu „Can’t You Sea“ und „No Autographs please“ (O.P.I) gibt es kaum einen Gag oder ein Wortspiel, das noch nicht zweckentfremdet wurde. Besser als „Kirschrot“ und „Pfirsich“ sind die Namen allemal. © ESSIE
„Girls“ ist das neue „SATC“.
64
SERIE
MUNDART Kochen ohne Wenn und Aber mit Flo
MundArt schwelgt im frühsommerlichen Grün und lädt zur süßen Gartenparty. Auf dem Menü stehen Waldmeisterbowle und Götterspeise. Wohl bekomm’s!
D
u weißt nicht, wie Grün schmeckt?“ wunderte sich der kleine Schrat, packte mich mit seiner schrumpeligen Hand und zog mich über Berg und Tal, durch Sonnenschein und Waldesflur. Trotz seines gedrungenen Körperbaus vermochte der kleine Kobold eine Geschwindigkeit aufzunehmen, mit der ich nicht mithalten konnte, und schon nach kurzer Zeit schwanden meine Sinne. Erwacht bin ich dann im Halbschatten eines alten Buchenhains, gebettet auf frischen, hellgrünen Kräutern mit zarten, weißen Blüten. Zwischen den verziehenden Nebelfetzen erkannte ich im warmen, diffusen Licht der Morgensonne die pyknische Figur des Schrats. Er kauerte auf einem Stein und bot mir lächelnd einen Becher an. Ohne zu wollen, nahm ich ihn, stürzte den ganzen Trank gierig hinunter und verlor mich in einem unendlichen Raum aus saftigem Grün. Als ich wieder zu mir kam, war vom Schrat und seiner Welt nichts mehr zu sehen. Alles nur geträumt, resümierte ich, blinzelte verschlafen in die Morgensonne und erkannte am Fensterbrett die Umrisse eines kleinen Sträußchens Waldmeister. MundArt träumt und kocht in Grün. Wohl bekomm’s! q
Gewinnspiel
6020 und die Markthalle Innsbruck verlosen:
Markthallen-Gutscheine im Wert von 50 Euro
KW: „MundArt“, Einsendeschluss: 4. 6. 2012 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · KARL-KAPFERER-STR. 5 · INNSBRUCK GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT
Seidl
Es grünt so grün
65
Zutaten
• Gericht A: Waldmeistersirup: 0,5 l Wasser, 10 Stengel Waldmeister, 2 unbehandelte Zitronen, 0,5 kg Zucker • Götterspeise: 7 Blatt Gelatine, 0,5 l Wasser, Waldmeistersirup, 5 Stengel Waldmeister • Waldmeisterbowle für Kinder: Wasser, Waldmeistersirup, 1 Zitrone, Eiswürfe l, Erdbeeren • Waldmeisterbowle für Erwachsene: 1 Strauß Waldmeister (10 Stengel) , 1 Flasche trockener Weißwein, 1 Flasche trockener Sekt, Zucker nach Geschma ck, Zitronenspalte • Waldmeistereis: 1/4 l Milch, 1 Bund Waldmeister, 2 Eigelb, 75 g Zucker, 150 ml Sahne, Erdbeeren
© 6020/RATHMAYR (ALLE)
Zubereitung
• Waldmeistersirup: Am Vortag die Blätter von den Stengeln pflücken und offen über Nacht liegen lassen. Die Zitronen waschen und in Scheiben schneide n. Wasser mit den Zitronenscheiben in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Waldmeister hinzugeben und fünf Minuten köcheln lassen. Danach den Topf kühl lagern und zwölf bis 24 Stunden ziehen lassen. Zitronen und Waldmei sterblätter entfernen, die Flüssigkeit abseihen und mit dem Zucker aufkoche n lassen. So lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Sirup, noch kochend heiß, in Flaschen abfüllen. • Waldmeister Götterspeise: Wasser und Sirup zu einem Saft mischen , mit den angewelkten Waldmeisterblättern aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Gelatine im kalten Wasser quellen lassen. Wenn sie weich ist, in den warmen Waldmeistersaft einrühren, bis sie aufgelöst ist. In kleine Desserts chalen oder Gläser gießen und erkalten lassen. • Waldmeisterbowle für Kinder: Waldmeistersirup mit Mineral- oder Leitungswasser aufgießen, mit Erdbeerstücken, Zitronenspalten und Eiswürfe l servieren. • Waldmeisterbowle für Erwachsene: Die angewelkten Waldmeisterblätt er in ein Gefäß geben und mit Weißwein übergießen. Zwei bis drei Stunden stehen lassen. Danach 2-4 Esslöffel Zucker in wenig Wasser aufkochen und zu dem Waldmeisterwein dazugeben. Zum Servieren in Gläser füllen und mit einem guten Schuss Sekt aufgießen. • Waldmeistereis: Milch in einen Topf geben und aufkochen. Vom Herd nehmen, angewelkte Waldmeisterblätter zufügen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Waldmeister entfernen und die Waldmeistermilch im Kühlschrank ganz abkühlen lassen. Eigelbe mit Kristallzucker im heißen Wasserbad schaumig rühren, bis das Eigelb etwas heller wird. Eigelbe unter die kalte Waldmeistermilc h rühren. Sahne halbfest schlagen und unter die Waldmeistermilch ziehen. Waldmeistermasse in der Eismaschine zu Eis werden lassen. Ohne Eismaschine: Masse in einer Schüssel ins Gefrierfach geben und immer wieder durchrüh ren. Erdbeeren pürieren und mit dem Eis anrichten.
Waldmeister
Frisch gepflückt und eingefrischt sind dem zarten Waldmeister seine aromatischen Fähigkeiten kaum anzumerken. Sobald die Blätter jedoch zu welken beginnen, verströmt das Kraut einen wunderbaren Frühsommerduft. Verantwortlich für den angenehmen, würzigen Heugeruch mit Mandel- und Vanillenoten zeichnet sich der Pflanzenstoff Cumarin, welcher in geringer Dosierung bei Kopfschmerzen und Migräne hilft, überdosiert allerdings Benommenheit, Kopfweh und auch Leberschäden verursachen kann. Von all dem haben wir bei unseren Dosierungen aber nichts bemerkt. Am Besten lässt man Waldmeister daher über Nacht trocknen, alternativ kann man ihn auch eine Stunde vor der Verarbeitung ins Gefrierfach geben.
66
s e h c s i r a n i l u k t s i l o r i „T
Ödland“
Alfred Miller, Haubenkoch und Wirt des Schöneck in Innsbruck, ist ein Haudegen der alten Schule – viel Fleisch, viel Butter, viel Geschmack. Jetzt hat er ein Kochbuch geschrieben. Im Interview erklärt er, warum Tirol lange Zeit kulinarisches Ödland war und was Fernsehköche bewirken. Interview: Sonja Kainz
S
ie sind nach Stationen in Spanien, Schweden und der Schweiz Mitte der 1980er wieder zurück nach Innsbruck gekommen – bekanntermaßen nicht gerade ein kulinarisches Mekka. Was hat Sie in die Heimat gezogen? ALFRED MILLER: Ich habe geheiratet, bin Vater geworden und ich habe immer gesagt, mein Kind soll in Tirol aufwachsen. Das Problem ist, wenn man zu lange im Ausland war, kann man irgendwann nicht mehr zurück, weil die Plätze für einen guten Job auch bei uns begrenzt sind. Ich habe die sechs Jahre im Ausland zwar genossen, aber ich bin auch gerne wieder zurückgekommen. Ich bin einfach ein Tiroler.
„Ich bin eigentlich kein Rezeptmensch, ich koche aus dem Bauch heraus.“
Wenn man im Gault Millau nach Restaurants in Salzburg sucht, listet der Gourmetguide 68 Lokale auf, in Innsbruck sind es trotz vergleichbarer Größe nur 32. Woran liegt das? In Salzburg ist es sicher die Nähe zu Bayern, auch das kulturelle Angebot zieht. Unser Problem ist die Nähe zu Italien. Tirol ist eigentlich kulinarisches Ödland, wie man so schön sagt, obwohl es mittlerweile besser geworden ist. Als ich mein erstes Restaurant eröffnet habe, war das katastrophal. Wenn die Leute damals gut essen gehen wollten, sind sie nach Südtirol oder noch weiter in den Süden gefahren. Wir sind immer übrig geblieben. Gott sei Dank hat sich das gebessert, aber der Tiroler ist in dieser Beziehung immer noch schwierig. Es ist ihm immer alles zu teuer, aber die Qualität will er trotzdem haben. Wie lief es im Schöneck? Das brauchte Überzeugungsarbeit. Ich bin jetzt das zehnte Jahr hier, mittlerweile fragt
© LÖWENZAHNVERLA
G/AICHNER (2)
67
niemand mehr nach dem Preis, sondern die Leute wollen einfach gut essen. Aber es ist ein harter Weg dorthin. Über Köche sagt man oft, sie sind Künstler, sie wollen kochen und das Finanzielle interessiert sie nicht. Ich war auch so, das andere ist einfach so mitgelaufen. Bevor sie 2001 das Schöneck eröffnet haben, hatten Sie über zehn Jahre lang nichts mit der Spitzengastronomie am Hut, sondern haben die Kantine im Tivoli geleitet. Ich hab dort gutes Geld verdient, hatte viel Freizeit und war oft mit der Familie unterwegs. Das Kochen hatte ich nicht verlernt, aber als ich hier aufgesperrt habe, war das größte Problem, dass mir in den 13 Jahren im Tivoli die Kreativität verloren gegangen war. Die Speisekarte zu schreiben und dann auch umzusetzen, das waren anfangs oft schwere Stunden. Das Thema Kochen erhält seit einigen Jahren medial sehr viel Aufmerksamkeit, es gibt mittlerweile unzählige Kochshows. Was halten Sie von Fernsehköchen? Schwierig zu sagen. Auf der einen Seite ist es gut, weil das Interesse am Kochen wieder belebt wird. Wir haben das Problem, dass die junge oder mittlere Generation das Kochen großteils verlernt hat. Durch den Stress in der Arbeit ist der Grundgedanken dahinter verloren gegangen. Früher war die ganze Familie am Tisch und es ist gegessen und geredet worden. Das Essen selbst ist dabei eigentlich gar nicht so wichtig, sondern dass man zusammensitzt, miteinander spricht und Erfahrungen austauscht. Ich glaube schon, dass die Kochsendungen zum Selberkochen animieren, auch wenn die Wissenvermittlung nicht immer perfekt funktioniert. Hat die Qualität unseres Essens in den letzten Jahren durch die verstärkte Auseinandersetzung mit diesem Thema zugenommen? Großteils hat sie abgenommen. Das sieht man an den großen Ketten, die auf einen bestimmten Geschmack getrimmt werden. Dadurch, dass zu Hause nicht mehr gekocht wird, ist das eine einfache Lösung. Ich habe Gäste da, da essen schon die Kinder eher Exotisches wie Garnelen oder Fischsuppe. Wenn ich das sehe, macht mich das so
happy, dass ich ihnen das Essen am liebsten schenken möchte. Das Elternhaus spielt dabei eine große Rolle. Guten Geschmack muss man kennen. Glauben Sie, dass es zwei Typen von Zusehern von Kochsendungen gibt: Die einen, die dadurch tatsächlich zum Selbermachen angeregt werden, und die anderen, die sich das zwar anschauen, zum Essen aber trotzdem lieber ins nächste Fastfood-Restaurant gehen? Genau so ist es. Ich habe nur die Befürchtung, dass das typische Tiroler Wirtshaus ausstirbt. Die Schiene teilt sich in zwei Richtungen und in der Mitte bleibt nichts mehr übrig – einerseits in die Systemgastronomie und andererseits in die gehobene Gastronomie, die sich aber nicht jeder leisten kann. In Ihrem Kochbuch „Für Freunde kochen“ verraten Sie viele Rezepte von Klassikern aus dem Schöneck. Es heißt ja immer, die Rezepte sind die Schätze eines Kochs. War es schwierig, sich von ihnen zu trennen? Nein, es war überhaupt nicht schwierig. Ich bin eigentlich kein Rezeptmensch, ich koche aus dem Bauch heraus. Das Rezepteschreiben war mir ein Gräuel. Wenn meine Freundin nicht gewesen wäre, wäre das Kochbuch heute noch nicht fertig. Ihr Kochbuch enthält einige ungewöhnliche Varianten von bekannten Gerichten. Sie würzen die Kürbiscremesuppe unter anderem mit Ketchup. Wie kamen Sie auf diese Idee? Wahrscheinlich war es Zufall. Ich hab vor 20 Jahren eine Österreicherin kennen gelernt, die in Amerika lebte. Ihre Kürbissuppe schmeckte sensationell und ich bat sie, mir das Rezept aufzuschreiben. Das tat sie auch, aber meine schmeckte trotzdem nicht so wie bei ihr. Ich habe es dann mehr als zehnmal probiert, beim elften Mal hatte ich es dann plötzlich, ohne zu wissen, was ich dabei anders gemacht habe. Kochbücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Was macht Ihres Besonders? Das Besondere an meinem Kochbuch ist, dass ich ein Kochbuch habe (lacht). Das war schon immer ein Traum, nach dem Motto
ein Haus bauen, Kinder zeugen, heiraten, einen Baum pflanzen und ein Kochbuch schreiben. Außerdem haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Rezepte einfach nachzukochen sind und man dafür nicht in zehn Geschäfte rennen muss. Ich glaube, das ist uns auch gelungen. Vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person
q
Alfred Miller wurde 1948 in München geboren, zog mit seinen Eltern aber bereits in jungen Jahren nach Tirol. Nach Stationen in den Küchen Spaniens, der Schweiz und der gehobenen Gastronomie Stockholms, kehrte er Mitte der 1980er nach Tirol zurück. 13 Jahre lang führte er in Innsbruck die Sportkantine des Tivoli, wo hauptsächlich Würstel und Bier gefragt waren. 2001 eröffnete er schließlich das Wirtshaus Schöneck, das bis zu diesem Zeitpunkt eine Studentenkneipe war. Dies änderte sich schnell, Miller überzeug te mit seiner Küche Gäste und Gourmetkritiker gleichermaßen. Bereits ein Jahr nach Eröffnung wurde ihm vom Gault Millau eine Haube verliehen (mittlerweile sind es zwei) und auch dem Guide Michelin waren Millers Kreationen (so lange es den Guide gab) regelmäßig einen Stern wert. Alfred Miller: „Für Freunde kochen“, Löwenzahnverlag.
68
Kochen für Dummies Kochen ist nicht jedermanns Sache – im wahrsten Sinne des Wortes. Matthias Hofer hat versucht, seine Fähigkeiten am Herd zu erweitern. Zuerst mit YouTube, dann an der Volkshochschule. Von Matthias Hofer
Das Anfänger-Rezept SCH WAR ZBROTCH IPS À LA FRAN Z METZLER:
iben Altes Schwarzbrot in hauchdünne Sche nöl isker Kürb e sowi nschneiden, mit Olive reubepinseln und mit Knoblauchsalz best elegausg r papie Back mit en. Dann auf ein auf tes Blech schichten und bei 150 Grad bei ten Minu 15 ca. ne der mittleren Schie Heißluft im Rohr backen.
69
E
igentlich begann meine „Karriere“ am Herd recht vielversprechend. Die erste Kochstunde in der dritten Klasse Hauptschule begeisterte mich derartig, dass ich die hervorragende Kartoffelcremesuppe gleich zu Hause ausprobieren wollte. Das Ergebnis war eher ernüchternd: Ein verkochtes und eingebranntes Häuflein Erdäpfel, das gerade so im Stadium zwischen flüssig und fest vor sich hindümpelte. Nun wird es aber doch Zeit, meine dürftigen Kochfertigkeiten auf Vordermann zu bringen. Wie das gehen soll? Mit YouTube. Ja, richtig gelesen. So abwegig ist das gar nicht. Ich habe einen Freund, der sich so das Krawattebinden beigebracht hat und einen anderen, der so einige (wenn auch wenige) Akkorde für die Gitarre gelernt hat. Und dann wäre da noch der Onkel, der mit Hilfe von Videos den Walzer einstudiert hat. Also warum soll YouTube nicht auch mir helfen, diesen langen und steinigen Weg zu gehen? Das Kartoffelsuppen-Déjà-vu im Hinterkopf, lege ich mir nach gut neun Jahren wieder eine Kochschürze an, positioniere den Kochlöffel neben dem Laptop und suche nach einem geeigneten Video, das mir den Einstieg in die Materie erleichtern soll. Videos à la „Zwei linke Hände, aber Hunger – das Tutorial für absolute Nullchecker in Sachen Kochen“ verheißen auch Erfolgsaussichten für Laien wie mich. Ich bin ernsthaft gespannt, ob es dieser Video-Kochkurs schaffen wird, mich für längere Zeit auf Du und Du mit dem Herd zu bringen.
Erste Station: Omelette. Für den Anfang entscheide ich mich für ein Käse-Omelette. Klingt recht simpel und in der Zubereitung relativ schnell – der ideale Start für mich. Mit Zuversicht gestärkt suche ich mir die nötigen Zutaten (Eier, geriebenen Hartkäse, Butter und Salz) sowie die Töpfe und Teller zusammen. Kurz davor habe ich mir übrigens noch ein Bild meiner Küche im Urzustand eingeprägt – für den Fall, dass sich dieses nach getaner Arbeit drastisch vom Originalzustand unterscheiden sollte. Einmal noch fest durchatmen, dann kann es losgehen. Wie im Video gut erklärt, schlage ich die Eier auf, rühre um, gebe ein bisschen Salz dazu und schalte die Herdplatte ein. Bevor die Masse schließlich angebraten wird, mengt man einen Esslöffel Käse bei – sagt mir der leger gekleidete Koch. Wenn die Masse schließlich anfängt
Ohne euphorisch zu werden: Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemals ein besseres Omelette zubereitet wurde. zu stocken, wird der Rest vom Käse dazugegeben. Nach wenigen Minuten ist das KäseOmelette fertig. Kritisch beäuge ich das Ergebnis meiner ersten YouTube-Kochstunde und vergleiche es mit dem Video. Optisch schon mal durchaus gelungen, würde ich meinen. Meine Skepsis schrumpft von Bissen zu Bissen. Man will ja nicht euphorisch werden, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass jemals ein besseres Käse-Omelette zubereitet wurde.
Der Schnitzel-Versuch. Beflügelt vom Ergebnis des ersten Experiments versuche ich mich am nächsten Tag – wieder mit Hilfe von YouTube – an einem Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Meiner Kochlaien-Meinung nach kann man dabei ja nicht viel falsch machen, aber ich werde regelmäßig in der Mensa eines Besseren belehrt. Mit Video-Assistenz klopfe ich also das Fleisch, würze es, bereite die Panier zu und backe es heraus. Klingt einfach – ist es dann aber doch nicht. Glücklicherweise deutet meine anwesende Mutter die Falten und Schweißperlen auf meiner Stirn korrekterweise als Zeichen der Überforderung und greift mir ein „klein wenig“ unter die Arme. Das Fazit: Es gibt eine unglaubliche Vielzahl an Kochvideos, die im Netz abrufbar sind – angefangen von klassischen Gerichten bis hin zu teils recht ausgefallenen Rezepten. Die getesteten Videos liefern detaillierte Einkaufslisten, äußerst genaue Beschreibungen der einzelnen Schritte und punkten darüber hinaus mit praktischen Tipps. Alles in allem bin ich ziemlich überrascht, dass man(n) sich auf diesem Weg das Kochen wirklich einigermaßen gut beibringen kann. Wichtig ist aber, dass man mit den Basics startet und sich das Kochen nicht von köstlich klingenden, aber meist komplizierten Rezepten gleich wieder ver-
graulen lässt. Omelette ja, Schnitzel – besser später.
Der Kochkurs. Da definitiv noch ausbaufähiges Restpotenzial vorhanden ist, entschließe ich mich dazu, einen Kochkurs „speziell für Männer“ an der Volkshochschule zu besuchen. Das Szenario sieht so aus: 14 wissbegierige Kerle stellen sich mit verräterisch sauberen und fleckenlosen Schürzen um einen Herd. Die Gruppe besteht aus ein paar Studenten, aber auch einigen Teilnehmern mit ergrautem Haaransatz. Nach einer kurzen Einleitung durch den Kochlehrer Franz Metzler stellt einer die Frage, die jedem auf der Zunge liegt: „Haben wir überhaupt genug Bier da?“ Ja, haben wir, die Gesichtszüge entspannen sich sichtlich. Bevor wir loslegen, hält Kursleiter Franz Metzler noch eine fesselnde Brandrede, in der es um die drastisch zunehmende Lebensmittelverschwendung geht. 1.300 (!) Kisten an essbaren Nahrungsmitteln werden täglich allein in Tirol entsorgt. Metzler veranstaltet auch Kochkurse für Kinder an Schulen: „Ich finde es schockierend, dass die Zahl derer, die nicht mehr wissen, wo beispielsweise Milch herkommt, Jahr für Jahr steigt.“ Noch ein guter Grund, sich endlich mit Lebensmitteln und dem Kochen zu beschäftigen. Jetzt geht es aber ans Eingemachte. Das heutige Ziel sind überbackene Kartoffeln in der Schale mit Käse und Speck, ein Salatdressing, Sauce Bolognese für Pasta und Lasagne sowie Semmelschmarren. Die heitere Stimmung unter den Teilnehmern und die lockeren Sprüche von Kochlehrer Franz tragen zum angenehmen Ambiente bei. Nach getaner Arbeit werden schmatzend und mit vollem Mund alle Gänge am Tisch gelobt. Insgeheim denke ich schon hämisch an das verblüffte Gesicht einer Freundin, wenn ich ihr demnächst den exzellenten Semmelschmarren servieren werde. Jegliche Fluchtversuche nach dem Essen werden von Franz unterbunden, nun steht noch das Abspülen am Programm – und auch das muss gelernt sein. Das Fazit: Ich habe in Sachen Kochen nun endlich Feuer gefangen – ganz ehrlich. Und von dem VHS-Kurs habe ich einiges mitgenommen. Die Berührungsängste mit Herd und Kochlöffel sind überwunden. Meine Kochschürze liegt ab sofort immer griffbereit. q
70
Catwalk
Straße
Welche Innsbrucker sind modisch genug, um es auf einen Streetstyle-Blog zu schaffen? Iosif Balazs macht sich regelmäßig auf die Suche nach den coolsten Typen der Stadt und veröffentVon Barbara Wohlsein licht die Bilder dann auf seinem „CityCatwalk“.
B
ill Cunningham ist 83 Jahre alt, Fotograf für die „New York Times“ und gilt als Begründer der Streetstyle-Fotografie. Er war der Erste, der sich vor 50 Jahren dafür interessierte, wie sich ganz normale Menschen kleiden. Heute sind Streetstyle-Blogs die neuen „Vogue“. Designer und Journalisten verfolgen minutiös, was auf den Straßen der Metropolen getragen wird. Bill Cunningham veränderte auch das Leben von Iosif Balazs. „Ich habe in einem Videoclip gesehen, was der macht und war total geflasht“, erzählt der 26-Jährige mit leuchtenden Augen. Daraufhin entdeckte er „The Sartorialist“, den erfolgreichste Streetstyle-Blog der Gegenwart. „Irgendwann hab ich mir gedacht, das könnte ich in Innsbruck doch auch probieren.“
Drei Modetipps vom Street-Fotografen
Trendspot Uni.
„Keine Jogginghose.“ Nach was hält ein Streetstyle-Fotograf konkret Ausschau? „Es muss der Gesamtein-
• Mut zu Farben und Mustern. Nicht immer nur schwarz. • Mehr Eleganz – auf zusammenpassende Farben und Details achten. • Bei Männern machen Schuhe sehr viel aus. Bei Frauen aber auch – vor allem hohe Schuhe!
© CITYCATWALK (4)
Zugegeben, einfach ist es nicht, in der Stadt der Regenjacken und Sneakers gut und vor allem außergewöhnlich gekleidete Passanten zu finden. „Die Innsbrucker lieben einfach diesen sportlichen Einheitsstil“, seufzt Balazs. Mindestens einmal pro Woche macht er sich auf die Suche nach tollen Outfits und Typen. Zum Beispiel am Bahnhof, in der Altstadt oder vor dem Kaufhaus Tyrol. „Wenn ich wenig Zeit habe, gehe ich zur Uni, da sind die Chancen recht gut.“ Wenn er in München oder Wien ist, geht er auch dort auf die Straße. Iosif Balazs ist gebürtiger Rumäne, wohnt derzeit in Ried im Oberland und arbeitet als Barkeeper. Doch sein Blog ist längst zum Zweitjob geworden. „Neben dem Fotografieren ist Facebook extrem wichtig. Dort kündige ich die neuen Posts an, die Leute sehen sich auf den Bildern, verbreiten sie, ihre Freunde schauen drauf und so weiter.“ Die Facebook-Seite hat inzwischen über 500 Fans, die Klicks auf „CityCatwalk“ steigen parallel dazu laufend an.
druck stimmen, ich muss die Person sehen und mir denken: wow“, sagt Balazs. Generell findet er Männer in Innsbruck besser angezogen als Frauen. „Frauen fehlt oft der Mut zu Farbe. Ich freue mich schon seit Wochen auf schöne Kleider, tolle Blumenmuster, irgendwas zum Frühling.“ Insgesamt sind ihm die Innsbruckerinnen „zu wenig schick“. Mit Jeans und Turnschuhen kann man den Hobbyfotografen nicht beeindrucken. Würde er selbst nie ungestylt und in Jogginghosen aus dem Haus gehen? Seine Miene wird ernst: „Ich besitze keine Jogginghose.“ Iosif Balazs’ Interesse für Mode hat sich aber erst in den letzten zwei bis drei Jahren entwickelt. „Davor war ich angezogen wie ein normaler Tiroler“, lacht er. Heute steht er auf Tommy Hilfiger, Marc O’Polo, aber auch H&M. „Ich war gerade gestern auf
www.citycatwalk.at
einer Party in Wien und mein Outfit war zu 100 Prozent H&M – ich hab trotzdem den ganzen Abend Komplimente bekommen“, erzählt er nicht ohne Stolz.
Bis nach New York. Den Ritterschlag der Modeblog-Welt hat „CityCatwalk“ übrigens schon erhalten: Iosif Balazs Fotos wurden bereits zweimal auf der Internetseite der „New York Times“ verwendet. In der Rubrik „Reader’s Street Style“ können Blogger aus der ganzen Welt ihre Schnappschüsse einreichen. „Beim ersten Mal bin ich natürlich vor Freude quer durchs Wohnzimmer getanzt, als meine Fotos genommen wurden“, erzählt er. „Leider wurde in der Fotogalerie kein Link zu meinem Blog veröffentlicht, das hätte natürlich viele neue Fans gebracht.“ q
71
SERIE
KUNST & DESIGN AUS TIROL
6020 stellt in jeder Ausgabe einen Künstler bzw. Designer aus Tirol vor. Diesmal: Lisa Walde
Ein Lieblingsmaterial zu nennen ist aufgrund meiner vielschichtigen Arbeit schwierig.
Ich designe Mode und Taschen, beschäftige mich aber auch mit der traditionellen Wachsbearbeitung, also dem Gravieren und Verzieren von Kerzen. Außerdem arbeite ich mit Seifen und Kosmetik.
Mein Motto: Lebe den Tag.
Designer und Künstler unterscheiden sich natürlich, aber der Übergang ist für mich fließend. Menschen züchten zunehmend Ängste und Depressionen. Meine EntwürInspiriert werde ich vom fe sollen als Schutzschild gegen die Zusammenspiel zwischen bedrängende Außenwelt dienen, eine Tradition und Moderne, das ich täglich erlebe und spüre, textile Höhle aus Stoff, in der man sich verbergen kann. wenn ich durch die Gemäuer der alten Seifenfabrik in meinem Atelier gehe. Aber auch von der Formensprache und den Farben der Natur.
Lisa Walde Nach abgeschlossenem Studium in Wien kehrte Walde nach Tirol zurück und arbeitete zwei Jahre für den Osttiroler Designer Bernd Mühlmann. 2010 machte sie sich selbständig, 2011 eröffnete sie ein Atelier und einen Shop in der alten Seifenfabrik. LW – Lisa Walde Innstraße 23 • 6020 Innsbruck lisa.walde@gmx.at Mo–Fr: 9–12 & 15–18 Uhr www.lisawalde.com
Ich bewundere Leute, die es schaffen, das Leben trotz Schwierigkeiten und Hindernissen gelassen zu sehen und somit genießen können.
Ich setze mich mit der Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft auseinander und arbeite damit. Ich entwerfe schlichte, ausdrucksstarke Kleidung, die Eleganz, Luxus und Selbstbewusstsein ausstrahlt. Mir ist wichtig, dass sie die Persönlichkeit heraushebt und unterstreicht, und die Flexibilität der Kleidung durch unendliche Kombinationsmöglichkeiten steigt. © LISA WALDE (3)
Meine Kollektionen sind so konzipiert, das sie aus Lieblingsstücken bestehen.
Protokoll: Barbara Wohlsein
72
Fliegende
Kühe
Nina Hammerle arbeitet als freie Illustratorin für Kinderbücher. Sie sammelt Schneebesen, liebt Milchschaum über alles und findet, Polizisten sollten wie Käfer Interview: Anna Thaler aussehen.
„Die Nase in Bücher zu stecken ist für mich wie Nutella essen.“
ie wird man Kinderbuchillustratorin? NINA HAMMERLE: Ich habe schon in der Schule immer viel gekritzelt und gezeichnet, mit 14 wechselte ich dann vom Gymnasium auf die HTL Fachschule für Malerei und die Abendschule für Kunst. Danach bin ich nach Linz gezogen, habe am EU-Projekt „art of work“ teilgenommen und mich selbstständig gemacht. Alles andere ergab sich irgendwie – angefangen von Plakaten für Kinderkonzerte gab es eine Kette von Ereignissen, die dann zu immer mehr Aufträgen geführt haben. Haben Sie selbst Kinder? Ja, meine Tochter Lorelie. Mir kommt es oft vor, als wäre unsere Geschichte wie die von Geppetto und Pinocchio. So als wäre eine meiner Figuren auf einmal vom Papier in die Wirklichkeit gehüpft. Was inspiriert Sie? Eigentlich ganz alltägliche Dinge, der Alltag selbst ist ja auch irgendwie irre und skurril. Ich zeichne mir Dinge oft so, wie ich sie mir wünsche. Zum Beispiel einmal bei einem Cappuccino mit viel Milchschaum zu sitzen und Kühe über mich hinweg fliegen zu sehen. Ihr Blick sagt mir manchmal, dass die das famos finden würden. Oder ich stelle mir vor, wie zwei Mülltonnen übers Leben philosophieren oder dem Polizisten riesige Fühler wachsen – einfach alles, was den Alltag freundlicher machen würde. Außerdem: Es gibt so viele schräge Wesen, wirklich viel muss ich ja gar nicht „erfinden“. Aber es macht mir Freude, mich bei meiner Arbeit mit Dingen zu beschäftigen, die ich ansonsten gar nicht so genau beob-
© HAMMERLE (3)
W
achtet hätte, und sie zu variieren. Ich bin ganz begeistert von Farben und es gibt mir immer ein gutes Gefühl, zwischen all den Tuben zu sitzen und mit Ihnen zu arbeiten. Ist es anstrengend, immer kreativ sein zu müssen? Ja, schon. Vor allem bei vorgegebenen Themen bin ich nicht immer auf Knopfdruck voller Ideen. Aber wenn ich auch manchmal das Gefühl habe, mir fällt gar nichts ein – irgendeine Idee kommt immer. Es ist wie bei meinem Beet im Garten: Am Anfang wartet man ungeduldig und ist unsicher, ob und was sich da tut, aber es sprießt dann doch meistens etwas, oft auch ein überraschendes Gewächs. Unkraut ist auch immer dabei – und ich mag Unkraut. Außerdem ist das Schreiben und Illustrieren von Kinderbüchern für mich mehr als nur ein Job. Es ist Teil von mir und sozusagen die Lebenssuppe, in der ich rumschwimme. Gibt es ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt? „Lumis Feentraum“, denn dieses Buch habe ich nicht nur illustriert, sondern auch selbst geschrieben. Ich liebe Kinderbücher, die etwas skurril sind und viel Platz für fantas-
tische Wort- und Bildkompositionen lassen. Aber auch bei Büchern zählen die Verkaufszahlen, und deshalb ist es nicht so leicht, ungewöhnliche Projekte umzusetzen. Die Kinder wären weitaus offener dafür, als so mancher Erwachsener vielleicht glaubt. Was ist ihr liebstes Kinderbuch? Oh, das ist schwer, aber einer meiner liebsten Illustratoren ist beispielsweise Shaun Tan, dessen Bücher etwas sehr Magisches haben. Ich denke, Kinder können auch mit Geschichten umgehen, die sich nicht in einer perfekten Zuckerwatteplüschwelt abspielen. Und an Humor fehlt es Ihnen ja auch nicht wirklich. Haben Bücher im Zeitalter von Nintendo DS und 3D-Kino noch Platz? Die Nase in Bücher zu stecken ist für mich wie Nutella essen. Ich mag das Gefühl und den „Nachgeschmack“ – und ich finde gedruckte Buchstaben unglaublich dekorativ! Vielleicht geht es ja anderen auch so und deshalb glaub ich, dass Bücher auch in Zukunft ihren Platz finden werden. Zum Beispiel in der geheimen Süßigkeitenschublade. Vielen Dank für das Gespräch.
q
74
„In Burkina sind die Probleme erträglich. Die Leute lachen trotzdem. Hier nicht.“
Zeit der
ERIC BAYALA
Sehnsucht Der Burkinabe Eric Bayala geht in einem Dokumentarfilm der Frage nach, was Jugendliche in Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, mit Gleichaltrigen in Innsbruck gemeinsam haben. Von Sonja Kainz
E
in Jugendlicher ist jemand, der tun und lassen kann, was er will. Er geht in Kneipen, Discos, es bedeutet, sich total zu vergnügen“, sagt ein junger Mann auf die Frage, was es heißt, jung zu sein. „Es ist die Zeit, in der man Träume und Ambitionen hat. Es ist die Zeit, das Leben zu genießen und sich zu entfalten“, findet eine etwa gleichaltrige Frau. Es ist die Zeit, die Sehnsucht heißt. Die Zitate stammen von zwei Teenagern aus Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt. Einem Land, in dem laut der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mehr als die Hälfte der rund 17 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze lebt. Das mittlere Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Jahr beträgt rund 435 Euro. Der Wohlstandsindex der Vereinten Nationen, der Human Development Index (HDI), führt Burkina auf Platz 181 von 187 gelisteten Ländern.
„Bei uns wird auf höchstem Niveau gejammert.“ PETER STÖGER
Eric Bayala, selbst Burkinabe und Obmann des Innsbrucker Vereins Sahel Tirol, hat mit jungen Menschen zwischen 15 und 25 aus Burkina Faso und Innsbruck über ihre Hoffnungen und Träume gesprochen und daraus den Dokumentarfilm „Die Zeit, die Sehn-
© 6020/RATHMAYR (2)
Viele Unterschiede, kaum Unterschiede.
75
schätzt werden. Ob Europa überhaupt noch Zukunftschancen für ihn bereithalte, sei zumindest fraglich.
„Man träumt weiter.“ „Bei allem berechtigten Protest, sowohl in Burkina Faso als auch hier, bei uns wird auf höchstem Niveau gejammert“, findet auch Peter Stöger, Honorarkonsul für Burkina Faso und Sahel-Tirol-Mitglied. Was er aber nicht als Vorwurf verstanden wissen will. Die Mitwirkenden seien eben Kinder ihrer Zeit und ihrer Umstände. Ihnen fehle einfach die Vergleichsmöglichkeit. „Man träumt immer weiter. Das gehört auch zum Jungsein“, sagt Regisseur Bayala. „Heute willst du 100 Franc, morgen willst du 200“, bringt es ein Singer-Songwriter aus Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates, auf den Punkt. 100 Franc, das sind umgerechnet 15 Cent. Der Musiker kann von seiner Kunst leben, das war sein größter Wunsch. Bis dieser in Erfüllung ging, lebte er allerdings auf der Straße. Den Traum, mit den eigenen Talenten und Fähigkeiten irgendwann sein Leben bestreiten zu können, träumen auch die Innsbrucker Jugendlichen. Schauspieler, Musiker und Fußballer erzählen, wofür sie brennen. Der Film ist ganz nah bei seinen Protagonisten, was auch seine Stärke ausmacht. Bei allen gemeinsamen Wünschen, sucht heißt“ gemacht. Das erstaunliche Fazit: Die Wünsche und Ziele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterscheiden sich kaum voneinander, obwohl die Verhältnisse, in denen sie leben, nicht unterschiedlicher sein könnten. Zum Vergleich: In Österreich beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 32.700 Euro, der Human Development Index führt Österreich auf Platz 19, damit gehört es zum elitären Kreis der 47 höchstentwickelten Länder. Wenn man den interviewten Innsbruckern zuhört, könnte man allerdings teilweise meinen, sie wären in der Bronx oder Ciudad Juárez aufgewachsen. Da wird von Alkohol- und Drogen auf den Straßen gerappt, Migranten erzählen in ihren Reimen vom Ausgeschlossen und Unerwünscht sein. Ein Student beklagt sich über die katastrophalen Zustände des heimischen Bildungssystems, die Bildungspolitik ist für ihn „ein Verrat an den jungen Menschen“ und die aktuellen Einsparungen würden nur zeigen, dass die Studierenden nicht mehr wertge-
Burkina Faso:
Burkina Faso bedeutet übersetzt so viel wie „Land der ehrenwer ten Menschen“ oder „Land der Aufrichtigen“. Der westafrikanische Binnenstaat ist eine ehemalige französische Kolonie. Seit 1960 unabhängig. • Fläche: 274.000 Quadratkilometer • Einwohnerzahl: 16,7 Millionen Einwohner (Zensus 2011) • Hauptstadt: Ouagadougou (rund zwei Millionen Einwohner) • Amtssprache: Französisch • Regierungschef: Blaise Compaoré Der Film ist auf DVD erhältlich. Infos: saheltirol.at
Hoffnungen, Sehnsüchten und Protesten fiel Stöger doch auf, dass die jungen Leute in Burkina ein immens fröhlicher Grundtenor verbinde. „Dort lachen sie das Leben an. Bei uns ist es ja oft so, gerade in intellektuellen Kreisen, dass das Leben ausgelacht wird“, meint der Erziehungswissenschaftler. „Ich hatte das Gefühl, in Burkina sind die Probleme erträglich. Die Leute lachen trotzdem. Hier habe ich das Gefühl nicht“, bemerkte auch Bayala, der seit mehr als zehn Jahren in Österreich lebt.
Mehr Solidarität. „Für mich ist Fußball Leidenschaft und nur durch harten Kampf und hartes Training kann man etwas erreichen“, sagte ein blonder FC-Wacker-Nachwuchsspieler. Wovon er träumt? Natürlich davon, Profi zu werden. Auch der 18-jährige Lamin Sanon spielt Fußball, allerdings nicht in einem beleuchteten Stadion und auch nicht auf gepflegtem Rasen, sondern auf dem roten Lehmboden hinter dem Haus. Tagsüber ist er Chauffeurlehrling. Für den Fall, dass er es schaffen sollte, hat er nur ein Ziel. „Mein größter Traum ist es, meinen Brüdern zu helfen, die jeden Tag hier mit mir spielen“. In Burkina Faso sei die „Wir-Ich-Struktur“ noch viel stärker ausgeprägt als bei uns, erklärt Peter Stöger. Die Gesellschaft sei insgesamt noch solidarischer, was von dem Zugehörigkeitsgefühl zur Großfamilie abgeleitet werde. „Da gehören auch die Ahnen dazu“, so Stöger. Etwas, das bei uns zum Teil verloren gegangen sei. Ziel des 2006 gegründeten Vereins Sahel Tirol ist es, Brücken zwischen Burkina Faso und Tirol zu schlagen. Das geschieht einerseits mit Filmen und andererseits mit konkreten Projekten. Bayala, der sich selbst als „Philantropologe“ sieht, sagt über seine filmischen Arbeiten: „Es sollte nicht so sein, dass europäische Wissenschafter nach Afrika fahren und das Leben dort beschreiben, sondern die Menschen sollen selbst erzählen.“ Zu den bereits realisierten Projekten gehören Stipendien für vier Jugendliche aus Burkina für die Landwirtschaftsschulen in Imst und Rotholz. 2013 sollen die Burschen nach Burkina zurückreisen und dort pädagogische Bauernhöfe gründen. Derzeit ist der Verein gerade auf der Suche nach einer Möglichkeit, medizinische Geräte und Betten, die von der Tilak gespendet wurden, nach Afrika zu transportieren. q
PROGRAMM Konzert Treibhaus Tawadros Zwio, 14. 5., 21 h David Fiuczynskis Planet Microjam, 16. 5., 21 h Oz Noy Trio, 17. 5., 21 h Cosa Brava, 18. 5., 21 h Son of a Velvet Rat, 19. 5., 21 h Jazzorchester Tirol spielt Werner Pirchner, 23. 5., 21 h Caroline Henderson, 25. 5., 21 h Shantel, 30. 5., 20 h The Doors Experience, 1. 6., 22 h Iriepathie, 2. 6., 21 h
Weekender Club
Die Bäckerei Gut to Be, 17. 5., 20 h Friendly Rich & The Lollipop People, 26. 5., 20.30 h 2 in time, 27. 5., 20 h Mute Swimmer, 28. 5., 20 h Dead Western, 31. 5., 20.30 h
MARROK
Anders als gewohnt Architekturtage am 1. und 2. Juni
Z
um bereits sechsten Mal finden in ganz Österreich am 1. und 2. Juni die Architekturtage statt. Im Mittelpunkt steht diesmal das Thema Wohnen, es gibt Führungen durch neue Bauten wie dem „Headline“-Turm in Innsbruck und Spaziergänge durch verschiedene Stadtteile. Und es wird – nach dem Erfolg der Inn-Plattform 2008 – auch wieder gebaut: Diesmal errichtet das Studentenkollektiv „Tortenwerkstatt“ eine „stattSTUBE“ an der Innbrücke. Nach dem Abriss der dortigen Trafik wird hier ein bewohnbares Objekt errichtet, das Treffpunkt, Arbeitsplatz und Café in einem sein soll. Infos zu allen Veranstaltungen und zum Kinder- und Jugendprogramm der Architekturtage gibt es auf www.architekturtage.at. q BIENER
Zippo & Deep Green Sea, 18. 5., 21 h Haight-Ashbury, 19. 5., 21 h Graveworm, 23. 5., 21 h Still Flyin’, 24. 5., 21 h Don’t Panic!, 25. 5., 21 h Lis Er Stille & Skyshape, 26. 5., 21 h Sandro Perri, 27. 5., 21 h Heart of Noise Festival, 1. & 2. 6., 22 h Asteroid & Shizoey, 5. 6., 21 h Planks & Bug, 7. 6., 21 h The Argies, 8. 6., 21 h
© A. WEISSENBACH, C. KÖNIGSMAYR/C.
p.m.k
© TORTENWERKSTAT T
The Pins, 14. 5., 21 h Upload-Tour 2012, 18. 5., 21 h Gasmac Gilmore, 21. 5., 21 h Timesnewroman, 24. 5., 21 h Dan San, 28. 5., 21 h Marrok, Electron & Five To Twelve, 2. 6., 21 h Allo Darlin’, 4. 5., 21 h Where is Frank, 6. 6., 21 h Fiva & Das Phantom Orchester, 8. 6., 20 h
veröffentlicht im Herbst 2012 einen Freie Musik. Das „FreeMusicProject“hische Bands zu hören sind. Drei dieser
kostenlosen Sampler, auf dem über 30 junge österreic auf der Bühne: die Bands stehen am 2. Juni bei einem gemeinsamen Gig im Weekender Club sicProject“ „FreeMu Das Twelve. to Five „Amadeus Award“-Nominierten Marrok, Electron und hin zu Metal. bis ik Elektron über Hiphop von umfasst alle Genres und vereint heimische Künstler ELECTRON
Programm
77
Theater Landestheater Sweet Dreams, 14., 27. & 28. 5., 1. 6., 19 h Shylock!, 16. & 18. 5., 11. 6., 19 h Die Lustige Witwe, 19. 5., 19 h Jenufa, 20. 5. & 3. 6., 19 h Romeo und Julia, 23. & 25. 5., 2. 6., 19 h Fastaff, 26. 5., 18 h Maria Stuarda, 31. 5. & 8. 6., 19 h Albert Herring, 9. 6., 19 h
Kammerspiele Der dritte Polizist, 18. 5., 1. & 10. 6., 20 h Hexenhammer, 19., 30. & 31. 5., 8. 6., 20 h Das brennende Dorf, 22. & 23. 5., 5. 6., 20 h Hiob, 25. 5., 20 h Adieu Bahnhof!, 26. 5., 19.30 h Frida Kahlo – Pasión por la vida, 2., 3. & 9. 6., 19.30 h
Kellertheater Muttersöhnchen, 15.–19., 22.–26. & 29.–31. 5., 1., 2. & 5.–9. 6., 20 h
Theater praesent Memoiren der Sarah Bernhardt, 30. 5., 6.–9. 6., 19.30 h
© VERANSTALTER (3)
BogenTheater
Sprung nach Olympia Golden Roof Challenge am 1. Juni in der Altstadt
D
ie Weltelite des Stabhoch- und Weitsprungsports ist am 1. Juni bei der 8. Internationalen Golden Roof Challenge in Innsbruck zu Gast. Die engen Gassen der Altstadt werden einmal mehr zur Austragungsstätte eines spektakulären Wettkampfs – vor allem in Hinblick auf die Olympia-Qualifikation für London. Bislang
haben sechs Weltmeister ihr Kommen zugesagt, der ghanesische Meeting-Rekordhalter und Weltmeister Ignisious Gaisah wird versuchen, seinen Titel zu verteidigen. Zur Eröffnung der Golden Roof Challenge wird Christian Walder über eine 25 Meter lange Slackline quer über die Altstadt balancieren. q
Abseits des Radars Heart of Noise Festival ab 31. Mai
N
ach der Premiere im Vorjahr geht das Heart of Noise Festival heuer in die zweite Runde. Als „Festival für allerneueste Musik“ wird es von 31. Mai bis 2. Juni neue Strömungen im Bereich Töne, Klänge und Geräusche aufzeigen und die Stadt so für ein Wochenende zu einem avantgardistischen Veranstaltungsort machen. Zu den rein konzertanten Aufführungen kommen in diesem Jahr auch breiter angelegte Darbietungsformen, die sich teilweise im öffentlichen Raum abspielen und Musik, Tanz und Medienkunst verbinden. Die Eröffnung des Heart of Noise Festivals findet am 31. Mai im Leokino statt, das vollständige Programm gibt es auf heartofnoise.pmk.or.at. q
Norway today, 17. 5., 20 h Gaslicht, 19., 23. & 30. 5., 20 h
Treibhaus Herr Schuster kauft eine Straße (Staatstheater), 15., 21., 22., 29. & 31. 5., 1. & 2. 6., 20.30 h
78
Programm
Ausstellungen In Innsbruck Dagmar Andre • „Seelische Auswanderung“, bis 18. 5., Galerie Sandhofer Shirana Shabazi • „Then again“, bis 19. 5., Galerie FO.KU.S René Luckhardt • Bis 19. 5., Galerie Bernd Kugler Danh Vo • „Herzlich Willkommen“, bis 19. 5., Kunstraum Innsbruck Ton um Ton • Eröffnung 25. 5., zu sehen bis 7. 10., Volkskunstmuseum Erwin Bohatsch • „Beisteiner Bilder“, bis 26. 5., Galerie Thoman Landesfoto-Dokumentation • „Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit – 88 Panoramen“, bis 26. 5., Fotoforum Kunstankäufe des Landes Tirol 2007–2009 • Bis 27. 5., Tiroler Landesmuseum Heimo Lattner, Jaime Lutzo, Günther Puller, Judith Raum • „same time tomorrow“, bis 2. 6., Kunstpavillon Tal R • „Mann über Bord“, bis 3. 6., Galerie im Taxispalais Gunter Damisch • Malerei 1982–2012, bis 7. 7., Galerie Thoman Es war einmal ein Väterchen • Bis 4. 11., Das Tirol Panorama Musik aus der Dose • Bis 27. 1. 2013, Zeughaus
Außerhalb
Musikalisches Pubquiz im Weekender Café
D
as Prinzip Pubquiz erfreut sich in Innsbruck ja schon seit Jahren großer Beliebtheit, nun gibt es ein Quiz speziell für Musikfans: Im Weekender Café findet am 31. Mai das zweite „Music Pub Quiz“ statt. Wer Songs am Intro erkennt, Plattencover zuordnen kann und weiß, ob Chuck Berry „dead or alive“ ist, hat gute Chancen, einen Preis abzuräumen. Gespielt wird in Viererteams. q
© HYPERION RECORDS
August Stimpfl • Eröffnung 19. 5., zu sehen bis 1. 7., Galerie Goldener Engl, Hall i. T. Ändere dich, Situation! • Bis 9. 6., Galerie der Stadt Schwaz
Wandelndes Lexikon
ALBAN GERHARDT
Bach und Violoncello Musik im Riesen bis 16. Mai in Wattens
D
as Kammermusikfestival „Musik im Riesen“ findet derzeit zum neunten Mal in Wattens statt. Noch bis 16. Mai kann man in den Swarovski Kristallwelten und in der Laurentiuskirche Wattens spannende Konzerte besuchen. Am 14. Mai gibt es um 20 Uhr Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und eine österreichische Erstaufführung der estnischen Komponistin Helena Tulve zu hören. Auf der Bühne stehen Paul Meyer (Klarinette), Alban Gerhardt (Violoncello) und Thomas Larcher (Klavier). q
79
KULTURDENKMAL von Barbara Wohlsein • bwohlsein@6020stadtmagazin.at
Ofczarek liest Burgschauspieler bei Benefizlesung im Schloss Ambras
J
Auf die Straße
© JOSEF GALLAUER © HALF PAST WHATEVER
NICHOLAS OFCZAREK
edermann, Donnerstag Nacht, Romy-Preisträger – wer in diesen unterschiedlichen Schubladen Platz findet, ist ein wirklich guter Schauspieler. Am 1. Juni kann man Nicholas Ofczarek, der fixes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater ist, in einer etwas anderen Rolle erleben: Er wird gemeinsam mit Tamara Temelka im Spanischen Saal auf Schloss Ambras aus Werken von Literatur-Nobelpreisträgern lesen. Musikalisch begleitet wird der Abend von Alexander und Konstantin Wladigeroff (Trompete und Klavier). Die Einnahmen der Lesung kommen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft zugute. q
Z6-Straßenfest mit Bands und Kinderprogramm
A
m 30. Juni findet das diesjährige Z6-Straßenfest in der Dreiheiligenstraße in Innsbruck statt. Am Nachmittag gibt es Kinderprogramm mit gemütlicher Musik, Essen und Trinken. Ab 19.30 Uhr zeigen junge Künstler aus Innsbruck ihr Können bei Tanz- und Feuerperformances – auf dem Programm stehen Cheerdance, Hiphop, Breakdance & Co. Am Abend gibt es dann zwei Livekonzerte: Zuerst stehen Half Past Whatever auf der Bühne, im Anschluss präsentieren Vaseva Alternative Folk. Bis zum StraßenfestEnde um 1 Uhr gibt es dann DJ-Sound von DJ Raiz. q
HALF PAST WHATEVER
M
ich faszinieren Hypes. Woher kommen sie, wann gehen sie, was steckt dahinter? Cupcakes zum Beispiel. Die überteuerten kleinen Kuchen wurden jahrelang zum Fashion-Dessert und „Ich-gönn-mir-was“Symbol hochstilisiert. Dieser Hype war für mich ziemlich schnell erledigt, als ich nach meinem ersten Zuckerschock-Törtchen zittrige Finger und einen flauen Magen bekam. Wer Twitter-Trends beobachtet – und es gibt fast keinen besseren Hype-Gradmesser als Twitter –, kam in den letzten Monaten an den „Hunger Games“ nicht vorbei. Jenes Buch, das allein in den USA 25 Millionen Exemplare verkaufte. Als Europäer wunderte man sich: Ist das der neue Harry Potter? Das neue „Twilight“? Eigentlich klingt es ja wie ein Science-Fiction-Diätbuch. Sobald klar war, dass es eine Hollywood-Verfilmung der Roman-Trilogie geben
Als Europäer wundert man sich beim Hype um die „Hunger Games“: Ist das der neue Harry Potter? Das neue „Twilight“? wird, wurde langsam auch die Publicitymaschine außerhalb der USA angeworfen. Wobei – in Zeiten von Social Media erledigt sich so was eh quasi von selbst. Bis zum österreichischen Kinostart war ich dann auch überzeugt: Den Film muss man sehen. Obwohl dystopische Science-Fiction und kämpfende Teenies nicht unbedingt zu den Zutaten für meinen idealen Kinoabend zählen. Der erste Eindruck: Wieso der Film als „Twilight“Nachfolger vermarktet wird, verstehe ich nicht. Und auch die 16-jährigen Mädels neben uns im Kino nicht, die sich die 135 Minuten Spielzeit mit Nachos und SMS-Schreiben vertrieben und nur zwischendurch: „Bäh, ist das grausig“ verlautbarten. Da haben sie schon Recht, hübsch ist das Gemetzel nicht. So schlimm aber auch nicht. Zumindest, wenn man die Pubertät hinter sich hat. Dafür ist die Geschichte richtig gut, das Gesicht der Hauptdarstellerin aus der Kategorie „kann man sich 24 Stunden am Tag anschauen“, schauspielern kann sie auch noch – was will man mehr? Na gut, auf Lenny Kravitz und den Doppelgänger des jungen Nick Carter hätte man verzichten können. Aber sonst: Respekt. Und der wird heutzutage übrigens dadurch ausgedrückt, dass man aus dem Kino geht und am iPhone „Hunger Games“ auf Wikipedia sucht. q
© JAMES DUNCAN DAVIDSON
80
Vor- und Querdenker Erste TED-Konferenz in Innsbruck
A
© KASPER HEMME
LIS ER STILLE
© ROBERT PERES
m 9. Juni findet am MCI die erste „TEDxInnsbruck“ statt. Die namensgebende TED-Konferenz in Kalifornien bringt jedes Jahr spannende Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Lebens zusammen, die YouTube-Videos der Vorträge werden teilweise millionenfach angeklickt. In den letzten Jahren waren etwa Jamie Oliver, Elizabeth Gilbert und Bill Gates bei der Konferenz zu Gast. Nach demselben Konzept soll auch „TEDxInnsbruck“ funktionieren: Zahlreiche Vor- und Querdenker aus der ganzen Welt wurden eingeladen, am MCI über das Thema „Beyond a culture of contest“ zu referieren. Das Programm und alle Redner findet man auf www.tedxinnsbruck.com. q
Gemeinsam rocken Euregio-Konzertserie in Innsbruck zu Gast
D
as Musikprojekt „UPLOADSounds“ will junge Musiker aus der Euregio (Nordtirol, Südtirol, Trentino) miteinander verbinden. Neben einem Onlinewettbewerb gibt es auch eine 22 Stopps umfassende Konzertserie, die im Mai in Innsbruck zu Gast ist. Das Prinzip: Jeweils eine Band aus den drei Regionen steht mit einem bekannten Headliner auf der Bühne. Am 18. Mai sind im Weekender Club Half Past Whatever zu Gast, aus Nordtirol sind White Miles mit dabei. Am 26. Mai stehen dann in der p.m.k Lis Er Stille aus Dänemark mit der Tiroler Band Skyshape auf der Bühne. Der Eintritt ist bei allen Konzerten frei! q
81 DOMINIK EULBERG
Einmal geht’s noch
N
eu ist Alfred Dorfers Programm „bisjetzt“ nicht mehr, gesehen haben es aber sicher noch nicht alle. Deshalb kommt der 50-Jährige, der seinen „Donnerstalk“ derzeit ruhen lässt, am 17. und 18. Mai wieder in den Treibhausturm und bringt die besten Stückln der letzten 25 Jahre auf die Bühne. Es wird geschauspielert, gesungen und in der kabarettistischen Klassikerkiste gekramt – auch „Indien“ ist dabei. q
© THORSTEN KOHLHA AS
Dorfer kommt wieder ins Treibhaus.
Sommer am Plattenteller Âme und Dominik Eulberg im Hafen
J
ede Menge Sommergefühl und bekannte DJs der Techno- und Houseszene gibt es am Freitag, 1. Juni beim Summer Dance Beats 2012 im VAZ Hafen. Bereits am Nachmittag startet das Programm mit einem entspannten Barbecue, am Abend wird dann richtig Action am Plattenteller geboten. Zu Gast sind Top-Acts wie Âme, Dominik Eulberg, Riley Reinhold aka Triple R und Robbie Romero. Am Open Summer Floor machen DJs wie Stephan Krietsch und Xander & Niederreiter die (hoffentlich) laue Nacht zum Tag. q
G N U N F F NEUERÖ IN KÜRZE • ab Ende Mai – INNSBRUCK, Innrain 12a • ab Ende Juni – WÖRGL, Innsbruckerstraße 62
Gutscheinaktion gültig bis 01.Juni 2012
Innsbruck Kaiserjägerstraße 4a Subway Innsbruck Tel.: 0512 585960
82
„Ich mache jetzt
keinen Scheiß mehr“
© SOUNDCITY (2)
Markus Kavka wollte zu einer Zeit nicht erwachsen werden, als die heutigen Mittzwanziger noch nicht mal „Lebensabschnittspartner“ buchstabieren konnten. 6020 traf ihn kurz vor seinem Auftritt bei der Innsbrucker Soundcity. Interview: Willi Kozanek
@ SOUNDCITY, STUDIO 21
H
err Kavka, sind Sie jetzt endlich erwachsen? Markus Kavka: Hm, ich lege alle zwei Wochen bis sechs Uhr morgens Platten auf. Da könnte man sagen: „Das gehört sich mit Mitte 40 nicht mehr.“ Aber wenn Erwachsensein bedeutet, seinen Platz im Leben gefunden zu haben, für sich selber und andere Verantwortung zu übernehmen, dann bin ich bestimmt erwachsen. Ich mache ja auch keinen Scheiß mehr. Für mich bedeutet Erwachsensein aber nicht, aufzuhören, einen „Drive“ zu haben. In der Gesellschaft wird es aber unberechtigterweise so definiert. Ich bin immer noch neugierig, will jeden Tag was Neues sehen. Ich bin ein Input-Junkie. Sie haben sich bei MTV und als Buchautor mit dem Thema Erwachsenwerden beschäftigt. Wenn man heute das Magazin „NEON“ aufschlägt, hat man das Gefühl, dass die Leute immer noch nicht erwachsen werden wollen. Warum? Ich denke es ist die Vielzahl an Möglichkeiten, die man als junger Mensch hat, die einem Angst macht. Es ist ein Privileg der letzten 20, 30 Jahre, dass man sich Zeit lässt zu überlegen, was man wirklich will. Die Zeiten, in denen man von außen zu Entscheidungen gedrängt wurde, sind vorbei. Aber die damit verbundene Wahlfreiheit macht halt auch Angst. Ich kenne andererseits viele Leute, die ein Problem damit haben, bis 28 ohne vernünftiges Einkommen zu leben. Aber man kann es sich ja aussuchen: Wenn es für einen okay ist, bis 30 in einer Einzimmerwohnung für 300 Euro zu wohnen, dann soll man das ruhig machen. Sind Sie mit dem Alter „vernünftiger“ geworden? Ganz ehrlich: Ich habe eine gegenteilige Entwicklung genommen. Ich war mit Mitte 20
wesentlich sicherheitsorientierter als heute. Mir war es damals sehr wichtig, eine feste Beziehung zu haben, mit meiner Freundin zusammenzuwohnen und zu wissen, wie ich in Zukunft mein Geld verdienen werde. Also sehr bürgerliche Werte. Seit zehn Jahren lebe ich wesentlich mehr in den Tag rein. Ich hege heute überhaupt kein Sicherheitsdenken mehr. So wird einem auch nicht fad. Im Juni werden Sie 45. Träumen Sie noch von Frau, Kind, Hund und Reihenhaus? Mich zieht es einstellungsmäßig immer in Stadtteile wie Berlin-Kreuzberg, New-YorkWilliamsburg oder London-Shoreditch. Also Reihenhaus will ich schon mal nicht. Außerdem habe ich es nicht eilig. Ganz tief drin ist schon der Wunsch da, eine Familie zu haben. Aber ich plane mittlerweile überhaupt nicht mehr. Sie sind in der bayrischen Provinz aufgewachsen. Haben Sie jemals Heimweh? Also wohnen will ich da nicht mehr. Ich fahre immer wahnsinnig gerne zu meiner Familie zurück, aber es war kein Zufall, dass ich sofort nach dem Abitur weggegangen bin.
Wenn man mit 13 in einem kleinen bayrischen Dorf anfängt, sich zu schminken und schwarze Klamotten zu tragen, dann macht dieses Gothic-Dasein nur bedingt Spaß. Da gibt es nämlich entweder Dresche von anderen Jungs oder die Eltern werden angemotzt, wie der „Bua“ denn rumläuft. Ist es für es für einen 17-Jährigen heute leichter oder schwieriger geworden, erwachsen zu werden? Ich befürchte es ist deutlich schwieriger geworden. Ich habe versucht, mich zwischen 16 und 20 maximal vom Lebensstil meiner Eltern abzugrenzen. Das war damals noch sehr einfach. Andere Klamotten und Platten – schon warst du ganz anders als die Eltern. Jetzt kaufen Mutti und Tochter gemeinsam bei H&M die gleichen Sachen und Papa hört die gleiche Musik wie der Sohnemann. Manchmal fühl ich mich ganz schäbig, dass ich heute mit 45 Dinge besetzte, die ein 25-Jähriger machen sollte. Zum Beispiel zwischen zwei und drei Uhr morgens Platten aufzulegen. Vielen Dank für das Gespräch.
q
R A B S T R O SP CKER ag: Donnerst
RAPID-WA
CL-FINALE : G A T S M SA
t r h a f s l e m Him k c i r t t HA MAI . 7 1 , g a t Donners MAI . 8 1 , G A T I FRE . MAI 9 1 , G A T S SAM
ALLES, WAS DU AM DONNERS TAG, DEN 17. JUNI UND AM FREITAG, DEN 18. JUN I TRINKST BEKOMMST DU AM SAMSTAG , DEN 19. JUNI www.sixtytwenty.com // facebook.com/sixtytwenty
GRATIS!
KINO
EINE PHASE DER VERÄNDERUNG. Xiaolu Guos IFFI-Wettbewerbsbeitrag „UFO in Her Eyes“
Augen auf! Wer braucht rote Teppiche? Das Internationale Film Festival Innsbruck zeigt zum 21. Mal, wie Sehen auch ganz ohne Aufsehen funktionieren kann. von Michael Rathmayr IFFI 5. bis 10. Juni, Leokino und Cinematograph
D
en Teppich haben wir wieder weggeschmissen“, sagt Helmut Groschup. Zwischendurch habe es ihn sogar in Innsbruck einmal kurz gegeben, diesen Laufsteg der Filmindustrie, erzählt der Direktor des IFFI. Anderswo, bei den großen Festivals, sorgt die Action am roten Läufer mitunter für mehr Aufsehen als jene auf der Leinwand. In Innsbruck besteht dafür keine Gefahr. Der sogenannte Promifaktor bleibt überschaubar, dafür gehört den Filmen und ihren Schöpfern die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums.
Total global. Das Programm des diesjährigen Film Festivals überspannt wie gewohnt große Teile des blauen Planeten. Allein im Spielfilmwettbewerb laufen Filme aus Burkina Faso, zwei Mal China, Uruguay, Brasilien und Slowenien. Dazu gibt es einen großen Mittelmeer-Schwerpunkt, eine Reihe zur 50-jährigen Unabhängigkeit Algeriens, einen Roadtrip nach „Süd. Ost. Europa“, einen Kurzfilmbewerb und einen Dokumentarfilmwettbewerb. Den Ehrenpreis des IFFI erhält die deutsch-argentinische Regisseurin Jeanine Meerapfel („La Amiga“, „Annas Sommer“) für ihr Gesamtwerk und ihre Verdienste um das IFFI, bei dem sie heuer von 5. bis 10. Juni zum dritten Mal zu Gast ist. Von Gillo Pontecorvos historischem, frisch restauriertem „La Battaglia di Algeri“ (1966) bis „Fughe e approdi“ von Vittorio Tavianis Tochter Giovanna, in dem an die grandiose Filmvergangenheit der Äolischen Inseln erinnert wird, zeigt das IFFI heuer gut 60 Filme aus den unterschiedlichsten Sparten. Details zu Programm, Workshops und Podiumsdiskussionen: www.iffi.at
Weniger ist mehr. Nach den über 100 Filmen im letzten Jahr, habe man sich 2012 wieder auf ein schmäleres, hochwertigeres Pro-
gramm beschränken wollen, so Groschup. Gelegentlich sei in der Vergangenheit die Qualität mancher Beiträge kritisiert worden. Durch die Partnerschaften mit Festivals wie Sarajewo, den Kurzfilmtagen Oberhausen und anderen lokalen und internationalen Institutionen, habe man es trotz des überschaubaren Budgets von insgesamt rund 120.000 Euro geschafft, eine spannende Auswahl auf die Beine zu stellen. Die Filme Anfang Juni „physisch“ parat zu haben, sei durch die Umstellung von der 35mm-Rolle auf DCP (Digital Cinema Packages) im Übrigen nicht um so viel leichter geworden, wie man annehmen möchte. Bis die Files und Codes tatsächlich da seien, tue sich immer noch einiges an Bürokratie und Logistik. „Das Ganze kommt von der Industrie, nicht von den Filmemachern“, meint Groschup. Aber: „Ich beschwere mich nicht. Ich hab mir das alles selbst ausgesucht.“
Vor Ort. Ein Beitrag zur Dokumentarfilmreihe kommt heuer von zwei Innsbruckern. Falko Purner und Daniel Jarosch hefteten sich für „Bom Dia Inhambane“ an die Fersen des in Mosambik sesshaft gewordenen österreichischen Musikers Roland Pickl, der in Inhambane das einzige professionelle Aufnahmestudio betreibt. Gemeinsam mit dem Rapper Helio D. hat Pickl eine ganze Reihe musikalischer Projekte ins Leben gerufen. Eines davon „Positivo Mocambique“, das die Aufmerksamkeit auf eines der größten Probleme des südostafrikanischen Landes lenken soll: HIV/Aids. Beim Internationalen Film Festival Innsbruck hat „Bom Dia Inhambane“ seine europäische Erstaufführung. Purner und Jarosch werden hoffentlich da sein. Jeanine Meerapfel, Giovanna Taviani und einige der Regisseure aus den Wettbewerben genauso. Dass ihnen der rote Teppich fehlen wird, ist nicht zu erwarten. q
Ohrenschmaus & Augenweide
Ganz großes Kino Filmkritiken, auf die Schnelle American Pie – Das Klassentreffen
SUCHBILD. Bill Murray und Kollegen in Wes Andersons „Moonrise Kingdom“
H. Schlossberg, J. Hurwitz, USA • Komödie Na, habe die Ehre: 13 Jahre nach dem Erstling ist man immer noch nicht sicher vor einer Fortsetzung: Die alten Jungs und Mädels von damals treffen einander wieder – und in Wahrheit ist eh alles beim Alten. Für Nostalgiker.
The Avengers
Bel Ami N. Ormerod, D. Donnellan, GB/Ita • Drama Der Weg an die Spitze führt durch die Betten der einflussreichsten Frauen der Stadt. Der alte Beißzahn Robert Pattinson als zielstrebiger Verführer, der im Paris des späten 19. Jahrhunderts Christina Ricci, Uma Thurman und Kristin Scott Thomas den Kopf verdreht.
Der Diktator Larry Charles, GB/USA • Satire; ab 17. Mai „America – the birthplace of Aids!“ Mit solchen und ähnlichen Höflichkeiten wartet der britische Komiker Sacha Baron Cohen („Borat“) in seinem neuen Streifen „Der Diktator“ auf. Als Admiral General Aladeen, gefürchteter Alleinherrscher der Republik Wadiya, besucht er New York, landet mit Megan Fox im Bett und riskiert alles, um die drohende Demokratie in seiner Heimat zu verhindern.
© IFFI (2), UIP (1), TOBIS (1)
Joss Whedon, USA • Action Jahreshauptversammlung der Superhelden: Iron Man, Hulk, Thor, Captain America, Hawkeye und Black Widow treten als Team an. Ein gemeinsamer Gegner zwingt die eitlen Solisten zum explosiven Miteinander. Muss man mögen. scheint ein Händchen zu haben für miserables Filmmaterial: Diesmal gibt sie das vermeintlich unbedarfte Jersey Girl, das aus Mangel an Alternativen als Kautionsjägerin über sich hinauswächst: Schmalspur-Action gepaart mit nervtötendem Humor – Prädikat: übersehenswert.
Smith (Agent J) in die Vergangenheit reisen, um seinem Kumpel, dem alten Haudegen Tommy Lee Jones (Agent K) das Leben und nebenbei das Universum zu retten. K wird anno dazumal von Josh Brolin verkörpert und ist genauso wortkarg wie später. Wer’s braucht.
Iron Sky
Moonrise Kingdom
Timo Vuorensola, Aus/D/Fin • SciFi-Komödie; ab 25. 5. im Leokino (OmU) Die Nazis sind mit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht vernichtet worden – sie haben sich per Reichsflugscheiben auf die dunkle Seite des Mondes geflüchtet. Jetzt wollen sie New York angreifen. Grenzenloser SciFi-Trash mit Udo Kier.
Wes Anderson, GB • Tragikomödie; ab 25. 5. im Leokino (OmU) Neue Skurrilitäten aus dem Hause Anderson („Darjeeling Limited“). Sommer 1965, New England: Zwei Zwölfjährige verlieben sich und beschließen, gemeinsam in die Wildnis abzuhauen. Was wiederum dem lokalen Sheriff Bruce Willis und Pfadfinderführer Edward Norton gar nicht gefällt. Auch mit dabei: Tilda Swinton, Bill Murray und Jason Schwartzman.
Lachsfischen im Jemen
Tim Burton, USA • Horror/Komödie Im Tim-Burton-Universum spielt es „Twilight“: Johnny Depp als ziemlich Untoter, der 1972 seinem Grabe entsteigt und mit der alten Hexe Eva Green so seine Feden hat. Unterhaltsam.
Lasse Hallström, GB • Liebeskomödie; ab 17. 5. Ein Scheich lässt sich nicht auf Jagdausflüge einladen – er organisiert sich selbst, wonach er jagen will. Ewan McGregor wird als Wissenschafter dazu verdonnert, im Jemen Lachse einzuführen, weil der Chef dort ein Freund des Fliegenfischens ist. Mit Emily Blunt als liebenswerter Unternehmensberaterin und Kristin Scott Thomas als übereifrige Politjongleuse. Der Beweis, dass selbst Liebeskomödien Niveau haben können.
Einmal ist keinmal
Men in Black 3
Julie Anne Robinson, USA • Komödie „Grey’s Anatomy“-Sternchen Katherine Heigl
Barry Sonnenfeld, USA • SciFi-Komödie; ab 25. 5. Es ist alles sehr kompliziert. Deshalb muss Will
Dark Shadows
Trash des Monats Project X Nima Nourizadeh, USA • Komödie Drei amerikanische Highschool-Pfeifen veranstalten eine Riesenfete im schmucken Elternhaus, die – no na – völlig aus dem Ruder läuft. Großteils im Found-footage-Stil zusammengeflickt, mag die Ästhetik durchaus etwas haben. Wer aber nichts Originelles zu erzählen hat, der sollte nach Möglichkeit keine Filme machen.
Gewinnspiel 6020 und Cineplexx verlosen 2 x 2 Tickets für
Der Diktator im Cineplexx Innsbruck KW: „Aladeen“, Einsendeschluss: 23. 5. 2012 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse www.cineplexx.at 6020 · KARL-KAPFERER-STRASSE 5 · INNSBRUCK GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT
TYRANNEN-GROUPIE. Megan Fox und Sacha Baron Cohen in dessen neuem Kracher „Der Diktator“
85
86
Ohrenschmaus & Augenweide
Brooke: „All I ever did was to love Ridge.“ Stephanie: „And his father, and his brother and your son-in-law.“ BROOKE HAT EINDEUTIG EIN FAIBLE FÜR DIE FAMILIE FORRESTER.
DVD-Boxenstopp
Ohrenschmaus
Die jungen Jahre
Universalgelehrt
Reich und Schön – Wie alles begann Alive Vertrieb und Marketing
Rufus Wainwright: Out Of The Game Decca/Universal
cccccccc
KKKKKKKK
Auch Vater Loudon Wainwright III hat mit „Older Than My Old Man Now“ soeben ein neues, ganz famoses Album veröffenlicht. Nun aber zum berühmten Sohnemann, der mancherorts im Ruf steht, der beste Songwriter der Gegenwart zu sein. Mit Sicherheit ist er der vielseitigste, ein musikalischer Alleskönner. Rufus Wainwright selbst sagt, „Out Of The Game“ sei die poppigste Platte, die er jemals gemacht habe. „Das beste Album meiner Karriere“, posaunt sein Produzent Mark Ronson. Darauf könnte man kontern, „Back To Black“ ausgenommen, ist das angesichts Herrn Ronsons bisherigem Schaffen nicht allzu schwer. Mit gewohnt gleichmütigem Gesang lässt Rufus Wainwright falsche Bescheidenheiten gar nicht erst aufkommen: die Siebziger, jede Menge Pomp und Glamour, Kaiserin Sissi und sonstige Herrlichkeiten. Alles funkelt – nur dahinter sieht er stets die große Leere. (mr)
Bei über 6.000 Folgen kann man schon mal den Überblick verlieren: Wie war das am Anfang mit Stefanie, Eric und Ridge Forrester? Und wen hat Brooke zuerst geheiratet? Für diesen Zweck gibt es jetzt die ersten 100 Folgen „Reich und Schön“ als Liebhaber-Edition in fünf DVD-Boxen. Im Original heißt die Serie „The Bold and the Beautiful“ und läuft seit 1987 auf dem amerikanischen Fernsehsender CBS. In Sachen Langlebigkeit ist „Reich und Schön“ aber nicht ungeschlagen: Die Serie wurde ursprünglich als Spin-off von „Schatten der Leidenschaft“ konzipiert, von der es bislang über 9.000 (!) Episoden gibt. Trotzdem gilt „Reich und Schön“ als erfolgreichste Daily Soap der Welt, da die Serie in über 130 Ländern ausgestrahlt wird und 300 Millionen Zuschauer erreicht.
Patschenkino FM-Rock
Sherlock – Ein Skandal in Belgravia
Brendan Benson: What Kind Of World Readymade/Lojinx
cccccccc Zumal sein alter Raconteurs-Kumpel Jack White zum Solisten wurde, heißt es für Brendan Benson wieder zurück zum nicht annähernd so gut bezahlten Hauptjob. „What Kind Of World“ ist sein fünftes Soloalbum – das erste, das Benson auf seinem eigenen Label Readymade in Nashville produziert hat. Der Durchbruch bei der Kritik gelang ihm mit dem Poprock-Meisterstück „Lapalco“ aus 2002. Mag sein, dass die neue Scheibe gelegentlich allzu sehr auf Airplay in jenen zu beglückwünschenden Ländern ausgelegt ist, wo auch die Mainstream-Sender gute Musik spielen. Der geradlinige Radiorock und die einprägsamen Grungemelodien gehören dennoch zum Besten, was das amerikanische Singer/Songwriter-Genre dieser Tage zu bieten hat. (mr)
Krimiserie, GB 2011 So 20. Mai, 22.05h, ORF 1
Gut kombiniert. Wie schön, dass es die Insel gibt. Und, dass
neben den amerikanischen HBO und Showtime auch die BBC gute Serien produziert. ORF 1 zeigt derzeit sonntags nach dem Primetime-Film die erste und die zweite Staffel dieses Transfers von Sir Arthur Conan Doyles legendärem Gespann Holmes und Watson ins London der Gegenwart. Sherlock (Benedict Cumberbatch) bleibt ein ausgefuchstes Genie, Watson (Martin Freeman) war Armeearzt in Afghanistan und ist auch kein Dodel. Die beiden hausen in einer Männer-WG, selbstredend in 221B Baker Street. In „Ein Skandal in Belgravia“ tut sich auf der Suche nach pikanten Fotos eine gefährliche Versuchung auf.
Zippe-Zappe
Aus dem Tagebuch eines TV-Junkies
College mal anders
D
as Leben amerikanischer Collegestudenten stellt man sich als europäischer Fernsehzuschauer als Mischung zwischen „Beverly Hills 90210“, „Gossip Girl“ und „Scrubs“-Flashbacks vor. Dass es auch ganz anders geht, zeigt die Serie „Community“, die seit kurzem samstags auf ProSieben läuft. Hier geht es nicht um das Leben schöner Menschen in blank polierten Hörsälen, sondern um das tragikomische Chaos, das in einem Community College mit lachhaftem Budget an der Tagesordnung steht. Hier treffen sich gescheiterte Existenzen, Querdenker, Menschen, die sich die regulären Studiengebühren nicht leisten können, und Typen wie Jeff Winger – ein
Studenten und Professoren in „Community“ haben durch die Bank einen sympathischen Knall.
Anwalt, der noch einmal die Schulbank drücken muss, nachdem seine Berufszulassung für ungültig erklärt wurde. Die Studenten und Professoren in „Community“ haben durch die Bank einen sympathischen Knall – vom nervösen Nerd über den schrägen älteren Unternehmer bis zum übereifrigen Dekan, der versucht, aus seinem College eine anständige Hochschule zu machen und dabei auch mal Disziplinarsitzungen im Hallenbad abhält – aus Platzmangel. Alles in allem ist „Community“ so erfrischend anders, komisch und kurzweilig, dass man sich wünscht, man hätte um „90210“ & Co. einen großen Bogen gemacht. Studentenverbindungen raus, Chaosköpfe rein! q
88
Kopfnuss PRÄSENTIERT VON
RÄTSEL DIE FRAGEN 1
Mit ihr gibt’s noch was drauf: da machen Fußballer Überstunden
1
Keiner (!) verbirgt sich buchstäblich in Damen
2
So ist „O Tannenbaum“ farblich auch in England ein Dauerbrenner (!)
3
Als Stromspeicher buchstäblich kurz geraten
4
Wenn du an wen den Mist anhängst, kommt‘s zum Gebrauch
5
Kein Zimmer (?) als Notlage
6
So sehen gesäuberte Räume und aufgebrezelte Reinigungsdamen aus
7
Werden die dir von Astrologen gelegt? Zeigen dir, wie der Himmel aussieht
8
Mit diesen Aufmärschen können sich Fechter wehren und Tormänner auszeichnen
9
Huhnproduktexpress? Sorgt für liderlichen Strich
10
Schädlich: Vor dem verrückten Lab-User fürchten sich Weinbauern
11
Die Schafrasur liegt Briten sicher(!)lich im Ohr
11
So umgestellt hilft dir Augusts Rabe Böden krümelfrei zu machen
12
So sieht Batmans Umhang verkehrt (!) angezogen aus
13
Im Zirkus nichts für Artisten mit schwunghafter Höhenangst
14
Fühlt sich wein-erlich ausgepresst
15
Macke der Uhr?
16
Die Laute kommen bei mit großen Riechkolben Bestückten besonders zur Geltung
DAS LÖSUNGSWORT Lösung der letzten Ausgabe: B
C
D
E
F
G
EISDIELE
H
Gewinnspiel Senden Sie das richtige Lösungswort an 6020 und gewinnen Sie:
3 x 1 „Tivoli“-Saisonkarte zur Verfügung gestellt von der IKB Einsendeschluss: 4. 6. 2012 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · KARL-KAPFERER-STR. 5 · INNSBRUCK · GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT © IKB
A
Satire
Das Ding an sich
Der Kleiderbügel. Wer Ordnung liebt
und Bügeln hasst, darf sich bei den Erfindern des Kleiderbügels bedanken. Bereits im 16. Jahrhundert wurden massive Holzbügel verwendet, um kostbare Uniformen aufzubewahren. In der viktorianischen Zeit wurden leichtere Drahtbügel erfunden, um die Kleider der Damen vor Dreck und Nässe zu schützen. Das Patent auf den klassischen Kleiderbügel wurde 1904 in den USA beantragt. In Deutschland öffnete Mitte der 1920er die erste Kleiderbügelfabrik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier auch Hosen- und Rockspanner erfunden. Heute sind Kleiderbügel hoch belastbar, rutschfest und vor allem im Handel unverzichtbar. In vielen Fabriken in Asien werden Kleidungsstücke sofort auf Bügel gehängt, in dieser Form nach Europa transportiert und landen so in den Geschäften.
Assozi(t)iert GLÜCK » TROPFEN » OZEAN » VERSTAND » HERZ
GLÜCK ist ein Parfüm, das du nicht auf andere sprühen kannst, ohne selbst ein paar TROPFEN abzubekommen. RALPH WALDO EMERSON
Was wir wissen, ist ein TROPFEN, was wir nicht wissen, ein OZEAN. ISAAC NEWTON
Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein OZEAN
VERSTAND.
BLAISE PASCAL
Der VERSTAND kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das HERZ kann uns sagen, was wir tun müssen. JOSEPH JOUBERT
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein HERZ. FRIEDRICH HEBBEL
89
90
Essay
Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
von Johannes F. Park jfpark@6020stadtmagazin.at
D-U-R-S-T Wir leben im Zeitalter der Trinkflaschen. Ja, gibt es keinen Platz mehr für ein altmodisches Gefühl?
I
n unserer beliebten Serie „Vom Aussterben bedroht“ möchten wir uns heute ausnahmsweise nicht mit dem scheuen Nordluchs, dem Amazonasflussdelfin oder dem Gewöhnlichen Feldrittersporn, der ja unzweifelhaft eine wunderbare, aber selten gewordene Zier jeder Wiese darstellt, beschäftigen. Thema ist diesmal ein physiologisches Bedürfnis, das zumindest den Älteren unter Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, als Durst bekannt sein dürfte. D-U-R-S-T – der Spätgeborene kann damit natürlich herzlich wenig anfangen. Deshalb hier kurz die Definition: Durst bezeichnet ein Rehydratationsverlangen, das sich meist nach mehreren Stunden fehlender Flüssigkeitsaufnahme einstellt. Hatte man früher hin und wieder. Fühlt sich an wie die Wüste Gobi im Mund. Ist aber nicht so schlimm. Und nein: Es gibt keine App dafür. Moment mal, werden jetzt die Gesundheitsbewussten erbost ausrufen, während sie perfekt durchhydriert nach einer Abstellfläche für ihre Wasserflasche suchen, um sich unbeschwert beschweren zu können: Das ist ja unverantwortlich, was der Idiot da verzapft. Trinken ist das Wichtigste, wo gibt! Wir alle trinken vieeel zu wenig. Unsere Gesellschaft ist eine Nichttrink-Gesellschaft. Und eine VomNichttrinken-wegseh-Gesellschaft. Wir werden alle sterben! Ihnen rufe ich, weil ich, suizidaler Psycho der ich nun einmal bin, bestimmt seit geschlagenen eineinhalb Stunden nicht einen Tropfen Flüssigkeit zu mir genommen habe, mit leicht belegter Stimme zu: Worte können gar nicht beschreiben, wie scheißegal es mir ist, welche Mengen Flüssigkeit Sie in sich hineinkippen! Aber müssen Sie Ihre sechs Liter täglich wirklich auf siebenhundertfünfzig Schlucke verteilen und bei jeder unpassenden Gelegenheit wie ein Säugling an einer Plastikflasche herumnuckeln? Und falls ja: Wäre da nicht ein Besuch beim Installateur ratsam, der einmal schaut, wo Sie auslaufen? Der Trendforscher weiß: Heute gehört die Trinkflasche längst nicht mehr nur bei echter sportlicher Betätigung zur Standardausrüstung. Ganz egal ob fünfzehn Minuten Walken im Fitnesscenter, Bummeln in der Innenstadt oder Nur-mal-schnell-schauen-wo-das-ZalandoPaket-bleibt – etwas Flüssiges ist immer dabei. So viel Nachfrage will natürlich bedient werden, weshalb keine Woche vergeht, in der nicht ein neues Wässerchen auf den Markt geworfen würde. Die Industrie folgt dabei, so viel ist mir als TV-Exponiertem mittlerweile klar, gewissen Gesetzmäßigkeiten. 1. Es wird eine Frucht/Pflanze/ Wurzel gesucht, von der noch nicht einmal promovierte Biologen gehört haben. 2. Bei der Herstellung wäscht man das exotische Su-
Müssen Sie Ihre sechs Liter täglich wirklich auf siebenhundertfünfzig Schlucke verteilen und wie ein Säugling an einer Plastikflasche herumnuckeln? pergewächs sorgfältig mit klarem Wasser. Das Wasser füllt man ab, der Rest geht zurück ins Lager für den nächsten Produktionstag. 3. Auf die Flasche werden noch Fett-, Zucker-, Lactose- und GlutenfreiKleber draufgepickt – und fertig ist das neue Wundergetränk, mit dem Durst der Vergangenheit angehört. Der Geschmack allerdings auch. Nein, früher war bestimmt nicht alles besser. Aber verwegener. Da ist man in unseren Breitengraden schon einmal spazieren oder sogar wandern gegangen, ohne sich vorab groß mit der Flüssigkeitsversorgung auseinanderzusetzen. Es würde sich, so die Annahme, die sich – oh Wunder – stets bewahrheitete, schon eine Gelegenheit bieten, seinen Durst zu stillen – an einem Brunnen oder einem heiter sprudelnden Bächlein vielleicht. Und wenn gar nichts half, hat man einen Fuchs gefangen und sich an seinem Blut gelabt. Gut, das war jetzt natürlich Schwachsinn. Aber wir hätten es gemacht, wenn der Durst übermächtig geworden wäre. Wurde er aber nicht. Und genau das ist der Punkt. q
Ihr Johannes F. Park
frische Energie f端r unser Land! TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG