6020 Stadtmagazin (Dezember 2015) by TARGET GROUP Publishing GmbH

Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Plus.Zeitung 13Z039759 P

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DEZEMBER 2015

STEFANIE SARGNAGEL IM INTERVIEW

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HERBERGE HAUPTSACHE IM SAGGEN SINNLOS ENTSTEHUNG EINES ZU BESUCH BEIM FLÜCHTLINGSHEIMS STUPID HACKATHON

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DAS 30. KAUNERTAL OPENING WURDE ANFANG OKTOBER MIT EINEM RAUSCHENDEN PARTYWOCHENENDE GEFEIERT. JETZT GEHT’S RICHTIG LOS: DER GLETSCHER ZEIGT SICH BEREITS VON SEINER BESTEN SEITE, DIE PISTEN SIND PRÄPARIERT UND AUCH DER PARK IST READY TO GO. MITSPIELEN UND NOCH VOR WEIHNACHTEN EINEN PERFEKTEN TAG AM BERG VERBRINGEN!

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Frohe Weihnachten und eine gute Fahrt ins neue Jahr!

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AK TIONITIS UND R ABAT TISMUS von Michael Steinlechner

inkaufen ist so mühsam geworden! Ein Kundenbindungsprogramm jagt das nächste, ein Warengruppenrabatt den anderen. Und zwischendrin der Konsument, der in der permanenten Angst lebt, etwas zu teuer zu kaufen oder gar ein Schnäppchen zu verpassen. DER SUPERMARKT-WAHSINN. Mit Warengruppenrabatten von bis zu 25 Prozent bekämpfen sich die großen Supermarktketten Woche für Woche aufs Neue. Hinzu kommen Treueaktionen, Mengenrabatte und sonstige Produktnachlässe, die einem die Wahl des Supermarktes erschweren. Wer hier wirklich immer am günstigsten Einkaufen will, braucht viel Zeit für die Recherche und noch mehr zum Einkaufen selbst.

ICH SELBST HABE DESHALB MEINE PERFEKTE EINKAUFSBALANCE GEFUNDEN: • 50 Prozent Diskonter (schlecht fürs Karma, gut für die Geldtasche) • 50 Prozent Markthalle (gut fürs Karma, schlecht für die Geldtasche) • i n Summe: Durschnitts-Karma und -Geldtasche; aber vor allem bin ich keinen Aktionen, Rabatten oder Kundenbindungswandlungen ausgesetzt DER MÖBELHAUS-IRRSINN. Wer Möbel zum normalen Preis kauft, hat vermutlich nicht nur keinen Briefkasten vor seiner Haustür, sondern auch keinen Fernseher, kein Internet, kein Radio und auch keine Zeitung in seinen Alltag eingebaut. Keine Branche macht so viel Werbung wie die großen Möbelhäuser und dabei wollen sie uns immer wieder erzählen, dass man bei ihnen richtige Schnäppchen machen kann. Hier wird einem die Mehrwertsteuer geschenkt, dort gibt es 50 Prozent auf Einbauküchen und wer fürs

Liefern oder Montieren noch bezahlt, hat schlecht verhandelt. // Dass das alles vorher in den Preis hineingerechnet wurde, blendet der Konsument gerne aus. Wer kauft nicht lieber einen Teppich für 2.000 Euro mit 70-Prozent-Rabatt als nebenan für 600 Euro ohne Rabatt? Einzige Ausnahme ist da IKEA. Der schwedische Möbelriese ist sich seiner Sache so sicher, dass er nur in Ausnahmesituationen die Rabattkarte spielt. Wenn man dann aber, wie derzeit, einen FünfEuro-Gutschein an der Kasse geschenkt bekommt, fühlt sich das an, als hätte man im Lotto gewonnen. In anderen Möbelhäusern gilt diese Rabattsumme hingegen als Beleidigung und schwere Verletzung der Rabatt-Etiquette. DER ONLINE-BLÖDSINN. Online ist immer und überall. Und in Bezug auf Aktionitis und Rabattismus ist das eine echte Bedrohung. Normal einkaufen ist hier gar nicht mehr möglich. Es gilt, Preise und Anbieter zu recherchieren sowie Gutscheincodes zu organisieren, um dann festzustellen, dass mit Versandkosten der ganze Spaß gar nicht mehr soooo günstig ist. Rechnet man die Zeit ein, die man braucht, um das Paket dann beim durchschnittlich 18 Kilometer entfernten Postamt abzuholen und die Unmengen an unnützer Verpackung zu entsorgen, hat man zwar günstig eingekauft, aber wenig gespart. Kurzum: Mit einer Brieftasche voller Gutscheine und Kundenkarten oder viel Zeit vor dem Computer sparen Sie vielleicht Geld, aber sicherlich weder Nerven noch Zeit. Und die ist bekanntlich dem Geld zumindest gleichzusetzen. m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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HERBERGE Seite 14 STUPID HACKATRON Seite 19 KIACHL-TEST Seite 38

DEZEMBER 2015

6020 ZIN STADTMAGA

DEZ AUSGABE 194

14. JAHRGANG

AM COVER

COVER-STORY

B E I S L- P O E TI N Stefanie Sargnagel schreibt kurze, lustige Texte und postet diese auf Facebook. 6020 hat die Wiener Autorin zum Interview getroffen. Seite 64

SERIEN HERBERGE IM SAGGEN ENTSTEHUNG EINES FLÜCHTLINGSHEIMS

HAUPTSACHE SINNLOS ZU BESUCH BEIM STUPID HACKATHON

FILM MIT SOUNDTRACK DR. KLABBE INTERPRETIERT KINO NEU

MUNDART Diesmal: Gänsebraten

KUNST & DESIGN Diesmal: Gertraud Petrovitsch

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BLÜTENFAHRT Was tut man mit Falschgeld?

ALPINIEN REVISITED Die Westachse gerät zur Restachse

GRANTLER UND PEITSCHE Interview mit Die Buben im Pelz

MEINE STRASSE SEITE

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KRANEBITTER ALLEE Student Simon erzählt von seiner Straße

KIACHL-PRIMETIME 6020 testet Kiachl auf Märkten

DAS PROGRAMM Die besten Events im Dezember

6020 MEINUNG EDITORIAL.

MICHAEL STEINLECHNER AKTIONITIS UND RABATTISMUS KOLUMNE.

BARBARA WOHLSEIN UNTERM STRICH

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IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Barbara Wohlsein Grafik: Kristina Fallenegger, Thomas Bucher, Eva Lobenwein, Marco Lösch, Sebastian Platzer, Illustration: Monika Cichoń Mitarbeiter dieser Ausgabe: Klaus Erler, Marianna Kastlunger, Asia Kornacki, Matthias Krapf, Walter Mair, Rebecca Müller, Johannes F. Park, Flo Pranger, Flo Seidl, Verena Zankl (Korrektur) Fotos: Dominique Huter, Emanuel Kaser, Franz Oss Anzeigenverkauf: Carmen Larch, Patricia Viertler (verkauf@6020stadtmagazin. at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Telefon: 0512/58 6020, Fax: DW -2820 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle und Michael Steinlechner Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Hinweis: Für eingesandtes Textund Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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H E RB E RG E

DIE HE RBE RGE Die neue Flüchtlingsunterkunft in der Sennstraße ist ein gutes Beispiel für Architektur, die wenige Mittel braucht – dafür umso mehr Ideen, Idealismus und gemeinnütziges Engagement. Interview: Asia Kornacki

H ER B ER G E

ch wünsche mir, dass keiner zu lange hier bleibt. Sie sollen es schön haben und eine angenehme Zeit verbringen, doch hoffentlich nicht allzu lang. Am Ende ist es doch nur ein Wartehaus“, gesteht Barbara Poberschnigg von STUDIO LOIS. Gerade deshalb hat das Innsbrucker Architekturbüro sehr viel Zeit, Ideen und eine gute Portion Idealismus in dieses „Wartehaus“ investiert. Nach zwölf Monaten harter Arbeit, immerzu von finanziellen und organisatorischen Herausforderungen begleitet, entstand im Herzen von Saggen die HERberge – ein Flüchtlingsheim der etwas anderen Art.

FÜR ALLE UND FÜR JEDEN. Das Mädcheninternat der Barmherzigen Schwestern hatte schon einige Zeit seinen Zweck nicht mehr erfüllt. Das Gebäude stand vorwiegend leer und man suchte nach einer nutzbaren Verwendung. Im November 2014 kam schließlich der Vorschlag der Tiroler Landesregierung, es als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Dieser Idee stimmten die Barmherzigen Schwestern bereitwillig zu. „Wir hatten ein leeres Haus und Menschen sind in Not – da gibt es nicht viel zu überlegen“, erzählt die Provinzoberin Schwester Johanna Maria Neururer. // Für die geplante Flüchtlingsunterkunft schlug STUDIO LOIS ein Konzept vor, das bei verhältnismäßig geringem Kostenaufwand mehr bot, als dies bei Flüchtlingsunterkünften normalerweise üblich ist. Dies überzeugte sowohl die Landesregierung als auch die Ordensgemeinschaft, kurz darauf saßen Barbara Poberschnigg und Elias Walch bereits an den ersten Plänen. Das Kostenkorsett war eng und bildete damit die größte Herausforderung, doch die Überzeugung, dass gute Architektur nicht teuer sein muss und für jeden und alle sein soll, führte ans Ziel. „Wir sind zu richtigen Schnäppchenjägern geworden“, gibt Elias Walch schmunzelnd zu, „immer auf der Suche nach günstigen Grundmaterialien.“ MIT WENIG VIEL ERREICHEN. Für das äußere Erscheinungsbild standen kaum gestalterische Mittel zur Verfügung. Die Architekten wollten jedoch den kasernenartigen Charakter des Hauses reduzieren, es verschönern und nach außen

offener gestalten. So wurden im Rahmen der Fassadensanierung einzelne Fensteröffnungen in ihrer Größe verändert und Balkone hinzugefügt. „Wir wollten bereits von außen das Signal geben, dass es innen ein gemütliches Haus ist“, erklärt Barbara Poberschnigg. // Ein Briefing im klassischen Sinne gab es bei dem Projekt nicht – und damit auch kein Raum- und Funktionskonzept. Ideen, die sowohl ästhetisch als auch funktional sind, entstanden in ausgedehnten Diskussionen der beiden Architekten. „Farbe ist ein wesentlicher Punkt gewesen“, erklärt Elias. „Bei der Ausstattung hatten wir bereits viel Weiß, da es die Standardfarbe ist und damit die günstigste Variante bei fast allen Produkten.“ Die Gefahr, dass dadurch Räume mit Krankenhaus-Charakter entstehen, war groß. Deshalb kam sehr bald ein Farbkonzept ins Spiel, das mit großzügiger Unterstützung eines heimischen Farbenherstellers auch durchführbar

„ES WAR EIN UNGLAUBLICH SCHÖNES ERLEBNIS ZU SEHEN, DASS SO VIELE MENSCHEN FREIWILLIG IHRE ZEIT ZUR VERFÜGUNG STELLEN.“ E LI A S WA LC H , A R C H ITE K T

war. „Wir haben alle Farben zur Verfügung gestellt bekommen und mussten nur noch die Arbeit bezahlen“, erzählt Poberschnigg. „Die würde bei weißen Wänden genauso viel kosten“, ergänzt die Architektin. Somit sind die Zimmer auf der Südseite blau gestrichen, weil sie kühlend wirken, gleichzeitig auch beruhigen und Aktivität dämpfen. Auf der Nordseite wurde Gelb verwendet – wärmend und erheiternd. Die Gemeinschaftsräume sind grün und violett. // Die Herkunft der Möbel lässt sich in vier Schlagworten zusammenfassen: Sonderabverkauf, Altwarenhändler, Geschenke und Dachboden. Es wurde aufgearbeitet, repariert und neu gestrichen. Am Ende hat sich eher per Zufall, und doch sehr zeitgemäß, ein Stil der 1960er Jahre durchgesetzt.

H E RB E RG E

„WIR HATTEN EIN LEERES HAUS UND MENSCHEN SIND IN NOT – DA GIBT ES NICHT VIEL ZU ÜBERLEGEN.“ P R O V I N Z O B E R I N S C H W E S TE R JOHANNA MARIA NEURURER

ORTE DER BEGEGNUNG. Den Gemeinschaftsräumen wurde besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aus tiefer Überzeugung heraus, dass Menschen neben der reinen Unterkunft auch Orte der Begegnung brauchen, gibt es in der HERberge zusätzlich zu den 43 Zimmern – jeweils für drei bis vier Personen – fünf gemeinschaftliche Wohnräume, ein Kinderspielzimmer, einen Lernraum, ein kleines Fitnessstudio und ein Nähzimmer. „Leben findet miteinander statt“, betont die Architektin. „Der Umgang der Bewohner mit- und untereinander wird ein anderer sein, wenn sie Begegnungszonen

haben. Das funktioniert in der Familie, auf ähnlicher Basis auch in Studentenwohnheimen, und wir glauben, dass ein Flüchtlingsheim ebenfalls so funktionieren kann. Die Lebensqualität wird dadurch auch eine andere sein.“ // Passend zum Gesamtkonzept der HERberge sind auch die Leit- und Lichtsysteme mit viel Liebe zum Detail entworfen worden. Federführend hierfür war das Innsbrucker Corporate Designstudio Schrott (CDS), dessen Konzeptidee auf dem Symbol der Sonne basiert. Vom großen Logo auf der Ostseite des Gebäudes über die Zimmerbeschriftung bis hin

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zu den Leitsystemen mit teils integrierter Beleuchtung im Stiegenhaus setzt sich die Entwurfsidee konsequent fort und trägt zum stimmigen Konzept des Hauses bei. LEISTUNG DER FREIWILLIGEN HELFER. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen des Gebäudes wurden zunächst von den Barmherzigen Schwestern vorgestreckt und sollen sich über eine Vermietung an die Tiroler Sozialen Dienste im Zeitraum von 25 Jahren zurückzahlen. Die gesamte Innenausstattung konnte allerdings nur über ein Bausteinsponsoring und der Unterstützung vieler Firmen und Privatpersonen realisiert werden. // „Es wurden ganze Zimmer in den Kategorien 800, 1.700 oder 1.800 Euro gesponsert oder kleinere Spenden für die Zimmerausstattung erbracht“, erklärt Max Holzhammer, Finanzverwalter der Schwestern. Eine wesentliche Überlegung der Architekten war auch, den Großteil der Innenausstattung von Tiroler Betrieben produzieren zu lassen. Im Gegenzug haben die Betriebe ihre Produkte und Dienstleistungen im Preis gesenkt oder teils frei zur Verfügung gestellt.

// Die finale Einrichtung aller Zimmer wäre jedoch ohne die Hilfe vieler freiwilliger Helfer aus dem Freundeskreis und der Nachbarschaft nicht möglich gewesen. Mehr als 200 Menschen aller Altersklassen und körperlicher Konstitution, darunter viele Pensionisten, Tischler, Schüler, Studenten, junge Flüchtlinge und Ordensschwestern, haben am „Freiwilligen Wochenende“ Kisten und Möbel geschleppt, eingeräumt und geputzt, zusammengebaut und hergerichtet. „Es war ein unglaublich schönes Erlebnis zu sehen, dass so viele Menschen freiwillig ihre Zeit zur Verfügung stellen und mithelfen“, erinnert sich Elias Walch. Damit ist die HERberge definitiv mehr als nur ein „Wartehaus“. Neben ihrem wesentlichen Zweck ist sie ein schönes Beispiel für soziales Miteinander und Füreinander. Pläne für eine Erweiterung der HERberge sind bereits in Konzeption. Dabei wird noch mehr Raum für Austausch und Kommunikation geschaffen, unter anderem mit einem Café.

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STUPID IS HARD Lösungen für offensichtliche Probleme finden kann jeder. Wer die Herausforderung sucht, tut Sinnloses – auf hohem technischen Niveau. Ein Besuch beim ersten Innsbrucker Stupid Hackathon. // Fotos: Franz Oss

Text: Daniel Feichtner

ine dumme Idee hatten wir alle schon mal. Sie konsequent bis zum Ende durchzudenken und wider dem gesunden Menschenverstand umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Dieser Aufgabe stellten sich die Teilnehmer des ersten Innsbrucker Stupid Hackathons, der Anfang November in der Bäckerei stattfand. Während der Rest der Stadt am Freitagabend das Wochenende plant, haben sie Großes vor: Magnetische Essstäbchen wollen designt und Akku-Entleerungs-Apps entwickelt werden. Diese und andere Vorschläge haben die Bastler und Technik-Freaks schon im Vorfeld mitgebracht. Und so begeben sie sich nun auf die Suche nach Problemen, die erstens keine sind und sich zweitens mit dem Einsatz von möglichst viel Technologie lösen lassen.

ein „Nein, zu nützlich“, ein „zu brauchbar“ und das eine oder andere „Das würde jemand kaufen!“, während die Kennenlern-Phase zum IdeenWorkshop wird. In den kommenden 24 Stunden steht bewusste Sinnlosigkeit am Programm. SINN-KRISE. Schnell zeigt sich, dass es gar nicht so einfach ist, eine wirklich sinnfreie Idee zu haben. „Thinking of something stupid is really hard“, kommt Gáspár zur alles-überschattenden Erkenntnis. Der Ungar ist aus Budapest angereist, um mitzuhacken. Also muss ein anderer Ansatz her. Anstatt nach Problemen zu suchen, wird überlegt, wie Technologie am nutzlosesten eingesetzt werden kann. Daniel, Arno und Jannik studieren Informatik. Heute grübeln sie, wozu man die Vibration eines Handys nutzen könnte – vom Tanz des Telefons am Tisch bis zur Lemming-App, die es selbständig in den Abgrund springen lässt. Gáspár experimentiert mit zwei Gläsern Cola, eines halb und eines ganz gefüllt. „Stellt man sie auf die iPhone-Kamera“, postuliert er, „müsste man anhand der Helligkeit messen können, wie voll das Glas ist.“ Wozu das gut ist? Natürlich zu nichts. Und so soll es sein. Bevor es losgeht, werden Ideen gepitcht. Dabei kommen auch Marvin und Basti zu Wort. Anders als die technikaffinen Informatiker orientieren sich die Marketing-Studenten an der Zielgruppe: „Wir wissen, dass Menschen Filter mögen“, meint Basti, „Instagram beweist das. Aber die Realität

ANDERS DENKEN. Eingeladen zu der Veranstaltung haben Matthias Farwick, Postdoc am Institut für Informatik, und Kathrin Treutinger, Doktorandin am Institut für Innovation und Entrepreneurship der Universität Innsbruck. „Hackathons gibt es seit einigen Jahren“, erklärt Farwick. „Dort machen sich technisch Interessierte – vor allem Elektroniker, Bastler, Programmierer – daran, in vorgegebener Zeit eine Idee bis zum Prototypen umzusetzen. Meistens steht ein zu lösendes Problem im Mittelpunkt.“ Beim Stupid Hackathon ist die Herangehensweise etwas anders. Das merkt man, wenn man den Gesprächen zuhört. Immer wieder fällt

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ST U P I D HACKATH ON

„IN DEN KOMMENDEN 24 STUNDEN STEHT BEWUSSTE SINNLOSIGKEIT AM PROGRAMM.“ müssen wir ungefiltert bestreiten. Dem wollen wir ein Ende setzen!“ Vom Programmieren und von Apps verstehen sie aber nichts, geben sie offen zu. „Dabei bräuchten wir also vielleicht noch Hilfe ...“, schließt er, während sich die ersten Teams formieren. Und so machen sich die Hacker an die Arbeit.

Räumlichkeiten, Material und Verpflegung aufkommen – „hoffentlich, ohne sich bahnbrechende Entwicklungen zu erwarten“, grinst Farwick. KOOPERATIV-KREATIVES CHAOS. Schlussendlich hilft jeder jedem – egal woran man eigentlich arbeitet. Zusammenarbeit ist ein wichtiges Element beim Hackathon. Jeder bringt verschiedenstes Know-how und individuelle Skills mit: Gáspár arbeitet als Software-Spezialist in Budapest. Neben den Informatikern und den MarketingStudenten nimmt auch Sophie teil, die Slawistik und Biologie studiert hat. Und mit Peter hackt auch ein gelernter Tischler mit. Teammitglieder werden hin- und hergetauscht. Man berät und unterstützt sich gegenseitig. Dazu stehen Werkzeuge vom Lötkolben über die Bohrmaschine bis zum 3D-Drucker zur Verfügung. Elektronikschrott und verschiedenster Krims-Krams dienen zum Ausschlachten. Und ein Eimer bunter Maisstärke-Bausteine hält sowohl als Baumaterial als auch als Snack für zwischendurch her.

WEG VOM ZWECK. Was nach Zeitverschwendung klingt, hat System. „Hackathons werden oft von Sponsoren veranstaltet, um Ideen abzuschöpfen und Talente zu rekrutieren“, meint Farwick. „Man hört Slogans wie ‚Wir erfinden das neue Facebook in 24 Stunden’. Das ist natürlich Blödsinn.“ Dieses Konzept nehmen die Veranstalter aufs Korn. Die einzige Regel ist: Es darf nichts auch nur ansatzweise Brauchbares herauskommen. Und die Umsetzung soll so viel Spaß wie möglich machen. So versteht sich der Wettbewerb als Persiflage und rückt anstelle des Resultats wieder das gemeinsame Schaffen in den Vordergrund. Dennoch haben sich auch für den Stupid Hackathon Sponsoren gefunden, die für

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PREISVERDÄCHTIG. In den 24 Stunden, die die Hacker zur Verfügung haben, tut sich viel. Projekte nähern sich konsequent der Fertigstellung, andere werden aufgegeben oder umgekrempelt. Und auch für spontane Einfälle ist Zeit, wie sich bei der Abschlusspräsentation zeigt. Vor der Jury demonstrieren die Teilnehmer, was aus ihren Ideen geworden ist. Den Anfang macht Matthias Farwick – außer Konkurrenz. Sein sprechendes Schneidbrett bietet eine Entscheidungshilfe, welches „Lebensmittel“ – zur Auswahl stehen eine Semmel, eine Banane und ein Metallschwamm – zerkleinert werden soll. Nimmt man das Messer zwischen die Zähne, dient das Gerät auch als Drum-Computer. Die BierPegel-App funktioniert gut. Sie erkennt Füllstände und stellt sie grafisch dar. Droht Leere im Glas, warnt sie mit

BEIM SEX AFFINITY SCANNER GIBT ES LOB FÜR DEN ABSOLUTEN MANGEL AN TRANSPARENZ. eindringlicher Stimme, ein neues Getränk zu bestellen. Eine weitere App simuliert das Schafe-Zählen und hilft Schlaflosen, dank plötzlich eingeblendeter Schreie und des Bilds eines „Horror-Schafs“, wach zu bleiben. Spannung im Straßenverkehr garantiert eine Ampel mit Sensor, die sofort auf Rot schaltet, wenn sich ein Auto nähert. Und eine Entwicklung schafft es sogar in den App Store: Der Sex Affinity Scanner „berechnet“ anhand der Fingerabdrücke zweier Personen die Chance „ausgeprägterer physischer Interaktion“. Hier gibt es Lob für den absoluten Mangel an Transparenz. HERAUSRAGEND SINNFREI. Die geballte Ladung Sinnfreiheit macht es der Jury nicht leicht. Aber schlussendlich schaffen es drei Projekte aufs Siegerpodest: Bronze geht an eine Webseite, die User dazu auffordert,

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nach unten zu scrollen, ohne sie jemals das Ende erreichen zu lassen. Was einfach klingt, hat Entwickler Christian mit Raffinesse gelöst: Die Seite erkennt den Einsatz der Scroll-Leiste ebenso wie das Öffnen des Quellcodes und unterbindet Betrugsversuche. Den zweiten Platz holen sich Marvin und Basti mit FiRe („Filtered Reality“). Es besteht aus einer Papp-Halterung für Smartphones oder, in der Pro-Version, ein Tablet, das via App die Welt mit Filtern versieht. Das Beste an den Prototypen ist laut Basti die Entwicklungszeit von nur einer Stunde. So blieb ihm genug Zeit für ein zweites Design: Ein (!) ebenso bunter wie essbarer Maisstärke-FlipFlop. // Dass Genie in der Einfachheit und sehr nahe am Wahnsinn liegt, beweist Peter und sichert sich den ersten Platz. Der Tischler hat sich des „Problems“ der winkenden Glückskatzen angenommen. Mit StopCat (by P.) unterbindet er die Unruhe-erzeugenden Winkbewegungen des Staubfängers. Allerdings gibt es Möglichkeiten zur Nachbesserung. Das Karton-Konstrukt ist zu nachhaltig und die Lösung zu elegant. Deswegen empfiehlt die Jury vor der Serien-Produktion, auf Plastik umzusteigen und ein Design zu entwickeln, das deutlich mehr Material und Platz in Anspruch nimmt – dann jedoch dürfte dem stupiden Siegeszug von StopCat (by P.) nichts mehr im Wege stehen.

ME I N E ST R AS S E

KRANEBITTER ALLEE

In Wien ist es das Grätzl, in Berlin der Block, in Innsbruck – sind wir schon bereit für die „Hood“? Gemeint ist das Platzl, wo man hingehört und sich daheim fühlt. 6020 stellt Innsbrucker und ihre Straßen vor. Diesmal endet die Serie mit Simon Höger und der Kranebitter Allee. Text: Stephanie Hirschvogl

on wegen Piefke! Simon Höger ist Bayer mit Herzblut. Der Lehramtsstudent kommt ursprünglich aus Rosenheim und wohnt seit Anfang Oktober in Innsbruck. Momentan ist alles noch sehr neu für den Deutschen, der eigentlich so viel mehr Bayer ist. Ja, es gibt sie tatsächlich, die Unterschiede zwischen den Ländern. Weil Simon aber aus dem weiß-blauen Freistaat kommt, ist er eigentlich gar kein richtiger Deutscher: Er rollt das „R“ und pflegt seinen bayerischen Dialekt. Simon ist gesellig, kletterbegeistert und manchmal unpünktlich. // Also von wegen typisch deutsch: wichtigtuerisch, pingelig, übergenau. Die vermeintliche Ab-

// Foto: Emanuel Kaser

neigung gegenüber seiner Staatsbürgerschaft hat der 24-Jährige noch nicht selbst erfahren: „Bis jetzt waren alle hier sehr freundlich zu mir.“ EINER VON VIELEN. Geboren und aufgewachsen in Rosenheim, hat es Simon zum Studieren nach Innsbruck gezogen. Seit Semesterbeginn ist er an der Pädagogischen Hochschule für den Lehramtsstudiengang Deutsch sowie Bewegung und Sport für die Neue Mittelschule eingeschrieben. // Simon wohnt in einer WG mit vier Mitbewohnern – drei Männern und einer Frau. „Auch alles Deutsche, aber sie studieren an der Uni.“ Damit zählen sie zu den fast 150.000 Deutschen, die in

Österreich hauptgemeldet sind. Für junge Studierende ist Österreich mitunter so attraktiv, da hier der Numerus clausus (NC) nicht so entscheidend ist wie im strengen Nachbarland. WOHNUNGSMARKT DES GRAUENS. In Innsbruck wohnt der 24-Jährige in einer WG in der Kranebitter Allee. „Die große Straße gefällt mir nicht so gut. Sie ist extrem lang, es gibt viele Wohnblöcke. Und die Straße ist vielbefahren“, erzählt er. Simons Wohnung ist dafür „recht neu und modern“. Der relativ niedrige, aber große Wohnblock wurde Mitte der 1990er Jahre errichtet. „Ich schätze, dort wohnen bestimmt 50 Leute. Aber

DIE STRASSE die Nachbarn sind eher anonym. Ich kenne noch niemanden“, so Simon. Er selbst wohnt in einem 20 Quadratmeter großen Zimmer. Die Wohnung liegt im Erdgeschoß, hat einen kleinen Garten und eigene Autostellplätze vor dem Haus. „Insgesamt gibt es fünf Zimmer, für jeden Studenten eins. Zusätzlich haben wir Küche, Bad, eine separate Toilette und einen Aufenthaltsraum.“ // Könnte der Student an Innsbruck etwas verändern, wüsste er sofort, was zu tun ist: „Mehr Wohnungen bauen! Das finde ich sinnvoll, um den extrem hohen Mietpreis zu senken. Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist furchtbar. Es ist sehr schwer, ein Zimmer zu finden.“

Öffnungszeiten der Geschäfte sind ganz anders organisiert. In Deutschland konnte ich vielerorts bis 22 Uhr einkaufen. Hier schließen die Läden teilweise schon vor 19 Uhr. Und das Fleisch ist in Innsbruck wesentlich teurer. Generell sind die Lebensmittelpreise recht hoch. Dafür heben die Berge die Lebensqualität extrem nach oben.“

TIVOLI ZUM ABSCHALTEN. Trotz der nicht wirklich idyllischen Wohnlage an der großen Straße gefällt Simon die Stadt, in der er seine Zukunft plant. Er kann noch nicht genau sagen, was sein Lieblingsplatz in Innsbruck ist. „Ich bin noch nicht so lange hier.“ Platz zum Wohlfühlen und Abschalten findet er aber im Kletterzentrum Tivoli. Dort trifft man den Sportbegeisterten dreimal pro Woche. Wenn er nicht gerade in der Wand hängt, geht Simon gerne skifahren, laufen, fallschirmspringen oder slacklinen. Und was ihm an Innsbruck besonders imponiert: „Die Nordkette ist so nah, man kommt schnell zum Skifahren und es gibt hier extrem viele Klettergebiete. Das ist der Hauptgrund, warum ich nach Innsbruck gekommen bin.“ GUTES UND WENIGER GUTES. „Meine Heimatstadt Rosenheim ist viel kleiner. Sie hat im Vergleich zu Innsbruck mit rund 60.000 Menschen nur halb so viele Einwohner. In Innsbruck ist alles ein bisschen enger, auch durch die Berge, die die Stadt eingrenzen.“ // Und an noch etwas muss sich der Bayer gewöhnen: „Die

Die Kranebitter Allee liegt in der Katastralgemeinde Hötting. Parallel zur Flughafenlandebahn schlängelt sich die über sechs Kilometer lange, vielbefahrene Straße direkt nach Kranebitten in den Westen Innsbrucks. Östlich führt die Kranebitter Allee ein Stück entlang des Inns in Richtung Zentrum, vorbei am TechnikCampus der Universität und des Einkaufszentrums West, bis in die Höttinger Au.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

David Guetta kommt mit seiner Listen Tour nach Innsbruck

avid Guetta ist der Superstar unter den DJ’s. Unglaubliche 4,1 Milliarden Aufrufe auf YouTube – 55 Millionen Fans auf Facebook – und vermutlich werden sich ab Ende Jänner 2016 einige Tausend Österreicher mehr unter den weltweiten

Fans finden. Denn David Guetta kommt am 30. Jänner 2016 in die Olympiahalle Innsbruck. // Der Star DJ aus Paris kann bereits jetzt auf Millionen verkaufter Tonträger und eine Unmenge an verliehenen Preisen und Auszeichnun-

gen zurückblicken. Und es ist kein Ende in Sicht. Mit seinem aktuellen Album „Listen“ stürmte der Franzose vor wenigen Monaten die europäischen Charts. Die Kooperationsliste zu seinem neuen Album „Listen“ liest sich wie das Who is Who der internationalen Musikbranche. Mit Alicia Keys, John Legend, Nico & Vinz als auch Chris Brown hat sich David Guetta weitere Superstars ins Boot geholt und diesem Album ganze drei Jahre Produktionszeit gewidmet. // Als Special Guest werden bei diesem hochkarätig besetzten Event Sam Feldt und Kungs begrüßt. Tickets in allen Raiffeisenbanken Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder www.club-tirol.at www.facebook.com/RaiffeisenClubTirol

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ESSAY

ALPINIEN RE VISITED von Peter Plaikner

Die Westachse gerät zur Restachse. Das liegt einerseits an der parteipolitischen Umfärbung ihrer Zulaufstrecke in Oberösterreich. Das kommt andererseits von der flüchtlingsbedingten Entfernung Salzburgs von Tirol. Schwarzblau und Grenzstau auf der nationalen Horizontale stärken die Stellung der regionalen Vertikale. Doch wie der Europäischen Union fehlt auch der Tiroler Euregio die emotionale Bodenhaftung. Das schafft aber Raum zum Nachdenken über ein Utopia wie Alpinien.

eben dem steinigen Steig vom Verstand zum Gefühl – oder umgekehrt – wirkt der Saumpfad vom Hirngespinst zur Kopfgeburt geradezu asphaltiert. Das gilt für die Entwicklung der Montanunion über die EWG und EG bis zur EU. Darunter leiden die Deutschen bei ihrer Wiedervereinigung in westöstlicher Uneinigkeit. Dies spüren die Tiroler und Trentiner mit ihren interregionalen Bemühungen zwischen Scharnitz und Gardasee. „Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“ Diese bald hundert Jahre alte Job-Description des Soziologen Max Weber spüren die Landeshauptleute dies- und jenseits des Brenners bei keinem Thema stärker als bei jenem der grenzübergreifenden Integration. Es wirkt geradezu als Omen, dass „Politik als Beruf“ – aus dem der vielzitierte Satz stammt – just in jenem Jahr 1919 erschienen ist, als per Vertrag von Saint Germain Südtirol Italien zugeschlagen wurde. Seitdem ist der Weg (zurück) das (erste) Ziel; für Volksvertreter in Bozen, Meran, Innsbruck und – auch Wien. // „17 Jahr‘, blondes Haar: So stand sie vor mir.“ Udo Jürgens‘ Schlager passt sogar in der Beschreibung des Kopfbewuchses gut zur 1998 gegründeten Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino, wo traditionell „deutsch“ und nicht „österreichisch“ den kleinen Unterschied definiert. Klischees von Hell- und Dun-

kelhaarigen wie -häutigen als Ausweis von Andersartigkeit sind hartnäckiger, als die Verankerung des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) in der Bevölkerung gelingt. Immerhin vier Jahre schon genießt die Euregio eine solche Institutionalisierung im EU-Rahmen. Das gemeinsame Brüsseler Büro der drei Länder aus zwei Staaten feierte unterdessen bereits seinen 20. Geburtstag. Dennoch gilt bis heute die zweite Refrainzeile: „17 Jahr‘, blondes Haar: Wie find‘ ich zu ihr?“ DER WETTBEWERB DER GROSSREGIONEN. Zumindest die Suche nach der Nähe wird heute zwangsläufig intensiviert. Denn bei der Orientierung Nord(!)tirols entlang einer (partei)politischen Westachse ist Sand ins Getriebe geraten. Seit dem Quasi-Koalitionseintritt von Blau im proporzgeprägten Oberösterreich fehlt den schwarzgrünen Regierungen diesseits des Mondsees der gleichfarbig verbündete Ansprechpartner. Auf ihren ursprünglichen Kern reduziert ist die Westachse aber machttechnisch nur eine Restachse. Niederösterreich allein hat so viele Einwohner wie Tirol, Salzburg und Vorarlberg zusammen. Hinzu kommt die Schwächung des Zusammenhalts durch die aktuelle Flüchtlingskrise. Die Staus an beiden Grenzen zum deutschen Eck entfernen die Nachbarländer wieder mehr voneinander. Das fördert auch die Salzburger Ausrichtung

ZUM I N DEST DI E SUC H E NAC H DE R NÄH E WI RD H EUTE ZWAN GSL ÄUFIG I NTE NSIVI E RT.

DAS GEWE N DETE K ÄRNTE N STE HT VOR ALLE M I N SE I N E N BE MÜHUN GE N GE GE NÜBE R SLOWE N I E N E RST DO RT, WO TI ROL UN D ITALI E N SC HON VO R VI E LE N JAH RE N WARE N .

nach Wien und die Tiroler Orientierung – wohin? // Die Euregio hat gleich wenige Einwohner wie die Restachse – rund 1,6 Millionen. Im Wettbewerb der Regionen trifft sie im Norden auf Bayern (12,5 Mio.) und Baden-Württemberg (10,6 Mio.) und im Süden auf die Lombardei (9,9 Mio.) und das Veneto (4,9 Mio.) als homogene Standort-Mitbewerber. Dazu kommen als weitere Konkurrenten die Bodensee-Euregio (3,6 Mio.) im Westen und das Senza-Confini-Projekt im Osten. Es verfügt auch ohne die geplante Beteiligung Sloweniens mit Kärnten, Friaul-Julisch-Venetien und dem Veneto schon über eine Bevölkerung von 6,5 Millionen. Abgesehen von den Hürden, aus der Kopfgeburt des EVTZ eine Herzensangelegenheit zu machen, könnte die Zukunftsfähigkeit des Integrationsprojekts an Inn, Etsch und Eisack an mangelnder Größe scheitern.

zu Kärnten. Nicht von ungefähr gaben sich dort im November Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Vorgänger Luis Durnwalder geradezu die Klinken in die Hand: Die Südtiroler Autonomie ist das Vorbild der Kärntner Slowenen. Da sich deren Gesprächssituation infolge der rotschwarzgrünen Regierung in Klagenfurt gegenüber der Haider-Herrschaft grundlegend geändert hat, können diese freundschaftlichen Kontakte nun weit über die Minderheitenfragen hinausgehen. Aus der ähnlichen Gegnerschaft der Sammelpartei SVP zu den Südtiroler Freiheitlichen ergeben sich ebenso weitere Anknüpfungspunkte wie durch den Ausbau der Pustertaler Staatsstraße. Die Autofahrt Innsbruck–Klagenfurt war in den jüngsten Monaten via Franzensfeste schneller zu bewältigen als über Salzburg.

DER TRAUM VON ALPINIA BIS VENEDIG. Unterdessen hinkt die Europaregion Senza confini dem Erfahrungsvorsprung der Tiroler Euregio noch weit hinterher. Das gewendete Kärnten steht vor allem in seinen Bemühungen gegenüber Slowenien erst dort, wo Tirol und Italien schon vor vielen Jahren waren. Ihm fehlt zudem die wirtschaftlich essentielle Nordanbindung an Deutschland. Auch deshalb stellt sich erneut jene Frage nach einem größeren Ganzen, für deren Beantwortung der Autor in diesem Magazin schon vor zwei Jahren bloß ungläubigen Hohn geerntet hat: Die beiden EVTZ Tirol–Südtirol–Trentino und Senza confini haben zusammen 8,1 Millionen Einwohner. Gemeinsam mit Salzburg hätte ein solches interregionales Projekt Alpinien oder Alpinia so viel Bevölkerung wie Österreich. Zwar ohne deutsches Eck, aber bis Venedig – das angeblich ohnehin seit Jahrhunderten auch auf Holzpfählen aus Südtirol steht.

DAS NAHEVERHÄLTNIS DER MINDERHEITEN. Dies gilt durchaus auch im übertragenen Sinne. Während das deutsche Eck in der österreichischen Westachse heute mitten in der Union wieder die Bruchstellen der europäischen Grenzenlosigkeit demonstriert, gewinnt die südliche Parallelstrecke nicht nur als Gedankenspiel an Bedeutung. Vom Puster- ins Drautal: Das wird seit Eduard Wallnöfers Spruch, allfällige Osttirol-Begehrlichkeiten von Kärnten mit dem Aufmarsch von 10.000 Schützen zu beantworten, nicht nur aus Innsbruck zu wenig als zweite interregionale Integrationsmöglichkeit neben Wipp- und Eisacktal betrachtet. Auch Bozen hat schon infolge seiner geographischen Lage das Visier stärker auf die Nord-SüdAchse eingestellt. // Vollkommen unbeachtet im Bundesland Tirol bleibt jedoch ein anderes Nahverhältnis der Südtiroler

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Prosit Neujahr! Mit den IVB geht es bequem und sicher zum Bergsilvester 2015. Am 31. 12. 2015 werden Altstadt, Maria-Theresien-Straße

gesetzten Linien fahren in beide Richtungen: ins Stadt-

und der Marktplatz wieder zur stimmungsvollen Kulisse

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beste Stimmung. Die IVB sind auch heuer, in bewährter

sowie nach Igls und auf die Hungerburg hinaus. Details

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und wieder nach Hause kommen. Am 31. 12. 2015 wird ein umfangreicher Sonderverkehr eingerichtet. Untertags

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verkehren alle Linien der IVB nach Samstagfahrplan, ab circa 20:00 Uhr wird dann auf den Silvesterfahrplan

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– bis in die frühen Morgenstunden bedient wird. Alle ein-

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Guter Start ins neue Jahr Der Silvesterlauf ist der drittgrößte Volkslauf seiner Art. Auch heuer werden wieder rund 1.000 TeilnehmerInnen erwartet. HobbyläuferInnen, SpitzenläuferInnen und viele Verkleidete treffen sich am 31. 12. 2015 wieder zum Silvesterlauf. Sobald es dunkel wird in den Innsbrucker Gassen, fällt der Startschuss. Rund 1.000 TeilnehmerInnen werden zum Hauptlauf (5,6 km) und Nordic-Walking-Bewerb (2,9 km) um 17 Uhr am Innsbrucker Marktplatz erwartet. Die Kinder-Bewerbe (1,4 km) beginnen um 16:15 Uhr. Kostümierte LäuferInnen werden wieder prämiert. Den reibungslosen Ablauf sichern viele HelferInnen und die IVB. Mit der Startnummer fahren alle TeilnehmerInnen mit den IVB-Linien in der Kernzone Innsbruck kostenlos zum Marktplatz und wieder zurück. Park&Ride-Möglichkeiten bieten sich am Parkplatz der Olympiaworld. Wer sich schon jetzt einen Startplatz für den drittgrößten Volkslauf seiner Art sichern will, kann sich unter www.innsbrucklaeuft.com anmelden.

PilotInnen sind gefragt Die IVB sind auf der Suche nach motivierten Studierenden, die sich als BusfahrerInnen einer vielseitigen wie verantwortungsvollen Aufgabe widmen möchten. Wer gerne in der Stadt fährt, einen angenehmen Fahrstil hat und teamfähig und kontaktfreudig ist, sollte nun die Chance ergreifen, sich als PilotIn in Teilzeit bei den IVB zu bewerben. Die Arbeitszeit beträgt ca. 40 Stunden plus zehn bis maximal zwölf Rufbereitschaften pro Monat, die wenn möglich, flexibel angepasst werden können. Zu den Voraussetzungen zählen u. a. Erfahrung im Kontakt mit KundInnen, ein gepflegtes Äußeres, gute Deutschkenntnisse (mindestens B1-Level), drei Jahre Fahrpraxis mit dem PKW und die Vollendung des 21. Lebensjahres. Die Führerscheinkosten werden vom Unternehmen übernommen, die Grundausbildung und die Einschulung im Ausmaß von fünf Wochen können während der Semester- oder Sommerferien absolviert werden. Den Bewerbungsbogen und alle weiteren Details zur Bewerbung befinden sich auf der Karriereseite der IVB unter www.ivb.at

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Die IVB und die ICG 2016 Bei den Innsbruck 2016 International Children’s Games sind die IVB der offizielle Carrier. Die Vorbereitungen für die 7. Internationalen Children’s Winter Games (ICG), die vom 12. bis zum 16. Jänner 2015 in Innsbruck über die Bühne gehen, befinden sich auf der Zielgeraden. Rund 1.000 Athleten und Betreuer aus aller Welt werden im Rahmen der sportlichen Großveranstaltung in der Landeshauptstadt erwartet. Die IVB sind der offizielle Carrier der ICG 2016 und damit für den Transport zwischen den Austragungsorten in und um Innsbruck zuständig. Alle IVB-Fahrzeuge werden für diesen Service dementsprechend gekennzeichnet. Alle Infos und die entsprechenden Fahrpläne und Dienste werden natürlich zeitgemäß bekanntgegeben. Weitere Infos zu den ICG unter www.innsbruck2016.com

Mit den IVB zur Kunst Am 12. und am 13. Dezember 2015 verwandelt sich im Rahmen der 16. Igler Art wieder ein ganzer Ort in einen Kunstraum. Raum ist das Thema der heurigen Igler Art, die am 12. und am 13. Dezember 2015 jeweils von 11 bis 18 Uhr, stattfindet. Es beginnt mit der Suche nach den Räumen, in denen die KünstlerInnen und HandwerkerInnen ihre Objekte zeigen – in eigenen Werkstätten, Verkaufsräumen oder in Leihräumen in ganz Igls. Installationen, Collagen, Lesungen und Musik begleiten die Ausstellungen oder sind Teil der Arbeit. Auch heuer wird es wieder eine Tombola geben, deren Erlös Menschen zugutekommt, die keinen eigenen Wohnraum haben. Im Inneren der Tramlinie 6, ab der Haltestelle Bergisel Richtung Igls,

Alle Infos zu den literarischen Fahrten und das

wird es Lesungen von Igler Schauspielern geben.

Programm unter www.igler-art.at

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck / Telefon: 0512 58 6020 / Fax: 0512 58 6020 2820 marketing@ivb.at / www.ivb.at / Gestaltung: Zimmermann Pupp Werbeagentur / Fotos: Innsbruck Marketing, Mario Webhofer, innsbruck-tirol sports gmbh, Thomas Defner, IVB

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M UN DART

GANS ODER GAR NICHT MundArt ist in Festtagslaune und schlägt für die Weihnachtszeit einen Klassiker vor: Gänsebraten. von Flo Seidl

Einst schnatterte die Schnattergans, auf einer grünen Wiese, und träumte froh vom Ganter Hans, sie selbst hieß Flotte-Liese. Der Hans, ein stolzer Ganterich, mit schönem, großem Schnabel, verliebte sich ganz fürchterlich, in Lieschens stramme Wadel. Der Schnabel da, die Wadel dort, auf saftig, frischen Weiden, so setzte sich die Lieb’ hinfort, im Gänseei, von beiden. Bald knackste es und schlüpft auch schon, ein Küken, gelb bekleidet, die Pracht von einem Gänsesohn, die Eltern schwer beneidet. Da wuchs es auf, das Gänsekind, umsorgt von seinen Eltern, die Lieder brachte ihm der Wind, Geschichten aus den Wäldern.

Mit Gänsen wird leider immer noch genug Schindluder getrieben. Lass dich von einem Metzger oder Bauern deines Vertrauens beraten.

Nun greif ich doch dem Ende vor, kein Mensch mag ewig warten, das Glück ging diesmal außen vor, dafür gab’s Gänsebraten. MundArt hat sich so eine glückliche Gans geschnappt und sie ganz, ganz gemütlich gegart. Gutes Gelingen und eine schöne Weihnachtszeit!

MUNDART

TRANCHIEREN Man legt die Gans mit dem Rücken nach unten auf ein großes Brett. Dann fixiert man die Gans mit einer Bratengabel, durchschneidet vorsichtig die Haut entlang der Oberschenkel und drückt die ganze Keule nach unten, bis man das Gelenk sieht. Dieses durchtrennt man und kann die Keulen auslösen. Bei den Flügeln genügt es auch, nur die Haut rundherum aufzuschneiden, die Flügel etwas wegzubiegen und das Gelenk zu durchtrennen. Für das Brustfleisch schneidet man entlang des Brustbeins von oben nach unten, schiebt das Fleisch mit dem Messer nach außen, bis es sich vom Knochen löst.

METHUSALEM

Methusalem ist ein traditionelles Dortmunder Altbier( auch bekannt als Adambier), das sehr Populair war in den 1900 Jahre, in der Region um Dortmund. Es war damals bekannt als das stärkste obergärige Bier Deutschlands.

Das Rezept: Gänsebraten Zutaten:

1 Gans, 2 unbehandelte Zitronen, 3 EL Pfefferkörner, 3 EL Meersalz Für die Sauce: 2 Frühlingszwiebeln, 1 Karotte, 1 halber Sellerie, 2 EL Tomatenmark, 1/4 l Rotwein

Zubereitung:

Am Vortag die Gans innen und außen gut waschen und mit Küchenkrepp abtrocknen. Flügelspitzen der Gans beim Gelenk durchtrennen und mit den Innereien (liegen meist extra verpackt im Bauchraum der Gans) in eine Schüssel geben. Zitronenschale reiben, mit Pfeffer und Salz im Mörser mischen und die Gans mit der Gewürzmischung innen und außen gut einreiben. Zurück in den Plastiksack geben und über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. Am nächsten Tag den Ofen auf 100° C vorheizen, die Gans mit der Brustseite nach unten in einen Bräter oder ein tiefes Backblech

legen und in den Ofen schieben. Nach zwei Stunden wenden und weitere drei bis vier Stunden braten lassen. Dabei immer wieder mit dem Bratensaft übergießen. Gemüse für die Sauce fein würfelig schneiden, die Zwiebeln in Ringe schneiden. In der Zwischenzeit die Innereien (ohne die Leber, die kann man sich gesondert kurz abbraten) mit den Flügelspitzen in einer Pfanne scharf anbraten, Zwiebelringe und gewürfeltes Gemüse hinzugeben, kurz anbraten und mit dem Rotwein ablöschen. Tomatenmark hinzugeben und bei kleiner Flamme reduzieren lassen. Die Sauce ohne die Fleischstücke durch ein feines Sieb passieren und mit Pfeffer und Salz würzen, beiseite stellen. Etwa 20 Minuten vor dem Servieren die Ofentemperatur auf etwa 220 °C erhöhen und die Gans, unter Beobachtung, knusprig braten. Die Gans tranchieren und mit Sauce und Beilagen, wie etwa Knödel oder Rotkraut, servieren.

Geschmack: Traditionell hat ein Adambier viel Hopfen mit einer schönen und subtilen saueren Note. Das perfekte Vintagebier. Alkoholgehalt: 10 % Vol. Styl: Dortmunder Altbier

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AKTIV

DER WINTER NAHT

FÜR NACHTAK TIVE Pistentouren unterm Sternenhimmel? 6020 weiß, wann und wo.

eit dem Winter 2010 gelten in den Skigebieten in und um Innsbruck eigene Regeln für Pistentouren-Geher, die gerne am Abend unterwegs sind. An ausgewählten Tagen erlauben die Betreiber die Nutzung der Pisten für Nachtskitouren. Für die Saison 2015/2016 wurden diese Öffnungszeiten ausgeweitet. Axamer Kögele, Birgitzköpfl, Grünberg, Rauthütte und Sattelberg heißen nachtaktive Tourengeher zum Beispiel sieben Tage die Woche willkommen. Am Kellerjoch sind Pistentouren nur an zwei Tagen und zusätzlich in Vollmondnächten erlaubt. Am Glungezer wiederum sind montags und dienstags lediglich zwei Pisten bis 22 Uhr geöffnet. Alle Infos zu den Öffnungszeiten aller Skigebiete für Nachttouren gibt es unter www.mountaineers.at/ winter/nachtskitouren.

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AKT IV

WINTERLICH

AB -

GEHOB EN Der Winterflugplan des Flughafen Innsbruck bringt einige Neuerungen.

it dem aktuellen Winterflugplan wird vom Flughafen Innsbruck aus erstmals Helsinki angeflogen – immer samstags geht’s in den hohen Norden. London und Amsterdam sind von Innsbruck aus täglich zu erreichen und auch die Frequenz für Manchester wurde erhöht. Insgesamt 19 europäische Destinationen stehen auf dem winterlichen Flugplan. Dreimal in der Woche geht es zum Beispiel nach Berlin, zweimal nach Hamburg und immer samstags auch nach Kopenhagen. Den Flugplan und alle Infos findet man auf www.innsbruck-airport.com .

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IG LU SA IS O N

Merry X-mas!

STARTET

Auch heuer gibt es wieder das CLOUD-9-Party-Iglu auf der Seegrube.

ce Kurse ngerkurse Poledanlic Anfä Wöchent h neue Drop-in Classes cer

cht-Poledan Fitness, auch für Ni

Und vieles mehr!

kshops, Hen Aerial Circus, Wor

ie Opening-Feier steigt am Samstag, 26. Dezember, für die Beschallung sind The Beat Ceps zuständig. Bis Ostern ist die IgluBar täglich geöffnet. Untertags warten Liegestühle, kuschelige Decken und Felle sowie Hot Caipis auf die Besucher. Am Freitagabend verwandelt sich das Iglu in den höchstgelege-

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AKT IV

AXAMER LIZUM BEGRÜSST DEN WINTER Das Axamer Lizum Winter Welcome geht am 12. und am 13. Dezember in die dritte Runde. Auf dem Programm stehen sportliche Action und musikalische Unterhaltung – und es herrscht Promialarm.

Tag lang zu begleiten. Außerdem wird die Möglichkeit geboten, sich mit dem Slalom-Ass zu messen. // Aber auch andere Profis sind an diesem Wochenende vor Ort: Das Innsbrucker Aushängeschild Flo Orley und weitere Freeride-Worldtour-Routiniers werden den Sonntag in Form der Ride with your Pro Workshops in den „Faces“ der Axamer Lizum verbringen. Für die Shredder wird in Kooperation zwischen go-shred.com und der Air + Style Company ein noch nie dagewesenes Format – nämlich ein Rail Bingo – präsentiert. Für diese Sonntags-Session ist am Hoadlhaus-Plateau ein Jib Playground geplant. // Zum dritten Mal in Folge sind außerdem die renommiertesten Marken der Ski- und Snowboardindustrie vor Ort, um in der Axamer Lizum das neueste Material der kommenden Saison zu präsentieren.

ie Axamer Lizum bietet den heimischen Wintersportlern am 12. und 13. Dezember ein Wochenende mit jeder Menge On-SnowAction und Unterhaltungsprogramm. Es ist für jeden etwas dabei – egal, ob Skifahrer oder Snowboarder, Beginner oder Fortgeschrittener, Freerider oder rennaffiner Sportler. KOSTENLOSE WORKSHOPS. Für den idealen Start in die Saison stehen kostenlose Workshops auf dem Programm. Anmelden kann man sich direkt vor Ort am Infopoint an der Talstation der Schönbodenbahn. In den Guided Skiing Sessions gehen die Spezialisten des Tiroler Skilehrerverbandes speziell auf die Wünsche der Kursteilnehmer ein. Bei den LVS Workshops by Freeride Division können die wichtigen Kenntnisse für die junge Backcountry-Saison aufgefrischt werden. All jene, die sich ihre Abfahrt selbst verdienen wollen, seien an dieser Stelle an die Splitboard Workshops by Freeride Division powered by Kornland ProSports verwiesen. Wer sich lieber im Rennlauf übt, der ist bei den Austria Racing Camps richtig aufgehoben.

UND DIE PARTY? Natürlich ist auch wieder für Unterhaltung gesorgt: Durch den Samstag führt Moderator, Kaberettist und Schauspieler Markus Linder. Als Highlight findet ein Ö3 Konzert mit dem musikalischen Aufsteiger Thorsteinn Einarsson statt. // Am Sonntag gibt es eine weitere Weltneuheit: Bei der Premiere von „FM4 UNLIMITED am Berg“ beehren uns die Hosts der beliebten FM4-Radiosendung. DJ Functionist & Beware werden das Hoadlhaus-Plateau am Nachmittag höchstpersönlich zum Dancefloor machen.

SKIFAHREN MIT MATT. Für Skifans findet das Highlight des Winter Welcome am Samstag statt: Olympiasieger Mario Matt wird für einen Skitag in der Axamer Lizum willkommen geheißen und einige glückliche Gewinner haben die Gelegenheit, ihn einen

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

wub Halle 2.0 Nach dem Update im Oktober zeigt sich der Park von seiner besten Seite. Vom Profi bis zum Anfänger findet jeder - ob Skater oder BMXer - die passenden Obstacles. Die anstehenden Events bieten allen die Gelegenheit zu zeigen, was sie drauf haben!

öchte man sich einem Contest der anderen Art stellen, ist man beim dritten jährlichen Nikolojam am 5. Dezember genau richtig. Beginn ist ab 14 Uhr, der Mann in Rot gibt den Weg vor. Wer seine Challenge meistert, kann T-Shirts, Skateboards und vieles mehr gewinnen. Jeder, der Spaß am Skaten hat, ist herzlich eingeladen teilzunehmen. Die Olympiaworld Sportsbar sponsert ein gratis Buffet für alle Besucher. FRAUENPOWER Skaten ist längst nicht nur ein Sport für Jungs. Für alle Mädels, die sich in der wub Halle mal austoben wollen, gibt es im Zuge des Nikolojams einen eigenen Workshop. Geleitet wird er von Katharina Neuwirth vom Innsbrucker Skateverein zip6020. Als erster Skateverein in ganz Österreich kann er mit offiziellen Skatetrainerinnen und –trainern aufwarten. Mit dem Umbau der Halle tun sich zudem ganz neue Möglichkeiten auf. Gefahren werden kann jetzt auf dem nächsten Level, mit höheren Ansprüchen an die Skater. Damit sind wir ready für den Air&Style Skatecontest am 4. und 5. Feber!

Skate Stuff zusammen, der nicht mehr gebraucht wird. Wer noch überzählige Wheels, Achsen, Boards und ähnliches zu Hause rumliegen hat, kann damit einem jungen Menschen richtig Freude machen. So können wir den Flüchtlingen gemeinsam etwas in die Hand drücken, das ihnen den Alltag ein wenig versüßt. GEMEINSAM STATT EINSAM Wer in Zukunft seine Fahrt auf go-shred.com online stellt, schafft gleich mehrfach Vorteile. Einfach 24 Stunden vorher hochladen und schon bekommt man freien Eintritt in die wub Halle. (Außerdem werden damit Parkplätze gespart – durch den Neubau der Kletterhalle am wub Areal kann es zwischenzeitlich etwas eng werden.) Last but not least tut man der Umwelt etwas zuliebe und kann interessante neue Leute kennenlernen.

wub Halle Matthias-Schmid-Straße 12 6020 Innsbruck www.wub-skatehalle-innsbruck.at/aktuelles/

ROLLENWECHSEL Auch im Winter lassen uns die Flüchtlinge nicht kalt. Während des Nikolojams gibt es einen eigenen Workshop für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, gehosted durch zip6020. Außerdem sammeln wir allen

Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 14–22 Uhr Samstag, Sonn und Feiertag: 10–22 Uhr

SOUND MEETS SCHNEEKUNST AMBERG. 26.12. OPENING THE BEAT CEPS 31.12. BERGSILVESTER DJ COCO 02.01. NEUJAHRSTANZ SHANTEL VIVA DIASORA DJ SESSION

A KT I V

AUF ENTDECKUNGSTOUR IM MITTELMEER Schon seit zwei Jahrzehnten fliegt Idealtours urlaubshungrige Tiroler zu den schönsten Stränden des Mittelmeers. Zum 20-jährigen Jubiläum organisierte man einen Jubiläumsflug nach Griechenland. Text: Walter Mair

// Fotos: Idealtours PAR GA in E pir os: Taver nen mit wunder bar em Meer blick .

P O RT O KAT S I KI : D as g rie c h is c h e Wo rt „ l e fko“ b ed eu t e t „w e iß “ u n d ge na u so pr äse n t ie re n s ic h d ie Tra u msträ nd e auf d e r In s e l Le f k a s .

bwohl die frostige Jahreszeit gerade erst begonnen hat, lässt sich dennoch an den nächsten Sommerurlaub denken. Einen zarten Vorgeschmack auf unbeschwerte Urlaubstage ermöglichte Tirols größter Reiseveranstalter einer Delegation von rund 120 Reiseexperten und über 20 Medien-Vertretern, die Anfang Oktober auf Einladung der Kooperationspartner Idealtours, FlyNiki und Flughafen Innsbruck auf große Entdeckungstour zu den Ionischen Inseln Kefalonia, Lefkas und zur wildromantischen Region Epiros gebracht wurden. Begleitet wurden die Kurz-Urlauber von Idealtours-GF Christof Neuhauser, Flughafen-GF Marco Pernetta und FlyNiki-GF Thomas Suritsch. GESCHICHTSTRÄCHTIGE STÄTTEN. Nach der Landung in Preveza galt es, dem Totenorakel Nekromanteion mit dem Eingang zum Hades, nahe der antiken Stadt Ephyra, einen Be-

MALER ISCH : Restaur ant in F isk ar do (Kefalonia).

such abzustatten. Nach einer Bootsfahrt auf dem mythischen Fluss Acheron – wo der greise Fährmann Charon die Seelen ins Jenseits übersetzt – stand ein Besuch des malerischen Städtchens Parga auf dem Programm. Bei Kennern ist die Region Epiros für seine wunderbaren Berge, die zum Teil in Steilküsten mit einsamen Sandbuchten ins Meer reichen, beliebt. GÖTTLICHE STRÄNDE. Über eine reizvolle Küstenstraße erreichte die Tiroler Delegation Lefkada, die Hauptstadt der Insel Lefkas. Die Inselperle Lefkas ist vor allem für die traumhaften Strände an der Westküste bekannt. Der zweite Tag der großen Entdeckungstour startete mit einer Bootsüberfahrt von Nidri nach Fiskardo, das im Norden der ionischen Insel Kefalonia liegt. Nicht nur Odysseus wusste den Reichtum und die Schönheit Kefalonias zu schätzen, sondern auch die Besucher aus den Alpen, die sich von

den verträumten Fischerdörfern, den kilometerlangen Sandstränden und den zahlreichen Mysterien, wie dem unterirdischen Melissani-See oder der Drogerati-Tropfsteinhöhle, fasziniert zeigten. Tipp: Nur einen „Steinwurf“ von Kefalonia entfernt lockt die Schwesterninsel Ithaka mit verstecken Buchten und verschlafenen Örtchen. // Das äußerst abwechslungsreiche Programm endete vor dem Abflug in Argostoli im Hotel White Rocks in der Nähe des westkefalonischen Dorfes Lassi, wo bei romantischer Sonnenuntergangs-Stimmung ein köstliches Dinner serviert wurde. LUST AUF URLAUB UNTER DER GRIECHISCHEN SONNE? Idealtours startet wieder ab Mai 2016 jeden Samstag und Sonntag vom Flughafen Innsbruck nach Kefalonia, Lefkas und Epiros. Detaillierte Infos dazu und weitere Inselträume sind unter www.idealtours.at zu finden.

COMING SOON C

N O R D K E T T E

X - D A Y

NORDKETTE. DAS JUWEL DER ALPEN

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

D E R R I E S E bie t e t sti mmu ng svol l e A n z ie h u n gs p u n k t e i m Ad ve nt.

Zauberhafte Wintermomente in den Swarovski Kristallwelten Wenn die Tage kürzer werden, gehen in den Swarovski Kristallwelten und im Store in Innsbruck die Lichter an. Mit einem umfangreichen Winter- und Weihnachtsprogramm für Groß und Klein, mit Attraktionen, Winterfreuden und kulinarischen Highlights passend zur Saison werden die beiden Standorte, vor allem aber die neue Erlebnislandschaft rund um den Riesen in Wattens, zu stimmungsvollen Anziehungspunkten, wie sie in der kalten Jahreszeit schöner nicht sein könnten.

er Riese in den Swarovski Kristallwelten in Wattens präsentiert sich seit Frühjahr in einem neuen Gewand und mit diesem zeigt er sich nun erstmals ganz winterlich. Unter dem Motto „Zauberhafte Wintermomente“ bietet die auf 7,5 Hektar erweiterte Landschaft viel Raum für Erlebnisse, Veranstaltungen und Begegnungen und verwandelt sich im Winter buchstäblich in eine Märchenwelt. Die magische Kristallwolke mit rund 800 000 Kristallen trägt eine weiße Schneehaube und fügt sich anmutig in die verschneite Tiroler Berglandschaft. WINTERSPASS AM EISLAUFPLATZ – DIE KALTE JAHRESZEIT WIE SIE SCHÖNER NICHT SEIN KÖNNTE Eine weitläufige Eisbahn lädt vom 29. November 2015 bis 28. Februar 2016 zum romantischen Eislaufen sowie zum traditionellen Eisstockschießen ein. Ein perfekter Ort für das erste Date, um Jugenderinnerungen wach werden zu lassen, oder für stimmungsvolle Weihnachtsfeiern mit Kollegen, Freunden oder Kunden. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt und mit einem bunten Musikmix wird die Eisbahn immer wieder zu einer tollen Eisdisco. Leihschlittschuhe

stehen ebenfalls zur Verfügung. Das winterliche Vergnügen kann auch mit einem Besuch im Daniels. Café & Restaurant kombiniert werden, wo neben saisonalen Highlights auch süße Leckereien passend zur Weihnachtszeit warten. ADVENT IM RIESEN – LASSEN SIE SICH VON EINEM TÄGLICH WECHSELNDEN WEIHNACHTLICHEN PROGRAMM ÜBERRASCHEN Vom 1. bis zum 24. Dezember warten alle gemeinsam auf das Christkind. Dazu öffnet sich jeden Tag ein Türchen des „Lebendigen Adventkalenders“ der Swarovski Kristallwelten. Hinter jeder Tür verbirgt sich eine Überraschung, ausgedacht, konzipiert und verwirklicht durch Mitarbeiter, Familien, Vereine und Unternehmen in und um die Swarovski Kristallwelten, die als Paten eines Kalendertürchens einen individuellen Programmpunkt gestalten, sei es gemeinsames Keksebacken, aktive Themenführungen oder weihnachtliche Lesungen und Konzerte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kristallwelten.com/winter

27. November 2015 bis 14. Februar 2016 Montag & Donnerstag EisstockschieĂ&#x;en

www.sparkassenplatz.info /sparkassenplatz www.innsbruck.gv.at/kunsteislaufplaetze

TEXT: KLAUS ERLER

Samba Koreana Der gerade aufgefrischte KIA Rio präsentiert sich als unaufgeregter Kleinwagen, der vieles richtig macht. Dass er dabei kein Herzensbrecher ist, wird man ihm angesichts seiner Qualitäten gerne verzeihen.

er KIA Rio ist als Konzernbruder des Hyundai i20 kein Auto, in das man sich sofort verliebt. Obwohl seine Optik gefällig ist, fehlt ihm zunächst einiges für den sofortigen Wow-Effekt: Die Sitze sind weich, die Sitzposition vor allem für Beifahrer und Hinterbänkler zu tief. Auch was Bedienung und Ergonomie betrifft, ließe sich die eine oder andere Verbesserung umsetzen: Die Armauflagen sind sehr weit hinten, die elektrischen Fensterheber auch, und dass die Start-Stopp-Automatik permanente Kaltstarts erzwingt, mag der Haltbarkeit des Motors auch nicht zuträglich sein. Letztere lässt sich allerdings nach jedem Startvorgang deaktivieren. LIEBT DIE AUTOBAHN Die wahre Qualität des KIA Rio zeigt sich erst nach und nach. Dann wird man erkennen, dass sein 90-PSCommon-Rail-Diesel quasi in jedem Bereich die goldene Mitte darstellt: Er fährt sich im besten Sinn kräftig, unaufgeregt und sparsam. Wer es darauf anlegt, wird den Rio mit rund fünf

Litern auf 100 Kilometer bewegen, wer will, kann die 90 PS auch nutzen, um schnell gefahrene Autobahnetappen ohne Reue an der Tankstelle zu absolvieren. Überhaupt ist es vor allem die Autobahn, auf der ein KIA Rio seinem Kleinwagenstatus ent- und in weiterer Folge über sich hinauswächst. Er liegt satt und unbeirrbar auf der Straße, der Motor ist gut gedämmt, die Drehzahl bleibt dank Sechsgang-Getriebe angenehm niedrig. So lassen sich auch größere Distanzen entspannt absolvieren. BASISAUSSTATTUNG IST AUSREICHEND Ein weiteres zentrales Verkaufsargument für den KIA Rio ist seine übertragbare 7-Jahre-Garantie, dort, wo sich der deutsche Mitbewerb teilweise mit nur zwei Jahren bescheidet. Unterm Strich wird der Rio damit trotz seines nicht gerade niedrigen Einstandspreises zum richtig interessanten Angebot, das man gerne auch in der Basisausstattung „Titan“ bestellen kann: Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Klimaanlage, Radio, Bergan-

fahrassistent, Bordcomputer und sogar abgedunkelte Scheiben ab der zweiten Sitzreihe sind immer mit dabei.

KIA RIO 1,4 CRDI ISG, AUSSTATTUNGSLINIE GOLD

Motor: 4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor Antrieb: Vorderrad Hubraum: 1.396 ccm

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Getriebe: 6-Gang Leistung: 66 KW / 90 PS Drehmoment: 66 KW / 90 PS 0–100 km/h: 14,2 sec. Spitze: 169 km/h Verbrauch kombiniert (Werk): 3,8 Liter Verbrauch: 5,2 Liter CO2-Emissionen: 98 g/km Maße (L/B/H): 4.050/1.720/1.455 mm Eigengewicht: 1.214 kg Preis ab: 13.190 Euro Preis Testwagen: 19.090 Euro

und CITR CITR einer VERB

M OTOR

Ein Traditionsbetrieb ganz neu Der heimische Autohandel ist in Bewegung: Das Innsbrucker Traditionshaus Citroën Hanl übernimmt unter neuer Führung den Citroën-Standort in der Innsbrucker Bachlechnerstraße und ist ab 2016 mit insgesamt vier Betrieben einer der größten Citroën-Händler Westösterreichs.

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eschäftsführer der neu gegründeten Autohaus Hanl Betriebsführungs GmbH ist der 42-jährige Unterinntaler Mag. (FH) Werner Brunner: Er hat im April 2015 im besten Einvernehmen mit Firmeninhaber Oliver Hanl dessen Citroën-Betrieb in der Innsbrucker Trientlgasse übernommen und führt auch den Namen weiter. Seit 1. Oktober dieses Jahres gibt es zudem eine Innsbrucker Zweigstelle von Citroën Hanl: den modernen Citroën-Betrieb in der Bachlechnerstraße, ehemals Citroën Bernhard.

Z W E I H ÄU S E R , E I N E F I R M A : Citroën Hanl in der Innsbrucker B a c h l e c h n e r s t r a ß e ( l .) u n d i n d e r Tr i e n t l g a s s e ( r.)

ZWEI MARKEN: DS UND CITROËN Ebenfalls zur GmbH gehören der Autohof Konrad in Imst und ab 1. 1. 2016 das Kitzbühler Autohaus Schwaiger. Citroën Hanl vertreibt in allen vier Betrieben

sowohl DS- und Citroën-PKW als auch Citroën-Nutzfahrzeuge und ist sowohl Citroën-Business-Center für Nutzfahrzeuge als auch Citroën-Select-Partner für geprüfte Gebrauchtwagen.

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S C H I C K E S C O C K P IT: Makellos verarbeitet und fahrerorientiert TEST: WALTER MAIR

Der BMW 1er hat sich fein herausgeputzt Modellgepflegt und technisch aufgefrischt präsentiert sich die neue 1er-Reihe sportlicher als je zuvor: der heckgetriebene Bayern-Feger BMW 118i im 6020-Test.

rkennbar ist das Facelift der 2011 eingeführten 1er-Generation an der neu gestalteten BMW-Niere und den vergrößerten Lufteinlässen sowie den flacheren Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht. Vollständig neu designt wurden die jetzt zweigeteilten Endleuchten in L-Form mit LED-gespeisten Leuchtkörpern, die bei der Heckansicht als unverwechselbarer Blickfang fungieren. STIMMUNGSVOLLES AMBIENTE. Das Interieur fällt durch die noblere Gestaltung der oberen Mittelkonsole mit den Bedienelementen für Entertainment und Klimatisierung auf. Die Serienausstattung umfasst weiters einen Regensensor und das Bediensystem iDrive einschließlich eines hochauflösenden 6,5-ZollDisplays, das als freistehender Bordmonitor in die Armaturentafel integriert ist. Wer sich für die Variante SportLine entscheidet, findet im 4,3 Meter langen Premiumwagen ein elegant-sportliches Multifunktions-Lederlenkrad, das Navigationssystem BMW Professional sowie eine zwischen Orange und Blau umschaltbare Ambientebeleuchtung vor. Hat man sich mit dem umständlich verstellbaren BMW-Gestühl vertraut gemacht, ermöglicht der 1er eine entspannte Sitzposition und

bietet einen hervorragenden Seiten- übertreibt, wird von der Stabilitätshalt bei schnellen Kurvenfahrten. kontrolle stets dezent zur Raison gebracht. Der heckgetriebene 1er NEUE SICHERHEITSFEATURES. steht ab 27.250 Euro in der Liste, Für den modellgepflegten 1er sind unsere Testvariante fährt ab 36.724 optional eine Vielzahl an intelliEuro vor. genten Fahrassistenz-Systemen, // Fazit: Der überarbeitete BMW so zum Beispiel die erstmals in 1er bleibt trotz Zylinderverlust ein Spaßmacher der Extraklasse. Darüder BMW-1er-Reihe verfügbare ber hinaus ist der kleine Münchener aktive Geschwindigkeitsregemit tollen Entertainment-Features lung mit Stop&Go-Funktion, das Assistenzpaket Driving Assistant bestückt, die ihn zu den größten in seiner Klasse machen. inklusive Spurverlassenswarnung sowie eine Auffahrwarnung mit City-Anbremsfunktion, erhältlich. Außerdem ermöglicht der Parkassis- BMW 118I 5-TÜRER tent, das Fahrzeug nicht nur parallel SPORT LINE zur Fahrbahn einzuparken, sondern Motor: Dreizylinder-Turbo-Benziner erstmals auch quer. Hubraum: 1.499 ccm 118I MIT DREI DREIZYLINDERN. Getriebe: 6-Gang-Schalter Die umfassende Modellpflege hat Leistung: 100 kW / 136 PS auch bei den Motoren nicht Halt gemacht. Der 1,5-Liter-Benzinmotor Drehmoment: 220 Nm (1.250 U/min) mit 136 PS schöpft jetzt seine Power aus drei anstatt vier Zylindern, das seiner Lebendigkeit aber keinen Abbruch tut. Der quirlige TwinPower-Turbo stellte seine Spritzigkeit nicht nur bei kurzfristig geplanten Überholmanövern, sondern auch auf diversen Bergstrecken unter Beweis. Der 118i hängt direkt am Gas und benötigt im Sport-Modus nur 8,5 Sekunden für Tempo 100. Wer jedoch die Grenzen der Fahrphysik

0–100 km/h: 8,5 sec Spitze: 210 km/h Verbrauch: 5,4 l/100 km, Test: 6,6 l/100 km CO2-Emissionen: 125 g/km Kofferraum-Volumen: 360 – 1.200 l Gewicht: 1.320 kg Maße (L/B/H): 4.329/1.765/1.421 mm Preis: 27.250 Euro Gesamtwert Testwagen: 36.724 Euro

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Nach dem runden Lippenbalsam von Eos ist jetzt der eckige Lipbalsam von Balmi in jedem Magazin und auf jedem BeautyBlog zu sehen. Unpraktisch und nicht besonders pflegend sind sie beide.

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BEYONCÉ Who runs the world? Im Moment ganz klar die britische Sängerin Adele. Ob es an ihrem gezielten Rarmachen (fünf Jahre sind seit ihrem letzten Album vergangen), ihrer Stimme oder ihren coolen Auftritten liegt – gegen sie hat „Queen B“ Beyoncé im Moment so gar kein Leiberl.

NOTIFICATIONS SIND DIE NEUEN

IST DER NEUE

JAN BÖHMERMANN

ANRUFE HAFTBEFEHL

Früher wurde man noch von Telefonanrufen gestört, heute nerven die ständig aufpoppenden, rot leuchtenden und im schlimmsten Fall auch noch piepsenden Benachrichtigungen von Mail, Apps & Co.

DR. K LAB B E

WO IS’ M E I N

S OUND -

T R A CK? Hofer vom Klabbe-Team, „die Symbiose von Film und Live-Vertonung ist spannend und eröffnet auch dem Publikum neue Perspektiven.“ // So sind für diesen Abend sieben Filmaufführungen und sieben Bands geplant. „Ein intensives Spektakel, da die Musik- und Filmgenres sehr unterschiedlich sind“, erzählt Hofer. Ein Blick auf die Aufführung von 2014 bestätigt das: Der psychedelische Plastilin-Animationsfilm „Wormholes“ wurde beispielsweise von zwei Bandmitgliedern der ebenso psychedelischen Band Aux Portes vertont. Oder: Der Elektro-Künstler enad, der „Singing Sirens“ vertonte – einen liebevollen, aber traurigen Schwarz-weißCartoon über einen Schneemann in seiner schlimmsten Existenzkrise. Oder Outdoor-Pianist Gregor Plösl, der eine „Tomato Story“ musikalisch begleitete.

Wenn Dr. Klabbe musiziert, liefern sieben Bands das Musikbett zu sieben animierten Kurzfilmen. Während diese über die Leinwand flimmern, werden sie von den Musikern live vertont. Aber nicht in einem Kino, und auch nicht in einem Konzertsaal. Text: Marianna Kastlunger

DOKTOR WER? Am Anfang war das Filmfest Rejected, das sich um sträflich vernachlässigte Filmprojekte kümmerte und wahre Perlen in einem angemessenen Rahmen zeigte. Dieses Filmfest sollte aber dann aufhören, als es am schönsten war. Also koppelten einige Mitglieder des gleichnamigen Vereins die zwei populärsten Rejected-Events davon aus – „Dr. Klabbe filmt“ und „Dr. Klabbe musiziert“ waren geboren. Im Rahmen der „filmt“-Reihe fanden heuer am Motel-Areal diverse Film-Workshops mit Profis und Künstlern statt. Mit der Tiroler Künstlerin Ale Bachlechner von der Kölner Medienhochschule entstanden sehr kreative Sachen, „und ein sehr schräger Film“, berichtet

nter dem Motto „Film anders“ will Dr. Klabbe Kino außerhalb von Kinos zeigen. Für die zweite Auflage von „Dr. Klabbe musiziert“, die am 12. Dezember stattfindet, wurde heuer eine spannende Alternativ-Location in der Innsbrucker Innenstadt gewählt. Der Tipp zu diesem brachliegenden Areal kam von den Zwischennutzungs-Experten vom ehemaligen Motel, die genaue Adresse wird Klabbe über Facebook bekannt geben. „Im Prinzip kann man alles befilmen und bespielen“, freut sich Roberta

„EIN INTENSIVES SPEKTAKEL, DA DIE MUSIKUND FILMGENRES SEHR UNTERSCHIEDLICH SIND“

SIEBEN ANIMATIONSFILME: darunter Beiträge aus Schottland, Deutschland, Tschechien, Belgien, Frankreich und zwei Beiträge aus England.  Sämtliche Videos und live vorgeführte Soundtracks der vergangenen Veranstaltungen gibt es auch im Netz unter:  www.klabbe.at

R O B E RTA H O F E R

SIEBEN BANDS: Bøb Cat (Crackhouse Blues), Michael Hofer (Multiinstrumentalist aus Südtirol), Journery Program & Castor (Drum’n’Bass), Dead Men Shuffling (Folk), Orient Okzident Express (Multikulti-Folk), Vaseva (Indie),  Vormärz (Indie)

DA S D R .- K L A B B E -TE A M : G r i g o r y S h k l y a r, We r n e r M ö h r i n g , B e r t Wa l s e r ( h i n t e n v o n l i n k s) , H e m m a Ü b e l h ö r, R o b e r t a H o f e r, M a n u e l a M e u s b u r g e r ( v o r n e v o n l i n k s)

Roberta enthusiastisch. Auch mit von der Partie: der Austro-Western-Meister Robert Spindler, der seinen Fokus auf Low-Budget-Produktionen legte und zeigte, wie diese trotz knappen Mitteln cool aussehen. Die entstandenen Werke wurden dann gezeigt. Das letztjährige „Dr. Klabbe musiziert“ war ebenso ein Erfolg, der Kinosaal im Cinematograph ausverkauft. Das Klabbe-Team findet die heurige Location auch dank ihrer zeitlich begrenzten Verfügbarkeit sehr reizvoll, und „eine passende Ergänzung zu unserer Weiterentwicklung“, so Roberta Hofer. Und woher kommt der Name? Der ist ein Wortmix aus den Ikonen Filmklappe, größenwahnsinnigen Bösewichten mit Akademikertitel (wie Dr. No, Mabuse, Evil und Co.) und der Krabbe, quasi dem Logo gewordenen Filmklappentier.

kleine Kunstwerke, manche sind bereits auf Festivals prämiert worden. // Die Faszination dieser Projekte lebt aber auch von deren stetigen Wandelbarkeit: Es kann immer was hinzugefügt werden, vor allem durch die Musiker. Diese fordert Klabbe per Facebook auf, mitzumachen. „Der Andrang ist erfreulicherweise sehr groß, wir müssen Einige abweisen“, sagt Roberta Hofer. Die ausgewählten Bands bekommen den zugeteilten Film erst einen Monat vor dem Event, und zwar tonlos und ohne ursprünglichen Soundtrack. Die Herausforderung sei vor allem für die Musiker groß, da sie in kurzer Zeit eine unveröffentlichte Auftragskomposition abliefern, die sie auch filmsynchron performen müssen. Deshalb erhalten die Bands auch eine Gage. Die Überraschung ist dann auch für die Filmemacher groß, speziell wenn der Sound anders ist als in der Originalfassung. Die Zuteilung überlässt Dr. Klabbe nicht dem Zufall und wägt im Vorhinein ab, welcher Film zu welcher Band passen könnte. Für das Soundbett ist von simplen Hintergrundgeräuschen bis hin zu ergreifenden Pathosklängen alles erlaubt.

FILM SUCHT VERTONER. Die Musikvorlage findet Dr. Klabbe im Netz. Gesucht wurden heuer animierte Kurzfilme von jungen Filmemachern aus aller Welt. Diese werden dann ausfindig gemacht und gefragt, ob ihr Werk für eine Neuvertonung zur Verfügung steht. Die meisten machen begeistert mit. Die Filmauswahl besteht aus möglichst abwechslungsreichen Stilen – von handgezeichnet über aquarellartig bis hin zu PC-animiert. Allesamt

Dr. Klabbe musiziert: am 12. Dezember ab 20 Uhr – die Location erfährt man auf Facebook.

STE FANIE SARGN AGEL

Stefanie Sargnagel schreibt kurze, lustige Texte und postet diese auf Facebook. Gerade ist ihr zweites Buch „Fitness“ erschienen. 6020 hat sie vor ihrer ersten Innsbruck-Lesung Anfang November getroffen. Interview: Barbara Wohlsein

// Illustration: Monika Cichoń

tefanie Sargnagel zu beschreiben, ist keine einfache Übung. Die 29-jährige Wienerin hat Kunst studiert, arbeitet 20 Stunden pro Woche bei der Telefonauskunft und schreibt ihre Erlebnisse und Gedanken in kurzen Texten nieder, die sie auf Facebook postet. Beispiel: „in der lugner city gibts jetzt einen eislaufplatz. nur statt echtem eis ist es dickes plastik und die lugnercity kinder kommen schwer voran wie allgemein im leben.“ Wenn sie „muss“, schreibt sie auch Reportagen und Artikel, zuletzt etwa einen vielgelobten Text über die Band Wanda, der in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist.

Man sagt ja, dass die Deutschen einen anderen Witz haben. Der Wiener Humor ist im Vergleich dazu ziemlich derb. Die letzten Lesungen in Deutschland haben aber genauso funktioniert wie jene in Österreich. Man muss halt bei der Auswahl etwas aufpassen. Und ich lese eigentlich immer in ähnlichen Lokalen, bei Kulturvereinen oder in der Kunstszene, die verstehen mich ganz gut. Österreichische Künstler sind derzeit in Deutschland sehr beliebt – siehe Wanda, Bilderbuch etc. Das stimmt. Und das ist auch für mich recht praktisch. Mein Artikel über Wanda für die Süddeutsche Zeitung hat echt einiges ins Rollen gebracht. Die Zeit hat gerade ein WienSpecial gemacht, weil ihrer Ansicht nach gerade so viel passiert in Wien. Dadurch sind auch viele österreichische Mainstream-Medien auf mich aufmerksam geworden.

6020

: Als westösterreichisches Medium ist es noch etwas Besonderes, dich zu interviewen. In Wien warst ja schon überall ... Stefanie Sargnagel: Ja, irgendwie schon, voll arg eigentlich.

Du warst vor kurzem ja auch bei „Willkommen Österreich“.Es war schon bei meinem ersten Buch im Gespräch, dass ich bei „Willkommen Österreich“ auftrete. Ich merke immer mehr, dass ich eigentlich urviel wichtige Leute in Wien kenne. Das war keine Absicht, ich bin halt immer viel weggegangen. Und jetzt realisiere ich gerade: Oh, die Leute, die ich kenne, machen ja alle was total Wichtiges. Als ich vom ORF dann wirklich eingeladen wurde, hab’ ich mir schon gedacht: whoa, fuck. Zu den Sachen, die ich schreibe, passt ja grundsätzlich eher der Underdog-Status.

Die Lesereise zu „Fitness“ führt dich vorwiegend nach Deutschland. Ist es anders, dort zu lesen? Anfangs dachte ich, es wäre anders.

Dein Verleger ist Stefan Redelsteiner, der Manager von Wanda. Ich kenne ihn schon ewig. Er war für mich immer ein eher verlotterter, sehr viel trinkender Typ. Deshalb ist es schon lustig, dass er jetzt so erfolgreich ist. Man hat ihm irgendwie nicht zugetraut, dass er so der Checker ist. Er wurde von der Wiener Indie-Szene auch immer ein bisschen belächelt. Der Stefan hatte immer die etwas komischen Bands unter Vertrag. Und jetzt ist er der, der am meisten Erfolg von allen hat. In deinem Artikel bezeichnest du Marco Michael Wanda als Sektenführer und beschreibst, wie du dich zwischen Begeisterung und Abscheu durch das Album hörst. Sie haben echt arge Ohrwürmer. Am besten gefällt mir „Meine beiden Schwestern“, die anderen Lieder finde ich teilweise ein bisschen deppert. Aber eigentlich mag ich die Musik von Wanda gar nicht so ungern. Ich mag deutsche Texte.

„BEI ‚WILLKOMMEN ÖSTERREICH“ HAB ICH MIR SCHON GEDACHT: WOAH, FUCK. S TE F A N I E S A R G N A G E L

Wie stehst du zu Kabarett? Eigentlich habe ich österreichisches Kabarett immer gemocht – Hader, Düringer, Dorfer, auch die Kabarettfilme wie „Muttertag“. Da war ich auch immer stolz drauf, dass Österreich das hervorgebracht hat. Aber im Moment kommt nichts Gutes mehr nach, hab’ ich das Gefühl. So was richtig Anarchisches, Arges gibt’s derzeit eigentlich nicht. Poetry Slams sind nicht dein Fall … Ich habe zumindest noch nie einen guten Poetry Slam gesehen. Mir ist das immer zu affektiert. Da war immer zu viel Effekthascherei dabei. Und auch oft dieses naive Weltverbesser-Ding. Aber bitte nicht falsch verstehen: Poetry Slams sind eine Möglichkeit für junge Menschen, um sich auszuprobieren. Aber ich finde halt, sie sollten sich auch woanders ausprobieren. Wie hast du denn angefangen? Ich habe in einem Magazin etwas publiziert und wurde gefragt, ob ich beim Release lesen will. Und

STE FANIE SARGN AGEL

oft nicht, was ich antworten soll und überbrücke diesen Moment mit einem Sticker. Der tanzenden Banane zum Beispiel. Oder dem Hund mit der Sonnenbrille im Auto. Ich finde die Sticker schon urlustig. Du sagst immer wieder, dass du gerne rappen würdest. Ganz ehrlich ist es so: Der Erfolg, den ich im Moment mit der Schreiberei habe, löst in mir das starke Bedürfnis aus, etwas ganz anderes zu machen. Früher war alles immer so locker, jetzt ist auf einmal urviel Stress da. Rap auszuprobieren, würde mir Spaß machen, glaube ich. Wenn man mit dem Reimen anfängt, dann denkt man auch automatisch in Reimen – in dieser Phase befinde ich mich gerade.

„ICH MERKE IMMER MEHR, DASS ICH EIGENTLICH URVIEL WICHTIGE LEUTE KENNE.“

Liest du viel? Ich war als Kind voll die Leseratte, jetzt habe ich das Gefühl, dass das Internet meine Konzentrationsfähigkeit raubt. Ich hatte eine Phase als Teenager, wo ich zum Beispiel Houellebecq urcool fand – eigentlich alles, was sehr hart, sehr unverblümt, sehr gnadenlos ist. Humoristisches natürlich auch.

S TE F A N I E S A R G N A G E L

Hast du einen Plan für die nächsten Jahre? Nein, eigentlich überhaupt nicht. Irgendwann werde ich halt mit dem Callcenter aufhören müssen, weil sich die Lesungen nicht mehr ausgehen. Aber wer weiß, wie sich das alles entwickelt.

dann habe ich Lesungen gemacht, weil ich ganz einfach Geld brauchte. Am Anfang habe ich das Lesen nicht gemocht, ich fand es irgendwie unnötig, meine Texte vorzutragen. Aber mittlerweile mag ich es ganz gern. Man verdient für wenig Aufwand gutes Geld.

Aber deine Nische hast du gefunden. Ich hatte anfangs schon Probleme, mich zu positionieren. In die bildende Kunst hab’ ich nicht gepasst, für Cartoons kann ich etwas zu schlecht zeichnen. Für Literatur ist das, was ich mache, zu witzig. Mittlerweile ist das Nicht-Positionieren mein Vorteil, weil ich verschiedene Sachen machen kann. Ich weiß aber, dass ich ins humoristische Eck gehöre. Und ich glaube nicht, dass ich in den nächsten Jahren meinen Humor verlieren werde. Von dem her wird sich schon was ergeben.

Facebook ist dein Haupt-Medium – mit längeren Texten hast du eher Probleme, wie du sagst. Einen langen Auftragstext anzufangen, finde ich uranstrengend. Das ist so ein Stress jedes Mal. Es geht dann eh. Dann nehme ich wieder Aufträge an und dann plage ich mich wieder. Ich finde auch diese Wertung ein bisschen komisch – wieso ist ein langer Text besser als etwas Reduziertes, Kurzes, Pointiertes? Niemand fragt einen Romanautor, ob er nicht mal Aphorismen schreiben will.

Vielen Dank für das Gespräch.

Verfolgst du andere Menschen auf Face book? Das Humorige passiert ja eigentlich mehr auf Twitter. Ich habe Twitter probiert, aber mir ist das zu angestrengt. Alle wollen so gescheit und witzig sein. S TE F A N I E S A R G N A G E L : „ F i t n e s s“ , r e d e l s t e i n e r dahimène edition

Verwendest du Facebook-Sticker? Ja, aber nur im Chat. Wenn Leute mir schreiben, dass sie etwas von mir gut finden, dann weiß ich

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I NT E RV I E W

G R ANTLE R UN D PE ITSCH E N H I E B E Velvet Underground goes Wiener Schmäh – mit diesem Konzept gastieren „Die Buben im Pelz & Freundinnen“ am 5. Dezember in der p.m.k.

Interview: Marianna Kastlunger

as Kultalbum „The Velvet Underground & Nico“ mit der gelben Banane haben die FM4-Enfants-Terribles Christian Fuchs und David Pfister kurzerhand in Wiener Gefilde transponiert. Inspiriert von der Kultband, und speziell vom düsteren Sadomaso-Track „Lady in Furs“, nennt sich das Projekt „Die Buben im Pelz & Freundinnen“. Auf dem Cover prangt eine urösterreichische Wurst, aus dem Titel „Waiting for My Man“ wird kurzerhand „Schwedenplatz“, und die „Femme Fatale“ „a fesche Funzn“. Am 5. Dezember wird die Truppe auch in der Innsbrucker p.m.k beweisen, wie gut die kultige Modrigkeit des Originalstoffes zum Wiener Untergrund passt.

6020

: Wessen Idee war es, die musikalischen Welten von Velvet Underground und den Wiener Liedern zu vereinen? Sir Tralala: Das Konzept

haben sich die Kollegen Christian Fuchs und David Pfister ausgedacht. Das wurde dann zuerst im Studio entsprechend umgesetzt. Erst nachdem das Album fertig war, haben wir im Proberaum die Liveumsetzung erarbeitet. Für die Umsetzung auf der Bühne kamen dann auch wieder viele neue Ideen dazu, und nachdem wir live manchmal mit verschiedenen Gästen arbeiten – wie etwa Boris Bukowski oder Dorit Chrysler –, klingt das dann auch nicht immer gleich. Es ist jedenfalls sehr viel Input vorhanden, der dann in die entsprechenden Bahnen gelenkt werden muss. Gab es Momente, wo ihr als Musiker auch ehrfürchtig vor dem Originalmaterial erstarren musstet? Ehrfürchtig erstarrt ist bei uns noch niemand. Aber wir alle schätzen dieses Album mit der Banane sehr, und die Umsetzung ist ja aus unserer Sicht auch eine Würdigung des Materials. Die Reaktionen auf die Platte sind uns auch

sehr positiv aufgefallen. Natürlich gibt es aber auch einige wenige puristische Velvet-UndergroundFans, die unsere Interpretationen nicht als Würdigung, sondern als Würgung empfinden – das berührt uns jedoch wenig. Warum kommt dieses Projekt gerade jetzt, wo der Wiener Schmäh ziemlich im Trend ist? Wir machen das ja nicht erst seit jetzt. Fuchs, Pfister und ich waren Teil der „Neigungsgruppe: Sex, Gewalt und Gute Laune“, die sich einer ähnlichen Sprache bedient hat und mit der wir schon vor Jahren ausverkaufte Konzerte gespielt haben. Die Band hat insgesamt drei Alben veröffentlicht. Kollege Pfister macht auch noch Kabarett mit „Sonja und Bernd“ und ich helfe regelmäßig mit meiner Geige bei „Der Nino aus Wien“ aus. Das sind alles Projekte, denen man das Österreichische anmerkt. Und, abgesehen von weiteren Herzensprojekten, die mit Grätzelsprache wieder gar nichts zu tun haben: Wieso soll man nicht auch auf Österreichisch singen? Aber es stimmt schon, dass entsprechender Musik derzeit medial mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das bedeutet aber nicht, dass es die vorher nicht gab. Vielleicht ist es auch durch diese mediale Aufmerksamkeit weniger peinlich geworden, wenn man so singt, schreibt, spricht, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Vielen Dank für das Gespräch.

S ILVE STE R

NACHT VÖG E L FE I E RN S I LVE STE R Auf der CLOUD 9, am Herzog-Otto-Ufer und schließlich mit Top-Acts in der Dogana – mit diesem Party-Dreiklang feiert man heuer in Innsbruck ins neue Jahr.

ergsilvester Nachtvögel“ heißt das neue Partykonzept, dass den Innsbruckern den Standard-Satz „Silvester bleib’ ich daheim“ endgültig austreiben soll. In drei Schritten wird am 31. Dezember dem Jahr 2016 entgegengefeiert: Los geht es ab 16 Uhr mit einer Warmup-Party auf der Nordkette, genauer gesagt im Party-Iglu CLOUD 9. Dann geht es um 21 Uhr runter in die City zum Silvesterpfad am Herzog-Otto-Ufer, wo das Berliner Deep-House-Duo Younotus für groovige Beats zum Jahreswechsel sorgt. Ab 23 Uhr öffnet dann die Dogana die Pforten zum größten Indoor-Silvester-Event Westösterreichs: Der Berliner Produzent Alle Farben und der belgische Musiker Stereo Express sind zu Gast und werden bis zu 3.000 „Nachtvögel“ zum Tanzen bringen.

GEWINNSPIEL

JEDES VIP-PACKAGE UMFASST: 2 Tickets Berg- und Talfahrt zur Seegrube 6 Getränkegutscheine für das Seegruben-Restaurant (Bier, Wein, Softdrinks) 2 Longdrink-Gutscheine für die CLOUD 9 2 VIP-Tickets für die Dogana 1 Flasche Schampus

6020 verlost

4 NACHTVÖGELVIP-PACKAGES

Kennwort: „Nachtvögel“ Einsendeschluss: 22. 12. 2015 Rechtsweg ausgeschlossen,keine Barablöse gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

(für je 2 Personen)

EVENT-BLOGGER GESUCHT! Opel AIR + STYLE Festival Innsbruck – Tirol 06. Februar 2016, Olympiaworld

Die TT und AIR + STYLE suchen dich! Du schreibst, fotografierst und filmst gerne? Musik und Snowboarden zählen zu deinen Leidenschaften? Dann bist vielleicht genau du die bzw. der Richtige für den Job! Überzeuge uns mit einer kreativen Bewerbung. Nutze die Gelegenheit und schicke uns ein bis zwei kurze Textproben, ein paar Fotos und ein Motivationsschreiben an marketing@tt.com. Du wirst mit einem All Access Ticket ausgestattet und bekommst somit den ultimativen Blick hinter die Kulissen des traditionsreichsten und legendärsten In-City Snowboardcontests der Welt! Ein exklusives Meet & Greet mit den Athleten sorgen für genügend Erzählstoff. Zusätzlich bekommt der AIR + STYLE Innsbruck Blogger noch die einmalige Chance vom AIR + STYLE LA zu berichten (inkl. Hin und Rückflug nach/von Los Angeles, Übernachtungen mit HP und All Access Ticket). Einsendeschluss: 15. Jänner 2016, 24:00 Uhr www.tt.com

SE RIE MU S IK AUS TIROL

D IE FORMEL DER

SEEPFERDCHEN 6020 stellt Musiker aus Innsbruck vor. Diesmal: Zeta Primes // Foto: Franz Oss

Text: Marianna Kastlunger

MUSI K AUS T I R O L

illkommen im wahrscheinlich untypischsten Proberaum der Stadt. Dieser ist knapp neun Quadratmeter groß und an den Wänden hängen keine Bandposter, sondern Bücherregale mit Titeln wie „Allgemeine Relativitätstheorie“ oder „The Riemann Zeta-Function“ sowie ein Beamer. Der Teppichboden ist fleckenfrei. Zum Equipment gehören vier Keyboards, ein E-Drum-Set, Gitarren, ein Computer und Kopfhörer. „Mit einem E-Set ist vieles möglich“, sagt Drummer Patrick, von seinen Freunden Pata genannt. Und tatsächlich ist der Sound von Zeta Primes sehr vielschichtig, auf den Keyboards entstehen atmosphärische Streichermelodien, ihre Lieder erinnern teilweise an Bands wie Bright Eyes oder Radical Face. „Natürlich hätten wir gerne echte Streichinstrumente, aber jetzt kümmern wir uns mal um unser Debütalbum“, erzählt Bandgründer und Sänger Walter. Die aktuelle Besetzung hat sich heuer im September formiert, das erste Album erscheint demnächst bei Crony Records. // Dass der gebürtige Innsbrucker Pata in Wien lebt, ist kein Problem. „Er studiert die Stücke in Eigenregie ein, aber dann sitzen sie. Auf ihn ist Verlass“, sagt Walter. Die Songideen stammen alle vom Sänger, diese werden gemeinsam verfeinert. „Wir sind eher spontane Tüftler, probieren viel aus, und müssen immer wieder rauchen“, scherzt Bene, „sonst wären wir schneller.“ Na immerhin, ein erfülltes Musikerklischee. Das nur so lange währt, bis die Jungs von Benes Pianisten-Talent schwärmen: Während Walter seine Gitarre stimmt, spielt er einfach Beethoven zur Überbrückung. ZUERST DIE FILMMUSIK, DANN DIE PHYSIK. Walter aka Charles ist kein Unbekannter in der lokalen Musikerszene. Der Physiker fing bereits 2006 an, ruhige Musik zu machen. „Das waren Balladen, ein bisschen spanisch angehaucht, aber einfache und eingängige Nummern, die mir großen Spaß gemacht haben“, erzählt er. Diese entpuppten sich zudem auch als filmtauglich: So wurden Walters Lieder zum Soundtrack der beiden Low-Budget-Westernfilme „Im Westen nur Bohnen“ und „Mc Finnen & Wallace“ vom Tiroler Regisseur Robert Spindler. Studienkollege

MUS IK AUS TIROL

DIE VERBINDUNG VON ÄSTHETIK und natur wissenschaf tlichen Raf f inessen ist der Band ein großes Anliegen.

„WIR SIND EHER SPONTANE TÜFTLER, PROBIEREN VIEL AUS, UND MÜSSEN IMMER WIEDER RAUCHEN.“ BENE

Bene stieg 2011 bei Zeta Primes ein, 2012 trat das Duo als Backgroundband beim Polittalk „Jagdclub TV“ auf. Die beiden Burschen spielen auch die Hauptrolle im Video zum eigenen Song „Doors“, das zusammen mit den Filmemachern von Wildruf entstand. Damit siegte das Musiker-Filmemacher Kollektiv 2013 beim Los Gurkos Film Festival. Auch wurde dieser Musikkurzfilm im selben Jahr in der Kategorie „Singing with a reason“ am Interfilm Festival Berlin

zwischen Clips von Arcade Fire und White Stripes gezeigt. // Und, Vorsicht, jetzt wird’s kompliziert: In dem Video dient der Beweis der Riemannschen Vermutung als Grundlage. Kern davon ist die sogenannte Zeta-Funktion, deren Nullstellen das Rätsel um die trügerisch zufällige Verteilung der Primzahlen lüften sollen. Die Wissenschaft plagt sich seit mehr als 150 Jahren mit diesem ungelösten Problem, ein renommiertes US-Mathematik-Institut

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würde für eine Lösung sogar eine Million Dollar kredenzen, schließlich stützt sich heute eine Vielzahl mathematischer und physikalischer Ansätze auf diesen heiligen Gral der Mathematik. Walter und Co. ist es mit dem Video zwar nicht gelungen, die Million zu holen, aber einige Tech-Blogs teilten es, darunter auch ein russischer Blog – und prompt gab es 7.000 Views auf Vimeo, Bewunderung für Musik und den wissenschaftlichen Ansatz inklusive. Für die Physiker ist die Wissenschaft nämlich auch als Musiker ein naheliegender Themenfundus. Und zwar nicht die klassischen Schulunterrichtsthemen wie Magnetismus oder Strom, sondern jene faszinierenden Aspekte, die einen richtig staunen lassen. „Ich baue diese auch gerne in meine Texte ein, aber eher verschleiert, die Lyrics sollen ja kein Physikaufsatz sein“, sagt Walter. „Über so was reden wir halt nach dem sechsten Bier“, ergänzt Chrissi, Biologe und Multiinstrumentalist, der Zeta Primes seit 2013 an allen Enden verstärkt. Walter ist zwar der kreative Kopf, aber er schätzt den nicht minder kreativen und wertvollen Input von Bene, Chrissi und Pata: „Der Sound von Zeta Primes wird mit den Jungs immer gewiefter“, freut er sich. Der Bandname ist übrigens eine Art Kunstwort, und verbindet die obengenannte Zeta-Funktion mit Primzahlen, „weil sie für Mathematiker die Bausteine der Zahlen sind, und was Mystisches an sich haben“, erklärt Walter. … UND DIE ÄSTHETIK. Auch das Video zu Zeta Primes‘ Song „Tiny Fish“ hat eine wissenschaftliche Vorlage, hierfür hat Walter nämlich in die sogenannte Mandelbrotmenge reingezoomt. „Ich hab den Computer eine ganze Woche lang eine an und für sich simple Gleichung in 2D rechnen lassen, und das Ergebnis Bild für Bild in einem Video dargestellt“,

17.01.14 11:02

BANDMITGLIEDER: Walter aka Charles Harm Gesang und Gitarre Benedikt Bene Unterberger Piano, Synths und Gesang Christian Chrissi Anich Synth-Bass, Percussion und Gitarre Patrick Pata Huter Schlagzeug DIE MUSIK VON ZETA PRIMES IN WORTEN: Schöner und kluger Indie-Pop von begabten NatWis, die sämtliche Band- und Nerd-Klischees auf den Kopf stellen. Diese Mischung ist originell. WO TRETEN ZETA PRIMES AUF? Hauptsächlich in Tirol. BEKANNTHEITSGRAD:

Aber: Ihr Sound dürfte einigen bekannt vorkommen. Der Song „Tiny Fish“ wurde für einen Werbespot von „myboshi“ verwendet. Und mit dem Video zu „Doors“ dürfte die Band bekannter sein als erwartet. Zumindest in Russland.

erklärt der promovierte Physiker. „Wenn man sie so auswertet, entsteht eine unerschöpfliche Komplexität“. Das Ergebnis ist sehr ästhetisch, und sieht ein bisschen aus wie kleine Seepferdchen, die immer wieder aus größeren Seepferdchen entstehen. Das Lied wurde vor einem Jahr für einen „myboshi“-ORF-Werbespot verwendet, und um den Song zu pushen, wollte ihn Walter mit einem Video ergänzen. Die Verbindung von Ästhetik und naturwissenschaftlichen Raffinessen ist der Band überhaupt ein großes Anliegen, so sind Videos ein wichtiger Bestandteil des Schaffens von Zeta Primes. Die komplexen Inhalte werden spannend und cool verbildlicht, und selbst für verwirrte Mathe- und Physiklaien zumindest ein bisschen greifbarer. Falls die Verwirrung bestehen bleibt, hier noch ein Witz von Tasten-Virtuose Bene als Entschädigung: Warum können Seeräuber keinen Kreis berechnen? Weil sie Pi raten.

C H IANG MAI

SAM E , BUT DI FFE RE NT

Touristische Studentenstadt, von den Bergen geprägt – so könnte man sowohl Innsbruck als auch Chiang Mai, die bedeutendste Stadt Nordthailands, harakterisieren. Flo Pranger, ehemals freier 6020-Mitarbeiter, lebt seit einiger Zeit als Wissenschaftler in Chiang Mai und hat die Städte verglichen.

nnsbruck ist einmalig. Diese Studentenstadt mit internationalem Flair, der doch immer wieder ein provinzieller Touch anhaftet, die trotz ihrer geringen Größe das kulturelle Zentrum der Region darstellt, die von Besuchern lebt und manchmal an ihnen zu ersticken droht, die kann es in all ihren Widersprüchen und mit all ihren Reizen so nur einmal geben. // Rund 8.300 Kilometer oder zwölf Flugstunden südöstlich von Innsbruck liegt Chiang Mai, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden Thailands. Chiang Mai ist auch einmalig. Die Stadt hat eine faszinierende Geschichte und ist mit über 300 buddhistischen Tempeln und mehreren Universitäten das kulturelle und geistige Zentrum Nordthailands. Auf drei Seiten von Bergen umgeben, ist die „Rose des Nordens” bei Reisenden und Digital Nomads, aber auch in Thailand selbst bekannt und beliebt. Die Einwohner profitieren von und leiden gleichermaßen unter den Besucherströmen, die sich in erster

Linie aus dem unmittelbaren Norden, aus China und Korea, aber auch aus Nordamerika, Europa und Australien über die Stadt ergießen. FLUGHAFEN UND BERGE. Bei der Ankunft in Chiang Mai fällt dem Tiroler Besucher als Erstes die Lage des Flughafens auf. Der befindet sich nämlich quasi mitten in der Stadt und in unmittelbarer Nähe zu besiedeltem Gebiet, ganz ähnlich wie InnsbruckKranebitten. Abgesehen davon ist der Chiang Mai International Airport aber wesentlich größer, fungiert er doch als Drehscheibe zwischen Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur im Süden und Städten wie Taipei, Seoul oder Peking im Norden. // Im Landeanflug lässt sich auch die topografische Lage der Stadt gut überblicken. Chiang Mai ist eingebettet zwischen Bergen und Hügeln im Norden, Osten und Westen, wo sich die Stadt an die Ostflanke des Doi Suthep anschmiegt. Das weckt erneut Assoziationen mit Innsbruck, genauer

HISTORISCHES:

gesagt mit Stadtteilen wie Hötting, Mühlau oder Arzl. Und interessanterweise liegt auch der Chiang Mai Zoo – so wie der Innsbrucker Alpenzoo – am Berghang. Der Doi Suthep wird mit seinen 1.676 Metern von den Städtern auf 314 Metern Seehöhe auch wirklich als Berg empfunden. Sein Panorama dominiert die Stadt, sein Schattenwurf läutet die Dämmerung ein, er ist Wahrzeichen, Wetterscheide und Naherholungsgebiet in einem – vergleichbar etwa, bis auf die Dämmerung, mit der Nordkette oder dem Patscherkofel. Schnee gibt es am Doi Suthep freilich keinen, und so sind es die Mountainbiker, die aus sportlicher Sicht ganzjährig den Ton am Berg angeben. STUDENTEN VS. TOURISTEN. Mit rund 30.000 Studierenden, denen rund 125.000 Einwohner gegenüberstehen, darf Innsbruck ganz sicher eine Studentenstadt genannt werden. An die über 60.000 Studierenden, auf die Chiang Mai (ca. 148.000 Einwohner) im Jahresschnitt verweisen kann, kommt Innsbruck aber bei Weitem nicht heran. Man kann sich vorstellen, wie sehr das Stadtbild und der Alltag Chiang Mais von den Studentinnen und Studenten der verschiedenen Hochschulen, allen voran der Chiang Mai University, geprägt sind. Kein Straßenzug, kein Lokal, kein Marktplatz, auf dem nicht mindestens eine Gruppe von jungen Frauen und Männern in den charakteristischen Uniformen anzutreffen wäre. // Die Trends und Stilrichtungen werden bei den Studierenden ganz klar von Japan und den USA vorgegeben. Beliebtester Treffpunkt sind die großen Shoppingmalls mit ihren Fastfood-Lokalen und Donutständen, neonglitzernden Spielhöllen und IMAX-Kinos – und den von einem einheimischen Mobilfunkanbieter gesponsorten Lerncafés. // In der Haupt-Reisesaison (November bis Februar) mischen sich dann ebenso allgegenwärtige Gruppen auffällig schlecht

Chiang Mai, die „Neue Stadt“, wurde im späten 13. Jahrhundert von König Mengrai an der Stelle einer älteren Ansiedlung des Lawa-Volkes gegründet. Sie stieg im Lauf ihrer wechselvollen Geschichte zur Hauptstadt des einflussreichen Lanna-Königreiches auf, wurde aber mehrere Male von Burmesen und Chinesen erobert. Nach dem Niedergang des Lanna-Reiches verlor Chiang Mai kurzzeitig an Bedeutung, wuchs aber stetig weiter und gilt gegenwärtig nach Bangkok als zweitwichtigste Stadt Thailands.

gekleideter Touristen ins Stadtbild. Obwohl Chiang Mai rund 1.500 Kilometer von den Stränden Ko Samuis oder Phukets im Süden des Landes trennen, stürmen sie in Tanktops, Flipflops und Badeshorts Märkte und Tempel und sorgen, oftmals auch in mehr als angeheitertem Zustand, immer wieder für Radau in der sonst so konfliktscheuen Stadt. Etwas anders verhält es sich mit den Besuchern aus China und Korea. Sie kommen das ganze Jahr über nach Chiang Mai – Monsun oder große Hitze hält sie nicht ab, daran sind viele ohnehin gewöhnt. Im Gegensatz zu den Touristen aus Übersee achten asiatische Besucher in Chiang Mai üblicherweise sehr auf ihre Kleidung. Man will ja keinesfalls die sorgfältig gepflegte Blässe riskieren. Dafür stehen sie Europäern oder Amerikanern um nichts nach, wenn es darum geht, sich wie Elefanten im Porzellanladen zu benehmen. Die Einheimischen, die mit den Besuchern gutes Geld verdienen, haben ihre ganz eigene Art, mit deren Geschmacklosigkeiten umzugehen: Sie lächeln – zumindest nach außen hin. Es darf jedenfalls vermutet werden, dass eine thailändische Version der „Piefke-Saga“ ähnliche Auswirkungen und ähnlichen Erfolg hätte wie das Tiroler Original.

„EINE THAILÄNDISCHE VERSION DER PIEFKE-SAGA HÄTTE WOHL ÄHNLICHE AUSWIRKUNGEN UND ÄHNLICHEN ERFOLG WIE DAS TIROLER ORIGINAL.“

C H IANG MAI

CHIANG MAI VS. INNSBRUCK Einwohner: 148.000 vs. 125.000 Fläche (Quadratkilometer): 40 vs. 104 Seehöhe (Meter): 314 vs. 582 Temperatur im Jahresmittel (°Celsius): 25,8 vs. 8,6 Niederschlag im Jahresmittel (Millimeter): 1217 vs. 911 Studierende: ca. 60.000 vs. ca. 30.000

KÜCHE, WETTER UND VERKEHR. Trotz der augenscheinlichen Vergleichbarkeit von Innsbruck und Chiang Mai gibt es natürlich Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dazu zählen die großen Bereiche Küche, Wetter und Verkehr. Kaspressknödel sucht man am Markt in Chiang Mai genauso vergeblich wie Papayasalat auf der Höttinger Alm und die Jahresdurchschnittswerte für Temperatur und Niederschlag liegen doch deutlich auseinander (siehe Factbox). Wer sich in Innsbruck gern über unpünktliche Busse und

Die Universität Innsbruck hat übrigens einen Partnerschaftsvertrag mit der Chiang Mai University. Es werden immer wieder Summer Schools und Austauschprogramme organisiert. Weitere Infos: international-relations@uibk.ac.at

TH E M A V E R K E H R . In Chiang Mai gibt es keine öffentlichen Ve r k e h r s m i t t e l .

Patscherkofel

Straßenbahnen ärgert, wird dazu in Chiang Mai keine Gelegenheit bekommen – es gibt nämlich keine öffentlichen Verkehrsmittel. // Bis vor Kurzem gab es zwar ein Projekt für ein Busliniennetz, das wurde aber von der lokalen Taximafia so stark bekämpft, dass man es nach ein paar Jahren wieder fallenließ. Und so schieben sich Tag für Tag träge Kolonnen von PKWs durch die Straßen, Mopeds zwängen sich durch jede noch so schmale Lücke und nur vereinzelt versuchen Radfahrer oder Fußgänger ihr Glück im Blech- und Abgaschaos. Ruhe vor Lärm und Gestank findet man in Tempelhöfen und auf Straßenmärkten. Der wohl bekannteste ist der Sunday Night Market in der Altstadt. Jeden Sonntag, ab 16 Uhr, müssen sich dann die Fahrer motorisierter Verkehrsmittel andere Wege suchen, die Gassen westlich des berühmten Ta-PhaeTores bleiben den Marktständen und Marktbesuchern vorbehalten. Es herrscht eine Stimmung, wie wenn man im Sommer den Südring für einen Christkindlmarkt sperren würde. Das Weihnachtsgeschäft wird übrigens auch in Chiang Mai überpünktlich mit Herbstbeginn eingeläutet.

1.400 Meter über der Stadt. So geht der Winter auf Innsbrucks Hausberg: Skifahren und Snowboarden auf der legendären Olympiaabfahrt, Schneeschuhwandern in freier Natur oder einfach Entspannen in der Sonne. www.patscherkofelbahn.at

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K UNST UND D ESI G N AUS TI R O L

SER I E

GERTRAUD PETROVITSCH Protokoll: Diana Steinlechner

MEIN MOTTO: Jeden Tag als G eschenk betr achten und das B este dar aus machen.

E S MAC H T MI R GROSSE FRE U DE , m e in e ge m a l t e n A r b e i te n a u c h a l s Wo h n u n gs a c c e s s o ire s zu g e sta l te n. M E INE VORBILDER sind alle g u te n Ma l er, vor allem aber Gu stav Klimt.

ZUR PERSON

ICH BESCH ÄF TIGE MICH mit Natur elementen, bunten F ar ben und anspr echenden Motiven.

V O R R A NGI G a rb e i te i c h mi t Se i d e , w e il e s e in s e h r e dl e s Ma te ri a l is t . E s bie t e n s ic h a b e r a u c h a n de re Te x t il ie n a n, d i e ma n k re a t iv ge s t a l t e n k a nn.

ME I NE ARBE IT E N ri c hte n si c h a n M e n s c he n, d i e Fre u d e a n posi ti ve n D in g e n ha b e n, d i e g e rne l a c he n u nd d ie N a t u r l i e b e n.

Gertraud Petrovitsch, geboren in Steyr, Beruf: Kauffrau, parallel dazu Ausbildung an einer amerikanischen Fernschule, Abendschule in Aquarell bei Prof. Berger. Textilmalerei habe ich mir selbst angeeignet, seit über 20 Jahren bemale ich textile Stoffe. Zahlreiche Ausstellungen und Modeschauen. Auch in Büchern vertreten.

MEIN E IN SPIR ATION SQUELLEN sind die fr eie Natur, gute Laune, ber ühr ende Musik und die gr oße F r eude an der Maler ei.

G ANZ BESON DER E F R EUDE ber eiten mi r Geschichten und Mär chen, ob auf Pol ster n, Taschen oder Lampenschir men.

UND SONST

NOCH

PROGRAMM

WOCHE 49

1 BENEFIZKONZERT 5. 12., 20 H, SAAL TIROL

1.–6. D EZ EM B E R

Der Universitätschor führt „Le Roi David“ von Arthur Honegger auf. Der Reinerlös kommt Menschen in Ostafrika und Lateinamerika zugute.

2 RIPPENHOF-SAGA 4. & 5. 12., 20 H, TREIBHAUS Das Feinripp Ensemble widmet sich nach Shakespeare, Grimm und der Bibel nun einem Bauernschwank.

AUSSTELLUNG

B IS 23. 1.

ARKTIS/AIR, SLOBOTAN KAJKUT 4. 12., 21 H, P.M.K

21 UHR

S OM E HO P E

XENIA HAUSNER IN DER GALERIE FO.KU.S Xenia Hausner ist Malerin, ein wesentlicher Teil ihrer Bildfindung ist jedoch die Fotografie. Die Arbeiten der österreichischen Künstlerin zeigen fast immer Frauen, die Hausner in einem scheinbar flüchtigen Moment malerisch zum Bild werden lässt. „Es ist Malerei, aber mit der verinnerlichten Sinnlichkeit der Fotografie.“ Die Galerie FO.KU.S zeigt Xenia Hausners Werke bei freiem Eintritt, werktags von 11 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr.

Skin on Marble hosten diesen Abend – zu hören gibt es Jazzcore und „deformed TripHop“. U NTE R S TR O M , 2 0 1 4 Xe n i a H a u s n e r

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KONZERT 5. 12.

21 UHR

NEW BLUE CHAD VALLEY IM WEEKENDER CLUB

Hugo Manuel alias Chad Valley kommt aus der englischen Stadt Oxford und ist seit seinem 2012 veröffentlichten Debütalbum „Young Hunger“ bekannt für elektronisch-melodiösen Indiepop. Nun hat er ein neues Album namens „Entirely New Blue“ am Start und tourt damit durch die Welt. Am 5. Dezember macht Valley im Weekender Halt.

A FESCHE FUNZN BUBEN IM PELZ IN DER P.M.K

Christian Fuchs, David Pfister, Sir Tralala und Ralph Wakolbinger verwandeln The Velvet Underground in „Buben im Pelz“ und stellen die Wiener Version der Kultsongs in Innsbruck vor. Aus „Waiting for My Man“ wird kurzerhand „Schwedenplatz“, aus „Femme Fatale“ wird „a fesche Funzn“. Das Interview zum Thema gibt’s auf Seite 68!

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PROGRAMM

UND SONST

WOCHE 50 7.–13. D EZ EMB E R

MARKT 11. & 12. 12.

1 1 –1 9 UH R

HAND LI C HER J UB ELT RUB EL

KUNST- UND DESIGNMARKT IN DER BÄCKEREI

Kunst- und Designmärkte gibt es mittlerweile sehr viele – einer der ersten in Innsbruck war jener vom Büro Pradl. Auch heuer laden die Veranstalterinnen in der Vorweihnachtszeit wieder in die Bäckerei und helfen ein Wochenende lang bei der Geschenkesuche. Zu kaufen gibt es Gedrucktes, Genähtes, Gezeichnetes, Gefilztes, Geschnittenes, Gepresstes, Gebranntes, Gehäkeltes, Gefaltetes, Gestricktes und vieles mehr.

NOCH

1 PAROV STELAR 12. 12., OLYMPIA WORLD, 21 H Der österreichische Electroswing-Pionier gastiert in Innsbruck – es darf ausgiebig getanzt werden!

2 BEKANNT UNBEKANNTE 10. 12., WEI SRAUM FORUM, 19 H Die Kommunikationsdesignerin Nora Stögerer erzählt in ihrer Publikation über das österreichische Grafikdesign von gestern, heute und morgen.

3 BERNHARD AICHNER 9. 12., KULTURLABOR STROMBOLI, 20.30 H Der Innsbrucker Erfolgsautor Bernhrad Aichner liest aus seinem neuen Krimi „Totenhaus“.

KONZERT 8. 12.

20 UHR

F Ü R J O HN

IIRO RANTALA IM TREIBHAUS

Der finnische Jazzpianist und Komponist Iiro Rantala ist einer der besten seiner Klasse. Mit „My Working Class Hero“ widmet er seinem Idol John Lennon eine ebenso berührende wie beeindruckende musikalische Hommage. Und führt sie genau am 35. Todestag von John Lennon, am 8. Dezember, im Treibhaus auf.

PARTY 12. 12.

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22 UHR

N AC H T VÖ G E L

LARS MOSTON IM AFTERSHAVE Bei der letzten „Nachtvögel“-Sause vor Silvester ist der britisch-deutsche DJ und Produzent Lars Moston im Aftershave zu Gast. Als DJ mixt er eine geniale Mischung aus modernen House-Sounds – angefangen von deepen Disco-Scheiben bis hin zu absoluten Dancefloorknallern.

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KONZERT 11. 12.

20 UHR

ROCK’N’ROLL QUEEN THE SUBWAYS IM WEEKENDER

In der Hochphase des Indie-Booms, also in den Nullerjahren, kam man an The Subways nicht vorbei. Deshalb ist es für den Weekender Club als Innsbrucker Indieclub Nummer 1 auch eine große Ehre, die englische Band am 11. Dezember willkommen zu heißen. Das Konzert ist ausverkauft.

PROGRAMM

WOCHE 51

14.–2 0. D EZ E M B E R 21 UH R

S HOW G O ES O N WHITE MILES IN DER P.M.K

Traurige Berühmtheit – das ist der blöde Begriff, der seit dem 13. November auf die Tiroler Band White Miles zutrifft. Medina Rekic und Hansjörg Loferer waren die Vorband von Eagles of Death Metal und haben den Terroranschlag im Bataclan-Theater überlebt. Das Konzert in der p.m.k ist das einzige, das sie nicht abgesagt haben. White Miles spielen im Gedenken an ihren verstorbenen Freund Nick Alexander.

KONZERT 17. 12.

PARTY 19. 12.

22 UH R

SÜSS & SAUER

ZUCKERBROT & PEITSCHE FEIERT DRITTEN GEBURTSTAG

Live-Bands und spannende DJ-Bookings – dafür steht die Veranstaltungsreihe „Zuckerbrot & Peitsche“ in der Tante Emma. Am 19. Dezember reisen – beinahe schon traditionell – die Berliner Zigan Aldi und Il Civetto an. Das Motto: Druckausgleich vor dem Weihnachtswahnsinn. Support kommt von den Tanten und den Residents von Zuckerbrot & Peitsche.

03.03. bis 06.03.2016

INNSBRUCK - OLYMPIAHALLE

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UND SONST

NOCH

2 0 U HR

SILVER KOBALT

MANU DELAGO AUF HEIMATBESUCH

KOMPASS NORD 18. 12., WEEKENDER, 21 H Eine kärtnerischsteirische Band, die sich vorgenommen hat, das nächste Zeitalter des Deutschrock einzuläuten.

Es ist Weihnachten – und die Exil-Tiroler kehren heim. So auch Manu Delago, der im Treibhaus sein neues Album „Silver Kobalt“ vorstellt. Der „Master Hang Drummer“ bietet bei dieser Konzerttour ein famoses Wechselspiel zwischen experimentellem Pop, detailverliebter Elektronik und verrockter Kammermusik.

ROBERT MISIK 14. 12., TREIBHAUS, 19.30 H Der Autor und Journalist Robert Misik kommt einmal im Monat ins Treibhaus, um uns in seinem „Wort am Montag“ die Leviten zu lesen.

KONZERT 20. 12.

SUPP’NSOUND 20. 12., P.M.K, 21 H

print & copyshop

Bevor es allzu besinnlich wird, spielen in der p.m.k Zeta Primes (siehe Porträt auf S. 72), Gregor Blösl, Simon Miami Rainer und Ich bin die Vorband auf.

4 beste Qualität 4 zuverlässig

FEST

4 schnell

18. & 1 9 . 1 2 .

4 kompetent

19 UHR

H OM E L E S S

FLÜCHTLINGS-FEST IM TREIBHAUS Ein Fest für und mit Flüchtenden richtet Norbert Pleifer am 18. und am 19. November im Treibhaus aus. Es spielen Musiker wie Shantel & das Bucovina Club Orkestar, Hamid Baroudi, Fawzy Al Aiedy, Harri Stojka und viele andere. Die Visuals kommen von Timo Novotny (Sofa Surfers), eine „Predigt“ gibt es von Journalistin Livia Klingl.

...mehr auf mediacopie.at Innsbruck, neben Metropol Kino 0512 28 11 57 digital@mediacopie.at

PROGRAMM

WOCHE 52 21.–2 7. D EZ EMB E R

UND SONST

NOCH

1 2x3 HITS NIGHT 23. 12., P.M.K, 21 H Jeder darf an diesem Abend seine drei Lieblingsnummern spielen – dreimal Hiphop, dreimal allgemein. Vinyl only! Just killers, no fillers!

2 RUNDUM WEIHNACHT 24. 12., ZEUGHAUS, 14–17 H

THEATER

Traditioneller Familiennachmittag mit Weihnachtsprogramm im Museum im Zeughaus – Eintritt frei.

21. 12.

20 UHR

SÜSSES ADILE

SUGARCANE KRAMBAMBULI BASH 25. 12., P.M.K, 22 H

„LIEBESBRIEFE AN ADOLF HITLER“ IM TREIBHAUS Nach dem Zweiten Weltkrieg fand ein amerikanischer Soldat in der zerstörten Reichskanzlei in Berlin rund 8.000 Liebesbriefe von Frauen, die „an unseren geliebten Führer“ Adolf Hitler gerichtet waren. Die Theatergruppe transit hat Originalbriefe mit Liedern zu einem 60-minütigen „Requiem für eine verlorene Liebesarmee“ zusammengefasst.

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Gegen die Langeweile am Christtag kämpft Danny Ranks an, der sein neues Album „Dancehall Ranking“ vorstellt.

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2 1 U HR

EINMAL GEHT’S NOCH VASEVA BEIM STUDENTS MONDAY

KONZERT 21. 12.

Der letzte Students Monday im Weekender, bevor alle in die Weihnachtsferien abhauen, wird von der Innsbrucker Band Vaseva alias Maria und Severin Posch bespielt. Der Eintritt ist wie immer frei, nach dem Konzert gibt es Party-Sound und Getränke-Specials.

PARTY 25. 12.

20 UHR

SOUNDKILLAZ FEIERN X-MAS

FRIEDE, FREUDE, FEIERTANZ IM STROMBOLI Mit dem schon legendären Soundkillaz X-MasSpecial bringen The Waz exp., Yoshi Hampl und Special Guest DJ Enne auch heuer am Christtag (25. Dezember) Partystimmung in die Feiertagsruhe. Der traditionelle Festtagstanz findet im Kulturlabor Stromboli in Hall statt.

KINO 24. 12.

22.15 UHR

ALWAYS LOOK ... „LIFE OF BRIAN“ IM LEOKINO

Wenn das Weihnachtsessen verspeist ist und die Geschenke verteilt sind, wartet im Leokino eine satte Portion Humor: Wie jedes Jahr wird am Heiligen Abend um 22.15 Uhr, Monty Python’s „Life of Brian“ gezeigt. Eine schöne Tradition.

PROGRAMM

WOCHE 53 28.–3 1 . D EZ E M B E R 2 0.15 UHR

JA H RM A R K T D E R HE I T E R KE I T E N DAS KABARETTISTISCHE JAHR

KABARETT 28. –30. 12.

Es ist wieder so weit: Markus Koschuh präsentiert ein ganzes Jahr in zwei Stunden. Er verwurstet vegane Trends, deckt noch einmal auf und auch gleich wieder zu, präsentiert seine ganz persönliche Hitliste der Zitate des Jahres, erinnert an Peinliches und Passiertes und weiß: Tirol ist sowieso die Welt. Oder so.

RUNDUM WEIHNACHT Buntes Familienprogramm bei freiem Eintritt

KONZERT 30. 12.

20 UH R

JIM LEBT

THE DOORS EXPERIENCE IM TREIBHAUS Kein Jahreswechsel ohne ein Konzert von The Doors Experience im Treibhaus: Die österreichischen Musiker und Doors-Fans spielen einen Tag vor Silvester wieder ein LiveTribute an Jim Morrison.

24. Dezember, 14-17 Uhr Museum im Zeughaus tiroler-landesmuseen.at

UND SONST

NOCH

1 NEW YEARS GATHERING 31. 12., VAZ HAFEN, 20 H Mit 25 Acts ins neue Jahr feiern – mit Hitech-Dark-Stage, Progressive-PsytranceStage, Drum’n’BassStage und ChilloutLounge.

2 MONTY PYTHON’S SPAMALOT 31. 12., KAMMERSPIELE, 20 H Das Musical erzählt in humoristischer Form die legendäre Geschichte von König Artus und den Rittern der Tafelrunde.

PARTY

U NTE R M STR I C H

3 0 ./ 3 1 . 1 2 .

GA N Z TÄGIG

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

2 0 1 6 W I R D’ S BERGSILVESTER IN INNSBRUCK

von Barbara Wohlsein

Den Jahreswechsel feiern bis zu 30.000 Menschen auf den Straßen Innsbrucks. Die Kinder sind bereits am 30. Dezember beim Zwergelsilvester dran, die Sportlichen laufen beim Silvesterlauf am 31. Dezember mit – und der Rest stimmt sich mit Musik und Feuerwerk auf das Jahr 2016 ein. Neu in diesem Jahr: das „Bergsilvester Nachtvögel“, das auf der CLOUD 9, am Herzog-Otto-Ufer und schließlich in der Dogana (TopAct: Alle Farben) stattfindet. Näheres dazu auf Seite 70!

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erden wir uns an 2015 in popkultureller Hinsicht erinnern? Ich glaube schon. Es wird im Rückblick das Jahr sein, in dem der neue österreichische Pop so richtig explodiert ist. Gespürt hat man das auch in Tirol. Wanda haben viermal hier gespielt – zweimal im Weekender, einmal beim Wiesenrock Festival, einmal in der Dogana. Das letzte Konzert hat das Veranstalter-Team um Andy Franzelin viel Geld und Nerven gekostet. Aber gut, vorbei ist vorbei. Dass die Music Hall wohl nicht die neue Innsbrucker Konzert-Location werden wird, hat man auch beim Auftritt von Element of Crime gemerkt, bei dem sogar Sven Regener in der Halle zu kalt war. // Der Weekender Club selbst hat 2015 für die größten Überraschungen am ClubSektor gesorgt: Nach dem Beinahe-Ende kam die Last-Minute- Verlängerung des Mietvertrags. Und die Ankündigung, aus dem ehemaligen Weekender Café etwas „ganz Neues“ zu machen. Dieses Versprechen löste man mit der Fritz Factory I, dem weltweit ersten Kopfhörer-Club, auch ein. Nach zweiwöchiger Beta-Phase musste man einsehen: Es hat schon einen Grund, wieso niemand Kopfhörer-Clubs betreibt. Zumindest in Innsbruck funktioniert dieses Konzept (noch) nicht. Und so wurde in kurzer Zeit die Fritz Factory II aus dem Boden gestampft, mit der sich das Ausgehvolk nun deutlich besser anfreunden kann. Den besten neuen ClubNamen hat die Location definitiv.

K INO

S E I N LETZTE R FALL „Mr. Holmes“ begleitet einen steinalten Sherlock Holmes auf eine innere Reise in die eigene Vergangenheit. So gefühlvoll und intensiv hat man Arthur Conan Doyles Detektiv wohl selten gesehen. Kritik: Klaus Erler

D Mr. Holmes Drama, Krimi, GB, USA 2015. Regie: Bill Condon Mit: Ian McKellen, Laura Linney, Milo Parker

as Jahr 1947: eine englische Landschaft, wie sie sich Rosamunde Pilcher nicht harmonischer hätte erträumen können, ein Sherlock Holmes, der alt geworden ist und mit seiner Haushälterin und deren Sohn am Land lebt. Idyllisch beginnt „Mr. Holmes“ des amerikanischen Regisseurs Bill Condon, der zuletzt vor allem durch zwei Teile von „The Twilight Saga: Breaking Dawn“ wenn schon nicht berühmt, dann zumindest berüchtigt geworden ist. Wer jetzt für „Mr. Holmes“ Übles befürchtet, stereotype Charaktere, Kitsch sogar, der wird enttäuscht. Mit viel Feingefühl lässt Condon den britischen Schauspieler Ian McKellen (zuletzt Gandalf in „Der Hobbit“) als Sherlock Holmes eine innere Reise in die Vergangenheit antreten, 35 Jahre zurück in die Zeit von Holmes’ letztem Fall. MÜHSAME REISE. Die Notwendigkeit dieser Rückschau wird erst nach und nach klar: Holmes befindet sich am Land im selbstgewählten Exil, kann den genauen Grund dafür aber nicht mehr rekonstruieren. Alles, was ihm bleibt, sind das dumpfe Gefühl, damals etwas falsch gemacht zu haben, und der Wunsch, diese Ungewissheit nicht mit

ins Grab zu nehmen. Es ist eine mühsame Reise, auf die sich der inzwischen 93-Jährige hier einlässt, immer wieder gegen die beginnende Demenz ankämpfend, von vermeintlichen Wundermitteln und Hirnstimulanzien enttäuscht, von der strengen Haushälterin kritisch beobachtet, aber von deren Sohn inspiriert. ALT, LEIDENSFÄHIG, HUMORIG. Bill Condons und Ian McKellens ruhiger Sherlock Holmes hat nichts mit der zuletzt von Robert Downey Jr. für das ActionKino angelegten eindimensionalen Figur des Sherlock Holmes gemein. Auch vom autistischen Eigenbrötler, als der sich Benedict Cumberbatchs Holmes in der BBC-Fernsehserie „Sherlock“ offenbart, trennen ihn Welten. Dieser Sherlock Holmes ist alt, leidensfähig, beweist feinen Humor, trotzt mit scharfem Verstand dem eigenen Verfall und findet in der Begegnung mit dem jungen Sohn der Haushälterin noch einmal den Zugang zu seinem Inneren. Dieser Sherlock Holmes könnte – wäre er keine Kunstfigur Arthur Conan Doyles – wirklich gelebt haben. Und ihn möchte man nach 100 Minuten Spieldauer genauso gerne einmal treffen, wie man sich vorstellen kann, im England der späten 1940er Jahre zu leben.

GANZ GROSSES KINO DI E 60 20 - KU RZKRIT IKE N

CAROL Todd Haynes, GB/USA 2015 Drama (ab 18. 12.) New York City in den 1950ern: Therese und Carol sind eigentlich vergeben. Als sie sich treffen, ist es aber um beide geschehen und sie kommen sich näher. Carols Ehemann verlangt daraufhin die Trennung – und das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Als ein Privatdetektiv die beiden Frauen in einem Motel filmt, scheint ihr Kampf um die Tochter verloren. BY THE SEA Angelina Jolie, USA 2015 Drama (ab 10. 12.) Die ehemalige Tänzerin Vanessa reist in den 1970ern mit ihrem Ehemann, dem amerikanischen Schriftsteller Roland, durch Frankreich. Je länger die Reise dauert, desto mehr scheint sich das desillusionierte Paar voneinander zu entfernen. Angelina Jolie führte in diesem Film Regie und setzte sich selbst und Ehemann Brad Pitt in Szene. DIE VORHERSEHUNG Alfonso Poyart, USA 2015 Thriller/Drama (ab 31. 12.) Bei den Ermittlungen zu einer mysteriösen Mordserie tappen die FBI-Agenten Joe Merriwether und Katherine Cowles im Dunkeln. Merriwether bittet einen alten Freund um Hilfe. Dr. Clancy ist Psychoanalytiker und besitzt hellseherische Kräfte. Er kann schnell einige Puzzleteile zusammenfügen, erkennt aber auch, dass ihm der Mörder überlegen ist. IM HERZEN DER SEE Ron Howard, USA 2015 Abenteuer, Biografie (ab 4. 12.) Im Winter 1820 wird die Besatzung eines Walfängers von einem Wal angegriffen, der ein schier menschliches Verlangen nach Vergeltung entwickelt. Die authentische Geschichte inspirierte Herman Melville zu seinem Klassiker „Moby Dick“. Der Film erzählt die Geschichte weiter und schildert den grausamen Überlebenskampf der restlichen Besatzung.

CAROL (Cate Blanchett) verliebt sich in eine Frau und muss gegen ihren Mann und für das Sorgerecht ihrer To c h t e r k ä m p f e n .

Hoffnungen in Lena, der er in einer Winternacht hilft, ihren Sohn auf die Welt zu bringen. Sie soll dem Kirchenchor wieder neues Leben einhauchen und die Bänke der Kirche füllen.

Trash des Monats ALLE JAHRE WIEDER – WEIHNACHTEN MIT DEN COOPERS Jessie Nelson, USA 2014, Komödie (ab 4. 12.) Seit die Familie Griswold in den 1980ern Weihnachten auf der Kinoleinwand feierte, vergeht kein Jahr, in dem uns dieses Film-Konzept nicht heimsucht. Heuer eben die Coopers, die sich um das perfekte Fest bemühen, stattdessen streiten, brüllen und weinen. Und am Ende – ist alles gut. So vorhersehbar wie die Weihnachtsgeschenke von Oma und Opa.

WIE AUF ERDEN Kay Pollack, S 2015 Tragikomödie (ab 4. 12.) Die Fortsetzung von „Wie im Himmel“: Die Kirche im schwedischen Ljusåker ist wieder einmal leer. Pastor Stig setzt alle seine

KRAMPUS Michael Dougherty, USA 2014 Horror (ab 3. 12.) Der kleine Max ist genervt von seiner Familie, die es auch in der Weihnachtszeit nicht schafft, nicht zu streiten. Seine Enttäuschung und Frustration beschwören den Geist von Krampus herauf und der Besuch des Weihnachtsmanns ist abgesagt. Jetzt müssen sich die Streithähne zusammenraufen und ums Überleben kämpfen.

ICH BIN DANN MAL WEG Julia von Heinz, D 2015 Tragikomödie (ab 25. 12.) Die Verfilmung des Bestsellers von Hape Kerkeling erzählt, wie das Buch, vom Suchen und Ankommen. Der Entertainer Hape Kerkeling macht sich nach einem Hörsturz, einer Gallenblasen-OP und einem eingebildeten Herzinfarkt auf in Richtung Jakobsweg, um sich eine Auszeit zu gönnen und um auf die Suche zu gehen. Wonach, das weiß er selbst nicht so genau.

G E WI N N S PI E L

STAR WARS EPISODE VII J. J. Abrams, USA 2014 Science-Fiction (ab 17. 12.) Der zweite Todesstern ist zerstört und der Imperator ist tot, doch das Imperium existiert weiter und setzt noch immer auf Sturmtruppen als Fußsoldaten. Einer von ihnen ist Finn, der in Gefangenschaft auf den Piloten Poe trifft, der für die Resistance kämpft. Den beiden gelingt die Flucht und sie werden bald gnadenlos gejagt.

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5 x 2 TICKETS für „Carol“ im Metropol Innsbruck Einsendeschluss: 16. 12. 2015 Kennwort: „Film ab“ Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Str. 3, 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at

S E R I E N-T I P P

SPIEL DER KRÄFTE.

Jessica Jones (gespielt von Krysten Ritter alias Jane aus „Breaking Bad“) ist eine knallharte, aber etwas heruntergekommene Privatdetektivin in New York. Weil die Netflix-Serie „Marvel’s Jessica Jones“ heißt, wird auch schnell klar, dass Jessica über Superkräfte verfügt, die ihr die Arbeit durchaus erleichtern. Gleichzeitig ist sie aber auch ein traumatisiertes Gewaltopfer – und zwar von Kilgrave, einem mysteriösen, unheimlichen Bösewicht (gespielt von „Dr. Who“ David Tennant), mit dem Jessica liiert war, und der es schafft, die

PATS C HE N K I N O

M A RV E L' S J E S S I C A J O N E S 1 . S TA F F E L AU F N E TF LI X

STERNENPOP

Gedanken von Menschen auf das Übelste zu manipulieren. „Jessica Jones“ ist ein Psychothriller in Serienform, der mit dem SuperheldenThemenkomplex spielt, aber trotzdem nicht in kindliche Catwoman-trifft-Hulk-Comicsphären abdriftet. Sämtliche Rollen dieser NetflixSerie sind hochkarätig besetzt (zum Beispiel Carie-Anne Moss als Anwältin Jeri Hogarth) und machen Lust auf mehr. Nur gut, dass Marvel an insgesamt vier Netflix-Serien arbeitet, die schließlich in einer Crossover-Serie zusammengeführt werden sollen. Happy Times.

Z I P P E -Z AP P E

Aus dem Tagebuch eines TV-Junkies

YouTube-Meister Jan Böhmermanns Show „Neo Magazin Royale “ ist eine unterhaltsame, aber seltsame Spielwiese.

D I E G E I S TE R , D I E I C H R I E F KO M Ö D I E , U S A 1 9 8 8 MITTWOCH, 23. 12., 22.30 UHR, K ABEL EINS

KULTKOMÖDIE. Frank Cross (Bill Murray) ist ein eiskalter Medienmogul, der Nächstenliebe schon längst gegen Dollars und Einschaltquoten eingetauscht hat. In der Nacht vor der großen Weihnachts-TV-Show, die er mit Blut und Horror plant, wird er von drei Geistern heimgesucht: der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht – und keiner der drei gleicht den klassischen Himmelsboten, wie man sie sich vorstellt. Die wahnwitzige Zeitreise öffnet Cross die Augen, weil er sieht, welche Konsequenzen seine Herzlosigkeit hat. Dickens im kapitalistischen Amerika der späten 1980er und Bill Murray in einer seiner besten Rollen. Alle Jahre wieder – ein Highlight im weihnachtlichen TV-Programm.

BEACH HOUSE, THANK YOUR LUCKY STARS Vinyl, CD, MP3, Bella Union / Rough Trade Leider gibt es im Deutschen keine adäquate Übersetzung für das, was der englischsprachigen Musikpresse zum bereits zweiten 2015er-Album des amerikanischen Duos Beach House einfällt: Es wird als „pneumatic, dusty“ gelobt. Hierzulande muss man sich mit dem GenreBegriff behelfen: Dream Pop. Passt aber auch sehr gut. Auf „Thank Your Lucky Stars“ ist nichts laut und hart, die Stimme der Sängerin Victoria Legrand schwebt über der Musik, die nur im ersten Moment etwas naiv wirkt. Beim genaueren Hinhören wird man Pop in selten hohem Reifegrad entdecken. Perfekt für den Winterurlaub in der eingeschneiten Hütte.

Dass Jan Böhmermann der wohl beste Satiriker der aktuellen deutschen Fernsehlandschaft ist, steht fest. Und trotzdem schauen sich nur wenige seiner Fans die wöchentliche Sendung „Neo Magazin Royale“ auf ZDFneo an. Warum? Weil die Show an sich sehr wirr ist, manchmal auch einfach nur langweilig. Jan Böhmermann ist kein Stand-up-Comedian, seine Interviews sind nett, aber definitiv nicht herausragend. Was aber Böhmermann wie kein Zweiter kann, ist aufwendige Satire-Videos zu produzieren. Vom Varoufakis-Fake-Skandalvideo bis zu seiner aktuellen Hiphop-MusikvideoParodie „Ich hab Polizei“. Diese Clips verbreiten sich später millionenfach über diverse Social-Media-Kanäle. „Neo Magazin Royale“ ist also nur die Spielwiese für das, was dann auf YouTube landet. Das ist Fernsehen 2015.

RÄTSEL

DER WÜRFEL Dezember 2015

DA S LÖSU N G S WO RT A

D IE F R AGE N GEWINNSPIEL 6020 und CYTA verlosen

Universal (!) gesehen ist da die ganze Galaxie drin?

Pegel mal ein: Woraus besteht die Kunst des Seiltänzers? (1–2 W.)

Irgendwie heuchlerisch: Schutzpatron des Papiergelds?

Welches Verlangen sagt man buchstäblich der verknoteten intimen Boa nach (Mz.)?

Woran Italiener noch (!) denkt, wenn es vornämlich um Ralf Schumachers Ex geht (1–2 W.)

Klingt (!), als wären in der Fibel nur weiße Seiten

Fabelhafter Hase als ausgezeichneter Beleuchter?

Kleiner Fels mit Seufzer ist örtlich im Wipptal zu finden

Innerlich buchstäblich aufgeweichte Trainingsgewichte als Tätigkeit für Aktion-äre

Der bunte Vogel ist buchstäblich in der Karaffe gefangen

Gegenteil von „Sie Kurzen?“ Für Bekommer und Gewinner die Deutsche Unistadt

Kleiner Schummler in der Schweiz (?) ist im Dschungelbuch zu finden

Bring hier mal das große Grinsen kurz (!) ins Gleichgewicht

So zu schmücken erinnert dann doch an gekochte Innereien

Bei der Kreuzfahrt setzen dich Ägypter auf den Strom

Elend-iglicher Ton, verkehrt gespielt

Wird mit ihr instrumental „Ach Windstoß!“ geblasen?

Am Meer der Tiroler gelegen: „Am liebsten Pasta und an Vino / in Lazise oder …!“

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E SSAY

EXTRARÖLLCHEN Über das beste Weihnachtsmenü, wo gibt. von Johannes F. Park

etzt wo das Appartement an der Upper East Side // Ad 2) Beim Mayonnaisesalat wiederum sprechen endlich abbezahlt ist, bleiben mir altem Kapitawir nicht von einfach so Mayonnaisesalat. Au cointreau! listenschwein eigentlich keine Wünsche offen. Wir sprechen hier von einem auf das Raffinierteste komHöchstens, dass das Licht im Westflügel nicht gleich ponierten Rezept, das mit dem sogenannten Italenischen (ja, ohne zweites i) genau überhaupt gar nichts gemeinwieder kaputt geht vielleicht. Also, das wäre schon schön. (Jetzt nur für den Fall, dass Weihnachtskind oder sam hat. Hinein kommt ausschließlich: Hörtnagl-ExtraChristmann mitlesen.) wurst, Essiggurken, Mayonnaise, Pfeffer und ein Schuss // Jedenfalls: Es gibt da zu Weihnachten ja so manch Weinessig. Absolut sicher nicht hinein kommt: Erbsen, Mais, Kartoffel oder sonstige Gemüseverrücktheiten, liebgewonnene Tradition. Würstelsuppe zum Beispiel. die das Prekariat zum Strecken verwendet. Wichtig Oder gerne auch Karpfen. Blau oder paniert – was lustiaußerdem: hundertprozent exaktes Arbeiten beim Aufgerweise nicht dasselbe ist. schneiden. Sie können bei einer // Auch bei mir zuhause Gallenblasen-OP hudeln oder in besteht eine liebgewonnene TradiB E I DE N L ÄC HSE RN tion. Seit dem Hochmittelalter der Bilanzbuchhaltung, aber nicht HAN DE LT ES SI C H UM wird am vierundzwanzigsten beim Mayonnaisesalat. Wenn VO RB E STR AFTE SI N GLES . Gurken und Wurst nicht superDezembertsten stets folgendes präzise geschnitten sind, können Menü auf den Tisch gezaubert: 1. Sie sich gleich im Kühlregal bei der E-Nummern-Pampe Räucherlachs auf Toastbrot mit Oberskren, 2. Mayonnaisesalat und 3. Schinkenspargelröllchen. Also jetzt bedienen. nicht zwingend hintereinander, wenngleich ich selbst // Ad 3) Die Spargelschinkenröllchen – gut, ich räuin dieser Angelegenheit durchaus ordnungsliebend bin me ein, dass diese Köstlichkeit nicht jeden begeistert, und aus Erfahrung weiß, dass Schinkenspargelröllchen zumal das Rezept hier keinen Hofratswitwenschinken, auch in höheren Stückzahlen sehr gut verträglich sind sondern mehr die gepresste Variante („Schinken“) und sich deshalb ausgezeichnet für das Verköstigungsvorsieht. Warum? Damit der fasrige Billigspargel aus finale vor dem Koma eignen. Aber weil Weihnachten ist, dem Glas besser zur Geltung kommt. Trotzdem werden darf jeder essen, wie es ihm gerade beliebt. Weil so viel die alljährlichen Proteste von mir mit eiserner Hand niedergebügelt. Weil: Tradition ist Tradition. Und in Demokrat bin ich schon noch. // Jedenfalls: Erlauben Sie mir, liebe Freunde der Be- diesem Fall sogar eine ganz besondere: Mein Vorfahre sinnlichkeitsküche, bezüglich dieses großartigen Menüs Johann Nepomuk Park soll Ende des 18. Jahrhunderts eines Heiligabends seine letzte Spargelrolle mit einem einige Anmerkungen. Ad 1) Die Ansprüche an den Räucherlachs haben sich über die Jahre natürlich verändert. geheimnisvollen Fremden geteilt haben. Heute kommt nur mehr ein Hardcore-Bio-Wildlachs auf // In der Familie erzählt man sich seitdem, dass den Teller. Schließlich ist man kein Unmensch. Wird dieser Unbekannte vielleicht ein verkleideter Jesus irgendwo im Nordatlantik von norwegischen Kampftau- war. Oder wenigstens ein Heiliger oder so was. Ich chern nach der Unterzeichnung einer Einverständnisglaube fest daran und habe deshalb jedes Jahr einen erklärung zu Tode gestreichelt. Manchmal kommt auch Teller Extraröllchen parat, die ich mir dann in Ermander Spock-Griff zur Anwendung, sofern ich das Siegel gelung eines unangekündigten Incognito-Besuchs am Christtag zum Frühstück genehmige. Dazu noch eine von der Meeres-Stewardessen-Vereinigung richtig deute. Zudem handelt sich bei den Lächsern hauptsächTasse Eierlikör – und Weihnachten ist so, wie es sein lich um vorbestrafte Singles, die mit dem Leben ohnehin soll: viel. abgeschlossen haben. Alles zusammen rechtfertigt natürlich den Preis von 90 Euro pro Feinunze. jfpark@6020stadtmagazin.at

Meine Lieblingsenergie! Reine Kraft aus der Natur â&#x20AC;&#x201C; TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

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