OBDACHLOSIGKEIT
Warum sie in Innsbruck immer sichtbarer wird
RAUM FÜR KULTUR?
Was passiert mit Talstation & Co.?
OBDACHLOSIGKEIT
Warum sie in Innsbruck immer sichtbarer wird
RAUM FÜR KULTUR?
Was passiert mit Talstation & Co.?
Michael Steinlechner
Innsbruck ist eine lebenswerte Stadt. Dank über 30.000 Studierenden dürfen wir trotz beschaulicher Größe auf eine große Dichte an kulinarischem und kulturellem Angebot blicken. Die einzigartige Lage ermöglicht die schnelle Flucht in die Natur und die nicht weniger schnelle Flucht in südliche Gefilde. Kein Wunder also, dass Wohnraum in so einer Stadt zum Luxusgut wird. Das hat aber in Wahrheit auch andere Gründe.
Schuld an unseren Mietpreisen sind der Staat und die Stadt selbst. Letztere hat es über Jahrzehnte verabsäumt, ausreichend Grundstücke anzukaufen und diese dann mit leistbarem Wohnraum zu b ebauen.
Wien dient hier als großes Positivbeispiel. Noch heute findet man in den unzähligen Gemeindebauten Wohnungen, die nicht 50 Prozent oder mehr des Gehaltes verschlingen. In Innsbruck schlug man in den letzten Jahren allerdings einen anderen, in der Retrospektive wohl falschen Weg ein. Wohnbauträger wurden und werden dazu verdonnert, dass sie einen Teil der gebauten Fläche zu sozialen Preisen anbieten. Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, bedeutet aber in Wahrheit, dass die Wohnbauträger den dadurch entgangenen Profit an den freien Markt weitergeben. Kostet ein Quadratmeter Wohnraum zum Beispiel 11.000 Euro und die Stadt schreibt vor, ein Drittel davon für, sagen wir, 6.000 Euro anzubieten, wird das Delta am freien Markt aufgeschlagen. Der Quadratmeter zum Normalpreis kostet in diesem Beispiel dann plötzlich 13.500 Euro. Wer kauft, muss also tiefer in die Tasche greifen. Wer mietet, übrigens auch, weil der Vermieter seine Immobilie teurer eingekauft hat.
Das Fass zum Überlaufen bringt aber die 2022 vom Staat eingeführte KIM-Verordnung, die Innsbrucker:innen in die Miete treibt. Seitdem bekommt man Wohnungseigentum in Österreich nämlich nur mehr finanziert, wenn man erstens 20 Prozent Eigenmittel aufbringen kann und zweitens –und das ist das Kernproblem der Misere – maximal 40 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens für die Kreditrate benötigt. Ein Großteil wird so vom Wohnungskauf ausgeschlossen und muss mieten. Und zahlt dann oft mehr Miete, als er für die monatliche Kreditrate ausgegeben hätte.
In Innsbruck verteuerten sich die Mieten in den letzten zwei Jahren um gleich 33 Prozent.
Der Quadratmeterpreis kletterte in diesem Zeitraum von 15,05 auf 20,05 Euro. Kosteten 70 Quadratmeter Anfang 2022 noch durchschnittlich 1.050 Euro, sind es heute über 1.400 Euro. Gleichzeitig wird der Wohnraum knapp, weil die Immobilienbranche am Boden ist und kaum noch Neues baut.
Wenn der Staat nicht zeitnah aufhört, uns in die Miete zu zwingen, und Innsbruck nicht aufwacht und die Sache des leistbaren Wohnraums selbst in die Hand nimmt, steuert Innsbruck auf ein Desaster zu. Immer noch weniger freie Wohnungen zu immer noch höheren Preisen werden das Prädikat „lebenswert“ hart auf die Probe stellen.
m.steinlechner@6020stadtmagazin.at
Was Innsbruck hofft, unter seinem Weihnachtsbaum zu finden
Die besten Events im Dezember auf einen Blick
Seite 40
Seite 12
Das Leben auf der Straße
Die verzweifelte Lage vieler Obdachloser in Innsbruck
Seite 16
und Müll
Stefanie Siedelmann im Porträt
Seite 20
Kampf um Kulturraum
Wo bleiben die Alternativen zu Hafen und Weekender?
Seite 24
Wo schmecken sie am besten?
Karotten und Kastanien im weihnachtlichen Kleid
Die TheaterTruppe und ihr neues Projekt
Seite 50
IMPRESSUM
Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP
Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Verena Wagner, Leonie Werus, Markus Wechner, Christiane Fasching, Klaus Erler, Johannes F. Park, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Kookie Kollective, Cover: Monika Cichoń, Shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Lisa Untermarzoner, Sebastian Platzer Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung
Verlag: Michael Steinlechner, Rudolf Schwarz Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/ offenlegungen abgerufen werden.
Den Job hat Herr Karl seiner Drehorgel zu verdanken. Vor 39 Jahren war sie der Grund, dass man ihn auserkoren hatte, den Weihnachtsmann am
Christkindlmarkt zu machen –der Bart und sein „Delikatessenhügel“ fügten sich mit der Zeit authentisch ins Bild ein. Der gebürtige Steirer genießt unter den Kindern der Altstadt ob seiner Schokolade, Zuckerln und Vanillekipferln großes Ansehen –und er freut sich auf die Jahre, die da noch kommen.
10. MENSCHEN, DIE SICH ÜBER DUBAISCHOKOLADE AUFREGEN
1. Menschenmassen in der Stadt
8.
FIRMENWICHTELN
DubaiSchokolade McDonald’sDuftkerzen
7.
9. Technische Probleme in einer Bank
2.
GRÜNE WEIHNACHTEN
3.
5. MENSCHEN, DIE FLASCHEN FALSCH AUFS FLIESSBAND LEGEN
4.
6. Böller
ZEUG, DAS MAN EINFACH NUR DAHEIM RUMLIEGEN HAT
Viele – aber längst nicht alle – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten Weihnachtsgeld. Kollektivvertrag oder Einzelarbeitsvertrag regeln, wer Anspruch auf Sonderzahlungen hat.
Bei Fragen helfen die AK Arbeitsrechtsprofis unter 0800/22 55 22-1414 oder arbeitsrecht@ak-tirol.com.
Anspruch, Höhe und Fälligkeit von Sonderzahlungen sind im jeweiligen Kollektivvertrag (KV) oder Einzelarbeitsvertrag geregelt. Der anzuwendende KV muss in jeder Firma aufliegen! (Für den öffentlichen Dienst gelten eigene Regelungen.)
SO VIEL STEHT ZU
Meistens beträgt das Urlaubs- oder Weihnachtsgeld ein Monatsgehalt oder einen Monatslohn. Es gibt aber auch Branchen, in denen weniger gezahlt wird. Regelmäßig geleistete Überstunden und Prämien müssen nur dann enthalten sein, wenn dies im KV steht oder vereinbart ist.
Bei Teilzeitbeschäftigten allerdings müssen regelmäßige Mehrstunden beim Urlaubs-/Weihnachtsgeld berücksichtigt werden. Für Zeiten von Karenzurlaub, Präsenz- oder Zivildienst steht kein Urlaubs-/ Weihnachtsgeld zu.
WANN WIRD AUSGEZAHLT?
Das Weihnachtsgeld ist meist im November oder Dezember fällig, das Urlaubsgeld meist im Juni/Juli. Oft muss das Urlaubsgeld gemäß KV ausbezahlt werden, wenn Arbeitnehme r:innen mindestens die Hälfte ihres Urlaubs verbrauchen – es kann daher in diesen Fällen zum Beispiel auch bereits im Jänner oder eben erst im Dezember fällig sein.
Das volle Weihnachtsgeld erhalten Sie, wenn Sie während des ganzen Kalenderjahres im Betrieb beschäftigt waren. Wenn Sie kein ganzes Jahr in der Firma beschäftigt waren, wird meistens nur anteilig ausbezahlt.
ARB EITSVERHÄLTNIS GELÖST?
Was aber gilt nach einer Arbeitgeberkündigung, gerechtfertigter Entlassung oder unberechtigtem vorzeitigen Austritt: Angestellte haben bei jeder Lösungsart
zumindest Anspruch auf das aliquote Weihnachtsgeld. Ob darüber hinausgehende Ansprüche auf Sonderzahlungen bestehen, kann im jeweiligen KV nachgelesen werden. Oder Sie fragen bei den AK Arbeitsrechtsexpert:innen nach!
GUT ZU WISSEN!
Urlaubsgeld ist nicht das gleiche wie Urlaubsentgelt! Urlaubsentgelt ist jenes Entgelt, das Ihnen während Ihres Urlaubs zusteht, obwohl Sie in dieser Zeit keine Arbeit leisten.
Arbeiterkammer Tirol
Maximilianstraße 7
6020 Innsbruck
Tel.: 0800/22 55 22
tirol.arbeiterkammer.at
Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)
Für Obdachlose ist der Winter mehr als nur ungemütlich: Die Kälte kann lebensgefährlich sein. Wer jemanden bei frostigen Temperaturen auf der Straße sieht, der oder die Hilfe benötigt, kann sich bis April rund um die Uhr unter 0512/21447 an die Kältehotline der Tiroler Sozialen Dienste wenden – auch im Zweifelsfall. In lebensbedrohlichen Situationen gilt aber: Gleich 144 wählen und die Rettung rufen.
Für alle, die gern hingehen –und alle, die wissen wollen, wie lange sie diese Orte noch meiden müssen: So lange haben die Innsbrucker Weihnachtsmärkte offen.
• Christkindlmarkt Altstadt: bis 23. Dezember, täglich 11 bis 21 Uhr
• Christkindlmarkt Marktplatz: bis 23. Dezember, täglich 11 bis 21 Uhr
• Maria-Theresien-Straße: bis 6. Jänner, täglich 11 bis 21 Uhr
• Wiltener Weihnachtszauber: bis 23. Dezember, täglich 16 bis 20 Uhr
• Christkindlmarkt St. Nikolaus: bis 23. Dezember, täglich 16 bis 21 Uhr
• Christkindlmarkt Hungerburg: bis 6. Jänner, unter der Woche 13 bis 19 Uhr, Wochenenden und Feiertage 12 bis 19 Uhr, Ausnahmen: 24. Dezember: 12 bis 15 Uhr, 31. Dezember: 12 bis 17 Uhr
• Kaiserweihnacht Bergisel: bis 22. Dezember, Freitag 14 bis 20 Uhr, Samstag & Sonntag 11 bis 20 Uhr
Bis 15. Jänner sucht der Schreibwettbewerb „Bogengazette“ persönliche Texte über schöne, gute und hoffnungsvolle Erlebnisse in der Bogenmeile: Eingereicht werden können Prosa, Lyrik oder auch Bravo-Fotolovestorys im Umfang von 8.000 bis 9.000 Zeichen oder vier A4-Seiten. Zu gewinnen gibt es neben der Publikation in der beim nächsten Bogenfest präsentierten Bogengazette auch bis zu 1.000 Euro.
MEHR
Neues für die Innsbrucker Tauben: Im Zuge des vom Wildtierbeauftragten Thomas Klestil ausgearbeiteten Taubenschutzkonzeptes sollen Taubenhäuschen an verschiedenen Standorten in der Stadt aufgestellt werden – unter anderem im Rapoldipark, wo jetzt das erste dieser Häuschen für bis zu 100 Tauben errichtet wird. Dort bekommen die Tauben Futter und Platz, in Ruhe zu brüten
Innsbruck ist toll, wunschlos glücklich sind wir aber nicht: Wir haben uns deshalb ein paar Dinge überlegt, die die Stadt gut gebrauchen könnte, um sie noch ein Stück besser zu machen. Vielleicht kannst du uns ja den einen oder anderen Weihnachtswunsch erfüllen?
Danke und alles Liebe! Die 6020-Redaktion
Einen Fahrradlift nach Hötting
Einen Weihnachtsladen
Bessere CarsharingOptionen
Einen Raum, in dem man alles Mögliche ausprobieren kann –wie ein Jugendzentrum, aber für Erwachsene
Ärzt:innen, die Abtreibungen durchführen
Mehr OutdoorEvents wie das Bogenfest und Alles Gute im Zentrum der Stadt (die dann auch mal länger als bis 22 Uhr dauern dürfen …)
Wirklich coole Halloween- oder Faschingspartys
Mehr Notschlafstellen
Eine Brauerei, in der man sein eigenes Bier brauen kann
Eine französische Bäckerei Öffentliche Dachterrassen (ohne Konsumzwang)
MehrdieKonditoreien, auch am Sonntag offen haben
ESC Public Viewing
Mischtee-Packungen wie Adventkalenderdinger übers ganze Jahr
Kostenlos verfügbare Musikstudios, Proberäume und Ateliers für (junge) Künstler:innen
Mehr Grünflächen mit Sitzgelegenheiten
Gute Pastéis de Nata
Mehr Therapieplätze
Einen Rage Room
Eine Burg
Karaoke-Boxen
Straßenbahnschienen, bei denen man unmöglich mit dem Fahrrad einfädeln kann
Mehr Safe-Spaces & Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Eine Bar, in der es Bücher und Cocktails gibt
Weniger Föhn
Neue Veranstaltungslocations (hallo, Ersatz für Weekender, Hafen und Co.) und die dauerhafte Unterstützung/ Nutzbarmachung bestehender Locations (hallo, Talstation und St. Bartlmä)
Mein Job mit Sinn:
Ich sorge für eine entspannte Reise.
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HEUTE. FÜR MORGEN. FÜR UNS.
Obdachlosigkeit wird in Innsbruck zuletzt immer sichtbarer. 6020 hat sich mit Streetworker:innen, einem Sozialarbeiter und einem Obdachlosen über den Ist-Zustand, seine Gründe und die Lösungen unterhalten.
Text: Haris Kovacevic
Wenn R. erzählt, wie er schlussendlich auf der Straße gelandet ist, muss er lachen, denn eigentlich erscheint es ihm unglaublich. Auf der Suche nach einem besseren Leben hat es ihn noch in jungen Jahren aus Bulgarien in die Niederlande verschlagen, wo er Arbeit und eine Wohnung gefunden hat. Dann aber wurde es kompliziert: Die Arbeit verursachte bei ihm starken Haarausfall. Er meldete sich krank und wollte in dieser Zeit einen Onkel besuchen, den er zehn Jahre lang nicht gesehen hatte. Er verließ die Niederlande und landete über mehrere Umwege mehr oder weniger zufällig in Innsbruck. „Es war eine Verkettung von Missverständnissen und zum Teil negativ eingestellten Beamt:innen, die mich immer mehr in Bredoulle brachten“, sagt R. einige Monate nach seiner Ankunft in Innsbruck.
Ohne gute Sprachkenntnisse, ohne Handy und ohne jemanden zu kennen, blieb ihm hier zunächst nichts anderes übrig, als sich in der Nähe des Bahnhofs irgendwie zurechtzufinden. „Dann hat mir jemand vom Schusterbergweg erzählt und ich hab dann dort einen Schlafplatz bekommen“, erzählt der Bulgare.
GEFÄHRLICHES HALBWISSEN. So wie R. geht es vielen anderen auch. Streetworker Franz Wallentin vom Verein für Obdachlose ist in den Straßen von Innsbruck unterwegs, um mit obdachlosen Menschen in Kontakt zu treten und ihnen zu helfen: „Manchmal geht es nur um einen Schlafsack oder eine Isomatte, manchmal aber auch um einen Behördengang oder Hilfe bei irgendwelchen Strafen, die über sie verhängt wurden.“ Wallentin und seine drei Kolleg:innen sind auch für
„Menschen werden als Problem angesehen und einige würden sie am liebsten auf der Müllhalde entsorgen.“
Jussuf Windischer
Erstinfos und eventuelle Weitervermittlung an spezielle Einrichtungen zuständig. Der Verein betreibt neben dem Streetwork auch eine Beratungsstelle für Obdachlose, eine Teestube, eine Kleiderausgabe, mobile soziale Arbeit, Delogierungsprävention, betreutes Wohnen sowie das „Lama“, ein Beschäftigungsprojekt für alkoholkranke Menschen.
Dass in letzter Zeit Obdachlosigkeit in Innsbruck wieder sichtbarer geworden ist, wundert ihn nicht: „Diese Sichtbarkeit hat ihre Hochs und Tiefs. Mein Eindruck ist aber auch, dass diesen Herbst, im Vergleich zu den letzten Jahren, wieder mehr Leute unterwegs sind.“ Wer sich aber am Anblick obdachloser Menschen am Bahnhof und in Bahnhofsnähe störe und auf die v ielen Schlaf- und Verweilmöglichkeiten aufmerksam mache, die Obdachlosen in Innsbruck vermeintlich zur Verfügung stünden, kenne die reale Situation schlicht und ergreifend nicht.
WENIG KAPAZITÄTEN.
Denn viele Notschlafstellen gibt es in Innsbruck nicht. Jene im Schusterbergweg 73 bietet offiziell knapp 100 Personen Obdach. Eine weitere in der Richard-BergerStraße 10, die vom Roten Kreuz betrieben w ird, hat 20 Plätze. Andere Unterkünfte, wie das Alexihaus in der Dreiheiligenstraße, die Städtische Herberge in der Hunoldstraße sowie die Notschlafstelle für Drogenkonsument:innen in der Mentlgasse, sind an gewisse Auflagen gebunden bzw.
Spezialeinrichtungen. „In den Notschlafstellen gilt allgemein: First come, first serve. Wenn die Plätze voll sind, hat man quasi Pech gehabt.“ Meistens, wenn sie für eine:n Klient:in abends telefonisch noch einen Schlafplatz organisieren wollen, sind die verfügbaren Plätze bereits vergeben. Im Oktober musste die Notschlafstelle im Schusterbergweg wegen Schimmel- und Bettwanzenbefall für kurze Zeit schließen. Mittlerweile sei das Problem aber wieder behoben – wie auch R. bestätigen kann. Heiß begehrt sei die Notschlafstelle aber auch unter Obdachlosen nicht. „Mit vier oder fünf anderen in einem Zimmer mit einem Bad zu übernachten, fühlt sich ein bisschen wie Gefängnis an.“ Franz Wallentin und sein Kollege Samir Roisch wissen, dass sich manche mangels Alternativen gezwungen sehen, im Freien zu übernachten. Die Notschlafstelle kommt für sie nicht infrage – nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch aus Angst vor Diskriminierung und Gewalt.
DE R SCHÖNSTE ORT VON TIROL.
Einen netteren Platz zum Wohnen wollte Jussuf Windischer noch vor Jahren für Obdachlose schaffen. Eine Zuwendung des Stifts Wilten machte es möglich, die Vinzenzgemeinschaft zu gründen und im sogenannten Waldhüttl in Mentlberg eine Bleibe für 30 Personen einzurichten. „Es handelt sich dabei um Roma aus verschiedenen Ländern Osteuropas“, erklärt der Theologe und Sozialarbeiter, der die Seelsorge im Innsbrucker Gefängnis aufgebaut und über Jahre geleitet hat. Das Waldhüttl ist weit mehr als nur eine Schlafstelle: Die Bewohner:innen bauten ein Kulturzentrum sowie eine kleine Landwirtschaft auf. Das erfolgreiche Projekt konnte auf eine weitere Filiale übertragen werden: In der Leopoldstraße 59 in Wilten konnten weitere 15 bis 20 Roma Unterkunft finden. „Es war von vorneherein eine
Notschlafstellen
Innsbruck
Winternotschlafstelle
Rotes Kreuz
Richard-Berger-Straße 10 0676/8314 4252 oder 0676/8314 4253
Notschlafstelle TSD
Schusterbergweg 73 0660/4125 564
Sonderschlafstellen
Alexihaus
Dreiheiligenstraße 9 0512/5331-7620
Städtische Herberge
Hunoldstraße 22 0512/5331-7600
Mentlvilla – Notschlafstelle für Drogenkonsument:innen
Mentlgasse 20 0512/564 351
Ende November gilt es noch, die Behausung Poltenhof bewohnbar zu machen – keine ideale Lösung, aber eine, die die Bewohner:innen vor der Straße bewahrt.
Lösung mit Ablaufdatum“, erklärt Jussuf.
Mitte November musste das baufällige Gebäude nämlich geräumt werden – den Bewohner:innen drohte kurz vor Wintereinbruch die Obdachlosigkeit. Nur durch eine weitere Zwischenlösung konnte dies abgewendet werden. Die Bewohner:innen dürfen für etwa ein Jahr den Poltenhof beziehen: „Es ist natürlich nicht ideal, aber besser, als auf die Straße angewiesen zu sein“, meint Jussuf.
Der Sozialarbeiter ist sich bewusst, dass die ständigen, zum Teil prekären Zwischenlösungen stressig und unbefriedigend sind. Allerdings hätten sie aktuell keine Alternative: „Menschen werden als Problem angesehen und einige würden sie am liebsten auf der Müllhalde entsorgen.“ Dass es unter den Waldhüttl-Bewohner:innen viele tüchtige Leute gibt, die zum Teil schwer arbeiten, dabei oftmals ausgenutzt werden und zudem aus rassistischen Gründen keine Wohnung finden können, dringt zu v ielen Menschen erst gar nicht durch. Dass es aber gleichzeitig auch Probleme geben kann, leugnet auch hier niemand.
ZAHLEN UNKLAR.
Die Vinzenzgemeinschaft nimmt beispielsweise nur Leute auf, die keine Schwierig-
keiten mit Alkohol oder Drogen haben „und auch sonst nicht Ärger machen“, wie Jussuf erzählt. „In jeder Gemeinschaft gibt es zehn Prozent Menschen, die problematisch sind.“ Aber auch dies seien Menschen, um die man sich kümmern muss – allerdings in dafür vorgesehenen Einrichtungen, von denen es in Innsbruck und Tirol viel zu wenige gebe. Wie groß der Bedarf ist, sei schwer zu ermitteln. Dass aber die aktuell bestehenden Kapazitäten nicht ausreichen, steht außer Frage.
Eine zentrale Evidenz, um die Zahl der Obdachlosen zu erfassen, gibt es nicht.
Beim Verein für Obdachlose haben aktuell 340 Menschen eine Postversandadresse und/oder Hauptwohnsitz angemeldet.
Beim Verein DOWAS sind 300 Menschen mit Hauptwohnsitz gemeldet. Abgesehen davon gebe es viel versteckte Obdachlo -
sigkeit: „Viele kommen bei Freund:innen und Verwandten unter, werden also nicht als obdachlos wahrgenommen, obwohl auch sie von dem Problem betroffen sind“, erklärt Streetworker Samir Roisch.
EINFACH, ABER EFFIZIENT.
Abhilfe könnten einige wenige, aber effektive Maßnahmen schaffen: „Housing first“ heißt beispielsweise ein wichtiges Prinzip der Obdachlosenprävention. Es folgt der Maxime, dass der Schritt in die Obdachlosigkeit viele Probleme entweder überhaupt verursacht, und falls nicht, dann zumindest massiv verschärft: „Wenn einer psychisch labil ist, wird er auf der Straße noch schwerwiegendere Probleme bekommen“, meint Roisch. Ähnlich verhält es sich mit Drogen, Alkohol oder anderen gesundheitlichen Problemen. „Den Menschen müssen Wohnmöglichkeiten, und falls nötig, anderweitige Hilfe zur Verfügung gestellt werden.“ Nicht zuletzt folgt auf die Obdachlosigkeit soziale Isolation. „Sind die Menschen einmal in den Strudel geraten, kommen sie da schwer wieder heraus.“ Ihr gesundheitlicher Zustand verschlechtert
sich und sie sind auf Unterstützung angewiesen. Würde man nur einen Teil des aktuell in Innsbruck bestehenden Leerstands f ür „Housing first“ verwenden, könnte man viele Schicksalsschläge abwenden. Eine Aufstockung der Ressourcen für Einrichtungen, die zum Beispiel auf Frauen oder Menschen mit Suchterkrankung ausgerichtet sind, wäre ohnehin längst notwendig –da rin sind sich Streetworker:innen und Jussuf Windischer einig.
R. selbst weiß nicht, wie es bei ihm weitergehen wird. In Schwierigkeiten habe er sich zum Glück noch nie gebracht. Er verstehe aber zum Teil Leute, d ie es aus Verzweiflung doch machen: „Die Leute glauben, dass sie dann zumindest ins Gefängnis kommen oder in ihre Heimat zurückgeschickt werden. Hier sehen sie irgendwann keine Perspektive mehr. So sehr man sich bemüht, ist man ohne gute Sprachkenntnisse, ohne Handy oder Laptop oder teilweise ohne Ausbildung ganz einfach hoffnungslos verloren“, erklärt R., „das ist auf Dauer einfach kein gutes Gefühl.“
Stefanie Siedelmann, Geschäftsführerin
Noamol Re-Use Tirol, arbeitet als Expertin für Kreislaufwirtschaft an der Schnittstelle von sozialer Nachhaltigkeit und Abfallwirtschaft. Im Interview gibt sie Tipps zum richtigen Mülltrennen und Müllvermeiden.
Interview
Verena Wagner
Fotos Noamol Tirol, Alena Klinger
Frau Siedelmann, steigen die Müllberge zu Weihnachten tatsächlich an?
STEFANIE SIEDELMANN: Durch jeden Konsum entsteht Müll. Vor Weihnachten steigt der Konsum extrem an und damit auch das Müllaufkommen – laut dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe um r und 20 Prozent. Neben Verpackungsmüll sind das vor allem Essensreste und entsorgte Deko – und nach Silvester auch sehr viel Glas. Deshalb ist es so wichtig, Abfall erst gar nicht zu produzieren. Von der Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die wenig bis keinen Müll hinterlässt bzw. im Abfall einen Vermögenswert sieht, sind wir noch weit entfernt.
Wie können wir dabei mithelfen? Man sollte vor der K aufentscheidung schon überlegen, was möchte ich überhaupt schenken und was braucht die Person eigentlich? Meist sind es nicht die großen
Konsumgüter, mit denen man anderen Freude bereitet. Wie wäre es mit Zeit statt Zeug, etwa mit einem gemeinsamen Abendessen oder einem Theaterbesuch? Das Wichtigste ist, ein Bewusstsein zu entwickeln und nichts zu kaufen, was die andere Person sofort wieder wegwirft.
Wie sieht es mit Geschenkpapier und Schmuckbändern aus?
Handelt es sich bei dem Geschenkpapier um reines Papier, kann es ins Altpapier. Ist es aber mit Folie oder Lack beschichtet, muss es in den Restmüll, genauso wie Plastikbänder. Dabei handelt es sich z war um Plastik, aber in den gelben Sack oder die gelbe Tonne gehören nur Verpackungen. Ich packe meine Geschenke gern in Zeitungspapier oder alte Kalenderblätter. Auch Geschirrhandtücher eignen sich unglaublich gut für eine besondere Verpackung. Und es gibt schöne Stoffsäckchen zu kaufen, die Geschenkpapier nachhaltig ersetzen.
Was landet sonst noch so auf dem Recyclinghof nach der Bescherung?
Dort landen eher größere Gegenstände. Kleinere, gut erhaltene und sogar neue, nie getragene Sachen häufen sich in unseren Partnerbetrieben WAMS und Ho&Ruck. Dort ist über die Feiertage extrem viel los. Einerseits wird viel Ware abgegeben – vermutlich, um Platz für Neues zu schaffen –,
andererseits wird viel gekauft. Besonders auffällig ist, dass sehr viel Weihnachtsdeko kurz vor, aber auch nach Weihnachten abgegeben wird.
Was gibt es in Innsbruck für Möglichkeiten, Dinge vor dem Müll zu retten?
Damit weniger Brauchbares auf dem Müll landet, bieten wir die Noamol-Box an. Das sind Kisten, in die gepackt werden kann, was noch gut erhalten ist – außer Kleidung. Am Recyclinghof gibt es außerdem eine Re-use-Ecke für alles, was in die Boxen nicht reinpasst, etwa Spielzeug, Sportgeräte, Möbel. In Steinach am Brenner haben wir in Kooperation mit der Lebenshilfe einen Re-useShop, der gebrauchte Produkte anbietet. Ansonsten kann Ware auch direkt bei WAMS, Ho&Ruck, dem Leihladen, Kostnixladen etc. abgegeben werden. Richtig gut laufen in Innsbruck Tausch-Events und Kleiderflohmärkte wie „Die fesche Katz“ in der Bale.
Was kann ich tun, um weniger Müll zu produzieren?
Vor allem schon vor dem Kauf überlegen: Brauche ich das wirklich? Gibt es Alternativen? Auch was die Verpackung betrifft? Ist das Produkt durch hohe Qualität besonders langlebig? Benütze ich das ständig oder brauche ich das nur einmal im Jahr? Dann könnte ich es mir zum Beispiel auch im Leihladen oder von Freund:innen/Nachbar:innen ausleihen.
Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und Abfall weitestgehend zu vermeiden bzw. in gewinnbringende Ressourcen zu verwandeln. In einem geschlossenen Kreislauf bleiben Materialien und Produkte möglichst lange in der Nutzung und Wiederverwendung. Nach Schätzungen der UN könnten durch eine vollständige Umstellung auf Kreislaufwirtschaft bis 2050 gut 28 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs eingespart werden.
Ab Jänner 2025 tritt in Österreich eine Pfandverordnung für Plastikflaschen in Kraft. Wenn ich in Zukunft Pfandartikel kaufe, helfe ich dann mit, weniger Plastikmüll zu generieren? Mit der Pfandverordnung für Plastikflaschen will Österreich die EU-Ziele im Plastikrecycling erreichen. Die Menge an Plastikmüll bleibt die gleiche, nur das Entsorgungssystem ändert sich. Die Idee dahinter ist, Plastik sortenreiner zu trennen. PET-Flaschen haben alle dieselbe Qualität und können so besser recycelt werden. Wa s man verstehen muss, ist, dass der Großteil vom Plastik (71 Prozent) wie Restmüll verbrannt wird. Durch die Energieerzeugung – zu Strom oder Wärmegewinnung –entsteht wiederum CO2. Da sollten wir darauf achten, dass wir weniger von diesem Müll produzieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
Ein nachhaltiger und leistbarer Stadtteil wird zum Wegbereiter für die afrikanische Millionenstadt Kigali und zeigt, wie moderne Städte auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren können.
Text Leonie Werus
Die 1,2-MillionenEinwohner:innen-Stadt Kigali im Zentrum Ostafrikas ist die Hauptstadt Ruandas und wird oft als eine der saubersten und am besten organisierten Städte Afrikas bezeichnet – seit 2008 sind Plastiktüten dort verboten. Ruandische Städte gelten allgemein als sehr fortschrittlich, etwa im Bereich der Gesundheitsversorgung oder der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern.
In einem kleinen ostafrikanischen Dorf namens Bugesera lebt ein elfjähriges Mädchen namens Keza. Sie liebt die weiten Felder und die frische Luft – doch eines Tages zerstört eine extreme Dürre die Ernten und die Lebensgrundlage ihrer Familie, die daraufhin ihr Dorf verlassen und nach Kigali ziehen muss. Die ruandische Hauptstadt ist laut, voller Verkehr und verschmutzter Luft. Eines Tages wird ihr neues Viertel nach einem heftigen Regen komplett überflutet, doch Keza und ihre Freund:innen lassen sich nicht entmutigen und beschließen, die beschädigten Häuser mit natürlichen Materialien wieder aufzubauen. Ihre Initiative erregt die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters
Nachhaltig und lebenswert: So soll die „Green City Kigali“ aussehen, wenn sie fertiggestellt ist.
von Kigali, der ebenfalls nach Lösungen sucht, um die Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Er beginnt, nachhaltige Häuser zu bauen, und eine grüne Stadt erwacht zum Leben.
MANGELWARE WOHNRAUM. Zugegeben: Die Geschichte von Keza ist frei erfunden und stammt aus einem Kinderbuch, das junge Menschen in Afrika über den Klimawandel und nachhaltige Stadtentwicklung aufklären soll. Die Hintergründe und Probleme hingegen sind sehr real: Ruanda ist das am dichtesten besiedelte Land Afrikas und stärker von der Erderwärmung betroffen als der globale Durchschnitt. Durch sinkende landwirtschaftliche
Kigali erstreckt sich über zahlreiche Hügel, Täler und Bergrücken. Das Klima ist tropisch mi t Durchschnittstemperaturen zwischen 16 und 28 Grad Celsius, die im Laufe des Jahres kaum schwanken.
Erträge verstärkt sich der Trend zur Urbanisierung, die Städte wachsen oft ungeplant und verzeichnen im Schnitt einen Bevölkerungszuwachs von 40.000 Menschen pro Tag. Viele von ihnen kämpfen mit der Wohnungsnot, der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist eine der drängendsten Herausforderungen der Region.
WEGWE ISENDES
PILOTPROJEKT.
Gefragt sind umweltgerechte Lösungen, die den Weg für nachhaltige Stadtentwicklung in Ostafrika ebnen – und genau hier setzt ein Projekt an, das in Kigali gerade Gestalt annimmt: Die „Green City Kigali“ soll als klimafreundliches, ressourcenschonendes Viertel Wohnraum für rund 150.000 Menschen schaffen, indem sie soziale Inklusion, Energieeffizienz und grüne Mobilität vereint. Das neue Quartier entsteht auf einem rund 600 Hektar großen Areal mitten in der Hauptstadt nach einem Konzept des ruandischen Umwelt- und Klimafonds und wurde von
der Republik Deutschland mit 30 Millionen Euro unterstützt. Damit der bereitgestellte Wohnraum auch für niedrige Einkommensgruppen erschwinglich wird, hat die Stadt ein flexibles Finanzierungssystem mit verschiedenen Miet- und Kaufoptionen entwickelt. Heuer starteten die Bauarbeiten, in rund fünf Jahren sollen die ersten Bewohner:innen einziehen.
LEBENSQUALITÄT IM FOKUS. Von Solarpaneelen auf den Dächern bis hin zur Sammlung und Wiederverwendung von Regenwasser – vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen, ist das Gebot der Stunde. Ein ausgeklügeltes Entwässerungssystem reduziert die Gefahr der immer häufiger werdenden Überflutungen, zum Konzept der grünen Modellstadt gehören weiters die Errichtung eines eigenen Trinkwasserreservoirs und einer Stadtteilkläranlage. Innovative Landschaftsbaumaßnahmen wie ausgewiesene Grünflächen ermöglichen Hitze- und Klimavorsorge sowie Biodiversitätsschutz. Ein durch-
dachtes Netzwerk aus Rad- und Fußwegen und gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel reduzieren den Individualverkehr und erleichtern den Zugang zur Innenstadt von Kigali. Schließlich ist das Stadtviertel nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern setzt mit bis zu 16.000 neuen Arbeitsplätzen auch wirtschaftliche Impulse.
Wenn alles nach Plan läuft, wird das neue Quartier die erste Green City Afrikas und bis 2050 emissionsfrei. Keza jedenfalls reist am Ende der Geschichte als Botschafterin der „Green City Kigali“ durch ganz Ruanda und inspiriert junge Menschen, für eine lebenswerte Umwelt zu kämpfen – und auch in der Realität scheint Ruanda auf dem besten Weg zu einem Happy End zu sein.
DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES V V T ERMÖGLICHT.
Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.
THOMAS KRUG KÄMPFT UM DEN
Kunst und Kultur brauchen Platz. Der ist in Innsbruck knapp – und wird immer knapper. Institutionen wie Hafen oder Weekender sind geschlossen, Ersatz gibt es keinen. Dabei ließe sich bestehender Leerstand bestens nutzen, wie das tragische Beispiel der Talstation zeigt. Einen Lichtblick hingegen gibt es in Vill.
TEXT
MARKUS WECHNER
S„Wir wollen Klarheit. Wird es was oder wird es nichts?“
THOMAS KRUG, Geschäftsführer Verein Junge Talstation
eit 2022 hat der Verein „Junge Talstation“ keine Räumlichkeiten mehr. Die ehemalige Hungerburgbahn-Talstation wurde seit 2014 als Kulturstandort genutzt, ist nun aber sanierungsbedürftig. Das Gebäude der Innsbrucker Nordkettenbahn GmbH entspricht nicht mehr den feuer- und baupolizeilichen Anforderungen. Thomas Krug, Geschäftsführer der „Jungen Talstation“ ist sich aber sicher: „Man könnte mit relativ wenig Geld wieder aufsperren.“ 2022 beauftragte der Verein ein Architekturbüro mit einer Kostenschätzung, die mit 550.000 Euro veranschlagt und der Stadt vorgelegt wurde. Ein Jahr später machte die IIG (Innsbrucker Immobiliengesellschaft) auf Wunsch der Stadt eine neue Schätzung und kam dabei auf über eine Million Euro. So umfangreich müssten die Sanierungsmaßnahmen für eine erneute Öffnung der Talstation gar nicht sein, wenn es nach Thomas Krug geht.Er fordert von der Statregierung schon längst den Ankauf und die Sanierung des Gebäudes, aber nach Jahren des Wartens
vor allem eines: „Wir wollen Klarheit. Wird es was oder wird es nichts?“
G IBT ES EINE ZUKUNFT?
Im „Zukunftsvertrag Innsbruck 2024 bis 2030“ der aktuellen Stadtregierung ist jedenfalls wortwörtlich zu lesen: „Wir wollen die ehemalige Talstation der Hungerburgbahn für die Junge Talstation ankaufen und sanieren und die Trassenführung der alten Bahn so entwickeln, dass sie einen Mehrwert für die Bevölkerung darstellt.“ Aus dem Büro von Bürgermeister Johannes Anzengruber ist aber zu hören, dass der Ankauf der Talstation im Moment nicht möglich scheint. Dort geht man vo Sanierungskosten von rund 1,3 Mio. Euro und einem Kaufpreis von 450.000 Euro aus. Zudem seien „die Kosten des Erwerbs, der Sanierung und der Erhaltung nicht realistisch abschätzbar, weil mit dem Erwerb auch die Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Brücke und Trasse verbunden ist“. Hier halten die Innsbrucker Oppositionsparteien Das Neue Innsbruck, die Alternative Liste
SEIT 2022 LEER.
„Wenn der Raum in Innsbruck schon knapp ist, muss man schauen, wie man mit dem Platz am besten umgeht.“
THOMAS KRUG
und die Liste Fritz dagegen und fordern geschlossen von der Stadtregierung den Ankauf und die Sanierung der Talstation.
PETITION UND KUNDGEBUNG.
„Es geht darum, dass junge Leute hier etwas produzieren und schaffen können“, erklärt Thomas Krug. Die bisherige Nutzung machten zu zwei Dritteln kreatives Schaffen und zu einem Drittel Veranstaltungen aus, weshalb der Verein weiterhin auf die auf diese Nutzung ausgelegte Talstation beharrt. Kürzlich wurde anlässlich des zehnjährigen Jubiläums eine Petition „zum Erhalt der Talstation“ gestartet und ein Kurzfilm zum Thema Leerstand veröffentlicht. „Wir wollen auch mit weiteren Aktionen auf die Petition aufmerksam machen“, so Krug. Am 14. Dezember sei etwa eine Kundgebung bei der Talstation geplant. Generell ist sich Krug sicher, dass es zu wenige Orte für Vereine gibien, die Kultur machen: „Wenn der Raum in Innsbruck schon knapp ist, muss man schauen, wie man mit dem Platz am besten umgeht.“
LICHTBLICK IN VILL.
Eine neue Kulturplattform mit dem Namen Pembau ist hingegen am Grundstück des abgebrannten Pembaurhofs in Vill im Entstehen. Dahinter steht der Verein „Frühschicht – Verein für kulturelle Vereinigung“ mit der Vorsitzenden Ina Heitmann, der dort Leerstand sinnvoll nutzen und Bildungsangebote, Workshops und einen inklusiven Rückzugsort anbieten will. Ein Ankauf des Grundstücks sowie ein Abriss und Neubau des Hauses sien angedacht, mit dem Eigentümer befinde man sich in gutem Kontakt. Aktuell wird dort unter anderem eine Wiese mit einem Permakultur-Garten mit Kräuterspirale, Beeten und einem Teich bespielt. Den Standort bezeichnet Vereinsmitglied Merlin Griguta als optimal, da es eine Busanbindung und keine direkten Anrainer:innen gibt. Schon im nächsten Jahr wolle man mit öffentlichen FreilandVeranstaltungen starten. Generell solle künftig mit dem Pembau eine Plattform für verschiedenste Akteur:innen geboten werden, wie Vorstandsmitglied Bastian Gashi erklärt: „Wir sind offen, suchen Vereine, Gruppierungen, Einzelmenschen, die sich mit Konzepten hier bewerben können.“
Raum für Kunst und Kultur wird also benötigt und auch von vielen gefordert, dennoch bleibt immer weniger davon übrig. Wie sich dieses Spannungsfeld entwickelt, wird die Zukunft zeigen.
So kommt das 6020 Stadtmagazin unter die Leute
600 Lokale/ Shops
200 IVBHaltestellen
Postversand (1.250 Ärzte, 1.200 Unter nehmen & Abos etc.)
ODER UNTER:
400 SelbstbedienungsTaschen
30 Großabnehmer
(Unis, Kaufhäuser, Studenten heime, Schulen etc.)
Drei Seiten Mobilität
Am 15. Dezember 2024 tritt europaweit der neue Fahrplan in Kraft. Auch bei den IVB kommt es zu Änderungen. Hier gibt es die Details.
Die Linie F bekommt mit 15.12.2024 eine Frühanbindung ab 04:32 Uhr vom Hauptbahnhof zum Flughafen. Die Linien 1 und 6 werden durch den Abschluss der Bauarbeiten wieder bis zur Haltestelle Mühlauer Brücke unterwegs sein. Auch die Baustelle Mühlau wurde abgeschlossen, die Linie A wechselt daher ebenfalls in den Normalbetrieb.
Zur besseren Orientierung werden einige Haltestellennamen angepasst: Die Haltestelle „Löwenhaus/ORF“ heißt künftig vereinfacht „ORF Tirol“, die „Igler Straße Kraftwerk“ wird in „Kraftwerk Untere Sill“ umbenannt, die Haltestelle „Technikerhaus“ in „ArthurHaidlPromenade“, „Schrottstraße/Novapark“ in „AloisSchrottStraße“ und die „JosefKerschbaumerStraße“
heißt nun „AloisLuggerPlatz“. Zum Fahrplanwechsel kommt es auch auf allen Linien zu Fahrplananpassungen. Alle Fahrpläne gibt es im IVBKundInnencenter, Stainerstraße 2, oder online unter www.ivb.at
Deine Wege. Deine App.
Die neue App „wegfinder“ bündelt unterschiedlichste Mobilitäts angebote wie Bus, Tram, Bike und ermöglicht die Routenfindung und Buchung in einem. Jetzt downloaden unter wegfinder.at und bis 31.12.2024 mit dem Code „IVB2024“ Guthaben im Wert von € 5, nutzen.
In der Weihnachtszeit haben die IVB viele Aktionen geplant. Neben der Weihnachtsgarderobe und Christkindlbahn bringt die Post 2024 wieder GratisTickets.
Auch heuer verschicken die IVB ihre traditionellen Weihnachtsgrüße an alle Haushalte in der Stadt und mit ihnen vier GratisTickets für alle Linien in der Kernzone Innsbruck. Mit dieser Aktion wollen sich die IVB bei ihren Fahrgästen für die Treue bedanken.
Als Zwischenlager für Geschenke kann der IVBWeihnachtsbus genutzt werden, der an allen Adventsamstagen von 09:00 bis 17:00 Uhr in der MariaTheresienStraße stehen wird. Einkäufe können im Bus geparkt werden, während man seine restlichen Erledigungen macht.
Im Einsatz für nostalgische Weihnachtsstimmung ist alle Jahre wieder auch die Christkindlbahn. Stimmungsvoll dekoriert, lädt sie von 29.11. bis 21.12.2024, jeweils am Freitag und Samstag zwischen 15:00 und 18:30 Uhr, zu einer ganz besonderen, kostenlosen Fahrt durch die vorweihnachtliche Stadt ein. Die IVB wünschen frohe Weihnachten und ein mobiles neues Jahr!
Am 31. Dezember fällt der Startschuss zum 22. IKB Silvesterlauf, der wieder als GreenEvent Tirol zertifiziert ist.
Für gewohnt sportliche Stimmung sorgt der Silvesterlauf, der heuer zum 22. Mal als Teil des Bergsilvesters über die Bühne geht. Die Veranstaltung wird von „Innsbruck läuft“ als GreenEvent Tirol durchgeführt – also mit einem nachhaltigen, umweltschonenden Konzept.
Los geht’s um 16:15 Uhr mit dem Kinderlauf (1,7 km), der Hauptlauf (5 km) startet um 17:00 Uhr. Treffpunkt für beide: Rennweg 2, NiUnaMenosPlatz. Freie Hin und Rückfahrt zum IKB Silvesterlauf mit dem VVTEventticket. Anmeldungen unter www.innsbrucklaeuft.com
In der Nacht von 31.12.2024 auf den 01.01.2025 zwischen 20:00 und 05:00 Uhr ist der öffentliche Nahverkehr in ganz Tirol inklusive IVB gratis. Zusätzlich werden alle NightlinerLinien in Innsbruck verstärkt unterwegs sein. Infos unter: www.ivb.at
Zum bereits 73. Mal misst sich die SkisprungElite am Bergisel. Die IVB verlosen 2 x 2 Tickets für das EventHighlight.
Am 3. und 4. Jänner 2025 steht wieder das Skispringen am Bergisel auf dem Programm. Vor der spektakulären Kulisse der Stadt und Tausenden begeisterten Fans kämpfen die TopAthleten um den Sieg. Am 03.01.2025 geht es los mit Training und Qualifikation ab 10:45 Uhr, der Wettkampf startet am 04.01.2025 um 13:30 Uhr. Tickets gibt’s unter www.skiaustria.at.
Die IVB bieten an beiden Tagen jeweils 90 Minuten vor und nach dem Springen ein Shuttle von und zum Hauptbahnhof an. Die Eintrittskarte gilt außerdem am Wettkampftag vor und nach der Veranstaltung als ÖffiTicket im Nahverkehr in Tirol inkl. Kernzone Innsbruck.
Gewinnspiel
Die IVB verlosen 2 x 2 Tickets für das Bergiselspringen. Um teilzunehmen, einfach das Stichwort „Bergisel“ bis 20.12.2024 an verlosung@ivb.at schicken und mit etwas Glück gewinnen.
Mit der Kampagne „Free your Journey“ will Salewa dazu inspirieren, Wintersport nachhaltiger zu gestalten.
Der Winter verändert sich und mit ihm der Wintersport. Salewa reagiert auf diesen Wandel mit der „Free your Journey“Kampagne und will Menschen inspirieren, neue Wege für ihre nächste Freeride oder SkiTour zu gehen und mit den Öffis, zu Fuß oder mit dem EBike anzureisen.
Von Innsbruck bieten sich für TiefschneeFans übrigens unterschiedliche Ziele an, die einfach mit den Öffis erreichbar sind, wie die vier FreerideHotspots: Nordkette, Kühtai, Axamer Lizum oder der Stubaier Gletscher. Mit den IVB fahren Wintersportfans in Skiausrüstung innerhalb Innsbrucks gratis zu den Talstationen von Nordkette und Patscherkofel.
Gewinnspiel
Schon bereit für die nächste Tour mit den Öffis? Für die Extramotivation verlosen Salewa und Innsbruck Tourismus zehn Pakete mit jeweils einem Komplettoutfit der Salewa „Sella Free“Sk iTo uringKollektion im Wert von € 950,– sowie einem Ski plus City Stubai Innsbruck Pass – all in one.
Verschenken Sie unvergessliche Momente!
20.Februar bis 02. März 2025
CONGRESS INNSBRUCK
TICKETS: INNSBRUCK.DANCE
6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.
Schon länger angekündigt, ist es nun endlich so weit: Am 16. Dezember feiert der Zushi-Market im Untergeschoß des KHT Eröffnung. DER ASIANACHZÜGLER
Wer in der Innenstadt eine zuverlässige, frische Pizza in hippem Ambiente bekommen will, findet in der kleinen Gasse zwischen Maria-Theresien-Straße und Landhausplatz, was er gesucht hat. Das Crocodiles liefert seit Jahren ordentlich
ab und will Anfang bis Mitte Dezember auch eine PastaFiliale eröffnen. Da, wo bis vor Kurzem der Breakfastclub in der Maria-TheresienStraße eine kleine, etwas überflüssige Außenstelle betrieben hat, zieht Pasta Crocodiles ein und bietet zuverlässige, frische Pasta an.
Seit Anfang November schüttelt Innsbruck das ZimtschneckenFieber. Tomaselli hat offenbar einen Nerv getroffen und freut sich über die langen Schlangen, die das nordische Gebäck im Winter am Baggersee verursacht. Wer aber in die Hauptfiliale in der Maria-Theresien-Straße blickt, resigniert ganz kurz angesichts der L ebkuchenWüste , die ihm dort dargeboten wird.
Es ist so: Dieses Jahr verpachtet Tomaselli seine Hauptfiliale während des Winters noch an L ebkuchen Schmidt. Das soll sich aber ob des Zimtschnecken-Erfolgs ändern. Die Schlange, die jetzt gefühlt einmal um den Baggersee herumgeht, soll bereits ab nächstem Sommer die Innenstadt in zwei Hälften teilen.
NUR AM FREITAG 6.12. & SAMSTAG 7.12. VON 10-18 UHR
Tefal COOK EAT Topf- & Pfannen-Set 4-teilig
Neuners Tee Blutorange
20-Beutel-Packung, versch. Sorten, € 0.05/Beutel Alpenherz Rum 500 ml, € 10.00/l
Weihnachtszeit ist Kiachlzeit: Wir waren auf den Innsbrucker
Christkindlmärkten unterwegs und haben das ultimative Tiroler
Preiselbeermarmelade:
Die Altstadt-Kiachl machen satt und schmecken wie zu Hause bei Oma, der dichte, schwere Teig ist aber nicht jedermanns Sache. Das Kraut gefiel mit einer sehr natürlichen, frischen Note, die es zum eher deftigen Kiachl auch braucht. Die Preiselbeermarmelade schmeckte wie erwartbar süß-säuerlich.
Preiselbeermarmelade:
Sauerkraut: Kiachl:
Die vom Durchmesser her kleinsten, dafür aber dicksten Kiachl im Test waren ein wenig fettig, schmeckten aber trotzdem sehr gut – besonders in der herzhaften Variante: Hier ist das Kraut sämig und mit Geselchtem verfeinert, was eine besonders würzige Note gibt. Beide Varianten wurden mit der idealen Menge an Belag serviert.
Preis: 5,40 €
Preiselbeermarmelade:
Sauerkraut:
Kiachl:
Die Marktplatz-Kiachl kommen sehr fluffig daher, was schmeckt, aber nicht unbedingt satt macht –trotz des sehr sämigen, deftigen Krauts, das auch durch seine Wacholder-Note überzeugte. Die Marmelade war angenehm süß-säuerlich, das Verhältnis Teig zu Belag passte bei beiden Varianten.
Preis: 5,80 €
Preiselbeermarmelade:
Sauerkraut:
Kiachl:
Am Wiltener Platzl sind die Kiachl fluffig, haben aber trotzdem Substanz und machen satt. Das Kraut ist naturbelassen und wird in einer guten Portion serviert, auch die Preiselbeermarmelade schmeckte und kam in der richtigen Menge. Wem die Klassiker zu fad sind, findet hier übrigens eine Vielzahl von Variationen – unter anderem auch eine mit Pistaziencreme.
Preis: 4,50 €
Preiselbeermarmelade:
Sauerkraut:
Kiachl:
Im Gegensatz zu den anderen getesteten Kiachln fielen diese beiden hauptsächlich durch ihre Durchschnittlichkeit auf: Weder Teig noch Sauerkraut oder Marmelade blieben in Erinnerung. Das Kraut war sämig und etwas zu großzügig portioniert, hätte aber würziger sein können. Die Marmelade schmeckte erwartbar süß-säuerlich, aber das Verhältnis stimmte.
Es muss nicht immer Fleisch sein, meint MundArt, karamellisiert Karotten und Kastanien im Backrohr, verpasst ihnen ein weihnachtliches Gewürzkleid und serviert sie auf Couscous.
von Flo Seidl
Zutaten:
Für die Gemüsesuppe:
• 2–3 Karotten
• ½ Sellerieknolle
• 1 Stück Lauch
• Petersilie
• 1 Zwiebel
Für das Couscousgericht:
• 200 ml Gemüsesuppe
• 200 g Couscous
• 150 g Kastanien
• ½ kg Karotten
• 1 TL Zimt
• 4–6 Kardamomkapseln
• 2 Sternanis
• Pfeffer
• Salz
• 1 Zitrone
• Olivenöl
Zubereitung:
Gemüsesuppe aufsetzen und 1,5 Stunden köcheln lassen. Kastanien in der Schale für etwa 20 Minuten kochen, bis sie weich sind, dann vorsichtig mit einem Messer schälen. Karotten schälen und in Streifen schneiden. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Karotten auf einem mit Backpapier belegten Blech auslegen, mit Zimt, Kardamomkapseln, Sternanis, Pfeffer, Salz würzen und mit Olivenöl beträufeln. Kastanien in Stücke schneiden und drüberstreuen. Für 10 bis 15 Minuten in den Ofen geben. In der Zwischenzeit Couscous in einen Topf geben, die heiße Gemüsesuppe darüber gießen, Deckel drauf und ziehen lassen. Couscous mit einer Gabel vorsichtig auflockern, auf einem Teller anrichten und die Ofenkarotten drübergeben. Mit Pfeffer, Salz, Zitrone, etwas Olivenöl und frisch gehackter Petersilie anrichten.
ist ein aromatisches Gewürz, das aus den sternförmigen Fruchtkapseln des Baums Illicium verum gewonnen wird. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, zeichnet sich Sternanis durch seinen intensiven, leicht süßlichen Geschmack mit einem Hauch von Lakritz aus. Er ist ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Fünf-GewürzeMischung und findet in vielen Küchen weltweit Verwendung, sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten.
Besonders in der Winterund Weihnachtszeit verleiht Sternanis Glühwein, Gebäck oder Kompott eine festliche Note. Neben seinem kulinarischen Einsatz wird ihm auch eine beruhigende und verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
6020 und SPAR verlosen
EINE SPARGUTSCHEINKARTE
IM WERT VON 50 EURO
Kennwort „MundArt“ und Zustelladresse
Einsendeschluss: 31. Dezember 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse
Brunecker Straße 1 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at
12. Dezember
20 Uhr
Balconystories im Stromboli
Im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt spielt die Band Balconystories ihr vorerst letztes Konzert. Der Abend wird zusammen mit den Vereinen „Frauen aus allen Ländern“, „Frauen gegen VerGEWALTigung“ und „Mannsbilder“ gestaltet.
Musik
Pigeon Fest in der p.m.k
Fans von Punkrock können sich wieder auf zwei Tage Festivalspaß mit internationalen Bands wie The Atoms, Jagger Holly, The Pigeon Boys, The Priceduifkes, Teenage Bubblegums und Neon Bone freuen.
Kunst
Kunstankäufe der Stadt Innsbruck in der Galerie Plattform 6020
Die Stadt Innsbruck hat auch heuer wieder Werke verschiedener Künstler:innen angekauft, die sie hier gesammelt zeigt. Dabei sind unter anderem Werke von Maximilian Bernhard, HNRX, Annja Krautgasser, Patrick Roman Scherer, Alois Schild, Christiane Spatt, Esther Strauß, Martin Walde und Janine Weger.
Identität und Authentizität
„Back and Forth“ in der Alten Feuerwehrhalle in Seefeld
Die Winterausstellung von KiS zeigt Fotografien, Bronzen und Bilder der US-amerikanischen Künstlerin Sherrie Levine aus den Jahren 1988 bis 2008. Sie hat in den 1980ern unter anderem begonnen, die Werke männlicher Künstler wie Yves Klein, aber auch die Natur – zum Beispiel in Form von Skeletten – zu reproduzieren und verfälschen.
Ausstellung bis 31. August
Radio an!
„Unsichtbare Wellen: 100 Jahre Rundfunk“ im Zeughaus
Im Oktober feierte das Radio 100. Geburtstag in Österreich. Aus diesem Anlass beleuchten die Tiroler Landesmuseen im Zeughaus die Geschichte, Technik und kulturgeschichtliche Relevanz des Radios.
Ein Jahr LESEGLÜCKlang garantiert!
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Tanz
18. Dezember
19.30 Uhr
Tragischer Klassiker
„Romeo & Julia“ im Tiroler Landestheater
Das Tiroler Landestheater bringt aktuell das wohl bekannteste – und tragischste –Liebespaar der Literatur aufs Tanzparkett. Shakespeares Tragödie wird dabei zur vom Symphonieorchester gespielten Musik von Sergej S. Prokofjew zum Leben erweckt.
Musik 13. Dezember
20 Uhr
SALÒ in der Bäckerei
Der Wiener Musiker hat gerade sein neues Album „Problemzone Mensch“ veröffentlicht, das dieses Thema von innen (mentale Gesundheit, Herzschmerz) und außen (Körperbild, Diet Culture) behandelt und dabei gewohnt frech, originell und punkig ist. Damit geht’s jetzt auch direkt auf Tour.
HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS
ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT
07.12.24
OLYMPIAHALLE
Die Fäaschtbänkler erobern die Bühnen und Herzen der Menschen im Sturm. Die Band, die für ihre mitreißenden Auftritte und ihre einzigartige Mischung aus modernen Beats, traditioneller Blasmusik und humorvollen Texten bekannt ist, verspricht ein unvergessliches Musikerlebnis und randvolle, explodierende Tanzflächen.
OLYMPIAHALLE
Mit der neuen Produktion NO LIMITS knüpft HOLIDAY ON ICE nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre an und feiert erneut ein spektakuläres Showerlebnis. Die weltbesten Eiskunstläufer:innen entfesseln auf und über der Bühne eine wahre Symphonie der Bewegung und ziehen das Publikum mit ihrer Präzision und Leichtigkeit in ihren Bann.
Kunst
7. bis 8. Dezember
Kunst & Designmarkt in der Bäckerei
Mehr als 40 Stände bieten in der Bäckerei die Gelegenheit, sich in gemütlichem Ambiente mit kreativen und handgefertigten Geschenken für die Weihnachtstage einzudecken. Dazu gibt es Musik und Verpflegung.
09.03.25 FAB FOX
OLYMPIAHALLE
Österreichs größte Zaubershow. Ein junger Niederösterreicher wandelt auf den Spuren von Harry Houdini und David Copperfield. Mit erst 23 Jahren hat Fabian Blochberger alias FAB FOX das geschafft, wovon viele träumen: Eine eigene fulminante Zaubershow, die sich mit den großen Vorbildern in Las Vegas messen kann.
ALLE EVENTS
Musik
6. Dezember
20.30 Uhr
Ankathie Koi im Treibhaus
Die in Wien beheimatete Künstlerin ist ein gern gesehener Gast in der Stadt: Kurz vor Jahresende gastiert sie im Rahmen ihrer „Tanz dich rein!“-Tour nach ihrem Auftritt beim Bogenfest noch mal mit ihrem extravaganten Retropop in Innsbruck.
Gut beraten. Die Immobilien- und Vorsorgewoche der Tiroler Notariate vom 2. bis 6. Dezember bietet Ihnen eine kostenfreie Rechtsberatung und die Chance, sich umfassend zu informieren. Notar:innen helfen Ihnen dabei, Ihre persönlichen Lebensentscheidungen auf ein sicheres Fundament zu stellen.
Nutzen Sie die Gelegenheit:
• Kostenlose erweiterte Rechtsberatung
• Gratis Grundbuchauszug
• Beratung zu Kaufverträgen und immobilienrechtlichen Fragen, Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
ihr-notariat.at
2. bis 6.12. Beratungswoche Tirol
Kunst
„Hevea Act 6: An Elastic Continuum“ im Kunstpavillon
In ihrer Ausstellung zeichnet die Künstlerin Bethan Hughes die Geschichte des Taraxacum Koksaghyz (auch Kasachischer oder Russischer Löwenzahn) aus dem Tian-Shan-Gebirge in Kasachstan nach, um damit die unentwirrbaren Verbindungen zwischen Menschen, Pflanzen, Politik und Macht sichtbar zu machen.
16. Dezember
20 Uhr
Blutiges Fest
Slash X-Mas x Diametrale in der p.m.k
Das Wiener SLASH Filmfestival gastiert zum dritten Mal in Innsbruck und bringt Weihnachtsgefühle der anderen Art mit: Gezeigt wird der als Mutter aller Weihnachtsslasher bekannte Film „Black Christmas“ von Bob Clarks, der heuer sein 50-Jahr-Jubiläum feiert. Literatur 3. Dezember
19 Uhr
Sprache und Boden
Reinhard Kaiser-Mühlecker und Barbara Aschenwald im Dialog im Literaturhaus am Inn
Reinhard Kaiser-Mühlecker thematisiert in seinem aktuellen Roman „Brennende Felder“ familiäre Bande und strukturelle Probleme von Ländlichkeit und Landwirtschaft. Im Literaturhaus spricht er mit der Autorin
Barbara Aschenwald unter anderem über das Buch, den Boden, auf dem wir stehen, und das, was wir essen.
Musical
22. Dezember
15 Uhr
Märchenhaft
„Schneekönigin – Das Musical“ im Congress
Das Theater Liberi bringt Hans Christian Andersens Märchen der Schneekönigin als Musical für die ganze Familie auf die Bühne: Das Mädchen Gerda will ihren besten Freund Kay, der von der Schneekönigin entführt wurde, retten und landet dabei in einer Welt voller Magie und Abenteuer.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
WOHNUNG –RUNDUM SICHER MIT DEINEM CLUB!
Mit dem Raiffeisen Club genießt du viele Freiheiten, wie z. B. ein Gratis-Konto bis zum 24. Lebensjahr und zahlreiche Ermäßigungen, die deine Geldbörse entlasten. Auch beim Thema Wohnen bist du im Raiffeisen Club bestens abgesichert. Wer in seine erste eigene Wohnung zieht, sollte gut darauf achten. Denn Schäden oder Einbrüche sind, wenn es ums eigene Geld geht, besonders ärgerlich. Mit Raiffeisen kannst du dir diese Sorgen sparen und deine Sachen ganz einfach und günstig versichern.
Das Jugend-Start-Package bietet dir als Raiffeisen Club-Mitglied gleich 3-fachen Schutz in einem Paket:
• Pr ivathaftpflichtversicherung: Schutz bei Schäden, die gegenüber Dritten verursacht werden
Theater 8., 15. & 19. Dezember, 5. & 12. Jänner 2025
jeweils 19 Uhr
„Die große Chance“ im Westbahntheater
Für die im Jenseits spielende Komödie über drei in einer Zwischenwelt gestrandete Seelen, die vielleicht noch mal eine Chance auf das Leben bekommen, lädt das Westbahntheater für jede Vorstellung eine andere kunstschaffende Person ein mitzuwirken – und macht den Abend dafür für Publikum wie Schauspieler:innen unberechenbar.
• Rechtsschutzversicherung: Beratung und Vertretung bei Rechtsstreitigkeiten
• Wohnungsversicherung: Schutz des Eigentums im eigenen Zuhause
UND DAS GANZE UM NUR € 6,–MONATLICH!*
G R ATIS UMZUGSWAGEN DAZU?
Beim Umzug gibt es vieles zu bedenken –aber um einen Umzugswagen musst du dir als Raiffeisen Club-Mitglied keine Gedanken machen. Denn du kannst kostenlos einen
Transporter von der Firma Buchbinder zum Übersiedeln ausleihen. Informiere dich einfach bei deinem/deiner Raiffeisen Berater:in, wie du den Transporter kostenlos bekommst, oder besuche uns online unter www.club-tirol.at/umzug.
* Und als Schulabgänger:in oder Präsenzdiener:in schenken w ir dir die ersten 6 Monatsprämien – als Zivildiener:in sogar die ersten 9.
1. bis 24. Dezember
14.30 Uhr
Adventrundgang im Schloss Ambras
Silvester am KOFEL 31.12.2024
Winter Mountain-Yoga Jeden Freitag, 14.30 Uhr und jeden Sonntag, 10.30 Uhr ab 17.01.2025
Life Radio Skischule am KOFEL 19.01.2025
In der Adventzeit bietet das Schloss Ambras besondere Rundgänge durch das Schloss an: Neben den Highlights der Ambraser Sammlung werden dabei auch selten ausgestellte weihnachtliche Objekte wie das Ambraser Christkindl gezeigt und Wissenswertes zur Weihnacht im 16. Jahrhundert erzählt. patscherkofelbahn.at
Winter Young Action Day Patscherkofel 25.01.2025
Snow Rugby am KOFEL 25.01.2025
Der Kofel hat den Groove 01.02. / 08.02. / 15.02. / 22.02. /01.03.2025
Kinderfasching am KOFEL 04.03.2025
KOFELday 09.03.2025
Kunst bis Ende Juni 2025
Kunst trifft Klang
„QUANTUM“ im Audioversum
In der Sound-Gallery des Audioversums stehen ausschließlich von hinten zu sehende Skulpturen von Georg Loewit im Dialog mit der Sound-Installation von Peter Kollreider. Damit hinterfragen die beiden Künstler, wie sehr die Menschen sich in einer hochtechnisierten Welt von ihren Gefühlen und ihrer Intuition entfernt haben.
Musik 12. Dezember
Doppelt tanzen
Releaseparty Tumulti & Janka im Treibhaus
Die Innsbrucker Indieszene lebt: Die beiden heimischen Bands Tumulti und Janka veröffentlichen jeweils neue Musik und feiern das mit einer gemeinsamen Releaseparty im Treibhaus.
–SAMSTAG––SAMSTAG–14.12.2024
Wir laden interessierte Eltern ein, sich zwischen 10:00 – 13:00 Uhr ein Bild von der Qualität und Vielfalt unserer Schule zu machen.
Freie Waldorfschule Innsbruck, Jahnstraße 5, 6020 Innsbruck
Weitere Infos unter: waldorf-innsbruck.at Ta g der
Markt 13. bis 15. Dezember
Nachteule-Weihnachtsedition in der BALE
Die Nachteule kommt im Weihnachtsgewand: Neben einer bunten Mischung aus Ständen mit Kunst, Geschenkideen und Kulinarik gibt es dieses Mal als Special auch WintersportEquipment und ganz viel Weihnachtsflair.
Ausstellung bis 22. Feber 2025
„Neues Bauen in Tirol“ im aut
Alle zwei Jahre zeichnet das Land Tirol gemeinsam mit der Kammer der Ziviltechniker:innen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg – Sektion
Architekt:innen, der ZV – Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs, Landesverband Tirol, und aut. architektur und tirol vorbildliche Bauten in Tirol aus. Im aut sind alle eingereichten Projekte – und damit ein Querschnitt des aktuellen Architekturgeschehens im Land – zu sehen.
Quiz 28. Dezember 20 Uhr
„WHAT THE FRANZ?“ Pre-SilvesterQuizshow im Stromboli
Xaver „Franz“ Schumacher und Martin „Radieschenprinzessin“ Fritz laden kurz vor dem Jahreswechsel zu einer glitzernden Mischung aus Gameshow, Kabarett, Pub-Quiz und Silvesterstadl. Achtung: Mitmachen geht nur im Team!
Skispaß für Groß und Klein
Kinderland direkt an der Talstation
Rodeln auf 6km
Winterwandern auf über 30km Wanderwegen
www.serlesbahnen.com
Wer ist hier der Boss?
Johannes Gabl (im Hermelin) führt seit 2015 bei den Produktionen des „Feinripp-Ensembles“ Regie. Und darf im Gegensatz zu Thomas „Tom“ Gassner, Markus Oberrauch und Bernhard „Börnie“ Wolf auch mehr als nur Unterwäsche tragen.
Hosn obi: Seit 15 Jahren fürchtet das „Feinripp-Ensemble“ weder Gott noch
Shakespeare. Nun nimmt sich der personifizierte
Scheiterhaufen die Nibelungen-Saga zur Brust.
Und zeigt dabei Bein und Schmäh.
Wie beim 6020-Shooting.
Text: Christiane Fasching, Fotos: Franz Oss
Manchmal hätte Thomas Gassner lieber nicht die Unterhosen an. „Ich ärger mich oft, dass ich hier mitmache, weil ich dadurch nie im Publikum sein kann“, sagt der Mitgründer des „Feinripp-Ensemble“, das im Laufe der letzten 15 Jahre knapp 400 Vorstellungen vor rund 60.000 Zuschauer:innen über die Bühne gebracht hat. Angefangen hat die Geschichte des Trios bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs, wo es 2008 mit „Shakespeares sämtlichen Werken – leicht gekürzt“ debütierte. Und über Nacht zu Everybody’s Darling avancierte. Zur eigentlich logischen Wiederaufnahme kam es dann nicht, was im Nachhinein weder Gassner noch die beiden anderen Feinrippler Markus Oberrauch und Bernhard Wolf schlimm finden. „Hätten wir damals noch mal in Telfs gespielt, gäbe es uns jetzt womöglich gar nicht mehr“, sinniert Oberrauch und zupft an seinem Beinkleid, das ausnahmsweise etwas länger ausgefallen ist. Passt besser zum Style der Nibelungen-Saga, der sich das Dreigespann nun a ngenommen hat. Weil warum kleckern, wenn man klotzen kann?
DIE GANZ GROSSEN DINGE. Aber das ist nichts Neues: Mammutprojekte wie „Die Bibel“ oder „Grimms Märchen“ sind seit jeher der Stoff, aus dem die Feinripp’schen Träume sind. Auch vor dem
Tod und ausufernden Bauernschwänken schreckt die Truppe nicht zurück. Übermut oder Größenwahn? Thomas Gassner k lärt auf. „Unser Konzept ist das Scheitern. Und dabei kann uns das Publikum zuschauen. Deshalb suchen wir auch immer nach den ganz großen Dingen. Es wäre ja lächerlich, nur an ‚Rotkäppchen‘ zu scheitern.“ Kurz stand als Scheiter-Stoff auch „Star Wars“ zur Debatte, wurde dann aber wieder verworfen. Aber wer weiß –vielleicht wird der Krieg der Sterne ja auch noch verfeinrippt. Denn so schnell wollen die drei nicht voneinander lassen.
ES BRAUCHT UNS ALLE.
„Die Freiheit und der Spaß, den wir hier ausleben können, sind ein besonderes Geschenk“, sagt Bernhard Wolf. Und spricht da mit seinen Kollegen aus der Seele. „Wir haben oft unterschiedliche Zugänge zu Stoffen. Aber genau das macht es aus. Es braucht uns alle – sonst funktioniert die G’schicht nicht“, ergänzt Oberrauch. Total einig ist sich der zu Freunden zusammengewachsene Haufen, was ein weiteres Herzensprojekt angeht. Ein Film soll’s werden. Drehbuch, Trailer und Regisseur gibt’s schon. Jetzt fehlen nur noch 300.000 Euro. Dann könnte der nächste Wahnsinn beginnen. Gassner verrät, worum es im Feinripp-Film gehen soll. „Um Freundschaft.“ Und zeigt dabei Bein, Schmäh und Spielfreude. Wenn es weiter nichts ist …
Wem fliegen die meisten Herzen zu?
Wenn Börnie zum Biber wird, haben die anderen Feinrippler ausgedient. Isso.
Wie geht ihr mit negativer Kritik um?
Ignoranz hilft.
Habt ihr ein Ritual gegen Lampenfieber?
„Ringel, Ringel, Reihe“ beruhigt extrem.
Was macht ihr kurz vor einem Auftritt?
Einfach alles rauslassen …
These: Wahrscheinlich würde das „FeinrippEnsemble“ auch für eine Bühnenfassung des Telefonbuchs bejubelt werden. Das Publikum liebt die Herren in Liebestötern, die sich im Treibhaus nun an die Nibelungen-Saga, die in der Regie von Johannes Gabl mit vielen GagaMomenten punktet, wagen. Die Untergwand-Spieler Tomfried, Markfried und Bernfried machen Gunther zum Waschlappen, Siegfried zum Muskelprotz mit Schwert-Schoßhündchen, lassen Kriemhild nicht ganz richtig und Brünhild völlig austicken. Neben der Tarnkappe bringen sie Harn-, Warn- und Charmekappen ins Treiben zwischen Worms und Xanten, parlieren überzeugend Mittelhochdeutsch und flöten formidabel. Selbst the one and only Biber aka Bibfried darf durchs spartanischwandelbare Bühnenbild von Esther Frommann granteln. Etwaige Längen seien der Heldentruppe verziehen. Sie lassen sich in ihrer Spiellust ungern stoppen. Das sieht man. Und liebt man.
Zu sehen bis 25. Jänner 2025 im Treibhaus.
Wie macht man in Feinripp eine gute Figur? So halt!
Habt ihr euch nach 15 Jahren
Feinripp immer noch lieb?
Die Meinungen gehen auseinander.
Was findet ihr völlig gaga?
Dieses Bild war eigentlich nicht zur Veröffentlichung bestimmt.
ERÖFFNUNG DEZEMBER 2024
Freuen Sie sich auf das neue, barrierefreie Restaurant direkt neben der Bergstation der Kreuzjochbahn! Hier begeistert nicht nur der atemberaubende Panoramablick, sondern auch das vielfältige traditionelle Angebot.
Als diesjährige Siegerfilm des Cannes Filmfestivals gewährt „All We Imagine as Light“ berührende Einblicke in das Alltagsleben dreier Frauen in der indischen Metropole Mumbai.
Text: Klaus Erler
Mumbai ist ein Moloch: hektisch, laut, schmutzig, grenzenlos überbevölkert und sozial nach wie vor klar in ein Kastensystem unterteilt. Hier leben und arbeiten die drei Krankenschwestern Prabha, Anu und Parvaty in einer moralisch kontrollierenden Gesellschaft, die Frauen zwar als wichtige Stütze des Arbeitslebens akzeptiert, ihnen im Liebesleben aber kaum Bewegungsspielraum z ugesteht.
UNÜBERWINDBARE GRENZEN.
Zuerst zwangsverheiratet, dann vom Mann verlassen, muss sich Prabha mit einem einsamen Leben als in Liebesdingen un berührbare Ehefrau abfinden. Anu ist jung und verliebt, als Hindu ist es ihr aber kaum möglich, die religiösen und sozialen Grenzen hin zu ihrem Herzensmenschen, der Moslem ist, zu überwinden. Die Witwe Parvaty hat mit ihrem Mann nicht nur den Partner, sondern auch den Inhaber aller gemeinsamen Rechte verloren und wird so als alleinstehende Frau zum leichten Opfer einer Baumafia, die sie aus der ehe -
lichen Wohnung delogiert, um Wohntürme für die „Privilegierten“ zu errichten.
HYPNOTISCHE INTENSITÄT.
Diese drei Frauen stellt die indische Regisseurin Payal Kapadia in den Mittelpunkt i hres Spielfilmdebüts „All We Imagine as Light“. Lösungen für die jeweiligen Frauenmiseren kann Kapadia nicht anbieten, d ie grundsätzliche Ausweglosigkeit für ihre Protagonistinnen bleibt bestehen. Was der Regisseurin sehr wohl gelingt, ist das Zeichnen eines Bildes gelebter Frauensolidarität, die zwar immer wieder vom gesellschaftlich-moralischen Anspruch bedroht ist, es den Frauen schlussendlich aber ermöglicht, seelisch zu überleben. Die wahre Leistung von „All We Imagine as Light“ ist aber, dass es dem Film gelingt, in nur 115 Minuten mit Bildern von teilweise fast schon hypnotischer Intensität ein höchst lebendiges und authentisches Porträt einer dem europäischen Er fahrungshorizont grundsätzlich fernen indischen Stadt zu entwerfen. Am Ende des Films hat man das Gefühl, nicht nur drei indische Frauen besser, sondern vor
„ALL WE IMAGINE AS LIGHT“
Regie: Payal Kapadia
Mit: Kani Kusruti, Divya Prabha, Chhaya Kadam Frankreich/Indien/ Niederlande/Luxemburg 2024, 115 min
allem auch ihre Lebensweise auf eine Art kennengelernt zu haben, die einem sonst verschlossen geblieben wäre.
SEHENSWERT, ABER PREISWÜRDIG?
Das alles macht „All We Imagine as Light“ zum durchaus sehenswerten Kinofilm. Ob es schlussendlich aber gerechtfertigt war, den Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2024 mit dem Großen Preis der Jury auszuzeichnen, wird nach dem Film wohl genauso oft diskutiert werden wie die grundsätzliche Spannung, die für Europäer:innen in der hier greifbar werdenden Fremdheit der indischen Gesellschaft liegt.
Dezember 2024
1 Anzüglich amouröser Showstopper: Bringt er Amor um die Ecke?
1 Konditors vorweihnachtliche Antwort aufs Vitalbrot?
2 Hilft gegen Langeweile und Arbeitslosigkeit
3 Gegen Ende hin (!) Aufforderung, zum Verlassen nicht den Vordereingang zu nehmen (1–2 W.)
4 Innerlich buchstäblich aufge-D-unsene Spione sind hier verkehrt (!), gehen aber als Aufgaben durch
5 Wer hier buchstäblich den verkehrten 9 rechts oben angibt, sieht das Elend
6 Tassen(!)weises Trinken: „Schau, wie der da drüben tschechert / und literweise Glühwein …!“
7 So voll mit Aufregung ist auch zu stark geliftetes Gesicht
8 Gibt’s die beim Metzger ausnahmsweise zusätzlich?
9 Wer den richtigen trifft, ist auch hier richtig
10 Gemeinschaftsrechnung: „Wir zahlen alle, jeder muss / abgeben seinen …!“
11 Was kann der Bauer in Backerbsen per Feldarbeit bestellen?
12 So ist das Ei in Form
13 Ist in allen Frauen buchstäblich kratzig
14 So hängst du mit drin: Falsch die Windel angelegt?
15 Komplett verrückt auf den Kopf gestellt
16 Da geht kein Schuss durch: So sollten Fußballer und Billardspieler sein
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Nach seinem fulminanten Sieg bei der Innsbrucker Bürgermeisterwahl präsentiert Bürgermeister Elect Donald Trump sein Regierungsteam für Innsbruck:
VERKEHR: GERALD DEPAOLI
LGBTQIA+: GEORG DORNAUER
FRAUEN- UND MINDERHEITENRECHTE: JOSEF GEISLER
HAUSHALT UND SEILBAHNWIRTSCHAFT: CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER
JUGEND: FLORIAN TURSKY
WIRTSCHAFT UND FINANZEN: RENÉ BENKO
KINDER-, JUGEND- UND FRAGEN ZUM MUTTERSCHUTZ: HELMUT BUCHACHER
Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
jäten x Fieberblase + Steuernachzahlung
von Johannes F. Park
Adventzeit ist Bastelzeit. Wahrscheinlich wurde deshalb der Glühwein erfunden. Das an dieser Stelle abschließend zu klären, ist in der Kürze der Zeit leider nicht möglich. Aber ich kann wenigstens bekräftigen, wie sehr ich basteln hasse: Also ich hasse es wirklich sehr.
Unkraut jäten x Fieberblase + Steuernachzahlung = nicht so schlimm wie Ba steln. Dafür gibt es nachvollziehbare und evidenzbasierte Gründe.
Lassen Sie mich diese in aller Kürze ausführen: Es macht erstens schon einmal ökonomisch genau gar keinen Sinn. Wenn der Kerzenständer zum Preis von n käuflich erworben werden kann, warum soll ich dann die Einzelteile zum Preis von n x 1,5 im Bastelbedarf erstehen und zusätzlich die Arbeitszeit z investieren?
Zweitens widerspricht es auch physik alischen Grundsätzen. Wie jedes Kind weiß, nimmt die Entropie im Universum zu. Heißt: Alles wird immer unordentlicher und irgendwann sowieso zerbröseln. Ich frage Sie: Weshalb soll man dagegen ankämpfen, indem man ohne jede Not Einzelteile zusammenfügt?
Wie jedes Kind weiß, nimmt die Entropie im Universum zu. Ich frage Sie: Weshalb dagegen ankämpfen?
Und was ich auch gerne wissen würde: Wa rum kann Kleber, obwohl er keine Ahnung von Quantenphysik hat, eine Superposition einnehmen und gleichzeitig am Finger und am Werkstück sein, aber nur an meinen Griffeln kleben?
So viel zu den Fakten. Emotional mache ich Traumata aus frühester Kindheit verantwortlich. Schwarze Pädagogik im Kindergarten. Die Lügen zu Hause („Das hast du aber toll gemacht!“).
Neulich habe ich im Fernsehen einer Frau zugesehen, wie sie aus einem Autoreifen und 15 Meter Seil einen Hocker gebastelt hat. Es ist die Sinnlosigkeit solcher Taten, die uns verstört und fassungslos zurücklässt.
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