6020 Stadtmagazin (März 2025)

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OHNE MOOS NICHTS

Innsbruck für Sparefrohs und Pleitegeier

VIEL LOS!

RAP MIT HERZ

Spilif im Porträt

KEINE SPUR MEHR

Eine Tatortreinigerin bei der Arbeit

bikefinder

busfinder

tramfinder

scooterfinder

Über den Winter in Innsbruck

Ich habe vor über einem halben Jahr auf die Schnelle

Das letzte Mal gereimt an dieser Stelle

Auch diesmal geht es wieder um Innsbruck, seid ihr bereit?

Für unsere Stadt in der vermeintlich kalten Jahreszeit

Der Winter war heuer kürzer denn je Gestartet zu Weihnachten, Dreikönig passé

Ein Klimawandel-Gewinner könnte man meinen

Oder wie viele beklagen, ein Winter zum Weinen

Man kann auch vom Besten aus zwei Welten berichten Im Tale schon Frühling, am Berge winterliche Aussichten

Der Tiroler fährt vormittags die Pisten hinab wie ein Blitz

Danach wird Rad gefahren – zur Belohnung ein Aperol Spritz

Die Stadt voll mit Touristen und auch Studenten Sternzeichen Rambazamba und Party im Aszendenten

Innsbruck zeigt seine volle Kraft im Feber und März

Das Herz unserer Stadt schlägt mit 6020 Hertz

Anderenorts man seit Monaten im Nebel verbringt

Der Blick sehnsüchtig mit dem Himmel ringt

Kein Sonnenstrahl, nur grau ziemlich trist

Während wir lamentieren, dass das doch kein Winter ist

Denn es gibt kaum ein schöneres Gefühl

Selbst der größte Denker vergisst sein Kalkül

Wenn einem in Innsbruck die Sonne anlacht

Und man aus jedem Tag das Beste macht

Der Umstand, dass der Tag die Nacht bezwingt

Und das Licht eindeutig den Kampf gewinnt Unterstützt dieses einzigartige Gefühl von Daheim Am richtigsten Platz der Welt zu sein

So hört auf zu jammern, dass der Winter war trocken Sondern beginnt endlich zu frohlocken

Einen besseren Ort als Innsbruck in dieser Zeit

Ihr findet ihn nicht – weder nüchtern noch breit.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

Inhalt

Die besten Events im März auf einen Blick

Seite 46

Wenig Geld, viel Spaß

Innsbruck für Sparefrohs und Pleitegeier

(Un-)Toxische Männer

Die kritische Männlichkeit_en Gruppe setzt sich mit dem Patriarchat auseinander

Seite 20

Seite 12

Klimafreundliches Verhalten

Die Umweltpsychologin Jana Kesenheimer im Interview

Seite 32

Essen & Trinken

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Seite 38

Seite 56

Saubere Sache

Was macht eigentlich eine Tatortreinigerin?

Seite

28

So spielt es sich in der Spielebar „Das Brett“

Grünes Kraftpaket

MundArt mischt Spatzln mit Spinat

Seite

44

Seite 34

IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: target group publishing gmbh Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Leonie Werus, Michaela Ehammer, Markus Wechner, Barbara Kluibenschädl, Flo Seidl, Verena Wagner, Klaus Erler, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Coverfoto: shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@ 6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner, Rudi Schwarz Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden. Die Musikerin Spilif im Porträt

HAPPYDEAL*

Ganzjährig gratis Skifahren und Wandern in der Axamer Lizum

GRATIS TAGESGUTSCHEIN für 2 Personen

Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: Mo.-Sa. 9:00-20:00 / So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr Gültig bis 31.03.2025

GÄHNENDE LEERE

Wo bis vor ein paar Wochen noch haufenweise Ateliers, Werkstätten, Proberäume, ein Tonstudio, eine Skatehalle und mehr für Leben sorgten, ist jetzt: Leere. Seit Anfang Jänner ist die Bale in der Bachlechnerstraße 46 offiziell Geschichte. Wie genau es mit dem Mpreis gehörenden Gebäude weitergehen soll, steht noch nicht fest, als Kulturraum wird es aber wohl nicht mehr auferstehen –aktuell stehen die Zeichen stark auf kommerzielle Nutzung der Fläche.

10 DINGE,

DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT

9.

Dass sich beim Gehen die Sohle vom neuen Schuh löst

8.

Menschengruppen, die Bahnen im Schwimmbad blockieren

MENSCHEN, DIE SICH NICHT RICHTIG ANSTELLEN KÖNNEN

Leere Geschäftsräume in Einkaufszentren

6.

Fak e-E-Mails von der „91-jährige Oma”

„SCHAU MAL HEREIN “ VON HELENE FISCHER & FLORIAN SILBEREISEN

3. TRUMPS GAZA-VIDEO

4.

ASMR-Abschiebevideos

2. POLLEN

DAS KONTO FÜR DIE BESTE ZEIT UNSERES LEBENS.

DAS RAIFFEISEN JUGENDKONTO.

DER EINFACHE START IN EINE ERTRAGREICHE ZUKUNFT.

WIR MACHT’S MÖGLICH.

des �onats

Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

AbEvent-Support

r s s i

Jetzt wird es ernst: Nach einer längeren Planungsphase als ursprünglich gedacht startet in den nächsten Wochen der tatsächliche Umbau im Ferdinandeum: Sobald der positive Baubescheid – der demnächst erwartet wird – vorliegt, können Bagger & Co. auffahren. Das 60 Millionen schwere Großprojekt im Herzen der Stadt soll 2028 fertiggestellt werden.

Eine neu eingerichtete städtische Veranstaltungsberatung hilft seit Ende Jänner bei rechtlichen und praktischen Fragen zur Umsetzung von Events aller Art, egal ob im privaten oder öffentlichen Raum. Zielgruppe sind Privatpersonen, Vereine und Eventfirmen, die Beratung ist kostenlos

Padel-Fieber am Baggersee

Der Trendsport Padel-Tennis erreicht Innsbruck: Ab Sommer sollen laut IKB am Baggersee-Areal östlich des Minigolfplatzes zwei Plätze für die Mischung aus Tennis und Squash zur Verfügung stehen und das Freizeitangebot in der Stadt erweitern.

(Un-)Endliche Geschichte

Kaum zu glauben, aber die Pflasterarbeiten in der Altstadt gehen tatsächlich in die letzte Runde: Seit Feber werden zuerst die Hof- und Pfarrgasse neu gepflastert, im Anschluss die Herzog-Otto-Straße rund um die Ottoburg, die Herzog-FriedrichStraße und die Schlossergasse. Bis Sommer soll die gesamte Neupflasterung im Umfang von 7.500 Quadratmetern fertig sein.

GRÜNDUNGSMESSE 21.3. 11:0018:00 Uhr

Aussteller:innen und Partner:innen geben dir wertvolle Tipps für deine Unternehmensgründung.

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OHNE MOOS

VIEL

Das Monatsende naht, du bist bei Vinted eskaliert oder einfach nur Frugalist:in? Egal warum dein Budget gerade knapp ist –Innsbruck hat auch für Sparfüchse einiges zu bieten.

Text: Barbara Kluibenschädl

Fotos: Franz Oss

Umsonst schwitzen

Wer neben Spaziergängen mit und ohne Höhenunterschied noch weitere kostenlose Sportalternativen sucht, wird in Innsbruck durchaus fündig: Die Barzflex Fitnessarea am Prandtauerufer 8 oder das Free Gym im Huttererpark am Rennweg 25 bieten zum Beispiel kostenlose Outdoor-Gyms an.

Auch die in den 2000er-Jahren populären Fitness-Meilen im Wald können noch was: Neben einem Waldspaziergang bekommt man ein fertiges Work-out geboten – vorausgesetzt, man hält sich an die Übungen. Zu finden sind sie bei der Talstation der Nordkettenbahn und bei der Haltestelle Schloss Ambras

Tipp: Bewegt im Park bietet von Juni bis September in verschiedenen Parks und Outdoor-Areas kostenlose Sportkurse aller Art an.

Das Free Gym im Huttererpark ist eines der kostenlosen Outdoor-Gyms in Innsbruck.

Grillen & Chillen

Ab dem 15. März und mit etwas Wetterglück möglich: Grillen am Inn. Was vielleicht nach einem kleinkriminellen Abenteuer klingt, ist an vier offiziellen Plätzen mit insgesamt 35 Grillstellen völlig legal – allerdings nur mit Anmeldung. Die Reservierung erfolgt über die Website der Stadt und ist maximal eine Woche im Voraus möglich. Den Grill muss man selbst mitbringen, das Essen auch.

Hier

geht’s

zur Anmeldung:

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Lesen oder lauschen

Egal, ob man lieber selbst schmökert oder sich entspannt vorlesen lässt – in Innsbruck ist beides kostenlos möglich. Die Stadtbibliothek, die AK-Bibliothek und die Uni-Bibliothek laden jederzeit zum Lesen und Stöbern ein. Jede hat ihre Vorzüge: In der Stadtbibliothek gibt’s nicht nur eine große Auswahl an Büchern, sondern auch ein Glas Wasser gratis – und die wohl bequemsten Sessel in Innsbruck-Ost. Die AK-Bibliothek ist klein und fein und hat genau jene Bücher, die die Stadtbibliothek nicht hat. Die Uni-Bibliothek punktet mit einer riesigen Auswahl an Tageszeitungen und hat sogar sonntags geöffnet.

Wer sich lieber zurücklehnt und zuhört, kann eine der vielen kostenlosen Lesungen besuchen. Im Literaturhaus am Inn, in der Wagner’schen Buchhandlung, in der Buchhandlung Haymon, bei Liber Wiederin und in der Tyrolia finden immer wieder spannende Veranstaltungen statt.

Auswahl aktueller Lesungen:

• 6. März, 19.30 Uhr, Wagner’sche, Siljarosa Schletterer, „entschämungen. körperkantate“

• 7. März, 19 Uhr, Literaturhaus am Inn, Elisabeth R. Hager, Verena Günter & Julia Wolf, „Wir kommen“

• 25. März, 19.30 Uhr, Tyrolia, Jaqueline Scheiber, „Dreimeterdreissig“

Kultur auf der Spur

Innsbruck hat so einiges an privaten Galerien, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Zum Beispiel die Galerie Nothburga am Innrain 41 oder die Galerie Maier in der Maria-Theresien-Straße 36 Auch das aut im Adambräu am LoisWelzenbacher-Platz 1 bietet regelmäßig spannende Ausstellungen rund um das Thema Architektur. Ab 8. März gibt es zudem in der Bäckerei eine kostenlose Ausstellung: „Glaub doch Blumen blühen im Dunkeln“, arrangiert von neun Künstlerinnen.

Auch Museumsbesuche sind in Innsbruck von Zeit zu Zeit gratis möglich. Die Tiroler Landesmuseen laden einmal im Monat zum freien Sonntag im Museum ein. Die nächste Gelegenheit dafür ist am 16. März.

One Night in Innsbruck

Ein Abend zu Hause kann schön sein – ein Abend in der Stadt aber auch. Ohne Budget geht das im Haus der Musik, wo regelmäßig kostenlose Formate wie „Contakt“, „Blind Date“ und der „Musikalische Feierabend“ stattfinden. Auch im Treibhaus und in der Bäckerei gibt es immer wieder eintrittsfreie Konzerte und Veranstaltungen.

Auswahl aktueller Veranstaltungen:

• 6. März, 19 Uhr, Bäckerei, Open Mic: Remembering 2015

• 25. März, 18 Uhr, Bäckerei, Vortrag: Wirtschaften für das Gemeinwohl, Katharina Mader

• 7. April, 20 Uhr, Treibhaus, Stand-upComedy: Lachen im Keller, Lorenz Hinterberger

Gratis, aber grün

Wer indes mehr Lust auf frische Luft und Ruhe hat, kann den Botanischen Garten in der Sternwartestraße 15 in Hötting besuchen. Neben 7.000 Pflanzenarten, die von der Universität bestens gepflegt werden, gibt es auch gemütliche Liegestühle und ein Glashaus mit tropischen Pflanzen. Im Frühjahr kann man dort sogar gratis Bärlauch pflücken.

Mit etwas Glück trifft man im Botanischen Garten auch die eine oder andere Katze mit Schmusebedarf.

Aufwandsentschädigung pro Plasmaspende erhalten

Plasmazentrum Innsbruck Mitterweg 16 0512 / 27 43 32 innsbruck.plasma@biolife.at

Weil jeder Grund zählt und jede Plasmaspende hilft.

*Ab 17. März 2025 gültig in allen BioLife Plasmazentren in Österreich, bis auf Widerruf.

Hier scannen und Termin vereinbaren

Und außerdem kostenlos:

Hörsaalkino „FrauenLeben-Perspektiven“: 13. März, 18 Uhr, Innrain 52

Neil Zaza Guitar Workshop: 31. März, 17 Uhr, Innrain 5

Coffein for free

Jeden ersten Freitag im Monat gibt es im Nespresso-Shop im Kaufhaus Tyrol einen kostenlosen Coffee-CocktailKurs. Start ist um 15 Uhr oder 17 Uhr, eine Anmeldung über die Website wäre theoretisch möglich – funktioniert aktuell aber nicht. Also einfach vorbeikommen und mitmachen. Der nächste Termin ist am 7. März.

Hier anmelden:

Schach & Schnitzel

Wer sich als Schachspieler:in probieren möchte, kann das im Sillpark tun.

Die Ende letzten Jahres stattgefundene Schachweltmeisterschaft hat vielleicht den einen oder anderen neugierig gemacht, sein inneres Genie zu finden. Im Sillpark im ersten Stock ist das kostenlos möglich.

Auch im Burggraben 3 bei Innsbruck Tourismus gibt es ein besonderes Angebot für Freund:innen des gepflegten Spiels: eine Schnitzeljagd durch Innsbruck. Die Aufgaben können im Tourismusbüro abgeholt werden. Zur Auswahl stehen eine 90-minütige Tour und eine längere 3-Stunden-Tour. Beide sind kinderwagentauglich, die kürzere sogar rollstuhltauglich. Wer das Rätsel löst, erhält in der Innsbruck Information eine kleine Belohnung.

Kostenloses Schulangebot der Oesterreichischen Nationalbank

In den abwechslungsreichen zweistündigen FinanzFit-Workshops für die 7. bis 13. Schulstufe werden finanzielle Inhalte, wie der Überblick über die eigenen Finanzen, Themen rund ums Bezahlen oder die Bedeutung der Inflation interaktiv erarbeitet. Diese finden in der OeNB in Innsbruck statt und können mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung ergänzt werden. Ebenso ist es möglich, die Workshops in der Schule abzuhalten.

Informationen und Anmeldung unter finanzbildung.oenb.at

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OeNB

Unlearn Männlichkeit

Wie schwierig es ist, angelernte Verhaltensmuster gegenüber FLINTA*s (Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre und agender Personen) – von sexistischen Äußerungen und Machogehabe bis zu körperlichen Übergriffen – zu durchbrechen, erleben Teilnehmer der kritischen Männlichkeit_en Gruppe als lebenslanges Lernen und andauernden Prozess.

Text: Verena Wagner

Foto: Franz Oss

Xava möchte nichts Falsches sagen, formuliert bedächtig, wägt seine Worte ab. Der junge Mann hat ein einnehmendes Wesen, doch seine Person in den Vordergrund stellen will der Aktivist genau nicht. Auch das Wort Aktivismus mag er nicht: Es geht ihm nicht um punktuelle, öffentlichkeitswirksame Aktionen, sondern um eine Lebenseinstellung. „Aktivismus durchdringt dein ganzes Leben“, bemerkt er. Es liegt ihm am Herzen, die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwird, für seine Anliegen zu nutzen. Über gesellschaftlich sozialisierte Verhaltensweisen nachzudenken, lohnt sich, davon ist er überzeugt. Seit 2022 organisiert sich Xava einmal pro Woche mit anderen (Cis-)Männern¹ aus der linken Bewegung Innsbrucks in der kritischen

Männlichkeit_en Gruppe. Die Entstehung der selbst organisierten Gruppe ist keine ganz freiwillige. Man trifft sich vor allem deshalb, weil FLINTA*s aus ihrem Umfeld ein Ultimatum gestellt haben: Um weiterhin gemeinsam objektiv und zielführend an politischen Projekten arbeiten zu können, müssten sich die Männer mit ihrem oftmals übergriffigen Verhalten auseinandersetzen.

ANGELERNTE VERHALTENSMUSTER. Xava war von Anfang an dabei, weil er richtig und wichtig findet, sich über die eigene privilegierte Rolle als Mann im Patriarchat bewusst zu werden und anerzogene, gelernte, problematische Verhaltensmuster zu dekonstruieren und schlussendlich abzulegen. Jedoch musste

¹ Kurz und knapp: Cis-Mann ist, wer als Mann wahrgenommen wird und sich mit dem von außen zugeschriebenen Geschlecht identifiziert.

der 28-Jährige bald feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sich für eine geschlechtergerechte Gesellschaft einzusetzen: „Wir haben viele Fehler gemacht und sind an der Umsetzung der Forderungen unserer FLINTA*-Genoss:innen gescheitert“, erinnert er sich an die desaströsen ersten Treffen, bei denen eigentlich keiner so richtig Bock hatte, sich mit dem eigenen problematischen Verhalten auseinanderzusetzen. „So oft haben wir peinlich berührt geschwiegen, Ausflüchte gesucht, um den heißen Brei herumgeredet und uns auch untereinander ziemlich zerstritten.“

Zunächst begann die Gruppe, sich mit Konzepten von Mann und Männlichkeit_en als Teil der Geschlechterforschung auseinanderzusetzen. Diese interdisziplinäre Wissenschaft untersucht das

„Allgemeines Wissen ist super, aber meistens wird es in einem Buch keine konkrete Lösung für mein individuelles Scheißverhalten

geben.“

Xava

Thema mit psychologischen, historischen, sozial- und erziehungswissenschaftlichen Ansätzen. Wer sich mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Männlichkeitskonstruktionen beschäftigt, entdeckt schnell, wie sehr der gesamte Alltag von männlichem Alpha-Denken beeinflusst wird – sei es eine dominante Redekultur, das Breitmachen und Raumeinnehmen von Männern in den Öffis oder die geringe männliche Beteiligung an Care-Arbeit und im Haushalt.

Das betrifft keineswegs nur den privaten Raum, sondern auch den öffentlichen, wie das Beispiel Aktivismus nur allzu deutlich macht. Dass das Private hochpolitisch ist, war schon eine Erkenntnis der feministischen Bewegung der 1970erJahre. „Es ist anstrengend, unangenehm und mit Scham behaftet, sich mit dem Patriarchat und seinen konkreten Auswirkungen auseinanderzusetzen, von denen man selbst profitiert“, resümiert einer aus der Gruppe.

PLÖTZLICH KEINE LAPPALIE MEHR. So weit die Theorie. Doch dann häuften sich auch in der Innsbrucker Szene die Übergriffe gegenüber FLINTA*s –

„Anfangs war es gar nicht leicht, sich einander zu öffnen, über unsere Gefühle zu sprechen. Über solche intimen

Themen

sprechen Männer selten, am ehesten noch mit der besten Freundin oder der Partnerin, aber so was in einer Männergruppe zu besprechen, war echt ungewohnt.“

sowohl verbaler als auch körperlicher Art. „Übergriffiges und diskriminierendes Verhalten fand auch in unserem direkten Umfeld statt“, bedauert Xava. Niemand, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzte – oder dies zumindest vorgab – konnte jetzt noch Ausflüchte anbringen. „Da Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Queers fast ausschließlich von (Cis-)Männern ausgeht, mussten wir uns aktiv mit unserer Gewalt, aber auch mit Täter:innenschutz beschäftigen.“ Es reichte nicht mehr, sich nur theoretisch mit Themen wie sexualisierter Gewalt zu beschäftigen. „Ein Buch zu lesen, ist eine praktische Ausrede, sich nicht mit konkreten Sachen, meinem konkreten Verhalten oder aktuellen Geschehnissen auseinanderzusetzen“, sagt der Lehramtsstudent. „Allgemeines Wissen ist super, aber meistens wird es in einem Buch keine konkrete Lösung für mein individuelles Scheißverhalten geben.“

Von den FLINTA*s gab es nun eine Liste mit konkreten Verhaltensweisen, die in der Gruppe besprochen und umgesetzt oder bearbeitet werden sollten. Neben dem gemeinsamen Lesen von Essays und wissenschaftlichen Aufsätzen begannen die Zusammenkünfte ab jetzt mit einer Vorstellungsrunde, in der die Anwesenden ihre Erlebnisse der Woche und ihre Gefühle dazu teilen konnten. „Anfangs war es gar nicht leicht, sich einander zu öffnen, über unsere Gefühle und unser übergriffiges Verhalten zu sprechen. Über solche

intimen Themen sprechen Männer selten, am ehesten noch mit der besten Freundin oder der Partnerin, aber so was in einer Männergruppe zu besprechen, war echt ungewohnt“, gibt er zu. Doch mit der Zeit ist es der Gruppe immer besser gelungen, andere Gefühle als Wut zuzulassen und sogar Ängste mit den anderen zu teilen. Da dieser praktische Teil der Treffen viel Zeit in Anspruch nimmt, ist mit circa sieben Personen auch die maximale Teilnehmerzahl erreicht. Schließlich soll ja auch noch Raum sein, um sich konkret mit anstehenden Vorkommnissen auseinanderzusetzen und sich theoretisch weiterzubilden.

FEMINISTISCHE AKTIONEN UNTERSTÜTZEN.

Der FLINTA*-Forderungskatalog sei mittlerweile abgearbeitet, und gerade gehe es darum, sich als Gruppe neu zu positionieren. Neben Offenheit für Kritik und dem Finden gemeinsamer Lösungsansätze für die zukünftige Zusammenarbeit stelle sich die Frage nach der Rolle der Männer bei gemeinsamen feministischen Aktionen. Einer ihrer Ansätze ist es, an politischen Aktivitäten gegen patriarchale Gewalt mitzuwirken, um die allgegenwärtige Diskriminierung sichtbarer zu machen, etwa am 8. März, dem feministischen Kampftag. Weitere Aktionsfelder sind die Bewegung gegen Feminizide, Frauen*häuser-Initiativen oder Gewaltschutzprogramme, denen die Gruppe ihre Unterstützung anbieten könnte.

Mehr Informationen: linksvominn.noblogs.org, @cafelotta_ibk

Ein Auszug aus dem FLINTA*-Forderungskatalog für die Dekonstruktion der eigenen Männlichkeit

• Lerne, Kritik anzunehmen

• Nicht gschaftln!!!

• Raushalten ist keine Option! Bring dich ein!

• Informier dich darüber, was profeministisch ist und was nicht

• Bitte nicht jammern über die Arbeit zu Übergriffen. Eure Privilegien sind schuld daran!!

• Keine Gerechtigkeit ohne die betroffene Person herstellen!

Xava

Auch die gewonnene Bewusstheit nach außen zu tragen, sei eine Option, die sich nun auft ue. Bisher fand ein Diskussionsabend im Café Lotta statt, bei dem die Gruppe sich vorstellte, um über ihre Reflexionen und (Miss-)Erfolge zu berichten.

„Eigenes gewaltvolles Verhalten zu beenden, ist zwar ein erster Schritt, reicht jedoch nicht aus – denn wie jedes gesellschaft liche Problem kann auch patriarchale Unterdrückung nur kollektiv überwunden werden“, betont Xava. Die gemeinsame gesellschaft spolitische Freiwilligenarbeit habe sein Leben von Grund auf verändert und bereichert. Deshalb will er die regelmäßigen Treffen unbedingt beibehalten, um gemeinsam Selbstreflexion zu betreiben und kollektiv ins Handeln zu kommen. Sich derart zu organisieren, legt er allen Männern ans Herz.

„Wir haben viele Fehler gemacht und sind an der Umsetzung der Forderungen unserer FLINTA*Genoss:innen gescheitert.“ Xava

IVB News

Drei Seiten Mobilität

Stadtrad bleibt auf Erfolgskurs

2024 war ein Rekordjahr für das IVB-Stadttrad, 2025 wird weiter ausgebaut – auch die Flotte.

830.000-mal wurde im vergangenen Jahr ein IVB-Stadtrad ausgeliehen. Eine Steigerung von satten 80 Prozent bzw. 366.000 Fahrten gegenüber 2023 – ein neuer Rekord. Mittlerweile stehen im Innsbrucker Stadtgebiet 560 Räder an 52 Standorten bereit. Für die Wartung der Räder haben die IVB eine Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein WAMS gestartet. Über 10.000 StammkundInnen nutzen das Stadtrad mittlerweile regelmäßig. Und 2025 soll das Angebot weiter ausgebaut werden. Geplant ist unter anderem eine bessere Erschließung des Gewerbegebiets Rossau. Im April soll auch die Stadtrad-Flotte – mit dem ersten vollelektrischen Lastenfahrrad – Zuwachs

bekommen. Das Rad kann an der Station Fürstenweg ausgeliehen und muss auch dort wieder zurückgegeben werden. Es ist mit einem Wechselakku ausgestattet, der vom Serviceteam des Vereins WAMS ausgetauscht wird, um das Aufladen müssen sich KundInnen also nicht kümmern. Mit dem E-Lastenfahrrad können bis zu zwei Kinder oder auch große Einkäufe (bis zu 80 kg) mühelos transportiert werden. Das Ausleihen und die Rückgabe laufen ganz unkompliziert über die nextbike- oder die wegfinderApp, der Tarif wird bei zwei Euro pro 30 Minuten liegen. Mehr Infos unter www.stadtrad-innsbruck.at

40 Jahre

Frühjahrsmesse

Die Tiroler Frühjahrsmesse findet heuer vom 20. bis 23. März 2025 statt, die Eintrittskarte gilt auch als Öffi-Ticket.

„Ein Erlebnis für die ganze Familie“ – unter diesem Motto dreht sich in der Innsbrucker Messe vier Tage lang wieder alles um Mobilität, eSports und Gaming, Garten und Grillen, Gesundheit und Wohlbefinden, Haushalt und Messeshopping, Freizeit und Reisen und vieles mehr. Zu den Highlights zählt unter anderem der Tiroler Autosalon, auch für kulinarisches Wohlbefinden und Unterhaltung für die Kleinen ist gesorgt. Im Rahmen der Frühjahrsmesse findet zudem die Tiroler Nachhaltigkeitsmesse von Freitag bis Sonntag statt, die praxisnahe Lösungen für einen bewussten Lebensstil zeigt und mit einem bunten Rahmenprogramm von Kochshows über Science Slam bis Radlkino inspiriert und zum Mitmachen einlädt.

Die Eintrittskarte für die Messe gilt auch als Öffi-Ticket in ganz Tirol und im Stadtgebiet Innsbruck. Wer sicher, bequem und umweltfreundlich zur Frühjahrsmesse an- und abreisen will, kann direkt bei der Haltestelle Messe/Zeughaus ein- und aussteigen. Zusätzlich sind die IVB im 30-Minuten-Takt mit einem Shuttle zwischen Olympiaworld und Messe unterwegs. Mehr Infos unter www.fruehjahrsmesse.at

Auf die Plätze, fertig, Frühling

Am 5. April 2025 laufen beim 23. TirolMilch Frühlingslauf wieder zahlreiche TeilnehmerInnen der warmen Jahreszeit entgegen.

Um 13:00 Uhr beginnt die Startnummernausgabe und um 15:00 Uhr geht es los. SportlerInnen können von einer 2,7 Kilometer langen Strecke bis hin zu einem Halbmarathon wählen –insgesamt fünf verschiedene Distanzen wollen bewältigt werden. Start und Ziel ist der Innsbrucker Marktplatz, das Tempo bestimmen die TeilnehmerInnen für sich selbst, mit am Start sind auch wieder TempoläuferInnen des Teams Gelenkpunkt.

Als Green Event Tirol ist die An- und Abreise mit den Öffis mittels VVT-Eventticket gratis. Die Anmeldung für den Frühlingslauf läuft bis zum 02.04.2025, Nachmeldungen sind am 4. und 5. April am Marktplatz möglich. Auch das VVT-Eventticket kann vorab generiert werden. Alle Infos dazu gibt es unter www.innsbrucklaeuft.com

Hohe Zufriedenheit mit den IVB

Meiste Stockerlplätze: Die IVB zählen zu den besten Öffi-Anbietern im deutschsprachigen Raum.

Der ÖPNV-Kundenbarometer des deutschen Instituts Kantar ist die größte Vergleichsstudie für den öffentlichen Verkehr im deutschsprachigen Raum. Als einziges österreichisches Verkehrsunternehmen nehmen die IVB seit 2011 teil. Heuer belegten sie den dritten Platz bei der Zufriedenheit mit den Öffis.

Insgesamt 500 Personen wurden 2025 zu den Kategorien Angebot, Tarif, Sicherheit, Verkehrsmittel, Haltestellen und KundInnenbeziehung interviewt. Die IVB holten dabei die meisten Top-3-Platzierungen im Teilnehmerfeld und erreichten u. a. beim Merkmal Preis-Leistung den ersten Platz. Sehr gute Noten gab es auch für Fahrkartensortiment, Sicherheit in den Fahrzeugen und abendliche Sicherheit an den Haltestellen. Bei der Freundlichkeit des Fahrpersonals erreichten die IVB den Bestwert unter allen teilnehmenden Verkehrsanbietern! Mehr Infos zu den Angeboten der IVB unter www.ivb.at

Kino ohne Konventionen

Vom 2. bis 6. April 2025 wird im Rahmen der DIAMETRALE im Leokino wieder das Bewegtbild abseits filmischer Konventionen gefeiert.

Das Filmfestival DIAMETRALE geht in die neunte Runde. Das facettenreiche Programm mit zweierlei Fokus auf Experimentellem und Komischem umfasst 50 Lang- und Kurzfilme, zwei Talks und vier Konzerte. Ort des Geschehens ist u. a. das Innsbrucker Leokino.

Mit den ausgewählten wilden, skurrilen und mutigen Filmen will das Festival das Kino zu einem Ort machen, an dem die Hoffnung auf eine bessere Zukunft möglich scheint und der Humor den Widrigkeiten der Gegenwart trotzen kann. Das Team rund um die DIAMETRALE verspricht ein Festival für jene, die sich gerne überraschen lassen. Infos und Tickets unter www.diametrale.at

Gewinnspiel

Die IVB verlosen 2 x 2 Karten für einen Film nach Wahl aus dem DIAMETRALE-Programm. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Diametrale“ an verlosung@ivb.at schreiben. Einsendeschluss: 23.03.2025.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: target group publishing gmbh / Brunecker Straße 1 / 6020 Innsbruck / T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB, CMI, TI/Mario

Webhofer, Alena Klingler

JETZT NEU!

Sevim Bilmez ist in echt das, was Heiko „Schotty“ Schotte in der NDR-Comedyserie ist: eine Tatortreinigerin. In Tirol ohne echte Konkurrenz entfernt sie ganz legal die Spuren von Verbrechen, Unfällen und Selbstmorden.

Text: Klaus Erler, Fotos: Franz Oss

Die Frau fürs Grobe

Bevor Heiko „Schotty“

Schotte als Star der NDRComedyserie „Der Tatortreiniger“ ein gesellschaftlich eher übersehenes Berufsbild salonfähig machte, hatte wohl kaum wer gewusst, was ein „Tatortreiniger“ überhaupt ist: jemand, der nach Verbrechen, Unfällen und Suiziden dafür sorgt, dass sich die Spuren verlieren, Zimmer wieder bewohnbar werden, das Leben für die Hinterbliebenen weitergehen kann.

AUSGEBILDET UND ZERTIFIZIERT.

Die TV-Serie spielt im weltstädtischen Hamburg, dort mag es sicher Bedarf für derartige Reinigungskräfte geben. Dass

es aber auch im leicht verschlafenen

Innsbruck einen Tatortreiniger – noch spannender: eine Tatortreinigerin – gibt, ist eher verwunderlich, aber wahr: Sevim Bilmez ist nicht nur Meisterin im Denkmalreiniger-Gewerbe, sie ist auch Chefin des „Orti-Reinigungsservice“ mit 13 Mitarbeiter:innen. Als Einzige im Betrieb besitzt Sevim seit acht Jahren auch eine Zusatzausbildung, die so selten ist wie ein:e koalitionsfähige:r Politiker:in: Sie ist per Zertifi kat zur Tatortreinigung befähigt. Wie ist Sevim Bilmez überhaupt auf die Idee gekommen, Tator treinigerin zu werden? Wurde sie inspiriert, während sie deutsches Unterhaltungs-TV schaute? Hatte sie eine Eingebung, während sie schwedische Krimis las? Die Antwort

UND

Klima?

„Veränderung beginnt bei uns“

Zur Person: hat in Tübingen studiert, in der Marktforschung und im Marketing gearbeitet und dann nach einem gesucht – den sie durch ihr Doktorat an der Universität Innsbruck 2019 gefunden hat. Seither ist sie in der Sozialpsychologie tätig und beschäftigt sich mit

Umweltpsychologin Jana Kesenheimer beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen menschlichem Verhalten und unserer Umwelt. Wieso individuelles Handeln wichtig ist und es zu früh ist, um die Ho nung aufzugeben, erklärt sie im 6020-Interview.

Text Leonie Werus

. Dort untersucht sie unter anderem, warum Menschen sich nicht umweltbewusst verhalten, obwohl sie es meist besser wissen, und untersucht, welchen Einfluss wir auf unsere ökologische Umwelt

in der Sozialpsychologie tähaben.

6020Waldbrände, schmelzende Gletscher und verpasste Klimaziele: Immer öfter werden wir mit Hiobsbotschaften in Sachen Klima konfrontiert. Trotzdem handeln nur sehr wenige Menschen konsequent klimafreundlich. Wieso?

Die Kluft zwischen Einstellung, Intention und tatsächlichem Verhalten ist groß. Einer der Hauptgründe dafür ist das Gefühl geringer Selbstwirksamkeit, also die Annahme, als Einzelne:r kaum etwas

bewirken zu können. Zudem spielen die sogenannten Verhaltenskosten im Alltag eine Rolle, die nicht nur Finanzielles umfassen, sondern auch andere Unannehmlichkeiten wie Zeitaufwand, Anstrengung oder sozialen Druck, die nachhaltiges Handeln erschweren.

Sind wir also schlicht zu bequem? Es geht um mehr als Bequemlichkeit: Wir fokussieren uns zu oft auf kleine, leicht umsetzbare Maßnahmen, wie das Ausschalten des Lichts, und unterschätzen die Wirkung kollektiven Verhaltens und seltenen Verhaltens, etwa den Umstieg auf eine Wärmepumpe. Zugleich wollen wir ein positives Selbstbild bewahren, aber scheuen den Aufwand – und sagen uns: „Ich esse sowieso selten Fleisch, dann muss ich mir auch keine Gedanken um die Isolierung meiner Fenster machen.“

Wenn es um Klimaschutzmaßnahmen geht, erleben wir oft Widerstand – sei es gegen Tempolimits, Fleischverzicht oder CO₂-Steuern. Warum?

Tatsächlich können Klimaschutzmaßnahmen genau das Gegenteil bewirken, wenn sie als Einschränkung der persönlichen Freiheit wahrgenommen werden. Menschen neigen dann zu Trotzreaktionen nach dem Motto: „Jetzt erst recht!“ Dieses Phänomen kennen wir von anderen gesellschaftlichen Veränderungen, etwa beim Rauchverbot oder den Coronamaßnahmen. Autonomie ist ein zentrales menschliches Bedürfnis – wer sich bevormundet fühlt, leistet Widerstand.

Häufig wird argumentiert, dass individuelles Handeln wenig bringt, solange Politik und Wirtschaft nicht stärker eingreifen. Wie wichtig ist individuelles Verhalten wirklich?

Geschichtlich betrachtet, gingen viele große gesellschaftliche Veränderungen von Minderheiten aus – sei es in der Frauenrechtsbewegung oder im Kampf gegen Rassismus. Ich schätze unsere individuelle Rolle in der Klimakrise vor allem im sozialen Umfeld als sehr groß ein. Schaffen wir es, den Klimadiskurs aus der eigenen „Bubble“

3 Tipps

Was jede:r Einzelne beitragen kann:

1. Soziales Netzwerken, kollektives und politisches Handeln im Klimadiskurs nutzen

2. Sich (zumindest zeitweise) vegetarisch oder vegan ernähren

3. Transport- und Reisewege sowie Konsumentscheidungen im Alltag überdenken

hinauszutragen? Diese Frage wird vor allem relevant, wenn wir vermeiden wollen, dass Minderheiten das Ruder übernehmen, die uns weiter in die Klimakrise steuern –Veränderung beginnt bei uns.

Klimadiskussionen enden oft in Streit. Wie kann man Menschen für Klimaschutz gewinnen, ohne dass sie sofort abblocken? Oder anders gefragt: Wie kriege ich meinen Onkel Günter dazu, weniger zu fliegen?

Eine faktenbasierte Diskussion ist nicht immer hilfreich, weil jede:r online Argumente für die eigene Meinung findet und Diskussionen schnell zum Schlagabtausch werden. Viel effektiver ist es, echtes Interesse zu zeigen: Was macht für mein Gegenüber ein gutes Leben aus? Ist das klimaschädigende Verhalten tatsächlich so identitätsstiftend? Welche Ängste stecken dahinter? Wenn wir diese Fragen offen angehen, lässt sich ein Dialog aufbauen, der nachhaltiger wirkt als harte Fakten allein.

In Ihrem Fachbereich sind gute Nachrichten Mangelware. Wie gelingt es da, optimistisch zu bleiben? Und: Wird am Ende alles gut?

Ich ziehe viel Optimismus aus dem Austausch mit Freund:innen und Studierenden. Das Zusammentun mit anderen kann uns auffangen, wenn die Frustration überhandnimmt. Außerdem gibt es in der Tat gute Nachrichten: Erneuerbare Energien sind die am schnellsten wachsende Energieform, die es je gab. In den nächsten fünf Jahren könnte die Hälfte des globalen Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Das macht doch Hoffnung!

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT.

Der Klimawandel betriff t uns alle, deshalb widmet sich die Serie „Und wie geht’s dem Klima?“ einmal im Monat aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Ideen rund um das Thema.

Lebst du noch oder spielst du schon?

Die 2024 eröffnete Spielebar „Das Brett“ wirbt damit, die erste ihrer Art in Innsbruck zu sein. 6020 war für euch vor Ort – ein Lokalaugenschein.

Text: Michaela Ehammer, Fotos: Franz Oss

Sammelkartenspiele wie „Magic“ oder „Star Wars“ haben ihren Platz in der Vitrine.

ÖFFNUNGSZEITEN:

Dienstag bis Donnerstag von 15 bis 1 Uhr.

Freitag bis Sonntag von 10 bis 1 Uhr.

Montag Ruhetag.

Es ist Dienstagnachmittag, 16.15 Uhr. Neugierig darauf geworden, ob die Innsbrucker Spielebar auch wirklich hält, was sie verspricht, sitze ich inkognito als Geek getarnt im „Das Brett“ in Mariahilf und beobachte die Umgebung. Die spanischen Rhythmen im Hintergrund verströmen Gute-LauneStimmung und die harmonisch-grünen Hängepflanzen steigern den Wohlfühlfaktor. Am Nachbartisch hat sich bereits eine kleine Gruppe Gamer:innen eingefunden. Mit konzentrierten Gesichtern brüten die vier über einem Kartenspiel – so vertieft, als wären sie irgendwo zu Hause in ihrer WG. Und schon erklärt es sich, warum es diese Bar in Innsbruck gibt – und wahrscheinlich auch braucht: Es ist ein Ersatz für dieses Wohnzimmer, auf das viele Mieter:innen aus Platzgründen verzichten müssen.

DER ERSTE EINDRUCK.

Auf der Karte finden sich mehr Drinks und kulinarische Leckerbissen ein, als eine

Spielebar vermuten lässt: Von Pulled-PorkSandwich über Gemüse-Eintopf bis hin zu veganem Chili. Ein Großteil der Speisen wird zudem als hausgemacht beschrieben. Billiger geht in der Landeshauptstadt zwar immer, dennoch müssen sich die Preise nicht verstecken. Ein Mitarbeiter reißt mich mit seiner freundlichen Begrüßung aus den Gedanken und ich bestelle einen Chai Latte. Motiviert macht er sich an die Arbeit, während ich das Spieleregal inspiziere. „Bist du zum ersten Mal bei uns?“, fragt er, als er mit der Bestellung zurück ist. Ich bejahe und werde prompt in das Schema eingeweiht.

EINZIGARTIGES KONZEPT. „Rund 500 Spiele befinden sich in den Regalen, die farblich in drei Kategorien unterteilt sind“, erklärt er. Von Grün für Anfänger:innen über Gelb für Hobby-Spieler:innen bis hin zu Rot für ausgefuchste Profis sollte damit jede:r Spielety p:in das Passende für sich finden. Der Vielfalt und Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. So finden sich altbekannte Strategiespiele wie „Risiko“ oder „Die Siedler von Catan“ genauso wie

In „Harmonies“ entstehen mithilfe von bunten Spielsteinen kleine Landschaften.

kunterbunte Quizze und Kartenspiele wie „Taco Katze Ziege Käse Pizza“. Manch ein Spiel begeistert allein schon anhand der Utensilien, wie der Gummi-Burrito oder das Schwert aus Schaumstoff. Und neben weltweiten Neuheiten stehen auch Videospiel-basierte Games wie „Slay the Spire“ oder Knobelspiele wie „Ubongo 3D“ im „Das Brett“ zum Verleih bereit – gegen eine einmalige Gebühr von 2,50 Euro pro Person und Besuch.

„Waschechte Klassiker, etwa ‚Mensch ärgere dich nicht‘ oder ‚Uno‘, führen wir nicht in unserem Sortiment“, so der aufmerksame Mitarbeiter und lässt auch mit dem Grund nicht lange auf sich warten: „Es gibt so viele Spiele weltweit. Die Menschen sollen auch mal was Neues entdecken und ausprobieren.“ Er selbst kenne fast jedes einzelne Exemplar im Regal. Dann fällt mein Blick auf ein paar Brettspiele, die so groß wie eine Tischplatte sind. „Die Crokinole – ein traditionelles Geschicklichkeitsspiel aus Nordamerika – ist von uns selbst gebaut worden.“ Und somit schreit es förmlich danach, ausprobiert zu werden. Also nehme ich es mit an den Tisch und mache mich auf die Suche nach einem/einer Mitspieler:in. Die hat sich auch schnell gefunden und zu meinem Glück kennt sie das Spiel bereits. Nach einer kurzen Einführung streuen wir den zugehörigen Spezialsand auf das Brett, damit die Spielsteine besser rutschen – und legen auch schon los. Dabei ist nicht nur Konzentration gefragt, sondern auch die richtige Dosis an Gefühl, um auf Punktejagd zu gehen und die Scheibe in das Mittelloch zu schnippen.

EIN ORT DER EMOTIONEN.

Der Raum füllt sich allmählich mit weiteren Spielverliebten und mit jedem

FAKTEN AM RANDE:

· Die Tische können je nach Gruppengröße beliebig zusammengesteckt werden – fast so, als wären sie selbst Teil eines Strategiespiels.

· Einige der Spiele eignen sich auch für Fremdsprachige.

Einige Exemplare sind zudem als Einzelperson spielbar.

· Auch ohne zu spielen, kann man „Das Brett“ als Bar oder Restaurant nutzen.

Für alle, deren Spielsucht danach noch nicht gestillt ist, empfiehlt sich ein Abstecher ins Bogenlokal Weli.

„Crokinole“ ist ein traditionelles Brett- und Geschicklichkeitsspiel aus Nordamerika für zwei bis vier Spieler.

Die Spielesammlung ist farblich in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt.
Blick in die Spielebar „Das Brett“

besetzten Tisch wird der Geräuschpegel lauter. So stelle ich mir vor, wie sich die Spielebar vor allem an regnerischen Tagen oder abends als ein Ort geballter Emotionen entpuppt, der mit jedem Lachen, Jubelruf und Handschlag oder gar dem ein oder anderen Tränen- und Wutausbruch erst so richtig lebendig wird. Ein perfekter Ort, um Zeit mit Freund:innen, Familie, Partner:innen oder auch allein zu verbringen und den Gefühlen freien Lauf zu lassen – oder anhand des ein oder anderen Spiels in Erinnerungen zu schwelgen. Drei Wettkämpfe später beende ich meinen „Spielerausch“. Muss ich auch, denn der Tisch ist ab 18 Uhr bereits besetzt. Der Nachmittag ist eine gute Zeit für alle, die sich einfach mal in Ruhe umsehen oder heimlich auf den nächsten Spieleabend vorbereiten möchten. „Ab 18 Uhr sind dann fast immer alle Tische reserviert, egal ob werktags oder am Wochenende.

Und manche Spiele dauern dann stundenlang.“ Wie zur Bestätigung geht in diesem Moment die Tür auf, zwei Herren treten ein und fragen nach ihrem Tisch. Mit einem Lächeln verlasse ich die Bar und lege die Geek-Tarnung am Ausgang wieder ab. Und obwohl ich ein eigenes Wohnzimmer besitze, lässt das nächste Spieleabenteuer im „Das Brett“ bestimmt nicht lange auf sich warten.

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Die Spielebar „Das Brett “ ist in Mariahilf zu fi nden.

ESSEN & TRINKEN

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

HIDDEN

CHAMPION

Ende Feber fanden wieder die Lieferando-Awards statt, wo die besten bzw. beliebtesten Restaurants Österreichs gekürt werden. Aus Innsbruck konnte die Pizzeria Maurizio aus der Speckbacherstraße 55 den Sieg davontragen. Der Hidden Champion darf sich jetzt ein Jahr lang als bestes Liefe rrestaurant der Stadt bezeichnen. Wir gratulieren und versprechen eine baldige Testbestellung.

ES WIRD GESIEDELT

Nach 45 Jahren am vertrauten Standort neben der Tennis- und Squashhalle Penz bricht das Fine-DiningRestaurant Burkia zu neuen Ufern auf. Ab Mitte des Jahres wird es im neu errichteten West Park in der Ex lgasse 24 seine Pforten öffnen. Abgesehen vom neuen Ambiente bleibt alles beim Alten –Konzept, Team und Speisekarte. In das dann leer stehende Lokal soll wieder ein Gastronomiebetrieb einziehen – so der Wunsch des Vermieters, Pläne gebe es noch keine.

Umzug in die Ex lgasse 24 in den neu errichteten West Park

Das ab Juni leer stehende Lokal soll irgendwann wieder ein Restaurant beherbergen.

RAMEN RENAISSANCE

Seit Juni letzten Jahres ist der Ramenladen Luju’s in der ehemaligen Bale Geschichte. Doch die Liebe zur japanischen Nudelsuppe hat Mitbegründer Julian Dittrich nicht losgelassen. Mit Guuzen Ramen wagt er einen neuen Anlauf in Innsbruck. Bis er geeignete Räumlichkeiten gefunden hat, serviert er seine Ramen bei Popups und Catering-Events – zuletzt am 15. Feber im Montagu. Das nächste Mal ist er am 10. März im Burrito Kartell zu Gast, wo er am Ruhetag des Restaurants die Küche übernimmt.

Bald auch im Restaurant

closed

AUSGESPEIST

Wer öfter in der Höttinger Gasse unterwegs ist, hat vermutlich gesehen, dass sich im Gaia seit einer ganzen Weile nichts tut: Die Türen sind verschlossen, das Inventar sammelt Staub. Laut Webs ite werden zwar immer noch Trüffelpasta und Dry Aged Lammkrone aufgetischt, in der Realität hängt das Lokal in einem Konkursverfahren. Die gute Nachricht : Es sieht so aus, als würde in der Höttinger Gasse 6 trotzdem bald wieder gekocht werden – gerüchteweise steht ein Nachfolger schon in den Startlöchern.

Urlaub in Italien

Fragt man

Innsbrucker:innen nach ihrem Lieblingsrestaurant, wird oft das Le Murge genannt. Wir haben undercover getestet, ob der Italiener am Wiltener Platzl seinem Ruf immer noch gerecht wird.

Klein, laut, gemütlich: So kann man das Ambiente im Le Murge beschreiben. Obwohl wir unter der Woche kommen, hätten wir ohne Reservierung keine Chance auf einen Tisch. Jeder Zentimeter des Lokals wird genutzt, teilweise sitzen kleine Gruppen auch mit Fremden am Tisch, aber das scheint niemanden zu stö-

ren: Der Geräuschpegel ist laut genug, um eine Illusion von Privatsphäre aufrechtzuerhalten.

KLEIN, ABER GUT. Essen wählen ist im Le Murge unkompliziert: Es gibt jeden Abend ein Fisch-, ein Fleisch- und zwei Pastagerichte, Antipasti zur Vorspeise und zwei Desserts, nicht mehr, nicht weniger. Was

Mit fast 40 Euro ist das Bistecca alles andere als ein Schnäppchen, aber Qualität und Geschmack überzeugen.

genau es gibt, erfährt man von einem Mitarbeiter, der sich an den Tisch setzt und die Speisen erklärt.

Wir teilen zum Start den Antipast iteller (18 Euro), der mit eingelegtem Gemüse, Käse, Meeresfrüchten und Wurst mehr als ausreichend ist für zwei Personen, und wählen dann die Tortellini mit Artischocken und das Bistecca mit Gemüse und Polenta (38 Euro). Etwas später stellt sich heraus, dass die Tortellini aus sind, deshalb switchen wir zu den Tagliatelle mit Pesto (20 Euro) und bekommen als Entschuldigung eine Runde Weißwein aufs Haus. Während die Vorspeise schnell am Tisch ist, müssen wir auf den Hauptgang mit 45 Minuten relativ lange warten – aber es lohnt sich: Das auf Tomatensauce servierte Fleisch und das Gemüse sind perfekt gegart, das Pesto definitiv selbst zubereitet und so aromatisch, dass man es schon von Weitem riecht, die Portionen beide großzügig. Einziges kleines Manko: Die Tagliatelle sind eine Spur zu al dente.

SÜSSES ENDE.

Zum Abschluss gibt es hausgemachtes Tiramisu –möglicherweise das beste Innsbrucks – und in Schokocreme gewälzte, klassisch mit Sahne gefüllte Profiteroles. Man muss nicht einmal die Augen schließen, um das Gefühl zu haben, gerade im Italienurlaub zu sein. Beim Zahlen werden wir informiert, dass die Nachspeisen und Espressi wegen der langen Wartezeit auf die Hauptgänge ebenfalls aufs Haus gehen, was unterstreicht, warum das Lokal so beliebt ist: Hier stimmt vom Essen bis zum Service alles.

Echter Genuss beginnt mit der richtigen Bohne bio, fair trade, regional geröstet

...und schmeckt auch noch gut!

Das Tiramisu mit dem idealen Verhältnis von MascarponeCreme zu Biskotten sollte man nicht auslassen.

Veggie Hotspot

Das Blum hat im Sommer eröffnet und ist zum vegetarischen Highlight der Stadt avanciert. 6020 hat sich genauer angeschaut, was es so zu bieten hat.

Die Erwartungen waren da, als es im Sommer letzten Jahres hieß, dass das Green Flamingo im Fürstenweg 7 durch ein anderes vegetarisches Restaurant namens Blum beerbt wird. Die Betreiber:innen waren aus dem Marta unter den Bögen mit einem neuen Konzept hergezogen. War das Green Flamingo noch ein legeres, hippes Restaurant, das auf vegane Küche setzt, die mit Fastfood kokettiert, gab sich das Blum zwar auch hip, aber suchte seine Position eher in der Richtung FineDining.

Die Karte bietet ein Sharing Menu für 45 Euro pro Person, aber auch Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie Beilagen nach Wahl an. Wir entscheiden uns für

gebackenen Lauch sowie Rosenkohlsalat zum ersten Gang – beides Highlights. Die Speisen kommen zwar frisch, aber circa auf Zimmertemperatur daher. Gut gewürzt, abgeschmeckt und in der Konsistenz vielfältig.

SÜSSES ODER FADES?

Nachdem die Latte recht hoch liegt, werden die Hauptspeisen (RohnenKichererbsen-Laiberl für 14 Euro und gerösteter Butternusskürbis für

14,50 Euro) samt Beilagen (Pastinakenpüree für 7,5 Euro und Ma c'n’CheeseWürfel für 8,5 Euro) etwas strenger beäugt. Geschmacklich erinnern die Laiberln ein wenig an Falafel, sind nicht zu trocken und dennoch fest. Der Butternusskü rbis ist schlicht. Dafür auf den Punkt genau geröstet, sodass der Geschmack wirklich gut zum Vorschein komm t, Zat ar rundet ihn noch mal ab. Das Pastinakenpüree ist in seiner Konsistenz leicht. Die etwas zu groß geratene Portion wird mit der Zeit nicht fad, aber irgendwann leider etwas ölig. Dennoch absolut ein Highlight der Karte. Dann sind da noch die Ma c’n’Cheese-Würfel, die da irgendwie nicht dazupassen.

Jeder Fastfood-Fan wird sich freuen, aber die Beilage tanzt dermaßen aus der Reihe, dass man nicht ganz versteht, was das soll. Auch die Nachspeis e kann man sich nach dem recht ergiebigen Essen getrost spare n. Nicht nur, weil es eh schon genug ist, sondern weil der letzte Gang hier einfach nichts Besonderes ist. Die armen Brot-Retter sind ein wenig zu arm und simpel gehalten. Der Kokos-SagoPudding ist in seiner Kon-

Der Service im Blum ist by the way top! Nicht zu aufdringlich, dafür freundlich und aufmerksam.

sistenz etwas zu latschert, geschmacklich auch eher auf der unaufgeregten Seite zu verorten.

Insgesamt aber lohnt sich ein Besuch im Blum allemal. Vor allem, wenn es mal gesünder, vegetarischer und besonderer werden darf. Deplatziert fühlt man sich nicht.

Der Kürbis war auf den Punkt geröstet – Zata r tat das Übrige.
Die Laiberln erinnern an Falafel.
Die Vorspeisen sind das Highlight im Blum.
Die Nachspeise kann man sich getrost sparen.

Gutschein

Gültig bis 31.03.2025 zwischen 11:3014:00 Uhr. Beim Kauf von 3 Pizzen, ist die günstigste Pizza gratis.

pobo Markthalle pobo Anichstraße

Universitätsstr. 3

Innsbruck

GUTSCHEIN

Gültig bis 31.03.2025. Beim Kauf von 3 Bowls, ist die günstigste Bowl gratis.

Grüne Spatzl-Power

Popeye hat’s immer gewusst: Spinat ist die wahre Powerquelle! Diese Spatzln mit frischem Spinat und Rahm bringen dir sofort Energie – nur ohne die Dosen. MundArt denkt an den tapferen, starken Seemann, passiert Spinat und verkocht ihn zu Spinatrahmspatzln.

Spinatrahmspatzln

Zutaten

500 g Spinat

500 g Mehl

4 Eier

¼ l Wasser

Salz

2–3 Frühlingszwiebeln

1 Knoblauchzehe

100 g Schinken

50 g Butter

¼ l Schlagrahm

Pfeffer

Muskatnuss

Parmesan Petersilie

Zubereitung

Den Spinat verlesen, gut waschen und tropfnass in einem großen Topf zum Kochen bringen. Sobald er in sich zusammenfällt, in ein Sieb geben, gut abtropfen lassen und passieren oder sehr fein hacken. Mehl, Eier, Wasser, Spinat und Salz zu einem Teig verrühren und eine halbe Stunde ruhen lassen. Den Teig portionsweise mit einem Spatzlhobel in einen großen Topf mit kochendem Salzwasser geben, kurz aufwallen lassen, Spatzln mit einer Siebkelle abschöpfen, mit kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, Knoblauch fein hacken und den Schinken in kleine Würfel schneiden.

Butter in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Schinken hinzugeben und kurz anrösten lassen. Spatzln dazugeben, etwas mitrösten, mit Schlagrahm aufgießen und mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss abschmecken. Mit Parmesan und Petersilie bestreuen und heiß servieren.

Muskatnuss

Der Samen des Muskatnussbaums aus Südostasien ist ein aromatisches Gewürz, das ätherische Öle, Fettöle, Flavonoide und Alkaloide enthält. Besonders die Verbindungen Myristicin und Elemicin sorgen für den charakteristischen Geschmack und in hohen Mengen für psychoaktive Effekte.

In kleinen Mengen ist Muskatnuss gesund und fördert die Verdauung, lindert Schmerzen und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Zudem kann sie das Immunsystem stärken und die Blutzirkulation anregen. Im 17. Jahrhundert war Muskatnuss so wertvoll, dass sie als „Gold der Armen“ bezeichnet wurde. Heute verleiht sie sowohl Süßspeisen als auch herzhaften Gerichten einen einzigartigen Geschmack!

EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO

SCANNEN UND MITMACHEN

Programm

März 2025

Film, Sport

12. März

19.30 Uhr

Biken am Berg

„Sattelfest – Mountainbiken über den Dächern der Welt“ im Metropol Kino

Wie fühlt es sich an, die höchsten Gipfel der Welt mit dem Mountainbike zu erklimmen? Davon erzählt Gerhard Czerner im Rahmen der Präsentation seines Filmes „Sattelfest – Mountainbiken über den Dächern der Welt“.

Literatur

7. März

19 Uhr

Weibliche Lust

„Wir kommen“ im Literaturhaus am Inn

Was passiert, wenn 18 Autor:innen gemeinsam an einem Text über weibliche Sexualität und Begehren schreiben – und dabei anonym bleiben? Diese Frage hat sich das Kollektiv Liquif Center gestellt, entstanden ist der Kollektivroman „Wir kommen“. Zum Weltfrauentag stellen Mitglieder des Kollektivs das Werk vor.

Konzert

5. März

20.30 Uhr

Reduziert

Clara Luzia & The Quiet Version im Treibhaus

Nach eigenen Angaben wurde Clara Luzia in den letzten Jahren mit ihrer Stammband zu laut für manche Venues, deshalb musste eine Zweitband her: The Quiet Version. Mit ihr werden ruhigere Töne angeschlagen und die sanftere Seite der Musikerin abgedeckt – inklusive Coversongs und Deutschsprachigem.

Konzert

5. März

20 Uhr

Mehr als Schickeria

Bibiza in der Music Hall

Mit seinem 2024 erschienenen Album „bis einer weint“ zementiert Bibiza seinen Status als einer der spannendsten Musiker Österreichs, blickt dieses Mal aber auch ein bisschen über die Grenzen der Wiener Schickeria und lässt neben Hedonismus auch Gesellschaftskritik und Weltschmerz aufblitzen.

Konzert

13. März

20.30 Uhr

Pop statt Fußball

Rose May Alaba im Treibhaus

Während ihr Bruder für Real Madrid und die österreichische Nationalmannschaft auf Trophäenjagd geht, hat sich Rose May Alaba für eine Karriere als Popmusikerin entschieden – mit Erfolg: Im Frühling geht sie auf Tour durch Österreich und Deutschland.

Konzert, Performance

7. März

20.30 Uhr

Rebellion

„Komm schon! Du willst es doch auch“ im Treibhaus

Das feministische Konzert- und Performanceprojekt „Komm schon! Du willst es doch auch“ von Maria Jöchl, Belinda Miggitsch und Carmen Sanders-Gratl findet nach der Premiere 2024 auch heuer statt. Am Programm stehen gesellschaftskritische Songs, Improvisation, Schauspiel und filmische Elemente.

Wir verlosen

5 x 2 TICKETS

für den Kunst- und Designmarkt am 29. und 30. März in der Messe Innsbruck

Teilnahmeschluss: 21. März 2025

SCANNEN UND MITMACHEN

Tanz

Bis 30. Mai

Dreiteiler

„Rausch“ im Tiroler Landestheater

Die Tanzproduktion „Rausch“ feiert am 1. März seine Österreichische Urauff ührung im Innsbrucker Landestheater. Dabei bringt das Tanzensemble die Kurzchoreografien „Unfamiliar Connections“ von Francesca Frassinelli, „Celestial Fractures“ von Julian Nicosia und „Boléro“ von Ihsan Rustem aufs Parkett.

Konzert

29. März

20.30 Uhr

Unter die Haut

Oehl im Treibhaus

Ariel Oehl geht wieder mit seiner Band auf Tour der guten Hoff nung: Die irgendwo zwischen Elektropop und Indie lebenden Songs spiegeln eine Gefühlswelt der Melancholie und Hoff nung – und machen beides nicht nur erleb-, sondern auch tanzbar.

Osteopathie

Osteopathie & Physiotherapie

Veronika Schreil, MSc. D.O.

Cranio-Sacrale Therapie

Physiotherapie

Manuelle Therapie

Handchirurgie & Hand-Reha

+43 670 408 6327 osteopathie schreil@icloud.com

Praxis Saggen

Kaiser-Franz-Josef-Str. 10 6020 Innsbruck

osteopathie schreil

13.

März & 2. bis 6. April

Lustig bis lustvoll

DIAMETRALE in verschiedenen Locations

Das Filmfestival DIAMETRALE bringt auch in seiner neunten Ausgabe Experimentelles und Komisches abseits des filmischen Mainstreams auf die große Leinwand. Am Programm stehen 50 Lang- und Kurzfilme sowie mehrere Talks und Konzerte. Das Warm- up-Event findet bereits am 13. März statt.

Theater 5. bis 13. März

Roadtrip

„Capri“ im theater praesent

KULTURLABOR STROMBOLI HALL IN TIROL

22.03. 25 20.00 UHR

Im Stück von Anna Gschnitzer begibt sich eine Autorin mit Burn -out und Schreibblockade auf die Flucht in ihr eigenes Buch und einen surrealen Mutter-Tochter-Trip nach Capri. Dabei werden unter anderem Klassismus, weibliche Fürsorgepflicht und Erschöpfung thematisiert.

Film

Auch Beaks tritt am Arlberg auf.

Wir verlosen

2

x

2 TAGESSKIPÄSSE

für das Skigebiet Ski Arlberg, einlösbar zwischen 30. März und 13. April, die damit gleichzeitig als Eintrittskarte für das Tanzcafé Arlberg Music Festival mit LaBrassBanda, Bibiza, Granada, Django 3000, Texta und mehr gelten

Teilnahmeschluss: 25. März 2025

SCANNEN UND MITMACHEN

09.03.2025

Konzert

8. März

19.30 Uhr

Zeitgenössisch

„Komponist:innen unserer Zeit“ im Haus der Musik

Das Innsbrucker Kammerorchester InnStrumenti widmet sich auch heuer wieder in einem besonderen Konzert Komponist:innen der Gegenwart und präsentiert unter dem Motto „Wandel(n)“ Urauff ührungen von Hannes Sprenger, Judit Varga, Hannes Kerschbaumer und Christian Wegscheider.

OLYMPIAHALLE

Österreichs größte Zaubershow. Ein junger Niederösterreicher wandelt auf den Spuren von Harry Houdini und David Copperfield. Mit erst 23 Jahren hat Fabian Blochberger alias FAB FOX das geschafft, wovon viele träumen: Eine eigene fulminante Zaubershow, die sich mit den großen Vorbildern in Las Vegas messen kann.

OLYMPIAHALLE

Das Kultmusical GREASE kehrt nach vielen Jahren zurück auf die Bühnen Österreichs! Die Neuinszenierung entführt die Zuschauer in die 50er Jahre mit Hits wie „You’re The One That I Want“, „Summer Nights“ und „Sandy“. Ein mitreißender Musical-Spaß voller Liebe, Sehnsucht und Rebellion.

25.03.2025 MARTIN

RÜTTER

OLYMPIAHALLE

In seiner neuen Live-Show „DER WILL NUR SPIELEN!“ nimmt Martin Rütter sein Publikum mit auf eine rasante Reise durch die Hundehütten dieser Nation. Er klärt auf, er deckt auf und wenn’s sein muss, holt er auch den/ die Jogger:in von der Laterne. Martin Rütter ist der Mann für alle Felle. .

Feminismus 5. bis 11. März

Themenschwerpunkt

„Im Hexenkessel“ im Stromboli

Das TKI-Open-Projekt „Im Hexenkessel – Feminismus zwischen rechter Verschwörung und linken Trugbildern“ hinterfragt Maria Muhar mit Kabarett, Performance, Diskussion und Poetry Slam, wie rechte Bewegungen antifeministische Positionen erfolgreich in den öffentlichen Diskurs eingebracht haben, und wirft gleichzeitig einen kritischen Blick auf die Widersprüche und Ziele der feministischen Bewegung.

Das Electric Mountain Festival 2025 liefert fünf Tage lang den ultimativen Remix aus Ski-Fun, Dance-Music und Top-Kulinarik.

Mit Headlinern MARTIN GARRIX & STEVE AOKI sowie vielen weiteren internationalen Top-Acts wird das Skigebiet von Sölden zur Festivalbühne.

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FÜR MEHR

& TICKETS

Ausstellung

Ab 11. März

Gestalten mit Mehrwert

„Design with a purpose“ im weissraum

Die von der Vienna Design Week konzipierte und erstmals im Rahmen der Klimabiennale Wien gezeigte Ausstellung „Design with a purpose“ präsentiert Beispiele für verantwortungsvolles Design im Sinne eines lebenswerten Planeten.

Eugen Onegin

Ausstellung

Ab 19. März

Multiple Wirklichkeiten

„Imagination und Augenschein“ in der Galerie INN SITU

In der neuen Ausstellung „Imagination und Augenschein“ treffen Arbeiten der österreichischen, vor den Nazis nach England geflohenen Fotografin Gerti Deutsch auf das Werk des Schriftstellers Ilija Trojanow.

KARTEN &

Karriere 21. März

11 bis 18 Uhr

Beratung

Gründungsmesse in der WK Tirol

Das Gründerservice lädt zur Gründungsmesse mit zahlreichen Infoständen, Workshops und Vorträgen für alle, die sich für eine Selbstständigkeit interessieren oder bereits dazu entschieden haben.

Ausstellung Ab 7. März

Collagen-Kunst

„Seeding Circles“ im Kunstraum Innsbruck

Die griechisch-armenische Künstlerin Aikaterini Gegisian, die in Thessaloniki und London arbeitet, nutzt die Form der Collage als feministische Methode, die auf eine Neuverteilung der Machtverhältnisse abzielt. Als Basis nutzt sie die Populärkultur und Massenmedien der 1960er bis 1990er.

3 Fragen an ...

… die deutsche AlternativeBand Van Holzen, die am 28. März ihr erstes Konzert in Innsbruck spielt

Wir verlosen

2 x 2 TICKETS

für das Konzert von Van Holzen am 28. März um 20.30 Uhr im Treibhaus

Teilnahmeschluss: 21. März 2025

SCANNEN UND MITMACHEN

Woher kommt der Name Van Holzen – und wie froh seid ihr, dass ihr nicht mehr unter dem Namen Rockfish bekannt seid?

Hahaha! Rockfish 4 ever! Im Nachhinein finden wir es total schade, dass wir alle Rockfish-Musikvideos aus dem Netz genommen haben, als wir uns umbenannt haben. Aber mit 15 fanden wir plötzlich alles, was wir mit Rockfish bis dato gemacht hatten, unglaublich cringe. Unter „Holzen“ stand dann im Duden „Musik hart und roh spielen“ – das hat gut gepasst. Und „Van“ sieht gut aus und klingt schön.

Ihr tourt im März durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Spürt ihr einen Unterschied, wenn ihr in verschiedenen Ländern spielt?

Man spürt sogar von Stadt zu Stadt einen Unterschied.

In Österreich und der Schweiz sind die Menschen, vor allem in den kleineren Städten, irgendwie begeisterungsfähiger als in manchen deutschen Großstädten. Aber wir haben überall eine gute Zeit, weil unsere Fans einfach sehr nice sind und immer mit uns abgehen.

Was kann man von eurem Konzert im Treibhaus erwarten?

Es ist unsere erste Show in Innsbruck, deshalb werden wir umso mehr abreißen. Ihr bekommt Van Holzen in Bestform, so wie ihr es verdient habt! Neue Musik von unserem unveröffentlichten Album bringen wir auch mit. Also kommt vorbei.

Danke für das Gespräch!

statt Trompete

Hinter dem Pseudonym Spilif steckt die Pfaffenhofenerin Bettina Filips.

Aufgewachsen ist sie zwischen eigenen Trompetenklängen bei der Blasmusik und Papas SingerSongwriter-Vinylsammlung. Übers Skaten, Snowboarden und das Jugendzentrum Z6 kam sie zum Hip-Hop. „Wir haben Freestyle-Jams gemacht, irgendwer hat dann Mics und Turntables gekauft “, erinnert sich die Musikerin. Die Liebe zum Texten kam im Deutschunterricht in der Schule, „und dann hab ich mich dazu entschlossen, ein bisschen zu schreiben.“ Aus der anfänglichen Spielerei wurde die erste Band „Tiefsinntaucher“. Als es danach einen Künstlernamen brauchte, wurde aus Filips Spilif.

VERSÖHNLICH AM SCHREIBTISCH. Die Inspiration für ihre tiefgreifenden, aber trotzdem meist unbeschwer-

Seit zwei Jahren ist Rapperin Spilif nicht mehr nur eine Szenebekannte. Nach dem erfolgreichen Debütalbum „irgendetwas das du liebst“ 2023 ist sie nun zum zweiten Mal für die Amadeus Austrian Music Awards nominiert. Was mit der Trompete begann, soll im Konzerthaus seinen Höhepunkt finden – vorerst.

„Ich denke schon, dass unser Sound sehr unique ist. Am Ende muss man sich mit anderen gar nicht vergleichen, wir klingen halt wie wir.“

Spilif

ten und positiven Texte schöpft Spilif aus sich selbst, wie sie sagt. Aber auch Band, Freund:innen und Familie bezeichnet sie als große Inspirationsquellen. „Schreiben tu ich dann ausschließlich zu Hause am Mac“, erklärt die Rapperin den Entstehungsprozess. „Ich bin auch der Meinung, wenn man das ein bisschen nachhaltiger und langfristiger machen will mit dem

Text: Markus Wechner, Fotos: Franz Oss

Debütalbum „irgendetwas das du liebst“

(Oktober 2023)

1. retrospektiv 2:15

2. Rap ist 2:32

3. I quit 2:12

4. Tetris 5:03

5. Löwenzahn 2:24

6. irgendetwas das zu liebst 3:33

7. Schwerkraft 2:42

8 nichts zu wünschen 2:30

9. rebellischer Hippie 2:17

10. ich bleib hier 2:49

11. memento mori 1:54 Schreiben, dass man da nicht warten kann, bis man die Inspiration kriegt –man muss sich hinhocken, dann kommt sie eh meistens.“ Prinzipiell gibt’s aber ohnehin zuerst die Musik: „Ich glaub, ich hab einmal einen Song geschrieben ohne Melodie davor. Die ist schon essenziell für den Vibe.“ Für das 2023 erschienene Debütalbum „irgendetwas das du liebst“ waren Spilif und Band nur vier Tage im Studio. „Da hat die Band eigentlich das komplette Album komponiert.“ Die Texte entstanden peu à peu über ein halbes Jahr. Sie selbst beschreibt das Album mit nur einem Wort als „versöhnlich“. Und auch man selbst hat beim Hören das Gefühl, als wäre alles im Reinen.

SOUND BRAUCHT PLATZ.

Mit ihrem Rap inklusive Liveband, den sie mit Jazz, Funk und positiven Texten mischt, hat Spilif eine Nische für sich gefunden. „Es gibt ein paar MCs, die spielen live mit Band, aber auch nicht viele. Das ist ein bisschen ein Alleinstellungsmerkmal.“ Dass die gesamte Band aus studierten Jazzmusiker:innen besteht, trägt seinen Teil dazu bei. „Ich denke schon, dass unser Sound sehr unique ist. Am Ende muss man sich mit anderen gar nicht vergleichen, wir klingen halt wie wir.“ Um seinen Weg zu finden,

braucht es aber auch Platz, um sich zu entfalten. Der fehlt laut Spilif der jungen Musikszene: „Räume gibt’s natürlich nicht. Für mich ist ab dem Moment, als der Couchclub zugesperrt hat, alles den Bach runtergegangen. Dann hat das Weekender nachgelegt und wir haben die Talstation verloren.“ Mit Mitte 30 erinnert sie sich gut an ihre Anfänge: „Früher war Innsbruck noch eine Art Hochburg für den Rap. Ich glaube, dass die jüngere Generation jetzt echt ein bisschen ein Problem hat, weil die Räume fehlen.“

ZWISCHEN HOCHZEITEN UND AUSZEICHNUNGEN.

Neben ihrer künstlerischen Karriere arbeitet Bettina Filips als Fotografin.

„Ich lieb das, das geht auch gut mit dem Rap zusammen.“ Herausfordernder wird’s im Sommer – die Hochsaison für Festivals, aber eben auch für Hochzeiten, die es zu fotografieren gilt. „Die Jobs stechen sich gegenseitig auch immer wieder mal aus. Es ist schon so – die Hochzeitsindustrie zahlt mein Brot und Wasser. Aber ich mach natürlich viel lieber Musik.“ Dass sie das nicht nur gern macht, sondern auch erfolgreich, beweist die zweite Nominierung für den Amadeus Music Award in der Kategorie Hip

Hop/Urban. „Für mich ist das wirklich ein Ankommen in der Industrie, und da will ich auch hin.“ Die zweite Nominierung sei dabei fast überraschender gekommen als die erste. „Deswegen freut mich das gleich umso mehr. Aber bevor RAF Camora nicht in Rente geht, kann ich mir schwer vorstellen, dass wir den Amadeus in die Heimat holen.“ Leiten lassen dürfe man sich davon aber sowieso nicht: „Die Kunst darf es nicht beeinflussen, es muss dir ganz egal sein, ob dir wer einen Preis hinstellt oder nicht.“

NEUES ALBUM, NEUE LOCATION?

„Bevor RAF Camora nicht in Rente geht, kann ich mir schwer vorstellen, dass wir den Amadeus in die Heimat holen.“

Spilif

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Das zweite Album soll voraussichtlich im November erscheinen, die ersten Singles schon im April. „Ich hoffe, dass das den Leuten dann so gut gefällt wie das erste Album.“ Im Sommer wird zuerst durch Deutschland getourt, danach folgen Konzerte in Österreich und der Schweiz. „Wenn wir einfach das machen können, was wir letztes Jahr auch schon gemacht haben, bin ich schon wunschlos glücklich.“ Und trotzdem, ein Wunschziel gibt es doch: „Ich sag ja immer Elbphilharmonie. Ich möchte gern ins Konzerthaus. Auch das Landestheater in Innsbruck wäre ein Traum. Groß mit Orchester in einem Konzerthaus, das ist schon ein Lifegoal. Aber am Ende spiele ich in jedem Katakombenclub sehr gerne und ich lieb das.“

Alte Musik, neue Relevanz

Als Eva-Maria Sens bei den Festwochen der Alten Musik anfing, ahnte sie nicht, dass sie zehn Jahre später immer noch dort sein würde – inzwischen sogar als künstlerische Direktorin. Im Gespräch erzählt sie, warum sich die Beschäftigung mit Alter Musik auch heute noch lohnt.

Interview: Lisa Schwarzenauer, Fotos: Franz Oss

Zur Person

Die in Mittelfranken aufgewachsene Eva-Maria Sens feiert gerade ihr zehnjähriges Jubiläum bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die sie seit 2023 in einer Doppelspitze mit Ottavio Dantone leitet. Vor ihrem Wechsel zu den Festwochen war die studierte Germanistin und Historikerin beim Kammerorchester Basel tätig.

6020:

Wie sind Sie zur Alten Musik – und nach Innsbruck –gekommen? EVA-MARIA

SENS: Eigentlich war es genau andersrum: Ich bin nach Innsbruck gekommen und damit zur Alten Musik. Ich habe vorher bei einem Orchester gearbeitet, das sich auch mit historischer Aufführungspraxis beschäftigt, aber in einem weiteren Sinn. Weil ich das Orchester auf Tourneen begleitet habe, war ich sehr viel unterwegs, was ich irgendwann nicht mehr wollte. Dann haben sich die Festwochen ergeben.

Was macht Alte Musik auch 2025 noch relevant?

Man sollte nie vergessen, worauf wir aufbauen, da verhält es sich mit der Alten Musik nicht

anders als mit der Geschichte und mit der Gesellschaft. Jazz wäre ohne die Barockmusik nicht denkbar, Akkordkombinationen der frühen Gregorianik hören sich an, als wären sie aus der Moderne – es gibt Verbindungen vom Gestern ins Heute. Wir können Erkenntnisse aus der Entwicklung der Musik gewinnen und aus Fehlern lernen. Und es ist einfach faszinierend schöne Musik, die immer berühren wird.

Was empfehlen Sie als Einstieg, wenn man noch keinen Bezug zur Alten Musik hat? Der beste Einstieg ist, glaube ich, sich Vivaldi oder Händel anzuhören. Jede:r kennt Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, selbst wenn man es nicht zuordnen kann. Es ist einfach, zuzuhören und sich mittragen zu lassen, diese emotionale

Was ist Alte Musik?

Der Begriff „Alte Musik“ umfasst eine Zeitspanne von rund 500 Jahren und beinhaltet neben der am häufigsten damit assoziierten Barockmusik auch das Mittelalter, die Renaissance und die Anfänge der Klassik.

Unmittelbarkeit zu erleben. Dann kann man es mit Bach versuchen, wo das Zuhören schon komplexer ist, und sich irgendwann unbedingt in die Welt der Barockopern wagen. Oder man kommt im Sommer zu unseren Lunchkonzerten, wo man sich einfach mittags in den Hofgarten setzen und der Musik, begleitet vom Vogelgezwitscher, lauschen und sich anstecken lassen kann.

In der Alten Musik selbst gibt es so gut wie keine Frauen. Wie sieht es heute mit Gleichberechtigung in der Branche aus?

Es gibt ein paar wenige Komponistinnen aus der Zeit, die erst jetzt so langsam entdeckt werden, die aber natürlich nicht in der Fülle produzieren konnten, wie es ihre männlichen Kollegen gemacht haben.

Aber wenn man sich die Ensembles heute anschaut, ist es gerade in der jüngeren Generation absolut ausgeglichen. In der Generation der jetzigen musikalischen Leitungen bei größeren Ensembles ist der Männeranteil noch wesentlich höher, deswegen finde ich

geschichtlichen Hintergrund finde ich sehr essenziell. Dann ist es diese unfassbare Natur, die Innsbruck umgibt und allem, was hier stattfindet, eine Einmaligkeit verleiht. Und die historischen Spielstätten, die wir haben – im Spanischen Saal Konzerte machen zu kön-

„Die Menschen wissen, egal, was man hier hört, es ist von fantastischer Qualität und in einem einmaligen Ambiente.“

Eva-Maria Sens

es total wichtig, dass wir als Veranstalter:innen nur nach Qualifikation und Fähigkeiten besetzen und fördern, wenn jemand Talent hat. Dann werden in 20, 30 Jahren auch mehr Frauen an den Pulten stehen und nicht mehr die Ausnahme sein.

Warum passen Innsbruck und die Alte Musik so gut zusammen?

Innsbruck hat als Habsburger Residenzstadt die Musikgeschichte weitaus mehr mitgestaltet, als man glauben möchte. Hier stand das erste frei stehende Opernhaus nördlich der Alpen, und es war einfach ein Ort, an dem sich alles getroffen hat. Diesen

nen, ist einfach fantastisch. Das alles und die Reputation, die sich die Festwochen in 50 Jahren aufgebaut haben, macht sie aus – die Menschen wissen, egal, was man hier hört, es ist von fantastischer Qualität und in einem einmaligen Ambiente.

2025 steht unter dem Motto „Wer hält die Fäden in der Hand?“. War bei der Entscheidung schon klar, wie relevant das Thema sein wird? Ich habe mir tatsächlich zwischendurch gedacht, ob ich hellseherische Fähigkeiten besitze. Beschlossen wurde das Thema schon vor zwei Jahren. Es hat sich aus der Arbeit mit einer Puppenspielkompanie ergeben: Bei Puppen und

Marionetten denkt man sofort an Schicksal und die Frage, wer lenkt. Ich finde es ganz wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wo Macht liegt, welchen Einfluss sie auf die Kultur und die Gesellschaft hat und wer wirklich die Fäden zieht. Mit jeder Entwicklung, die unsere Gesellschaft in diesen zwei Jahren genommen hat, könnten wir aber auch ein Forum für politische Diskussionen aufmachen unter diesem Motto.

Sie bewegen sich mit Kooperationen wie mit dem Street Motion Studio oder St. Bartlmä bewusst auch abseits klassischer Spielstätten und -formen. Warum?

Wenn man etwas bewegen möchte, muss man über den eigenen Tellerrand hinausschauen, das gilt auch in der

bleiben wir auch als Gesellschaft in uns selbst verhaftet und können uns nicht weiterbewegen.

Worauf freuen Sie sich 2025 am meisten?

Wenn ich mich entscheiden muss: das Format Ottavio plus, wo unser musikalischer Leiter zusammen mit verschiedenen Partner:innen kammermusikalisch zu hören sein wird. Und auf das Konzert von Counter-

„Wenn man die Schotten dicht macht und alles in Schubladen packt, bleiben wir auch als Gesellschaft in uns selbst verhaftet und können uns nicht weiterbewegen.“
Eva-Maria Sens

Kultur. Und ich glaube, dass speziell Orte ganz relevant dafür sind, von wem man wahrgenommen wird. Wenn man die Schotten dicht macht und alles in Schubladen packt, tenor Andreas Scholl. Ich war 17, als ich ihn zum ersten Mal gehört habe in einem Konzert. Das war gefühlt in einem anderen Leben, jetzt ist er bei uns zu Gast.

Mit welchen fünf Musiker:innen oder Komponist:innen, tot oder lebendig, würden Sie gern Ihr zehnjährigen Jubiläum feiern? Auf jeden Fall Ottavio Dantone, weil er ein Musiker und Mensch ist, der mir in unserer Zusammenarbeit schon so viel mitgegeben hat dadurch, wie er über Musik redet und wie er als Mensch ist, in seiner unfassbaren Begeisterung für Musik. Herbert Grönemeyer, weil er ein Mensch mit Haltung ist und wir solche Menschen gerade jetzt dringend brauchen. Ich glaube, ich war bei keinem anderen Künstler auf so vielen Konzerten wie bei ihm. Und John Lennon und Paul McCartney, weil die beiden in Kombination wahnsinnig faszinierende Musiker und Komponisten sind.

Was möchten Sie mit den Festwochen noch erreichen?

Ich will erreichen, dass man das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben, wenn man ein Jahr nicht bei den Festwochen war – egal ob als Künstler:in oder als Gast.

Danke für das Gespräch.

FREIER EINTRITT ZUALLENKONZERTEN SKISAISON BIS 22.04.2025ZUM

Forever alone

Die Dystopie „The End“ von Joshua Oppenheimer ist ein als Musical verkleidetes Psychogramm über Verdrängung, Schuld und mögliche Vergebung. Wer das Genre nicht mag, wird leiden. Wer es mag, ebenfalls, ist der Film doch eine schmerzhafte Betrachtung zum menschlichen Selbstzerstörungsdrang und dergestalt nur schwer verdaulich.

Text: Klaus Erler

Zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem eine außer Kontrolle geratene Klimakrise die Erde in eine unbewohnbare Wüste verwandelt hat. Kaum wer hat überlebt.

1.000 METER UNTER DER ERDE. Ein schwerreiches Ehepaar hat es allerdings gerade noch rechtzeitig in seinen Bunker geschafft, der optisch an ein High-End-Loft erinnert und stil- und geschmackvoll 1.000 Meter tief in ein altes Bergwerk eingebaut wurde. Dort erblickte der Sohn das Licht der Welt, dort sollen seit vielen Jahren aufrechterhaltene Alltagsrituale ein Gefühl von Normalität bewahren. Das scheint so weit auch ganz gut zu funktionieren, sieht man von den Albträumen und nervösen Befindlichkeiten der medikamentenabhängigen Ehefrau und den destruktiven Spannungen innerhalb des ebenfalls eingebunkerten Dienstpersonals ab.

Dann geschieht ein kleines Wunder: Eine junge schwarze Frau schafft es mit letzter Kraft in das Bergwerk, wo sie zunächst gesund gepflegt wird. Dann jedoch droht ihr dasselbe Schicksal wie den wenigen „Glücklichen“, die sich in den Jahrzehnten zuvor ebenfalls in den Bunker verirrt haben: Sie soll auf die Erdoberfläche und damit in den unaus-

weichlichen Tod zurückgeschickt werden, um das fragile Bunkergleichgewicht nicht zu stören. Ein Veto des Sohnes verhindert diese Abschiebung, eine Liebesromanze unter Tag bahnt sich an. Mit der jungen Frau kommt aber nicht nur neues Leben in den Bunker. Sie sorgt dafür, dass alte Schuldgefühle wiederbelebt werden und längst hohl gewordene Verdrängungsstrukturen zu kollabieren drohen. Ein Ort, der eigentlich als das letzte Paradies gedacht war, verwandelt sich zunehmend in eine zwischenmenschliche Hölle …

„ENDZEITMUSICAL“.

Joshua Oppenheimer nutzt sein optisch opulentes Werk „The End“ wie ein Skalpell, das die bereits abgestorbene Oberfläche der Zwischenmenschlichkeit durchschneidet, um schmerzhaft urmenschliche Schwächen freizulegen: Ein grandios spielendes Schauspielerensemble um Tilda Swinton und Michael Shannon entblößt Standesdünkel, Gleichgültigkeit, Feigheit und Gefühlslosigkeit, um diesem trüben Charaktercocktail die vage Möglichkeit der Läuterung, Heilung und Liebe entgegenzusetzen. Das funktioniert: „The End“ wird für ein das ungewöhnliche Genre des „Endzeitmusicals“ erleidendes und aushaltendes Publikum zum Mahnmal für eigene Schwächen und dysfunktionale

Verhaltensweisen. Die Musicalform des Films ist für Oppenheimer dabei formal die „Quintessenz für falsche Hoffnung, die Verzweiflung im Schafspelz der Hoffnung zeigt“. Was kompliziert klingt, ist in „The End“ einfach zu erleben: Tiefer betroffen wird einen die hysterische Leichtigkeit des filmischen Musiktheaters selten gemacht haben.

„THE END“

DK/DE/IE/IT/UK/SE 2024, 148 min

Regie: Joshua Oppenheimer

Mit: Tilda Swinton, Michael Shannon, George MacKay, Moses Ingram

DER WÜRFEL

DAS LÖSUNGSWORT

März

DIE FRAGEN

1 Bei der Baustofferzeugung hat der Baum eine Monopolstellung

1 Wie wird’s wahlweise ausgehen: Muss der Statiker bei Wolkenkratzern mathematisch anstellen?

2 Die Kopfbedeckungenn haben was von herdig betreuen

3 Hat in sämtlichen Agenden buchstäblich finalen Charakter

4 Die Damen haben als Langfinger wohl Kastenschubfächer im Visier

5 Hier auch buchstäblich verkehrt(!): Er spechtelt gerne aus der Schlüssellochperspektive

6 Lass mal selber fahren: Chauffeur?

7 Die Lyrik lässt nichts durch

8 Sie hat sich nachrichtendienstlich auch in die Socials geschlichen

9 Die englische Bandenkunst (?) geht auch als Galopp oder Trab durch

10 Mit diesen Informationen bringst du beim Aufschlagen Bälle ins Spiel

11 Anfänglich auf-G-eweichter Zirkel wirkt alt

12 Der Gitarrist isst nur: „Hör bitte auf ständig zu mampfen, / und spiel stattdessen deine …!“

13 Sichtbar müde: „Ich muss mich strecken, muss mich dehnen, / vielleicht hör ich dann auf zu …!“

14 Der verrückte Eideal ist leitbildhaft von höchstem Wert (Mz.)

15 Die Taste bringt dich raus: So wird der Gesangswettbewerb leider nur buchstäblich abgekürzt

16 Haben sie bei Verlockungen oder Haarspaltereien beruflich was falsch gemacht?

17 Solche Tatsachen nehm ich bloß (!) für bar(!)e Münze

6020 und Meraner Wein verlosen 3 x 50-EUROGUTSCHEIN

SCANNEN UND MITMACHEN

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Ein technisch-betriebswirtschaftliches Studium an der Kufsteiner Fachhochschule zeichnet sich durch innovative und einzigartige Studiengänge aus, die an aktuelle wirtschaftliche Bedürfnisse angepasst sind.

Samstag, 05.04.2025, 10 - 14 Uhr

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BACHELORSTUDIENGÄNGE

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I>> Coding & Digital Design (vz)

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>> Drone Engineering & AI-based Innovation* (vz)

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>> Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (vz)

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>> Facility Management & Immobilienwirtschaft (vz, bb)

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MASTERSTUDIENGÄNGE

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>> Corporate Transformation Management (bb)

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>> Data Science & Intelligent Analytics (vz*, bb)

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nnovation und Erfahrung – was klingt wie ein Gegensatz, beschreibt vielmehr die Vielseitigkeit und Impulskraft von Technik. Energie, Immobilien, Web, Produktion oder Produktentwicklung – die FH Kufstein Tirol bietet Studiengänge in all diesen Facetten an. Im Bereich Soft wareentwicklung und webbasierte Anwendungen versprechen die Bachelorstudiengänge Coding & Digital Design und Drone Engineering & AI-based Innovation* sowie die Masterstudiengänge Web Engineering & IT Solutions und Smart Products & AI-driven Development* sichere Arbeitsplätze mit guten Karrierechancen. In beiden Ausbildungsprogrammen wird Wert auf ein ganzheitliches Verständnis von digitalen Applikationen und Anwendungen gelegt, so dass die Absolvent:innen der Studiengänge zu den Umsetzer:innen der digitalen Transformation ausgebildet werden. Damit die Inhalte nicht abstrakt bleiben, betreiben die Studiengänge in verschiedensten Bereichen zielgerichtete angewandte Forschung, die Studierenden gestalten zukunft sweisende technische Entwicklungsprozesse und erarbeiten alternative Lösungsansätze für künft ige Herausforderungen.

STUDIUM AUCH OHNE MATURA

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vz=Vollzeit; bb=Berufsbegleitend

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*Start vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria

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Auch ohne die allgemeine Hochschulreife ist es möglich, an der Kufsteiner Fachhochschule zu studieren. Gerade technisch Interessierte haben häufig etwa einen einschlägigen Berufsschulabschluss oder eine abgeschlossene Lehre, aber keine Matura. Für ein Studium an der Kufsteiner FH ist das auch gar nicht unbedingt erforderlich. Wichtigste Voraussetzung ist zunächst das Interesse für den jeweiligen Fachbereich, ob Soft wareentwicklung, Immobilien, Energie oder Ingenieurwesen.

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Ein Technikstudium an der FH Kufstein Tirol ist auch ohne Matura möglich.

DIE ANTICHRIST:INNEN DES ÖFFENTLICHEN PERSONENNAHVERKEHRS

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MENSCHEN, DIE AN EINGÄNGEN STEHEN

Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

ESSAY

NULL PROZENT DELFIN

Alles muss immer neu sein.

Fragen Sie mich nicht, warum, aber mein bevorzugtes Haarshampoo hat eine „neue Formel“. Moment, fragen Sie mich bitte doch. Ich habe dazu nämlich eine durchaus prononcierte Meinung. Und die lautet: Ich will mir die Haare nicht mit einem Scheiß-Taschenrechner waschen.

Und schon gar nicht, weil ein Jahrgangsgin-geschädigtes Marketinghirn von Procter & Gamble eine Botschaft braucht, die es auf die Flasche pappen kann, um sich der Kamille-Eierlikör-Konkurrenz einen halben Regalmeter weiter zu erwehren. Nein, ich will, dass in der Haarpflege alles so bleibt, wie es ist.

Problem: Es bleibt heute ja fast nichts mehr so, wie es ist. Eine durchschnittliche Steaksauce („Jetzt mit verbesserter Rezeptur“) ändert ihre Zusammensetzung, während das Land auf eine neue Regierung wartet, dreimal. Sie ist in Sachen Beständigkeit vielleicht noch nicht das Abomodell von Sky, aber auf dem besten Weg dorthin.

Vielfach wird natürlich aus Kostengründen an den Rezepturen geschraubt. Stichwort: Pesto mit Pinienkern. Graugesichtige Industriecontroller kriechen gedanklich durch Zahlenkolonnen, und ist eine Schwachstelle entdeckt, beißen sie sich fest. Wenn dann wo mit Konsumentenverarsche wieder 2 Cent pro Europalette gespart werden können, dringt aus der Vorstandsetage sonores, bonusadäquates Gelächter.

Das Konsumentengehirn mit hyperaktivem Belohnungszentrum giert fürchterlich nach dem Neuän, Neuän, Neuän!!!

Doch auch das Konsumentengehirn mit hyperaktivem Belohnungszentrum hat seinen Anteil an der Misere: Es giert fürchterlich nach dem Neuän, Neuän, Neuän!!! Im Hallenbad schnell Kreditantrag ausfüllen und ein Magnum Mandel wegschlabbern reicht ja nicht mehr. Es existieren mittlerweile so viele Magnum-Varianten und -Sondereditionen, dass die Autoindustrie ihre Nachswuchsmanager bei Eskimo hospitieren lässt.

Allerdings gibt es auch Win-win-Situationen. Die Palmöl-Forschung macht derart große Fortschritte, dass schon bald ein sehnlicher Wunsch vieler Allergiker wahr werden dürfte: das nussfreie Nutella, das obendrein ja auch noch mit Aluminiumlosigkeit und null Prozent Delfin überzeugt.

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