Ideenkammer (Oktober 2016)

Page 1


DER TIROLER INNOVATIONSPREIS 2016 – EINE INITIATIVE DER TIROLER TECHNOLOGIEOFFENSIVE Das Land Tirol und die Wirtschaftskammer begeben sich mit dem Innovationspreis jährlich auf die Suche nach Neuerungen, die die Wirtschaftswelt ein Stück vorwärts bewegen. Gesucht wurden Produkte, Technologien und Dienstleistungen aus allen Bereichen der Wirtschaft, die entscheidend besser sind. Keine Theorien und Hypothesen, sondern handfeste Verbesserungen, die in die Praxis umgesetzt werden oder wurden, den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen erhöhen, Arbeit schaffen und die Umwelt entlasten. Alle Tiroler UnternehmerInnen waren eingeladen, ihre Innovationen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Einreichungen wurden von einer Jury geprüft.

R E L O R I T R E S D N O I T A V O N IN 6 1 0 2 S PREI

Zusätzlich zur Verleihung des Tiroler Innovationspreises wurden dieses Jahr fünf Unternehmen zur Teilnahme am Österreichischen Staatspreis Innovation und den Sonderpreisen Econovius und VERENA nominiert.


© WK TIROL

Editorial

Dr. Jürgen Bodenseer Präsident der Wirtschaftskammer Tirol

Innovation ist mehr

D

ie Menschheit, die Gesellschaft und nicht zuletzt die Wirtschaft befinden sich in ständiger Bewegung. Jeden Tag eröffnen sich neue Möglichkeiten, ebenso wie wir uns mit Kreativität und Erfindergeist täglich neuen Herausforderungen stellen. Der Prozess, der all diese Vorgänge beschreibt, ist in dem Schlagwort Innovation zusammengefasst, einem Begriff, der in unseren Köpfen mit klaren Bildern verknüpft ist: Labors und Versuchsanordnungen, weiße Kittel, Wissenschaftler und Ingenieure – all das, was man sich im Rahmen von Forschung und Entwicklung erwarten würde.

Gerade der in Tirol besonders starke Dienstleistungssektor muss sich permanent neu erfinden – was er auch mit Bravour regelmäßig tut. Doch Innovation ist mehr. F&E stellt nur einen kleinen – wenn auch wichtigen – Sektor all der Bereiche dar, in denen innoviert wird und werden muss. Denn innovative Leistungen entstehen nicht von selbst, sobald genügend neue Erkenntnisse und Wissen angehäuft sind. Diese

müssen gefiltert, implementiert und einem Zweck zugeführt werden. Es gilt, sie massen- und markttauglich zu machen. Und selbst wenn ein neues Produkt serienreif ist, sind ein Geschäftsmodell, Vertrieb und Marketing nötig, damit es die Kunden erreichen kann. Auch all diese, oben genannten Bereiche sind auf Innovationen angewiesen, Innovationen angewiesen, um sich im Wettbewerb zu behaupten und hervorzu-tun – ebenso wie Branchen, in denen kein physisches Produkt im Fokus steht. Gerade der in Tirol besonders starke Dienstleistungssektor muss sich permanent neu erfinden – was er auch mit Bravour regelmäßig tut. Aber im Gegensatz zur Produktund Prozessentwicklung entstammt nur ein Bruchteil dieser Innovationen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Dennoch ist es vor allem der Bereich F&E, der im Rampenlicht und damit auch im öffentlichen Bewusstsein steht. Dabei geht es nicht nur um reines Prestige, sondern auch um die Vergabe von Förderungen. Denn auch bei Förderungen stehen vor allem F&E-getriebene Innovationen im Vordergrund – obwohl das Gros der innovativen Leistungen nicht auf sie entfällt. In diesem Sinne wollen wir Innovationen aller Art würdigen – sowohl die, die dem engen Bild in unseren Köpfen entsprechen, als auch jene, denen die viel breitere Definition des Begriffs gerecht wird. Denn schlussendlich ist es ihre Summe, die Tirol zu dem innovativen und kreativen Wirtschaftsstandort macht, der er ist. +

2O16 | IDEENKAMMER

3


22

SL TECHNOLOGY OG

LO.LA*

16

25

28

10

13 ADLER Lacke

4

IDEENKAMMER | 2O16

12


Inhalt 06

Tiroler Innovationspreis 2016

22

Alles zu Tirols höchster Auszeichnung für hervorragende Ideen

08 10

Hat Irgendjemand ein Problem?

13

Die Gewinner der Kategorie „Konzepte mit Innovationspotenzial“

Kreativität als Wurzel aller Innovation

Nominees „Konzepte mit Innovationspotenzial“

Holzschutz, der sich selber heilt

Die Nominierten der Kategorie kurz vorgestellt

Der Gewinner der Kategorie „Technische Innovationen“

12

24

25

Die Nominierten der Kategorie kurz vorgestellt

26

Wie wir menschenzentrierte Strategien für die Zukunft finden

28

Lawinensicher dank lokaler Expertise

Nominees „Dienstleistungsinnovationen“ Die Nominierten der Kategorie kurz vorgestellt

20

Industrie + Forschung = Wohlstand Eine einfache Gleichung, die gesellschaftlichen Profit durch Innovation garantiert

Was wurde aus ...? Zwei innovative Unternehmen berichten

Keine Innovation ohne Know-how Eine neue EU-Richtlinie bietet bald besseren Schutz für Geschäftsgeheimnisse

32

Beratung hilft Das Team „Innovations- und Technologieservice“ stellt sich vor

Der Gewinner der Kategorie „Dienstleistungsinnovationen“

18

Sondernominierte Drei weitere Nominees werden dieses Jahr für zusätzliche Preise vorgeschlagen

Nominees „Technische Innovationen“

Design Thinking und Szenarienentwicklung als Wegbereiter für Innovation

16

Licht auf Schienen

33

Innovationsförderung Ein Überblick über aws, Tiroler Innovationsförderung und FFG

34

Beratungsangebote Die Servicestellen der Wirtschaftskammer Tirol auf einen Blick

Impressum Herausgeber: Wirtschaftskammer Tirol, Innovations- und Technologieservice · Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck, Tel. 0512 58 6020, www.target-group.at · Redaktion: Daniel Feichtner · Grafik: Doris Pfifferling · Coverfoto: WKO · Herstellung: Aristos Druckzentrum GmbH, Josef-Dinkhauser-Straße 2, 6020 Hall in Tirol · Sofern in diesem Magazin personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

2O16 | IDEENKAMMER

5


Tiroler Innovationspreis

© SCALES OG

Erfindergeist, ein Gespür für Trends und gelungene Umsetzungen prämieren die Tiroler Wirtschaftskammer und das Land Tirol dieses Jahr zum mittlerweile 15. Mal mit dem Tiroler Innovationspreis. Tirols höchste Auszeichnung für erfolgreiche heimische Entwicklungen geht auch diesmal an drei herausragende Unternehmen, die sich in den Kategorien „Dienstleistungsinnovationen“, „Technische Innovationen“ und „Konzepte mit Innovationspotenzial“ hervorgetan haben.

6

IDEENKAMMER | 2O16


© ANDRE SCHÖNHERR

Evelyn Geiger-Anker Direktorin der Wirtschaftskammer Tirol

Frau Geiger-Anker, der Innovationspreis der WK wird dieses Jahr das 15te mal vergeben. Wie sehen sie, dass der Innovationspreis die Innovationslandschaft verändert hat? EVELYN GEIGER-ANKER: Jahr für Jahr bietet dieser Preis eine Chance, die Innovationsleistung der Tiroler Betriebe zu fördern und ins Rampenlicht zu rücken. Ich bin der festen Überzeugung, dass genau durch diese Regelmäßigkeit der Preis ein echter Innovationstreiber für Tirol ist. Innovativ und doch Tradition – inwieweit ist das ein Widerspruch für die WK? Bei den Tiroler Unternehmen spielen Werte wie Tradition, Qualitätsbewusstsein etc. eine wichtige Rolle. Trotzdem sind sie innovativ – oder vielleicht genau deswegen. In unseren Augen stellt Tradition auch eine Chance dar, neue Ideen zu entwickeln und anzugehen. Wie unterstützt die Wirtschaftskammer innovative Unternehmen? Unser Ziel ist es, innovative Betriebe auf allen Ebenen bestmöglich unter die Arme zu greifen. Wir unterstützen die Unternehmen bei der Strategiefindung sowie bei der Einschätzung der Risiken und Chancen. Zudem bieten wir eine Beratung zu Förderprogrammen und auch zum Schutz des geistigen Eigentums. +

Der Tiroler Innovationspreis 2016 in Zahlen und Daten Einreichphase: Anfang Mai bis Anfang Juli Jury-Ergebnisse: Mitte August Verleihungsabend: 10. Oktober Jury: 5 Mitglieder von Land Tirol, WK Tirol, Standortagentur Tirol, Uni Innsbruck (Bereich Wirtschaft und Bereich Technik) Moderation: CAST Gründungszentrum Zusätzliche Juryaufgabe: Auswahl der Tiroler Entsendungen zum Staatspreis Innovation, dem Sonderpreis Econovius und dem Sonderpreis VERENA (für diese Bundeswettbewerbe können sich nur Teilnehmende der Landeswettbewerbe qualifizieren). Projekte: 52 Einreichungen Kategorien und Nominierungen: Jeweils 3 Nominierte in 3 Kategorien Anzahl pro Kategorie: 18 Konzepte mit Innovationspotenzial 9 Dienstleistungsinnovationen 25 Technische Innovationen Monetäre Dotierung: 7.500 Euro für die Kategorien Dienstleistungsinnovationen und Technische Innovationen 3.000 Euro für die Kategorie Konzepte mit Innovationspotenzial

2O16 | IDEENKAMMER

7


Hat Irgendjemand ein Problem? Um Innovation zu ernten, muss man Kreativät säen! von Tom Jank

K

reativität klingt immer gut, geht einem schnell über die Lippen und macht Mut gegen allerlei Aussichtslosigkeiten. Man adelt Glühbirnenerfinder und Apfel-Unternehmer damit und schreibt sie gerne in Stelleninserate. De facto ist Kreativität aber eher selten – vor allem im Management. Vielmehr prägen eingefahrene Denkweisen und tradierte Strukturen die Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse in vielen Unternehmen. Oft sind Schubladendenken und Routine die Leitplanken auf dem Weg in die Zukunft. Häufig werden kreative Vorschläge sogar als lästig empfunden, als unwirkliche Laute im gewohnten Takt, denn sie halten den Betrieb auf,

8

IDEENKAMMER | 2O16

strapazieren die eng bemessene Zeit, erfordern Anstrengung und Geld. Wirklicher sind Zahlen, härter sind Fakten, umgänglicher sind lineare Denkweisen. Das wird sich jetzt ändern. Auch im schönen Europa und im kleinen Tirol werden die Produktionen zurückgefahren, ausgelagert, spezialisiert. Die treibenden Kräfte werden daher Leute aus der Kreativwirtschaft sein, die Ideen entwickeln. Diese kreativen Menschen macht aus, dass sie verstehen, wie man Ideen produziert, wie man sehr gute erkennt, wie man sie wertbeständig macht und wie man sie im Sinne der Kunden zum Funktionieren bringt. Und wie man weiß: Eine gute Idee schafft die schnellste Wertsteigerung.

Bitte denken ohne Probleme! Die Welt wird also immer komplexer. Das einzige und ewige Heilmittel dagegen: Kreativität! Denn die wichtigste Aufgabe von Kreativität ist es, die Dinge einfacher zu machen. Das kann eine ganz spezielle Art von Kreativität am besten: Nämlich diejenige, die gegen das Denken in Problemen hilft. Ein Beispiel: Wenn wir zu einer wohltätigen Institution gingen und um Mittel für die Bekämpfung von Krebs bitten würden, bekämen wir wahrscheinlich einen Zuschuss. Wenn wir darum bitten würden, Wissenschaftler bei ihrer Arbeit zu unterstützen das menschliche Denken zu verbessern, hätten wir wahrscheinlich keinen Erfolg. Denn was nicht als


© SHUTTERSTOCK.COM

© ANDREAS WIMMER

Zur Person

Tom Jank Texter, Konzeptionist und Stratege

Zur Person

Nach einigen Jahren in großen Agenturen berät der gelernte Texter, Konzeptionist und Stratege heute mittelständische Unternehmen. Mit seinem Ansatz vom „strategisch Gewollten zum kreativ Richtigen“ fokussiert er dabei auf die in der Markenkommunikation oft vernachlässigten Schnittstellen. Tom Jank ist Mitglied im Creativ Club Austria, im Strategie Club Austria sowie Obmann der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation Tirol.

Problem wahrgenommen wird, dem widmen wir in der Regel auch keine Aufmerksamkeit. Lange wurden Erdbohrungen vertikal vorgenommen, bis ein schlauer Kopf meinte, ab einer gewissen Tiefe solle man die Bohrung doch horizontal weiterführen. Das Ergebnis: Heute ist dies ein Standardverfahren, das um ein vielfaches effektiver ist. Warum hatte dieses Verfahren niemand vorher erfunden? Weil niemand ein Problem damit hatte. Kreatives Denken funktioniert aber anders als Problemlösungsdenken. Es ist beobachtend, stellt Dinge in Frage, ohne dass diese ein Problem wären. Es stört den Frieden, kommt ungefragt und erscheint den Menschen deshalb oftmals unnötig. Aber wir werden dieses kreative Denken immer stärker und bewusst einsetzen müssen. Nicht nur als Geistesblitz, sondern als im Unternehmen implementierter Prozess: um zu wachsen, um Wettbewerbsvorteile zu generieren und um im Zeitalter von Angebot (nicht Nachfrage) relevante Lösungen anbieten zu können. Die logische Konsequenz: Neue Organisationskulturen, in denen kreativer

Input gewünscht ist und in denen Erlaubnisräume für lustvolles Experimentieren geschaffen werden. Das setzt jedoch a priori eine stärkere Sensibilität und Wertschätzung für Kreativität voraus, das Einbinden von Kreativprozessen in die Arbeitsabläufe und da wie dort einen neuen Führungsstil.

Wie kommt das Neue ins Land? Kreativität entsteht also nicht in homogenen Systemen, sondern immer in instabilen. Das zeigt Mutter Erde, die in 150 Mio. Jahren und in einem unvergleichlichen, kreativen Prozess die Kriterien dafür vorgelegt hat: Mutation, Variabilität und Selektion. Vor allem die Variabilität ist dabei besonders wichtig, denn wenn viel Verschiedenes zusammenkommt, kann leichter etwas Neues entstehen. Das Bestehende wird durch äußere Einflüsse verändert. Dinge, die scheinbar nicht zusammengehören, werden neu verkettet. Umgelegt auf die Überlebensparameter der Wirtschaft heißt das: Die Fähigkeit einer Organisation, kreative Prozesse zu initiieren und das kreative Potenzial ihrer Führungskräfte

und Mitarbeiter auszuschöpfen, entscheidet über deren Position im globalen Wettbewerb. Kein ernsthafter Ökonom zweifelt heute daran, dass Ideen und Kreativität das wichtigste Wirtschaftsgut des 21. Jahrhunderts sind. Die Arbeitswelt werde nicht mehr, wie in der Industriegesellschaft, durch Nachfrage bestimmt, sondern durch Angebote, also durch permanente Erneuerung und Innovation. So gesehen können wir es uns auch nicht mehr leisten, zwischen den rationalen Entscheidungsträgern und den kreativen Verrückten zu unterscheiden, sondern müssen diese Gewaltentrennung überbrücken und auflösen. Es braucht ein besseres Verständnis für den jeweils anderen und es geht vor allem darum, Kreativprozesse, die oft in Abteilungen ausgelagert sind, ins gesamte Unternehmen einzubinden und zu einer echten Managementfunktion zu machen. Denn in Zukunft werden gute Unternehmen kreative Unternehmen sein. In Hinblick auf die Wertschätzung der kreativen Klasse, möchte man den Potentaten hierzulande daher ganz lapidar ins Gewissen reden: Geht’s den Kreativen gut, geht’s uns allen gut! +

2O16 | IDEENKAMMER

9


Albert Rössler war führend an der Entwicklung des selbstreparierenden Lacks für Holzoberflächen beteiligt.

Gewinner in der Kategorie:

Technische Innovationen ADLER Lacke

Holzschutz, der sich selber heilt Mit der SH-Technologie bringt ADLER Lacke eine Weltneuheit auf den Markt: Holzlacke, die in der Lage sind Risse und Beschädigungen selbst zu reparieren und so Folgeschäden zu verhindern.

F

arbe macht so Manches hübscher. Doch Optik ist nur ein angenehmer Nebeneffekt, den Lackierungen mit sich bringen. Der Hauptgrund, warum viele Oberflächen, die uns im Alltag begegnen, lackiert sind, ist die Schutzfunktion. Vor allem bei verwitterungsanfälligen Materialien ist eine solche Prophylaxe unerlässlich. Doch selbst der beste Lack hat seine Belastungsgrenzen. „Gerade mechanische Einwirkung ist ein Problem“, erklärt Albert Rössler, der die

10

IDEENKAMMER | 2O16

Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung von ADLER Lacke in Schwaz leitet. „Die ‚schützende Haut’ kann ihren Dienst nur tun, solange sie unverletzt bleibt.“ Bilden sich einmal Risse, kann Feuchtigkeit eindringen. Und damit ist das darunterliegende Material der Korrosion oder Verwitterung ausgeliefert. Und die initiale Beschädigung ist oft erst der Anfang. Häufig zieht sie Folgeschäden wie Verfärbungen, Blasen oder abblätternde Farbe nach sich, die erst später sichtbar werden.

Weltneuheit Für Umwelteinflüsse besonders anfällig ist Holz. Weil der biologische Werkstoff verhältnismäßig weich ist, verformt er sich unter Krafteinwirkung wie Hagelschlag relativ schnell. Und da Holz Feuchtigkeit aufnimmt und aufzuquellen beginnt, droht die Schutzschicht zusätzlich Schaden zu nehmen. An diesem Problem forscht Rössler im ADLER-Lack-Labor seit mehr als zehn Jahren – und bei der Lösung haben er und sein Team sich von der Natur inspirieren

© ADLER (4)

L IC H E ZUSÄTZ UNG ZUM D E NTSE N R E I S P STA ATS ION T A V O N N I


„Bei Lackierungen für Holz sind wir weltweit die Ersten.“ Albert Rössler, Leiter Forschungsund Entwicklungs-Abteilung

lassen. Wie eine echte Haut sind die von ADLER neu entwickelten Lacke in der Lage, sich nach einer Beschädigung selbst zu heilen und Risse wieder zu verschließen, bevor Feuchtigkeit eindringen kann. „Im Kunststoff-Bereich gibt es inzwischen vergleichbare Systeme“, meint Rössler. „Bei Lackierungen für Holz sind wir aber weltweit die Ersten.“

Kleine Kapsel, große Wirkung Diesen Effekt, der von ADLER kurz SH-Technologie für „Selbstheilend“ getauft worden ist, hat der Lack eigens entwickelten Mikrokapseln zu verdanken. Diese rund 30 Mikrometer – also 0,003 Millimeter – großen Kügelchen enthalten ein flüssiges Reagenz, das in der Lage ist, Risse zu versiegeln und so wieder zu verschließen. Wird die Lackierung beschädigt, platzen sie an der entsprechenden Stelle auf und geben ihren Inhalt frei, der dann seine Wirkung tut. „Ganz wichtig dabei ist, dass sich die Beschädigungen von unten nach oben schließen – gleich wie bei einer Wunde“, beschreibt Rössler den Vorgang. „Sonst droht die Gefahr, dass Wasser mit eingeschlossen wird und erst wieder ins Holz dringt.“

Komplexe Anforderungen Die Mikrokapseln und ihr Inhalt ermöglichen das grundsätzliche Funktionsprinzip der SHTechnologie. Mit ihrer Entwicklung war aber erst der erste Schritt am Weg zum selbstheilenden Lack getan. Um die Erfindung zum marktreifen Produkt zu machen, mussten die Kapseln auch in der praktischen Anwendung in einem Lacksystem genau so funktionieren, wie geplant. Denn auch beim Aufbringen des Lacks wirken mechanische Kräfte. Diesen müssen die Kapseln widerstehen, ebenso wie sie die Zeit im gehärteten Lack überdauern müssen – zugleich dürfen sie aber nicht so robust sein, dass sie nicht platzen, wenn es nötig ist. Außerdem galt es, die richtige Durchmischung zu erzielen, um zu garantieren, dass überall dort, wo sie benö-

Wenn mechanische Krafteinwirkung, wie zum Beispiel Hagelschlag, die Oberfläche einer Lackierung mit SH-Technologie beschädigt, bersten auch die darin eingebetteten Mikrokapseln. Sie geben eine Flüssigkeit frei, die den Riss auffüllt und versiegelt, bevor Feuchtigkeit eindringen kann.

tigt werden, Kapseln vorhanden sind. „Um all diese Faktoren in den Griff zu bekommen, war einiges an Frustrationsresistenz nötig“, meint Rössler. „Alles in allem haben wir mehrere hundert Versuche unternommen. So eine Entwicklung einer neuen Basistechnologie gelingt vielleicht alle zehn Jahre einmal. Und diese Forschungsleistung konnten wir nicht alleine stemmen.“ Deswegen arbeitete ADLER Lacke eng mit Grundlagenforschern zusammen und holte sich für dieses Projekt mehrere Hochschulen und unter anderem das Fraunhofer-Institut in Bremen mit an Bord.

Einfache Anwendung So langwierig und komplex sich die Entwicklung der SH-Lacke gestaltet hat: In ihrer Anwendung unterscheiden sie sich nicht von bislang eingesetzten Produkten. Sie können in allen auch sonst erhältlichen Farbtönen hergestellt werden und verhalten sich beim Auftragen wie jeder andere Holzlack.

Und auch bei der Pflege benötigen SH-lackierte Oberflächen keine Sonderbehandlung. Zudem können die Mikrokapseln und ihre Inhaltsstoffe fast ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. „Damit haben wir nicht nur eine revolutionäre Technologie geschaffen“, meint Rössler nicht ohne Stolz. „Dank der nachhaltigen Produktion und der längeren Lebensdauer werden SH-Produkte auch von Anfang bis Ende besonders umweltverträglich sein.“ +

Kontakt ADLER-WERK LACKFABRIK Johann Berghofer GmbH & Co KG Bergwerkstraße 22, 6130 SCHWAZ Tel. 05242 6922-232 Fax 05242 6922-999 www.adler-lacke.com

2O16 | IDEENKAMMER

11


Die Nominierten L IC H E ZUSÄTZ UNG ZUM D N E S ENT PRE I S STA ATS ION T A V O IN N

Liebherr Energiesparendes Kraftpaket

F

ür viele Baumaschinen sind fossile Brennstoffe noch immer der Treibstoff der Wahl. Dennoch ist Diesel-Antrieb bei Weitem nicht mehr gleich Diesel-Antrieb, wie Liebherr mit der PR 776 beweist. Die neue, in Telfs entwickelte 70-Tonnen-Planierraupe des Konzerns baut als weltweit Erste in ihrer Gewichtsklasse auf einen stufenlos hydrostatischen Antrieb. Dabei wird die Kraft des Zwölf-Zylinder-Dieselmotors nicht durch eine mechanische Übersetzung weitergegeben, sondern hydraulisch transferiert. So entfällt das Schalten und die Drehzahl des Motors kann genau an den nötigen Bedarf angepasst werden. Das minimiert nicht nur den Verschleiß von mechanischen Komponenten. Weil die erzeugte Kraft genau dem entspricht, was benötigt wird, verbraucht die Planierraupe im Einsatz auch deutlich weniger Treibstoff. +

Liebherrs PR 776 ist die weltweit erste hydrostatisch angetriebene 70-TonnenPlanierraupe.

Kiweno Diätetische Selbsterkenntnis

© BLITZKNEISSER

J

Die Kiweno-Gründer Roland Fuschelberger (v. l.), Bianca Gfrei und Robert Fuschelberger haben eine Möglichkeit geschaffen, von Zuhause aus Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu diagnostizieren.

12

IDEENKAMMER | 2O16

eder Körper ist anders und reagiert eventuell unterschiedlich auf verschiedene Nahrungsmittel. Die Suche nach spezifischen Unverträglichkeiten ist häufig Detektivarbeit, die nicht nur viel Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch Kosten verursacht. Seit 2015 bietet kiweno deswegen Test-Kits an, mit denen von Zuhause aus Klarheit gefunden werden kann. Um ein Resultat zu erhalten, werden die Tests eingesandt und in Zusammenarbeit mit Experten aus Diagnostik und Ernährungswissenschaften auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und gesundheitsspezifische Biomarker analysiert. Mit den ersten Sets war es möglich, 70 Unverträglichkeiten aufzuspüren. Inzwischen sind weitere entwickelt worden und kiweno plant, das Produktportfolio um weitere Tests zur Überprüfung des körperlichen Wohlbefindens zu erweitern. +

© LIEBHERR

Für den Tiroler Innovationspreis 2016 wurden in der Kategorie „Technische Innovationen“ zwei weitere Unternehmen nominiert.


© SHUTTERSTOCK.COM

Wie wir menschenzentrierte Strategien für die Zukunft finden von Andrea Augsten

G

espräche über die Zukunft sind oft vereinfacht oder fußen auf popularisierten Visionen. Gleichzeitig aber verlangen Unsicherheiten in Wirtschaft und Politik stärker denn je nach einer belastbaren Orientierungshilfe für zukünftige Entwicklungen. Die herkömmliche Antwort sind schnellere Produktentwicklungsprozesse, von denen man sich eine höhere Innovations- und damit Anpassungsfähigkeit verspricht. Reicht es aber aus, das Gleiche nur schneller zu machen? Wenn wir „Neues“ gestalten möchten, müssen wir auch neue Pfade nehmen und nicht nur schneller auf alten Pfaden gehen. Vermeintlich neue Ansätze sorgen für einen Methoden-Dschungel, indem die Navigation mindestens so schwierig wird, wie daraus eine Prognose für die Zukunft abzuleiten. Zwei führende Methoden sind die Szenarienentwicklung und das Design Thinking, doch wie passen sie zusammen? Und welche Potenziale liegen im Verknüpfen der einzelnen Denkschulen? Ein Orientierungsversuch.

Vermitteln diverse Zukunftspfade eine Sicherheit bei Entscheidungen? Die Szenarienentwicklung ist eine der meist angewendeten Methoden der Zukunftsforschung. Von der militärischen Planungstechnik inspiriert werden Szenarien, d. h. mögliche Zukünfte, ausgearbeitet, die auf überwiegend plausiblen Entwicklungslinien aufbauen. Einem explorativen Ansatz folgend werden systematisch Einflussfaktoren identifiziert und von Experten bewertet. Die entstehende Diversität durch die unterschiedlichen Zukünfte wird im Diskurs verhandelt. Dass eine verantwortungsvolle, strategische Zukunftsprognose durch die aktuelle Unsicherheit wichtiger wird, leuchtet ein. Doch jede Form von zukünftigen Veränderungen betreffen Menschen und ihr Verhalten. Sind es nicht Menschen, die durch ihr Handeln die Zukunft gestalten? Wie können die oben genannten Szenarien jetzt um die Fokussierung auf den Menschen – einen sogenannten human-centered Ansatz – ergänzt werden? Denn wir brauchen beides: einmal

→ 2O16 | IDEENKAMMER

13


den Blick über den Tellerrand, um die Veränderung von Einflussfaktoren frühzeitig zu kennen und diese auf mögliche Auswirkungen hin zu überprüfen. Und zweitens müssen wir eine Idee haben, was unsere zukünftigen Nutzer bewegt, erfreut und verärgert, um bedürfnisorientierte Produkte und Services zu entwickeln. Ist es ausreichend, diese Erkenntnisse innerhalb der Zukunftsforschung zu entwickeln und an die Organisation zu übergeben? Welche Rolle spielen Endnutzer außerhalb der Organisation und Mitarbeiter innerhalb der Organisation für Zukunftspfade? Welchen Beitrag kann das Design als Ansatz und in seinen Arbeitsweisen als Brücke leisten?

Wie verändern Arbeitsweisen des Designs die Strategie einer Organisation? Gegenwärtig findet eine Revolution der Art und Weise, wie strategische Zukunftsentwürfe in Großorganisationen erarbeitet werden, statt. Design Thinking everywhere. Dieser

14

IDEENKAMMER | 2O16

Ansatz zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen wird aus einer radikalen Bedürfnisperspektive, meist der Endnutzer eines Produkts oder Services, gestaltet. Durch den Hype des Design Thinkings erhalten Arbeitsweisen und Ansätze der Entwurfsentwicklung von Designern Einzug in die Strategiearbeit zur Gestaltung von Zukunftsfähigkeit in Organisationen und verändern die Rolle von Zukunftsforschung. Von Temporalität, Kollaboration und Visualisierung geprägte Ad-hoc-Darstellungen, partizipativer Dialog und Iteration ergänzen oder ersetzen sogar die traditionelle, langfristige Erarbeitung von Einflussfaktoren und Szenario-Prozessen. Organisationen beginnen das kollektive Wissen, das durch das Entwerfen von Artefakten wie beispielweise Papier-Prototypen, Flipcharts mit visuellen Zeichnungen und Codes tangible entsteht, anzuzapfen. Sie ermöglichen, Menschen dabei sachorientiert zu interagieren und kulturelle, hierarchische und fachspezifische Kommunikationshürden in Sinne einer wirklich konsumentennahen Innovation zu nivellieren.


© SHUTTERSTOCK.COM

Zur Person © ANJA GREKUHL

Das Design gestaltet menschenzentriert und integriert Bedürfnisse, Umstände und Verhaltensweisen.

Wo Szenarioplanung und Design Thinking zunächst konträr wirkt, so fußt es doch auf den gleichen Grundannahmen: Das Design und die Szenarienentwicklung entwickeln fiktive Möglichkeitsräume, die sich bei dem einen qualitativ und bei dem anderen eher quantitativ ausdrücken lassen. Außerdem gibt es ein gemeinsames Ziel: das beste, zielführendste Produkt, Service oder System zur Fragestellung zu entwickeln und damit innovationsfördernd und zukunftsweisend zu agieren.

Synergien durch Kombinatorik? Miteinander statt nacheinander. Das Design gestaltet menschzentriert und integriert Bedürfnisse, Umstände und Verhaltensweisen. Die Zukunftsforschung schaut weit über die Gegenwart hinaus, entwickelt Bilder der Zukunft, um zeitnahe aber prägende Entscheidungen zu unterstützen. Durch den Einsatz von Design ist es möglich entwickelte Szenarien verständlicher zu gestalten.

Denn das Design verfügt über eine visuelle und haptische Umsetzungsstärke zum Erschaffen der Zukunft, Visualisierung zur Stärkung des Konzepts, der Vorstellungskraft und zum weiteren Überprüfen und Verbessern. Visualisierungen hauchen der Zukunft leben ein. Zukunftsforscher und Designer sind beide Wissensträger zwischen Außen- und Innenwelt in einer Organisation und können so von einer Zusammenarbeit profitieren. Oftmals sind aber die Abteilungen in Großorganisationen bisher wenig verknüpft, sondern arbeiten „nacheinander“. Szenarien werden entwickelt und im Nachgang durch Personas, Storytelling und Kurzfilme kommuniziert. Sind das schon die erhofften neuen Pfade? Es lohnt sich noch einen Schritt weiterzugehen, um bereits im Entstehungsprozess die Denk- und Arbeitsweisen zu verknüpfen. Das Erstellen von einfachen Prototypen aus Pappe kann bereits in die Entwicklung von Szenarien integriert werden, und berücksichtigt frühzeitig das menschenzentrierte Denken von Mitarbeitern, Bürgern oder weiteren Stakeholdern. Zudem bieten Szenarien dem Design Erkenntnisse über das Umfeld, seine anzunehmenden Veränderungen und die Perspektiven unterschiedlicher Stakeholder. Denn egal, wie wir die Zukunft gestalten – es sind immer Menschen – die wir adressieren. Dies klingt simpel, doch das menschliche Verhalten ist hoch komplex und fügt ein weiteres Level an Unsicherheit hinzu. Innerhalb von Organisationen treffen nicht nur Menschen unterschiedlicher Denkschulen, favorisierter methodischen Ansätzen und Arbeitsweisen aufeinander, sie sind ebenso alle auf der Suche nach der Zukunft und streben danach, Möglichkeitsräume zu erkunden. Diese Neugier unterstützt sie bei der Überwindung bisheriger Gewohnheiten. Technologische Innovationen können nur dann erfolgreich werden, wenn die Menschen motiviert, oder gar begeistert in ihrem Umgang mit ihnen sind. Und dafür müssen wir sie ins Zentrum zukünftiger Entwicklungen stellen und die intersektoralen Prognosen als deskriptive Form der Fiktion verstehen. +

Andrea Augsten Designforscherin Die Designforscherin Andrea Augsten cogründete 2014 die Initiative design:transfer, die sich mit Fragestellungen des Designs in Transformationsprozesse in Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Sektor beschäftigt. Sie ist Mitglied im Think Tank 30 des Club of Romes und promoviert in Kooperation mit dem Innovation Center der Volkswagen AG zum Potential von Design in der Organisationstransformation.

2O16 | IDEENKAMMER

15


Gewinner in der Kategorie:

Dienstleistungsinnovationen LO.LA*

Lawinensicherer dank lokaler Expertise LO.LA* stellt Skigebieten ein neues Tool zur Verfügung. Ein in einer App eingebundener Kriterienkatalog hilft lokalen Lawinenexperten, Beobachtungen vor Ort zu erfassen, zu dokumentieren und bei Bedarf einfach und verständlich weiterzugeben.

D

er Aha-Moment für Stefan Ortner kam auf einer Skitour. Bevor er und seine Begleiter aufgebrochen waren, hatten sie sich anhand des amtlichen Lawinenberichts über die aktuelle Situation informiert. Doch unterwegs wurde den Wintersportlern schnell klar, dass es deutliche Unterschiede zwischen der Vorhersage und der realen Risikolage gab. Nach ihrer Rückkehr waren die Wintersportler neugierig und begannen, den Grund für die Diskrepanzen zu hinterfragen. „Wir haben uns mit mehreren Bergführern unterhalten“, erzählt Ortner, der

16

IDEENKAMMER | 2O16

hauptberuflich als Risikomanager tätig ist. „Dabei hat sich gezeigt, dass der Lawinenwarndienst das Gelände in Regionen von je rund 1.000 Quadratkilometern Größe unterteilt. Einer dieser Cluster erstreckt sich zum Beispiel vom Brenner bis nach Nauders. Dass lokale Unterschiede dabei verlorengehen, liegt in der Natur der Sache.“

Erfahrung vor Ort nutzen Auch wenn sie die Erklärung gefunden hatten, wollten sich die Wintersportler mit dem eigentlichen Problem nicht abfinden. Statt-

dessen begann Ortner zusammen mit zwei erfahrenen Bergführern, einem Qualitätsmanager und einem App-Entwickler am Konzept für LO.LA* zu tüfteln. Gemeinsam entwarfen sie ein Dienstleistungspaket, das den amtlichen Lawinenbericht nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. „Der Warndienst muss täglich eine Einschätzung für das ganze Bundesland veröffentlichen“, meint Ortner. „Eine detaillierte Erfassung ist schon ressourcentechnisch nicht möglich. Aber überall in Tirol, wo Wintersport betrieben wird, gibt es Experten – Bergführer, Lawinenkommissionsmitglieder, Bergbahn-


© LO.LA* (2)

vor allem über Tick-Boxen und Schieberegler bedient wird, generiert LO.LA* dann einen Report, auf den der Kunde zugreifen kann. Im Schnitt dauert die Datenerfassung rund sieben bis zehn Minuten und lässt sich ohne Zeitverlust zum Beispiel im Lift erledigen. Sind in einem Gebiet mehrere Experten unterwegs, kann außerdem ein Super-User definiert werden. Er erhält die Berichte aller Experten im Gelände und kann daraus dann eine Einschätzung der Gesamtlage erstellen. „Das macht LO.LA* zu einem mächtigen aber einfach zu bedienenden und vor allem genormten Werkzeug“, erklärt Ortner die Hauptfunktionen. „Ebenso entsteht durch den Einsatz unseres Systems auch lückenlose Dokumentation. Und sollte ein Unglück passieren, ist der Beleg, dass eine Einschätzung vorgenommen worden ist und Maßnahmen ergriffen wurden, Gold wert.“

Permanente Verbesserung mitarbeiter – die jahrzehntelange Erfahrung mitbringen.“ Und dabei genau dieses Potenzial voll auszuschöpfen, hilft LO.LA*.

Eine App für Profis Im Kern des Angebots steht eine fünfstufige Checkliste zur lokalen Beurteilung der Risikosituation, die angelehnt an den weltweit anerkannten Schweizer Nivocheck zur Gefahreneinschätzung in Lawinengebieten entwickelt wurde. Über eine App und einen Browserzugang haben Lawinen-Experten auch direkt im Gelände Zugriff auf LO.LA*. Darin werden faktische Daten wie Temperatur und Wetterlage abgefragt, die Daten des amtlichen Lawinenberichts angezeigt und auch subjektive Wahrnehmungen erfasst. „Bei der Risikoeinschätzung spielen Erfahrung und Gefühl immer eine wichtige Rolle“, meint Ortner. „Auch das sind Faktoren, die wir berücksichtigen.“ Deswegen steht LO.LA* auch nicht jedem zur Verfügung. Der Zugang wird nur Mitarbeitern des jeweiligen Kunden gewährt, die die nötige lokale Expertise mitbringen. Einmal im Jahr, am sogenannten „Eichungstag“, werden sie persönlich vom LO.LA*-Team auf die App und das System eingeschult.

Skigebieten und Tourismusregionen bietet LO.LA* die Möglichkeit, den amtlichen Lawinenbericht mit lokalen Einschätzungen zu verknüpfen und die Lawinensicherheit vor Ort darzustellen. Auf Wunsch erzeugt das System zusätzlich eine abgespeckte Version des Berichts, der Wintersportlern als Information

zur Verfügung gestellt werden kann. Auf Infoscreens oder über die Social-Media-Kanäle bei den Bergbahnen angezeigt, haben somit auch die Gäste einen sichtbaren Mehrwert. Unter realen Bedingungen beweist sich LO.LA* bereits seit zwei Saisonen und ist mittlerweile in mehreren Skigebieten und Tourismusregionen von Obergurgl bis zum Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn im Einsatz. Auch wenn das System bereits kommerziell genutzt wird, legt das LO.LA*-Team aber nicht die Hände in den Schoß. „Im kommenden Winter bieten wir eine weitere überarbeitete Version, die anhand der Erfahrung der letzten Jahre verbessert wurde“, berichtet Ortner stolz. „Und damit kommen wir unserem Ziel noch ein wenig näher, LO.LA* als universales Tool anbieten zu können, das überall zu mehr Lawinensicherheit beitragen kann.“ +

Kontakt Lo.La Peak Solutions GmbH Starres 8, 6152 Trins Tel. 0664 73592941 office@lo-la.info www.lo-la.info

Lo.La* erlaubt es, lokalen Experten vor Ort ihre Beobachtungen festzuhalten und zu dokumentieren und so eine Einschätzung der Lawinensituation zu erstellen.

Komplette Dokumentation Aus den Eingaben in die App, die – ganz auf Handschuhe und kalte Temperaturen optimiert –

2O16 | IDEENKAMMER

17


Die Nominierten Für den Tiroler Innovationspreis 2016 wurden in der Kategorie „Dienstleistungsinnovationen“ zwei weitere Unternehmen nominiert.

© JOHANNES AITZETMÜLLER

Laner Automation GmbH Roboter mit räumlichem Vorstellungsvermögen

S

© BERTHOLD LINDNER

Dreidimensionale Teileerkennung ermöglicht es Montagerobotern, Bauteile selbstständig aus Boxen zu entnehmen, ohne, dass eine Vorsortierung nötig ist.

elbstständig arbeitende Maschinen gehören in nahezu allen Industriezweigen zum Alltag. Doch Fertigungsrobotern sind noch viele Grenzen gesetzt. Unter anderem waren sie bislang meist auf Menschen angewiesen, die sie mit vorsortierten und positionierten Teilen zur Verarbeitung über Magazine „füttern“. Eine neue Entwicklung, die von der Laner Automation GmbH zusammen mit dem Fraunhofer-Institut Stuttgart umgesetzt wurde, beseitigt dieses Problem. Das System kann dank dreidimensionaler Teileerkennung Einzelteile direkt in einer Transportkiste eigenständig identifizieren, in die richtige Position bringen und verarbeiten. Dadurch werden nicht nur Platz und Arbeitszeit gespart. Solche Systeme können auch deutlich schneller für andere Aufgaben umgerüstet werden, da keine neuen Magazine für neue Bauteile entwickelt werden müssen. +

LISTengineering Strom sparen nach Maß

B

erthold Lindner und Reinhard Steinlechner haben sich Energieeffizienz auf die Fahnen geschrieben. Mit ihrem Ingenieurbüro LIST-engineering sind sie auf individuelle Energiesparmaßnahmen spezialisiert. Ihre Dienstleistung richtet sich vor allem an KMU. Sie analysieren den tagtäglichen Stromverbrauch mit Messtechnik, bestehend aus Sensoren und Datenloggern. Passende Software erfasst die Daten und macht sie online sichtbar. Die Messtechnik ist einfach und problemlos zu installieren. Gemeinsam mit dem Kunden werden individuelle Einsparungsmaßnahmen entwickelt sowie Kosten und Nutzen berechnet. LIST-engineering ermöglicht damit nicht nur einen sorgsamen und effizienteren Umgang mit elektrischer Energie, der Kunde kann auch mit wesentlichen und nachhaltigen Einsparungen bei den Stromkosten rechnen. +

18

IDEENKAMMER | 2O16

Berthold Lindner (l.) und Reinhard Steinlechner helfen KMU dabei, effizient und nachhaltig elektrische Energie zu sparen.


Als Wirtschaftskammer stehen wir Deinem Unternehmen von Anfang an zur Seite. In allen Fragen und zu allen Themen sind wir Dein Ansprechpartner. Deine Servicecenter in den Tiroler Bezirken.

R E L VOL TZ. A S N EI n höp f E v a S c s gr ün dun ge d n u e n z l e o m h h c e S Stefan m für Untern eil-Straße 7 r a G e T m n Dei i lh e l W , k c u In n s b r

gruenderservice@wktirol.at

WIR BERATEN DICH NICHT NUR VOR DER GRÜNDUNG. SONDERN AUCH DANACH.


Industrie + Forschung = Wohlstand Errungenschaften aus Forschung & Entwicklung und der Transfer neuester Erkenntnisse in Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichen maßgeblich gesellschaftlichen Wohlstand. von Michael Kraxner

D

er Standort Tirol genießt neben schönstem Panorama und intakter Umwelt auch vorzeigbare Wirtschaftsleistungen, geringe Arbeitslosigkeit, hohe soziale Standards, eine leistungsfähige Infrastruktur und folglich eine hohe Lebens- und Freizeitqualität. Dass sich dieser glückliche Umstand jedoch täglich neu verdient werden muss, ist Teil aller aufgezählten Superlativen. Tirol gilt als stark touristisch geprägtes Land, dass jedoch die heimischen Leistungen in Forschung & Entwicklung einen fast ebenbürtig vorzeigbaren Ruf genießen ist nicht so vordergründig bekannt.

Innovation als Ressource Mangels natürlicher Rohstoffe lässt sich der globale Wettbewerb hierzulande nur mit intelligenten Technologien,

20

IDEENKAMMER | 2O16

Produkten, Verfahren und Geschäftsmodellen gewinnen. Die Erzielung, Sicherung und Weiterentwicklung derartiger Alleinstellungen ist durch Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation sicherzustellen. Der unabdingbaren Grundlagenforschung muss zwingend eine Applikation der erworbenen Erkenntnisse in neue Produkte und Prozesse folgen. Forschung darf nicht alleine dem Selbstzweck überlassen werden. Vielmehr gilt es, ihre Ergebnisse zur Sicherung des Wohlstands und der Wettbewerbsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft zu transferieren. Diese Herangehens- und Arbeitsweise wird es dem Standort erleichtern, neben vorausschauenden Unternehmen und neuen Arbeitsplätzen auch eine vorzeigbare Infrastruktur im Bereich der Forschung, Entwicklung und Produktion ins Land zu bringen.


beispielhaft die Universitäten in Innsbruck oder das MCI mit seinen Departments für Wirtschaft, Gesellschaft sowie Technologie & Life Science erwähnt.

Wenn eine Umsetzung neuester Erkenntnisse in innovative Produkte und Dienstleistungen ins Stocken gerät, dann ist guter Rat teuer. Vielmals sind bahnbrechende Technologien und deren Produkte nur einen Steinwurf von der Serientauglichkeit und folglich von der Etablierung am Markt entfernt. Genau diese Lücke gilt es, entweder aus unternehmensinterner Kraft zu überspringen oder mit fremder Hilfe zu meistern. An dieser Stelle setzt der Technologietransfer von F&E-Partnern, wie beispielsweise jener des MCI, an. Reale Herausforderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft können in diversen Kooperationsmöglichkeiten beleuchtet, gemäß aktuellstem Stand der Wissenschaft untersucht und einer Umsetzung zugeführt werden. Hierzu zählen kundenspezifische Auftragsforschungen, Forschungskooperationen, maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme sowie

Forschung darf nicht alleine dem Selbstzweck überlassen werden.

Input von außen Erfolgreiche und am Markt beständige Produkte basieren auf einer profunden Entwicklung gemäß dem aktuellsten Stand der Technik und bedürfen stets marktkonformen Anpassungen. Zumeist jedoch sind Unternehmen sehr stark mit dem Tagesgeschäft ausgefüllt, was Innovationen und Prozessoptimierungen gemäß neuestem Stand der Wissenschaft erschwert. Genau hier können unabhängige F&EPartner einen unvergleichlichen Mehrwert liefern. Externe F&E-Partner bieten neben einem neuen und unabhängigen Blickwinkel auch den Zugang zur Interdisziplinarität, was neue Denkmuster und Herangehensweisen ermöglicht. Die wissenschaftlichen F&E-Partner in Tirol sind von der Grundlagenforschung bis zur anwendungsorientierten Produktund Applikationsentwicklung gut aufgestellt. Hierbei seien

Machbarkeitsstudien, die von Wissenschaftlern gemeinsam mit den Mitarbeitern der kooperierenden Unternehmen untersucht werden. Die besonderen Vorteile dieser Kooperationen liegen in der Unabhängigkeit der F&E-Partner, was neue Herangehensweisen sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse mit wirtschaftlicher und industrieller Expertise paart. Aus diesem Transfer von Wissenschaft zu Wirtschaft und Gesellschaft sollen neben neuen Produkten und Dienstleistungen vor allem wirtschaftliche Standortvorteile generiert werden.

Mut zum Umdenken Das Preisgeben von unternehmensspezifischen Abläufen und Prozessen mag zunächst befremdlich wirken und zumeist ein No-Go darstellen, jedoch können fremde Sichtweisen unter Einhaltung von Verschwiegenheiten neue Innovationen eröffnen. Entwicklungen stellen per Definition einen nächsten Schritt dar und verlangen somit auch den Blick nach vorne und den Mut zur Veränderung. Wenn nur danach gestrebt wird, dass alles (Wohlstand, Wettbewerb, Arbeit etc.) so bleibt wie es aktuell ist, so muss sich jedoch in Zukunft trotzdem vieles verändern. Hierbei sei besonders auf die zunehmend gut ausgebildeten Arbeitnehmer und Technologien außerhalb Europas hingewiesen, welche den Wettbewerb tagtäglichen verschärfen. +

Zur Person © MCI

© SHUTTERSTOCK.COM

Gemeinsam ans Ziel

Michael Kraxner Professor für Mechanische Verfahrenstechnik , MCI Michael Kraxner studierte Verfahrenstechnik und promovierte im Bereich komplexer disperser Strömungen an der TU München. Nach Arbeitserfahrungen in heimischen Ingenieurbüros arbeitete er in der petrochemischen Industrieforschung in Chicago/USA. Seit 2013 ist er Professor für Mechanische Verfahrenstechnik und verantwortet seit 2014 die Forschung & Entwicklung sowie den Technologietransfer am MCI.

2O16 | IDEENKAMMER

21


Im Gegensatz zu einem normalen Autoscheinwerfer blendet das Safety Light den entgegenkommenden Verkehr nicht – ohne abblenden zu müssen.

Gewinner in der Kategorie:

Konzepte mit Innovationspotenzial SL TECHNOLOGY OG

Licht auf Schienen Mit dem Safety Light wollen Günther Conzatti und Marco Tscherner den Straßenverkehr auch in der Nacht sicherer machen.

G

ünther Conzatti versteht Licht. Der Elektro- und Bauingenieur hat lange Erfahrung, was Beleuchtung aller Art betrifft. Er war unter anderem über zwei Jahrzehnte für Bartenbach tätig. Dort hat er Lichtlösungen für Flughäfen, Banktürme und dutzende Einkaufszentren realisiert. Doch ein Beleuchtungsproblem war ihm immer ein Dorn im Auge: das Ab- und Aufblendlicht seines Autos. Denn gerade in der Nacht sollte man eigentlich so weit wie möglich sehen, um frühzeitig reagieren zu können. „Um den Gegenverkehr nicht zu gefährden, muss man aber abblenden. Damit reduziert man seine Sichtweite auf 50 bis 70 Meter und erhöht das eigene Risiko. „Und auf Dauer trägt der häufige Wechsel auch zur Ermüdung bei“, meint der Entwickler. „Dass es dafür keine bessere Lösung gibt, hat mich, salopp gesagt, genervt.“

Kompromisslösung Ein normaler Scheinwerfer erzeugt ein fundamentales Problem: Er streut. Sein Licht formt

22

IDEENKAMMER | 2O16

einen Kegel, der mit zunehmender Distanz auch einen immer größeren Durchmesser hat – so lange, bis auch ein tief montierter Scheinwerfer direkt ins Gesicht eines entgegenkommenden Fahrers strahlt. Steht man nahe vor dem Auto, wird man nicht geblendet. Hat der Lichtkegel aber genug Raum, um sich auszudehnen, scheint er dem Betrachter direkt in die Augen. Die bisherige Lösung dafür war ein mechanischer Kompromiss: „Beim Abblendlicht wird der Lichtkegel soweit nach unten geneigt, dass er nicht blendet“, beschreibt Conzatti. „So strahlt der Scheinwerfer nicht zu hoch, aber eben auch deutlich weniger weit.“

Gelenktes Licht Mit seinem – mittlerweile Safety Light getauften Produkt – geht Conzatti einen anderen Weg: „Wir nutzen ‚Licht-Lenkung’“, sagt er. „Einfach erklärt quetschen wir den Lichtkegel horizontal – so weit, dass er auch in normaler Position nie zu hoch, aber trotzdem bis zu 200 Meter weit strahlt.“ Um das zu ermöglichen,

ist an der Front des Scheinwerfers hinter dem Schutzglas ein zusätzliches optisches Element verbaut. Diese Komponente besteht aus übereinander gestapelten Plättchen aus durchsichtigem Kunststoff, in denen Licht reflektiert und absorbiert wird. Gerade ausgerichtete oder seitlich streuende Strahlen, die durch diese „optischen Schienen“ geschickt werden, passieren sie ungehindert. Licht, das zu weit nach oben streut, wird dagegen neu ausgerichtet, sodass es nach unten auf die Straße scheint.

Selbstversuch Seine Erfindung hat Conzatti 2011 durch zwei Patente beinahe weltweit schützen lassen – allerdings nicht, ohne sie davor ausgiebig zu testen. „Als der Prototyp fertig war, habe ich ihn als erstes in mein eigenes Auto eingebaut“, erzählt er. „Damit war ich dann mehr als 6.000 Kilometer unterwegs – um herauszufinden, ob die Praxis das hält, was die Theorie versprochen hat. Und um einen Funktionstest zur Patentierung vorlegen zu können.“ Inzwischen


© EMANUEL KASER (2)

„Um den Gegenverkehr nicht zu gefährden, muss man abblenden. Damit reduziert man seine Sichtweite auf 50 bis 70 Meter und erhöht das eigene Risiko. Und auf Dauer trägt der häufige Wechsel auch zur Ermüdung bei.“ Günther Conzatti, Elektro- und Bauingenieur

ist das Safety Light deutlich weiter. 2014 holte sich der Ingenieur mit Marco Tscherner einen Geschäftspartner an Bord. Gemeinsam mit dem Maschinenbauer und Unternehmensberater gründete er SL Technology, um die Entwicklung zur Serienreife zu bringen. Denn auch wenn das Prinzip einfach klingt, liegt der Teufel im Detail. Rein von seinem Aufbau her betrachtet befindet sich der Lichtleiter in der technologischen „Holzklasse“, sagt Tscherner. „Um den gewünschten Effekt zu erzielen, müssen allerdings bei der Herstellung extrem enge Toleranzen eingehalten werden.“ Deswegen blieb den Tüftlern und ihren Mitarbeitern nichts anderes übrig, als eigene Mess- und Fertigungsverfahren zu entwickeln, bevor sie sich auf die Suche nach einem Hersteller für

die Serienproduktion begaben. Doch trotz all der Hindernisse: Geht das Safety Light erst einmal in die Massenproduktion, wird es nur unbedeutend teurer sein, als ein herkömmlicher Scheinwerfer.

Quereinstieg Und geht es nach SL Technology, wird das bereits Ende kommenden Jahres soweit sein – allerdings noch nicht im normalen Familienauto. „Unsere erste Zielgruppe sind LKW, für die wir ein Nachrüst-Kit auf den Markt bringen“, erklärt Tscherner. „Denn Berufskraftfahrer haben den größten Bedarf für ein Sicherheitsupdate, das ihr Unfallrisiko senkt und Ermüdung vorbeugt.“ Dieser Quereinstieg soll dem neuen Beleuchtungssystem auch den

Weg in den PKW-Sektor ebnen. Weil dort die Modell-Zyklen aktuell zwischen vier und sieben Jahren liegen, wird es also noch ein wenig dauern, bis die Technologie Privatkonsumenten erreicht. Der Zeitpunkt ist allerdings günstig, meint Günther Conzatti: „Im Automobilbereich herrscht gerade Umbruchstimmung. Nahezu alle kommenden Fahrzeuge werden mit LEDs statt Glühbirnen ausgestattet sein – weswegen viele Scheinwerfer sowieso neu entworfen werden. Das ist für uns natürlich eine hervorragende Gelegenheit, unsere Technologie zu etablieren. Und wir sind bereits mit einigen Konzernen im Gespräch.“ +

Kontakt SL Technology OG Etrichgasse 18, 6020 Innsbruck Tel. 0660 1303 666 office@slt.tirol www.slt.tirol

2O16 | IDEENKAMMER

23


Die Nominierten © THOMAS BECHTHOLD

Für den Tiroler Innovationspreis 2016 wurden in der Kategorie „Konzepte mit Innovationspotenzial“ zwei weitere Unternehmen nominiert.

Medizinische Universität & Leopold Franzens Universität Innsbruck Der erste Schritt zur tragbaren Dialyse

R

© SHUTTERSTOCK.COM

und 4.200 Österreicher müssen sich regelmäßig einer Dialyse unterziehen. Die lebenserhaltende Maßnahme erlaubt einen relativ normalen Alltag. Allerdings bringt sie auch viele Einschränkungen und hohe Kosten mit sich. Da komplexe Technik und große Mengen Dialysatflüssigkeit für die Behandlung nötig sind, kann sie meist nur im Krankenhaus vorgenommen werden. In einer Kooperation der Innsbrucker Universitäten (LFU, MUI) wurde ein Konzept entwickelt, das die herkömmliche Dialyse durch Elektroosmose revolutionieren könnte. Dabei werden Flüssigkeiten unter elektrischer Spannung durch eine poröse Oberfläche filtriert. Dazu ist eine relativ geringe Fläche nötig, wodurch das Dialysegerät stark verkleinert werden könnte – auf lange Sicht vielleicht sogar bis auf eine tragbare Version. Zudem wäre eine Reduktion des Flüssigkeitsverbrauchs möglich, wodurch die Kosten sinken würden. +

Peter Heinz-Erian Natriummangel einfach nachgewiesen

O Teststreifen zum Nachweis von Natrium liefern nicht nur schnellere und präzisere Ergebnisse. Sie erfordern auch keine Blutabnahme und könnten daheim eingesetzt werden.

24

Elektroosmose könnte zukünftig dabei helfen, die Dialyse zu revolutionieren.

IDEENKAMMER | 2O16

bwohl ausreichende Salzzufuhr heute kaum mehr ein Problem darstellt, gibt es Umstände, unter denen es zu einem Natriummangel kommen kann. Dazu zählen neben vermehrtem Salzverlust, wie beim Ausdauersport, auch Ernährungsstörungen. Und auch Erkrankungen, besonders des Magen-DarmTrakts und der Nieren, gehen oft mit Mangelerscheinungen einher. Sie können sich in verschiedensten Symptomen und Beschwerden manifestieren. Und wie Studien belegen, liefern Messungen der Blutnatriumkonzentration oft nur sehr spät oder überhaupt keine Hinweise auf den Mangel. So bleibt das Problem oft undiagnostiziert. Deswegen arbeitet Dr. Heinz-Erian in Kooperation mit Dr. Gerda Fuhrmann von der Leopold Franzens Universität Innsbruck an einem Urintest, der Natriummangel besser nachweisen soll. Zudem kann er von Patienten selbst vorgenommen werden und so eine bessere Überwachung des Natriumhaushalts ermöglichen. +


© VALENTA

© ING. PETER BUCHER

Sondernominierte

Staatspreis Innovation

Sonderpreis Econovius

Valenta Metall GmbH

Bucher Dachplattenmanufaktur Sicher und flexibel – auch im Sturm

Erfindergeist und Praxis-Know-how

M

D

achplatten sind dazu da, Wind und Wetter zu trotzen. Dafür sorgt unter anderem die Windsogsicherung, die sie am Dachgestell verankert. Herkömmliche Systeme greifen dort, wo sich die Platten überlappen. Sind sie einmal angebracht, ist der Austausch einer einzelnen Platte jedoch schwierig und kostspielig. Ein neues, von der Dachplattenmanufaktur Bucher entwickeltes Prinzip wird schon bei der Herstellung in die Platten integriert. So ist es möglich, einzelne Elemente problemlos zu ersetzen und zugleich Widerstandsfähigkeit gegen orkanartige Stürme, Hagelschlag Klasse 5 und eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren zu erreichen. +

© MECO

it einer hervorragenden Idee für ein neues Lamellenfenster wandte sich 2014 ein deutscher Erfinder an die Valenta Metall GmbH. Auch wenn die Grundidee sich schnell als nicht praxistauglich erwies, erkannte das Tiroler Unternehmen das große Potenzial dahinter. Valenta entschied sich zu einer völligen Neuentwicklung. Auf diesem Ansatz aufbauend entstand so ein gänzlich neues patentiertes Lamellenfenster, das ideale Wind- und Wetterfestigkeit und hohe Dämmwirkung mit einer platzsparenden Fensterlösung verbindet, die ein völlig neues Raumgefühl verspricht. +

Sonderpreis VERENA MECO Erdwärme Wärmespeicherndes Multitalent

E

ine Wärmepumpe als Energie-Leitzentrale: An dieser Idee haben OVUM Heiztechnik und MECO Erdwärme gemeinsam gearbeitet. Das Ergebnis ist die NHWP – eine Wärmepumpe, die mehrere Energieeffizienztechnologien in sich vereint. Im Zentrum des Systems steht die Gewinnung und Speicherung von geothermischer Wärme. Zugleich interagiert die Pumpe aber auch mit Photovoltaikanlagen und kann durch ihren Speicher die Eigenstromnutzung optimieren. Um die Energie so effizient wie möglich zur Verfügung zu stellen, wartet die Entwicklung zudem nicht nur mit Warmwasser-Aufbereitung auf, sondern ist auch in der Lage, die Belüftung von Wohnräumen zu steuern. +

2O16 | IDEENKAMMER

25


© BARTENBACH GMBH

Was wurde aus ...?

Bartenbach GmbH

Subtile Erleuchtung Das Linsensystem der LFOTechnologie bündelt den Lichtstrahl so eng, dass er durch ein acht Millimeter großes Loch scheint, ohne Schatten zu werfen.

Mit der LED-Technik für Lochstrahler schuf Bartenbach eine Technologie, die viele Möglichkeiten im Beleuchtungsdesign bietet. Dank permanenter Weiterentwicklung und Updates ist die Innovation bis heute aktuell und hat kein absehbares Verfallsdatum.

A

ls sich vor einigen Jahren LEDs als Beleuchtungslösung im ConsumerBereich zu etablieren begannen, hatte die Bartenbach GmbH schon ein echtes Ass im Ärmel. Mit ihrer 2012 für den Österreichischen Staatspreis Innovation nominierten LED-Technik für Lochstrahler waren die Tiroler schon damals ganz vorne mit dabei. Seither hat sich im Beleuchtungs-Sektor viel getan. Und auch bei Bartenbach hat man die Hände nicht in den Schoß gelegt.

Gut versteckt „Eine herkömmliche Deckenbeleuchtung ist immer zumindest teilweise sichtbar“, beschreibt Andreas Danler, der Bartenbachs AnwendungsAbteilung leitet. „Weil das Licht auf irgendeinem Weg in den Raum strahlen muss, lassen sich die Lichtquelle und der dahinterliegende Reflektor normalerweise nicht verbergen.“ Allerdings bieten sich LEDs wegen ihrer geringen Größe eigentlich dazu an, unsichtbar verbaut zu

werden. Dieser Herausforderung haben sich die Entwickler gestellt und entwarfen die LED-Technik für Lochstrahler: Mithilfe einer Linse wird dabei das Licht einer LED gebündelt, sodass es durch ein nur acht Millimeter großes Loch einer Blende scheint. Der Lichtstrahl wird genau im Abstand zur Blende auf einen Punkt fokussiert. Als Resultat verschwindet die eigentliche Beleuchtungsanlage in der Decke. Der Betrachter sieht eine schwach schimmernde Lichtaustrittsöffnung, durch das der Raum in gleichmäßigem, angenehm hellem Licht ausgeleuchtet wird.

Am Ball geblieben Auch wenn die Technologie 2012 bereits revolutionäre Design-Möglichkeiten bot, hatte das System Schwächen. Pro Linse konnte nur eine LED verbaut werden. Dadurch wurden die Möglichkeiten, unterschiedliche Lichtfarben zu erzeugen und damit das Licht an Tageszeit und Präferenz anzupassen, stark eingeschränkt. Seither hat sich allerdings einiges geändert.

Die LED-Technik wurde mittlerweile LFO – Lens Focal Optic, also linsenfokussierte Optik – getauft. Und inzwischen hat die dritte Generation der Technologie Marktreife erlangt. „Die wohl wichtigste Weiterentwicklung ist, dass jede Linse jetzt in der Lage ist, zwei separat ansteuerbare LEDs zu fokussieren“, meint Danler. „Zusätzlich sorgt die Oberflächenstruktur der Linse für eine komplette Durchmischung der Lichtfarben. So können Farbtemperatur und Helligkeitsgrad stufenlos angepasst werden.“ Dabei nutzt die LFO-Technologie natürlich auch die Vorteile der aktuellen LED-Technik. Jede Öffnung strahlt mit bis zu 1.000 Lumen und gibt damit so viel Licht ab, wie ein 50 Watt Halogenspot. Nur nimmt sie anstelle von sechs bis sieben Zentimetern nur acht Millimeter ein, verschwindet unsichtbar in der Decke und benötigt nur ein Zehntel der Energie. Damit ist es Bartenbach gelungen, den Innovationswert ihrer proprietären Technologie auch Jahre nach der Markteinführung zu bewahren. +

2008 Erste Marktverfügbarkeit

2006 Idee zur Nutzung der LED-Technik für Lochstrahler

26

Seit 2008 kam die Lochstrahlertechnologie in zahlreichen Projekten in Europa und in Nahost (z. B. Moschee Mekka) zum Einsatz.

2012

2015

Nominierung für Österreichischen Staatspreis Innovation

Erweiterung um Multi-Color-Technologie und Patenteinreichung

August 2007

2009

2014

2016

Patenteinreichung

Weiterer Hersteller nimmt Produkt auf

Marktverfügbarkeit der LFO-Linsentechnik als „Bartenbach-Component“

Erstes Projekt mit Vollintegration des Systems in Akustik-Gipskartondecke

IDEENKAMMER | 2O16

Erweiterung um Dark-Hole-Technologie und Patenteinreichung


Bucinator

Aufgewecktes Konzept Der Weg von der Idee zum Produkt kann lang sein – und selten führt die direkte Route ans Ziel. Das haben Johannes Hilbe und Karl Fritscher am eigenen Leib erfahren. Und trotz aller Hürden geht die Umsetzung ihres preisgekrönten Konzepts gut voran.

Oktober 2014

September 2015

März 2016

2. Quartal 2017

Tiroler Innovationspreis

Start Vorbereitung Kickstarter

Investorengespräche und Abbruch Kickstarter

Launch Cubile als Medizinprodukt

Februar 2016

Juli 2016

Launch Kickstarter

Gründung Cubilehealth GmbH als Start-up

© FLORIAN LECHNER

Juli 2015 erster Hardware Prototyp

tracking nutzen.“ Die Vermarktung des Cubile als Produkt zur Schlaf- und Trainingsanalyse für Privatkunden bedeutete nicht nur gesteigerten Bedarf an Kundenkommunikation. Auch der Entwicklungsaufwand erhöhte sich zusehends, da es galt, neue Features für die neue Zielgruppe zu implementieren.

Zurück zu den Wurzeln Das Vigilatia Cubile dient als Frühwarnsystem. Zudem kann es sowohl das Schlafverhalten als auch die Atmung und den Puls einer Person messen.

E

in Sensor-Kissen, das anhand von DruckVeränderungen nicht nur das Schlafverhalten, sondern auch Puls und Atmung einer liegenden Person misst: Mit diesem Vigilatia Cubile („wachsames Bett“) getauften Konzept gewann Johannes Hilbe nicht nur den Tiroler Innovationspreis 2014. Er plant auch, einem der größten Probleme in der Pflege Herr zu werden: Als Frühwarnsystem soll es helfen, Bettstürzen vorzubeugen und zusätzlich zur Überwachung von Vitalzeichen zu dienen.

Richtungssuche Doch mit dem Konzept war nur der erste Schritt getan. Hilbe und sein mittlerweile dazugestoßener Geschäftspartner Karl Fritscher machten sich im selben Jahr an die technische Umsetzung.

Bis Juli 2015 entstand ein funktionsfähiger Prototyp. „Die Hardware ist in der Lage, alle relevanten Daten zu erfassen“, erzählt Hilbe. „Damit war der Beweis erbracht, dass unsere Technologie nicht nur zwischen ‚schlafend’ und ‚wach’ unterscheiden kann, sondern auch verlässlich Puls und Atemfrequenz registriert.“ Um die Serienreife und die Entwicklung der Software, die die Messdaten analysiert, voranzutreiben, war aber weiteres Kapital nötig. Dafür riefen die Tüftler eine CrowdfundingKampagne ins Leben – wissend, dass sie den Produktfokus dazu adaptieren mussten. „Uns war klar, dass wir weder Krankenhäuser noch Pflegeheime über Crowdfunding erreichen werden“, meint Hilbe. „Stattdessen wollten wir das allgemeine Interesse an Gesundheit und Vital-

Der Startschuss für das Crowdfunding fiel im Februar 2016 auf Kickstarter und trug schnell Früchte – jedoch anders als erwartet. Die Kampagne machte Martin Global auf das Projekt aufmerksam und das Schweizer Unternehmen zeigte Interesse, als Investor aktiv zu werden. Diese Chance, zur ursprünglichen Idee eines medizinischen Produkts zurückzukehren, ließen sich Hilbe und Fritscher nicht entgehen. Sie brachen das Crowdfunding vor dem Ende der Kampagne ab und nahmen das Angebot an. „Die Kooperation mit Martin Global hat Cubile wieder Richtung gegeben“, meint Hilbe. „Wir haben mit Cubile Health ein zweites Unternehmen gründen können, das weiterhin die Vitaltracking-Schiene verfolgt. Mit meinem ursprünglichen EPU Bucinator konzentrieren wir uns wieder vollends auf die Sturzprophylaxe.“ Und dessen Entwicklung schreitet inzwischen kräftig voran. Bereits im zweiten Quartal 2017 soll das Cubile als voll zertifiziertes Medizinprodukt auf den Markt kommen. +

2O16 | IDEENKAMMER

27


Keine Innovation ohne Know-how Mit einer neuen Richtlinie verbessert die EU den Schutz von Know-how und Geschäftsgeheimnissen. von Stefan Kofler und Georg Huber

K

now-how und Geschäftsgeheimnisse sind wertvolle Ressourcen eines Unternehmens, die für Außenstehende schwer zugänglich und kaum imitierbar sind. Know-how und Geschäftsgeheimnisse bilden oft die Grundlage für unternehmerische Innovation, etwa in Form von Patentanmeldungen. Ihr Schutz ist daher ein wesentliches Moment, um Unternehmen Anreize zu innovativem Handeln zu bieten und dieses zu ermöglichen.

Grenzübergreifend Mit der Richtlinie 2016/943 vom 8. Juni 2016 soll EU-weit ein Mindeststandard für den Schutz von Know-how und Geschäfts-

28

IDEENKAMMER | 2O15

geheimnissen festgesetzt werden. Da diese Regelung nur einen Mindeststandard definiert, ist es den Mitgliedsstaaten freigestellt, einen weitergehenden Schutz einzuräumen. Die EU-Richtlinie ist bis zum 9. Juni 2018 umzusetzen. Bis dahin müssen die Mitgliedsstaaten jene Rechtsvorschriften in Kraft setzen, die den Mindestschutz gewährleisten. Bislang gibt es in den einzelnen Mitgliedsstaaten erhebliche Unterschiede beim Schutz von Know-how und Geschäftsgeheimnissen. Das voneinander abweichende Schutzniveau kann dazu führen, dass vor allem grenzüberschreitende und vernetzte Forschung & Entwicklung beeinträchtigt wird, weil Geschäftsgeheimnisse auch in Staaten gelangen könnten,


© SHUTTERSTOCK.COM

In Österreich besteht derzeit keine einheitliche, umfassende gesetzliche Regelung zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen. Schutzvorschriften finden sich nur für spezifische, eng umschriebene Tatbestände in Einzelgesetzen.

wiederum stellt in § 123 das vorsätzliche Auskundschaften und in § 122 die Offenbarung oder Verwertung eines Geschäftsgeheimnisses durch gesetzliche oder behördliche Aufsichtspersonen unter Strafe.

Klar definiert

Geschäftsgeheimnisse und Knowhow sind schützenswertes Gut. Eine neue EU-Richtlinie verbessert bald die Möglichkeiten zum Schutz.

die nur ein sehr geringes Schutzniveau aufweisen. Ziel der Richtlinie ist die Beseitigung dieser Unterschiede und damit die Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

Keine Universal-Regelung In Österreich besteht derzeit keine einheitliche, umfassende gesetzliche Regelung zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen. Schutzvorschriften finden sich nur für spezifische, eng umschriebene Tatbestände in Einzelgesetzen. Beispielsweise enthält das Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb eine Bestimmung über die Verletzung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen durch Mitarbeiter. Das Strafgesetzbuch

Bislang gibt es in den einzelnen Mitgliedsstaaten erhebliche Unterschiede beim Schutz von Know-how und Geschäftsgeheimnissen. Rezepturen, Entdeckungen, Zeichnungen, Designs, Preiskalkulationen, Produktions- und Bearbeitungsverfahren, Verträge, Angebote, Kundenlisten etc. Selbst Geschäftsstrategien und Ähnliches, die nur betriebsintern besprochen, aber nicht auf Papier oder Datenträgern festgehalten sind, können Geschäftsgeheimnisse darstellen.

Weitreichendes Schutzpaket Zukünftig sollen Geschäftsgeheimnisse vor rechtswidrigem Erwerb, rechtswidriger Nutzung und rechtswidriger Offenlegung geschützt sein. Ein rechtswidriger Erwerb liegt dann vor, wenn sich jemand unbefugt Zugang zu Geschäftsgeheimnissen verschafft, sie sich unbefugt aneignet oder kopiert. Die Nutzung oder Offenlegung ist nicht nur bei rechtswidrigem Erwerb, sondern auch dann verboten, wenn gegen eine vertragliche Beschränkung, zum Beispiel eine Vertraulichkeitsvereinbarung, verstoßen wird. Auch ein gutgläubiger Erwerber

Zur Person © WOLFGANG LACKNER

Geschäftsgeheimnisse sind alle geheimen Informationen, die von kommerziellem Wert sind und die durch angemessene Geheimhaltungsmaßnahmen geschützt werden. Offenkundige Tatsachen, allgemeines Branchenwissen oder Informationen, die ohne Schwierigkeiten beschafft werden können, stellen keine Geschäftsgeheimnisse dar. Unter den Begriff des Geschäftsgeheimnisses fallen sowohl Informationen technischer als auch kaufmännischer Natur, beispielsweise Erfindungen,

RA Dr. Stefan Kofler Rechtsanwalt Dr. Stefan Kofler ist Partner von Greiter Pegger Kofler & Partner RA mit Schwerpunkt gewerblicher Rechtsschutz (unlauterer Wettbewerb, Urheber-, Marken-, Patent-, Gebrauchs- & Geschmackmusterrecht), Bankrecht und Transportrecht. Er ist Lektor am WIFI. Stefan Kofler ist (Mit-)Autor zahlreicher Publikationen und Bücher wie „Handbuch CMR-Transportrecht“, „Kommentar zum UGB“ etc. Weitere Publikationen unter: www.lawfirm.at

→ 2O15 | IDEENKAMMER

29


Zur Person

© SHUTTERSTOCK.COM

Um die Geheimhaltung während des Gerichtsverfahrens zu gewährleisten, sollen Gerichte den Zugang zu Dokumenten auf bestimmte Personen beschränken können.

nutzt Geschäftsgeheimnisse rechtswidrig, wenn er nachträglich erfährt oder fahrlässig nicht erkennt, dass sein Vormann die Geschäftsgeheimnisse rechtswidrig erlangt hat.

© WOLFGANG LACKNER

Kein Exklusivschutz

RA Dr. Georg Huber, LL.M. Rechtsanwalt Dr. Georg Huber ist Partner von Greiter Pegger Kofler & Partner RA mit Schwerpunkt IT-, IP-, Kartell-, Vertriebs- und Gesellschaftsrecht. Er ist Lektor am MCI Management Center Innsbruck, am WIFI und an der Donau Universität Krems. Georg Huber ist (Mit-) Autor zahlreicher Publikationen und Bücher wie „Handbuch Import- und Exportrecht“, „Die EUDatenschutz-Grundverordnung“ etc. Weitere Publikationen unter: www.lawfirm.at

Im Gegensatz zum Patent-, Gebrauchsmuster- und Geschmacksmusterschutz gewährt der Schutz von Geschäftsgeheimnissen aber keine Exklusivrechte. Wenn jemand unabhängig vom Inhaber des Geschäftsgeheimnisses dieselbe Erfindung oder Entdeckung macht, kann er sie frei verwerten. Und auch das sogenannte „Reverse Engineering“ soll nicht vom Schutz umfasst sein. Nach der Richtlinie ist es erlaubt, durch Untersuchung, Rückbau oder Testen eines Produkts Geschäftsgeheimnisse zu erkunden und diese dann auch selbst zu nutzen. Ebenso wenig wird sogenanntes „Whistleblowing“ unterbunden. Die Aufdeckung eines Fehlverhaltens oder einer illegalen Tätigkeit soll durch den Schutz der Geschäftsgeheimnisse nicht beeinträchtigt werden. Wenn ein Whistleblower in der Absicht handelt, das allgemeine öffentliche Interesse zu schützen, kann ihm dies nicht unter Berufung auf ein zu wahrendes Geschäftsgeheimnis untersagt werden.

Zivilrechtliche Maßnahmen Bei Verletzung von Geschäftsgeheimnissen besteht die Möglichkeit, Klage bei Zivilgerichten einzubringen. Die Klage hat den Zweck, ein gerichtliches Verbot der Nutzung oder Offenlegung der Geschäftsgeheimnisse, des Herstellens, Anbietens oder der sonstigen Vermarktung oder Nutzung rechtsverletzender Produkte, deren Rückruf vom Markt, der Vernichtung oder Herausgabe von Unterlagen und der Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen zu erwirken. Auch vorläufige und vorbeugende Maßnahmen in Form einer einstweiligen Verfügung sind vorzusehen, damit für die Dauer des Gerichtsverfahrens die Nutzung bzw. Offenlegung des Geschäftsgeheimnisses unterbunden werden kann.

Geheimhaltung als oberstes Gebot Damit Geschäftsgeheimnisse auch während der Dauer eines Gerichtsverfahrens geheim bleiben, sieht die Richtlinie vor, dass die Parteien eines Gerichtsverfahrens, ihre Rechts-anwäl-

30

IDEENKAMMER | 2O16

te oder sonstigen Vertreter, Gerichtsbedienstete, Zeugen und Sachverständige nicht befugt sind, Geschäftsgeheimnisse zu nutzen oder offenzulegen. Diese Verpflichtung besteht auch nach Abschluss des Gerichtsverfahrens fort und erlischt erst dann, wenn ein Geschäftsgeheimnis allgemein bekannt oder ohne weiteres zugänglich ist. Um die Geheimhaltung während des Gerichtsverfahrens zu gewährleisten, sollen Gerichte den Zugang zu Dokumenten auf bestimmte Personen beschränken können. Auch der Zugang zu Gerichtsverhandlungen kann eingeschränkt werden. Sofern Urteile veröffentlicht werden, können darin wiedergegebene Geschäftsgeheimnisse gelöscht oder geschwärzt werden.

Wiedergutmachung vorgesehen Als Konsequenz für die Verletzung eines Geschäftsgeheimnisses sieht die neue Richtlinie Schadenersatz vor. Dieser soll nicht nur den tatsächlichen Schaden und den entgangenen Gewinn, sondern auch einen Ersatz für den immateriellen Schaden umfassen. Die Verjährungsfristen dürfen höchstens sechs Jahre betragen. +


Wenn es um Fragen wie Ausfuhrgenehmigungen und Zollbestimmungen geht, stößt jeder schnell an seine Grenzen. Gut, dass es unser Experten-Team gibt. Deine Servicecenter in den Tiroler Bezirken.

N E K PAC AN! S ’ R I W z ie Frit te p h a n h a f t S d n u w ir t s c t J un g Rober m für Außen eil-Straße 7 Gr ea D e in T k , W i lh e lm c u In n s b r

aussenwirtschaft@wktirol.at

UM NEUE MÄRKTE ZU EROBERN BRAUCHT ES VIEL MUT. UND GUTE BEGLEITER.


Beratung hilft – Ihr Team für Innovation und Technologie Teamleiter Mag. Stefan Scholze und sein Team stehen Ihnen mit verschiedenen Erstinformationen zur Seite. Der beste Zeitpunkt, mit uns Kontakt aufzunehmen, ist noch bevor man die ersten konkreten Schritte unternimmt.

Kontakt Wirtschaftskammer Tirol Wilhelm-Greil-Straße 7, 6020 Innsbruck Innovations- und Technologieservice, im ersten Stock des Gebäudeteils „Zentrum“ Tel. 05 90905-1372 innovation@wktirol.at

32

IDEENKAMMER | 2O16

© FRANZ OSS

I

n der Abteilung Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol werden verschiedene Themen behandelt. Der Bogen spannt sich vom Energie- und Umweltbereich über Qualitätsmanagement, Produktsicherheit und Betriebsanlagen hin zu innovationsrelevanten Themen wie gewerbliche Schutzrechte und F&E-Förderprogramme. Insbesondere im Innovationsbereich ist die Kontaktaufnahme in der Ideen- und Konzeptphase sinnvoll. Dadurch kann man verschiedene Strategien zum Schutz, zur Finanzierung und zur Umsetzung eines Innovationsprojekts besprechen und sich einen ersten Überblick verschaffen. Wir bieten dazu stetig aktualisierte Informationszusammenstellungen und persönliche Gesprächstermine an. Zudem sind die meisten Förderprogramme in den Frühphasen von Innovationsprojekten angesiedelt. Sie dienen zur Abklärung verschiedener Variablen wie technische Machbarkeit, Technologietransfers, Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Stand der Technik, Kooperationsmöglichkeiten und Prototypenentwicklungen. Ziel ist es, das Entwicklungsrisiko für Unternehmen abzufedern und den Weg hin zur Serienreife und der Vermarktung zu ebnen. Für umfassendere Fragestellungen und Projekte wickeln wir die Tiroler Beratungsförderung ab. Über dieses Förderprogramm von Land Tirol und Wirtschaftskammer Tirol wird die Beauftragung von Beratungsunternehmen erleichtert, welche in den verschiedenen Fachbereichen mit ihrer Expertise unterstützen. +

Stefan Scholze leitet das Innovations- und Technologieservice der Wirtschaftskammer Tirol.

Schutzrechtsprechtage Mit Ausnahme einer Sommerpause im August organisieren wir jeden ersten Mittwoch im Monat einen Sprechtag mit der Patentanwaltskanzlei Torggler und Hofinger. Dabei empfiehlt es sich, zuerst mit uns grundlegende Fragen zu klären, damit man die zur Verfügung stehenden 30 Minuten optimal nutzen kann. Das Service ist kostenlos; eine verbindliche Terminvereinbarung ist erforderlich.

Fördersprechtage Viermal im Jahr organisieren wir Informations- und Beratungsveranstaltungen mit Land Tirol und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG (siehe dazu auch Seite 33). Dabei behandeln wir die Art der Projekte, für welche die Förderprogramme gedacht sind, wie auch die Antragstellung an sich. Das Service ist kostenlos; für Beratungsgespräche ist eine verbindliche Terminvereinbarung erforderlich.

„Zielorientierte und sehr informative Beratung, die mir bei all meinen Fragen sehr weitergeholfen hat!“ Jasmin Olischer, Werbeagentur (Markenschutzberatung)

„Als kleines und auf technologische Entwicklungen spezialisiertes Unternehmen findet man sich im Förderdschungel nicht leicht zurecht. Die persönliche Beratung war uns dabei extrem nützlich. Hervorzuheben war das technische Verständnis für unsere Projektinhalte und die unkomplizierte Vermittlung innerhalb des Netzwerks der WK.“ DI (FH) Christian Falch, Micado Smart Engineering (Innovationsförderungen)

„Als Unternehmen mit einer kleinen Forschungsund Entwicklungsabteilung ist es toll, einen Partner wie die WKO zu haben, die in Sachen Patentanmeldung und Designschutz eine sehr kompetente Beratung bietet!“ Mag. Veronika Haid, Lichthaus Haid Ges.m.b.H. (Innovationsschutz)


© FFG

Innovationsförderung Ing. Mag. Rudolf Bernhard FFG Basisprogramme

Kontakt Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH Sensengasse 1, 1090 Wien, Tel. 05 7755-1201 rudolf.bernhard@ffg.at, www.ffg.at/basisprogramm „Durch die gut angelaufene Förderkooperation mit dem Land Tirol und der langjährigen Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Tirol konnte die Zahl der erfolgreichen Erstantragsteller auf über 30 Prozent gesteigert werden. Nutzen Sie die verbesserten Fördermöglichkeiten der FFG und unser spezielles Beratungsangebot für Tiroler Unternehmen, um am Markt erfolgreich zu sein.“

D

© AWS

ie FFG ist die nationale Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich. Sie unterstützt österreichische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forschende mit einem umfassenden Angebot an Förderungen und Services und vertritt österreichische Interessen auf europäischer und internationaler Ebene. Im Basisprogramm der FFG werden Projekte aus Forschung, Entwicklung und Innovation von Unternehmen aller Größen und Branchen gefördert. Einreichungen können laufend erfolgen, es gibt keine Einschränkungen beim Thema oder der Projektgröße. Damit bildet die Förderung im Basisprogramm einen starken Kern für die finanzielle Unterstützung der innovativen österreichischen Wirtschaft. +

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Dietl Handlungsbevollmächtigter Schutzrechte, Marktrecherche

Kontakt Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH Walcherstraße 11A, 1020 Wien, Tel. 01 50175-578 w.dietl@awsg.at, www.awsg.at/discoverip „discover.IP – ein Kooperationsprojekt zwischen der Austria Wirtschaftsservice und dem österreichischen Patentamt – unterstützt österreichische KMU praxisnahe hinsichtlich Innovationsschutz. Besondere Berücksichtigung finden dabei viele unterschiedliche – oftmals nicht bekannte – Schutzmechanismen sowie individuelle Anregungen für das analysierte Unternehmen.“

D © LAND TIROL

ie Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) ist die Förderbank des Bundes. Durch die Vergabe von zinsengünstigen Krediten, Zuschüssen und Garantien werden Unternehmen bei der Umsetzung ihrer innovativen Projekte unterstützt, insbesondere dann, wenn die erforderlichen Mittel durch sonstige Finanzierungen nicht ausreichend aufgebracht werden können. Vor allem im Bereich Kreativwirtschaft und Patentservice werden ergänzende Dienstleistungen wie z. B. das Programm discover.IP angeboten. +

DI (FH) Mag. Michael Mairhofer Leiter Fachbereich Breitbandausbau und Technologieförderung

Kontakt Abteilung Wirtschaft Heiliggeiststraße 7-9, 6020 Innsbruck, Tel. 0512 508-2421 wirtschaft@tirol.gv.at, www.tirol.gv.at/innovation „Wer in Forschung und Entwicklung investiert, investiert in Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Die Förderungen des Landes sollen zielgerichtet zu einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft und wissensbasierten Gesellschaft in Tirol beitragen.“

D

as Ziel der Tiroler Innovationsförderung liegt vor allem darin, eine höhere Innovations- und Technologieentwicklungstätigkeit der kleinstrukturierten Tiroler Wirtschaft zu erreichen. Schwerpunkte dabei sind die Unterstützung von Initiativprojekten, Forschung und Entwicklung, Kooperationen und der Nutzung betrieblichen Innovationsmanagements. +

2O16 | IDEENKAMMER

33


Beratungsangebote für alle Fälle Abteilung Außenwirtschaft

Gründerservice

Wirtschaftsrecht

Unter der Devise „Austria ist überall“ sehen wir es als unsere Aufgabe, Unternehmerinnen und Unternehmer beim Einstieg in das Thema Import-Export zu unterstützen, dynamische Firmen in neue Märkte zu führen und die bereits erfolgreichen Unternehmen beim Wachstum wirksam zu unterstützen.

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt und berät in allen Belangen rund um die Unternehmensgründung – vom richtigen Gewerbe und der passenden Rechtsform über die Sozialversicherung und Steuern bis hin zu speziellen Programmen und Angeboten für Gründerinnen und Gründer.

Dieser Kompetenzbereich des Rechtsservice der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt mit Auskünften zu Wettbewerbskonflikten, dem Unternehmensrecht, den AGBs, Gewährleistung, Garantie, Impressumspflicht für Webseiten und mehr. Wir helfen Ihnen im persönlichen Kontakt.

Tel. 05 90905-2222 gruenderservice@wktirol.at gruenderservice.at/tirol

Tel. 05 90905-1270 rechtsabteilung@wktirol.at WKO.at/tirol/wu

Junge Wirtschaft

WIFI Unternehmerzentrum

Starke Interessenvertretung, kompetentes Service, attraktives Netzwerk: Wir haben unseren Mitgliedern viel zu bieten. Als Interessenvertretung der österreichischen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer im Rahmen der Wirtschaftskammer setzen wir uns dafür ein, dass junge Selbstständige und Führungskräfte die besten Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeit haben.

Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte haben in Tirol einen ganz besonderen Ort des Lernens und Netzwerkens: das Unternehmerzentrum am WIFI Innsbruck. In der neuen Business Class des Lernens ist alles auf die Ansprüche dieser Zielgruppe ausgerichtet. Atemberaubende Aussichten auf die Berge regen die Kreativität an und lassen den Gedanken freien Lauf.

Tel. 05 90905-1459 jw@wktirol.at jungewirtschaft.at/tirol

Tel. 05 90905-7270 magdalena.kiechl@wktirol.at tirol.wifi.at/unternehmerzentrum

Tel. 05 90905-1297 aussenwirtschaft@wktirol.at WKO.at/tirol/aw

Innovations- und Technologieservice Wir bieten Tipps zur Ideenrealisierung, Informationen zu gewerblichen Schutzrechten und zu Programmen im Innovations- und Technologietransferbereich. Weitere Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Betriebsanlagen, Energie und Umwelt sowie Kreativwirtschaft. Tel. 05 90905-1372 innovation@wktirol.at WKO.at/tirol/innovation

Förderservice Wir sind Ihre Anlaufstelle, wenn Sie Informationen zu Förderungen benötigen, und beraten bei der Auswahl des passenden Programms. Der Bogen spannt sich dabei von Investitionen über Aus- und Weiterbildung bis hin zur Mitarbeiter-Einstellung. Tel. 05 90905-1383 foerderservice@wktirol.at WKO.at/tirol/foerderungen

Unternehmerservice Wir unterstützen bestehende Unternehmen bei betriebswirtschaftlichen Herausforderungen. Information und Fachbegleitung zur strategischen Neuausrichtung, Marktpositionierung, Kalkulation, Controlling sowie zu systemischem Marketing zählen zu unseren Angeboten. Zusätzlich beraten wir bei betrieblichen aber auch persönlichen Notfällen wie Unternehmenssicherung/ -sanierung sowie bei Unfall oder Erkrankung der Unternehmerin oder des Unternehmers und erarbeiten in dieser Situation gemeinsam mit den Betroffenen Lösungsansätze. Tel. 05 90905-1368 unternehmerservice@wktirol.at WKO.at/tirol/uns

Kontakt Innovations- und Technologieservice Wirtschaftskammer Tirol Wilhelm-Greil-Straße 7, 6020 Innsbruck Tel. 05 90905-1372 wko.at/tirol/innovation

34

IDEENKAMMER | 2O16

Mit dem WIFI EXCELLENCE Programm bietet das WIFI TIROL ein ganzheitliches und praxistaugliches Mangementkonzept für die Herausforderungen von heute. Nach einer Standortbestimmung mit Hilfe eines Selbstchecks erhalten die Unternehmerinnen und Unternehmer ganz konkrete Handlungsempfehlungen. So werden Sie Schritt für Schritt zum Fünf-Sterne-Betrieb hingeführt. Gut – besser – exzellent. Noch nie war der Weg an die Spitze so einfach. Tel. 05 90905-7272 andrea.czerny@wktirol.at tirol.wifi.at/excellence


Wenn es um Regelungen, Auflagen, Paragrafen und Gesetze geht, wird das Unternehmersein immer mehr zur Herausforderung. Deshalb sind wir für Dich da. Deine Servicecenter in den Tiroler Bezirken.

N I E D R FÜ T. H C E R

jor i ian De t s i r h C rrecht ter und afts-, Steue eil-Straße 7 e P a n i h r K a t h a r m f ü r W ir t s c , W i lh e lm - G k a c e D e in T nn sbr u welt, I m U d un

rechtsabteilung@wktirol.at

RECHT KANN GANZ SCHÖN KOMPLIZIERT SEIN. NICHT MIT UNS.


DAS WIRD BEI UNS GANZ GROSS GESCHRIEBEN:

SERVICE

Das WKO-Servicepaket ist randvoll mit Know-how, Support, Apps und Beratung zu allen betrieblichen Fragen. Und es bietet den direkten Draht zu Experten, die dir mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Von A wie Anlage bis Z wie Zoll: Nütze dieses Kraftpaket! W WKO.at/tirol


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.