AUSGABE # 8 / WINTER 2014
Gesunder Rücken Übungen fürs Kreuz
Fitness-Trend HIT Was steckt hinter High Intensity Training?
Giftige cremes? So gefährlich sind Zusatzstoffe in Kosmetikprodukten
Raus aus der Zuckerfalle Wie uns zu viel Süßes krank macht und was wir dagegen tun können.
Hausnotruf
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Inhalt & Editorial
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Editorial Gesund in Tirol – wir alle mögen Süßes. Das hat auch die Lebensmittelindustrie erkannt und so wird zahlreichen Produkten unnötig viel Zucker zugesetzt. Die Folgen: Heißhungerattacken, Übergewicht, Diabetes. Wie Sie aus der Zuckerspirale herausfinden, lesen Sie ab Seite 6. In dieser Ausgabe erhalten Sie aber auch Informationen darüber, wie Sie im Alltag Ihren Rücken schonen können und wie Sie am besten mit Kopfschmerzen umgehen. Ob Zusatzstoffe in Kosmetikartikel wirklich ungesund sind, erfahren Sie ab Seite 56. Wir wünschen eine spannende Lektüre! Die Redaktion
Inhalt Kurz & bündig Zuckersucht Süchtig nach Süßem So entlarven Sie Zuckerbomben Krankmacher Zucker Von guten und bösen Kohlehydraten Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Geschäftsführung: Andreas Eisendle, Michael Steinlechner Chefredaktion: Sylvia Ainetter Redaktion: Klaus Erler, Matthias Krapf, Daniel Naschberger, Barbara Wohlsein Grafik & Produktion: Angi Reisinger Titelfoto: Shutterstock Fotos, falls nicht anders gekennzeichnet: Archiv/ TARGET GROUP Publishing GmbH Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)512/586020-0 Fax: +43 (0)512/586020-20 E-Mail Redaktion: redaktion@target-group.at E-Mail Verkauf: office@target-group.at
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Ratgeber Kopfschmerzen Alles über Migräne
Interview Monika Lechleitner im Gespräch Einblicke ins Landeskrankenhaus Hochzirl
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Gesund leben
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Gesunder Rücken Übungen fürs Kreuz
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Wunderwerk Schilddrüse Was sie leistet, was sie braucht
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Vorsorgen Krankheiten vermeiden
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Blick ins Innere Das passiert beim Röntgen
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Verhütung Sicherer Schutz vor Schwangerschaft
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Müssen, müssen, müssen Alles über Zwangsstörungen
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Kurz und intensiv Das steckt hinter High Intensity Training
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Natur ist nicht immer besser Das steckt in Kosmetikprodukten
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Lärm im Schlafzimmer So ungesund ist Schnarchen
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Wissen
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Kurz & bündig
Kurz & bündig Demenz Lebenskrisen können Alzheimer verursachen Forscher der Universität Göteborg haben in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass kurz andauernde Lebenskrisen das Risiko, an Demenz zu erkranken, erhöhen. Bisher war man davon ausgegangen, dass vor allem lang andauernder Stress im mittleren Lebensalter ein begünstigender Faktor für Alzheimer ist. 800 schwedische Frauen wurden für die Studie im Jahr 1968 befragt und die folgenden 50 Jahre begleitet. Bei denjenigen, die bei der Erstbefragung die größte Zahl an erlebten Stressfaktoren genannt hatten, war das Demenzrisiko um 15 Prozent, das Alzheimer-Risiko sogar um 20 Prozent erhöht. Als Stressfaktoren galten etwa Scheidung, Krankheit oder Tod eines Kindes, psychische Krankheit eines Angehörigen, Arbeitslosigkeit und Probleme in sozialen Beziehungen.
Rauchstopp Mit Internetfreunden geht’s leichter. Die aktive Teilnahme an sozialen Netzwerken steigert nicht nur soziale Bindungen, sondern kann auch helfen, gesundheitliche Probleme in den Griff zu bekommen. Netzwerke, die auf Gesundheitsaspekte spezialisiert sind, animieren Gleichgesinnte dazu, sich auszutauschen, und motivieren zu einer Verhaltensänderung. Ein amerikanischer Kommunikationsforscher untersuchte sechs Online-Portale zur Rauchentwöhnung und stellte fest, dass diese Raucher erfolgreicher bei der Entwöhnung waren als solche, die soziale Netzwerke nicht nutzten.
Gefährliches Brennen Sodbrennen verursacht Kehlkopfkrebs. Sodbrennen ist nicht nur lästig, sondern kann richtig gefährlich werden. Forscher fanden jetzt nämlich heraus, dass Menschen, die häufig unter Sodbrennen leiden, auch häufiger Kehlkopfkrebs bekommen. Laut der Studie ist das Risiko bei Patienten, die häufig Reflux haben, um 78 Prozent erhöht. Das galt auch für Nichtraucher und Nichtrinker. Die Forscher fanden aber auch heraus, dass dieses Risiko um 41 Prozent sank, wenn die Patienten Antazida, Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure, einnahmen.
Kurz & bündig
Gratis HPVImpfung Im kommenden Jahr wird das nationale Impfprogramm ausgeweitet: Mit Februar 2014 können Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr im Rahmen des Schulimpfprogramms gratis gegen HPV (Humane Papilloma-Viren) geimpft werden. Eine HPV-Infektion kann die Ursache für die Entwicklung lebensgefährlicher Tumore sein, etwa Gebärmutterhalskarzinomen, aber auch weiterer Tumore im HNO- und Genitalbereich. Die Impfung wird für Buben und Mädchen angeboten.
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Heilpflanze: Baldrian
Baldrian wird vor allem zur Beruhigung des Nervensystems eingesetzt und wirkt gegen Angst, Asthma, Konzentrationsschwäche, Migräne, Nervosität, Stress, Schlafstörungen und Wechseljahrsbeschwerden. Außerdem wird Baldrian eine blutdrucksenkende, krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Raus ins Freie! Sowohl zu viel als auch zu wenig UV-Licht schadet dem Menschen. Der Körper benötigt Sonnenlicht, um Vitamin D zu bilden. Ein Mangel am „Lichtvitamin“ kann eine Depression, die so genannte saisonal abhängige Depression (SAD) auslösen. Bereits eine Stunde Aufenthalt im Freien täglich wirkt vorbeugend, auch bei bedecktem Himmel. Ergänzend können „Lichtlampen“ helfen.
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Raus aus der Zuckerfalle
Zuckersucht
In den letzten 100 Jahren hat sich der Zuckerkonsum verzwanzigfacht.
Raus aus der Zuckerfalle
Voll auf Zucker noch ein Stück Schokolade, doch zwei statt einer Kugel eis und wer einmal anfängt, hat plötzlich die ganze Packung Kekse aufgegessen. Süßes macht uns scheinbar glücklich, doch zu hoher zuckerkonsum kann bis zur Sucht führen.
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ucker hat eine rasante Karriere hingelegt. War er bis etwa 1900 noch seltene Delikatesse, hat ihn die Zuckerindustrie ganz schnell zum Star gemacht. In den letzten 100 Jahren hat sich der Zuckerkonsum verzwanzigfacht, mit teils fatalen Auswirkungen. Kinder wie Erwachsene empfinden den süßen Geschmack als angenehm und so wird Zucker zahlreichen Lebensmitteln zugesetzt – sogar solchen, die keine Süßigkeiten sind. Die WHO empfiehlt Erwachsenen, maximal zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus zugesetztem Zucker zu beziehen. Das entspricht zwischen 50 und 60 Gramm. Doch den Lebensmitteln wird mittlerweile so viel Zucker beigefügt, dass die Grenze schnell erreicht
ist. Ein Glas Cola (25 Gramm Zucker) und ein 200-Gramm-Becher Fruchtjoghurt (27 Gramm Zucker) genügen schon.
Glücklichmacher Zucker
Dazu kommt, dass wir nur schwer damit aufhören können, etwas Süßes zu essen, wenn wir erst mal angefangen haben. Zucker wirkt auf das Belohnungszentrum im Gehirn, der Geschmack von Süßem erzeugt ein Wohlgefühl. Erklärbar ist das durch die Stoffwechselvorgänge im Körper: Wird Süßes gegessen, steigt der Insulinspiegel rasch an: Das Insulin fördert die Aufnahmefähigkeit des Gehirns für Tryptophan aus dem Nahrungseiweiß. Dieses wird in das Hormon Serotonin umgewandelt. Und Serotonin hat eine stimmungsaufhellende Wirkung. Da Einfachzucker schnell ins Blut gehen, steigt der Insulinspiegel nicht nur
rasch an, sondern fällt ebenso schnell wieder ab. Die Folge: Heißhunger nach Süßem! So setzt sich eine Spirale in Gang, die – wird sie nicht durchbrochen – sogar in eine Abhängigkeit führen kann. Der Wiener Endokrinologe und Ernährungsmediziner Christian Matthai hat dem Zucker den Kampf angesagt. In einem Experiment verzichtet er ein Jahr lang auf alle Lebensmittel, denen Zucker oder Zuckerersatzstoffe zugesetzt wurde. Er wird nur Zucker essen, der natürlich vorkommt wie etwa der Fruchtzucker in Obst. Den eiskalten Zuckerentzug dokumentiert er auf seinem Weblog „365tagezuckerfrei.wordpress. com“. „Mir ist aufgefallen, dass in sehr vielen Lebensmitteln Zucker enthalten ist, in denen man es nicht vermuten würde. Ich möchte mit meinem Experiment die Menschen sensibilisieren, dass das
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Raus aus der Zuckerfalle
Thema Zucker durchaus ernstzunehmen ist“, erklärt Christian Matthai seine Beweggründe. Und er hofft auf zahlreiche Nachahmer.
So viel Zucker steckt in ....
Versteckte Zucker
In den vergangenen Jahren sei der Zuckergehalt der Lebensmittel gestiegen, da aufgrund der zahlreichen Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Zuckerersatzstoffe „der Geschmacksinn abgestumpft“ sei und wir noch mehr „Würze“ brauchen. „Die Lebensmittelindustrie versetzt so viele Produkte mit Zucker, dass man gar nicht mehr zur Schokolade greifen muss, um große Mengen Zucker zu konsumieren“, warnt der Ernährungsmediziner. Und solch große Mengen Zucker sind auch für jene Menschen schädlich, die nicht unter Übergewicht leiden. Die Tatsache, dass 15 Prozent der Typ-2-Diabetiker normalgewichtig sind, bestätigt das. „Zucker ist einer der potentesten Radikalerzeuger. Freie Radikale sind aggressive Moleküle, die Zellschäden verursachen können und so auch verschiedene Erkrankungen mit verursachen. Das betrifft dann nicht nur übergewichtige, sondern auch normalgewichtige Menschen“, erklärt er. Kleine Mengen Zucker würde er aber nicht verteufeln.
Kalter Entzug
Ein Zuckerentzug kann unangenehm sein. Matthai habe vor seinem Experiment nicht besonders viel Zucker gegessen. „Ich hatte phasenweise vermehrt Kopfschmerzen, die ich sonst nicht habe. Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch vom Zuckerverzicht kommt. Doch diese Kopfschmerzen sind inzwischen weg und ich fühle mich wohl und vital“, erzählt er. Das Experiment läuft seit 1. September 2013, dauern soll es bis zum 31. August 2014. Matthai erklärt in seinem Blog nicht nur, was Zucker im Körper macht und welche Arten von Zucker es gibt, sondern erstellt auch eine Liste von Produkten, die auf den ersten Blick nicht als gezuckert erkennbar sind. Im Gespräch erzählt er, dass sein Leben nun deutlich aufwändiger geworden sei. „Ich muss immer alle Zutatenlisten durchgehen, um herauszufinden, ob einem Produkt nicht doch Zucker zugesetzt wurde. Der findet sich fast überall: in Suppenwürfeln, Fertigprodukten, Säften, Wurst- und Fleischwaren, Brot, Aufstrichen, alkoholischen Getränken ... Die Liste ließe sich fast unbegrenzt fortsetzen.“
Diese versteckten Zucker treiben den (unfreiwilligen) Zuckerkonsum stetig in die Höhe und lassen uns unbemerkt zu Zucker-Junkies werden. Matthai ist jedoch kein Low-CarbJünger, wie man vermuten könnte: „Man sollte auf keinen Fall komplett auf Kohlehydrate verzichten! Ich esse auch Obst und empfehle das jedem weiter. Ich bin kein Verteufler von Kohlehydraten!“ Er kämpft nur gegen den weißen Zucker – und ein kleines bisschen auch gegen die S. AINETTER lll Lebensmittelindustrie.
Raus aus der Zuckerfalle
© irene Schaur
Stimmt’s? Brauner Zucker ist besser als weißer Zucker ...
Zur Person Dr. Christian Matthai ist Endokrinologe und Ernährungswissenschaftler. Das Blog von Christian Matthai ist unter http://365tagezuckerfrei. wordpress.com zu finden.
Sowohl brauner als auch weißer Zucker bestehen zu fast 100 Prozent aus reinem Zucker. Brauner Zucker enthält zusätzlich Melasse, den bräunlichen Sirup aus Zuckerrübe oder Zuckerrohr. Sie erhöht geringfügig den Gehalt an Mineralstoffen, Aminosäuren und Vitaminen der B-Gruppe. Für die Ernährung ist das allerdings bedeutungslos, weil die Mengen verschwindend gering sind. Doch brauner Zucker schmeckt nicht so süß wie weißer, deswegen neigt man dazu, mehr Zucker zu verwenden als bei weißem. So gesehen ist er sogar schädlicher.
Wer Zucker durch Honig ersetzt, lebt gesünder ... Viele schwören drauf: Honig soll Wunden schneller heilen lassen und gegen Halsschmerzen helfen. Ernährungswissenschaft stellen dem Honig allerdings ein schlechtes Zeugnis aus: Er besteht zu 80 Prozent aus Zucker und zu 20 Prozent aus Wasser. Zum Abnehmen ist er also nicht geeignet. Die enthaltenen Mineralstoffmengen sind ebenfalls verschwindend gering. Doch der Vorteil von Honig: Er süßt stärker als Zucker und kann somit sparsamer verwendet werden. Gesünder ist er nicht und auch Honig sollte nur in Maßen genossen werden.
Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker ... Zucker macht Kinder hyperaktiv ... Alle Eltern sind sich einig: Wenn ihre Kinder zu viel Zucker bekommen, sind süße Säfte und Süßigkeiten schuld. Wissenschaftlich haltbar ist das aber nicht. In keiner Studie konnte nachgewiesen werden, dass Zucker hyperaktiv macht.
Fruchtzucker ist kein bisschen besser als Haushaltszucker! Zwar lässt er den Blutzucker nicht so schnell ansteigen, dafür wirkt er sich schlecht auf die Blutfette aus. Fruchtzucker begünstigt außerdem die Entstehung einer Fettleber.
Achtung, Zucker! Auf der Zutatenliste eines Produktes kommt „Zucker“ gar nicht vor? Oft verbirgt er sich hinter diesen Begriffen: • Saccharose (Kristallzucker, Haushaltszucker) • Dextrose, Glukose (Traubenzucker) • Glukosesirup, Maissirup (wird aus Stärke, etwa Mais- oder Kartoffelstärke, industriell hergestellt) • Invertzuckersirup (ein Gemisch aus Saccharose und Fruktose) • Lactose (Milchzucker) • Maltose (Malzzucker) • Maltodextrin (meist Maisstärke, schmeckt kaum süß) • Fruktose (Fruchtzucker) • Zuckercouleur
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Raus aus der Zuckerfalle
SĂźĂ&#x;e Gefahr zucker ist nicht gleich zucker. Welcher besonders schnell krank macht und welche zuckerarten unbedenklich sind.
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u viel, zu fettes und zu süßes Essen: Fehlernährung ist eines der großen Probleme unserer Gesellschaft. Die Folgen zeigen sich darin, dass Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer häufiger werden. Dass die Österreicher immer dicker werden, bestätigt auch der Österreichische Ernährungsbericht 2012: Gut ein Fünftel der Mädchen und gut ein Viertel der Buben im Alter zwischen sieben und 14 Jahren wiegen zu viel, knapp 6 bzw. 9 % sind sogar adipös. Im Vergleich zum letzten Ernährungsbericht 2008 ist die Anzahl der übergewichtigen Kinder deutlich gestiegen. Die Häufigkeit von Adipositas hat sich aber kaum verändert. Bei den Erwachsenen sieht die Sache nicht viel besser aus: Etwa 40 % der Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren sind übergewichtig, 12 % der Erwachsenen sind sogar adipös.
Komplexe Kohlehydrate statt Zucker
Lange gab man der fettreichen Ernährung allein die Schuld an Übergewicht, zahlreiche Studien beweisen jedoch, dass auch Zucker eine wesentliche Rolle spielt. Eine Studie zeigt, dass sich der in Säften und Limos zugesetzte Fruchtzucker negativ auf den Blutdruck auswirkt, eine andere Studie zeigt, dass Mäuse, deren Futter 25% Zucker zugesetzt wurde, früher starben. Wie schädlich ist Zucker? Ivo Graziadei, Internist am Landeskrankenhaus Hall, stellt fest: „Zucker als Energiestoff kann Übergewicht verursachen. Daraus resultieren Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck (zusammengefasst als metabolisches Syndrom bezeichnet) und in Folge Herzkreislauferkrankungen sowie eine Fettleber, die die häufigste Ursache von Lebererkrankungen darstellt und zu einer Leberzirrhose und/oder Leberkrebs führen kann.“ (siehe Factbox) Das gilt allerdings nicht für komplexe Kohlehydrate, die in Vollkornprodukten, Kartoffeln und Reis enthalten sind. Auch die Fruktose, die natürlich in Obst und Gemüse vorkommt, hat keine schädlichen Auswirkungen. „Der Körper braucht Kohlehydrate. Aber er braucht keine Einfachzucker“, so Graziadei. Doch auch selbst bei den ohnehin schon verrufenen Einfachzuckern gibt es noch Unterschiede: „Vor allem die billige Maisfruktose, die in großen Mengen in Getränken enthalten ist, ist sehr schädlich“, erklärt Grazi-
adei. „Die aus Mais gewonnene Fruktose wird in der Lebensmittelindustrie besonders häufig verwendet, weil sie billig ist. Sie kommt hochkonzentriert vor allem in Getränken vor.“ Genau dieser Maissirup dürfte auch ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Amerikaner immer dicker werden, werden sie vor allem in den USA für die Süßung von Softdrinks eingesetzt. Auch in Europa findet sich auf den Zutatenlisten immer wieder „Fruktose“, „GlukoseFruktose-Sirup“ oder „Maisstärke“.
„Der Körper braucht Kohlehydrate, aber keine Einfachzucker.“ Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Diabetes Typ 2 ist heilbar
Zucker macht jedoch nicht nur dick, sondern führt in weiterer Folge auch zu Diabetes. „Hoher Zuckerkonsum führt in Kombination mit mangelnder Bewegung zu einer Insulinresistenz. Wird viel Zucker gegessen, produziert die Bauchspeicheldrüse viel Insulin, um den Zucker abzubauen. Die Sensitivität für Insulin nimmt dann in vielen Zellen ab, dadurch muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr produzieren. Irgendwann ist sie überlastet und verweigert. Dann kommt es zum sogenannten Altersdiabetes“, erklärt Graziadei. Doch es gibt eine gute Nachricht: Diabetes Typ 2 kann durch gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport wieder geheilt werden. Ebenso die Fettleber: „Studien haben gezeigt, dass sich bei Gewichtsabnahme auch die Leber wieder erholt!“ Wer es gar nicht so weit kommen lassen möchte, ist gut beraten, öfter die Zutatenliste von Fertiggerichten, Getränken und Snacks zu studieren und solche mit Zuckerzusätzen im Regal zu lassen. s. ainetter lll
Diabetes Diabetes Typ 1: Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Dann kann kein Insulin mehr produziert werden und der Zucker aus der Nahrung gelangt nicht mehr in die Zellen. Die Folge: erhöhter Blutzucker, rasante Gewichtsabnahme, vermehrte Wasserausscheidungen, aber auch verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit etc. Insulin muss per Spritze zugeführt werden. Diabetes Typ 2: Diabetes Typ 2 wird auch Altersdiabetes genannt. Insulin ist zwar vorhanden, kann aber nicht wirken (Insulinresistenz). Als eine der Hauptursachen konnte Übergewicht ausgemacht werden. Ernährung spielt aber generell eine große Rolle bei Diabetes Typ 2: In Studien wurde bestätigt, dass der Verzehr von Fruchtsäften, die viel Zucker enthalten, ebenfalls das Diabetes-Typ2-Risiko steigern. Die Symptome sind unspezifisch: Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen. Zur Therapie zählen Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung und die Einnahme von Antidiabetika.
Zur Person Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei ist Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Hall.
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Raus aus der Zuckerfalle
ohne Zucker kein Karies zu viel zucker schadet nicht nur der figur, sondern auch den zähnen. vor allem für Kinderzähne stellt zu hoher zuckerkonsum ein Problem dar. im Gespräch: zahnärztin ines Kapferer-Seebacher. Zur Person Priv.-Doz. Dr. Ines Kapferer-Seebacher, MSc. ist Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung in Innsbruck.
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as passiert im mund, wenn man zucker isst? Wenn wir Zucker essen und nicht mit dem Hauptkariesbakterium infiziert sind, passiert mit den Zähnen überhaupt nichts. Nur: Dieses Bakterium hat eigentlich fast jeder im Mund – denn wir bekommen dieses Bakterium von unseren Eltern – durch Löffelabschlecken, Schnullerabschlecken, etc. übertragen. Diese Kariesbakterien fressen den Zucker, verstoffwechseln ihn und scheiden eine Säure aus, die die Zähne angreift, also Kalzium und Phosphat aus den Zähnen herauslöst. Das Milieu im Mund ist dann etwa eine halbe Stunde lang sauer, dann wird der pH-Wert wieder neutral und die Zähne werden wieder remineralisiert, also die Kalzium- und Phosphatpartikel werden wieder in den Zahn eingebaut. Das passiert bei jedem Zuckerkonsum. Ein Loch im Zahn bekomme ich erst, wenn mehr Kalzium und Phosphat aus dem Zahn heraus gelöst wird, als wieder
eingebaut werden kann, wenn also die Zeiten der Demineralisation überwiegen. Wenn ich also jede halbe Stunde Süßes esse wie z. B. ein Stück Schokolade, wird der Zahn jedes Mal angelöst. Aus zahnmedizinischer Sicht wäre es besser, die ganze Tafel Schokolade auf einmal zu essen und dann ein paar Stunden nichts mehr. In dieser zuckerfreien Zeit kann der Zahn dann wieder remineralisieren. Die Häufigkeit des Zuckerkonsums ist entscheidend. Passiert das bei anderen nährstoffen auch, bei eiweiß und fett etwa? Nein, das ist nur bei Zucker so. Es gibt auch eine Schweizer Studie, in der eine Gruppe von Personen sich wie in der Steinzeit ernährt hat. Davor und danach wurde die Entzündung des Zahnfleisches untersucht. Wer in unserer zivilisierten Welt die Zähne vier Wochen lang nicht putzt, würde aufgrund der Bakterien eine schlimme Entzündung bekommen. Die Probanden haben in der
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„Gut für Venen, Herz-Kreislauf, Augen und Haut.“
Haushaltszucker ist für die Zähne am schädlichsten. JETZT ACHTSEIHN
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Testzeit kaum Zucker gegessen und hatten auch kaum Entzündungsreaktionen. Welcher zucker ist für die zähne am schlimmsten? Man muss unterscheiden zwischen Glukose und Fruktose. Fruktose, also Fruchtzucker, fördert Karies weniger als Glukose, der Haushaltszucker. Bei den Produkten, die Haushaltszucker enthalten, sind jene am schädlichsten, die am längsten im Mund bleiben. Etwa Lutscher, klebrige Bonbons und Ähnliches. Bei Saft ist die Häufigkeit entscheidend: Kleinkinder sollten auf keinen Fall gezuckerte Flüssigkeiten in der Flasche haben, an der sie dauernd nuckeln. Bei Kindern, die das tun, tritt oft im Oberkiefer starker Karies auf. Das ist das so genannte „baby bottle syndrom“. ist Karies bei milchzähnen nicht so gravierend wie bei bleibenden zähnen? Das Problem ist, dass die Milchzähne Platzhalter für die bleibenden Zähne sind und Karies bei Milchzähnen genauso schmerzt und Abszesse entstehen können. Die ersten bleibenden Zähne kommen mit sechs Jahren, die letzten im Alter von neun bis zwölf Jahren. Bis dahin sollen die Milchzähne halten. Auch sind kleine Kinder schwer zahnärztlich zu behandeln, da braucht es oft eine Vollnarkose. Es ist für Kinder natürlich auch ein soziales Problem, wenn sie in die Schule kommen und zahnlos sind. vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEW: S. AINETTER
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Gesund leben
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Gesundes Rückgrat
Zur Person Mag. Kristina Frieser ist Physiotherapeutin an der Innsbrucker Klinik.
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Zur Person Ass.-Prof. Dr. Marina Ninkovic ist ärztliche Leiterin des Arbeitsbereichs Physikalische Medizin und Rehabilitation.
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ass.-Prof. Dr. marina ninkovic ist ärztliche Leiterin des arbeitsbereichs Physikalische medizin und rehabilitation an der innsbrucker Klinik. Gemeinsam mit der im gleichen arbeitsbereich tätigen Physiotherapeutin mag. Kristina frieser gibt sie tipps für einen gesunden rücken.
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Haltungsbewusstsein entwickeln und Fehlhaltungen vermeiden.
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er Rücken ist – geht es um körperliche Gesundheit – ein echtes Sorgenkind. Ass.-Prof. Dr. Marina Ninkovic: „Bis zu 80 Prozent aller Erwachsenen erfahren im Leben zumindest einmal Kreuzschmerzen. Zwischen 15 und 30 Prozent aller Rückenleiden bleiben dabei chronisch. Schmerzen im Rücken und Bewegungsapparat, Arbeitsausfälle und volkswirtschaftliche Schäden können folgen. Krankheitsprophylaxe lohnt sich hier also besonders. Dabei gilt es, ein Haltungsbewusstsein zu entwickeln und die Psyche mit einzubeziehen: Psychosoziale Ursachen können einen erheblichen Anteil an den Kreuzschmerzen haben. Zentrale Säulen bei der Vorbeugung der Rückenproblematik sind: Vermeidung körperlicher Fehlhaltungen, regelmäßige gezielte Bewegung und Abwendung von Stress, bevor er sich auf körperlicher Ebene manifestieren kann.“
Bewegung ist die beste Prävention
Bei Erwachsenen gilt: Förderlich für einen gesunden Rücken sind Schwimmen, Pilates, Fitnesstraining, Nordic Walking, Langlaufen, Wandern oder Yoga. Weniger zu empfehlen sind Sportarten mit schnellen, ruckartigen Bewegungen (wie Fußball oder Basketball). Sehr gut wären drei bis vier Stunden Bewegung pro Woche aufgeteilt auf mehrere Trainingseinheiten. Es hilft auch, bewusst Bewegung in den Alltag einzubauen: Stiegensteigen mit bewusster Körperspannung und den Weg zum Arbeitsplatz mit dem Rad oder zu Fuß bewältigen. Bei der täglichen Arbeit vor allem am PC ist es hilfreich, in regelmäßigen Abständen mit den Schultern zu kreisen und Kopf und Nacken zu bewegen, um Verspannungen vorzubeugen. Es hilft auch, das Arbeitsumfeld und automatisierte Arbeitsbewegungen zu hinterfragen: Erlaubt der Bildschirm eine waagrechte Blickrichtung? Ist der Stuhl für ein dynamisches Sitzen geeignet, kann
ich die Unterschenkel rechtwinkelig zu den Oberschenkeln abgebogen halten? Wechsle ich alle Dreiviertelstunde meine Position? Auf schlechte Angewohnheiten wie das seitliche Einklemmen des Telefons mit dem Kopf sollte man verzichten.
Stress abbauen
Eine gefühlsmäßige Stressbelastung kann dazu führen, dass sich das Gewebe verschleißt und die Muskulatur verspannt, was in weiterer Folge zu Rückenschmerzen führen kann. Stressabbau durch die aktive Entspannung (progressive Muskelentspannung, Qigong) und/oder Sport eignen sich zur Prophylaxe der Rückenschmerzen.
Informationen zur Rückenprävention einholen
Bei Schul- oder Betriebsärzten, bei Fachärzten für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Orthopäden, Physiotherapeuten. Informationsveranstaltungen und „rückengerechte innerbetriebliche Projekte“ können K. ERLER lll eine wichtige Rolle spielen.
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Gesund leben
Übungen für die Rückengesundheit: Strecken der Wirbelsäule: „Decke und Boden stützen“ Ausgangsstellung (ASTE): Stand in gerader und aufrechter Haltung. Die Beine sind dabei leicht gebeugt, der Schultergürtel sollte entspannt sein. Während der Einatmung wird die rechte Hand zur Decke gestreckt, die linke Hand Richtung Boden. Dabei soll man darauf achten, dass die gesamte Wirbelsäule aufrecht bleibt. Während der Ausatmung erfolgt ein harmonischer Wechsel der Position. Während der nächsten Einatmung wird nun die linke Hand zur Decke gestreckt, die rechte Hand Richtung Boden. Dabei soll man wieder darauf achten, dass die gesamte Wirbelsäule aufrecht bleibt. Die Übungsfolge soll dreimal wiederholt werden.
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Gesund leben
Entspannen der Nackenmuskulatur:
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„Die Waage“ Ausgangsstellung (ASTE): Stand in gerader und aufrechter Haltung. Die Beine sind dabei leicht gebeugt. Beide Arme werden waagrecht zur Seite gehoben. Der Schultergürtel sollte dabei entspannt sein. Der rechte Arm wird gebeugt, so dass die rechte Hand die rechte Schulter berührt. Der linke Arm wird zur Seite gestreckt und der Kopf auf die linke Seite gedreht. Der Blick ruht auf der linken Hand. Dabei erfolgt die Einatmung. Während der Ausatmung erfolgt ein harmonischer Wechsel der Position.
1.
Der linke Arm wird gebeugt, so dass die linke Hand die linke Schulter berührt. Der rechte Arm wird zur Seite gestreckt und der Kopf auf die rechte Seite gedreht. Der Blick ruht auf der rechten Hand. Dabei erfolgt wieder eine Einatmung.
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Die Übungsfolge soll dreimal wiederholt werden.
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Dreh-Dehn-Lagerung: „Die Schraube“
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Ausgangsstellung (ASTE): In Rückenlage ausgestreckt auf eine Matte liegen. Das rechte Bein wird in gebeugter Haltung über die Körpermitte geführt und auf der linken Körperseite auf dem Boden abgelegt. Dabei kann die linke Hand unterstützend auf dem rechten Knie ruhen. Gleichzeitig wird der rechte Arm in einem 90-Grad-Winkel zur Seite gestreckt. Der Kopf dreht sich nach rechts und der Blick ruht dabei auf der rechten Hand. Anschließend die Übung mit der anderen Körperseite wiederholen. Die Position wird jeweils für vier bis fünf tiefe Atemzüge gehalten.
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Gesund leben
Vorsorgen macht Sinn Die jährliche vorsorgeuntersuchung ist ein funktionierendes instrument, um die üblichsten Krankheitsrisiken frühzeitig zu erkennen. ergänzend gibt es möglichkeiten, diese Untersuchung sinnvoll zu erweitern.
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ie Träger der Österreichischen Sozialversicherung bezahlen für Erwachsene ab dem vollendeten 19. Lebensjahr einmal jährlich eine standardisierte Vorsorgeuntersuchung. Jeder Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag hat einen diesbezüglichen Vertrag. Bei Wahlärzten sollte man sich zuvor informieren, ob ein Vertrag zur Kostenübernahme besteht. Die Vorsorge-Untersuchung besteht aus mehreren Teilen:
1. Die Befragung des Patienten, „Klinische Anamnese“:
Dabei wird der Patient in einem persönlichen Gespräch unter anderem zu folgenden Punkten interviewt: momentaner Gesundheitszustand, Risikoverhalten wie Rauchen oder übermäßiges Trinken, Krankheiten in der Familie, momentane Medikation, bereits erfolgte Operationen ... Bei Patientin-
nen über 40 wird erhoben, wann sie sich das letzte Mal einem Brustscreening unterzogen haben, bei Männern über 40, ob sie den aktuellen Prostata-PSA-Wert überprüfen ließen. Bei Patienten über 50 wird nachgefragt, ob schon eine Darmspiegelung vorgenommen wurde.
schen Untersuchung des Blutes werden Leberwerte, Blutzucker, Cholesterinwert und Blutfette überprüft. Ein weiterer Bestandteil der Laboruntersuchung ist die Kontrolle des Harn. Hier bekommt man Auskunft über eventuelle Infektionen und Erkrankungen der Harnwege.
2. Die klinische untersuchung:
4. Zusätzliche untersuchungen ab 40:
Hier wird ein ärztlicher Status erstellt und der Patient einer genauen körperlichen Untersuchung unterzogen. Dabei werden unter anderem die Atemwege, die Haut, der Bewegungsapparat, der Zahnstatus, die Sinnesorgane, der Bauch und das Herz überprüft, der Blutdruck gemessen und der Puls kontrolliert.
3. Die Laboruntersuchung:
Dazu muss dem Patienten zuerst Blut abgenommen werden. Bei Frauen sind das in der Regel zwei kleinen Röhrchen, eines für das Blutbild, eines für die Blutchemie. Bei Männern wird auf die Blutbilduntersuchung verzichtet. Im Rahmen der chemi-
Ab 40 können Frauen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine Brustkrebsvorsorge-Untersuchung in Anspruch nehmen. Ab 50 kann im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine jährliche Darmspiegelung – Koloskopie – als Darmkrebs-Vorsorge gemacht werden. Bei Männern wird ab diesem Alter über das Blut zusätzlich noch der PSA-Wert erhoben, der Rückschlüsse auf eventuelle Prostatakarzinome zulässt.
5. Zweiter Termin:
Nach ungefähr einer Woche werden die erhobenen Befunde und die Ergebnisse der Laboruntersuchung besprochen.
Gesund leben
„Die staatliche Vorsorgeuntersuchung ist ein sinnvolles Sicherheitsnetz.“
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Dr. momen raDi, facharzt für innere medizin
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Gesund leben
„Da die Kosten im überschaubaren Rahmen bleiben, empfehle ich ergänzende untersuchungen.“ Dr. momen raDi, facharzt für innere medizin
KrankheitsFrüherkennung interview mit Dr. momen radi, facharzt für innere medizin und allgemeinmediziner in innsbruck
M Zur Person Dr. Momen Radi ist Facharzt für Innere Medizin und Allgemeinmediziner in Innsbruck.
© franz oSS
acht eine vorsorgeuntersuchung Sinn? Die staatliche Vorsorgeuntersuchung ist ein sinnvolles, wenn auch etwas grobes Sicherheitsnetz, um die üblichsten Krankheitsrisiken frühzeitig zu erkennen. Gibt es eine möglichkeit, die vorsorgeuntersuchung sinnvoll zu ergänzen? Grundsätzlich muss hier festgehalten werden, dass die Kosten für Zusatzuntersuchungen vom Patienten selbst zu übernehmen sind. Das gilt allerdings nur dann, wenn kein begründeter Krankheitsverdacht vorliegt. Da die Kosten allerdings im überschaubaren Rahmen bleiben, empfehle ich folgende Ergänzungen zur Vorsorgeuntersuchung: Lungenfunktionsprüfung: Sie kann zum Beispiel Hinweise auf Asthma liefern. eKG: Diese Funktionsprüfung des Herzens lässt Rückschlüsse auf mögliche
unerkannte Herzrhythmusstörungen zu. erweiterte Laborbefunde: Aus dem Blut lässt sich – wenn nicht bekannt oder erinnerlich – der Impf-Titer erheben, über den zum Beispiel ein aufrechter Tetanusoder Kinderlähmungsschutz kontrolliert werden kann. Auch die korrekte Nierenfunktion lässt sich durch Analyse des Blutes überprüfen. Sinnvoll ist auch eine Überprüfung der Schilddrüsenfunktion, die ebenfalls über das Labor geschieht. Welche weiteren vorsorgeuntersuchungen empfehlen Sie? Bei der Frau einmal jährlich eine Vorsorge-Untersuchung beim Frauenarzt, allgemein einmal jährlich eine Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt und wenn ich zu den RisikoHauttypen zähle: regelmäßig eine Untersuchung beim Hautarzt. vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEW: K. ERLER
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Wenn die Brille nicht mehr ausreicht Die erweiterte Low-vision-abteilung von miLLer optik hilft weiter.
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tellen Sie sich vor, Sie haben eine Lesebrille und können mit dieser plötzlich nicht mehr lesen. Selbst Ihr Augenarzt kann Ihnen keine stärkere Brille mehr verschreiben. Vor allem Zeitungstexte oder Telefonbucheinträge sind nicht mehr lesbar. Betroffen sind überwiegend ältere Menschen, aber auch Kinder können eine derartige Sehverminderung haben. Die häufigsten Ursachen sind Krankheiten wie die altersbedingte Makuladegeneration, ein Glaukom (Grüner Star) oder Diabetes (Zuckerkrankheit). „Zum Lesen von Zeitungstexten ist eine Restsehschärfe von ca. 50% notwendig. Bei einer geringeren Sehleistung können vergrößernde Sehhilfen helfen“, erklärt Ing. Helmut Schernthaner, Low-VisionExperte bei MILLER Optik.
Was sind vergrößernde Sehhilfen?
Vergrößernde Sehhilfen sind alle optischen und elektronischen Hilfsmittel, die bei schlechter Sehkraft individuell angepasst werden, um die Restsehschärfe für die Betroffenen optimal auszunutzen. Dies sind etwa Handlupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte sowie Kantenfilterbrillen. Alle Sehhilfen erzeugen eine Vergrößerung. Ing. Helmut Schernthaner, Leiter der neuen Low-Vision-Abteilung von MILLER Optik, berät Betroffene gerne bei der Wahl des richtigen Hilfsmittels und passt die Sehhilfe individuell an die jeweiligen Bedürfnisse an. Weitere Informationen unter Tel. 0512/59 438 - 774 oder sehhilfen@miller.at. lll
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Gesund leben
Schwangerschaft
vermeiden Primar Dr. Burghard abendstein, Leiter der abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Landeskrankenhauses hall gibt einen Überblick über das thema „verhütung“.
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Nach wie vor das gängigste Verhütungsmittel: die Pille. Die verschiedenen Verhütungsmethoden: 1. Die Pille
• Was sie ist: Die gängigste Form der Empfängnisverhütung. Die Pille beinhaltet die Hormone Östrogen und Gestagen und verhindert das Heranreifen von Eizellen in den Eierstöcken, der Schleim im Gebärmutterhals wird zäh – Spermien können erschwert durchdringen. Die Pille verhindert auch die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle. • Pearl-Index: 0,1–0,9, wichtig ist aber die regelmäßige tägliche Einnahme. • Mögliche Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose), Brustspannen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen • Mögliche positive Nebenwirkungen: Nicht so starke Regelblutung, keine Regelschmerzen, schönere Haut, Zyklusregulierung, Stabilisierung der Stimmung. Kann bereits von Jugendlichen genommen werden. • Verträgt sich nicht mit: Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht/Fettleibigkeit, Migräne.
2. Vaginalring
• Was er ist: Ein Verhütungsmittel, das wie die Pille wirkt. Der Ring aus Kunststoff wird immer am gleichen Wochentag wie ein Tampon eingeführt und nach 21 Tagen wieder entfernt. Das plötzliche Ausbleiben der Hormone in dieser Pause führt zu einer menstruationsähnlichen Hormonentzugsblutung, auch Abbruchblutung genannt. Die Verhütung einer Schwangerschaft ist während der gesamten vier Wochen gewährleistet. Der Ring kann ohne Wirkungsverminderung innerhalb von 24 Stunden für maximal
drei Stunden aus der Scheide entfernt werden, zum Beispiel wenn er beim Geschlechtsverkehr stört. Der Ring schützt einen Monat, ohne dass man daran denken muss und bleibt auch bei Erbrechen oder Durchfall wirksam. • Pearl-Index: 0,65 • Mögliche Nebenwirkungen: Ähnlich denen der Pille. Sollte von Raucherinnen über 35 und bei erhöhtem ThromboseRisiko nicht verwendet werden.
3. Hormonspirale
• Was sie ist: Ein Gestagen abgebender, etwa drei Zentimeter langer T-förmiger Kunststoffkörper, der ambulant in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird und dort für fünf Jahre bleibt. Die Spirale sorgt dafür, dass der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt wird, aufsteigende Spermien werden zusätzlich in ihrer Funktion und Beweglichkeit gehemmt. Der Eisprung wird nicht unterdrückt. Sie ist eine der sichersten Verhütungsmethoden und auch für Raucherinnen und Migränepatientinnen geeignet. • Pearl-Index: 0,16 • Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, verstärkter Menstruationsschmerz, verringerte Libido, Spannungsgefühl in den Brüsten, Akne, Blutungsunregelmäßigkeiten, Gewichtszunahme, Verstimmungen
4. Verhütungspflaster
• Was es ist: ein Pflaster, das Östrogen und Gestagen über die Haut an den Körper abgibt und ähnlich wie die Pille wirkt. Vorteil des Pflasters ist eine im Vergleich zur oralen Aufnahme geringere Belastung der Leber
und des Verdauungsapparats. Das Pflaster wird über 21 Tage angewendet und dabei alle sieben Tage gewechselt. Anschließend erfolgt eine Anwendungspause über eine Woche. • Pearl-Index: 0,88 • Mögliche positive und negative Nebenwirkungen: Sie sind denen der Pille ähnlich, das Pflaster gibt allerdings eine höhere Hormondosis als die Pille ab, es verursacht ein höheres Thromboserisiko und ein höheres Allergierisiko.
5. Verhütungsstäbchen (Implanon)
• Was es ist: ein dünnes Stäbchen aus Kunststoff, das Gestagene enthält. Es wird unter der Haut des Oberarms angebracht. Dort gibt es das Hormon allmählich ab und erreicht dabei die gleiche Wirksamkeit wie die Antibabypille. Das Verhütungsstäbchen hemmt den Eisprung und führt zu Veränderungen des Schleims des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut und des Eileiters. Die Frau ist für drei Jahre zuverlässig vor Schwangerschaften geschützt. Das Einschieben des Stäbchens unter die Haut an der Innenseite des Oberarms erfolgt durch den Arzt unter örtlicher Betäubung. Zur Beendigung der Empfängnisverhütung wird es vom Arzt wieder entfernt. • Pearl-Index: 0,08 • Mögliche positive und negative Nebenwirkungen: Höhere Wahrscheinlichkeit von Zwischenblutungen, Akne, Gewichtszunahme, Brustschmerzen. 20 Prozent der Stäbchen werden wegen Problemen frühzeitig entfernt, das Verhütungsstäbchen ist daher kein Verhütungsmittel der ersten Wahl!
© gerhard berger (2)
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Gesund leben
Was ist der Pearl-Index? Über den Pearl-Index werden Aussagen zur Wirksamkeit von Empfängnisverhütungsmethoden getroffen. Er gibt an, wie viele von 100 sexuell aktiven Frauen bei Verwendung dieser Methode innerhalb eines Jahres schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode. Ein Pearl-Index von zehn zeigt zum Beispiel an, dass von 100 Frauen, die mit einer speziellen Methode ein Jahr lang verhüten, zehn schwanger werden.
6. Kupfer-(Gold-)Spirale (Intrauterinpessar):
„Verhütung sollte immer ein partnerschaftlicher Akt sein.“ Primar Dr. Burghard Abendstein Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Hall
• Was sie ist: Ein ungefähr drei Zentimeter langer T-förmiger Körper, der in die Gebärmutter eingesetzt wird. Heute gibt es Kupfer- beziehungsweise Kupfer-GoldSpiralen. Sie geben Kupferionen ab, die eine hemmende Wirkung auf Spermien haben. Die Spirale verursacht eine sterile Entzündungsreaktion der Gebärmutterschleimhaut, die eine Einnistung der Eizelle verhindert. Die Verwendung einer GoldKupfer-Legierung bei den sogenannten Gold-Spiralen soll das Risiko für Infektionen und Entzündungen zusätzlich verringern. Das Einsetzen der Spirale wird von einem Gynäkologen durchgeführt. Für die meisten Kupferspiralen wird eine Nutzung über maximal drei oder fünf Jahre empfohlen. Sie kann auch in der Stillperiode angewendet werden. • Pearl-Index: 0,1 • Mögliche positive und negative Nebenwirkungen: Sie führt eventuell zu längeren, schmerzhafteren Monatsblutungen. Nach dem Entfernen der Kupferspirale ist die Frau meist im nächsten Zyklus wieder fruchtbar, dennoch können spätere
Schwangerschaften erschwert oder verhindert werden. Daher ist sie Mittel der Wahl, wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen ist.
7. Kondom
• Was es ist: Das älteste Verhütungsmittel in der Menschheitsgeschichte und eines der wenigen, dasvom Mann verwendet werden kann. Das Kondom besteht aus Latex oder synthetischem Kunststoff und ist das einzige Verhütungsmittel, das nicht nur eine Schwangerschaft, sondern auch eine Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten weitgehend verhindert. • Pearl-Index: 2–14, der hohe Unsicherheitsfaktor entsteht in erster Linie durch Fehlverhalten bei der Anwendung.
8. Dreimonats-Spritze
• Was sie ist: Ein hormonelles Verhütungsmittel, das über Gestagen den Eisprung verhindert. Sie wird alle drei Monate als Depot in den Gesäß- oder Schultermuskel der Frau injiziert. • Pearl-Index: 0,3–1,4. Mögliche positive und negative Nebenwirkungen: Sie ist ein sehr sicheres Verhü-
Antibabypille, Spirale, Dreimonats-Spritze, Vaginalring, Implanom – nicht für jede Frau ist jedes Verhütungsmittel geeignet.
tungsmittel, da die Einnahme nicht vergessen werden kann. Die Dreimonatsspritze ist auch für Patientinnen geeignet, die unter Darmkrankheiten leiden oder Medikamente einnehmen, die zu einer Herabsetzung der Wirksamkeit der Antibabypille führen würden. Es kann allerdings zu Störungen der Menstruation und zu Zwischenblutungen kommen. Nach dem Absetzen kann es bis zu 22 Monate dauern, bis sich der Zyklus wieder stabilisiert. Während der Verabreichung kommt es häufig zu Störungen des Menstruationszyklus mit Zwischenund Schmierblutungen. • Weitere mögliche Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Depression, Abnahme der Libido, erhöhtes Osteoporose-Risiko
9. Temperatur-Methode
• Was sie ist: Eine Methode der natürlichen Empfängnisverhütung, bei der durch Messung der Schwankungen der Morgentemperatur die fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus der Frau abgeschätzt werden. Die eigentliche Verhütung erfolgt durch Enthaltsamkeit während der potentiell fruchtbaren Phase. • Pearl-Index: 0,8–3 • Nachteil: Hoher Unsicherheitsfaktor, da Fieber, Alkoholkonsum, Stress oder Schlafmangel die Körpertemperatur ebenfalls beeinträchtigen und sich der Eisprung so nicht besonders zuverlässig bestimmen K. ERLER lll lässt.
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Sichere Lösungen Primar Dr. Burghard Abendstein, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Landeskrankenhauses Hall im Gespräch.
I
st das Kondom noch immer der einzig mögliche männliche Beitrag zum Thema Verhütung? Nein, es gäbe auch noch die Vasektomie, die Durchtrennung der Samenleiter. Sie ist allerdings ein ziemlich endgültiger Schritt mit geringen Aussichten auf erfolgreiche Rekanalisierung. Daher empfiehlt sich die Vasektomie nur bei bereits abgeschlossener Familienplanung. Dann allerdings ist sie eine sehr sichere Möglichkeit, weitere Schwangerschaften zu vermeiden. An der Pille für den Mann wird zwar seit 30 Jahren geforscht, sie ist allerdings noch immer nicht auf dem Markt.
Verhütung ist also nach wie vor ein weibliches Thema? Verhütung sollte immer ein partnerschaftlicher Akt sein. Es stimmt allerdings, dass es leichter ist, einmal im Monat den Eisprung der Frau zu verhindern, als Millionen zeugungsfähige Spermien des Mannes im Zaum zu halten.
Gibt es Verhütungsmethoden, die auch nach Absetzen negative Auswirkungen auf eine spätere Schwangerschaft haben? Es sind wenige, aber es gibt sie: Dazu gehört die Kupferspirale, die in die Gebärmutterhöhle eingesetzt wird. Sie neigt in seltenen Fällen dazu, eine Entzündungsreaktion in Gebärmutter oder Eileiter hervorzurufen. Diese kann später eine gewünschte Schwangerschaft verhindern. Auch beim Absetzen reiner GestagenPillen – so genannten Mini-Pillen – oder der Dreimonats-Spritze hat man festgestellt, dass es üblicherweise etwas länger dauert, bis sich der Zyklus wieder stabilisiert und es zu einem Eisprung und damit zur Schwangerschaft kommen kann.
Zur Person Primar Dr. Burghard Abendstein ist Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Hall.
Vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEW: K. ERLER lll
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Kurz, aber heftig hit ist zumindest medial in aller munde. Gemeint ist „high intensity training“, ein trainingskonzept mit kurzen, dafür sehr intensiven einheiten. „Gesund in tirol“ wollte herausfinden, was es damit auf sich hat.
Was ist das ISAG? Das Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus betreut Athleten aller Leistungsklassen, vom Breiten- bis zum Spitzensportler. Die Kernkompetenz liegt in internistischen und biomechanischen Untersuchungen mit Schwerpunkt auf sportmedizinische Fragestellungen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage sowohl für ein wettkampf- als auch gesundheitsorientiertes Training mit dem Ziel optimaler Effektivität bei minimalem Risiko. Interessierte Hobbysportler können das Angebot eines Leistungstests inklusive Trainingsberatung nutzen. Kontakt Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus In der Stille 20 6161 Natters Tel.: 0512/504-23450 isag.tilak.at
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„um High Intensity Training zu betreiben, muss man wissen, wie hoch die Intensität sein sollte.“ Univ.-Prof. Dr. WoLfGanG SChoBerSBerGer
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as heutzutage als Hochintensitätstraining, oder kurz HIT, tituliert wird, ist eigentlich ein relativ alter Hut. Schon Sportlegenden der Leichtathletik wie der neunfache Olympiasieger Paavo Nurmi in den 1920er-Jahren oder „die tschechische Lokomotive“ Emil Zátopek, der in den 1940ern und -50ern viermal olympisches Gold erlief, arbeiteten mit derartigen Formen des Intervalltrainings. HIT geht vor allen Dingen aber auf die Zeit der 1970er und -80er, die vom Training im Bereich der Grundlagenausdauer und darauf basierenden anderen Trainingselementen geprägt waren, zurück. „Man ist dann draufgekommen, dass der Zenit des Trainingsumfangs einfach irgendwann erreicht ist – bei Athleten wie auch bei Hobbysportlern. Man hat einsehen müssen, dass man einen übergewichtigen Menschen nicht jeden Tag zwei Stunden laufen lassen kann. Aus dem heraus hat sich in den letzten Jahren der Gegentrend hin zum ‚Sport für Faule‘ – um es provokant zu sagen – entwickelt. Also nach dem Motto: Ich habe pro Tag nur eine Viertelstunde Zeit, möchte aber genauso trainiert sein wie andere“, erzählt Wolfgang Schobersberger, Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG).
Die Philosophie von HIT kommt aus der Sporttrainingslehre und besteht aus kurzen Wiederholungen mit hoher Intensität in einem zeitlich sehr limitierten Trainingsumfang. Ein Beispiel wären vier bis fünf 30- bis 45-Sekunden-Einheiten am Ergometer, mit jeweils maximal zwei Minuten Pause dazwischen – das ganze Training ist in etwa 20 Minuten erledigt. „Um High Intensity Training betreiben zu können, sollte man natürlich wissen, wie hoch nun die Intensität sein sollte – z. B. über 90 Prozent der eigenen Leistungsfähigkeit, der eigenen maximalen Herzfrequenz oder aber der maximalen Sauerstoffaufnahme. Die Problematik ist, dass das wohl die meisten Hobbysportler im Gegensatz zum Spitzenathleten nicht wissen“, konstatiert Schobersberger.
Positive Effekte vorhanden
Die Idee, die hinter HIT steckt, sieht nicht nur kurze Trainingszeiten, sondern auch kurze Regenerationszeiten des Sportlers vor. Im Spitzensport wird das intensive Intervalltraining als Zusatzergänzung zum normalen Training eingesetzt, vor allem bei Ballsportarten. „Vereine oder einzelne Sportler suchen ja ständig nach Trainingselementen zur zusätzlichen Leistungssteigerung, um die Wattleistung, Sauerstoffaufnahme und Muskelkraft zu verbessern. Der Hobby-Gesundheitssportler sieht in HIT das positive Argument, dass er bei
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kürzerem Trainingsumfang dasselbe erreichen kann wie mit üblichem Ausdauertraining. Das stimmt auch in vielen Fällen – allerdings sind die Studien dazu sehr unterschiedlich, denn es gibt verschiedene HIT-Formen und sie wurden nicht alle mit gleich trainierten Menschen durchgeführt“, erläutert der ISAG-Direktor, der darauf hinweist, dass ein mehrwöchiges HIT-Training zumindest bei untrainierten Menschen – bezogen auf die maximale Leistungsfähigkeit – durchaus ähnliche Effekte wie ein reines Ausdauertraining bewirken kann. Im präventiven Bereich sei sich die medizinische Fachwelt hingegen noch nicht ganz sicher. Die Studienlage sei insgesamt gesehen derzeit noch zu dürftig, um konkrete Empfehlungen seitens der Sportmedizin abgeben zu können. „Für den Profisportler ist Intervalltraining ohnehin nichts Neues. Neu ist aber, dass man mit hoher Intensität und kurzer Wiederholungszeit so viel bewirken kann. In der Rehabilitation gibt es zwar schon Studien für Herz-, Gefäß- und Lungenpatienten, aber die Datenlage ist bis dato noch nicht optimal“, so Schobersberger.
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger ist Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus.
HIT und Hobbysportler
Inzwischen wurden neun verschiedene HIT-Module, die der Sportler je nach Bedarf zusammenstellen kann, entwickelt: So werden im Kraftbereich eher hochintensive, kurze und dafür viele Intervalle eingesetzt, wenn es um die Verbesserung der Laufleistung oder der Sauerstoffaufnahme geht vielmehr längere Intervallzeiten mit größeren Pausen. „Es stellt sich die Frage, ob HIT wirklich für einen Hobbysportler geeignet ist. Denn der Spaß am Sport fällt bei kurzen, heftigen Einheiten eigentlich komplett weg, wie z. B. der Naturgenuss bei einem ausgedehnten Waldlauf. Es kann aber eine Option sein für alle, die wirklich wenig Zeit zum Trainieren haben“, betrachtet Wolfgang Schobersberger die ganze Sache mit ambivalenten Gefühlen. „Ein Problem sehe ich auch darin, dass man sich mit diesem speziellen Trainingsbereich sehr gut auskennen muss, dazu sollte man einen Experten zu Rate ziehen. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass HIT irgendwann professionell in Studios mit geschultem CoachingPersonal angeboten wird.“ D. NASCHBERGER lll
© M.a.n.d.u.
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„HIT ist eine option für alle, die wirklich wenig Zeit zum Trainieren haben.“ Univ.-Prof. Dr. WoLfGanG SChoBerSBerGer
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unter Strom trainings mit elektrostimulation (emS) boomen. auch hier wird das Prinzip ‚kurz und wirkungsvoll‘ propagiert.
D
as Konzept hinter EMS (Elektromyostimulation) besteht ebenso wie bei HIT schon sehr lange. Es kommt aus der rehabilitativen Medizin und hat die Unterstützung des muskulären Wiederaufbaus per Elektrostimulation, z. B. nach einer Operation, zum Ziel. „Die lokale EMS wird in der Physiotherapie seit vielen Jahren eingesetzt. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Ganzkörperstimulation entwickelt – dabei trägt man eine Weste sowie eine kurze Hose und legt mehrere Elektroden am Körper an. So werden über ein speziell entwickeltes Gerät viele Muskelgruppen gleichzeitig stimuliert. Der Hintergrund ist recht interessant: Dabei geht es darum, wie man das eigene Leistungsmaximum mit erlaubten Mitteln überschreiten kann“, informiert Wolfgang Schobersberger. Die Idee zum Ganzkörper-EMS im Detail: Beim herkömmlichen (Kraft-) Training aktivieren Nerven die Muskeln, die sich kontrahieren – die Übertragung geschieht durch nichts anderes als einen Stromfluss. Indem man nun die Muskeln über die Haut mit Strom aus den Elektroden versorgt, wird das physiologische System unterstützt, da zusätzliche Muskelgruppen aktiviert werden können.
ergehen lassen. Wirklich zielführend ist das allerdings nicht. Man muss sich beim EMS-Training schon auch bewegen, simple Übungen wie Kniebeugen oder das Heben und Senken der Arme reichen aber völlig aus“, erörtert Schobersberger. Im Zuge der Ganzkörperstimulation werden sehr viele Muskelgruppen aktiviert, teilweise sogar mehr als jene, die direkt durch die Elektroden stimuliert werden – über die Nervenbahnen, das Rückenmark sowie das Gehirn werden diese Muskeln mitgereizt. „Es ist durchaus möglich, Muskelgruppen zu erreichen, die bei normalem Krafttraining nicht gereizt werden können. So kann sogar die Ausdauer bis zu einem gewissen Grad verbessert werden, wenn man die verantwortlichen Muskelfasern mittrainiert“, so der Sportmediziner, der dezidiert festhält, dass EMS primär dem Muskelaufbau dient, Fettverbrennung spielt nur eine untergeordnete Rolle.
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„Das Ganze funktioniert auch wirklich. Mit EMS kann man außerhalb der eigenen Willkür zusätzliche Impulse setzen – diese ergeben je nach Geräteeinstellung – Intensität, Dauer des Stromimpulses, Zwischenpausen u. a. – verschieden starke Trainingsreize. Dabei könnte man sich rein theoretisch hinsetzen und den Strom quasi über sich
Angeboten wird Ganzkörper-EMS in speziellen Studios, die die teure Gerätschaft führen, in Tirol seit etwas mehr als zwei Jahren. Die Trainings finden nur unter Anleitung statt, die Coaches können individuell Parameter wie Stromstärke oder Amplitude anpassen. Die Dauer einer Einheit beträgt nur 15 Minuten, maximal zwei Trainings pro Woche sind ausreichend, damit es nicht zu einer Überbelastung der Muskulatur kommt. Schobersberger: „EMS ist eigentlich für jeden geeignet. Anklang findet es sicher vorwiegend bei Menschen, die für Krafttraining nur wenig Zeit aufbringen wollen oder können. Im Spitzensport kommt es in gewissen Trainingsphasen zum Einsatz, vor allem im Rahmen des Aufbautrainings. Interessant ist die Elektrostimulation auch für Menschen, die kein Ausdauertraining mehr machen können, unter einer kaputten Hüfte oder Rückenbeschwerden leiden.“ D. NASCHBERGER lll
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Welche Kriterien erfüllen Tirol-Q-Betriebe? • Jeder Tirol-Q-Betrieb garantiert den höchsten Ausbildungsstandard. Nur Betriebe, in denen zumindest ein Mitarbeiter die Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt hat, werden mit dem Tirol-QSiegel ausgezeichnet.
Tirol-Q-Lehrbetriebe garantieren Lehrlingen die höchstmögliche und beste Ausbildung. Davon profitieren auch die Kunden.
• Tirol-Q-Betriebe absolvieren außerdem eine festgesetzte Mindeststundenanzahl an Fort- und Weiterbildungen pro Jahr. Nur so können sie immer am Laufenden sein, um die bestmögliche Versorgung ihrer Kunden zu gewährleisten. • Besonderes Augenmerk liegt bei der Verleihung von Tirol Q auf der Dienstleistungsqualität in Verbindung mit der Kundenzufriedenheit. Diese wird durch „Mystery Checks“, der Befragung von Kunden und Mitarbeitern nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Kriterienkatalog und regelmäßigen Besuchen vor Ort überprüft.
© Ralf Schultheiss/Corbis (1), WKT/Tirol-Q (1), Staudinger (1), Gaertner (1)
• Weiters müssen Tirol-Q-Betriebe auch fachliche, gesetzliche, formale und weitere Richtlinien des Projektes erfüllen.
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ragt man Lehrling Dalia Mader nach der Zufriedenheit mit ihrem Lehrberuf, bekommt man als Antwort: „Das war eine voll gute Entscheidung.“ Dalia ist im ersten Lehrjahr beim Tirol-Q-Betrieb Gaertner Optik in Innsbruck beschäftigt und damit aktuell einer von über 200 Tiroler Lehrlingen in einem gewerblichen Gesundheitsberuf. Ausschlaggebend für ihre Wahl war, dass sie als Augenoptik-Lehrling eine medizinisch-technische Ausbildung erhält, so Dalia. „Und dass ich nicht den ganzen Tag allein in der Werkstatt sitze, sondern viel mit Menschen zu tun habe.“ Auch für Lena Obermaier, OrthopädieschuhmacherLehrling im vierten Lehrjahr beim Tirol-QBetrieb Schuh Staudinger aus Innsbruck ist
der Kontakt zu den Menschen das Wichtigste. „Ich kann den Leuten dabei helfen, im Alltag besser zurechtzukommen.“
Regelmäßige Fortbildung
Dass beide einen mit Tirol Q ausgezeichneten Ausbildungsbetrieb gewählt haben, ist kein Zufall. „Ich will schließlich von den Besten lernen!“ Die Prüfplakette mit „Tirol Q“ bekommt nämlich nicht jeder. „Voraussetzung für Tirol Q ist zuerst einmal die erfolgreich abgelegte Meister- oder Befähigungsprüfung in einem gewerblichen Gesundheitsberuf.“ KommR Joseph Gaertner, Landesinnungmeister der Tiroler Gesundheitsberufe, Optiker- und Hörgeräteakustikmeister, ergänzt: „Damit aber nicht genug. Jedes Jahr müssen Fort- und
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Wer bietet Tirol-Q-Qualität? Das Tirol-Q-Gütesiegel finden Sie in über 60 Betrieben aus zehn Berufsgruppen – achten Sie auf das Zeichen bei der Eingangstür: • • • • • • • • • •
vl. Orthopädieschuhmachermeister Adi Staudinger mit seinen jungen Talenten Verena Ruech, Johannes Rief, Lena Obermaier
Über 60 Meisterbetriebe ausgezeichnet
Die gewerblichen Gesundheitsberufe in Tirol umfassen zehn Berufsgruppen: Augenoptik, Kontaktlinsenoptik, Hörgeräteakustik, Fußpflege, Kosmetik, Massage, Maßschuhmacher, Orthopädieschuhmacher, Orthopädietechnik und Zahntechnik. Mit Tirol Q ausgezeichnet sind in ganz Tirol bereits über 60 Meisterbetriebe. Für die Kunden bedeutet diese Auszeichnung Sicherheit. „Vor allem im Gesundheitsbereich erwarten unsere Kunden zu Recht, aufmerksam, kompetent und freundlich bedient zu werden. Deshalb legen wir bei den regelmäßigen Prüfungen von Tirol Q genauso viel Wert auf die Ausbildung der
Mitarbeiter wie auf die Dienstleistungsqualität des Unternehmens“, so Astrid Westerthaler, Landesinnungsmeisterin der Tiroler Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich vor der Wahl seines Gesundheitsbetriebes auf www.qualität-die-gut-tut.at erkundigen, welche Betriebe über das Tirol-Q-Siegel verfügen. Denn nur wer einen Tirol-Q-Betrieb wählt, kann sicher sein, höchste Qualität und Kompetenz zu erhalten. Und wer möchte schon seine Gesundheit dem Zufall überlassen? lll Kontakt: Projekt Gesundheitswirtschaft c/o Sparte Gewerbe und Handwerk | Wirtschaftskammer Tirol Meinhardstraße 14, 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 90 5-1403 Fax: 05 90 90 5-51403 michael.niedertscheider@wktirol.at Mehr Informationen: www.qualität-die-gut-tut.at
Dalia Mader, Lehrling bei Optik Gaertner
Im Gespräch KommR Joseph Gaertner, Innungsmeister der Tiroler Gesundheitsberufe Was ist das Ziel der Auszeichnung „Tirol Q“? Gaertner: Wir wollen mit „Tirol Q“ dem Kunden Sicherheit garantieren. Wir arbeiten schließlich mit dem höchsten Gut des Menschen und versprechen Wohlbefinden und Gesundheit. Erst wenn der Kunde rundum zufrieden ist, sind es auch unsere Tirol-Q-Betriebe. Bei Tirol Q gibt es Qualität, die gut tut. Wie garantiert Tirol Q Sicherheit? Gaertner: Erstens haben wir sehr hohe
Qualitätsstandards im fachlichen und Dienstleistungsbereich: So dürfen z. B. nur Meisterbetriebe mitmachen, die sich zur ständigen Fort- und Weiterbildung verpflichten. Zweitens werden diese Vorgaben und die Qualität laufend überprüft. Und drittens müssen die Betriebe auch Kundenbewertungen durch MysteryKäufe und Befragungen bestehen. So garantiert Tirol Q den Kunden Sicherheit. Vielen Dank für das Gespräch.
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© DIE FOTOGRAFEN
Weiterbildungspunkte nachgewiesen werden. Nur so können wir unseren Kunden die höchstmögliche und beste Ausbildung garantieren.“ So ist es auch nicht überraschend, dass die Qualitätsinitiative Tirol Q den Grundstein für den neuen Studiengang der gewerblichen Gesundheitsberufe – ein Master für den Meister – legte.
Augenoptik Fußpflege Hörakustik Kontaktlinsenoptik Kosmetik Massage/Heilmassage Maßschuhmacher Orthopädietechnik Orthopädieschuhmacher Zahntechnik
Zur Person KommR Joseph Gaertner, Innungsmeister der Tiroler Gesundheitsberufe
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Gesund leben
Rasseln und sägen Schnarchen – für viele eine harmlose, aber lästige ruhestörung. Doch wer häufig und laut schnarcht, riskiert nicht nur eine Beziehungskrise mit dem schlaflosen Partner, sondern auch gesundheitliche Schäden.
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s ist zum Verrücktwerden! Wie eine Säge tönt es durchs Schlafzimmer. Rhythmisch, mit manchmal kurzen Aussetzern macht der Schnarcher seiner Partnerin die Nacht zum Tag. Genervt piekst sie ihn in die Seite, er dreht sich weg und plötzlich: Ruhe! Doch es dauert nicht lange und das Konzert beginnt wieder von vorne. „Manchmal ist es nicht der Schnarcher, der schlecht schläft, sondern die Lebenspartnerin“, erklärt Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors in Innsbruck. Oft bemerke aber der Schnarcher auch gar
nicht, dass er immer wieder kurze Weckreaktionen hat oder durch das Schnarchen sein Schlaf immer unterbrochen ist. Am nächsten Tag wundert er sich nur, dass er trotz ausreichender Schlafdauer noch sehr müde ist. Schnarchen ist kein seltenes Phänomen: Laut einer repräsentativen Studie im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM/ASRA) leiden 22 % derjenigen, die angeben, schlecht zu schlafen, unter Schnarchen und Schlafapnoen, 8 % gaben an, das Schnarchen des Partners störe ihren Schlaf. Das nervige Geräusch entsteht durch den
Luftzug, der Weichteile flattern lässt, etwa das Gaumensegel und -zäpfchen, vor allem aber den Zungengrund. Bei übergewichtigen Patienten sind häufig Fettablagerungen am Hals dafür verantwortlich, dass keine Nacht ruhig verläuft. „Durch das Geräusch allein ist oft schwer auszumachen, ob es sich um harmloses oder gefährliches Schnarchen handelt. Als grobe Faustregel kann man sagen, dass unregelmäßiges und sehr lautes Schnarchen öfter gefährlich ist“, erklärt Högl. „Dabei kommt es zu Mikrowecksituationen und in besonders schweren Fällen sogar zu Atemaussetzern.“ Die Folgen:
Gesund leben
„unregelmäßiges und sehr lautes Schnarchen ist öfter gefährlich.“ Univ-Prof. Dr. BirGit hÖGL, SChLafmeDizinerin
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Gesund leben
In besonders schweren Fällen kommt es auch zu AtemAussetzern. Schlaflabore in Tirol Landeskrankenhaus Innsbruck Schlaflabor an der Universitätsklinik für Neurologie Ambulanzzeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr Telefon: 0512/504-23890 Leitung: Univ.-Prof. Dr. Birgit Högl (leit. OÄ) Dr. Elisabeth Brandauer (Stv.)
Landeskrankenhaus Natters Schlaflabor des Landeskrankenhaus Natters Anmeldung und Auskünfte: 0512/5408-48590 oder 0664/3627541 Leitung: OA Dr. Robert Rossi
Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Kardiomyopathien und Schlaganfall. Übergewicht, Alkohol- und Nikotinkonsum, Rückenlage, bestimmte Gesichtsformen und auch die Einnahme mancher Medikamente begünstigen das Schnarchen. Erste Maßnahmen sind demnach Gewichtsreduktion, Rauchstopp und verminderter Alkoholkonsum.
Therapiemöglichkeiten
Hilft das nicht, gibt es noch andere Therapien: „Es gibt mehrere Möglichkeiten, etwa Unterkieferprotrusionsschienen, die vom Kieferchirurgen oder speziell ausgebildeten Zahnarzt angepasst werden“, so Högl. Dabei handelt es sich um Zahnschienen, die den Unterkiefer nach vorne bringen – und so das Schnarchen unterdrücken. Manche Patienten könnten mithilfe einer Operation geheilt werden, die von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten durchgeführt werden, doch auch hier sind die Erfolgsaussichten „sehr unterschiedlich“. „Am besten sucht man einen Arzt auf, der be-
Schnarchen im Kindesalter sollte nicht unterschätzt werden. reits viel Erfahrung mit solchen OPs hat“, rät Högl. Diese Operationen kommen allerdings nur für ausgewählte Patienten infrage. Die Wirkung von Nasenclips, Schnarchpflaster oder Tropfen, die in Drogerien und Apotheken erhältlich sind, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Bis zum 50. Lebensjahr sind es in erster Linie die Männer, die schnarchen. Nach den Wechseljahren sind Frauen aber ebenso oft betroffen. „Die Hormone haben einen schützenden Einfluss“,
erklärt Högl. Aufgrund der anderen Anatomie schnarchen Frauen oft weniger laut als Männer, was vielleicht mit dazu beiträgt, dass das Schnarchen bei ihnen weniger oft erkannt wird. Oft zu wenig beachtet ist das Schnarchen bei Kindern. „Hier sind auch die Ursachen andere. Oft liegt das Schnarchen an vergrößerten Gaumen- oder Rachenmandeln“, sagt Högl. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass schnarchende Kinder, im Vergleich zu nicht schnarchenden Kindern, schlechtere Schulleistungen haben. Andere Studien haben auch gezeigt, dass bei schnarchenden Kindern das Längenwachstum des Gesichts verändert sein kann. Schnarchen im Kindesalter sollte deswegen nicht unterschätzt werden, am besten ist es, diesbezüglich mit dem behandelnden Kinderarzt zu sprechen.“ Im Falle des Mannes, der seine Partnerin wachhält, ist ein Arztbesuch dann angezeigt, wenn er häufig und sehr laut schnarcht. Seltenes, leises Schnarchen muss nicht behandelt werden. S.Ainetter lll
Gesund leben
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Zur Person Univ-Prof. Dr. Birgit Högl ist Leiterin des Schlaflabors an der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie.
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Ratgeber
Ratgeber
„Frauen leiden häufiger an Migräne als Männer.“ aSS.-Prof. Priv.-Doz. Dr. GreGor BrÖSSner, Leiter der ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen an der innsbrucker Klinik
Ratgeber
Gewitter im
Kopf es pocht, es zieht, es drückt – Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gregor Brössner, Leiter der ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen an der innsbrucker Klinik, erklärt, was man dagegen tun kann.
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elche arten von Kopfschmerz gibt es? Man unterscheidet zunächst den primären und sekundären Kopfschmerz. Bei ersterem sind die Schmerzen zugleich die Erkrankung, bei zweiterem sind die Schmerzen ein Symptom für eine andere Erkrankung, zum Beispiel einen Gehirntumor oder eine Gehirnblutung. Diese erste Diagnose ist wichtig, damit man weiß, ob es sich „nur“ um Kopfschmerzen handelt. Wie geht es weiter, wenn klar ist, dass es sich um „primären Kopfschmerz“ handelt? Wichtig ist festzuhalten, dass es keinen medizinischen Test gibt, der beweist, welchen primären Kopfschmerz jemand hat – wir sind ausschließlich auf die Schilderungen des Patienten angewiesen. Deshalb empfehlen wir, einen Kopfschmerzkalender zu führen. Wann treten die Beschwerden auf, wodurch werden sie schlimmer,
wodurch besser? Im Gespräch mit dem Patienten kann der Arzt dann eine Diagnose stellen: Handelt es sich um Migräne, Kopfschmerzen vom Spannungstyp oder seltenere Formen wie Cluster-Kopfschmerz etc.
also zwischen erster Regelblutung und Menopause, haben Frauen eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit an Migräne zu leiden als Männer. Generell sind in unseren Breiten zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung von Migräne betroffen, bei Frauen sind es bis zu 18 Prozent.
Wie erkennt man migräne? Migränekopfschmerz wird generell als pochend beschrieben, tritt oft einseitig auf, bringt Licht- und Lärmempfindlichkeit mit sich und wird typischerweise von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Einige Patienten leiden auch unter Migräne mit Aura – das bedeutet, dass vor der Kopfschmerzattacke Wahrnehmungsstörungen auftreten, zum Beispiel Sehstörungen oder ein Kribbeln.
Was sind typische trigger (auslöser) für migräne? Hunger ist bei vielen Migränepatienten ein sehr potenter Trigger, zum Beispiel, wenn man aus Zeitnot eine Mahlzeit auslässt oder abnehmen will. Aber auch körperliche Überanstrengung und Stress im Allgemeinen sind Trigger. Auch die Abwesenheit von Stress, zum Beispiel am Wochenende, kann Migräneattacken auslösen.
Leiden frauen wirklich öfter an migräne als männer? Ja, das ist u. a. hormonell bedingt. Vor allem während der reproduktiven Phase,
Löst Schokolade migräne aus? Vermutlich nein, obwohl man das sehr lange geglaubt hat. Neueste Untersuchungen zeigen, dass viele Patienten in der Phase
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Ratgeber
„FöhnKopfschmerz ist wissenschaftlich nicht belegt.“ aSS.-Prof. Priv.-Doz. Dr. GreGor BrÖSSner
hilfe gegen Kopfschmerzen: sich ausruhen, viel trinken, ein leichtes Schmerzmittel nehmen
vor der Migräneattacke Heißhunger haben und in dieser Zeit häufiger als sonst zu Schokolade greifen. Sie ist aber nicht der Auslöser der späteren Kopfschmerzen. „Gegen migräne kann man nichts machen“ – stimmt das? Man kann heute viel mehr machen als früher. Auch wenn man vor 20 Jahren von einem Arzt gesagt bekommen hat, dass man „nichts machen kann“, lohnt es sich, heute noch mal zum Hausarzt, Neurologen oder in die Kopfschmerzambulanz zu gehen. Neben gezielten Schmerzmitteln gibt es mittlerweile auch verschiedene Prophylaxe-Medikamente, die Migräne-Attacken vorbeugen bzw. reduzieren können.
Zur Person Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gregor Brössner ist Leiter der Ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen an der Innsbrucker Klinik.
© roland MÜhlanger
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Wie äußert sich Kopfschmerz vom Spannungstyp? Hier werden die Schmerzen meist als dumpf und drückend empfunden – so als ob ein Ring oder Helm auf den Kopf drücken würde. Und sie betreffen den ganzen Kopf. Oft werden diese Schmerzen durch Bewegung besser – im Gegensatz zur Migräne, hier wird der Schmerz durch Anstrengung schlimmer. Wann sollte man wegen Kopfschmerzen zum arzt gehen? Bei außergewöhnlichen Schmerzen, also wenn der Kopfschmerz so stark ist, wie man ihn noch nie erlebt hat, oder auch, wenn der Kopfschmerz von Fieber begleitet ist, sollte man immer einen Arzt aufsuchen. Bei wiederkehrenden Schmerzen lautet die Empfehlung: Sobald die Lebensqualität ein-
geschränkt ist, ist es sinnvoll, einen Spezialisten aufzusuchen. ab wann ist Selbstmedikation schädlich? Es gibt immer mehr Menschen, die Kopfschmerzen haben, weil sie übermäßig Schmerzmittel nehmen. Wenn man öfter als zehn bis 15 Tage im Monat Schmerztabletten schluckt, sollte man die Medikation von einem Facharzt überprüfen lassen. ist wirklich das Wetter schuld, wenn der Kopf brummt? Fast alle unserer Patienten geben an, dass das Wetter bei ihnen Kopfschmerzen auslöst. In Tirol wird natürlich sehr gerne der Föhn genannt. Es gibt aber kaum Untersuchungen, die den direkten Zusammenhang zwischen Wetter und Kopfschmerzen belegen. Das liegt daran, dass Wetterphänomene oft regional sehr begrenzt auftreten. Wie kann man Kopfschmerzen vorbeugen? Ein regelmäßiger Biorhythmus ist gut, das heißt: Zu einer ähnlichen Zeit schlafen gehen und aufstehen, genug trinken, keine Mahlzeiten auslassen. Auch angepasster Ausdauersport, zweimal pro Woche eine Stunde, kann sich sehr positiv auswirken. Biofeedback und Muskelentspannungstechniken ebenfalls. Und natürlich die Vermeidung von Auslösern wie Alkohol. apropos: Was wirkt gegen Kater-Kopfschmerz? Sich ausruhen, viel trinken, ein leichtes Schmerzmittel nehmen. B. WOHLSEIN lll
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Immunsystem stärken zur Stärkung des immunsystems sind alle Produkte der Bienen von besonderer Wirksamkeit! ihr fachdrogist weiß Bescheid.
N
icht nur Honig ist als natürliches Heilmittel seit Jahrtausenden bekannt, auch andere Produkte aus dem Bienenkorb wie Propolis, Pollen, Wachs oder Gelée Royale werden vielfältig für Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden eingesetzt. Propolis zum Beispiel ist ein Kittharz, das von Bienen hergestellt wird, um den Bienenstock abzudichten. Dieser Schutz wirkt auch gegen Krankheitserreger, weil Propolis eine Vielzahl von hochwirksamen Inhaltstoffen enthält und den menschlichen Immunschutz stimuliert. Die Königinnenlarven der Bienen werden ausschließlich mit Gelée Royale ernährt. Nur
durch diese eiweißreiche Nahrung mit vielen Spurenelementen wird eine Biene zur Königin. Das bedeutet auch, dass ihre Lebenserwartung von sechs bis acht Wochen auf bis zu fünf Jahren ansteigt. Und so ist es wohl nicht verwunderlich, dass auch der Mensch Gelée Royale als Naturheilmittel und Nahrungsergänzung auf unterschiedlichste Weise einsetzt.
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Herbst heißt manchmal auch Erkältungszeit. Gerade in den Übergangsphasen, wenn der Körper sich auf andere Temperaturen
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Zur Person Andrea Gschwenter, Berufsgruppensprecherin der Tiroler Drogisten
einstellen muss, sind Erkältungskrankheiten im Vormarsch. Dann gilt es besonders, auf einen ausgewogenen Vitaminhaushalt zu achten. Und auch Spurenelemente wie Zink werden zur Abwehr benötigt. Ingwer hat ebenfalls eine immunstärkende Wirkung und kann in vielerlei Form dem Körper zugeführt werden. Ihr Fachdrogist / Ihre Fachdrogistin weiß, wie Sie Ihr Immunsystem am besten stärken. lll
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Interview
Interview
Respekt
und WĂźrde im
Vordergrund Š franz oSS
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Interview
Primaria Univ.-Prof. Dr. monika Lechleitner, ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses hochzirl, im Gespräch über menschliche Würde, ernährung im alter und die zukunft der Geriatrie.
P
rof. Lechleitner, warum haben Sie sich entschieden, Ärztin zu werden? Weil mir die Verbindung zwischen dem wissenschaftlichen Aspekt und dem Umgang mit Menschen besonders wertvoll erschienen ist. Als Ärztin hat man grundsätzlich auch eine soziale Aufgabe, was eine ganz besondere berufliche Herausforderung darstellt. Auch die Entwicklungsmöglichkeiten sind groß: Man kann sowohl wissenschaftlich tätig sein, Grundlagenforschung mit klinischer Relevanz betreiben, aber auch in die Praxis gehen und damit in allen beruflichen Bereichen etwas Gutes für die Menschen tun. in ihrer Generation hatten es frauen in der medizin sehr schwer. Welchen Schwierigkeiten standen Sie gegenüber? Als ich zu studieren begann, war bekannt, dass in manchen klinischen Fächern Frauen keinen oder nur einen sehr erschwerten Zugang zur Ausbildung hatten. Das hat sich Gott sei Dank in den letzten Jahren völlig geändert, es gelten objektive Kriterien hinsichtlich der Besetzung von Ausbildungsstellen. Ich persönlich musste unter Bezugnahme auf Genderaspekte erfreulicherweise nie einen ernsten beruflichen Nachteil erfahren. Das war wohl auch zum Teil ein glücklicher Zufall.
Was hat Sie an der inneren medizin gereizt? Als junge Medizinerin wollte ich Kinderärztin werden. Die Pädiatrie stellt einen besonders komplexen, sensiblen und damit interessanten klinischen Schwerpunkt dar, und der Umgang mit Kindern bedeutet wohl eine große, aber auch schöne Aufgabe. Als ich auf der Univ.-Klinik für Innere Medizin die Gegenfächer absolvierte, hat sich die Gelegenheit zu einer Facharztausbildung ergeben. Die Innere Medizin ist eine hochinteressante Herausforderung und ich habe die Entscheidung nicht bereut, insbesondere auch, da die Möglichkeit zur Absolvierung von Additivfacharztausbildungen bestand. Derzeit liegt einer meiner klinischen Schwerpunkte auf dem Gebiet der Geriatrie.
„Als Ärztin hat man grundsätzlich auch eine soziale Aufgabe.“
interessant, dass Sie ursprünglich Kinderärztin werden wollten und nun schlussendlich auf der Geriatrie gelandet sind. Aber es gibt sehr viele Parallelen zwischen Pädiatrie und der Geriatrie! In beiden Bereichen haben die dort Tätigen eine besonders große Verantwortung. Die uns anvertrauten Patienten erfordern großes Einfühlungsvermögen und besondere Sensibilität. Die diagnostische Abklärung und die Therapie setzt in beiden Schwerpunktgebieten eine Anpassung an die individuelle Situation des Patienten voraus. Sowohl sehr junge als auch ältere Patienten gelten häufig als fragil, dieser Umstand muss z. B. bei der Medikation Berücksichtigung finden. mit alten menschen zu arbeiten, bedeutet auch, sehr nah am tod zu sein. Wie gehen Sie als Ärztin, die doch Leben erhalten will, damit um? Jeder Arzt ist mit Tod konfrontiert und häufig wird der Tod als natürlicher Feind des Arztes angeführt. Im Umgang mit hochbetagten, multimorbiden, schwer kranken Patienten wird – ähnlich wie in der Palliativmedizin bei Tumorerkrankungen oder schweren neurologischen Erkrankungen – der Tod auch vom betroffenen Patienten als Erlösung von seinem leidvollen Zustand gesehen. Eine wichtige Aufgabe der Geriatrie ist es somit auch, die Endlichkeit des Lebens zu akzeptieren. Grundsätz-
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Interview
„Mir ist die Anerkennung der Würde des Patienten sehr wichtig.“
lich nimmt in der Geriatrie die Bezugnahme auf die individuelle Situation des Patienten, und damit auch auf die Lebensqualität, einen besonderen Stellenwert ein. Zu meinen beruflichen Herausforderungen in der Geriatrie zählt auch, im interdisziplinären Team abzuwägen, welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für den Patienten von Vorteil sind oder eine Belastung darstellen könnten und sich deshalb eventuell vermeiden lassen. Die Geriatrie ermöglicht im Rahmen des geriatrischen Assessments anhand objektivierbarer Testverfahren eine systematische Evaluierung des Gesundheitsund Funktionszustands älterer Menschen. Basierend auf den Ergebnissen erfolgt eine bedarfsgerechte Planung der Diagnostik, Therapie und Betreuung. Ganz wesentlich dabei ist die Arbeit im Team. Pflege, Therapeuten, Diätologinnen, Sozialarbeiter und Ärzte beraten sich und entscheiden gemeinsam, wie man dem Patienten Gutes tun kann und wo die Grenzen liegen. Was ist ihnen besonders wichtig im Umgang mit Patienten? Die respektvolle
Wertschätzung jedes einzelnen Patienten, die Anerkennung der Würde, aber auch das Eingehen auf die akute Situation und das Verständnis für besondere Probleme sind wichtig, stellen aber auch eine ständige Herausforderung für das Behandlungsteam dar. Erfreulicherweise haben wir am Landeskrankenhaus Hochzirl die Möglichkeit zur größtmöglichen Umsetzung dieser Ziele. Gerade bei älteren, verwirrten Patienten ist es wichtig, sensibel zu sein, auf die aktuelle Gegebenheit einzugehen. Wichtig ist dabei die Anpassung der Gesprächsführung, eine Kontaktaufnahme mit Vertrauenspersonen, aber auch die Kontrolle der Medikation, das Vermeiden einer Mangelernährung und die Schaffung von Orientierungshilfen. Die Mobilisierung des Patienten durch unsere Physiotherapeuten ist auch unter diesem Aspekt besonders wertvoll. In Akutspitälern ohne Geriatrie fehlen häufig die Ressourcen, vor allem die Zeit, um geriatrische Aspekte und Betreuungskonzepte zu berücksichtigen. Die Folge ist der sogenannte „Drehtürpatient“, der nach Akutversorgung innerhalb kurzer Zeit wie-
der vorstellig werden muss. In der Geriatrie sind wir auch bemüht, durch Einbindung von Pflege und Sozialarbeitern hinsichtlich der Versorgung des älteren Patienten nach Entlassung aus der stationären Betreuung ein Entlassungsmanagement umzusetzen. In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden und häufig in Singlehaushalten wohnen, wird dies eine große Herausforderung für die Zukunft darstellen. Auch die ansteigenden Zahlen an Demenzkranken werden bei den Planungen für Versorgungsstrukturen Berücksichtigung finden müssen. apropos herausforderungen für die nächsten Jahre: Sie beschäftigen sich mit Stoffwechselerkrankungen und Diabetes. Sind das die themen der zukunft? Ja, natürlich! Wir haben weltweit wachsende Zahlen des Typ 2 Diabetes. Etwa zwei Drittel aller Diabetiker sind über 65. Möglicherweise nimmt Diabetes auch zu, weil wir älter werden. Aber natürlich ist das eine klassische Zivilisationskrankheit, die auf den Lebenswandel zurückzuführen ist: Bewegungsmangel, Fehlernährung, Fast Food
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Interview
Sehen Sie die aufgabe von Ärzten auch in der Prävention? Absolut! Es gibt ja in anderen Ländern eine viel stärkere Verankerung der Präventivmedizin im Gesundheitssystem als bei uns. Der Einsatz der medizinischen Berufe in der Vorsorgemedizin ist jedoch sehr hoch. Das Land Tirol unterstützt vorsorgemedizinische Inhalte seit vielen Jahren, wie z. B. die Tätigkeiten des Tiroler Vereins für Vorsorgemedizin (AVOMED). In Kooperation mit der Univ.-Klinik für Innere Medizin in Innsbruck wird das Tiroler Diabeteskonzept umgesetzt. Tirol hat ein Diabetesregister für den stationären Bereich. Medizinische Fachgesellschaften, wie die Österreichische Diabetesgesellschaft und die Adipositasgesellschaft, sind kontinuierlich auch hinsichtlich vorsorgemedizinischer Maßnahmen aktiv. Es passiert sehr viel, leider ist die Akzeptanz bei den Betroffenen nach wie vor häufig gering. in welchen forschungsbereichen sind Sie derzeit tätig? Im Hinblick auf die berufliche Tätigkeit erfolgen wissenschaftliche Arbeiten vor allem im klinischen Bereich. Dies betrifft die Korrelation der Ernährungsgewohnheiten zu Übergewicht, Adipositas und dem Herz-Kreislauf-Risiko, diabetische Schwerpunktthemen sowie geriatrische Aspekte. Am Landeskrankenhaus Hochzirl sind wissenschaftliche Projekte auf dem Gebiet der Pharmakovigilanz und der Harninkontinenz im Laufen. In Kooperation mit der Univ.-Klinik für Unfallchirurgie wurde
der Schwerpunkt Altersfraktur entwickelt, die dabei tätigen Kollegen werten die Daten unter wissenschaftlichen Aspekten aus. Sie haben als ärztliche Direktorin ja auch eine management-aufgabe. haben Sie noch genug zeit für Patienten? Erfreulicherweise ja! Die interessante Tätigkeit als ärztliche Direktorin hat einen administrativen Schwerpunkt, aber auch Herausforderungen in der Entwicklung vieler medizinischer Aspekte. Ich versuche, dieser Aufgabe verantwortungsvoll nachzukommen. In einem relativ kleinen Haus, wie dem Landeskrankenhaus Hochzirl, ist der Bezug zum klinischen Alltag und damit zu den Patienten wichtig, wie auch die Kommunikation und das Feedback von den Mitarbeitern. Wenn Sie in die zukunft schauen, was ist ihr größter Wunsch für hochzirl? Für das Krankenhaus Hochzirl wünsche ich mir in Zeiten knapper werdender finanzieller Ressourcen, dass die uns zur Verfügung stehenden Strukturen erhalten bzw. bedarfgerecht weiterentwickelt werden können. Die Geriatrie ist ein zartes Pflänzchen, das Unterstützung braucht, um zu wachsen. Mir ist es ein Anliegen, der Altersmedizin einen Stellenwert in der Ausbildung der Medizinstudenten zu geben. Zum Teil findet das statt, weil die Geriatrie ein Additivfach geworden ist und wir nun die Möglichkeit bekommen werden, Kollegen auszubilden. Darüber freue ich mich sehr.
© franz oSS (2)
und dergleichen. Hier spielt die Präventivmedizin eine große Rolle. In Tirol sind wir auf einem guten Weg in diesem Bereich!
Zur Person Primaria Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner ist seit 2005 Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Hochzirl. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzdiplomen in den Bereichen Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Geriatrie, Intensivmedizin, Nephrologie.
vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEW: S. AINETTER
lll
Hörminderung macht sich anfangs vor allem in Gruppen bemerkbar – besonders wenn mehrere Menschen „durcheinander“ reden und Hintergrundlärm vorliegt, z.B. in Lokalen, Großraumbüros, Shoppingcentern oder im Bus. Menschen mit eingeschränktem Sprachverstehen müssen oft nachfragen oder befürchten, etwas nicht
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Wissen
Wissen
Im Zeichen des Schmetterlings Wunderwerk Schilddrüse: Was sie kann, was sie braucht und was man sonst noch über das organ mit der besonderen form wissen sollte, erklärt Univ.-Prof. Dr. irene virgolini, Direktorin der innsbrucker Universitätsklinik für nuklearmedizin.
Wissen
Besonders hoher Jodbedarf besteht in der Schwangerschaft, Stillzeit und Pubertät.
Die Innsbrucker universitätsklinik für Nuklearmedizin
• In der Schilddrüsenambulanz werden jährlich 8.000 Patienten betreut, ca. 17.000 Leistungen werden erbracht.
Was ist die Schilddrüse? Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, das beim Menschen die Form eines Schmetterlings aufweist. Wo befindet sich die Schilddrüse? Sie befindet sich dicht unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre und besteht aus einem rechten und einem linken Lappen, die miteinander verbunden sind. Was sind ihre funktionen? Die Schilddrüse sorgt für den Energie- und Wärmehaushalt im Körper, aktiviert die Stoffwechselvorgänge und ist für Wachstum und Entwicklung mitverantwortlich. Zudem reguliert sie die Funktionen des Nerven- sowie des Herz-Kreislauf-Systems. Was benötigt die Schilddrüse, damit sie ordnungsgemäß arbeiten kann? Die Schilddrüse braucht ausreichend Jod aus der Nahrung, um genügend Hormone produzieren zu können. Jodmangel ist ein massives, weltweites Gesundheitsproblem, vor allem in Entwicklungsländern. Die Ursache dafür ist die Jodarmut der Böden sowie des Grundwassers und in weiterer Folge in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln.
Wie kann man den Bedarf an Jod decken? In erster Linie wirkt man der Unterversorgung mit jodiertem Speisesalz entgegen. Besonders jodhaltige Lebensmittel sind Fische, z. B. Seelachs, Kabeljau, Scholle. Die Schilddrüse braucht Jod, zu viel davon kann allerdings bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen zu Problemen führen. Besonders bei einer Überfunktion, wenn zu viele Hormone produziert werden, sowie bei bösartigen Schilddrüsenerkrankungen sollte man den Patienten nicht zu viel Jod verabreichen. Wird man in Österreich mit genügend Jod versorgt? Österreich zählt nach wie vor zu den Jodmangelgebieten, obwohl sich die Jodversorgung im Laufe der letzten Jahrzehnte deutlich verbessert hat. Früher gab es noch kein jodiertes Speisalz, deshalb traten vermehrt „Kröpfe“ (Strumen) auf – das sind Vergrößerungen der Schilddrüse –, ebenso Kretinismus (Kleinwüchsigkeit). Daher wurde ab den 1960er-Jahren Speisesalz jodiert. Mittlerweile sind aufgrund von EUBestimmungen viele Salze allerdings nicht mehr jodiert, weshalb auch die Struma-Erkrankungen wieder ansteigen. Besonders hoher Jodbedarf besteht in der Schwangerschaft, Stillzeit und Pubertät.
• Im nuklearmedizinischen Labor werden 70.000 Blutproben ausgewertet. • Das breite Spektrum der konventionellen Nuklearmedizin umfasst sämtliche Organe, jährlich werden ca. 7.000 Patienten untersucht. • Im PET-Zentrum werden jährlich 3.000 PET-/CT-Untersuchungen durchgeführt. PET bezeichnet eine Form der nuklearmedizinischen Bildgebung und steht für Positronen-EmissionsTomographie. Diese wird heute in Kombination mit der Computertomographie in einem Gerät durchgeführt. • Auf der Bettenstation werden im Jahr 350 Hochdosis-Behandlungen durchgeführt.
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Was sind Jod und Technetium? Jod ist ein chemisches Element, das zu den Halogenen (Salzbildnern) gehört. Bei einem atomaren Unfall werden Kaliumjodid-Tabletten verabreicht, damit die Schilddrüse kein freigesetztes radioaktives Jod aufnimmt und kein Karzinom entsteht. Technetium ist ein chemisches Element, das auf der Erde natürlich vorkommt, allerdings in sehr geringen Mengen. Es zählt zu den Übergangsmetallen, alle Technetium-Isotope sind radioaktiv. Welche Nahrungsmittel enthalten Jod? Beispiele: Seelachs, Hering, Garnelen, Miesmuscheln, Kabeljau, Hummer, Rotbarsch, Thunfisch, Scholle, Feldsalat, Champignons, Brokkoli, Karotten, Erdnüsse, Spinat, Milch, Hühnereier, Roggenbrot, Weißbrot, Sojabohnen
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini ist Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Nuklearmedizin.
Jeder hat Schilddrüsenknoten, die aber nicht gleich suspekt sein müssen. Wie untersucht man die Schilddrüse? Durch Abtasten der Schilddrüse kann der Arzt eventuelle Veränderungen (z. B. Knoten) feststellen. Mittels Blutabnahme lassen sich im Labor die Schilddrüsenhormone als Hinweis auf eine mögliche Fehlfunktion untersuchen. Im Ultraschall werden Gewebsveränderungen sichtbar. Bei einer Szintigraphie sind Veränderungen der Schmetterlingsform erkennbar, diese sind Anzeichen für das Vorhandensein einer Schilddrüsenerkrankung. Was ist die Szintigraphie? Es handelt es sich um ein spezielles bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Schilddrüse. Dabei wird radioaktives Jod bzw. Technetium verabreicht. Bei einer normal funktionierenden Schilddrüse wird die gesamte Schmetterlingsform im Szintigramm sichtbar, da die komplette Schilddrüse die radioaktive Substanz zu gleichen Teilen aufnimmt. Sogenannte „heiße“ Areale im Szintigramm weisen auf einen vermehrten Schilddrüsen-HormonStoffwechsel hin, weil in diesen Bereichen mehr Jod bzw. Technetium aufgenommen wird. Diese heißen Areale produzieren vermehrt Schilddrüsenhormone, man spricht deshalb von einer Überfunktion. Außerdem können im Szintigramm auch „kalte“ Areale sichtbar werden, die sich wie Löcher abbilden: Diese Areale speichern das radioaktive Jod bzw. Technetium gar nicht bzw. nur wenig – deshalb sind sie im Szintigramm nicht oder nur schwach sichtbar. W werden Schilddrüsenerkrankungen Wie unterteilt? Erkrankungen der Schilddrüse sind recht häufig. Sie können eingeteilt werden in Erkrankungen mit normalem Schilddrüsenhormonspiegel und Erkrankungen mit Störung der Schilddrüsenstoffwechsellage – wie die Über- und Unterfunktion. Unabhängig davon, ob eine normale, erhöhte oder verringerte Schilddrüsenhormonproduktion vorliegt, kann die Schilddrüse normal groß oder vergrößert sein. Eine vergrößerte Schilddrüse nennt man, wie gesagt, Struma, in der Umgangssprache auch als Kropf bekannt. Wenn sich die Schilddrüse
nach außen vergrößert, ist die Verdickung am Hals oft klar zu erkennen. Wird sie im Inneren größer, kann das langfristig zu Atem- oder Schluckbeschwerden führen. Was bedeuten Über- und Unterfunktion? Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden vermehrt Schilddrüsenhormone gebildet. Klinisch äußert sich die Überfunktion unter anderem durch eine Gewichtsabnahme bei gutem Appetit, innere Unruhe, Nervosität, Antriebsarmut, Wärmeunverträglichkeit und Herzklopfen. Die Therapie ist je nach Ursache der Überfunktion die Einnahme von Schilddrüsenhormonblockern, eine Operation oder eine Radiojodtherapie, das ist eine nuklearmedizinische Strahlentherapie. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zeigt sich szintigraphisch eine verminderte Jod- bzw. TechnetiumAufnahme. Die Symptome einer Unterfunktion sind Gewichtszunahme, Müdigkeit, eine tiefe, raue Stimme, Kälteintoleranz, Verstopfung, Depression und ein niedriger Puls. Die Therapie erfolgt mittels lebenslanger Medikamenteneinnahme, durch die Schilddrüsenhormone zugeführt werden. ist ein Knoten in der Schilddrüse gleich ein hinweis auf eine erkrankung? Jeder von uns hat Schilddrüsenknoten, diese müssen aber nicht gleich suspekt sein. Das Schilddrüsenkarzinom, also eine Krebserkrankung, betreffend, gibt es in Österreich pro Jahr ca. 300 bis 350 Neuerkrankungen – die Therapiemethoden sind aber sehr gut, der Patient hat eine große Chance, noch lange weiterzuleben. Welche sind die gängigsten erkrankungen? Bei der Überfunktion gibt es zwei hauptsächliche Erkrankungen: das Autonome Adenom (Heißer Knoten) und Morbus Basedow (Graves’ Disease). Zweitere kennt man vor allem wegen der auftretenden Glubschaugen – es kommt zu Sehstörungen. Die häufigste Erkrankung bei Unterfunktion ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, bei der auf lange Sicht nicht genügend Hormone proD. NASCHBERGER lll duziert werden.
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Wissen
Den
Durchblick bewahren
ein Physiker revolutioniert die medizin – so war das damals vor 118 Jahren. Wilhelm Conrad röntgen gelang mit der entdeckung der „X-Strahlen“, die heute seinen namen tragen, ein meilenstein, der die bildgebende Diagnostik möglich machte.
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ionierleistungen gab es in der Medizin bereits unzählige, vielen findigen Forschern wurde durch eine nach ihnen benannte Errungenschaft die Ehre erwiesen. Dass man seinen Familiennamen heutzutage allein an der Innsbrucker Klinik mehrere hundert Mal pro Tag nennt, hätte Wilhelm Conrad Röntgen im ausklingenden 19. Jahrhundert wohl nicht zu träumen gewagt – noch dazu, da er Physiker und kein Arzt war. Man schrieb den 8. November 1895, als Röntgen an der Universität Würzburg mit der eher zufälligen Entdeckung der „X-Strahlen“ – so die von ihm gewählte Bezeichnung – ein Quantensprung im nicht physikalischen Sinn gelang. „Das hat die Medizin revolutioniert. Bis dahin war es nicht möglich, Einblicke in den le-
benden menschlichen Körper zu erhalten. Ein Bruch konnte beispielsweise nur durch Fühlen, Drücken und Bewegen diagnostiziert, aber nicht sichtbar gemacht werden. Die Darstellung innerer Organe war den Anatomen, Pathologen und Chirurgen vorbehalten, Vorabdiagnostik gab es nicht“, betont Werner Jaschke, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Radiologie.
Ein großer Sprung
Mittels Röntgenverfahren, dank den Körper durchdringender Strahlen, ließen sich vor nunmehr 118 Jahren erstmals das Skelett sowie Organe am lebenden Menschen sichtbar machen, ohne diesen dabei verletzen zu müssen, die Bruchheilung, deren Ablauf man davor nicht kannte, war plötzlich nachvollziehbar – ein Durchbruch immensen Ausmaßes. 1901 wurde Wilhelm
Conrad Röntgen für seine Verdienste zum Premieren-Nobelpreisträger in Physik. Als er die „X-Strahlen“ entdeckte, forschte er gerade mit Elektronen, die er beschleunigt auf ein Stück Metall schoss. Dabei wurde eine photographische Platte, die sich neben der eigentlichen Versuchsanordnung befand, geschwärzt. Diesem Phänomen ging Röntgen anschließend systematisch auf den Grund und fand heraus, dass bei starker Beschleunigung geladener Teilchen, die von einer Kathode ausgehend auf eine Anode (z. B. Metall) treffen und dort abgebremst werden, Wärme und ebenjene unsichtbare Photonenstrahlung entsteht – und die Strahlung die bahnbrechende Fähigkeit besitzt, Materie zu durchdringen. Einer relativ kurzen Forschungsphase folgte ein historischer Moment: Röntgen gelang die erste Aufnahme am Menschen, als er
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Was kann das Röntgen? In erster Linie kann man mittels Röntgen Knochenbrüche, aber auch Lungenerkrankungen, Nieren- oder Gallensteine feststellen. Viele der heutigen minimalinvasiven Therapieverfahren beruhen auf Durchleuchtungsbildern, z. B. die Behandlung von Gefäßverengungen. Das Röntgenverfahren hat mittlerweile ein breites Einsatzspektrum, z. B. Früherkennung, Akutversorgung oder auch Behandlung von Verletzungen – denn Chirurgen richten Brüche vielfach unter Röntgenkontrolle. Zudem kommt es in der Nachsorge, bei der Beobachtung des Heilungsverlaufes, zum Einsatz.
die Hand seiner Frau durchleuchtete – die Knochen sowie ein Ring waren auf diesem Bild klar erkennbar. Dabei musste seine Gattin lange ausharren, ehe das Bild fertig war, immerhin hatte die Röhre zur damaligen Zeit eine sehr niedrige Leistung und eine lange Belichtungszeit. Die Entdeckung ging in einer Zeit ohne globale Vernetzung wie ein Lauffeuer um die ganze Welt. Viele Physiker experimentierten damals mit Elektronenstrahlen, der Umstieg auf die Konstruktion einer Röntgenröhre war für alle relativ einfach. Im November 1895 trug Röntgen seine Erkenntnisse vor, bereits im Jänner des darauffolgenden Jahres gab es international weitere Aufnahmen des menschlichen Körpers. Die Bedeutung der Errungenschaft wur-
de von der Fachwelt rasch erkannt. Außerdem bemerkten die Wissenschafter auch sehr bald, dass man Konturen, die an sich keinen Kontrast gaben, z. B. Gefäße, durch die Einspritzung eines Kontrastmittels in der Röntgenaufnahme sichtbar machen konnte. „Die klassische Röntgenuntersuchung besteht ja nicht nur aus der Darstellung statischer Strukturen wie Skelett oder Lunge, sondern beinhaltet auch das Sichtbarmachen bewegter Abläufe wie der Atmung oder des Herzschlages. Im Prinzip handelt es sich dabei um dasselbe Verfahren: Bei Ersterem wird nur ein Schnappschuss gemacht, bei der zweiten Methode entstehen viele Bilder hintereinander, diese können dann als Film betrachtet werden“, erläutert Werner Jaschke.
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Wissen
ober- und unterbelichtung gibt es bei den modernen Geräten nicht mehr.
Stichwort Mammographie Ein spezielles Röntgenverfahren mit aktuellem Bezug: Anfang 2014 startet das österreichweite BrustkrebsFrüherkennungs-Programm. Dabei werden alle sozialversicherten Frauen zwischen 45 und 69 Jahren zu einer Früherkennungs-Mammographie eingeladen. Auch nicht versicherte Frauen sowie jüngere Frauen ab 40 Jahren und ältere Frauen bis 75 Jahre können das Programm in Anspruch nehmen und eine Einladung anfordern. Die Teilnahme ist freiwillig. „Die Mammographie ist eine klassische Röntgenaufnahme und die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Durch die systematische Verbesserung der Mammographie ist die Sterblichkeitsrate dieser Krebserkrankung in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen“, betont Werner Jaschke.
Nächste Schritte in die Zukunft
Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke ist Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Radiologie
Die moderne Medizin benutzt jedoch keine Filme mehr, sondern stattdessen Detektoren, die die Röntgenstrahlung messen und aus diesen Werten das Bild berechnen. So erhält der Arzt eine digitale Aufnahme, die nicht erst entwickelt werden muss und zudem eine höhere Empfindlichkeit und einen größeren Kontrastumfang aufweist. Über- und Unterbelichtung gibt es bei modernen Röntgengeräten demnach nicht mehr, die abgebildeten anatomischen Strukturen sind stets erkennbar. Ein weiterer Vorteil der Detektoren gegenüber den Filmen liegt in der Effizienz, also wie viel Strahlung man benötigt, um ein Bild zu erzeugen. Denn nur ein geringer Teil der durch einen Körper geschickten Strahlenmenge wird im Falle von Röntgenfilmen überhaupt für die Erzeugung der Aufnahme verwendet. Die heutigen Detektoren sorgen für eine Reduktion der Strahlendosis und besseren Bildkontrast. „Das ist schon ein Riesenfortschritt, aber weitere Verbesserungen sind immer möglich. Ein Problem der Röntgenröhre ist, dass sie ein recht großes Spektrum an Strahlung erzeugt, also niedrigere und höhere Wellenlängen. Für die Bildgebung
wäre es wünschenswert, Strahlung mit einem engen Spektrum zu verwenden, idealerweise sogar nur mit einer einzigen Wellenlänge. Dann würde die Strahlendosis, die der Mensch abbekommt, drastisch reduziert. Des Weiteren könnte man dann eine Materialcharakterisierung machen, es ließe sich etwa feststellen, wie viel Fett in der Leber ist oder wie viele Kalksalze im Knochen sind“, informiert Jaschke, in welchem Bereich derzeit intensiv geforscht wird. Der Radiologe relativiert jedoch gleich mögliche Bedenken in Richtung einer Schädigung des Körpers durch Röntgenstrahlen: „Jede Aufnahme muss eine medizinische Rechtfertigung haben, die laut Strahlenschutzgebung auch dokumentiert werden muss. Es gibt inzwischen sehr effektive Maßnahmen zur Reduktion der Strahlendosis. Für jede Röntgenaufnahme gilt, dass sie mit der geringstmöglichen Dosis angefertigt werden muss. Das Personal – Ärzte und Radiologie-Technologen –, das mit Röntgenstrahlen im medizinischen Bereich arbeitet, wird speziell dafür ausgebildet und jährlich geschult. Ein Mensch müsste auf mehrere hundert Aufnahmen pro Jahr kommen, damit ihm die Strahlendosis ernsthaft etwas anhaD. NASCHBERGER lll ben kann.“
Wissen
Ich muss Ständig waschen, putzen, kontrollieren – obwohl sie sich ihrer irrationalen handlungen oder Gedanken bewusst sind, können menschen mit zwangsstörung nicht anders, als ihren zwängen nachzugeben.
H
abe ich den Herd ausgeschaltet? Ist das Bügeleisen wirklich ausgesteckt? Den meisten Menschen werden solche Fragen zum Beispiel kurz nach dem Verlassen der Wohnung schon einmal eingefallen sein. Nicht wenige haben sicher auch schon einmal kehrtgemacht, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Wenn man so will, ist ein wenig Zwanghaftigkeit also niemandem fremd. Mit einer echten Zwangsstörung haben diese alltäglichen Unsicherheiten aber trotzdem nichts zu tun.
Tatsächlich Betroffene werden in bizarrer Weise von ihren Zwängen beherrscht. In extremen Fällen kann das Ausführen der Zwangshandlungen jeden Tag Stunden in Anspruch nehmen, sodass ein normales Leben mit Familie, Arbeit, Freizeitaktivitäten nicht mehr oder nur unter massiven Einschränkungen möglich ist. Christian Haring, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie B am Landeskrankenhaus Hall, erinnert sich an einen Patienten, der jeden Abend vor dem Schlafengehen immer und immer wieder nachsehen musste, ob der Herd wirklich ausgeschaltet ist – so lange, bis
er schließlich vollkommen erschöpft und mit den Nerven fertig doch einschlief. „Trotz Kontrolle entsteht für den Zwangserkrankten nicht so etwas wie die Gewissheit: Jetzt ist die Herdplatte ausgeschaltet“, sagt Haring. Das Besondere dabei: Die Betroffenen sind sich ihres irrationalen Verhaltens bewusst. Der Zwang wird – im Gegensatz zu einer Psychose – als ich-dyston, sprich: als unsinnig, überflüssig und fremd wahrgenommen. Und daraus speist sich auch der enorme Leidensdruck, dem die Erkrankten ausgesetzt sind. Sie wissen, wie sinnlos ihre Handlungen sind, können dem Zwang aber nicht widerstehen.
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Wissen
„Es gibt viele Hypothesen und jede therapeutische Schule betont eine andere ursache.“ Primar Univ.-Prof. Dr. ChriStian harinG, mSC.
Zwei Prozent betroffen
Formen der Zwangsstörung:
Unterschieden wird zwischen Zwangshandlungen und Zwangsgedanken: Zwangshandlungen • Kontrollzwang • Wasch- und Putzzwang • Zwanghafte Rituale (An- und Ausschalten des Lichtschalters) • Sammeln • Ordnung halten Zwangsgedanken Als zwanghaft und unsinnig erkannte Denkinhalte müssen immer wieder durchdacht werden. Typisch ist die Angst davor, jemandem zu schaden oder sich in einer Situation peinlich zu verhalten.
Rund 150.000 Menschen in Österreich – das sind etwa zwei Prozent der Bevölkerung – leiden an einer Zwangsstörung. Meistens beginnt die Erkrankung, die in engem Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen steht, im frühen Erwachsenenalter. Zu unterscheiden ist zwischen Zwangshandlungen, wie dem zwanghaften Kontrollieren etwa oder dem Waschund Putzzwang, und Zwangsgedanken. Dabei werden gewisse Sachverhalte immer wieder durchdacht, lassen zum Teil abwegigste Vorstellungen die Betroffenen nicht mehr los. Ein klassisches Beispiel ist die Angst, jemanden mit dem Auto überfahren zu haben. Viele Betroffene fahren den Weg dann noch einmal ab, obwohl sie sich eigentlich im Klaren darüber sind, dass man niemanden einfach so unbemerkt in einen schweren Unfall verwickelt. Nicht ohne Grund hat die Zwangsstörung in Frankreich den Beinamen „Maladie du doute“, zu deutsch: Krankheit des Zweifels. Typisch ist weiters auch die Angst, in einer unpassenden Situation – während eines Gottesdienstes beispielsweise – etwas Unanständiges hinauszuschreien.
Viele Antworten
Doch woher kommen diese Zwänge? Und warum können ansonsten vernünftig denkende und agierende Menschen sich ihren zwanghaften Handlungen oder Gedanken nicht widersetzen? Die Psychiat-
rie hat auf diese Fragen keine allgemein gültige Antwort. Man geht davon aus, dass sowohl biologische als auch soziale und psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Zudem gibt es Hinweise auf eine genetische Veranlagung. Gewissheit besteht bei alledem allerdings nicht. „Es gibt viele Hypothesen und jede therapeutische Schule betont eine andere Ursache”, erklärt Christian Haring. Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Systemische Therapie, um nur einige Beispiele zu nennen, haben jeweils ihr eigenes Modell für die Entstehung einer Zwangsstörung. „Es scheint, dass sie sich gegenseitig widersprechen. Aber ich glaube das gar nicht, denn es gibt nicht nur eine Antwort auf diese Frage.” Letztlich gehe es, so Haring, um die Kontrolle von Emotionen. „Hinter der Angst, die Herdplatte nicht ausgeschaltet zu haben, liegt eine tiefer wurzelnde Angst, die es gilt, über den Zwang unter Kontrolle zu bringen. Man muss hinter die Fassade schauen.“ Und so kommen bei der Therapie oft ganz andere Ängste zum Vorschein.
Eine Psychotherapie hilft
Zwangserkrankten kann im Rahmen einer Psychotherapie geholfen werden, wobei ein möglichst früher Behandlungsbeginn die Therapie erleichtert. Begleitend kommen sogenannte SerotoninWiederaufnahmehemmer zum Einsatz. Eine rein medikamentöse Behandlung
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würde aus Sicht des erfahrenen Psychiaters aber nichts bringen. „Allein mit der Pharmakologie betreibt man in meinen Augen nur Symptomkosmetik“, erklärt Christian Haring. „Denn Probleme, die ein Mensch in seinem Leben hat, lassen sich mit Medikamenten nicht lösen.” m. krapf lll
© franz oss
Rund 150.000 Menschen in Österreich leiden unter einer Zwangsstörung.
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Primar Univ.-Prof. Dr. Christian Haring, MSc. ist Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie B am Landeskrankenhaus Hall.
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„Natur ist
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„Große Firmen agieren vorsichtig und kooperativ.“ Univ-Prof. Dr. norBert reiDer, Leiter der allergieambulanz am Landeskrankenhaus innsbruck
uschgel, Shampoo, Bodylotion, Deo und Gesichtscreme sind das Standardprogramm, bei Frauen kommen oft noch dutzende weitere Kosmetikprodukte hinzu. Wer gepflegt und schön sein will, verwendet sie alle – oft mehrmals täglich. Doch nicht immer ist ihr Effekt positiv, in manchen Fällen reagiert die Haut auf Cremes & Co. mit Rötungen, Juckreiz und Schuppung. Gleichzeitig hört und liest man immer öfter von Inhaltsstoffen, die potenziell gesundheitsgefährdend sein sollen. Was steckt dahinter? „Als gefährlich würde ich Inhaltsstoffe in Kosmetika nicht einstufen. Es kommt immer wieder vor, dass Menschen auf einzelne Stoffe allergisch reagieren“, erklärt Norbert Reider, Leiter der Allergieambulanz an der Innsbrucker Klinik. „Generell werden Kosmetikprodukte in der EU jedoch sehr gut geprüft. Durch das INCI-System ist sichergestellt, dass auf jedem Produkt eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe zu finden ist, die in jedem EU-Land ident benannt werden. Damit kann man einen Stoff, von dem man weiß, dass man dagegen allergisch ist, problemlos identifizieren.“ Außerdem hätten Kosmetikkonzerne großes Interesse daran, so wenige allergische Reaktionen wie möglich durch ihre Produkte zu verursachen, um ihr gutes Image zu erhalten. Reider: „Aus diesem Grund agieren große Firmen dementsprechend vorsichtig und kooperativ.“
Verunsicherung
Konservierungsstoffe wie Methylparaben sind bei fast allen Kosmetikprodukten auf der INCI-Listen zu finden. Sie werden eingesetzt, um die Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen in den Cremes und Lotions zu verhindern. In den letzten Jahren tauchte immer wieder die Vermutung auf, dass genau diese Stoffe im
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Kosmetikkonzerne haben großes interesse daran, allergieauslösende Stoffe zu vermeiden.
menschlichen Körper eine hormonelle Wirkung hätten und damit zum Beispiel Brustkrebs begünstigen könnten. Norbert Reider dazu: „Dafür gibt es aber bislang keine klaren Beweise. Parabene sind so verbreitet, dass es schwierig ist, genau diese Stoffe mit Krebserkrankungen in Verbindung zu bringen.“
Deos im Verdacht
Auch Aluminiumsalze in Deodorants stehen immer wieder im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Einzelne Studien legen einen Zusammenhang zwischen Aluminium und Brustkrebs nahe, andere bringen Aluminium mit Alzheimer in Verbindung. Reider: „Hier ist die wissenschaftliche Lage noch widersprüchlich. Sowohl die amerikanische als auch die europäische Gesundheitsbehörde haben bislang keine Veranlassung gesehen, diesbezüglich Maßnahmen zu setzen. Man muss auch sagen, dass wir durch unsere Nahrung deutlich mehr Aluminium aufnehmen als durch Deos.“ Wer auf zusätzliches Aluminium durch Deodorants verzichten will, sollte vor allem Antitranspirante meiden, die damit werben, „bis zu 48 Stunden“ vor Körpergeruch zu schützen.
Reider: „Duschgels und Badezusätze, die stark schäumen, wirken wie eine Seife, das heißt, sie trocknen die Haut aus. Deshalb würde ich bei häufigem Duschen eher zu Duschölen greifen.“ Cremen sollte man generell nicht aus Gewohnheit, sondern weil man merkt, dass die Haut Fett bzw. Feuchtigkeit braucht. Die Pflege sollte auf die Jahreszeit abgestimmt werden, das heißt: Im Winter ist mehr Fett gefragt. Eine Art der Creme empfiehlt Dr. Reider jedoch immer: eine Gesichtspflege mit Sonnenschutz. Nicht direkt ein Kosmetikprodukt, aber ein häufiger Grund für Besuche in der Allergieambulanz sind so genannte „HennaTattoos“, die vor allem bei Türkei-Urlaubern beliebt sind. Der in der Paste – die übrigens mit Henna nichts zu tun hat – enthaltene Stoff Paraphenylendiamin kann starke Allergiereaktionen hervorrufen und sollte unbedingt vermieden werden. Die Folgen sind nämlich langfristig: Da Paraphenylendiamin in nahezu allen Haartönungen und ähnlichen Produkten enthalten ist, kann es auch Jahre nach einem „Henna-Tattoo“ immer wieder zu unliebsamen Überraschungen kommen. B. WOHLSEIN lll
Vorsicht bei Natur
Wer meint, mit Naturkosmetik die bessere Wahl zu treffen, liegt nicht immer richtig. „Natur ist nicht unbedingt besser als Chemie. Gerade beliebte Hausmittel wie Propolis oder Arnika lösen nicht selten allergische Reaktionen aus“, erklärt Reider. Ein weiteres Beispiel: Teebaum-öl wirkt zwar antibakteriell und wird bei vielen kleinen Hautproblemchen empfohlen, ist aber nur hilfreich, wenn es dunkel, kühl und luftdicht aufbewahrt wird. Wird es falsch gelagert, oxidiert das Öl und löst häufig eine Kontaktallergie aus.
Dos und Dont’s
Von welchen Kosmetikprodukten würde der Experte die Finger lassen? Norbert
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Norbert Reider ist Leiter der Allergieambulanz am Landeskrankenhaus Innsbruck.
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fotoS: aMtirol
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lein, aber fein ist das Kennzeichen des Tiroler Obstbaus. Das alpine Klima ist ideal für den Qualitätsobstbau geeignet. Die Früchte wachsen lang-
sam heran und werden so sonnengereift, frisch, knackig und saftig. Warme Tage und kühle Nächte sind die Voraussetzung und das Geheimnis für aromatische Äpfel. Die bäuerlichen Kleinbetriebe erzeugen rund 1,7 Millionen Kilogramm Äpfel pro Jahr. Diese werden auf einer Fläche von 88 Hektar angebaut. Viele verschiedene Sorten reifen auf einer Seehöhe zwischen 600 und 1.000 Meter. Der Tiroler Apfel ist eine echte Versuchung mit Biss und geeignet für jede Gelegenheit: als kleiner Energiespender für Zwischendurch, als Erfrischung bei Arbeit und Sport, als aromatische Köstlichkeit immer dann, wenn Sie Lust auf etwas Gesundes haben. „Qualität Tirol“ Äpfel gibt es bei MPREIS, SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR.
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REZEPTTIPP: Ravioli vom Tiroler Apfel mit Bauerntopfen im VanilleHonigsud (für 4 Personen) Nudelteig 100 g Mehl griffig 1 „Qualität Tirol“ Goggei Etwas Olivenöl Fülle 150 g „Qualität Tirol“ Äpfel (Boskoop) 20 g Kristallzucker 1/8 l Apfelsaft 1 Eidotter vom „Qualität Tirol“ Goggei 20 g Modlbutter 50 g Tiroler Topfen (20 %) 20 g Rosinen 1/2 Vanilleschote 20 g Hunk Vanille-Honigsud 1/2 Vanilleschote 20 g Hunk 4 EL Apfelsaft Ein Schuss Weißwein 1 „Qualität Tirol“ Goggei 4 Zweige Pfefferminze Zubereitung Für den Nudelteig Mehl, Ei und etwas Olivenöl zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt ca. 20 Minuten rasten lassen. Die Äpfel waschen, entkernen und in Würfel schneiden. Den Zucker karamellisieren, die Butter dazu geben, mit Apfelsaft ablöschen und auf die Hälfte einkochen lassen. Die Apfelwürfel dazu geben, weich dünsten und auskühlen lassen.
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