Ein Kleinbild durch Rumänien

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Fotografien | ZoĂŤ Baldinger | 2012

ein kleinbild durch rumänien in 7 filmen


Impressum Gestaltung, Satz und Fotografie Zoë Baldinger info@zoebaldinger.com www.zoebaldinger.com © alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt


ein kleinbild durch rumänien in 7 filmen

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bukarest

Weicht der Regen einmal der Sonne, wagt die Stadt dann und wann mal einen kleinen unauffälligen Farbakzent. Ansonsten wird sie von braun und grau beherrscht – ohne dabei jedoch trostlos zu wirken. Was alt ist bleibt alt, was neu ist wird alt und schließt sich zusammen für ein gemeinsames Stadtbild.

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straßen laternen Nicht nur Licht, sondern auch Internetverbindung und Fernsehempfang spenden die Straßenlaternen. Bis zum umfallen werden die Pfosten mit Kabeln behangen. Nur auf den Touristenpfaden ist die Stadt ohne sie. In den kleinsten Gassen mögen sie beinahe die Sicht auf den Himmel versperren. Doch in die Wohnzimmer bringen sie Licht.

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do nau del ta


Auf dem Weg von Bukarest Richtung Tulcea wurde eine Anhöhe sichtbar, auf der eine Ruine steht. Diese verweilte namenslos, oder zumindest war keine Beschilderung in nützlicher Frist zu finden. Doch hinter der Ruine tat sich plötzlich eine Aussicht auf, wobei sich eine Ahnung über die Dimension des Donau Delta entwickelte.

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Die Donau zeigte sich immer gleich aus der Sicht der Fähre von Tulcea nach Sulina. Bis PlÜtzlich Sekunden vor dem Anlegen an den Hafen, das Schiff auftauchte. Gestrandet am Ufer wartet der Gigant abgebaut zu werden.

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letea

Ein Dorf, als wäre die Zeit stehen geblieben. Mit Ross und Karren wird transportiert und gearbeitet. Nur selten ist ein Motorfahrzeug zu sehen. Und wenn, traut man dem Wagen kaum zu, gefahren werden zu können. Trotz anfänglicher Zurückhaltung konnte man mit den Menschen kommunizieren und in dem einen oder anderen Lächeln erhaschte man einen Einblick in ihr Leben. Es schien eine einfache, aber zufriedene Dorfgemeinschaft.

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Fährt man von der Wasserstraße nach Caraorman ein, fällt als erstes eine nie fertiggestellte Glasfabrik ins Auge. Aufgrund der Revolution in Rumänien wurde das Gebäude vergessen. Glas war nie hergestellt worden und so steht nur das Gerippe des Gebäudekomplexes neben einem kleinen Steg. Inmitten dieser Betonruine graste eine rießige Herde von Kühen und Pferden. Die Luft war vom schlagen der Schweife um die Fliegen zu vertreiben erfüllt. Was eine beinahe meditative Atmosphäre erzeugte.

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Die Bänke sahen aus, als sollten hier Dorfversammlungen stattfinden. Obwohl Mila 23 voller Leben war und in vielen Gärten oder an verschiedensten Stegen gearbeitet wurde, wirkte es in seiner Trostlosigkeit grausam. Während die Menschen in Letea und Caroaman wild um sich gestikulierten und auf einen einsprachen, so herrschte hier eine bedrückende Stille. Die hohen Zäune verwandeln die Straßen in dunkle Gassen. Und es schien als würde nicht mehr diskutiert sondern gezweifelt. Den leeren Bänken gehen die Ideen aus.

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Bild: Madelaine Grambow, 2011

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Zoë Baldinger reiste im Mai 2012 in acht Tagen mit sieben Filmen durch Rumänien im Rahmen eines Workshops der Berliner Technischen Kunsthochschule. Sie entschied sich für die analoge Fotografie – im Donau Delta gar für die Schwarz-WeißFotografie – um die Einfachheit und Ruhe des Landes einfangen zu können. Die Reduktion und die Beschränkung der Bildanzahl ermöglichten, die Kraft des Momentes zu verstärken.

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