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Budget 2023 Gemeinderat schlägt Steuerrabatt vor

In Baar wachsen die Einnahmen von juristischen wie natürlichen Personen überdurchschnittlich stark. Das wirkt sich erfreulich auf die zukünftige Verschuldung aus.

Florian Hofer

In den letzten beiden Jahren musste die Gemeinde Baar bei den Steuererträgen der juristischen Personen Einbussen hinnehmen. Aufgrund von Wegzügen und Fusionen verlor die Gemeinde Steuererträge von weit über 10 Millionen Franken. «Nun hat sich die Situation schneller entspannt als ursprünglich angenommen», so Finanzchef Pirmin Andermatt (kleines Bild).

Höhere Steuereinnahmen sorgen für geringere Verschuldung

Für das Jahr 2023 budgetiert die Gemeinde nun einen Anstieg der Firmensteuereinnahmen um 11,4 Millionen Franken «Die Wegzüge und Fusionen wirken sich zwar wie erwartet aus», betont Andermatt. «Andere Firmen haben sich aber weitaus besser entwickelt als erwartet.» Die Mindereinnahmen werden damit mehr als kompensiert werden können. Parallel sollen auch die Steuereinnahmen der natürlichen Personen um 1,1 Millionen Franken ansteigen. «Diese wachsenden Steuererträge werden sich positiv auf das Ergebnis auswirken», freut sich Andermatt.

Bei einem Aufwand von 147,4 Millionen und einem Ertrag von 152,5 Millionen Franken wird ein Überschuss von 5,1 Millionen Franken budgetiert. Dabei sieht die Gemeinde Vorfinanzierungen in der Höhe von 10 Millionen Franken vor, um die finanziellen Auswirkungen der zweiten Etappe des Bauprojekts Schule Wiesental abzufedern. Das Bauprojekt Wiesental ist derzeit der grösste Brocken, den die Gemeinde stemmen muss. Das Projekt umfasst 101 Millionen Franken, 53 Millionen Franken kostet der Schulbau Sternmatt 1 und 17 Millionen Franken sind für die Dreifachturnhalle Sternmatt 2 vorgesehen. Die Gemeinde Baar investiert also derzeit in einem noch nie da gewesenen Ausmass. Das wirkt sich auf das Ergebnis der Finanzrechnung aus. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt gemäss Budget 2023 30,8 Millionen Franken. Diese Kennzahl sagt aus, dass die Gemeinde die rekordhohen Investitionen im Umfang von 47,4 Millionen Franken nicht aus der laufenden Rechnung finanzieren kann und auf Reserven zurückgreifen muss. Dazu Andermatt: «Dies entspricht der langjährigen Finanzplanung. Das in den letzten Jahren angehäufte Kapital kann nun zukunftsgerichtet investiert werden.»

Die Gemeinde investiert in mehrere Schulanlagen. Im Bild eine Visualisierung des künftigen Wiesental-Areals. Die Kosten werden insgesamt mit 101 Millionen Franken veranschlagt. Bild: Nightnurse Images AG

Die finanziellen Reserven halten nun doch länger

Noch vor einem Jahr war davon auszugehen, dass sich die Gemeinde angesichts der Gesamtinvestitionen in der Höhe von rund 190 Millionen Franken im Jahr 2026 verschulden wird. Setze sich die derzeit prognostizierte erfreuliche Entwicklung fort, werde dies neu erst im Jahr 2027 oder gar 2028 der Fall sein. «Wir stehen finanziell auf gesunden Beinen», sagt denn auch Andermatt.

Das sehen die Finanzkommission und der Gemeinderat ebenso. Die Baarer Exekutive hat sich auf Antrag der Finanzkommission entschieden, an

der Budget-Gemeindeversammlung vom 14. Dezember einen Steuerrabatt von 4 Prozent auf den bestehenden Steuerfuss von 53 Prozent zu beantragen. Dieses Vorgehen lehnt sich eng an die Forderung der FDP und der SVP bezüglich Umgang bei Ertragsüberschüssen an. Wie der voraussichtliche Überschuss 2022 verteilt werden wird, wird im Juni 2023 auf Antrag der Finanzkommission durch den Gemeinderat dem Souverän empfohlen werden. Der Gemeinderat verpflichtete sich aber, das Anliegen aufzunehmen und das Pflichtenheft der Finanzkommission anzupassen. «Der Gemeinderat hat sich bewusst für einen Steuerrabatt entschieden», erklärt der Finanzchef. «Für die Firmen ist eine langfristige Planbarkeit wichtiger als ein tiefer, aber volatiler Steuerfuss.» Angesichts der unsicheren geopolitischen Situation wolle sich die Gemeinde auf keine Experimente einlassen.

Trotz leichtem Personalausbau bleibt die Verwaltung schlank

Während der Ertrag im Jahr 2023 um rund 11,8 Millionen Franken höher budgetiert wird als im laufenden Jahr, soll der Aufwand um 8,5 Millionen Franken steigen. Dazu trägt einerseits der steigende Sachund Betriebsaufwand bei. So kauft die Gemeinde angesichts des ausgetrockneten Personalmarkts vermehrt Dienstleistungen ein. Die steigenden Preise im Energiesektor schlagen sich nieder. Um rund 2,1 Millionen Franken soll der Personalaufwand anwachsen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So werden die ersten Schulhausneubauten (Dreifachturnhalle Sternmatt 2, Schulergänzende Betreuung Sennweid) im nächsten Jahr eröffnet, weshalb die Pensen in der Hauswartung erhöht werden müssen. Andererseits ist der Aufbau der «Informationsstelle Altersfragen Baar» geplant, worüber die Stimmbevölkerung im Frühling 2023 abstimmen wird. Zu Buche schlagen auch die steigenden Schülerzahlen, die die Anstellung weiterer Lehrpersonen nötig machen.Weiter sollen Betreuungspersonen in der Schulergänzenden Betreuung, die bis anhin im Stundenlohn angestellt waren, eine feste Anstellung erhalten. Einen Ausbau plant der Gemeinderat im Bereich Energie / Umwelt, der auch auf kommunaler Ebene immer mehr an Bedeutung gewinnt und mit dem heutigen Stellenetat nicht mehr bewältigt werden kann. «Die Gemeindeverwaltung bleibt trotz des geplanten Personalausbaus auch im Vergleich mit den anderen Zuger Gemeinden schlank aufgestellt», betont Andermatt. . Damit die Gemeinde ihren Grundauftrag wahrnehmen kann, muss sie angesichts des ausgetrockneten Personalmarkts punktuell Dienstleistungen einkaufen.

Geringer als in denVorjahren fallen die Transferzahlungen aus. Baar wird 2023 noch 8,9 Millionen Franken an den nationalen und 5,9 Millionen Franken an den Zuger Finanzausgleich zahlen. Das sind insgesamt 2,9 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies auf die gesunkene Steuerkraft im Jahr 2021.

Wer das Budget im Detail studiert, dem fällt der höhere Mehraufwand in der Abteilung Sicherheit / Werkdienst auf. Dieser steigt im Vergleich zum Vorjahr um über 1 Million Franken. Dabei handelt es sich aber nicht um Mehrausgaben. Vielmehr hat es rein buchhalterische Gründe. Die Gemeinde verzichtet ab dem Budget 2023 auf interne Verrechnungen. Bis anhin hat der Werkdienst seine Leistungen anderen Abteilungen in Rechnung gestellt. Dies wird nun nicht mehr so gehandhabt, weshalb der Aufwand in anderen Abteilungen um insgesamt 1 Million Franken sinkt.

«Nun hat sich die Situation schneller entspannt als ursprünglich angenommen.»

Pirmin Andermatt, Finanzvorstand Baar

Strassenbau Jetzt wird ein breiter, kombinierter Geh- und Radweg gebaut

Die Schochenmühlestrasse wird ab Ende Oktober im Abschnitt Altgasse–Lorze in Baar umfassend saniert. Die Arbeiten haben am Montag begonnen und dauern bis im Juni 2023.

Laut Mitteilung der Baudirektion ist der Abschnitt Altgasse–Lorze der Schochenmühlestrasse in einem schlechten baulichen Zustand und muss saniert werden.

Vorgängig wird südlich davon ein kombinierter Rad- und Gehweg erstellt. Die Sanierungsmassnahmen umfassen den Ersatz der Fundationsschicht sowie des bituminösen Strassenoberbaus. Die Strassenbreiten, die horizontale sowie vertikale Linienführung der Strasse und die Einmündungsbeziehungen im Projektperimeter werden den geltenden Anforderungen angepasst. Die Strassenbeleuchtung wird ersetzt und mit modernen LED-Leuchten ausgestattet.

Entlang des Abschnitts der Schochenmühlestrasse führt die kantonale Radstrecke Nummer 27. Im Rahmen der Sanierung wird ein vier Meter breiter, kombinierter Rad- und Gehweg erstellt. Dieser quert die Lorze über eine neu zu erstellende Stahlbetonbrücke mit einer Spannweite von 22 Metern.

Im Frühling 2023 gilt ein Einbahnregime

Der Trennstreifen zwischen der Kantonsstrasse und dem neuen Rad- und Gehweg wird als artenreiche Magerwiese gestaltet. Für das Neubauprojekt sind diverse Rodungsarbeiten notwendig. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die gerodeten Flächen wieder neu bepflanzt und standortnah aufgeforstet.

In der ersten Bauphase wird der neue Rad- und Gehweg inklusive Brücke erstellt. Währenddessen ist die Schochenmühlestrasse in beide Richtungen befahrbar. Nach deren Fertigstellung wird der motorisierte Individualverkehr während rund vier Wochen (voraussichtlich im April oder Mai 2023) im Einbahnregime über den neuen Rad- und Gehweg geführt. Die Fahrtrichtung von Baar nach Steinhausen wird ab der Einmündung Altgasshof gesperrt und der Verkehr grossräumig umgeleitet. Die ZVB-Linienbusse verkehren weiterhin in beide Richtungen. Die Vortrittsregelung erfolgt mittels Lichtsignalanlage unter Busbevorzugung. Da die Durchführung der Bauarbeiten witterungsabhängig ist, können Verschiebungen nicht ausgeschlossen werden. pd

Viviva Neubesetzung Geschäftsführung

Der Verwaltungsrat der Viviva Baar AG hat eine neue Geschäftsführerin ernannt. Am 1. Januar 2023 wird Manuela Schlecht (Bild) die Führung übernehmen.

Die Wurzeln von Manuela Schlecht liegen in der Pflege. Während ihrer beruflichen Laufbahn in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen hat sie sich kontinuierlich in den Bereichen Führung, Management und Organisationsentwicklung weiterentwickelt. Ihren Fokus legt sie auf die Menschen, eine offene und menschliche Kultur sowie eine hohe Lebensqualität der Bewohnenden. Verwaltungsratspräsident Thomas Huwyler: «Wir haben Manuela Schlecht im Bewerbungsprozess als eine verlässliche und erfahrene Persönlichkeit erlebt. Der Verwaltungsrat und die gesamte Belegschaft freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Frau Schlecht.» pd

Nicht verpassen

«Zürcher Glut: Mittwoch, 2. November, 20.15 Uhr, Rathus-Schüür, Rathausplatz. Lesung mit Gabriela Kasperski.

Räbeliechtli-Umzug: Donnerstag, 3. November, 18.45 Uhr, bei jeder Witterung. Route: Marktgasse Schulhaus, Rathausstrasse, abbiegen beim Restaurant Krone, Poststrasse, Bahnhofstrasse, Dorfstrasse.

Bernd Kohlhepp: Donnerstag, 3. November, 20.15 Uhr, Rathus-Schüür, Rathausplatz. Mit dem Programm «Casablanca oder Wo bleibt #Berenike».

«Love Letters» Donnerstag, und Freitag, 3. und 4. November, 20 Uhr, Schrinerhalle, Dorfstrasse 27a. Reservationen: www.theaterbaar.ch

Ten Sing Baar, Freitag, 4. November, 20.30 Uhr, Samstag, 5. November, 20 Uhr, Gemeindesaal. Die neue Show heisst Klassentreffen. Kollekte.

Vereinsmeisterschaft

Rhönrad Satus Baar: Samstag, 5. November, 9.45 bis zirka 15.30 Uhr in der Dorfmattturnhalle. Mit Rhönrad-Beizli. Eintritt frei. www.satus-baar.ch

«La vie en Plastique»:

Samstag und Sonntag, 5. und 6. November, 11 bis 15 Uhr, Kunstkiosk, Robert-FellmannPark. Fotoinszenierung von Silvia Feusi Bopp.

Naturfreunde: Sonntag, 6. November, Treffpunkt: 8.55 Uhr, Bahnhof Baar. Wanderung von Hausen nach Oberalbis in zirka 3½ Std. Anmeldung bis 4. November: 079 712 08 74 d.imhof.kolb@ gmail.com

Feuerwehr

Die Feuerwehr Baar leistete folgenden Einsatz:

Montag, 24. Oktober,

4.46 Uhr, Baarermattstrasse. Der automatische Brandalarm in einem Bürogebäude wurde aus unbekannten Gründen ausgelöst.

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