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FOKUS
D i e Pan d e m i e k i l l t d i e Kul tu r ? Sti m mt n u r b e di n g t . D e rzei t werde n i n B aa r g l e i c h z we i A n g e bote ge s ch af fe n . S i e wol l e n m i t g ew i c ht i g e n Frage n u n d e l e fa ntös en Id ee n d e r B evöl ke r u n g e i n e n D i e nst l e i sten .
TEXT: VALERIA WIESER, BILD: NORA NUSSBAUMER
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Baar hat bald einen Elefanten
Etwas Wuchtiges kommt auf Baar zu. Ein Grossprojekt, gewichtig, pompös, mit viel Tröröö. Das jedenfalls sagen die zehn Engagierten, die im vergangenen Dezember den «Elefanten» angekündigt haben. Das Team, das primär aus ehemaligen Pfadfindern besteht, plant mitten im Dorf einen gemütlichen, unkomplizierten Treffpunkt, wo zapplige Kinder genauso Platz finden sollen wie steppende Bären. Besonders daran: Geld verdienen will der Verein mit dem Betrieb des Treffpunkts nicht. Wir treffen Patrizia Willi und ihren Partner «Ares», wie Philip Büttiker auch nach Beendigung seiner Pfadikarriere immer noch genannt wird, ein halbes Jahr, bevor das Lokal eröffnet werden soll.
Zeit, etwas anzupacken
«In Baar gibt es kein Angebot für unsere Generation», führt der -Jährige aus. «Es nützt jedoch nichts, nur zu motzen. Als wir erfahren hatten, dass das ehemalige Lokal der Confiserie Fürst leer steht, haben wir deshalb beschlossen, diese einmalige Chance zu packen.» Das markante Grosshaus, das direkt an der noch zünftig befahrenen Dorfstrasse steht, gehört den Gebrüdern
Andreas und Michael Landis. «Wir haben uns im Sommer für das Lokal beworben, unser Konzept vorgestellt und uns letztlich damit durchgesetzt», so Büttiker, der beim Verein fürs Marketing und Corporate Design verantwortlich ist. Ein Vorteil des Teams: Es ist bei weitem nicht das erste Projekt, das die Ex-Pfader gemeinsam durchziehen. Sie kennen sich bestens und bringen zudem unterschiedliche berufliche Hintergründe mit, die ihnen nicht nur beim Umbau und bei der Finanzierung, sondern auch beim Planen von Gastroangebot und Kulturanlässen zugutekommen.
Prozent mal zehn Leute
«Bei zehn Leuten ist es dennoch nicht immer ganz einfach, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Jeder bringt seine Ideen und Vorstellungen mit. Wenn wir alles umsetzen, haben wir irgendwann einen Riesenelefanten», sagt die Kommunikationsverantwortliche des Vereins. Etwa Prozent Arbeitszeit wendet jedes Mitglied für den Elefanten auf, dies notabene, ohne dafür entlöhnt zu werden. «Mit der -Prozent-Stelle, die daraus resultiert, kann man schon einiges erreichen», sagt Büttiker. «Abgesehen davon wendet jeder Einzelne wohl c
«In Baar gibt es kein Angebot für unsere Generation. Deshalb packen wir diese Chance.»
Philip Büttiker
Ein Teil des Elefanten-Teams: Miro Enz, Chiara Landis, Patrizia Willi und Rachel Jung.
mehr Zeit auf.» Auch später, wenn der Elefant seine Tore geöffnet hat, sollen die Prozent beibehalten werden. «Obwohl für uns klar ist,
dass wir für den Betrieb eine Geschäftsführerin oder einen Geschäftsführer anstellen werden. Das Lokal soll professionell geführt werden», sagt Willi. Es ist ein äusserst aufwendiges Projekt, das sich die Truppe angelacht hat. Bewusst sei das allen. «Entsprechend wichtig ist es, dass unsere Power langfristig reicht. Für einige von uns war es daher ein Abwägen, ob sie mitmachen wollen», sagt Willi. Nicht zuletzt, da die meisten Beteiligten Kinder haben. «Letztlich waren jedoch alle überzeugt, dass es Zeit ist, wieder einmal etwas anzureissen.»
Im Bauch des Biests
Sprechen wir über die Eingeweide des Elefanten. Was soll auf den Quadratmetern dereinst passieren? «Die Inneneinrichtung des Lokals wird nicht nur einzigartig und charmant, sie soll auch modular aufgebaut sein. Denn für uns ist klar, dass viel Verschiedenes Platz haben soll. Familien mit Kindern sollen hier tagsüber Zeit verbringen und Kaffee trinken können. Auch soll es möglich sein, im Elefanten zu arbeiten. Wir planen also unterschiedliche Ecken für verschiedene Stimmungen», sagt Willi. «Abends sind Lesungen oder Versammlungen denkbar oder aber ein Barbetrieb. Und klar, zwischendurch soll eine Disco oder ein kleines Konzert stattfinden, gern auch mal eine generationenübergreifende Party. Da sind wir sehr offen.» Menschen jeder Altersgruppe sollen sich beim Dickhäuter aufgehoben fühlen. Neben Getränken soll der Elefant auch über ein gastronomisches Angebot verfügen. Was konkret auf dem Menüplan steht, ist noch nicht spruchreif. «Da wir nur über eine kleine Küche verfügen, werden wir auf Caterings angewiesen sein. Doch liegt es uns sehr am Herzen, lokale Anbieter zu wählen. Wir wollen wissen, woher die Lebensmittel kommen, und legen Wert auf Nachhaltigkeit. Ausserdem wollen wir erfrischend anders sein», sagt Büttiker. Auch beim Verkauf fleischhaltiger Lebensmittel will man eher zurückhaltend sein.
Ab August gehts mit dem Umbau los
Die Ausstattung des Lokals, welche das Team mithilfe von Freiwilligen vornimmt, hat noch nicht begonnen. Man müsse abwarten, bis der Rohbau erledigt sei. Abgemacht sei, dass die Besitzer dem Verein die Räumlichkeiten in einem dem Zweck dienenden Ausbaustandard übergeben. Und weil es sich beim Grosshaus um ein schützenswertes Denkmal handelt, hat auch die Denkmalpflege ein Wörtchen mitzureden. Voraussichtlich im August kann das Team mit dem Umbau loslegen. Sechs Wochen soll dieser dauern. Zu tun gibt es nämlich noch viel. «Neben Mobiliar und Betriebseinrichtungen brauchen wir eine Lüf-
«Es ist wichtig, dass unsere Power langfristig reicht. Wir sind alle überzeugt, dass es Zeit ist, etwas anzureissen.»
Patrizia Willi
Und so sieht die Kunstkabine aus. Dahinter stehen Laura Hürlimann (links) und Sam Heller (rechts), in der Mitte die Baarer Kulturbeauftragte Fabienne Mathis.
tung, und der Raum muss in Bezug auf Schallschutz und Akustik den heutigen Anforderungen entsprechen. Wir rechnen damit, dass die gesamten Anpassungen um die Franken kosten werden. Auch wenn gewisse Faktoren etwas unberechenbar sind», erklärt Büttiker.
Die Baarer*innen helfen mit
Wenn wir schon beim Geld sind: Im Winter hatte der Verein eine grosse Sponsoring-Aktion einberufen. Wie weit ist man bereits mit dem Fundraising? «Mittlerweile haben wir bereits Franken zusammen, Geld, das sich aus den Startbeträgen der Vorstandsmitglieder sowie dem Geld privater Spender zusammensetzt. Das ist bereits eine schöne Summe», erklärt Willi. «Besonders freut uns, dass viele uns aus ideellen Gründen unterstützen und auch Geld von Menschen kommt, die wir selber gar nicht kennen.» Trotz allem fehlt noch ein ordentlicher Batzen, um den Elefanten zum Fliegen zu bringen. «Nun hoffen wir auf die Unterstützung von Stiftungen und der öffentlichen Hand. Wenn wir die Franken zusammenbringen, haben wir ein bisschen Polster für Unvorhergesehenes und den Betriebsstart», sagt Willi. Sowieso sei es schwierig, abzuwägen, wie viel Risiko die Bewirtschaftung des Elefanten mit sich bringen werde. Das dürfte nicht zuletzt auch vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängen. Nach wie vor jedoch plant das Team die Eröffnung im kommenden Spätsommer. Denn eines ist für die Engagierten klar: «Wir merken immer mehr, wie es die Menschen vermissen, gemeinsam ein Bier zu trinken oder einen Jass zu klopfen, und wie sie sich auch darauf freuen, wieder mal zufällig Bekannten zu begegnen und mit diesen zu plaudern.»
Kunst in der alten Telefonzelle
Neben dem Elefanten geht kulturell auch andernorts im Baarer Dorf etwas. Wenn auch etwas Winziges, was nur für aufmerksame Pendler sichtbar wird. Doch lohnt sich dieser Blick aufs Detail. Denn mit ihm kommen bald gewichtige Fragen auf. Ein hübsches blechernes Eselchen, dessen Hinterläufe im Laufe der Jahrzehnte durch klebrige Kinderhände arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein niedlicher Teddy, der ein handgearbeitetes Gäuggelgewand trägt. Ein Indianer, dessen Kopfschmuck aus altem Blech und Kaffeekapseln besteht. In einer ehemaligen Telefonkabine am Bahnhof Baar sind derzeit mannigfaltige Objekte zu sehen. Es handelt sich um ein winziges Popup-Museum, welches von Baarer*innen mitgestaltet wurde und ganz unverfroren fragt: Ist das Kunst? Die Frage ist mitnichten blasphemisch gemeint, sondern vielmehr ist es eine, die der Zuger Verein Kunstpause immer wieder gerne zu
stellen scheint. Der Verein ist nun, gemeinsam mit der Dienststelle Kultur Baar, während der nächsten zwei Jahre für das Bespielen dieser «Kunstkabine» zuständig. c
Patrizia Willi
«Eigentlich hätte die Telefonkabine abgerissen werden sollen. Das wäre jedoch ziemlich kostenintensiv geworden. Man hat mir daher ans Herz gelegt, etwas Kulturelles daraus zu machen», sagt Fabienne Mathis, die Baarer Kulturbeauftragte. «Einfach etwas aus der Kunstsammlung auszustellen, kam für mich nicht infrage. Darum fragte ich die Kunstpause für eine Zusammenarbeit an.» Bevor der Zwerg von einem Museum am . März enthüllt wurde, forderten die Projektbeteiligten die lokale Bevölkerung zum Mitwirken auf. «Wir baten diese, sich zu überlegen, welche Objekte für sie Kunst sind. Entsprechende Gegenstände konnte man im Vorfeld beim Gemeindeschalter abgeben», sagt Mathis. Die Voraussetzung: Die Aussteller*innen müssen ihren Namen sowie auch die Geschichte hinter ihren Objekten preisgeben.
Kunst vom Gemeindepräsidenten
Zwölf ganz persönliche Kunstgegenstände wurden insgesamt zusammengetragen und sind nun während eines halben Jahres in der Glaskabine sichtbar. Auch der Gemeindepräsident Walter Lipp höchstpersönlich hat seinen Teil zum Minimuseum beigetragen. Ein hübsches Blechschild der Zürcher Brasserie Lipp hat er beigesteuert, ein Geschenk, das er auf seine Wahl im Jahr erhalten hat. Auch die hiesige Goldschmiedin Brigitte Moser ist vertreten. Sie hat der Ausstellung einen Knochenring geliehen. Stellt man diesen auf, bildet er ein C, dieses wiederum stehe für Corona.
Ob Telefon oder Zahnbürste
«Uns ist wichtig, dass eine Vielfalt entsteht. Schliesslich entscheidet jeder selber, was für ihn Kunst ist», sagt Laura Hürlimann, die Projektleiterin der Kunstpause. «Ob das nun ein altes Telefon, ein Gemälde oder eine Zahnbürste ist.» Was die Initianten besonders freut: «Wir haben von Kunstschaffenden Gegenstände erhalten, welche sie nicht selber gemacht haben, und umgekehrt von Nichtkunstschaffenden selbst gemachte Objekte bekommen.» Auch darum gehe es: «Schranken und Hemmungen abzubauen», sagt Hürlimann. Worauf sich der Verein Kunstpause und die Dienststelle Kultur besonders freuen: «Wir haben mit verschiedenen Schulklassen Vermittlungsworkshops geplant. Klassen ab der dritten Primarschule bis zur dritten Oberstufe machen mit», sagt Sam Heller, welche die Workshops durchführt. «Ich bin sehr gespannt, wie Kinder auf die Ausstellung reagieren, welchen Zugang sie selber zur Kunst haben und was sie darunter verstehen.» Laura Hürlimann ergänzt: «Die
Kunstkabine kann eine gute Diskussionsgrundlage bilden. Es geht für uns sehr stark darum, dass sich die Leute eine eigene Meinung bilden. Denn viele Menschen scheinen den Zugang zur Kunst verpasst zu haben, als sie jung waren.»
Und das Eselchen?
In den kommenden zwei Jahren wollen die Initiantinnen insgesamt vier Mikroausstellungen in der runden Telefonkabine umsetzen. Im September dürfen erneut Einwohner*innen ihre persönlichen Kunstgegenstände ausstellen lassen, was danach folgt, ist noch unklar. Übrigens: Welche Geschichte steckt eigentlich hinter dem lädierten Eselchen? «Es handelt sich um eine Kindheitserinnerung der Baarer Künstlerin Brigitte Andermatt. Sie hatte es einst am Samichlaustag geschenkt bekommen.» 4 zugkultur.ch/Gbakwg
«Man hat mir ans Herz gelegt, etwas Kulturelles aus der Telefonkabine zu machen.»
Fabienne Mathis, Kulturbeauftragte Baar
Laura Hürlimann, Projektleiterin Kunstpause
Kunstkabine Bis 16. August 2021 Bahnhof SBB Baar, Baar
D as Zi eg e l e i - M us eu m C h a m w ag t e i n aufreg e n d es Ex pe r i m e nt : E i n Tur m s ol l zei g e n , d as s e i n fast ve rg es se n e r B austof f u ns in ei n e n ac h h a l t i g e Z u ku n ft fü h re n kön nte. In ei n e m i t v i e l wen i g e r B eton .
TEXT: FALCO MEYER, BILD: PD
Alter Baustoff für die Zukunft
Nun steht er da wie etwas aus der tiefsten Vergangenheit: gross, monolithisch, aus Blöcken von gestampftem Lehm. Wie direkt aus dem Boden geschnitten sehen sie aus, die Lehmelemente, geschmückt von den Spuren des Stampfens, einer Welle auf der Seite, die sich über alle Elemente zieht und das Gebäude so umrundet. Auf dem Dach des Turms flattern die Planen im ersten Frühlingssturm, sie sollen den Lehm vor Regen schützen, bis der Bau abgeschlossen ist. Fehlen nur Fackeln oder Öllampen und Menschen mit rituell wichtigen Kleidern und gesundem Machtbewusstsein, und wir würden uns in einer altbabylonischen Tempelanlage wiederfinden. Dabei stammt der Turm aus der Zukunft. Aus einer Zukunft, in der nicht mehr nur mit Beton, sondern wieder mit Lehm gebaut wird. Wieder, wie das noch vor Jahren ganz normal war, bevor der Beton den Lehm nahezu komplett verdrängte. Der Ofenturm in Cham ist fast fertig. Er ist gleichzeitig ein Experiment und eine Einladung.
Das Ziegelei-Museum Cham und der Architekt Roger Boltshauser haben ihn in kürzester Zeit realisiert, vor zwei Jahren war das Projekt noch nur eine Idee. «Es stand ein paarmal auf der Kippe, ob wir ihn realisieren können», sagt Judith Matter, die Leiterin Bildung und Vermittlung des Ziegelei-Museums Cham, und steigt die Gerüsttreppe zum Dach des Turms empor. Krümel und Staub fliegen uns entgegen, der Wind frischt auf. «Es ist für unser kleines Museum ein ausserordentlich grosses Projekt. Umso schöner ist es, dass wir ihn doch realisieren konnten. Besonders wichtig war, dass der Kanton schon früh Unterstützung zugesagt hat. Er hat die Problematik erkannt – auch im Kanton Zug werden die Kiesreserven langsam knapp.»
Viel Hilfe von vielen Stellen
Nun steht der Turm da in seiner ganzen Wuchtigkeit. Möglich wurde das durch viel Hilfe von verschiedensten Seiten, durch ein Netzwerk von engagierten Partner*innen: Der Kanton Zug hat das Projekt mit Land und finanzieller Hilfe unterstützt, den Lehm hat die Ziegelei Schuhmacher gesponsert. Die Handarbeit des Lehmstampfens wurde von rund ETH-Studierenden und c
Judith Matter, Ziegelei-Museum Cham
der Lehmag AG geleistet, mit finanzieller Unterstützung der ETH. Die Studierenden haben ihre Spuren in den Elementen hinterlassen: Hier und da zieren Scherben von farbigen Kacheln die Lehmelemente, sie wurden liebevoll an die Aussenwand der Form platziert. Die Architektur wurde in Grundzügen von Studierenden des Studios Boltshauser an der TU München entworfen und dann von Boltshauser Architekten AG zum nun gebauten Gebäude zusammengeführt.
Mit Spannung gegen Erdbeben
Es ist deshalb ein Experiment, weil es dabei um die Rehabilitation des Werkstoffs geht. Kann ein Gebäude, das nur aus ungebranntem Stampflehm gebaut wurde, erdbebensicher sein? «Wir wollen mit dem Bau die neue Konstruktionsmethode mit Vorspannung testen», sagt Roger Boltshauser. «Dass der Bau an sich möglich ist, war uns klar, das haben wir auch bei anderen Gebäuden schon beweisen können. Nun wollen wir zeigen, dass mit einer Vorspannung der Stampflehmelemente auch die Vorschriften zur Erdbebensicherheit eingehalten werden können.» Vorspannung bedeutet: Vertikal gespannte Stahlkabel ziehen die Blöcke zusammen und sorgen so für mehr Stabilität.
Jahre aufholen
Das Projekt ist eine Einladung, weil es auch andere Bauprojekte zum Materialwechsel animieren will. «Der Beton hat eine ähnlich schlechte CO -Bilanz wie die Flugindustrie», sagt Boltshauser. «Wir haben zwar mit Minergie und anderen Standards dafür gesorgt, dass die Betriebsenergie von Gebäuden immer tiefer wird. Bei der Erstellungsenergie sind wir aber noch ganz am Anfang. Hier gibt es noch viel zu tun.» Die Nutzung von ungebranntem Lehm könnte viel leisten: Er ist lokal verfügbar, oft sogar als Aushub der Baugrube, der sonst auf Deponien
«Bei der Erstellungsenergie von Gebäuden stehen wir ganz am Anfang.»
Roger Boltshauser, Architekt
oder in Kiesgruben verfüllt wird. Es braucht viel weniger Energie, um ihn zu Baumaterialien zu formen. Allerdings muss erst wieder Know-how gewonnen werden: «Im Vergleich zum Beton fehlen uns Jahre Forschung», sagt Judith Matter. Der Ofenturm kann ein Stück dazu beitragen, diesen Rückstand aufzuholen. Der Beton wird dabei nicht ganz abgeschafft: «Der Ofenturm ist ein intelligenter Hybrid. Wir können den Beton nur da einsetzen, wo es ihn wirklich braucht. Die Fundamente des Turms sind etwa aus Beton, um die Lehmelemente vor der aufsteigenden Feuchtigkeit zu schützen», sagt Boltshauser. Die Lehmelemente könnten verputzt werden, so hätte man es früher gemacht. «Die Oberfläche des Lehms wurde früher nicht als schön empfunden», sagt Matter. «Man hat ihn weiss verputzt.»
Bezug zur Natur
Heute sind wir uns Sichtbeton gewöhnt – und der Sichtlehm des Ofenturms bietet eine ganz eigene Optik und Haptik. Er wird sich unter den Witterungseinflüssen noch verändern, wird an der Oberfläche teilweise ausgewaschen werden. «Dann stabilisiert sich die Oberfläche», sagt Matter. Für sie und das Museum ist der Turm eine grosse Erweiterung der Museumsmöglichkeiten. «Der Brennofen in der denkmalgeschützten Ziegelhütte kann nicht mehr genutzt werden», sagt Matter, «nun können wir wieder Ziegel brennen im Ofenturm. Zudem bietet der Ofenturm auch Raum für Ausstellungen, Führungen und Kulturangebote. Hier können wir nun aktiv werden und uns spannende Angebote ausdenken.» Und mit der Plattform sei der Bezug zur Natur und zum geschützten Biotop ebenfalls geschaffen, so Boltshauser. «Hier kann der Lehm in all seinen Facetten erfahren werden.»
Samstag, 8. Mai 2021, 17.15 Uhr kath. Kirche Bruder Klaus, Oberwil-Zug Sonntag, 9. Mai 2021, 17.00 Uhr Aegerihalle, alte Landstr., Unterägeri
Eintritt frei, für eine angemessene Kollekte, mind. Fr. 25.–, sind wir sehr dankbar Betr. Durchführung: Bitte Zeitung und Inserate beachten!
Zuger Kammerensemble Mozart Gala
Werke von W. A. Mozart
Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, KV 216 Erste Salzburger Sinfonie in D Dur. KV 136 Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219
Künstlerische Leitung und Konzertmeister: Jakub Nitsche, Violine
Solo: Andrey Baranov, Violine
L us t a uf ei n n eu es Bi Ld ?
Kursprogramm unter: www.atelier-jacob.ch
a t e L i e r e L i s a B e t h J a c o B
obermühle 10 | 6340 Baar | Mobile 079 311 01 84 | ejacob@atelier-jacob.ch
K’werk Zug Bildschule bis 16 K' steht für Kinder, Kunst, Kreativität, Kompetenz, Kontinuität, Kultur... www.kwerk-zug.ch
in den Voralpen
Verlängert bis 15.August 2021
So macht Geschichte Freude!
Die Sonderausstellung wird bis 15. August 2021 verlängert www.burgzug.ch
Donnerstag, 8. April: ABGESAGT 18 h | CHF 10 Abendführung durch die Dauerausstellung Sonntag, 11. April 10.30 h | 12.30 h | 14.30 h | Kinder ab 7 Jahren | Materialkosten CHF 5 Raiffeisensonntag mit Workshop Thema: Wasser, Parfüm und Perücken Sonntag, 18. April 10.30 | 12.30 h | 14.30 h | Kinder ab 7 Jahren | Materialkosten CHF 5 Raiffeisensonntag mit Workshop Thema: Peterlis wunderbares Skiabenteuer Sonntag, 25. April 15 h | Kinder ab 5 Jahren Erlebnisführung für Kinder
Die Familienveranstaltungen finden ausschliesslich für Kinder statt. Die Platzzahl ist beschränkt. Eltern können das Museum während den Kinderveranstaltungen individuell besuchen. Aufgrund der Corona-Pandemie behalten wir uns vor, Veranstaltungen kurzfristig abzusagen oder deren Inhalt anzupassen. Die Platzzahl bei den Führungen ist beschränkt. Aktuelle Infos auf www.burgzug.ch Eintritt frei bis 16 Jahre und an jedem ersten Mittwoch im Monat Museum Burg Zug | Kirchenstrasse 11 | 6300 Zug | T 041 728 29 70 Neue Öffnungszeiten ab 1. April 2021: DI bis FR 14 h–17 h | SA und SO 10 h–17 h | MO geschlossen