Judith Stadlin: ‹Häschtääg zunderobsi›

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«Judith, you did it! Judith Stadlin ist ein Buch voller zeitgenössischer Geschichten, Gedichte und Gespräche im aktuellen Zuger Dialekt gelungen. Witziges, Hintergründiges und immer wieder Überraschendes. Judith, you did it very well! oder in meinem Bündner Dialekt: Uh huarra guat gmacht!» Flurin Caviezel, Kabarettist

Häschtääg zunderobsi

«Judith ist eine Sprachkünstlerin mit einem feinen Gehör und Gspüri für die bunte Welt der Dialekte. Bei jedem Wort, das ich von ihr lese, höre ich wie sie spricht. Judith schnuret nämli wie das Buech. Zugerdütsch rules the world!» Nik Hartmann, Moderator SRF

Judith Stadlin

Judith Stadlin

Foto: Michael van Orsouw

Judith Stadlin Ist in Zug geboren, wo sie heute wieder wohnt. Ausgebildete Bühnenfachfrau, Germanistin und Musikwissenschaftlerin (lic. phil. I), Schriftstellerin, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Kabarettistin, Dozentin. Diverse Bücher, Theaterstücke, ­ Hörspiele, Radiotexte und Preise. Teil des Bühnenduos Satz&Pfeffer, das in Zug eine namhafte Lesebühne betreibt. «Häschtääg zunderobsi» ist ihre erste reine Mundartpublikation und ihr Debüt bei Zytglogge. Die Liveliteratin ist mit ihrer Actionlesung buchbar unter booking@­lesebuehne.ch.

«Judith Stadlin ist ein sprachliches Kleinod gelungen: witzig, liebevoll, süffig zu lesen. Und während man liest – das ist das besonders Schöne daran – hört man die Zugerin gleichzeitig sprechen. So werden die Texte zu «Erzählungen» im doppelten Wortsinn.» Gisela Widmer, Autorin

Gibt es Zugerdeutsch überhaupt oder reden in Zug sowieso alle Englisch? Die Antwort der Bühnenkünstlerin Judith Stadlin ist zum Schiessen lustig. In der Sprache ihres Heimatkantons verblüffte sie an Franz Hohlers Totemügerli-Jubiläum das Publikum mit ihrer Geschichte über den Wädelmond. In ihrem Buch «Häschtääg zunderobsi» verpasst sie dem Zugerdeutschen eine Frischzellenkur und mischt fröhlich und purlimunter alte Ausdrücke mit heutigem Neudeutsch. Sie schaut Bekanntes mit anderen Augen an – eine originelle Sichtweise, die belebt. Über computergesteuerte Speisekarten, emanzipierte Hündinnen, Vegetarierinnen im Gänsefleischland … sinniert sie amüsant und mit sprachlichem Feinschliff. Ihre Spoken-Word-Texte sind leichtfüssig, modern und frisch, und so, dass es nur so fäder­ läcklet und gypschet, dass es nur so choslet und boosget.

www.judithstadlin.ch www.satzundpfeffer.ch

Mit extra Bonusmaterial: über 20 Filmclips der A ­ utorin. Ganz einfach und i­nnert Sekunden auf dem Smartphone anzuschauen!

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Die Autorin und der Verlag danken herzlich für die Unterstützung:

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Für de Ernesto, wo d Musig i de Sproch ghört hed. Und für d Bernadette, d Schwöschter im Humor.

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Inhalt

#zugerdütsch 1: gmögig ..................................................... 11 Was? Zugerdütsch? .............................................................. 12 Nume churz ............................................................................ 18 #zugerdütsch 2: Gstelaasch ............................................. 21 Ich ha FOMO ........................................................................ 22 S Chrüz mit em Chrüz ....................................................... 26 #zugerdütsch 3: dienig ...................................................... 29 E Minigschicht i Wyss-Gääl ............................................... 30 Hündischi Emanzipation .................................................... 31 #zugerdütsch 4: Budälle ................................................... 33 Churzfueter ............................................................................ 34 Wienerli ygää oder: A human touch in a digital world . 38 #zugerdütsch 5: Bowäärli ................................................. 43 E Schlange im Rugge ............................................................ 44 Vegi im Gänsefleischland .................................................... 49 #zugerdütsch 6: Chrüsimüsi ........................................... 53 Sproche-Chrüsimüsi ............................................................. 54 Komet mit Ohre .................................................................... 57 #zugerdütsch 7: hääl ........................................................... 60 Dureschnuufe für Ölwächsel ............................................. 61 Meitschibei ............................................................................. 63

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#zugerdütsch 8: gäch .......................................................... 65 De Herr O. Gwind und di arm Frau Maria .................... 66 Truurige Verläser .................................................................. 68 #zugerdütsch 9: Obenusi .................................................. 70 Fäderläckle .............................................................................. 71 Üsi Bedürfnis befridige ........................................................ 74 #zugerdütsch 10: Floorz ................................................... 76 Uvidergüx ............................................................................... 77 Frässzädeli und Beluuschts .................................................. 82 #zugerdütsch 11: guschtöös ............................................. 86 Im Fäckfüür ........................................................................... 88 Butiblutt .................................................................................. 90 #zugerdütsch 12: Wäntelechrütze ................................. 94 Ratticus giganticus falkensteiniensis ................................. 95 Schmööke, abschrybe und schlegle .................................... 97 #zugerdütsch 13: Budelhünd .......................................... 101 Wer wott Rue Wage .............................................................. 102 E Schneemaa boue ............................................................... 106 #zugerdütsch 14: Wädelmond ........................................ 111 Wörtlibyge .............................................................................. 112 Bi Wädelmond ....................................................................... 115 #zugerdütsch 15: Melkele ................................................. 119 Tutlabuutig verschwunde .................................................... 120 E noie Froschkönig .............................................................. 124

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#zugerdütsch 16: Bagaasch .............................................. 129 Bluetigs Gigot oder Mande-Rindli .................................... 130 Und täglich dichtet de Ichdlsack ........................................ 132 #zugerdütsch 17: Bottyne ................................................. 136 Chalte Kafi ............................................................................. 137 Ybbildet und kompliziert .................................................... 138 #zugerdütsch 18: zunderobsi ........................................... 140 Wenns chnischteret .............................................................. 141 Babibum mit Schampinion ................................................. 144 #zugerdütsch 19: Balüschterli ......................................... 148 Gluscht, übers Balüschterligländer z luschtere ................ 150 Jetz isch dänk klar! ................................................................ 152 #zugerdütsch 20: plegere .................................................. 155 QR-Codes ............................................................................... 156 Danke! ..................................................................................... 159 #zugerdütsch 21: Giritze ................................................... 161 Wörterverzeichnis ................................................................. 162

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#zugerdütsch 1: gmögig1

All paar Syte gfindid Si i dem Buech e son en Ywurf: en hashtag (#) mit eme zugerdütsche Wort. Under dem Wort heds amigs en QR-Code. Über de Code chönd Si Ihres Smartphone (Kamerafunktion) hebe: De gsehnd Si es ganz es churzes Filmli zu de Bedüütig vo dem Wort. No luschtig! Für alli, wo das mit de QR-Codes nid wott klappe, gids do de diräkti Link zu de #zugerdütsch-Clips: www.tinyurl.com/zugerduetsch Si gfindid alli Videos vom Buech (au die vo de Teggscht!) usserdem bi Youtube. Nume www.youtube.com uufmache und «Judith Stadlin Zugerdütsch» ytippe. 1

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Was? Zugerdütsch? 2 Kännid Si das Lied, das bärndütsche vom Polo Hofer, won er so herrlich näslet: Blüemlisalp i re Summernacht, nachdäm i han e Bärgtour gmacht, da ha se troffe vor der Hü-ütten uss, si het Wasser ghout für e Bluemstruss ... Alperose chöme mir i Sinn, därätätä-ä ... därätätä-ä. Alperose, si das gsy denn ... därätätä-ä ... därätätä-ä … Es isch e Gassehauer. Und alli singid mit, wenn de Song noimed lauft. Kännid Si das Lied do au, das vom Büne Hueber, won er so härzerschütternd bescheide und ydringlich singt: I boue mir myni Tröim uf rund um dy und male se scharlachrot aa. I brönne mir dy Name zmitzt i mys Härz ... Das Lied isch au uf Bärndütsch – und drum grad dopplet schön. Oder de Song vom Kuno Lauener, wo zmitzt is Härz gohd: I schänke der mys Härz, meh han i nid, du chasch es ha, we de wosch, es isch es guets un es git no mängi, wos würd näh, aber dir würd i s gää. Ou, das fahrt y! Uf Bärndütsch, wie de suscht? Im Gölä sys Graue Änteli, wo zum ene Schwan wird so wyss wie Schnee, isch au i ygängiger Bärner Mundart gsunge. Und

Dee Teggscht lis ich Ihne vor! Uf Syte 156 heds de QR-Code dezue.

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gar nid vergässe, was isch gscheh, nei, im Gägeteil, es isch e Gasse­hauer worde. Oder em Mani Matter sys Zündhölzli! Das kännid Si sicher, e geniale Song, e geniale Autor – und Bärndütsch, klar. Und denn de hütt meischtverchaufti Schwiizer Hit ever isch bärndütsch, de vom Lo und em Leduc, Si wüssid scho: Nuu-sibe-nüün, het si gseit. Du weisch immer no nüüd, het si gseit, nid mau tschüss het si gseit, ja … Au das Lied vom Flöru, wo d Francine mitsingt, gohd richtig ine, klar, und au das isch bärndütsch: I ha ne Träne i mynen Ouge u drin spieglet sich dys Gsicht. Ischs e Troum, wo seit für immer, wo cha gää u nie wird näh? Bärndütsch bringts, das isch sicher. Das isch e gmögige Dialäkt! Wüssid Si was? Ich probieres jetz au grad emol mit Bärndütsch und bhaupte: O ig han e Träne! U zwar, wiu i kes so schöns, breits Bärndütsch rede wie der Polo, der Büne, der Kuno, der Mani, der Lorü, der Luc, der Gölä, der Flöru u d Francine. Nei, leider nid! Au Baaselditsch kann i nit! Ich schnure nöd Züridütsch! I segs au nid im Schaffhuuser Dialeggt!

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Und i reeda vo Huus uus scho gär khei khehliga Püntner Dialeggt, laider! Nä-nei, ich rede nume Z u g e r d ü t s c h. Ganz ehrlich gseid, wenn ich chönnti wähle, de würd ich am liebschte bärnere, wil ichs de allerischönschti Schwiizer Dialäkt finde, und es gfaut doch eifach aune ds Bärndütsch wäuts guet, aui finges eso gmüetlech, so wäuts sympathisch. «Zugerdütsch? Gids das überhaupt?», frogid mich öppedie d Lüüt. Do z Zug isch jo underdesse wäg em günschtige Stüürfuess und de vilne do z Zug aasässige internationale Firme s Änglisch so verbreitet, dass bösi Zunge behauptid, Änglisch syg s noie Zugerdütsch … Aber momoll, z Zug redid mier scho au no Dia­ läkt! Drum säg ich amigs als Antwort luut und dütlich: «Ja! Klar! Zugerdütsch! Das gids!» Glychzytig dänk ich verschmäukt: «Aber es tönt irgendwie nach nüüd. Und niemer erchännt s Zugerdütsch bim Ghöre.» D Lüüt meinid mängisch, ich chiem vo Luzärn. Aber die Gsöue send meini no nie z Lozärn gse. «Ou, khunsch maini vo Züüri unnanuufa, gell?», vermuetet öppenemol e Püntner – mit eme gemeine Lächle. Oder öpper frogt e chli mitleidig: «Bisch Aargoueri?» Ich schüttle de nume de Chopf. Und vermuete, mit mym schymbar farblose Dialäkt wär ich es gfundnigs Frässe für alli Dialäktrassischte ... ich meine, wenns de so öppis wie Dialäktrassischte überhaupt gääb! Aber Momänt! Es gid scho au Lüüt, wo myn Dialäkt i Schutz nämid. «Zugerdütsch?», hed mier emol eine gseid, «bis doch froh! Immer no lieber dyn langwylige Dialäkt als so nen Oscht­schwiizerdialäkt.» Oschtschwiizer Dialeggt

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isch schyns nemmli e bitzeli … sege ma e bitzeli gwöhnigsbedüaftig. «Wiso?», han ich grüeft, «das tönt wenigschtens nach öppis!» D Antwort isch gsy: «Ja, nach Halschranket!» Si, das gid mir z dänke: Wiso eigentlich ghört mer i üsne Lieder und Landessänder meischtens Bärndütsch, es fyns, fascht scho nöitrals Züridütsch oder en Baasler oder Püntner Dialäkt? Chönntis sy, dass s Publikum lieber Baaslere ghört als Glarnere, Thurgauere oder Zugere? Sind die Dialäkt eifach nume z schwirig zum Verstoh? Und drum ghört mer lieber Soledurnere und Püntnere? Guet, das mit em Püntnere würdi verstoh: Stell s Radio aa und du khörsch eini püntnara: So khoga cool! Vo dere losch der allas sega. Scho früa am Morga. Sogar wenn si würd sega: «I begrüesse Si zu üsara Morgasendig. I finds zwor a khli dernäbed, dass Si erscht jetz zuaschaltend und us da Fedara kho sind, Si elendi Penntüta!» – Statt d Auge rybtid Si vilicht au no d Ohre, aber hey, es tönt total guet und Si khönted si umarma oder fressa, au wenn si Si grad zemmagschissa het! Mängisch han ich äbe s Gfühl, es chiem vor allem uf de Sound drufaa. Erscht i zwoiter oder dritter Linie giengs um de Inhalt. Wenn öpper bärneret, püntnarat, baaslered oder wenn er mit eme vileklingende Tessinere Aggezente oder mit einö welsch Aggsson redt – oder wenn er oder si sogar Wollischered – de fräss ich ere us de Hand. Sportmäldige sind mier egal, aber wenn ich de Rainer Maria Salzgeber ghöre über Sport rede, de blyb ich dra. Was er seid, isch mer wurscht, aber wien ers seid, das haut mi um! Ich cha

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sälber kei Walliserdütsch, aber für mich tönts eso, als würdid d Walliser hinne a jedem Wort es J, U oder es UND aahänke, vill Wörter no mit eme ENI-Schwänzli verlängere. Aso alls e chli verschnörkle, Buechstabe ufs Beschti verschwände, und das tönt denn eifach hüara güet: Güete Abund. Bi ysch im Wollis losend hittu am Abund nid numu d Mänschu Radiu, nei, öi d Chatzj und d Hundenj i ihrem Chorbu und öi alli yscheri Schwiizer Meerschweinleni. Alli Mänschu und Tierjeni schmelzund derby embry, gnöi so, e wie yscheru gischmolzeni wollischer Chäsu embri gischmolze isch, und si sinkund uberall glicklich und zfridu is Chorbj. Okey, das isch jetz ganz sicher nid korräkt gsy, scho klar, aber Wollisserditsch tönt eifach too sexy! Ganz andersch als verschwänderisch hingäge gohds im Appezällerdialäkt zue und här. D Appezäller händs druffe, die sparid bim Rede! Si lönd bi vilne Wörter s R eifach ewägg: D Appezölle hönd zwa i de Gschecht nöd gad de Ruef, Veänderige gegenöbe speziell offe z se ode bsondes footschittlich. Abe i sprachliche Hensecht sönd d Appezöllä öös wyt voraa. Si hönd e kei öbeflössigi R: Im Appezöll häässts «es paa Hölfä», «es paa Hönd», es gid de «Schtüüwettbeweeb», und «hönne bim Doofplatz isch s Zölt mit de Saue». Ond zom de Chromm aazönde buucheds es «Füüzüüg». – Okey, au das isch jetz nid korräkt gsy, aber zum s richtig chönne schrybe und rede, ghör ichs äbe z wenig. S Appezöllä Lokalradio chum ich i de Innerschwiiz äbe nid über. Und Bauer, ledig, sucht mit em Marco Fritsche verpassi leider immer wider. Wemmer grad bi de lokale Sproche sind: En Obwaldneri, en Ürner oder e Luzerner, die ghör ich natürlich scho au im Radio – bim Regionaljournal. Und d Nidwaldnerinne oder d Obwaldner?

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Am liebschte so nach em Mittagsschlöfli oder bi de Gratulatione: D Fräu Emmi Barmettler vo Ännetbirge fyred hitt ihre nyneninzigscht Geburtstagg. Si stahd trotz ihrem heeche Alter no jede Tag uif, tued no sälber stuibsuige und jasset mit ihrne fyfefifzg Gspänli. Ihri Chind, Grosschind und Uirgrossschind winschid ihre vill Glick! Au das isch nid korräkt, sorry. Vilicht heissts au staibsuige oder staibsaige oder stuibsaige. Oder au Vacuum cleane. Si chönd das jetz blöd finde oder nid, aber au bi de Partnerwahl, das hed färn e Studie zeigt, spilt de Dialäkt e wesentlichi Rolle. Wer püntnered hed optimali Chance uf em Märcht! Sowohl d Schwiizer Fraue als au d Schwiizer Manne wettid am liebschte e Püntnar Partnar. A zwoiter Stell bevorzugid d Schwiizerinne schyns ds Bärner Mannevouch und d Schwiizer Manne findid Fraue, wo baaslered, bsunders sexy. D Zuger und Zugerinne sind, so befürcht ich, i dem Rating dänk no wyter hinne als d Oschtschwiizer … E Kolleg vo mier hed uf ere lokale Plattform usdrücklich e Partneri gsuecht, wo de glych Dialäkt redi wien är sälber. Ich han en natürli bös aazündt wäge dem Sprochrassismus. Denn hed er aber gseid, er seig sicher kei Sprochrassischt, aber er würdi halt äbe scho gärn verstoh, was syni Partneri so redi, und sich nid au no bim Ustuusch mit de Fründin duurend müesse aastränge. – Was jo irgendwie au wider z begrüessen isch, das mit em Mitenand-welle-Rede …

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Nume churz Si wüssid jetz, dass es so öppis wie Zugerdütsch überhaupt gid. Trotz mittelprächtige Chance im Beziehigsmärcht und grössere Identifikationsschwirigkeite. Aber wiso schryb ich es Buech uf Zugerdütsch!? Gueti Frog! Und eifachi Antwort: Wil ich eso rede. Vilicht isch das mit dene rundume beliebte Dialäkt nume e Gwöhnigssach. Vilicht findid Si Zugerdütsch nid emol eso nüüdschynig und langwylig, wien ich das sälber finde? Oder es isch Ihne wurscht, Si wänd nämli eifach die Gschichte läse. Au guet! Oder … vilicht intressiert Si es Buech uf Zugerdütsch, wil Si sich nüüd drunder chönd vorstelle. Vilicht kännid Si mich vo de Bühni oder vom Radio und wänd myni Gschichte läse. Oder vilicht schnöiggid Si au nume zuefelig i dene Buechsyte umenand. All das isch mer alles glych lieb, ich ha au ganz und gar kei Aaspruch, Si für s Zugerdütsche als settigs z begeischtere – aber was ich scho gärn wett, isch, dass Si wyterläsid! Und wenn Si nid wyterläsid, dass es nid wäg ere komplizierte Schrybwys isch. Das fänd i schad! Ich ha ddänkt, am beschte list sich es Dialäktbuech, wenns eso gschribe isch, wies im Alltag tönt. Do derno han ich mich grichtet. Drum isch es aber nid immer ganz eso, wies im Zugerdütsche Idiotikon, im hiesige Dialäktwörterbuech, stohd. Wil das mit de phonetische Schrift zwor guet isch zum d Uussproch vo de Wörter analysiere, aber öppedie ehnder kompliziert zum Läse. Eis chlyses Byspil, won ich lieber eso schrybe, wies tönt, statt di phonetisch Schrybwys z näh, isch s Wort Sëéròor. (Das heisst

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übrigens Schilf, Zug lyd jo am See.) Drum schryb ich ganz ­eifach Seerohr. – Oder sogar Schilf. 3 Es isch scho möglich, dass irgend en Sprochphariseer mier vorwirft, ich schrybi s Zugerdütsch de im Fall nid korräkt! Er hätti mit dem Vorwurf natürlich nid ganz unrächt, grad denn, wem mer e Sproch am ene scho chli ältere Wörterbuech misst und nid a de hüttige gsprochne Sproch. S hiesige Mundartbuech vom Hans Bossard isch e tolli Sach und e wohri Fundgrueb vo herrliche Wörter! Das wärdid Si i dene drü Gschichte im Buech inne gseh, wo vor luuter halb vergässne Uusdrück numen eso strotzid. Aber sid em Erschynigsjohr 1962 hed sich halt scho s eint oder s anderi e chli veränderet oder en Uusdruck isch hütt nümme so im Gebruuch. Nume scho wäg üsem veränderete Alltag. Zug isch e Verchehrschnotepunkt mit synere Laag zwüsched Züri und Luzärn. Und all di vile internationale Firme, wo z Zug aasässig sind, trägid au ihre Teil zur Sprochverwäs­ serig by, das isch klar. Aber hey, üsi Sproch isch halt e läbige Organismus, wo sich laufend veränderet und sich de Zyt und de Läbeswürklichkeit aapasst! Langsam zwor, aber scho. Klar, d Sproch veränderet sich nid immer nume zum Guete. Und mängisch gohd die Veränderig zagg, mängisch e chli lamaaschiger. Aber es bewegt und veränderet sich öppis – und das isch eifach typisch Sproch! Äbe, wie mer hütt so redt. Zum Byspil Ysebahnwaage. Im Idiotikon heissts, mer sägi z Zug Waage. Ussert em Frolein

Suechid Si im Buech jetz aber nid noch ere Gschicht mit em Wort Seerohr oder Schilf dinne, das isch nämli nume es Byspil gsy! 3

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Klaus4 selig chund mier aber grad chuum öpper um mich ume i Sinn, wo das eso seid. Drum schryb und säg ich Ysebahnwage, mit nume eim a. Ähndlich ischs au bi nes paar anderne Wörter, wie öppe s Lääbe und lääse. Ich säge s Läbe und läse, so, wien ichs rundume ghöre. Au uf verkomplifizierendi Apostroph verzicht ich, so schryb ich de Eifachheit zlieb zlieb statt z’ lieb, gläse statt g’ läse und ggigampfet5 statt g’gigampfet … Si wärdids merke – oder au nid, sooo furchbar wichtig ischs nämli gar nid. Sprochpolizischte chönd ihres Blyschtift aso ruig ungspitzt lo ligge, ich ha kei Aaspruch a richtig im Sinn vo so wie früener. Myni Gschichte sölid für Si, liebi Läserschaft, eifach gäbig sy zum Läse. Und drum halt ich mich i dem Buech a Grundsatz «Ich schryben eso, wien ich rede». Ich hoffe, dass wäge dem niemert wird möögge (mit nomol eme Akzänt uf jedem ö, won ich grad nid emol ane bringe mit de Taschtatur), dass ich montimiserabel faltsch gschribe heig. Und au nid hässele, reklamiere oder meckere. Es chan aber au wunderbar sy, wider emol es paar fascht vergässe ggangni Wörter us de Mottechischte z chnüüble. Au das hed i dem Buech inne Platz.

S Frolein Klaus isch myni Erschtklasslehreri gsy: e scho dozmol gfühlt uralti Frau, wo mym Vatter scho Schuel ggää hed und bi üs Erschtklässler nomol ygsprunge isch, wil no kei Nochwuchslehrperson in Sicht gsy isch. S Frolein Klaus, dodevo isch üsi ganz Klass felsefescht überzügt gsy, isch e Heiligi gsy. Sie hed übrigens au no gseid mügli statt möglich. Was zwor rächt härzig tönt, aber hütt rund um mich ume niemer meh seid. Aber früener hed mer jo au no Frolein gseid Und no vor üs händs sogar Fraüli gseid! 5 Das Wort chund im Fall au nid vor im Buech! Nid dass Sies suechid. Aber bedüüte täts: «auf einer Wippe schaukeln» 4

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#zugerdĂźtsch 2: Gstelaasch

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Ich ha FOMO Sid dem mer d Wält durs Internet is Huus cha hole, jederzyt, sidhär merkt mer erscht, wie vill uf de Wält di ganz Zyt passiert. Und s Verruckte isch: Es passiert fasch alls uf dere Wält noimed anderscht als do, won ich grad bi. Das Wüsse oder ehnder die Befürchtig cha ganz schön beklämmend sy: Ich bi nid deby, ich chum es nid mit über, ich verpass es! Alli andere sind meini zmitzt dinne im Gscheh, aber ich, ich hocke do, noimed anderscht! Mit dere Befürchtig, dass di andere e gueti Zyt händ, aber leider ohni mich, und dass underdesse zringelum grad di ganz wichtige Sache passierid, irgendwo i de Wält usse, mit dere Angscht bin i allerdings nid eleige. I üsere Multioptionsgsellschaft isch das Phänomen erchännt, und si hed au en Name, die Angscht, öppis Wichtigs z verpasse. AÖWV chönnt mer das mit eme Akronym zämefasse … aber es gid en änglische Name, was bewyst, dass si wytume bekannt isch, di «fear of missing out», abkürzt: FOMO. FOMO isch also d Befürchtig, uf de Wält gieng d Poscht ab, aber ganz ohni mich. Isch doch wohr: Si sitzid jetz grad gmüetlich irgendwo und läsid i dem Buech do. Jesses, Si: Sind Si sicher, dass das grad s Richtigi isch!? Händ Si sich scho mol vor Auge gfüert, was Si alles verpassid währet em Läse? Und ich taf gar nid dra dänke, was ich alles verpasse, währetdem ich es Buech schrybe. Aso grad jetz, jetzig chönnt ich ... ja, was eigentlich? – Gsehnd Si, do fods scho aa: Das z entscheide, isch für mich schwirig. Ich ha einewäg scho Müeh, mich z entscheide, ich bi äbe es gäbigs Byspil für FOMO und es typischs Opfer vo de Mulitoptionsgsellschaft. Hütt zobig? Do chönnt ich is Kino! … Ou, aber wenn ich mich entscheide, is Kino z goh, de verpass ich de eimaligi Zuger

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Sunnenundergang am See. Wenn ich mich aber für de Sunnen­ undergang entscheide und uf de Restaurantterrasse vom Schiff es Glas Chianti trinke, de verpass ich zwor nid de Sunnenundergang, aber erschtens de Film im Kino – nei, alli Film i allne Kino vo de Wält! Zwoitens de Rioja. Drittens de Cabernet. Viertens s Bier und de sächstens de Kamilletee 6 . Ich verpasse aber sibtens au all die Lüüt, wo im Löie und im Rothuus-Chäller sitzid, und das isch mer nid glych, au die im San Marco, im Casino und die i de Platzmüli! Für was au immer ich mich entscheide, ich hülpe nume duu­ rend hinnedry! Ich taf gar nid dra dänke: all die intressante Handy-Gspröch überall oder all die Diskussione am Näbetisch! – Won ich chönnt teschte, wie guet mys Änglisch isch. Und mir entgohd au di unverwächselbari Zuger Chuchi im Juanitos, im Suan Long, im Syrtaki oder bim Pizza Point. Nei, im Ärnscht, wenn ich jetz statt i d Beiz is Theater gieng, de verpassti ich alles, wo im Färnseh chiem! Oder ich säss mit Nüssli vor eme langwylige Tatort – und im Kino gieng underdesse Poscht ab! Oder am See unne wär öppis los, im Löie, alli sitztid luschtig vor eme Glas Chianti oder Rioja oder Cabernet ... Und überhaupt, wiso bin ich nid uf de Insle Samos? Dete gids Retsina. Gsehnd Si mys Dilemma? Ich jaschte und jufle und bi glych immer bi de allermeischte Sache nid deby! Au anderi Entscheidige machid mer z schaffe. Wenn ich im Coop vor de sibenezwänzg Sorte Joghurt stohne, chönd Si sich vorstelle, was ich für Schweissuusbrüch ha? Erscht nach gfühlte zäh Minute schwitze, alles aaluege, i mich inegspüre und myn Gluscht überprüefe, pack ich entschlosse es «Bio-Multifruchtsaisongerächt-us-de-Region-für-d Region». Und au no es 6

Wenigschtens das isch mer irgendwie e chli glych.

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«Bifidus-extralight-Erdbeer-ganze-Früchte-mit-Chnoschpezertifizierter-Minze». Und es «Dinkel-Honig-anti-Darmträgheit-mit-Leinsamenextrakt-und-12-lebenswichtigen-Vitaminen». Und nochäne grad no vo jedere andere vo dene 24 Sorte eis. Ich schleppe si alli hei, aber kei Ahnig, wer die alli söll ässe bis zum Ablaufdatum ane. Drum gohn ich vill lieber i di winzig Bäckerei um de Egge, wo nume drü Sorte Joghurt im Chüeler hed, und zwor leider uusgrächnet Zitrone, Banane und Birchermüesli – luuter Sorte, won ich überhaupt nid gärn ha – und nime det churz entschlosse ... – vo jedere Sorte eis. Und währet ich deheime de eis isse, wird mer bewusst, was ich grad alles verpasse: öppe s Bärner Oberland! Ich chönnt jetz z Grindelwald sitze mit de ydrückliche Eigernordwand vor Auge! Es Selfie mache, das uf Insta pouste, sodass alli andere, wo dummerwys grad nid z Grindelwald sind, s Gfühl überchäämtid, öppis ganz Grossartigs z verpasse. – Handcheerum, wenn ich dete wär, de chönd ich wider nid z London umestriele und vilicht sogar d Kate und d Pippa Middleton bim Shoppe aaträffe und nochär säge: «Die gsehnd im Fall in natura gar nid eso guet uus wie i de Heftli. Ehnder normal.» Si, ich verpasse grad jetz au Venedig! Guet, de entgohd mer nid nume d Piazza San Marco und de Canal Grande, sondern au all de Tourischteschweiss im überfüllte Vaporetto und s Gfühl von ere gigantische amerikanische Gofere uf de Zeche. Und di pflotschnasse Bei bis ufe zu de Oberschänkel. Das z verpasse träg i mit ere gwüsse Fassig. Au uuszhalte isch, dass ich di hunderttuusig chinesische Reisegruppe und all di gnärvte Gondolieri verpasse. Aber Berlin, das wärs! Nume … wäri z Berlin, verpassti Auschtralie! Wär i z Auschtralie, verpassti Saas-Fee. Wär i z Saas-Fee, verpassti de Grand Canyon.

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Und wär i bim Grand Canyon, de verpasst i todsicher de Züri-Zoo. All di ygsperrte Raubtier! Aber handcheerum müend die sich wenigschtens nid entscheide, wo si ane wänd. – Aber verpasse … verpasse tüends scho au vill, die Tier. Aso bitte, händ Si e chli Mitleid! – Aber nid nume mit dene Chefi-Raubtier. Di neurotische Tiger und Löie sind nämli wenigschtens kei Opfer vo de Multioptionsgsellschaft, ganz im Gägeteil. Ich hingäge scho, ich ha grausam FOMO! Drum gohn ich am nögschte Sunntig uf de Säntis: Det han i nämli d Schwiiz, Dütschland, Öschtrych, Liechtestei, Frank­ rych und Italie im Blick! Glychzytig! Super: Sächs Länder, ohni mich müesse z entscheide! Aber wäg em Selfie zum uf Insta pouste ... weles Land söl i jetz als Hindergrund wähle, Gopfertoori?!

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S Chrüz mit em Chrüz Öppeneinisch tobet wider e heissi Debatte drübert, öb mer s Chrüz us Schuelzimmer, us Abdankigshalle und vo Bärggipfel söll verbanne oder öb mers emänd tutzwit ganz söll verbüte. Dodeby gohds nid drum, dass i üsere Landschaft scho gnueg Schildli und Täfeli und Wägwyser umenand stönd, nei, es gohd bi de Chrüzgägner nid ums Gstelaasch. Ich weis allerdings nid rächt, wers isch, wo sich so furchbar am chrischtliche Chrüz stört. Sinds ächt d Buddhischte oder d Hindus oder d Jude? Sinds d Muslime oder d Atheischte? Oder sinds ächt es paar übervorsichtigi, voruseilend-ghorsami Chrischte, wo in ere Nacht-und-Näbel-Aktion es paar alti christlichi Bilder in ere Kapelle näbed ere Flüchtlingsunterkunft übermoolid? Wäge politischer Korräktheit? Wäge interreligiöser Toleranz? Zueggää, ich finde, d Diskussion um dee stärbendi Maa am Chrüz hed scho ihri Berächtigung. Ich bi nid ganz sicher, öb e blüetende und lydende Maa religiös bsunders motivierend wirki. Öb er überall sötti umehange, i Schuele, uf Bärge obe und i Spitäler, wo d Stimmig mängisch einewäg nid grad grandig isch. Und öb das Symbol e Religion, wo sich Gnad und Vergäbig uf d Fahne gschribe hed, würklich aagmässe repräsentieri. Oder öb so öppis umgikehrt nid eventuell sogar dezue byträgi, dass d Lüüt sich vom Chrischtetum abwändid? – Aber vilicht dänk ich vill z wärbemässig. S Chrüz sälber, aso, das find ich voll okey. Ich bi klar de ­Meinig: S Chrüz mues blybe! Moll! Nid nume s Chrüz z Olte, au s Chrüz z Cham, z Herisau oder z Mellige – sölid die öppe alli zuetue? Gids nid scho gnueg Beizestärbe i de Schwiiz? Oder söll mer die Chrüz eifach umbenänne? Aber i was? Öppe i Synonym vo Chrüz?

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«Judith, you did it! Judith Stadlin ist ein Buch voller zeitgenössischer Geschichten, Gedichte und Gespräche im aktuellen Zuger Dialekt gelungen. Witziges, Hintergründiges und immer wieder Überraschendes. Judith, you did it very well! oder in meinem Bündner Dialekt: Uh huarra guat gmacht!» Flurin Caviezel, Kabarettist

Häschtääg zunderobsi

«Judith ist eine Sprachkünstlerin mit einem feinen Gehör und Gspüri für die bunte Welt der Dialekte. Bei jedem Wort, das ich von ihr lese, höre ich wie sie spricht. Judith schnuret nämli wie das Buech. Zugerdütsch rules the world!» Nik Hartmann, Moderator SRF

Judith Stadlin

Judith Stadlin

Foto: Michael van Orsouw

Judith Stadlin Ist in Zug geboren, wo sie heute wieder wohnt. Ausgebildete Bühnenfachfrau, Germanistin und Musikwissenschaftlerin (lic. phil. I), Schriftstellerin, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Kabarettistin, Dozentin. Diverse Bücher, Theaterstücke, ­ Hörspiele, Radiotexte und Preise. Teil des Bühnenduos Satz&Pfeffer, das in Zug eine namhafte Lesebühne betreibt. «Häschtääg zunderobsi» ist ihre erste reine Mundartpublikation und ihr Debüt bei Zytglogge. Die Liveliteratin ist mit ihrer Actionlesung buchbar unter booking@­lesebuehne.ch.

«Judith Stadlin ist ein sprachliches Kleinod gelungen: witzig, liebevoll, süffig zu lesen. Und während man liest – das ist das besonders Schöne daran – hört man die Zugerin gleichzeitig sprechen. So werden die Texte zu «Erzählungen» im doppelten Wortsinn.» Gisela Widmer, Autorin

Gibt es Zugerdeutsch überhaupt oder reden in Zug sowieso alle Englisch? Die Antwort der Bühnenkünstlerin Judith Stadlin ist zum Schiessen lustig. In der Sprache ihres Heimatkantons verblüffte sie an Franz Hohlers Totemügerli-Jubiläum das Publikum mit ihrer Geschichte über den Wädelmond. In ihrem Buch «Häschtääg zunderobsi» verpasst sie dem Zugerdeutschen eine Frischzellenkur und mischt fröhlich und purlimunter alte Ausdrücke mit heutigem Neudeutsch. Sie schaut Bekanntes mit anderen Augen an – eine originelle Sichtweise, die belebt. Über computergesteuerte Speisekarten, emanzipierte Hündinnen, Vegetarierinnen im Gänsefleischland … sinniert sie amüsant und mit sprachlichem Feinschliff. Ihre Spoken-Word-Texte sind leichtfüssig, modern und frisch, und so, dass es nur so fäder­ läcklet und gypschet, dass es nur so choslet und boosget.

www.judithstadlin.ch www.satzundpfeffer.ch

Mit extra Bonusmaterial: über 20 Filmclips der A ­ utorin. Ganz einfach und i­nnert Sekunden auf dem Smartphone anzuschauen!

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