«Carol Blanc ist die Chronistin des Alltäglichen. Sie schaut genau hin und spürt genau nach. Banales ist ihre Sache nicht. Im Gegenteil. Sie sieht im Alltäglichen das Besondere und kann es auch besonders erzählen. Höchste Zeit also, dass ihre Geschichten jetzt auch in Buchform erscheinen. » Michael Luisier, SRF Literaturredaktor
Wohäre überhoupt
Carol Blanc entwirft in ihren für Radio SRF entstandenen «Morgengeschichten» einen unterhaltsamen und poetischen Blick auf den Alltag. Mit ihrem manchmal feinen, manchmal direkten, immer hintergründigen Humor regt sie zum Selberdenken an. Wer sind wir, was tun wir hier eigentlich, sollten wir etwas daran ändern – und wohin wollen wir überhaupt?
CAROL BLANC
Foto: Rolf Siegenthaler
Carol Blanc Geb. 1968 in Thun, ist Regisseurin, Dramaturgin, Schauspielerin, schreibt Theatertexte und seit 2014 Morgengeschichten für Radio SRF. Sie hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert, war Sprecherin für die «Philip Maloney»-Folgen und lebt mit ihrer Familie in Bern. «Wohäre überhoupt» ist ihr Erstlingswerk.
CAROL BLANC
Wohäre überhoupt MORGENGESCHICHTEN
Itz isch er füfzgi. U irgendwie am ne Wändepunkt. Itz chönnt er d Weiche nomau nöi steue. D Ching sii gross u uszoge, är hätti Kapazität für Nöis. Aber was chönnt das sii? E Master mache? Säubständig wärde? Uswandere? Di ganz Zit dräie sech di Gedanke i sim Chopf, mache ging grösseri Kreise, aber chöme zu kem Punkt. Är wird ganz konfuus, u uf ds Mau dünkts ne, für was i Süüde, für was i Norde, är chönn doch gradsoguet hie inne blibe. Ar chönn doch gradsoguet hie i dere Outobahnraschtstett usefinge, wohäre überhoupt.
CAROL BLANC WOHÄRE ÜBERHOUPT
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© 2021 Zytglogge Verlag, Schwabe Verlagsgruppe AG, Basel Alle Rechte vorbehalten Lektorat : Angelia Schwaller Korrektorat : Jakob Salzmann Coverbild: Irène Schoch Layout/Satz : Layout/Satz: 3w+p, Rimpar Druck : CPI books GmbH, Leck ISBN : 978-3-7296-5051-0 www.zytglogge.ch
Carol Blanc
WOHÄRE ÜBERHOUPT Morgengeschichten
Für Urs, Ava und Cid
Nachegloffe Är louft em See entlang, i Gedanke versunke, aber het plötzlech ds Gfüu, öpper loufi ihm nache. Är dräit sech um u gseht e Hung. Louft witer u hinger ihm ging dä Hung. U nie e Pfiff oder e Ruef vo öpperem, wo ne suecht. Nume ging das Trippele vo däm Hung hinger ihm. Nach ere Haubstung fingt ers komisch, dass ke Mönsch uftoucht zu däm Hung. Hockt uf enes Bänkli u wartet. Der Hung chunnt zuen ihm u hockt vor ihm a Bode. Beidi warte. Es isch e schöne Hung, e grosse. U wo ne dä so aaluegt mit sine Hundeouge, het er plötzlech so nes Gfüu, wi we dä Hung scho ging bi ihm wär gsi. Si warte u warte, aber irgendwenn wirds chaut u är wott hei. Drum seit er em Hung: «Los, du muesch hie blibe u warte. Uf di Mönsch.» Är steit uuf u louft hei. U der Hung hingenache. Är faat aa renne u wott der Hung abhänke, aber er het ke Chance, u won er deheim aachunnt, steit der Hung näben ihm u wädlet mit em Schwanz. Är nimmt ne ine, git ihm Wasser u chouft ihm öppis z frässe. Am nächschte Tag schribt er Zedle, öb öpper e Hung vermissi, hänkt se uuf u merkt, dass er eigentlech hofft, dass sech niemer mäudet. Es mäudet sech o niemer, u är isch froh. Es isch, wi we das scho ging si Hung wär gsi, u ersch itz fragt er sech, win är das vorhär gmacht het, ohni Hung. Är cha sechs gar nümm vorsteue u wott o nid. Itz ischs richtig: Dä Hung passt perfekt zu ihm.
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Aber ir Letschti chunnts vor, dass der Hung uf em Spaziergang plötzlech dervo rennt, richtig wit, u o nid sofort zrügg chunnt, wen er rüeft. U de packt ne aube d Angscht, dass dä Hung vilech einisch gar nümm zrügg chunnt, sondern eifach irgendöpper angerem hingenache louft.
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Kennelehre Itz het si sech haut gliich aagmäudet. Lang het si sech dergäge gströibt. Uf die Art e Beziehig aazfaa, das sig doch totau unnatürlech. Aber wüu si uf natürlechem Wäg sit Jahre ke Maa meh het kenneglehrt, het si sech vo ihrne Fründinne la überzüge. Chuum het si uf dere Partnerfindigsplattform ihres Profil ufgschaute, mäudet sech tatsächlech eine. E Hannes. Wo ir gliche Stadt wohnt, zwöi Jahr euter isch, di gliche Inträsse het u gar nid schlächt usgseht. «Auso guet», dänkt si, «de haut», u macht mit däm es Träffe ab. Si isch wahnsinnig närvös u wo si ne trifft, chli enttüüscht. Uf em Foto gseht er besser uus. «Das dänkt är vilech o vo mir», dänkt si, wüu si merkt, dass dä se so aaluegt, so vo obe bis unge. «Das isch ja wi uf em Veehmärit», dänkt si. U ds Ganze het für si nüt z tüe mit Kennelehre, es isch es Abtschegge der ganz Aabe lang: Gfaut mer dä? Chönnt i mit däm? Aues sött me i drei Stung usefinge. Am Schluss isch si fix u fertig. Für si isch klar, dass es kes witers Träffe git u dass si sech sofort wider abmäudet vo dere Plattform. So säge si sech Tschüss. U das wärs de gsi. We si sech nid e Wuche speter zuefällig am ne Jazzkonzärt hätte troffe. Si chöme i ds Gspräch, rede u rede, u si merkt, dass dä Hannes sehr witzig isch, u dass es totau fägt mit däm. Wo d Bar zuetuet, göh si zäme hei. U sit denn sii si es Paar. U itz isch das scho lenger här u si sii ging no zäme, u we se öpper fragt, wo si sech heige kenneglehrt, seit är: «Im Internet», u si: «Ire Jazzbar.»
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Löi u Fisch Si u är. Bi ihre deheim am Tisch. Si dänkt: «I cha nümm. Mitternacht isch scho lang verbii u mir sii ging no am Vis-à-vis-Hocke. Sit am achti sii mer am rede, rede, rede. Wiso macht er nüt? Oder wott er nid? I giben ihm itz no e letschti Chance.» «Chunnsch chli uf e Baukon?», fragt si. «Gueti Idee», seit är u dänkt: «Was mach i hie? Si wott nid, das isch klar. Eini, wo wott, hockt doch nid der ganz Aabe nume am Tisch u redt u redt u redt.» Itz stöh si uf em Baukon. «Wow, dä Stärnehimu!», seit si. U är: «Dert isch der Polarstärn.» «Nei», seit si, «dä dert isch der Polarstärn.» «Nei», seit är, «füf Mau d Achse u när isch me bim Polarstärn.» «Nid die Achse», seit si, «di angeri.» «Nä-ä», seit är. U si: «Söue mers ga nacheluege?», u dänkt: «Isch doch egau, weli Achse», u fragt: «Was hesch du für nes Stärnzeiche?» «Fisch», seit är. U si dänkt: «Fisch. Drum isch dä so schüüch. Dä merkt doch unbewusst, dass i Löi bi. Das macht ihm Angscht.» Är fragt: «U de du?» Si seit: «Löi. Aber i frisse di scho nid.» U är: «Löie frässe keni Fische, di frässe nume Söigetier.» «Waufische sii Söigetier», seit si. U är: «I bi aber ke Wau», u chüschelet verfüehrerisch i ihres Ohr: «I bi ne Hai.»
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U si seit: «Haie sii de ganz fiisi Tier, di faue eim vo hingen aa. Läck, isch das chaut.» Är dänkt: «Itz chönnt i so vo hinge der Arm um se lege u säge, i gibe der chli warm. Aber das geit itz nümm. Si wott nid vo hingen aagfaue wärde, das het si dütlech gseit.» «Wei mer wider ine?», seit er drum, u scho hocke si wider vis-à-vis am Tisch. U si dänkt: «I cha nümm! Är isch würklech wi ne Fisch. Vilech bruucht er Wasser.» «Wosch Wasser?», fragt si drum. U är: «Chli Wasser wär guet», u dänkt: «I cha nümm!» Si bringt ds Wasser, schänkt ii, seit: «Gsundheit!», u dänkt: «Wi lang geit das no?» U är seit: «Proscht!», u dänkt: «Hiufe! I wott hei!»
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Iibrächer Der Chrigu isch im Usgang gsi. Itz geit er ufe dür ds Stägehuus u wott d Wohnig ufbschliesse. Ds Schlüssuloch isch bsetzt. Vo inne. D Regula isch auso scho i ds Bett, het vo inne abbschlosse u der Schlüssu la stekke. Är lütet. Nüt. Lütet nomau. Nüt. Gopf. Lütet uf ihres Handy aa, vilech het sis ja i ds Schlafzimmer gno. Combox. Haut ds Feschtnetz, dänkt er, das lütet o lüter. Är steit vor der Tür u ghört dinne ds Feschtnetz lüte. Bis o hie der Beantworter chunnt. Aber d Regula nid. Gopf, wiso ghört die nüt! Isch die überhoupt deheim? Oder isch die abghoue? Mit de Ching? Het äxtra gwartet, bis er wider mau i Usgang geit, u het d Glägeheit bim Schopf packt? Aber wiso? Guet, chürzlech het si gseit, si fänds längwilig mit ihm ir Letschti. Si het scho rächt. Är ma nüt ungernäh, het eifach ke Energie. O nid zum Rede am Aabe. Gaffet lieber e Serie. Oder muess no öppis am Compi mache. U wäg däm hout si eifach ab? Guet, das mit der Feriewohnig isch no gsi. Won er het vergässe z bueche, när isch aus scho bsetzt gsi u si hei müesse deheim blibe. Aber isch das e Scheidigsgrund? Oder het si en angere? Eine, wo ma? U isch itz zu däm? U är steit vor der Wohnig u cha nid ine! I däm Momänt chunnt ihm wider i Sinn, werum er nid ine cha: wüu der Schlüssu vo inne steckt. U dä steckt nume vo inne, wüu d Regula deheim isch. E riisigi Erliechterig geit düre Chrigu. Är lütet nomau Sturm. Plötzlech ghört me dinne öppis. När dräit der Schlüssu. D Tür geit uuf. D Regula. Totau verschlafe. Das tüeg ere leid. Dä unge heig wider so lut Musig glost, drum heig si när
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Oropax dri taa. Das sig ja extrem, wi die nützi! Wen är itz e Iibrächer wär, si hätti nüt gmerkt. Är sig ke Iibrächer, är sig ihre Maa. U si seit: «Zum Glück.»
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Nüt Es isch wi ging nach em Tanzkurs. Si göh no zäme eis ga trinke u när seit si: «I gah hei.» U är seit: «I blibe no chli.» U si seit: «Aber chumm de nid z spät.» U är seit: «Nei», u chunnt de gliich spät. U we si am nächschte Morge fragt: «Was machsch eigentlech aube no, wen i scho gange bi?» De seit är: «Nüt.» Itz nimmt si der Mantu, seit zuen ihm: «Tschüss, bis när», u geit us em Lokau. Louft es paar Schritt, blibt plötzlech stah, geit wider zrügg zur Beiz. Luegt dür ds Fänschter u gseht ne ging no hocke, ihre Maa. Hockt dert ganz allei. U obwous chaut isch, blibt si stah u luegt, was itz passiert. Är trinkt si Wii, luegt chli ume, hockt dert u gseht ganz zfride us. «Gseht eigentlech no ganz guet uus, mi Maa», dänkt si, «so vo usse, we me ne so vo usse aaluegt. Viu besser aus deheim i de vier Wäng», dänkt si. «Gseht dä ging so guet uus, oder nume, wenn i nid derbi bi?», fragt si sech plötzlech. Itz geit d Chäunerin häre u fragt ne öppis. Är macht sone Bewegig mit der Hang. Är wott nüt meh, di Bewegig kennt si ganz genau. Är nimmt auso kes zwöits Glas. Si merkt gar nid, wi lang si scho dert steit, duss ir Cheuti, u ihrem Maa zueluegt, wo dinn allei am ne Tisch hockt. Plötzlech isch es spät, er steit uuf, nimmt d Jagge u louft zur Tür. Si erchlüpft, geit es paar Schritt witer, hinger ne Husegge. Är chunnt use, louft gäg hei, si hingenache. Deheim nimmt er der Schlüssu u geit ine. Si wartet no chli u geit när o ine. Dinn isch er erstuunt u fragt: «Wo bisch no gsi?»
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«Hurti chli ar Luft, ha nid chönne schlafe. U du?», fragt si, «was hesch no gmacht, so lang?» «Nüt», seit er wi ging. U itz weiss si, dass das würklech stimmt.
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Silveschter Das Jahr nid! Das Jahr hocke si nid wider der ganz Aabe deheim vor em Fernseh u luege das, wo jede Silveschter chunnt, u churz vor de zwöufe hout är der Schämpis, schriisst d Fänschter uuf, dass me d Glogge ghört, u si het chaut u trinkt der Schämpis viu z schnäu, dass me wider cha zuetue. U när schlafe si ii vor em Fernseh. Das Jahr nid! Drum het si buechet. Scho im Summer. Es Hotel i de Bärge, mit Viergänger, Musig, Tanz u Füürwärk. Nöime, wo si nid nume z zwöit sii, wos verschneiti Tanne het u ne Winterwanderwäg. Wo si itz aachöme, dert obe uf em Bärg, hets würklech verschneiti Tanne. Ds Zimmer isch schön, ds Ässe guet u d Musig gfaut ne o. Nach em Viergänger gits e Pouse, die vom Hotel wei der Saau umsteue für ds Tanze. Si u ihre Maa göh i dere Pouse schnäu i ds Zimmer, chli ga usruhie, lige mit de Chleider uf ds Bett u lö hurti der Fernseh aa. Es chunnt öppis Luschtigs, wo si kenne, das wei si no schnäu luege, u wo das düren isch, chunnt der Silveschtersketch, no dä, när wei si de ga tanze. Wos so wit isch, isch es scho es rächts Ufraffe, itz nomau ufstah u unger d Lüt. Lieber wette si blibe lige u de nach em Aastosse ga spaziere uf däm romantische Winterwanderwäg. Si blibe lige, u wos gäg di zwöufe geit, seit är: «Itz müesse mer de.» Si seit: «Es isch so gmüetlech da im Bett.» U är seit: «Gäu.» U wos füf vor isch, luege si, was es ir Minibar het, aber es het gar ke Minibar, nume das Fläschli Minerau, wo vo Aafang aa uf em Tischli steit. Das näme si itz, tüe ds Fänschter uuf u stosse mit däm Minerau aa.
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Di chauti Schneeluft chunnt ine, u das isch schön unger der warme Dechi. Si ghöre ds Füürwärk u ds Glächter vo de angere u schlafe zfride übere i ds nöie Jahr.
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Plünderig I nime der Spiegu mit em Goudrand. Es het no viu angers ir Wohnig vo mim Unggle, aber das isch ds Einzige, wo mer gfaut. Mini Cousine fröit sech, seit: «Nimm doch no di Gleser u di Tassli oder das Tischli da. Es muess aues wägg.» Mi Unggle isch i ds Autersheim u het mitgno, was ihm wichtig isch. U mini Cousine ruumt itz d Wohnig. «Wosch würklech nume dä Spiegu?», fragt si. Es müess aues wägg. U je meh si itz chönn wägg gä, umso eifacher sigs für si. I nime gliich nume dä chlii, schön Spiegu. U hänke ne bi mir deheim i Iigang. Ging wen i itz inechume oder usegah, gsehn i dä Spiegu, luege drii u dänke a mi Unggle. «Das isch de schön», dänket der itz vilech. Aber ehrlech gseit, ischs gar nid schön. I ha dä Unggle nämlech chuum kennt, ha ne ds letscht Mau gseh, won i no es Ching bi gsi, u sithär han i nüt meh mit ihm z tüe gha. U gliich hanget itz si Spiegu bi mir deheim u es würd mi nid verwungere, we mi dert plötzlech einisch nid mis, sondern sis Spiegubiud würd aaluege u mer würd säge: «Jaja, jahrzähntelang nüt dergliche tue, aber när mini Wohnig cho plündere, jaja.» I weiss nid, öb mi Unggle so dänkt, i kenne ne ja überhoupt nid, aber gliich ghöri ne so rede, wen i i dä Spiegu luege. So geits nümm witer. U es git nume eis: I hänke dä Spiegu ab u fahre mit ihm i ds Autersheim. Muess das mit mim Unggle diräkt berede. U vilech erkenn i ne zersch nümm, u vilech weiss är gar nümm, wär i bi.
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De fö mer äbe nomau vo vorne aa. Lehre üs nomau kenne. U vilech rede mer eifach über dä chlii, schön Spiegu. U vilech o no über meh.
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Letschti Wort Si het ghört, dass er nümm lang läbi, drum het si ne no einisch wöue gseh. Obwou si sech lang nümm het gmäudet. Früecher hei si e schöni Zit zäme gha, das isch zwar ewig här, aber doch mau gsi. Mängisch sii si sech när no ganz zuefällig über e Wäg gloffe, u denn ischs immer vertrout gsi u luschtig. Drum het si ne nomau wöue gseh. Zum sech verabschide. Wo si i sis Zimmer u zuen ihm a ds Bett chunnt, het er se läng aagluegt. Si het ne o lang nume aagluegt. U dänkt, es sig komisch, dass si chöm. Dass si itz uf ds Mau zuen ihm chöm u vorhär nie. Dass müess ihn doch o komisch dünke. U mach ihm vilech Angscht. Vilech wüssi är ja gar nid, dass er nümm lang läbi. U ahnis itz plötzlech wäg ihrem Bsuech. A sim Bett het si gmerkt, dass si nume a sich het dänkt, wo si dä Bsuech het beschlosse. Si het drum plötzlech gar nid gwüsst, was si itz da söu. Irgendeinisch ischs ere fasch unagnähm worde i dere stickige Stiui, u drum het si afa mau gseit: «Me sött lüfte.» Är isch nid druf iigange, het se nume aagluegt. Lang. U plötzlech de einisch gseit: «Läck, hesch du gautet.» Das isch aus gsi. När het er d Ouge zue taa, het äuä wöue schlafe. Si isch no e Momänt blibe, het gwartet, öb no öppis chunnt. Es isch nüt cho. U si het säuber o nüt meh gwüsst.
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Das isch ds Letschte gsi, wo si zunenang gseit hei: «Me sött lüfte» u «Läck, hesch du gautet».
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Gotte Hüt isch der füfzäht Mai. Irgendöppis isch hüt, das Datum seit mer öppis. U wi ne dunkli Wouche chunnts über mi: Hüt het mis Gotteching Geburtstag. U i weiss nid emau, wi aut si wird. Irgendöppis um di zwänzgi. Ihri Mueter isch ke ängi Fründin gsi vo mir, u es het mi denn erstuunt, wo si mi gfragt het, öb i wöu Gotte wärde. Aber o grüehrt. Es paar Mau bin i verbi, bi a d Toufi, u de han i scho der erscht Geburi vo mim Gottemeitschi vergässe. När han i es paar Jahr z Amerika gläbt u aues vo deheim isch komplett i Hingergrund grückt, o mis Gotteching u ihri Geburtstäg. Mau het mer ihri Mueter no Fotone gschickt, denn isch si öppe drizähni gsi. Won i zrügg i d Schwiz bi cho, han i mi nid gmäudet, ha grad e Riisekrise gha mit mire Fernbeziehig u ke Zit, für Gotte z sii u Wiehnachtsgschänk. Es paar Mau sii no kommentarlos Fotone cho, adressiert ging no a mini Adrässe z Amerika. Chürzlech ir Stadt stöh näb mir zwo jungi Froue. U i bi ganz sicher, dass die mit de bruune, länge Haar mis Gotteching isch. I starre se aa, irgendwenn merkt sis, luegt mi o churz aa u när wider wägg. Si erkennt mi nid, für si bin i eifach irgend e Frou, wo o uf ds Tram wartet. Aber i ghöre, was si verzeut: Si überleit sech, wo si söu ga studiere u öb si äch ds Richtige heig gwäut. E Momänt lang überleg i mer, ihre z säge, wär i bi, u se när z frage, was si de genau wöu studiere u wiso, weli Musig dass si gärn heig, was
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ihres Lieblingsässe sig, öb si es Hobby heig u öb si verliebt sig. Das würd mi aus wahnsinnig interessiere. Aber i ha mi de gliich nid derfür. Stah no e Momänt eifach so aus unbekannti Frou näbedran. När chunnt ihres Tram u i luege zue, wi si dervo fahrt.
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Inhalt
Nachegloffe . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . .
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Kennelehre . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
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Löi u Fisch . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . .
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Iibrächer . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . .
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Nüt . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .
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Silveschter . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. .
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Plünderig . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. .
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Letschti Wort . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .
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Gotte . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
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Esu . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . .
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Färnsicht . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . .
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Ungermieti . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .
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Cousine . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .
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Haubbrüetsch . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
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Vorwand . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . ..
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Poly Magoo . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .
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Vergässe . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . .
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Rouch . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . .
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Sässulift . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . .
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Camping . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . .
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Meer . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . .
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Hei . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . ..
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Grächtigkeit . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. .
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D Chile im Dorf . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . ..
47
Ohrfige . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . .
48
Feig . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . .
50
Lehrerpult . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . ..
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Gliichberächtigung . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
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Drache . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. .
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Efeu . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . .
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Wasserschlange . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . .
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Gedanke . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . .
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Aasteckend . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . ..
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Tube . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . ..
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Chips . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .
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Meinig . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . .
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Degeneriert . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . .
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Chaos . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . .
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Afrikanischi Böim . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . .
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Wiud . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .
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Aquarium . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. .
74
Gecko . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
76
Heiss . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. .
78
Verirrt . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . .
80
Finnland . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. .
82
Usegheit . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. .
84
Realität oder Fiktion . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . .
86
Schönheit . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. .
87
Name . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . .
89
Doppugängerin . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . .
90
Füür . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . ..
92
Wenn . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .
93
Fläck . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .
95
Sii oder Wärde . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . ..
96
Wohäre überhoupt . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . .
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Vorsätz . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .
99
Fründe . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 101 Ds würkleche Läbe . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . 103 Kündigung . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. 105 Pändler . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . 107 Deheim . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . 108 Hesch mer Füür . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . 109 Tschüss . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . 110 Sunnti . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 112 Unsicher . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . 114 Occasion . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . 115 Zeiche . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 116
Strategie . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . 118 Tagebuech . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . 119 Coach . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . 121 Überraschig . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . 123 Strandbad . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . 125 Troum . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . 127 Vortrag . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . 128 Herbschtimpression . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . 129 Danke . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . 130 Publikum . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 131 Theater . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . 132 Inspiration . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. 134 Läsig . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . 135 Rächthaberei . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . 137 Glücksflash . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . 138 Im Waud . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . 140 Seife . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . 141
Wäuesittich . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . 143 Chef . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. 145 Schaad . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . 147 Chefsach . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . 149 Tubu . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . 151 Sitzig . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . 152 Zit isch Gäud . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . 154 Wahrsagerin . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . 155 Unger der Hang . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. 157 Erbguet . . . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . 159 We das jede miech . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . 161 Abstimme . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 163 Wähle . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . 164 Comedy . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . 165 Bundesrat . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . 167 Guet oder Bös . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . 169 Dänke . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . 171
«Carol Blanc ist die Chronistin des Alltäglichen. Sie schaut genau hin und spürt genau nach. Banales ist ihre Sache nicht. Im Gegenteil. Sie sieht im Alltäglichen das Besondere und kann es auch besonders erzählen. Höchste Zeit also, dass ihre Geschichten jetzt auch in Buchform erscheinen. » Michael Luisier, SRF Literaturredaktor
Wohäre überhoupt
Carol Blanc entwirft in ihren für Radio SRF entstandenen «Morgengeschichten» einen unterhaltsamen und poetischen Blick auf den Alltag. Mit ihrem manchmal feinen, manchmal direkten, immer hintergründigen Humor regt sie zum Selberdenken an. Wer sind wir, was tun wir hier eigentlich, sollten wir etwas daran ändern – und wohin wollen wir überhaupt?
CAROL BLANC
Foto: Rolf Siegenthaler
Carol Blanc Geb. 1968 in Thun, ist Regisseurin, Dramaturgin, Schauspielerin, schreibt Theatertexte und seit 2014 Morgengeschichten für Radio SRF. Sie hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert, war Sprecherin für die «Philip Maloney»-Folgen und lebt mit ihrer Familie in Bern. «Wohäre überhoupt» ist ihr Erstlingswerk.
CAROL BLANC
Wohäre überhoupt MORGENGESCHICHTEN
Itz isch er füfzgi. U irgendwie am ne Wändepunkt. Itz chönnt er d Weiche nomau nöi steue. D Ching sii gross u uszoge, är hätti Kapazität für Nöis. Aber was chönnt das sii? E Master mache? Säubständig wärde? Uswandere? Di ganz Zit dräie sech di Gedanke i sim Chopf, mache ging grösseri Kreise, aber chöme zu kem Punkt. Är wird ganz konfuus, u uf ds Mau dünkts ne, für was i Süüde, für was i Norde, är chönn doch gradsoguet hie inne blibe. Ar chönn doch gradsoguet hie i dere Outobahnraschtstett usefinge, wohäre überhoupt.