the etf & etp newsletter i ausgabe 01, 2012
KOMPAKT
07
Neue Einsatzmöglichkeit
Vermehrt werden ETF zur taktischen Asset Allocation verwendet.
GESPRÄCHSSTOFF
10
10x10.ch / 15.2.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich
GASTBEITRAG
12
Ernesto Weller, ZKB
Gordon Rose, Morningstar
erklärt, wie sicher der sichere Hafen Gold tatsächlich ist.
über Gewinner und Verlierer des vergangenen Börsenjahres.
BRENNPUNKT
Der heilige Gral der Aktieninvestments
INHALT EDITORIAL
04
BRENNPUNKT
Der heilige Gral Je tiefer die Börsenkurse, desto wichtiger werden Dividenden. 08
KOMPAKT
Physische ETF bevorzugt Swapbasierte ETF sind besser als ihr Ruf. 09
INDEX DER AUSGABE
Sicherer Hafen Australien Der S&P/ASX 2oo profitiert von Australiens AAA-Bewertung. 13
WISSEN
Rollverluste im Fokus Philip Knüppel über die Tücken der Rolloptimierung. MONITOR ROHSTOFFE
ETF sind auch Fonds An der jährlich stattfindenden Fondsmesse ist es üblich, dass sich die Branche selber feiert. Wie jedes Jahr machte die Verleihung der Lipper Awards für die besten Fondsmanager den Auftakt. Die Veranstaltung hinterliess jedoch einen faden Nachgeschmack: Kein einziger ETF schaffte es aufs Podest. Wie denn auch, schliesslich liefern ETF «nur» die Marktrendite, während ein Fonds diese übertreffen sollte. Dass dies nur in den wenigsten Fällen gelingt, ist bekannt. Bei der Awardverleihung von Morningstar gab es darum die Überraschung, die eigentlich gar keine sein sollte: Unter den Gewinnern waren ETF-Anbieter. Podestplätze erreichten Credit Suisse, iShares und Lyxor Asset Management. Morningstar zeigt auf, dass ETF als Bestandteil der Fondsindustrie eine Daseinsberechtigung haben, auch wenn sie nur einen kleinen Teil des gesamten Fondsuniversums ausmachen. Genau diesen jungen Produkten ist es zu verdanken, dass letztes Jahr eine intensive Debatte um Gegenparteirisiken (synthetische ETF und Wertpapierleihe) geführt wurde. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Gegenparteirisiken bei Fonds nichts Neues sind. Auch bei traditionellen Ucits-III-Fonds waren und sind solche Risiken existent, nur sprach niemand darüber. Es ist klar: ETF sind Fonds und gehören zur selben Industrie. Übrigens: Die EU-Aufsichtsbehörde gibt den synthetischen ETF weiterhin grünes Licht. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Ihr Rino Borini
14
Glänzende Zeiten Der Erdölpreis hat mehrere Treiber – und wird weiter steigen.
IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer
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TRANSPARENZ, EFFIZIENZ, LIQUIDITÄT DIE LYXOR ETF CHARTA UNSERE VERPFLICHTUNG GEGENÜBER KUNDEN Das Ziel der Lyxor ETF Charta ist es, den Markt für ETFs weiter zu entwickeln und gleichzeitig unseren Kunden ein hohes Maß an Produktqualität zu garantieren. Die Charta ist Ausdruck unserer Selbstverpflichtung zu hohen Standards in den Bereichen Asset Management, Indextracking, Transparenz, Kontrahentenrisiko und Liquidität im Primär- und Sekundärmarkt. Entdecken Sie die gesamte Charta unter www.lyxoretf.ch/lyxoretfcharter
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lyxor_anz_etf_charta_184,6x63,5_de.indd 1
10.02.2012 14:24:23
S E I T E 03
das neuste zuerst
DAS NEUSTE ZUERST
1
3
2
News Ticker
1 State Street erweitert Angebot
2 Dividendenwerte im Fokus
3 Gleichgewichteter S&P 500
> Wachsende Vielfalt Die Emissionstätigkeit hat sich zu Jahresbeginn weiter fortgesetzt. Amundi , iShares und State Street haben 27 neue ETF an der SIX Swiss Exchange gelistet.
Der weltweit zweitgrösste ETF-Anbieter State Street Global Advisors hat sein Angebot in der Schweiz um 16 neue ETF aufgestockt. Darunter findet sich der SPDR-S&P-US-Dividend-Aristocrats-ETF. Der ETF bildet den S&P-High-Yield-Dividend-Aristocrats-Index ab. Dieser umfasst 60 Titel des S&P-Composite-1500-Index mit der höchsten Dividendenrendite, deren Dividenden in den vergangenen 25 Jahren stets gestiegen sind.
Amundi hat zu Jahresbeginn seine Produktpalette mit dem Amundi ETF MSCI EMU High Dividend erweitert. Dieser bildet den MSCI-EMU-High-Dividend-Yield-Strategie-Index nach. Berücksichtigt werden die wichtigsten Werte von elf Ländern der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion mit den höchsten Dividendenraten. Mit mehr als 20 Prozent haben die Branchen Versorger, Telekom und Finanzen das grösste Gewicht.
db x-trackers hat den ersten ETF auf den S&P-500-EqualWeight-Index in Deutschland gelistet. Dieser bildet die Entwicklung der 500 grössten Unternehmen des US-Aktienmarktes ab, die an den Börsen NYSE Euronext oder Nasdaq OMX gelistet sind. Beim Equal Weight Index werden alle Bestandteile fast gleich gewichtet. Beim traditionellen S&P 500 werden die Indexmitglieder analog ihrer Marktkapitalisierung gewichtet.
Börsenplatz: SIX Swiss Exchange
Börsenplatz: SIX Swiss Exchange
Börsenplatz: Deutsche Börse
ISIN: IE00B6YX5D40
ISIN: FR0010717090
ISIN: LU0659579493
TER: 0.35 %
TER: 0.3 %
TER: 0,3%
> Regeln für ETF Die europäische Finanzmarktaufsicht ESMA hat ihre Vorschläge für die Regulierung von ETF publiziert. Diese betreffen vor allem Wertpapiergeschäfte in Portfolios. > Verhaltener Start Die Umsätze bei ETF lagen im Januar unter den Vormonatswerten. Der Umsatz fiel um 11,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Franken und die Abschlüsse um 3,2 Prozent auf 70 027.
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S E I T E 04 BRENNPUNKT
Der heilige Gral der Aktieninvestments Die Bedeutung von Dividenden bei der Kaufentscheidung sank während der Hochphase der Aktienkurse zur Mitte des letzten Jahrzehnts. Um die geringen Renditen an den Märkten auszugleichen, wird derzeit wieder verstärkt auf höhere Ausschüttungen geachtet. «Die ökonomische neue Weltordnung» ist ein Begriff, der in jüngster Vergangenheit schon fast inflationär verwendet wird. Damit ist unter anderem die strukturelle Veränderung der Weltwirtschaft gemeint. Auf der einen Seite kämpfen die westlichen Industriestaaten mit hohen Schulden und tiefem Wachstum, auf der anderen Seite stehen die gesunden und wachstumsstarken Schwellenländer. Dies hat mit zur Folge, dass die Zinsen in der westlichen Sphäre
In diesem «Kein-Zins-Umfeld» können Investoren kaum noch ihre Verwaltungskosten decken.
auf tiefem Niveau verharren. Die Notenbanken fluten die Märkte regelrecht mit Papiergeld. Glaubt man der amerikanischen Notenbank, wird dies, zumindest in den USA, bis ins Jahr 2014 so bleiben. Eine neue Ausgangslage für Finanzinvestoren.
Denn in diesem «Kein-Zins-Umfeld» können Investoren kaum noch ihre Vermögensverwaltungskosten decken. Die Risiken in Staatsanleihen sind inhärent grösser geworden, und Aktien von gut geführten Unternehmen sind heute sicherere Anlagen als gewisse Staatsobligationen. Ein weiterer Aspekt ist das Verlustpotenzial der Bondanlagen: Sollte sich das Zinsniveau erhöhen, dann drohen herbe Verluste auf den Obligationen. Auf den Kopf stellen Glaubt man einer alten Faustregel, wird das Dilemma perfekt. Diese besagt nämlich, dass Aktien dann am billigsten sind, wenn die Zinsen am oberen Ende stehen. Die hohen Zinsen drücken die Konjunktur und dementsprechend die Unternehmensgewinne. Sinken hingegen die Zinsen, steigen normalerweise die Aktienkurse. Soviel zu dieser Theorie, die so nicht mehr funktioniert. Dieses Gefüge muss man hinterfragen, oder noch besser, gleich komplett auf den Kopf stellen. Die Welt hat sich verändert. Aktien sind heute fast
so billig, wie sie früher im Hochzinsumfeld der frühen 80-er Jahre waren. Ein weiteres Signal für einen attraktiven Aktienmarkt liefern die Dividendenrenditen. In vielen Ländern wie beispielsweise in Deutschland, UK, Schweiz, USA oder Australien sind diese höher als die Renditen der jeweiligen Staatsanleihen. Die Ausschüttungen der Unternehmen wirken auf die Gesamtrendite eines Portfolios ähnlich wie Zinserträge, mit denen auch in negativen Marktphasen gerechnet werden kann. Aktuell liegen die durchschnittlichen Dividendenrenditen europäischer Firmen bei rund vier Prozent, das ist mehr als doppelt so hoch wie die Rendite eines zehnjährigen Eidgenossen. Dividendenstarke Titel sind somit eine interessante Opportunität um Renditepunkte zu jagen. Langfristig zahlen sich Dividenden aus Dividenden dürfen nicht als heiliger Gral und Heilsbringer für das Depot betrachtet werden. Eine Firma, die hohe Dividenden ausschüttet, W EITER S. 05
S E I T E 05 BRENNPUNKT
muss nicht zwingend viel Gewinn erzielen und davon einen guten Teil ausschütten. Eine hohe Dividendenrendite bedeutet lediglich, dass der Aktienkurs in Relation zur Dividende tief ist. Aktien mit besonders hohen Dividendenrenditen zeigen oft einen vorangegangenen Kurszerfall an und deuten auf ein tiefes Misstrauen der Börse gegenüber der künftigen Dividende hin. Dividendenrenditen von zehn Prozent und mehr sind ein Warnsignal, dass die Firmen ihre Ausschüttungen kürzen müssen. Vielmehr sind die Schätzungen zu den kommenden Jahren relevant. Die in der Praxis verfügbaren historischen Dividendenrenditen taugen nicht viel. Sie geben keine Auskunft darüber, wie sich die Erträge in der Zukunft entwickeln werden. Vielmehr ist die Kontinuität der Dividendenzahlungen zu prüfen. Wichtig ist zudem, das gesamte Umfeld, also wie die Wettbewerbssituation, die Ertragsaussichten und das Geschäftsmodell, in die Analyse mit einzubeziehen. Dennoch wirken Dividenden wie Balsam. Sie bieten Erträge, welche die mit einer turbulenten Marktentwicklung einhergehenden Kapitalverluste kompensieren können. Das zeigen auch historische Daten. In den vergangenen zehn Jahren schaffte der SMIC-Index, das Kursbarometer, das die Dividenden mit einbezieht, ein Plus von rund 21 Prozent. Der klassische SMI-Index, ohne Dividenden, notiert hingegen rund 4 Prozent im Minus. Dasselbe Bild zeigt sich auch an den ausländischen Börsen. Asiaten holen auf Ein Freiticket sind hohe Dividendenrenditen aber nicht. In den vergangenen Jahren WEITER S. 06
D I V I D E N D E N I N D I Z E S – D I E D E TA I L S M AC H E N E S AU S
Quelle: 10x10 / Anbieter
DivDax Die 15 dividendenstärksten Aktien aus dem Dax sind im DivDax gelistet. Im Januar 2012 gehören dazu Allianz, BASF, Bayer, BWM, Daimler, Deutsche Börse, Lufthansa, Deutsche Post, Telekom, Eon, MAN, Metro, Munich RE, RWE und Siemens. Anbieter
ISIN
Management-Fee
Replikation
ComStage
LU0603933895
0,25%
Swap
Stoxx Select Dividend 30 Der Index beinhaltet die 30 dividendenstärksten Aktien aus der Europäischen Union, der Schweiz und Norwegen. Die gewichtigsten Werte kommen mit Siemens, E.ON, BASF und Allianz aus Deutschland. Es folgen Sanofi, Anheuser-Busch und Telefónica. Anbieter
ISIN
Management-Fee
Replikation
Lyxor AM
FR0010378604
0,30%
Swap
Euro Stoxx Select Dividend 30 Der Index beinhaltet 30 Aktien aus der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite. Die Indexbestandteile werden nach der jährlichen Netto-Dividendenrendite gewichtet. Belgacom, Banco Santander und France Télécom bestimmen rund 15 Prozent des Barometers. Es folgen Unibail-Rodamco, Deutsche Telekom und Banco de Sabadell. Anbieter
ISIN
Management-Fee
Replikation
iShares
IE00B0M62S72
0,40%
Physisisch
Deutsche Bank
LU0292095535
0,30%
Swap
ComStage
LU0378434236
0,25%
Swap
S&P High Yield Dividend Aristocrats Der S&P High Yield Dividend Aristocrats umfasst 60 US-Aktien des S&P-Composite-1500-Index mit der höchsten Dividendenrendite, deren Dividenden in den letzten 25 aufeinander folgenden Jahren gestiegen sind. Um eine ausreichende Diversifizierung sicherzustellen, liegt die Gewichtungsobergrenze der Einzeltitel bei 4 Prozent. Anbieter
ISIN
Management-Fee
Replikation
State Street
IE00B6YX5D40
0,35%
Physisch
S&P Emerging Markets Dividend Opportunities Dieser umfasst rund 100 liquide Titel mit hohen Dividendenrenditen aus 20 Schwellenländern, die über einen Zeitraum von drei Jahren stabile oder steigende Dividenden aufwiesen. Um eine ausreichende Diversifizierung sicherzustellen, liegt die Gewichtungsobergrenze von Einzeltiteln bei 3 Prozent und von Ländern und Sektoren bei 25 Prozent. Anbieter
ISIN
Management-Fee
Replikation
State Street
IE00B6YX5B26
0,65%
Physisch
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Weitere Informationen
S E I T E 06 BRENNPUNKT
waren dividendenstarke Aktien nicht immer ein Erfolgsmodell, wie der Absturz der Banktitel gezeigt hat. Die Finanzinstitute zahlten bis 2007 fast 40 Prozent aller Dividenden. Der Absturz der nicht überbewerteten Bankaktien war zwar ein extrem seltener Ablauf, weil zumeist überbewertete Aktien mit geringen Dividenden in einer Krise einbrechen – wie beispielsweise in der Technologieblase nach 2000. Neu auf dem Radar der Investoren dürfen asiatische Firmen nicht fehlen. Die Dividendenzahlungen vieler Unternehmen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bei jedem vierten Unternehmen wird die Dividende bei drei Prozent oder mehr liegen. Die Umsetzung kann sowohl mit Direktanlagen, Kollektivanlagen und strukturierten Produkten erfolgen. Klassische Dividendenfonds sind allerdings nicht ganz billig. Nebst dem Ausgabeaufschlag ist auch die jährliche Managementgebühr zu berappen. Diese muss der Manager aber zuerst einmal reinholen. Bezüglich der Verwaltungsgebühr sind börsengehandelte Indexfonds deutlich günstiger. Die Anbieter von ETF haben den Trend zur Dividendenstrategie ebenfalls erkannt. In den vergangenen Monaten haben einige Anbieter neue Dividendenindizes investierbar gemacht. Neben den grossen Barometer wie DivDax oder Euro Stoxx Select Dividend 30 vollziehen ETF auch die Entwicklung weniger bekannter Indizes wie des S&P US Dividend Aristocrats ETF die Kursentwicklung 1:1 nach. Indexvielfalt Wie bei jedem Investment sollte die Gier nicht obsiegen. Blind nach
dem erstbesten ETF zu greifen, nur weil dieser das Wort Dividende im Namen trägt, kann schief gehen. Erster Schritt bei der Analyse ist der Markt, den man abbilden will. Der nächste Schritt konzentriert sich auf das zugrunde liegende Barometer. Beim Performanceindex werden die Dividenden im Gegensatz zum Kursindex direkt in den Index Blind nach dem erstbesten eingerechnet. Interessant ist für ETF greifen, nur weil er das Anleger auch, was mit den jährlichen Erträgen passiert. Aktive Wort Dividende im Namen wie passive Dividendenfonds trägt, kann schief gehen. gibt es in der thesaurierenden wie ausschüttenden Variante. Wählt der Anleger einen thesaurierenden Fonds, werden die Ausschüttungen wieder angelegt und er profitiert vom Zinseszinseffekt. Der Indexmechanismus in Bezug auf Titelselektion und Gewichtung darf ebenso wenig vernachlässigt werden. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass eine Dividendenstrategie nicht immer aufgehen muss. Entscheidend für die Aktienauswahl ist die Dividendenrendite. Wie immer basiert diese auf der historisch bezahlten Dividende. Zudem werden die meisten Indizes einmal im Jahr überprüft und angepasst. Dass das schief gehen kann, zeigte das Beispiel Lehman Brothers. Bevor die Finanzkrise ausbrach, waren die Banken gute Dividendenzahler. Entsprechend hoch war ihr Anteil in den Indizes. Nach der Lehman-Pleite stürzten fast alle grosskapitalisierten Banken stark ab, damit auch die Indizes und die ETF, die auf Dividendenstrategien setzten. RB Web-Link: 10x10 ETF Übersicht
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SPI® TR
Valor
Pauschalgeb. p. a. 0,40 %
CHF
12603146
SDAX® TR
CHF & EUR
12603144
0,70 %
DivDAX® TR
CHF & EUR
12603139
0,25 %
ShortDAX® TR
CHF & EUR
12603142
0,30 %
www.comstage-etf.ch
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S E I T E 07 KOMPAKT
Aufgrund der Marktverwerfungen nutzten Anleger ETF vermehrt zur taktischen Asset Allocation. Die grössten Umschichtungen zeigten sich bei Rohstoffen und Aktien. In den vergangenen Jahren wurden ETF vor allem zur strategischen Asset Allocation eingesetzt, da das Vermögen einfach und günstig auf verschiedene Anlageklassen sowie Märkte aufgeteilt werden kann. So kann eine breite Diversifizierung erzielt und das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios verbessert werden. Doch die Turbulenzen von 2011 haben eine weitere Einsatzmöglichkeit zu Tage gebracht. Im Sommer des vergangenen Jahres erreichten die Abschüsse mit ETF an der SIX Swiss Exchange erstmals die Schwelle von 100 000 pro Monat, die Umsätze kletterten weit über zehn Milliarden Franken. Grund dafür war, dass Anleger ihr Portfolio kurzfristig an die Marktveränderungen anpassten. Sie zogen Gelder aus Aktien-ETF ab und investierten beispielsweise in den sicheren Hafen Gold. Börsengehandelte Indexfonds wurden somit auch verstärkt zur taktischen Asset Allocation genutzt. Möglich ist dies dank hoher Liquidität und günstiger Handelskosten. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Umsätzen. Über das ganze Jahr betrachtet wurden mit den Schwellenländer-Produkten über 17 Milliarden Franken umgesetzt. Am meisten gehandelt wurden ETF auf den MSCI Emerging Markets, die vergangenes Jahr Verluste von über 20 Prozent hinnehmen mussten. Ebenfalls stark gehandelt wurden ETF M E I S TG E H A N D E LT E A K T I E N - E T F Emittent
10sekunden
ETF spielen Stärken aus > ESMA wartet auf Mifid-II Anfang Februar hat die European Securities and Markets Authority ihre Regulierungsvorschläge für ETF publiziert. Diese konzentrieren sich auf Geschäfte innerhalb der Portfolios wie Swaps und Wertpapierleihe. ETF an Privatanleger dürfen auch weiterhin ohne Einschränkungen vertrieben werden dürften. Die ESMA will hier abwarten, was die 2013 in Kraft tretende überarbeitete Mifid-II-Richtlinie für den EU-Finanzmarkt diesbezüglich vorsieht. > Turbulentes Börsenjahr Das ETFSegment hat sich an der SIX Swiss Exchange trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten gut entwickelt. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 42,2 Prozent auf 101,9 Milliarden Franken und die Anzahl der Abschlüsse um 41,2 Prozent auf 983 229. Die weltweit verwalteten Vermögen in ETF erreichten 1,351 Billionen, nach 1,311 Billionen Dollar zum Jahresende 2010.
Quelle: SIX, Stand: 31.12.2011
Basiswert
ISIN
Umsatz in Mrd. CH
Trades
Vermögen in Mrd.
Rendite 2011
MSCI EM TR
LU0292107645
DB
3,16
33'391
3,98 CHF
-20.02%
MSCI EM
IE00B0M63177
iShares
2,91
28'081
6,17 USD
-21.62%
MSCI EM
LU0254097446
CS
1,49
16'171
1,5 USD
-20.31%
MSCI EM TR
IE00B3Z3FS74
UBS
0,78
11'608
1,36 USD
-11.76%*
MSCI F. East ex Jap.
IE00B0M63730
iShares
0,69
9'419
2,23 USD
-18.18%
SMI
CH0008899764
CS
4,96
45'060
3,5 CHF
-7.59%
S&P 500
IE0031442068
iShares
3,68
23'326
10,1 USD
-1.02%
MSCI EMU
IE00B53QG562
CS
1,92
12'963
0,72 CHF
-16.26%
SMI Mid Cap
CH0019852802
CS
1,74
24'883
1,05 CHF
-21.37%
FTSE 100
IE00B3X0KQ36
UBS
1,65
7'834
0,46 GBP
-2.47% * (ab 24.4.11)
auf Industriestaaten-Indizes. Deren Umsätze lagen bei rund 43,7 Milliarden Franken. Neben dem SMI-ETF der Credit Suisse standen auch ETF auf den S&P 500 und den MSCI EMU hoch im Kurs. Dasselbe gilt für Rohstoffprodukte. Die Umsätze mit diesen ETF lagen über 42 Milliarden. Getrieben wurde das Segment von Gold-Produkten. Diese Entwicklung zeigte sich auch auf internationaler Ebene. Gemäss ETF Securities stieg das weltweit in ETP auf Rohstoffe verwaltete Vermögen um 8 Milliarden Dollar auf insgesamt 171 Milliarden Dollar zu. Der Handel, der over-the-counter (OTC) stattfindet, ist darin noch nicht enthalten. ETF konnten 2011 also nicht nur ein weiteres erfolgreiches Jahr verbuchen, sondern den Anlegern auch Vorteile durch die taktische Einsatzmöglichkeit verschaffen. BK
> Innovationen Lyxor Deutschland erstmals die Chance, die Entwicklung von Rohstoffkörben aus Agrarwirtschaft und Industriemetalle invers abzubilden mit den S&P-GSCI-Inverse-Agriculture&Livestock-1Month-Forward-ETF und den S&P-GSCI-Inverse-Industrial-Metals-1-Month-ForwardETF. Eine weitere Innovation bringen Source und J.P. Morgan mit dem J.P.-Morgan-Macro-Hedge-US-TR-Source-ETF. Der zugrunde liegende systematische Index ist auf die Aktienmarktvolatilität der USA ausgerichtet und geht Long- und Short-Positionen in entsprechenden Terminkontrakten ein. > Gross vor ETF-Debüt Der Weg für die ETF-Variante des weltweit grössten Publikumsfonds, dem Total Return Fund von Pimco, ist frei. Die US-Finanzaufsichtsbehörde SEC hat die Zulassung erteilt. Bereits am 1. März 2012 könnte er auf den Markt kommen. Wie schon der Fonds soll auch der ETF vom Fondsmanager Bill Gross verwaltet werden. Gross hat hohe Ziele: «Der Total Return Fund ist der grösste auf der Welt. Wir erwarten, dass der Total Return ETF ebenfalls der grösste sein wird.»
S E I T E 08 KOMPAKT
Physische ETF bevorzugt Dank der öffentlichen Debatte über ETF setzen Anleger die Produkte bewusster ein und achten vermehrt auf die Risiken. Einzig swapbasierte ETF fallen durch den Rost – zu Unrecht. Im vergangenen Jahr hat eine Diskussion rund um die Sicherheit von ETF eingesetzt. Nationale Aufsichtsbehörden und verschiedene Institutionen wie der Internationale Währungsfonds äusserten sich kritisch zu den börsenkotierten Indexfonds. Im Kreuzfeuer der Kritik standen und stehen synthetische ETF und deren Risiken, die durch den Einsatz von Derivaten verursacht werden. Trotz der anhaltenden öffentlichen Debatte hat sich die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA versöhnlich gezeigt und swapbasierte ETF nicht als «komplexe» Produkte eingestuft. Das bedeutet, dass es im Privatkundenvertrieb keine Einschränkungen geben wird. Physisch versus Swap Doch bei Anlegern haben die kritischen Stimmen ihre Spuren hinterlassen. Gemäss einer Erhebung von Morningstar sind sich 38 Prozent der privaten Anleger unsicher über die Risiken von swapbasierten ETF. Ausserdem erachten 76 Prozent der Anleger den Unterschied zwischen den beiden Replikationsarten als sehr wichtig oder eher wichtig. Eine kürzlich durchgeführte, nicht repräsentative Umfrage von 10x10 zeigt, dass die ETF-Wahl stark von der Replikationsmethode beeinflusst wird. Knapp die Hälfte der Befragten setzt ausschliesslich physische ETF ein, rund 40 Prozent nutzen sowohl synthetische als auch physische ETF. Prinzipiell ist es zu begrüssen, dass sich Anleger vermehrt mit den Gefahren und Eigenheiten von ETF auseinandersetzen. Es greift jedoch zu kurz, swapbasierte Produkte per se als risikoreich abzustempeln und sie aus dem Anlageuniversum zu verbannen, denn sie haben durchaus auch ihre Vorteile. So werden sie oft eingesetzt, um schwer zugängliche oder illiquide Märkte zugänglich zu machen. Je nach Markt können auch steuerliche Faktoren eine Rolle spielen. Ebenfalls stark sind die Produkte, wenn ein präzises Indextracking gefragt ist. Liquider Handel, Transparent und geringe Kosten Zudem gilt es festzuhalten, dass swapbasierte ETF – im Gegensatz zu vielen
?
$
100 000 000 000 … Dollar Zum ersten Mal in der Börsengeschichte hat ein ETF die Rekordmarke von 100 Milliarden Dollar geknackt. Insgesamt sind im SPDR S&P 500 bereits 101,03 Milliarden Dollar investiert. Auch der zweitgrösste Indexfonds – der SPDR Gold Shares – kommt aus dem Hause State Street Global Advisors. Der Fonds bildet die Wertentwicklung von Goldminenaktien ab und hält Vermögen im Wert von 71,8 Milliarden Dollar. Auf dem dritten Platz rangiert der Vanguard-MSCIEmerging-Markets-ETF mit 54,3 Milliarden Dollar.
anderen Finanzprodukten – die Finanzkrise gut überstanden haben. Darüber hinaus bemühen sich Anbieter vermehrt um Transparenz. Das macht Sinn, denn wie aus den Resultaten der 10x10Umfrage ersichtlich ist, sehen mehr als 60 Prozent der Befragten den liquiden Handel, die Transparenz und die geringen Kosten als entscheidende Merkmale von ETF. Zahlreiche Anbieter veröffentlichen denn auch bereits die Zusammensetzung der Swaps und die Identität der Gegenpartei. Der Anleger weiss also genau, worin der ETF wirklich investiert. Dass sich der Erfolgszug der Produkte fortsetzen wird, zeigt sich darin, dass für mehr als 80 Prozent der 10x10-Umfrageteilnehmer ETF in der Vermögensverwaltung sehr wichtig oder ziemlich wichtig sind. BK Web-Link: 10x10 ETF Übersicht
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S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE
S&P/ASX 200
Obwohl laufend neue Rettungspakete geschnürt werden, kommt Europa nicht aus den Schulden heraus, immer mehr Staaten verlieren an Bonität. Eine Alternative bietet Australien, das nach wie vor mit Triple-A bewertet wird. Australien lockt in letzter Zeit nicht nur Abenteurer, Auswanderer oder Windsurfer an, sondern auch Investoren. Der Grund liegt auf der Hand: Die nicht endende Schuldenkrise in Europa führt zu immer weiteren Herabstufungen, stark verschuldete Staaten bezahlen steigende Zinssätze, um überhaupt am Markt Kapital aufnehmen zu können. Aufgrund der grossen Unsicherheit suchen Investoren neue und sicherere Anlagemöglichkeiten. Da bietet sich Australien förmlich an, denn es ist eines der wenigen verbliebenen Industrieländer mit einer soliden Triple-A-Bewertung. Auch wenn der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen aufgrund der hohen Nachfrage im 2011 um knapp 2 Prozent gesunken ist, bietet er mit 3,7 Prozent eine vergleichsweise attraktive Alternative. Obwohl die Wirtschaft robust ist, die Banken gut kapitalisiert und die Staatsschulden tief sind, ist auch in Australien natürlich nicht alles nur goldig. Das Wirtschaftswachstum wird primär durch den Bergbau-Boom getrieben. Der Rohstoffhunger Chinas liess die Preise in die Höhe schnellen und hat die Kassen der Bergbauindustrie gefüllt. Doch zurzeit sind die Signale aus China zweideutig. Sollte sich das Wirtschaftswachstum in Europa weiter verlangsamen, könnte dies auch die Nachfrage in den asiatischen Ländern senken und sogar zu einem Einbruch führen. Zudem kommt es in letzter Zeit vermehrtet zu Aufständen bei den Bauern. Grund dafür ist, dass privates Landeigentum nur gerade die oberste Erdschicht betrifft, die Bodenschätze darunter gehören dem australischen Volk. Zusammensetzung & Performance Der S&P/ASX-200-Index wurde am 31. März 2000 von Standard & Poor’s ins Leben gerufen und ist der Leitindex der Australischen Börse. Er setzt sich zusammen aus den 200 kapitalstärksten Unternehmen, die an der Börse ASX gelistet sind. Die Gewichtung der einzelnen Komponenten wird nach der im free-float befindlichen Marktkapitalisierung berechnet. Insgesamt deckt der Index zirka 78 Prozent des gesamten Aktienmarktkapitals ab. Dominiert wird er von den Sektoren Finanzwesen und Materialien, die zusammen mehr als 50 Prozent ausmachen. Seit dem letzten Crash im September 2011 kletterte der Index zehn Prozent bis Ende Jahr. Im laufenden Jahr verzeichnet das Barometer eine Perfomance von knapp 6 Prozent. OB
%
S E K TO R E N - E N G AG E M E N T 1.
Finanzwesen
37%
2.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
26%
3.
Basiskonsumgüter
7%
4.
Energie
7%
5.
Industrie
7%
6
Telekommunikation
4%
7.
Nicht-Basiskonsumgüter
4%
8.
Diverse
8%
10
DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN
top10
Australien als sicherer Hafen
Bhp Billiton Ltd 11,7%
Commonwealth Bank 7,7%
Westpac Bkg Corp. 6,1%
ANZ Banking Group 5,4%
Natl Australia Bk 5,2%
Telstra Corp Ltd 4,0%
Wesfarmers Ltd 3,3%
Newcrest Mining 2,5%
Woolworths Ltd 2,8%
Rio Tinto Limited 3%
Pr
P R O D U K T E auf den DivDAX Anbieter
Symbol
Swap
TER p.a.
AuM
Spread
ETF YtD
Index YtD
Lyxor
LYAU2
ja
0.40%
3.71 Mio USD
0.87%
7.56%
5.77%
S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF
Ernesto Weller Seine Karriere begann Ernesto Weller bei der Coutts & Co AG in Zürich. Zwischen 1993 und 2004 arbeitete er bei der Bank JuliusBär, unter anderem als Leiter Performance Controlling. Seit 2006 ist Weller nun bei der Zürcher Kantonalbank als Produktmanager für Aktienfonds und Edelmetall ETF zuständig.
Gold, der sichere Hafen? Weltweit überfluten Notenbanken die Märkte mit frischem Geld. Werden dadurch die Edelmetallpreise weiterhin nach oben getrieben? Die erhöhten Geldmengen sind nur ein Grund für die Preisanstiege. Daneben steht zurzeit sicherlich die Funktion von Edelmetallen, insbesondere bei Gold als Alternativwährung, hinter dem anhaltenden Interesse der Investoren. Wie lautet Ihre Prognose für den Goldpreis? Nach dem kräftigen Anstieg der letzten Wochen prognostiziert unser Research auf Dreimonatssicht einen Preis von 1750 Dollar je Unze, bis Ende Jahr erwarten wir weitere Anstiege. Der Preis dürfte Ende 2012 bei 1900 bis 1950 Dollar liegen. Welche Faktoren könnten den Goldpreis drücken? Gold würde vorübergehend sicherlich unter Druck geraten, wenn beispielsweise die europäische Schuldenkrise, das sehr geringe Wirtschaftswachstum in den USA und die Bekämpfung von Überhitzungserscheinungen in China schneller als erwartet überwunden werden könnten. Dies dürfte aber kurz- bis mittelfristig kaum einem rea listischen Szenario entsprechen.
Gegen Ende letzten Jahres korrigierte sich der Goldpreis stark nach unten. Gold war mehr Risikoanlage denn sicherer Hafen. Wie das? Aufgrund von Liquiditätsengpässen bei gewichtigen Marktteilnehmern mussten gegen Jahresende zwangsläufig Goldengagements veräussert werden. Das Asset Gold war hierfür bestens geeignet, da die zuvor aufgelaufenen Gewinne realisiert werden konnten.
rungsrisiken aus grundsätzlichen Überlegungen vollständig ausschliessen. Anderseits können Privatinvestoren selbst oft keine kostengünstige Währungsabsicherung vornehmen, die eine fortlaufende Anpassung erfordert.
Aus welchem Motiv sollte man Gold kaufen, Absicherung oder Kursgewinne? Beim Gold sind beide Motive relevant. Bei historisch hohen Goldpreisen und vor dem Hintergrund der vielen Krisen steht zurzeit bei den Investoren sicherlich der Absicherungsaspekt im Vordergrund.
Lohnt sich aus Sicht eines Franken-Anlegers denn nun überhaupt ein Investment in einen abgesicherten ETF? Der Dollar notiert weiterhin auf einem tiefen Niveau. Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da sich die Investoren in verschiedenen Ausgangslagen befinden. Wie hoch ist der Dollar-Anteil im Gesamtportfolio bereits? Über welchen Anlagezeitraum erstreckt sich die Investition in den ETF? Auf welcher Währungsprognose basiert die Anlageentscheidung?
Gold notiert in Dollar. Welche grundsätzlichen Überlegungen sollte ein FrankenAnleger machen, bevor er Edelmetall-ETF währungsgesichert kauft. Primär muss sich ein Franken-Anleger die Frage stellen, ob er über den geplanten Anlagezeitraum mit einer Abschwächung des Greenback gegenüber dem Franken rechnet und in welchem Ausmass. Einerseits gibt es zahlreiche Privatkunden, die Wäh-
Das Hedging unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Wie erfolgt die Währungsabsicherung bei Edelmetall-ETF bei der ZKB? Die Währungsabsicherung findet auf täglicher Basis mittels Devisentermingeschäften und Swaps gegenüber dem Dollar statt. Sie erfolgt jeweils auf dem aktuellen Volumen der gesicherten Währungsklassen. Um die Kosten mögW EITER S. 11
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lichst tief zu halten, wurde für die Absicherung eine Bandbreite von 98 bis 103 Prozent festgelegt. Gold kann man sich auf Wunsch physisch ausliefern lassen. Bei Ihnen ist der Basiswert ein Standardbarren zu 12,5 Kilogramm. Sollen Privatanleger somit eher auf Goldmünzen ausweichen? Das Eine schliesst das Andere nicht aus. Der Einsatz eines ZKB-Edelmetall-ETF eignet sich als Beimischung für ein global diversifiziertes Portfolio auch für Privatanleger vorzüglich. Die hohe Flexibilität sowie die signifikant tieferen Kosten sprechen für diese Anlagelösung. Bei Anlegern, die von einem Krisenszenario ausgehen, kann ein kleinerer Anlagebetrag direkt in Münzen oder kleineren Barren als Ergänzung sinnvoll sein. Was sind die Kosten einer physischen Auslieferung? Bei der ZKB belaufen sie sich bei einem Standardbarren auf insgesamt 1,2 Prozent. Die Kosten setzen sich aus einer Rücknahmekommission von 1 Prozent sowie einer Auslieferungsgebühr von 0,2 Prozent zusammen. Kleinere Barrengrössen würden die Kosten signifikant steigen lassen, denn einerseits sind die Prägekosten markant
Bis Ende 2012 gehen wir von einem zweistelligen Preisanstieg auf rund 35 Dollar je Unze aus.
höher, andererseits ist die Abweichung zwischen An- und Verkauf grösser.
4PUNKTE
GESPRÄCHSSTOFF
Inflation
Kritiker behaupten, dass Gold-ETF in einer grossen Krise nichts brächten, weil möglicherweise politische oder behördliche Massnahmen eine physische Auslieferung untersagen könnten. Nicht sehr beruhigend, oder? Eine absolute Garantie gibt es im Leben leider nie. In einem Extremfall sind viele Faktoren kaum prognostizierbar. Diese Annahme entspricht einem Untergangsszenario, wovon wir nicht ausgehen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt zudem, dass Edelmetall-Investoren zumindest nachträglich entschädigt wurden. Ganz im Gegensatz zu anderen Anlageklassen, die unwiderruflich wertlos wurden.
Erst in zwei bis drei Jahren von Bedeutung
Dollar
2012 stärker, langfristig bleibt er strukturell angeschlagen
Platinum oder Palladium?
Mehr Potenzial für Palladium
Seltene Erden?
Immer mehr elektronische Applikationen sind auf sie angewiesen. Die politischen Risiken sind hoch.
Wie stehen die Aussichten für das Gold des kleinen Mannes, das Silber? Kurzfristig, also für die nächsten drei Monate, rechnet unser Research mit einem Preis von 30 Dollar je Unze. Bis Ende 2012 gehen wir von einem zweistelligen Preisanstieg auf rund 35 Dollar aus.
talle würden wir zudem die Industriebetriebe konkurrenzieren. Dies widerspricht der Geschäftsphilosophie der ZKB. Kommt hinzu, dass der physischen Hinterlegung bei Industriemetallen nicht dieselbe zentrale Rolle zufällt wie bei den Edelmetallen. Die Anlagebedürfnisse in diesem spannenden Segment können ideal mit strukturierten Produkten abgedeckt werden.
Wieso gibt es in der Schweiz noch keine ETF auf Industriemetalle? Die sind doch ebenso spannend und profitieren sicherlich vom Wachstum der Schwellenländer. Ja, die Perspektiven sind bei einigen Industriemetallen tatsächlich vielversprechend. Es ist aber die Lagerung, die sich extrem kostspielig und komplex gestaltet. Die Lagerorte befinden sich in verschiedenen, zum Teil sehr krisenbehafteten, Regionen der Welt. Mit einem ETF auf Industrieme-
Sie verwalten knapp 15 Milliarden Franken in physischen Edelmetall-ETF. Wie muss ich mir diese Menge an Barren vorstellen? Dies lässt sich anhand eines konkreten Gold-Beispiels aufzeigen. Das derzeit physisch hinterlegte Volumen beträgt rund 225 Tonnen Gold. Diese Menge findet in einem Transit-Kastenwagen von etwa neun Kubikmetern Platz. Das Gewicht würde das Traggewicht des Kastenwagens jedoch bei weitem übersteigen. RB
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S E I T E 12 GASTBEITRAG
Schweizer unter den Gewinnern 2011 Das vergangene Jahr war für die ETF-Anbieter kein einfaches Jahr. Gut halten konnten sich Schweizer ETF-Anbieter, die insbesondere vom Gold-Boom und ihrem Status als sicherer Hafen profitieren konnten. Nach Jahren des rasanten Wachstums hat die Branche der Exchange Traded Products (ETP) in Europa 2011 eine Pause hingelegt. Wie aus der Morningstar-Statistik zum Jahresende hervorgeht, konnten die Mittelzuflüsse in Höhe von 13,3 Milliarden Euro nicht verhindern, dass das Volumen der europäischen Index-Branche gegenüber dem Ultimo 2010 von 225,8 Milliarden auf 225,3 Milliarden Euro leicht zurückging. Dennoch konnte sich die Branche im abgelaufenen Jahr deutlich besser schlagen als die aktiven Asset Manager, die 2011 laut Morningstar-Daten 124,3 Milliarden Euro an Nettoabflüssen aus Publikumsfonds hinnehmen mussten. Allerdings verschleiern die per saldo positiven Absatzzahlen etliche markante Trends bei ETP im vergangenen Jahr. Starke Unsicherheit Die Debatte um die Risiken von Swap-ETF hat Anleger 2011 offenbar stark verunsichert. Das dürfte mit ein Grund sein, warum Lyxor das Absatz-Schlusslicht bildet. Auch Anbieter wie Comstage, db x-trackers, BNP Paribas/Easy ETF und ETF Securities verzeichneten Abflüsse. Sie alle replizieren Indizes vorwiegend oder vollkommen synthetisch. Spiegelbildlich mauserte sich der ETPMarktführer iSharesnoch stärker zum An-
legerfavoriten in Europa. Im vergangenen Jahr verzeichnete die BlackRock-Tochter, die fast ausschliesslich physisch replizierende ETP anbietet, europaweit Zuflüsse in Höhe von 12,2 Milliarden Euro. Damit verwies iShares alle anderen ETP-Anbieter auf die Ränge. Unter den Verfolgern punkteten insbesondere die Schweizer ETF-Anbieter. Gold erhält weiter Zulauf UBS erreichte mit 2,77 Milliarden Euro an Zuflüssen hinter iShares den zweiten Platz. Schaut man sich die Nettozuflüsse 2011 in Relation zum verwaltetem Vermögen Ende 2010 an, konnte UBS mit 56 Prozent sogar die grössten Zuwachsraten unter den Top10-ETF-Anbietern in Europa verbuchen. Bezüglich Nettozuflüssen rangiert die Zürcher Kantonalbank mit 1,87 Milliarden Euro auf Platz drei. Die ZKB bietet ausschliesslich ETF auf Rohstoffe an und konnte daher vom Boom auf Edelmetallbeziehungsweise Goldprodukte profitieren. Gold verzeichnet aufgrund der anhaltenden Krise im Euroraum besonders viel Zulauf. Zusätzlich konnte die ZKB eventuell von den Unsicherheiten über die Zukunft von ETF Securities, Europas grösstem ETF-Anbieter für Rohstoffe und Währungen, profitieren. Anfang 2011 ka-
men Gerüchte über einen möglicherweise anstehenden Börsengang des Unternehmens auf. Ende letzten Jahres wurde der ETF-Anbieter dann offiziell zum Verkauf frei gegeben. Run auf Edelmetalle Bei einem genaueren Blick auf die Mittelabflüsse zeigt sich, dass Investoren nicht per se Rohstoffe im Blick hatten, sondern in der zweiten Jahreshälfte insbesondere Geld aus Agrar-, Energieprodukten und breit aufgestellte Rohstoffindizes bei ETF Securities abzogen. Daher spiegeln die Nettoflüsse auch Anlageentscheidungen der Investoren wieder und dürften nicht auf die Unternehmenssituation der Anbieter erfolgt sein. Auch Julius Bär konnte vom Run auf Edelmetalle profitieren und registrierte in ihren Julius Bär Physical Gold Fund 902 Millionen Euro an Nettozuflüssen. Credit Suisse punktete vor allem mit Aktienprodukten und ist mit 1,05 Millionen Euro unter den Top-Ten der ETF-Anbieter. Credit Suisse verzeichnete insbesondere Nettozuflüsse in US- und britische Standardwerte sowie in globale Schwellenländer. Generell konnten Schweizer Anbieter zudem vom Status als sicherer Hafen profitieren und, besonders in der ersten Jahreshälfte, vom stärker werdenden Franken. Gordon Rose besitzt einen CIIA und ist ETF-Analyst bei Morningstar.
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S E I T E 13 WISSEN
Rolloptimierung ist kein Allheilmittel Die Renditen von Rohstoffanlagen leiden unter Rollverlusten. Woran liegt das? Nicht alle Rohstoffe sind von dieser Gefahr betroffen, Edelmetalle beispielsweise werden meist zum Spotpreis gehandelt. Rollverluste drohen jedoch bei Rohstoffen die über Futures gehandelt werden. Um beispielsweise die physische Lieferung von Ölfässern zu vermeiden, müssen die Kontrakte rechtzeitig gerollt werden. Sind die künftigen Kontrakte teurer als die aktuellen, so entsteht ein Rollverlust und man spricht von Contango. Im gegenteiligen Fall spricht man von Backwardation. Welche Faktoren beeinflussen die FuturePreise? Entscheidend sind drei Einflussfaktoren Zinsen, Lagerkosten und Verfügbarkeitsprämie. Kauft man Öl physisch, so muss man dafür tatsächlich Geld in die Hand nehmen. Bei einem Future gilt das nicht, denn bei diesen wechselt weder Geld noch Ware den Besitzer. Durch einen hohen Zinssatz ist es günstiger, den Future zu erwerben als die Kasse, da man die Zinskosten spart. Im Umkehrschluss muss also der Future teurer als der Sportpreis sein. Das bedeutet, je höher die Zinsen, desto höher das Contango. Dieselbe Gefahr droht bei hohen Lagerkosten. Es kann gesagt werden, dass Contango bei Rohstoffen den Normalfall darstellt.
Wann gerät ein Rohstoff in Backwardation? Das ist dann der Fall, wenn die Verfügbarkeitsprämie grösser wird, als die beiden anderen Faktoren zusammen. Ersichtlich wird dies beispielsweise so: Wenn man heute sein Auto tanken möchte, bringt es einem nichts, dass man eine Lieferung in sechs Monaten erwartet. Kontrakte, die kurzfristig fällig werden, sind hier also wertvoller. Das bedeutet, je knapper ein Markt ist, desto mehr ist ein Rohstoff in Backwardation. Um Contango-Verluste zu vermeiden, werden Rolloptimierungen eingesetzt. Wie funktionieren diese? Die meisten Optimierungskonzepte rollen nicht automatisch in den nächstfälligen Future, sondern in einen späteren. Schwierig ist jedoch zu erreichen, dass die Kurven nicht konkav (Contango) beziehungsweise konvex (Backwardation) aussehen. Die Zinsen und Lagerkosten sind ziemlich konstant. Was sich verändert, ist die Verfügbarkeit des Rohstoffs. Wird nun, wie in unserem Beispiel, Weizen knapp, bewegt sich die Kurve von Contango nach Backwardation. Durch die Optimierung kann aber auf den raschen Preisanstieg nicht reagiert werden. Anleger verlieren also die hohe Korrelation mit dem Spotpreis. Kurzfristiges Investieren in den Rohstoffmarkt sollte auf Rolloptimierung verzichten. Mittel- bis
langfristig macht sie durchaus Sinn. Trifft dies auf alle Rohstoffe zu? Nein. Bei Agrar-Rohstoffen sollte man sie sogar ganz vermeiden. Das liegt daran, dass man Weizen oder Mais schlecht lagern kann. Die Folge sind tiefe Lagermengen und eine erhöhte Gefahr einer physischen Knappheit. Somit bewegen sich die Kurse stark. Bei Industriemetallen ist das Gegenteil der Fall. Hier sind die Lagerkosten für Kupfer oder Aluminium sehr tief und die Rollkosten daher eher zu vernachlässigen. Rolloptimierung macht also vor allem bei Energierohstoffen Sinn? Ja, schaut man sich zum Beispiel den db Brent Crude Oil Booster CHF Hedged ETC an, so erkennt man das sich Öl sehr gut für eine Rolloptimierung eignet. Es kann effizient gelagert werden und es kommt selten zu einer Knappheit. Das bedeutet, dass die Kurve lange im Contango bleibt. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Rollmechanismen. Welcher ist der beste? Es gibt wenig Unterschiede, wenn man die Performance über einen längeren Zeitraum vergleicht. Die rolloptimierten Indizes entwickelten sich sehr ähnlich. BK Web-Link: db-x-trackers
S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE
Top & Flop Rohstoff ETF/ETP
Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 2.2.2012
E D E L M E TA L L E Underlying
ISIN
Issuer
Swap
hedged
TER
Kurs
YTD
Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0103447766 S&GAM Nein Ja Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 ZKB Nein Nein NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComStage Ja Nein
0.40% 0.40% 0.70% 0.65%
GBP 1049.31 USD 1739.63 EUR 172.45 USD 54.87
9.70% 9.69% 4.58% 5.51%
Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein Silver 3Kg CH0029792717 ZKB Nein Nein Silver 100 Unzen CH0047533556 ZKB Nein Nein
0.60% 0.45% 0.60% 0.60%
USD 32.99 USD 334.30 CHF 2937.59 EUR 2556.39
16.94% 16.93% 13.40% 14.54%
Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406215 S&GAM Nein Nein Platinum 50g CH0029792709 ZKB Nein Nein Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein
0.50% 0.50% 0.50% 0.45%
USD 160.86 USD 1591.99 CHF 2340.45 USD 162.05
15.17% 15.16% 12.14% 14.60%
Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS Nein Nein Palladium 100g CH0029792683 ZKB Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407239 S&GAM Nein Ja
0.45% 0.50% 0.50% 0.50%
USD 70.24 USD 69.39 CHF 2029.99 CHF 657.70
5.93% 5.07% 4.22% 4.75%
0.49% 0.49% 0.49% 0.30%
USD 18.51 USD 42.17 USD 25.65 USD 85.26
1.59% -0.43% -2.91% -1.88%
0.49% 0.95% 0.49% 0.45%
USD 34.27 0.85% CHF 14.27 0.68% USD 0.61 -18.67% USD 42.17 -12.89%
AG R A R Rogers Intl Agric. TR S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Ja Nein S&P GSCI Grains TR XS0417129961 Source Ja Nein S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein S&P GSCI Agriculture TR FR0010821736 Amundi Ja Nein
ENERGIE db Brend Crude Oil Booster S&P GSCI Light Energy TR XS0417130894 Source Ja Nein DB Comm. Booster LE LU0460408130 DB Ja Nein S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein
I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Industrial Metals TR S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein S&P GSCI Metals TR FR0010821744 Amundi Ja Nein Rogers Intl Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein
0.49% 0.30% 0.85% 0.45%
USD 49.78 USD 331.48 EUR 134.04 USD 114.23
9.21% 9.19% 8.15% 8.49%
Glänzende Zeiten für Erdöl? Wenig bewegt den Rohstoffsektor momentan mehr als das Thema Erdöl respektive die Tatsache, dass es im Preis steigen soll. Dies wird begünstigt durch zahlreiche schlechte Pressenachrichten: Nigerianische Raffinerien werden bestreikt, iranisches Erdöl soll aus Europa verbannt werden, und der Süd-Sudan hat die Produktion vorerst eingestellt, da man sich mit dem Sudan nicht über die Aufteilung der Gewinne einigen kann. Im Atlantikbecken haben bereits zwei Raffinerien den Betrieb eingestellt. Brent tendiert entsprechend positiv. Alles in allem also ein glänzender Start für Erdöl ins Jahr 2012. Apropos glänzend: Der amerikanische Einkaufsmanagerindex ISM ist stets ein verlässlicher Indikator für die Gold-Silber-Ratio, also wie viel Gold relativ zu Silber kostet. Ist der ISM über 50 und die Einkäufer somit positiv gestimmt, fällt die Gold-Silber-Ratio und der Silberpreis steigt oder Gold fällt, Silber wird relativ zu Gold also wertvoller. In den USA hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im Januar deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der ISM fiel Ende Januar überraschend positiv aus und tendiert weiter stabil über 50, während Silber seit Jahresanfang bereits um mehr als 20 Prozent gestiegen ist – auch für Silber brechen wohl glänzende Zeiten an. P. Knüppel präsentiert von:
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S E I T E 15 MONITOR EUROPA
Prioritäten ändern sich Die ETF-Branche konnte ihre Wachstumsstory 2011 fortschreiben. Insgesamt flossen knapp 24 Milliarden Dollar in europäische ETF, nachdem es 2010 sogar mehr als 50 Milliarden waren. Die in ETF investierten Vermögen sind jedoch aufgrund der enormen Marktverwerfungen auf 266,6 Milliarden Dollar zurückgegangen. Auf der europäischen Beliebtheitsskala ganz oben stand im vergangenen Jahr der deutsche Aktienmarkt. Mit Zuflüssen in Höhe von 0,2 Milliarden Dollar im Dezember wurden 2011 insgesamt 17,3 Milliarden Dollar in ETF auf deutsche Titel investiert. Das entspricht 97 Prozent der gesamten Zuflüsse in AktienETF in Höhe von 18 Milliarden Dollar. In der Gunst der Anleger ebenfalls gestiegen sind amerikanische Titel. Im Dezember flossen 61 Millionen in US-ETF, im Gesamtjahr waren es über 5 Milliarden Dollar. Die grössten Abflüsse mussten SchwellenländerProdukte hinnehmen. Sicherer Hafen Gold Auch bei Anleihen-ETF verschoben sich im vergangenen Jahr die Prioritäten der Anleger, und gegen Jahresende zogen sie sich weiter aus Staatsanleihen zurück. Dafür flossen im Dezember 221 Millionen Dollar in Unternehmensanleihen. Ebenfalls auf den Kauflisten fanden sich High-Yield-Bonds-ETF. Bei Unsicherheiten ein Dauerbrenner ist Gold, so auch im letzten Monat des vergangenen Jahres. Knapp 600 Millionen flossen in Edelmetall-ETF. Damit erhöhten sich die Zuflüsse auf 7,8 Milliarden, nach 7,1 Milliarden Dollar im Jahr 2010. BK
ETF in Europa: Zu- und Abflüsse
Angaben in Mio. U$
AKTIEN Markt
Welt Europe North America Asia Pacific Emerging Markets Broad Asia Pacific Eastern Europe Middle East and Africa Latin America Country Total
# ETF/ETP
Nov 2011 AuM
NNA
Zu-/Abflüsse YTD-11 NNA 2010 NNA
80 469 88 62 158 41 5 1 6 10 85 857
12 717 101 793 26 239 10 720 28 008 14 543 1 363 902 174 893 10 133 179 477
88 -1729 61 -405 -418 -208 -20 -21 -4 -8 -157 -2403
883 13 445 5 148 -442 -992 -258 478 72 -35 -183 -1066 18 042
2 698 7 820 4 795 3 694 12 306 7 254 443 306 184 228 3892 31 312
3 6 22
180 691 11 154
3 8 221
195 190 594
0 422 2401
8 13 7 137 2 15 19 1 4 233
966 651 1 777 26 556 1 222 4 359 7 207 1 503 1 683 57 409
21 -18 49 -433 15 -80 -332 14 17 -1700
-62 -205 104 -2327 824 4 447 -94 101 202
360 -25 1120 4649 473 -122 -995 -6 -6 8 276
86 1 118 103 83 23 123 537
6 744 1 3 623 3 531 1 725 122 44 851 60 597
-377 0 -9 -108 -15 -4 594 81
-816 1 -282 -15 14 -4 7815 6 713
1 707 -1 -397 504 328 15 7097 9 253
F I X E D I N CO M E Aktiv Broad/aggregate Corporate Covered Credit Spreads Emerging Markets Government High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total
R O H S TO F F E Broad Alternative Agriculture Energy Industrial Metals Livestock Precious Metals Total
Quelle: BlackRock / Stand: 2.2.2012
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S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ
Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse
Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.1.2012
AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert
ISIN
Whr
Anbieter
Swap
TER
Umsatz in CHF (in 1000)
Ø Umsatz/ Trade
Ø Spread t
SMI S&P 500 MSCI EMU SMI Mid Cap FTSE 100 MSCI USA MSCI World MSCI USA TR SMI MSCI Japan
CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 CH0019852802 IE00B3X0KQ36 LU0136234654 IE00B0M62Q58 LU0274210672 CH0017142719 IE00B53QDK08
CHF USD EUR CHF GBP USD USD USD CHF JPY
CS iShares CS CS UBS UBS iShares DB UBS CS
Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Ja Nein Nein
0.38% 0.40% 0.33% 0.49% 0.30% 0.30% 0.50% 0.30% 0.35% 0.48%
4 962 941 3 647 284 1 917 715 1 737 553 1 650 530 1 630 880 1 468 949 1 308 965 1 234 830 916 974
45 060 23 326 12 963 24 883 7 834 23 757 10 099 13 626 17 588 3 295
110 141 156 361 147 938 69 829 210 688 68 648 145 455 96 064 70 209 278 293
0.05 0.15 0.21 0.14 0.28 0.67 0.21 0.16 0.08 0.31
LU0292107645 IE00B0M63177 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 IE00B02KXK85 FR0010339457 IE00B0M63516 FR0010375766 IE00B1W57M07
USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD
DB iShares CS UBS iShares iShares Lyxor iShares Lyxor iShares
Ja Nein Nein Ja Nein Nein Ja Nein Ja Nein
0.70% 0.75% 0.73% 0.60% 0.74% 0.74% 0.65% 0.74% 0.85% 0.74%
3 155 181 2 911 226 1 494 030 782 259 685 014 531 740 531 451 500 025 490 801 367 981
33 391 28 081 16 171 11 608 9 419 6 368 5 329 11 685 4 353 5 037
94 492 103 672 92 389 67 390 72 727 83 502 99 728 42 792 112 750 73 056
0.22 0.23 0.31 0.54 0.32 0.34 0.58 0.36 0.54 0.34
CH0016999846 IE00B1FZS798 IE00B14X4S71 CH0102530786 IE00B1FZSC47 CH0016999861 IE00B3VTMJ91 IE00B3VTML14 IE00B3VWN393 IE0032523478
CHF USD USD CHF USD CHF EUR EUR USD EUR
CS iShares iShares CS iShares CS CS CS CS iShares
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein
0.19% 0.20% 0.20% 0.15% 0.25% 0.25% 0.23% 0.23% 0.23% 0.20%
492 464 478 490 449 894 295 324 278 609 191 834 167 708 148 463 94 079 84 320
6 789 2 769 4 506 2 729 949 1 366 1 708 2 046 591 1 038
72 538 172 802 99 843 108 217 293 582 140 435 98 190 72 562 159 186 81 233
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USD CHF USD CHF USD EUR EUR USD EUR USD
ZKB ZKB CS Julius Bär Julius Bär ZKB Julius Bär ZKB ZKB Lyxor
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja
0.40% 0.60% 0.30% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.60% 0.40% 0.35%
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USD CHF USD CHF USD USD CHF EUR
iShares DB iShares UBS iShares ComStage UBS CS
Nein Ja Nein Nein Nein Ja Nein Ja
0.59% 0.70% 0.59% 0.45% 0.40% 0.10% 0.25% 0.14%
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Trades
A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan FTSE/Xinhua China 25 DJ RUS Titans 10 MSCI Brazil MSCI India FTSE BRIC 50
O B L I G AT I O N E N SBI DOM Government 3-7 P Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital US Govt IL Bond SBI DOM Government 7+P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx EUR Liquid Corp
R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Silver 3Kg Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Silver 100 Unzen Gold Fix PM 1Unze RJ / CRB TR
A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ DB Hedge Fund EPRA/NAREIT Asia Div+ SXI Real Estate Funds EPRA/NAREIT US Div+ CB FED Funds Effective Rate Index TR SXI Real Estate Funds CS EONIA TR
0.38 0.68 1.67 0.65 0.54 0.43 0.79 0.03
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