Spot Magazine Herbst 2018

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Reisen in der Schweiz

Reisen, Entdecken & Erleben

Wallis • Graubünden • Lausanne • Zentralschweiz • Glarnerland • Jura • Zürich Themenwege • Biken • Familienerlebnisse • Fotografie • Kultur • Events

+ SPEZIALTHEMEN WANDERN & FOOD

Herbst

Freizeit &


FREDDY BURGER MANAGEMENT PRÄSENTIERT

Schweizer Tournee 2018/19 26.& 27.10. 2018 | Theater 11 Zürich

30.10.–11.11.2018 | Theater 11 Zürich

6.–11.11.2018 | Musical Theater Basel 13.–18.11.2018 | Theater 11 Zürich

28.11.2018–13.01.2019 | Theater 11 Zürich

20. Dezember 2018 | 20 Uhr Volkshaus Zürich

TM © 1981 RUG LTD

TM © 1988 CML

Schweizer Tournee 2018 20.& 21.10. 2018 | Theater 11 Zürich

27.01.2019 | Hallenstadion Zürich

12.–24.02.2019 | Theater 11 Zürich

musical.ch

12.–31.03.2019 | Theater 11 Zürich 2.–14.04.2019 | Musical Theater Basel


VorWort

Herzlich Willkommen

Carina Scheuringer Carina hat für diese Ausgabe wieder das getan, was sie am liebsten macht: Sie hat ihre Wanderschuhe geschnürt und das Land für Sie erkundet.

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Noch gewährt uns der Sommer ein letztes Gastspiel, doch bald werden die Tage kürzer und kühler. Dann schlüpft die Natur wie alle Jahre wieder in ihr buntes Festkleid und verzaubert uns mit ihrem prachtvollen Farbenspiel. Am Grossen Aletsch Gletscher beginnen im Herbst die Arvenwälder goldgelb zu leuchten; am blitzblauen Lac Léman färben sich die Weingärten kaminrot. Und in Mund hoch über Naters erblühen die blauvioletten Safranblüten vor der Kulisse schneebedeckter Berggiganten so hoch, wie an keinem anderen Ort der Welt!

Isabel Steiner Isabel hat erneut für Sie gezaubert und allerlei Geheimtipps und spannende Angebote in der ganzen Schweiz für Sie aufgespürt.

Der Herbst bringt viele Geschenke. So reich die Farbpracht, so reich auch die Tische, die er zu decken vermag. Obst und Gemüse der Felder und Gärten stehen nun zur Ernte bereit; Menschen kommen zur Danksagung zusammen und feiern die Erträge in Form von Festen.

Julia Brown Julia hat für diese Ausgabe unter anderem einige Teilstücke des ZürichseeRundwegs absolviert und kulinarische Tipps für Sie gesammelt.

Auch wir schliessen uns an und laden Sie in dieser Ausgabe von Spot ein, mit uns durch das Land zu streifen, die Natur zu Fuss oder auf Rädern, zu Land oder zu Wasser in ihrer vollen Strahlkraft zu geniessen und ihre reichlichen Gaben zu verkosten und zu zelebrieren. Entlang des Weges werden Sie nicht nur von grandiosen Naturlandschaften und kulinarischen Spezialitäten verzaubert, sondern Sie erleben zudem zahlreiche besondere Begegnungen – so wie mit den Menschen von Jaun, dem Laui-Wisel auf dem Stoos oder dem Kräuterzauberer Gregor Vörös auf der Rigi. Wir wünschen Ihnen eine spannende Entdeckungsreise durch die Schweiz!

Andy Seddon Andy ist für diese Ausgabe von Lausanne auf die Rigi und vom Flumserberg bis ins Entlebuch gereist, um einige der Angebote aus erster Hand für Sie zu testen. Wir danken herzlich!

Herzlichst, Ihre Spot Redaktion – Insider Tipps aus erster Hand

Webseite Destinationen in der Schweiz, Reiseberichte, eMagazin, ‘Travel Talk’ und Events. www.spotmagazine.ch

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SpotMagazine l Herbst 2018

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Inhalt

94

98 44

ENTDECKEN

22

Kleine Ferien, grosses Glück

26

Grosse und kleine Helden

32

Abenteuer Jura

39

Naturwunder Moor

Zu Tisch in Zürich

48

Genusswoche

90

Eine Stadt tischt auf

94

Kulinarische Höhenflüge

110

Event-Highlights

98

32 38 44 50

04

ERLEBEN

Wo die Zeit zu Hause ist

Bijouland – Ein Besuch in der UNESCOWelterbe-Stadt La Chaux-de-Fonds

Eine bemerkenswerter Ort Detektivpfad Jaun – Geheimtipp im Lötschberger-Land

Schätze des Zürichsees

Zürichsee-Rundweg – In zehn Etappen um den Zürichsee

Genuss-Highlights im Herbst

Kulinarische Hochburg Lausanne

Zermatt Impluse & GTA

SpotMagazine l Herbst 2018

Eine Auszeit in der Lenzerheide

Familienwanderungen in der Lenzerheide – Mit Globi und Autschli unterwegs

Bike-Packing in den Freibergen

Mooraculum – Geheimtipp im Heimatland

ZüriOberland – Eine Region bittet zu Tisch

Rigi – Von Newcomern zu Urgesteinen

Das Beste der Region

Stoos – Vom Berg auf den Teller


70 58

REISEN 20 54

Ein Ort zum Verlieben

Familiendestination Klosters

54

Das grösste Gut

58

Der Klassiker für Geniesser

62 66 70

Aletsch Arena – Ein Erlebnis für alle Sinne

4-Seen-Wanderung als Zweitagesvariante

Alles Bär in Arosa

80 84

7 8

Luftige Höhen

Walenpfad – Aussichtsreicher Höhenweg

Kunst der Natur

GeoGalerie Flumserberg – Schritte durch

Lauf mit der Zeit

Sardona-Welterbe-Weg – Weitwandern im UNESCO-Welterbe Sardona

Das Gute liegt so nah

Freiberg Kärpf – Zwei Tage Natur pur

Ausflug in eine heile Welt Weissenberge – Glarner Geheimtipp

Spot Leserecke Schaufenster

Spot Fotowettbewerb, Inspiration, Gadgets, Fotografie 1x1

20 Discovery Graubünden Klosters mit der Familie, Kurzferien in der Lenzerheide und Tipps für Gross & Klein in der ganzen Region

31

Arosa – Ein Hoch auf die Bündner Berge!

die Erdgeschichte

74

ÜBERSICHT

Auszeit

Ferienfeeling für Ausflügler und Kurzurlauber: Ideen für den Schweizer Herbst

43 Spotlight Zürich

Zürich und Umgebung neu entdecken und erleben

53

Fokus Wandern

89

Fokus Kulinarik

102

Save the Date

114

Verschiedene Routen aus erster Hand getestet

Genussvolle Reise durch die Schweiz

September bis November 2018

Schlusswort

Der neue «Snow Deal»

SpotMagazine l Sommer 2018

05


Ausgewählte Partner

Wo finden Sie Spot? Spot Magazine liegt im Grossraum Zürich an mehr als 200 Orten auf. Auf unserer Webseite spotmagazine.ch finden Sie eine Karte, die Ihnen die nächste Vertriebsstelle zeigt. www.spotmagazine.ch (im Magazin-Teil)

Ausgewählte Events } } } }

ZÜSPA SLOW FOOD ZÜRICH ZERMATT IMPULSE EXPLORA EVENTS

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SPOT MEDIA GmbH Postfach 448 8810 Horgen Schweiz


LeserEcke

Leser, Followers & Friends INSTAGRAM SpotMagazineCH Das Lieblingsbild des vergangenen Frühlings wurde am Wasserfall in Jaun aufgenommen, als wir für unsere Geschichte mit der BLS den Detektivpfad testeten. Vielen Dank für die Likes und Kommentare!

@spotmagazinech #swissspots

UNSERE POSTANSCHRIFT Spot Magazine Postfach 448 8810 Horgen Schweiz Wir freuen uns auf Post von Ihnen!

FACEBOOK SpotMagazineCH Unser Post «Greetings from the road» von unserer Wanderung entlang der GeoGalerie auf dem Flumserberg war diesen Sommer Ihr beliebtester Eintrag auf Facebook. Wir bedanken uns für die vielen Likes, Kommentare und Shares!

EIN HERZLICHES DANKESCHÖN! Ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen Familien, die uns in dieser Ausgabe unterstützt und die Familienangebote und -erlebnisse aus erster Hand für Sie getestet haben – allen voran natürlich Familie Geiger.

AUSGEWÄHLTE ANGEBOTE IN DIESER AUSGABE • Davos Klosters Card, S. 20-21 • Day Spa Special im Schweizerhof Lenzerheide, S. 25 • November-Special im Lenzerhorn, S. 25 • Gobi-Pauschale, S. 26 • TRANSA Personal Shopping, S. 35 • Führerstandsfahrt mit der SZU, S. 43 • ZURICH CARD, S. 45 • Herbstsonne-Paket, S. 55 • RailAway Kombi-Angebote, S. 58-72 • Herbst-Angebote in der Mythenregion, S. 65 • Herbst-Pauschale im Golfhotel Riederhof, S. 87 • Taste My Swiss City Lausanne, S. 90-91 • 3 Gänge – 3 Gastgeber auf der Rigi, S. 94-97 • Auszeit für Geniesser auf dem Stoos, S. 98-99 • Kinder bis 12 Jahre gratis im Tessin, S. 101 • Beau Site Zermatt Angebot, S. 111-112 • Snow Deal, S. 114

WO FINDEN SIE SPOT? Sie finden Spot an über 200 Orten im Grossraum Zürich und in den SWISS Lounges am Flughafen Zürich. Ferner liegt Spot auch bei Partnern (z.B. Marché Restaurants Schweiz AG, Migros Sport XX Zürich, Parkhotel Beau Site Zermatt, Sihlcity, Alpamare, Klosters Tourismus, Rigi, Aletsch Arena, Swiss Mega Park, Profot, Viewfinder Center, sowie in den drei Schweizer Landesmuseen in Zürich, Schwyz und Chatêau de Prangins usw.) und bei ausgewählten Veranstaltungen im Herbst 2018 auf (ZÜSPA, Slow Food Zürich, Zermatt Impulse und Exlpora Events). Spot kann auch bei einer COOP@home Bestellung kostenlos mitbestellt und über das SpotAbo direkt zu Ihnen nach Hause oder in Ihre Firma geschickt werden (Bestellschein nebenan).

Teilen Sie Ihre Fotos mit uns auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest. Hashtags #swissspots #zurichspots

IMPRESSUM

COPYRIGHTS

Herausgegeben von Spot Media GmbH, Postfach 448, 8810 Horgen, +41 (0)44 552 01 27,

Titelbild: Grosser Aletsch Gletscher, Gletscherhöhle © Frederic Huber, frederichuber.com

www.spotmedia.ch Auflage 15’000 Exemplare/ 4 Mal pro Jahr Redaktion Carina Scheuringer, carina.scheuringer@spotmedia.ch, Isabel Steiner, isabel.steiner@spotmedia.ch Anzeigenverkauf Isabel Steiner +41 (0)44 552 01 26; Julia Brown +41 (0)76 335 98 89, Anette Wolffram +41 (76) 326 08 05 Layout Carina Scheuringer Mitwirkende Matt Anderson, Daniele Andrich, Familie Geiger und diverse Testfamilien, Ariadna Guirao Torres, Justin Hession, Christina Ragettli, Jessica Schmid, Parcival Schneider, Andy Seddon, Jacqueline

Schaufenster Wettbewerb (S. 08-11) © siehe Fotografen Inhalt (S. 04-05), Auszeit (S. 31), Spotlight Zürich (S. 43), Fokus Wandern (S. 53), Fokus Kulinarik (S. 89) und Save the Date (S. 103): siehe jeweilige Artikel

Vinzelberg Übersetzung Carina Scheuringer Korrektorat Martin Brandner und Manuela Scheuringer Ausrüster Outdoor Research, Icebreaker, Mammut, Columbia, Chaskee und Peak Performance Illustrationen Rouleaux van der Merwe Druck Swissprinters AG Vertrieb Spot Team, Swissprinters AG und BBI Züri West

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SchaufensterWettbewerb

1. Platz: Special Friends Sonja Putzer (34) aus Zürich hat das Gewinnerfoto zum letzten Wettbewerbsthema «Schweizer Summer Feeling – Summer with Friends» eingereicht und eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück und Spa Eintritt im Romantik Hotel Julen****sup in Zermatt gewonnen. Im Interview spricht sie über die Fotografie und erzählt, wie ihr Gewinnerbild entstanden ist.

Wie bist du zum Fotografieren gekommen?

Schon früh entdeckte ich meine Leidenschaft für die Fotografie, aber erst mit der Geburt meiner Tochter Isabella, im September 2015, habe ich begonnen, diese Passion auch auszuleben.

Was liebst du an der Fotografie?

An der Fotografie liebe ich, die kostbarsten Momente im Leben für die Ewigkeit festzuhalten... Es ist für mich ein wahnsinnig schönes Gefühl, zu jedem Foto eine Geschichte erzählen zu können.

Wo und wie suchst du deine Schweizer Bilder?

Wir unternehmen viel zusammen als Familie – wenn es die Zeit zulässt – und geniessen die gemeinsame Zeit. Diese Momente führen uns oft auch an die wunderschönsten Orte in der Schweiz – ganz spontan und ungezwungen.

Wie ist das Gewinnerbild entstanden?

Mein Foto ist ganz spontan entstanden: An einem warmen Sommerabend im Juli, fünf Minuten von unserem Zuhause am schönen Greifensee entfernt. Isabella wollte eine Abkühlung – und Giulietta, unser Irish Setter Mädchen, sagt zu Wasser niemals nein! Diesen magischen Moment mit meinen zwei Mädels und meinem wundervollen Mann Benjamin musste ich einfach festhalten!

Warum der Jury das Bild so gut gefiel: «Summer-Feeling pur – stimmungsvoll umgesetzt!» Andrea Camen

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2. Platz: Sommernachtstraum Fabienne Bregenzer, Primarlehrerin Tina Fischer, Junior Key Account Manager beide 25 Jahre und aus Sursee

«An einem Samstag hatten wir zwei Wanderblondies mit einem Freund, der soeben die Tandemprüfung bestanden hatte, einen Flug geplant und wollten den Ausflug nach Grindelwald mit einer Nacht im Biwak verbinden. Nach Einbruch der Dunkelheit versuchten wir unsere ersten Nachtaufnahmen ohne jegliche vorherige Erfahrung. Wir wollten unbedingt die Milchstrasse ablichten und siehe da, als wir dieses Foto realisieren konnten, gab es kein Halten mehr. Tanzend vor Freude hüpften wir durch die Gegend!»

«Wir haben schon viele Sternenbilder gesehen, doch dieses ist besonders speziell. Die Stirnlampe verleiht eine gewisse Magie. Das Foto ist sehr gut ausgeführt.» Alberto Venzago


3. Platz: Us Ulrika Boberg Financial Controller 42 Jahre, Ebmatingen

«Ich bin gerne mit meinen zwei Jungs in der Natur unterwegs. Da meine Kinder nicht reiten können, kommen die manchmal mit dem Velo mit. Als sie noch jünger waren, musste ich sie manchmal mit einem Glace bestechen. Heute geniessen wir es, gemeinsam Neues zu entdecken und unterwegs Tiere zu erspähen – Rehe oder Vögel zum Beispiel. Es ist auch schön, die Natur in ihrem Wechselspiel zu sehen und zusammen die Zeit ohne Bildschirme zu verbringen. Das wollte ich in meinem Foto festhalten.

«Eine wunderschöne Momentaufnahme einer Familie unterwegs in der Natur.» Heinz Keller


FOTOWETTBEWERB Neues Schweizer Thema: «Farben» Feilen Sie an Ihrer Bildkomposition, spielen Sie mit Unschärfe und lernen Sie, bewusst zu sehen und zu fotografieren. Wir freuen uns auf Ihr schönstes Schweizer Bild zum Thema «Farben» unabhängig von der Jahreszeit! Teilnahmeschluss: 5. November 2018 Teilnahme und Infos: spotmagazine.ch/fotografie

ADD A SPLASH OF COLOUR 2 3 1 Romantische Auszeit

Gutschein vom Hotel Landgasthof Kemmeriboden-Bad für zwei Übernachtungen im Doppelzimmer für 2 Personen inklusive Frühstück; Siehe S. 43 WERT: ca CHF 500.00

Alberto Venzago, venzago.com Andrea Camen, andrea-camen.com

Aletsch Arena

ET-2004 Dreibeinstativ Alu 144 cm inklusive Kopf E-20 Das ideale Reisestativ für eine Belastung bis zu 12 kg Siehe S. 18 WERT: CHF 249.20

Mammut Creon Pro 30l Tourenrucksack

Hybrid-Tourenrucksack mit umfangreicher Ausstattung und dem Rückensystem 4 STREAM Butterfly Vario™, Siehe S. 18 WERT: CHF 199.00

Justin Hession, justinhession.ch Heinz Keller, Schweiz Tourismus

www.profot.ch


SchaufensterWettbewerb Schaufenster

ImageCampus

Alles zum Thema Fotografie ImageCampus | Im Juli lancierte die Profot AG mit dem Fotografen Erwin Windmüller und dem Fotografen und Filmemacher Nick Schreger «ImageCampus», eine Sendung, die sich ganz der Fotografie widmet. Im Interview verrät Daniele Andrich, Geschäftsführer der Profot AG, mehr über das innovative Projekt: Wie ist die Idee zu «ImageCampus» entstanden? Im März 2017 sassen drei Kollegen zusammen und überlegten, wie man Fotografie einem breiten Publikum auf unterhaltsame Weise zugänglich machen könnte. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist der «ImageCampus», ein in dieser Form neues Format im deutschsprachigen Raum. Was ist das Konzept? «ImageCampus» ist ein Format für bildaffine Menschen, egal ob aktive Fotografen oder einfach nur solche, die Freude an interessanten Bildern und den Geschichten dahinter haben. Einer der treibenden Gedanken hinter «ImageCampus» ist der, dass es nicht ausreicht, lediglich die Werkzeuge zu bieten, die kreative Arbeit ermöglichen. Vielmehr muss durch Inspiration und Anleitung durch Vorbilder aus der Bilderwelt – z.B. Fotografen, Bildredakteuren, Kuratoren, Galeristen, Models, Filmschauspieler/ Regisseure – ein Antrieb entstehen, sich mit Neuem zu befassen. Was unterscheidet «ImageCampus» von anderen Formaten? «ImageCampus» ist Inspiration, Information und Unterhaltung zugleich. Es ist ein Fach-Entertainment ohne Langeweile. Zudem bietet das Format als unabhängige Sendung seinen Zuschauern ein ehrliches, glaubwürdiges Bild auf aktuelle Arbeits✎ Interview: Carina Scheuringer

zVg

werkzeuge aus der Foto- und Filmwelt, die durch Markenvertreter vorgestellt werden. Wie entstehen die Episoden? Die Episoden werden in Zürich produziert und auf hochdeutsch einmal im Monat auf der Webseite imagecampus.ch publiziert. Das professionelle 9-köpfige Produktionsteam umfasst Redaktion, Moderation (Nina Havel), Tontechnik, Kameraleute, Visagist, Stylist und Assistenz. Was sind die bisherigen Reaktionen? «ImageCampus» ist ein neugeborenes Format, das sowohl durch die Branche als auch durch das Publikum eine durchwegs positive Beachtung findet. Nun gilt es, «ImageCampus» als Gesprächsstoff auf Social Media und in Internet-Foren und Genreübergreifend zu etablieren. Wie soll sich «ImageCampus» noch weiterentwickeln? Wir diskutieren aktuell über Zusatzinhalte on Location. Das sind z.B. Beiträge, in denen Protagonisten in der eigenen Umgebung bei ihrem Schaffen besucht und interviewt werden. «ImageCampus» soll aber auch auf Grossveranstaltungen, wie Foto-Ausstellungen oder Messen dabei sein, um so das bestehende Format mit facettenreichen Beiträgen zu ergänzen.

Image Campus imagecampus.ch Weitere Informationen Das Go-Live von «Imagecampus» war am 11. Juli. Bisher gab es 2 Episoden. Am 10. September wird die 3. Episode veröffentlicht. Die Episoden sind jeweils kostenlos auf der Webseite imagecampus.ch zu sehen. Auf Youtube wird jeweils ein Episoden-Trailer publiziert. Bisherige Gäste waren zum Beispiel: Jens Krauer, Street-Fotograf, Regula Roost, Fujifilm, Elinchrom – Schweizer Hersteller von Studio-Blitzlicht,Alberto Venzago, Fotograf & Filmregisseur und Nikon

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INSPIRATION Adrian Ehrbar im Fokus

Kay Baumgardt, Spitzenpatissier im «Gasthaus zur Fernsicht» in Heiden kreiert Desserts ohne Zugabe von zusätzlichem Zucker

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«Das Auge isst mit.» Essen ist nicht nur etwas Alltägliches, sondern es birgt – ähnlich wie die Fotografie – eine Ästhetik in sich. Vor über zehn Jahren begann ich die Lehre als Konditor-Confiseur, welche meine Begeisterung für die Fotografie erweckte. Mein beruflicher Hintergrund macht die Gastronomie zu meinem Zuhause. Food, Portrait, Architektur und Reportage vereinen sich im Bereich der Gastrofotografie. Diese vielfältige Kombination erzeugt in mir die Faszination und den Antrieb für meine Arbeit. Die Sterneküche ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Das Fotografieren der kreativ gestalteten und genau durchdachten Werke auf den Tellern der Küchenchefs ist reine Poesie. Jedes Gericht, jede gestalterische Entscheidung erzählt eine spannende Geschichte. Die Herausforderung besteht für mich darin, eine Fusion zwischen diesen Werken und dem passenden Bildstil zu schaffen. Dazu müssen zwei Künstler mit ihren Visionen und Ideen einen Einklang finden. Haarlack und weitere Schönheitstricks sind tabu; fotografiert wird nur, was tatsächlich serviert wird. Kommunikation, Transparenz und Authentizität haben dabei oberste Priorität. Hierzu gehört auch die anspruchsvolle Arbeit mit den Köchen vor Ort, denn die vorhandene Umgebung sowie der Kunde fordert Kreativität, Flexibilität und Mobilität. In kurzer Zeit sowohl präzise als auch genau zu arbeiten, wie ein Konditor. Und das Beste: man darf probieren, was man fotografiert! adrianehrbar.ch

Brot backen ist Handwerk; das «Fürobe-Brot» aus Bützberg

Portraitfoto Adrian von Caroline Staeger-Oettli


Laurent Eperon, Spitzenkoch im Restaurant «Pavillon» im Fünf-Sterne-Hotel Baur au Lac in Zürich, interpretiert einen Klassiker der französischen Küche neu

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Das Spektakel der Revolution 14.9.2018 – 20.1.2019

www.landesmuseum.ch


Gadgets Wunschliste für Fotografen

Neues und Aufregendes am Markt

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3 2

3. Sony kabelfreie Kopfhörer WF-SP700N

1. Victorinox SwissTool X Robustes Multi-Tool mit Feststellklingen, wenn ein Taschenmesser nicht ausreicht. UVP: CHF 145.00 victorinox.com

2. ET-2004 Dreibeinstativ Alu 44cm inklusive Kopf E-20 Das ideale Reisestativ für eine Belastung bis zu 12kg. UVP: CHF 249.20 sirui.de

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Der vollständig kabelfreie Kopfhörer verbindet als erster weltweit kabellosen Tragekomfort mit einer digitalen Geräuschminimierungstechnologie, die Störungen aus der Umgebung blockiert. UVP: CHF 229.00 sony.ch

4. Nuada S VLED Light

Das stromunabhängige Dauerlicht für den universellen Einsatz wenn es unterwegs an Licht mangelt. Ideal für Videound Fotoaufnahmen. UVP: CHF 112.30 phottix.com

✎ Daniele Andrich

zVg

5. Go-Pro Hero

Sitzt. Passt. Macht Spass. Die Kamera für den perfekten Schnappschuss. UVP: CHF 229.90 gopro.com

6. OR Dry Isolation Pack

Der Outdoor Research Dry Isolation Pack ist ein ultraleichter, wasserdichter Rucksack mit minimalistischer Ausstattung, der im eigenen Packsack praktisch verstaut werden kann. Er beansprucht im Reisegepäck gerademal so viel Platz wie eine handelsübliche Getränkedose. UVP: CHF 79.00 outdoorresearch.com


SchaufensterWettbewerb Fotografie1x1

Profi-Fotograf & Lehrer Matt Anderson vom ‘Viewfinder Center’ verrät Tipps und Tricks.

Aus dem Leben gegriffen: Menschen aus unserer Mitte Food ist ein emotionales Thema, das verbindet. Besonders eindrücklich ist es, wenn wir hinter die Kulissen blicken und die Menschen kennenlernen dürfen, denen wir unser «täglich Brot» verdanken. Einen lokalen Produzenten zu besuchen und seine Arbeit zu dokumentieren, ist nicht nur ein oftmals sehr inspirierendes Erlebnis, sondern auch eine willkommene Herausforderung, um sich als Fotograf zu verbessern. Die Erntezeit im Herbst bietet dafür viele Möglichkeiten. Hier unsere Tipps:

AUSRÜSTUNG

WISSEN

TRICKS

1. 50mm Objektiv: Ein lichtstarkes 50mm Objektiv ist eine wertvolle Hilfe, um das Beste aus den gegebenen Lichtverhältnissen zu machen.

1. Die Abwechslung macht es interessant: Wechseln Sie immer wieder das Objektiv und die Perspektive, anstatt dasselbe Foto mehrmals aufzunehmen.

1. Die gute Wahl: Machen Sie Ihre Fotoserie zur Reportage und wählen Sie 6-10 Fotos aus, die in ihrer Gesamtheit die Geschichte am besten erzählen.

2. Weitwinkel-Objektiv: Der Weitwinkel ermöglicht auch die Umgebung abzubilden und verleiht dem Bild somit Kontext.

2. Der Mensch im Fokus: Verwenden Sie die grösste Brennweite Ihres Tele-Objektivs in Kombination mit möglichst weiten Blendenöffnungen (z.B. f/4.0). So kann die Person optisch gut vom Hintergrund abgehoben werden.

2. Zeigen Sie Format! Wechseln Sie beim Fotografieren zwischen hoch- und quer formatigen Fotos. Wenn Sie später Ihre Fotos z.B. an ein Magazin verkaufen möchten, wird es Ihnen die Redaktion danken.

3. Schönheit liegt im Detail: Ihr «Food-Held» benötigt allerlei Hilfsmittel für seine Arbeit – Werkzeuge, Zutaten, etc. Integrieren Sie diese in Ihre Fotos.

3. Die passenden Worte: Schreiben Sie Bildlegenden, während die Erlebnisse noch frisch sind und integrieren Sie zugleich spannende Fakten, die sie unterwegs gesammelt haben.

3. Tele-Objektiv: Grosse Brennweiten (zum Beispiel 200mm) eigenen sich ideal für Portraits. 4. Notizblock: Führen Sie einen Notizblock mit sich, um spannende Informationen festhalten zu können.

4. Werden Sie zum Geschichtenerzähler: Machen Sie Ihre Fotoserie zur Geschichte und bedenken Sie – jede Geschichte benötigt einen Anfang, eine Mitte und ein Ende!

4. Ihre Bilder schwarz auf weiss: Kontaktieren Sie Publikationen, die vielleicht daran Interesse hätten, Ihre Fotos zu publizieren.

Viewfinder Center veranstaltet Fotokurse, Workshops und Ausflüge. Stampfenbachstrasse 157, 8006 Zürich, +41 (0)44 548 07 07, www.viewfindercenter.com

Matt Anderson

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Familiendestination Klosters

Ein Ort zum Verlieben

Klosters | Nicht immer bleibt die Liebe dort liegen, wo sie hinfällt. Ausser in Klosters. Hier fällt sie offenbar auf besonders beständigen Boden. Davon weiss nicht nur der britische Thronfolger Prince Charles eine Geschichte zu erzählen, der im Bündner Bergdorf eine Ferienliebe für die Ewigkeit fand. Auch die Familie Manani hat sich beim ersten Besuch sofort in Klosters verliebt. Die Sonne strahlt mit Rishi und Jaiden um die Wette. In Monbiel, dem hintersten Walserdorf des Prättigaus, plätschert zwischen sonnengebräunten Holzhäusern und -ställen ein blumengeschmückter Brunnen. In Windeseile haben die Jungs ihre Mützen abgelegt, mit Wasser befüllt und wieder aufgesetzt. Brrrr! Noch ein Schluck für den Weg und schon sind sie bereit für ihre Entdeckungstour. Weit weg von ihrer Heimat bei London, tauchen sie in Klosters in eine neue Welt. Vor etwa einem Jahr wurde hier inmitten der schönen Alpkulturlandschaft oberhalb der Landquart der sogenannte «Gadäwäg» realisiert. Das PRE Projekt, umgesetzt von der IG Landwirtschaft Klosters-Serneus, vermittelt Themen wie Landwirtschaft, Kultur und Geschichte und macht gleichzeitig auf landwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen aufmerksam. Entlang des 3km langen Themenweges wurden fünf über hundert Jahre alte Flurställe, in Kosters «Gadä» genannt, auf sanfte, die Sinne ansprechende Weise, in Szene gesetzt. Der erste von ihnen, der «Rütistall», stellt auf Knopfdruck mit grossen Leuchtbildern und Toneinspielungen unterschiedliche Menschen aus den Tätigkeitsfeldern Tourismus und Landwirtschaft vor. Die zweite Station, das «Hennägadä», widmet sich der Heil- und Wirkkraft einheimischer Pflanzen wie Pfefferminze und Ringelblume und ist gleichzeitig der ideale Ort für eine Rast. Im «Schöpfli» im Untergeschoss wird allerlei Hausgemachtes und Erfrischendes auf Vertrauensbasis geboten. Für die Familie Manani ein absolutes Highlight! Gestärkt geht es weiter zum «Bodästall», der das Alpvieh thematisiert, und dem «Bärgstall» mit seinen Sagenlesungen und den Klanginstallationen des Künstlers Corsin Vogel. Nur den «Kulturstall»

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Carina Scheuringer

Bilderreihe: Blick über Klosters vom Gadäwäg mit seinen verschiedenen inszenierten Ställen, dem Rütistall, dem Bärgstall und dem Hennägadä


Discovery

schaffen sie nicht mehr. Die Beine müde und den Kopf voller Eindrücke, fallen Rishi und Jaiden am ersten Abend früh mit rosigen Wangen in ihr wohlig weiches Bett im Hotel Piz Buin. Sie brauchen den Schlaf, denn das nächste Abenteuer steht bereits bevor... Mit Jack und Anna, zwei beste Freunden aus der Region, machen sich die Jungs am darauffolgenden Tag auf eine fantasievolle Reise entlang des «Zwergenweges.» Von Freiwilligen geschaffen und instand gehalten, bietet der 2.5km lange Themenweg Kindern wie Erwachsenen die Möglichkeit, ihre Verbundenheit mit der Natur und deren Wesen auszuleben. Liebevoll und sanft inszeniert, führt er durch urige Wälder, lauschige Wiesen und entlang gurgelnder Bäche und lädt zum Spielen, Suchen und Staunen ein. An zehn Posten erzählt Zwerg Purzel spannende Geschichten aus dem Leben der Zwerge und lässt seine Gäste den Weg interaktiv erfahren; so zum Beispiel beim Gestalten des eigenen Zwergenhäuschens.

Bilderreihe: Eindrücke vom Zwergenweg Klosters, der über Stock und Stein durch Wälder und Wiesen führt; Bau eines Zwergenhauses, Kugel- und Kegelbahn auf dem Sportplatz; Jack mit seinem eigenen Zwerg Purzel unten rechts: Rishi und Jaiden im Madrisa-Land

Es ist ein Erlebnis, das bei der Viererbande und ihren grossen Begleitern einen gleichsam unvergesslichen Eindruck hinterlässt. Dürfen sie sich am Nachmittag nun im Kinderparadies auf der Madrisa, dem Madrisa-Land, austoben und nach Herzenslust Klettern, Rutschen und Plantschen, so kommt doch das Gespräch am Abend immer wieder auf den Zwergenweg zurück. Nach ihrem Kurzurlaub sind sich alle einig: Es ist um sie geschehen wie um Prince Charles schon vor 40 Jahren! Auch die Familie Manani will bald wiederkommen und zukünftig viele weitere gemeinsame Urlaube in der «Family Destination» Klosters verbringen.

Destination Davos Klosters Alte Bahnhofstrasse 6 7250 Klosters +41 (0)81 410 20 20 klosters.ch Gadäwäg Länge: rund 3km klosters-pur.ch Spot Tipp: Es gibt viele Trinkbrunnen und eine Besenbeiz am Weg Zwergenweg Länge: rund 2.5km (Abkürzung möglich) zwergenweg-klosters.ch Spot Tipps: Nicht kinderwagentauglich; es gibt schöne Grillstellen am Weg Die Region Davos Klosters trägt das Gütesiegel «Family Destination.» Dieses zeichnet Ferienorte aus, die «ihr Angebot gezielt auf Kinder und deren Begleitpersonen ausrichten.» Davos Klosters Card: Ab einer Übernachtung sind alle ÖV- und Bergbahnfahrten sowie zahlreiche andere Leistungen inklusive Übernachtungstipp Hotel Piz Buin, S. 87

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Auszeit in der Lenzerheide

Kleine Ferien zum grossen Glück Lenzerheide | Der Bündner Ferienort Lenzerheide vermag, einen besonderen Spagat zu schlagen: Er bietet die ideale Kombination zwischen Action und Entspannung. Es ist schon eine Weile her, doch Edina und ich haben es nicht vergessen: Noch im Winter vereinbarten wir ein Mädels-Wochenende zu organisieren, sobald sich das Wetter bessern würde. Aus dem Frühling wurde Sommer; doch nun ist es endlich soweit! Nach einer Regennacht ist die Luft klar und riecht wie frisch gewaschen. Gemütlich kutschiert uns das Postauto von Chur hoch in die Lenzerheide; weiter, immer weiter weg aus unserem Büroalltag. Wir lehnen uns entspannt zurück, bestaunen die Landschaft, die vor dem Fenster wie ein Bilderband vorbeizieht. Es ist schön, einmal ohne Auto unterwegs zu sein. Unsere auserwählte Bleibe, der «Schweizerhof Lenzerheide», befindet sich nur einen Katzensprung von der Busstation entfernt. Einmal angekommen, ist die Begrüssung herzlich. Baba Anderegg steht schon an der Rezeption bereit. Sie ist ausgebildete «Swiss Cycling Guide» und wird uns heute bei unserer ersten E-Mountainbike-Tour begleiten. Rund um die Heide organisiert die gebürtige Zürcherin seit vier Jahren mit ihrer Firma «Bike Boutique» diverse Mountainbike Events, Touren und Camps. Für unseren heutigen Ausflug hat sie im 800m2 grossen Laden der «Pesko Rothornbahn» Bikes und Velohelme reserviert. Eldorado für Biker aller Art Perfekt ausgerüstet, entschweben wir von dort in die Bergwelt. Seit 2009 setzt Lenzerheide konsequent auf den Bikesport, den mittlerweile über eine halbe Million Menschen aktiv in der Schweiz ausüben. Viel Geld wurde in die spezifische Infrastruktur investiert, dessen Herzstück der im Sommer 2013 und 2014 entstandene Bikepark mit seinen fünf Freeride Strecken bildet. Daneben bietet die Region über 500km markierte Bikerouten und über 900km GPS Touren in allen Schwierigkeitsstufen.

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✎ Ariadna Guirao Torres

Justin Hession

Bilderreihe: S. 22-23: Edina und Ari auf ihrer ersten E-Mountainbike-Tour S. 24: Entspannung und Genuss in besonderem Ambiente im Schweizerhof Lenzerheide


Discovery Für uns hat Baba eine einfache Route durch ein Waldstück ausgewählt. Einmal instruiert, wie und wann welche Unterstützungsstufe verwendet werden soll, legen wir los. Es ist ein befreiendes Gefühl, ohne grosse Anstrengung schmale Pfade entlang zu fahren und Orte in Windeseile zu erreichen, die sonst fernab des Möglichen liegen. Im Nu haben wir den Dreh heraus und kurven aufgeregt über Stock und Stein. Auf halber Strecke halten wir am über 100-Jahre alten Kuhstall der Plantahof Alp an, in der heute die «Alpkäserei Parpan» untergebracht ist. Hier kann man von der Zuschauergalerie oder im Zuge einer Tour faszinierende Einblicke in die Käseproduktion erhalten und die köstlichen Kreationen natürlich auch degustieren. Wir schliessen uns spontan einer Gruppe an und dürfen am Ende sogar unsere eigene Butter schütteln. Ein cooles, unerwartetes Highlight! Gestärkt und voller Energie fahren wir später zurück ins Dorf und geben – nur ungern – die Bikes zurück. Die erste Tour macht Lust auf mehr! Wo der Mensch zählt Im «Schweizerhof Lenzerheide» beziehen wir danach eines der grosszügigen Alpenchic-Zimmer. Gestaltet von den Innenarchitekten Tanja Joerimann und Werner Woodtli ist das Design von der Natur inspiriert und schafft mit viel Holz, klaren Linien und Licht ein Gefühl von Platz und Raum. Hier liesse sich problemlos der restliche Nachmittag verbringen; wir haben jedoch gehört, dass Gastgeberin Clauda Züllig bald eine Gruppe von Gästen durchs Hotel führen wird. Eine Chance hinter die Kulissen zu blicken, die wir uns nicht entgehen lassen! Unsere Neugier ist gross! Der bald 115-jährige Schweizerhof – das spürt man in allen Bereichen – ist ein aussergewöhnliches Viersternehaus. Allen voran wird hier eine Art von Gastfreundschaft und Menschlichkeit zelebriert, die nicht auf Worten, sondern auf Taten basiert und eine Herzensangelegenheit darstellt. Sie zeigt sich nicht nur in grossen Gesten, sondern in tausenden kleinen Aufmerksamkeiten und Umgangsweisen, die eine heimelige Atmosphäre schaffen.

Ferienregion Lenzerheide Voa principala 80 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 57 00 arosalenzerheide.swiss Pesko Rothornbahn: pesko.ch Bike Boutique: bike-boutique.ch Alpkäsarai Parpan: alpkaeserie.ch

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Gastgeber Claudia und Andreas Züllig gehen mit bestem Beispiel voran. Seit ihrer Übernahme des Hotels im Jahr 1991 hat das Paar wahrhaftig Grossartiges geschaffen. 2011 war der Schweizerhof das erste Hotel des Landes, das sowohl das Qualitäts-Gütesiegel Stufe III, als auch das Schweizer Nachhaltigkeitssiegel ‘Steinbock-Label’ mit vier Steinböcken erhielt. Bis heute beteiligt sich der Familienbetrieb aktiv an der Förderung des kulturellen und kulinarischen Erbes der Region und prägt damit den Tourismus auf der Lenzerheide auf nachhaltige Weise mit. Überall im Haus trifft Geschichtsträchtiges auf Modernes; überall wird Regionalität zelebriert. Das Konzept spiegelt sich auch im gastronomischen Angebot wider. Im neuen, ebenfalls von den Innenarchitekten Tanja Joerimann und Werner Woodtli gestalteten «Bar Restaurant» werden ausschliesslich Getränke von Schweizer Produzenten serviert. Und im «Scalottas Terroir» ist «die Konsequenz, mit der Küchenchef Hansjörg Ladurner auf Terroir-Küche setzt» – laut Gault & Millau – gar so «verblüffend», dass man das Restaurant zum Sommerstart 2017 mit 14 Punkten auszeichnete. Ladurner kennt persönlich alle Menschen, von denen die Zutaten stammen und weiss genau, wo und wie die Tiere gehalten und das Gemüse angebaut wird. Sein hoher Qualitätsanspruch findet sich auf dem Teller wieder. In der ältesten und wohl schönsten Arvenstube der Lenzerheide lassen wir uns am Abend von Ladurners besonderen Kreationen verzaubern. Hier müssen wir nicht Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise wählen, sondern können unser eigenes Menü aus kleinen Portionen frei zusammenstellen. Ein tolles Konzept für Menschen wie uns, denen die Entscheidung sonst immer schwer fällt. Wo man die Seele baumeln lassen kann Am nächsten Tag fehlt uns zum grossen Glück nur noch etwas Wellness – und auch da sind wir bereits am richtigen Ort. Im «BergSpa» des Hotels Schweizerhof befindet sich (neben dem neu renovierten Familienbad mit Dampfbad und einer Saunalandschaft) auch der grösste Hamam der Alpen! Als wir eingehüllt in unsere Pestemals in den Soguluk treten, haben wir beide denselben Gedanken: Wir müssen unbedingt schon bald den nächsten Termin planen, denn ein Wochenende wie dieses ist so gut wie eine Woche Ferien!

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Schweizerhof Lenzerheide Voa Principales 39 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 25 25 bergspa.ch scalottas-lenzerheide.ch schweizerhof-lenzerheide.ch


Discovery

Destination Lenzerheide

Weg aus dem Nebelmeer!

Lenzerheide | Wenn im Herbst Nebelschwaden Täler in ihren grauen Schleier hüllen, muss man nicht gleich Trübsal blasen. In der Schweiz liegen die Berge immer nahe und dort lässt sich besonders jetzt eine stimmungsvolle Auszeit verbringen. Hier weitere Tipps aus der Ferienregion Lenzerheide.

HANDERLESENE SCHÄTZE

Vor fast zehn Jahren realisierte die Lenzerheidnerin Barbara Laim mit «La Palausa» einen Concept Store nach Amsterdamer Vorbild, der Laden und Atelier vereint. Heute ist ihr «Miniversum» an der Hauptstrasse eine Fundgrube handgemachter und handerlesener Schätze aus den Bereichen Wohnen, Büro, Reisen, Spiel, Spass und Mode. Aushängeschild des Betriebes ist der herzige Kirschkernbär «Autschli», eine Eigenkreation von Barbara. Diesen Sommer wurde Ihm ein eigener Themenweg gewidmet (S. 26-27). Er ist sozusagen der Bär für alle Fälle und hilft bei allerlei Weh-Wehchen, indem er die Kräfte in seinem Kirschkern-Bauch bündelt und entweder wärmt oder kühlt. lapalausa.ch autschli.ch ✎ Carina Scheuringer

HERBST-BLUES ADE!

Loslassen, sich vom Alltag befreien, auftanken, innere Ruhe finden. Das verspricht ein Tag im «BergSpa» des Hotels Schweizerhof Lenzerheide. Für Tagesgäste gibt es ein besonderes Angebot. Es beinhaltet: Frühstücksbuffet oder Vegi-Buffet, eine ActivityStunde gemäss Programm nach Wahl, Besuch des Hamams, Spa-Treatment nach Wunsch für 30 Minuten, ein erfrischender Früchteteller sowie ein Mineralwasser für die Heimreise.

Das Viersternehotel Lenzerhorn ist dieses Jahr erstmals durchgehend vom Herbst bis in den Winter geöffnet – ideal für Wellnessferien und für nebelfreie Auszeiten vom Alltag! Dafür wurde ein Spezialangebot geschnürt, welches neben einer Übernachtung im Bijoux Doppelzimmer inkl. Frühstück unter anderem die Benutzung des Spa & Wellnessbereiches, ein 4-GangAbendmenü und einen 20% Rabatt auf eine Wellnessanwendung beinhaltet. Für das Abendessen hat der Gast die Wahl zwischen drei hoteleigenen Restaurants. Das Lenzerhorn gehört zu «AlpinTrend», einem Zusammenschluss von zehn Hotellerie- und Gastbetrieben in der Region sowie dem Erlebnisberg Pradaschier in Churwalden. Gemäss des gemeinsamen Slogans «Erwarten Sie mehr!» werden den Gästen allerlei spezielle Erlebnisse geboten, so zum Beispiel das «Dine-Around.» Innerhalb des Halbpension-Arrangements kann in einem beliebigen «AlpinTrend»-Restaurant ohne Aufpreis zu Abend gegessen werden.

CHF 185 pro Person schweizerhof-lenzerheide.ch

November-Special ab CHF 155/Person hotel-lenzerhorn.ch

WELLNESS MIT KIDS

Geniessen Sie während der Herbstferien von 27. September bis 28. Oktober als Familie ein unvergessliches HamamErlebnis im «BergSpa» des Hotels Schweizerhof Lenzerheide. Kinder bis 14 Jahre: CHF 10 (in Begleitung von Erwachsenen); Kinder ab 14 Jahre und Erwachsene: CHF 35.

DAY SPA SPECIAL

Carina Scheuringer, Justin Hession und zVg

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Familiendestination Lenzerheide

Grosse und kleine Helden

Lenzerheide | In der Bündner Ferienregion sind zwei kleine Helden die Paten zwei neuer Themenwege für Familien. An einem Wochenende taucht Familie Furrer in die fantasievollen Welten des Kultvogels Globi und des Lenzerheidner Kirschkernbären Autschli. «Ich weiss etwas, das zeig ich euch, kommt alle in mein lustig Reich!» Die Worte des blauen Papageien mit den rot karierten Hosen sind schon 86 Jahre alt und sie funktionieren auch heute noch! Der kultige Globi hat nichts an seiner Faszination eingebüsst. Das weiss die 5-köpfige Familie Furrer zu bezeugen. In der Ferienregion Lenzerheide folgt sie dem Ruf des einfallsreichen Kinderheldens und macht sich auf die Reise. Hier wurde vor zwanzig Jahren der erste und einzige Globi Wanderweg realisiert und anlässlich des diesjährigen Jubiläums komplett erneuert. Bei Globi zu Besuch Mit dem Globi-Set im Rahmen der Globi-Pauschale ist die Familie bereit für das Abenteuer. Schon die Bergfahrt mit dem Sessellift Tgantieni ist ein Erlebnis. Plötzlich liegen den Kids, Merel, Kiro und Yanick, bunte Wiesen und grüne Weiden zu Füssen; dort, wo sie im Winter ansonsten mit den Brettern hinunterflitzen. Sie staunen – die Landschaft sieht völlig anders aus! Oben angekommen, durchstöbern sie den Rucksack nach all den Sachen, die sie laut Globis Tippliste mit dabei haben sollten. Natürlich haben die Eltern an alles gedacht. Dazu kommt das Lunch-Paket vom Schweizerhof Lenzerheide, falls sich die Familie entscheidet, den Weg in seiner gesamten Länge von 6km zu absolvieren.

SPOT TIPPS: Mit Globi in die Ferien! Gobi-Pauschale Herbst 2018 Spezialangebote zur Übernachtung in ausgewählten Hotels wie dem Schweizerhof Lenzerheide inklusive Zusatzleistungen und ein Geschenk für die Kids.

Bestens ausgerüstet beginnt nun endlich die Wanderung. Die Kids sind vor Aufregung kaum zu halten und sprinten schon voraus. Die Route verläuft neu vom Bergrestaurant «Acla Grischuna» über den Panoramaweg bis Sissi und über das «Globi Huus» und den Speichersee Valos zurück zur Bergstation Tgantieni. Unterwegs passieren die Furrers 13 Posten, welche die Bereiche Natur und Technik auf erlebnisorientierte Weise thematisieren.

Globi Live Sonntags noch bis 21. Oktober und mittwochs vom 3. bis 17. Oktober ist Globi bei trockener Witterung von 14-15:30 Uhr an ausgewählten Orten anzutreffen. arosalenzerheide.swiss/globi

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✎ Ariadna Guirao Torres

Justin Hession


Discovery Ferienregion Lenzerheide Voa principala 80 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 57 00 arosalenzerheide.swiss

Zum Beispiel erklärt Globi anhand des Speichersees, wie eine «Flockenfabrik», also eine Schneemaschine, funktioniert oder welche Konsequenzen achtlos weggeworfener Müll für die Natur hat. Noch mehr als die Wissensvermittlung steht jeweils die Unterhaltung im Vordergrund. Deswegen sind bei jeder Station spielerische Elemente integriert. Bei der «Flockenfabrik» kann man beispielsweise in einen hölzernen Propeller hinein klettern und bei der Rega auf einem Karussell durch die Luft fliegen; bei der Lieblingsstation der Furrer-Kids, dem «Lebenselixir Wasser», lenkt man einen Wasserkreislauf in unterschiedliche Bahnen.

Autschli: autschli.ch

Für die Kids ein rundum tolles Wandererlebnis, das sie am nächsten Tag mit dem zweiten Helden der Region, dem Kirschkernbären «Autschli», fortsetzen möchten. Mit Autschli auf Tour Den magischen Bären im Globi-Beutel beginnt die Reise mit einem erneuten «Höhenflug.» Von der Talstation Rothorn schweben die Furrers zur Mittelstation Scharmoin, wo sich der Einstieg in den neuen Themenweg befindet. Der kleine «Autschli», ein handgemachter Kirschkernbär aus dem Hause «La Palausa» (Seite 25) ist sozusagen ein Regionalheld. Seit sieben Jahren vermag es der Lenzerheidner, grosse oder kleine Besitzer zu wärmen, kühlen oder trösten, wenn es mal wieder «Autsch!» gemacht hat. Mit seinen besonderen Fähigkeiten hat er schon die ganze Welt bereist!

Bilderreihe links und unten: Globi-Weg nach der Neueröffnung diesen Sommer Oben: Der neue Autschliweg ist einem lokalen kleinen Helden gewidmet

Nun führt er die Familie Furrer in seiner Heimatregion auf einem Waldweg bis nach Crest’ota und weiter bis zur Talstation Rothorn. Unterwegs gibt es nicht nur zahlreich hölzerne «Autschlis» am Wegrand zu entdecken. Kurz nach dem Start bietet der Fotopoint die ideale Möglichkeit für ein «Bärfie» mit dem Bären. Und später können sich die Furrers zum «Autschli» auf die Holzschaukel setzen oder auf dem Wald-Xylophon musizieren. Für die Kids ein weiterer gelungener Tag.

Gemütliches Beisammensein nach dem ersten Paddelerlebnis.

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Discovery

Ferientipps in Graubünden

UNSERE TOP 5 TIPPS FÜR FAMILIEN FOXTRAIL IN LENZERHEIDE

Foxtrail, die spannende Schnitzeljagd, gibt es als ganzjähriges Angebot auch in den Schweizer Bergen! In der Lenzerheide warten spannende Rätsel und viel Bewegung in der Natur. Auf dem 3- bis 4-stündigen Bergtrail ab Churwalden müssen die Teams u.a. das Wetter manipulieren und den Käsevorrat des Alp-Senns plündern, um an Hinweise zu gelangen. Der kürzere Heidseetrail (ca. 2 Stunden) sorgt mit Unterwasserbotschaften und steuerbaren Wasserfällen für viel Spass und Abenteuer.

graubuenden.ch > Foxtrail Lenzerheide

STEINBOCK PARADIES

Wie die Artgenossen der beliebten Steinböcke «Gian» und «Giachen» leben, lässt sich in der Bergwelt rund um Pontresina erfahren. Dort haben etwa 1’700 Exemplare der faszinierenden Kletterer ihren Lebensraum. Auf der Steinbock-Promenade erhalten Familien spannende Einblicke; dazu gibt es Führungen sowie viele weitere Angebote – von der Steinbock-Galerie über den Spielplatz bis zu Wanderungen, bei denen sich die Tiere mit etwas Glück in freier Wildbahn beobachten lassen.

graubuenden.ch > Steinbock Paradies

FORSCHERPARCOURS AUF DER ALP FLIX

Professor Fix sucht kleine und grosse Forscher-Gehilfen für seine Abenteuertour zu den Seen und durch die Moore auf der ursprünglichen Alp Flix. Spannende Projekte wie das Bauen eines Wasserrads oder das Giessen von Tierspuren in Gips erwarten die Familien. Bei Ruhepausen auf dem Agrotourismus Hof der Familie Cotti oder im Berghaus Piz Platta können die kleinen Forscher dann ihre Ergebnisse in das Tagebuch notieren – so bleiben die Erinnerungen dauerhaft erhalten!

graubuenden.ch > Forscherparcours Alp Flix

MIT DER FAMILIE DURCH DIE RHEINSCHLUCHT

Kinder fürs Wandern zu begeistern, gelingt in der wilden Rheinschlucht zwischen Reichenau und Ilanz besonders leicht. Die einzigartige und schroffe Landschaft bietet unvergessliche Erlebnisse. Auf familienfreundlichen Wanderwegen, etwa von Valendas nach Versam, geht es vorbei an Höhlen und Felstürmen. Unterwegs gibt es viele Grillstellen, die zum Verweilen einladen. Wer seine Füsse im Wasser abkühlen oder Steinfiguren bauen möchte, findet hier genügend Gelegenheiten.

graubuenden.ch > Familienwanderung Gletscherschlucht

UNTERWEGS MIT CLÀ FERROVIA

Mit Clà Ferrovia, dem lustigen Kinder-Kondukteur der Rhätischen Bahn, wird das Zugfahren zu einem noch grösseren Erlebnis! Er weiss alles über die Züge und kennt jede Menge Geschichten. Auf den Abenteuerfahrten ins Bahn-, Farben-, oder Gletscherland berichtet er von seinen Erlebnissen und singt und spielt mit den Kindern. Die Eltern geniessen währenddessen die schöne Aussicht. Natürlich ist er dabei stilecht mit dem Krokodil oder einer alten Dampflok mit Holzwagen unterwegs.

graubuenden.ch > Kinder-Kondukteur Clà Ferrovia ✎ CS

Rhätische Bahn AG, Tourismus Savognin Bivio Albula AG, Engadin St. Moritz, Surselva Tourismus SpotMagazine l Herbst 2018

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GOLDENPASS – MOB PANORAMIC: EINE TRAUMREISE AUF SCHIENEN.

Basel

Zürich Luzern

Bern Zweisimmen Montreux

Erleben Sie ein aussichtsreiches Landschaftsspektakel zwischen glitzernden Seen, vorbei an majestätischen Alpengipfeln, traditionellen Bergdörfern und mystischen Destinationen wie Montreux, Gstaad oder Interlaken.

Gstaad

Interlaken

Genève Zermatt

www.goldenpassline.ch Rail Center MOB - CP 1426 - CH-1820 Montreux - +41 (0)21 989 81 90


AusZeit

Ferienfeeling für Ausflügler und Kurzurlauber

AUSZEIT

zu Hause

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Bike-Packing in den Freibergen

Abenteuer Jura -

Jura | Wer Abenteuer sucht, muss nicht das Land verlassen. Bei einer Velotour durch die Freiberge begegnet man nicht nur unberührter Natur, sondern muss einige Herausforderungen meistern – besonders, wenn man kein erfahrender Biker und Camper ist. Doch mit professioneller Unterstützung, guter Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung wird diese Art der Unternehmung ein unvergessliches Erlebnis!

TRANSA Standorte: Zürich, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Winterthur +41 (0)848 0848 11 info@transa.ch transa.ch Kanton Jura Jura Tourisme Rue de la Gruère 6 2350 Saignelégier +41 (0)32 432 41 60 juratourisme.ch Rent A Bike Saignelégier Saignelégier-Gare CJ2350, 2350 Saignelégier +41 (0)32 952 42 75 rentabike.ch

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«Mmmh, schmeckt besser als bei Oma», sagt mein Neffe und strahlt. Hungrig sitzen wir nebeneinander vor unserem Zelt und löffeln Penne mit Tomatensosse, die ich mit Salami aufgepeppt habe. In einem kleinen Topf köchelt Wasser für den Tee. Die untergehende Sonne malt rosa und lila Streifen in den Himmel. Der Wind bringt die Baumwipfel zum Schwingen und die fünf Kühe auf dem Hügel nebenan sind nur noch als dunkle Silhouetten erkennbar. Ein fantastischer Sternenhimmel kündigt sich an. Aber uns fallen bald vor Erschöpfung die Augen zu, denn der Tag verlangte uns einiges ab. Die Idee einer dreitägigen gemütlichen Velotour durch die Freiberge hatte uns fasziniert und die Unternehmung schien uns ein Leichtes. Wir bestellten Fahrradpacktaschen im Internet, liehen uns eine Campingausrüstung aus und reservierten Bikes zum Mieten. Die Route sollte uns von La Chaux-de-Fonds via Saignelégier in den Freibergen bis nach St. Ursanne führen.

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✎ Jacqueline Vinzelberg

Froh darüber, dass wir die ganze Ausrüstung gut im Sattelpack und der Lenkertasche untergebracht hatten und sich alles gut am Velo befestigen liess, fuhren wir in bester Laune los. Der ersten Etappe mit rund 29km sahen wir entspannt entgegen. Schon nach ein paar hundert Metern, die leicht bergauf gingen, liess uns jedoch ein schleifendes Geräusch aufhorchen. «So ein Mist», entfuhr es mir, als ich das Malheur sah – die Sattelpacks rieben an den Reifen unserer «FullyBikes.» Wir lösten das Problem mit Improvisation und befestigten die Taschen an der Mittelstange. Dort wackelten sie zwar ein wenig hin und her und zwangen uns breitbeinig zu fahren, doch wir konnten unsere Tour fortsetzen und die Landschaft belohnte es mit ihren malerischen, ausgedehnten Wiesen und Weiden, den abgelegenen Höfen und romantischen Wäldern. «Ja, ja, da links...», ruft der Bauer winkend, als wir vor seinem Hof nach der Fortsetzung unserer Mountainbikeroute suchen. Über eine abschüs-

Jacqueline Vinzelberg & swiss-image.ch/Gerry Nitsch


AusZeit sige Wiese führt ein schmaler Weg in den Wald. Ab hier geht’s ziemlich steil bergab. Wir stoppen, schauen uns an und schütteln den Kopf. Eine Downhillstrecke wie diese lässt viele Bikerherzen höher schlagen, doch mit unseren bepackten Velos kommt dies einer Selbstüberschätzung gleich! Also schieben wir – zur Sicherheit! Dank E-Motor schaffen wir den Anstieg danach aber wieder geschmeidig. Nach drei Kuhweiden sind wir in den Freibergen und erreichen bald die Pferdepension «Le Roselet» – ein weitläufiges Altersheim für Pferde und Esel. Auf dem einladenden Picknickplatz daneben machen wir Mittagspause und köcheln uns ein Süppchen. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir allerdings noch nicht, dass wir dafür einen Morgen später auf den ersehnten Kaffee verzichten werden müssen. Ich stelle nämlich den Kocher auf den Tisch in den Wind, benutze keinen Deckel und wundere mich, dass es ziemlich lange dauert, bis die ersehnte Mahlzeit erhitzt ist. Doch ich sorge mich nicht, denn im Internet hatte ich gelesen, dass sich mit der kleinen Gaskartusche mehrere Stunden kochen lässt. Am Nachmittag passieren wir den Etang de la Gruère. Zwischen sattgrünen Augen und dichten Nadelbäumen fesselt der, mit spiegelglatter Oberfläche wie verwunschen daliegende See unsere Blicke. Hier geniessen wir eine Pause, bevor wir das letzte Wegstück für diesen Tag absolvieren und bei Familie Sprunger nur wenige Kilometer vor den Toren von Saignelégier eintreffen. Wir werden schon erwartet. Ernest Sprunger ist Bauer und Pferdezüchter aus Leidenschaft und betreibt den Hof mit seiner Frau und dem 25-jährigen Sohn Loïc. Seine dreissig Milchkühe, die draussen auf der Weide stehen, liefern die Milch für Gruyère, den typischen Käse der Region. Stolz macht er uns bei einer Hofführung mit seinen gepflegten

Bilderreihe: S. 32-33: Der Etang de la Gruère – romantisch und geheimnissvoll. // Mit der richtigen Ausrüstung macht das Outdoorleben Spass. // Landwirt Ernest Sprunger sorgt gut für seine Pferde. // Mit dem Velo durch die pure Natur. // Hier sind die Freiberger Pferde zu Hause.

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«Füchsen» bekannt, wie die Freiberger Pferde mit dem hellen Fell genannt werden. Auf seinem Grundstück am Waldrand dürfen wir das Zelt aufbauen und übernachten. Weil ich auch beim abendlichen Pastakochen weder auf Wind noch Topfdeckel geachtet hatte, macht die Gaskartusche am nächsten Morgen schlapp. Also radeln wir ohne Kaffee los und beschliessen in Saignelégier einzukehren und dort bei «Rent A Bike» die Räder einzutauschen, um unser Gepäckproblem zu lösen. Da Mieträder zu dieser Jahreszeit gut gebucht sind, ist die Auswahl ohne Reservation an diesem Tag gering. Die Tourenbikes sind für unser Gepäck auch nicht ideal. Doch die Lenkertaschen lassen sich gut montieren. Der Rest kommt auf den Gepäckträger. SPOT TIPPS: MIT DEM BIKE DURCH DIE FREIBERGE Franches-Montagnes Rundtour Ein Highlight der Region ist die 42 Kilometer lange «Franches-Montagnes» Rundtour ab Saignelégier, gekennzeichnet als Route 712. Mit Umweg über den bekannten Weiher «Etang de la Gruère» (Route 7) lässt sie die Freiberge von ihrer schönsten Seite erleben und bietet gleichzeitig grandiose Aussichten und herzliche Gastfreundschaft. La Courtine Bike Ein Geheimtipp unter Geniessern ist zudem die 22 Kilometer lange Route 723 «La Courtine Bike», eine Rundtour ab dem Bahnhof Montfaucon (Le Pré-Petitjean). Bereits nach wenigen Fahrminuten lockt hier der geheimnisvoll funkelnde See «Plain de Saigne» zur ersten besinnlichen Pause. Bike-Hotel Tipp: Reka-Feriendorf Montfaucon reka.ch/hob Weitere Tipps: juratourisme.ch

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Wir entscheiden die Mountainbikeroute zu verlassen und der Juraroute Nr. 7 zu folgen. Sie führt uns durch eine sanfte, weitläufige und wenig besiedelte Hügellandschaft. Wälder, Wiesen und Weiden wechseln einander ab. Hinter jeder Biegung eröffnet sich ein neues Panorama, das den Blick in die Ferne schweifen lässt. Friedlich grasende Pferdeherden beäugen uns neugierig beim Vorbeifahren. «St. Ursanne 3 Kilometer», steht auf einem Schild. «Was, schon so nah?», schiesst es mir durch den Kopf. Die wenig beschwerliche Route und die abwechslungsreiche Kulisse liess die Zeit wie im Flug vergehen. Wir geniessen die lange Abfahrt hinunter ins Tal des Doubs, passieren das imposante Viadukt und sind verzückt von der Aussicht auf den Fluss und das romantische Örtchen, das sich an ihn schmiegt. Wären da nicht flanierende Touristen, könnte man sich leicht in lang vergangenen Zeiten wähnen. Die kleinen verwinkelten Gassen mit ihren Lädchen, reich geschmückten Häuserfassaden und Restaurants sind so einladend, dass wir am liebsten noch einen Tag hier bleiben möchten. Doch der Alltag will uns zurück. Nur weil wir uns vornehmen, wieder zu kommen und dann


AusZeit nicht nur St. Ursanne sondern die ganze romantische Gegend des Naturparks Doubs mit Muse zu erkunden, fällt uns der Abschied an diesem Abend leicht. Zurück in Zürich machen wir am nächsten Tag einen Abstecher zum Outdoorausrüster TRANSA und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Hier treffen wir Jan Dohmen. Der 36-jährige Outdoor- und Velofreak arbeitet seit drei Jahren bei TRANSA und hat jede Menge Erfahrung. Mit seiner Frau radelte er bereits durch ganz Europa. Daher weiss er genau, worauf es ankommt hinsichtlich Vorbereitung, Planung, richtiger Ausrüstung und cleverer Packstrategie.

Bilderreihe: S. 34-35: Friedlich grasen die «Freiberger.» // St.Ursanne liegt direkt am Ufer des Doubs. // Fantastische Aussichten auf dem Weg nach St. Ursanne. // Die Gegend bietet Velorouten für jeden Geschmack. // Jan Dohmen von TRANSA weiss, wie man sich auf eine Outdoortour vorbereitet.

Geduldig erklärt uns Jan, welche Biketaschen an welche Art von Velo passen und worauf man unbedingt achten sollte. Uns wird schnell klar, wo unser Fehler lag! Dann zeigt er uns, wie man wahlweise im Zelt oder Biwak richtig übernachtet, welche Matte und welcher Schlafsack ideal für eine Velotour sind und wie man ein Velo richtig bepackt. Auch die Sache mit dem Kochen besprechen wir. Mit einem klappbaren Dreibein steht die Gaskartusche sicher im Gras, ein Windschutz und ein Topfdeckel verlängern die Brenndauer einer Gaskartusche immens. Jan hat jede Menge Tipps und Tricks dieser Art auf Lager, die er gerne teilt. Bei TRANSA heisst das «Personal-Shopping», ist im Normalfall für die vertiefte Reisevorbereitung gedacht, kann als Termin gebucht werden und ist als zusätzlicher Kundenservice sogar gratis. Für uns kommt diese Art von persönlichem Beratungstermin dieses Mal leider zu spät. Aber eines ist sicher: Vor der nächsten langen und ausgefallenen Tour – egal ob auf dem Velo oder eher zu Fuss – gehört für uns ein ausgiebiger Besuch bei TRANSA zum Pflichtprogramm.

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AUF TOUR: BIKE-PACKING

Praktisches für die nächste Tour

1 2 1. TASCHENMESSER SWIZA TT03 Tick Tool Rot

Das erste Taschenmesser mit Zeckenwerkzeug und weiteren praktischen Funktionen, wie einer integrierten Lupe; ideal für Naturfreunde und Outdoor Enthusiasten. UVP: CHF 35, swiza.com

2. RUBYTEC TERRE SPORT TOWEL

Die Handtücher aus weicher Mikrofaser sind enorm saugfähig, leicht, haben antibakterielle Eigenschaften und trocken sehr schnell. Im praktischen Mesh-Packsack verpackt, passen sie in jeden Rucksack. UVP: CHF 17.50 (M), rubytec.ch

3. HUMANGEAR GOBITES UNO

Das «humangear GoBites Uno» ist ein Reisebesteck, das Gabel und Löffel in einem Essbesteck vereint. UVP: CHF 4.90 humangear.com

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3 5 5. OR MOLECULE BIVY REGULAR TAOS

4. ORTLIEB HANDLEBARPACK S LENKERTASCHE

Mit neun Litern Volumen bietet die wasserdichte Lenkerrolle leichtem, grossvolumigem Gepäck wie Schlafsack und Isomatte ausreichend Platz. Die Rollverschlüsse auf beiden Seiten ermöglichen einen schnellen, unkomplizierten Zugriff und halten den Inhalt selbst bei starkem Regen zuverlässig trocken; auch geeignet für die Montage an Carbon-Lenkern. UVP: CHF 135, ortlieb.com

ORTLIEB SEAT-PACK L SATTELSTÜTZENTASCHE

Das Herzstück der Bikepacking-Ausrüstung: Der wasserdichte «Seat-Pack» mit zwei extra starken Klettverschlüssen wird einfach an das Sattelgestell montiert. Die Tasche lässt sich durch das seitliche Abspannen des Rollverschlusses clever zwischen 8 und 16.5l Volumen variieren, je nachdem, wie lange man unterwegs ist. UVP: CHF 198, ortlieb.com

✎ Carina Scheuringer

zVg

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Das leichte Biwak ist in zwei Längen erhältlich. Die wasserdichte und atmungsaktive Ventia Membran schützt sicher vor Kälte und Nässe. Alle Nähte sind vertaped, damit kein Wasser von aussen nach innen eindringen kann. Der Fussraum kann separat belüftet werden und sorgt zusammen mit Mesh am Kopfende für eine gleichmässige Zirkulation. UVP: CHF 189, outdoorresearch.com

6. POLAR

Trainieren Sie smarter und entdecken Sie den Gewinner in sich – mit dem «Polar Vantage V», der Profi-Multisportuhr. Entwickelt von Profis für Profis und alle, die genauso trainieren. Der «Polar Vantage V» ist eine Profi-Multisport- und Triathlonuhr mit integriertem GPS, einer optischen Pulsmessung der nächsten Generation, Running Power am Handgelenk, Training Load Pro, Recovery Pro und erweiterten Trainingsfunktionen – der perfekte Trainingspartner für ambitionierte Sportler. UVP: CHF 629.90, polar.com


AusZeit

Bijouland

Wo die Zeit zu Hause ist La Chaux-de-Fonds | Die Uhrmacherei hat die Kleinstadt gross und berühmt gemacht. Architekten, Künstler und Gelehrte fanden hier ihre Inspiration und Verwirklichung. Die Patina der Geschichte ist überall zu spüren. Der Ort, in dem sich alles um Zeitmesser dreht, lädt seine Besucher zu einer anregenden Entdeckungstour in die Vergangenheit und die Gegenwart der Zeit ein. Mit der Uhrenherstellung schreibt die drittgrösste Stadt der Westschweiz seit Jahrhunderten Geschichte. Abgelegen und im Winter eingeschlossen vom Schnee war dies eines der wenigen Handwerke, dem die Bewohner nachgehen konnten. Im Laufe der Zeit brachten sie es mit ihrer Tradition zur meisterlichen Perfektion. Sie entwickelten sich von einfachen Handwerkern zu wahren Künstler. Bis heute sind ihre handgefertigten Zeitmesser in aller Welt begehrt. In der «Welthauptstadt der Uhrenherstellung», zu der sich diese recht kleine Stadt gemausert hatte, liessen die Einwohner den ganzen Ort nach ihrer Kunst ausrichten. Ein schneller, reibungsloser Transport von Materialien und der Aspekt des Lichteinfalls spielten dabei eine essenzielle Rolle. Strassenzüge und Häuser, ja das gesamte Stadtbild konstruierten Architekten und Stadtplaner mit solcher Raffinesse, dass zu jedem Zeitpunkt des Jahres möglichst viel Licht in die heimischen Werkstätten fiel. Sie erbauten die Stadt in einem schachbrettartigen Muster. Der weltberühmte Architekt Le Corbusier konnte La Chaux-de-Fonds seinen Geburtsort nennen. Viele der hiesigen Gebäude entwarf er höchstpersönlich und pflegte Zeit seines Lebens eine tiefe Verbundenheit mit der Stadt. Zahlreiche der Gebäude des Städtchens präsentieren sich im prachtvollen Ju✎ Parcival Schneider

gendstil und widerspiegeln noch immer den Glanz vergangener Zeiten. So wundert es nicht, dass diese Uhrenstadt und Heimat der Zeit 2009 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Auch Wissenschaftler und Künstler fühlten sich von dem Ort und seinen Zeitmessgeräten geradezu magisch angezogen. Sie liessen sich von diesem Umfeld inspirieren und entwarfen brillante Konstruktionen, verziert mit wunderschönen Spielereien. Uhren, die ganze Musikstücke spielen können, technisch ausgefeilt oder simpel und mit einfachsten Mitteln gebaut. Das alles und noch viel mehr lässt sich im stadteigenen Museum entdecken. Es entführt seine Besucher auf eine spannende Zeitreise von Pendel- bis hin zu Atomuhren – Zeit ist nämlich nicht immer relativ, sondern besitzt exakte Messmöglichkeiten. Auch als Ausgangspunkt für Wander- und Fahrradtouren ist La Chaux-de-Fonds geradezu ideal. Die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Lage inmitten des Jura bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Region mit ihren Landschaften und Geheimnissen hautnah zu erleben. Alles was ein Abenteurer tun muss, ist sich genügend Zeit nehmen, fernab von tickenden Alltagsuhren und Stress – einfach die Zeit anhalten und La Chaux-de-Fonds geniessen.

Jacqueline Vinzelberg & swiss-image.ch/M. Buehler-Rasom & C. Sonderegger

Tourisme neuchâtelois Hôtel des Postes CP 3176 2001 Neuchâtel +41 (0)32 889 68 90 neuchateltourisme.ch Anreise: Die BLS verbindet Bern und La Chaux-deFonds mit direkten Zügen. Spot Tipp: La Chaux-de-Fonds ist gemeinsam mit Le Locle zum UNESCO-Welterbe anerkannt worden. Ein Gratislift im Espace Cité ermöglicht den Zugang zu eine Panoramaterasse im 14. Stock, von wo aus man den schachbrettartigen Aufbau der Stadt gut sehen kann. Weitere Ausflugsideen in den Regionen Murtensee und Neuenburger Jura finden Sie unter: bls.ch/ bijouland

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Detektivpfad Jaun

Geheimtipp im Lötschberger-Land

Jaun | Am Fusse der Gastlosen erzählt ein interaktiver Rundweg auf neun Stationen die «Schülerlegende» der Entstehung des Grossmutterlochs, welches in der markanten Felsenkette oberhalb von Jaun zu sehen ist. Doch nicht nur alleine deswegen lohnt sich ein Besuch...

Jaun Tourismus Hauptstrasse 381 1656 Jaun +41 (0)26 929 81 81 bls.ch/jaun Praktisches zum Detektivweg: Kostenloser Erlebnisweg, ab der Bergstation des Gastlosenexpresses in 3 Sprachen (DE/FR/EN). Wer die Lösungen entlang der Rätselstationen in die Wettbewerbskarten einträgt, kann am Wettbewerb teilnehmen. Länge: 3km // 1.5h Gehzeit Nicht kinderwagentauglich Spot Tipp: Der Weg führt vorbei an einem Restaurant und einer kleinen Buvette Weitere Erlebnisideen in den Regionen Berner Oberland, Oberwallis und Piemont finden Sie auf der Freizeit- und Ferienplattform der BLS: bls.ch/loetschberger

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Jaun ist aus vielerlei Gründen bemerkenswert. Das 650 Seelendorf auf 1'000 m.ü.M. ist nicht nur die höchstgelegene Gemeinde des Kantons Freiburg, sondern auch die einzig deutschsprachige im Bezirk Greyerz. Der Hauptzugang erfolgt von Westen durch französischsprachiges Gebiet. Gegen Süden bildet das messerscharf gezackte Massiv der Gastlosen eine über 2'200 Meter hohe natürliche Grenze; gegen Nordosten ist der Euschelspass die einzige Route in den freiburgischen Sensebezirk und nur im Sommer mit Allradantrieb befahrbar. Kein Wunder, hat sich durch die Isolation ein einzigartiger Dialekt entwickelt: Das «Jùutütsch.» Doch die Sprache ist nicht das alleinige Kulturgut der Region. Aussergewöhnlich sind auch die handgeschnitzten Grabkreuze auf dem Friedhof. Grösstenteils von Walter Cottier hergestellt, der sich dieses Handwerk selbst beibrachte, zeigen sie die Berufe oder Hobbies der Verstorbenen. Ihre Schönheit hat sich genauso herumgesprochen wie die des geheimnisumwitterten Wasserfalls gegenüber des Zentrums. Bis zu 6'000 Liter Wasser in der Sekunde stürzen hier zu Spitzenzeiten aus dem Felsen. Wo-

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her das kostbare Gut stammt, war ein Rätsel, bis man 1928 einen Bach im Tal «Les Morteys» einfärbte und das Wasser in Jaun wieder zum Vorschein kam. Am bemerkenswertesten überhaupt sind jedoch die Jauner an sich. Sie zelebrieren Gastfreundschaft mit grosser Herzlichkeit und unermüdlichem Innovationsgeist, wie wir an einem Sonnentag aus erster Hand erfahren dürfen. Wir erkunden mit der Familie von Marius Mooser, einem gebürtigen Jauner, den «Detektivpfad Jaun», welchen wir zuvor auf der Lötschberger-Land Freizeitplattform entdeckt hatten. Vor vier Jahren wurde der interaktive, 3km lange Rundweg von den Jauner OS-Schülern realisiert, um im Gastlosengebiet auch Familien eine besondere Attraktion zu bieten. An neun Stationen gilt es Aufgaben zu lösen, um das Rätsel der lokalen Sage des Grossmutterlochs, einer fast 20m hohe Lücke in der Gastlosenkette, zu lüften. Für Marius' Tochter und Enkelkinder ein wahrhaft spannender Tagesausflug. Und für mich ein unvergesslicher Tag mit bemerkenswerten Menschen in einer gleichsam bemerkenswerten Region!


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Mooraculum

Naturwunder Moor Heimatland | Moorlandschaften sind die grossen Hoffnungsträger beim Thema Klimaschutz. In der UNESCO Biosphäre Entlebuch können Besucher das «matschige Phänomen» hautnah und in all seinen unterschiedlichen Facetten kennen und schätzen lernen. Die Familie Seddon war vor Ort. An einem wolkenverhangenen Morgen wirkt die Moorlandschaft über Sörenberg wie ein Landschaftsgemälde von Monet. Nebelschwaden liegen über dem Moor, ziehen still den weichen Boden entlang; ändern ständig ihre Gestalt. Den Kids schaudert es; die Eltern staunen – Wie kaum eine andere Landschaft ist das Moor mit unterschiedlichen Emotionen behaftet. Für manche ist es ein gruseliger Ort; für andere ein faszinierendes Wunder. Die Naturlandschaft um Sörenberg im Herzen der UNESCO Biosphäre Entlebuch ist einzigartig. Nirgends sonst in der Schweiz gibt es derartig viele geschützte Moore auf so engem Raum. Auf Lehrpfaden und interaktiven Erlebniswegen, wie dem «Sonnentauweg», erfahren Wanderer viel Wissenswertes über Flora und Fauna der urtümlichen Landschaft. Der 1.5km lange Spazierweg auf der Rossweid führt durch einen Hochmoorwald und entlang Flachmoorwiesen zu 17 Erlebnisstationen, wie der «Lauschinsel» oder dem «Barfusspfad.» Entlang der Route begegnen uns allerlei seltsame Wesen – so wie die seltene Hochmoor-Mosaikjungfer, eine Libellenart, oder der Rundblättrige Sonnentau, der auf einer Informationstafel einen Schmetterling verspeist. Spätestens jetzt ist die

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anfängliche Skepsis verflogen. Die Geschwister Jake und Oliver laufen aufgeregt von einer Station zur nächsten, baumeln fröhlich im «HängesesselWald» oder halten mit dem Fernrohr nach den Bewohnern des Moores Ausschau. Der «Sonnentauweg» ist die perfekte Einstimmung in die Erlebniswelt des «MOORACULUMS», welches in vier Teilbereichen das Moor mit allen Sinnen erlebbar macht. Nach einer Stärkung im «Erlebnis-Restaurant Rossweid» geht die Entdeckungsreise für die Jungs im angrenzenden Spiel- und Erlebnispark weiter. Während Kleinkinder im «Mini-Moor» spielen, klettern und balancieren Jake und Oliver im «Moordorf» über verschiedenste Elemente zu Moorhütten und absolvieren Forschungsaufgaben. Danach veranstalten sie mit den übergrossen Moorfiguren ihr eigenes «Moorkonzert», retten die Frösche über einen Spielparcours und stauen das Wasser rund um das «Wasserauge.» Völlig durchnässt schwingen sie nun auf der Wasserschaukel und planen, während ihre Kleidung trocknet, mit Hilfe des Moorguides die nächste Tour. Als sie später mit ihren Trottinetts zurück in Sörenberg eintreffen, sind nun beide offizielle Fans des Moores und begreifen, warum es so schützenswert ist.

Bergbahnen Sörenberg AG Hinterschöniseistrasse 4 6174 Sörenberg +41 (0)41 488 21 21 bls.ch/mooraculum Das Mooraculum ist während der Sommersaison (bis 21. Oktober 2018) geöffnet und mit der Gondelbahn Rossweid oder zu Fuss erreichbar. Der Eintritt ist frei. Verpflegung: Im ErlebnisRestaurant Rossweid oder an einer der zahlreichen Grillstellen (im Restaurant kann auch ein Familien-Grillkorb gekauft werden). Weitere Erlebnisideen in den Regionen Emmental, Entlebuch, Willisau und Oberaargau: bls.ch/heimatland SPOT TIPPS: Mooraculum Family Pass: CHF 55 Kombinieren Sie den Ausflug ins Mooraculum mit einer Trottinettfahrt zurück nach Sörenberg oder einer Rutschpartie auf der Sommerrodelbahn Rischli.

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Neue Ausstellung: Wie der Fisch auf den Berg kam

ERLEBEN SIE DAS GRĂœNE WUNDER! Im einzigartigen Tropengarten mit Erlebnisausstellung und integrierter Fischzucht gibt es fĂźr Gross und Klein viel zu entdecken. www.tropenhaus-frutigen.ch


AusZeit

SCHAUPLATZ Freizeit in der Schweiz: Auserlesene Tipps vom Spot Team für diesen Herbst

ZÜRICH SCHWEBT

GESUND DURCH DEN WINTER

SCHOGGI EINHÖRNER

NEUE REKORDRUTSCHBAHN

Luftseilbahn AdliswilFelsenegg LAF, laf.ch Datum: 12. Dezember 2018 Zeit: ab 16.30 Uhr Ort: Bahnhof Zürich Giesshübel

Tropenhaus Frutigen Tropenhausweg 1 3714 Frutigen +41 (0)33 672 11 44 tropenhaus-frutigen.ch

Chocolat Frey, Besucherzentrum Bresteneggstrasse 4 5033 Buchs/AG +41 (0)62 836 24 25 chocolatfrey.ch

Bad Seedamm AG, Alpamare Gwattstrasse 12 8808 Pfäffikon SZ +41 (0)55 415 15 15 alpamare.ch

Im Rahmen der «Zürich schwebt»-Tour ist die LAF wieder zu Besuch in Zürich. Die LAF lädt am 12. Dezember 2018 zu einem gemütlichen Get-Together am Bahnhof Zürich Giesshübel ein, inklusive Gratis-Glühwein.

Trotz Besuch im warmen Tropenhaus – Der kalte Winter steht bevor. Im Tropengarten wird Ihnen auf Anmeldung am 24. Oktober um 17:00 Uhr gezeigt, welche Früchte, Kräuter und Knollen helfen, der garstigen Jahreszeit zu trotzen.

Chocolat Freys kunterbunte Welt der Schoggi Einhörner – jetzt selbst giessen, verschenken oder geniessen! Kreieren Sie im Spezialkurs ein eigenes Einhorn – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Am 30. Juli eröffnete das Alpamare eine Neuheit – die längste geschlossene Racing-Rutschbahn Europas! Die «Jungle Run» ist eine 220 Meter lange Doppel-Wasserrutschbahn – Die perfekte Ergänzung im grössten Wasser- und Funpark der Schweiz!

MITTELAMERIKA

GEFÜHRTE TOUREN

BESONDERE NÄCHTE

Mittelamerika Explora Events AG Multimediavorträge in 9 Städten explora.ch

Lausanne Tourisme Avenue de Rhodanie 2 1001 Lausanne +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch

Hotel Kemmeriboden Bad AG Kemmeriboden 6197 Schangnau +41 (0)34 493 77 77 kemmeriboden.ch

Seit fast 10 Jahren folgt der National-Geographic-Fotograf Martin Engelmann in Mittelamerika den Spuren der letzten Maya. In seinem neuen Vortrag gibt er tiefe Einblicke in die Kultur der Maya und die Naturschätze Mittelamerikas.

Entdecken Sie die Magie und die Geheimnisse von Lausanne mit einem professionellen Reiseführer. Unser Tipp: «Balade Gourmande», eine 2-stündige Tour am Samstag mit einer süssen Überraschung zum Ausklang.

Zwischen Wiesen und Bergen im wunderschönen Quellgebiet der Emme steht das Traditionshaus der Familie Invernizzi. Es ist nicht nur für die legendären «Kemmeriboden-Merängge» weit über das Emmental hinaus

✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und zVg

bekannt, sondern auch für die aussergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten. In der ehemaligen Heubühne wird zum Beispiel «Schlafen im Stroh Deluxe» angeboten. Diesen Sommer realisierte Mama Hulda mit «Schlafen im Garten Deluxe» ein weiteres innovatives Angebot, im Zuge dessen man eine romantische Nacht im Safarizelt unter freiem Sternenhimmel im Garten verbringen kann. Die perfekte Ergänzung dazu ist der kleine aber feine Wellnessbereich. Im Hotpot kann man an der frischen Luft Kraft tanken oder in der Sauna oder Dampfdusche Körper und Geist entspannen. Gut zu wissen: Direkt beim Hotel steht ein Parkplatz zur Verfügung.

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Wenn Bubenträume wahr werden

Ein unvergessliches Bahnerlebnis mit der Uetlibergbahn (S10) und der Sihltalbahn (S4): In Begleitung einer Fachperson «erfahren» Sie die beiden Bahnstrecken im Führerstand und erhalten so einen exklusiven Einblick in die vielfältige Arbeitswelt eines Lokführers.

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Die Stadt, den Kanton und seine Umgebung neu entdecken und erleben.

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Zürichsee-Rundweg

Die überraschenden Schätze des Zürichsees

Zürichsee-Rundweg | Da wir in Zürich wohnen, meinten wir, den Zürichsee gut zu kennen. Tatsächlich war dem aber nicht so! Das ist unser Fazit nach einer abwechslungsreichen Umrundung, die uns völlig neue Blicke auf unsere Heimat eröffnete.

ZÜRICH-RUNDWEG: In 10 Etappen um den Zürichsee Länge: 124km Abstiege: 2’800hm // Aufstiege: 2’800hm Etappen 1 Zürich, Manegg–Adliswil 2 Adliswil–Horgen 3 Horgen–Richterswil 4 Richterswil–Pfäffikon SZ 5 Pfäffikon SZ–Schmerikon 6 Schmerikon–Rapperswil 7 Rapperswil–Stäfa 8 Stäfa–Meilen 9 Meilen–Küsnacht ZH 10 Küsnacht ZH–Zürich, Burgwies Zürichsee-Rundweg Buch mit Karte Wanderkarte 1:50000 CHF 24.90 werdverlag.ch

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Die Sihl sei umgehend zu verlassen und die Uferbereiche zu vermeiden, hiess es in einem Tweet von Schutz und Rettung Zürich Anfang Juni. Die Behörden hatte den Sihlsee kontrolliert abgesenkt und 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Sihl geleitet. Das Resultat war ein plötzlicher Pegelanstieg um rund 70cm. Das gewollte Hochwasser war ein Test neuer Steuerungselemente am Sihlsee, der als wichtiges Rückhaltebecken bei Unwettern fungiert. Das Ereignis zog tausende Schaulustige an, welche die Sihl mal wieder in ungestümer Wildheit sehen wollten. Schon vor langer Zeit wurde der Fluss gezähmt. Er war für die Stadt Zürich ein viel zu unberechenbarer Nachbar; wenngleich nützlich für das Flössern von Hölzern aus dem Sihlwald, die dem Bau der Metropole dienten. Die Sihl wurde in ihr heutiges Bett verbannt, wo sie seither – fast immer – still vor sich hinplätschert. Mitten in der Stadt ist das Flüsschen gar so leise, dass es beinahe unbemerkt an den belebten Strassen des Wirtschaftszentrums vorbeifliesst. Doch die Sihl hat auch noch ein anderes, viel reizvolleres Gesicht. Dieses zeigt sich entlang der ersten Etappe des Zürichsee-Rundweges von Manegg nach Adliswil. Hier ist der Fluss ein fröhlicher, wenngleich immer noch gezähmter Begleiter. In seinem weiten steinigen Flussbett tummelt sich das Leben. Hier gibt es Fische, Frösche und sogar Ringelnattern; hier staksen Reiher durchs seichte Wasser und Kinder suchen im Steinbecken nach sommerlicher Abkühlung. Das Kontrastprogramm ist die perfekte Einstimmung in die als Nummer 84 ausgeschilderte, 124km lange Rundwanderung, die in 10 Etappen gegliedert ist. Von der Stadt in den Urwald Gegensätze sind für die Gebiete rund um den Zürichsee typisch. Zählt Adliswil beispielsweise noch zur pulsierenden Metropole Zürich, so ist wenig weiter im Sihlwald nichts mehr von all dem Rummel und den vielen Menschen mitzubekommen. In der Waldwildnis rascheln die Blätter und zwitschern die Vögel. Hier gibt es Schluchten, Höhlen und jede Menge Totholz, das unzähligen Insekten und Kleintieren Lebensraum bietet. Der Sihlwald ist heute ein geschützter «Naturerlebnispark von nationaler Bedeutung.»

Carina Scheuringer


SpotlightZürich Vor 18 Jahren wurde seine Bewirtschaftung komplett eingestellt; der Raum der Natur überlassen, die ihn seither Stück für Stück zurückerobert hat. Heute laden ein Besucherzentrum und zahlreiche Wanderwege dazu ein, den Blick für die Waldwildnis zu schärfen. Einer von ihnen ist der Erlebnisweg, den wir gemeinsam mit der Familie Geiger hinauf zur Idylle des Waldmoors Langmoos folgen. Unterwegs entdecken wir ein Waldxylophon, welches das Alter der Bäume verrät und ein Baumtelefon, um mit den hölzernen Riesen kommunizieren zu können.

Bildreihe: S. 44: Zürichsee-Uferweg nahe Pfäffikon; kurzer Stop an der Uferanlage Horn S. 45: Waldxylophon im Sihlwald, Herbst auf der Halbinsel Au, Hafen Richtestwil

Einmal unter der Autobahn hindurch, zeigt sich später vom Panoramaweg oberhalb von Oberrieden endlich der Zürichsee in seiner vollen Pracht. Er strahlt wie tausend Diamanten im sanften Abendlicht. Dutzende Boote ziehen weite Kreise; Ruderer gleiten im Gleichtakt über das stille Wasser. Und an der Goldküste reihen sich Villen wie eine Perlenkette aneinander. Kein Wunder, zählt doch das sonnenverwöhnte rechte Zürichseeufer zu den privilegiertesten Wohnadressen der Schweiz. Wir spazieren am Bahnhof Horgen Oberdorf vorbei und steigen durch dicht besiedelte Wohngebiete in Richtung See hinab. Unterwegs passieren wir ein spannendes Mehrgenerationen Bauprojekt, eine trendige Bar in der «Alten Schule» und einen lauschigen Platz mit einem besonderen Restaurant. Spontan kehren wir ein. Das Boutique Hotel Schwan mit dem dazugehörenden Restaurant Taverne ist seit 1466 der Treffpunkt von Horgen. Gemütlich lassen wir den Tag mit einem mediterranen Menü und erlesenen Weinen ausklingen. Vom Ufer in luftige Höhen In und um Horgen liesse sich noch einiges entdecken – das Ortsmuseum Sust oder das Bergwerk Käpfnach zum Beispiel – doch unsere Reise geht weiter. An der Autofähre nach Meilen, dem Badi Käpfnach und dem Seerestaurant Meilibach vorbei, wandern wir am nächsten Morgen dem Seeuferweg entlang zur Halbinsel Au. Hier könnte man den Weg abkürzen und geradeaus an der Bahnlinie Richtung Wädenswil weitergehen. Es lohnt sich aber der Umweg zur Insel und dem Schloss-

SPOT TIPP: ZURICH CARD – Der Pass für Ihren Städtetrip! Mit der ZURICH CARD geniessen Stadtentdecker die ganze Vielfalt von Zürich und sparen Zeit und Geld. Die Zürich Card ermöglicht während 24 oder 72 Stunden: • Freie Fahrt in der 2. Klasse mit Tram, Bus, Bahn, Schiff und Seilbahn in der Stadt Zürich und Umgebung • Kleine Schifffahrt und Limmatboote • Freier Eintritt oder Ermässigung in 41 Museen • 50 Prozent Ermässigung auf die Führung Zürcher Altstadt • Und viele weitere Erlebnisse Erwachsene 24 Stunden : CHF 27 Kinder (6-16 Jahre) : CHF 19 Erwachsene 72 Stunden : CHF 53 Kinder (6-16 Jahre) : CHF 37 Kinder unter 6 Jahren gratis zuerich.com

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park. Bei der Schiffsstation führen Treppen aufwärts zum malerisch gelegenen Landgasthof Halbinsel Au, wo heute auf der Sonnenterrasse unser Morgenkaffee serviert wird. Danach wandeln wir auf Holzstegen nach Wädenswil. Das neuste und letzte Teilstück des Seeuferweges führt von der Halbinsel Giessen bis in die Richterswiler Mülenen. Ein wunderschöner Abschnitt, den wir speziell geniessen. In der Uferanlage Horn kehren wir auf eine Rast in die Gartenbeiz nahe der Jugendherberge ein und stärken uns für den nun folgenden Aufstieg. Die 17.2km lange, sogenannte Königsetappe des Zürichsee-Rundweges erklimmt den Etzel auf 1’098 m.ü.M, wo der ganze See überblickt werden kann. Der Aussichtsberg markiert die Grenze zwischen den Kantonen Zürich und Schwyz. In den angrenzenden Gemeinden hat sich im Steuerparadies Schwyz viel Prominenz angesiedelt, darunter auch Roger Federer samt Familie.

Rapperswil Zürichsee Tourismus Tourist Information Fischmarktplatz 1, Postfach 1001 8640 Rapperswil +41 (0)55 225 77 00 rapperswil-zuerichsee.ch Zürich Tourismus Tourist Information Im Hauptbahnhof, 8001 Zürich +41 (0)44 215 40 00 zuerich.com

Natur, Flugzeuge und Wasserplausch Der Ausgangspunkt der nächsten Etappe von Pfäffikon nach Schmerikon bringt uns zurück an das Ufer des Zürichsees. Die zauberhafte Ried- und Seeufermoorlandschaft des Frauenwinkel, zu dem auch die Inseln Ufenau und Lützelau zählen, stimmt dort auf eine neue Themenwelt ein. Sie ist das grösste Naturschutzgebiet am Zürichsee und gehört seit über 1’000 Jahren dem Kloster Einsiedeln. Nach der Lachen Marina treffen wir später an der Mündung der Wägitaler Aa auf ein weiteres Schutzgebiet von nationaler Bedeutung, das während der Brutzeit den Wasservögeln vorbehalten bleibt: dem Lachner Aahorn. Danach folgt erneut ein Kontrastprogramm. Am Flugplatz Wangen landen Sportflugzeuge aller Art. Direkt neben dem Rollfeld gibt es ein Restaurant, wo wir einkehren und das rege Treiben beobachten. Viel los ist später auch am Golfpark von Nuolen, den wir vor dem Waldstück in Richtung Buchberg erreichen. Die grosszügige Anlage wir gerade von 9 auf 18 Loch ausgebaut. Für den letzten Streckenabschnitt ist nun erneut Familie Geiger mit von der Partie. Wir wandern an Festungsanlagen aus dem 2. Weltkrieg vorbei zum Schloss Grynau und dann der Linth entlang über die Brücke nach Schmerikon. Dort haben wir eine besondere Belohnung für die Kids geplant. Im Hafen bei der Kanuvermietung Kuster Sport AG sind zwei Kanadier und ein Kajak für uns reserviert. Der perfekte Abschluss der ersten Halbrunde!

SPOT TIPP: Schiff Ahoi! Mit einem Mietkajak oder -kanadier lässt sich der Obersee vom Hafen Schmerikon erkunden. Es gibt zahlreiche kleine Inseln und wunderschöne Abschnitte unberührter Natur. Die Vermietung der Kuster Sport AG befindet sich direkt am Parkplatz. kustersport.ch

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SpotlightZürich

SPOT TIPP: Drone Grand Prix am Zürichsee

Schlösser, Rebberge und wilde Tobel Auf der rechten Uferseite des Obersees führt der Weg in einer nächsten Etappe weiter entlang idyllischer Uferlandschaften bis nach Rapperswil. Unterwegs gibt es viele Schilfgürtelabschnitte, die Lebensraum für allerlei Tiere, wie Eisvögel, Komorane, Lachmöwen, Störche und Flussseeschwalben bieten. Diese kann man zum Beispiel vom Beobachtungsturm beim Kloster Wurm erspähen. Doch das Highlight für uns ist die Rosenstadt Rapperswil mit ihren malerischen Gassen und Plätzen am Fusse des mächtigen Schlosses. Hier verweilen wir gerne länger und planen die weitere Route. Sie wird uns nun durch Rebberge, verträumte Wälder, idyllische Ebenen und wilde Tobel führen und in dieser Höhenlage wunderschöne neue Ausblicke auf den See und den dahinter liegenden Uetliberg liefern.

Die faszinierende Schlossstadt Rapperswil steckt voller Überraschungen. Auf dem Lindenhügel findet hier zu Beispiel vom 11.-13. Oktober 2018 die «Drone Champions League» statt. Sie nimmt sich «der Herausforderung an, den aufkommenden DrohnenRennsport als Weltsport zu etablieren.» Zuschauer können live vor Ort, im TV oder online via Video-Stream das Wettrennen hautnah miterleben. Maximal 10 Teams mit jeweils 4 Piloten nehmen an den Rennen teil. Weitere Veranstaltungen und Tipps unter rapperswil-zuerichsee.ch

Es dauert zwar seine Zeit, bis wir jede der zehn Etappen beschritten haben, doch schlussendlich finden auch diese ein fast zu schnelles Ende. Es ist immer aufregend, auf Entdeckungsreise zu gehen – doch noch aufregender ist es, wenn diese bereits vor der eigenen Haustüre beginnt!

Bildreihe: S. 46: Schmerikon und Pfannenstil S. 47: Lattenberg, Rapperwil, Küsnachter Tobel und Naturschutzgebiet auf der linken Uferseite zwischen Pfäffikon und Schmerikon

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ZüriOberland

Genusswoche: Eine Region bittet zu Tisch ZüriOberland | So banal es auch klingen mag, so trifft es für das Zürcher Oberland tatsächlich zu: Oft liegt das Gute doch so nah! Die Region rund um die Bezirke Uster, Hinwil, Pfäffikon und das mittlere Tösstal überrascht mit erstaunlicher Vielseitigkeit. Ebenso reich wie das Land, ist auch die regionale Küche. Anlässlich der nationalen Genusswoche wird sie vom 13.-23. September in allen Facetten zelebriert. «De gustibus non est disputandum!» «Über Geschmack lässt sich nicht streiten», behaupteten die Römer. Dieser Satz prägte sich ein und doch stimmt er nur bedingt. Geschmack ist schliesslich nicht nur eine individuelle Empfindung, sondern auch das Erbe einer ganzen Nation. Um den kulinarischen Reichtum der Schweiz zu bewahren, handwerkliches Know-how und lokale Produkte zu fördern und beim Konsumenten das Bewusstsein und die Freude am genussvollen Essen zu wecken, rief der Politiker Josef Zisyadis 2001 nach französischem Vorbild die «Genusswoche» («La Semaine du Goût») ins Leben. Siebzehn Jahre später hat sich der Anlass längst im ganzen Land etabliert. Auch im Zürcher Oberland, einer stillen kulinarischen Hochburg, ist die Veranstaltung mittlerweile ein fixer Bestandteil im Jahreskalender. Zum achten Mal haben sich 2018 28 Gastrobetriebe und Produzenten wieder allerlei Spannendes, Exotisches oder gar Feuriges ausgedacht, um ihre feinen Oberländer Spezialitäten in Szene zu setzen: Man kann unter anderem wursten, Pasta füllen, Brot backen und natürlich genüsslich speisen! Wir haben im Folgenden drei Highlights für Sie ausgewählt...

GENUSSWOCHE ZÜRI OBERLAND 13.-23. September 27 Betriebe und Produzenten bieten 28 verschiedene Veranstaltungen vom Atzmännig bis Zum Hut Weitere Informationen sowie einen Flyer mit allen Veranstaltungen und einem Gutschein für CHF 5 finden Sie auf der Webseite zürioberland.tourismus.ch > genusswoche18

«Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.» (Oscar Wilde)

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Carina Scheuringer

Bilderreihe: Brotbacken in der KORN.HAUS Bäckerei Nudeln walzen in der KORN.HAUS Nudelwerkstatt, Familie Burkhard auf der Alp Schnurrberg


SpotlightZürich Lernen Sie mit Liebe backen! Das KORN.HAUS in Dussnang ist ein spezialisierter Produktions- und Dienstleistungsbetrieb mit Ausbildungs- und Wohnplätzen für Menschen mit einer Beeinträchtigung. In der KORN.HAUS Bäckerei wird im Elektroofen täglich Kleingebäck und Konfekt hergestellt; beheizt mit Thurgauer Naturstrom. Von Montag bis Samstag wird zudem der Holzofen angefeuert, um knusprige Brotspezialitäten in Demeter- und Knospe-Qualität zu backen. Während der Genusswoche teilen die Bäcker ihr Wissen und zeigen bei einem Backkurs, wie man im Holzbackofen Demeter-Dinkel-Seelen und einen Bio-SuisseButterzopf bäckt. 19. September, 18:00-21:00 Uhr, KORN.HAUS Backstube, Dussnang Kosten: CHF 35/Person.

Stellen Sie traditionell gewalzte Nudeln selbst her! Seit diesem Jahr führt die KORN.HAUS Nudelwerkstatt die traditionelle Arbeit von Peter Gschwend und der Nudelwerkstatt «La Martina» fort. Die FrischTeigwaren werden mit biologischem Hartweizen, KAG-Freiland-Eiern, DemeterQuark und Biokräuter-Meersalz hergestellt und nach alter handwerklicher Tradition von Hand gewalzt. Wie das funktioniert, demonstriert das Team im Zuge eines Pasta-Events während der Genusswoche. Anschliessend wird die Pasta nach Belieben gefüllt und zum Abendessen mit einem Glas Wein serviert. 21. September, 18:00-21:00 Uhr, KORN.HAUS Nudelwerkstatt, Dussnang Kosten: CHF 55/Person.

Beide Anmeldungen bitte bis Freitag, 14. September an baeckerei@korn.haus Weitere Informationen: korn.haus.ch

Probieren Sie etwas Edles! Vor acht Jahren erfüllten sich Angela und Julian Burkhard einen Traum. Sie wurden die neuen Pächter der 48 Hektar grossen Alp Schnurrberg oberhalb von Turbenthal. Seit nahezu drei Jahren ist auch Sohn Leroy mit von der Partie. Gemeinsam betreut die junge Familie heute 80-100 Rinder, veredelt hofeigenes Highland-Beef und verwöhnt Gäste mit Ur-Dinkel-Spezialitäten sowie anderem Hausgemachten, verfeinert mit Kräutern vom eigenen Alp-Kräutergarten. Für Gruppen und Feste ab 30 Personen öffnen sie auch die Türen ihres Alpstalls. Für die Genusswoche haben sich die Älpler ein besonderes Menü überlegt – dieses lässt sich übrigens ideal mit einem Verdauungsspaziergang entlang des 2.5km langen Kneipp-Rundweges kombinieren. 19. September 2018, 9:30 Uhr – 22. September bis 21:30 Uhr, Alp Schnurrberg Reservation empfohlen; schnurrberg.ch

SPOT TIPP: UNBEGRENZTER GENUSS Sie schaffen es nicht zur Genusswoche? Kein Problem! Unter dem Label «natürli Zürioberland Regionalprodukte» vermarkten die lokalen Produzenten das ganze Jahr allerlei Backwaren, Milchprodukte, Fleischerzeugnisse, Teigwaren, Honig, Pilze, Eier und Getränke. Und das KORN.HAUS hat einen neuen Online-Shop! Wenn Sie sich lieber bekochen lassen, als selbst zu kochen, haben Sie die Möglichkeit, mit dem «natürli-Gourmet-Pass» (erhältlich unter www.zürioberland-tourismus.ch) drei gediegene 3-Gang-Abendessen mit «natürli»-Regionalprodukten in sieben Restaurants zu geniessen. Preis: CHF 139.

Zürioberland Tourismus Bahnhofstrasse 13 Postfach 161 8494 Bauma +41 (0)52 396 50 99 zürioberland-tourismus.ch

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GenussHoch 12

Genussreise im Utoschloss Small Luxury Hotel Ambassador Zurich | Am 14. September wird das wunderschöne Utoschloss erneut zum kulinarischen Hotspot. Unter dem Motto «Die 4 Elemente» wird ein besonderes «Flying Dinner» mit 12 Gängen und 8 Weinen in 4 Räumen serviert.

«GenussHoch12» 14. September 2018 ab 18:00 Uhr Tickets: CHF 195/Person (alles inklusive) Weitere Informationen sowie Ticketbestellung unter genusshoch12.ch Small Luxury Hotel Ambassador Zurich Falkenstrasse 6 8008 Zürich +41 (0)44 258 98 98 ambassadorhotel.ch

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Genuss ist bekanntlich ein Erlebnis für alle Sinne. Dafür bietet das Utoschloss die perfekte Kulisse. Das Gebäude im neubarocken Stil stammt aus den 1890er Jahren und liegt idyllisch direkt gegenüber des Zürcher Opernhauses am Bellevue. Von der Dachterrasse «THE VIEW» des Small Luxury Hotel Ambassador Zurich ist die Aussicht an einem frühherbstlichen Abend schlicht bezaubernd. Die Albiskette ist rot gefärbt. Auf dem Gipfel des Uetlibergs funkelt der Fernsehturm in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Man sieht kilometerweit über die Dächer der Stadt hinweg. Oben herrscht Stille; unten pulsiert das Leben. Menschentrauben bevölkern das Seeufer, zelebrieren noch die letzten warmen Tage; allerlei Trams und Busse chauffieren andere in den lang ersehnten Feierabend. Mit einem Glas Wein in der Hand beobachten wir fasziniert das rege Treiben. Uns steht ein besonderer Abend bevor. Unter der Regie des Küchenchefs David Krüger, bekannt für sein innovatives «Age-Food» Konzept, lädt das

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✎ Carina Scheuringer

Hotel Ambassador am 14. September zum dritten Mal zu einem aussergewöhnlichem GourmetRundgang: «GenussHoch12» ist ein Event mit 12 Gängen und 8 Weinen in 4 Räumen; zubereitet von auserwählten Köchen und gepaart mit edlen Tropfen erstklassiger Winzer. Vor Ort sind dieses Jahr beispielsweise der BBQWeltmeister Alex Kunert, die Zürcher Glacékönigin Miss Marshall und Eric Glauser, Küchenchef im Globus Zürich Bahnhofstrasse. Ihre Kreationen greifen spielerisch das diesjährige Thema «Die 4 Elemente» auf, welches sich auch in der Dekoration des ganzen Hauses widerspiegelt. Für die passenden auserlesenen Weine sorgen unter anderem Patrick Thalmann von der Winzerei «Zur Metzg Zürich» und Massimo Casagrande vom «Rocca di Frassinello» in der Toskana. Das Ambiente ist glanzvoll; die von den Sounds von DJ Leonardis untermalte Atmosphäre entspannt. Hier wird Genuss so zelebriert, wie es auch sein soll: nämlich auf höchster Ebene!

Carina Scheuringer und zVg


Zu Tisch in Zürich

Unsere Highlights im Herbst: FLAMMKUCHEN Räucher-Marinade: 5 g Randenpulver 1 TL Paprika, edelsüss 2 g Räuchersalz 1 dl Gemüsebouillon – 150 g Räuchertofu – Teig: 250 g Mehl 1 dl Olivenöl

Belvoir Restaurant & Grill Säumerstr. 37 8803 Rüschlikon +41 (0)44 723 83 83 hotel-belvoir.ch

EIN BRUNCH ZUM VERLIEBEN ÜBER DEM ZÜRICHSEE

Die spektakuläre Aussicht und die hochwertige, lokal verankerte Küche sind das eine; die Herzlichkeit das andere, mit welcher man auf der schönen Sonnenterrasse des «Belvoir Restaurant & Grill» begrüsst wird. Jeden Sonntag wird hier ein Brunch der besonderen Art veranstaltet. Es werden drei servierte Hauptgänge geboten. An den «Live Stationen» bereitet man das hausgemachte Rindstatar zu oder wählt zwischen Rauchlachs Royal und am Stück gereiften, 18 Monate alten ParmaRohschinken mit Charentais-Melone. Zusätzlich inkludiert sind auch die Frühstücksgetränke, das reichhaltige Frühstücksbuffet, das Salatbuffet, individuell zubereitete Eierspeisen sowie ein Glas Prosecco zum Apéro. Erwachsene CHF 72, Kinder von 7-12 Jahren CHF 38, darunter gratis.

Für die Marinade das Randenpulver mit dem Paprika und dem Räuchersalz in einer Schüssel mit der Bouillon auflösen. Den Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und mit der Bouillon vermischen. Abdecken und über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. – Den Ofen auf 220 °C vorheizen. Für den Teig das Mehl mit dem Olivenöl, Wasser und dem Salz in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten und ca. 15 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen. – Den Flammkuchenteig auf wenig Mehl dünn zu einem Rechteck auswallen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und gleichmässig mit dem veganen Frischkäse bestreichen. Die Zwiebel schälen und in dünne Streifen schneiden. Die Räuchertofuwürfel abtropfen lassen, mit den Zwiebelstreifen auf dem Flammkuchen verteilen. Gleichmässig mit Zitronensaft beträufeln, dann die Thymianblätter darüberstreuen. Den Flammkuchen im vorgeheizten Ofen bei 220 °C ca. 10 Minuten goldbraun backen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer garnieren. FERTIG!

Pizzeria Ristorante Molino Stauffacherstr. 31 8004 Zürich +41 (0)44 240 20 40 molino.ch

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Aus dem HiltlKochbuch «Meat the Green», erhältlich bei Hiltl und online unter shop.hiltl.ch

DAS HERZ ITALIENS SCHLÄGT MITTEN IN ZÜRICH

Seit dreissig Jahren wird in der Pizzeria Ristorante Molino italienisches Lebensgefühl alla perfezione gelebt. Im September 2017 wurde die Pizzeria Ristorante Molino am Stauffacher nach umfassender Renovation wieder eröffnet. Nun lädt ein offenes, südländisches Ambiente mit hochwertigen, natürlichen Materialien wie Marmor, Holz und Leder zum Verweilen ein und lässt Erinnerungen an den letzten Italien-Urlaub hochleben. In der Küche hat sich jedoch nichts verändert – und das ist gut so! Authentische Rezepturen, sorgfältig ausgewählte Produkte und eine liebevolle Verarbeitung der Lebensmittel sorgen hier weiterhin dafür, dass in ungezwungener Atmosphäre viel Italianità auf den Teller kommt. Ein Stück Italien mitten in Zürich! ✎ Carina Scheuringer

zVg

1 dl kaltes Wasser 1 TL Salz – Belag: 200g veganer Frischkäse 2 Zwiebeln ½ Zitrone, Saft 2 Zweige Thymian, abgezupfte Blätter Pfeffer aus der Mühle

Hiltl

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Wandern und profitieren. Geniessen Sie atemberaubende Aussichten und Momente. Nutzen Sie diese vier Angebote und deren verschiedene Wandermöglichkeiten für einen aktiven und unvergesslichen Herbst. Ausführliche Berichte zu den vier Angeboten finden Sie ab Seite 58 bis 72.

Arosa All-inclusive. Kostenlose Bergbahnen und vieles mehr.

Vier Seen Wanderung. Ein Klassiker der Höhenwanderungen.

Ein natürlich angelegter Alpenpark mit einem All-inclusive-Angebot, welches im ganzen Alpenraum so nicht zu finden ist. Bereits die Zugfahrt nach Arosa ist ein unvergessliches Erlebnis. Am Ziel angekommen, benutzen Sie mit der Arosa Card die Bergbahnen und vieles mehr gratis. Fahren Sie auf das 2653 m ü. M. hohe Weisshorn und geniessen Sie den traumhaften Rundblick im 360°-Panoramarestaurant auf die umliegende Bergwelt. Attraktionen sind zum Beispiel der Seilpark mit 60 Stationen, das grosse Wanderweg- und Bikenetz oder das Arosa Bärenland (gegen Aufpreis buchbar). Bewegen Sie sich auf dem Berg und geniessen Sie die Aussichten.

Die Vier Seen Wanderung von Engelberg nach Melchsee-Frutt gehört zu den Klassikern der Höhenwanderungen. Unterwegs werden Sie verwöhnt mit einem einzigartigen Alpenpanorama mit Sicht bis in die Berner Alpen, einer vielfältigen Flora und Fauna sowie den glasklaren Gewässern des Trüb-, Engstlen-, Tannen- und Melchsees. Einige Höhepunkte dieser Wanderung sind zum Beispiel die fantastische Bergwelt rund um den Titlis, die einzigartige Flora, die tiefblauen Bergseen und die atemberaubenden Ausblicke auf die Zentralschweizer Alpen.

sbb.ch/arosa

sbb.ch/vier-seen-wanderung

Walenpfad. Höhenwanderung von Brunni nach Bannalp.

Wanderspass Flumserberg. Geologische Phänomene entdecken.

Der Walenpfad ist ein abwechslungsreicher Höhenwanderweg, der vom Brunnigebiet ob Engelberg ins Bannalpgebiet führt. Dank des einmaligen Panoramas wurde der Walenpfad im Jahr 2010 von Schweiz Tourismus und den Schweizer Wanderwegen zu einem der zwölf schönsten Wanderwegen der Schweiz gekürt. Auf der Walenalp lädt die grosse SchweizerFamilie-Feuerstelle und der Ausblick bis weit ins Mittelland zum Verweilen ein. Ein weiterer Höhepunkt ist zum Beispiel der Barfussweg um den Härzlisee bei der Brunnihütte. Auf drei verschiedenen Wegen rund um den Härzlisee können verschiedene Heilpflanzen auf den sogenannten Heilkräuterwegen in ihrem natürlichen Umfeld betrachtet werden.

Die Gondelbahnfahrt hinauf auf den Maschgenkamm auf 2020 m ü. M. bietet einen idealen Einstieg ins Wandergebiet. Der Höhenwanderweg beginnt direkt bei der Bergstation Maschgenkamm und zeigt geologische Phänomene aneinandergereiht wie in einer Kunstgalerie, welche bestaunt, berührt und erlebt werden können. Lehrreiche Stelen informieren über interessante Details. Viele Feuerstellen, gemütliche Bergrestaurants mit Sonnenterrassen und Kinderspielplätzen laden zum Geniessen und Verweilen ein.

sbb.ch/walenpfad

sbb.ch/flumserberg


Fokus

FOKUS Wandern

Über 60’000 Kilometer Wanderwege eröffnen die schönsten Naturlandschaften der Schweiz – Ein einmaliges Angebot, welchem wir auch dieses Jahr wieder – gemeinsam mit RailAway – unsere Spezialrubrik ‘Fokus’ widmen. Wir haben verschiedene Routen für Sie aus erster Hand getestet.

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Aletsch Arena

Das grösste Gut

Aletsch Arena | Es gibt Orte, deren Besonderheit weder Worte noch Bilder auszudrücken vermögen. Dazu zählt das Gebiet um den Grossen Aletschgletscher. Wir haben es dennoch versucht und laden Sie nachfolgend auf eine Reise durch Zeiten und Welten ein.

Aletsch Arena AG 3983 Mörel-Filet +41 (0)27 928 58 58 aletscharena.ch Traditionen und Brauchtum werden in der Aletsch Arena mit Stolz gepflegt und mit Freude gelebt. Ein Erlebnis für die ganze Familie ist das «Alpmuseum» auf der Riederalp. Hier können Besucher auf Anfrage beim Buttern sowie Käsen auch selbst Hand anlegen. aletscharena.ch/alpmuseum Ein Highlight im Veranstaltungskalender diesen Herbst ist das «TraditionsWuchunänd» von 14. bis 16. September. Unter anderem kann man hier das «Gilihüsine», eine Urform des Hornussens (S. 105) erleben und kulinarische Spezialitäten wie Cholera und EringerFleisch verkosten. aletscharena.ch/events

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In Ried-Mörel verlassen wir unsere Welt; auf der Riederalp die Zivilisation. «Tok-Tok-Tok», schlägt der Wasserhammer. Wir sind nun im 16. Jahrhundert angelangt. Das Leben ist hart. An den kargen Südhängen im Aletschgebiet fehlt das Wasser. Es muss in mühevoll konstruierten Leiten, den Suonen, zu Dörfern, Äcker, Felder und Wiesen geführt werden. Die Arbeit ist lebensgefährlich; der Tod ein ständiger Begleiter. Doch noch schlägt der Hammer. Das Wasser fliesst. Aber wie lange, ist ungewiss. «Wasser isch Läbu, keis lat stärbu», hallt das alte Oberwalliser Sprichwort durch die dunkle Nacht. «Wasser ist Leben, keines lässt sterben.» Das Freilichtspiel «Der letzte Sander von Oberried» erzählt aus den Tagen, als Wasser noch keine Selbstverständlichkeit war und zieht Parallelen zur heutigen Zeit. Mit den Aufführungen letzten Sommer wollte die lokale Bevölkerung und der Kulturverein Aletsch Menschen für den Erhalt und die Achtung kostbarer Natur- und Kulturgüter sensibilisieren. Das Thema ist brand-aktuell. Die Oberwalliser sind die Wächter des längsten Eisstroms der Alpen. Und dieser schmilzt mit erschreckend

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✎ Carina Scheuringer

rasanter Geschwindigkeit. Natur im Wandel Noch ist der Grosse Aletschgletscher in seiner Dimension schier unbegreiflich. Mit seiner 11 Milliarden Tonnen schweren Eismasse und seiner 22 Kilometer langen Zunge wiegt er mehr als 72 Millionen Jumbo-Jets und speichert so grosse Wasserreserven, dass er die gesamte Menschheit 4.5 Jahre täglich mit einem Liter versorgen könnte. Noch bis vor 150 Jahren war der Eisriese auf dem Vormarsch. Immer weiter bahnte er sich den Weg in Richtung Tal, begrub Weiden und Wälder unter Eis und Schutt und bedrohte die Existenz der Menschen, die das Land bewirtschafteten. Die Oberwalliser veranstalteten Prozessionen, besprenkelten den Gletscher mit Weihwasser und baten, doch endlich innezuhalten – bis er es eines Tages auch tat. Heute markiert ein rund 200 Meter hohes helles Band in der Landschaft den letzten Höchststand um 1860.

Carina Scheuringer und zVg


Seither hat sich das Blatt gewendet. Die Erderwärmung hat den Unendlichen endlich gemacht. Er verliert an heissen Tagen bis zu 80’000 Liter Wasser in der Sekunde. Vergebens hat die lokale Bevölkerung erneut eine Delegation zum Papst nach Rom gesandt mit der Bitte, dass der Gletscher wieder wachsen solle. So unbarmherzig schreitet der Gletscherschwund mittlerweile voran, dass Glaziologen der ETH Zürich und der Universität Fribourg dem Titanen nur noch eine kurze Lebensdauer prophezeien. Bis Ende dieses Jahrhunderts soll er fast gänzlich verschwunden sein – und das auch, wenn der Mensch ab sofort keine Treibhausgase mehr produziert. Nicht nur für die Oberwalliser unvorstellbar. Längst hat die Welt den universellen Wert des grössten zusammenhängenden Gletschergebietes der Alpen erkannt. 2001 erkor die UNESCO die Hochgebirgslandschaft Jungfrau-Aletsch zum ersten Welterbe der Alpen. Viel wird in die Aufklärungsarbeit und Wissensvermittlung investiert. Zudem werden zahlreiche Gletschererlebnisse geboten, welche die Einzigartigkeit des Giganten erlebbar machen sollen. Denn nur was man kennt, kann man auch wahrhaft als schützenswert empfinden. Ein Erlebnis für die Sinne Am Morgen nach dem ergreifenden Freilichtspiel schweben wir selbst in die Welt des Titanen. Oben auf dem View Point Bettmerhorn, einem von drei inszenierten Aussichtspunkten, weht der Wind kühl und frisch aus der Tiefe. Eingebettet in die dunklen, rauen Flanken firngleissender Viertausender liegt er uns nun zu Füssen, der mächtigste Gletscher der Alpen. Er strahlt und funkelt wie ein Diamant im herbstlichen Farbenspiel.

SPOT TIPP: Herbstsonne-Paket 16. September – 21. Oktober 2018 *22.10. - 28.10.2018 FieschEggishorn Genusswandern und Wundern: Im Paket sind die Zugstrecke Mörel – Betten Talstation – Fiesch – Fürgangen, die Nutzung der Bergbahnen, ein herzhafter Tagesteller sowie diverse Sport- und Kulturangebote inklusive. Erwachsene CHF 50, Kinder (6-16 J.) und Erwachsene mit Halbtax CHF 39. Praktisches: Exklusiv bei den Aletsch Bahnen erhältlich. Lösen Sie beim Zugbegleiter der MGBahn einen «Anreisegutschein Aletsch Arena». Die Kosten werden beim Kauf des Herbstsonne-Pakets zurückerstattet. aletscharena.ch/herbstsonne Weitere Angebote: Im «Ferienshop» kann eine Übernachtung mit passendem Erlebnisangebot gebucht werden: aletscharena.ch/ferienshop Übernachtungstipp auf Seite 87.

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SPOT TIPPS: Gutes für die Seele Kraftpunkte Für die Oberwalliser war schon immer klar: Der Aletschgletscher ist ein Kraftort. Nun hat der Naturenergetiker Philippe Elsener ihre Behauptung mit Messungen belegt und jene Kraftpunkte identifiziert, wo die positive Energie der Erdstrahlen besonders ausgeprägt ist und zwar auf den Aussichtsbergen Moosfluh, Bettmerhorn oder Eggishorn. Hier werden heute regelmässig Veranstaltungen durchgeführt, so z.B. Atemkurse, Yoga und Waldbaden oder Sonnenaufgangsfahrten, aletscharena.ch/kraftpunkte Weitere Sinneserlebnisse: Aletschwald, Wildbeobachtungen, Herbstzeit – Beerenzeit: aletscharena.ch/sinneserlebnisse

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Einen Augenblick lang verstummen die Betrachter. Sie sind lediglich ein Moment in der 18’000-jährigen Geschichte des Gletschers; winzige Punkte inmitten der gigantischen Naturkulisse, die besonders an einem Herbsttag wie diesen in ihrer Schönheit nur schwer in Worte zu fassen ist: Hoch über der Gletscherzunge stehen die dunklen Berner- und Walliser Alpen unter dem blauen Himmeldach Spalier wie Zinnsoldaten. Darunter, an den steilen Felsflanken, die das ewige Eis einst zurecht schliff, leuchten die Alpenrosen in tiefem Rot. Und weiter talwärts erheben sich die fast tausendjährigen Arven des geschützten Aletschwaldes in kräftigem Goldgelb. Es ist ein Bild, wie von Künstlerhand gemalt. Wir atmen tief ein; lassen die Energie auf uns wirken, die hier aus dem Inneren strahlt. Seit Generationen gelten die Aussichtsberge Moosfluh, Bettmerhorn oder Eggishorn als magische Orte. Vor vier Jahren wurde ihre Kraft auch durch den Naturenergetiker Philippe Elsener validiert. Heute laden Infotafeln und spezielle Veranstaltungen dazu ein, innezuhalten und die Energie bewusst zu erleben. Zusätzlich werden Besucher animiert, mittels «Glücksteine» Sorgen und Wünsche auf dem Gipfel zu deponieren und somit weiteren Ballast abzulegen. Eine schöne Geste, der wir gerne folgen, ehe wir unsere Wanderschuhe schnüren. Erkundung auf eigene Faust Als Wanderer haben wir nun die Qual der Wahl. 300 Wegkilometer bieten in der Aletsch Arena eine Vielfalt an Optionen, von kinderwagentauglichen bis hin zu hochalpinen Routen und geführten Gletschertouren. Wir entscheiden uns für den Klassiker, den 13.9km langen Gletscherweg zum Märjelensee und zurück zur Bettmeralp.

Geführte Gletschertouren Erfahrene lokale Bergführer führen Seilschaften aufs Eis und berichten dabei Spannendes über den Grossen Aletschgletscher und seine Geschichte. aletscharena.ch/gletschertouren

Vom View Point Bettmerhorn auf 2’647 m.ü.M, geht es vorerst leicht absteigend über Hobalm in Richtung Rote Chumma. Von dort folgen wir dem breiten, in den Felsen gehauenen Weg bis an die Gratkante, die vom Eggishorn in Richtung Märjelensee führt. Fortan sind Eis, Fels, Wasser und eine bezaubernde Alpenflora unsere stetigen Begleiter.

Weitere Gletschererlebnisse aletscharena.ch/gletschererlebnisse

Immer kühler wird die Brise; immer lauter das Gurgeln und Rauschen aus dem Untergrund. Mit jedem Streckenabschnitt kommen wir dem Gletscher näher, erkennen neue Details im Meer aus Schnee und Eis. Zwei dunkle Mittelmoränen verleihen dem Grossen Aletschgletscher

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sein unverkennbares Aussehen. Sie trennen die drei Firne am Konkordiaplatz, der tiefsten Stelle, wo drei gefrorene Flüsse zusammenfliessen und allerlei Geröll transportieren, von Kieseln bis zu meterhohen Felsbrocken. Daneben ist die Eislandschaft zerklüftet und aufgebrochen wie eine Strasse nach einem langen Winter. Aus tiefen Spalten schimmert leuchtendes Türkis oder helles Blau. Und dazwischen wandern vereinzelt geführte Seilschaften, winzig wie Ameisen. Auf der Höhe des Märjelensees, wo der Gletscher einen weitausholenden Bogen schlägt, biegen auch wir ab. Einst staute hier eine mächtige Eiswand so viel Wasser auf, dass auf dem See hausgrosse Eisberge trieben. Heute sind in der Senke nur mehr Tümpel übrig geblieben. Dafür ist die Landschaft mit Wollgräsern übersät und bietet mit dem Bergrestaurant Gletscherstube eine schöne Einkehrmöglichkeit. Nach einer Portion Rösti und Apfelkuchen aus dem Holzbackofen wählen wir die Abkürzung durch den begehbaren Wasserstollen ins Obere Tälli. Vorbei an einer alten Walsersiedlung und mit Blick auf das Rhonetal wandern wir gemütlich den breiten, asphaltierten Weg entlang zur Fiescheralp und weiter bis zur «Bättmerhitta», bekannt für die traditionellen Eringer-Fleischspezialitäten.

2’000hm 1’800hm

5 km

10 km

Gletscherweg (Diagramm links) Rundwanderung entlang des Grossen Aletschgletschers Länge: 13.9km, Anstieg: 101hm, Abstieg: 824hm Route: Bettmerhorn - Märjelesee - Obers Tälli - Fiescheralp - Bettmeralp - (wahlweise Verlängerung bis nch Riederalp) UNESCO Höhenweg Gratweg für trittsichere und schwindelfreie Wanderer Länge: 2.56km, Anstieg: 385hm, Abstieg:166hm Route: Bettmerhorn - Elselicka - Eggishorn Highlight: Neuer Rundweg Eggishorn mit 360 Grad Sicht auf über 40 Viertausender und einer gemütlichen Lounge. aletscharena.ch/rundweg Hängebrücken Tour Aletsch Goms Wanderung über die fünf Hängebrücken der Region: Belalp - Riederalp, Aspi-Titter, die GomsBridge, die kleine Massa bei Bitsch und die Kittbrücke im Obergoms. hängebrücken-aletsch-goms.ch

Bettmeralp

2’200hm

Bättmerhitta

Fiescheralp

Tunnel

Obers Tälli

Gletscherstube

2’400hm

Märjelensee

2’600hm

Rotti Chumma

Bettmerhorn Station

Hier zweigen wir ab und folgen dem historischen «Herrenweg» zur Riederalp. Die gemütliche Geniesserroute bietet nicht nur einen grossartigen Panoramablick auf die Mischabelgruppe, das Matterhorn und das Weisshorn; sie führt auch die malerischen Alpen entlang, die sich voller Leben präsentieren und bis heute in enger Symbiose mit dem Grossen Aletsch Gletscher existieren. «Tok-Tok-Tok», schlägt dort der Wasserhammer. Doch wie lange noch, ist ungewiss!

SPOT TIPPS: Wandern im Aletschgebiet

km

Geführte Wanderungen Eishöhlen am Grossen Aletschgletscher: Wanderung vom View Point Moosfluh zu den Eishöhlen und zurück durch den geschützten Aletschwald. Spurensuche am Grossen Aletschgletscher: Erkun-dungstour mit Ausgangspunkt View Point Eggishorn Weitere Tipps: aletscharena.ch/wandern

Bilderreihe: Seite 54-55: Gletscherweg und Freilichtspiel «Der letzte Sander von Oberried» mit Profi-Schauspielerin Michaela Gurten in der Hauptrolle «Anna.» Michaela, die u.a. eine Musicalausbildung absolvierte, sang die von Arnold Steiner komponierten, emotionalen Lieder auf eindrucksvolle Weise. Sie war selbst begeistert, mit welcher Spielfreude die Laiendarsteller über sich hinauswuchsen. Weitere Infos: michaelgurten.ch Seite 56-57: Gletscherweg und Herrenweg vorbei am Bettmersee SpotMagazine l Sommer 2018

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4-Seen-Wanderung

Der Klassiker für Geniesser

Obwalden, Bern | Die 4-Seen-Wanderung von Melchsee-Frutt über die Engstlenalp nach Engelberg gilt als Schweizer Klassiker und wird zumeist als Tagesvariante begangen. Wir verraten Ihnen nachstehend, warum es sich lohnt, mindestens noch einen Tag anzuhängen. In den Sommerferien haben die 11-jährige Lina, der 9-jährige Sämi und deren Geschwister drei Jobs. Mittags kochen sie das Essen und spülen das Geschirr; Am frühen Abend treiben sie die zwei Dutzend Kühe des elterlichen Landwirtschaftsbetriebes zum Melken an den Freiluftstand hoch über der Tannalp. Dort übernehmen Mama Brigitte und Papa Dominik das Zepter. Die Familie Durrer ist ein eingespieltes Team! Sportbahnen Melchsee-Frutt Sarnerstrasse 1 6064 Kerns +41 (0)41 669 70 60 melchsee-frutt.ch Migi’s Schoggi-Gädäli: migis-schoggi-gaedeli.ch Tannalp: tannalp.ch Fischerkurs: melchsee-frutt.ch/fischerei

«Es gibt nichts Schöneres, als auf der Alp aufzuwachsen», weiss Dominik aus eigener Erfahrung. «Wer die Natur hat, braucht keinen Fernseher.» Für den Obwaldner war schon immer klar, dass er Bauer werden und den Betrieb seiner Eltern übernehmen würde. In der Appenzellerin Brigitte fand er nicht nur eine Gleichgesinnte, sondern auch eine Frau mit grossem Unternehmergeist.

Jochpass Trübsee

Engstlenalp Tannalp

Engelberg Melchsee-Frutt

Stöckalp

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✎ Carina Scheuringer

Um Zusatzeinkommen zu generieren, realisierte die gelernte Konditor-Confiseurin 2008 eine eigene Backstube auf dem Hof in Kerns und produziert dort Schokolade, Glacé, Torten und weitere Backwaren aus eigenen und regionalen Produkten. Für ihr «Migi’s Schoggi-Gädäli» erhielt sie 2010 den Innovationspreis des Kantons Obwalden und 2011 den begehrten «agroPreis.» Doch jeweils im Sommer pausiert Brigitte mit ihrem Nebenjob, denn dann sind die Durrers eine von rund 30 Älplerfamilien, welche ihre Viehherden im Weidegebiet der Korporation Kerns auf der Tannalp sömmern. Aus der Milch ihrer Brown-Swiss-Kühe entsteht in dieser Zeit Sbrinz, Alpkäse, Butter und Joghurt in der Käserei Tannalp, die sie zwei Mal täglich mit ihrer kostbaren Ware beliefern. Von der Milch zum Käse Die Alpkäserei von Arnold (Noldi) Bucher ist eine von nur 30 ausgewählten Produktionsstätten, an denen noch Sbrinz hergestellt wird. Die Kriterien sind streng. Die Milch muss ausschliesslich aus der Region stammen und der Käse später im Ursprungsgebiet gelagert werden. Dadurch vermeidet man lange, unökologische Transportwege. Täglich um sechs Uhr morgens beginnt für Noldi die Arbeit. Für einen 45kg schweren Laib Sbrinz benötigt er 600 Liter frische Rohmilch, die er unter ständigem Rühren im «Käskessi» erwärmt und dann mit Lab versetzt. Später schneidet er die

Carina Scheuringer, Ryan Salton und zVg


Masse mit der Käseharfe in gleichmässige Stücke, wodurch sich die Molke vom Käse trennt. Die Käsemasse kann nun mit einem Tuch aus dem «Kessi» gehoben und in die bereitgestellten Formen gefüllt werden. Dort wird sie solange gewendet und gepresst, bis keine Molke mehr austritt. Ist der Laib einmal fest, badet er 18 Tage im Salzwasser, ehe er zum Abschluss zwei Monate lang bei einer Temperatur von 18°C gelagert wird. So entwickelt der Sbrinz seinen unverkennbaren Geschmack, von dem man sich später auf der Sonnenterrasse der Alpkäserei selbst überzeugen kann. Schon alleine um den Entstehungsprozess von der Milch bis zum Käse Schritt für Schritt zu verfolgen, lohnt es sich, die 4-Seen-Wanderung von Melchsee-Frutt nach Engelberg auf zwei Tage auszuweiten. Faszinierend sind die Einblicke in das Leben und die Arbeit auf der Alp; unvergesslich die Begegnungen mit den Menschen entlang des Weges. Doch der schönste Moment überhaupt ist, einmal selbst wie die Älpler dem letzten FruttliZug nachzuwinken und inmitten der Naturidylle übernachten zu dürfen. In einem der 6-Bettzimmer des Berggasthauses Tannalp werden wir daher unser Nachtlager aufschlagen. Zuerst jedoch dürfen wir uns noch selbst das Abendbrot verdienen.

Selbst gefangen schmeckt am besten Am Ufer des Tannensees sind wir mit Gusti Berchtold, dem Leiter der hiesigen Bergseefischerei, verabredet, der uns heute in die Kunst des Fischens einführen wird. Zu fangen gebe es auf dem idyllischen Stausee auf fast 2’000 m.ü.M genug, weiss Gusti zu berichten. Als Verantwortlicher war er live dabei, als zu Saisonstart hier über eine Tonne Fische eingesetzt wurden: Saiblinge, Bachforellen, Regenbogenforellen; allesamt mit stattlichem Mass. Der umfangreiche Besatz ist nötig. Bis zu fünf Fische pro Tag darf fangen, wer eine Tageskarte oder ein Saisonpatent erwirbt.

Bilderreihe: Seite 58: Tannensee Seite 59: Fischkurs mit Gusti Berchtold Sämi Durrer beim Melken Arnold Bucher beim Käsen von Sbrinz

Wir hoffen auf das Anfängerglück und versuchen, mit allerlei Leckereien die Fische anzulocken: Mit Regenwürmer sowie echten und unechten Bienenmaden. Einmal die Angel ausgeworfen, warten wir dann geduldig, bis an der Schnur ein Zucken und Rucken zu verspüren ist. Kurz bevor die Sonne am Horizont verschwindet, hat Andy als Erster Erfolg. Gusti zeigt ihm, wie man den Fang mit einem Kescher sicher an Land bringt, waidgerecht tötet und fachmän-

SPOT TIPP: Käserei Tannalp Die Käserei Tannalp ist eine der wenigen Käsereien auf über 1’900 m.ü.M. Im traditionellen Verfahren produziert Noldi Bucher hier frische Milchprodukte wie Alpkäse, Sbrinz, Butter und Joghurt und lässt sich dabei über die Schulter blicken. Im kleinen Lädeli gibt es seine Spezialitäten auch zum Mitnehmen. tannalp.ch

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nisch ausnimmt. Der Obwaldner ist nicht nur im Fischen, sondern auch im Unterrichten geübt. Regelmässig veranstaltet er Kurse für Jungfischer und Privatpersonen. Heute hat Gusti in uns vier neue Fans gefunden. Liebevoll im Bergrestaurant Tannalp zubereitet sind unsere selbst gefangenen Regenbogenforellen der perfekte Ausklang eines perfekten Tages. Heile Welt Am nächsten Morgen meint der Wettergott es gut mit uns. Die Sonne strahlt; nur vereinzelte Wolken zieren den Himmel. Nach der Käsekunde bei Noldi wandern wir die Spycherflue hinab in den Kanton Bern. Der in eine Felsenflanke gehauene Weg ist schmal und mit Seilen gesichert. Wir sind dankbar dafür! Rechterhand stürzt das Gelände steil in Richtung Gental ab, an dessen oberen Ende der blaugrüne Engstlensee schon aus der Ferne schimmert.

Haslital Tourismus Bahnhofplatz 12 3860 Meiringen +41 (0)33 972 50 50 haslital.swiss Bilderreihe: Seite 60: Wanderung über die Spycherflue in Richtung Engstlenalp, Schaukäserei Engstlenalp, Engstlenalpsee S. 61: Trübsee

Eingebettet in eine urtümliche Landschaft am Fusse des vergletscherten Titlis, ist der bezaubernde Bergsee der Grösste im Berner Oberland und zweifellos einer der Schönsten. Seit 1973 steht die Moor- und Moränenlandschaft unter Naturschutz. Im Alpenfrühling laichen hier Grasfrösche und Alpensalamander und auch im Sommer blüht, flattert und schwirrt es überall. Das Ökosystem ist intakt, aber zerbrechlich. Mit viel Herzblut setzen sich die Sennen deswegen dafür ein, dass die gesunde und reiche Artenvielfalt auf der Engstlenalp erhalten bleibt und Blacken oder andere Unkräuter nicht überhand nehmen. Dafür wurde ihre Alp 2014 mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet. Rund 400 Tiere werden heute hier gesömmert. Die Milch wird in der Schaukäserei zu allerlei Produkten verarbeitet, wie zum Beispiel dem Spezialkäse «Muggestutz.» Oft begangene Wege Gegenüber der Schaukäserei lädt das historische Hotel Engstlenalp zur Rast. Schon im Frühmittelalter war die Engstlenalp ein wichtiger Umschlagplatz im Saumverkehr über den Jochpass. Erst später wurde sie zum beliebten Ausgangsort für Wanderungen, darunter auch unsere nächste Etappe in Richtung Engelberg. Wir besuchen zuerst den Engstlensee und kühlen uns neben dem kleinen Steg kurz im glasklaren Wasser ab. Vor ein paar Jahren wurde hier eine einladende Grillstelle errichtet, an der sich heute schon zwei Familien tummeln.

SPOT TIPP: Schaukäserei Engstlenalp Durch eine Glaswand kann man die Käseproduktion auf der Engstlenalp hautnah miterleben und lernen wie Mutschlis, Alp- oder Hobelkäse entstehen. Die Schaukäserei ist von Juni bis September täglich ab 8:00 Uhr morgens geöffnet. Engstlenalp 519, 3862 Innertkirchen +41 (0)33 975 00 43 engstlenalp.ch

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4-SEEN-WANDERUNG

Auf der anderen Uferseite trennen sich die Wege. Während unsere Jungs den Jochpass zu Fuss erklimmen, werden wir Mädels gemütlich vom Sessellift emporgetragen. Oben auf 2’222 m.ü.M. weht ein erfrischender Wind und es offenbart sich eine urige Berglandschaft. Mittendrin in einer Welt aus Fels und Eis markiert ein kleiner See den Scheitelpunkt des Passes, dessen Wasser so spiegelglatt ist, dass der firngleissende Titlis darin Kopf steht. Auch hier gibt es ein Berghaus zum Übernachten und zum Verweilen. Der Jochpass ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen, Bikerouten, verrückter Downhillstrecken und atemberaubender Klettersteige. Wir tauchen ins Getümmel ein, geniessen ein erfrischendes Getränk auf der schönen Sonnenterrasse und wählen dann den Vierersessellift hinab zum Trübsee, dem vierten und letzten der Seen unserer Wanderroute. Auf einem Hochplateau über dem geschäftigen Engelberg gelegen, strahlt der See mal grün mal blau in der Nachmittagssonne. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für einheimische und ausländische Gäste und liegt auf halbem Weg zum Titlis. Für die Besucher haben sich die Verantwortlichen einiges überlegt: Neben Grillstellen locken verschiedene Restaurants rund um den See mit währschafter Küche. Sechs kleine Boote können kostenlos ausgeliehen werden und am Ende des Sees – unweit des Adventure Parks mit «BagJump» – ist gerade ein weiterer AbenteuerSpielplatz im Entstehen. Ein ideales Ende der Tour für alle, die nebst Genuss auch noch etwas Action wünschen!

RailAway Kombi-Angebot sbb.ch/vier-seen-wanderung 20% Ermässigung auf eine einfache Fahrt Engelberg–Trübsee (oder umgekehrt). 20% Ermässigung auf eine einfache Fahrt Stöckalp–Melchsee-Frutt (oder umgekehrt). Angebot gültig bis 14. Oktober 2018 (je nach Witterungsverhältnissen). Praktisches Route: Melchsee-Frutt - Tannalp - Engstlenalp Jochpass - Trübsee - Engelberg Länge: 17.6km // Wanderzeit: ca. 5 Stunden Steigungsmeter: ca. 600hm Kondition: mittelschwer (Bergwanderweg) Abkürzung mittels Sesselbahn über den Jochpass Übernachtung: z.B. Frutt Lodge & Spa, Berggasthaus Tannalp, Engstlenalp Hotel, Bärghuis Jochpass, Berghotel Trübsee

TITLIS Bergbahnen, Hotels & Gastronomie Poststrasse 3 6391 Engelberg +41 (0)41 639 50 50 titlis.ch

3 Tipps für Familien

Meiringen-Hasliberg: ZWERGENWEG Auf den Spuren des Muggestutz, des ältesten Haslizwergs, führt der 5km lange Erlebnisweg zu zahlreichen Erlebnisposten, wie die Höhle, die Adlerschaukel oder die Tannzapfentröchni-Stelle.

Melchsee-Frutt: FRUTTLI-WEG Rund um den Melchsee befinden sich zehn Stationen, die das Wissen rund um das Murmeltier auf spielerische Art fördern. Werden alle Fragen richtig beantwortet, gibt es bei der Bergstation eine Erinnerung!

Trübsee: TITLIS ADVENTURE PARK Direkt neben der Bergstation können sich Jung und Alt am BagJump Tower, Trampolin to Bag und der Slackline austoben. Von Juni bis Oktober täglich zwischen 12:00-17:00 Uhr bei guter Witterung geöffnet. SpotMagazine l Herbst 2018

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Arosa

Ein Hoch auf die Bündner Berge!

Arosa | Schon in den 1880er Jahren entdeckte der deutsche Arzt Otto Herwig Arosa als Lungenkurort. Heute profitieren nicht nur die Menschen von der Bündner Bergluft. Im August wurde ein Bärenland für gerettete Bären eröffnet. Beatrice Käser und Betty waren vor Ort. 2016 gab das Arosa Stimmvolk grünes Licht. Ein Jahr später sicherte die Bündner Regierung dem Projekt pünktlich zum Spatenstich finanzielle Unterstützung zu. Diesen August war es dann endlich soweit: Im Beisein der Bundesrätin Doris Leuthard wurde das Bärenland Arosa eröffnet. Die beteiligte Tierschutzorganisation Vier Pfoten sprach von einer «Pioniertat,» denn noch nie seien Tierschutz und Tourismus in dieser Form zusammengebracht worden. Das Bärenland an der Mittelstation der Luftseilbahn Arosa-Weisshorn soll zukünftig bis zu fünf Tieren aus misslicher Haltung einen «tiergerechten Lebensabend» ermöglichen und zugleich «die Attraktivität der Destination während der Sommermonate steigern.» Es soll ausserdem dazu beitragen, die Akzeptanz von Bären in der Schweizer Bevölkerung zu erhöhen.

Arosa Tourismus Sport- & Kongresszentrum 7050 Arosa +41 (0)81 378 70 20 arosalenzerheide.swiss Schweizer Reiseplattform von Teddy-B teddy-b.ch

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Nach wenigen Wochen fällt das erste Fazit positiv aus. Noch im Juli zog «Napa», der letzte serbische Zirkusbär, in sein neues Zuhause und konnte dort – zum ersten Mal in seinem Leben – Gras unter den Pfoten spüren und unter freiem Himmel ein Bad nehmen. Und auch touristisch war der Auftakt ein Erfolg: Stolze 6’000 Besucher strömten am Eröffnungswochenende in den Bündner Ferienort.

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✎ Carina Scheuringer

Von Bär zu Bär Mit grossem Interesse verfolgte Beatrice Käser die erfreulichen Nachrichten aus Arosa. Die Autorin und Journalistin ist die geistige Mutter eines anderen touristischen Bärens. «Teddy-B» heisst der Teddybär, mit dem Beatrice schon seit Kindestagen auf Reisen geht. 2010 entstand die Idee, dem Bären auf Facebook eine eigene Seite zu widmen und ihn zum Schweiz(er)-Botschafter für touristische Destinationen abseits der Masse zu machen. Daraus entwickelte sich eine unterhaltsame Reise-Plattform mit hohem Informations- und Emotionsgehalt, die heute bald 12’000 Fans in aller Welt begeistert. Vor einem Jahr stiess mit «Betty» noch eine TeddybärenDame zum Dream-Team, um den doch schon etwas betagten Teddy-B bei Recherchereisen zu entlasten. Natürlich lag es mit der Eröffnung des Bärenlandes auf der Hand, dass Beatrice und Betty nun auch Arosa erkunden würden. Und zudem hatte die Destination noch eine weitere Überraschung parat. Bündner Innovationsgeist Die Ferienregion beschreitet nämlich nicht zum ersten Mal neue Wege. Bereits vor fünfzehn Jahren

Carina Scheuringer und zVg


war Arosa der Vorreiter eines innovativen «All-Inclusive» Konzepts, welches Übernachtungsgästen zahlreiche Leistungen kostenlos zur Verfügung stellt – darunter unter anderem Bergbahnfahrten, den Besuch des Strandbades Untersee, eine Pedalofahrt auf dem Obersee oder eine Kletterpartie im Seilpark. 2003 und 2016 wurde Arosa mit dem «Milestone» Tourismuspreis ausgezeichnet. Seither oftmals kopiert, hat die «Arosa Card» bis heute nichts an Attraktivität eingebüsst und steht nun auch Tagesgästen zum Preis von CHF 18 zur Verfügung. Für Beatrice und Betty die ideale Ergänzung ihres Besuches im Bärenland. Alles Bär Mit der Rhätischen Bahn zuckeln die beiden so an einem Dienstagmorgen gemütlich durch das wilde Schanfigger Tal von Chur ins Bergdorf Arosa, erwerben das Bärenland-Ticket samt All-Inclusive Card an der Talstation und entschweben sodann mit der Weisshornbahn in die neue Heimat von Napa. Rund drei Hektar misst das umzäunte Gehege unterhalb der Mittelstation, wo Bettys Artgenosse in seiner natürlichen Umgebung beobachtet werden kann. Eine Ausstellung und verschiedene Stationen informieren über die Themen Natur- und Tierschutz und laden zur Interaktion. So kann Beatrice zum Beispiel messen, wie viel sie in Bärenkilos wiegen würde. Doch das eindrücklichste Erlebnis ist die Begegnung mit Napa an sich. Zeit seines Lebens im Metallkäfig gehalten, war der Bär bei seiner Rettung krank, entkräftet und abgestumpft. Nun kann er endlich die Freiheit erfahren, die ihm immer vorenthalten wurde. Seine Eingliederung schreitet noch langsam voran; dennoch zeigen sich die ersten Erfolge. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht. Wenig überraschend, hat das Bärenfieber das ganze Dorf erfasst. Neben bärigen Skulpturen und einem Themen-Spielplatz wurde mit der «Bärengolf Challenge» auch eine neue Minigolfanlage realisiert. Unter dem Titel «Ran an den Winterspeck» thematisiert sie das Essverhalten der Bären und bietet spannende Erlebnisstationen.

AROSA ALL INCLUSIVE RailAway Kombi-Angebot sbb.ch/arosa 10% Ermässigung auf die Arosa Card Angebot gültig bis 21. Oktober 2018 Praktisches Tagesgäste können die Arosa Card für CHF 18 (Standardpreis) im Tourismusbüro, bei den Arosa Bergbahnen oder am Bahnhof Arosa erwerben. Leistungen Arosa Card: z.B. Luftseilbahn Arosa-Weisshorn, Gondelbahn Hörnli-Express, Urdenbahn, Ortsbus, Seilpark, Pedalo auf dem Obersee, Strandbad Untersee, Driving Range Fee, Eintritt ins Heimatmuseum, ChippinGolf arosalenzerheide.swiss > All-Inclusive

Bilderreihe: Beatrice Käser und Betty besuchen Napa im Bärenland und wandern dann weiter zur Prätschalp (unten) Oben: Bärengolf Challenge

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Nach einem Rundgang durch alle Attraktionen schnüren Beatrice und Betty die Wanderschuhe und steigen in die Arosa-Ochsenalp Rundtour ein. Sie wollen die Vielfalt des Naturraumes selbst erleben, in dem der Bär einst heimisch war und sich zugleich an der guten Luft erfreuen, für die Arosa so berühmt ist. Echte Natur Schon nach dem ersten Aufstieg werden die beiden Damen mit einem gewaltigen Panorama belohnt. Mit dem Maraner Hauptji haben sie bereits den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und überblicken nun das Dorf Arosa mit dem eindrücklichen Bergpanorama. Schwer fällt die Trennung, doch sie lohnt sich dennoch. Durch eine faszinierende Mondlandschaft führt der Weg jetzt weiter über die Schei­degg und den Rot Tritt, von wo man das ganze Tal Schanfigg und das Churer Rheintal überblickt. Beatrice und Betty durchqueren das 250ha grosse Senntum Prätsch, wo Sepp jährlich über hundert Kühe sömmert. Weiter unten kann man in seinem Beizli die Milch verkosten und sich mit einem Käse-TrockenfleischPlättli oder hausgemachtem Kuchen verwöhnen lassen. Die liebevoll gestaltete Sonnenterrasse ist ein Geheimtipp – und soll es auch bleiben, wünscht sich Sepp. Seine Priorität gilt den Tieren, denen der gebürtige Südtiroler eine möglichst erholsame Sommerfrische bieten möchte.

Bilderreihe: Alp Prätsch mit Beizli; Besuch bei den Kühen und wunderschöner Ausblick in Richtung Mondlandschaft und Schiesshorn, Amselflue und Tiejer Flue, Strandbad Untersee (unten)

Zwei Mal täglich bringt der Älpler seine Kühe zum Melken hinab in den Stall und schickt die Milch dann mittels einer Pipeline zur Sennerei Maran, wo sie unter anderem zu Käse, Joghurt und Alpbutter verarbeitet wird. Wie das genau funktioniert, können Beatrice und Betty am Ende der Wanderung erfahren, die an den Prätschseen und dem Golfplatz vorbei direkt zur Schaukäserei führt. Vom Verkaufsraum aus kann man den Käsern dort bei ihrer täglichen Arbeit zusehen. Beatrice und Betty kehren in der Sennerei auf ein Glas Molke ein und wandern später entlang des Eichhörnliweges Richtung Bahnhof. Wieder zurück im Dorf, bleibt noch Zeit für einen kurzen Abstecher zum Strandbad Untersee. Die Beine im kühlenden Wasser, sind sie sich einig: Arosa ist bärenstark! SPOT TIPP FÜR BADENIXEN Der am unteren Ende des Dorfes gelegene Untersee kann in einer Viertelstunde vom Bahnhof zu Fuss erreicht werden. Früher durften hier nur die Herren baden, während die Damen mit dem kälteren Wasser des Obersees vorliebnehmen mussten. Heute trifft sich hier das ganze Dorf. Neben einem Gartenrestaurant, dem Beach Volleyballfeld, einem Spielpatz und einer grossen Liegewiese gibt es unter anderem einen Sandstrand, ein beheiztes Solarplanschbecken, eine 50-Meter Schwimmbahn, zwei Sprungbretter und allerlei Sportmöglichkeiten. Ein Highlight ist die alljährliche Sportstafette.

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Fokus

4 Tipps in der Mythenregion

ERLEBNISREICHE ZENTRALSCHWEIZ MOUNTAINBIKE BAHNENTOUR

Die erste Mountainbike-Bahnentour in der Zentralschweiz bietet herrliche Panoramen mit flowigen Singeltrails und zahlreichen Einkehrmöglichkeiten. An die individuellen Wünsche anpassbar, ist der Start an unterschiedlichen Orten möglich. Von den insgesamt 1’997 Höhenmetern können 1’691 davon mit der Rotenfluebahn (Mythenregion, täglich geöffnet) und den Sesselbahnen Laucheren und Sternen (Hoch-Ybrig, Betrieb nur bei guter Witterung) zurückgelegt werden. Erwachsene (inkl. Biketransport) CHF 38/ Kinder bis 16 Jahre CHF 14, Angebot gültig bis 21. Oktober 2018

mythenregion.ch > Mountainbike-Bahnentour

WILDBUFFET AM BERG

Herbstzeit ist Wildzeit! Geniessen Sie wunderbare Herbstabende über dem Wolkenmeer mit einem grandiosen Ausblick auf die Schwyzer und Glarner Alpen. Im gemütlichen «Bergrestaurant Gipfelstubli» direkt an der Bergstation der Rotenfluebahn wird ein herrliches Wildbuffet serviert. Von Rehschnitzeli über Hirschpfeffer bis hin zu Wildravioli und allen typischen Beilagen gibt es alles, was das Herz begehrt. Daten: 14. September und 5. Oktober 2018 Retourfahrt: CHF 23/Person; Wildbuffet: CHF 39/Person

mythenregion.ch > Wildbuffet

MYTHENRUNDREISE Die «Mythenrundreise» lässt Sie die Highlights der Region erleben. Es erwarten Sie unter anderem bezaubernde Ausblicke, eine lustige Rutschpartie auf der Sommerrodelbahn «Stuckli Run», eine waghalsige Überquerung der Fussgängerhängebrücke «Raiffeisen Skywalk» auf Sattel-Hochstuckli und viele gemütliche Einkehrmöglichkeiten. Die Reise kann sowohl von Rickenbach (Talstation der Rotenfluebahn) als auch von Sattel (Drehgondelbahn Stuckli Rondo) begonnen werden. Die Wanderung dauert rund 3 Stunden und ist ca. 10km lang. Die Busfahrt retour zum Ausgangspunkt ist im Rundreiseticket inbegriffen. mythenregion.ch > Mythenrundreise

FRÜHBUCHER-BILLETT Die Rotenfluebahn führt als erste Ganzjahresbahn das «FrühbucherBillett» ein. Das System ist einfach: Mit dem Frühbucher-Billett erhalten Gäste auf eine komplette Retourfahrt bis zu 61 Prozent Rabatt, auf das Familienbillett bis zu 45 Prozent Rabatt und bis zu 42 Prozent Rabatt auf den Halbtax-Preis. Je früher das Billett gekauft wird, desto günstiger wird es. Bis zum entsprechenden Nutzungstag steigen die Preise abhängig von der Nachfrage an, wobei der reguläre Kassenpreis die Obergrenze darstellt. Die vergünstigten Billette sind ausschliesslich online erhältlich. mythenregion.ch > Frühbucher-Billett

✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und zVg

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Walenpfad

Wanderglück in luftigen Höhen

Walenpfad | Das «Walengrätli» gilt als Schweizer Wanderhighlight. Es ist das aussichtsreiche Herzstück des 10km langen «Walenpfads», der sich um die mächtigen Walenstöcke schlängelt. Teils steil, dann wieder flach führt der abwechslungsreiche Weg von der Bannalp nach Brunni-Engelberg und zählt zu Recht zu den schönsten Routen des Landes.

500hm

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2km

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4km

6km

8km

Carina Scheuringer

Brünnihütte

Rosenbold

Walenalp

Oberfeld

1’000hm

Chrüzhütte

Berggasthaus Bannalpsee: restaurant-bannalpsee.ch Alp Oberfeld: waser-bergwelt.ch Brunnihütte SAC brunnihuette.ch

Stille Wasser sind tief Insgesamt 500 Wanderkilometer stehen im Innerschweizer Wandergebiet zur Auswahl. Besonders empfehlenswert ist der «Walenpfad», ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Bannalp und der Region Brunni-Engelberg. Der Höhenweg wurde

Walegg

Luftseilbahnen Bannalp LFCh AG, Fell 3 6387 Oberrickenbach +41 (0)41 628 16 33 bannalp.ch walenpfad.ch

Eigentlich war es als Scherz gedacht: Zum ersten April lancierte Schweiz Tourismus 2009 die sogenannte Felsenputzer-Kampagne. Sie zeigte eine vermeintlich eigens ausgebildete Putzkolonne, wie sie inmitten unmöglicher Steilhänge herumturnte und mit Besen und Bürsten die Schweizer Berge sauber schrubbte. Die Felsenputzer waren natürlich nicht echt; die blitzblanken Berge aber schon. Und diese sind selbstverständlich von Natur aus so und sie lassen sich nicht am besten mit Bürsten, sondern mit Wanderschuhen erkunden!

2010 von Schweiz Tourismus und den Schweizer Wanderwegen zu einer der zwölf schönsten Wanderungen des Landes gekürt. Kann dieser Weg auch in beiden Richtungen begangen werden, so wählen wir die Variante mit Startort Bannalp im Engelbergertal. Vom Bahnhof Wolfenschiessen kutschiert uns der Postbus zuerst nach Oberrickenbach, wo wir – typisch für den «Seilbähnli-Kanton Nidwalden» – gleich zwischen zwei Bahnen wählen können. Etwa fünf Gehminuten voneinander entfernt, werden beide Anlagen von demselben Fahrer bedient, der zwischen den Stationen mittels Töff hin- und herfährt. Wir entscheiden uns für «s’Rotä» und schweben wenig später von Fellboden die senkrechte Steilwand empor zum Fusse des Bannalpsees. Oben auf knapp unter 1’600 m.ü.M. angekommen, stockt uns der Atem – im sanften Morgenlicht ist die Szenerie schlichtweg bezaubernd. Idyllisch schlummert der blaugrüne Stausee, umgeben von blumenübersäten Matten. Dahinter bäumen sich die Walenstöcke mit ihren dunklen Flühen auf, wie mächtige Riesen. Es ist ein Anblick, der uns unweigerlich innehalten lässt.


Fokus

Bilderreihe: S. 66: Ausblick von einem namenlosen Vorsprung zwischen der Alp Oberfeld und der Wallegg, kurz vor dem 2001 neu angelegten Weg durch die Walengräben S. 67: Tiefblick zur Alp Oberfeld und dem Bannalpsee mit dem Bergrestaurant von Geovanny Villagra und Marianne Annen-Bissig Sepp Waser bläst regelmässig für seine Gäste das Alphorn Box: Härzlisee mit Barfussweg «Kitzelpfad»

Geovanny Villagra und Marianne Annen-Bissig wissen um diesen Zauber. Ihr heimeliges Berggasthaus Bannalpsee liegt inmitten dieser wildromantischen Kulisse. Auf der grossen Sonnenterrasse mit Seeblick servieren sie warmes Essen und Kaffeespezialitäten wie «Geovannys Kaffee» und «Bannalp Kaffee im Chacheli.» So sehr es uns auch reizt, gleich einzukehren, müssen wir uns am heutigen Morgen die Rast erst verdienen. Über den Staudamm erreichen wir die andere Uferseite und darüber den Einstieg in den Walenpfad. An der Wegkreuzung treffen wir wieder auf jene, die in Oberrickenbach «s’blaiä Bähnli» zur Chrüzhütte gewählt haben. Vom erhöhten Weg zeigt sich der Stausee nun in all seiner Pracht. In den 1930er Jahren wurde er als einziger im Kanton zur Stromerzeugung aufgestaut und beliefert heute das Kraftwerk Oberrickenbach mit rund 8 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr durch eine 1’100 Meter lange direkte Druckleitung. Ruf der Berge Den See zur Rechten, beginnt der Weg nun immer steiler anzusteigen. Nach einer Stunde ist die Bio Alp Oberfeld erreicht. Seit achtzehn Jahren sömmern Sepp Waser und seine Frau hier allerlei Tiere – unter anderem vom Aussterben bedrohte Pfauenziegen, Kühe und Schweine – und verarbeiten täglich bis zu 120 Liter Milch im Kupferkessel über dem offenen Feuer. Ihre Spezialitäten können sowohl in der sympathischen Beiz, als auch im Lädeli gekauft werden. Zudem bietet das Älplerpaar Geissentrekking und Übernachtungsmöglichkeiten im Massenlager sowie in der exklusiven «Oberfeld-Suite» im neuen Alpstall an.

WALENPFAD RailAway Kombi-Angebot sbb.ch/walenpfad 10% Ermässigung auf die Walenpfad-Rundreise (einfache Zugfahrt Wolfenschiessen–Engelberg, Luftseilbahnen Engelberg–Ristis und Bannalp– Oberrickenbach, einfache Postautofahrt Oberrickenbach–Wolfenschiessen) Angebot gültig bis 31. Oktober 2018 Walenpfad Rundreise-Billet Die Tickets können bei den Luftseilbahnen, am Bahnhof Wolfenschiessen, sowie im Postauto bezogen werden. Sie beinhalten: Luftseilbahn Engelberg-Ristis Luftseilbahn Fell-Chrüzhütte (Bannalp Oberrickenbach) Postauto Oberrickenbach - Wolfenschiessen Zentralbahn Wolfenschiessen - Engelberg oder in die entgegengesetzte Richtung Gutschein für 1 Gratisfahrt auf der Sommerrodelbahn Ristis Erwachsene CHF 42 Standard Gültig bis 11. November 2018

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Bilderreihe: Seite 68: Sepp Infanger vom Walenhüttli (rechts) Wanderung durch den verwunschenen Urwald (links) Blick auf den Härzlisee und die Brunnihütte (unten)

Und es lohnt sich, hier zu verweilen. Unvergesslich ist Sepps täglicher Alpruf oder das Ständchen auf dem Alphorn: Ruft der Älpler die Berge, so rufen sie auch immer zurück! Weg der freudigen Überraschungen Nach einer musikalischen Einlage und einem Erfrischungsgetränk folgt für uns nun der anspruchsvollste Teil der Wanderung. Immer steiler werden die Aufstiege, immer ausgesetzter führen gut gesicherte Wege in schwindelerregende Höhe. Doch sie sind aussichtsreich wie kaum andere. Einmal die Walengräben durchquert, erreichen wir auf 1’943 m.ü.M mit dem Walegg den höchsten Punkt der Tour und lassen das Panorama in aller Ruhe auf uns wirken: Oberrickenbach liegt uns nun zu Füssen; die Häuser klein wie Legosteine. Dahinter reicht der Weitblick bis über das Mittelland hinaus, schweift vom Stanserhorn zum Pilatus und weiter zur Rigi bis zu den Glarner Alpen.

Brunni-Bahnen Engelberg AG Wydenstrasse 55 6390 Engelberg +41 (0)41 639 60 60 brunni.ch Berglodge Restaurant Ristis: berglodge-ristis.ch

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Viele Wanderer halten hier zur Rast, doch wir folgen dem Weg hinab durch Wiesen und Weiden zum Walenhüttli und packen dort auf der gemütlichen Sonnenterrasse von Sepp Infanger unseren «Mittags-Rucksack» aus. Der 85-Jährige, der die Hütte nur in den Sommermonaten bewohnt, hat dazu das perfekte Getränk. Wir hinterlassen dem freundlichen Gastgeber dankbar ein paar Franken und machen uns auf den Weg. Die nächste Überraschung folgt unmittelbar: Mit einem Mal befinden wir uns mitten im Wald! Der Boden ist weich; der Wegrand vermoost. Die Luft angenehm kühl. Wir atmen tief ein und geniessen den kurzen schat-

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tigen Abschnitt, bevor es weiter über Geröllfelder und Alpweiden zum Aussichtspunkt Rosenbold geht. Von hier ist der Härzlisee und die Brunnihütte nur noch ein Katzensprung – gut so, denn natürlich wollen wir auf eine Kneipprunde nicht verzichten! Rund um den See sind Seile gespannt, zwischen denen man – abwechselnd im Wasser und am Ufer – barfuss auf Naturmaterialien wie Moor, Holzschnitzel und Steinen spazieren und so die Füsse angenehm massieren kann. Der liebevoll angelegte «Kitzelpfad» ist nur eine der zahlreichen Attraktionen in der Ausflugsregion Brunni-Engelberg. Zudem gibt es noch einen Barfussweg, eine Sommerrodelbahn, einen Abenteuerspielplatz, Klettersteige, Grillstellen sowie einen Imbiss und ein grosses Restaurant. Anstatt weiter zu wandern, machen wir uns kurzerhand auf Erkundungstour und lassen uns zu guter Letzt mit der Seilbahn nach Engelberg tragen. Der perfekte Abschluss eines traumhaften Tages!


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GeoGalerie Flumserberg

Kunst der Natur

GeoGalerie | Am Flumserberg wird Geologie zur Kunst! Ein vier Kilometer langer Themenweg führt an fünfzehn natürlichen Kunstwerken vorbei, die im Zuge der Alpenbildung entstanden und immer noch in Arbeit sind. Zudem werden allgemeine, interessante Informationen zur Erdgeschichte und dem UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona vermittelt, die uns die Alpen mit völlig anderen Augen sehen lassen. Eine gleichsam lehrreiche, wie schöne Wanderung für jedermann! Die Alpen können zwar nicht sprechen, dennoch vermögen sie, aus ihrer Jahrmillionen alten Geschichte zu erzählen. Mal sind die Hinweise winzig klein, mal meterhoch; doch immer sind sie kunstvolle Werke, geschaffen von der Hand des grössten Meisters: Der Natur! Diese einzigartigen Schöpfungen säumen nicht nur auf dem Flumserberg alle Wege. Sie sind aber hier besonders vielfältig und schön in Szene gesetzt. Vom Maschgenkamm führt der vier Kilometer lange Themenweg «GeoGalerie» über fünfzehn Stationen zuerst rund um den Ziger und dann weiter zur Bergstation Prodkamm.

Heidiland Tourismus AG Infostelle Flumserberg 8898 Flumserberg +41 (0)81 720 18 18 heidiland.com flumserberg.ch flumserbergbahnen.ch

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Die Kunst der Alpenbildung Der Flumserberg ist Teil der Tektonikarena Sardona, eine insgesamt 32’000 Hektar grosse Gebirgslandschaft, die drei Kantone und dreizehn Gemeinden umfasst. Vor zehn Jahren wurde das landschaftlich besonders wertvolle Gebiet in die illustre Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Nirgendwo sonst auf der Welt lassen sich die Prozesse und Mechanismen der Alpenbildung besser nachvollziehen und erforschen, als hier. In der Tektonikarena konnten die

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✎ Carina Scheuringer

Geologen Rätsel lösen, an denen sich die Geister seit dem 18. Jahrhundert schieden. Die entscheidenden Einsichten lieferten Phänomene wie die Glarner Hauptüberschiebung, eine mit blossem Auge erkennbare schnurgerade Linie, auch «magische Linie» genannt, entlang derer sich beim Aufeinandertreffen der afrikanischen mit der europäischen Kontinentalplatte 250-300 Millionen Jahre alte auf viel jüngere, «nur» 35-50 Millionen Jahre alte Gesteine geschoben haben. Sie führt bildlich vor Augen, dass die Alpen nicht – wie lange gedacht – hauptsächlich durch Faltung, sondern vor allem mittels Überschiebung von Gesteinspaketen gebildet wurden. Heute ist sie unter Geologen derart bekannt, dass eine Replika im Naturhistorischen Museum von New York zu besichtigen ist. Doch sind die Prozesse der Alpenbildung nun grösstenteils geklärt, so sind sie keineswegs abgeschlossen. Das Knautschen, Stapeln und Abtragen geht weiter. Die Natur ist wie ein Künstler, dessen Meisterwerk für immer unvollendet bleibt. Somit ist das Welterbegebiet heute nicht nur eine Forschungsstätte und ein Lehrort, sondern auch

Carina Scheuringer und Andy Seddon


eine riesige begehbare, sich langsam aber ständig ändernde Kunstgalerie – und das wird uns heute auf dem Flumserberg zum ersten Mal so richtig bewusst. Schritte durch die Erdgeschichte Von der SBB Station Unterterzen geht es in zwei Sektionen mit der Gondelbahn auf den Maschgenkamm, den Ausgangspunkt des Wanderweges, dessen erster Teil auch kinderwagenfreundlich und rollstuhltauglich ist. Unmittelbar vor dem Eingang zur Bergstation befindet sich im kleinen künstlich angelegten Teich die erste interaktive Station: Ein im Wasser treibendes Holzpuzzle aus Kontinenten, das wieder zusammengesetzt werden muss. Es stimmt auf das Thema Tektonik ein und macht es spielerisch zugänglich. Gleich nebenan folgt der erste von zahlreichen Bilderrahmen. Aneinandergereiht wie in einer Kunstgalerie heben sie im Weiteren Verwitterungsphänomene und Versteinerungen entlang des Weges hervor. Damit soll der Blick geschärft und das Bewusstsein für Naturprozesse gesteigert werden. Als Ergänzung liefern Welterbe-Tafeln zusätzliche Informationen zur Tektonikarena und der Geologie im Allgemeinen. Der erste Abschnitt der rund zweistündigen Wanderung führt über zwei gemütliche Kilometer einmal um den schönen Ziger und bietet

GEOGALERIE FLUMSERBERG RailAway Kombi-Angebot sbb.ch/flumserberg 10% Ermässigung auf das Kombi-Ticket Unterterzen–Maschgenkamm retour oder Unterterzen–Prodkamm retour, inklusive einer Postautofahrt zwischen Tannenheim und Tannenboden. Angebot gültig bis 21. Oktober 2018 Praktisches Länge: 4km // Dauer: ca. 2 Stunden bergauf: 153hm // bergab: 230hm Verpflegung: Maschgenkamm, Maschgenlücke, Prodkamm Spot Tipp: Der UNESCO- Forscherrucksack und die Broschüre «Ich bin ein Rock Star» können an der Infostelle Flumserberg bezogen werden. CHF 49

Bilderreihe: Wanderung entlang des Themenweges «GeoGalerie» mit fünfzehn inszenierten Stationen. Aneinandergereiht wie in einer Kunstgalerie kann man Versteinerungen und Verwitterungsphänomene bestaunen, berühren und erleben.

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traumhafte Aussichten auf den ikonischen Spitzmeilen, den Walensee und die Churfirsten. Unterwegs laden Sitzbänke, «Tektonik-Liegen» und ein schöner Rastplatz mit Grillstelle ein zum Verweilen ein. Entspannt kann man die Naturlandschaft und Alpenblumenvielfalt in ihrer wunderschönen Pracht bewundern, während die Kids bei Stationen wie «Zeitsprung» Jahrtausende überspringen, sich im steinernen Welterbe-Buch einritzen oder mittels Glaszylinder lernen, wie sich Sedimente ablegen. Einmal zurück beim Maschgenkamm, führt der Höhenweg nun zuerst bergab über die Maschgenlücke und dann flach entlang in Richtung Prodkamm. Ein besonderes Highlight entlang des Weges ist das durch die Alpenbildung von den Steinmassen geformte kunstvolle S, welches im Schriftzug das Wort «Sardona» vervollständigt. Es veranschaulicht die unglaublichen Kräfte, die in den Alpen unaufhörlich am Werken sind. Über 150 Wanderkilometer Am Ende unserer Wanderung wollen wir mehr! Mit der 8er-Sesselbahn schweben wir vom Prodkamm zur Prodalp, einem Familienparadies mit 3-stöckigem Kletterturm «CLiiMBER», Kinderspielplatz und netten Restaurants und wandern weiter bis nach Chrüz, wo wir zum krönenden Abschluss mit dem «FLOOMZER» zurück nach Tannenboden sausen. Hier gönnen wir uns noch ein Schnitzel im Bergrestaurant Moseralp und lassen uns dann von den Bergbahnen zurück nach Unterterzen befördern.

SPOT TIPPS

Klettern 100 Kletterstationen eingebettet auf drei Etagen im kristallförmigen Turm «CLiiMBER» auf der Prodalp. Sommerrodeln Die Rodelbahn «FLOOMZER» führt auf 2km und 250 Höhenmeter durch Tunnels, zahlreiche Kurven, Brücken und Wellen. Die 4er-Sesselbahn Chrüz bringt die Fahrer bequem zum Start. Biken 13 Kilometer einfache und mittelschwere BikerTrails mit grandiosen Aussichten laden zu flowigen Abfahrten ein. Geeignet sowohl für Einsteiger, Familien, als auch Könner.

Bilderreihe: Spezielle Steine werden in Bilderrahmen in Szene gesetzt. Zusatzinformationen bieten die schönen WelterbeTafeln. An einigen Stationen, wie dem steinernen Welterbe-Buch (oben) kann man auch selbst aktiv und kreativ werden. Der ideale Abschluss für Familien ist eine Fahrt mit dem «FLOOMZER» ab Chrüz.

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Fokus

GEARED UP – GUT GERÜSTET

Spot Tipps für Herren

5 1 1. MAMMUT CREON PRO 30L TOURENRUCKSACK

Der Creon Pro ist ein Hybrid-Tourenrucksack, der mit seiner umfangreichen Ausstattung und dem Rückensystem «4 STREAM Butterfly Vario™» neue Massstäbe setzt: Er ist auf allen Seiten belüftet und bietet dank «Butterfly™-Rahmen» volle Bewegungsfreiheit. Durch das Vario-System lässt sich auch die Rückenlänge problemlos anpassen. UVP: CHF 199 mammut.com

2. MEN’S COLUMBIA VAPOR VENT SCHUH

Diese leichten Schuhe bieten Bequemlichkeit und Stabilität bei allerlei Unternehmungen. Der Schuh hat eine belüftete Zwischensohle und ein atmungsaktives Netz über dem Obermaterial, welches für eine optimale Durchlüftung sorgt. UVP CHF 94.90 columbia.com/eu

✎ Carina Scheuringer

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6 4 2 3. HERREN PEAK PERFORMANCE TRECK PANTS

Die Treck Hose ist bequem, verschleissfest, dehnbar und Dank ihrer neuen Passform auch noch schick! Sie ist wasserabweisend, winddicht, feuchtigkeitsregulierend und bietet einen Sonnenschutzfaktor 50+. UVP: CHF 150 peakperformance.com

4. HERREN PEAK PERFORMANCE BASISSCHICHT TRACK T-SHIRT

Ein lässiges sportliches Top für alle Aktivitäten. Das Track T-Shirt aus Baumwoll-Mischgewebe ist weich, dehnbar und hält trocken. UVP: CHF 55 peakperformance.com

5. HERREN PEAK PERFORMANCE MONDO JACKET

Die Jacke wurde aus Gore-Tex® C-Knit-Gewebe gefertigt und ist windund wasserfest. Die Jacke bietet viele Taschen und verstellbare Funktionen und ist somit ein idealer Begleiter für zahlreiche Aktivitäten wie Wandern, Trekking und leichtes Bergsteigen. UVP: CHF 600 peakperformance.com

6. HERREN PEAK PERFORMANCE REFORM LINERJACKE

Ihre Vielseitigkeit macht die Reform Linerjacke aus: Sie hat Ärmeln und eine Kapuze zum Abnehmen, ist winddicht, leicht und mit GänsedaunenIsolierung ideal für verschiedenste Outdoor-Aktivitäten geeignet. UVP: CHF 450 peakperformance.com

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Sardona-Welterbe-Weg

Lauf mit der Zeit

UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona | Weitwandern liegt im Trend. Doch es muss nicht immer der Pilgerweg nach Santiago de Compostela oder der Pacific Crest Trail sein! Unterwegs in ihrer Heimatregion Flims entdeckte Christina Ragettli eines Tages den Wegweiser der Route Nr. 73, den «Sardona-Welterbe-Weg.» Im Jubiläumsjahr des Welterbes Sardona entschied sie sich, die 6-tägige, fast 100km lange Route mit insgesamt 7’800 Höhenmeter zu begehen.

Tag 1 Filzbach – Murgsee: 25’000 Schritte 16 km | aufwärts 1’581 hm | abwärts 475 hm In Filzbach beginnt meine Weitwanderung. Vor 10 Jahren wurde die Tektonikarena Sardona zum UNESCOWelterbe ernannt. Keine andere Region gewährt tiefere Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Alpen. Entlang des Welterbe-Weges sind die Spuren der Zeit allgegenwärtig. Mit dem Sessellift schwebe ich die ersten 540 Höhenmeter empor nach Habergschwänd. Während des kurzen Abstieges zum Talalpsee offenbaren sich danach 100 Millionen Jahre Erdgeschichte im Schnelldurchlauf. Informationstafeln identifizieren die älter werdenden Gesteinsschichten. Eine Einstimmung in das Thema Geologie, welches mich nun die nächsten sechs Tage auf Schritt und Tritt begleiten wird. Bizarre Kalkformationen und Fossilien säumen den Wegesrand. Am See – als wäre er nicht schon imposant genug — liefern Alphornbläser ein Platzkonzert. Heimatlich schweizerisch hallen ihre Klänge durch das Tal und begleiten mich auf die nun folgenden Anstiege und die Durchquerung des wunderschönen Bergsturzgebietes. Die Motivation ist gross; der Energietank gefüllt. Daher lasse ich das Restaurant Talalpsee links liegen, wo anlässlich einer Wanderausstellung zum 10-jährigen Welterbe-Jubiläum das Instagram-Kollektiv «The Alpinists» ihre Werke präsentiert. Vom Talalpsee klettert der Weg zum Spanneggsee und führt durch ein steiniges Tal zur Mürtschenfurggel auf 1’984 m.ü.M. Jedes Streckenstück offenbart neue Formen und erzählt neue Geschichten. Als ich nach einem letzten Auf und Ab mein Tagesziel, den Murgsee, erreicht und mein Nachtlager eingerichtet habe, lasse ich die vielen Eindrücke Revue passieren. Mein ganzes Lebens habe ich in den Alpen verbracht und dennoch überraschen sie mich immer wieder aufs Neue!

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✎ Christina Ragettli & Carina Scheuringer


Fokus Tag 2 Murgsee – Spitzmeilenhütte: 26’000 Schritte 12.6 km | aufwärts 902 hm | abwärts 622 hm Nach einer verregneten Nacht weckt mich ein stimmungsvoller Sonnenaufgang. Während mein Biwak trocknet, erkunde ich den «Steingarten Murgtal» des Künstlers H.R. Fricker. Anlässlich des Welterbe-Jubiläums wurde der bisher aus 140 benannten Gesteinsbrocken bestehende Garten um zehn Steine ergänzt. Die Kunstinstallation ist Teil der Jubiläums-Wanderausstellung, im Zuge derer 24 Kunstprojekte von 20 Künstlern an 23 Orten neue Sichtweisen auf das Welterbe Sardona offenbaren. Weiter des Weges blicke ich von der gegenüberliegenden Bergkuppe auf das skandinavisch anmutende Tal zurück. Umgeben von Mooren und inmitten der von Gletschern gesäumten KartreppenLandschaft glitzert ein letztes Mal der malerische Murgsee. Die Murgsee und Widersteiner Furggeln (eine Furggel oder Furgla ist ein anderes Wort für einen Pass oder Übergang) sind als klare Einschnitte in der Landschaft erkennbar. Links und rechts des Tals sind die Gesteine deutlich unterschiedlich – einmal grobkörnig, einmal schiefrig. Dies ist ein Beweis dafür, dass hier ein riesiger Bruch während der Alpenbildung ganze Gesteinspakete versetzt hat. Der Bruch selbst ist eine Schwachstelle. Darum hat es heute hier die Furggeln. Es waren gewaltige Vorgänge, die diese Naturlandschaft formten und heute noch formen. Kaum vorstellbar, dass diese hier sichtbaren roten VerrucanoGesteine vor 250’300 Millionen Jahren bei ähnlichen Bedingun­gen entstanden sind wie sie heute im Death Valley herrschen! Vor der Widersteiner Furggel fällt der Weg steil bergab in eine kontrastreiche Welt. Die Landschaft präsentiert sich nun mit grasbewachsenen Sonnenhängen, im Untergrund aufgebaut aus den eben genannten Tonschiefern der VerrucanoGruppe. Ich passiere romantische Hütten und kühle meine müden Füsse in einem Bach. Die Rast schenkt neue Energie – und diese ist nötig. Steil und steinig ist nun der Aufstieg zum Wissmilenpass. Schneefelder verlangsamen meinen Schritt. Doch ich habe keine Eile – kilometerweit reicht der Blick über die Berggipfel, Täler, Seen und Wälder. Nach dem Pass zweigt die Route zur Spitzmeilenhütte ab, meinem heutigen Etappenziel. Im Jahr 2007 wurde die Hütte an der Stelle ihres über 100jährigen Vorgängermodells realisiert. Wie ein grosser Würfel balanciert sie auf 2’087 m.ü.M auf den hier fast violett anmutenden Verrucano Tonschiefern. Auch hier ist die Wanderausstellung zu Besuch. Auf einem Tisch liegt das «Gästebuch Planet Erde» von J. F. Müller. Es lädt Besucher ein, persönlich Erlebtes auf Papier zu bringen und so an einer neuen Sammlung von Welterbegeschichten mitzuwirken. Meine Wahrnehmungen des heutigen Tages verewigt, fällt mein Blick während des Abendessens auf den ikonischen Spitzmeilen. Spontan plane ich eine Gipfeltour.

SARDONA-WELTERBE-WEG

Bilderreihe: S. 74-75 Übernachtung Murgsee und Wanderung Richtung Widerstein Furggel; Wanderausstellung zum Welterbe-Jubiläum und Spitzmeilenhütte

Der Sardona-Welterbe-Weg ist ein Weitwanderweg von rund 100km Länge durch die Welterbe-Kantone Glarus, St.Gallen und Graubünden. Er ist als SchweizMobil-Route Nr. 73 ausgeschildert. Die Wanderung startet in Filzbach und endet im Flims (oder umgekehrt). Sie bietet Übernachtungsmöglichkeiten in Hütten, welche direkt am Weg liegen. Pro Tag beträgt der Aufstieg im Durchschnitt 1’200 Höhenmeter. Der höchste Punkt der Wanderung ist der Segnespass mit 2’600 m.ü.M. Bei Eurotrek kann die Wanderung inklusive Gepäcktransport gebucht werden. Spot Tipp: Die Wanderkarte «Tektonikarena Sardona» Blatt 5080T ist ein Muss für jeden Welterbe-Weg-Wanderer und im Online-Shop erhältlich: unesco-sardona.ch/shop Auf data.unesco-sardona.ch finden Sie spannende Hintergrundinformationen.

Christina Ragettli, Jessica Schmid, Cherez Tschopp, Sam Anderson, Julia Brown, CS & zVg

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Tag 3 Spitzmeilenhütte – Weisstannen (– Batöni): 42’000 Schritte 16.2km, aufwärts 437hm, abwärts 1’530hm (plus +800hm nach Batöni) Am nächsten Morgen lohnen sich die zusätzlichen 400 Höhenmeter hinauf zum Gipfel des Spitzmeilen. Ich deponiere meinen Rucksack beim Einstieg und dann klettere dann nochmals fünf Minuten mithilfe von Stahlketten hoch auf den Gipfel. Oben liegt mir nicht nur das Welterbe zu Füssen. In erkenne in der Ferne sogar die Tschingelhörner und weiss, dahinter liegt mein geliebtes Flims – wirklich schön, die Heimat und das Ziel vor Augen zu haben! Nach dem Fansfurggla säumen Liasgesteine die Route. Man sieht vielerorts Wellenrippeln, wie man sie vom Sandstrand am Meer kennt, und auch versteinerte Muscheln sieht man bei genauem Hinschauen. Vor 200 Millionen Jahre entstanden die Gesteine am Boden eines Meeres. Heute sind sie von einer Blumenvielfalt gesäumt, wie ich sie noch selten zuvor gesehen habe. Die Etappe, die vorwiegend über den Grat bis zum Madchopf führt, ist für mich eine der imposantesten. Nach dem Höhenflug geht es nun 1’600 Höhenmeter steil bergab ins Weissentannental. Unterwegs durchwandere ich die gesamte VerrucanoGesteinsabfolge, von blutroten und violettroten bis zu lauchgrünen Tonschiefern und passiere die Glarner Hauptüberschiebung. Die markante Linie, entlang dieser sich vor 1020 Millionen Jahren, mitten in der Alpenbildung, sehr alte auf viel jüngere Gesteinspakete schoben, ist ein wichtiges Element des Welterbes Sardona. Ihre Entdeckung hat das Welterbegebiet in Geologenkreisen weltbekannt gemacht. In Weisstannen treffe ich die Entscheidung, heute noch bis nach Batöni hochzusteigen. So entgeht mir leider die Installation «Archiv der getrockneten Tropfen» vom Bündner Künstler Pascal Lampert im Museum Alte Post anlässlich des Welterbe-Jubiläums. Eigentlich schade, denn sie klingt äusserst spannend. Mit dem Eintritt ins Lavtinatal betrete ich das 1901 gegründete eidgenössische Jagdbanngebiet «Graue Hörner.» Vor gut hundert Jahren wurden hier nach dem Ausrotten der Steinböcke erfolgreich die ersten Tiere neu angesiedelt. Regelmässig finden heute Wildbeobachtungen statt, und auch ich halte am Weg natürlich Ausschau nach den schönen Tieren. Doch der grösste Blickfang ist für mich die «Wasserfallarena.» Über steile Felsstufen stürzen hier vier Seitenbäche und vereinen sich ganz hinten im Talkessel. Ein Spektakel für alle Sinne! Als ich nach einem langen Tag schliesslich bei der Alp Valtüsch oberhalb von Batöni eintreffe, sind all meine Energiereserven aufgebraucht. Ich gönne mir noch ein schnelles Bad im Bach, koche etwas zu Abend und schlafe dann völlig erschöpft aber glücklich in meinem Biwak ein. Es sind Tage wie diese, die das Weitwandern ausmachen!

Welterbe Sardona Jubiläum Die Tektonikarena Sardona feiert 2018 ihr 10-jähriges Jubiläum als UNESCO-Welterbe. Unter dem Titel «TEKTONIK – 10 Jahre Welterbe Sardona» werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Ziel ist es, «das Welterbe und seine Werte weiter bekannt zu machen, die lokale Bevölkerung, Besucher und Institutionen zu sensibilisieren und die Region als einzigartiges Ausflugsziel und spannende Erlebniswelt zu präsentieren.» So reisen etwa drei gewaltige Steine aus dem Welterbe als Botschafter durch die Schweiz. Zusätzlich laden Kunst-Ausstellungen in Berghütten dazu ein, das Welterbe – wie unsere Weitwanderin Christina es vormacht – zu erwandern. Informationen und Daten unter tektonik.ch

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Bilderreihe: S.76-77 Spitzmeilengipfel, Wasserfallarena Batöni, Alpen Sardona und Ebni, Aufstieg zum Segnespass Bilderreihe: S. 78 Sardonahütte, Tschinglenalp, Segnespass und Unterer Segnesboden mit Tschingelhörnern


Tag 4 (Weisstannen) – Batöni – Sardonahütte: 23’000 Schritte 16.1km, aufwärts 1’643hm, abwärts 490hm (standard ab Weisstannen ohne 800 hm nach Batöni)

Fokus

Nach der Anstrengung vom Vortag lasse ich mich am nächsten Morgen von der Sonne wecken. Mit neuer Energie folge ich dem Weg über die Lawinenkegel und Schutthalden. Der Anstieg zum Heidelspitzpass ist steil und die Beine sind noch müde. Doch am Wegrand sorgt die Geologie für Ablenkung. In die typischen geschichteten Tonschiefer und Sandsteinlagen, mischen sich rostig verwitterte Quarzitbänke. Die Einheit in der ich mich bewege nennen die Geologen «SardonaFlysch.» Mit der Höhe kommen wiederum die Schneefelder, die so früh in dieser Saison (es ist Mitte Juni) noch hart gefroren sind. Besonders nach einem langen Winter wie dem letzten, ist es empfehlenswert, den Sardona-Welterbe-Weg erst ab Juli zu begehen. Doch nun ist die Herausforderung gross. Als ich schliesslich am Plattensee eintreffe, folgt die wohlverdiente Belohnung. Von einem grossen Stein springe ich ins eiskalte Wasser und fühle mich sogleich wie neu geboren! Nach zwei weiteren Wanderstunden erreiche ich letztlich die Sardonahütte, meine nächste Bleibe. Bereits vor 13 Jahren war ich schon einmal hier – damals über den Sardonagletscher aufgestiegen. Die Hütte wurde zwischenzeitlich renoviert und präsentiert sich seitdem in neuem Glanz. Unverändert spektakulär ist jedoch der Ausblick: In der flach einfallenden Abendsonne liegen die von alten Flussläufen durchzogenen Schwemmebenen der Alpen Sardona und Ebni träumerisch wie in einer Märchenlandschaft dar! Sie waren bis im 17. Jahrhundert von den freien Walsern bewohnt. Irgendwo da unten ist auch St. Martin, ein wunderschönes Walserdorf und weiterer Schauort der Jubiläums-Wanderausstellung. Auch in der Sardonahütte macht die Ausstellung Halt. Ein «Hüttenbuch» erläutert, wie sich der Glarner Künstler Patrick Rohner hier auf verschiedenste Weise mit der besonderen Landschaft auseinandergesetzt hat. Gerne wäre ich mit dabei, wenn am 23. September eine öffentliche Begehung des Kunstprojektes in Anwesenheit des Künstlers stattfindet. Für heute gebe ich mich jedoch mit einer «Hüttenbüsi»Kuschelpartie und der Showeinlage von fünf Steinböcken zufrieden. Der Jüngste ist wohl ein Freestyler, denn mehrmals zeigte er uns seine 360° Sprünge im felsigen Gelände. Was für eine Vorstellung!

KUNST & KULTUR im Welterbejahr Insgesamt 24 Kunstwerke und -projekte thematisieren zum 10-Jahr-Jubiläum die Alpenbildung und die Einzigartigkeit des Unesco-Welterbes Tektonikarena Sardona: I – Steinreise: Drei Verrucano-Steine aus dem Welterbe sind unterwegs durch die Schweiz II – Wanderausstellung: Eine Kunstausstellung mit 20 Künstlern in 19 Berghütten/Orten lädt zum Wandern ein III – Land Art – drei künstlerische Interaktion in und mit der Landschaft Spot Tipp: Bis zum 21. Oktober ist in Falera bei Flims noch eines der drei «Land Art»-Projekte zu sehen. Dabei tritt die Choreographin und Tänzerin Lucie Tuma im Parc la Mutta in eine zeitgenössische Interaktion mit der 3’500 Jahre alten megalithischen Kultstätte. Der Audiowalk zum Runterladen oder Streamen: tektonik.ch/land-art Weitere Wander- und Erlebnistipps im Jubiläumsjahr finden Sie auf der JubiläumsWebseite tektonik.ch

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Tag 5 Sardonahütte – Elm: 30’000 Schritte 20.3km, aufwärts 752hm, abwärts 1’949hm Tag 5 – oder der Tag, an dem meine Füsse nicht mehr wollten! Aber beginnen wir von vorne... Bereits am frühen Morgen herrscht in der Sardonahütte rege Aufbruchsstimmung. Eifrig werden Rucksäcke gepackt und Wanderschuhe geschnürt. Später soll das Wetter umschlagen. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Auf dem kurzen Aufstieg zum Heubützlipass schweift mein Blick zum Sardonagletscher und zum Chli Gletscher. Es ist ein schönes, jedoch bedrückendes Bild. Junge Moränenwälle verdeutlichen den Gletscherschwund der letzten 150 Jahre. Bald werden die beiden Eisriesen wohl ganz verschwunden sein. Doch jetzt ist nicht die Zeit, sich in Gedanken zu verlieren. Der Weg verläuft nun ausgesetzt unterhalb des Fahnenstocks zum Muotatalsattel. Der Blick in die Tiefe ist beeindruckend. Beim Stausee Gigerwald wölben sich die Gesteinsschichten. Die Tamina hat hier einen fast 2’000 Meter tiefen Einschnitt hinterlassen und dabei ältere Gesteinsschichten freigelegt. Im Dorf Vättis findet man deshalb die mit über 300 Millionen Jahre ältesten Gesteine der Region. Nach einem letzten anstrengenden Anstieg, erreiche ich mit dem Foopass den höchsten Punkt des heutigen Tages. Danach geht es nur noch bergab bis nach Elm. Die 1’640 Höhenmeter machen meinen Füssen zu schaffen und ich marschiere am Schluss in meinem Flip Flops, als es plötzlich tatsächlich in Strömen zu regnen beginnt. Einmal kurz das WetterApp gecheckt, disponiere ich kurzerhand um. Bei Susi Zentner in der gemütlichen Tschinglenalp ist im Massenlager noch ein Schlafplatz frei. Und auch hier ist wieder die Wanderausstellung zu Gast. Der Fotograf Reto Camenisch erzählt in einer schwarzweiss Bilderserie «Lochsite» seine persönliche Geschichte. Mit nur 35 Jahren ist sein Vater Edmond unweit von hier in den Weissenbergen tödlich verunglückt. Tag 6 Tschinglenalp – Flims: 25’000 Schritte 20.6km, aufwärts 1’700hm, abwärts 1’572hm Noch ein letztes Mal geschlafen, begebe ich mich am letzten Tag sozusagen auf den Heimweg. Im Bergaufgehen sind meine Beine längst geübt. Die 1’100 Höhenmeter auf den Segnespass sind in 2.5 statt 3.5 Stunden geschafft. Mit jedem Schritt rücken die Tschingelhörner mit ihrer messerscharfen Linie näher. Nur das sagenumwobene Martinsloch lässt sich noch bitten. Es ist vom Weg aus meist hinter einem Felsvorsprung versteckt und nur selten sichtbar.

IG Tektonikarena Sardona Städtchenstrasse 45 7320 Sargans +41 (0)81 723 59 20 unesco-sardona.ch Jubiläums-Seite: tektonik.ch

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Oben bei der Segnespass Mountain Lodge wollte ich eigentlich rasten, doch es weht so starker Wind, dass ich mich entscheide, gleich nach Flims abzusteigen. Schade ist die «Mountain Lodge» noch nicht offen, sonst hätte ich bei Raini Felder nämlich seinen leckeren Kasierschmarren bestellt. Andererseits ist diese Thermik nützlich, denn sie fegt in Windeseile die letzten Wolkenfetzen der stürmischen Nacht vom Himmel. Als ich von den Segnesböden zurück auf die Tschingelhörner blicke, wirken diese vor dem blitzblauen Himmel wie ein Landschaftsgemälde. Schliesslich passiere ich die Eintritts bzw. Austrittsschwelle ins Welterbe und muss schmunzeln – das Abenteuer endet, wo es begonnen hat: In Flims! Über den «Trutg dil Flem», den Flimser Wasserweg, laufe ich nun nach Hause.


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Freiberg Kärpf

Das Gute liegt so nah!

Mettmen | Diesen Hitzesommer hätte man durchaus auf die Idee kommen können, nach Grönland auszuwandern und mit einem kühlen Drink in der Hand auf einer Eisscholle zu treiben. Doch nach einem «Glace» am Zürichsee, besann ich mich unserer schönen Natur und entschied mich, meine Abkühlung in den Bergen zu suchen. Somit fuhr ich eines Tages mit meinem Kollegen Ben ins nahe Glarnerland.

Bächli Bergsport AG Gewerbestrasse 12 8606 Nänikon +41 (0)44 826 76 76 baechli-bergsport.ch 12 Filialen schweizweit Spot Tipp: Saisonstart in den Bächli Bergsport Filialen am 26. & 27. Oktober baechli-bergsport.ch/saisonstart Weitere Bergwandertipps finden Sie auf dem baechli-bergsport.ch/Blog Elm Ferienregion Obmoos, 8767 Elm +41 (0)55 642 52 52 elm.ch Weitere Links mettmen-alp.ch mettmen.ch berghotel-mettmen.ch leglerhuette.ch

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Mit der steilen Luftseilbahn gelangen wir von Kies bei Schwanden auf die Mettmenalp. Die von Gletschern geformte Ebene ist das Herzstück des Freibergs Kärpf, mit 106 Quadratkilometer eines der grössten Wildschutzgebiete der Schweiz und auch das älteste. Im Jahr 1548 schrieb Landammann Joachim Bäldi, dass es «vilicht nütz und guott were, das Gebirg zwuschet Linttal und Sernefftal gefryt» zu haben – also das Gebirge zwischen dem Linth- und den Sernftal von der Jagd zu befreien. Der Rat stimmte seinem Antrag zu und so wird seit 450 Jahren am Freiberg Kärpf nicht mehr gejagd. Die Natur dankt es. Heute können im Gebiet allerlei Wildtiere beobachtet werden, unter anderem Steinböcke, Gämsen, Hirsche, Adler und Murmeltiere. Wir sind gespannt! Bei einem «feinä Milchkaffi mit Glarner Magäträs (siehe Box)» studieren wir zuerst im Naturfreundehaus unsere Wanderkarte. In zwei Tagen wollen wir von Mettmen nach Elm gelangen. Die Wanderzeit zu unserem heutigen Tagesziel, der Leglerhütte auf 2’273 m.ü.M, ist mit 2.5 Stunden und

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✎ Jessica Schmid

700 Höhenmeter angegeben. Eine Unternehmung, die auch für ungeübte Wanderer oder Familien durchaus machbar ist. Bevor wir aufbrechen, lassen wir uns noch im Berghotel Mettmen zu Glarner «Zigerhöräli» hinreissen. Ende Dezember 2016 erfüllten sich Romano und Sara Frei-Elmer, die ehemaligen Gastgeber der Leglerhütte, hier einen langgehegten Traum. Sie kauften das alte Berggasthaus, rissen es bis auf die Grundmauern ab und bauten es komplett neu wieder auf. Sie wussten genau, wie das neue Hotel sein sollte – naturverbunden und einladend wie eine SAC-Hütte, aber mit mehr Komfort sowie gutbürgerlicher, regionaler Küche. Mehr Stärkung geht jetzt wirklich nicht mehr und so machen wir uns auf den Weg. Zur Leglerhütte gibt es zwei Aufstiegsmöglichkeiten: Ein Weg verläuft links vom Garichtisee sanft ansteigend die Bergflanke entlang; der andere überquert die Staumauer und geht dann rechts steiler und wilder in die Höhe. Wir wählen die zweite Variante und werden schon bald mit einem traumhaften Blick auf den Glärnisch

Jessica Schmid und Carina Scheuringer


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belohnt. Reife Blaubeeren säumen den Weg, der sich nun gemächlich durch flache Matten windet, bevor er leicht in Richtung Kärpfbrücke abfällt. Die 50 Meter breite Naturbrücke gehört zu den spektakulärsten geologischen Aufschlüssen der Glarner Hauptüberschiebung. Der Niderenbach hat hier seinen unterirdischen Lauf ins jüngere, weiche Flyschgestein gegraben. Bei Niedrigwasser kann die dadurch entstandene Höhle auf eigene Gefahr begangen werden und so steuert Ben voller Abenteuerlust dem schattigen Eingang entgegen. In der Höhle haben wir einen schönen Einblick in die verschiedenen Gesteinsschichten und können uns gleichzeitig etwas abkühlen. Erfrischt führt unser Streifzug weiter durch blumenübersäte Wiesen und vorbei an Kühe und Kälber, bis der Weg beim Hübschbodenseeli wieder anzusteigen beginnt. Letzte Schneefelder erinnern uns hier an eine Jahreszeit, die sich mitten im Hochsommer eine gefühlte Ewigkeit entfernt anfühlt. Noch sind Sommerferien und somit viele Familien unterwegs. Aufgeregt laufen sie entlang der Zielgerade zu unserem gemeinsamen Nachtlager. Seit über 100 Jahren trotzt die Leglerhütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC am Fusse des Chärpfs Wind und Wetter und bietet Wanderern ein Plätzchen der Geborgenheit inmitten der Glarner Bergwelt. Einst ein einfacher Holzbau wurde die Hütte vor elf Jahren komplett renoviert und bietet heute die modernsten Annehmlichkeiten. Während sich die Familien am kleinen Bergsee direkt vor dem Haus tummeln, gönnen sich Ben und ich ein «Adler» Bier und ein Stück vom hausgebackenen «Schoggikuchen.» Um 19:00 gibt es «Z’nacht.» Bis dahin geniessen wir die Sonne, denn auf 2’273 Metern ist die Temperatur angenehm frisch. Bei Sonnenuntergang erkundige ich dann die Umgebung, lasse meine Füsse an einem Felsen über den Abgrund baumeln und bestaune das Lichtspiel der untergehenden Sonne. Unter mir liegt der Ängisee und ich habe freie Sicht auf alle umliegenden Berggipfel. Nach dem traumhaften Abend starten wir den nächsten Tag in aller Morgenfrische Richtung Wildmadfurggeli. Unser Tagesziel ist das rund 3.6 Stunden entfernte Elm.

Mettmenalp - Leglerhütte Wildmadfurggel - Elm Route insgesamt: 15km Bergauf: 1’130hm Berab: 1’307hm Übernachtungsmöglichkeiten im Naturfreundehaus, Berghotel Mettmen und Leglerhütte. Spot Tipp: Magenträs Auch Glarner Gewürzzucker genannt, ist Magenträs eine feine Zuckermischung zum Süssen von Speisen und Getränken. Es wurde erstmals 1900 von der Glarner Gewürzmühle Landolt als Pulver angeboten. Das exotische Zuckergemisch enthält Sandelholz, das ihm auch die rote Farbe verleiht, Zimt, Muskat, Nelken und Ingwer. Ein gängiges Rezept nennt sich Tiätschnitte, eine raffinierte Dessert-Variante einer in Wein getränkten Brotschnitte. Magenträs zählt zum kulinarischen Erbe der Schweiz. Man kann es online bestellen oder in ausgewählten Gewürzshops kaufen.

Bilderreihe: Von der Leglerhütte Richtung Westen. Im Hintergrund der Wolken erahnt man den Tödi. // Zu unserer Freude fliegen überall wilde Bienen um den Alpendost. // Das Berghotel Mettmen in der Morgensonne // Der Blick von der Staumauer über den spiegelglatten Stausee Garichti // Abendstimmung bei der Leglerhütte mit dem Ängisee im Vordergrund

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Wir packen «Marend» in unseren Rucksack und marschieren beim Hübschbodensee links dem Hang entlang hoch in Richtung Wildmadfurggeli. Bald durchwandern wir ein Feld voller Alpendost. Die rosa Blumen stehen in voller Blüte und das intensive Summen der wilden Bienen beflügelt unsere Motivation. Als wir die Hochebene von Hintermatt erreichen, wechselt die Landschaft ihr Gesicht. Sie wird karger; immer weniger Blumen sorgen für Farbtupfer am Wegesrand. Dafür belohnt uns eine unglaubliche Weitsicht! Auf dem Wildmadfurggeli halten wir zur Rast. Die Ruhe hier lockt auch zwei Gämsen über den Grat in unserer Nähe. Ein perfektes Timing! Die Einstimmung ins Jagdgeschichte ist geglückt, denn im Weiteren stehen die Skulpturen der Glarner Bildhauerin Tina Hauser entlang des Weges in Richtung Ämpächli. Als Wintersportlerin ist es besonders interessant für mich, diese Hänge im Sommer hinabzuwandern. Ich nehme die Grösse dieses Gebietes ganz anders wahr, wenn ich mit dem Snowboard unterwegs bin. Aufgeregt zeige ich Ben meine schönsten Abfahrtsrouten und so bleibt das letzte Wanderstück auf dem breiten Kiesweg besonders kurzweilig. Bei der Bergstation Ämpächli nutzen wir die Chance auf ein letztes Abenteuer. Dreirädrige Mountaincards stehen für CHF 15 pro Person zur Miete bereit. Ausgerüstet mit Helmen – die Rucksäcke haben wir mit der Gondel zu Tal geschickt – rollen wir zuerst zaghaft los. Doch Ben ist ein Naturtalent – oder einfach ein Draufgänger. Und ich versuche natürlich mit ihm mitzuhalten. Nach ein paar Kurven brausen wir lachend hintereinander her und erreichen mit rasanter Geschwindigkeit in zwanzig Minuten die Talstation in Elm. Idyllisch liegt das Dorf im hinteren Sernftal. Hölzerne, blumengeschmückte Häuser gruppieren sich um die Kirche, wo zwei Mal pro Jahr das Sonnenlicht durch das sagenhafte Martinsloch scheint. Nur ungern steigen wir hier später in den Bus, der uns zurück nach Schwanden und zum Zug nach Zürich bringt. Ich spüre wie die Sonne wieder an Stärke gewinnt und meine Beine schwer macht. Die Luft ist so heiss, dass ich rote Wangen bekomme und ich sehne mich bereits nach der nächsten Bergtour.

SPOT TIPP

Mountaincart Ämpächli – Elm Eine Mischung zwischen Gokartfahren und Rodeln – So beschreiben die Sportbahnen Elm die neue Funsportart. Mountaincards können ab 12 Jahren gemietet werden. Man startet bei der Bergstation Ämpächli und fährt bis zur Talstation in Elm. Es können auch Mehrfahrtenkarten gekauft werden oder Kombitickets mit Spaghettiplausch. Ein Helm ist immer inbegriffen. Weitere Infos: sportbahnenelm.ch

Bilderreihe: Während der Sommerferien herrscht Hochbetrieb auf der Leglerhütte. // Wildmadfurggeli mit Gämsen, die sich im Wildschutzgebiet sichtlich wohl fühlen. // Idyllisches Elm im Sommergrün. // Ben tobt sich mit dem Mountaincart aus.

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GEARED UP – GUT GERÜSTET

Spot Tipps für das nächste Bergabenteuer

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So wählen Sie die richtigen Trekkingschuhen aus!

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Fünf Tipps für die perfekte Passform von Ernst Schärer, Produktmanager im Bereich Schuhe bei «Bächli Bergsport»: 1. Luft für die Zehen Die Ferse muss immer fest sitzen – klar. Die Zehen brauchen dagegen vorne etwas Platz. Wie viel genau, kann man nur schwer erfühlen. Am besten stellt man sich auf die herausgenommene Einlegesohle. Etwa ein Zentimeter sollte vorne überstehen.

1. OSPREY WANDERRUCKSACK EJA 38 W

Der Eja 38 W ist ein vielseitiger und leistungsfähiger Wanderrucksack mit Airspeed-Tragesystem für Damen; konsequent auf Leichtgewicht getrimmt und ohne Abstriche bei Komfort oder Ausstattung. Mithilfe des ausgeklügelten Kompressionssystems lässt sich der Rucksackinhalt perfekt stabilisieren und der Schwerpunkt kontrollieren. Preis CHF 179 Erhältlich bei Bächli Bergsport

2. OR WOMEN’S FERROSI PANTS

Die Ferrosi ist eine sehr leichte, sommerliche Outdoorhose aus dehnbarem und weichem Softshell-Material. Sie ist robust, windabweisend und atmungsaktiv. UVP: CHF 119 outdoorresearch.com

✎ Carina Scheuringer

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3. SCARPA MARMOLADA PRO OD

Der Marmolada Pro OD ist ein robuster Trekkingschuh mit Vibram Sohle für die Berge. Das «OutDry» Laminat macht den Schuh wasserdicht. Die Sock-Fit XT Konstruktion wird in einem Stück gefertigt und passt sich sehr gut an den Fuss an. Preis CHF 399 Erhältlich bei Bächli Bergsport, baechli-bergsport.ch

4. OR WOMEN’S TRANSCENDENT DOWN HOODY

Das Transcendent Hoody ist mit 650er RDS-zertifizierten Daune der neue Leichtgewichtssegler. Ultraleicht, klein zu komprimieren und extrem warm. UVP: CHF 239.00 outdoorresearch.com

2. Absatz nicht vergessen Die Härte der Sohle entscheidet über den Gehkomfort. Bei den vielen Diskussionen um die Steifigkeit der Sohle wird eines gerne vergessen: Bergwanderschuhe brauchen einen Absatz! Ohne ausgeprägten Absatz in der Sohle hat man im Steilgelände keinerlei Halt. 3. Persönliche Einlegesohlen Ich rate immer ausdrücklich dazu, die häufig sehr einfachen Standardeinlegesohlen der Hersteller durch ein besseres Modell zu ersetzen. Das macht wirklich Sinn! Für vergleichsweise wenig Geld erhält man einen spürbaren Komfortgewinn. 4. Richtig schnüren Achten Sie darauf, dass die Tiefzughaken – sie ziehen die Ferse in den Schuh – im Knöchelbereich nicht drücken. Vorteilhaft ist, wenn sich die Schuhe sektionsweise schnüren lassen: für das Bergaufgehen etwa fest am Vorfuss, aber locker am Schaft. Aus Verschleissgründen sind Metallösen solchen aus Textil vorzuziehen. 5. Selbst austesten und individuell beraten lassen Kommen Sie vor Ort und lassen Sie sich persönlich beraten! Weitere Tipps und Infos: baechli-bergsport.ch

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Weissenberge

Ausflug in eine heile Welt

Weissenberge | Hoch über Matt im Glarnerland verbirgt sich der sonnenreichste ganzjährig bewohnte Ort im Kanton. Im Winter sind die Weissenberge für ihren Schlittelweg bekannt; im Sommer gelten sie noch als absoluter Geheimtipp...

1’400 hm 1’350 hm 1’300 hm

Berggasthaus Edelweiss

Schiben-Rundweg Ausgangspunkt und Endpunkt: Bergstation Länge: 3.2km Dauer: 1 Stunde bergauf: 150hm bergab: 150hm weissenberge.ch

Zwischen Berg und Tal Für uns steht heute ein Geheimtipp auf dem Programm. Von Matt, dem zweithintersten Dorf des Tales, trägt uns eine rote Seilbahn auf das rund 400 Meter höher gelegene Sonnenplateau der Weissenberge. Oben angekommen, erwartet uns eine andere Welt: Es bimmelt, zirpt, zwitschert und summt überall. Die Luft ist

Schiben

Elm Ferienregion Obmoos 8767 Elm +41 (0)55 642 52 52 elm.ch

Wie ein Schwalbennest klebt die kleine Walsersiedlung Weissenberge an einem sonnigen Hang über dem Glarner Sernftal. Hierher kommt man nicht zufällig! Das «Chlytal», wie das Sernftal von den Einheimischen genannt wird, ist auf drei Seiten von hohen Bergen umringt. Durchzugsverkehr gibt es keinen, denn weiter als bis nach Elm führt keine Strasse und doch ist hier keine Endstation! Zahlreiche Bähnli erschliessen die Flanken und laden zu spannenden Erkundungen ein.

1’200 hm

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Carina Scheuringer

frisch und klar; der Blick reicht meilenweit in die umgebende Bergwelt. Wir atmen einmal tief durch, lassen die Umgebung auf uns wirken. Hier, so hat man das Gefühl, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Zwischen neuen, helleren Gebäuden stehen uralte, sonnengebräunte Wohnhäuser, Ställe und Alphütten verstreut in der verträumten Alpkulturlandschaft. Sie erzählen die Geschichte eines Gebietes, das nachweislich schon besiedelt war, als noch keine Menschenseele auf dem Talgrund lebte. Heute kommen auf zwanzig Einwohner ein Vielfaches an Kühen, Rinder und Ziegen; doch der Zauber der Weissenberge lebt weiter.


Fokus «Es ist ein Privileg, dort leben und arbeiten zu dürfen, wo andere ihre Ferien verbringen», verrät Alice Marti. Auch nach zwanzig Jahren ist diese Idylle für sie keine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam mit Ehemann Heiri, einem Bauernsohn aus den Weissenbergen, betreibt sie das Restaurant Edelwyss und einen Bauernhof. Ihre herzliche Gastfreundlichkeit, das heimelige Ambiente und die liebevoll zum Ausdruck gebrachte regionale Küche haben sich längst herumgesprochen. Die meisten ihrer Gäste sind nicht zum ersten und sicherlich auch nicht zum letzten Mal hier! Aussichtsreiche Rundtour Auch wir kehren auf Kaffee und Kuchen ein, bevor wir den «Schiben-Rundweg» in Angriff nehmen. Mit sechs Kids und Kinderwagen im Schlepptau begehen wir den Weg dann rechts herum, wo er weniger steil ist. Oberhalb des Restaurants schlängelt er den Wiesenhang empor, vorbei am Wegweiser «Stigenberg» bis zum Wegweiser «Schiben», dem höchsten Punkt der Wanderung. Schnurstracks geht es nun weiter über ein Hochmoor und durch ein Waldstück zur neuen Feuerstelle am Waldrand von Ängisboden. Hier laden eine gedeckte Holzhütte und eine Sitzbank sowie allerlei Spielgeräte zum Verweilen ein. Wir genehmigen uns eine Rast, ehe wir nach einer Bachüberquerung den steilen Abstieg über die aussichtsreiche Hangkante zurück zum Ausgangspunkt beginnen. Gewaltig ist die Sicht nun auf die Glarner Tal- und Berglandschaft – vom Gärnisch über den Hausstock bis tief ins Sernftal. Zurück im Weiler, besuchen wir nochmals das Edelwyss und wandern letztlich über den neuen Waldlehrpfad zurück nach Matt. Wir freuen uns, endlich einen Ort entdeckt zu haben, wo zwar die einfachen, jedoch die wichtigsten Dinge im Zentrum stehen: die Natur und jene Menschen, die seit jeher mit ihr im Einklang leben.

SPOT TIPP: Berggasthaus Edelwyss Im Restaurant der Familie Marti erwartet Gäste eine heimische Idylle. Die Zutaten für die, mit viel Kreativität und Liebe zum Detail angerichteten Gerichte, stammen vorwiegend aus der Region sowie vom eigenen Hof. Für die Kids bietet ein Erlebnisspielplatz mit Dreifach-Trampolin und grosser Rutsche Unterhaltung, während sich die Eltern in der gemütlichen Stube oder auf der Sonnenterrasse entspannen können. Für die Übernachtung stehen preiswerte und heimelige Doppelzimmer sowie Familienzimmer mit und ohne Verbindungstüre zur Verfügung. Heiri und Alice Marti-Tischhauser Weissenberge, 8766 Matt +41 (0)55 642 24 26 weissenberge.ch Ganztägig offen. Ruhetage DI & MI

Bilderreihe: Auf dem Schiben-Rundweg kann man die Weissenberge in ihrer Ursprünglichkeit erleben. Die Wanderung bietet auch wunderschöne Ausblicke auf die Glarner Alpen und gemütliche Orte zum Verweilen, wie zum Beispiel die neue Grillstelle am Waldrand von Ängisboden (rechts). SpotMagazine l Herbst 2018

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Ein paar Worte zum Cover

Faszination Grosser Aletsch Gletscher «Vor zwei Jahren war ich das erste Mal in einer Gletscherhöhle in der Aletsch Arena. Ein einzigartiger und unvergesslicher Moment. Von aussen wirkt die Gletscherhöhle düster, dunkel und gefährlich. Doch im Inneren zeigt sich die wahre Pracht dieses Juwels. Ein blauer, fast unrealistischer Schimmer, dringt durch dieses jahrtausendealte Eis. Die Zeit scheint stehen zu bleiben und macht Platz für die Bewunderung dieser Einzigartigkeit unserer Natur. In dieser Stille wird man demütig und die Schönheit bietet der Gefahr keinen Einhalt. Doch diese Naturschönheit darf nur mit Vorsicht genossen werden, denn verursacht durch die Klimaerwärmung stürzen immer wieder Gletscherhöhlen in sich zusammen und versinken im Schmelzwasser. Diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden. Somit ist die Gletscherhöhle ausschliesslich im Winter und nur in Begleitung eines Bergführers begehbar.» Frederic Huber

Atelier KE

Frederic Huber ist ein 34-jähriger Schweizer Landschaftsfotograf, der in Basel und Fiesch zu Hause ist. frederichuber.com

Dein Museum voller Leben • Ein Spaziergang durch die Jahrhunderte: Mehr als 100 historische Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz • Auf dem Gelände sind 250 Bauernhoftiere anzutreffen und warten auf den Besuch von Klein und Gross. • Dem Schmied über die Schulter schauen und lernen wie Käse gemacht wird: Täglich mindestens 8 Handwerksvorführungen

ballenberg.ch

Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet 14. April bis 31. Oktober 2018


Fokus

SCHAUPLATZ Wanderherbst in der Schweiz: Auserlesene Tipps vom Spot Team

ZWEITES ZUHAUSE

WALLISER CHOSCHT

WANDERPAUSCHALE

HÄRZLISEE MIT KITZELPFAD

Hotel Piz Buin Alte Bahnhofstrasse 1 7250 Klosters-Serneus +41 (0)81 423 33 33 pizbuin-klosters.ch

Bättmer-Hitta Stefan Eyholzer 3992 Bettmeralp +41 (0)27 928 41 81 aletscharena.ch/baettmer-hitta

Golfhotel Riederhof Riederalp +41 (0)27 928 64 64 golfhotel-riederhof.ch

Brunni-Bahnen Engelberg AG Wydenstrasse 55 6390 Engelberg +41 (0)41 639 60 60 brunni.ch

Direkt an der Landquart und mitten im Herzen von Klosters bietet das Hotel Piz Buin grosszügige, komplett neue Zimmer mit Balkon, einen neuen Spa- und Wellnessbereich, gute Küche sowie herzliche Gastfreundschaft.

Dass die Eringer Kuh im Wallis noch vorzufinden ist, verdankt sie Kleinzüchtern wie Stefan Eyholzer. Der Jungbauer und Koch betreibt auf der Bettmeralp die urige BättmerHitta und serviert dort unter anderem Spezialitäten vom Eringer Rind.

Spezialangebot für 3 bis 7 Nächte mit HP, Wellness-Benutzung, Gepäcktransport und freie Fahrt mit den Bahnen der Aletsch Arena und der Matterhorn Gotthard Bahn Mörel Fürgangen. Ab CHF 514.

Der 220m lange Barfussweg rund um den idyllischen Härzlisee, auf 1’860m ü. M. gelegen, ist eine Einzigartigkeit in den Bergen. Ergänzt wird das Erlebnis durch den «Kitzeltopf» für die Beine und den «Chrüselitrog» für die müden Arme.

RIESENWALDWEG

RASANTE KUFEN

LEBENDIGE GESCHICHTE

NEUER SPIELPLATZ

Sportbahnen Elm Riesenwald Obmoos, 8767 Elm +41 (0)55 642 61 61 riesenwald.ch

Sommerrodelbahn Rischli Rischlistrasse 88 6174 Sörenberg +41 (0)41 488 21 21 soerenberg.ch

Freilichtmuseum Ballenberg Museumsstrasse 131 3858 Hofstetten bei Brienz +41 (0)33 952 10 30 ballenberg.ch

TITLIS Bergbahnen, Hotels & Gastronomie Gerschnistr. 12, 6390 Engelberg +41 (0)41 639 50 50 titlis.ch

Der 2.5km lange Themenweg repräsentiert fünf Geschichten, die sich um die Sage des Martinlochs drehen. 17 Stationen fördern die Motorik, das Bewusstsein für die Natur und das Wissen zur Tektonikarena Sardona.

Vor der Dorfeinfahrt Sörenberg schlängelt sich die Sommerrodelbahn Rischli mit zwölf Kurven durch den grünen Alpweideboden. Sie ist die perfekte Ergänzung bei einem Erlebnistag im Mooraculum!

Eine faszinierende Reise durch die Vergangenheit mit mehr als 100 originalen, jahrhundertealten Gebäuden aus allen Landesteilen der Schweiz. Nebst den Häusern gibt es viele traditionelle Handwerke und über 250 Bauernhoftiere zu entdecken.

Seit Anfang September steht unter dem Motto «Schmuggler & Säumer» am Ufer des Trübsees ein grosser Spielplatz mit einer schönen Aufenthaltszone, inklusive Schmugglerturm, Schatztruhen, Tunnel- und Grabenlabyrinthe.

Carina Scheuringer

SpotMagazine SpotMagazine l Winter l Herbst 2017/2018 2018

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Willkommen im Emmental Auf zum Echten!

Kulinarische Genussmomente auf dem Land! Das Emmental steckt voller Tradition, Gastfreundlichkeit und regionalen Köstlichkeiten. Lassen Sie sich in den zahlreichen traditionellen Gasthöfen kulinarisch verwöhnen oder geniessen Sie die ländliche Ruhe mit einem regionalen Picknick-Korb!

emmental.ch

emmentalvalley


Fokus

FOKUS Kulinarik

Das kulinarische Erbe der Schweiz ist ein Schatz. Wir präsentieren Ihnen im der folgenden Spezialrubrik einige Highlights diesen Herbst.

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Lausanne

Eine Stadt tischt auf Lausanne | Die lebendige Kapitale des Waadtlands ist die geheime kulinarische Hochburg der Schweiz und spielt nun in der Liga der grössten Weinstädte der Welt. Wir liessen uns vom vielfältigen Angebot verwöhnen und begeistern...

Lausanne Tourisme Avenue de Rhodanie 2 1001 Lausanne +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch Lausanne à Table lausanneatable.ch Taste My Swiss City Individuelle Food Tour zu drei von «Locals» gewählten Betrieben lausanne-tourisme.ch Brasserie de Montbenon brasseriedemontbenon.ch Bleu Lézard bleu-lezard.ch Royaume Melazic melazic.com Bilderreihe S.90-91: Escaliers du Marché, Romano Hasenauer, Hauptgang im Bistro Bleu Lézard, der Captain von Solarboot Aquarel und das stilvolle Ambiente der Brasserie de Montbenon

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An einem sonnigen Freitagmittag pulsiert in Lausanne das Leben. Die Waadtländer Hauptstadt ist zwar nicht die grösste, aber wohl die dynamischste Stadt der Romandie. Hier ist immer etwas los. Das verdeutlicht das Trendquartier Flon. Das ehemalige Industrieviertel hat sich zur Ausgeh- und Flaniermeile gemausert. 60’000 Menschen pilgern jedes Wochenende hierher. Sie strömen unter anderem in den House-Tempel «Mad», den «D! Club» oder den «Jungle» am «Esplanade du Flon», wo eine grosse Uhr die Tage bis zu den Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 in Lausanne herunterzählt. Untertags laden Geschäfte aller Art zum Stöbern und zahlreiche Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Darunter auch das angesagte «Nomade», bekannt für seine gute Küche und Weinbar, wo wir uns mit Romano Hasenauer verabredet haben. Der Restaurateur führt nicht nur drei gastronomische Betriebe («Abordage restaurant-galerie», «Auberge de l’Abbaye de Montheron», «Auberge du Chaletdes-Enfants»), sondern ist auch Präsident von «Lausanne à Table.» Paradies für Foodies Fasziniert lauschen wir seinen Worten. Er erzählt: Im Jahr 2012 war Lausanne die «Stadt der Genüsse» bei der nationalen Genusswoche. Das Thema fiel auf so fruchtbaren Boden, dass man im Anschluss sofort nach einer Fortsetzung suchte.

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Carina Scheuringer

«Lausanne à Table» war geboren, eine Vereinigung an Produzenten, Gastronomen und Food-Spezialisten, die heute zwischen April und Dezember über 100 Food-Events veranstalten. Der Erfolg ist gross. Legendär sind mittlerweile Events wie der «Grande Table des Lausannois», ein riesiges Banquet an einem jeweils wechselnden, aussergewöhnlichen Ort – so wie bisher das Schwimmbad Mon-Repos oder die alte Lausanner Mohrenkopf-Fabrik. Ein weiterer beliebter, grosser Anlass ist zudem das Street Festival «Miam», welches die Crème-de-la-Crème der Gastronomen, lokale Produzenten und Foodtrucks für drei Tage ins Herzen der Stadt bringt, wo sie unter anderem in Workshops und Degustationen ihr Know-How teilen. Doch auch im kleinen Rahmen wird «Food» zelebriert. Auf der anderen Seite des Spektrums locken Veranstaltungen wie die «Tables éphémères», im


Zuge derer aus 600 Bewerbern 4-6 Glückspilze per Los gezogen werden, die an einem exklusiven Ort ein Menü von sieben Spitzenköchen serviert bekommen. Die Vielfalt ist enorm gross. «Es ist uns wichtig, etwas für jeden Geschmack zu bieten», erklärt Romano. Begeistert stöbern wir im Programm, nehmen von unseren Favoriten Notiz: zum Beispiel «La Poésie de la Patate», eine Art Kartoffelfest, und «Yellow Mafia Market», eine Version eines asiatischen Street Festivals. Der Innovationsgeist ist faszinierend. «Woher kommen all die Ideen?», frage ich und Romano lacht. Lausanne sehe zwar aus wie eine Stadt, verrät er, sei aber im Herzen immer noch ein Dorf. Man kenne sich, verstehe sich und beginge gerne gemeinsam neue Wege – besonders im Bereich «Food.» Kulinarische Hochburg Tatsächlich spielt das Thema in Lausanne schon seit jeher eine wichtige Rolle. «Food hat in Lausanne Tradition», erklärt Romano. Und es hat zweierlei Gründe: Erstens ist Lausanne die Hauptstadt des Brotkorbes der Schweiz. Nirgendwo sonst gibt es mehr Landwirtschaft als im Kanton Vaud. Seit 99 Jahren wird in Lausanne jeweils im September der «Comptoir Suisse» veranstaltet. Diese Messe schuf schon früh eine besonders enge Bindung mit lokalen Produkten und Produzenten. Heute treffen Stadt und Land vor allem am zweimal wöchentlich stattfindenden Markt in der Altstadt zusammen. Zweitens hat der «Koch des Jahrhunderts», Fredy Girardet, die Gastronomie der Stadt geprägt. Er inspirierte nicht nur Generationen von Köchen, sondern trug entscheidend zur Ausstrahlung der Region als Hochburg der Spitzenküche bei.»

WEITERE SPOT TIPPS Übernachtung: Hôtel des Voyageurs In einer Fussgängerzone im Herzen der Innenstadt von Lausanne gelegen und 2015 komplett renoviert. Das Art-Deco Gebäude bietet 35 Zimmer und Suiten und ein fantastisches Frühstücksbuffet. Rue Grand-Saint-Jean 19 1003 Lausanne, voyageurs.ch Abendessen: Café du Grütli Eine typisch waadtländische «Pinte» mit lokalen und saisonalen Spezialitäten (z.B. frischen Fisch aus dem Lac Léman oder Wildpilze-Ragout). Herzlicher Service und wunderschöne Lage mit Blick auf die überdachte «Escaliers du Marché» (Markttreppe). Rue Mercerie 4, 1003 Lausanne cafedugruetli.ch Erlebnis: Solarboot Aquarel

Die Guide Michelin und GaultMillau Auszeichnungen belegen es. Ist die Schweiz das Land mit der höchsten Sterne-Dichte pro Einwohner in Europa, so ist das Waadtland national ein gastronomischer Spitzenreiter. «Man bedenke nur das Rathausrestaurant in Crissier (Lausanne), eines der schweizweit besten Etablissements mit 19 von 20 Gault Millau-Punkten und 3 Michelin-Sternen; oder die zwei Sterne von Anne-Sophie Pic im BeauRivage Palace», gibt Romano zwei Beispiele.

Nebst den fahrplanmässigen Rundfahrten werden auch originelle Ausflugsfahrten ab dem Hafen von Ouchy durchgeführt. Diese umweltfreundlichen Boote nehmen Passagiere bei sanftem Wellengang und strahlender Sonne auf romantische und thematische Ausflugsfahrten und sogar zum Arbeiten mit.

Wir überzeugen uns später von der grossen Vielfalt der Restaurants ohne Sterne mit dem neuen Angebot «Taste My Swiss City», im Zuge dessen wir drei Gänge in drei verschiedenen Gastronomiebetrieben geniessen dürfen, die von Einheimischen ausgewählt wurden. Wir beginnen im stilvollen Ambiente der «Brasserie de Montbenon», wo wir die mit lokalen Spezialitäten gespickte Nouvelle Cuisine als Vorspeise verkosten. Darauf folgt der Hauptgang im trendigen Bistro «Bleu Lézard» und das Dessert im «Royaume Melazic», dem Cupcake und Kuchen-Palast der Schwestern Mélanie und Soizic. Eine grossartige Gelegenheit, abseits des Mainstreams in die Lausanner Gastronomielandschaft einzutauchen.

Hafen Ouchy lesaquarelsduleman.ch

Player in der grossen Liga Doch zum Essen gehören in Lausanne nicht nur Spezialitäten wie «Filet de perche» (Egliflet) oder «Papet vaudois« (Wurst mit Kohl und Lauch). Lausanne ist neu auch Mitglied der «Great Wine Capitals», der zehn bedeutendsten Weinstädte der Welt.

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Die Stadt Lausanne ist mit 33 Hektar Weinanbaufläche der grösste öffentliche Weinbaueigentümer der Schweiz. Dazu gehören fünf Weingüter, die hauptsächlich Chasselas und etwa zehn klassische CruWeine produzieren. Eines der kleinsten davon befindet sich in Allaman, einem Dorf inmitten der La Côte.

SPOT TIPPS: ERLEBNIS WEIN Das Château Rochefort produziert vor allem Rotwein. Pinot Gris und eine SchaumweinAssemblage sind weitere «Spezialitäten» des Schlosses. Der Keller kann mit oder ohne Tischreservation besucht werden. Die «Entdeckungsangebote» der Weinbar sind empfehlenswert. Im Sommer lohnt sich ausserdem ein spontaner Besuch der Terrasse, von Mittwoch bis Samstag können Spezialitäten der Stadt Lausanne sowie typische Waadtländer Appetithäppchen verkostet werden. Wer länger verweilen möchte, ist im Bed and Breakfast bestens aufgehoben. Dort sind die ViersterneZimmer sehr liebevoll eingerichtet. Degustation: Weinverkostung von 4 verschiedenen Weinen mit Kommentaren eines Weinspezialisten; CHF 15 Anreise: Es gibt einen Parkplatz im Hof des Schlosses. Das Weingut ist zudem mit den ÖV ab dem Bahnhof Allaman gut erreichbar. Place de l’Église 1-3 1165 Allaman chateau-rochefort.ch

Bilderreihe S.92: Château Rochefort mit Michel Gfeller; Spaziergang durch das Weingut mit anschliessender Degustation

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Das Château Rochefort ist ein geschichtsträchtiger Ort. Das Schloss setzt sich aus mehreren, seit dem 14. Jahrhundert bestehenden, historischen Gebäuden zusammen und liegt malerisch eingebettet zwischen Rebbergen über dem Lac Léman. Grossteils bestehen die Rebsorten aus roten und nicht für die Region sonst so typischen weissen Trauben. Der Grund dafür sei das «Terroir», erklärt Gastgeber Michel Gfeller und führt uns durch den 4.3 Hektar grossen, begrünten Weinberg – Garanoir spielt die Hauptrolle, aber auch Gamaret und Merlot sind vertreten. Seit 2009 erfolgt der Anbau ausschliesslich biodynamisch; der Betrieb ist von Vaud Oenotourisme und Demeter zertifiziert. Das heisst, es wird im Einklang mit der Natur Wein produziert, ohne jeglichen Pestizid- und Kunstdüngereinsatz. Das hat viel mit Homöopathie und mit Energien wie Mondphasen und Naturkreislauf zu tun. «Wir machen uns mit dieser Methode mehr Arbeit», bezeugt Michel, «aber es funktioniert. Der Boden lebt wieder, das tut wiederum der Natur gut und so kann der Wein wieder werden, was er im Grunde immer sein sollte: Ein Produkt, das in und mit der Natur und nicht im Labor entsteht!» Der Respekt mit dem Michel sich allem widmet, was auf seinem Land wächst, setzt sich auch in seinem biodynamischen Garten vor dem Haus fort. Von hier stammen die Tomaten auf der «Platte des Terroirs», mit denen er die anschliessende Weindegustation untermalt. Ein Besuch bei ihm geht nicht nur durch Herz und Seele, sondern auch durch den Magen! Der Ehemann der Oenologin de la Ville de Lausanne ist ein begnadeter Koch, ein Entrepreneur mit Erfindergeist und ein exzellenter Gastgeber. Stolz zeigt er uns seinen Fondue-Tisch, den er aus einem alten Weinfass selbst entworfen hat und den Event-Raum, wo morgen eine Hochzeit stattfinden wird, sowie das Bed and Breakfast, das auf TripAdvisor hoch bewertet wird. Seine Leidenschaft ist mitreissend und zeigt sich in allen Bereichen – allem voran natürlich seinen hervorragenden Weinen. Es ist einfach alles anders, wenn Mensch und Natur sich in Harmonie verbünden – dann werden alle glücklich!


Fokus

Erlesene Events zum Thema Wein

Ein Hoch auf Schweizer Weine!

Landesweit | Pünktlich zur Erntesaison lassen zahlreiche Veranstaltungen Schweizer Weine in all ihrer Vielfalt hochleben. Wir haben drei Tipps aus unterschiedlichen Landesregionen für Sie ausgewählt:

WINZERFEST LUTRY

WII-KEND BEI FAMILIE TANNER

28.-30. September 2018 Lutry Dorf (VD)

6. und 7. Oktober 2018 Vorstadtgasse, 7304 Maienfeld

fetedesvendanges.ch

tannerweine.ch

Jedes Jahr im September wird im Winzerdorf Lutry das Ende der Weinlese mit einem grossen, dreitägigen Fest gefeiert. Von 28.-30. September können sich Weinliebhaber zum 72. Mal in dem direkt an das UNESCO-Welterbe Lavaux anschliessenden Städtchens von erlesenen Trauben verwöhnen lassen – darunter Chasselas, Pinot Noir, Gamay. Ein Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung und bietet auch Aktivitäten für Kinder. Während des Festes sind natürlich auch die Weinkeller geöffnet und erlauben spannende Einblicke hinter die Kulissen. Höhepunkt der Veranstaltung ist der Umzug durch die Stadt am Sonntag.

✎ Carina Scheuringer

Seit mindestens sechs Generationen betreibt Familie Tanner in Maienfeld im Herzen der schönen Bündner Herrschaft als einer der letzten gemischten Betriebe der Region Weinanbau und Landwirtschaft. Die ganze Familie ist involviert – von Grossvater Neni bis zur Enkelin Lua. Am 6. und 7. Oktober 2018 jeweils ab 11:00 Uhr morgens lassen die Tanners im Zuge des «Wii-kend» hinter die Kulissen blicken. Dann kann man ihre edlen Tropfen vor Ort degustieren und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Reservierungen sind empfehlenswert. Kellerführungen werden auf Anfrage angeboten.

swiss-image.ch/Andreas Gerth, Marcus Gyger und zVg

BERNER WEINMESSE

1974 verbündeten sich sieben Berner Weinhändler, um gemeinsam stärker aufzutreten und ihre neuen Jahrgänge einem breiteren Publikum zu präsentieren. Aus dem Zusammenschluss wuchs die Berner Weinmesse. Mit rund 2’000 Weinen ist sie heute die grösste ihrer Art im Schweizer Mittelland. Für viele Besucher ist die Messe längst ein fixer Termin, um Neuheiten am Markt zu entdecken, edle Tropfen zu degustieren und zu kaufen oder einfach einen schönen Abend in stimmungsvollem Ambiente zu verbringen. Vor und nach dem Besuch der Oenothek lockt der Marktplatz mit einer Vielfalt an Delikatessen, dem Klösterli Weincafé und dem mit 16 Gault-MillauPunkten ausgezeichneten Restaurant Hotel Moosegg aus dem Emmental. Spot Tipp: Der Weinkatalog ist als APP erhältlich – deguvino.com 12. bis 21. Oktober 2018 BERNEXPO-Gelände bernerweinmesse.ch

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Rigi

Kulinarische Höhenflüge Rigi | Kaum ein Berg inspirierte in seiner Geschichte zu mehr Worten als die Rigi. Tausend Mal beschrieben, wird nur ein Besuch der Königin der Berge wirklich gerecht, denn sie überrascht immer wieder aufs Neue! Das konnten wir im Zuge einer kulinarischen Wandertour aus erster Hand erfahren.

Weiches Morgenlicht flutet die Landschaft. Noch schlummert das Tal, doch oben auf der Rigi Scheidegg ist Rita Baggenstoss längst hellwach. Die Sonne strahlt durch ihre Fenster. Sie kocht Kaffee; stellt Gipfeli für uns bereit. Ihre Aussicht ist legendär! Auf 1’650 m.ü.M. überblickt ihr Reich Berg und Tal wie ein Adler von seinem Horst. Inmitten grüner Wiesen und Wälder schimmern Zuger- und der Vierwaldstättersee. Entlang der Ufer reihen sich Dörfer und Städte wie Perlenketten aneinander. Dahinter erheben sich mächtige Berge, gestaffelt inmitten des imposanten Bühnenbilds. Es ist ein Anblick, der auch Rita nach Jahrzehnten am Berg jeden Tag aufs Neue zu entzücken vermag. Rita ist sozusagen die höchste Gersauerin. Sie wohnt direkt auf dem Gipfel; an einem Ort, wo andere schon vor 150 Jahren Erholung suchten, als der Schweizer Alpentourismus auf der Königin der Berge erst seinen Anfang nahm. Noch bis 1900 war Rigi Scheidegg ein berühmter Nobelkurort. Ein Grand-Hotel stand unweit der heutigen Bergstation, wo seit Dezember eine neue Luftseilbahn Tagesgäste von Kräbel auf die Sonnenterrasse befördert. Das Kurhaus bot Platz für 800 Menschen. Dazu gab es eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine Pferdewechselstelle und eine Eisenbahn bis nach Rigi Kaltbad. Dann kam der Erste Weltkrieg und brachte der touristischen Blütezeit ein jähes Ende. 1931 wurde die Bahn stillgelegt; 1943 das Kurhotel abgerissen. Seither ist es auf der Südseite der Rigi ruhig geworden. Rigi Scheidegg ist heute ein Geheimtipp fernab der Massen des weltbekannten Berges. Als Tourismusverantwortliche hat Rita in den letzten Jahren mit viel Kreativität zahlreiche touristische Projekte verwirklicht. Unter anderem erzählen über zwanzig Sagenbänke lokale Geschichten vor traumhafter Kulisse. Eine Wildtierspur stellt einheimische Tiere vor und führt zu einer Arche mit selbstdrehender Sitzbank sowie einer schönen überdachten Grillstelle. Zudem gibt es Spielplätze und drei gemütliche Bergrestaurants. Ein Naherholungsgebiet, wo man gerne auch länger verweilt. Auch wir könnten hier leicht den ganzen Tag verbringen, doch unser Programm ist dicht gedrängt. In Anlehnung an das Genusswander-Angebot «3 Gänge – 3 Gastgeber» haben wir eine Tour geplant, die uns in den nächsten 48 Stunden zu verschiedensten weiteren Gastgebern auf der Rigi führen wird.

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Carina Scheuringer


Auf dem Trasse der ehemaligen Scheideggbahn folgen wir dem 7km langen Panoramaweg nach Rigi Kaltbad. Die Wanderung gilt zurecht als Klassiker. Dunkelgrüne Hügel, blumenübersäte Wiesen und bizarre Felsformationen säumen den Weg. Besonders die Varianten über den «Seeweg» und den «Felsenweg» offenbaren spektakuläre Aussichten auf das Panorama schillernder Seen und erhabener Berge; von den Mythen über den Uri-Rotstock bis hin zu Eiger und Mönch. Es ist ein Anblick, der schon Goethe und Twain in helles Entzücken versetzte und auch heute nicht seine Wirkung verfehlt. Als wir in Rigi Kaltbad eintreffen, stellt sich Hunger ein. Das Timing ist perfekt – die Bahn nach Staffelhöhe steht bereit. Und dort ist der Tisch schon gedeckt... Für jeden Geschmack ein Kraut Es gibt Dinge, die man für kein Geld der Welt kaufen kann. Dazu zählt das Glück, die eigene Passion gefunden zu haben und diese mit voller Leidenschaft auszuleben. Beobachtet man Gregor Vörös, wie er durch seinen Kräutergarten streift, hier und da ein Blättchen abzupft, daran riecht und es Gästen zum Probieren anbietet, würde man nie denken, dass er in seinem vorigen Beruf Informatiker war. Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm. Die Liebe brachte ihn auf die Rigi. 2008 bot die Mutter seiner Frau Gabriela dem Paar an, den Betrieb in fünfter Generation zu übernehmen. Sie zögerten nicht lange. Das Risiko war gross, die Anfangszeit hart, doch nach und nach fassten Gregor und Gabriela Fuss. Sie richteten ihre Küche auf Schweizer Produkte aus, erweiterten den hauseigenen Kräutergarten auf über 400 Sorten und begannen, immer mehr Zutaten selbst zu produzieren. Mit Sternekoch Benjamin Just fanden sie schliesslich einen Gleichgesinnten. Gemeinsam realisierten sie das Gourmet Restaurant «Regina Montium» und bieten nun wegweisende «Terroir Küche» von solch hervorragender Qualität, dass sie kürzlich mit einem Stern geadelt wurden. Das 9-Gang-Degustationsmenü ist ein wahres Erlebnis – die Vorspeise gibt den Ton an: Eine Vielfalt an bunten, ideenreichen Häppchen, wie beispielsweise frischer Klee, frittierter Wiesensalbei, hausgemachte Pastrami, Selleriechips mit Eigelbcreme und Hirschfleisch und die kross gebratene Haut einer Wollsau. Danach stehen Rigi Austern auf dem Speiseplan – Aloe Vera mit einem Hauch von Bottarga. Dazu werden ebenso kreative Getränke serviert, wie aus Cola-Kraut hergestelltem Cola. Ein himmlisches Erlebnis, das uns später beschwingt bergauf steigen lässt.

SPOT TIPP: 3 Gänge – 3 Gastgeber In drei gemütlichen Rigi-Restaurants werden drei Gänge serviert (Vorspeise, Hauptgang und Dessert). Die regionalen Speisen sind die kulinarischen Höhepunkte der Tour – für sportliche Glücksgefühle sorgt ein fachkundiger Rigi-Guide, der während dieser drei kurzen Wanderungen von Gastgeber zu Gastgeber Wissenswertes zur Rigi und der näheren Umgebung erzählt. Gestartet wird auf Rigi Kulm; das Ende der Tour ist in Rigi Kaltbad. Leistungen: Dauer: Ca. 5 Stunden Preis pro Person: CHF 132 (inkl. Bahnfahrt, 3-Gang Menü, einheimischer Wander-Guide), exkl. Getränke Teilnehmer: Die Tour wird ab 8 Personen durchgeführt Nächste Tour: 28. September 2018 Onlinebuchung: rigi.ch

Von Newcomern zu Urgesteinen Wir sind im «BärgGnuss» mit Betriebsleiter Mico Smiljic auf einen Kaffee verabredet. Das 2016 wiedereröffnete Restaurant setzt auf Genuss, Qualität und Regionalität und ist Mitglied von «Ächt Schwyz», einem Projekt von Schwyz Tourismus, Gastronomen und Produzenten aus dem Kanton. Das Label kennzeichnet Betriebe, die mehrheitlich auf Schwyzer Produkte setzten. Das Ambiente ist nostalgisch gemütlich. Eine grosse Sonnenterrasse lädt zum Verweilen ein. Doch unser Zwischenstopp ist kurz. Auf Rigi Kulm erwartet uns bereits Familie Käppeli. Seit drei Generationen nennt sie das 200 Jahre alte Hotel ihr Zuhause. Renate Käppeli selbst ist seit über 30 Jahren hier. «Seit dem Tag, an dem mich mein Mann zum ersten Mal auf die Rigi mitgenommen hat, ist meine Faszination stetig gewachsen,« erzählt sie. «Die Natur zeigt sich hier in ihrer vollen Pracht. Besonders abends, wenn die Tagestouristen mit der letzten Bahn ins Tal SpotMagazine l Herbst 2018

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gefahren sind, kann man wahrhaft magische Momente erleben. Dann herrscht Stille und man fühlt sich dem Himmel ein Stückchen näher.» Wir können es bezeugen. Vor zwei Jahren durften wir in einem der 33 Zimmer übernachten und die spektakulären Sonnenauf- und Sonnenuntergänge erleben – einfach unvergesslich! Wird abends auf gediegene Gastronomie gesetzt, schaffen die Käppelis untertags mit einem Selbstbedienungsrestaurant den Spagat, auch den Ansprüchen vieler internationaler Tagesausflügler gerecht zu werden. Bis zu 300 Gäste erreichen dann auf einen Schlag den Kulm. Viele, um sich nur einmal kurz umzusehen, das Panorama zu fotografieren und dann mit der nächsten Bahn wieder ins Tal zu fahren. «Die Reisekultur hat sich stark verändert und stellt uns als Gastgeber vor neue Herausforderungen», bestätigt Renate. Gemeinsam mit Tochter Christina, die den Betrieb eines Tages alleine weiterführen wird, blickt sie dennoch zuversichtlich in die Zukunft. Nur eines macht ihr Sorge: «Es wird nicht ganz leicht sein, mich eines Tages von diesem, meinem Berg zu lösen», verrät sie. Wie Renate zählt auch Älpler Franz-Toni Kennel mittlerweile zum RigiUrgestein. Erst mit dreizehn Jahren fällte er die Entscheidung seines Lebens und wurde Älpler. Vier Jahre später zog er auf die Rigi und kaufte die Alp Chäserenholz, die er bis heute besitzt. «Mein Vater musste damals den Kaufvertrag für mich unterschreiben, weil ich noch nicht volljährig war», erinnert er sich schmunzelnd. Franz-Toni war schon immer seiner Zeit voraus, führte nicht nur einen Milchwirtschaftsbetrieb und machte Käse, sondern begann, seine Türen für neugierige Besucher zu öffnen – lange noch bevor Agrotourismus als Konzept überhaupt existierte. Damit machte er sich aber leider nicht nur Freunde.

Gäste-Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 welcome@rigi.ch, rigi.ch Kräuterhotel Edelweiss kraeuterhotel.ch Restaurant BärgGnuss: baerggnuss.ch Rigi Kulm: rigikulm.ch Alpwirtschaft Chäserenholz +41 (0)41 855 02 06 Chalet Child chaletschild.ch

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Heute ist das anders. Agrotourismus ist als Konzept längst etabliert. Pro Alpsaison produziert Franz Toni nun 12’000kg Käse in 15 verschiedenen Sorten und stellt allerlei andere Milchprodukte wie Butter, Joghurt und Molke her. Diese verkauft er ab Hof sowie im urigen Alpstübli. Daneben bietet er Gästezimmer sowie Alpenwellness in der Sauna, im Whirlpool und im Molkebad an. Für uns der perfekte Abschluss eines grandiosen Tages!


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SPOT TIPPS: Rigi Kaltbad-Seebodenalp Eine wunderbare Ergänzung zu unserer Tour ist die 8.5km lange Wanderung von Rigi Kaltbad zur Seebodenalp. Sie führt zuerst zum Aussichtspunkt Känzeli und dann 1’024 Höhenmeter bergab durch den schattigen Rigi Wald über die Alp Räb und den Chrüzboden zur heimeligen «Alpbeiz Ruodisegg», wo Familie Schuler seit über 30 Jahren eine Rinderzucht betreibt und noch allerlei andere Tiere wie Esel oder Hasen hält. In der gemütlichen Gartenwirtschaft wird typische Schweizer Küche serviert. Danach verläuft ein schöner Wanderweg zur neuen Luftseilbahn nach Küssnacht. Ruodisegg ruodisegg.ch

Bilderreihe: S. 94-95: Rigi Scheidegg, Rita Baggenstoss vor der neuen Bergstation, Wegweiser zum Restaurant BärgGnuss, Gregor Vörös in seinem Kräutergarten; Box: Gregor Vörös mit Sternekoch Benjamin Just S. 96-97: Ausblick von Rigi Kulm, Christina und Renate Käppeli, Franz-Toni Kennel, Wanderung Chäserenholz, Stefan Winiger und Chalet Schild

Als wir am nächsten Morgen noch gemütlich eingerollt in unseren wohlig warmen Duvets erwachen, ist Franz-Toni schon längst am Käsen. Nach dem Frühstück schlüpfen wir in die Überziehschuhe und schauen ihm zum Abschied ein Weilchen zu. Einen Moment lang bemerkt er uns nicht. Dann strahlt er genauso glückselig vor sich hin wie Gregor in seinem Kräutergarten. So sieht es aus, wenn der Beruf tatsächlich zur Berufung wird! Abseits des Rummels Auf dem Weg nach Rigi Kaltbad packt uns nun die Abenteuerlust. Wir weichen von der offiziellen Route ab, erforschen Fusswege, die über Stock und Stein zu neuen Aussichtspunkten führen. Unterwegs treffen wir auf Kühe, Esel und gänzlich unerwartet auf eine Herde von Lamas, die der Morgensonne auf einem unbewaldeten Hügelchen frönen. Sie blicken uns ebenso überrascht entgegen. Es ist friedlich auf unseren Wegen und sie sind offensichtlich immer so menschenleer wie heute. Anders in Rigi Kaltbad, wo die ersten Besucher bereits zu früher Stunde auf die Aussichtsterrasse über dem Mineralbad strömen. Bereits im Mittelalter pilgerten Menschen hierher – nicht des Panoramas wegen, sondern der Heilkräfte, die man dem Wasser nachsagt. Dieses fliesst heute – auf angenehme 35° Celsius erwärmt – durch das vom Stararchitekten Mario Botta entworfene Bad. Unsere Destination liegt jedoch in der Gegenrichtung. Bei der Abzweigung zum Felsenweg hat der Luzerner Stefan Winiger mit viel Liebe zum Detail eine Oase geschaffen, wie es keine zweite gibt. Unter dem Motto «Wir brauchen keine Sterne, wir haben Herzen» lebt er im gemütlichen Ambiente seine Leidenschaft für Slow Food und Genuss aus und «experimentiert und rezeptiert» mit den «besten Produkten zwischen Mythen, Pilatus und dem Seetal.» Freitag- und samstagabends serviert er jeweils einen saisonales 5-Gänge-Menü und veranstaltet regelmässig Kochkurse. Auch Übernachtungen sind hier möglich. Die Versuchung ist gross, denn gerne würden wir unsere Genusstour noch verlängern. Für einen Berg, den alle Welt zu kennen glaubt, hat die Rigi ihr Versprechen gehalten und uns erneut überrascht! SpotMagazine l Herbst 2018

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Stoos

DAS BESTE DER REGION Stoos | Auf dem Stoos teilen couragierte Produzenten und Gastronomen eine Passion. Sie zeigen das Beste, was ihre Region zu bieten hat. Nicht weil es gerade in Mode ist, sondern weil sie ihr so aus Überzeugung Rechnung tragen können. Für die Gäste ein absoluter Hochgenuss! Das Thema Essen ist in aller Munde. Regionalität und Saisonalität sind die Schlagwörter der Stunde. Essen soll wieder zelebriert, statt praktiziert werden; zu seinen Wurzeln, seiner Natürlichkeit zurückfinden. Für Alois Fassbind, den man auf dem Stoos schlicht «Laui-Wisel» nennt, alles selbstverständlich. Er ist Zeit seines Lebens Älpler. Auf der Laui melkt er jeden Morgen die Kühe, die hier ihre Sommerfrische verbringen. Er kennt die Weiden, auf denen sie grasen; die spezielle Alpblumenmischung, die ihrer Milch den einzigartigen Geschmack verleiht. Sie gibt seinem Käse eine ganz besondere Würze,.

SEMINAR & WELLNESSHOTEL STOOS

Wie schon früher sein Vater, käst auch der Wisel jeden Tag. «Früher», so erzählt er, «stellten wir hier nur im kleinen Rahmen für den Eigenbedarf Käse her.» Dann entwickelte sich aus der Nebenbeschäftigung eine Leidenschaft. Vor fast 25 Jahren übernahm der Wisel mit Frau Bernadette den Betrieb, baute ihn aus und ergänzte diesen mit einer Beiz, einem Käsekeller und einer kleinen Käserei. Heute verarbeitet er pro Alpsaison 50’000 Liter Milch zu 5 Tonnen Käse. Und das alles nach altem Handwerk!

Auszeit für Geniesser 2 Übernachtungen Reichhaltiges Frühstücksbuffet 2 x 4-Gang-Abendessen Auswahl aus: Body Detox, SoftpackBehandlung, (Paar-)Bad Freie Benützung von Wellness & Spa

Sein Tag beginnt früh. Lange noch bevor der erste Sessellift Gäste auf die Halbhöhe des Fronalpstocks hochträgt, wo sich seine Alp befindet, macht sich der Wisel mit Sohn Ruedi, der den Betrieb eines Tages übernehmen könnte, an die Arbeit. In zwei grossen Kessi erhitzen die beiden eigene und zugelieferte Milch und mischen dann bei rund 20 Grad die Fettsirtenkultur bei, die für eine optimale Säuerung im Käse sorgt. Bei 32 Grad laben sie die Milch später ein.

ab CHF 270 im Gästehaus ab CHF 340 im Haupthaus

Während sie dann darauf warten, dass die Milch dick genug ist, um mit der Käseharfe gebrochen zu werden, erwacht langsam unter ihm auf der Sonnenterrasse das Leben. Im Seminar- und Wellnesshotel Stoos ist der Frühstücks-

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Carina Scheuringer

Seminar- und Wellnesshotel Stoos Ringstrasse 10 6433 Stoos +41 (0)41 817 44 44 hotel-stoos.ch Alp Laui: alp-laui.ch


Fokus tisch bereits gedeckt. Die Auswahl ist gross, der Ausblick auf die Rigi herrlich. Mit einem Stück 2-jährigen Laui-Alpkäse beginnen wir genüsslich unseren Tag – und sind damit nicht die einzigen. Die Geschmacksbombe ist auch der Favorit von Souschef Stephan Pappenheimer, der schon hinter den Kulissen damit beschäftigt ist, ein Abendmenü für uns zusammenzustellen. Der Laui-Käse wird dabei die Hauptrolle spielen. Regionalität und Saisonalität sind auch im Stooser Viersternehotel keine Konzepte, sondern eine gelebte Philosophie. «Es geht darum, unnötige Transportwege zu vermeiden sowie Saisonales und Regionales zu zelebrieren», bezeugt Stephan. Später serviert er den LauiKäse in allerlei kreativen Formen: karamellisiert mit Randencarpaccio, Ziegenfrischkäse und Himbeerdressing als Vorspeise; in der Form von selbst gemachten Chips als Beilage zur «ächt Schwyz» Klostersuppe und als Fülle eines Cordon-Bleu aus Stoos-Kalb. «Ich liebe die Würze dieses Käses», erklärt er. «Der Wisel lebt die Alp Laui. Man spürt das Herzblut und schmeckt dieses auch im Käse.» Den Wisel freut das Interesse des Kochs an seinem Käse. Er hat schon zwanzig Laibe speziell für Stephan zur Seite gelegt. Während er mit Ruedi nun den Käse nach dem Brechen, Bruchwaschen und erneuten Aufwärmen ausrührt, verrät er: «Ich habe Stephans Kreationen auch schon probiert und war fasziniert, was man mit unserem Käse alles machen kann! Ich bin selber immer wieder gerne Gast im Seminar- und Wellnesshotel und will dort unbedingt den diesjährigen 25. Hochzeitstag mit meiner Frau verbringen.» Um seinen Käse am Frühstücksbuffet wird er dann jedoch einen Bogen machen. Den isst er schliesslich jeden Tag und er freut sich auf die Chance, auch einmal andere wunderbare regionale Produkte zu probieren. Schon alleine deswegen kommt er gerne ins Hotel – und natürlich auch wegen dem Wellnessbereich und der herzlichen Gastfreundschaft. «Würde es dieses Hotel nicht geben, müsste man es erfinden», verkündet der Wisel begeistert. Und Stephan würde wohl dasselbe über seine Alp sagen.

Bilderreihe: S. 98: Wisel mit einem Mütschli // Stephans Cordon-Bleu aus Stoos-Kalb gefüllt mit Laui-Käse S. 99 oben: Stephan Pappenheimer, Wisel beim Vorbereiten der Fettsirtenkultur und und im Käsekeller mit Laui-Schmelzer unten: Ruedi beim Brechen mit der Käseharfe // Stephans Randencarpaccio

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Schweizer Food Tipps

Neues & Bekanntes aus der Landesküche Vom Praliné bis zum Zigerstöckli Im Rahmen der «Industriespionage» öffnen elf Glarner Betriebe ihre Tore und lüften das eine oder andere Betriebsgeheimnis. Schokolade und andere süsse Kreationen verführen Besucher in der Läderach AG in Ennenda und der Café-Konditorei Müller AG in Näfels. In Glarus bietet die GESKA AG Einblicke in die Produktion des einzigartigen Glarner Schabziger, der 2018 sein 555-jähriges Markenjubiläum feiert. Auch die Brauerei Adler ist dabei, die am ersten «Swiss Beer Award» fünf Medaillen gewann. Und zu guter Letzt präsentiert sich die Hotellerie mit zwei Betrieben – dem Seminarhotel Lihn und dem «Swiss Historic Hotel» Landvogthaus Nidfurn.

industriespionage.ch

Im Sernftal geht es um die Wurst! Ende 2018 steht der Spatenstich für die «Puurä-Metzg Sernftal» in Engi GL an. Der Bau kostet insgesamt CHF 1,9 Millionen. Am Projekt beteiligt sind die Schweizer Berghilfe und die Glarner Regionalbank. Wer Wert auf regionales und faires Bio-Fleisch legt, kann sich mit einer Spende beteiligen. Beim Kauf der «Solidaritäts-Kalbsbratwürste» zum Stückpreis von CHF 30 ist zum Beispiel bereits ein Spendenbeitrag enthalten. Zudem wurde natürlich auch ein Spendenkonto eingerichtet. Die Fleischgenossenschaft Sernftal grillt auf Anfrage auch bei privaten Feiern oder Firmenanlässen.

metzg-sernftal.ch

Das rote Gold aus Mund Das Walliser Dorf Mund ist der nördlichste Ort der Welt, wo Safran gedeiht. Nach jahrhundertelanger Tradition wird hier auf dem sonnigen Plateau hoch über Brig das kostbare Gewürz aus den Stempeln der Blüten des «Crocus sativus» gewonnen. Die Ernte findet von Oktober bis November statt; täglich können zwischen 30 und 1’000 Blüten gepflückt werden. Daraus produziert die Munder Safranzunft pro Jahr in aufwändiger Handarbeit zwischen einem und vier Kilo Safran. In vielen einheimischen Restaurants wird das «rote Gold» zu köstlichen Spezialitäten verarbeitet. Spot Tipp: Im Safran-Museum und entlang des Safran-Lernpfades erfährt man viel Spannendes zum Thema.

safranmund.ch

Fest Schweizer Trüffel Das hübsche Dorf Bonvillars am Neuenburgersee ist längst nicht mehr nur für seine Weine bekannt. 2009 wurde hier der erste Trüffelmarkt der Schweiz ins Leben gerufen. Seither dreht sich in Bonvillars jeweils am letzten Samstag im Oktober alles um den exquisiten Knollenpilz aus dem Jura. Spitzenköche der Region treffen auf Trüffelbauern, Feinschmecker, Trüffelsucher und Trüffelhunde. Ergänzend zum Markt finden Konferenzen, Hundedressurvorführungen und Verkostungen statt. Ein Highlight sind auch die Trüffelfondue-Pferdekutschenfahrten – sie bieten die perfekte Gelegenheit, die schöne Umgebung von Bonvillars zu entdecken.

27. Oktober 2018, yverdonlesbainsregion.ch

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✎ Werner Kälin und Carina Scheuringer

swiss-image.ch/Stephan Engler, Jan Geerk und zVg


Fokus

Great Finds im Tessin

Tipps aus der Sonnenstube der Schweiz GINCARLIN «Wenn man Traditionen nicht weiterentwickelt, sterben sie aus», weiss Marialuce Valtulini, von allen «Luce» (zu Deutsch «Licht») genannt. Im Valle di Muggio stellt sie seit 2005 «Zincarlin», eine lokale Käsespezialität, kommerziell her und hält damit eine alte Tradition am Leben. 2016 traf sie beim Kastanienfest zufällig die Macher des «Gin Bisbino», des ersten Gins aus dem Tessin, die ebenfalls aus ihrem Tal stammten. Als sie das nächste Mal ihren Käse in Form knetete, kam ihr die Idee, diesen mit Gin anstatt Weisswein einzureiben. So entstand der «Gincarlin», ein Tribut an eine versteckte kulinarische Hochburg und seine innovativen Menschen.

ticino.ch/gincarlin

FOOD & WINE TOUR LUGANO Die 3.5-stündige, geführte Tour durch die historische Altstadt von Lugano ist gespickt mit Anekdoten und zelebriert nicht nur die Tessiner Esskultur mit Degustationen typischer, lokaler Spezialitäten, sondern entführt die Teilnehmer auch in andere Kantone. Zudem werden Eigenarten von vielen charakteristischen Lokalen, Bars und Restaurants der «Perle vom Ceresio» zelebriert. Die Tour findet ganzjährig, auf Anfrage und ab 8 Personen statt. Sie wird in sechs Sprachen angeboten. Reservation erforderlich. Tel.: +41 (0)76 616 68 42, guidesi.ch ticino.ch/foodwinetour

FESTA DELLE CASTAGNE ASCONA Überall im Tessin finden im Oktober «Castagnate» (zu Deutsch «Kastanienfeste») statt. Besonders beliebt ist das Festival von Ascona jeweils Mitte des Monats (13. Oktober 2018). Über 2’000kg Kastanien werden von den «Maronatt» direkt am Seeufer des Lago Maggiore über einem Feuer geröstet. Ausserdem bieten dutzende Marktstände verschiedenste, aus Kastanien hergestellte Köstlichkeiten an, wie Marmelade, Honig, Kuchen und eno-gastronomische Produkte aus der Region. Als typisches Mittagessen wird Polenta und Mortadella oder Gorgonzola serviert. Am Nachmittag sorgen verschiedene Konzerte für Unterhaltung. ticino.ch/castagneascona

KINDER BIS 12 JAHRE GRATIS Herbstferien, die den Geldbeutel schonen und das Tessin noch interessanter machen: Im September und Oktober nächtigen Kinder bis 12 Jahre in zahlreichen Hotel gratis im Zimmer ihrer Eltern und geniessen zusätzlich bei vielen touristischen Attraktionen einen freien Eintritt – einfach die «Hello Family Supercard» an der Kasse vorweisen! Sie fahren zum Beispiel gratis mit den Bergbahnen Airolo-Pesciüm, der Schifffahrtsgesellschaft Luganersee oder den Standseilbahnen Monte Brè und Monte San Salvatore. Kinder können auch gratis den Zoo Al Maglio, das Swissminiatur oder die Brissago-Inseln besuchen. Von 13 bis 15 Jahre bezahlen Jugendliche auch nur 50 Prozent. ticino.ch/kindergratis

✎ Carina Scheuringer

zVg

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Swiss Gin nginious.ch


SavetheDate

Veranstaltungstipps von September bis November

SAVE the Date SpotMagazine l Herbst 2018

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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im September EIN SCHLOSS FEIERT JUBILÄUM 29. und 30. September, Prangins

Im Kulturerbejahr 2018 feiert das charmante Château de Prangins seinen 20. Geburtstag als Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums. Zwei Highlights des Festprogrammes sind das Dorffest mit Lichtskulptur «Feuerblumen» am 29. September und die zehnte Ausgabe des beliebten «Picknicks im Freien» am 30. September.

ZÜSPA

28. September-7.Oktober, Messe Zürich Bei der informativen Zürcher Herbstmesse ZÜSPA steht das Erlebnis im Mittelpunkt. Die drei neuen Themenwelten «Family», «Swiss» und «Home», laden zum Flanieren, Probieren, Entdecken und Geniessen ein. Besucher treffen unter anderem nicht nur auf Start-Up Unternehmen und beschäftigen sich mit dem Thema Energie, sondern dürfen auch bei Rega, Securitas und der Zürcher Stadtpolizei hinter die Kulissen blicken. Für Sportbegeisterte, bewusste Esser und Kreative greifen die drei Parallelmessen «FIT X MORE», «VeggieWorld» und «Creativa» weitere aktuelle Trends auf.

Informationen: chateaudeprangins.ch

Informationen: zuespa.ch Spot Tipp Spot Magazine liegt vor Ort auf.

TRANSA OUTDOORFESTIVAL 28.-30. September, Flims Laax Falera

Klettern am historischen Klettersteig Pinut, Kochen mit Rebecca Clopath, wilde Biketouren, Geowanderungen durchs UNESCOWelterbegebiet Tektonikarena Sardona, ein Floss bauen und vieles mehr – beim Transa Outdoorfestival schlägt jedes Outdoorherz höher! Egal, ob für Gelegenheitsabenteurer oder Profis, das Programm kann individuell zusam­mengestellt werden. Für die letzten Anmeldungen bis am 16.9. gibt es eine «bring a friend»-Aktion und auch für die Spontanbesucher gibt es mit Konzerten und Lagerfeuerstimmung so einiges zu geniessen. Informationen: transa.ch/outdoorfestival

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✎ Carina Scheuringer

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SPOT TIPPS IM SEPTEMBER

1’000 JAHRE GESCHICHTE

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21.-23. September, Dorffest Naters

Vor einem Jahrtausend wurde das heute grösste Dorf im Oberwallis erstmals urkundlich erwähnt. Diesen besonderen Geburtstag feiert Naters mit zahlreichen Spezialanlässen über ein ganzes Jahr hinweg. Höhepunkt ist das Dorffest in den Kellern des alten Dorfes am 21. und 22. September mit Konzerten auf dem Kirchplatz. Am 23. September folgt die traditionelle St. Merez Feier, das Fest des Natischen Kirchenpatrons, als Ausklang dieses Jubiläumsjahres. Informationen: naters.ch

LEBENDIGE TRADITIONEN

HORNUSSEN AUF WALLISERISCH

16. September, Aletsch Arena-Bettmeralp (Teil des Traditions-Wuchunänd vom 14.-16.9) Auf der Bettmeralp zelebriert man bis heute eine urtümliche Form des Hornussens. Beim alljährlichen «Gilihüsine» am Bettmeralpsee wird ein Kuhzehenknochen, auch «Beinkuh» genannt, mit einem Hasel- oder Erlenstock in die Luft geschlagen. Das gegnerische Team hat dann die Aufgabe, diesen mit Schindeln abzufangen. Fällt der Knochen zu Boden, erhält die Schlagpartei einen Punkt. Am Ende spendieren die Verlierer den Siegern einen Drink. aletscharena.ch Weitere Traditionen sind auf der Webseite von Schweiz Tourismus gelistet: myswitzerland.com

GUSTOFESTIVAL

6.-19. September, Solothurn gustofestival.ch

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COMICFESTIVAL BDFIL

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PAPA MOLL FEST

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13.-17. September, Lausanne bdfil.ch

16. September, Bad Zurzach papamoll-land.ch

WORLD FOOD FESTIVAL 21.-23. September, Horgen worldfoodfestival.ch

ART ZÜRICH INTERNATIONAL 21.-23. September, Zürich Puls 5 art-zurich.com

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FÊTE DU RAISIN

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BIO-HERBSTMARKT

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22. September, Féchy feteduraisin.ch

22. September, Fribourg marchebio-fribourg.ch

WORLD BAND FESTIVAL 22.-30. September, Luzern worldbandfestival.ch

CHEESE FESTIVAL LUZERN 28.-30. September, Luzern cheese-festival.ch

BUCHFEST

29.-30. September, Gruyères fetedulivre.ch

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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im Oktober CHESTENE CHILBI GREPPEN 28. Oktober, Greppen

Die grossartigen Tessiner Kastanienfeste sind weithin bekannt, doch auch in der Deutschschweiz wird das Buchengewächs gebührend gefeiert! Der grösste Markt zum Thema findet in Greppen statt und bietet rund 70 Marktstände, eine Ausstellung und einen Chilbi-Betrieb mit Live-Musik und Unterhaltung. Gastkanton ist 2018 das Tessin. Informationen: rigi.ch und kastanien.net

BALOISE SESSIONS 19. Oktober-11. November, Basel

Grosse Stars hautnah! Seit 33 Jahren sorgt das Schweizer BoutiqueMusikfestival für unvergessliche Abende. Der Konzertsaal bietet Platz für maximal 1’550 Personen und ist mit Clubtischen ausgestattet – so wie die legendären New Yorker Musikclubs. Einzigartig ist auch die Kombination von zwei oder drei Musikgrössen pro Konzertabend, die in einem spezifischen Bezug zueinanderstehen. Informationen: baloisesession.ch

MUOTITALER ALPCHÄSMÄRCHT 27.-28. Oktober, Muotathal

Die Alpwirschaft hat im Muotatal eine lange Tradition. Davon zeugen rund 3’500 Jahre alte Fundstücke zur Aufbewahrung und Verarbeitung von Milch. Um ihre Arbeit und Produkte bekannter zu machen, riefen einige innovative Älpler vor über zwanzig Jahren den «Muotitaler Alpchäsmärcht» ins Leben. Am letzten Wochenende im Oktober präsentieren auch dieses Jahr wieder rund vierzig Muotataler Aussteller, darunter zwanzig Alpkäser, ihre Erzeugnisse. Informationen: alpkaesemarkt.ch

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer, swiss-image.ch/Jan Geerk und zVg


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SPOT TIPPS IM OKTOBER

05 SURSELVA BIKE DAY 6. Oktober, Ilanz/Glion

Letzten Mai wurde in der Surselva der neue Biketrail «Tschuppina» eröffnet. Passend dazu veranstaltet die Region nun diesen Herbst den ersten «Bike Day» mit verschiedenen Ausstellern, Mountainbiker-Grössen wie Kathrin und Matthias Stirnemann, einem Techniktraining und einer gemeinsamen Ausfahrt. Informationen: surselva.info

WINZERFEST

06

ALPKULTUR® TAGE LENK

LEBENDIGE TRADITIONEN

14.-15. Oktober, Region La Gruyère Die Bénichon ist ein traditionelles Erntedankfest, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Ursprünglich wurde die Ernte gesegnet und den Gottheiten Dank ausgesprochen. Heute hat die Bénichon weitgehend ihren religiösen Charakter verloren und ist ein Volksfest, vergleichbar mit der Kilbi. Im Mittelpunkt steht ein 6-stündiges Festmahl, das regionale Spezialitäten zelebriert, wie z.B. Cuchaule, Kilbi-Senf, Chämi-Schinken, Lammgigot mit Büschelibirnen, Bricelets, Meringues und Greyerzer Doppelrahm. Informationen: la-gruyere.ch Weitere Traditionen sind auf der Webseite von Schweiz Tourismus gelistet: myswitzerland.com

Engelberg, engelberg.ch

05

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BÉNICHON

ALPINE CROSS COUNTRY GOLF TROPHY, 5. Oktober

5.-7. Oktober, Döttingen winzerfest.ch

6.-20. Oktober, Lenk i.S. lenk-simmental.ch

SUISSE TOY

11.-14. Oktober, Bern suissetoy.ch

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BERNER WEINMESSE

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JAZZ-TAGE LANGENTHAL

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ÄLPLER- & BAUERNCHILBI

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TRÜFFELMARKT

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MARKT DER VIELFALT

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12.-21. Oktober, Bern bernerweinmesse.ch

17.–28. Oktober, Langenthal jazzlangenthal.ch

20.-21. Oktober, Linthal aelplerchilbilinthal.ch

27. Oktober, Bonvillars marche-truffes-bonvillars.ch

27.-28. Oktober, Bremgarten markt-der-vielfalt.ch

BASLER HERBSTMESSE 27. Oktober-11. November, Basel basel.com

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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im November FESTIVINS

17.-18. November, Fribourg Das alljährliche Fest wird von einem Weinliebhaber-Verein organisiert. Nach dem Erwerb eines Degustationsglases für CHF 13 kann der Besucher Weine von etwa dreissig Schweizer Winzern, welche die Festivin- Charta einhalten, degustieren und kaufen. Ehrengast 2018 ist «Junge Schweiz – Neue Winzer», ein Verein junger, aufstrebender Schweizer Weinmacher. Informationen: festivins.ch

CHASSELAS & RACLETTE BATTLE 22. November, Lausanne

Am 22. November organisiert Lausanne à Table im Rahmen «Bô Noël» das Chasselas & Raclette Duell! Dabei stehen sich vier Genussstädte gegenüber: Sion, Genf, Neuenburg und Lausanne. Der Titel der besten Raclette-Stadt und der besten Chasselas-Stadt der Romandie wird hart umkämpft sein! Erleben Sie den Wettstreit live vor Ort in der Bar «Les Arches» mit Tickets sind ab 20. September online verfügbar. Preise: CHF 38 (Frühbucher) / CHF 40 (Standard) Informationen: lausanneatable.ch

SLOW FOOD ZÜRICH 16.-18. November, Messe Zürich

Beim «Slow Food Market» steht verantwortungsvoller Genuss im Vordergrund. Alle Produkte sind gut, sauber und fair hergestellt. Konsumenten erhalten die Möglichkeit, sich in gemütlicher Marktatmosphäre direkt mit den 200 Herstellern auszutauschen und zu erfahren, woher ihre Nahrung stammt. Kosten: CHF 20 Tageskarte Standard Spot Tipp Spot Magazine liegt vor Ort auf. Informationen: slowfoodmarket.ch

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✎ Carina Scheuringer

Festivins, zVg


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SPOT TIPPS IM NOVEMBER

01 CASTELLINARIA 17.-24. November, Bellinzona

Vor über dreissig Jahren hatte der damalige Tourismusdirektor des Tessins die Idee, zum 40. Geburtstag des Filmfestivals in Locarno einen Kindertag zu veranstalten. Die Resonanz war so enorm, dass hieraus «Catellinaria», das internationale Festival des Jugendfilmes, resultierte. Heute zieht das einwöchige Filmfest jährlich bis zu 15’000 Besucher an verschiedenen Spielorten in Bellinzona in seinen Bann. Informationen: castellinaria.ch

LEBENDIGE TRADITIONEN

GEISSLECHLÖPFERN November, landesweit

Wenn der Winter naht, lebt ein alter Brauch wieder auf: Das «Geisslechlöpfern.» Die Tradition, «Geissle» knallen zu lassen, stammt aus vorchristlicher Zeit und diente ursprünglich dem Vertreiben böser Geister und Dämonen. Später erhielt die heidnische Sitte einen christlichen Inhalt: Das «Chlöpfen» kündigte den Samichlaus an. Als in den 1970er Jahren der Brauch auszusterben drohte, gründeten beherzte Chlöpfer in Kriens eine Geisslechlöpfschule. So vernimmt man bis heute ab Anfang November in vielerlei Regionen den lauten Knall der «Geissle», wie auch am 13. und 20. November in Wolfenschiessen. Weitere Traditionen sind auf der Webseite von Schweiz Tourismus gelistet: myswitzerland.com

EXPOVINA

1.-15. November, Zürich expovina.ch

03

NACHT DER LICHTER

05

LOZÄRN LACHT

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3. November, Frauensee nachtderlichter.info

5.-10. November, Luzern comedy.ch

SPIELENACHT

10. November, St. Gallen spielenacht.ch

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RÄBECHILBI RICHTERSWIL

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PIANO FESTIVAL

10. November, Richterswil vvrs.ch

17.-25. November, Luzern lucernefestival.ch

24

BASLER STADTLAUF

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ZIBELEMÄRIT

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MONTREUX COMEDY FESTIVAL

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24. November, Basel baslerstadtlauf.ch

26. November, Bern bern.ch

29. November-03. Dezember, Montreux montreuxcomedy.ch

ZÜRCHER SAMMLERBÖRSE 30. November-2. Dezember, Dübendorf zuerchersammlerboerse.ch

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Zermatt Impulse

Aus Liebe zum Berg!

Zermatt | In Zermatt ist der Berg Identität, Existenz und täglicher Begleiter. Doch die Zukunft des sensiblen Natursystems befindet sich in der Schwebe. Um die Aussenwelt zu sensibilisieren und Bergliebhaber zusammenzubringen, wurde vor drei Jahren das Erlebnisforum Zermatt Impulse ins Leben gerufen. Es ist eine Plattform des aktiven Erlebens, der Unterhaltung, der Inspiration und des Ideenaustausches. Im Interview verrät Marketing-Verantwortliche Fiona Isler mehr: Was ist Zermatt Impulse? Zermatt Impulse ist ein viertägiges Erlebnisforum zum Thema Bergwelt. Die Programmpunkte sind in folgende drei Themenbereiche unterteilt: Verantwortung (Wirtschaft/ Umwelt/ Tourismus), Ehrfurcht (Kultur/ Geschichte/ Natur) und Bewegung (Sport/ Freizeit/ Erholung). Zu jedem Thema werden Workshops und Gesprächsrunden veranstaltet, die den perfekten Rahmen bieten um mit Experten zu diskutieren, sich untereinander auszutauschen und Neues zu lernen oder zu erleben.

Zermatt Impulse 20.-23. September 2018 diverse Orte Tickets ab CHF 15 zermatt-impulse.ch Vorverkauf: Meringue Alpine Concept Store Bodmenstrasse 14 3920 Zermatt meringuezermatt.ch Veranstalter: 4478 events GmbH Bodmenstrasse 14 3920 Zermatt +41 (0)27 967 69 37 www.4478events.ch

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Was möchte man mit dem Forum erreichen? Das Ziel von Zermatt Impulse ist es, eine Plattform für aktuelle Themen zu bieten und aufzuzeigen, dass jeder Einzelne von uns einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft der Bergwelt leisten kann und unter anderem auch, wie dieser Beitrag aussehen könnte. Wir wollen sozusagen der Stein sein, der alles ins Rollen bringt. Natürlich ist es uns auch wichtig, gleichzeitig das Publikum zu unterhalten und Menschen die Möglichkeit zu geben, selbst etwas zu erleben. So entsteht Emotion und diese wiederum schafft Bindung. Wie ist die Idee entstanden? Marco Godat, der Co-Founder des Musikfestivals Zermatt Unplugged, ist in Zermatt aufgewachsen und eng mit Natur und Bergwelt verbunden. Das Thema Nachhaltigkeit liegt ihm sehr am Herzen. Deswegen suchte er nach einer Möglichkeit, für das Thema eine gebührende Plattform zu schaffen. Vor drei Jahren rief er ein Dokumentarfilm-Festival ins

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✎ Interview: Carina Scheuringer

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Leben, im Zuge dessen auch Diskussionen und Workshops abgehalten wurden. Letztere fanden so grossen Anklang, dass sich die Veranstaltung zum heutigen Erlebnisforum weiterentwickelte. Seine Geschichte beweist: Irgendwo muss man einmal anfangen! An wen richtet sich Zermatt Impulse? Das Forum richtet sich an aktive, naturaffine Leute, die sich damit beschäftigen, was mit unserer Natur und unserem Planeten passiert; offene Menschen, die sich Gedanken über unsere Zukunft machen. Warum müssen Bergregionen heute innovative Wege wie diesen beschreiten? Weil die Welt im Wandel ist. Themen wie Klimawandel und «Overtourism» prägen unsere Zeit. In den Bergregionen lebt man in enger Symbiose mit der Natur, ist aber auch gleichzeitig vom Tourismus abhängig. Das ist keine einfache Gratwanderung! Darum müssen wir schon jetzt nach innovativen Lösungen suchen und nicht warten, bis es zu spät ist. Wenn wir uns um unsere Umwelt nicht sorgen, sieht die Zukunft nicht sehr rosig aus! Was sind die wichtigsten Themen und wie kann man Aussenstehende für sie sensibilisieren? Zentrale Themen sind der Kimawandel, die


Bilderreihe: 15 Tage-15 Etappen, Wanderung um das UnescoWelterbe Swiss Alps JungfrauAletsch // Elia Zurbriggen auf der Zielgeraden // Future Food - Das Essen der Zukunft? // Von Hütte zu Hütte mit dem Hüttenwart // Mann mit Kindern: Plant-for-thePlanet - Wir pflanzen Bäume für eine bessere Welt

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Digitalisierung, Regionalität und «Overtourism.» Sie bieten sowohl Herausforderungen, als auch Chancen. Beispielsweise gibt gelebte Regionalität einer Destination die Möglichkeit, den eigenen Wurzeln treu zu bleiben und sich gleichzeitig von der Masse abzuheben. Auch lassen sich dadurch lange Transportwege vermeiden, was wiederum besser für die Natur ist. Die Natur verändert sich laufend. Aufgrund des Klimawandels werden die Wetterextreme immer häufiger. Das bedeutet härtere Winter, heissere Sommer, Permafrostböden usw. Wir müssen lernen, mit diesen Veränderungen umzugehen und vorausschauend Lösungen finden, damit wir diesen Prozess nicht weiterhin beschleunigen. Den Menschen muss bewusst werden, dass jeder kleine Schritt eine grosse Wirkung haben kann. Was kann jeder Einzelne tun, um einen Beitrag zu leisten? Augen öffnen und das Bewusstsein aktivieren! Wer offen und neugierig ist und bleibt, wird schnell herausfinden, was zu tun ist. Das kann im Kleinen bei sich zu Hause beginnen, hat aber auch Platz auf der grossen Politikbühne. Und man sollte das Zermatt Impulse besuchen… Welche Highlights bietet die dritte Ausgabe? Es gibt viele! Zwei Beispiele sind der Workshop «Skistarts hautnah» mit Olympiasieger Ramon Zenhäusern und der «Future Food Workshop.» Letzterer zeigt nicht nur auf, wie unsere Ernährung in der Zukunft aussehen könnte, sondern lässt das Publikum selbst Hand anlegen und unterschiedlichste ungewöhnliche Nahrungsmittel – von Insekten bis Quallen – verkosten. Wie sind die Partner integriert? Unsere Partner spielen eine zentrale Rolle – Sei es als Finanzierungshelfer oder als Supporter, die unsere Idee mittragen und uns mit Leistungen unterstützen – so stellt zum Beispiel das Parkhotel Beau Site Zermatt unter anderem Hotelzimmer zur Verfügung oder die Erlebnisbank - Raiffeisen Mischabel-Matterhorn ist Pate des Kinderund Jugendprogramms. Was ist die Vision für die Zukunft? Natürlich wollen wir das Impulse mit einem guten, aktuellen und spannenden Programm weiterhin in Zermatt veranstalten. Ich denke wir sind auf einem sehr guten Weg und das Zermatt Impulse findet bei Besuchern guten Anklang ...

SPOT ÜBERNACHTUNGSTIPP Parkhotel Beau Site Zermatt Herzliches und luxuriöses vier Sterne Superior Hotel in zentraler Lage mit herrlichem Blick aufs Matterhorn, exquisiter Gastronomie (S. 112), grosszügigen Zimmern und wunderschöner Wellness. Eine Nacht im DZ inkl. Frühstück ab CHF 250.

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Kulinarische Highlights Geniessen Sie innovative französische Küche in einem gemütlichen Ambiente mit dem Flair einer typisch französischen Brasserie. Unser Küchenchef legt grössten Wert auf hausgemachte, authentische Kreationen. Diesen hohen Ansprüchen steht unsere Weinkarte mit edlen Tropfen aus Frankreich, Italien und natürlich aus dem Wallis in nichts nach.

Für den gelungenen Abschluss Ihres Abends im Parkhotel Beau Site können Sie in unserer Bar und Smokerlounge feinste Spirituosen und exquisite Zigarren entdecken. Lassen Sie sich von uns verwöhnen!

Ihre Gastgeber Franz & Dilia Schwegler-Dossetto

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Parkhotel Beau Site | 3920 Zermatt | Tel. +41 27 966 68 68 | info@parkhotel-beausite.ch | www.parkhotel-beausite.ch


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Explora

Die Alpen mal ganz anders! Fast 1’000 Kilometer und 65’000 Höhenmeter legten die Bergjournalisten und Fotografen Iris Kürschner und Dieter Haas zu Fuss auf der «Grande Traversata delle Alpi» (GTA) zurück. Die Weitwanderung führte am gesamten nordwestitalienischen Alpenbogen entlang vom Monte Rosa im Wallis und durch die Ligurischen Alpen bis ans Mittelmeer. In einer Explora-LiveMultimediareportage nehmen die Abenteurer die Zuschauer mit auf ihre Reise und bieten in einfühlsamen Portraits faszinierende Einblicke in die Geschichten und Menschen am Weg. Anfang Juli 2010 ist es soweit. Am Nufenenpass starten die Outdoorspezialisten Iris Kürschner und Dieter Haas in ein besonderes Abenteuer. Ohne Unterbrechung wollen sie der GTA bis ans Mittelmeer folgen. Die Route stammt aus dem Jahr 1979. Damals wurde sie konzipiert, um die Verbindungspfade zwischen «vergessenen Alpentälern» neu zu beleben und den Bewohnern in diesen abgeschiedenen Regionen einen Anreiz zum Bleiben zu bieten. Der Handlungsbedarf war gross. Die Industrialisierung hatte besonders den Bergregionen im italienischen Piemont stark zugesetzt. Viele Einwohner waren abgewandert; zahlreiche Ortschaften zu Geisterdörfer verfallen. Das hatte auch für die Natur Konsequenzen. Weil die Landschafts-pflege ausfiel, waren die steilen Hänge der Erosion und den Unwettern stärker ausgesetzt. Eine sanf-te Art des Tourismus sollte dabei helfen, das noch Vorhandene zu erhalten und zu fördern. ✎ Carina Scheuringer

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Für die Weitwanderer bedeutete dies: Ein spezielles «Abenteuer mit viel Hintergrund.» Vom ewigen Eis in der Schweiz bis zu den Palmenhainen am Strand von Ventimiglia finden Iris Kürschner und Dieter Haas in 2.5 Monaten einzigartige Landschaften und eine faszinierende kulturelle Vielfalt vor. Unter anderem entdecken sie eine verlassene Goldgräberstadt, nehmen an einer historischen Wallfahrt teil, folgen den Spuren der Walser, schwelgen in okzitanischen Spezialitäten und schaudern angesichts des Heulen der Wölfe inmitten der Seealpen. Sie bewegen sich abseits des Mainstreams auf kunstvoll in den Stein gehauenen Maultierpfaden und alten Säumerwegen. Diese Wege sind beschwerlich, denn täglich gibt es einen neuen hohen Pass zu überwinden. Doch die Belohnung ist gross und die Alpen zeigen sich von einer völlig neuen Seite. In einer «Explora» Live-Multimediareportage teilen die Wanderer ihre Erlebnisse mit und lassen uns an der Entdeckung einer verborgenen Welt teilhaben.

Tourneeplan GTA – Grande Traversata delle Alpi: Basel: 29. Oktober Zürich: 30. Oktober Bern: 31. Oktober Luzern: 1. November Thun: 3. November Rorschach SG: 4 November Aarau: 5. November Vortragsdauer: 2h inkl. 20 min Pause Weitere Infos & Vorverkauf: explora.ch + in allen Globetrotter und Transa-Filialen + Infoline: 0900 55 22 50

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Oberengadiner Bergbahnen

Wer früh bucht, wird belohnt!

Ab Winter 2018/2019 führen die Bergbahnen im Oberengadin ein im Alpenraum einzigartiges Preismodell für Skipässe ein, den sogenannte «SnowDeal.» Markus Meili vom Engadin St. Moritz Mountain Pool verrät mehr: Mit dem «Snow Deal» trat am 1. September ein neus Preismodell in Kraft. Wie funktioniert es? Der Ski- oder Snowboardfahrer, der frühzeitig bucht, profitiert von günstigen Skipasspreisen. Der Gast kann nämlich den Preis mit dem Zeitpunkt seiner Buchung beeinflussen: Je nach Nachfrage ist der Preis für Tages- und Mehrtageskarten unterschiedlich hoch. Frühbucher, die ihre Tickets bis zu 15 Tage vor der Einlösung erwerben, erhalten auf ihre Skipässe zusätzliche Rabatte von bis zu 30 Prozent. Selbst in der höchsten Preisstufe an den gefragtesten Tagen profitieren Frühbucher so von Preisen, die günstiger sind als im letzten Winter. Gäste hingegen, welche ihre Skipässe in der Hochsaison erst am Einlösetag kaufen, bezahlen mit dem neuen Preismodell mehr – ein Modell, das man auch beim Buchen von Flugreisen oder Hotelzimmer kennt.

Engadin St. Moritz Via San Gian 30 7500 St. Moritz +41 (0)81 830 00 01 engadin.stmoritz.ch Snow Deal Seit 1. September buchbar Skipass bis zu 30 Prozent günstiger, wenn Sie 15+ Tage im Voraus kaufen! snow-deal.ch

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Warum haben Sie sich für dieses aussergewöhnliche Modell entschieden? Mit dem «Snow-Deal» möchten wir dem Gast zusätzlichen Komfort bieten: Mit der bequemen Online-Buchung der Tickets erübrigt sich ein Gang zur Kasse an der Talstation. Der Gast erhält einen Gutschein, den er ausgedruckt oder auf seinem Smartphone an einem Ticketautomaten einlösen kann; wenn er bereits im Besitz eines Datenträgers ist, wird sein Ticket an der Durchgangskontrolle automatisch darauf übertragen. Er hilft zudem, die Infrastruktur über die Saison besser auszulasten, wenn er entscheidet, an einem frequenzschwachen Tag skizufahren, da der Preis für ihn interessanter ist. Wir hoffen selbstverständlich auch auf eine Frequenzsteigerung, da das Angebot den Gast dazu

SpotMagazine l Herbst 2018

✎ Interview: Carina Scheuringer

zVg

verleiten könnte, mehrere Skitage in weniger nachgefragten Zeiten zu buchen. Die Erfahrung zeigt zudem, dass mit Frühbucher-Anreizen auch in der Hochsaison länger gebucht wird. Welche Bergbahnen/Regionen sind beteiligt? Der «Snow-Deal» gilt in den Gebieten Corviglia, Corvatsch, Diavolezza/Lagalb und Zuoz sowie für die Verbundskarte «Safari» des Oberengadins. Wie kann der Gast die Preisentwicklung der Tageskarten zukünftig verfolgen? Auf der Webseite snow-deal.ch kann der Gast den jeweiligen Preis der Skipässe für seinen gewünschten Skitag abrufen. Er kann aber auch die Bergbahnen oder die Informationsstellen der Tourismusorganisation anrufen und sich danach erkundigen sowie beraten lassen. An den Kassen der Bergbahnen werden die aktuellen Tagespreise auf Bildschirmen angezeigt. Gibt es Tiefst- und Höchstpreise? Der bestmögliche «Snow-Deal» startet bei CHF 45 – der Höchstpreis dürfte unserer Einschätzung nach am Einlösetag knapp über CHF 100 liegen; er wird wie gesagt automatisch durch die Nachfrage pro Tag bestimmt. Ein Beispiel: Bezahlte eine Familie für eine Familienkarte für 6 Tage CHF 965 im Februar 2018, würde sie heute (Stand 6. September 2018) CHF 708 bezahlen für die Woche vom 18.-23. Februar 2019. Wird die Familienkarte erst am 18. Februar 2019 gekauft, wird der Preis je nach Vorverkauf-Verlauf über CHF 1’000 liegen.


Lassen Sie sich von der Züspa überraschen.

28. – 30.9.2018

4. – 7.10.2018

4. – 7.10.2018


WER FRÜH BUCHT, PROFITIERT.

Einfach Skipass kaufen: snow-deal.ch


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