Reisen für die Schweiz
Reisen, Entdecken & Erleben
Emmental • Stoos • Biosphäre Entlebuch • Elm • Ritom-Piora • Flims • Uetliberg Steinbock Trek • Velotouren • Wellness • Degustationen • Geheimtipps
+ 26 Seiten zum Spezialthema Wandern
Herbst
Freizeit und
Outdoor by SportXX-Filialen in Ihrer Region: Zürich City, Löwenstrasse – Zürich Sihlcity – Wallisellen Glatt Bülach Süd Center (Eröffnung am 24.9.2015) Die beste Wahl für Ihre Trekkingausrüstung outdoor-sportxx.ch
VorWort
Herzlich Willkommen
Carina Scheuringer
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Carina ist für diese Ausgabe wiederholt in die Wanderschuhe geschlüpft und hat für Sie auf der Suche nach ganz besonderen Destinationen und Geschichten das ganze Land bereist.
«Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.» Johann Wolfgang von Goethe Einfach gehen… Gehen – so weit, wie uns die Füsse zu tragen vermögen. Den Boden unter den Sohlen spüren; zu hören, wie die Bäche rauschen; zu sehen, wie die Berge im Abendrot glühen und versinken. Ist der Sinn des Reisens, am Ziel anzukommen, so ist der Sinn des Wanderns unterwegs zu sein. Denn der zwecklose Fussmarsch ist sowohl befreiend, als auch lehrreich. Und das auf unterschiedlichste Weise.
Cherez Tschopp
Cherez hat sich für diese Ausgabe nicht nur in luftige Höhen begeben, sondern hat auf ihrer Suche nach einzigartigen Menschen und Landschaften auch den Drahtesel bestiegen.
In diesem Sinne folgen wir in dieser Ausgabe unserer inneren Wünschelrute und entdecken das Wanderland Schweiz in seiner beeindruckenden Vielfalt. Dicht gedrängt finden wir hier spektakuläre Bergund Gletscherwelten, verträumte Täler, mysteriöse Wälder, glasklare Seen sowie malerische Dörfer und Städte. Von Ticino bis zum Zürcher Hausberg lassen wir uns von der Natur verzaubern, lauschen deren Geschichten und gratulieren ihr zu ihren meisterhaften, landschaftlichen Kunstwerken.
Isabel Steiner Als gute Fee im Hintergrund, deren Handschrift jede Ausgabe trägt, hat Isabel auch in dieser Herbstausgabe wieder wundervolle Themen und Begegnungen ermöglicht.
Unserem Spezialthema «Wandern» widmen wir in dieser Ausgabe insgesamt 26 Seiten und hoffen, dass unsere Routenvorschläge Sie zu Ausflügen in die Natur inspirieren können. Denn in dieser Zeit der bunten Färbung der Blätter zeigt sich die Schweiz wohl von einer besonders bezaubernden Seite. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst!
Andy Seddon Andy hat für diese Ausgabe sowohl das Val Piora im Tessin als auch den Stoos bewandert und seine Erlebnisse mit wunderschönen Fotos dokumentiert. Vielen Dank!
Ihre Spot Redaktion – Insider Tipps aus erster Hand
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SpotMagazine l Herbst 2015
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Inhalt
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ENTDECKEN 30 34
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Schön kalte Füsse
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Bergkönige
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Wo der Mensch zählt
Zürich Uetliberg – Am Zürcher Hausberg mit der Planetenputzerin
Die Herkunft zählt Marché® Restaurants – Zu Besuch bei auserwählten Lieferanten
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Volles Haus
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Vitaminbomben
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Welten entfernt
ERLEBEN
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katzentisch.ch – Keine leeren Tische mehr
Süsskartoffelsalat – Ein Rezept aus dem Hause Hiltl
Ein echter Emmentaler Käserei Hüpfenboden – Zu Besuch beim Käsemeister Bernhard Meier
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Schwandalpweiher – Wellness nach Kneipp inmitten wunderschöner Natur
Steinbock Trek – Zu Besuch bei den Gebirgsspezialisten am Brienzer Rothorn
Seminar- und Wellnesshotel Hotel Stoos – Ein Ort mit und für die Seele
So schmeckt Zürich Zürich Food Tour – Eine mit Anekdoten gespickte kulinarische Stadtführung
Rockstars Mettmen – Lehrreiche Wanderung im Glarnerland
89 Ein Tribut an das Wallis
Rhätische Bahn – Walliser Wochen
ÜBERSICHT 6
Spot@home und Leserecke
8
Schaufenster
REISEN
15
Profi-Tipps
21
17
Auszeit
58
40
Auf Hochtour Flims Laax Falera – Eine Zeitreise durch die Geschichte der Alpen
40 Der Weg ist das Ziel
Emmental – Das Emmental mit E-Bikes entdecken
46 Gut zu Wege
Skulpturenweg – Kunstvolle Wanderung im hintersten Winkel des Emmentals
54 58 63
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Hinter dem Gotthard Ritom-Piora – Die wundersame Hochebene Val Piora
Wirklich der Gipfel Hochstollen Wanderung – Eine unvergessliche Panoramawanderung
66 Walliser Wegbereiter
UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch – Über die Hängebrücke
Tipps und Tricks zum Thema Fotografie von Justin Hession
Ausflüge, Erlebnisse und Wellness zum Sammeln
Fundgrube Trouvaillen für den Herbst
Spotlight Zürich Zürich und Umgebung neu entdecken und erleben
40 Discovery
Unterwegs im Emmental: E-Bike
Höhenflüge auf dem Stoos Stoos – Eine aussichtsreiche Gratwanderung hoch über dem Vierwaldstättersee
Die Gewinner des Spot Fotowettbewerbs
Touren, Skulpturenweg und Käse
53
Fokus
73
Familienzeit
Wandern: Vier Wanderregionen mit Angeboten von RailAway
Mettmen im Glanerland mit dem Forscherrucksack entdecken
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Save the Date Veranstaltungen in Zürich und der Schweiz im Herbst 2015
90 Schlusswort von Olivier Girardin
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Ausgewählte Partner
Wo finden Sie Spot? Spot Magazine liegt im Grossraum Zürich an mehr als 600 Orten auf. Auf unserer Webseite www.spotmagazine. ch finden Sie eine Karte, die Ihnen die nächste Vertriebsstelle zeigt. www.spotmagazine.ch (im Magazin-Teil)
Füürwärch
Ausgewählte Veranstaltung } Rivella TOASTED. Challenge } Pink Ribbon Charity Walk } ZÜSPA – Die Erlebnismesse } Blickfang Zürich
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LeserEcke
Leser, Followers & Friends Spot Magazine hat nun auf Instagram schon über 1’000 Followers! Vielen Dank! Das Lieblingsbild des Sommers stammt aus Stoos. @spotmagazinech
SPOTTED
Immer wieder berichten unsere Leser von jenen Orten, an denen sie Spot Magazine entdeckten. Im Sommer schickten uns Sue Kovacs und Ramona Morel Bilder des Magazins – gesehen in der Senator & Executive Lounge von SWISS International Airlines am Flughafen Zürich und bei COOP@home. Für diese Kontaktaufnahme belohnen wir Sue Kovacs und Ramona Morel mit einem ‘2015 Live-Switzerland’ Buch (Wert CHF 69); mit Gutscheinen über 2für1 Erlebnisse im Wert von über CHF 9’000 (www.live-switzerland.ch). Wir gratulieren ganz herzlich!
Spot Magazine hat eine neue Postanschrift. Spot Magazine Postfach 448 8810 Horgen Schweiz Wir freuen uns auf Post von Ihnen!
FACEBOOK WETTBEWERBE Auf Facebook verlosten wir im Juli eine Übernachtung im Whitepod Eco Luxury and Alpine Experience. Dieser Eintrag hatte 229 Shares und 179 Likes. Wir gratulieren unserem Gewinner Marcel Blum herzlich!
Auch in den kommenden Wochen werden wir wieder Produkte (darunter Bücher, eine Hängematte, ein Grillzangenset) und Gutscheine (SBB RailAway) verlosen. Seien Sie mit dabei auf facebook/SpotMagazineCH Spot Fotos: Teilen Sie Ihre Fotos mit uns auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest. Hashtags #swissspots #zurichspots Wir freuen uns über Ihre Post! Schreiben Sie uns an info@spotmedia.ch, auf Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, Google+ oder auf dem Postweg: Spot Media GmbH, Postfach 448, 8810 Horgen.
Lassen auch Sie uns wissen, wo Sie Spot entdeckt haben und vielleicht gewinnen auch Sie ein ‘2015 Live-Switzerland’ Buch. Schicken Sie uns Ihre Fotos per E-Mail an info@spotmedia.ch oder teilen Sie diese via Instagram, Facebook und Pinterest.
Spot ist im Herbst zusätzlich bei folgenden Veranstaltungen erhältlich: - Rivella TOASTED. Challenge - Pink Ribbon Charity Walk - ZÜSPA – Die Erlebnismesse - Blickfang Zürich
SBB RAILAWAY GUTSCHEINE GEWINNEN! Diesen September verlosen SBB RailAway und Spot Magazine via der Spot Facebook-Seite 10 Gutscheine im Wert von CHF 100 für Ihre nächste Wanderung mit SBB RailAway gemäss sbb.ch/wandern. Halten Sie auf Facebook nach dem Wettbewerb Ausschau und machen Sie mit! Wir wünschen viel Glück!! facebook/SpotMagazineCH
IMPRESSUM
COPYRIGHTS
Herausgegeben von Spot Media GmbH, Postfach 448, 8810 Horgen,
Titelbild: Zürich © Carina Scheuringer, Steinbock Trek, Biosphäre Entlebuch
+41 (0)44 552 01 27, www.spotmedia.ch Auflage 15’000 Exemplare/ 4 Mal pro Jahr, Grossraum Zürich Verlagsleitung Cherez Tschopp & Carina Scheuringer, info@spotmedia.ch Anzeigenverkauf Spot Magazine: Isabel Steiner +41 (0)44 552 01 26; Peter Hauri +41 (0)62 827 38 44 Marketing Cherez Tschopp & Isabel Steiner Mitwirkende Allison Clark, Marie & Dani Geiger, Justin Hession, Jason Horton, Marina Satapathy, Andy Seddon, Daniel Tschopp, Übersetzungen Carina Scheuringer und Isabel Steiner Korrektorat Manuela
Schaufenster (S 08-11) © siehe Fotografen Inhalt (S 04-05), Auszeit (S 17), Spotlight Zürich (S 29), Fokus (S 53), Familienzeit (S 73) und Save the Date (S 89): siehe Artikel
Scheuringer, Beatrice Tschopp, Ramona Morel & Anna Guggenbühl Design & Karten Carina Scheuringer Icons Rouleaux van der Merwe Druck Swissprinters AG, Zofingen
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Der Spot Fotowettbewerb zeigt die schönsten Seiten der Schweiz.
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Auf dem Aletschgletscher «Als jemand, der sich für die Geschichte der Fotografie interessiert, versuche ich gerne, die Stile von Meisterfotografen in auserwählten Lokalitäten nachzuahmen. In diesem Falle war ich mit einer Seilschaft am Grossen Aletschgletscher unterwegs und sah in der Ferne eine weitere Gruppe, die mich an die Arbeiten des Frühpioniers alpiner Fotografie, Auguste Bisson, erinnerte. Ich hatte zwar nur meine kleine Sony Taschenkamera mit, konnte jedoch diese Aufnahme realisieren. Später wandelte ich das Bild auf Schwarz-Weiss um und passte den Bildausschnitt an. Ich hoffe, damit Auguste alle Ehre erwiesen zu haben.» Roland Imi
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« Eine fantastische Komposition; aufgewertet durch gute Bildbearbeitung. Jeder Blick offenbart neue Details über Elemente am Gletscher oder die abgebildeten Menschen.» Die Jury
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Churfirsten
«Die Wettervorhersagen prophezeiten ein Gewitter. So machten wir uns auf den Weg, um die Dramatik der aufziehenden Wolken bildlich festzuhalten. Nach dem Mittag stiegen wir weiter hoch, um in einem Bild die drei Churfirsten mit der dahinter liegenden Gebirgskette auszurichten. Die steilen Felswände und die scharfen Zacken faszinieren mich immer wieder von neuem und erinnern mich daran, in welch schönem Land wir leben!» Patrick Itten
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« Es sind die Farben und die Schlichtheit, die diese Aufnahme einzigartig machen. Wir können Emotion in den Wolken spüren.» Die Jury
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Verzasca by Night
«Dieses Bild entstand im Frühsommer, während eines Ausfluges im Verzascatal. Für mich ist das Tal ein magischer Ort von unbeschreiblicher Schönheit, der im Kontrast zu seiner schroffen Umgebung steht. Mit diesem Bild versuche ich, dem Betrachter diese besondere Atmosphäre zu vermitteln. Durch Langzeitbelichtung erzielte ich eine surreale Stimmung, die dem blossen Auge verborgen bleibt. Hart und weich zugleich.» Christian Küng
« Ein perfektes Zusammenspiel der Kontraste; ein Foto mit mysteriöser Magie. Ein zauberhafter Fluss!» Die Jury
Teilnahme & Informationen: www.spotmagazine.ch/fotografie
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Peter Ensrud
Was macht die Schweiz aus? Schicken Sie uns Ihre interessantesten und überraschendsten Schweizer Motive und gewinnen Sie einen hochwertigen Preis! Die drei Siegerfotos werden jeweils in der nächsten Ausgabe von Spot Magazine präsentiert.
Teilnahme: www.spotmagazine.ch/fotografie
1.Platz
Sirui N-2205X Ein-/Dreibeinstativ Carbon 167cm, 5 Sektionen mit K-20X Kugel Stativkopf im Wert von CHF 635.10 (total) inkl. MwSt.; 6 Jahre Garantie
2.Platz
ThinkTank Harddrive; ein Handgepäcktauglicher, schlanker und unauffälliger Fotorucksack – auch für den Grossstadteinsatz. Variable Einteilung für ProfiDSLR oder DSLR bis zum 70-200 mm /2,8 mit angesetzter Sonnenblende, weiteren Objektiven und Zubehör im Wert von CHF 255 inkl. MwSt.
3.Platz
Lee Filters Starter Kit mit Filterhalter, Pro Glas 0.6 ND Filter, Verlauffilter hart 0.6 ND, Reinigungstuch und Etui für drei Filter im Wert von CHF 264.60 inkl. MwSt.
Foto: Serge Hoeltschi
Fotowettbewerb
www.profot.ch
Ihr Juror: Alberto Venzago «Ein wahres Bild ist wichtiger als ein schönes Bild.»
Informationen zum Upload, zur Jury und den Wettbewerbsbedingungen finden Sie auf: www.spotmagazine.ch
Leser-Promotion: 50% Rabatt auf das gesamte Mietangebot von Profot!
*Angebot pro Person nur einmal gültig. Der Promocode muss bei der Reservation angegeben werden, andernfalls wird der Rabatt nicht rückwirkend erstattet. PROMOCODE: SPOT
N.b., a.k. Nicht besser, aber kßrzer. 19. Internationale Kurzfilmtage Winterthur The short film festival of Switzerland 3.–8. November 2015, www.kurzfilmtage.ch Hauptsponsorin
Medienpartner
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Walliser-Spezialit채ten Wochen im Glacier Express! Exklusiv im September und Oktober 2015. Der langsamste Schnellzug der Welt
SchauFenster ProfiTipps
Profi-Fotograf Justin Hession verrät Tipps und Tricks zum Thema Landschaftsfotografie.
Landschaftsfotografie: Wanderfotos Profi-Fotograf Justin ist seit elf Jahren in Zürich tätig und hat sich unter anderem auf Reise- und Unternehmensfotografie sowie Porträts und Architektur spezialisiert. Im Folgenden teilt er seine Tipps zum Thema ‘Landschaftsfotografie’ mit uns, sodass Sie Ihre nächste Wanderung bildlich perfekt festhalten können:
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OBJEKTIV Die Qualität des Objektives korreliert mit der Bildqualität. Kaufen Sie nicht die teuerste Kamera und rüsten Sie diese mit Billigobjektiven aus. Ich verwende Zoom-Objektive, um Gewicht einzusparen. STATIV Ein Muss, wenn Sie früh morgens oder spät abends fotografieren. Da es die Kamera stabilisiert, wird Tiefenschärfe auch bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglicht. GEWICHT Beschränken Sie sich auf die notwendige Ausrüstung. Mit zu schwerer Ausrüstung zu wandern, macht wenig Spass. SOFTWARE Alle Profis verbessern ihre Bilder mittels Computer. Erwarten Sie nicht die gleichen Resultate ohne Nachbearbeitung. Scheuen Sie sich nicht, mit HDR, Photoshop oder Lightroom zu arbeiten.
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n Wisse ZEITPUNKT Seien Sie nicht bequem – die schmeichelhaftesten Kontraste ergeben sich früh am Morgen oder spät am Abend. Verlassen Sie sich auch nicht auf die ‘goldene Stunde’. Oft blockieren die Berge dieses Licht. AUSWAHL Beschränken Sie sich nicht auf die beliebtesten Motive. Finden Sie Ihre eigenen ‘Spots’, recherchieren Sie und suchen Sie nach dem Unerwarteten. Auch das ein Teil des kreativen Prozesses. MENSCHEN Menschen verleihen Ihren Bildern Massstab und erlauben es dem Betrachter, sich vorzustellen, gleichfalls vor Ort zu sein. PERSPEKTIVE Setzen Sie den Bildausschnitt tief (in Bodennähe) an. Dadurch wird die Komposition und Dynamik des Bildes verstärkt. Vergessen Sie jedoch nicht: die Aussicht ist das Sujet.
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Tricks FORMAT Verwenden Sie grundsätzlich das RAW-Format. Es speichert mehr Informationen als andere Formate und ermöglicht es später, dunkle und helle Stellen besser zu bearbeiten. WETTER Verregnete oder stürmische Tage können zu besonders atmosphärischen Bildern führen. Nutzen Sie die düsteren Wolken! ZEIT Nehmen Sie sich die Zeit, sich umzusehen. Suchen Sie Kompositionselemente wie Tiere, Hütten oder Felsen, um das Bild interessanter zu gestalten. BELICHTUNGSZEIT Wenn das Licht sehr schwach ist, arbeiten Sie mit sehr langen Be-lichtungszeiten (5 Min+). Dies kann surreal aussehen, wenn es Bewegungen gibt – im positiven wie im negativen Sinne. Vorsicht Sterne ziehen Streifen am Himmel!
Mehr Informationen zu Justin Hession finden Sie unter www.justinhession.ch
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Justin Hession
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Das Engagement unseres Medienpartners macht dieses Inserat möglich.
Berghilfe-Projekt Nr.4898: Gästezimmer im alten Stall. Mit der Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte die Bergbauernfamilie Gander im Bündner Safiental einen unbenutzten Stall zu einer einladenden Unterkunft für Touristen umbauen. Die zusätzliche Einnahmequelle ist eine wichtige Voraussetzung für den baldigen Generationenwechsel – die beiden Söhne wollen auch künftig auf dem Bergbauernhof ihrer Eltern leben. Mit einer Spende an die Schweizer Berghilfe können auch Sie helfen, die Zukunft der Menschen in den Berggebieten zu sichern. www.berghilfe.ch, Spenden-Postkonto 80-32443-2
AusZeit
Flims Unesco Biosph채re Entlebuch Stoos Ideen f체r Familien, Romantiker und Abenteurer zum Ausschneiden und Sammeln.
Auszeit SpotMagazine SpotMagazine ll Herbst Herbst 2015 2015
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Auszeit Wellness
Bilderreihe: Schwandalpweiher, Flühli
UNESCO Biosphäre Entlebuch
Schön kalte Füsse Da hätte Pfarrer Kneipp wohl auch gestaunt: am Schwandalpweiher lässt sich nicht nur durch quellfrisches Wasser staksen, sondern auch im kneipp’schen Sinne das innere Gleichgewicht inmitten reizvoller Natur finden. Noch ehe die Werbung «Wellness» erfand, trugen Kuren und Anwendungen den Namen des BadePapstes Sebastian Kneipp. Er war der Star in Sandalen, der Heilung mit Wasser und Kräutern predigte. Seine Methoden sind vielleicht heute gar noch aktueller als damals. Denn längst sind die Klischees vom Kauz in der Kutte überholt. Modern ist die über hundert Jahre alte Gesundheitsphilosophie, die für Wohlbefinden sorgt. Im diesen Sinne zeige ich heute Bein. Denn Warmduschen war gestern – und zwar im städtischen Zürich. Jetzt bin ich in der Natur und lasse mich nach einer langen Wanderung gerne auf kalte Füsse ein. Genossenschaft Flühli-Wasser Rothornstrasse 21 6174 Sörenberg +41 (0)41 488 11 85 www.kneipperlebnis.ch Eintritt: CHF 5/ Erwachsene Führungen buchbar
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Im Herzen der UNESCO Biosphäre Entlebuch führt der letzte Weg meines bewegten Tages zu einer in Wiesen eingebetteten Geländemulde oberhalb des Dorfes Flühli. Dort wurde 1908 der sogenannte «Schwandalpweiher» als Reservoir für das Kleinkraftwerk der lokalen Sägerei und Holzwarenfabrik Siegwart angelegt. Das glasklare Gewässer hat zwar
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Carina Scheuringer
Wellness
mittlerweile längst seine Funktion als Speichersee verloren, jedoch wird sein Wasser auch weiterhin genutzt – zwar nicht in Form von Elektrizität, sondern als heilende Kraft für Behandlungen nach Kneipp. Zwei frische Quellen garantieren nicht nur eine ausgezeichnete Wasserqualität, sondern auch eine über das Jahr stets konstante Temperatur. 2003 wurde die Anlage von der «Genossenschaft Flühli-Wasser» unter Verwendung von heimischen Natursteinen und Weisstannenholz liebevoll umgestaltet. Über eine hölzerne Treppe gelangt man nun im eiskalten Wasser zu Holzplattformen auf verschiedenen Ebenen; über Stufen aus Stein zum 60 Meter langen BarfussPfad, wo unterschiedliche Beläge die Durchblutung der Füsse anregen. Nach einem Arm-Bad ruhen wir uns auf den gemütlichen Holzliegen kurz aus, ehe wir nach einem Besuch der Gussstation unseren Erholungs-Rundgang nach Kneipp mit einem Spaziergang durch den duftenden Kräutergarten abschliessen.
AusZeit
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Auszeit Erlebnis
Bilder: Brienzer Rothorn, Steinbock Trek
UNESCO Biosphäre Entlebuch
Bergkönige
Steile Felsen, schroffe Grate, Geröllhalden und felsdurchzogene alpine Weideflächen – in der UNESCO Biosphäre Entlebuch führt uns der zweitägige «Steinbock Trek» durch wunderschöne Naturlandschaften zu den Überlebenskünstlern des Hochgebirges und lässt uns dabei herzliche Gastfreundschaft erfahren.
Max ist ein genügsamer Typ. Zu seinem Glück braucht er nicht viel. Gutes Essen und ein Sonnenplätzchen. Damit gibt sich Max schon zufrieden. Auch Menschen muss er nicht unbedingt haben. Wenngleich es ihn schon amüsiert, diese bei ihren unbeholfenen Kletterübungen zu beobachten. Denn so geschickt wie ein Steinbock, sind sie wahrlich nicht! Deshalb verbringt Max seine Mittagspause auch gerne in der Nähe des Lättgässli am Brienzer Rothorn. Dort stolziert er auf der obersten Kante des Bergrückens und beäugt interessiert die Wanderer. Inmitten dieses täglichen Balanceaktes begegnen wir Max das erste Mal. Doch kaum entdeckt, so schnell entschwindet er schon wieder in der unwirtlichen Felswand. Sein braungraues Fell dient der perfekten Tarnung; jedoch seine zurückgebogenen, fast ein Meter langen Hörner verraten uns dann doch, wo Max am liebsten der Sonne frönt. Ist Max auch der erste, so ist er keineswegs der letzte Steinbock, den wir auf unserem zweitägigen «Steinbock-Trek» in der UNESCO Biosphäre Entlebuch antref-
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Carina Scheuringer
Outdoor Erlebnis
fen. Mit einer Population von 170 ist der einst in der Schweiz ausgerottete König der Berge auf dem Brienzer Rothorn relativ zahlreich vertreten. Dennoch muss auch er hier, um die beste Attraktion zu sein, mit einem atemberaubenden Ausblick wetteifern. Nach vollbrachtem Aufstieg von der Rossweid zum Lättgässli folgen wir der spektakuläre Gradwanderung zum Gipfel des Brienzer Rothorns, wo sich auf 360° Grad ein bezauberndes Panorama eröffnet. Tief unten im Tal ruhen türkis-blaue Seen und winzige Dörfer wie bunte Bausteine zwischen dunkelgrünen Wäldern und saftig grünen Wiesen. Im Hintergrund erhebt sich die gewaltige, steinerne Kette der schneebedeckten Schweizer Alpen. Es ist ein Rundblick, der auch am zweiten Tag des «Steinbock-Treks», der über den Eiseesattel und Arnihaagen zurück nach Sörenberg führt, allgegenwärtig ist. Doch zuvor erwartet uns noch ein Erlebnis der ganz besonderen Art: ein Abend in trauter Gesellschaft mit den Gästen und Agnes, der herzlichen Gastgeberin des Berghauses Eisee. SpotMagazine l Herbst 2015
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Praktisches
Tag 1: Marsch zeit 3.5 h, Dista Aufstieg nz 7 km 893 m, , Abstieg 407 m Tag 2: Marsch zeit 4.5 h, Dista Aufstieg nz 14.3 320 m, km, Abstieg 1’113 m
Zu Besuch bei den Gebirgsspezialisten
Tag 1: In Sörenberg beschert uns die Seilbahn die ersten Höhenmeter. Während unser Gepäck separat auf das Rothorn und zum Berghaus Eisee transportiert wird, schweben wir bequem auf die Rossweid,1’465 Meter über Meer. Dort folgen wir dem als «Steinbock-Trek» beschilderten Weg vorbei am «Mooraculum» und über blumengesäumte Moor-Pfade zur Blattenegg. Hat sich die Steigung bis hierhin in Grenzen gehalten, so geht es nun innerhalb eines guten Kilometers 450 Höhenmeter bergauf. Dabei lassen nicht nur die Serpentinen unseren Atem stocken. Mit jedem Steilstück weitet sich der Blickwinkel über das Entlebuch, welches uns bald in seiner ganzen Pracht zu Füssen liegt. Nach einer Flachpassage auf dem Chrüterenboden folgt der letzte Anstieg über eine betonierte Treppe zum Lättgässli. Oben angekommen erwarten uns entlang des Gratweges der Steinbock Max sowie ein atemberaubender Fernblick. Über das Brienzer Rothorn wandern wir zum Eisee hinab, wo uns Gastgeberin Agnes mit einem köstlichen Dreigänge-Menü verwöhnt. Durch unsere Feldstecher beobachten wir in der einfallenden Dämmerung auf dem Grat zwei gewandt kletternde Steinböcke, ehe uns die Nacht in einen tiefen Schlaf fallen lässt.
Pauschalangebot «Steinbock-Trek» • Gondelbahnfahrt Rossweid • Gepäcktransport Sörenberg-Eisee retour • Übernachtung im Berghaus Eisee (Mehrbettzimmer) mit Halbpension (3-Gang Menü) und Frühstück CHF 75/Erwachsene CHF 55/Kind (6-12 Jahre)
Tag 2: Nach einem ausgiebigen Frühstück folgen wir der Beschilderung auf den Eiseesattel und beobachten, wie die morgendliche Frischmilch von der Alp über unsere Köpfe hinab zur Käserei schwebt. In den steilen Geröllhalden zu unserer Linken ist eine Gruppe Steingeissen mit ihren Kitzen unterwegs. Ihre aufgeregten Rufe begleiten unseren Weg nach Arnihaggen, der – nach einem kurzen Aufstieg – auch schon wieder Geschichte ist. Beim Abstieg durchqueren wir interessante Schieferstrukturen. Am Punkt Gibel passieren wir die Figur «Steinmanndli» und erreichen über Schönbühl, Stellen und Fontanen letztlich Glaubenbielen. Von hier aus fahren wir mit dem Postauto zurück nach Sörenberg, wo unser Gepäck bereits bereitsteht.
Sörenberg Flühli Tourismus Rothornstrasse 21 6174 Sörenberg +41 (0)41 488 11 85 www.soerenberg.ch
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Berggasthaus Eisee Auf 1’900 Höhenmetern liegt das Berghaus – eingebettet zwischen Arnihaagen und der Ostflanke des Bringer Rothorns – am Ufer des idyllischen Eisees. Es ist beonders bei Wanderern und Hobby-Fischern beliebt. Dabei sind Gastfreundlichkeit und Abendessen schon alleine einen Besuch wert. Das Berghaus verfügt über Mehrbettzimmer, die nahezu alle mit Dusche und WC ausgestattet sind. Kontakt: +41 (0)33 951 40 14
AusZeit
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Auszeit Erlebnis
Bilder: Wandern in der Tektonikarena Sardona
Flims Laax Falera
Auf Hochtour
Manches Mal wüssten wir schon gerne, wie unsere Welt wohl vor Millionen von Jahren ausgesehen hat. Nirgendwo in den Alpen lassen die Zeugen früherer Tage tiefer in die Vergangenheit blicken als in der Tektonikarena Sardona. Deshalb wurde dieses Gebiet vor sieben Jahren von der UNESCO zum Welterbe deklariert. Eine Wanderung von Cassons zu den Segnesböden verleiht faszinierende Einblicke in die Geschichte der Alpen.
Zu allererst geben wir uns einen Namen: und zwar AAA – kurz für «anonyme alpine Abenteurer.» Dann brechen wir auf. Drei Zürcher und ihr Weg. Eine Wanderung ins Ungewisse. Denn an diesem nebelverhangenen Tag in Flims wissen wir nicht, was uns wohl am – noch zwei Sessellifte und eine Gondel entfernten – Ausgangspunkt Cassons erwarten wird.
Trotz dieser extremen Bedingungen bilden Überlebenskünstler – hochalpine Polsterpflanzen – Farbtupfer entlang des Wanderweges, der uns innert zweieinhalb Stunden über den Cassonsgrat zum sagenumwobenen Martinsloch – führt. Hier steigen wir zu den Segnesböden hinab, ebenfalls Landschaften von nationaler Bedeutung, die seit 1996 unter Schutz stehen.
Auf 2’637 Metern dann die Offenbarung: eine unwirtliche Mondlandschaft mit atemberaubender Fernsicht. Unten blühende Almen, von Wäldern begrenzte Seen und verstreute Dörfer. Oben eine mächtige, steinerne Kette mit schroffen Zähnen. Und dazwischen die Überschiebungsfläche mit etwa 250 Millionen Jahre altem VerrucanoGestein über rund 120 Millionen Jahre altem Schrattenkalk.
Von der bewegten Geschichte des Gebietes erzählen die grossen Felsblöcke am Ende der Ebene. Ursprünglich befand sich hier nämlich ein Tal, das vor etwa 9’500 Jahren durch den Flimser Bergsturz verschüttet wurde, sodass die heutige Schwemmebene und Moorlandschaft entstand.
Eine umgekehrte Welt, wo alt auf neu liegt und der einstige Meeresgrund sich heute zum Himmel streckt. Markant ist die Linie der Glarner Hauptüberschiebung, dem Markenzeichen der Tektonikarena Sardona, zu der auch dieser Teil von Flims gehört. 2008 wurde das Gebiet zum UNESCO Welterbe ernannt, weil hier der Vorgang der Alpenbildung besonders gut nachvollziehbar ist. ✎ Carina Scheuringer
Cherez Tschopp
Outdoor Erlebnis
An gurgelnden, eiskalten Bachläufen vorbei wandern wir zum Wasserfall, dem Ursprung des sogenannten 'Flimser Wasserweges' und folgen dem Weg weiter zur Station Naraus. Als das Wetter plötzlich kippt, sind wir froh, gerade noch den letzten Sessellift zurück nach Flims Dorf zu erreichen. Im Café Legna sinken wir später müde und erschöpft in die Stühle und stossen auf die Erlebnisse der AAA sowie auf die Flimser Bergbahnen an, die uns schliesslich eine Ganzkörperdusche erspart haben. SpotMagazine l Herbst 2015
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Segnesböden
Cassons
Route: Flims D orf-Cas son Casson sgrat-M sartinsloc Segnes hböden-N aurausFlims D orf
Naraus Foppa
Marsch zeit 4-5 h Aufstieg 100 m Abstieg 833 m
Flims Dorf
Caumasee
Praktisches
Martinsloch
Crestasee
Schauplatz der Geschichte Die Zeitreise nimmt schon auf dem Weg zur Bergstation ihren Anfang. Denn die rote Cassonsbahn ist die älteste weitgehend erhaltene Pendelbahn der Schweiz und somit von seilbahngeschichtlicher Bedeutung. Und doch ist sie mit ihren fast sechzig Jahren ein absoluter Jüngling im Vergleich zu den über 300 Millionen Jahre alten Gesteinen, zu denen sie führt. Auf 2’637 Metern erzählt das Phänomen der Glarner Hauptüberschiebung die Geschichte der Formation der Alpen, denn hier wurden bei der Kollision der Kontinentalplatten nicht – wie man wohl erwarten würde – jüngere über ältere Schichten geschoben, sondern umgekehrt. Betragen die Altersunterschiede am Cassonsgrat 130, so sind es beim gegenüber liegenden Atlas und Piz Segnas stolze 200 Millionen Jahre. Wir folgen den Spuren der Zeit entlang des Grates zum Martinsloch. Schon Generationen fasziniert hier nicht nur die Sage vom heldenhaften Martin und dem bösen Riesen – die auf den beiden Seiten der Tschingelhörner unterschiedlich erzählt wird. Ein besonderes Spektakel stellen auch die Sonneneinstrahlungen durch das 22 mal 19 Meter grosse Felsenfester dar, durch welches alle Jahre an bestimmten Tagen die Dorfkirche von Elm direkt beleuchtet wird.
GeoGuide Sardona: Führung Jeden Sonntag bis 18. Oktober • einfacher Rundgang, SAC T1 • reine Gehzeit 1⁄2 h; Aufstieg 40 m; Abstieg 40 m; Distanz 2 km • höchster Punkt: Fil de Cassons • Treffpunkt: 10:30 Uhr und 12:30 Uhr an der Bergstation Cassons • gratis, angeboten von Flims Laax Falera Tourismus
Genau wie die Schattenspiele an den Tschingelhörnern, so ändert sich auch bei jedem Besuch das Antlitz der Segnesböden. Denn die Wasserläufe wechseln ständig ihren Lauf und schaffen hierbei neue Muster, Seen und Moore. Die kesselförmig eingefasste Schwemm-Ebene 'Plaun Segnas Sut' – der untere Segnesboden – wurde 1996 ins nationale Inventar der Flachmoore von besonderer Schönheit und Bedeutung aufgenommen. Ein spektakulärer Naturpfad führt uns dort durch eine landschaftliche Vielfalt an Bächen, Quell- und Moosflure sowie alpinem Rasen zum Wasserfall am Ende der Ebene, von wo aus wir in Richtung Naraus abzweigen. Hier besteht die Möglichkeit, alternativ über den 'Trutg dil Flem', dem Flimser Wasserweg, zurück nach Flims Dorf zu wandern. Diese Strecke führt über sieben Kilometer und sechs Brücken durch einmalige Schluchtenlandschaften und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet (Spot berichtete).
Flims Reservation: +41 (0)81 927 77 77 Flims Bergbahnen: +41 (0)81 927 71 05 Gästeinformation Flims Laax Falera: +41 (0)81 920 92 00 www.flims.com
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Sardona Pauschalangebot • 3 Übernachtungen in der ausgewählten Kategorie inkl. Frühstück in einem Partnerhotel Ihrer Wahl • 2 Bergbahn-Tageskarten • 15% Rabatt auf die Wanderkarte der Region Flims Laax Falera im Massstab 1:25‘000 (erhältlich bei den Gästeinformationen Flims, Laax & Falera) • kostenlose Benützung des Ortsbusses • allfällige Taxen • buchbar bis 15. Oktober ab CHF 210/Person
AusZeit
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Auszeit Hotel
Bilderreihe: Seminar- & Wellnesshotel Stoos
Stoos: Seminar- & Wellnesshotel Stoos
Wo der Mensch zählt
Ein Ort lebt von den Menschen, die ihn gestalten. So auch der Stoos. Ohne Menschen wie Albert Koch wäre das Zentralschweizer Feriendorf auf 1’300 Höhenmetern wohl nicht das, was es heute ist. Denn wo andere Risiko sahen, da sah er Potential, das es zu verwirklichen galt. Und dies tat er auch. Und zwar richtig. In den 1970er Jahren hauchte der gelernte Carrossier dem Gipfelrestaurant auf dem Fronalpstock neues Leben ein und baute im Dorf das historische Kurhotel von neuem auf, als es nach einem Brand in Schutt und Asche lag. Mit einer Luftseilbahn beflügelte er den Tourismus, der das autofreie Hochplateau bis heute belebt. Munter klirren die Gläser auf der Sonnenterrasse ‘seines’ Hotels – dem heutigen «Seminar- und Wellnesshotels Stoos» – dessen Restaurant «Albert» den stolzen Namen des Unternehmers trägt. Längst hat Sohn René das Zepter übernommen und macht – gemeinsam mit Direktor Marcel Neuhaus – dem grossen Vermächtnis seines Vaters alle Ehre. Denn das Viersternehaus hoch über dem Vierwaldstättersee lebt nicht nur von der grandiosen Aussicht, die an klaren Tagen bis zum Schwarzwald reicht. Es lebt auch nicht nur von dem ausgezeichneten Wellness- und Spa Angebot oder den kulinarischen Köstlichkeiten. Es lebt vor allem von der Gastfreundlichkeit bezaubernder Menschen, die sich von Herzen dafür einsetzen, dass sich jeder Besucher wie zuhause fühlt. Das macht das «Seminar✎ Carina Scheuringer
und Wellnesshotels Stoos» zu einem Ort mit – und für die – Seele. Und das ist etwas Besonderes. Es ist Nachmittag. In der Küche zaubert das Team um Matthias Bruns aus einer Vielfalt frischer, regionaler und saisonaler Produkte feinste Kreationen für den Abend. Im «Albert» wird jeder liebevoll gedeckte Tisch mit einem Namensschild versehen. An der Rezeption nimmt der Gastgeber persönlich seinen Besuch in Empfang, während Christine mit ihrem Team im SpaBereich Gäste von ihrem Alltagsstress befreit. Wir sind erst eine Stunde hier, doch längst angekommen. Vor traumhafter Naturkulisse haben wir auf dem Balkon unseres «Superior»-Zimmer ein Gläschen Wein getrunken und lehnen uns nun im Aussen-Whirlpool zurück, während die untergehende Sonne die Welt in ein farbenfrohes Lichterspiel taucht. Abends wird uns Anika im «Albert» umsorgen und wird Tanja ein Stück Schokolade auf unseren Kopfkissen hinterlassen. Grosse und kleine Gesten werden unseren Aufenthalt nicht nur begleiten, sondern färben. Denn schöne Gebäude in schöner Lage gibt es viele. Doch die Menschen machen den Unterschied.
Carina Scheuringer & Andy Seddon
Unterkunft
Seminar- und Wellnesshotel Stoos Ringstrasse 10 6433 Stoos +41 (0)41 817 44 44 www.hotel-stoos.ch Zimmer: Die Zimmer im Hotel oder Gästehaus sind mit Naturmaterialien gestaltet und im Standard mit einem Boxspringbett ausgerüstet. Preise ab CHF 135 inkl. Frühstück, Benützung Spa & Wellness, Parkplatz an der Talstation Morschach und 4-Gang Menü. Wellness & Spa: Hallenbad & Aussen-Whirlpool, Fitness, Saunabereich, Behandlungen (darunter auch «haki»), Coiffeur Kulinarik: Restaurant «Albert» und «Stoosbeiz», Cheminée Bar & Smokers’ Lounge Seminare & Aktivitäten
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AuszeitSchauplatz
Auszeit Schauplatz: Erlebnisse im Herbst
Nun im Herbst schlüpft die Schweiz in ihr buntes Farbenkleid. Wer Abwechslung vom städtischen Alltag sucht, braucht nicht weit in die Ferne zu schweifen. Hier einige Ideen für einen abwechslungsreichen Herbst:
BIKE FREERIDE
ERLEBNIS WASSER
STÄTTE DES ABSINTHS
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
Flims Reservation: +41 (0)81 927 77 77 Gästeinformation: +41 (0)81 920 92 00 www.flims.com
Aqua Viva Weinsteig 192, Postfach 1157 8201 Schaffhausen +41 (0)52 625 26 58 www.aquaviva.ch
Maison de l'Absinthe Grande Rue 10 2112 Môtiers NE +41 (0)32 860 10 00 www.maison-absinthe.ch
KKLB Landessender 1-3 Postfach, 6215 Beromünster +41 (0)41 930 38 38 www.kklb.ch
Die Destination Flims bietet auf 330 Streckenkilometern – von leichten Cross Country Strecken bis zu wahren Freeride Highlights – ein breit gefächertes Spektrum. Ein zweitägiges Pauschalangebot beinhaltet bis 16. Oktober: Zwei Übernachtungen, zwei BergbahnTageskarten und vieles mehr. Ab CHF 159/Person
Am 20. September führt der Geologe Bruno Scheidegger Interessierte in die Rinaulta (Grand Canyon Graubündens), wo ein gewaltiger Bergsturz eine wilde Schlucht entstehen liess. Zugleich berichtet er Wissenswertes über die Geschichte sowie Flora, Fauna und Lebensräume. CHF 30/40 pro Mit-/Nichtmitglied
Das Maison ist ein, der ‘grünen Fee’ gewidmetes Zentrum, in welchem den Besuchern Einblicke in die Vergangenheit und Zukunft, Mythos und Realität des Getränkes Absinth und seine Verbindung mit der Region, gewährt werden. Eintritt mit einer Degustation CHF 10/Erwachsene; Führungen CHF 100
Seit fünf Jahren herrscht im Landessender Beromünster Funkstille, jedoch haben Künstler ‘Wetz’ und sein Team das Gelände in eine faszinierende Kunstlandschaft verwandelt. Für angemeldete Gruppen ist das KKBL «365 Tage und Nächte offen»; für Kurzentschlossene sonntags um 14 Uhr. CHF 22/Erwachsene
ERNTEDANKFEST
SCHLECHTWETTER AKTION
KARST & HÖHLEN
CHÄSTEILET 2015
Jura Tourisme Rue du 23-Juin 20 2900 Porrentruy +41 (0)32 432 41 80 www.juratourisme.ch
Rhätische Bahn AG Bahnhofstrasse 25 7002 Chur +41 (0)81 288 65 65 www.rhb.ch
Sörenberg Flühli Tourismus Rothornstrasse 21 6174 Sörenberg +41 (0)41 488 11 85 www.soerenberg.ch
Ambassador à l’Opéra Falkenstrasse 6 8008 Zürich +41 (0)44 258 98 98 www.ambassadorhotel.ch
In der Region Ajoie findet das St. Martinsfest zwischen dem zweiten und dritten Wochenende im November statt. Im Zuge des Martinimarktes in Porrentruy bieten 55 Verkäufer regionale Produkte und Kunsthandwerk an. Ein Pauschalangebot umfasst eine Tour, einen Apéro und ein Mittagessen ab CHF 70.
Wenn zum vorgesehenen Reisetag laut dem offiziellen Graubünden «Wetter-Portal» in der Destination eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 60 Prozent oder mehr prognostiziert wird, erhalten Kunden bis zum 30. September einen «graubündenPASS» für 1 Tag zum Preis «2 für 1». Ab CHF 79 für 2 Erwachsene
Am 19. September und 8. Oktober führt die GanztagesExkursion «Karst & Höhlen» auf ‘Teufelsspuren’ über die scharfkantigen Kalkfelsen und in eine Höhle der Schrattenflue. Die Wanderung dauert sechs Stunden, beginnt beim Tourismusbüro Sörenberg und endet am Wagliseichnubel. CHF 35/Erwachsene
Zum 10. Mal ist es am 9. Oktober zwischen 11:30 und 13:30 Uhr wieder so weit: vor dem «Restaurant Opera» findet die Chästeilet z’Züri statt. Zu Gast ist das Berner Oberland mit Käse von der hoteleigenen Kuh «Blüemli», die den Sommer auf der Tschingelfeldalp verbracht hat. Zum Wein passenden Käse bietet die Firma Landolt Weine.
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✎ Carina Scheuringer
CS, Sam Anderson, Tim Williams, Jura Tourismus, zVg
Stoosbahnen AG 041 818 08 08
Gipfelerlebnis Stoos-Fronalpstock KERAMIKMALEN
KAFFEE TRINKEN
NEU! Kinder fahren im Sommer gratis mit allen Stoos-Bergbahnen!
KREIEREN SIE MAL WIEDER UND DEN REST MACHEN WIR FÜR SIE !
(ausgenommen Gruppen & Schulen)
Kommen Sie spontan vorbei!
Die Standseilbahn Schwyz-Stoos ist mit dem Auto ab Zürich-Brunau in nur 45 Minuten erreichbar. Für die Anreise mit ÖV empfehlen wir ein Railaway-Kombiticket der SBB!
Füürwärch
www.stoos.ch
Untere Geerenstr. 2, 8600 Dübendorf +41 (0)76 55 90 118, www.fire-works.ch
In Môtiers, im Herzen des Val-de-Travers, empfängt Sie das Absinth-Haus als ein modernes Zentrum für Sachkenntnis auf dem Gebiet des Absinths, Förderung und Entwicklung neuer Produkte, sowie mit seiner Geschichte von der mythischen Epoche des Untergrunds bis zur jüngsten Entwicklung.
Geführte Besichtigungen - Absinth-Kostproben – Aperitifs - Betriebsausflüge - Sonderveranstaltungen Maison de l’Absinthe, Grande Rue 10, 2112 Môtiers Tél. 0041 (0)32 860 10 00 - info@maison-absinthe.ch www.maison-absinthe.ch Bike
Öko-Tourismus
Ausstellung
Kulinarik
Zug
Outdoor
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Dies & Das Praktisches für den Wanderherbst
Wanderbare Geschichtsstunde* Nach dem erfolgreichen Start der Reihe «Ausflug in die Vergangenheit» im Kanton Baselland, widmet sich die gleichnamige Fortsetzung mit dem Zusatz «Archäologische Streifzüge durch die Urschweiz» den Kantonen Uri, Schwyz, Nid- und Obwalden. Diese waren mangels eigener Fachstellen bis vor wenigen Jahren noch als weisse Flecken auf der archäologischen Landkarte der Schweiz zu sehen. In diesem Buch führen 16 Wanderrouten zu den wichtigsten Fundstätten. CHF 35 www.librumstore.com
CLEVERES KÖPFCHEN Mit seiner atmungsaktiven Wendekappe wurde «Chaskee», der kalifornische Pionier in Sachen Neopren®, weltbekannt. Seither setzt sich das Unternehmen für vermehrten Sonnenschutz ein und wurde nun für Spitzenwerte von UV60 und UV80 mit dem «UV Standard 801 Zertifikat» von «Testex» ausgezeichnet. Keine andere textile Kopfbedeckung bietet einen umfangreicheren Schutz vor der schädlichen Wirkung der ultravioletten Strahlen.
CHF 44, www.chaskee.com
Wenn alles sitzt
Mit seinem einzigartigen AntiGravity™ Rückensystem und dem weltweit ersten voll ventilierten Hüftgurt gewann der «Atmos AG» von «Osprey» 2014 den begehrten «OutDoor Gold Award.» Unter dem Namen «Aura AG» ist der Rucksack auch in frauenspezifischer Passform erhältlich. Beide Modelle verfügen über ein nahtloses Mesh über einem «3D-Hohlraum» in der Rückenplatte, welches für eine ideale Belüftung und Passform sorgt. Im Spot Test wurde der Komfort, die fantastische Ventilation und die exzellente Lastenverteilung bestätigt. Atmos/Aura AG 50L: CHF 239, 65L: CHF 269 www.ospreyeurope.ch
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✎ Carina Scheuringer
zVg , Cherez Tschopp
FundGrube
BEAM ME UP SCOTTY*
Nomen est omen, heisst es. Ergo – wenn die Bezeichnung «Ticket to the Moon» lautet, muss auch der Inhalt beflügelnd sein. Tatsächlich bietet die Hängematte aus Fallschirmseide hervorragenden Liegekomfort, sodass man unweigerlich innert Minuten in das Land der Träume entschwebt. Die Hängematte ist nicht nur federleicht und sehr stabil, sondern auch wetterfest, leicht zu reinigen und – mit allen Zusätzen inklusive – in weniger als einer Minute aufgehängt. Die Restmaterialien werden zu Rucksäcken, Taschen und Beutel verarbeitet. CHF 49.90 (single), CHF 59.90 (double), Vertrieb: www.transa.ch
Kaffeestunde hat Gold im Munde
Kaffee am Morgen, keine Sorgen! Für viele Menschen beginnt ein guter Tag mit aromatischem Kaffee. Deshalb hat «Stanley» mit dem «Mountain Vacuum Coffee System» eine Komplett-Lösung zum Kaffeekochen für unterwegs konzipiert. Hinter einer scheinbar herkömmliche Isolierflasche verbergen sich drei stapelbare Teile: ein Behälter zur Aufbewahrung des Kaffees, ein Edelstahl-Gefäss mit klappbarem Henkel und Sieb zum Wasserkochen, sowie eine doppelwandige VakuumIsolierflasche zum Weitertransport der Flüssigkeit. EUR 67.10 (klein) & EUR 73.40 (gross) Vertrieb: www.herbertz-messerclub.de
ALLES IM GRIFF*
Der Schweizer Hersteller «Swiss Advance» steht für ultraleichte Produkte «rund um das Essen draussen in der Natur.» Mit einem Gewicht von 38 g bzw. 78 g ist das Edelstahl Grillzangenset «Thyla & Saiga» der ideale, praktische Begleiter für einen Ausflug ins Grüne. Als Kreuz zusammengesteckt, eignen sich die 1 mm starken Zangen – erhältlich in zwei Grössen – auch als Topfuntersetzer. Set CHF 29.50, einzeln ab CHF 12.50, www.swiss-advance.com
MITMACHEN & GEWINNEN: Spot wird in den kommenden Wochen auf Facebook die mit einem Stern* gekennzeichneten Produkte verlosen. facebook.com/SpotMagazineCH SpotMagazine l Herbst 2015
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Lass doch öfter mal den Alltag unter Dir liegen.
Zürich HB
Uetlibergbahn
Uetliberg
Starten Sie direkt ab Zürich HB zur AlbisgratRundreise und geniessen Sie Panorama-Aussichten und eindrückliche Naturerlebnisse. Mit der Albis-Tageskarte reisen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vergünstigten Konditionen.
www.szu.ch
Sihltalbahn Wanderzeit ca. 2 h
Felsenegg
Adliswil Felseneggbahn
SpotlightZ端rich
Spotlight
Z端rich Z端rich und Umgebung neu entdecken.
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Spotlight Zürich: Stadtgespräch
Welten entfernt Den Fuss im Nebelbad; das Haupt in der Sonne. Der Zürcher Hausberg trägt den ‘Berg’ nicht nur im Namen, denn er hat tatsächlich Grösse; nämlich 870 Meter Grösse. Und diese bestimmen an so manchem Herbsttag den Unterschied zwischen grau und blau. Es kommt häufig vor, dass am Uetliberg Schönwetter herrscht, wenn dichter Nebel die Limmatstadt in einen grauen Mantel hüllt. Dann leuchtet der Ausflugsberg in seinem herbstlichen Farbenkleid wie ein funkelnder Fels in der Brandung. An Tagen wie diesen geht Marja-Leena Johansson besonders gerne zur Arbeit. Mit Rucksack und Wanderschuhen ausgerüstet, mischt sich die Marketing-Spezialistin der SZU unter die städtischen Ausflügler, die gemütlich mit der Bahn auf den Uetliberg fahren. Inkognito auf Spezialmission; denn die 63-jährige Marja-Leena hat einen ungewöhnlichen Nebenjob: sie putzt Planeten.
Uetliberg unplugged
Jeder Meter, den Marja-Leena auf ihrer monatlichen Wanderung entlang des Planetenweges zurücklegt, gleicht einer Million Kilometer in unserem Sonnensystem. Der Themenweg der Astronomischen Gesellschaft Urania Zürich wurde im Massstab von 1:1 Milliarde konzipiert und führt vom Uetliberg nach Buchenegg. Seit nunmehr vier Jahren sorgt Marja-Leena für den Unterhalt der zwölf Stationen. Mittlerweile hat sie sich an die neugierigen Blicke der Passanten gewöhnt, wenn sie plötzlich Reinigungsmittel und Putzlappen zückt und zu schrubben beginnt. «Die meisten denken wohl, dass ich einen Putzfimmel habe», lacht sie herzlich. Trotz ihrer ungewöhnlichen Tätigkeit wird die gebürtige Finnin nur selten angesprochen. Dabei kennt Marja-Leena den Uetliberg so gut wie ihre Westentasche und ist in Punkto Geheimtipps eine absolute Expertin. Deshalb hat sie sich auch bereit erklärt,
uns entlang des Planetenweges ihre Lieblingsorte zu zeigen.
Fernab der Grossstadt
Wir beginnen – in passender Manier – mit einem Abstecher. Den Aufstieg zum Uto Kulm rechts liegen gelassen, folgen wir dem sich schlängelnden Pfad talwärts. Bereits nach wenigen Minuten sind wir alleine. Immer dichter wird der Wald; immer mehr verstummen die Stimmen der Grossstadt. Auf einer Lichtung öffnet sich plötzlich ein Waldfenster. «Der Jurablick», verrät Marja-Leena und bezeichnet damit nicht nur die Lokalitäten mit lauschigem Bänkchen und «Teehüsli.» Durch ein grosszügiges Loch in der Blätterwand erspähen wir die benannten Berge. Um uns – weit und breit – keine Menschenseele. «Man muss nicht weit von den belebten Routen abweichen, um für sich mitten in der Natur zu sein», verleiht die Planetenputzerin meinen Gedanken Ausdruck.
Alle Welt
Nach einem kurzen weiteren Abstecher zum Mammutweg trägt uns die Uetlibergbahn von Ringlikon zurück zur Bergstation. Am Fusse des Uto Kulms erwartet uns die Sonne. Selbst als Modellversion ist unser leuchtendes Zentralgestirn unerreichbar. Auf einem Mast mit drei Meter Höhe thront sein orangegelbes Abbild als erste – oder letzte – Station des rund sechs Kilometer langen Planetenweges. Während die grösseren Planetenmodelle massstabgetreu auf der Spitze von Findlingen des Linth- oder Reussgletschers montiert sind, finden die kleineren Planeten – in Glas eingegossen – in einer Felsnische Platz. So auch der Zwergplanet Ceres, dessen Station an einem schmucken Felsbrunnen untergebracht ist. Er bildet die Grenze zwischen den inneren und äusseren Planeten und steht stellvertretend für den Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Nach dem ersten Streckenabschnitt und acht Planeten machen wir am Hang Falätschen Halt. «Hier endet der Spaziergang der meisten städtischen Ausflügler,» verrät Marja-Leena. Ihre Erfahrung zeigt: umso näher am Uetliberg, desto frequentierter die Wege und umso verschmutzter auch die Stationen des Planetenweges. Dabei ist die Westflanke der topografisch doch so unauffälligen Albiskette einen
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Carina Scheuringer Bilderreihe: Blick in Richtung Uto Kulm, Marja-Leena Johansson
Abstecher wert, wie die Planetenputzerin uns sogleich vor Augen führt.
Wilder Westen
Über Stock und Stein steigen wir zum «Teehüsli» hinab – eine Chalet-artige Hütte, die nur sonntags betrieben wird und deren grandiose Aussicht Einblicke in die ungemütlichere Seite des «g’müetli Uetli» ermöglicht. Denn an der unwirtlichen Westflanke des Zürcher Hausbergs ist das Terrain teilweise wahrlich tückisch. So mussten erst letzten April drei Ausflügler gerettet werden, die abseits der gut gesicherten Wege in Not geraten waren. Für uns ist der Tiefblick über exponierte Felsflanken Abenteuer genug. Über den gut ausgebauten Gratweg erreichen wir wenig später Balderen, vorbei an nicht signalisierten Pfaden, die links und rechts in stiller Einsamkeit versinken. Von der Grossstadt keine Spur. Im Gegenteil: plötzlich grüssen sich die vereinzelten Spaziergänger im Vorbeigehen. Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU Wolframplatz 21 8045 Zürich +41 (0)44 206 45 11 www.szu.ch Planetenweg Uetliberg www.uetliberg.ch/ planetenweg Verpflegung: Jurablick, Gmuetliberg, Uto Kulm, Uto Staffel, Teehüsli, Restaurant Felsenegg, Restaurant Buchenegg Anreise; S10 vom Zürcher Hauptbahnhof zum Uetliberg, LAF AdliswilFelsenegg
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Aus der Welt
Einzig beim lange geschlossenen Restaurant Balderen herrscht – wohl etwas unverhofft – reges Treiben. Neben einem ‘Friedhof’ mit ausrangierten Tischen und Bänken hat eine Schulklasse ihr Mittagslager aufgeschlagen. Das fröhliche Gelächter geleitet uns zu Marja-Leenas Lieblingsplätzchen unweit des ‘einsamen’ Baumes, der – in PostkartenIdylle – inmitten eines goldgelben Feldes in den blitzblauen Himmel ragt. Beim Neptun bleiben wir stehen. Der grösste Planet unseres Sonnensystems hat die Form einer goldfarbenen Pétanque-Kugel und thront auf einer Gesteinspyramide aus Granitgneis aus dem Reusstal. Wäre die Sonne der Anstoss, so sind
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wir nun bei der Torlinie angelangt, versuche ich die Brücke zwischen Mathematik und Vorstellungskraft zu schlagen.
Zum Ende des Universums
Viehweiden und Wälder säumen den Weg zu den Zuschauerrängen meines imaginären FussballStadions, wo Pluto seine Runden zieht. Dem Nicht-Planeten sind – trotz Degradierung im Jahre 2006 – hier drei Stationen gewidmet. Die zweite, die mittlere Entfernung zur Sonne, befindet sich auf der Felsenegg. Hier greift Marja-Leena zum vorletzten Mal zu ihren Putzmitteln. Für die allerletzte Tafel, die Übersicht über das Sonnensystem in Buchenegg, nimmt sie sich gerne besonders viel Zeit. Denn hier beginnen auch viele der geführten und kulinarischen Wanderungen über den Planetenweg, welche die SZU zusammen mit Partnern für Gruppen anbietet. Da muss bei starker Verunzierung auch schon mal das Spezialreinigungsmittel her, welches Marja-Leena immer im Rucksack trägt.
Die Welt zu Füssen
Wir beenden unsere heutige Tour frühzeitig beim Restaurant Felsenegg. Denn von hier aus gelangen wir einfach mit der Luftseilbahn LAF in das Herz der Grossstadt zurück. Zwar ist jetzt – von der luftigen Terrasse aus – unter grossen Sonnenschirmen kein Planet zu sehen, doch ist der Zürichsee zu unseren Füssen in glitzerndes und gleissendes Licht getaucht und zeigt somit den blauen Planet in all seiner Schönheit. Ein passender Abschluss! Entspannt lehnt sich die Planetenputzerin mit einem Glas Shorley zurück und lächelt zufrieden. Sie liebt ihren Job auf dem Zürcher Hausberg.
Zürcher Hausberge «Zürcher Hausberge» ist ein Klassiker unter den Wanderführern der Deutschschweiz. Zu seinem vierzigsten Geburtstag wurde das im Jahre 1968 erstmals herausgegebene Buch von Remo Kundert und Marco Volken völlig neu überarbeitet. Mit über 100 prachtvollen Fotos werden sechzig Wandergipfel jeweils auf einer Doppelseite mit allen notwendigen praktischen Informationen vorgestellt – so zum Beispiel Schwierigkeitsgrad, Wegverlauf, Wanderzeiten usw. Hierbei umfasst die Gipfelauswahl Berge, die von Zürich aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln innert eines Tages ‘erwanderbar’ sind und schliesst natürlich auch den Uetliberg mit ein. AT Verlag: CHF 49.90, ISBN: 978-3-03800-323-6, www.at-verlag.ch
Magisches Zürich Es gibt besondere Orte, die schon seit Jahrhunderten für die Menschheit eine spezielle Anziehungskraft ausüben. Diesen Plätzen widmet die Autorin und Astrologin Barbara Hutzl-Ronge mit «Magisches Zürich» ein Wanderbuch mit 24 detailliert beschriebenen und liebevoll illustrierten Routen. Dabei schöpft sie aus ihrem Wissen aus der antiken Mythologie, Sagen- und Geschichtsbüchern, Erzählungen von Einheimischen sowie eigenen Beobachtungen und lenkt damit das Auge des Wanderers sowohl auf Vertrautes als auch auf längst vergessene Zusammenhänge. Damit wird auch Bekanntes in ein neues Licht gerückt. AT Verlag: CHF 39.90, ISBN: 978-3-03800-205-5, www.at-verlag.ch
Spot Tipp: Albis-Tageskarte
Die Albis-Tageskarte ist ein vergünstigtes Ticket für Ausflüge und Wanderungen in der Region Uetliberg-Felsenegg-Albis sowie Sihl- und Reppischtal. Die Albis-Tageskarte kann ab jedem beliebigen Ort im Zürcher Verkehrsverbund gelöst werden und ist auch als Gruppenkarte erhältlich. Sie umfasst sechs Zonen – 110 (Doppelzone), 150, 151, 154 und 155 – und ist zum Preis von nur 4 Zonen erhältlich. Wie alle Tageskarten ist auch die Albis-Tageskarte während 24 Stunden gültig.
Bilderreihe: Bei Marché® Lieferanten
Spotlight Zürich
Die Herkunft zählt
Studien belegen: Konsumenten in der Schweiz legen bei der Wahl ihrer Nahrungsmittel grossen Wert auf hohe Qualität und Regionalität. Deswegen und aufgrund der Frische-Philosophie beziehen auch die Marché® Restaurants Produkte von den besten regionalen Lieferanten.
Marché Neuenkirch Ost A2, 6023 Rothenburg +41 (0)41 280 83 83
Kürbis ist nicht gleich Kürbis! Diesen feinen Unterschied schmeckt man in der Suppe, im Kuchen, der Wähe und den Antipasti. Deshalb setzen sich die Marché® Restaurants auch dafür ein, dass die Konsumenten genau wissen, woher ihr Essen tatsächlich stammt. Denn sie bevorzugen die hoch qualitativen, frischen Zutaten von regionalen Lieferanten.
Wein & Gemüse Umbricht Hofladen, Degustationen & Weinführungen auf Anfrage www.wugu.ch
Das bedeutet, dass die etwa drei Tonnen Kürbisse, die pro Saison im Standort Neuenkirch Ost auf den Tellern landen, allesamt vom Familienhof Bürlimoos in Rothenburg kommen. Der Transportweg könnte kaum kürzer sein, denn der Kürbishof von Trudy und Walter Bühlmann befindet sich direkt um die Ecke des Restaurants und ist wahrlich einen Besuch wert.
Familienhof Bürlimoos Hofladen, Erlebnis-Labyrinth, Kürbisausstellung www.kuerbishof.ch
Weit über die Region hinaus bekannt sind das Erlebnis-Labyrinth und die alljährliche Kürbisausstellung mit ihren über 300 Zier- und Speisekürbis-Sorten aus
Marché Würenlos A1, 5436 Würenlos +41 (0)56 436 83 83 www.marche-restaurants.ch
aller Herren Länder. Ebenso beeindruckend wie das Angebot ist die Leidenschaft und Sorgfalt, mit der die Familie Bühlmann liebevoll ihren Hof umsorgt, das Land bestellt sowie persönlich ihre Besucher empfängt. Dieselbe Philosophie leben auch die Umbrichts im Untersiggenthal: Die Lieferanten des Marché® Restaurant Würenlos betreiben Ackerbau mit Herkunftsnachweis «Suisse Garantie.» Während Fredy mit der Kartoffelernte für die legendären Marché® Rösti beschäftigt ist, keltert Bruder Pirmin Trauben im hauseigenen Weinkeller. Für die Landwirte ist es selbstverständlich, dass in allen Bereichen das Augenmerk auf bester Qualität und bestem Service liegt. Davon können sich auch Besucher selbst überzeugen. Aus diesen Gründen hat Marché® diese beiden Familien zu seinen Lieferanten gewählt.
Gummenhof
Schnyderhof
Lindenhof
Susy und Martin Birrer aus Niederwil versorgen das Marché Deitingen Nord mit knackigen Äpfeln.
Elisabeth und Hansruedi Schnyder aus Bilten beliefern das Marché Glarnerland mit legefrischen Eiern.
Julia und Christoph Good aus Mels liefern dem Marché Heidiland bestes Gemüse der jeweiligen Saison.
www.gummenhof.ch
www.schnyderhof.ch
www.frischgemuese.ch
Spot Tipp: Das Beste liegt oft so nah – Wissenswertes über die Marché® Lieferanten finden Sie auf den Webseiten der Standorte.
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✎ Carina Scheuringer
Cherez Tschopp & zVg
SpotlightZürich
Süsskartoffelsalat Süsskartoffeln gelten als wahre Vitaminbomben. Sie sind reich an Vitamin A und C sowie Kalium und ein guter Nahrungsfaserlieferant.
Spotlight Zürich: Zu Tisch
Volles Haus
Tische nicht besetzt? Nicht diese Katzentische! Im Juni lancierte das Zürcher Startup-Unternehmen «Flashtables.com» mit «katzentisch.ch» ein neues Gastronomiekonzept, welches Gastgebern namhafter Restaurants ermöglicht, kurzfristig ihre am selben Abend noch freien Tische anzubieten. Der spontane Gast, der einen ab 15:00 Uhr buchbaren Restplatz reserviert, wird zum Beispiel mit einem Glas Champagner oder Rotwein überrascht. Nach dem Essen wird die Kreditkarte belastet, die schon bei der Buchung – der Einfachheit halber – hinterlegt wurde. Die Rechnung wird am Folgetag unkompliziert per Mail versendet.
4 Portionen 6 mittelgrosse Süsskartoffeln 2 EL Olivenöl 1 mittelgrosse Zwiebel, fein gehackt 1 Messerspitze Safran, gemahlen 1 TL Paprika, edelsüss 2 TL Koriander, gemahlen
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen ½ TL Ingwer, gemahlen Meersalz ½ Zitrone, Saft und abgeriebene Schale 2 dl Bouillon
Die Süsskartoffeln – je nach Grösse – mindestens 25 Minuten mit der Schale kochen, bis sie knapp gar sind. Abgiessen und etwas auskühlen lassen. Dann schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebel in Olivenöl leicht anziehen, alle Gewürze beifügen und gut mischen. Mit Zitronensaft und Bouillon ablöschen, kurz einkochen und über die Kartoffeln geben. Vorsichtig mischen. Vor dem Servieren 30 Minuten ziehen lassen. Lauwarm servieren.
Das Portal ging mit einem «Softlaunch» am 18. Juni online. Die Initiatoren sind der portugiesische Gastronom David de Brito und der Berner Unternehmer Thomas Sterchi (Restaurant Rüsterei und Zermatt Unplugged). Im Moment sind zwanzig namhafte Zürcher Restaurants mit an Bord, wie Fischer’s Fritz, Widder Garden ‘Al Fresco’ und Widder Restaurant August, Rooftop und Münsterhof. Weitere Betriebe folgen mit Sicherheit!
FLASHTABLES.COM AG Seestrasse 513 8038 Zürich +41 (0)61 58 800 85 www.katzentisch.ch
Dieses und viele weitere köstliche vegane Rezepte finden Sie im Kochbuch ‘Hiltl. Vegetarisch nach Lust und Laune’, erhältlich im Hiltl Laden gleich neben dem Haus Hiltl oder online unter shop.hiltl.ch
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Spotlight Zürich Stadtgeschichten: Food Tour
So schmeckt Zürich
Die mit Anekdoten gespickte kulinarische Stadtführung «Zürich Food Tour» verführt dazu, der Leidenschaft des Essens zu frönen und dabei auch über den Tellerrand zu blicken.
Zürich Food Tour Daten: bis 30. Oktober (ab November auf Anfrage), jeden Freitag von 16.00 – 19.00 Uhr Buchungen sind am gleichen Tag bis 11:00 Uhr möglich Treffpunkt: beim Eingang zur Markthalle im Viadukt Dauer: 3 Stunden Sprachen: Deutsch, Englisch Maximale Gruppengrösse: 8 – 15 Nebst feinen Häppchen aus Gemüse, Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte werden auch alkoholische Getränke – z. B. frisch gebrautes Zürcher Bier – serviert Preis CHF 85/Person Zürich Tourismus Im Hauptbahnhof 8001 Zürich +41 (0)44 215 40 00 www.zuerich.com
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«Versuchungen sollte man nachgeben», meinte Oscar Wilde. Schliesslich wisse man ja nie, ob sie mal wieder kommen würden. Diese Worte nehme ich mir zu Herzen und gehe heute einmal fremd. Und damit es sich auch lohnt, gleich mit zehn, mir bis dato völlig unbekannten Menschen. Zum Auftakt unserer gemeinsamen «Zürich Food Tour» teile ich mit diesen nämlich mitten im Trendquartier Züri-West einen sogenannten ‘Familientisch.’ Dass meine neue Familie fremdeln könnte, darüber mache ich mir keine Gedanken. Denn Essen verbindet ja bekanntlich. Und im wohl ‘hippsten’ Viertel der Stadt geschieht das eben auf besondere Weise. Davon zeugen auch die geteilten Teller, mit denen wir unsere kulinarische Stadtführung beginnen. Innert kürzester Zeit lachen und plaudern wir wie alte Bekannte.
Ein Erfolgsrezept
Die Idee, auf Althergebrachtes zurückzugreifen und dieses in ein spezielles gastronomisches Konzept zu integrieren, sei während eines Segeltörns in Spanien entstanden, erzählen die Restaurant-Besitzer. Nach ihrer Rückkehr gewannen sie den Wettbewerb um die Vergabe der damals ausgeschriebenen Lokalität in den Bögen
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Carina Scheuringer
des Viadukts. Ein wahrer Glücksgriff, wie sich zeigen sollte! Seit seiner Umgestaltung vor rund zehn Jahren hat sich der über 120-jährige Lettenviadukt tatsächlich zu einem Begegnungsort für ganz Zürich entwickelt. Erst vor vier Jahren wurde er mit drei Baupreisen ausgezeichnet. Dabei fehlt es nur um Haaresbreite, dass er vollkommen anders genutzt worden wäre, verrät unser Stadtführer Michael Baur, während er uns an den Bögen vorbei zum nächsten kulinarischen Highlight führt. Nur eine von vielen spannenden Geschichten.
Etwas Würze
Sechs Stationen beinhaltet die brandneue «Zürich Food Tour» von Zürich Tourismus, die mittels kulinarischer Kostproben die Geschichte eines faszinierenden Viertels sowie Zürichs Gastro-Revolution erzählt und dabei auch die Menschen hinter den Kulissen zu Wort kommen lässt. So durften wir drei Stunden Züri-West in seiner verblüffenden Vielfältigkeit und von einer völlig neuen Seite erleben. Nach einem Einblick in die hohe Kunst des Brauens von Original ‘Zürcher Bier’ erfahren wir,
SpotlightZürich
« Gewusst dass...» …dass Zürich bis Ende des 18. Jahrhunderts eine Weinstadt war?
Bilderreihe: Zürich ‘Food Tour’ im Quartier Züri-West
zum Beispiel, Wissenswertes über das Spinnen. Denn – wenngleich der Schiffbau auf 600 gefertigte Schiffe zurückblickt – so geht er zurück auf die Gründerfirma Baumwollspinnerei Escher, Wyss & Cie. Passend also, dass in der denkmalgeschützten Halle heute das Spinnerei-Handwerk wieder ausgeübt wird – und zwar in der Form von Theaterstücken und einer bewegten Geschichte. Schliesslich – so verrät Michael – war der Schiffbau wichtig für den Wandel von Züri-West zum heutigen Trendquartier. Auch beherbergt er in einem Glaskubus angeblich das glamouröseste Restaurant der Stadt Zürich...
Das war tatsächlich so und hatte mit der Zunftherrschaft zu tun. Viele Zünfte hatten nämlich ihre eigenen Weine und somit war der Wein sozusagen «das Volksgetränk» der Limmatstadt. Erst mit dem Einmarsch der Franzosen unter Napoleon – und dem folgendem Ende der Zunftherrschaft im Jahre 1798 – begann das eigentliche Bierbrauen in Zürich. Besonders in den 1820er Jahren schossen die gewerblichen Bierbrauereien wie Pilze aus dem Boden. Ganze 20 Stück zählte Zürich damals. Heute ist die Liebe zum Bier ungebrochen. Landesweit produzieren rund 440 Betriebe jährlich 3,43 Millionen Hektoliter Schweizer Bier. Stadtführer Michael Baur verrät in der Stadtführung ‘Food Tour’ spannende Fakten und Geschichten zum Thema ‘kulinarisches Zürich.’
Die richtige Mischung
War letzteres Restaurant bis ins kleinste Detail geplant, so erwartet uns nun in einer ehemaligen Industrie-‘Bruchbude’ – die absolute Überraschung. «Hier geht alles und deshalb kommt alles hierher», verrät unser Gastgeber mit schelmischen Augen; sichtlich amüsiert über das ungläubige Staunen, das in unseren Gesichtern zu lesen ist. Denn oftmals ist es eben die richtige Mischung, die letztlich zählt. Davon weiss auch der Besitzer des nächsten Lokals ein Liedchen zu singen, das sich auf die Zubereitung von Cocktails spezialisiert hat. Fast der perfekte Abschluss unserer dreistündigen Tour, wäre da nicht noch eine letzte sündhafte Versuchung: das wohl beste Glacé im ganzen Quartier. Und dieses bringt uns auch wieder zum Ausgangspunkt unserer «Food Tour» zurück. SpotMagazine l Herbst 2015
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ZürichSchauplatz
Zürich Schauplatz: Erlebnisse im Herbst
Nach der Sommerpause ist der Veranstaltungskalender der Limmatstadt und ihrer Umgebung wieder reich an Angeboten und Erlebnissen. Hier eine kleine Auswahl:
FASHION HOTEL
GÄNSE TAXI
HINTER DEN KULISSEN
UETLIBERGER OKTOBERFEST
25hours Hotel Zürich West Pfingstweidstrasse 102 8005 Zürich Tickets und Information unter: www.fashionhotel.ch
Ambassador à l’Opéra Falkenstrasse 6 8008 Zürich +41 (0)44 258 98 98 www.ambassadorhotel.ch
Landesmuseum Zürich Museumstrasse 2 8021 Zürich +41 (0)58 466 65 11 www.landesmuseum
Hotel UTO KULM 8143 Uetliberg/Zürich +41 (0)44 457 66 66 ww.utokulm.ch
Zum 3. Mal verwandelt die Veranstaltungsreihe «Fashionhotel» das «25hours Hotel Zürich West» in einen unkonventionellen Treffpunkt für Mode und Beauty. Von 9. bis 11. Oktober werden Hotelzimmer in Pop-up-Stores umgestaltet, in welchen sich Jungdesigner, ModeStart-Ups und Beauty-Produzenten präsentieren können.
Fliegende Delikatessen: Vom St. Martinstag (11. November) bis 30. Dezember liefert das «GänseTaxi» des «Restaurant Opera» ein Festmahl aus einer knusprigen Martinsgans für 4 bis 6 Personen mitsamt Beilagen, Vorspeise und Dessert bequem zu Ihnen nach Hause. Das Essen muss dann nur noch aufgewärmt werden.
«Hinter einem Bild stehen tausend andere! Ein Blick hinter die Ausstellungskulissen», lautet der Titel einer öffentlichen Führung, die am 24. September, von Kuratorin Ricabeth Steiger und Thomas Bochet vom Bereich Historische Fotografie und Grafik, geleitet wird. Reservation erforderlich: +41 (0)58 466 66 00.
Zum siebten Mal findet zwischen dem 23. und 26. September das Uetliberger Oktoberfest statt. Dann serviert die Bedienung, urig in Dirndl und Lederhose, typisch bayrische ‘Schmankerl’ mit kühlem, frisch gezapftem Mass-Bier. Wiesn-Paket CHF 59/Person (inkl. Mass Bier, Hauptgang und ZVV-Billet)
LADIES NIGHT asia spa GmbH Kalandergasse 1 8045 Zürich +41 (0)44 454 2040 www.asia-spa.com
Jeder letzte Freitag im Monat ist Damen-Tag im Zürcher «asia spa.» Besucherinnen des Hammam dürfen sich über eine kühlende Gelmaske, frisches Obst und eine prickelnde Überraschung freuen; Besucherinnen der Saunawelt hingegen erwartet der Duft von Bernstein. Sämtliche Rituale und Anwendungen sind buchbar.
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GEMEINSAM ESSEN
PROST MIT MOST
STIMMUNGSVOLLER ADVENT
ZüriKocht thorsten@zueri-kocht.ch www.zueri-kocht.ch
Museum Aargau Schloss Hallwyl 5707 Seengen +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch
Adventstimmungsmarkt Freitag 20. November Samstag 21. November Dorfstrasse, Untersiggenthal www.wugu.ch
Im September kehrt Züri-kocht aus der Sommerpause zurück und vereint wieder Hobbyköche mit Menschen, die gerne Essen. Die nächsten Kochabende finden am 2./3. Oktober und 6./7. November statt. Wer als Gastgeber fungieren möchte, kann sich natürlich auch schon jetzt anmelden und ein Menü gestalten.
Frisches Obst und knackiges Gemüse aus der Region Seetal, über zwanzig seltene Apfelsorten und frisch gepresster Most aus Hochstamm-Obst – am 10. und 11. Oktober finden im Schloss Hallwyl am gleichnamigen See die Most-Tage und der Herbstmarkt statt. Der Hofeintritt ist frei; der Museumseintritt reduziert.
Am 20. und 21. November gehen auf der Dorfstrasse in Untersiggenthal wieder die Lichter an: zum 12. Mal jährt sich dieser «Adventstimmungsmarkt», im Zuge dessen nicht nur 45 Marktstände zum Staunen einladen. Auch das liebevoll gestaltete Krippendorf von Fredy Umbricht (Seite 34) ist stets ein Publikumsmagnet.
✎ Carina Scheuringer
Cherez Tschopp, CS, zVg
Markt
Kulinarik
Ausstellung
Wellness
ARTISANAL FOOD & DRINK Wir zelebrieren frische, saisonale Küche: vom Feld auf den Tisch Entdecken Sie über 100 ‘Craft’ Biere ‘American-style’ Brunch, jetzt samstags und sonntags
Kontaktieren Sie uns jetzt für Ihren nächsten Anlass: Weihnachtsfest Firmenanlass Geburtstagsfeier
Allmendstrasse 20, 8002 Zürich, 044 201 18 17, www.forkandbottle.ch
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Discovery Destination: Das Emmental mit dem E-Bike
Der Weg ist das Ziel
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✎ Carina Scheuringer
Carina Scheuringer & Cherez Tschopp Bild: Aussicht vom Lueg Denkmal
DisCovery
Es scheint, als habe sich das Emmental heute besonders fein herausgeputzt. So unerhört schön sieht es aus, dass man sich beinahe fragen muss, ob das nicht schon verboten werden sollte. Unverschämt saftig-grün sind die Wiesen; neckisch bezaubernd die Landgasthöfe; beinahe unerträglich idyllisch die grasenden Kühe mit ihren bimmelnden Glocken; und nahezu provokativ die friedlich plätschernde Emme. Nur gut, dass Schönheit nicht strafbar ist. Ansonsten stünde es wohl schlecht um das Postkartenverdächtige Emmental. Dabei gibt es Menschen, die unter Emmental nur Käse verstehen.
Königliches Emmental
Wohl hat sich der Emmentaler AOP dieses Rampenlicht durchaus verdient. Mit bis zu 120 Kilogramm pro Laib ist er das «Schwergewicht der Schweizer Käse», der «König», den jedes Kind an seinen Markenzeichen erkennt: den charakteristischen Löchern und dem süsslichnussigen Aroma. Seit 800 Jahren wird der Emmentaler im Tal der Emme hergestellt, deren stolzen Namen er trägt. Und zwar ohne Zusatzstoffe aus der frischen Milch von Kühen, die bewusst auf Silofutter verzichten. Dafür bürgt seit 2006 das Qualitätssiegel AOP (Appellation d’Origine Protégée), das den traditionellen Emmentaler von anderen Varianten unterscheidet. Denn billige Kopien gibt es viele. Doch dass diese dem Original keineswegs das Wasser reichen können, das lernen wir an diesem Bilderbuch-Tag auf einer E-Bike-Tour aus erster Hand.
Authentisches Emmental
Heute Morgen haben wir in Burgdorf eine Münze geworfen – Herz- oder Käseroute? – und uns dann erst recht für beide entschieden. Denn die beiden Routen ergänzen sich ideal und verleihen Einblicke in die lange Käse-Tradition des Berner Voralpengebietes, ohne sich nur auf diese zu beschränken. Schliesslich kann das Emmental durchaus mehr als ‘nur’ Käsern – wenngleich es dieses zugegebenermassen schon besonders gut kann. Aber das Emmental besitzt auch – zum Beispiel – die Gabe, hochrangige Geschäftsleute dazu zu verleiten, einmal für einige Tage den Anzug an den Nagel zu hängen, um in Gummistiefeln Kühe zu bestellen oder einem widerspenstigen Esel im Feld hinterher zu jagen. Und das einfach nur, weil es mal so richtig gut tut, mitten im Leben zu sein – und zwar in einem anderen Leben, in dem die Natur noch den Takt angibt. So gesehen in Bättwil, unserem ersten Streckenpunkt. Auf einer kleinen Anhöhe unweit von
Bilderreihe: Schaukäserei, Herzroute, Hotel Bären Dürrenroth, Käseroute
Burgdorf bietet Familie Mathys in den Gebäuden ihres 300-jährigen Bauernhofes – einer ehemaligen Armenerziehungsanstalt – ein Zuhause für Aussteiger auf Zeit. Aktivferien im Rhythmus der Jahreszeiten, erfüllt mit Arbeit und Aufgaben, welche früh morgens – wie eben jetzt – mit dem Melken der 23 Kühe ihren Anfang nehmen. Was das Melken in Zahlen bedeutet, erfahren wir wenige Fahrkilometer weiter an der sogenannten «Holzsammelstelle Kaltacker» durch die App der Käseroute, welche in zwei Tagen über 78 Kilometer von Burgdorf nach Langnau und wieder zurück führt. Und zwar gibt eine Schweizer Kuh durchschnittlich 18 Liter Milch pro Tag; also 6’570 Liter pro Jahr. Das reicht gerade für sechseinhalb Laibe Emmentaler AOP zu 85 Kilogramm. Hiervon produzieren 140 Käsereien jährlich 282 Tonnen. Eine durchaus beachtliche Menge, die ebenso von der Besonderheit des Nationalprodukts zeugt, wie unser morgendlicher Snack am nächsten Streckenpunkt.
Erholsames Emmental
Emmental Tourismus Bahnhofstrasse 44 3400 Burgdorf +41 (0)34 402 42 52 www.emmental.ch
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Denn im «Landgasthof und Seminarhotel Lueg», der Geburtsstätte der «Flyer» E-Bikes, die uns heute als Fortbewegungsmittel dienen, landet der Emmentaler AOP auf dem «Ämmitaler Chästäuer», einem Verkostungsteller regionaler Käsesorten. Doch ist der Landgasthof Lueg nicht nur für sein vorzügliches Essen bekannt, sondern ist vor allem auch ein Geheim-
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tipp in Sachen Wellness. Deswegen – und natürlich auch wegen der bezaubernden Lage – führt die «Route du Coeur» auch in unmittelbarer Nähe vorbei. Denn diese ist durchaus wählerisch. Vor nunmehr 25 Jahren entwickelte der UtopienSpezialist Paul Hasler, Sohn der Schriftstellerin Eveline Hasler, das Konzept der Herzroute als Velo-Tour, die nicht auf dem direktesten Wege das eine Ende der Schweiz mit dem anderen verbindet, sondern auf Umwegen die landschaftlichen Reize des Landes auskostet. Heute führen zwischen dem Lac Léman und dem Bodensee 720 Kilometer und 12’000 Höhenmeter über dreizehn Tagesetappen und durch elf Kantone. Die als erste Teilstrecke 2003 realisierte Emmentaler Herzroute gilt als Paradebeispiel Haslers ambitionierter Vision, steht bei dieser Route der Genuss wahrlich im Vordergrund. Und eben diesem Wohlbehagen frönen wir auch in der Lueger «Ämmitaler Heuräfsauna», die nicht nur tiefliegende Verspannungen zu lösen vermag, sondern obendrein auch noch gut duftet, bevor wir anschliessend wie Störche durch die FreiluftKneippanlage staksen. Dies aktiviert die entspannten Glieder aufs Neue, sodass wir bei der folgenden Hügelauffahrt zum Lueg-Denkmal nicht auf die volle motorische Unterstützung unserer E-Bikes zurückgreifen müssen. Ein stolzer Moment für uns Städter aus dem Flachland, der sogleich mit einem eindrücklichen Weitblick belohnt wird.
Spot Tipp
Kambly Erlebnis Tour
Genussvolles Emmental
Oben beim Soldatendenkmal erstreckt sich das Panorama meilenweit über die sanfte Hügellandschaft des Emmentals. So schön ist es, dass man gleich nochmals verweilen möchte, wäre der nächste lockende Streckenpunkt nicht schon in Reichweite: die Schaukäserei in Affoltern, ein «Dörfli» in dem vier Gebäude aus verschiedenen Epochen die historische Käseproduktion im Emmental veranschaulichen und aus erster Hand erlebbar machen. Nach so viel Käse plagt uns nun der grosse Hunger und wir folgen unserer Nase – und der Herzroute – zum mit 14 Gault Millau Punkten ausgezeichneten «Romantik Hotel Bären Dürrenroth», dessen Restaurant sich inmitten eines Ensembles historischer Gebäude von nationaler Bedeutung befindet. Überraschend ist hier vor allem das «Gästehaus Kreuz», welchem wir nach einem ausgiebigen Mittagessen einen Besuch abstatten. Ein idyllischer Bauerngarten bettet den mit hölzernen spätbarocken Ständerbau in ein bunt fröhliches Farbenmeer. Und unter dem Jahrhunderte alten Walmdach verbirgt sich eine 100 Quadratmeter grosse «Wellness-Suite» komplett mit Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Erlebnisduschen. Ein Plätzchen, so einladend, dass man am liebsten gleich einchecken möchte.
Aussichtsreiches Emmental
Auch im Regionalmuseum «Chüechlihus», unserer nächsten Station, ist der Spagat zwischen Tradition
Die Liebe geht durch den Magen, heisst es. Somit ist es umso passender, dass die Geschichte der «Guetzlifabrik» Kambly ihren Anfang nahm, als der junge Oscar R. Kambly der Liebe wegen vom Welschland nach Trubschachen zog und dort «Bretzeli» nach Grossmutters Familienrezept zu fabrizieren begann. Denn damit backte er sich nicht nur in die Herzen einer Talschaft, sondern einer ganzen Nation. Neben der Liebe für das Gute benötigt es edle Zutaten, um die feinen Kambly Spezialitäten herzustellen. Den Zutaten aus dem Emmental hat Kambly darum einen eigenen Themen-Radrundweg gewidmet: die KamblyErlebnis Tour. Diese wurde 2013 mit dem «MilestoneAward» der Schweizer Tourismus-Branche ausgezeichnet und besucht die lokalen Rohstofflieferanten. Auf 30 Kilometern und über 700 Höhenmeter führt die als Route 777 beschilderte Velo-Strecke mittels App (für Android und iPhone) durch die Emmentaler Hügellandschaft, vorbei an der Bergkäserei Hüpfenboden (Seite 49), der Milchwirtschaft Hinterer Blapbach zur Mühle Haldemann und dem Bauernhof Bäreggwinkel, wo Urdinkel angebaut wird. Natürlich darf dabei ein Abstecher ins «Kambly Erlebnis», der Erlebniswelt in Trubschachen, nicht fehlen. Hier werden Besucher mit Ton und Licht durch die über 100-jährige Geschichte des Familienbetriebes geführt, können in der Schau-Confiserie den Maîtres Confiseurs bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen und anschliessend über 100 «Guetzli-Sorten» nach Herzenslust degustieren oder im Kambly-Café verweilen.
Kambly Erlebnis Mühlestrasse 8 3555 Trubschachen +41 (0)34 495 02 22 www.kambly.com/kamblyerlebnis SpotMagazine l Herbst 2015
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Bilderreihe: Aussichtsturm Chuderhüsi, Emmentaler Hügellandschaft
Käseroute Die 2013 eröffnete Käseroute ist ein Themen-Radweg, der über 35 Kilometer (1 Tag) beziehungsweise 78 Kilometer (2 Tage) mittels App (Android und iPhone) von Burgdorf nach Langnau und wieder zurückführt. An 21 Streckenpunkten übermitteln Bilder, Videos und Audio-Informationen Wissenswertes zu diversen Themen. Smartphones sowie «Flyer» E-Bikes können in Burgdorf gemietet werden. Jeder Teilnehmer erhält kostenlos ein Gutscheinheft und einen Smartphone Halter für das Lenkrad. www.kaeseroute.ch
Herzroute «Eine Symphonie aus Hügeln und Ausblicken.» So beschreiben die Macher der Herzroute den Klassiker durch das Emmental, der auf 63 Kilometern von Willisau nach Burgdorf führt. Eine zweite Etappe führt über verschlungene Wege von Langnau nach Burgdorf, vorbei an Prachtexemplaren Emmentaler Baukunst und entlang der lieblich plätschernden Emme. www.herzroute.ch
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und Moderne hervorragend gelungen. Mit seinem steilen Dach, den vorstehenden Blockkonsolen und der, durch unregelmässige Fensterreihen gegliederten Fassade, ist das aus dem Jahre 1526 stammende Gebäude das älteste, weitgehend erhaltene der Region. 1981 wurde es vollkommen restauriert; 2009 erweitert. Heute verleihen 25 Räume faszinierende Einblicke in die Geschichte, Menschen, Traditionen und dem Alltag im Emmental. Ein Überblick, den nur einer zu toppen vermag: und zwar der «Aussichtsturm Chuderhüsi», der ein Panorama eröffnet, das vom Schwarzwald bis zum Berner Dreigestirn reicht. Und genau zu diesem – auf der Herzroute gelegenen – Turm lenken wir unsere Zweiräder noch auf Umwegen zum Abschluss, ehe wir letztlich in unserem Tagesetappenziel auf der «Moosegg» eintreffen. Hier sind die Vorbereitungen in vollem Gange. Soeben erst hat das Freilichttheater seine Saison beendet und schon befindet sich das Herbstprogramm in den Startlöchern: denn die bunte Jahreszeit wird auf der «Moosegg» ausgiebig gefeiert. Und zwar mit Trüffel und Wild sowie den «haarsträubenden Fällen des Philip Maloneys.» Mit viel Engagement und grossem Ideenreichtum haucht Daniel Lehmann – der einst Mitglied der Schweizer Nationalkochmannschaft war – hier dem elterlichen Betrieb neues Leben ein. Ruhe kehrt im «Moosegg» aber nachts ein – und das im wahrsten Sinne! Dann ist es nämlich so still, dass man vermeint, man wäre mutterseelenallein im ganzen Emmental. Erst am frühen Morgen ertönt das Gezwitscher der Vögel. Dann stehen Eiger, Mönch und Jungfrau am Horizont stramm wie Zinnsoldaten und das Emmental – nun ja, das Emmental hat sich wieder sehr fein herausgeputzt.
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Discovery Erlebnis: Emmental – Skulpturenweg
Gut zu Wege im Tal der Emme
Unweit des Landgasthofes Kemmeriboden-Bad führen kunstvoll gestaltete Figuren durch eine wunderschöne Naturlandschaft.
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Er ist wahrhaft grenzwertig, dieser Kemmeriboden. Wagt man im hintersten Winkel des Emmentals – dort, wo die Berge am dichtesten gedrängt und die Hänge am steilsten sind – den Satz über die Emme, so steht man plötzlich nicht mehr in Bern, sondern in Luzern. Und das ist nicht alles! Denn am Kemmeriboden treffen nicht nur zwei Kantone, sondern auch drei Regionen und vier Gemeinden aufeinander. Ganz schön umworben, also, dieser Kemmeriboden. Und das aus gutem Grund…
Ort der Erholung
Bereits vor zweihundert Jahren wurden dem Grenzgebiet am Fusse des kantigen Hohgant heilende Kräfte nachgesagt. Auf der Suche nach Salz stiess man an der Stelle des heutigen Weilers auf eine Quelle mit schwefel- und eisenhaltigem Wasser. Und diese entpuppte sich als ein wahrer Publikumsmagnet. Aus aller Welt pilgerten Erholungsbedürftige in die Abgeschiedenheit des Kemmeribodens, um sich Gutes angedeihen zu lassen.
Zwar kommen die Gäste heute nicht mehr zum Baden – zu unrentabel war das stete Erwärmen der von Natur aus eiskalten Quelle, sodass der Betrieb der Schwefelbäder eingestellt werden musste – dafür jedoch wegen der herzlichen Gastfreundschaft, dem einzigartigen Ambiente, der wunderbaren Naturlandschaft sowie der ausgezeichneten regionalen Küche. Denn ist auch das eine Wohltat für Körper und Seele.
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Darin sahen Visionäre, wie Ulrich Gerber, grosse Chancen. Im Jahre 1841 erwarb der Ururururgrossvater der jetzigen Besitzer, Reto und Alexandra Ivernizzi, den Landgasthof Kemmeriboden-Bad und legte damit den Grundstein einer Familiensaga. Sechs Generationen später zählt das historische – heute unter Heimatschutz stehende – Gästehaus zu einer der besten Adressen der Region.
Cherez Tschopp; Schwingen: zVg
Spot Tipp
Ab ins Sägemehl Mit dem Schwingen im Emmental ist es wie mit dem Tennis im Wimbledon. Es hat Tradition. Fehlen auch genaue Berichte, wann und wo die schweizerische Art des friedlichen Zweikampfes ihren Ursprung fand, so gilt das Emmental als eine der Wiegen dieses Nationalsportes. Neben den Grossveranstaltungen gibt es hier auch eine Reihe traditionsreicher Klein-Events. Wir sprechen mit Patrick Sommer, dem Vizepräsidenten des Schwingclubs Burgdorf und Geschäftsführer des letzten eidgenössischen Schwingfestes, über seinen Lieblingssport:
Bilder: Landgasthof Kemmeriboden-Bad & Skulpturenweg
An sonnigen Nachmittagen mischen sich daher sichtlich entspannte Hotelgäste unter die zahlreichen Ausflügler. Dabei wird an nahezu allen Tischen die mehrfach prämierte Spezialität des Hauses kredenzt: ein Merängge (Meringue)Dessert im XXL-Format. Äusserst verlockend auch für uns, weswegen wir zuerst einmal Vorarbeit für den Abbau der zu erwartenden Kalorienzufuhr leisten möchten. Und zwar auf dem sogenannten Skulpturenweg.
Neue Wege
Das Auto am Hotelparkplatz zurückgelassen, folgen wir dem Lauf der Emme bis ins hinterste Fleckchen des gleichnamigen Tals. Dann – nach rund dreissig Gehminuten – ist es soweit: mit dem Durchschreiten des hölzernen Eingangstores begeben wir uns offiziell auf den Holzweg. Ein bequemer Pfad aus Holzschnitzeln führt uns dem Flussufer entlang von einem Kunstwerk zum nächsten. In Stein gemeisselt, aus Holz geschnitzt oder auch ganz naturbelassen, gleicht keine Skulptur der anderen. In ihrer Vielfalt veranschaulichen die Werke die künstlerische Tradition des Areals, in welchem der Bildhauer Urs P.
Was macht die Faszination des Schwingens aus? Ich denke, es ist der Zweikampf – Mann gegen Mann. Diese Kraft, das Urwüchsige, die Atmosphäre. Und auch die ‘Swissness’, das steigende Bedürfnis zu den Wurzeln und Traditionen zurückzukehren. Was ist am Emmental besonders speziell? Das Emmental ist eine der Wiegen dieses Sportes. Hier wurde das Schwingen auch schon vor der Gründung des Eidgenössischen Schwingeverbandes intensiv praktiziert und bis heute gepflegt. Hier gibt es nicht nur grosse, sondern auch kleine Schwingfeste. Was macht Letztere – wie Lueg- oder Kemmeriboden – so besonders? Es sind wahrscheinlich die Orte selbst. Der Kemmeriboden-Schwinget findet in einer Art Naturarena statt. Es müssen kaum Tribünen aufgestellt werden; die Zuschauer nehmen auf natürlichen Hanglagen Platz. Der Lueg-Schwinget ist ein Schwingfest auf einer höher gelegenen Matte, von welcher man einen Weitblick über das Land hat. Zudem sind diese Feste mit einer Zuschauerzahl von etwa 1’000 Personen beschaulich und atmosphärisch. Die Besucher sitzen nebeneinander, sprechen miteinander; kennen sich. Auch der Eintritt mit CHF 10 ist erschwinglich. Wie läuft ein Tag wie dieser für die Besucher ab? Man kommt ganz früh – morgens um 8 Uhr – und bleibt bis zur Rangverteilung. Die Schwinger bestreiten sechs Kämpfe, die in etwa durchschnittlich jeweils sechs Minuten dauern. Die Entscheidung ist dann gefallen, wenn der Gegner mit dem Rücken im Sägemehl liegt. Sie waren selbst einst Schwinger. Was macht einen guten Schwinger aus? Kraft und die Fähigkeit zu erahnen, was der Gegner als nächstes macht. Automatismen, die man sich durch jahrelanges Training aneignet. Und Popularität – denn, das wage ich zu behaupten – hat ein erfolgreicher Schwinger nur dann langfristig Erfolg, wenn ihn das Publikum auch liebt!
Kemmeriboden-Schwinget (6. Sep): www.schwingklub-siehen.ch Lueg-Schwinget (13 Sep) : www.schwingklub-burgdorf.ch
Bilderreihe: Skulpturenweg im Quellgebiet der Emme
Twellmann einst seinen «Lindenraum» errichtete, ehe diesen die Emme eines Tages unverhofft wegschwemmte.
Skulpturenweg Ort: Kemmeriboden Länge: 3 Kilometer Wanderzeit: zirka 1 Stunde Schwierigkeit: leicht Geöffnet von April bis Oktober Parkplätze beim Landgasthof oder Eingang zum Skulpturenweg Initiatoren: Tourismus Schangnau & Landgasthof Kemmeriboden-Bad Hotel Landgasthof Kemmeriboden-Bad Familie Invernizzi 6197 Schangnau +41 (0)34 493 77 77 www.kemmeriboden.ch Spot Tipp: Romantik Iglu und Fondue – auf dem Vorplatz des KemmeribodenBads wird seit 2008 im Winter ein Iglu aufgebaut. Tourismus Emmental Bahnhofstrasse 44 3401 Burgdorf +41 (0)34 402 42 52 www.emmental.ch
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Auch die heutigen Skulpturen regionaler Kunstschaffender sind den zerstörerischen Gewalten der Emme ausgeliefert, die – in diesem Moment – so ganz unschuldig neben uns einher plätschert, als könne sie kein Wässerchen trüben. Von ihrer wahren Kraft zeugen die kürzlich neu hinzugefügten Werke. Denn erst im Frühjahr wurde das Emmental von schlimmen Unwettern heimgesucht, die das – an seinem Urpsrung noch – stille Bächlein in einen reissenden Fluss verwandelten. Doch heute zeigt sich die Emme von ihrer wohl schönsten Seite. So einladend ist sie gar, dass wir uns einen Abstecher einfach nicht verkneifen können. Und so stehen wir nach wenigen Wanderminuten schon in der Mitte des Flussbetts, klettern ausgelassen von einem Stein zum nächsten und üben uns schliesslich – unweit des «Hinteren Hübelis» – zwischen weissen Steinklippen im Bachbettspringen.
Eine Kunst!
Endlich so richtig ausgetobt, folgen wir der stummen Einladung des Künstlers Peter Bissig und lassen uns auf seiner «Zwergenbank» nieder, die
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auf beiden Seiten von seinen unverkennbaren «Roti Manndli» gehalten wird. Von hier aus ist der Grenzstein nicht mehr weit, der auf der anderen Flussseite den Kanton Bern von Luzern trennt. Dort thront hoch über dem Kemmeriboden – als wolle die Natur mit ihrer eigenen Skulptur mit-halten – der gewaltige Schibengütsch. Ihn zu besteigen, wäre wohl dem entspannten Wohlgefühl weniger dienlich. Deshalb nehmen wir stattdessen einfach mit der Aussicht vorlieb. Nach einer ausgiebigen Rast folgen dem Skulpturenweg durch Wald und Wiese zurück zur Strasse, wo sich der Kreis nach rund drei Kilometern wieder schliesst. Eine Stunde hatten wir für diese Kurzwanderung eingerechnet, doch mit unseren übermütigen Vergnügungen fast zwei benötigt. Somit haben wir uns die heissersehnte Portion Merängge tatsächlich auch verdient! Schliesslich – und da sind wir alle der einhelligen Meinung – haben wir dem Körper ja bereits Gutes getan – und nun ist eben die Seele an der Reihe!
Bilder: Bärnu, Käserei Hüpfenboden
Discovery Tradition: Emmentaler AOP
Ein echter Emmentaler
Der Emmentaler ist in etwa so alt wie die Eidgenossenschaft selbst. In Trubschachen lässt Käsemeister Bernhard Meier das Traditionshandwerk neu hochleben. Wie das Emmental zum Emmentaler AOP kam? Das weiss doch jedes Kind… Durch die Liebe natürlich! Diese Liebe war zwischen einem Kuhhirten und der Tochter eines reichen Bauern entbrannt. Doch befand der Vater des Mädchens den Jungen für seine Tochter als unwürdig. Eines Nachts, als es gewaltig gewitterte, klopfte es an die Türe der Berghütte. Draussen stand ein Berggeist. Dieser trat ein, ass und verschwand auch gleich wieder. Doch während er ging, drückte er dem Hirten ein Rezept in die Hand, für welches man ganz viel Milch benötige. Der Hirte machte sich sogleich an die Arbeit und fabrizierte einen wundersamen runden Laib. Diesen brachte er zum Vater seiner Angebeteten. Einmal gekostet und schon war dieser mit der Wahl seiner Tochter plötzlich rundum zufrieden. So kam der Hirte zu seiner Ehefrau und das Emmental zu seinem Käse. Das zumindest besagt die Legende. Und mehr muss man dazu auch nicht sagen. Auch nicht zum Rezept des Königs der Käse, so scheint es. Denn es ist die Milch, die den echten Emmentaler ausmacht, meint Bernhard «Bärnu» Meier kurzum. Und er muss es ja wissen. Schliesslich ist er Olympiasieger im Käsemachen. In seiner Käserei belebt er das im Kanton Bern seit 800 Jahren bestehende Handwerk täglich aufs Neue. Wenn
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die umliegenden Bauern jeden Morgen ihre frische, silofreie Gras- und Heu-Milch auf den Hüpfenboden liefern, dann verkäst Bärnu diese mit Partnerin Marlies Zaugg noch am gleichen Tag. Dadurch bleibt die Milchqualität optimal erhalten. Auch verwendet er selbstgezogene Sirtenkulturen und lässt die Laibe nach einem ausgiebigen Salzbad – je nach Art – bis zu zwölf Monate reifen – zuerst im warmen Gärkeller, in welchem die Propionsäure-Gärung dem Käse die typischen Löcher beschert. Dann in einem kühlen Lager- und letztlich im Feuchtkeller, wo der Käse sein nussiges, butteriges Aroma entwickeln kann. Besondere Handarbeit kommt beim Spezialprodukt, dem «Gotthelf-Emmentaler», zum Einsatz, für den der Hüpfenboden weit über das Emmental hinaus bekannt ist. Denn dieser wird nach traditionellen Methoden hergestellt und hat eine besonders lange Reifezeit. Umso würziger ist sein Geschmack. Und dieser zaubert ein Lächeln in das Gesicht des Käsemeisters, der schon – wie sein Vater vor ihm – seinen Beruf mit wahrer Leidenschaft ausübt. Denn Bärnu liebt das Käsemachen «um des Käses willen.» Und das ist auch gut so! Letzten Endes kann der «König der Käse» – auf Grund der starken Konkurrenz und der unzähligen Billigkopien – seinen Titel wohl nur mit seiner Qualität verteidigen: denn mit dieser unterscheidet sich das Original um Welten.
Käserei Hüpfenboden Hüpfenboden 3555 Trubschachen i.E. +41 (0)34 402 13 12 www.huepfenboden.ch Produkte: Slow Food Emmentaler, GotthelfEmmentaler, Emmentaler AOP (Nr CH 3206), Hegenloch Bergkäse, usw.
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Discovery Schauplatz: Erlebnisse im Herbst
Sanft geschwungene Hügel, romantische Täler, tiefe Schluchten und gurgelnde Bäche – und dazwischen immer wieder alte Bauernhäuser mit liebevoll geschmückten Stöcklis. So vielseitig wie das Emmental ist, so vielseitig sind auch die Möglichkeiten, es zu entdecken und zu erleben. Hier einige Vorschläge:
WIRKLICH EIN THEMA
ALLES KÄSE
Gemeinde Zäziwil +41 (0)31 710 33 33 Kontaktformular www.zaeziwil.ch
Landgasthof & Seminarhotel Lueg Lueg 535 3413 Kaltacker +41 (0)34 435 18 81 www.lueg.ch
Pro Regio Huttwil Marktplatz Huttwil 4950 Huttwil +41 (0)62 962 55 05 www.regio-huttwil.ch
Hotel Moosegg AG 3543 Emmenmatt +41 (0)34 409 06 06 www.moosegg.ch
Riffeln, Rösten, Vorbrechen, Brechen, Hecheln, Spinnen, Spulen, Weben – so gestaltet sich die alljährliche «Brächete» wie zu Gotthelfs Zeiten. Jeweils am letzten Mittwoch im September wird in der Emmentaler Gemeinde Zäziwil traditionelles Handwerk vorgeführt und werden Spezialprodukte an Marktständen verkauft.
Eigentlich hätte sich der Landgasthof Lueg auf seinen Lorbeeren ausruhen können, denn er ist weithin bekannt für seine Wellness, Kulinarik und Naturidylle. Dennoch wurden nun neunzehn Themenzimmer realisiert, die einen Aufenthalt zum unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Ab CHF 110.
Der Huttwiler Käsemarkt demonstriert auf eindrückliche Weise die Vielfalt des Schweizer Käses. Mehr als 50 Käsereien und Aussteller mit ergänzenden Angeboten werden sich auch dieses Jahr – bei der elften Ausgabe am 3. und 4. Oktober – wieder präsentieren. Ein Kilbi sorgt zudem für das passende Rahmenprogramm.
«Wie wir alle wissen, kann man Zufriedenheit nicht erzwingen, ihr aber einen Schritt entgegengehen», so das Motto von Nicole und Daniel Lehmann. Der Familienbetrieb setzt nicht nur auf feinste Küche, ausgefallene Veranstaltungen und ein gemütliches Ambiente – sondern vor allem auf die Gastfreundschaft.
BRÄCHETE ZÄZIWIL
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STROH XXL
ECHT KÄSE
GASTGEBER MIT HERZ
FRISCH GEBACKEN
DER ANDERE ZIBELEMÄRIT
Hotel Landgasthof Kemmeriboden-Bad 6197 Schangnau +41 (0)34 493 77 77 www.kemmeriboden.ch
Emmentaler Schaukäserei AG Schaukäsereistrasse 6 3416 Affoltern i.E. +41 (0)34 435 16 11 www.emmentaler-schaukaeserei.ch
Kambly Erlebnis Mühlestrasse 8 3555 Trubschachen +41 (0)34 495 02 22 www.kambly.com
Pro Regio Huttwil Marktplatz Huttwil 4950 Huttwil +41 (0)62 962 55 05 www.regio-huttwil.ch
Schlafen im Stroh doch einmal ganz anders – und zwar gemütlich im Deluxe Boxspring Doppelbett inmitten des «Höibühnizimmer», mit 150 Quadratmetern das grösste Zimmer des gesamten Emmentals. Die Heubühne ist von Mai bis Oktober buchbar und ist mit einer freistehenden Zweierbadewanne ausgestattet.
Täglich um 14:00 Uhr kann man während des «öffentlichen Frischkäsens» in der Emmentaler Schaukäserei aus erster Hand erlernen, wie aus Milch Käse wird. Die Demonstration der einfachen Käseherstellung dauert sechzig Minuten und kann auch zu Hause erneut versucht werden. CHF 7/ Erwachsene, CHF 4/Kind (6-16 J.)
Jeden Mittwoch- und Samstagnachmittag können Kinder am Kambly Backanlass mit den Kambly Maîtres Confiseurs ihrer Kreativität freien Lauf lassen (ab 6. J. CHF 5). Ab 2. November findet das Lebkuchenhaus-Backen für Kinder (ab 8. J. CHF 10) und Erwachsene (CHF 15) täglich statt. Anmeldung erforderlich.
Bern hat vielleicht den bekanntesten, aber sicherlich nicht den einzigen Zwiebelmarkt. Denn seit 1982 veranstalten auch die Landfrauen und Detaillisten von Huttwil jeweils am letzten Samstag im Oktober ihren eigenen Markt im Zeichen dieser Knollenpflanze. Vereine und Kleinkunsthandwerker ergänzen diesen Zibelemärit.
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✎ Carina Scheuringer
CS, CT, zVg
Markt
Kulinarik
Unterkunft
51 www.arbeit.landesmuseum.ch
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Fokus
Fokus Fokus-Thema:
Wandern
W SB and B er Ra vo r An ilAw sch ge a lä bo y-K ge te om m i n bi t -
Über 60’000 Kilometer Wanderwege durchkreuzen die Schweiz und machen ihre natürliche Schönheit aus nächster Nähe erlebbar.
Fokus: Stoos
Höhenflüge auf dem Stoos Hoch über dem Vierwaldstättersee bietet die Ferienregion Stoos Aussichten auf über zehn Schweizer Seen und viele Alpengipfel der Zentralschweiz. «Laui» heisst die Alp der Älplerfamilie Fassbind. Dieser Name, erklärt Bernadette, stünde für die Lawinen, die sich im Winter den Steilhang am Fusse des Fronalpstocks hinabwälzen. Natürlich abseits der Hütte, die absolut sicher sei. Letzteres bestätigt auch «Wisel» – Bernadettes Ehemann Alois. Und niemand weiss das besser als er, denn er ist sozusagen auf der «Laui» aufgewachsen. Bis 1993 war die Alp noch im Besitz von Wisels Eltern. Anstelle der heutigen Wirtschaft befand sich damals nur eine kleine Hütte. Auch die jetzige Verbindungsstrasse ins Dorf gab es nicht. Für die Jungen war somit keine Existenzgrundlage gegeben. Und doch war die «Laui» eine Herzensangelegenheit. Aus diesem Grunde wagten Bernadette und Wisel den grossen Schritt, in die Alp zu investieren, um so eine solide wirtschaftliche Basis für die Zukunft zu schaffen. «Um Haus und Strasse zu finanzieren, hatten wir die Idee, Eigenprodukte – also Alpbutter und Alpkäse – zu verkaufen und dann auch ein paar Tische auf die Terrasse zu stellen», erinnert sich Bernadette. Das war im Jahre 1996. Knapp zwei Jahrzehnte später ist dieses Vorhaben längst in die Tat umgesetzt und es herrscht reger Betrieb auf der Sonnenterrasse der Alpwirtschaft. Nicht nur die Aussicht hat sich herumgesprochen; auch die «Laui-Käseschnitten» sind mittlerweile jenseits der Grenzen der Ferienregion Stoos bekannt. Und genau deswegen sind wir hier. Die wohlig dampfende Hausspezialität soll der krönende Abschluss eines kaiserlichen Tages werden.
Oben angekommen
Heute Morgen beförderte uns die knallrote Stoos-
Fronalpstock
Klingenstock
Laui
Gratwanderung via Laui zum Stoos
Stoos Dorf
Richtung Schwyz
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✎ Carina Scheuringer
bahn – eine der steilsten touristischen Standseilbahnen der Welt – von Schwyz hinauf ins autofreie Dorf Stoos. Hier, 1’300 Meter über dem Meer, atmeten wir zum ersten Mal richtig durch und hörten sie: diese wunderbare Stille. Mit jedem Höhenmeter schien sie sich zu vertiefen; begleitet vom melodischen Bimmeln der Glocken der «Stammgäste», wie Christian Appert von der Stoosbahnen AG die Stoos Kühe liebevoll bezeichnete, als wir mit der 4er Sesselbahn vom Dorf in Richtung Gipfel schwebten. So zeitig am Morgen – und das wochentags – hatten die Kühe den Fronalpstock noch beinahe für sich allein. Nur auf der Terrasse des Gipfelrestaurants herrschte schon etwas Betrieb. Dort begrüsste uns – mit einem Lächeln so breit wie die Schweizer Flagge in seinem Rücken – «Friendly Host», Ruedi Ehrler, der in seinem früheren Leben als Swissair-Pilot zwar die ganze Welt gesehen hatte, sie jedoch gegen den Stoos nicht eintauschen würde. Im Ruhestand hat er sich bereit erklärt, ehrenamtlich den Besuchern die Sonnenseiten seines Lieblingsfleckchens näher zu bringen. Eine rühmliche Aufgabe! «Seht diese Aussicht!», schwärmte er – und dann sahen wir sie auch, diese wahrhaft unglaubliche Aussicht auf die türkis-blauen Arme des bildhübschen Vierwaldstättersees bis hin zum Schwarzwald. Glärnisch, Tödi, Uri Rotstock, Pilatus, Weissenstein, die Vogesen… – alle standen sie Spalier, während unten das Rütli friedlich schlummerte. So entzückt waren wir, dass wir uns von dieser Plattform einfach nicht trennen wollten, hätte uns das Versprechen eines «fast noch besseren Ausblicks» nicht wieder zurück ins Dorf gelockt. Denn – so versicherte uns Christian Appert – war der Fronalpstock schon so schön, dann wäre der Gratweg dorthin noch viel schöner….
Auf der Höhe
Offensichtlich schien das Thema «Gratwanderung» auf dem Stoos in aller Munde zu sein. Schon in der Standseilbahn heute Morgen wurde es mehrmals angesprochen und auch der «Friendly Host» wollte uns diesen Gratweg nicht vorenthalten. Mit gebührender Vorfreude liessen wir uns also im gepolsterten 6er-Sessellift zum Klingenstock, dem Cherez Tschopp & Carina Scheuringer Bilderreihe rechts: Gratwanderung
Bilderreihe: Aussicht vom Fronalpstock (oben), Bernadette Fassbind (unten)
Ausgangspunkt der rund zwei bis dreistündigen Höhenwanderung hochtragen. Oben angekommen, eröffnete sich sogleich das erste Postkartenpanorama: der schimmernde Urnersee, umrankt vom ewigen Eis der ersten Dreitausender. Und da war sie wieder: diese Stille.
Gratwanderung Stoos Dauer: 2-3 Stunden Distanz: 5 Kilometer Schwierigkeit: mittel; setzt Trittsicherheit und mässige Kondition voraus Stoos ist mit der grossen Standseilbahn ab Schwyz oder mit der kleinen Luftseilbahn ab Morschach erreichbar. Nach einem Fussmarsch durch das Dorf führt die Sesselbahn zum Klingenstock. Auf dem gut ausgebauten Pfad zum Fronalpstock geniesst man eine permanente Rundsicht auf die Innerschweizer Bergwelt und den Vierwaldstättersee. Morschach-Stoos Tourismus Stooshorn 1 6433 Stoos +41 (0)41 818 08 80 www.morschach-stoos.ch Stoosbahnen AG Stooshorn 1 6433 Stoos +41 (0)41 818 08 08 www.stoos.ch
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Wir nahmen sie mit auf den Weg, der in westlicher Richtung, mal bergauf, mal bergab über Rot Turm und Huser Stock zum Furggeli führte. Fiel der Hang mancherorts steil rechts, links oder auf beiden Seiten ab, so war er stets gut ausgebaut – stellenweise auch mit Ketten gesichert – und setzte lediglich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Umso mehr geniessen konnten wir alsdann den atemberaubenden Ausblick, der tatsächlich hielt, was er versprochen hatte. Stundenlang hätten wir auf den speziell errichteten Holztischen- und Bänken sitzen und hinabblicken können – auf die wundersame Berg- und Seen-Welt, mit ihren schroffen Spitzen, samtig-sanften Hängen, geheimnisvoll glitzernden Wässern und düsteren Einschnitten – doch mussten wir irgendwann wieder weiter. Nur beim Furggeli fiel uns die Entscheidung leicht: anstatt nochmals zum Fronalpstock hochzusteigen, folgten wir dem Weg im Zickzack-Kurs – hinab zur «Alp Laui». Diese war uns als besonderer Geheimtipp empfohlen worden.
Beflügelnde Berggefühle
Nun sitzen wir hier auf der lauschigen Sonnenterrasse der Alpwirtschaft von Familie Fassbind und lassen die traumhaften Ausblicke sowie die Impressionen des Tages nochmals auf uns wirken, während Bernadette eine Portion «Laui-Käseschnitten» für uns zubereitet. Diese Köstlichkeit wird einen
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erlebnisreichen und unvergesslichen Tag in passender Manier abrunden. Und während wir hier so gedankenverloren sitzen und das Erlebte so unwirklich erscheint, verstehen wir auch, warum Menschen wie die Fassbinds, Christian Appert oder unser «Friendly Host», Ruedi Ehrler, den Stoos so besonders lieben. Er ist einfach etwas ganz Besonderes.
SBB RailAway-Kombi-Angebot
10% Ermässigung auf: • Zug- und Busfahrt nach Schwyz, Stoosbahn oder nach Morschach LMS und zurück • Wandertageskarte Stoos mit Fahrten auf allen Bergbahnen Angebot gültig bis 1. November 2015 Angebot kaufbar an den meisten Schweizer Bahnhöfen oder auf sbb.ch/stoos-fronalpstock Älplerleben Rund acht Monate im Jahr verbringen Bernadette und Wisel auf ihrer Alp. Während des Alpsommers betreuen sie 18 Kühe, 23 Rinder und 12 Ziegen und produzieren stolze 4-5 Tonnen Alpkäse. Ein arbeitsintensives Leben, das Bernadette nicht tauschen würde: «Ich liebe die Berge», sagt sie schlicht. «Man hat ein Heimatgefühl hier.» www.alp-laui.ch In der Schweiz gibt es heute – laut Agrarbericht 2014 – insgesamt 7’057 Alpbetriebe, wovon 2’699 Betriebe Milchwirtschaft betreiben und 1’428 Betriebe Käse produzieren.
Wellness-Oase Entdecken Sie die 1100 m2 grosse Wellness-Oase der Zentralschweiz und erholen Sie sich inmitten der wunderschönen Bergwelt.
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2 Übernachtungen Reichhaltiges Frühstücksbüffet 2 x 4-Gang Menü Auswahl aus: Packung (35 min.), (Paar-)Bad (30 min.) oder Body Detox (30 min.) • Freie Benützung von Wellness & Spa Preis pro Person ab CHF 290.00 www.hotel-stoos.ch info@hotel-stoos.ch Tel. +41 41 817 44 44
Fokus: Ritom-Piora
Das Geheimnis hinter dem Gotthard
Das Gebiet um den San Gottardo wird von vielen Urlaubern nur durchfahren; jedoch verbirgt sich hoch Ăźber dem Tal der Leventina eine wundersame Hochebene: das Val Piora.
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✎ Carina Scheuringer
Andy Seddon & Carina Scheuringer
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Bilderreihe: Mauro Tonolla, Lago della Miniera, Ritom-Bahn, Sentiero didattico Lago Ritom
35 Grad im Schatten. Der Asphalt flimmert. Unruhig zappelt ein Kleinkind in seinem Sitz. Dann endlich: die Lenkerin betätigt den Zündschlüssel unseres knallroten Gefährts. Im Nu gewinnt die kleine Drahtseilbahn an Höhe. Steil, immer stetig nach oben schiebt sich die Kabine dem stahlblauen Himmel entgegen. Bis zu 87,8 Prozent beträgt die Steigung; eine der steilsten der Welt. Fünfzehn Minuten später ist die Höhendifferenz von 786 Metern überwunden. Oben an der Bergstation Piora weht ein willkommenes Lüftchen. Wir atmen erleichtert durch; blicken aus 1’800 Metern in die Tiefe. Parallel zu den wuchtigen Schienen verlaufen zwei mächtige Druckleitungen senkrecht zurück nach Piotta, das nun winzig klein zu unseren Füssen liegt.
Wertvolles Wasser Funicolare Ritom SA Casella postale 2 6775 Ambrì +41 (0)91 868 31 51 www.ritom.ch Sentiero didattico: 2.5 h Lago Ritom (1’850 m) – Lago Cadagno (1’921 m) Spot Tipps: Einfache Wanderung durch Wald- und Wiesenwege Zentrum für Alpine Biologie: www.cadagno.ch Tre Laghi: 3.5 h Lago Ritom (1’850 m) – Lago Cadagno (1’921 m) – Lago di Tom (2’022 m) Spot Tipps: Einfache Wanderung mit Anstieg zum Lago di Tom
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Diese Leitungen zeugen von den Ursprüngen der «Funicolare», die vor nahezu 100 Jahren ihre Tage als Werksbahn begann. 1920 liess die SBB – im Zuge der Elektrifizierung der Gotthardbahn am Lago Ritom – ein Kraftwerk errichten und staute den vorhandenen See um rund acht Meter auf. Die Alpe di Campo musste mit der ersten (20er Jahre), das Hotel Piora mit der zweiten Staumauer (50er Jahre) weichen. So aber wurde der Ritom zum grössten Bergsee des Kantons. Heute produziert die SBB hier durchschnittlich 155 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dies entspricht rund acht Prozent der Energie, die dem Antrieb der Eisenbahnen in der Schweiz zur Verfügung stehen. Doch ist das Wasser keineswegs gratis. Da es ursprünglich aus Uri und Graubünden
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stammt, muss die SBB diesen Kantonen eine Gebühr entrichten; erhält aber gleichzeitig vom Kanton Tessin selbst eine Entschädigung, da selbiges Wasser im Tal noch ein zweites Mal zum Einsatz kommt, um Strom zu gewinnen. Ein wertvolles Wasser also. Doch so kostbar es auch ist, entzückt uns heute vor allem seine Schönheit. Denn vor uns liegt der türkis-schimmernde See in seiner vollen Pracht. Auf seiner glatten Oberfläche tanzen Sonnenstrahlen und spiegeln sich grau-weisse Gipfel. Umgeben von grünen Ufern und umrankt von schroffen Bergspitzen ist der Lago Ritom so bezaubernd, dass er schon beinahe unwirklich wirkt. Und doch ist er nur einer von vielen.
Stille Seen
21 Seen liegen verstreut in der 3’500 Hektar grossen Hochebene zwischen dem Gotthard und dem Lukmanier Pass. Sie sind sozusagen Überbleibsel der letzten Eiszeit, die das umgebende Gelände mit Wellen, Hügeln, Höckern und Wannen modelliert hat. Ruht das Val Piora im Winter – von der Aussenwelt abgeschnitten – unter einer dicken Schneedecke, so erwacht es im Frühjahr zu vollem Leben. Flora und Fauna sind so vielfältig und artenreich, dass in diesem Gebiet schon seit Jahrhunderten intensive Forschung betrieben wird. Eine kontrastreiche Geologie und Mineralogie sowie aussergewöhnliche klimatische und hydrobiologische Bedingungen haben hier Lebensräume von grosser wissenschaftlicher Bedeutung geschaffen. Seit 2009 verleiht der Naturlehrpfad «Sentiero Didattico Lago Ritom», der entlang des bewaldeten
Fokus
Bilderreihe: Lago Ritom & Lago Cadagno, Capanna Cadagno, Wanderroute Laghi Alpini
Südufers des Lago Ritom zum Dörfchen Cadagno führt, Einblicke in die Region, ihre biologischen Besonderheiten, Menschen und Geschichte. So lernen wir zum Beispiel, dass die Arve im Val Piora in einem ungewöhnlichen Waldverband lebt – nämlich gemeinsam mit der Lärche – und ihr Leben auch des Öfteren als von Tannenhäher ‘vergessene Winterreserve’ auf unwirtlichen Felskämmen beginnt.
Wundersame Welten
Nach rund 2.5 Stunden Gehzeit erreichen wir den geheimnisvoll funkelnden, ungewöhnlich dunklen Lago Cadagno. «Das Besondere an diesem See ist die permanente Schichtung zweier chemisch ganz verschiedener Wassermassen», erklärt Mauro Tonolla vom «Zentrum für Alpine Biologie», welches seit 1994 in Ufernähe in zwei ehemaligen Viehhütten beheimatet ist. «Die obere Schicht gleicht einem normalen Bergsee. Sie wird aus dem Norden über Granitgestein gespeist. Die untere Schicht enthält sauerstofffreies Wasser aus unterirdischen Quellen aus dem Dolomitengestein und hat aufgrund eines hohen Salzgehaltes eine höhere Dichtung, was die Durchmischung der Schichten verhindert. In der Grenzschicht in rund 12 Meter Tiefe herrschen optimale Bedingungen für die Entwicklung anaerober phototroper Bakterien, die den See äusserst produktiv werden lassen.» Doch nicht nur dieses – als Meromixis bezeichnete Phänomen – lockt Mittelschulen, Universitäten und Polytechniken aus der ganzen Welt. Auch das Hochmoor, welches wir später am Weg zum Lago di Tom passieren, bietet einen faszinierenden Lebensraum – so faszinierend sogar, dass es im Bundesinventar geführt wird. «Hier können unter anderem
Bakterienteppiche und fleischfressende Pflanzen beobachtet werden», verrät Mauro, der erst gestern eine Gruppe Naturforscher durch das Gebiet führte.
Abenteuerliche Aussichten
Vorbei an der Alpe Piora, der grössten Alpe im Tessin, wo sich soeben 500 Kühe zum abendlichen Melken einfinden, wandern wir zur Capanna Cadagno der Società Alpinistica Ticinese hoch. Hier versüssen uns regionale Produkte und herzliche Begegnungen den Abend und stimmen uns auf unser morgiges Unterfangen ein: die hochalpine Bergseentour «Laghi Alpini», die uns im Zuge von acht durchaus anstrengenden Stunden, einige der schönsten Aussichten offenbaren wird, die wir jemals erleben durften.
Spot Tipps SBB RailAway-Kombi-Angebot
20% Ermässigung auf: • Zug- und Postautofahrt nach Piotta, Funicolare und zurück • Fahrt mit der Standseilbahn Piotta–Piora (einfache Fahrt/Hin- & Rückfahrt) Angebot gültig bis 31. Oktober 2015 Angebot kaufbar an den meisten Schweizer Bahnhöfen oder auf sbb.ch/ritom-piora
Wanderung «Laghi Alpini»
Route: Lago Cadagno (1’921 m) – Lago di Dentro (2’298 m) – Laghetti della Miniera (2’525 m) – Lago dell’Isra (2’322 m) - Capanna Cadlimo (2’570 m) – Lago Scuro (2’451m) – Laghetti di Taneda (2’248 m) – Lago di Tom (2’022 m) – Lago Ritom (1’850 m) Spot Tipps: Anspruchsvolle Bergwanderung, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Kondition erforderlich; Proviant empfehlenswert
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Fokus: Panoramawanderung Hochstollen
Wirklich der Gipfel
Im Haslital zählen sowohl die kleinen, als auch die grossen Dinge! Für erstere bürgen die «Haslizwerge», gleichsam Ehreneinwohner der Region, denen Lieder, Bücher und eigene Wege gewidmet sind. Denn wer die wundersamen Wesen erspähen will, muss schon ganz genau hinsehen. Anders verhält sich das beim Hochstollen. Diesen erkennt man auch mit ungeübtem Auge schon von weitem. Doch auch dieser hat sich sein Rampenlicht durchaus verdient. So zumindest das Fazit unserer Gipfeltour. Wahre Grösse
Anfänglich wirken seine Dimensionen eher einschüchternd. Stolze 2’480 Meter misst der Riese der Zentralschweizer Alpen, der mit einem Bein in den Obwaldner Alpen und dem anderen im Kanton Bern steht, doch zu ersterem gehört. Um den Hochstollen zu bewältigen, sind zwischen Käserstatt und Melchsee-Frutt innert 3.5 Stunden beachtliche 1’310 Höhenmeter zu absolvieren. 690 Meter bergauf und 620 Meter bergab. Auf der SAC-Wanderskala ist die Route mit dem Schwierigkeitsgrad «T3» eingestuft. Dieser bezeichnet Bergwanderungen mit teils exponierten Stellen mit Absturzgefahr sowie weglosen Schrofen und Geröllflächen, bei deren Bewältigung schon mal die Hände zu Hilfe genommen werden müssen.
unsere heutige Begleiterin, Christina Heimann von den Bergbahnen Meiringen-Haslital, einst drei Bergsommer verbracht hat. Und irgendwo dort liegt auch die Älggi-Alp, der geografische Mittelpunkt der Schweiz. Hat uns das erste Steilstück des Atems beraubt, so können wir uns nun entlang der sanft ansteigenden Linkskurve zum Grat des Fulenbergs von dieser Anstrengung erholen. Kurz vor dem Einschnitt «Wit Ris», von welchem eine unglaublich steile, teils durch Steinschlag beeinträchtigte Route beinahe senkrecht zum Blausee bergab führt, halten wir bei «Meiers Schärm» kurz an. Der Unterstand wurde im Sommer letzten Jahres von einer Privatperson gesponsert.
Klingt nicht nach einem Sonntagsspaziergang – und ist es auch nicht! Doch so anspruchsvoll wie die Wanderung nun mal ist, so lohnt sie sich eben auch besonders. Denn wer vom Gipfelkreuz des mächtigen Hochstollens einmal das eindrückliche Panorama genossen hat, hat diese Gipfeltour sicherlich nicht zum letzten Mal absolviert.
«Früher – in den 1930er Jahren – als die Maul- und Klauenseuche umging, gab es genau an dieser Stelle eine Wanne. Jeder, der hier vorbei kam, musste entweder umkehren oder sich in der Wanne desinfizieren», erzählt Christina. «Auch noch heute soll der ‘Scherm’ an diese Geschichte erinnern.»
Geschichtsträchtige Orte
Würde uns zwar jetzt – der Hitze und nicht der
Bereits in der Gondelbahn von Wasserwendi, Twing nach Käserstatt eröffnet sich der Ausblick in Richtung Rosenlaui und die dahinter liegenden Gletscherwelten. Dieses Gebiet ist in den heutigen Geschichtsbüchern als Schauplatz der ersten alpinen Flugrettung verewigt. Vor 69 Jahren stürzte hier – oder genauer gesagt auf dem Gauli-Gletscher – ein amerikanisches Militärflugzeug ab, dessen Insassen im Zuge einer spektakulären, fünftägigen Bergungsaktion lebend geborgen werden konnten. Hinter der Bergstation trennen sich die Wege. Zweigt der «Zwergenweg» in Richtung Hochmoore und Balisalp ab, so führt unsere Route entlang des Winter-Sesselliftes hoch zur Bergstation Hochsträss. Dort erwartet uns auch schon das nächste Panorama. In der Ferne winkt der Brienzersee. Auf Augenhöhe sind wir nun mit Glogghüs und Rothorn – und unten, tief im Tal, schlummert inmitten sattgrüner Hänge das Kleine Melchtal, auf welcher ✎ Carina Scheuringer
Von Gipfelstürmern…
Hochstollen Melchsee-Frutt
Käserstatt Wasserwendi
Stöckalp
Cherez Tschopp & Carina Scheuringer
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Bilderreihe (S.60 & 62): Panoramawanderung Hochstollen
Hygiene wegen – so ein Bad willkommen sein, folgen wir dem Weg weiter zum Grad des Hochstollens. Hier wandern wir um einige, vom Wind umwehte Felsköpfe, ehe wir nach einer mit Stahlseilen gesicherten Passage und einem letzten Aufstieg den Gipfel erreichen. Und das eigentlich viel schneller und bedeutend weniger anstrengend, als erwartet!
Hochstollen Tour Hasliberg – Melchsee-Frutt Dauer: 3.5 bis 4 Stunden Schwierigkeitsgrad: T3, anspruchsvolle Bergwanderung; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich (luftige, teils sehr abschüssige Höhenwege) Route: Wasserwendi/Käserstatt 1’831 m – Hochsträss 2’150 m – Wit Ris – Hochstollen 2’480 m – Abgschütz 2’263 m – Blauseeli 1’916 m – Melchsee-Frutt 1’900 m Bergbahnen MeiringenHasliberg AG Twing, 6084 Hasliberg Wasserwendi +41 (0)33 550 50 50 www.meiringen-hasliberg.ch Melchsee-Frutt Tourismusverein Sarnerstrasse 1 6064 Kerns T+41 (0)41 669 70 60 www.melchsee-frutt.ch
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Oben angekommen, die Belohnung: Grandios ist die Aussicht auf das Grimsel- und Sustengebiet, den Titlis, die Engelhörner, das Wetterhorn und dem tief unten liegenden Melchsee-Frutt mit seinen vielen kleinen Seen. Immer wieder eröffnen Fenster in den vorbeiziehenden Nebelschwaden neue Tiefen- und Fernblicke, die wir mit einem Glas «Gipfelwein» und einem Eintrag ins «Gipfelbuch» gebührend feiern.
… zu Abschüssigen
Nach einer längeren Mittagspause folgt sodann der Abstieg über einen steilen schiefrigen Geröllhang und durch abschüssige Wiesen zum Abschütz. Hier könnte man zwar auf direkterem Wege abkürzen, doch lohnt sich die Route über den schönen Wiesengrat zum nahen Wegweiser und Rastplätzchen, wo die Hochstollentour auf den Obwaldner Höhenweg trifft. Denn es wird nun wieder etwas rauer. Auf teils ausgewaschenen Pfaden schlängelt sich der Weg hinab nach Melchsee-Frutt, vorbei an gehäuften Steinen, die einheimische Älpler-Familien inmitten der steinigen Weidelandschaft gestapelt haben.
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Diese Familien, so berichtet Christina, leisten jeden Vorsommer das Alpwerk. Hierbei investieren sie, je nach Anzahl der Tiere, unterschiedlich viel Zeit. An einem Sommer-Melkstand vorbei, führt uns der nun immer flacher werdende Weg zum idyllischen Blauseeli, wo sich ein Vater-Sohn-«Gspännli» soeben im Bergsee-Fischen versucht. Blicken wir hier nun auf den imposanten Hochstollen zurück, ist es kaum zu glauben, dass wir diesen soeben erklommen haben. So bleibt nur noch eines: einen perfekten Tag an der einladenden Feuerstelle am Melchsee mit Sicht auf ‘unseren’ Gipfel gebührend ausklingen zu lassen
Spot Tipp SBB RailAway-Kombi-Angebot
20% Ermässigung auf: • Zug- und Postautofahrt nach MelchseeFrutt und zurück ab Hasliberg Reuti (oder umgekehrt) • Gondelbahnfahrt Stöckalp–Melchsee-Frutt und Mägisalp–Reuti Angebot gültig bis 18. Oktober 2015 (je nach Witterungs-/Schneeverhältnissen) Angebot kaufbar an den meisten Schweizer Bahnhöfen oder auf sbb.ch/hochstollen
Fokus: Wanderung im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch
Walliser Wegbereiter
Die Wanderung von der Belalp zur Riederalp zählt zu den Klassikern. Seit der alte Weg über den Aletschgletscher unpassierbar geworden ist, führt eine Hängebrücke über die Massaschlucht. In unzähligen Kehren schlängelt sich die schmale Strasse den Natischer Berg empor. Links und rechts kleben braungebrannte Häuser und Speicher auf Stelzen dicht aneinander gedrängt an steilen Hängen; blicken in die Tiefe wie Schwalben aus ihren Nestern. Mit jedem Streckenstück rückt die moderne Zivilisation weiter in die Ferne; verschwindet hinter Bergketten und Wäldern. Bald ist der Rotten kaum mehr als ein schimmerndes Band im dunstverhangenen Rhonetal. Winzig wie Lego-Steine liegen Städte den Berggiganten zu Füssen, während sich am Horizont ein mystisch anmutendes Dach aus ewigem Eis und Schnee erhebt.
Bühne frei
Die Fremden waren die Ersten, die die Alpen als Sehnsuchtsorte entdeckten. Bereits im 19. Jahrhundert zog es sie in immer steigenden Zahlen auf das Aletschbord. Denn dort offenbarte sich ein besonderes Wunder: der Grosse Aletschgletscher; ein Phänomen der Superlative. Noch in den 1850er Jahren war der schweigende Riese auf dem Vormarsch. Unersättlich bahnte er sich seinen Weg talwärts, knickte Bäume wie Zündhölzer und begrub Weiden unter einer dicken Decke aus Eis und Moränenschutt. Für die Einwohner war er ein ‘ungemütlicher’ Nachbar. Jahr für Jahr veranstalteten sie Prozessionen, besprühten das unheilvolle Eis mit Weihwasser und baten den Grossen Aletschgletscher, doch innezuhalten. So lange, bis er auch tatsächlich zum Stillstand kam. Zwei Jahre nachdem der Tourismus-Pionier, Leopold Bürcher, auf dem Aletschbord das Berghotel Belalp errichtete, erreichte der Gletscher 1860 seinen letzten Höchststand. Zu dieser Zeit lag er im Bereich des Aletschwaldes rund zweihundert Meter höher als heute. In Scharen kamen die Bewunderer und liessen sich für CHF 40 zum Hotel Belalp hochtragen, bis die Luftseilbahn von Blatten im Jahre 1954 ihren Betrieb aufnahm.
Eisbrecher
Geraume 150 Jahre später ist der Tiefblick von der Belalp nicht minder beeindruckend. Über dem Gletschertor erstreckt sich eine gewaltige weisse Pracht. Mit seinen 23 Kilometern ist der Grosse Aletschgletscher der längste Eisstrom der Alpen. Seine Wasserreserven sind so enorm, dass alle
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Menschen auf der Erde viereinhalb bis fünf Jahre lang mit einem Liter pro Tag versorgt werden könnten; seine Eismasse wiederum so schwer wie 72,5 Mio Jumbo-Jets und so tief wie acht Prime Tower. Doch setzt ihm die Hitze stetig zu. An heissen Tagen verliert der Eis-Riese pro Sekunde 80’000 Liter Flüssigkeit. Eine beängstigende Menge, die die Einwohner 2009 dazu bewegte, eine Delegation zum damaligen Papst zu entsenden, mit der Bitte, dass der Gletscher nun doch wieder wachsen solle. Bisher jedoch vergeblich!
Kulissenschieber
Wo die linke Zunge des Gletschers einst die Schlucht füllte, türmen sich heute beidseitig senkrechte Felswände. Links und rechts wachen auf den, durch die Würm-Kaltzeit geschaffenen Logenplätzen, die Belalp und die Riederalp. Sie sind Ausgangs- und Endpunkt der Panoramawanderung, die in diesem – 2001 zum UNESCOWelterbe ernannten Gebiet – als Klassiker gilt. Zu dieser Tour haben wir uns heute verabredet. Endlich wieder! Gleich hinter dem Berghotel Belalp – dort, wo sich die Fremden einst auf dem höchsten Tennisplatz der Alpen erbitterte Tourniere lieferten – steht Beat Ruppen bereit. Der Leiter des Managementzentrums UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch ist gut vorbereitet, kennt diese Berge seit frühester Kindheit.
Nomaden der Vertikale
Auf den Spuren seiner Vorfahren folgen wir Beat die Steigle hinab. Der mit Trockenmauern stabilisierte Pfad windet sich entlang zahlreicher Kehren über einen abschüssigen Hang ins Aletschji, der Sommeralp der Natischer Bergbauern. Unten angekommen, säumt ein Blumenmeer unseren Weg. Enzian, Glockenblumen und Silberwurz stehen Spalier. Es ist eine Landschaft, die vom Gletscher geschaffen und von Menschenhand mitgestaltet wurde. Nur wenn das Weideland zwei Mal pro Jahr gemäht werde, könne es in dieser Pracht erstrahlen, verrät Beat. Die Hütten der einheimischen Älpler-Familien, die je nach Jahreszeit Güter in verschiedenen Höhenlagen bewirtschaften, gruppieren sich im Herzen der Alpe um eine rund 100-jährige Kapelle. An dieser vorbei kehren wir wenig später ein. Beats Ehefrau erwartet uns bereits. Auf dem kleinen Herd
Carina Scheuringer Bild rechts: Aletschwald
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Bilderreihe: Aletschji, Langacher, Hängebrücke, Grünsee, Kapelle Belalp
ist eine Kanne Tee mit selbstgepflückten Kräutern bereitgestellt. Seit Generationen ist die kleine Holzhütte im Besitz der Familie; verleiht eindrückliche Einblicke in das Leben der Bergbauern, die das Land in mühevoller Handarbeit bewirtschaften.
Brückenbauer
Den Kopf voller Geschichten wandern wir weiter. Vom Üsseren Aletschji führt der Weg durch den Langacher, eine rund 500 Meter lange, leicht bewaldete kleine Ebene ins Gletschervorfeld. Mit jedem Schritt wird die Landschaft rauer, unwirtlicher. Längliche, walfischförmige Felsbuckel führen uns vor Augen, wo der Grosse Aletschgletscher einst über Felsschwellen floss. Nur vereinzelt bilden Überlebenskünstler Farbtupfer am Wegrand: genügsame Flechten, Moose und Moränenweidröschen.
Belalp-Riederalp Länge: 11 km Kondition: mittel Wanderzeit: 5 Stunden Höhenmeter: 1’028m Saison: ab Mitte Juni bis Mitte Oktober Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten auf der Belalp und Riederalp Blatten-Belalp Tourismus Rischinustrasse 5 3914 Blatten +41 (0)27 921 60 40 www.belalp.ch Riederalp Mörel Tourismus Postfach 536 3987 Riederalp +41 (0)27 928 60 50 www.riederalp.ch
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Nach einem kurzen letzten Abstieg erreichen wir die Hängebrücke – mit 1’550 Höhenmetern der tiefste Punkt unserer Wanderung. Seit 2008 ersetzt sie den unbegehbar gewordenen, alten Weg über die Seitenmoränen des Gletschers und baumelt nun doch etwas dubios rund 80 Meter über der Massaschlucht. Während unten der wilde Bergbach tost und braust, führen schwankende 124 Meter zur anderen Seite. Eine Mutprobe für so manche!
Zweite Natur
Wieder festen Boden unter den Füssen, ist das Gröbste keineswegs überstanden. Denn wenn etwas hinunter geht, muss es auch wieder hinauf! Das bedeutet: auf den erfolgten Abstieg von 528 Höhenmetern steht nun ein Aufstieg von 500 Höhenmetern an. Für uns Städter ein Konditionstest. Tatsächlich! Kurz nach dem spiegelglatten Grünsee rauben mir die Serpentinen den Atem. Beat reicht mir seine Wanderstöcke; verlangsamt das Schritttempo. Gemächlichen Schrittes folgen wir
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alsdann den Weg tiefer in den 1933 unter Schutz gestellten Aletschwald, dem grössten zusammenhängenden Lärchen-Arven Wald der Alpen. Von Menschenhand unberührt wachsen hier knorrige Bäume; mal an Felsbrocken geklammert; mal eingebettet zwischen Flechten, Moose und Zwergsträucher. Ihr dichtes Nadelmeer ist das perfekte Versteck für Birkhühner, Sperlingkauz und Co. Während sie uns heute verborgen bleiben, erhaschen wir durch grüne Fenster immer wieder kurze Blicke auf den Grossen Aletschgletscher. Schliesslich oben auf der Riederfurka angelangt, entfaltet sich die eindrückliche Kulisse in ihrer Gesamtheit. Die Berner und Walliser Viertausender vor Augen, den Eisstrom zu Füssen – und schon sind die Strapazen der letzten Stunden vergessen. Gebannt und verzaubert wie einst die ersten Fremden stehen wir nun da und lassen unsere Wanderung in der, wenige Gehminuten tiefer gelegenen Riederalp, nur ungern zu Ende gehen.
Spot Tipp SBB RailAway-Kombi-Angebot
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Fokus
Spot Buch Tipp: Schönste Schweiz! Die elf UNESCO-Welterbestätten der Schweiz sind Zeugen der Erd- und Menschheitsgeschichte und vereinen die bedeutendsten Natur- und Kulturgüter der Schweiz. Der Freizeitführer «Schönste Schweiz!» bietet originelle Tipps, wie man diese aktiv erleben kann. Dabei stellen Einheimische ihre Lieblingsplätze vor Ort vor. CHF 32, www.beobachter.ch
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Fokus ZürichSchauplatz
Fokus Schauplatz: Herbsterlebnisse
Der goldene Herbst färbt das Laub der Bäume in leuchtende Farben und die Tage werden zusehends kürzer. Höchste Zeit, sich nochmals auf den Weg zu machen, ehe der Winter Einzug hält.
ERLEBNIS MOOR
KULTUR MIT FERNSICHT
AUF DEM KASTANIENWEG
WEG DER SCHWEIZ
Morschach-Stoos Tourismus Stooshorn 1 6433 Stoos +41 (0)41 818 08 80 www.morschach-stoos.ch
Stoosbahnen AG Stooshorn 1 6433 Stoos +41 (0)818 08 08 www.stoos.ch
OTR Luganese-Malcantone Piazza Lago 7, CP 245 6987 Caslano +41 (0)91 606 29 86 www.luganoturismo.ch
IG Pro Weg der Schweiz Postfach 684 6440 Brunnen +41 (0)41 825 00 46 www.weg-der-schweiz.ch
Vor zwei Jahren wurde auf dem Stoos auf 1’300 Höhenmeter der 1,6 km lange, naturnahe «Moorerlebnisweg Stoos» realisiert. Dieser kann mit geländetauglichem Kinderwagen befahren werden und ist bis Ende Oktober offen. Er informiert über das Moor und seine Bewohner.
Auf dem Stoos ob Schwyz findet 2015 zum 4. Mal die Eventserie «Fronalpstock live» statt. Umgeben von der atemberaubenden Kulisse der Zentralschweiz sorgt am 12. September die einheimische Band Ibach HB für die musikalische Untermalung des Abends, der mit einem 3-Gang-Menü abgerundet wird.
Im obersten Malcantone, in Arosio, führt der «Sentiero del Castagno» auf den Spuren der gleichnamigen Frucht zu acht markierten Orten, wo Prospekte Auskunft zur Region und deren Kastanienkultur geben. Der Rundgang dauert rund fünf Stunden (gemütliches Tempo) und ist ganzjährig zugänglich.
Zum 700-jährigen Jubiläum der Schweiz wurde rund um den südlichsten Teil des Vierwaldstättersees ein Heimat-Wanderweg mit 35 km geschaffen, an welchem jede Schweizerin und jeder Schweizer aufgeteilt nach Kantonen einen Anteil von 5 mm hat. Der «Weg der Schweiz» führt auch zum Rütli.
DIE KÖNIGSTOUR
ABENTEUER UNTERWELT
ERLEBNIS WALD
KULINARISCHES WUNDERKIND
Alpavia Jrène Stähli Bahnhofstrasse 35 3700 Spiez +41 (0)33 650 16 02 www.alpavia.ch
Sportcamp Melchtal Fruttstrasse 36 6067 Melchtal +41 (0)41 669 72 00 www.sportcamp.ch
Forst Kerns Acheriwald 1 6064 Kerns +41 (0)41 661 00 22 www.forstkerns.ch
Safranzunft Mund Belalpstrasse 2B 3904 Naters +41 (0)76 424 75 61 www.naters.ch
«Jede mehrtägige Radtour hat ihre Königsetappe. Doch hier ist die Bergwelt täglich König! Daher wird die Rundfahrt ums UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen JungfrauAletsch Königstour genannt.» Die EBike-Tour «Pan UNESCO» umrundet in sechs Tagen (mit Gepäcktransport, Tickets und Unterkunft etc.) das Welterbe. CHF 1’230
Eine etwa zweistündige Höhlentour führt in Melchsee-Frutt in eines der grössten Karsthöhlensysteme der Schweiz. Hierbei ent-hüllen die Führer Wissenswertes über die Entstehung der Höhlen sowie das richtige Verhalten unter Tag. Die Teilnehmer müssen über 12 Jahre und schwindelfrei sein und sollten keine Platzangst haben.
Im Kernwald bringt ein Erlebnisparcour die Schönheiten einer einmaligen Waldlandschaft näher. Der «Chärwaldräuberweg» kann kostenlos begangen werden. Elf Informationsposten stehen zur Verfügung. Geführte Wanderungen für Gruppen können auf Anfrage (über das Tourismusbüro) organisiert werden.
Nach Jahrhunderte alter Tradition wird im UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch in Mund bei Naters Safran angepflanzt. Die Safran-Zunft bietet Führungen und Diavorträge an (Frau Jeitziner +041 (0)27 923 50 08). Ausserdem führt der «Safranlehrpfad» Besucher durch die Safranäcker und Wiesen und informiert über die Mundner Safran-Kultur.
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✎ Carina Scheuringer
CS & zVg
Wanderung
Öko Tourismus
Unterhaltung
Fokus
Plauderstunde mit... Jolanda Neff Die 22-jährige Jolanda Neff zählt unbestritten zu den besten Mountainbikerinnen der Welt. Spot traf die sympathische St. Gallerin zum Kurzinterview: Sie sind nicht nur die weltbeste Mountainbikerin, sondern auch die jüngste. Sie wurden ausserdem gerade zur Schweizer Strassen-Meisterin gekürt. Bleibt da noch Zeit für Ferien? Ja, alles eine Frage der Organisation. Am liebsten verbringe ich meine Ferien mit meinen besten Kolleginnen aus der Schulzeit oder mit Bike-Kolleginnen – egal wo, Hauptsache, die richtigen Leute sind dabei! Ehe Ihr Beruf Sie um die Welt geführt hat, sind Sie ausschliesslich in der Schweiz gereist – im Wohnwagen mit Ihren Eltern und drei Geschwistern. Wie war das? Das war super! Wir waren in der ganzen Schweiz; immer dort, wo die Rennen waren. Die allerschönsten Reisen waren ins Wallis in den Sommerferien, weil die Berge dort so wunderschön sind und wir eine wunderbare Zeit zusammen hatten.
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Was bedeutet Heimat für Sie? Für mich ist Heimat…meine Trails, die ich in- und auswendig kenne, meine Freunde, das Dorf, der Sonnenschein, meine Familie, die Hängematte, unsere Katze, einfach in Thal zu Hause zu sein und das Leben geniessen. Was macht die Faszination des Bikens für Sie aus? Natur, Freunde, Wetter, frische Luft, Ausdauer, Kraft, Technik, Taktik, Stimmung und Spass. Wo in der Schweiz fahren Sie am liebsten Mountainbike? Es ist überall wunderschön! Besonders gerne bike ich in der Lenzerheide, in Graubünden allgemein und bei uns im Appenzeller Vorderland. Welche Schweizer Strecken würden Sie einem a) Anfänger b) Hobby-Fahrer empfehlen, die vielleicht weniger bekannt sind? Einem Anfänger würde ich in der Lenzerheide die Strecke zur Mittelstation Scharmoin hinauf und die Abfahrt auf dem ‘Flow Trail’ hinab empfehlen; einem Hobby-Fahrer die Route von Lenzerheide aus auf den Piz Scalottas. Dort hat man eine traumhafte 360 Grad Aussicht. Als Kind fuhren Sie bei den Rennen Ihres Vaters mit; heute schreiben Sie selbst RadsportGeschichte. Was macht Ihren Erfolg aus? Ganz einfach: Ich liebe das, was ich tue!
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FamilienZeit
FamilienZeit Unterwegs mit der
Familie Geiger Wochenend-Ideen für Familien und Aktivitäten persönlich getestet von Dani, Marie, Jessica, Jay & Jodie Geiger
SpotMagazine SpotMagazine ll Herbst Herbst 2015 2015
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Familienzeit: Unterwegs in Elm mit der Geiger Familie
Auf dem Weg zum Rockstar Schon als wir die Einladung erhielten, einen Wandertag in einem UNESCO Welterbe-Gebiet (zu Deutsch: Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) zu erleben, waren wir ganz neugierig. Als wir jedoch herausfanden, dass sich die ‘Location’ nur eine knappe Stunde von Zürich befand, waren wir erstens überrascht – und zweitens, mehr als erfreut! Diese Region mit dem – für uns bis dato noch unbekannten Wandergebiet – befand sich im Glarnerland, wenige Fahrminuten nach Glarus auf direktem Weg in Richtung Elm. Gleich nach Schwanden ging es über eine schmale und steile Strasse hoch ins Niderental zur Gondelbahn Mettmen. Bei der Talstation trafen wir unsere charmante Wanderführerin Maya Kobi Largo mit ihrem Mann Louis, die uns allen diese spannende Region gerne näher bringen wollten. Gleichzeitig erhielten unsere Kids, Jessica (10), Jay (fast 9) und Jodie (5), den bereits sehnlichst erwarteten Forscherrucksack, welcher es zum späteren Zeitpunkt noch so richtig in sich hatte!
Schützenswerte Natur
Nach einer kurzen Fahrt in der kleinen Gondel erreichten wir die Bergstation in unmittelbarer Nähe zur Garichti Staumauer aus dem Jahre 1931. Interessant zu erwähnen ist, dass man sich hier im Gebiet der Glarner Freiberge befindet. Bereits im
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✎ Dani Geiger
Carina Scheuringer
Jahre 1548 legte der Glarner Rat den Grundstein zum ältesten, heute noch bestehenden Wildschutzgebiet Europas: dem Freiberg Kärpf. Dieser verdankt seine Existenz einem Antrag des Landammanns, Joachim Bäldi, der im Bevölkerungswachstum, der Ausdehnung der Alpweiden und insbesondere der Einführung von Feuerwaffen eine grosse Gefahr für diese wunderschöne Naturregion sah. Das Gebiet zwischen den Flüssen Linth und Sernf wurde unter ein spezielles Protektorat gestellt, welches auch ein Jagdverbot auf Gämsen und Murmeltiere beinhaltete. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Freiberg Kärpf als Wildreservoir für Ehrengaben der Regierung sowie für Hochzeiten genutzt. Seit 1948 sind hier auch wieder Hirsche beheimatet; 1957 wurden sodann Steinböcke neu angesiedelt. Die Überwachung des Jagdbanns oblag früher den beeidigten Freibergschützen, die Vorgänger der heutigen Wildhüter. Nur sie waren berechtigt, für Hochzeiten oder Staatsempfänge Tiere zu er-
Kolumne ✎
Marie Geiger
FamilienZeit
Maries kreative Ecke
Dominosteine Alle Eltern kennen das zur Genüge: während einer Wanderung lesen die Kinder Steine auf und wollen diese am Ende allesamt mit nach Hause nehmen. Diese Vorliebe soll genutzt werden! Denn erteilt man den Kindern die Aufgabe, gezielt Steine von gewisser Grösse und Farbe zu suchen, wird aus dem Sammeln eine Aktivität für die ganze Familie – und auch die Säcke werden weniger schwer und voll. Als ich kürzlich mit Jessica (10), Jay (fast 9) und Jodie (5) an einem Flussbett entlang spazierte, entsandte ich meine Kinder auf die Mission, flache Kieselsteine zu suchen, um diese später in Dominosteine zu verwandeln.
Bilder: Stausee Garichti, Kids mit dem Forscherrucksack
legen. Offensichtlich haben sie ihre Aufgaben sehr umsichtig wahrgenommen. Im 106 Quadratkilometer grossen Schutzgebiet um den Kärpf leben heute gesunde und kräftige Populationen von Hirschen, Gämsen, Murmeltieren, Rehen, Adlern und Birkhühnern.
Lehrreicher Wegbegleiter
Von der Staumauer sind es nur einige Meter zum Stausee Garichti (auch Mettmensee genannt) – der uns mit seiner Schönheit an diesem Prachttag sofort überwältigt. Wäre es nach unseren Kids gegangen, wären wir vermutlich nur bis genau hierher – ans glasklare Wasser – und vielleicht noch bis zum nächsten Grillplatz gelangt; denn da hätten sie sicherlich den ganzen Tag verweilen können. Doch nun kam der geheimnisvolle Forscherrucksack ‘als Motivator’ so richtig zum Einsatz! Nach den ersten Höhenmetern führte uns Maya zu etlichen, scheinbar willkürlich in der Schwemmebene verteilten Felsbrocken, welche die Kids alsdann – im wahrsten Sinne – ‘unter die Lupe nahmen.’ Doch war die Lupe nicht die einzige Überraschung, die sich in dieser speziellen ‘Überraschungstüte’ befand. Der didaktische Rucksack mit dem tollen Titel ‘Ich bin ein Rock-Star’ der Tektonikarena Sardona war mit vielen aufregenden und praktischen Utensilien bestückt, um einen normalen Wandertag für Kids in ein ganz spezielles Erlebnis zu verwandeln: so zum Beispiel Massband, Kompass, Thermometer, Waage und Hammer.
Wieder zu Hause, machten wir uns an die Arbeit. Mit je zwei bis drei Anstriche bemalten wir jeden Stein schwarz
Spot Tipp – eine Seite nach der anderen, sodass dazwischen immer genügend Zeit zum Trocknen blieb und der Stein nicht
auf der Unterlage festklebte. Dann setzten wir – mit einem feinen Pinsel – die, für die Dominosteine typischen Punkte und versiegelten die Farbe mit Lack. Aus Vorhangresten zauberte ich kleine Säckchen zur Aufbewahrung – und fertig war das perfekte, Geschenk.
Materialien: ovale Kieselsteine, Acrylfarben, Lack und Malpinsel.
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Bilder: Kärpfbrücke, Tiefblick auf die Schwemmebene und den Garichti Stausee
Sehr informativ war auch das schön gestaltete Handbuch, welches den Kids – aber auch den Eltern – auf einfache und spielerische Weise die geologischen Sehenswürdigkeiten der Tektonikarena darlegt. Es führt so manch Interessantes vor Augen, sodass das Umfeld plötzlich auf viel intensivere Art wahrgenommen wird.
Bezaubernde Welten
Nirgendwo gibt es eine Gegend, in welcher der Prozess der Alpenbildung besser nachvollzogen werden kann, als hier. Eindrücklich sichtbar sind die vor hunderten Millionen Jahren verschobenen tektonischen Platten; gut erkennbar ist, an welchen Stellen sich eine Schicht über die andere geschoben hat. Deshalb wurde die Tektonikarena Sardona auch zum UNESCO Welterbe ernannt. Nur mit Müh und Not konnten wir die Kids – mit ihren Lupen – von den Felsen weglocken, um unseren Weg in Richtung Kärpfbrücke, unserem heutigen Tagesziel, fortsetzen zu können. Diese erreichten wir nach gemächlichen fünfzig Minuten. Der Forscherrucksack ‘Ich bin ein Rock-Star’ mit Utensilien zum Erforschen von Steinen, Felsen und Wasser – mit Begleitbroschüre – ist jetzt zum speziellen Einführungspreis von CHF 39 (exkl. Porto) im Sardona Online-Shop, im Besucherzentrum Glarnerland in Glarus sowie bei den Gästeinformationen Flims Laax Falera, Elm und Flumserberg erhältlich. www.tourismus. unesco-sardona.ch/Shop Elm Ferienregion Säge 5 8767 Elm (0)55 642 52 52 www.elm.ch
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Die ‘Chärpfbrugg’ ist – mit ihrer Breite von gewaltigen 50 Metern – eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg von Mettmen zur auf 2’273 m.ü.M gelegenen SAC Leglerhütte, welche sicherlich eine tolle Option für eine Übernachtung wäre, wären die Kids schon etwas älter. Für heute jedoch war die Brücke schon Highlight genug – die Kids stimmten überein, dass es sich um die schönste und grösste offene Brücke handelte, in der sie jemals spielen durften. Mittendurch verlief zudem ein Fluss mit kleinen Wasserfällen, der – an diesem heissen Tag – höchst einladend für ein idyllisches Picknick im Schatten war. Anstatt, wie es die Erwachsenen taten, zu essen, beschäftigten sich die Kids natürlich mit ihren
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Utensilien aus dem Rucksack und gingen weiteren Geheimnissen der Gesteine auf den Grund. Noch ehe wir später den Rückweg in Angriff nahmen, kehrten wir in der Mettmen Alp im Oberstafel Mettmen bei der Familie Freuler ein und durften dort den hausgemachten Alpkäse verkosten. Dieses an und für sich schon aufregende Erlebnis wurde zudem noch von spontanem Jodeln der Älplerfamilie und ihren Freunden in der Küche begleitet und stellte das – für mich persönlich – einen ganz speziellen Moment dar. Zur Erinnerung nahmen wir drei Käsesorten mit, um diese auch zu Hause entsprechend geniessen zu können.
Der perfekte Abschluss
Obwohl alle Kinderrucksäcke beim Abstieg mehr Steine beinhalteten, als beim Aufstieg, erreichten wir den Stausee nach knapp 40 Minuten. Wir umrundeten diesen auf der Gegenseite und trafen dort weitere heimelige Feuerstellen mit atemberaubenden Aussichten auf die umliegende Berglandschaft und das türkis-blaue Wasser an. Zu unserem Erstaunen war die Wassertemperatur so verlockend, dass sich einige von uns ein erfrischendes Bad nicht entgehen lassen konnten. Nach einem derart perfekten Wandertag mit so vielen neuen Erkenntnissen war das der krönende Abschluss! Auch die Kids hatten zwar etwas müde Beine, doch nach dem Bad im See hatten auch sie wieder ein breites Lächeln in ihren erfrischten Gesichtern. Für uns alle war das Erlebte in der Tektonikarena etwas ganz Spezielles und wir können diese Wanderung nur empfehlen – insbesondere in Kombination mit dem genialen Forscherrucksack, der nicht nur viel Spass und Freude bereitete, sondern auch sehr lehrreich war. Und zwar für uns alle!
FamilienzeitSchauplatz
Nach dem heissen Sommer sind die kühleren Temperaturen des farbenprächtigen Herbstes nun ideal für Ausflüge in die Natur und Veranstaltungen der besonderen Art. Hier einige Ideen:
IM REICH DER ZWERGE
TAG FÜR DIE FAMILIE
IM ZEICHEN DES KÜRBISSES
GESCHICHTSSTUNDE
Bergbahnen MeiringenHasliberg AG Twing 6084 Hasliberg Wasserwendi +41 (0)33 550 50 50
Luftseilbahn AdliswilFelsenegg LAF AG Bergstation Felsenegg +41 (0)44 710 73 30 www.laf.ch
Familie Bühlmann Bürlimoos 6023 Rothenburg +41 (0)280 82 65 www.kuerbishof.ch
Elm Ferienregion Säge 5 8767 Elm +41 (0)55 642 52 52 www.elm.ch
Die Haslizwerge haben im Haslital eine lange Tradition. Auf dem 5 km langen Zwergenweg von Käserstatt nach Lischen sucht Muggestutz, der älteste Haslizwerg, unzählige Abenteuer, welche Kinder bei den Erlebnisposten wie Tannzapfentröchni, Adlerschaukel und Höhle bis Oktober miterleben können.
Bereits zum 5. Mal veranstaltet die LAF am 6. September den «Erlebnistag» auf der Felsenegg. Auch dieses Jahr wird wieder gelaufen, gerätselt und gewonnen. Und wer nicht am Rätsellauf teilnehmen will, dem steht ein gastronomisches Angebot, Unterhaltung von Clown Kiko und Kurse von «Outdoor Fitness» zur Verfügung.
Die Kürbisausstellung auf dem Bürlimoos ist eine der grössten der Schweiz. Es werden rund 300 Zier- und Speisekürbis-Sorten aus der ganzen Welt präsentiert – teils in wunderschönen Kunstbildern. Zur Eröffnung der bis Ende Oktober geöffneten, Ausstellung findet am 26. und 27. September ein Kürbisfest statt.
Eine eineinhalbstündige Wanderung rund um das Dorf Elm lüftet spannende Sagen (in Mundart gesprochen) aus dem Sernftal und lässt Teilnehmer die Ferienregion aus einem anderen Blickwinkel sehen. Für Jugendliche geeignet. Gruppen bis 25 Personen CHF 150/Erwachsene und CHF 110/Jugendliche
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DIE EDLE KASTANIE
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FANTASTISCHE ALPWIESE
Aargauer Rüeblimärt Postfach 11 5723 Teufenthal +41 (0)62 776 31 33 www.rueblimaert.ch
IG Pro Kastanie Zentralschweiz Reuss-Strasse 4 6038 Gisikon +41 (0)41 450 21 38 www.kastanien.net
Moulin Huilerie de Sévery Le Moulin 1141 Sévery +41 (0)21 800 33 33 www.huilerie-de-severy.ch
Schilthornbahn AG Höheweg 2 3800 Interlaken +41 (0)33 82 60 007 www.schilthorn.ch
Jedes Jahr findet am ersten Mittwoch im November in der Aarauer Altstadt der traditionelle «Rüeblimärt» (Karottenmarkt) statt. Die breite Angebotspalette der, mit viel Liebe zum Detail aufgebauten 140 Marktstände, zieht jedes Jahr in etwa 35’000 Besucher an. Natürlich spielt das «Ruebli» stets die Hauptrolle.
Kastanienfeste gibt es nicht nur im Tessin! Der «Chestene Chilbi» in Greppen ist der grösste Markt mit Kastanienprodukten in der Deutschschweiz und bietet ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit Musik, köstlichem Kastanienbier und an Ort und Stelle im Brotbackofen hergestelltem, duftenden Kastanienbrot.
Am 19. September findet zwischen 10:00 und 18:00 Uhr in der Ölmühle von Sévery das traditionelle Nussfest mit Markt und Degustations-Angeboten statt. Hierbei wird Besuchern die Kunst des Nussknackens und Ölpressens vorgeführt und Wissenswertes über die Baumnuss vom Setzling bis zum Baum vermittelt.
Der Abenteuerspielplatz «FLOWER PARK» am Allmendhubel entführt Kinder in eine fantastische Welt aus riesigen Alpblumen, Gräsern und überdimensionalen Insekten. Auf der fantasievoll gestalteten Spielwiese können die Kleinen mit Schmetterlingen fliegen, einen Murmeltierbau erforschen oder sich im Melken versuchen.
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✎ Carina Scheuringer
CS, Sam Anderson & zVg
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Öko Tourismus
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Save the Date SpotMagazine l Herbst 2015
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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im September ZÜSPA –Die Erlebnismesse 25. September-4. Oktober, Messe Zürich
Seit 1949 ist sie ein fixer Bestandteil des Zürcher Veranstaltungskalenders: die «Züspa.» Sie ist für Besucher in jedem Alter geeignet und ist somit das ideale Ausflugsziel für die ganze Familie. Die Messe vereint Ausstellungen, Attraktionen und Aktivitäten zu einer grossen, einzigartigen Erlebniswelt. 400 Aussteller aus allen Lebensbereichen machen ihre Produkte erlebbar.
Markt & Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte
Öffnungszeiten: Mo-Fr 12-21:00 Uhr, Sa & So 10-19:00 Uhr Eintritt: CHF 14, CHF 11 ermässigt, CHF 7 Jugendliche (13-18 J.), Kinder bis 12 Jahre frei Information: www.zuespa.ch Spot Afterwork-Tipp: Degustationshalle 2, Mo-Fr bis 22:00 Uhr geöffnet
26.-27. September, Delémont-Courtemelon (JU)
Am 26. und 27. September können Schweizer Kleinproduzenten zum sechsten Mal im Zuge eines nationalen Wettbewerbes die Qualität ihrer regionalen Produkte unter Beweis stellen und gleichzeitig am Markt in Kontakt mit den Konsumenten treten. Öffnungszeiten: 26.11 von 11-18:00 Uhr, 27.11 von 09-17:00 Uhr Tickets: CHF 10 (2 Tage), CHF 7 ermässigt, Kinder bis 16 Jahre gratis Anreise: Ausfahrt ‘Delémont-Ouest’, kostenlose Parkplätze Information: www.concours-terroir.ch
Rivella TOASTED. Challenge 3.-6. September, Kloten
Von 3. bis 6. September geht die «Rivella TOASTED. Challenge» in die zweite Runde: im Stile der TV-Shows «Takeshi’s Castle», «Wipeout» und «Spiele ohne Grenzen» wird am Klotener Schluefweg auf über 30’000 Quadratmetern ein Hindernis-Parcours installiert, der in 6-er Teams absolviert werden muss. Für das perfekte Rahmen-Programm sorgen Street Food Zone, diverse Side-Events wie bspw. Bubble Ball Soccer oder GoKart, sowie Parties mit DJs wie Alex Adair (UK), Animal Trainer oder Johnny Roxx u.v.m. Dieses Jahr neu sind die «Night Sessions» mit Unterwasserbeleuchtung sowie der Strömungskanal zum Abkühlen für die Zuschauer. Eintritt: tagsüber kostenlos; Fr (CHF 10) & Sa (CHF 15) ab 20:00 Uhr Information und letzte Teamtickets: www.toasted-challenge.ch
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✎ Carina Scheuringer
zVg
Spot Magazine liegen vor Ort auf
SavetheDate
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SPOT TIPPS FÜR SEPTEMBER
Pink Ribbon Charity Walk 6. September, Stadion Letzigrund Zürich
Zum achten Mal findet am 6. September im Zürcher Letzigund der 4 Kilometer lange Solidaritätslauf statt. Dabei wird, wie immer keine Zeit gemessen. Beim «Pink Ribbon Walk» geht es schliesslich nicht um das Gewinnen, sondern um die Aufmerksamkeit hinsichtlich der Früherkennung von Brustkrebs. Dauer: 12-17:00 Uhr mit Rahmenprogramm Startgeld: ab CHF 30, unter 6 Jahren kostenlos Information: www.pink-ribbon.ch
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20. September, Sihlwald & Langenberg Mit einem alljährlichen Fest im Herbst bedankt sich der Wildnispark Zürich bei seinen vielen Stammgästen und lädt gleichzeitig neue Gäste dazu ein, den Park in seiner Vielfältigkeit kennenzulernen. Denn mit dem Sihlwald und dem Langenberg umfasst er den einzigen Naturerlebnispark beziehungsweise den ältesten Tierpark der Schweiz. Höhepunkte am Festtag beinhalten: zwei Konzerte von Linard Bardill, eine Lesung von Beat Schlatter aus Greg’s Tagebuch, Slackline mit Freddy Nock und Schlangenbrot. Dauer: 10-16:00 Uhr Kosten: kostenlos Information: www.wildnispark.ch
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SEPTEMBRE MUSICAL
27. August-10. September, Montreux www.septmus.ch
SCHWEIZER WEINSALON VINEA 4.-5. September, Sierre www.vinea.ch
EIDG. VOLKSMUSIKFEST 10.-13. September, Aarau www.aarau2015.ch
COUNTRY NIGHT GSTAAD 11.-12. September, Gstaad www.countrynight-gstaad.ch
BÉNICHON
11.-13. September, Cheyres www.cheyres-chables.ch
NATIONALER WANDERTAG 12. September www.schweizerfamilie.ch/mitmachen
PAILLOTE FESTIVAL 17.-19. September, Morges www.paillote-festival.ch
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AUTO BASEL 2015
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ENTLEBUCHER ALPABFAHRT
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17.-20. September, Messe Basel www.auto-basel.ch
26. September, Schüpfheim www.biosphaere.ch/de/veranstaltungskalender
WORLD BAND FESTIVAL 26. September-4. Oktober, Luzern www.worldbandfestival.ch
SpotMagazine l Herbst 2015
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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im Oktober KASTANIENFEST 3. Oktober, Ascona
Über 2’000 Kilogramm Kastanien werden von den «Maronatt» für das Festival geröstet, das – wie alle Jahre – am Seeufer von Ascona stattfindet. Entlang der Promenade bieten Marktstände verschiedene aus Kastanien hergestellte Spezialitäten zum Essen und Mitnehmen an.
TRAVELexpo
22.-25. Oktober, Messe Luzern
Eintritt: kostenlos Information: www.ascona-locarno.com
Zum fünften Mal lädt die TRAVELexpo, die Herbstmesse für Reisen und Ferien, diesen Oktober in die Messe Luzern. Neu findet – parallel dazu – die Messe «Zukunft Alter» statt, die sich speziell an die Altersgruppe 50+ richtet. Das diesjährige Gastland ist Zypern. Öffnungszeiten: Freitag 12-20:00 Uhr, Sa & So 10-18:00 Uhr Tickets: CHF 13, CHF 8 ermässigt, IV & Kinder bis 16 J. gratis Information: www.travelexpo.ch
Glarner Alpchäs- & Schabziger Märt 4. Oktober, Truppenlager Elm
Jeweils am ersten Sonntag im Oktober findet ab 08:00 Uhr morgens in Elm der traditionelle Älpler-Markt statt. Neben Alpkäse und Schabziger werden auch andere Spezialitäten, wie Alpfleisch, angeboten. Ein besonderes Highlight ist der traditionelle Alp-Abzug, im Zuge dessen Alpsennen ihre liebevoll geschmückten Kühe zurück ins Tal bringen. Neu in diesem Jahr sind ein Sinnesparcour der Schnapsbrennerei sowie ein Besuch der Greifvogelzucht aus Reichenburg. Eintritt und Parkplätze: gratis Kinderprogramm mit Hüpfburg, Streichelzoo, Ponyreiten und Melken der ‘Lovely Kuh’
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✎ Carina Scheuringer
zVg, swiss-image.ch/Marcus Gyger, Carina Scheuringer
SavetheDate
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SPOT TIPPS FÜR OKTOBER
LICHTERSTADT ZÜRICH 19. November 2015, 18:00 Uhr
Es ist Tradition: In der Advents- und Weihnachtszeit erstrahlt die Zürcher Bahnhofstrasse in besonderem Glanz. Tausende LED Lämpchen sorgen sodann für sanften Lichterregen. «Lucy in the Sky» wird dieses Jahr am 19. November um 18:00 Uhr eingeschaltet. Zur Feier des Tages findet – am gleichen Abend – in mehr als 150 Geschäften ein «Night-Shopping» bis 22:00 Uhr statt.
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SUISSE TOY
01
MESSE BAUEN & WOHNEN
30. September-4. Oktober, Bern www.suissetoy.ch
1.-4. Oktober, Luzern www.bauen-wohnen.ch
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WEINBERGFEST
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BERNER WEINMESSE
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ART INTERNATIONAL ZÜRICH
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JUNGKUNST 2015
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SWISS INDOORS
Im Oktober widmet Aqua Viva den ‘Nachtaktiven’ eine gleichnamige Exkursion. Peter Jean-Richard, von der Pro Natura Aargau bzw. dem Aarauer Bachverein, entführt Teilnehmer auf eine nächtliche Entdeckungsreise, die im Schein der Taschenlampen entlang eines Bachlaufes führt. Dort sind im Schutze der Dunkelheit spezielle Jäger unterwegs: einheimische und ‘eingeschleppte’ Krebse. Über diese weiss Peter Spannendes zu erzählen.
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BASLER HERBSTMESSE
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STOOS SEELI AUSFISCHEN
Teilnahme: CHF 30 Mitglieder, CHF 40 Nichtmitglieder, Kinder ab 6 J. CHF 10 Dauer: 18:05-21:20 Uhr Information: www.aquaviva.ch
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www.zuerich.com
Die Nachtaktiven
2. Oktober, Baden Kehl (wetterabhängig)
2.-3. Oktober, Nyon www.fetedelavigne.ch
9.-18. Oktober, Bern www.bernerweinmesse.ch
16.-18. Oktober, Zürich www.art-zurich.com
22.-25. Oktober, Winterthur www.jungkunst.ch
24. Oktober-1. November, Basel www.swissindoors.ch
24. Oktober-2. November, Basel www.bs.ch
24. Oktober, Stoos www.stoos.ch
EXPOVINA
29. Oktober-12. November, Zürich www.expovina.ch
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SAVE THE DATE Ausgewählte Events im November BLICKFANG
20.-22. November, Kongresshaus Zürich Mit dem traditionellen Design-Event «Blickfang» – und der Inbetriebnahme der Weihnachtsbeleuchtung an der Bahnhofstrasse – beginnt in Zürich jeweils die gefühlte Adventszeit. Zum 19. Mal gastiert die Messe dieses Jahr im Zürcher Kongresshaus: Mit 220 Designern, einer Neuheiten-Quote von 60 Prozent und Sonderschauen, wie etwa zum Thema Dutch Design.
Internationale Kurzfilmtage 3.-8. November, Winterthurer Altstadt
Die «Internationalen Kurzfilmtage Winterthur» sind eines der bedeutendsten Kurzfilmfestivals der Schweiz. Herzstück sind der ‘Internationale Wettbewerb’ und der ‘Schweizer Wettbewerb’, deren Gewinner dieses Jahr zum ersten Mal für die OSCAR® Nominierung berechtigt sind. Neben den Wettbewerben und Fokus-Veranstaltungen bieten die Internationalen Kurzfilmtage Podiumsgespräche, Spezialveranstaltungen und Konzerte.
Öffnungszeiten: Fr 11-22:00 Uhr, Sa 11-20:00 Uhr, So 11-19:00 Uhr Eintritt: CHF 23, CHF 18 ermässigt Information: www.blickfang.com
Tickets: Einzeleintritt ‘normal’ CHF 16 Information: www.kurzfilmtage.ch
Höchster Weihnachstmarkt Europas 20.-22. November, Pilatus
Festliche Stimmung auf 2’132 Meter über dem Meer. Auf dem Pilatus Kulm findet dieses Jahr wieder der höchstgelegene «Christkindlimärt» Europas statt. Auf verschneitem Gipfel erwartet die kleinen Gäste eine bezaubernde «Märliwelt.» Es werden Geschichten erzählt und es wird auch – unter Aufsicht – gebastelt. Für die Erwachsenen bieten etwa 50 Produzenten handwerklich und künstlerisch hochqualitative Produkte aus der Region an; so zum Beispiel originelle Glaskunst, Holzfiguren sowie Innerschweizer Käsespezialitäten. Eintritt: kostenlos Information: www.pilatus.ch
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✎ Carina Scheuringer
zVg, swiss-image.ch/Christof Sonderegger
SavetheDate
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SPOT TIPPS FÜR NOVEMBER
Kopfsteinpflaster-Rennen 28. November, La Neuveville
Der «Course des Pavés» ist eine Veranstaltung für Gross und Klein – Erwachsene können sich im Wettrennen gegen die Uhr, im «Course de 7 Lieues» oder im Nordic Walking messen; Jugendliche und Kinder in einem altersgerechten Lauf. Anmeldung: bis 15. November Information: www.course-des-paves.ch
KAMBLY WEIHNACHTSMARKT
27.-29. November und 4.-6. Dezember, Trubschachen Klein aber fein: Der stimmungsvolle «Kambly Weihnachtsmarkt» ist ein echter Geheimtipp in der Vorweihnachtszeit. An zwei verschiedenen Terminen präsentieren lokale Aussteller regionale, kulinarische Spezialitäten und hochwertiges Kunsthandwerk in liebevoll geschmückten Chalets. Diese Veranstaltung beinhaltet einen Märchenwald, ein Kasperlitheater, LebkuchenVerzieren und ein beheiztes Gastronomiezelt. Öffnungszeiten: Fr 11-20:00, Sa 11-20:00, So 10-17:00 Spot Tipp: Der Weihnachtsmarkt findet rund um das «Kambly Erlebnis» statt. Dieses öffnet vormittags jeweils um 8:30 Uhr. Die abendlichen Öffnungszeiten werden analog dem Weihnachtsmarkt verlängert. www.kambly.ch/ weihnachtsmarkt
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LOZÄRN LACHT 2.-7. November, Luzern www.comedy.ch
06
COMPTOIR BROYARD
07
LUCERNE BLUES FESTIVAL
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RÄBECHILBI RICHTERSWIL
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FAMA SUISSE
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CORRIDA BULLOISE
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ZIBELEMÄRIT
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BAUEN+WOHNEN BERN
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LOCARNO ON ICE
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6.-15. November, Payerne www.comptoir-broyard.ch
7.-15. November, Luzern www.bluesfestival.ch
8. November, Richterswil www.raebechilbi.ch
13.-15. November, Bulle www.famasuisse.ch
21. November, Bulle www.corrida-bulloise.ch
23. November, Bern www.bern.com
26.-29. November, Bern www.bernexpo.ch
26. November-6. Januar, Locarno www.locarnoonice.ch
ERLEBNIS-WEIHNACHTSMARKT 28.-29. November, Brienz BE www.weihnachtsmarkt-brienz.ch
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ZÜSPA AFTERWORK Mo bis Fr offen bis 22 Uhr
Die besten Momente sind meist die unerwarteten. Ob beim unbeschwerten Schlemmen in der Degustationshalle, bei den Zürcher Bauern oder beim Backen mit Betty Bossi: Lassen Sie sich von der Züspa überraschen.
Parallelmessen:
25. – 27.09.2015
1.10. – 4.10.2015
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Bilderreihe: Walliser Wochen, Glacier Express
Feature: Walliser Wochen
Ein Tribut an das Wallis
Wie wohl ein Stück Heimat schmeckt? Diese Frage beantwortet der «Glacier Express» im Herbst mit den sogenannten «Walliser Wochen». Aus dem rot-weissen Bähnli verabschieden wir uns fröhlich winkend vom Sommer. Denn jetzt ist eine besonders schöne Zeit. Warmes, goldgelbes Licht durchflutet nun die Tage, versieht jeden einzelnen mit einem ganz besonderen Glanz. Noch sind die Wiesen grün und saftig, jedoch in Kürze steht die Natur wieder in Flammen, leuchtend rot, gelb und orange. Die Schweiz in dieser Jahreszeit in all ihrer Pracht zu erfassen und zu erleben, braucht Zeit: Zeit nicht nur für die Reise, sondern vor allem auch für den Genuss. Und deshalb ist der Herbst die ideale Jahreszeit für eine Fahrt im «Glacier Express», dem langsamsten Schnellzug der Welt. Denn der wohl berühmteste Zug der Alpen zeigt dann nicht nur einen herbstlichen Querschnitt unserer vielfältigen Heimat, sondern macht diesen zudem auf besonders delikate Weise zum Genuss: und zwar durch frisch zubereitete Gerichte aus dem Kanton Wallis.
Tradition verbindet
Der «Glacier Express» zollt genialer Ingenieurleistungen seinen Tribut. In weniger als acht Stunden durchquert der rot-weisse Erlebniszug die eindrückliche Bergwelt zwischen St. Moritz und Zermatt, taucht ein in 91 Tunnel und balanciert über 291 Brücken. Die überdimensionalen Panoramafenster ✎ Carina Scheuringer
zVg
erlauben eine freie, uneingeschränkte Sicht auf einzigartige Landschaften und Bauten von nationaler Bedeutung – wie zum Beispiel in die bis zu 400 Meter tiefe Rheinschlucht, das Benediktinerkloster Disentis, den 2033 m hohen Oberalppass, das Engadin mit seinen traditionellen Sgraffito-Häusern und natürlich auf das Matterhorn. Und das schon seit stolzen 85 Jahren. Dieses grosse Vermächtnis verbindet der Traditionszug – vom 31. August bis zum 25. Oktober – mit einem zweiten: der kulinarischen Tradition des Kantons Wallis. In Zusammenarbeit mit heimischen Spitzenköchen schufen die Rhätische Bahn und die Matterhorn Gotthard Bahn – sozusagen die Eltern des «Glacier Express» – eine vielseitige Walliser Speisekarte, unter Berücksichtigung regionaler Zutaten. So beinhaltet das Walliser Menu zum Beispiel Gommer Alpkäsesuppe, Walliser Schweinebraten mit Aprikosen gefüllt und eine gebrannte Crème mit Walliser Apfelschaum. Alle Speisen werden, wie immer, in der Bordküche frisch zubereitet und am Platz serviert. Mit an Bord sind ebenso Kreationen fünf hervorragender Walliser Kellereien sowie Schnaps der Destillerie Louis Morand & Cie aus Martigny. Somit steht einer genussvollen Reise – in zweifacher Hinsicht – nichts mehr im Wege!
Information: glacierexpress.ch/de/wallis Kontakt: +41 (0)848 642 442 info@glacierexpress.ch Spot Tipp: Spezialangebot 2 Tage/1 Nacht ab CHF 220 inkl. gratis Upgrade in 1. Klasse Mehrtagesreisende (ab 2 Tage) profitieren bis 26. Oktober von einem gratis Upgrade in die 1. Klasse im Glacier Express (nach Verfügbarkeit). Inkl. An- und Rückreise ab/zum Wohnort. Weitere Informationen unter www.sbb.ch/glacierexpress oder +41 (0)848 777 077.
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Wir übergeben das Wort an... Olivier Girardin
Zurück zu den Wurzeln In der heutigen Gesellschaft steigt der Wunsch nach Authentizität und regionalen Angeboten. Als Konsumenten und Touristen sind wir alle vermehrt auf der Suche nach diesen Werten. Der Erfolg regionaler Produktionen verdeutlicht diesen Trend alltäglich. Es ist überraschend – und auch verständlich – dass wir in unserer globalisierten und vernetzten Welt das Bedürfnis haben, zu Ursprünglichem zurückzukehren; den Bezug zu Erde und Natur wieder herstellen möchten und die Nähe zu Menschen suchen, die noch im Einklang mit ihrer Umgebung leben. Wohltuend für Körper und Geist, sich Zeit zu nehmen und sich auf Entdeckungsreise durch unsere Schweizer Regionen zu begeben. Der Reichtum, die Schönheit und die Vielfalt unseres Landes, seiner Produkte, seines kulinarischen Erbes sind wahrhaft aussergewöhnlich! Das bedeutet, für kurze Zeit in den Zug zu steigen oder sich per Velo oder zu Fuss ins Abenteuer zu stürzen, um interessante Erfahrungen zu sammeln und neue Bekanntschaften mit den Einheimischen zu schliessen. In diesem Sinne lade ich Sie in meine Region ein – in der Region Jura, mit seinen traumhaften Ebenen, Bergketten, Tälern und Seen. Nicht ohne Grund beinhaltet diese – mit dem Chasseral und dem Doubs – zwei Regionalparks. Blicken Sie hier den Menschen der Region – den Landwirten, Käsemeistern, Bäckern und Köchen – über die Schultern, geniessen Sie unsere kulinarischen Köstlichkeiten und reiten Sie auf einem Freiberger Pferd durch unsere einmalige Naturlandschaft. Im Herbst bieten fantastische Veranstaltungen – wie der Markt und Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte (www.concours-terroir.ch) oder das St. Martinsfest in Ajoie (www.juratroislacs.ch) – faszinierende Einblicke in Land und Leute.
Olivier Girardin ist der Präsident des Kulinarischen Erbes der Schweiz und der Direktor der Fondation Rurale Interjurassienne www.kulinarischeserbe.ch www.frij.ch
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Und sollte Ihnen das Jura zu weit entfernt sein, dann beginnen Sie doch mit der Welt vor Ihrer Haustüre. Denn die grössten Schätze sind oft zum Greifen nah. Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit, entfliehen Sie dem Technik-beherrschenden Alltag und setzten Sie auf sanfte Mobilität, denn es ist auch wichtig für Ihre innere Balance, wieder eine authentische Verbindung mit Ihrem Umfeld herzustellen, zu sehen, fühlen, schmecken, staunen und zu teilen. Nur so bewahren wir den Boden unter unseren Füssen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Entdeckungsreise durch unsere schönen Schweizer Regionen!
Olivier Giradin
en
Profitier erer on uns
Sie v ktion! a t s b r e H
Raus aus dem Alltag, rein ins Vergnügen! Herbstaktion: Gratis-Übernachtung für Kinder auf TCS Campingplätzen Geniessen Sie den goldenen Herbst 2015 mit ihren Kindern in freier Natur: Vom 1. September bis zum Herbstsaisonende übernachten Kinder bis 16 Jahre auf den 27 Plätzen von TCS Camping kostenlos. Ob im kühlen Wald oder in der atemberaubenden Bergwelt, ob Erlebnisferien oder Ausflüge auf entlegenen Wanderwegen, ob direkt am Seeufer oder neben einem rauschenden Fluss – nirgendwo sonst erleben Sie und Ihre Familie die grossartige Vielfalt der Schweiz näher als mit TCS Camping. Auch ohne eigenen Camper machen Sie bei TCS Camping unbeschwerte Ferien. Egal ob in einem einfachen Mietwohnwagen, einem komfortablen
Bungalow, einem heimeligen Holz-Pod, einem geräumigen Safarizelt oder gar einem nostalgischen Zirkuswagen – unsere Mietangebote genügen jedem Budget und jedem Anspruch. TCS Mitglieder profitieren auf sämtlichen Plätzen von 10% Rabatt, TCS Camping Mitglieder sogar von 15%. Mehr Infos unter: www.tcs-camping.ch Die Herbstaktion ist ab sofort buchbar und gilt vom 1. September bis 11. Oktober resp. bis 2. November 2015 für jene Plätze, die länger geöffnet sind. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre müssen von einer erwachsenen Person begleitet werden. Pro Erwachsenen übernachten 2 Kinder gratis. Das Angebot ist nicht mit anderen Ermässigungen kumulierbar. Promotionscode: TCSSPE002.
BERG- UND NATURERLEBNISSE Region Luzern-Vierwaldstättersee So faszinierend wie die Stadt Luzern ist die Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee mit ihrer einzigartigen Berg- und Seenlandschaft. Nirgends gibt es so viel Schweiz auf so kleinem Raum und ein derart grosses Angebot an ganzjährigen Erlebnissen: Europas grösste Binnensee-Dampfschiffflotte, die weltweit steilste Zahnradbahn am Pilatus, die erste drehbare Seilbahn am Titlis, die weltweit erste doppelstöckige open-air Seilbahn am Stanserhorn und die erste Bergbahn Europas auf die Rigi. Mit Natur pur verwöhnt Sie die UNESCO Biosphäre Entlebuch.
Luzern Tourismus | Tourist Information | Zentralstrasse 5 | CH-6002 Luzern Tel. +41 (0)41 227 17 17 | Fax +41 (0)41 227 17 18 | luzern@luzern.com | www.luzern.com