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Das SCHWEIZER JUGEND Magazin

Nr. 11/2009, Ausgabe November

WISSEN

*MISS

SCHWEIZ LINDA FÄH IM INTERVIEW

WISSEN DIE FINGERSPRACHE DER GEHÖRLOSEN

REPORT DIE GESCHICHTE DER PATROUILLE SUISSE


Eigenwerbung:Layout 1

27.7.2009

19:50 Uhr

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FÜHLE DEN AKTUELLEN STARS DER MUSIKSZENE AUF DEN ZAHN!

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WISSEN

Inhalt 04 - Report Hörprävention

06 - Report

Gebärdensprache

10 - Leserreport

Sprachaufenthalt in Australien

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12 - Report

Patrouille Suisse

14 - Weltgeschichte

REPORT Der Hörtest

Was passierte im Monat November

16 - Berufskunde 4 Berufe vorgestellt

20 - Report

Berliner Mauer

22 - Report

Mädchenproblem «Scheidenpilz»

24 - Auslandreport

Was die Jugend in Österreich und Deutschland bewegt

12 Report Patrouille Suisse

26 - Jugendberatung 147 Fragen und Antworten zu wichtigen Problemen

28 - Report SENS

29 - Wissen Warum

30 - Impressum Report Der Fall der Berliner Mauer

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22 MEDIZIN Alles was man über den Scheidenpilz wissen muss

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REPORT

Die «Hear-it School»-Mitarbeiterin Brigitte Reichmuth testet das Gehör von Elvedina Pepic.

Hear-it School

WENN DER IPOD SCHWERHÖRIG MACHT Ein Bericht unseres Jugendreporters Marco Sansoni

Spätestens mit dem Siegeszug des iPod und der anderen MP3-Player seit Anfangs des neuen Jahrtausend taucht eine neue Problematik auf: Hörschäden in jungen Jahren. Es beginnt schon vor der Volljährigkeit mit einem Pfeifen im Ohr und geht mit dem Alter vielleicht sogar weiter zur vollständigen Gehörlosigkeit. Das Präventionsprojekt «Hear-it School» reist mit einem Bus direkt zu Primarschulhäusern und manchmal auch an sonstige Anlässe, um den Kindern zu zeigen, ab wann laut zu laut ist. Ein Augenschein im solothurnischen Grenchen: Es sind Herbstferien, und wie schon seit Jahren findet in dieser Zeit der sogenannte Ferienpass

Die jungen Zuhörer vom Ferienpass in Grenchen

statt. Mit in der Auswahl der Ferienpassaktivitäten ist dieses Jahr auch ein etwas anderer Kurs: «Wann ist laut zu laut» heisst die Veranstaltung des Hear-it-School-Teams im Programm des diesjährigen Ferienpasses, die sich an 10- bis 13-jährige Kinder richtet. Unterstützt wird der Präventionsnachmittag von Amplifon, einem Unternehmen, welches sich auf Hörgeräte und Hörberatung spezialisiert hat. Das Team von «Hear-it School» fährt an diesem Donnerstagnachmittag mit seinem weissen Präventionsbus direkt vor das Jugendzentrum «Lindenhaus» im Zentrum von Grenchen. In diesem Bus befindet sich alles, was der Gehörlehrer

Alex Guglielmetti benötigt. Es sind normale Kartonkisten, in denen die verschiedensten Utensilien lagern. Um den Unterricht interessant und abwechslungsreich zu gestalten, sind im Nachmittagsprogramm nebst Theorie zur Auflockerung Experimente und sogar ein Hörtest vorgesehen. Sensibilisierung und Aufklärung heissen die Zauberwörter. Nach und nach treffen auch die Kinder ein. Gespannt sind alle. Es sei der erste solche Anlass im Programm des Ferienpasses, erklärt Regula Lüthi vom Jugendzentrum. Normalerweise ist Alex Guglielmetti nur in Schulklassen zu Besuch. Es sind 13 Kinder, die teilnehmen. Einige scheinen ziemlich ungeduldig und aufgeregt zu sein. Guglielmetti ist bei den Störenfrieden schlagfertig und motiviert alle, mitzumachen. Auch die Tatsache, dass alle Kinder ihn während des Nachmittags duzen können, ändert die Atmosphäre im Raum. Während der ersten Minuten bekommt jedes Kind die Möglichkeit, das Gehör testen zu lassen. Dafür ist Brigitte Reichmuth zuständig. Sie sitzt auf der Rückbank des VW-Busses. Die 13jährige Elvedina Pepic setzt sich die Kopfhörer auf. Nun lässt Reichmuth leise einen Ton erklingen. Als Elvedina den Ton hört, hebt sie die Hand. Dieser kurze Test wird in verschiedenen Tonhöhen durchgeführt und das Resultat nachher auf einem Testblatt für die Eltern vermerkt. Kein Problem für Elvedina, denn ihr Gehör ist in Ordnung. Im Vortrag, welcher parallel dazu stattfindet, wird als Allererstes das Ohr genauestens erklärt.

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REPORT Auch der Schutz fürs Gehör ist nicht zu vergessen. Nebst den bekannten gelben Schaumstoffstöpseln zeigt Alex Guglielmetti auch Versionen für mehrmalige Anwendungen, die nur die Lautstärke vermindern und bei denen dank einem Filter die Tonqualität gleichbleibt – ideal für Konzerte, damit der Musikgenuss nicht beeinträchtigt wird. Als Attraktion des Nachmittages folgt der Ampeltest. Eine Ampel zeigt zu laute Geräusche mit dem Aufleuchten der roten Birne sowie akustisch an. Die Kinder lernen, dass ein Staubsauger keineswegs, ein platzender Luftballon hingegen sehr schädlich für das Gehör ist. Beim Laubbläser, welchen Guglielmetti aus Spass auf die Frauen in der ersten Reihe richtet und deren Frisuren zersaust, zeigt die Ampel Gelb an – ein Zeichen, dass man nicht den ganzen Tag diesem Lärm ausgesetzt sein sollte.

Gehörlehrer Alex Guglielmetti erklärt den Kindern den Aufbau der Gehörschnecke

Ein anschauliches Beispiel lehrt die Kinder, warum das Ohr eine Ohrmuschel hat. Es zeigt sich, dass unser Hörorgan auf alle Fälle ein wichtiges Organ ist.

Die Alternative zum bekannten gelben Schaumstoffgehörschutz: ein Stöpsel mit Filter für den gleichen Hörgenuss

Für das Experiment mit der Gehörschnecke (im Fachbegriff Cochlea) wechseln alle in die Küche, da dort ein Wasseranschluss vorhanden ist, denn die richtige, winzig kleine Gehörschnecke in jedem Ohr ist ebenfalls mit einer Flüssigkeit gefüllt. Mit seiner Installation, einer stark vergrösserten Cochlea, zeigt Alex Guglielmetti die Funktion der feinen Härchen im Innern des Ganges der Gehörschnecke. Diese sind für unser Hörempfinden verantwortlich. Faktisch hört man pro Härchen, welches ermüdet, ein bisschen schlechter. Guglielmetti vergleicht diesen Vorgang mit dem Geldabheben auf der Bank. Besitzt man 25‘000 Franken und hebt jeden Tag einen Franken ab, so hat man Geld für 25‘000 Tage. Hebt man aber pro Tag zehn Franken ab, so reicht das Geld nur für 2500 Tage. Analog dazu ist es mit dem Gehör: Ermüden pro Tag mehr Härchen, so reicht das Gehör möglicherweise nicht für das ganze Leben.

Zum Schluss wird der Nachmittag in einem kleinen Film zusammengefasst, und danach kann freiwillig jeder noch die Lautstärke, die er mit dem MP3-Player hört, in Dezibel anzeigen lassen. Dies machen auch die 11-jährige Valentina und der 13-jährige Michel. Während der pinke iPod von Valentina die Gefahrengrenze nicht erreicht, hört Michel seine Musik vom Handy ein bisschen zu laut. Das Display zeigt einen Wert knapp über 87 Dezibel an. Sein Hörtest sei aber gut ausgefallen, meint Michel. Es liege halt vielleicht daran, dass er die Musik oft ohne Kopfhörer höre.

Die Lautstärke von Valentinas MP3Player in Dezibel zeigt an, dass dies ungefährlich für das Gehör ist.

Bilder: Marco Sansoni

Als Nächstes folgt eine Übersicht der Gefahren, die für das Ohr bestehen. Nicht nur Lärm kann das Gehör schädigen, sondern auch die handelsüblichen Wattestäbchen, sofern sie zu tief in den Gehörgang eingeführt werden. Guglielmetti erzählt, dass es auch Personen gibt, die, gestört durch ein Jucken im Ohr, auch zur Büroklammer greifen und so das Trommelfell verletzen. Die jungen Zuhörer kichern.

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REPORT

The Deafhood

WENN DIE HÄNDE SPRECHEN Ein Bericht unserer Jugendreporterin Rahel Röthlin

Die Entwicklung der Gehörlosengemeinschaft verdient Respekt. Dies wird besonders deutlich, wenn man deren Geschichte, die sich bis zur Zeit des antiken Philosophen Platon zurückverfolgen lässt, betrachtet. Die Gebärdensprache – ein faszinierendes Abenteuer! Wie die Lautsprache hat auch die Gebärdensprache ihre Geschichte. Schon Leonardo da Vinci, Plato und Augustinus berichteten über gebärdende Personen. Im jüdischen Talmud wird sogar die Eheschliessung von tauben Paaren in Gebärden erwähnt.

derts zeichnete sich in Frankreich, dem Geburtsort der Aufklärung, langsam ein Ende der Isolation der Gehörlosen ab. Es war der innovative Mönch Etienne de Fay, der als erster in einer Abtei im französischen Amiens vier taubstumme Schüler zu unterrichten begann. Als der Wissenschaft dann klar wurde, dass die fehlende Fähigkeit zu hören nicht die intellektuellen Fähigkeiten der Tauben beeinflusst und schon gar nichts mit einer geistigen Behinderung gemein hat, folgten neue Schulen speziell für «Taubstumme». Abbé Charles Michel de l’Epée, der den Geist der Revolution schon spürte, gründete 1770 das erste Institut für Taubstumme in seinem Privathaus in Paris und schuf als erster methodische Gebärden für seinen Unterricht, auch «bilinguale Methode» genannt. Bald verbreitete sich seine Idee in ganz Europa, und es entstanden zwanzig weitere Gehörlosenschulen.

«Die Gebärdensprache ist für e uns der einzig Schlüssel zur Welt!»

In Europa lebten die Taubstummen und Gehörlosen lange isoliert voneinander und vom Rest der Welt. Es war ein Tabuthema, und wer der Lautsprache nicht mächtig war, wurde im Abendland von der Gemeinschaft als nicht vollwertiges Mitglied ausgeschlossen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhun-

Rückschlag Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts musste die Gehörlosengemeinschaft harte Rückschläge ertragen. Die Gebärdensprache stand im Kreuzfeuer der Kritik, und die Gelehrten stritten sich über diese «unnatürliche» Sprache. Sie wurde offen geächtet und als «Affensprache» bezeichnet. Dies führte beim Mailänder Kongress von 1880 zum Beschluss, die Gebärdensprache generell vom Unterricht der «Gehörlosen-Schulen» zu verbannen und nur noch Sprechen zuzulassen. Denn die Mehrheit war überzeugt, dass die Gehörlosen nur durch Sprechen zu «echten» Menschen würden. Erst nach 1945, also viele Jahre und zwei Weltkriege später, ging es langsam wieder aufwärts. In den 80er und 90er Jahren fing man endlich ernsthaft über die Anerkennung der Gebärdensprache zu diskutieren an. Erst 1991 wurde in Frankreichs Schulen für taube Kinder das Gebärdenverbot per Gesetz wieder aufgehoben. Und 2002, trotz vieler Widerstände, wurde am 24. Juli die Deutsche Gebärdensprache offiziell anerkannt. Das passierte drei Jahre später endlich

Das Fingeralphabet von A – J

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A

B

C

D

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H

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REPORT

Rund 10‘000 Menschen in der Schweiz sind gehörlos.

Jugendreporterin Rahel Röthlin (rechts) mit Fiona Schmidig auf der 4-TEENS Redaktion für’s Fotoshooting

auch in Zürich. Doch die Gebärdensprache ist noch immer keine offizielle Landessprache der Schweiz – obwohl die Schweizer Gehörlosen genau dafür kämpfen.

Dialekte Wie jede Sprache hat sich auch die Gebärdensprache durch die Jahrhunderte hindurch immer weiterentwickelt. Sie ist eine vollwertige Sprache mit einer komplexen Grammatik und einem ausgebauten Wortschatz. Es gibt Trendwörter und

Fluchwörter. Und die Gebärdensprachen unterscheiden sich von Land zu Land. Am weitesten verbreitet ist wohl die American Sign Language, kurz ASL. In der Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS) gibt es fünf regionale Dialekte: je einen Zürcher, Berner, Luzerner, Basler und St. Galler Dialekt. Und unter diesen gibt es wiederum auch kleine regionale Unterschiede. Die Zahl der Dialekte ist genauso unübersichtlich wie im gesprochenen Deutsch: Sagen wir Zentralschweizer zum Beispiel «Bueb», meint der

Die erste Zeitschrift für Gehörlose gab Eduard Fürstenberg heraus, der im Alter von vier Jahren ertaubte. Die erste Ausgabe von «Der Taubstummenfreund» erschien 1872. Fürstenberg organisierte auch die ersten Taubstummenkongresse in Berlin und Wien.

Das Fingeralphabet von K – T L

M

N

O

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Q

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S

T

Bilder: Herbert Lingg

K

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REPORT Berner «Giel». Und so verhält es sich in etwa auch mit der Gebärdensprache.

Der Satzbau Der auffälligste Unterschied zum gesprochenen Deutsch ist die Position des Verbs. Anders als im gesprochenen Deutschen steht es nämlich nicht in der Mitte, sondern am Ende des Satzes. Praktisch angewendet würde also ein Satz in Gebärden so aussehen: «Wir das Beste hoffen.» Nur wenn der Satz ein Fragewort beinhaltet, rutscht das Verb an zweitletzte Stelle. Übersetzt man also den gesprochenen Satz «Wann gehst du aus?», verwendet man die Gebärden «Du», «ausgehen» und «wann?» genau in dieser Reihenfolge. Die Zeitangaben stehen hingegen immer am Satzanfang, und Ortsangaben folgen direkt nach der Gebärde für die Zeitform. Der Einfachheit halber gibt es in der Gebärdensprache nur drei verschiedene Zeitformen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

müssen die Gebärden in ihrer jeweiligen Haltung total korrekt ausgeführt werden, weil sonst Missverständnisse auftreten können. Eine kleine Abweichung – und das Wort bekommt schnell eine andere, ungewollte Bedeutung.

In der Gebärdensprache gibt es keine Höflichkeitsform, kein «Sie». Alle sind automatisch per «Du».

Wie auch uns manchmal die Worte fehlen, fehlen sie manchmal auch den Gehörlosen. Dafür gibt es das Fingeralphabet, welches recht einfach den natürlichen Formen der Buchstaben nachempfunden ist. So lassen sich Wörter wie «Desoxyribonukleinsäure» gut ohne Stift und Worte beschreiben. Wichtig dabei ist, dass man das Wort mit dem Mund gleichzeitig formt, um seinem Gegenüber eine Stütze zu bieten.

«Wir können t alles, nur nich sehr gut Kein Verzicht hören!»

Besonderheiten Besonders die Mimik spielt in der Gebärdensprache eine sehr wichtige Rolle, da man von ihr «zwischen den Gebärden» alle Gefühle ablesen kann. Sie wird sehr intensiv genutzt. Ausserdem

Auf www.dolb.de kannst du einen Satz eingeben, der dann im Fingeralphabet der Gehörlosen buchstabiert wird.

Wer denkt, taube Menschen müssen auf Grund ihres Hörfehlers auf viele tolle Sachen verzichten, denkt falsch. Heutzutage gibt es hervorragende Angebote für Hörgeschädigte. Es werden Konferenzen organisiert, Konzerte gegeben, Radiosender eingerichtet und ganze Kabarettprogramme für Gehörlose geschrieben. Gehörlose Menschen geniessen ihr Leben in vollen Zügen. Und wie der Deutsche Gehörlosen Bund wirbt: «Wir sind nicht stumm!»

Das Fingeralphabet von U – Z

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U

V

W

X

Y

Z

Ä

Ö

Ü

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REPORT

Die 17-jährige Fiona zeigt euch wie «gesprochen» wird

NAME

WOHNST

WO

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DU ?

Hier ein paar interessante Internet-Seiten zum Thema Gehörlosigkeit:

SCH

www.vugs.ch(Verein Unterstützung Gebärdensprache) www.sgb-fss.ch(Schweiz. Gehörlosenbund) www.focus-5.tv(Fernsehen in der Gebärdensprache) www.deafzone.ch(Plattform für Gehörlose) www.expeditiondeaf.ch(Nützliche Infos)

en In der nächst gabe 4-TEENS Aus n Interview bringen wir ei ihr alles mit Fiona, wo hrt. Zudem über sie erfa re «Beizeigt sie weite spielsätze».

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Bilder: Herbert Lingg

MEIN

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REPORT

Ferien auf Australisch

SYDNEY HÄLT WAS ES VERSPRICHT Ein Bericht unseres Jugendreporters Alwin Zürcher

Meine ersten Schulferien hier in Australien verbrachte ich in Sydney und den nicht weit davon entfernten «Blue Mountains». In der zweiten Ferienwoche war ich vor allem damit beschäftigt, mich am Strand oder am Pool vom Alltag zu erholen und mit meinen Kollegen eine gute Zeit zu verbringen.

Die «Blue Mountains» nicht nur aus der Touristenperspektive Die Ferien in Sydney starteten mit dem Flug vom lokalen Sunshine-Coast-Flughafen. Vom Flug-

zeug aus konnten wir, je näher wir Sydney kamen, unzählige kleinere Buschfeuer sehen, welche allerdings alle unter Kontrolle waren. In Sydney angekommen, holten wir unser gemietetes Auto ab und machten uns auf den Weg in die Blue Mountains. Meine Gastfamilie wohnte ursprünglich in den Blue Mountains, bevor sie an die Sunshine Coast zog. Daher pflegt sie immer noch Kontakte zu Freunden aus Sydney. So kam es, dass wir für zwei Nächte bei einer befreundeten Familie Unterschlupf fanden. Nach dem obli-

Die berühmte Felsformation «Three Sisters» in den Blue Mountains

gaten «Willkommens-Barbecue», traf mein Gastbruder Alex einige seiner Feunde, mit denen er sechs Jahre zur Schule gegangen war, und zusammen schwelgten sie in alten Erinnerungen. Am nächsten Tag machten sich beide Familien auf den Weg, um mir die Region zu zeigen. So machten wir eine kleine Wanderung im sogenannten «Grose Valley» und besichtigten die Umgebung vom «Pulpit Rock»-Aussichtspunkt aus. Dies war ziemlich eindrücklich, denn soweit das Auge reichte, sah man nur EukalyptusBäume und Felsen. Den Eukalyptus-Bäumen verdanken die «Blue Mountains» auch ihren Namen: Die Bäume produzieren ein Öl, welches die Umgebung blau schimmern lässt. Ausserdem besuchten wir die «Three Sisters», eine Felsformation, die aussehen soll wie drei Schwestern und deren Besichtigung für jeden Touristen auf dem Programm steht.

Sydney im Sandsturm Am nächsten Tag machten wir uns in die Innenstadt Sydneys auf. Wir checkten in unser Appartment ein, welches mitten in der Stadt und in Gehdistanz zum «Opera House» und der «Harbour Bridge» lag. Den Nachmittag verbrachten wir damit, die nächste Umgebung zu erkunden, und so erhaschte auch ich einen ersten Blick auf die beiden weltberühmten Sehenswürdigkeiten. Die darauffolgenden zwei Tage waren wir damit beschäftigt, Sydney vom oberen Deck eines Doppelstöckerbusses aus zu besichtigen. Natürlich verliessen wir den Bus von Zeit zu Zeit, und so besuchten wir den ebenfalls weltbekannten «Bondi

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REPORT und natürlich begeht man die Brücke. Die Wege führen entlang den Stahlträgern bis zur Mitte und dem somit höchsten Punkt der Brücke. Je näher unsere Gruppe der Mitte kam, desto windiger wurde es. Dies war das Beste, das passieren konnte, da der Wind all den Sand aus der Stadt wegblies und uns so eine super Aussicht auf Sydney gewährte. Dies war ein unvergessliches Erlebnis und wird immer in meiner Erinnerung an Australien haften bleiben.

Die Hafenstadt Sydney verschwand in einem orangefarbenen Staubnebel

Beach» oder Sydneys botanischen Garten. Der spannenste Tag sollte allerdings noch folgen. Die Metereologen sagen, ein Sandsturm in Sydney sei ein einmaliges Erlebnis. Welch ein Zufall, dass gerade ich zu der Zeit da war. Als ich am Morgen zum ersten Mal aus dem Fenster schaute, war ich als erstes ein bisschen geschockt, da wirklich niemand mit solch einem Naturereignis gerechnet hatte. Vor allem jedoch war ich besorgt, da mein «Harbour Bridge Climb» an diesem Morgen hätte stattfinden sollen. Nachdem ich dies auf den Nachmittag hatte verschieben können, begann ich, dieses besondere Ereignis zu geniessen. Die Stadt sah besonders in den Morgenstunden wunderschön aus, und auch Sydneys Verkehrsproblem schien sich auf einmal gelöst zu haben, da die meisten Leute ganz einfach zu Hause blieben. Im Verlaufe des Tages zeigte sich jedoch die Kehrseite des Naturschauspiels: Das Atmen fiel schwer, und der anfänglich rötliche Sand wurde zu normalem Staub, welcher sich erst gegen den Nachmittag verzog und überall seine Spuren hinterliess.

Schulferien an der Sunshine Coast

Alwin auf der grossen Treppe vor dem Opera House

Viele Australier kommen an die Sunshine Coast in die Ferien, und so schätzen sich alle Bewohner der Küste sehr glücklich, hier zu leben. Hier zu leben könnte man damit gleichsetzen, einen schönen freien Tag wahlweise auf dem Boot oder am Strand zu verbringen. So verbrachte auch ich den grössten Teil meiner zweiten Ferienwoche mit Kolleginnen und Kollegen am Strand. Wir hatten eine super Zeit und ich habe den Verdacht, dass einige meiner Freunde «Boost»-süchtig sind. Ein «Boost» ist eine Mischung aus Fruchtsaft, Eis und ein bisschen Yoghurt: ein sehr erfrischendes Getränk für den Strand. Auch ich muss zugeben, dass ich ab und zu einen oder zwei hatte. Nun bin ich allerdings wieder zurück im Schulalltag angekommen. Ich bin erst gerade dem Rugby-Team beigetreten und freue mich nun darauf, einen neuen Sport auszuprobieren.

Die wunderbare Aussicht über Sydney von der Harbour Bridge.

«Harbour Bridge Climb» Bilder: Alwin Zürcher

Am Nachmittag machte ich mich dann für meine Brückenbesteigung auf zur «Harbour Bridge». Die Besteigung dauerte circa drei Stunden. In dieser Zeit wird man in all die Sicherheitsbestimmungen eingeführt,

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REPORT

grossen Teil 1 des

uille t PatroR epor Suisse- sten Heft: äch Teil 2 im n interviews Exklusiv echaniker, &M mit Pilot tionen 2009 a Flugform mehr… und

Patrouille Suisse

DIE ADLER DER LÜFTE Ein Bericht von unserer Jugendreporterin Janine Schwarzentruber

1964 wurde die Patrouille Suisse anlässlich der Landesausstellung «Expo 64» in Lausanne gegründet. Seit 45 Jahren führt die Patrouille Suisse unfallfrei ihre Kunstflugprogramme vor. Ihre Vorführungen sind atemberaubend. Auf die Leistungen der Patrouille Suisse dürfen wir Schweizer stolz sein. Die Patrouille Suisse besteht aus 1 Kommandanten, 6 Piloten, 2 Sprechern und einer zu hundertprozentig verlässlichen Ground-Crew. Die Piloten sind: Daniel Siegenthaler «Sigi», Reto Amstutz «Tödi», Simon Billeter «Billy», Gaël La-

Der Kommandant Daniel Hösli (oben) mit seinen Piloten.

chat «Gali», Michael Meister «Maestro», Marc Zimmerli «Zimi» und der Kommandant Daniel Hösli «Dani». Jeder von ihnen hat mindestens 1700 Flugstunden hinter sich, und jeder hat in der Flugformation seine feste Position. Um überhaupt in die Lüfte steigen zu können, benötigen die Piloten natürlich eine verlässliche Crew. Seit über zehn Jahren vertrauen die Piloten auf das Bodenpersonal des Militärflugplatzes Emmen. Die Spezialisten müssen, Stunden bevor die Flugzeuge zum Start rollen, dafür sorgen, dass die Ausrüstung und die Flugzeuge einsatzbereit sind.

F-5 E Tiger Mit der F-5 E Tiger fliegen die Piloten der Patrouille Suisse. Die Maschine hat eine Länge von 14,68 Metern, eine Spannweite von 8,13 Metern und eine Höhe von 4,06 Metern. Das Leergewicht der Flieger beträgt 4’350 kg, das Startgewicht 7'080 kg und das maximale Startgewicht 11’180 kg. Die Dienstgipfelhöhe beträgt 15’590 Meter. Die Startgeschwindigkeit beträgt 270 km/h bei einer Startstrecke von 610 Metern. Die Flugzeuge sind mit zwei 20-mm-Kanonen M39 (560 Schuss) und Infrarotlenkwaffen bewaffnet. Das zugehörige Outfit besteht aus einem Pilotenhelm, einer Sauerstoffmaske, einem Fallschirm, einer Schwimmweste, einer Flugfunkund Sauerstoffverbindung, einem Fliegerkombi, feuerfesten Handschuhen, einer Anti-G-Hose und Pilotenstiefeln. Ohne diese Ausrüstung dürfen die Piloten nicht fliegen. Sie ist also absolut notwendig.

Die Geschichte der Patrouille Suisse Am 22. August 1964 wurde die Patrouille Suisse gegründet. Die Idee stammt allerdings schon aus dem Jahr 1959. Damals wurde dem Überwachungsgeschwader der Auftrag erteilt, eine Doppelpatrouille aus vier Maschinen für Vorführzwecke zu trainieren. Damals wurde die Formation mit britischen Kampflugzeugen des Typs Hawker Hunter Mk 58 geflogen. Im Hinblick auf das 50-jährige Jubiläum für das Bestehen der Luftwaffe an der Landesaustellung Expo 64 wurde in das Flugtraining mit der Hunter-Doppelpatrouille investiert. Im ganzen Land

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REPORT Die Maschinen der Patrouille Suisse erhielten 1991 ein neues Aussehen

Seit 1996 fliegt die Patrouille Suisse mit der amerikanischen F-5 E Tiger und integrierter Rauchanlage

Seit 1996 fliegt die Patrouille Suisse ihre zahlreichen erfolggekrönten Vorführungen mit einer im Tiger integrierten Rauchanlage. Der Showeffekt wird durch diese Neuerung für die Zuschauer gesteigert, gleichzeitig ist es für die Piloten beim Aufeinander-Zufliegen auch leichter, da sie sich viel früher sehen können, wenn der Rauch eingeschaltet ist.

1964 flog die Formation mit vier britischen Kampflugzeugen

1965 bestritt das Vier-Mann-Team erstmals eine ganze Saison mit vier Vorführungen. Das Programm wurde von da an ständig verfeinert und die Ausführung der einzelnen Figuren perfektioniert. 1970 kam eine fünfte Maschine zur Patrouille Suisse, was es der Gruppe ermöglichte, ein noch besseres Programm zu fliegen. Leider war es der Patrouille Suisse wegen der strikten Neutralität noch nicht erlaubt, an Flugvorführungen im Ausland teilzunehmen.

1978 wurde die Patrouille Suisse zum ersten Mal ins Ausland eingeladen. Die Piloten durften mit ihren Maschinen zum 25. Jubiläum der Patrouille France nach Frankreich fliegen und ihr Können endlich im Ausland zeigen, neu sogar mit sechs Maschinen. In den folgenden Jahren folgten viele erfolgreiche Vorführungen im In- und Ausland.

1978: Erstmals im Ausland mit sechs Flugzeugen

1991 erhielten die Hunter ein neues Aussehen: Die Flügelunterseiten wurden neu in den Schweizer Farben Rot und Weiss lackiert. Beim Publikum fand das neue Kleid der Patrouille Suisse grossen Anklang. 1994 flogen die Piloten ihre letzte Aufführung mit den Hawker Hunter Mk 58. Von nun an flogen sie ab der Homebase Emmen mit den schnelleren und wendigeren amerikanischen F-5 E Tiger. Die neuen Flugzeuge brachten die Piloten auf fliegerisches Neuland, was sie aber 1995 bestens meisterten. Von den nun vollständig rotweiss lackierten Flugzeugen war das Publikum im In- und Ausland stets begeistert.

In den letzten Jahren begeisterte die Patrouille Suisse ein breites Publikum an verschiedenen militärischen Flugvorführungen. Zusätzlich kann sie ihr Können an diversen zivilen Anlässen zeigen, wie zum Beispiel an den Konzerten von Madonna und den Rolling Stones, an der Eröffnungsfeier der Fussball-EM, an der Ski-WM, am Lauberhorn und am Americas Cup in Valencia (Spanien).

Blick aus dem Cockit einer F-5 E Tiger

Bilder: Schweizer Luftwaffe

fanden Jubiläumsvorführungen statt, die Hunderttausende von Zuschauern und die Schweizer Presse begeisterten. Spontan entstand dann der Name Patrouille Suisse. Bald darauf wurde die Patrouille Suisse vom Eidgenössischen Militärdepartement (EMD) zum offiziellen nationalen Kunstflugteam ernannt.

1970 kam eine weitere «Hunter» zur Patrouille Suisse

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GESCHICHTE

GESCHICHTLICHE EREIGNISSE IM MONAT NOVEMBER Rechechiert von unserer Jugendre

porterin Janine Schwarzentruber

15. November 1315 Die Schlacht am Morgarten

gen die Schweizer In der «Schlacht am Morgarten» besie en das Ritterheer Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwald I. und besiegeln old Leop ogs Herz en hisch des österreic August 1291. 1. vom » Bund endgültig den «Ewigen Schweizer Eidgenosder ie nom Auto die s mus burg Habs die als Ursachen des sen anerkennen. Die vier Theorien, g diskutiert werchun Konfliktes in der historischen Fors », die «habsburrang eitsd Freih r wyze «Sch der den, sind eidgenössischen den in che» gischen Hausmachtsansprü mit dem Kloster Einit nstre rche «Ma der e sowi ten Gebie it von 1314–22» siedeln» und der «deutsche Thronstre

9. November 1989 Fall der Berliner Mauer

8. November 1895 Röntgenstrahlen entdeckt

Der deutsche Physikprofessor Wilhelm Conrad Röntgen (1845–1923) entdeckt bei Experimenten mit Kathodenstrahlröhren die «X-Strahlen», eine dem Licht verwandte, aber unsichtbare elektromagnetische Strahlung mit der Eigenschaft, feste Körper zu durchdringen. Am 22. Dezember 1895 gelingt ihm eine Röntgenaufnahme von der Hand seiner Ehefrau Berta, auf der die Knochen und der Ehering klar zu erkennen sind. Die «Röntgenstrahlen» revolutionieren die Medizin, obwohl zunächst nichts über die Gefahr übermässiger Bestrahlung bekannt ist. 1901 erhält Röntgen für seine Entdeckung den ersten Physik-Nobelpreis.

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Gegen 19:00 Uhr verlies t SED-Politbüromitglied Günter Schabowski den Ministerrats, der eine frei Beschluss des DDRe Ausreise garantiert. Die se Nachricht führt zur Ver sender DDR-Bürger an den sammlung tauGrenzübergängen Ost-Be rlins. Etwa 50000 Mensc der Westseite des Brande hen werden auf nburger Tores von jubeln den Berlinern empfange gen waren die Leipziger n. VorausgeganMontagsdemonstration en, an denen ständig mehr nahmen und die mit ihre Menschen teilm Motto «Wir sind das Vol k» den Anstoss zur Wende gaben.

7. November 2000 Knappes Wahlergebnis

Bei der Wahl zum neuen US-Präsidenten ist das Wahlergebnis so knapp (255:246 Wahlmännerstimmen), dass es zu einem zwei Monate dauernden Streit um die entscheidenden Stimmen kommt. Der Demokrat Al Gore (*1948) gibt am 13. Dezember auf, der Oberste Gerichtshof in Washington hebt eine Entscheidung des Supreme Courts von Florida bezüglich der Stimmenauszählungen auf. Am 18. Dezember 2000 wird George W. Bush (*1946) durch das Wahlmännergremium mit 271 von 538 Stimmen zum 43. Präsidenten der USA gewählt. Am 6. Januar 2001 wird George W. Busch offiziell als Wahlsieger anerkannt.


GESCHICHTE

29. November 1970 Der erste «Tatort»

24. November 1991 Freddie Mercury stirbt und

atischer Sänger Freddie Mercury, charism pe «Queen», stirbt rup k-G Roc der ist pon Kom heit Aids. ank ekr äch chw an der Immuns z der Aids-Ditrot sich Freddie Mercury hatte der Musik geft Kra r alle mit in terh agnose wei men wurden nah Auf ten widmet. Seine letz dio bei MonStu em zum grössten Teil in ein wo auch das t, ach gem ee fers treux am Gen le Queenina orig te CD-Cover für das letz nd – es zeigt sta ent » ven Hea in ade Album «M sse Statue, die heute Mercurys überlebensgro ee steht, während zum Gedenken am Genfers g. der Dämmerun

In der ARD läuft der ers te «Tatort». Die Krimise rie ist die Antwort auf den «Komm issar» mit Erik Ode, der erfolgreich im ZDF ermittelt. In der ersten Folge «Taxi nac h Leipzig» spielt Walter Richter (19 05–1985) den Kommis sar Paul Trimmel. Insgesamt ist Trimmel elfmal im Einsat z. Zu den populärsten (inzwischen pensionierten) Ermittlern gehören u.a. die Kommissare Sto ever und Brockmöller (Ma nfred Krug und Charles Brauer), die Kommissare Schimansk i und Thanner (Götz George und Ebe rhard Feik), Kommissar Brin kmann (Karl-Heinz von Hassel) und Kommissar Haferkam p (Hansjörg Felmy). Am 5. Juni 200 5 wird der 600. «Tatort» ausgestrahlt.

Angela Merkel (CDU) wird mit 397 von 448 Stimmen zur ersten Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschla nd gewählt. Sie ergänzt den Amtseid «Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seine n Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundges etz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, mein e Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jeder mann üben werde.» um den Zusatz «So wahr mir Gott helfe ». Von 1990 bis 1994 war Merkel Bundesmi nisterin für Frauen und Jugend und von 1994 bis 1998 als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher heit im Kabinett Kohl. Von 1998 bis 2000 amtierte sie als Gene ralsekretärin der CDU. Laut Forbesliste 2008 ist Merkel die mächtigste Frau der Welt.

Fotos: Wikimedia Commons

22. November 2005 Merkel wird Kanzlerin

17. November 1994 Der König der Löwen im Kino

s «König der Filmpremiere des Zeichentrickfilm greichsten erfol der einem Löwen» in Deutschland, tudios. Hans Zimey-S Disn den aus e ckfilm entri Zeich Filmmusik, Elton mer erhält einen Oscar, für die Song «Can you John/Tim Rice einen weiteren für den Musicalfasder iere Prem Die . ht?» tonig feel the love am 13. Not finde n» Löwe sung von «Der König der York City) statt. (New dway Broa am 1997 er vemb ist er der bisher Gemessen an den Kinoeinnahmen klassische Zeiweltweit kommerziell erfolgreichste dreht sich um Films des lung Hand Die chentrickfilm. liche Suche hwer besc die und den Löwenjungen Simba Lebens. des lauf Kreis im Platz m seine nach

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BERUFE

Vier nte interessa fe Lehrberu lt l vorgeste

Geomatiker/in EFZ - Amtliche Vermessung Vermessen, erfassen, eintragen, verwalten

Berufsbeschreibung Geoinformationen sind raumbezogene Daten. Geomatiker und Geomatikerin erheben Geoinformationen, erfassen, verwalten und nutzen sie. Sie sind im Fachbereich amtliche Vermessung, Geoinformatik oder Kartografie tätig. Geomatiker und Geomatikerin vermessen im Freien mit Hightech-Präzisionsinstrumenten Grundstücke, Strassen, Plätze, Tunnels und vieles mehr. Sie legen Messpunkte fest, messen Strecken, Winkel und Höhenunterschiede und erstellen Skizzen und Handrisse. Am PC verarbeiten sie die Daten, tragen sie im Geosystem nach. Mit Computerprogrammen führen sie verschiedene Berechnungen durch und erstellen mit CAD-Programmen Pläne für Hoch- und Tiefbauten. Sie erstellen auch Grundbuchpläne, auf denen die Grundstücksgrenzen und die Geländesituation exakt dargestellt sind. Äusserste Genauigkeit zählt, denn ihre Pläne legen die Besitzverhältnisse fest. Sie erarbeiten ausserdem Unterlagen für die Raumplanung, für Landerschliessungen, Güterzusammenlegungen oder Leitungssysteme (Gas, Wasser, Elektrizität, Telekommunikation). Immer berücksichtigen sie die gültigen Gesetze und Vorschriften.

Anforderung Abgeschlossene Volksschule mit sehr guten Leistungen in Mathematik, Geometrie und technischem Zeichnen. Interesse für Mathematik und Geometrie (die rechnerischen Aufgaben sind anspruchsvoll), Freude am präzisen Arbeiten, Konzentrationsfähigkeit, logisches Denken, Ausdauer, technisches Verständnis, Teamfähigkeit, Lernfreude, Freude am Arbeiten im Freien und gute Konstitution.

Ausbildung 4 Jahre berufliche Grundbildung mit Schwerpunkt amtliche Vermessung in einem Vermessungsamt von Gemeinde, Kanton, Bund oder in einem privaten Ingenieur- und Vermessungsbüro. Berufsfachschulunterricht ist ein Tag pro Woche. Überbetriebliche Kurse runden die praktische und theoretische Bildung ab.

Entwicklungsmöglichkeiten Photogrammetrie-Operateur/in (Luftbildauswertung) Berufsprüfung als Geomatiktechniker/in; es können auch einzelne Module der Ausbildung absolviert werden. Geomatikingenieur/in BSc/MSc FH Geomatikingenieur/in BSc/MSc ETH, Umweltingenieur/in BSc/MSc ETH Eidgenössische Patentprüfung als Ingenieur-Geometer/in (Voraussetzung FH- oder ETH-Studium).

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BERUFE

Fitnessinstruktor/in BP Betreuen, beraten, korrigieren, helfen

Berufsbeschreibung Fitness bedeutet gute körperliche Leistungsfähigkeit, heute wichtiges Anliegen jedes Einzelnen für das persönliche Wohlbefinden. Die Angebote im Fitnessbereich sind dementsprechend vielfältig: Fitness-Center, Sportstudios, Freizeit- und Trainingszentren. Fitnessinstruktor und Fitnessinstruktorin betreuen und beraten die Kunden und Kundinnen. Sie schätzen deren Leistungsfähigkeit ein und stellen ein individuelles Trainingsprogramm zusammen. Sie leiten die KundInnen in der Bedienung der Geräte an, beobachten sie taktvoll bei den Übungen und helfen, falsche Bewegungsabläufe zu korrigieren. Sie warten die Trainingsgeräte auch und nehmen kleinere Reparaturen vor. Im Büro erledigen sie administrative Aufgaben, wie Führen der Kundenlisten, Erstellen von Mitgliederausweisen, Rechnungen ausfertigen, Gebühren einnehmen.

Anforderung a) Abgeschlossene berufliche Grundbildung, abgeschlossene Fach- oder Diplommittelschule oder gymnasiale Matura und mindestens 2 Jahre Berufspraxis als Fitnessinstruktor/in (mind. 38 Std./Wo) oder b) mindestens 1 Jahr Berufspraxis als Fitnessinstruktor/in (mind. 38 Std./Wo) und abgeschlossene Prüfung auf Tertiärstufe in einem dem Fitnessinstruktor verwandten Beruf oder c) ohne Abschluss einer beruflichen Grundbildung, mindestens 4 Jahre Fitnessinstruktor/in (mind. 38 Std./Wo). Gepflegte, sportliche Erscheinung und gute Umgangsformen; Interesse am Sport und Sportgeschehen, Bewegungsfreude und gute Kondition; Fähigkeit, ein Vertrauensverhältnis zu den Kunden aufzubauen; Geduld und pädagogisches Geschick; sorgfältige Beobachtungsgabe; Interesse für medizinisch-gesundheitliche Fragen.

Ausbildung Vorbereitende Kurse sind bei verschiedenen Institutionen möglich, sie dauern 2 bis 4 Semester. Variante: 2-jährige Vollzeit-Praktikantenausbildung. Abschluss Berufsprüfung (BP): Fitnessinstruktor/in mit eidgenössischem Fachausweis.

Fotos: Berufskunde-Verlag

Entwicklungsmöglichkeiten Kurse: Einzelanbieter im Fitness- und Kurswesen. Höhere Fachprüfung als dipl. Trainer/in Spitzensport. Ausbildung an einer Fachhochschule als Sportlehrer/in BSc FH (Schweiz) oder Fitnessökonom/in BA FH (Deutschland). Aufstieg: Personal Trainer, Betriebsleiter/in, Unternehmer/in: eigenes Fitness-Zentrum.

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BERUFE

Chemie- und Pharmatechnologe/-in EFZ Berechnen, steuern, untersuchen, protokollieren

Berufsbeschreibung Chemie- und Pharmatechnologe und Chemie- und Pharmatechnologin sind Fachleute der Produktion in der chemischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie sowie in der Kunststoff- und Lebensmittelindustrie. Mit automatisierten Produktionsanlagen stellen sie z.B. Medikamente, Farbstoffe oder Pflanzenschutzmittel her. Aufgrund von Fabrikationsvorschriften berechnen sie die benötigten Mengen der Rohstoffe und stellen diese bereit. Sie planen die Produktionsprozesse, richten die Anlagen ein, steuern, überwachen und protokollieren die Produktion. Während der Prozesse nehmen sie auch Stichproben und untersuchen sie im Labor. Nach der Produktion reinigen und überprüfen sie die Anlagenteile und führen allenfalls kleinere Wartungsarbeiten aus. Sie arbeiten meist im Team. Da sie auch mit gefährlichen Stoffen zu tun haben, schützen sie sich und halten sich an die Sicherheits- und Umweltvorschriften.

Anforderung Abgeschlossene Volksschule, oberste Stufe. Interesse an Rechnen, Chemie und Physik, Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, aufmerksames Beobachten, exaktes Arbeiten, Teamfähigkeit, keine Allergien.

Ausbildung 3 Jahre berufliche Grundbildung. Vielseitige praktische Bildung in verschiedenen Werkstätten, Laboratorien und vor allem in Fabrikationsbetrieben, begleitet von einem praxisbezogenen Unterricht an internen Werkschulen sowie Berufsfachschulen.

Entwicklungsmöglichkeiten Der Aufstieg in übergeordnete Funktionen (Vorarbeiter/in, Meister/in, in kleineren Unternehmen auch Betriebsleiter/in) ist vielfach möglich. Höhere Fachprüfung als dipl. Chemietechnologe/-in. Studium als Chemiker/in BSc FH oder Biotechnologe/-in BSc FH. Masterstudium.

Regionale Kontaktadressen für Betriebsbesichtigungen, Schnupperlehren und weitere Berufsinformationen findest du auf der neuen Berufsbilder-CD, im Berufskatalog resp. im Berufsbilder-Buch und auf www.berufskunde.com. Als LeserIn von 4-TEENS erhältst du die Berufsbilder-CD mit über 700 bebilderten Berufsbeschreibungen und einer Stunde Videoclips sowie Berufsquiz usw. für Fr. 10.– beim Berufskunde-Verlag, Mülirain, 8153 Rümlang. MAC- oder WIN-Version angeben. (Bitte bei CD-Bestellung immer Fr.10.–/Ex. und ein frankiertes und an dich adressiertes C5-Antwort-Kuvert beilegen.) Übrigens: Auch den Berufskatalog (mit Studienberufen wie Arzt etc.) oder das Berufsbilder-Buch (ohne Studienberufe)

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kannst du für Fr. 10.– plus Porto bei dieser Adresse bestellen.


BERUFE

Bauführer/in HF (Techniker/in HF, dipl.) Beraten, kalkulieren, planen, leiten

Berufsbeschreibung Bauführer und Bauführerin zählen zum mittleren bis oberen Kader in einer Bauunternehmung und damit zur Geschäftsleitung. Sie begleiten einen Bauauftrag von Anfang bis Schluss: Sie übernehmen das Vorkalkulieren von Aufträgen, Erstellen von Offerten und Beraten der Kundschaft. Sie planen und leiten die Baustellenarbeiten, sehen zu, dass das erforderliche Material rechtzeitig vorhanden ist, erstellen Bauprogramme und Einsatzpläne, überwachen Termine genauso wie die Bautätigkeit. Sie sorgen dafür, dass die Sicherheitsvorschriften und Qualitätsstandards eingehalten werden. Sie vertreten das Unternehmen und sind Ansprechpartner für die verschiedenen am Bau beteiligten Personen: Bauleitung, Architektinnen, Ingenieure, Bauherrschaft, Behörden, Lieferanten, Subunternehmer und Mitarbeitende. Sie übernehmen ausserdem administrative Aufgaben, wie das erstellen von Abrechnungen und Nachkalkulationen.

Anforderung Je nach Schule unterschiedlich. In der Regel: Abgeschlossene baugewerbliche berufliche Grundbildung (z.B. als Maurer/in, Zimmermann/Zimmerin, Strassenbauer/in, Grundbauer/in oder Zeichner/in (Hochbau/Tiefbau) mit Zusatzlehre als Maurer/in) oder Ausbildung als Baupolier/in. Führungseigenschaften, gute Konstitution, Instruktionsgeschick, gutes räumliches Vorstellungsvermögen, unternehmerisches Geschick, Initiative und Zuverlässigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick.

Vollzeitausbildung 25 bis 35 Wochen, Teilzeitausbildung 3 Jahr (inkl. 1-jähriges Praktikum).

Entwicklungsmöglichkeiten Nachdiplomstudien an Höheren Fachschulen und Fachhochschulen. Höhere Fachprüfung als Baumeister/in HFP. Studium als Bauingenieur/in BSc FH oder Architekt/in BA/BSc FH.

Fotos: Berufskunde-Verlag

Ausbildung

Berufserkundung – wie? Wenn du dir ein umfassendes, objektives Bild von einem dieser Berufe machen willst, ist es sehr wichtig, dass du dich persönlich mit mehreren Menschen unterhältst, die diesen Beruf gewählt haben. Im weiteren haben die Berufsberater und der entsprechende Berufsverband ausführliche Informationsmittel über diese oder eventuell verwandte Berufe. Schreibe mir, für welchen Beruf du dich interessierst, ich helfe dir gerne weiter: Fredi Amacher, Mülirain, 8153 Rümlang. (Bitte immer ein frankiertes und an dich adressiertes Antwort-Kuvert beilegen.) © 2009 Berufskunde-Verlag, 8153 Rümlang, Fotos: Silvia Volpi, Berufskunde-Verlag

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REPORT

Etwa 700 Menschen verloren an der deutsch-deutschen Grenze ihr Leben.

Vor 20 Jahren wurde die Berliner Mauer frei passierbar

BEGINN EINER DEMONTAGE Ein Bericht von Friedrich Plewka

Im Herbst 1989 war das Ende der Deutschen Demokratischen Republik abzusehen. Politische Veränderungen in der Sowjetunion hatten einige Staaten des Ostblocks bereits für ihre Unabhängigkeit von Moskau genutzt. Ostberlin öffnete die ersten Schlagbäume für den freien Personenverkehr. Die Mauer wurde zerstört. Symbole der DDR-Macht, Uniformen und Ehrenzeichen, gab es an der deutsch-deutschen Grenze als Sonderangebote zu kaufen.

Noch bevor alle optischen Grenzhindernisse durch Baugeräte fachgerecht abgebrochen werden konnten, machten sich Hunderte von so genannten Mauerspechten respektlos daran, den Beton mit Hammer und Meissel zu zerbröseln. Tag und Nacht tönte das emsige Klopfen und Hämmern den Anwohnern in den Ohren. Doch niemals hat nächtlicher Lärm die Menschen so wenig gestört.

Wer sich in dieser Zeit in Westberlin aufhielt, wurde besonders im Bereich der Mauer mit der Agonie eines kommunistischen Staatsgebildes konfrontiert.

Die Zerstückelung der Berliner Mauer durch das Volk war nicht allein als ein Akt der Befreiung zu werten, es waren damit ebenso, wenn auch in

Erklärungsbedarf: Kurze Gespräche an der Mauer helfen aber nicht weiter

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Der Totalausverkauf beginnt

bescheidenem Masse, kommerzielle Interessen verbunden. Gleichzeitig mit den grösseren und kleineren Betonbrocken wurden alle nur erdenklichen Uniformteile, Orden und Ehrenzeichen sowie Fahnen der Partei und der Volksarmee von cleveren Berliner Jugendlichen und selbst von türkischen Mitbewohnern unter den Augen der offiziell noch ihren Dienst absolvierenden Volkspolizisten ziemlich respektlos an Souvenirjäger aus aller Welt verkauft. Mit Gesichtern, denen die Resignation anzusehen war, mussten die uniformierten obrigkeitlichen Stützen des de facto noch existierenden Arbeiter- und Bauernstaates den Ausverkauf ihrer einmal so bedeutungsvollen Insignien der Macht, die wie auf einem simplen Trödelmarkt neben Würstchenbuden verhökert wurden, mit ansehen. Trotzdem gaben sie sich Mühe, auf tausend Fragen von Besuchern nicht nur aus Westdeutschland eine Antwort zu finden. Einige standen jedoch stumm und ratlos einer Situation gegenüber, die ihr Leben grundlegend verändern sollte. Es waren von der ersten Maueröffnung in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 bis zum offiziellen Ende der Deutschen Demokratischen Republik am 3. Oktober 1990 Tage, Wochen und Monate der Erniedrigung für alle DDR-Bürger, die an ihr Land geglaubt hatten. Hoffnungsvoll aber für jene, die mit ihren Protestmärschen den Wunsch nach einer Veränderung hin zu einem freiheitlichen demokratischen Dasein mit dem Slogan «Wir sind das Volk» machtvoll Ausdruck verliehen. Nur wenig später skandierten sie dann unmissverständlich: «Wir sind ein Volk!»


REPORT US-Soldat bei der Demontage: Mit Hammer und Meissel im Einsatz.

Erste Abschottung nach Westen Das Unvorstellbare nahm in den Morgenstunden des 13. August 1961 in Berlin seinen Anfang. Arbeiter und Pioniereinheiten riegelten im Schutz schwer bewaffneter Volkspolizisten und Soldaten der Volksarmee Strassen in die Westsektoren zunächst nur mit Betonklötzen, Stacheldraht und Spanischen Reitern ab. Schon bald waren in Berlin 45 der 60 Grenzübergänge dicht. Ebenso fassungslos wie hilflos mussten die Bewohner sowohl in Ost- als auch in Westberlin den Beginn einer ungeheuerlichen Entwicklung, die mit der unmenschlichen Trennung, mit völliger Abschottung durch Todesstreifen und einem Schiessbefehl endete, mit ansehen. Wie Berlin, so wurde nach und nach ganz Deutschland durch ein immer perfekteres Grenzsystem aus Wassergräben, Mauern, Spanischen Reitern, Stacheldraht und verminten Abschnitten unüberwindbar getrennt. Die wenigen noch verbliebenen Grenzübergänge wurden zunächst nur für Besucher aus dem Westen passierbar gemacht, einige Jahre später durften Rentner aus der DDR ihre Verwandten in der Bundesrepublik besuchen. Dabei waren Hindernisse und Schikanen die Regel. Wer sich aus den Fängen des kommunistischen Regimes befreien wollte, riskierte bei einer Flucht in den Westen Kopf und Kragen. Den zurückbleibenden Angehörigen drohten Repressalien. Etwa 700 Menschen verloren bei einem Fluchtversuch ihr Leben, die genaue Zahl ist unbekannt.

staltung des politischen Systems auch in einigen Ländern des so genannten Ostblocks: Reformen nach innen und mehr Selbständigkeit nach aussen. Allein in der DDR blieben die Fronten von Partei und Regierung wie erstarrt. Die Regierung in Pankow wollte zumindest offiziell den Wandel nicht zur Kenntnis nehmen. Doch im Volk begann sich bereits Widerstand gegen das Regime zu regen. Oppositionsgruppen und Bürgerbewegungen, nahmen ihre Chance wahr. Sie mobilisierten 1989 weite Bevölkerungskreise zu Protestaktionen. Als die ersten friedlichen Demonstrationen für mehr Freizügigkeit, getragen auch von kirchlichen Kreisen, besonders in Leipzig, zu einem Dauerzustand wurden, suchte die DDR zunächst mit einem innenpolitischen Ventil diesem Druck nachzugeben. Allerdings genügten erleichterte Ausreisemöglichkeiten dazu kaum, im Gegenteil, der Strom derjenigen, die dem abgewirtschafteten Arbeiter- und Bauernstaat für immer den Rücken kehren wollten, darunter vor allem Künstler, Intellektuelle sowie gut ausgebildete Ingenieure und Facharbeiter, schwoll bedrohlich an.

Unaufhaltsame Dammbrüche Die Regierung in Pankow war schon lange nicht mehr Herr der Lage, als Ungarn im Mai 1989 begann, seine Grenzsperren zu Österreich abzubauen und DDR-Bürgern so ermöglichte, ungehindert in den Westen zu gelangen. Tausende nutzten diese Gelegenheit. Andere blieben zurück in der Hoffnung, früher oder später werde sich in ihrer Heimat einiges zum Besseren wenden. Nach einem verzweifelten Versuch, von der DDR politisch zu retten, was noch zu retten war, erfolgte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 der erste Dammbruch. Der Leiter der Ostberliner Passkontrolle an der Bornholmer Brücke, der sich längst von seiner Führung im Stich gelassen fühlte, öffnete eigenmächtig die Schlagbäume nach Westen. Er kündigte offiziell an: «Wir fluten jetzt!» Diesem historischen Vorgang folgten weitere Grenzkontrollpunkte in

Berlin sowie an der innerdeutschen Grenze, alles ohne Absprache mit den Sowjets. Der endgültige Zerfall der DDR nahm seinen Lauf.

Geschichte geschieht stets neu Ein Besuch in beiden Teilen Berlins Anfang des Jahres 1990 machte deutlich, wie sehr das Geschehen des Mauerfalls selbst eine alltägliche Ordnung im Sinne des zwar immer noch existierenden Staates DDR ins Chaos gestürzt hatte. Öffentliche Telefonverbindungen funktionierten nicht mehr, als dringend ein Krankenwagen für meine Frau benötigt wurde. Auch ein Taxi war nicht aufzutreiben. Ein hilfsbereiter WartburgBesitzer brachte uns gegen gute West-Mark bis zum Brandenburger Tor. Die Menschen drängten sich an den engen Durchgängen. Der Hinweis auf den Gesundheitszustand meiner Frau liess uns rasch passieren, der Grenzpolizist wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Dann brachte uns die Westberliner Feuerwehr, die einsatzbereit in den Menschenansammlungen stand, in ein Krankenhaus. Die Tage in Berlin, mit vielen Turbulenzen, hatten meiner Frau ziemlich zugesetzt. Nach einer Woche erfolgte der Rückflug in die Schweiz. Jahre später besuchten wir erneut die Stadt, die wie keine andere das Schicksal Deutschlands Jahrhunderte hindurch bestimmt hat. Die Mauer war verschwunden und mit ihr der Versuch, den Kommunismus sowjetischer Prägung, als Alternative zum Kapitalismus, im Osten Deutschlands zu etablieren. In Washington D.C., dem politischen Machtzentrum Amerikas, entdeckten wir anlässlich eines Besuchs bei Freunden im Ronald Reagan Building ein mächtiges Stück dieses kommunistischen Machwerks: tonnenschwerer Beton, verziert mit bunten Graffiti, aus den schlimmsten Zeiten der deutschen Teilung. Es ist das Geschenk der Stadt Berlin an die USA, die während der sowjetischen Blockade im Winter 1948/49 mit einer Luftbrücke für die Westberliner Bevölkerung pausenlos Lebensnotwendiges einflog; im Volksmund wurden die Maschinen der Air Force liebevoll «Rosinenbomber» genannt.

Souvenirs: Nachlass eines Staates, der zu spät die Zeichen der Zeit erkannte

Bilder: Friedrich Plewka

Politisches Wetterleuchten Was niemand für möglich gehalten hatte, zeichnete sich mit der durch Partei- und Regierungschef Gorbatschow in der Sowjetunion in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre eingeleiteten Perestroika ab. Es ging um eine Neuge-

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REPORT

Alles, was du über den Scheidenpilz wissen musst

WENN ES JUCKT UND BRENNT IM SLIP Ein Bericht unserer Jugendreporterin Rahel Röthlin

Jana sitzt mit ihren Freundinnen im Kino. Doch so richtig geniessen kann sie den Film nicht – obwohl Daniel Radcliffe ein total sexy Zauberlehrling ist– etwas lenkt sie immer wieder ab.

Warum habe ich einen Scheidenpilz? Seit gestern juckt es Jana ständig zwischen den Beinen. Und ausserdem hatte sie einen unangenehmen, unüblichen Geruch bemerkt. Natürlich hatte sie auch schon eine Vermutung: Scheidenpilz. Die Freundin ihres grossen Bruders hatte ihr schon davon erzählt: «Schnell einzufangen und schwierig loszuwerden», hatte sie gesagt. Jana grübelte. Wo könnte sie sich diesen Pilz nur eingefangen haben? In der Badi war sie seit August nicht mehr und öffentliche Toiletten mied sie sowieso. In einer Zeitschrift hatte sie mal gelesen, dass man den Pilz beim Liebesspiel übertagen kann – was ist, wenn sie sich bei Marc vorgestern angesteckt hatte?

Die Symptome werden schlimmer Zurück zu Hause, wusch sie sich erst einmal gründlich. Nach dem Motto, «doppelt hält besser», nahm sie noch etwas extra Seife zur Hand. Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, war Jana schon wach. Das Jucken hatte nicht nachgelassen. Im Gegenteil. Als sie sich anzog, bemerkte sie in der Unterhose einen ungewöhnlichen, weiss-krümeligen Ausfluss. Ausserdem war ihr Intimbereich leicht gerötet und etwas angeschwollen. Später, auf der Toilette verspürte sie ein schmerzhaftes Brennen.

Warte nicht ab! Für Jana war klar: So konnte es nicht weiter gehen. Sie musste etwas dagegen unterneh-

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men. Doch irgendwie schämte sie sich dafür. Auf dem Weg zur Schule, traf sie Carmen und Petra – ihre zwei besten Freundinnen. Sie erzählen einander einfach alles. Und nach kurzem Zögern, fragte Jana sie wieder einmal um Rat. Petra – die, die gerne alles ein bisschen theatralisch aufnimmt, sprudelte sofort los: «Wäschst du dich zu wenig im Intimbereich? Wann warst du das letzte Mal auf einer öffentliche Toilette oder in der Badi? Hattest du schon andere Geschlechtskrankheiten? Und…», Carmen – die ruhigere, intellektuelle, schnitt Petra das Wort ab. «Mach mal halblang, Petra. Erstens ist ein Scheidenpilz keine Geschlechtskrankheit. Es ist, einfach gesagt, eine Infektion, die durch den Candida Hefepilz, den übrigens JEDER von uns in sich trägt, ausgelöst wird. Und zweitens ist es Blödsinn, dass der Scheidenpilz durch mangelnde Hygiene entstehen würde – genau das Gegenteil ist der Fall. Genauso wenig stimmt es auch nicht, dass die Gefahr einer Ansteckung auf einer infizierten Toilette oder in einer öffentlichen Badi besonders gross sei.» Carmen rückte ihre Brille zurecht und Petra gähnte übertrieben. Jana musste schmunzeln, doch wurde sie sogleich wieder ernst. «Danke für die Infos, Carmen – du verdienst wirklich eine Auszeichnung als «Bestes wandelndes Lexikon» – aber was soll ich nun tun?» «Am besten lässt du dich in einer Apotheke gleich nach der Schule beraten – ich komme mit, wenn du möchtest.», bietet Carmen an. «Ich auch!», ruft Petra und lässt genüsslich eine Kaugummiblase platzen.

Schnelle und einfache Hilfe In der Apotheke am Bahnhof: «Guten Tag, wie kann ich euch helfen?», fragt die freundliche Apothekerin. «Ja, also, äh…“, beginnt Jana zögernd. Haben Sie etwas gegen Scheidenpilz?» «Sicher», erwidert die Apothekerin, «gut kommt ihr vorbei und fragt um Beratung. Denn obwohl eine Scheidenpilz-Infektion nichts Schlimmes ist – ist er trotzdem ernst zu nehmen… Wir bieten Cremes, Zäpfchen und Tabletten an. Die Behandlung dauert drei bis vier Tage.» Sie sieht Jana freundlich an. «Du kannst selber entscheiden, welches du am liebsten hättest.» Nach einer kurzen persönlichen Beratung, entscheidet sich Jana für eine Creme. «Solltest du nach vier Tagen noch kein Besserung verspüren, ist es wichtig, dass du dich an einen Arzt wendest.», fügt die Apothekerin beim Zahlen noch hinzu. «Doch in der Regel kriegt man es so gut selbst in den Griff. Und noch was – du bist nicht alleine: Jede dritte Frau leidet mindestens einmal in ihrem Leben an einem Scheidenpilz. Nur redet «frau» nicht gerne drüber.» Sie lächelt. «Aber ihr drei habt das super gemacht.»

Der Auslöser von Scheidenpilz unter dem Mikroskop: Der Hefepilz «Candida Albicans»


REPORT

INTERVIEW MIT EINER APOTHEKERIN «Es gibt keinen Grund, sich für eine Scheidenpilz-Infektion zu schämen» Für viele Frauen ist das Thema Scheidenpilz noch immer tabu. «Weil wenig darüber gesprochen wird, verbreiten sich viele Ammenmärchen über die Ursachen der Erkrankung», findet Apothekerin Regina Heiniger von der Bahnhof Apotheke im Hauptbahnhof Zürich. Regina Heiniger, wie erleben Sie Ihre Kundinnen in der Apotheke: Ist es ihnen peinlich über das Thema Scheidenpilz zu sprechen oder ist das für die meisten ganz selbstverständlich? Vor allem Frauen, die öfter eine Infektion bekommen, sprechen das Thema ganz direkt an und wissen meist schon, was sie für ein Medikament brauchen. Es gibt aber auch viele unsichere Frauen. Sie sagen dann vielleicht: «Ähm, wissen Sie, es beisst... – unten.» Was raten Sie den Frauen, denen es nicht so leicht fällt, über das Thema zu reden? Am besten sagen sie der Apothekerin, sie würden gerne etwas diskret besprechen. In fast jeder Apotheke gibt es eine abgeschirmte Ecke für ungestörte Besprechungen. Wir Apothekerinnen reden ja täglich über Scheidenpilz. Ausserdem besteht für die betroffenen Frauen absolut kein Grund, sich dafür zu schämen – ein Scheidenpilz hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und ist auch keine Geschlechtskrankheit. Gibt es viele Ammenmärchen darüber, wie man einen Scheidenpilz kriegt? Ja, und ob! Frauen meinen oft, sie holen sich die Infektion auf der Toilette, in Bädern oder in der Sauna. Das stimmt nicht! Wissenschaftlich umstritten ist auch die Behauptung, dass eine zuckerreiche Ernährung anfälliger macht. Wie läuft eine Beratung zum Thema Scheidenpilz in der Apotheke ab? Wenn eine Frau bereits einmal eine Infektion gehabt hat und die Symptome kennt, ist das Gespräch kurz und wir können ein geeignetes Produkt empfehlen. Schwangere, unter 18Jährige oder Frauen mit bestimmten zusätzlichen Erkrankungen verweisen wir an den Arzt oder an die Ärztin. Untersuchungen zeigen, dass 75 bis 90 Prozent der Scheidenpilz-Infektionen in der Apotheke behandelt werden können. Welche Behandlungsmethoden gibt es gegen den Scheidenpilz? Einerseits existieren lokale Behandlungsmöglichkeiten mit Salben oder Tabletten, die in die Scheide eingeführt werden, andererseits Schlucktabletten. Die Behandlung dauert wenige Tage. Es braucht dann aber manchmal noch einen zusätzlichen Tag Geduld, bis die Arznei wirkt. Wann ist welche Behandlung angezeigt? Zuerst ist die lokale Behandlung angesagt. Erst wenn sie erfolglos bleibt und der Pilz immer wieder kommt, sollte auf die Schlucktabletten ausgewichen werden. Denn diese haben stärkere Nebenwirkungen, weil sie nicht alleine an der betroffenen Stelle, sondern im ganzen Körper wirken. Die Schlucktabletten sind nur gegen Rezept erhältlich.

Welches ist der grösste Fehler, den Frauen bei der Bekämpfung des Scheidenpilzes machen? Sie waschen sich zu oft, weil sie denken, sie seien schmutzig. Dies verschlimmert das Problem aber nur, weil es den natürlichen Säureschutzmantel des Intimbereichs schwächt. Was müssen Frauen, die an einem Scheidenpilz leiden, besonders beachten? Sie sollten nicht zuwarten mit der Behandlung. Je schneller man etwas dagegen tut, desto besser. Und sie sollten mit ihrem Partner darüber sprechen und einige Tage sexuell abstinent sein. Es ist nämlich nicht ganz auszuschliessen, dass der Partner angesteckt wird. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, dass der Mann sich behandelt, auch wenn er keine Symptome hat.

KONTAKTE UND INFORMATIONEN www.pharmawiki.ch Unter der «Suche» Scheidenpilz eingeben. Danach wird Dir alles zu diesem Thema angezeigt. www.scheidenpilz.com Eine komplette Internetseite, die sich nur mit diesem Thema befasst. Dort findest du auch Onlinetests, Produkte und Adressen die dir helfen können.

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Bilder: Bayer HealthCare

Was können Frauen zur Vorbeugung tun? Anfällige Frauen sollten sich den Intimbereich nicht mit basischen Produkten waschen, weil sie damit den natürlichen Säureschutzmantel der Scheide schädigen. Ich empfehle, Intimwaschlotionen zu verwenden. Ausserdem ist es ratsam, keine Slipeinlagen mit Plastikfolien zu tragen und auf zu enge Unterwäsche zu verzichten, da diese wenig Luftzirkulation zulässt. Die Slips wäscht man am besten bei mindestens 60 Grad Celsius. Für heikle Wäsche sind Pilz entfernende Weichspüler praktisch.

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REPORT

Was die Jugend i n Deutschl and bewegt! Aufmerksamkeit für Künstler und Jugendliche

HEIDELBERGER BAHNBETRIEBSWERK Ein Bericht unseres Jugendreporters Jesper Hodge

Es ist mutig, sich trotz der Parteien-Stände gerade am Wahlwerbe-Samstag auf dem Bismarckplatz aufzubauen. Aber vielleicht auch besonders aufsehenerregend – eine Kunstausstellung mitten in dem Chaos aus umherlaufenden Menschen mit roten, grünen, schwarzen und gelben Hemden, mit FDP-Luftballons und AntiAtomkraft-Ansteckern. Nicolas und seine Kollegen sind allerdings gelassen. Sie machen so etwas nicht zum ersten Mal, und es geht auch nicht nur darum, eine weitere Kunstausstellung zu veranstalten. Die Ausstellung ist vom Bahnbetriebswerkverein organisiert, einer Gruppe Jugendlicher, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Heidelberger Jugendlichen notwendigen Freiraum zu verschaffen. Ihr Ziel ist es, das leerstehende Bahnbetriebswerk in einen Ort der kulturellen Möglichkeiten zu verwandeln: Es soll Probenräume geben, Künstlerausstellungen, Konzerte, Theater oder andere Veranstaltungen – ein Platz, der allen zur Verfügung steht, besonders allen Jugendlichen. «Wir wollen

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Eine Kunstausstellung mitten auf dem Bismarckplatz. Organisiert von Jugendlichen.

mit der Ausstellung zeigen, dass es tatsächlich viele Künstler gibt, die so etwas gebrauchen können», erklärt Nicolas. Das Bahnbetriebswerk soll von den Jugendlichen selbst verwaltet werden, und nicht von der Stadt. Damit will man erreichen, dass die Verwaltung transparent bleibt und die Benutzung tatsächlich allen etwas bringt. Auf der anderen Seite wird dafür Geld benötigt – viel Geld. Das Geld kommt, hoffentlich, von der Stadt. Nicolas Apfel sagt, sie seien in erster Linie hier, um erste Aufmerksamkeit für das Projekt zu erregen. Es sind bereits weitere Aktionen geplant, es soll öfters solche Ausstellungen geben – ein erstes Ziel haben sie bereits erreicht. Bis zur Eröffnung des Bahnbetriebswerks wird es jedoch noch ein weiter Weg sein.

Gegründet worden ist der Bahnbetriebswerkverein vom Jugendgemeinderat, der sich der Stadt Heidelberg gegenüber für die Belange der Jugendlichen einsetzt. Bisher offensichtlich mit viel Erfolg. Nicolas, der selbst ein Mitglied des Jugendgemeinderats ist, gibt sich sehr optimistisch, ebenso wie die anderen. Erreicht haben sie, dass der Gemeinderat bereits im Frühjahr die Entwicklung eines Konzeptes für das Bahnbetriebswerk an die Jugendlichen vergab. Nicolas hofft, dass der Gemeinderat vor allem der Selbstverwaltung zustimmt. Dann kann der Umbau zum «sozio-kulturellen Jugendzentrum» beginnen. «Wenn was klappt, kriegt man voll den Schwung!» ergänzt eine andere Schülerin.

Bilder: Jesper Hodge

Heidelberg, Bismarckplatz, ein Samstag: Inmitten von Wahlplakaten und Parteien-Predigern kämpft eine junge Truppe mit Stellwänden aus Stahl und davonfliegenden Plakaten. Laut Nicolas Apfel, Schüler und engagierter Mitveranstalter, ist in Heidelberg viel zu wenig Platz für neue und unbekannte Künstler. Deshalb wird diesen Künstlern ermöglicht, ihre Werke auszustellen. Möglichst mitten in der Öffentlichkeit. Dafür ist der Bismarckplatz, Heidelbergs Verkehrsknotenpunkt und Nervenzentrum, genau der richtige Platz.


REPORT

Was die Jugend in Österreich bewegt! Bürgerinitiative gegen den modernen Kreuzzug

SCHÜLER STARTEN BÜRGERINITIATIVE Ein Bericht unserer Jugendreporterin Lilly Maier

Slogans wie «Abendland in Christenhand» standen in grossen Buchstaben auf den Plakaten zur EU-Wahl der rechtspopulistischen Partei FPÖ. Auf einer öffentlichen Kundgebung trug deren Parteichef Heinz Christian Strache ein hölzernes Kreuz durch die Menge. Drei Wiener Schüler wehren sich gegen diesen «Modernen Kreuzzug» und starteten eine Kampagne. Es war auf eben dieser Kundgebung mit dem Holz-Kreuz, als sich der 17-jährige Schüler Jacob Lasser dachte: «Es reicht!».Gemeinsam mit seinen beiden Freunden Moritz Yvon und Lenny Bronner beschloss er, etwas zu unternehmen. Sie starteten eine Bürgerinitiative gegen hetzerischen Wahlkampf. Sie liessen sich von einem Anwalt juristisch absichern und starteten mit dem Sammeln von Unterschriften. Insgesamt 500 Unterschriften österreichischer Staatsbürger waren nötig. Über Facebook, E-Mails und Treffen in Wiener Kaffeehäusern organisierten die drei ihre Kampagne – und hatten bald 550 Unterschriften zusammen. «Unterschrieben haben aber nicht nur junge Leute, sondern auch sehr viele Erwachsene», erzählt Jacob Lasser.

besser die Partei bei der Wahl abschneidet, desto mehr Geld gibt es. Und genau diese wichtige Einnahmequelle wollen Jacob Lasser und seine Freunde strengeren Auflagen unterziehen. Ausserdem sprechen sie sich für ein Verbot der Verwendung religiöser Symbole zu parteipolitischen Zwecken aus. Slogans wie «Abendland in Christenhand» würden den weltlichen Charakter der österreichischen Demokratie verletzen, heisst es in der Bürgerinitiative, auch Angehörige nichtchristlicher Religionsgemeinschaften seien «Österreich». Mitte Oktober wurde die Petition in einem Nationalratsausschuss mit Vertretern aller Parteien behandelt – und schaffte die erste Hürde! Gesetzlich verpflichtet ist der Ausschuss nur zur Kenntnisnahme des Antrags, er aber forderte eine offizielle Stellungsnahme vom Verfassungs-

bereich des Bundeskanzleramtes. Im Frühjahr wird die Petition dann nochmal im Ausschuss besprochen – und wenn sie wieder besteht, kann sie zum Gesetz gemacht werden. Ob die Bürgerinitiative tatsächlich eine Gesetzesänderung bewirkt, steht in den Sternen, dessen ist sich Jacob Lasser auch bewusst. Ihm geht es darum, eine öffentliche Diskussion zu starten: «Wir wollen, dass die Leute darüber reden!» Übrigens: Auch die Schülerinitiative, über die ich hier letztes Mal berichtete («Coole Schule – Bürgerinitiative für mehr Schülermitbestimmung und Schuldemokratie») schaffte es erfolgreich in die nächste Runde – der österreichische Nationalrat wird nun eine offizielle Stellungnahme des Unterrichtsministeriums einholen.

Diese EU-Wahlplakate der FPÖ gaben den Jugendlichen Anlass dazu, die Bürgerinitiative zu starten.

Bilder: Fotolia, fpoe.at

Die im Nationalrat eingebrachte Bürgerinitiative drängt auf eine Änderung des Parteiengesetzes. Geht es nach den Jugendlichen, sollen Parteien, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religionszugehörigkeit oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren, künftig keine Wahlwerbekostenrückerstattung mehr bekommen. Momentan bekommt jede Partei, die zu einer Wahl antritt, danach vom Staat Geld – je

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JUGENDBERATUNG PER SMS Anonymisierte, unkorrigierte Auszüge aus Fragen, die per SMS an 147 gestellt wurden

Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 Das Angebot SMS Beratung 147 ermöglicht dir, deine Fragen per SMS zu stellen. Du erhältst vom professionellen BeraterInnen-Team in der Regel innert drei Arbeitstagen eine Antwort per SMS. Die Beratung erfolgt anonym und ist für dich kostenlos. Fragen und Antworten können in zusätzlich anonymisierter Form in einem Fragen/Antworten Pool auf www.147.ch veröffentlicht werden. Fragen oder Antworten die Rückschlüsse auf eine Person ermöglichen könnten, werden nicht veröffentlicht. Die Fragen im 4Teens stammen aus diesem Pool.

Akute Notsituationen Die SMS Beratung eignet sich nicht für akute Krisen, weil es drei Arbeitstage dauert bis zur Antwort. In Notsituationen kannst du das Telefon 147 anrufen.

So funktionierts Sende ein SMS mit deiner Frage (max. 160 Zeichen) an die Nummer 147. Bei deiner Erstanfrage erfolgt darauf eine SMS mit der Rückfrage zu deinem Geschlecht, Geburtsdatum und Wohnkanton. Diese Informationen sind für unsere Beratung notwendig und werden vertraulich behandelt. Mit deiner Anfrage akzeptierst du die Richtlinien, ersichtlich auf ww.147.ch.

Derzeitige Verfügbarkeit Die SMS Beratung 147 steht in deutscher und französischer Sprache zur Verfügung. Die Ausweitung auf die italienische Landessprache ist in Vorbereitung. Auf www.147.ch erfährst du den neuesten Stand.

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Frage gestellt von weiblich, 14 Jahre alt. Hallo, ech ha chum secht bari chrampfodere. Wie chan ech verhendere dass sie no schlemer wärdet...? Danke Hallo, die Neigung zu Krampfadern (Venen) ist meistens vererbt. Du kannst jedoch viel dazu beitragen, dass sie sich nicht, oder weniger vergrössern. Venenfreundlich sind alle Sportarten welche die Beine beanspruchen: zum Beispiel Wandern, Velofahren, Schwimmen, Jogging, Walking, Langlauf. Mehr Infos findest du im Internet z.B. unter www.swissfamily.ch. Wenn es schlimmer wird lass dich von deinem Arzt beraten. Alles Gute wünscht dir deine pro juventute Beratung 147

dem Einschlafen versuchst, zur Ruhe zu kommen: ruhige Aktivitäten wie lesen, ruhige Musik hören, Einschlaf- oder Beruhigungstee. (TV/PC aber sind nicht geeignet!) So hat das Hirn Zeit, zur Ruhe zu kommen. Viel Glück beim Ausprobieren & guter Schlaf wünscht deine 147 Frage gestellt von weiblich, 12 Jahre alt. Hallo 147 aus meiner scheide kommt so rotes zeug manchmal auch so etwas weisses klebriges was soll ich jetzt machen ich traure mich nicht dass meinen eltern zu sagen. Da ich jeden monat das 4 teens lese würde es mir nichts ausmachen wenn meine sms im 4 teens kommt. Aber ich möchte dass meine nummer anonym bleibt. Lg

Frage gestellt von männlich, 13 Jahre alt. Hallo meine schwester hat adhs und wird durch das bevorzugt das finde ich nicht fair. Ist das richtig wenn man so einen menschen bevorzugt? Hallo. Was weisst du schon über ADHS (Aufmerksamskeitdefizit- /Hyperaktivitätssyndrom)? Frage deine Eltern und sprich mit ihnen - auch über deine Gefühle von Benachteiligung. Manche ADHS-Kinder brauchen spezielle Unterstützung & Aufmerksamkeit, das ist nicht immer einfach und soll auch keine Benachteiligung für dich sein. Wie wäre es, wenn du mit deinen Eltern z.B. einen Nachmittag festlegen würdest, der dann nur für dich reserviert ist? So könntet ihr auch ohne Schwester mal etwas unternehmen. Alles Gute deine Beratung 147 Frage gestellt von weiblich, 14 Jahre alt: Hallo,ich schlafe am abend immer so schlecht ein. Manchmal liege ich noch ca. 2 stunden wach. Was kann ich machen dass ich schneller und einfacher einschlafe? Lg Hallo. Einschlafprobleme können mühsam sein. Hat dein Körper tagsüber genug Bewegung? Eine kleine Joggingrunde kann viel zur Entspannung beitragen. Achte darauf, dass du schon ein halbe Stunde vor

Hallo, gut dass du uns schreibst. Du hast nun deine Monatsblutung (Mens) bekommen, gratuliere! Dein Menstruationszyklus ist etwas vom Raffiniertesten, das dein Körper vollbringt. Am Anfang sind die Abstände zum Teil noch sehr unregelmässig. Das Buch «Alles was Mädchen wissen wollen» wäre spannend für dich. Frag deine Mutter, ob sie das für dich kaufen würde. Vielleicht könntest du ihr dabei auch von deiner Mens erzählen? Mehr Infos zur Mens: www.lilli.ch und 147.ch. Alles Gute deine 147 Frage gestellt von männlich, 14 Jahre alt. Hallo ich möchte mit meiner freundin gerne sex haben und weiss nicht wie ich sie fragen soll ich habe ein bischen angst sie macht schluss oder so ;-( Hallo, dein Wunsch ist verständlich! Du scheinst aber zu ahnen, dass es für deine Freundin noch zu früh sein könnte für Sex. Viele Mädchen wünschen sich zuerst Freundschaft, Liebe, Zärtlichkeiten und Schmusen, und erst dann kommt die Lust auf Sex. Kennt ihr euch schon gut? Seid ihr auch schon zärtlich zusammen? Wenn ja, kannst du ihr deinen Wunsch mitteilen und ihr ganz liebevoll zeigen, dass jede Antwort von ihr ok ist. Alles Gute, dein pro juventute Beratungsteam 147


n Die Texte wurde bei hr Sc im bewusst en nd he uc ts ra s stil de en, ss la be Jugendlichen t itä tiz en th um die Au nei be zu t nich flussen.

Frage gestellt von weiblich, 14 Jahre alt. Was helft gäge liebeschomer ;-( Hallo, es tut uns leid, dass du Liebeskummer hast. Dieser kann schmerzhaft sein. Deshalb ist oft ein gutes Mittel, sich mit Dingen abzulenken, die dir Freude bereiten. Verkriech dich nicht, geh unter die Leute! Meistens braucht Liebeskummer einfach etwas Zeit, bis er wieder vorbeigeht. In dieser Zeit ist es gut, eine Person zu haben, die dich unterstützt und dir zuhört. Mehr Infos gibt es bei www.147.ch «Infos für Jugendliche – Liebe». Viel Kraft! Deine pro juventute Beratung 147

Frage gestellt von weiblich, 16 Jahre alt: Ich mach mich sorga wäga mis pruaf in schwiz. Hallo, du machst dir Gedanken über deine Zukunft. Weisst du schon welchen Beruf du wählen möchtest? In der Schule wirst du lernen wie du vorgehen musst. Mach mit deinem Lehrer oder Lehrerin ein Gespräch ab. Sie erklären dir sicher gerne wie du zu einem guten Beruf kommst. Informationen und Adressen findest du auch auf www.147.ch. Oder ruf uns auf 147 an, wir beraten dich gerne. Deine pro juventute Beratung 147 Frage gestellt von männlich, 17 Jahre alt. hallo. kann man einen penis ring über den kondom anziehen oder muss man ihn darunter anziehen wegen dem zerreissen danke im voraus Hallo. Gut, dass du dich um die korrekte Anwendung des Penisrings und Kondoms bemühst. Für die Korrekte Anwendung fragst du am Besten dort nach, wo du ihn gekauft hast. Das Kondom nimmt keinen Schaden, wenn du zuerst den Ring und danach das Kondom anziehst. Vorher üben kann eine Hilfe sein. Alles Gute pro juventute Beratung 147

Frage gestellt von weiblich, 15 Jahre alt. Hallo 147. Meine Frage: Meine Freundin gibt immer mir schuld, wenn sie zickig oder depressiv drauf ist, obwohl ich nichts gemacht habe. Was soll ich tun? Hallo. Das ist sicher ein blödes Gefühl, wenn dir deine Freundin die Schuld gibt. Du solltest dann dich selbst und deine Freundin fragen, ob es etwas Klares gibt, was du falsch gemacht hast, was du wieder gut machen solltest. Wenn es nichts gibt, dann hat die schlechte Laune deiner Freundin nichts mit dir zu tun. Du kannst ihr das klar sagen und sie fragen, womit ihre schlechte Laune dann zu tun hat. Aber bleib dabei: lass sie dir nichts aufschwatzen! Deine pro juventute Beratung 147

Frage gestellt von männlich, 14 Jahre alt. Hi 147. Ich habe ein problem. Ich bin in einer Fussballmannschaft. Wenn wir ein fussballspiel hatten gehen wir duschen. Das problem ist das ich noch nicht weit in der pubertät bin. Das heisst der Penis von mir ist noch klein aber der von den anderen ist gross. Wenn ich meinen Penis zeige schäme ich mich und alle lachen mich aus Hallo. Zum Glück spielt die Penisgrösse für lustvollen Sex keine Rolle, weder für den Mann noch für die Frau. Denn die empfindsamsten Regionen liegen beim Scheideneingang (Klitoris) und an der Penisspitze. Vielleicht wissen das deine Kollegen nicht? Gut zu wissen auch, dass das Peniswachstum erst mit ca. 18 Jahren abgeschlossen ist und dass sich beim Steifwerden nicht jeder Penis gleich viel vergrössert. Manche verdoppeln die Länge, andere werden nur ein paar Zentimeter länger. Weitere Infos auf 147.ch und lilli.ch. Alles Gute, deine pro juventute Beratung 147

Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 bietet euch diese Plattform: Auf www.147.ch findest du viele Antworten auf deine Fragen. Wenn du in einer Notsituation bist, kannst du die Nummer 147 anrufen und mit jemandem sprechen, der dir weiterhilft. Du musst deinen Namen nicht sagen, dafür darfst du alles erzählen, was dich bedrückt. Kostenlos, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Dein Anruf aufs 147 erscheint nicht auf der Telefonrechnung deiner Eltern. Wenn du Probleme hast und nicht mehr weiter weisst, dann ist pro juventute 147 für dich da – jeden Tag, rund um die Uhr, gratis und anonym.

Fotos: fotolia

Frage gestellt von männlich, 13 Jahre alt. Was führen sich mädchen alles in die vagina ein? Hallo. Mädchen befriedigen sich oft eher durch Liebkosen der Klitoris, als durch einführen von Gegenständen in die Scheide, denn dies alleine ist oft nicht genug erregend. Da du erzählt hast, dass du es erregend findest, wenn du etwas in den After steckst nochmals der Hinweis: Es gilt für Mädchen dasselbe, wie für dich und den Anus - Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt ausser: es darf nicht weh tun, nicht hohl sein, nicht länger als 8cm sein und nicht verletzen. Deine pro juventute Beratung 147

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REPORT

SENS – Stiftung Entsorgung Schweiz

WESHALB IST RECYCLING SO WICHTIG? Ein Bericht von Reto M. Zurflüh

Wir produzieren tagtäglich einen grossen Abfallberg. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner in der Schweiz packt pro Jahr ungefähr 170 kg Abfall in den Sack. Zählt man den Abfall aus der Industrie dazu – also aus Fabriken und Geschäften –, dann sind es über 700 kg pro Person. Das ist fast so viel wie das Gewicht eines kleinen Fiat 500 oder eines Smart! Und das wird alles in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Die Abgase aus den Verbrennungsanlagen enthalten viele Schadstoffe. Vielleicht hast du schon einmal ein Feuer gerochen, in dem nicht nur Cheminéeholz oder Zeitungspapier war: Kunststoffe, Chemikalien und anderes Zeug stinkt beim Verbrennen fürchterlich! Das finden nicht nur unsere Nasen, sondern vor allem die Umwelt. Dabei ist das doch ziemlich sinnlos. Schliesslich bezahlen die meisten von uns dafür Abfallgebühren, z.B. pro Abfallsack. Das geht ganz schön ins Geld. Dabei hat man für viele Produkte und Gegenstände des Alltags bereits eine so genannte vorgezogene Recyclinggebühr bezahlt. Diese vorgezogene Recyclinggebühr – kurz vRG – schlägt bereits der VerElektronische Spielzeuge, wie diese Playstation sind Rückgabepflichtig.

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käufer auf den Preis. Denn er ist von Gesetzes wegen verpflichtet, für Artikel die er verkauft, die fachgerechte Entsorgung sicherzustellen. Dies gilt beispielsweise für sämtliche Geräte mit elektrischen und elektronischen Komponenten, also jeder noch so kleine Artikel, der mit Strom vom Netz oder aus Batterien betrieben wird. Das sind heutzutage unheimlich viele Geräte im Haushalt: der Kühlschrank und der Elektrorasenmäher, die Stereo-Anlage und die elektrische Pfeffermühle, die Bohrmaschine und der leuchtende Schlüsselanhänger, der Raclette-Grill und der Computer, die Elektrozahnbürste und die Digital-Waage. Und auch bei dir im Zimmer gibt’s da einiges: die Modelleisenbahn, die Sprechpuppe, die PlayStation, der Trasformer-Roboter mit Sound, das ferngesteuerte Auto, die Puppenstube mit Beleuchtung und so weiter. Schau dich einmal um und überlege dir, was alles elektrisch leuchtet, tönt oder sich bewegt. Das alles darfst du nicht einfach wegwerfen wenn’s kaputt ist. Sondern du kannst es ganz einfach und gratis dorthin zurückbringen, wo du’s gekauft hast. Die Spielzeuggeschäfte haben einen Vertrag mit SENS, der Stiftung Entsorgung Schweiz. Die lässt den Elektro

Mitarbeiter einer Recyclinganlage kontrollieren den Elektroschrott.

schrott regelmässig bei den Geschäften abholen und betreibt auch eigene Sammelstellen in der ganzen Schweiz. SENS sorgt dafür, dass der Elektroschrott von den Verkaufsstellen und den SENS-Sammestellen zu Recyclingbetrieben kommt, die dafür speziell ausgewählt wurden. So werden alte und defekte Geräte in ihre Einzelteile zerlegt und deren Materialien getrennt. Plastik, verschiedene Metalle und weitere Materialien können dann ein neues Leben erhalten. Eine kaputte Modell-Lokomotive landet so beispielsweise als Nähnadel, Fingerhut und Schere im Nähkasten deiner Mutter. Das alles entsteht aber nur, wenn du kaputtes Elektrospielzeug zurückbringst. Das geht so einfach wie das Entsorgen von PET oder Batterien. Du bringst es einfach und kostenlos zurück ins Geschäft. Und bei dieser Gelegenheit kannst du dich ja gleich darüber informieren, was auf die Weihnachtswunschliste muss…


WARUM?WARUM?

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Warum wurde der Füller erfunden? Bevor es Füller gab, wurde mit dem Federhalter geschrieben, in den man Tinte mit einer Pipette hinein träufeln musste. Der Umgang mit so einem Federhalter erforderte viel Feingefühl: Drückte man ihn zu fest aufs Papier, floss die Tinte in Mengen aus. Das passierte auch einem gewissen Lewis Edson Waterman bei einem Geschäftsdokument. Er ärgerte sich so über die Flecken auf dem Papier, dass er prompt einen Füller mit drei Tintenkanälen erfand, bei dem die Tinte nicht mehr unkontrolliert auslaufen konnte. 1884 meldete er das Patent an, und der Füller wurde zur Erfolgsgeschichte.

Warum sterben Giftschlangen nicht an ihrem Gift? Giftschlangen lähmen oder töten ihre Beute durch einen Biss mit den Giftzähnen. Bei den meisten liegen diese Zähne unter einer Hautfalte verborgen und werden nur zum Beutefang ausgeklappt. Deshalb kommt es auch nur selten vor, dass Schlangen sich aus versehen selbst beissen. Passiert es dennoch einmal, hat es für sie kaum Auswirkungen: Giftschlangen sind gegen Ihr eigenes Gift immun. Das ist auch der Grund, warum sie ihre Beute, die nach dem Biss das Schlangengift im Körper trägt, problemlos verdauen kann. Auch Schlangen derselben Art sterben nicht, wenn Sie sich gegenseitig beissen.

Warum wird Blut aus der Armbeuge genommen? Benötigt der Arzt zur Untersuchung Blut, wird es häufig der Vene in der Armbeuge entnommen. An dieser Körperstelle verläuft die Ader dicht unter der Haut; da sie hier relativ gross und meist gut sichtbar ist, kann der Arzt sie mit seiner Kanüle am problemlosesten treffen. Die Blutabnahme in der Armbeuge ist aber auch weniger schmerzhaft, da die Nervenzellen nicht so dicht beieinander liegen wie etwa auf dem Handrücken. Und ausziehen braucht man sich dazu auch nicht: Wollte man eine Beinvene anzapfen, müsste der Patient erst einmal die Hose runterlassen! Da ist der Arm praktischer.

Um in den dünnen Nylonstoff ein Loch zu reissen, braucht es oft nur einen rissigen Fingernagel oder eine schlecht geleimte Stuhlkante. Schnell wird das kleine Loch zur «Laufmasche», die das ganze Bein hinuntersaust. Feinstrumpfhosen sind nämlich gestrickt, bestehen also aus einem einzigen Faden: Die Maschen der ersten Reihe werden von denen der zweiten gehalten und so weiter. Reisst der Faden an einer Stelle, kommt es zu der bekannten Kettenreaktion. Schnelle Hilfe bietet Nagellack, der die Laufmasche stoppt. Die Dame von Welt hat vorsichtshalber aber immer eine Ersatzstrumpfhose dabei.

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Warum bekommen Nylonstrümpfe Laufmaschen?

Texte: Brückner/DEIKE

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Der E-GAMES Gewinner

4-TEENS IMPRESSUM

Tiago, Costa Sanches, 18-jährig von Aarberg hat an unserem Stand an der E-GAMES in Bern den Hauptpreis gewonnen - herzliche Gratulation!

erscheint jeden Monat bei der mvm service gmbh, 4-TEENS Grundstrasse 16, 6343 Rotkreuz VERLAGSLEITUNG: Herbert Lingg CHEFREDAKTOR: Mario Niederer

Er schaffte die «Need for Speed» Strecke als absolut Schnellster in der unglaublichen Zeit von nur 1:38 Min.

REDAKTIONSTEAM: Marco Sansoni, Stephan Weber, Rahel Röthlin, Dominique Zahnd, Fredi Amacher, Remy Witschi, Friedrich Plewka, Roland Feierabend, Jesper Hodge, Lilly Maier, Janine Schwarzentruber VERLAG: mvm service gmbh Grundstrasse 16, 6343 Rotkreuz Telefon: 041 798 11 11 Telefax: 041 798 11 12 E-Mail: info@mvmservice.ch REDAKTION, LAYOUT, GRAFIK & DESIGN: United Visions GmbH Grundstrasse 16, 6343 Rotkreuz E-Mail: info@unitedvisions.ch ANZEIGEN: Mediabox Print GmbH Eichstrasse 25, 8045 Zürich Telefon: 044 205 50 27 Telefax: 044 205 50 21 E-Mail: keramaris@mediabox.ch ANZEIGENMARKETING- UND VERKAUF: Theodor Tschanz Tel. +41 (0)33 221 47 92 Fax: +41 (0)33 221 47 91 theodor.tschanz@streit-marketing.ch ANZEIGENADMINISTRATION UND DRUCKUNTERLAGEN: 4-teens@streit-marketing.ch Tel. +41 (0)71 420 01 85 Fax: +41 (0)71 420 01 87 Postanschrift: 4-Teens, Postfach 62, CH-9220 Bischofszell AUFLAGE: 15000 Exemplare (30000 Leser) DRUCK: gdz AG, Spindelstrasse 2, 8041 Zürich Telefon: 044 488 81 11 Telefax: 044 488 83 00

Tiago hat für sich uns seine Familie GRATIS-Tickets für den Europa-Park in Rust gewonnen!

ABONNEMENTSBESTELLUNGEN, ADRESSÄNDERUNGEN ODER ABO-KÜNDIGUNGEN: mvm service gmbh, Leser-Service, Grundstrasse 16, 6343 Rotkreuz Telefax: 041 798 11 12 E-Mail Adresse: abo@mvmservice.ch (Abo-Kündigungen bitte nur schriftlich per Post, Fax oder E-Mail!) TELEFONISCHER ABO-SERVICE: Mo.– Fr. jeweils von 09 – 11.45 Uhr Telefon: 041 798 11 13 PREIS: Jahresabopreis Fr. 78.– (inkl. MwSt.)

Auflösungen zum Rätsel in diesem Heft: (Auf Seite 30 im Entertainment-Teil)

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