4c Deutschland-Ausgabe 3/2014

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3/2014

Business Was Heidelberg-Chef Gerold Linzbach plant. Das Exklusivinterview. Druck

Worauf Druckereien bei der ISO 12647-2 achten müssen.

Digital

Wie Printjournalisten im Silicon Valley digitale Medien gründen.

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion Deutsche Ausgabe News

Der Richtungswechsel Das unerwartete Comeback der Printmedien.

Welche Rolle gedruckte Zeitungen und Magazine künftig spielen werden. Warum sich nun auch Online-Verlage Print zuwenden. Und was das für die Druckindustrie bedeutet.

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5/2013

€ 5,–

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von 4c.


Liebe Leserin, lieber Leser!

N

achdem es in den vergangenen Jahren offenbar ein Zeichen ganz besonderer Medienkompetenz war, bei jeder Gelegenheit das Mantra „Print ist tot“ zu wiederholen, stellt sich die Medienwirklichkeit jetzt ein wenig vielschichtiger dar. Plötzlich werden wieder gedruckte Magazine gegründet. Sie haben nicht mehr die Auflagen der Dickschiffe wie früher, sie sind oft in einer thematischen Nische angesiedelt, aber sie sind allesamt ein Indiz dafür, dass Print nicht vollständig durch Online-Medien substituiert werden kann. Die Gründer dieser neuen Magazine wissen das besser als alle anderen: Sie haben oft mit Online-Medien begonnen, um dann die gedruckte Komponente hinzuzufügen.

don‘t search

just find your colour

Martin Schwarz In unserer aktuellen Titelgeschichte haben wir versucht nachzuzeichnen, welchen Fehlkalkulationen etablierte Verlage aufgesessen sind, als sie Print abgeschrieben haben, und welche Impulse von der neuen Verleger-Generation für die Branche kommen können. Die Coverstory lesen Sie ab Seite 10.

Florian Zangerl

In unserer Coverstory kommen übrigens zwei jener Referenten zu Wort, die Sie am 21. Mai in Wien live erleben können: FAZHerausgeber Frank Schirrmacher und „Newspaper Club“-Gründer Tom Taylor. Beide werden bei unserer Creative-Printing-Konferenz in Wien auftreten. Tickets für diese hochkarätige Veranstaltung können Sie sich auf www.creative-printing.info sichern. Wir freuen uns jetzt schon auf Ihren Besuch! Gerne hinweisen möchten wir Sie auch auf ein bisher einzigartiges Interview in diesem Heft: Seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren hat sich Heidelberg-CEO Gerold Linzbach Branchenmedien verschlossen. Nun konnte 4c als erstes Branchenmedium ein langes Interview mit ihm führen. Wie er den Konzern weiter umzubauen trachtet, lesen Sie ab Seite 16. Aus dem Silicon Valley hat uns Elisabeth Oberndorfer einen Text geliefert, den wir Ihnen ebenso ganz besonders empfehlen möchten. Oberndorfer hat ehemalige Printjournalisten besucht, die sich im Silicon Valley an der Gründung digitaler Medien versuchen. Das Kapital für die Unternehmensgründung muss in dem StartupTal auch schon mal in einer Quizshow erspielt werden. Oberndorfers Text finden Sie ab Seite 34. Eine vergnügliche Lektüre wünschen Ihnen nun

Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

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www.hks-farben.de


Inhalt BUSINESS 7 Unter strom. Was die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für die Branche bedeutet. 8 ZU HABEN. Wer die besten Chancen für den Druckauftrag des "Spiegel" hat. 10 coverstory. Warum sich ein Comeback der Printmedien ankündigt. Und wer dafür verantwortlich ist. 16 Im Umbruch. Wie Heidelberg-Chef Gerold Linzbach das Unternehmen umbauen möchte. Das Exklusivinterview.

KARRIERE

DRUCK 28 Normenspiel. Was Druckereien bei der ISO 12647-2 besonders beachten müssen.

STANDARDS 18 kochstudio 19 EVENTS

32 Versuchsanordnung. Warum ein Siebdruckhersteller eine völlig neuartige Digitaldruckmaschine für industrielle Anwendungen erfand.

26 KLICKTIPPS 40 Produkte

Digital 34 Talente. Wie ehemalige Printjournalisten im kalifornischen Silicon Valley digitale Medien entwickeln. 37 Blendend. Wie ein niederländisches Startup mit einem neuen Paywall-System die Bezahlkultur fördern möchte.

20 Querdenker. Wie Mitarbeiter lernen, mit Innovationen umzugehen.

DESIGN 22 Fussnote. Was die Jury der Stiftung Buchkunst bei der Wahl des schönsten Buches der Welt überzeugt hat.

TOOLS 24 Alternative. Warum Farbfächer auf CIELAB-Basis zu so guten Ergebnissen beim Umgang mit Farbe führen.

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4c Magazin für Druck und Design


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coverstory. Das unerwartete Comeback der Printmedien.

16

KURSSETZER. Was CEO Gerold Linzbach bei Heidelberg verändern möchte. Das Exklusivinterview.

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KORREKTUREN. Wie sich Druckereien am besten auf die ISO 12647-2 vorbereiten.

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KARRIEREN. Wie ehemalige Print-Journalisten im Silicon Valley zu Digital-Unternehmern werden.

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Business

Karriere

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 25 Apple 35 Arvato 8 Bertelsmann 8 CSAT 16 CVC 8 Druckerei Pinsker 40 Druckhaus Berlin-Mitte 7 EFI 40 Enfocus 41 Epson 41 FKS 41 Flint Group 8 Fujifilm 16 Goldman Sachs 8 Hearst 36 Heidelberg 8, 16 IBT Media 11

Koch Industries 8 Kodak 8 Konica Minolta 41 Kroha Druck 20 Landa 7 Leykam Let`s Print 13 Manroland Web Systems 8, 40 Mediengruppe Oberfranken 40 Mondi 41 Müller Martini 41 Newspaper Club 12 Prinovis 8 Ricoh 16 Stampen 12 Stark Druck 8 Sun Chemical 41 Thieme 32 Wienand Verlag 23

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4-c.at/abo • iPad-Ausgabe: www.4-c.at/app • Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Hanna Bittner, Jason Harder, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Karl-Heinz Roth Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Druck: Ueberreuter Print, 2102 Korneuburg Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 8.000 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 28.05.2014.

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4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Erneuerbare Energien: Die EEG-Umlage ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Druckereien werden auch weiterhin davon betroffen sein.

Die meisten Druckereien werden auch nach der Reform des Erneuerbare-EnergienGesetzes durch die EEG-Umlage belastet werden. Eine großzügige Ausnahmeregelung wird es für die Druckbranche nicht geben. Von Anja Schlimbach

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14 DIN-A4-Seiten stark ist der im April vom Kabinett beschlossene „Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschaftsrechts“. Zuvor gab es für Länder und Verbände die Möglichkeit, zu den Eckpunkten der Reform Stellung zu nehmen. Das hat auch der Bundesverband Druck und Medien ausgiebig getan, denn die Entwicklung der Energiekosten ist zu einem merklichen Standortnachteil für viele Unternehmen in Deutschland geworden. Obwohl der Börsenstrompreis durch die erneuerbaren Energien bereits um drei Cent je Kilowattstunde gefallen ist, haben mittelständische Industrien wie die Druckbranche nur wenig davon. Dazu trug vor allem der drastische Anstieg der EEG-Umlage bei, mit der die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren auf die Verbraucher verteilt werden: Lag diese 2010 noch bei 2,05 ct/kWh, ist sie in diesem Jahr auf 6,24 ct/kWh angewachsen, eine Steigerung um über 200 Prozent. Die immensen Kosten lassen sich gerade in der Druckbranche nicht einfach an die Kunden weiterreichen.

trie nicht zu den immerhin 68 durch die Ausgleichsregelung privilegierten Branchen gehört“, zeigt sich Stephanie Schneider, die wirtschaftspolitische Referentin des Verbands Druck und Medien, enttäuscht. „Unsere stromintensiv produzierenden Großdruckereien stehen schließlich in einem harten internationalen Wettbewerb.“ Diese Enttäuschung kann Martin Lind, Geschäftsführer des Druckhauses Berlin-Mitte,

68 Ausnahmen Viele Branchen fordern nun einen veränderten BVDM-Expertin Stephanie Schneider: Mechanismus, um die EEG-Umlage zu senken. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Genau das, fürchten auch Drucker, wird aber Druckindustrie nicht zu den immerhin 68 durch die Reform nicht passieren. Im Gegenteil. durch die Ausgleichsregelung privilegierten „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Druckindus- Branchen gehört.“

nicht teilen. „Ich halte die Einschränkungen bei den Befreiungen von der EEG-Umlage für richtig und hätte sie mir noch umfangreicher gewünscht. Die Kosten für diese Befreiungen tragen nämlich nicht nur die oft genannten Privatpersonen, sondern auch alle Klein- und mittelständischen Betriebe, zu denen ja auch der allergrößte Teil der Druckereien gehört“, so Lind. Bestandsschutz Eine gezielte Entlastung der Druckindustrie könnte alternativ auch über eine gezielte Unterstützung der betriebsinternen Umweltschutzmaßnahmen stattfinden. Viele Unternehmen erzeugen beispielsweise ihren Strom selbst. Der Verband hat sich dafür eingesetzt, Druckereien mit Anlagen zur Eigenstromversorgung nicht mit der EEG-Umlage zu belasten. Das ist immerhin gelungen. „Die Reform des EEG durfte nicht zu Lasten der Unternehmer gehen, die bereits in Maßnahmen zum Klimaschutz investiert hatten. Das wäre ungerecht und auch nicht im Sinne der Sache gewesen. Dieses Ziel wurde durch die Gewährung von Bestandsschutz für bestehende Anlagen erreicht“, erklärt Stephanie Schneider. Martin Lind, der viel in Energieeffizienz investiert hat, könnte sich indes noch eine andere Form der Unterstützung vorstellen: „Ich würde mir die Anerkennung solchen Engagements etwa durch die Berücksichtigung als besonderes Kriterium bei öffentlichen Ausschreibungen wünschen.“ ∑∑∑∑

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Rauer Wind


Das ist sicher olche auf den ersten Blick in inhaltlicher Harmlosigkeit ertränkte Sätze kann der Journalist eigentlich gar nicht leiden: „Sicher ist: Wir werden weiterhin selbst alle Druckmaschinen bauen, daran hängt unser Herz und Erfolg“, sagte Heidelberg-CEO Gerold Linzbach im Exklusivinterview mit 4c (in dieser Ausgabe ab Seite 16). Nun ermisst sich aber die Bedeutung manches Satzes erst in der kühnen Nutzung des Umkehrschlusses: Wenn „sicher ist“, dass Heidelberg weiterhin selbst alle Druckmaschinen bauen wird, wie sicher ist es dann, dass Heidelberg weiterhin auch in Vorstufe und Weiterverarbeitung die Fertigungsbreite aufrechterhalten wird wie bisher?

Glosse von Martin Schwarz

Nicht so sehr. Woran Linzbach mit der Kühle des zwischen verschiedenen Branchen pendelnden Managers arbeitet, ist nichts weniger als die Metamorphose des Druckmaschinenherstellers zum Systemhaus für die grafische Industrie – und sogar ein bisschen darüber hinaus. Der Absolutheitsanspruch, in der Bogenoffset-Prozesskette möglichst alles selbst produzieren zu müssen, wird damit zur historischen Makulatur. Noch in diesem Geschäftsjahr wird sich entscheiden, wo bisher selbst hergestellte Produkte durch die von OEM-Lieferanten ersetzt werden sollen. Und wo vielleicht auch bisherige Lieferanten durch andere abgelöst werden. Linzbachs Pläne, das ist sicher, werden nicht nur Heidelberg selbst verändern, sondern in weiten Teilen der Branche zu spüren sein. ∑∑∑∑

Der „Spiegel“ sucht nach einer neuen Druckerei. Mohn Media und Stark Druck haben durchaus Chancen auf den Millionenauftrag.

Eine Familienangelegenheit Der „Spiegel“ soll ab 2015 im Rollenoffset-Verfahren gedruckt werden. Mehrere Druckereien kommen als Erben des Millionenauftrags in Frage – unter anderem Mohn Media in Gütersloh.

E

s geht um eine wöchentliche Auflage von knapp einer Million Stück und um einen jährlichen Auftragswert von rund 20 Millionen Euro. Dieses Kronjuwel für jedes Auftragsbuch einer Rollendruckerei wäre derzeit zu haben: Der „Spiegel“ sucht nach einem neuen Druckdienstleister und wird ab 2015 vom Tiefdruck zum Rollenoffset wechseln. Der Grund: Ab kommendem Jahr soll das größte Nachrichtenmagazin Deutschlands schon samstags erscheinen, Redaktionsschluss und Andruck sollen deshalb möglichst nahe aneinanderrücken. Auch wenn das Bertelsmann-Tochterunternehmen Prinovis nun diesen prestigeträchtigen Auftrag verlieren wird, bleibt er unter Umständen dennoch in der Familie: Mohn Media, die Drucke-

rei der Bertelsmann-Tochter Arvato in Gütersloh, buhlt heftig um den Zuschlag. Die technische Infrastruktur jedenfalls wäre da. In den letzten Jahren hat Mohn Media den eigenen Maschinenpark massiv ausgebaut, unter anderem mit bisher zwei 96-Seiten-Maschinen von Manroland Web Systems. Bertelsmann ist auch am „Spiegel“ beteiligt. Da der „Spiegel“ dem Vernehmen nach an zwei Standorten drucken wird, werden auch noch andere Druckereien zum Zug kommen – etwa Stark Druck. Eine Personalie dürfte für die Pforzheimer Druckerei nicht von Nachteil sein: Vertriebsleiter Jan Magatzki war vor seinem Wechsel zu Stark Anfang 2012 bei Prinovis tätig. ∑∑∑∑

Brüderlich

Prosperierend

Der Finanzinvestor CVC hat den Druckfarbenhersteller Flint Group verkauft.

Manroland Web Systems wird den Vertrieb der Kodak-ProsperDruckköpfe übernehmen.

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ie Investmentbank Goldman Sachs und der USamerikanische Mischkonzern Koch Industries haben den Farbenhersteller Flint Group übernommen. Koch Industries gehört mehrheitlich den Brüdern Charles und David Koch. Das zweitgrößte nicht börsennotierte Unternehmen der USA mit seinen etwa 70.000 Mitarbeitern ist in den Sektoren Erdöl, Chemie, Energie, Asphalt, Erdgas, Kunstdünger, Nahrungsmittel und Kunststoff tätig. ∑∑∑∑

er Augsburger Rollendruck-Hersteller Manroland Web Systems und Kodak haben sich auf eine Vertriebspartnerschaft für die Kodak-Prosper-Druckköpfe geeinigt. Manroland wird die Eindrucksysteme für Zeitungsanlagen künftig weltweit verkaufen. Mit den InkjetKöpfen lassen sich Teile einer Zeitungsseite individualisieren. Der Axel-Springer-Verlag hat bereits mehrere solche Systeme installiert. ∑∑∑∑

Bnw: beigestellt

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################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ Was braucht es f端r ein ################################################ Comeback der Printmedien? ################################################ ################################################ Der #4ctalk. ################################################ ################################################ Freitag, 23. 05. 2014, 13:00 bis 14:00 Uhr ################################################ Live auf Twitter. Hashtag: #4ctalk Diskutieren Sie mit! ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ www.twitter.com/4cmagazin ################################################ ################################################ ################################################


Business Coverstory

Karriere

Design

Tools

Druck

Überraschende Seiten Plötzlich sind sie wieder da. Seit Jahren kamen nicht mehr so viele gedruckte Magazine auf den Markt wie jetzt. Geprägt wird diese Gründerzeit aber von Machern digitaler Medien. Auf sie werden sich auch Druckdienstleister einstellen müssen. Von Martin Schwarz

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Gedruckte Magazine: Es gibt erste Indizien für ein Comeback.


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Karriere

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Druck

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er Nektar der Erkenntnis, er kann auch mal bitter schmecken. Fließen muss er trotzdem. Und deshalb muss an dieser Stelle einer der wahrscheinlich meinungsstärksten Medienmacher und Medienbeobachter Europas zu Wort kommen. Frank Schirrmacher. Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Bestsellerautor, ein Mann, der sich nicht scheut, Dinge auch mal sehr grundsätzlich zu denken. Also: „Dass Print stirbt, war vor allem einmal ein Erzählstrang aus dem Silicon Valley. Nach der reinen Lehre sollte es Print ja gar nicht mehr geben angesichts dieser unfassbaren Menge an kostenlosen Informationen, die wir sowieso aus dem Web beziehen können“, befindet Schirrmacher gegenüber 4c.

Man muss schon mehr als ein entwertet. Das muss nun wieder Jahren verschwunden sind, nicht Jahrzehnt zurückschauen, um korrigiert werden. „Die Verleger mehr allzu viel gemein. Print hat eine ähnliche Gründerzeit lokalihaben zuerst zu wenig in digitale sein Gesicht radikal verändert. So sieren zu können: Einen größeren Medien investiert. Als sie das beradikal wie „Newsweek“ 2.0. Im Zuwachs gab es zuletzt 1998 mit merkt haben, ist plötzlich fast das Comeback der Wochenzeitschrift 61 Titeln. gesamte Geld dorthin geflossen sind alle Farben dieses Wandels Botanische Parallelen zieht und gleichzeitig viel zu wenig in sichtbar. Ende 2012 erschien die Frank Schirrmacher bei seiden Ausbau des Printprodukts.“ letzte gedruckte Ausgabe des nem Erklärungsversuch dieser Sie haben damit ihre Kundschaft großen Flaggschiffs investigatiüberraschenden Tendenz hin zu vergrault. „Das Geld kam von den ven Journalismus in den USA, ein Print: „Wir müssen bitte alle mal Abonnenten und den Lesern der Exitus bei einer Auflage von vier begreifen, dass gesellschaftliche Print-Ausgaben. Und die haben Millionen Stück. Einige Monate und technologische Entwicknatürlich auch bemerkt, dass bei führte das Magazin ein ziemlich lungen niemals linear verlaufen. dem Produkt, für das sie immertrostloses Dasein als digitales Vielmehr ähneln solche Entwickhin bezahlt haben, mehr und Mängel-Exemplar in der Onlinelungen einem Baum mit all seinen mehr gespart wurde“, sagt Doctor Ramschkiste und wurde dann Verästelungen und Blättern. Da zu 4c. – recht günstig – vom jungen gibt es auch Bereiche, die man Besonders klug, glaubt Frank Digital-Verlag IBT Media gekauft, für tot gehalten hat, bis sie Schirrmacher, sei das nicht, denn der noch nie ein Printprodukt beüberraschenderweise doch wieder die Printausgaben definieren trieben hatte. Seit März erscheint blühen.“ Linear, das sagt Schirrmeist den Wert der Marke: „Ich Newsweek wieder gedruckt. macher noch dazu, „sind sie nur, bin gar kein Gegner des Digitalen. Aus der einstigen Millionenwenn man den Werbern aus dem Aber man sollte sich als Medienauflage wurden 70.000 Stück. Baum, Ast, Blüte Silicon Valley Glauben schenkt, macher schon die Frage stellen, Positioniert haben die Macher Die reine Lehre erfuhr erst vor die einem etwas andrehen wollen“. wie vielen Medienmarken es das neue Newsweek als Boutiquewenigen Wochen in Berlin einen gelingen würde, mit ihren digitaMagazin, werben mit besserem Die Panik der Verlage Dämpfer. Da präsentierte der len Produkten Geld zu verdienen, Papier und verlangen in den USA Verband Deutscher ZeitschriftenDort, im technologischen Sünohne die Realitätsvergewisserung fast unverschämte 7,99 US-Dollar verleger seine Jahresbilanz; ein denpfuhl rund um San Francisco, durch Print zu haben. Eine Zeiam Kiosk. Ein Luxusprodukt. Auf Ereignis, das noch vor wenigen wirkt der Medienanalyst Ken tung, ein Magazin sind anfassbar. Papier inszeniert. Das soll es sein. Jahren die Tränendrüsen von Doctor. Er ist der nostalgischen Schon alleine der Aufwand, diese Was der erst 31-jährige IBT-MediaManagern der Printbranche Verklärung des Gedruckten Produkte herzustellen und auszu- Chef Etienne Uzac mit Newsweek flutete. Doch zumindest eine der eher unverdächtig, prophezeite liefern, vermittelt dem Leser eine versucht, wird auf dem US-Markt Statistiken, die da gezeigt wurden, bisher in schöner Regelmäßigkeit Werthaltigkeit.“ schwer durchzusetzen sein. Zu sieht nun wieder deutlich besser einen schnellen Medienwandel. teuer für amerikanische VerhältGedruckter Luxus aus: die Anzahl der gedruckten Doctors Diagnose: Im Bestreben, nisse könnte das Magazin sein Magazine. 2013 waren es um 51 eben diesen Wandel zu forcieren, Die Magazine, die nun wieder die und im Mix der Erlöse zu sehr von Titel mehr als ein Jahr zuvor, 2012 haben die Verlage schwere Fehler Regale der Kioske füllen, haben Abonnements abhängig. gar um 58 mehr als im Jahr 2011. begangen und das Printprodukt mit jenen, die in den vergangenen Wie auch immer das Experiment mit Newsweek ausgehen mag: Gerade aus den USA, wo das Siechtum des gedruckten Wortes vor mehr als einem Jahrzehnt begonnen hat, kommen nun wieder Erleben Sie FAZ-Herausgeber Frank Nachrichten einer langsamen ErSchirrmacher live in Wien. Am 21. Mai holung: 35 neue Magazine wurden wird Schirrmacher bei unserer Creativealleine im ersten Quartal 2014 in Printing-Konferenz im Semper Depot die den Vereinigten Staaten gegrünKeynote über die „Marke Print“ halten. det. In den ersten drei Quartalen Ebenfalls unter den Referenten wird auch des Jahres 2013 waren es nur 23. Tom Taylor, Gründer des „Newspaper Raumfüllend Club“, sein. Einige wenige Tickets für Die neue Gründerzeit des FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: dieses Event sind noch zu haben. Gedruckten hat deutlich mehr Alle Informationen dazu finden Sie unter „Dass Print stirbt, war vor allem einmal ein www.creative-printing.info. Protagonisten als früher. Es sind Erzählstrang aus dem Silicon Valley.“ Bnw: beigestellt

π Frank Schirrmacher live

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Druck

„Newspaper Club“-Gründer Tom Taylor: „Die Druckereien müssen begreifen, dass es andere Spielregeln gibt.“

ausgerechnet Entrepreneure aus den digitalen Medien, die sich nun kühn an gedruckten Produkten versuchen, damit an Relevanz gewinnen und ihr Erlösmodell breiter streuen möchten. „Auch wenn man in großen Verlagen alle Optionen und auch das nötige Geld dafür hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man dort auch entscheidungsfreudig agiert. Man muss eben eine Opportunität sehen wollen“, sagt Alexander Görlach, Gründer des Berliner Magazins „The European“. Vier Mal jährlich erscheint das Heft, hochwertig gedruckt und acht Euro teuer. Entstanden ist The European aus einem von Görlach aufgesetzten Debatten-Blog.

Gebremster Fall Freilich sind es nur sehr schwache Zeichen der Erholung, die

34%

Gesamtbevölkerung 16- bis 29-Jährige

22%

10% 12% 11% 11% 5%

Fernsehen Internet Zeitungen

Radio Zeitschriften

Das Web als Medium des schlechten Gewissens: 73 Prozent der jungen Deutschen meinen, dass sie zu viel Zeit mit dem Internet verbringen, heißt es in einer Allensbach-Studie vom Herbst 2013. Bei Zeitschriften sind es nur fünf Prozent.

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Quelle: VDZ

51% 47%

Stardesigner Mario Garcia: „Print ist wieder Teil der Diskussion wie seit Jahren nicht mehr.“

Gründer wie Görlach richten sich in einem Raum ein, den große Verlage in den letzten Jahren durch ihre Zögerlichkeit haben entstehen lassen: „Wir haben uns alle so sehr auf Effizienz konzentriert, dass wir nicht bemerkt haben, als neue Marktlücken entstanden sind. Die werden jetzt von anderen gefüllt“, bekennt Tomas Brunegard, Aufsichtsratschef der schwedischen Verlagsgruppe Stampen und Präsident des Weltzeitungsverbands WAN-Ifra, im Gespräch mit 4c.

73%

Digital

Produkte

Bnw: Hetzmannseder

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Leykam-Chef Michael Steinwidder: „Wie können wir unseren Vertrieb für diese Kundschaft vorbereiten?“

da aus dem Schatten der Krise „Wall Street Journal“. „Was aber der letzten Jahre hervortreten. auch klar sein muss: Print hat geWolfgang Pfarl, Präsident der genüber anderen Medientechnologien eben keine herausragende Austropapier, des Verbandes der österreichischen Papierindustrie, Position mehr“, dämpft Garcia die Erwartungen. wird Ende April wieder eine Bilanz zu präsentieren haben, Neue Spielregeln die unterm Strich nur eine tragfähige Interpretation zulässt: Tom Taylor, Mitbegründer des Auch im vergangenen Jahr ist der „Newspaper Club“ in London, profitiert von der Bereitschaft, Bedarf an grafischen Papieren wieder über neue Print-Projekte wieder gesunken, von einer nachzudenken. Seine GeschäftsTrendwende beim Absatz kann idee war es, jungen Verlegern, keine Rede sein. „Wir sollten uns auch Bloggern, Möglichkeiten da nichts vormachen, auch wenn zu eröffnen, ohne viel Knowdie Zunahme an Magazin-Titeln how Zeitungen zu publizieren. ein Zeichen dafür ist, dass Printmedien attraktiv bleiben“, sagt Es war anfangs zäh. „Wenn wir Pfarl. Aber es gibt neuerdings in vor vier Jahren mit Menschen der Produktsparte der grafischen darüber gesprochen haben, doch Papiere auch Sorten, bei denen über ein gedrucktes Produkt diese Rückläufigkeit nun ganz nachzudenken, haben die sanft gebremst erscheint: bei abgewunken und uns erzählt, Volumenpapieren, wie sie beim sie würden gerade an einer Druck hochwertiger PublikumsTablet-Version arbeiten“, erzählt magazine eingesetzt werden. Taylor. „Das hat sich seither aber grundlegend gedreht. Die Rollenfindung Tablet-Versionen haben sie Mit einiger Genugtuung registnicht gerettet. Also wollen viele riert auch Mario Garcia, wie Print Blogger und Kleinverlage, die seiner musealen Entsorgung bisher nur digital gearbeitet zu entgehen scheint: „Print ist haben, nun wieder gedruckte wieder Teil der Diskussion wie Zeitungen herausgeben“, sagt seit Jahren nicht mehr. Es findet er. Noch nie hat der „Newspaper langsam wieder seine Rolle“, sagt Club“ derart gute Geschäfte der New Yorker Designer, der in gemacht. Mit seiner Funktion den letzten 30 Jahren rund 450 als Schnittstelle zwischen Verleger und Druckerei trifft Taylor Medien in aller Welt gestaltet die Befindlichkeiten der neuen hat – unter anderem das „Handelsblatt“, „Die Zeit“ oder das Verleger-Generation. „Unsere

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


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π Der #4ctalk zum Thema

Magazingründer Alexander Görlach: „Man muss eben eine Opportunität sehen wollen.“

Kundschaft hat vielleicht noch nie mit einer Druckerei zu tun gehabt, die Designer haben vielleicht noch nie eine gedruckte Zeitung gestaltet“, so Taylor. Genau da müssten Druckereien ansetzen – eben diese neue Klientel zu bedienen, sie durch den Prozess zu führen. „Die Druckereien müssen begreifen, dass es andere Spielregeln gibt“, sagt er. Wie diese Spielregeln funktionieren, kann man bei Erica Roffe lernen. Die Britin schrieb lange einen Blog über ihre Heimatstadt Bedford und beschloss 2011, davon eine gedruckte Version, den „Bedford Clanger“, herauszubringen. „Anfangs haben wir 1.000 Stück im Digitaldruck produziert. Aus den acht Seiten von damals sind jetzt 40 pro Ausgabe geworden und aus den 1.000 Stück Auflage mittlerweile 25.000 Stück“, erzählt Taylor. Vier Mal jährlich erscheint die Lokalzeitschrift jetzt. Wenn die Impulse für gedruckte Medien nun nicht mehr ausschließlich aus dem Kreis der wohlbekannten und vertrieblich umsorgten klassischen Verlage kommen, wird das auch Folgen für Druckereien haben. „Uns drängen sich momentan zwei Fragen auf: Wie können wir die geänderten Auflagenstrukturen bedienen, und zwar von ganz oben bis ganz unten?

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Was braucht es für ein Comeback der Printmedien? Diese Frage diskutieren wir am 23. Mai von 13 bis 14 Uhr bei unserem nächsten #4ctalk auf Twitter. Bereichern Sie die Debatte und machen Sie mit! Bitte fügen Sie Ihren Beiträgen immer den Hashtag #4ctalk hinzu. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! www.twitter.com

Und zweitens: Wie können wir unseren Vertrieb darauf vorbereiten?“, sagt Michael Steinwidder, Vorstandsvorsitzender des Grazer Rollendruck-Konzerns Leykam Let’s Print. Um sich anderen Kundenschichten zu öffnen, recherchiert man bei der Leykam gerade: „Wir sehen uns gerade an, welche Digitaldrucksysteme am Markt sind und für uns geeignet wären“, so Steinwidder. Viel herausfordernder noch als die Anschaffung einer Druckmaschine aber sind Veränderungen im Vertrieb. Steinwidders Verkäufer werden wahrscheinlich ihre liebe Not haben, die neue, sehr fragmentierte Kundenschicht zu bedienen. „Möglicherweise braucht man dafür ja auch gar keine Verkäufer, sondern einfach ein Online-Portal“, sagt Steinwidder. Die neue Klientel abzuholen, sich an die Geschäftsmodelle der Neo-Verleger anzuschmiegen, wird zum Elchtest der Druckereien.

mationen oder auch Werbung liefern. In einem solchen Umfeld brauchen Menschen zunehmend einen Rückzugsraum, und den finden sie nun einmal im Gedruckten.“ Ein wenig macht sich diese Online-Fatigue

schon bemerkbar. 60 Prozent der Deutschen, so hat eine Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie vor wenigen Monaten festgestellt, hätten gerne mehr Zeit für den Konsum von Zeitungen und Zeitschriften. ∑∑∑∑

28 Mio+ Bilder und Illustrationen

Die vernetzte Kaffeemaschine Frank Schirrmacher jedenfalls rechnet fest damit, dass gerade die zwangsläufige Vernetztheit, die den Alltag bestimmen wird, den gedruckten Medien sicheres Publikum zutreibt: „In Zukunft wird jede Kaffeemaschine mit dem Internet verbunden sein und uns dauernd neue Infor-

0800 88 66 020 (Freecall D, A & CH)

20.-23. Mai: Fespa München Stand A2 439




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„Ein unangemessenes Maß an Depression“

Seit seiner Bestellung zum Chef des Druckmaschinenherstellers Heidelberg hat sich Gerold Linzbach in den Medien rar gemacht. Im 4c-Exklusivinterview spricht er nun erstmals über die neue Partnerschaft mit Fujifilm, seine Pläne für das Offset-Portfolio von Heidelberg und die Zusammenarbeit mit Benny Landa. Von Martin Schwarz

4c: Herr Linzbach, Sie haben gerade die neue Digitaldruck-Strategie präsentiert, bei der nun Fujifilm eine zentrale Rolle einnimmt. An solchen Kooperationen und Strategien hat auch bisher kein Mangel geherrscht. Da gab es auch welche, die höchstens als Episoden durchgehen wie die Akquisition des Digitaldruckherstellers CSAT, der recht rasch wieder verkauft wurde. Auch von der Zusammenarbeit mit Benny Landa hört man erstaunlich wenig. Was ist da passiert? Gerold Linzbach: Sehen Sie: In meinem Büro hängt eine Fotomontage von 50 Baukränen, die sich alle gegenseitig blockieren. Um eine solche Situation bei Heidelberg nicht entstehen zu lassen, haben wir uns die einzelnen Geschäftsfelder genau angesehen. Und da waren auch welche dabei, die auch längerfristig kein profitables Umsatzpotenzial haben erkennen lassen. Oder sie passten nicht in unsere strategische Weiterentwicklung, wie es eben bei CSAT der Fall war. 85 Prozent des gesamten Portfolios von Heidelberg sind aber meiner Überzeugung nach in den richtigen Märkten angesiedelt. Dieser Befund ist sehr wichtig, denn als ich hier begonnen habe, musste ich ein unangemessenes Maß an Depression wahrnehmen, das vielleicht in Betrieben der Textilindustrie gerechtfertigt gewesen wäre, nicht aber bei einem Unternehmen in unserer Branche. Denn insgesamt betrachtet ist die Branche stabil. 4c: Was aber eben auch als Eindruck Außenstehender bleibt, ist ein gewisses Maß an Hyperaktivität beim Geschäftsfeld Digitaldruck. Linzbach: Wir haben an vielem herumgetüftelt, was im Digitaldruck denkbar ist – an Dry Toner, an Liquid Toner und anderem. Die Forschungsaktivitäten zu einigen Themen haben wir nun gestoppt und uns stattdessen auf die aus Markt-

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sicht vielversprechendsten fokussiert. Mit der Schaffung unserer Digital Unit mit eindeutigen Zielen sind wir nun auch klarer aufgestellt. Seit drei Jahren arbeiten Sie nun mit Ricoh zusammen. Als Sie damit begonnen haben, war auch die Rede von gemeinsamen Entwicklungen künftiger Druckanwendungen. Mehr als der Vertrieb von Ricoh-Maschinen unter dem Label Linoprint C ist bisher aber nicht daraus geworden. Wird sich das noch ändern? Mit Ricoh war es zumindest bisher eher eine Vertriebspartnerschaft. Das ändert sich nun. Langsam kommen wir mit Ricoh auf ein Niveau der Zusammenarbeit, wo wir auf das Produkt selbst einwirken und Anpassungen an den Bedarf unserer Kunden forcieren. Für uns waren die letzten drei Jahre mit Ricoh dennoch sehr erfreulich. Wir haben dadurch auch die Akzeptanz am Markt erhalten, Digitaldrucksysteme verkaufen zu können. Bereits 400 der Systeme konnten wir weltweit platzieren. Für uns hat sich damit das Junktim aufgelöst, dass wir möglichst immer alles selbst herstellen müssen, um es verkaufen zu können. Was ist nun mit Fujifilm anders als mit Ricoh? Die Kooperation mit Fujifilm setzt deutlich früher an als jene mit Ricoh, nämlich bereits beim Produktdesign. Die Jetpress 720 hat eine erstaunliche Druckqualität. Als Fujifilm uns Testdrucke vorlegte, waren wir ehrlich gesagt schon sehr beeindruckt, weil die Qualität nahe am Offset war. Das ist jedoch nicht allein entscheidend. Denn wir können unsere Kompetenz im Maschinenbau, unser Wissen um die Anforderungen in Druckereien und schließlich auch unseren Marktzugang durch das Heidelberg-Vertriebsnetz einbringen.

Heidelberg hat das Gespann aus Ricoh und AnicolorTechnologie sehr offensiv als Idealtypus einer hybriden Produktion angepriesen, bei der die Ricoh-Maschine eben den Part des variablen Datendrucks ausfüllt. Das haben nicht allzu viele Druckereien so gesehen. Wie möchten Sie denn nun die Jetpress 720 positionieren? Bereits heute haben die meisten Druckereien Offset- und Digitaldruck parallel im Einsatz. Viele davon kombinieren schon in irgendeiner Weise beide Verfahren und zeigen sich da sehr kreativ bei neuen Anwendungen. Die Kombination einer Anicolormaschine mit einer Linoprint ist dafür eine effiziente und kostengünstige Variante. Und die Kunden, die sie einsetzen, sind sehr zufrieden. Was nun die Jetpress anbelangt, so ist es nicht unsere Aufgabe, diese Maschine zu positionieren. Vielmehr prüfen und testen wir das Produkt im Moment und sind von der Druckqualität sehr beeindruckt. Wir haben jetzt zusammen mit Fujifilm die Neuentwicklung einer Akzidenz- und Verpackungsmaschine auf Basis der Inkjettechnologie gestartet. Um damit profitabel arbeiten zu können, muss sie eine große Bandbreite an Produkten zwischen Auflage eins und Auflage 2.000 abdecken können, ohne dass es immer zwingend die Komponente der Individualisierung braucht. Mit unserem Wissen um die industrielle Druckproduktion und den Erfahrungen aus dem Maschinenbau sowie dem Know-how von Fujifilm in der Inkjettechnologie wird uns das auch gelingen. Eine Nischentechnologie darf die Neuentwicklung keinesfalls sein. Insgesamt wollen wir Offset- und Digitaltechnologien aus einer Hand anbieten und sie für den Anwender so effizient und einfach wie möglich nutzbar machen.

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gibt es viele Überschneidungen mit dem, was wir traditionell machen, da muss ich die Gene des Unternehmens nicht verändern. Aber wir müssen uns dafür einen Partner suchen, der sich in den Vertrieb einbringt. Dass wir über den Tellerrand unseres Kerngeschäfts hinausschauen, muss man aber auch positiv bewerten.

Heidelberg-CEO Gerold Linzbach: „Wir müssen uns einmal von der reinen Hardware-Dominanz lösen.“

„Für mich wäre es ja traumhaft gewesen, hätten wir es geschafft, aus Heidelberg, Fujifilm und Landa eine starke Partnerschaft zu formen.“ Vor der letzten Drupa haben Sie mit Ihrer Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Benny Landa ein kleines Marketing-Feuerwerk gezündet. Mittlerweile ist das aber abgebrannt, ohne dass daraus ein Produkt geworden wäre. Ist also die Zusammenarbeit mit Landa beendet?

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Landa hatte ein sehr exklusives Businessmodell, das auch eine kräftige Eintrittsgebühr erfordert hätte. Wir mussten Landa dann klarmachen, dass wir als börsenorientiertes Unternehmen nicht einfach so eine erkleckliche Summe überweisen können, ohne ganz genau zu wissen, was wir dafür bekommen. Es gibt dennoch nach wie vor sehr fruchtbare Gespräche in technologischer Hinsicht. Wissen Sie, für mich wäre es ja traumhaft gewesen, hätten wir es geschafft, aus Heidelberg, Fujifilm und Landa eine starke Partnerschaft zu formen. Das ist vorerst leider nicht möglich. Persönlich wünsche ich Landa viel Erfolg. Sie haben nun mit der Jetmaster Dimension eine Technologie präsentiert, mit der Sie dreidimensionale Objekte per Inkjet dekorieren können. Damit verlassen Sie aber die grafische Industrie. Ihre Kunden sind nicht mehr Druckereien, sondern vielleicht Sportartikelhersteller, Autoproduzenten oder auch mal Fluglinien. Wie vertreibt man so etwas, wenn man nur Druckereien in der Kundenkartei hat? Das ist eine sehr gute Frage und in der Tat eine Herausforderung. Bei der Jetmaster Dimension

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Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie mit Ihrer Allianz mit Ricoh auch den Beweis antreten konnten, nicht alles selbst herstellen zu müssen, was Sie verkaufen. Welche Konsequenzen hat diese Erkenntnis für Ihre eigene Produktion? Wir müssen uns einmal von der reinen Hardware-Dominanz lösen. In diesem Geschäftsjahr wird sich entscheiden, in welchen Bereichen wir verstärkt OEM-Produkte anbieten werden. Wir sind dabei, unser Produktportfolio in diese Richtung zu prüfen und zu optimieren. Sicher ist: Wir werden weiterhin selbst alle Druckmaschinen bauen, daran hängt unser Herz und Erfolg. Was bedeutet es für Ihre bisherige Lieferantenstruktur, wenn Sie teilweise OEM-Produkte in Vorstufe oder Weiterverarbeitung anstelle eigener Maschinen vertreiben werden? Da, wo wir uns für OEM entscheiden oder heute schon OEM machen, müssen Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen. Keinesfalls darf der Aufwand höher sein als in unserem Kerngeschäft. Derzeit vertreiben Sie Druckplatten mehrerer Hersteller, darunter auch Fujifilm. Welchen Stellenwert wird Fujifilm in dem Bereich künftig haben? Diese Komponente werden wir noch deutlich intensivieren. Insgesamt hat das eine andere Qualität der Zusammenarbeit als mit anderen Plattenlieferanten. Vielen Dank für das Gespräch. ∑∑∑∑

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Bleibt nicht liegen: Die Printnutzung steigt teilweise deutlich an.

Das zweite Leben

Etwas kann da nicht stimmen. Plötzlich weisen viele Indizien darauf hin, dass Print wieder an Akzeptanz beim Publikum gewinnt. Gedrucktes dürfte nicht kaputt zu kriegen sein. Von Thomas Koch*

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ie jüngsten Nachrichten über die Entwicklung der Zeitschriften sind irritierend. Da frohlockt der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, dass im letzten Jahr so viele Magazine neu gegründet wurden wie schon lange nicht. Moment, das kann doch nicht sein! Wir hatten das Thema Print abgehakt. Print stirbt. Und alle waren damit einverstanden. Denn nur so bleibt uns genug Zeit und Geld, uns mit den aufregenden Neuerungen des digitalen Zeitalters zu beschäftigen. Irgendwas läuft hier schief. Die Verweigerung

Noch denkt man, das sei nur wieder eine dieser Print-Eintagsfliegen, dann meldet auch der US-Markt: „Print isn’t dead after all.“ Auch dort sind im ersten Quartal mehr neue Titel lanciert worden als lange zuvor. Und Beobachter seien beeindruckt von der Qualität der Neulinge. Ausgerechnet in Amerika, wo – weiß doch jedes Kind – Print schon längst zu Grabe getragen wurde. Man reibt sich die Augen und liest weiter. Die Newspaper Association of America legt eine Analyse vor, die andeutet, dass sich bei steigender Online-Nutzung ein Zwei-Klassen-System entwickeln wird: Über die Hälfte der Zeitungsleser lesen nur die Printausgabe und besuchen nie die Websites der Zeitungen. Das auch noch! Nun schlägt’s langsam dreizehn. Jetzt fehlt nur noch die Nachricht, dass trotz der Zunahme an

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E-Books in Deutschland mehr Papier-Bücher verkauft werden. Richtig: Allen Unkenrufen zum Trotz kauften die Deutschen im Jahr 2013 Bücher für 4,2 Milliarden Euro und bescherten dem Buchhandel ein Plus und das zweitbeste Ergebnis seit der Jahrtausendwende. Spätestens seit der Veröffentlichung der Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE 2013) im vergangenen Sommer hätte man ahnen können, dass sich Print doch nicht so leicht unter die Erde bringen lässt. Während sich die digitale Nutzung der Tages-, Wirtschafts- und Fachmedien erwartungsgemäß positiv zeigte, stieg gleichzeitig die Printnutzung teils deutlich an. Beunruhigend für andere Die Wahrheit sieht also doch anders aus, als uns die Buzzwords Digitalisierung, Konvergenz – und wie sie alle lauten mögen – weismachen wollen. Die Wahrheit ist, dass es eine überwältigende Mehrheit an Menschen gibt, die gerne lesen. Die lieber eine Zeitung, eine Zeitschrift, ein Buch zur Hand nehmen. Die einzig beunruhigende Nachricht geht daher an die Online-Jünger: Die Zahl der Printleser nimmt nicht ab, sondern zu. Wenn das den Verlegern keinen Mut macht, ist ihnen nicht mehr zu helfen. Sie müssen nur das verlegen, wonach sich die Menschen sehnen. Echten Journalismus. Kritischen, investigativen, informativen, leidenschaftlichen Journalismus. Journalismus mit Seele. Dann gibt es für Print ein Leben – nach dem vermeintlichen Tod. ∑∑∑∑

* Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

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THE BROADEST RANGE AND THE WIDEST DIMENSIONS

Fibrespace trifft Cyberspace

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Frank Schirrmacher, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, ist Keynote Speaker der Creative-Printing-Konferenz in Wien.

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ine gedankliche Reise an die Schnittstellen zwischen Print und Web verspricht die diesjährige Creative-Printing-Konferenz am 21. Mai. Am Podium in diesem Jahr: Peter Kolb, Geschäftsführer der österreichischen Online-Druckerei druck.at, Tom Taylor, Mitbegründer des Londoner Newspaper Club, Ulbe Jelluma, Marketingchef der Print-Power-Kampagne, Olaf Stein, Mitbegründer des Online-Papierhandels Metapaper.de, und Christoph Marsch, CSO des Berliner App-Dienstleisters Pressmatrix. Die Kraft der Marke Print wird einer der herausragendsten Medienmacher Europas auf der Creative Printing vermessen: Frank Schirrmacher, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und Autor mehrerer Bestseller. Einige Tickets für die Printmedien-Konferenz des Jahres sind noch erhältlich. Creative Printing 2014, Wien 21. Mai 2014 www.creative-printing.info

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Eine Branche trifft sich

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s sind schon Drupa-Dimensionen, in denen sich die Interpack bewegt: 2.700 Aussteller aus der Verpackungsbranche werden auf rund 174.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wieder ihre Technologien und Materialien vorstellen. Dazu erwartet die Besucher erneut ein sattes Rahmenprogramm wie etwa die Save-Food-Konferenz zu Möglichkeiten, durch Verpackungstechnologien Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Interpack 2014, Düsseldorf 08. bis 14. Mai 2014 www.interpack.com

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Gemeinsame Baustelle

Zusammen mit der Zulieferindustrie versuchen DruckereiManager in Bayern Potenzial für Innovationen in ihren Betrieben zu entdecken. Was sich dabei zeigt: Es hakt oft an den gleichen Stellen, egal ob Faltschachtelproduktion oder Flyerdruck. Von Anja Schlimbach

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ie Sache ist ein wenig komplex, komplexer jedenfalls als in anderen Branchen. Denn soll in einer Druckerei neue Technologie eingesetzt werden, braucht es meist einen Partner. „In unserer Branche entstehen Innovationen vor allem aus einem engen Miteinander von Zulieferindustrie und Medienbetrieb. An der Schnittstelle setzt unser Ausbildungskonzept an“, sagt Holger Busch, Geschäftsführer des bayerischen Verbandes Druck und Medien. Das Ausbildungskonzept der Bayern heißt „Innovationsmanager Print“. Es richtet sich an kleine und mittelständische Druck- und Mediendienstleister. An fünf Terminen werden verschiedene Grundlagen des Innovationsmanagements in der Theorie vorgestellt. An weiteren fünf jeweils direkt anschließenden Praxistagen erzählen wiederum fünf Sponsoren aus der Zulieferindustrie über die eigenen Innovationsprozesse und die neuen Produkte.

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„Ich fand es spannend, einmal über den wurden wirklich aktuelle Projekte oder Tellerrand hinauszuschauen und herausProbleme besprochen und mit den Dozenten zufinden, was sich eigentlich hinter Innoanalysiert. An den Terminen, die teilweise vationsmanagement verbirgt. Für meinen sehr eng gestaltet waren, konnte man gut Bereich schien das höchst interessant zu sein ein bisschen an dem schnuppern, was die und ich sah durchaus Potenzial. Und deshalb anderen so machen“, erzählt er weiter. habe ich mich angemeldet“, erklärt Ingmar Die gleichen Probleme Brinkmann, Bereichsleiter Qualitätswesen bei der auf Verpackungen spezialisierten „Das Witzige ist, dass tatsächlich alle Druckerei Kroha. „Führungskräfte aus dem irgendwo die gleichen Probleme haben, ganzen Bundesgebiet und aus den Unterobwohl wir Faltschachteln und die anderen nehmen der Maschinenhersteller trafen da vielleicht Flyer drucken. So konnte man zusammen. Daraus ist ein gutes Netzwerk sich gut kurzschließen und auch neue Ideen entstanden. Man konnte sich in der lockefinden. Und ich hätte nie gedacht, wie viele ren, entspannten Runde austauschen, ohne Möglichkeiten es gibt und welche tollen einander auf die Füße zu treten. Gleichzeitig Ideen man zusammen entwickeln kann.“ war es eine gute Gelegenheit, direkt mit den Weiterentwicklungen Herstellern zu reden und nach Lösungen zu Im Tagesgeschäft geht es für die Teilnehmer fragen“, so Brinkmann. nun darum, die Prozesse ein wenig genauer Neben den Lösungen wurden dann auch neue Ideen gefunden. „Bei der Weiterbildung unter die Lupe zu nehmen. „Man muss

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Vertreter von Zulieferindustrie und Druckereien suchen beim Ausbildungskonzept „Innovationsmanager Print“ nach Erneuerungspotenzial.


Design

nicht das Rad neu erfinden und komplette Prozesse verändern, aber man kann die Mitarbeiter dazu motivieren, eine Innovationskultur zu schaffen und einfach mal zu überlegen, wie wir gewisse Abläufe anders gestalten können, um den bestehenden Ablauf, in unserem Fall zum Beispiel den Prüfprozess, zu optimieren. Das Stichwort heißt querdenken“, fügt Brinkmann hinzu. „Es sind gerade die Mitarbeiter, die oft die besten Ideen haben, weil sie aktiv mit dem Prozess arbeiten.“ Für ein Unternehmen, das bislang immer auf Standardoffset gedruckt hat und sich jetzt vorstellt oder vorstellen kann, auch den Digitaldruck zu nützen, ist das schon fast etwas, das die Bezeichnung Innovation verdient. „Die Druck- und Medienbranche in Deutschland befindet sich in einer Umbruchphase. Die Unternehmen müssen die Kundenperspektive berücksichtigen,

Tools

den vorhandenen Maschinenpark intelligent einsetzen, auf neue Produkte setzen und eine klare Strategie in diesem Markt entwickeln. Dafür ist das Bewusstsein und Know-how für Innovationsmanagement eine wichtige Grundlage für den Erfolg“, so Verbandschef Busch. „Das Konzept der Weiterbildung schließt genau an dieser strategischen Herausforderung an. Wir wollen das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Innovationsmanagement schaffen, dieses Thema konstruktiv besetzen und den Unternehmern konkrete Handlungsempfehlungen vermitteln, mit denen sie die Grundlage für Innovationen im Betrieb legen.“ ∑∑∑∑

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Holger Busch, Verband Druck und Medien in Bayern: „In unserer Branche entstehen Innovationen vor allem aus einem engen Miteinander von Zulieferindustrie und Medienbetrieb.“

„Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der 5. Generation geführt wird, seit dann gibt Jahren einem das beruhigendesistGefühl der Sicherheit. „Wenn ein Unternehmen in ein Familienbesitz und heute von der 5. Generation geführt wird, dann145 gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit 5. Generation geführt wird, dann gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit der Umwelt zeigt: Berger trägt das Österreichische Umweltzeichen für den Bogenund Traditionen Basis trägt für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende mit der Umwelt sind zeigt:dieBerger das Österreichische Umweltzeichen für den Umgang Bogen- und Rollenoffsetdruck Darüber hinaus darf sich die Druckerei Bergerund als der Umwelt zeigt: sowie BergerDigitaldruck. trägt das Österreichische Umweltzeichen für den BogenRollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“ 2 Rollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber– hinaus darfdie sichWelt dieein Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen das macht Stück grüner.“ 2 CO2-neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“

Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Gefühlen.

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Druck

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In Marginalien gewickelt Das „Schönste Buch der Welt“ kommt in diesem Jahr aus der Schweiz. Und macht Fußnoten zu Protagonisten einer gewichtigen Lesebuch-Kunstband-Mischung.

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Famose Fußnoten „Eine solche Menge Material bringt einiges an Erklärungsbedarf mit sich“, so Grafikdesigner Bontognali gegenüber 4c, „alleine, um

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der Mitte des Satzspiegels. „Dadurch werden sie zum Protagonisten auf jeder Seite; eine Art ‚Off-Stimme‘, die hilft, zu kontextualisieren und zu präzisieren“, erklärt Bontognali die unübliche Platzierung. Ohne die wären die Briefe zu kompliziert und schwer zu verstehen. Überhaupt hält der Gestalter Anmerkungen für famos: „Ich finde Fußnoten allgemein super, die kann man variieren. Als Gestaltungselement sind sie unschlagbar.“

Bnw

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es und

ie Leidenschaft des Designers Diego Bontognali teilt er aller Wahrscheinlichkeit nach mit recht wenigen Menschen auf diesem Erdenrund: Es sind Fußnoten. Doch diese gestalterische Vorliebe hat dem Schweizer nun den höchsten Preis eingebracht, den man als Buchdesigner erhalten kann: jenen für das „Schönste Buch der Welt“, alljährlich vergeben von der Stiftung Buchkunst. 580 Werke aus 30 Ländern wurden in diesem Jahr eingereicht, die schönsten 14 davon prämiert. Bontognali und seine Partnerin Valeria Bonin erhielten die höchste Auszeichnung, die „Goldene Letter“, für ihr Buch „Meret Oppenheim. Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln“ – ein umfangreiches Werk, das auf 452 Seiten bislang unveröffentlichte Briefe der deutschschweizerischen Künstlerin und ein autobiographisches Album „Von der Kindheit bis 1943“ zum Inhalt hat.

Sternchen, Herzchen und Spiralen

Hat unter 580 Einsendungen klar gewonnen: „Meret Oppenheim. Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln“. das Schweizerdeutsch verstehen oder um nachvollziehen zu können, welche Person sich hinter welchem Spitznamen versteckt, waren eine Menge an Marginalien nötig.“ Deshalb entschied sich das Designduo, das seit zehn Jahren gemeinsam das Gestaltungsbüro Bonbon in Zürich führt, diese Marginalien ins Zentrum zu stellen. Die Gestalter platzierten zwei sehr schmale Spalten in kleiner Schrift in

Eine weitere Herausforderung bei der Gestaltung des Buches lag in der Übertragung der handgeschriebenen Briefe in eine lesefreundlichere Struktur. „Es ging darum, zu verstehen, wie die Briefe funktionieren“, schildert Bontognali, „Meret Oppenheim schrieb von links nach rechts, sie schrieb schräg an die Seite und in Spiralen. Manches war durchgestrichen, anderes unterstrichen, es gab Sternchen und Herzchen als Zeichen.“ Wo immer möglich, wurden diese Effekte bewusst übernommen, um möglichst nah am Original zu bleiben. Das Herzstück des Buches, Meret Oppenheims autobiographisches Album „Von der

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Bnw: Bonbon

Urteil der Jury: „Keine effekthascherischen Details, nichts, was nach Aufmerksamkeit schreit.“


„In völligem Kontrast dazu steht die Verarbeitung als Broschur. Der subtile Papierwechsel, den man erst auf den zweiten Griff spürt, ist großartig. Es zieht sich einfach durch das ganze Werk, dass es auf diskrete und subtile Art schön ist“, so Poppe.

des „Schönsten Buches der Welt“ in unserer Online-Bildergalerie unter: www.4-c.at/link/schoenstesbuch14

Höflich und gegliedert

Auch typographisch bescheinigt die Laudatorin den Gestaltern einen überaus gelungenen Subtil schön Umgang mit der großen Textmenge. „Es hätte eine unheimliche Bleiwüste werden können“, „Über dieses eine Buch haben wir recht wenig sagt sie. „Der Text hat aber sehr wenig Durchgesprochen“, erzählt Manja Hellpap, Berliner schuss – das führt zu Kompaktheit und die Designerin und Mitglied der siebenköpfigen Jury, „während andere lange diskutiert wurden. einzelnen Briefe sind besser wahrnehmbar.“ Das Buch lässt sich dadurch auf eine spieleriEs kam ganz selbstverständlich weiter. Es sche, leichte Art lesen. ist einfach wahnsinnig gut gemacht, ganz Überhaupt ist das Buch auf eine sehr höflideutlich ein Buch von heute.“ che, gegliederte Art gestaltet. Dazu leistet auch So sieht das auch Maren Katrin Poppe, die Verwendung einer dunkelgrauen Schrift Verlagsleiterin beim Kölner Wienand-Verlag, ihren Beitrag. „Es ist kein lautes Buch. Es gibt Jurymitglied und Laudatorin: „Ein wirklich keine effekthascherischen Details, nichts, was gutes Buch zeichnet aus, dass man es sieht nach Aufmerksamkeit schreit. Es geht einfach und sich nicht vorstellen kann, dass es anders unglaubliche Ruhe davon aus“, sagt Poppe. aussehen hätte können. Das ist hier der Fall.“ Die Fußnoten, die so sehr ins Zentrum des Das gilt auch für den Einband des Buches aus Geschehens gerückt wurden, dürften ihren salbeigrün bedrucktem Leinen, das ein wenig Beitrag zu diesem Eindruck geleistet haben. ∑∑∑∑ schillert und changiert.

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πSehen Sie mehr Bilder

Bnw: Stiftung Buchkunst

Kindheit bis 1943“, und ausgesuchte Briefe wurden mit farbigen Hintergründen versehen und sind als Faksimile abgedruckt. Auf 111 Seiten erhält man durch Zeichnungen, Fotos und Notizen einen sehr persönlichen Einblick in die jugendliche Welt der späteren Muse der Surrealisten. Ein Papierwechsel unterstreicht die Kostbarkeit der originalen Dokumente zusätzlich.

Bnw: Bundesamt für Kultur

Das „Schönste Buch der Welt“: Fußnoten im Zentrum der Seiten.

Kostbar: Die eingearbeiteten Dokumente sind auf einem anderen Papier gedruckt.


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π Das kosten die Fächer > HLC-Fächer: 39 Euro netto > LAB-Fächer: 34 Euro netto Im Set: 69 Euro netto

Bnw: beigestellt

Die CIELAB-Farbfächer: intelligentes Suchsystem zum gewünschten Farbton inklusive.

Menschen, die auf Fächer starren

Unzählige Stunden an Arbeitszeit werden durch Annäherungsproofs an den RIPs dieser Welt verschwendet. Farbfächer, die auf CIELAB basieren und einen intelligenten Zugang zur richtigen Farbe eröffnen, könnten eine stimmige Alternative sein. Von Jason Harder

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eder Vorstufen-Experte kennt und arbeitet mit CIELAB als Beschreibung von Farben – denn nichts anderes steckt in jedem ICC-Profil. Die Hersteller und Anbieter von Farbsystemen versuchen aber gerne, möglichst schnell aus dieser mess- und vergleichbaren wissenschaftlichen Betrachtungsweise von Farbe auszubrechen, indem sie Produkte auf den Markt bringen, die dem Urheberrecht unterliegen. Das ist aus deren Sicht legitim – der Sache dienlich ist es aber trotzdem nicht. Und die Sache ist in diesem Fall eine offene, dokumentierte und verlässliche Farbkommunikation. Die Frage nach der freien Verfügbarkeit von Farbdefinitionen hat sich das DTP Studio Oldenburg, Mitglied der Deutschen farbwissenschaftlichen Gesellschaft, auch gestellt und nun Farbfächer entwickelt, die den Anwendern neue Räume öffnen. Und diese Fächer machen den Anwender in vielen Fällen unabhängig von den Interessen Dritter.

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chen möchte oder einen bestimmten Farbton im Im Ergebnis bekommt man günstigere Sinn hat. Das ist zuerst einmal über den etwas Farbfächer, die in dokumentierter Qualität weniger umfangreichen LAB-Fächer möglich, unter Bedingungen des Prozessstandards wenn man sich aus einer eher technischen Offsetdruck mit ausgewiesenen maximalen Grundhaltung heraus dem gesuchten Farbton Delta-E-Werten produziert werden. annähern möchte. Alleine das wäre schon ein Grund zu Die herausragende Idee steckt aber im HLCvermehrtem Vorstufen-Vergnügen. Aber der Fächer: Zunächst wird dabei der Ton, englisch Anbieter der Fächer geht noch einen Schritt „Hue“, eingegrenzt, über den man sich im weiter: Zu jedem Farbmuster finden sich Angaben zu LAB-, CMYK- und sRGB-Werten der Fortgang weiter zu seinem endgültigen Farbton ausgewählten Farbe. Wer schon einmal durchvorarbeitet. Der Wert 120 steht beispielsweise für spielen musste, welche Qualen es bedeutet, ein frisches, frühlingshaftes Grün. von einer Pantonefarbe zu einem stimmigen Über eine Farbcodierung am Kopf des FäsRGB-Wert für die Kundenwebsite zu kommen, chers findet man schnell zu den Blättern, die unterhalb dieses Tons zu finden sind. Schlägt man dürfte an dieser Stelle kurz die Luft durch die den Beginn des Farbton-Bereiches auf, bekommt Zähne ziehen. man als Übersicht aufgezeigt, welche Farben Zwei Fächer, ein Ziel – nach Helligkeit „Lightness“ und Sättigung Lieferbar sind zwei verschiedene Fächer, die „Chroma“ abgestuft – auf den folgenden Seiten zu Farbe auf unterschiedliche Weise zugänglich finden sind. Findet sich hier nicht das Passende, machen. Im Kern geht es stets darum, die eigene kehrt man flott wieder zur Farbtonwahl zurück Farbe zu finden, egal, ob man eine Vorlage errei- und sucht sich einen anderen Einstiegspunkt.

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Printed Electronics — We Build the Market

π Farbe für Sie

Exhibition: May 27 – 28, 2014 Conference: May 26 – 28, 2014

Messe München, Germany

Wer schnell ist, gewinnt: Holen Sie sich jetzt eines von drei Gratis-Fächersets.

Ist man auf dem richtigen Weg, blättert das kräftiger in den Farbauszügen arbeitende man – der aufsteigenden Helligkeit und dann „Adobe Coated FOGRA39“-Profil zugreifen. der Sättigung entlang – bis zum gewünschten Hier wäre es besser gewesen, wenn die Farbton durch. Binnen weniger Sekunden hat Farbwerte auf Basis von ECI ISO Coated man sich in die Region vorgearbeitet, die den v2 300 Prozent ermittelt worden wären. So gesuchten Ton aufweist. sind die angegebenen CMYK-Werte nur bei Es ist ein überaus spannendes Konzept, das installierten Adobe-Farbprofilen direkt nachvollziehbar – und unterscheiden sich von den einem schnell deutlich macht, wie stark man Farbwerten in einer ECI-profilierten Welt, mittlerweile auf Sonderfarbfächer oder rein wie sie in einer europäischen Druckvorstufe technisch strukturierte Farbsysteme – wie die üblich sind. visuell erschlagenden Farbatlanten – geeicht Aber dennoch, insbesondere der HLCist. Die andere Herangehensweise der CIELABFächer ist eine echte Bereicherung und Fächer macht es graphisch und visuell orientierten Menschen leichter, Farben auszuwählen verschafft dem Anwender Zugang zu seinen und sicher zu kommunizieren – ohne sich in Farben und das sowohl für Print, Online als technischen Begrifflichkeiten oder merkwürauch Mobile. digen Farbsystemen zu verlaufen. Wenn es dem Designer also darum geht, das Maximum aus der Euroskala herauszuhoDer Haken len und verständlich mit einem Endkunden Einen technischen Haken haben die Fächer über Farbe zu sprechen – dann bekommt man allerdings: Um die Farbwerte am Rechner mit den CIELAB-Fächern ein mächtiges und nachvollziehen zu können, muss man auf einfach bedienbares Werkzeug in die Hand. ∑∑∑∑

©: Organic solar cell: Fraunhofer ISE Holst Centre (above), Neale Cousland / Heliatek GmbH (middle), Karl Knauer KG (below)

Bnw: beigestellt

Wir verlosen drei Sets der CIELAB-Fächer! Die ersten drei Leser, die uns eine E-Mail mit dem Betreff CIELAB an martin.schwarz@4-c.at schreiben, erhalten von uns jeweils eines der Farbfächer-Sets.

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6th International Exhibition and Conference for the Printed Electronics Industry Contact: MAYA International GmbH Tel. +43 1 512 9490, office@maya.co.at


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Der Webfont–Macher Die Freeware „FontPrep“ macht Schriften webfit.

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ie kalifornischen Brüder Brian und Ordner mit Webfonts in den Formaten Matthew Gonzalez sind Webdesigner. EOT, SVG und WOFF, auf Wunsch auch Als sie eine einfache und schnelle Lösung herkömmliche OTF- und TTF-Daten. für die Konvertierung herkömmlicher Praktischerweise gleich mitgeliefert OpenType-Schriften in Webformate werden HTML-Samples und eine entbenötigten, schrieben sie kurzerhand sprechende CSS-Datei. ∑∑∑∑ ihre eigene Mac-App – und FontPrep war geboren. Die Freeware hat ein Fenster, in das man einen oder mehrere Fonts zieht. Über ein Menü lassen sich Einstellungen für Autohinting und sogar ein detailSystem: ab OS X 10.6 liertes Subsetting pro Font steuern: Per Preis: Freeware Klick lässt sich der Font auf bestimmte Web: fontprep.comw Zeichensätze beschränken. Anschließend fasst man sie in Exportgruppen zusammen. FontPrep erstellt dann einen

πFontPrep 3.1.

Tipps für Klicks Tipp 1: Zusammengesetzte Schnittmasken

Automatisches Subsetting: FontPrep macht nichts außer Webfonts, aber das mit allen Schikanen.

Tipp 2: InDesign-Standards festlegen

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erwendet man einen zusammengesetzten Pfad als Schnittmaske, verweigert Illustrator den Zugriff auf deren Inhalt im Isoliermodus. Als Workaround für diesen Adobe-Bug kann man entweder die Beschnittgruppe in ihre Einzelteile zurückwandeln und nach der Bearbeitung erneut erstellen. Oder man sucht die Beschnittgruppe in der Ebenen-Palette und sperrt den zusammengesetzten Zuschneidungspfad mit einem Klick in die Schloss-Spalte der Palette. Jetzt lassen sich die eingeschlossenen Pfade wieder anwählen und bearbeiten. ∑∑∑∑ Anders eingestellt: Ohne offene Dokumente gelten Änderungen als Standards für alle neuen InDesign-Dateien.

M Schlecht beschnitten: Um Objekte in einem zusammengesetzten Pfad zu isolieren, muss man ihn erst sperren.

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uss man zu Testzwecken oft ein neues Dokument in InDesign anlegen, muss man auch immer wieder alle Einstellungen aufs Neue vornehmen: Schrift, Dokumentgröße, Orientierung und so weiter. Wählt man allerdings die entsprechenden Optionen schon aus, bevor man ein Dokument öffnet, merkt sich InDesign die Einstellungen als neue Standards. Somit werden alle neuen Dateien gleich mit den neuen Präferenzen angelegt. ∑∑∑∑

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CMYK-Überraschungen: Die neue ISO-Norm schmeckt nicht allen Druckern.

Normen, Nutzen und Nuancen Nach eher kosmetischen Anpassungen vor zehn Jahren stand nun eine grundlegende Revision der Norm ISO 12647-2 an. Sie wird auch die Arbeitsweise von Druckereien verändern. Darauf müssen Dienstleister jetzt achten. Von Anja Schlimbach

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s ist offenbar Zeit, ein Missverständnis Qualitäten erstmalig Arbeitsmittel und Zielwerte, die eine messtechnische und visuelle zurechtzurücken. Jedenfalls für Andreas Übereinstimmung zwischen Prüfdruck und Kraushaar, Leiter der Abteilung Vorstufe Druck ermöglichen.“ bei der Fogra: „Wir wollen nicht das Leben Mit der Revision kommen acht neue der Drucker erschweren. Im Gegenteil. Diese Änderungen kommen von Leuten, die ihre Zeit Bedruckstoffklassen und wegen der ebenso neuen Berücksichtigung von periodischem und ihr Geld investieren, um die Welt einfacher zu machen. Es geht darum, den Stand der und FM-Raster stolze 16 neue Druckbedingungen ins Spiel. Technik abzubilden. Dafür diskutieren wir in Gremien und Ausschüssen“, sagt der Experte Filmriss über die Revision der ISO 12647-2. „Gerade in Gerade das Ende der Filmbelichtung zumindest ISO-Gremien werden natürlich auch Kompromisse geschlossen, weil nicht alle Länder die in Europa hat die Revision notwendig gemacht. gleiche Sichtweise teilen. Die Revision bietet „Ein filmloser Workflow verändert die Druckinsbesondere für den Druck auf ungestrichene bedingungen und das Mittel der Tonwertkurve.

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Deshalb haben wir neue Tonwertkurven etabliert, die von Papiertyp und Rasterung abhängen“, erklärt Andreas Kraushaar. Mit der Änderung gibt es nun nur noch eine allgemeine Tonwertzunahmekurve für alle vier Buntfarben. Das wird sicherlich das Druckerleben ein bisschen vereinfachen. Nutzloses Prüfprotokoll Für die densitometrische und die spektralfotometrische Betrachtung haben sich natürlich die Lab-Farborte der Primärfarben verändert. Sie sind normativ. Das gilt leider nicht für die Sekundärfarborte. Die ΔE*abAbweichungstoleranzen wurden nur um

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informative CIEDE2000-Toleranzen ergänzt. „Ich denke, dass nur die wenigsten Drucker Probleme damit haben, Volltöne korrekt zu drucken. Die meisten haben allerdings Schwierigkeiten, Sekundär- und Tertiärfarborte hinzubekommen. Hauttöne oder Brauntöne spielen in der Werbung eine wichtige Rolle. Wenn die Lederhandschuhe oder die Damentasche nicht so aussehen, wie der Kunde dies möchte, reicht es nicht aus, dass ein Prüfprotokoll belegt, wie wunderbar Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz passen. Das interessiert den Kunden nicht. Deswegen hätte man im Rahmen der Prozesskontrolle ruhig Vorgaben machen können“, erklärt Michael Müller, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens IPM Print in Saerbeck bei Münster. „Die Norm besitzt nur einen informativen Papierwert“, führt Wolfgang Totzauer, beim Verband Druck und Medien Bayern für die Normen zuständig, aus. Die Range reicht von -4 bis +4. In der Norm ist jetzt ein Papier enthalten, das von 0 bis -8 gehen kann. Da braucht es schon zwei bis drei Farbserien, um optisch auf diesen unterschiedlichen Papieren ein identisches Ergebnis zu erreichen.

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wären“, so Michael Müller. „Das ist aber ein Thema, das in maximal zwei Monaten nachgeholt sein wird.“

Heaven42 oder ein blaugefärbtes Papier ohne optische Aufheller, benötigen eine eigene Druckbedingung.“

Aufheller-Aufregung

Lichtfaktoren

Die neue Norm berücksichtigt auch eine andere Auch das Licht spielt eine zentrale Rolle. 2009 wichtige Veränderung der letzten Jahre: Neue wurde in der Abmusterungsnorm ISO 3664 Papierklassen sollen dem aktuellen Stand der ein leicht erhöhter UV-Anteil für die Lichtbedingungen zur Abmusterung festgelegt. Technik Rechnung tragen. Schließlich sind Papier, das fluoreszierende Anteile im Papiere ohne optische Aufheller, die den alten Substrat hat, wird durch die Lichtquelle, die Papierklassen entsprechen würden, nicht einen erhöhten UV-Anteil hat, angeregt, blau gerade der letzte Schrei. „Es hat sich gezeigt, zu leuchten. Normlichtsysteme sollten also dass die optischen Aufheller eine der größten Herausforderungen sind, die man aber sehr gut aus den gleichen Gründen einen UV-Anteil enthalten, der besser an den von D50 angenälösen kann“, erklärt Andreas Kraushaar. hert ist. Es ist richtig, dass der Aufheller-Anteil Das Messgerät an der Druckmaschine an Druckpapieren stetig steigt. „Was keiner verwendet mit dem M0-Standard eine berücksichtigt, ist die Tatsache, dass es zwei Lichtquelle, die keinen definierten und in Arten von optischen Aufhellern gibt. Neben der Regel geringeren UV-Anteil hat. Deshalb den chemischen, fluoreszierenden gibt es auch gilt der Messstandard M1 von nun an für Nuancierfarbstoffe. Wenn Sie ein Papier mit alle Messungen. Die Zielwerte sind gänzlich Nuancierfarbstoffen und ohne fluoreszierende in M1 definiert. Es gibt ein Fenster, in dem Aufheller verwenden, erscheint das dem Auge M0-Messgeräte trotzdem die Messbedingung reinweiß. Bei der Abmusterung werden diese M1 erfüllen können. „Wenn ein Messgerät Farbstoffe nicht angeregt. Das heißt: Es gibt zwei gleiche Messwerte für zwei optisch absolut M0 einen UV-Anteil hat, der in der Range eines M1-Messgeräts liegt, kann es den unterschiedliche Ergebnisse“, warnt Wolfgang Zum Download M1-Messstandard erfüllen, obwohl es als M0 Totzauer. Man hat die Tonwertzunahmen und die Labklassifiziert ist“, erklärt Michael Müller. Die Papierfärbung, unter anderem eingeWerte geändert. Daraus ergeben sich natürlich stellt durch Nuancierfarbstoffe, und der Anteil Ein Nebeneinander auch neue Charakterisierungsdaten und die optischer Aufheller sind zwei wesentliche Notwendigkeit, neue ICC-Profile zu veröffentDeshalb braucht der Drucker nicht gleich in Eigenschaften des Bedruckstoffs. Andreas lichen, die die jeweiligen Druckbedingungen teure Messtechnik investieren. Es existieren Kraushaar ergänzt: „Ein Papierfarbort von beisimulieren. Es sind also 16 Charakterisiespielsweise CIELAB = 95, 2, -8 (M1) kann sowohl nun mehrere Messbedingungen nebeneinrungsdaten und 16 Farbprofile, die gerade von von einem neutralen Papier mit viel optischem ander: M0 und M1, aber auch M2 (UCV-Cut) Fogra, BVDM und ECI erarbeitet werden. Der oder M3 für die Dichtemessung mit Pol-Filter. Aufheller als auch von einem blaugefärbten Fokus liegt dabei auf den zwei BogenoffsetPapier ohne jegliche Aufheller kommen. Wenn „Das ist ein Kompromiss. In der Industrie ist Druckbedingungen. Die Charakterisierungsdie M0-Technik sicher noch zu über 90 Proder Prüfdruck diesen Farbwert nachstellt daten und ICC-Profile für gestrichene Papiere zent vertreten. Jetzt kann man diese vielen und man die richtige Beleuchtung nach ISO („FOGRA51_beta“) und für ungestrichene Anwender nicht zwingen, neue Geräte zu kau3664:2009 verwendet, passt es messtechnisch fen, selbst wenn wir wissen, dass M1 weniger Papiere („FOGRA52_beta“) wurden für Testdru- und visuell. Was die Druckbedingungen der cke zum Download veröffentlicht. „Ich hätte ISO 12647-2:2013 angeht, muss der Drucker frei- schwankt, weniger Variationen hat und mehr mir natürlich gewünscht, dass die CharakSicherheit bringt. Die zukünftigen Zielwerte lich immer prüfen, ob sein Material auch der terisierungsdaten zeitgleich zur Umstellung werden sämtlich auf M1 basieren, aber die Standarddruckbedingung entspricht. Papiere, der ISO-Norm zur Verfügung gestellt worden die dort nicht abgedeckt sind, wie zum Beispiel laufenden Beta-Tests mit M1- und M0-

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zu proofen. Dass das hervorragend funktioniert, haben wir an vielen Stellen bereits praktisch zeigen können“, fügt Andreas Kraushaar hinzu.

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Änderungspotenzial

Papiere wie Heaven42 von Scheufelen benötigen im neuen Regelwerk eine eigene Druckbedingung.

‚Fassungen‘ von FOGRA51 und FOGRA52 sollen zeigen, wie gut man mit noch vorhandener M0-Messtechnik die neuen Druckbedingungen nachstellen kann“, erläutert Andreas Kraushaar. Wenn die Lab-Farborte der Primärfarben auf 1,8, 2,3 und 2,0 liegen, dann sind die Unterschiede zwischen M0 und M1 so gering, dass ein Externer kaum eine Abweichung messen kann. ΔE würde dann vielleicht bei 4 liegen. Der Haken ist, dass die spektrale Messung M0 immer das Maß aller Dinge war. Zuwächse und Kurven haben sich aus den Spektralmessungen ergeben. „Jetzt ist die Spektralmessung nur noch ein Anhaltspunkt. Das heißt beispielsweise, dass der Nass-Trocken-Wert für Regelanlagen zusätzlich noch einmal spektral verrechnet werden muss. Es ist ein Schritt mehr“, kommentiert Wolfgang Totzauer. Und es verwirrt natürlich in der Hinsicht, dass bei unterschiedlichen Dienstleistern unterschiedliche Messbedingungen gegeben sind. „Es ist nicht tragisch, wenn Kunde und Dienstleister nicht dieselbe Messtechnik einsetzen. Trotzdem ist es ein Knackpunkt. In der Beurteilung der Lage kann man zwar davon ausgehen, dass große Agenturen und große Druckereien zusammenarbeiten. Doch das Tagesgeschäft von normalen kleinen Druckereien wird außer Acht gelassen“, so Wolfgang Totzauer. „Wir haben

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also jetzt etwas Richtiges gemacht, indem wir die Papierweiße weiterhin in Richtung Blau verschoben haben, gleichzeitig werden aber die Messtechnik und die Abmusterung um UVAnteile erhöht. Somit haben wir dafür gesorgt, dass die Aktion zwar in die richtige Richtung geht, aber der optische Eindruck sich vom Messergebnis unterscheidet und ein optisches Abmustern notwendig wird.“ Papierfarbe Eine Lösung wäre, Papiere zu verwenden, die tatsächlich den späteren Auflagenpapieren entsprechen. „Damit wäre natürlich kein neutraler Proof eines Kunden mehr bindend, sondern nur ein Proof einer Druckerei, die ein ähnliches Proofpapier wie das Auflagenpapier verwendet und natürlich ohne Papiersimulation arbeitet. Gerade die Papiersimulation ist ja nur deshalb entstanden, weil in den Anfängen des Standards das Proofpapier sehr bläulich war. In der Zwischenzeit werden Proofpapiere nahe null hergestellt. Wenn nun noch solche mit optischen Aufhellern verwendet würden, könnte man relativ farbmetrisch proofen und würde auch ein optisch gleiches Ergebnis im Druck erreichen“, erläutert Wolfgang Totzauer. Tatsächlich soll der Einsatz von Proofpapieren mit einem höheren Anteil an optischen Aufhellern getestet werden. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass es sehr wohl optisch aufgehellte Proofpapiere gibt, welche die harten Echtheitsanforderungen erfüllen. Diese sind nötig, um optisch aufgehellte Auflagenpapiere

„Wir zwingen niemanden, der jetzt erfolgreich produziert, etwas anders zu machen. Es ist aber so, dass es zum Beispiel bei einem ungestrichenen Papier heute nicht möglich ist, standardisiert zu arbeiten. FOGRA47 ist unbrauchbar. Wenn Sie sich die optisch aufgehellten Papiere anschauen, können Sie messtechnisch keinen Prüfdruck erzeugen, der visuell passt. Andersherum passt es messtechnisch, wenn es visuell nicht stimmt. Die Leute, die behaupten, dass es funktioniert, mustern visuell ab. Daraus entstehen dann sicherlich verkaufbare Produkte. Wenn man aber ein Messgerät draufhält und mit dem FOGRA47 vergleicht, sieht man ein ΔE von sieben oder acht. Und jedes PSO-Protokoll wird Alarm schlagen.“ Für Druckereien gilt es jetzt zunächst einmal, sicherzustellen, dass die richtigen Leuchtmittel im Drucksaal vorhanden sind, damit direkt abgemustert werden kann. Im nächsten Schritt müssen die Tonwertzunahmen im Drucksaal vernünftig eingestellt werden. Und schließlich gilt es, darauf zu achten, dass im Falle eines Auflagenpapiers mit optischen Aufhellern vielleicht mit anderen Proofsubstraten gearbeitet wird, die ebenfalls optische Aufheller haben. Die wichtigste Änderung für die Druckereien aber ist und bleibt die Anforderung an die Kommunikation mit Kunden und Agentur. „Stellen Sie sich vor, es soll ein Geschäftsbericht gedruckt werden, bei dem in letzter Sekunde das Bild des Geschäftsführers ausgetauscht wurde. Die Agentur wird das Bild sicherlich mit den neuen ISO-Profilen bearbeitet haben. Diese setzen aber voraus, dass sie drei Prozent voller sind im Druck. Wenn das in der Druckerei nicht umgerechnet wird, werden alle Seiten passen, nur nicht das Bild des Geschäftsführers“, erklärt Michael Müller. Ja, das sollte dann doch nicht vorkommen. ∑∑∑∑

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Die erste Digitaldruckmaschine von Thieme: viele Freiheiten für den Anwender.

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Die große Freiheit Ein Siebdruckhersteller, der ein Digitaldrucksystem erfindet. 15 Millionen Variationen einer Maschine. Ein Inkjet-System, für das die Tinten frei wählbar sind. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Druckmaschine. Von Anja Schlimbach

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s ist ausgerechnet ein Hersteller von Siebdruckmaschinen, der mit dem Versuch einer Digitaldrucklösung für industrielle Produkte vorprescht: „Unsere Kunden haben uns darum gebeten, dass wir über das Thema Inkjet für industrielle Anwendungen nachdenken. Sie waren der Überzeugung, dass ein Digitaldrucksystem in einen Produktionsprozess integriert werden kann“, erklärt Armin Gerland, Leiter des Geschäftsbereichs Drucksysteme beim baden-württembergischen Siebdruckspezialisten Thieme. Im November 2011 fiel dann

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sind wir in der Beta-Phase. Wir besprechen mit Kunden aus unterschiedlichen Branchen deren Anwendungen“, so Gerland. Vom Beschichten einer Streichholzschachtel bis zum Auto wird also bei der Digitaldrucklösung die absolute Formatfreiheit versprochen. Dabei kann der Die virtuelle Maschine Kunde zwischen unterschiedlichen Schon mit den Entwicklungszielen Automatisierungsgraden wählen. wurde festgelegt, dass das System „Wir haben ein parametrisches bezogen auf die Größen, auf die CAD-Modell aufgebaut, das uns Produktivität und auf die Integriererlaubt, die Freiheitsgrade beim barkeit in Herstellungsprozesse sehr Beschichten der Objekte vollkommen auszuschöpfen. Durch dieses flexibel sein muss. „Im Augenblick

die Entscheidung, ein eigenes Digitaldrucksystem für die Industrie zu entwerfen. Im Dezember 2012 wurde das erste Mal mit einem Prototypen gedruckt. „Seit damals haben wir die Maschine geprüft, die Zuverlässigkeit und die Druckqualitäten optimiert“, berichtet Gerland.

digitale Oberwerk konnten wir unser virtuelles Maschinenportfolio verdoppeln. Wir haben nun die Möglichkeit, 15 Millionen verschiedene Maschinenvariationen über die Software zu konfigurieren. Bei den Anforderungen, die der Kunde hat, bedeutet das wirklich ein maßgeschneidertes Drucksystem“, ergänzt er. Im Takt der Produktion Sicherlich gibt es industrielle Anwender, die manuell bestücken und auch manuell entladen. Aber der Großteil muss an 24 Stunden

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an sieben Tagen pro Woche mit dieser Maschine arbeiten. Das gesamte System muss also nahtlos in den industriellen Workflow eingebunden werden können. Dabei ist Drucken nur einer von mehreren Kernprozessschritten. „Beim Materialtransport haben wir sehr viel Erfahrung sammeln können. Da gibt es alle Möglichkeiten, Glas, starre Materialien oder auch flexible Materialien von vorherigen Prozessschritten zu übernehmen, dieses Material im gleichen Takt wie die Produktion durch unsere Maschine zu schleusen und das fertige Produkt an Folgeprozesse zu übergeben.“ Diese Integrationsfähigkeit des Drucksystems gehört zu den Kerntugenden in der präzise getakteten Welt der Fabriken und Produktionsstraßen. Komplexe Industriepro-

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zesse fanden bisher selten ihre Lösung im Digitaldruck. Bei partiellen Beschichtungen ist nach wie vor allein der Siebdruck das Mittel zum Zweck. Die Gründe sind klar: Produkte müssen beim Einsatz von Digitaldrucksystemen manuell aus dem Produktionsprozess herausgeschleust, in isolierten Maschinen bedruckt und anschließend wieder sicher in den eigentlichen Workflow integriert werden, damit die nachgelagerten Schritte auch etwas zu tun haben. Solche Konzepte sind für industrielle Anwendungen nun überhaupt nicht ausbaufähig. Tintenwahl Natürlich sind viele Digitaldruckhersteller in diesem Marktsegment aktiv. Sie haben jedoch ein grundsätzliches Problem, das einer wirklichen Neuentwicklung im

Die Branchenlösung für Grafik- und Mediendienstleister

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Weg steht: Deren Geschäftsmodell beruht auf dem Vertrieb von Tinte. Deswegen werden vor allem sehr große Marktsegmente ausgewählt, in denen es möglichst viele identische Anwendungen gibt. Thieme dagegen konzentriert sich auf die Maschinentechnologie. Die Kunden beziehen die Tinten direkt vom Hersteller und können jene Tintensysteme nutzen, die für die jeweilige Anwendung auch wirklich gut geeignet sind. „Wir haben ganz erfahrene und gute Tintenlieferanten, mit denen wir zusammenarbeiten und die wir natürlich auch empfehlen, aber wir sind nicht in das dortige Geschäftsgebaren involviert“, versichert Gerland. Eine Entweder-oder-Entscheidung zwischen Digital- und Siebdruck wird vom Kunden übrigens nicht unbedingt erwartet:

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Thieme-Manager Gerland: „Wir sind in der Beta-Phase.“ Das Konzept ermöglicht auch den Bau von Hybridsystemen, in denen Sieb- und Digitaldruckstation integriert sind. ∑∑∑∑

POLAR. Weltweit der Name für Schnellschneider.

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Für einige vielleicht auch „Last Exit“: Ex-Journalisten machen sich im Techno-Tal mit digitalen Medien selbständig.

Im Tal der Talente Print-Journalisten waren sie. Startup-Gründer werden sie. Weil sie ihre Jobs bei renommierten Zeitungshäusern und Magazinen frustrieren, zieht es Ex-Journalisten ins kalifornische Silicon Valley, um digitale Medienmodelle auszuprobieren. Das nötige Kapital dafür muss auch schon mal in einem TV-Quiz erspielt werden. Von Elisabeth Oberndorfer, San Francisco

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alifornien. Garage. Startup. Das Klischee lebt. In einer ehemaligen Garage in San Franciscos Startup-Bezirk ist das Inkubationsprogramm Matter.vc angesiedelt. Befeuert von der Idee, Jungunternehmer, die neue Lösungen für Medien bauen, zu unterstützen, holt Betreiber Cory Ford für jeweils drei Monate Gründer in das Programm. Dort arbeiten die Startups intensiv an ihrer Idee und präsentieren sie vor Investoren und Medienunternehmern. Ford wählt dafür keine redaktionellen Neuheiten aus, sondern „Technologien, die Medien helfen, ihr Geschäft zu erweitern“. Frustriert Einer der Absolventen des jüngsten Matter.vc-Durchgangs ist Ryan

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Singel. Weil der Journalist vom Redaktionssystem seines ehemaligen Arbeitgebers, dem Tech-Magazin Wired, frustriert war, baute er seine eigene Lösung. Contextly zeigt Nutzern auf der Website weiterführende Links an. Das Konzept ist an sich nichts Neues, Gründer Singel verspricht seinen Kunden allerdings langfristige Leserbindung. Sein großer Mitbewerb heißt Outbrain, im deutschsprachigen Raum ist Plista ein bekannter Anbieter von Empfehlungslinks. Diese beiden finanzieren sich durch Werbung, die in den weiterführenden Links eingestreut sind. Singel hingegen verlangt für seine Software eine Nutzungsgebühr. „Ein Tool von Journalisten für Journalisten“, nennt er seine Lösung. „Wir wollen die Absprungrate

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Contextly-Gründer Ryan Singel: „Ein Tool von Journalisten für Journalisten.“

auf den Websites verringern und den Leser mit mehr Inhalten in Verbindung bringen. Das bringt anfangs zwar kein Geld, aber langfristig bedeutet mehr Leserbindung auch mehr Werbeeinnahmen“, betont Singel. Zudem könne man via Contextly eigene Produkte und Angebote bewerben, wie etwa Bezahlinhalte oder E-Mail-Listen. Profitabel war Contextly mit seinem Service bereits, bevor Singel das Startup-Programm Matter.vc absolvierte. Jetzt ist das Unternehmen dabei, große Verlage als Kunden zu akquirieren. Jeopardy-Glück Ein Gewinn von 30.000 US-Dollar bei der TV-Quiz-Show Jeopardy verschaffte Glenn Fleishman das finanzielle Polster für eine radikale berufliche Veränderung. Der in Seattle lebende Journalist arbeitete jahrzehntelang für Printmedien: für die New York Times, den Economist, Wired und unzählige weitere Magazine. „Es war Zeit für Abwechslung“, blickt Fleishman zurück. Auf der Suche nach einem neuen Abenteuer entdeckte er The Magazine, ein iPad-Magazin mit

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„The Magazine“-Herausgeber Glenn Fleishman: „Es war Zeit für Abwechslung.“

„The Information“-Chefin Jessica Lessin: „Wir sehen uns auch andere Monetarisierungswege an.“

konsumiert werden, die kein Abo „Newsstand“, in dem Magazine Abo-Modell. Innerhalb weniger kaufen würden.“ zur Schau gestellt werden, reduAusgaben war die Zeitschrift laut zierte. „Deshalb musste ich nach Fleishman profitabel. Das MonatsNur gegen Bares abo kostet 1,99 US-Dollar, für das anderen Methoden suchen, um ganze Jahr zahlt der Leser 19,99 The Magazine breiter zu streuen.“ Die ehemalige „Wall Street Journal“US-Dollar. Dem Unternehmen So ist die Publikation mittlerweile Redakteurin Jessica Lessin sah indes zufolge ist das genug, um die Pronicht mehr nur am iPad verfügbar, in Tech-Medien eine große Lücke: duktion zu finanzieren und freien sondern kann gegen eine Gebühr „Es gibt kaum investigativen, tiefen, Autoren ein angemessenes Honorar auch online gelesen werden. hintergründigen Journalismus auszuzahlen. Der Journalist bot sich über das Silicon Valley.“ Ende 2013 Ein echtes Buch dem Herausgeber Marco Arment beschloss sie deshalb, ihr eigenes als Chefredakteur an – und bekam Ein weiterer Weg, um an frisches Portal zu starten: The Information. Anfang 2013 den Job. Der MagazinGeld zu kommen, war der Launch Die Nachrichtenplattform ist nur gründer selbst konzentrierte sich einer Kickstarter-Kampagne für kostenpflichtig konsumierbar. Für auf seine Software Instapaper und ein „The Magazine“-Buch. „Wenn einen Monatszugang zahlen Leser entschied sich später, The Magazine man etwas in Print und Digital 39 US-Dollar, für das gesamte Jahr ganz abzugeben. Fleishman kaufte anbietet, triffst du die Leser auf 399 US-Dollar. Im Gegensatz zu das junge Medium und agiert nun allen Kanälen, auf denen sie sein Fleishman hat Lessin keine Pläne, als Herausgeber und Chefredakteur. wollen.“ Die Crowd-Finanzierung auf ein sogenanntes FreemiumNach seiner Übernahme hat war erfolgreich, Fleishman stellt Modell umzustellen: „Wir müssen Fleishman die Strategie des Magagerade die Hardcover-Bücher fertig. uns auf eine Sache konzentrieren. zins abgeändert. Zum Start war das Die Kampagne hatte auch für die Sobald wir einen Teil der Inhalte Magazin nur für das Apple-Tablet elektronische Version einen angekostenlos anbieten würden, müssnehmen Nebeneffekt: „Wir haben ten wir zwei Zielgruppen bedienen.“ verfügbar. „Der App-Store war der dadurch auch Online-Abonnenten Für ihr Bezahlmedium hofft einfachste Weg, als The Magazine akquiriert.“ Haupteinnahmequelle Lessin jedenfalls ein zahlkräftiges launchte. Als die App neu war, ist für das junge MedienunternehPublikum zu finden: „Investoren haben wir innerhalb kurzer Zeit men jedoch weiterhin die Präsenz und Unternehmer“ will sie damit viele Leser angezogen.“ auf Apples iTunes. „Mein Plan ist erreichen. Wie viele Kunden sie Mit der Zeit wurde es für die es, den Verkauf einzelner Ausgaben nach drei Monaten hat, verrät sie Herausgeber jedoch schwerer, das voranzutreiben und alles in Formate nicht. Derzeit arbeiten für das Momentum aufrechtzuerhalten, zu packen, die auch von Nutzern Medium acht Personen von San da Apple seinen Fokus auf den

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Francisco aus. Der Paid-Content soll nicht das einzige Produkt von The Information bleiben: „Wir sehen uns auch andere Monetarisierungswege an.“ Einer davon könnten exklusive Events für Abonnenten sein. Derzeit sei Lessins Team jedoch noch mit dem weiteren Ausbau der NewsPlattform beschäftigt.

„San Francisco Chronicle“-Chefin Kristine Shine: „Letztendlich geht es uns darum, dem Chronicle ein größeres Publikum zu verschaffen. Das kann sowohl mit der Zeitung, am Desktop als auch auf mobilen Geräten funktionieren.“

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Angeblich schnelles Geld Wie Lessin glaubt auch „The Magazine“-Chefredakteur Fleishman, dass es nicht „das eine Geschäftsmodell“ für Medienhäuser und Verlage gibt. „Die Zukunft ist, alle möglichen Ansätze zu haben, um bestehende Inhalte auf verschiedenen Wegen an verschiedene Menschen zu übermitteln.“ Den Printmarkt bewertet er so: „Die Kosten für die Produktion sind gesunken. Und viele Leser wollen immer noch ein Papier in der Hand halten.“ Dem stimmt Neo-Unternehmer Ryan Singel zu: „Manche Geschichten und Bilder wirken einfach besser auf Papier.“ „Es ist eine spannende Zeit für Medien. In den letzten Monaten hat sich viel getan im Startup-Bereich“, beobachtet der Contextly-Gründer. Das haben auch die großen Medienhäuser bemerkt. Nachdem Bild-Chefredakteur Kai Diekmann ein Jahr im Silicon Valley verbracht hatte, eröffnete Axel Springer im Dezember eine offizielle Repräsentanz des Verlagshauses an der US-Westküste. Die von Anton Waitz geleitete Investment-Unit machte Ende März ihre erste Beteiligung bekannt: An Ozy, einem Digital-Magazin für Kulturthemen, hat Axel Springer die Mehrheit übernommen. „Wir bekommen damit einen Partner mit umfassendem Wissen im Publishing-Bereich“, kommentiert Waitz das Investment. Es soll laut Singel ganz einfach sein, im Silicon Valley an das nötige Kapital zu kommen: „Sag, dass du ein Wirtschaftsmagazin für Millennials machst, und sie drücken dir das Geld in die Hand.“ ∑∑∑∑

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π „Viel verschlafen“ Kristine Shine ist seit Januar Chefin des San Francisco Chronicle, der 149 Jahre alten Zeitung der Stadt. Sie gründete und verkaufte ihr eigenes Web-Unternehmen, arbeitete unter anderem für Microsoft und das Portal POPSUGAR. Das angestaubte Zeitungshaus des Chronicle soll Shine jetzt modernisieren. Im 4c-Interview spricht sie über ihre Pläne.

4c: Sie sind beruflich in der Online-Branche verwurzelt und wechseln jetzt in ein traditionelles Zeitungshaus. Was hat Sie an dieser Herausforderung gereizt? Kristine Shine: Bei POPSUGAR war ich fast von Beginn an sieben Jahre für den Aufbau von Erlösmodellen verantwortlich. Eines Tages rief mich der CEO von Hearst, dem Mutterhaus des Chronicle, an. Wenn du so einen Anruf bekommst, nimmst du auf jeden Fall den Termin wahr. Ich wollte eigentlich nicht den Job wechseln, aber nach mehreren Gesprächen sah ich als Vorstand des Chronicle eine viel größere

Aufgabe, als nur ein Medienhaus zu führen. Ich glaube an den Stellenwert des Journalismus, Information ist eine Dienstleistung für unsere Gesellschaft. Das war für mich der ausschlaggebende Grund, diese Aufgabe anzunehmen.

4c: Jetzt sind Sie seit knapp zwei Monaten im Haus. Was waren erste Baustellen, die Ihnen auffielen? Shine: Ich bin noch in der Einarbeitungsphase, richtig große Projekte habe ich noch nicht gestartet. Was mir jedoch auffällt, ist, dass die Mitarbeiter hier tolle Ideen haben, aber nicht wissen, wie sie diese umsetzen. Der Chronicle hat in den vergangenen Jahren sicher viel verschlafen im Digital-Bereich.

Sie sind als Chefin des Verlags sowohl für die Print- als auch OnlineGeschäfte verantwortlich. Wo legen Sie da den Fokus? Es ist beides gleich wichtig. Ich denke, den SF Chronicle als ganzheitliche Marke zu sehen, unabhängig von den Kanälen. Im Zeitungsbereich haben wir mit sinkenden Abo-Zahlen zu kämpfen. Die versuchen wir wieder zu

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erhöhen. Digital versuchen wir die Reichweite des Online-Portals auszubauen. Letztendlich geht es uns darum, dem Chronicle ein größeres Publikum zu verschaffen. Das kann sowohl mit der Zeitung, am Desktop als auch auf mobilen Geräten funktionieren.

SFGate.com war jahrelang die einzige Internetpräsenz Ihres Verlags, 2013 haben Ihre Vorgänger dann mit SFChronicle.com ein zweites Portal mit Paywall gelauncht. Ist das für den Leser nicht verwirrend? SFGate ist für uns seit 15 Jahren eine wichtige Plattform. Rund 20 Millionen Unique Visitors erreichen wir damit pro Monat. Zugegeben, die Seite sieht alt aus und wir arbeiten gerade daran, sie zu erneuern. Sie bleibt weiterhin als eigenständige Marke für aktuelle Nachrichten der Stadt erhalten. Im Gegensatz dazu soll SFChronicle ein Angebot mit mehr Hintergründen und Analysen werden. Und hier wollen wir auch die Zeitungsabonnenten hinbewegen. Wie wir mit dem Thema Paywall umgehen, müssen wir erst überlegen.

Sie kommen aus dem E-Commerce. Welche Vermarktungswege haben Sie geplant, um den Chronicle in den nächsten Jahren sowohl offline als auch online weiterzuführen? Konkretes kann ich dazu noch nicht sagen. Aber E-Commerce ist auf jeden Fall ein Teil davon. Wir werden viele verschiedene Dinge testen. In fünf Jahren soll der Chronicle eine große Marke sein, die neben qualitativ hochwertiger Berichterstattung noch andere Services für unsere Leser bietet. Da denken wir crossmedial und nicht getrennt in den verschiedenen Kanälen. Danke für das Gespräch. ∑∑∑∑

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Blendende Idee

Blendle: So soll das iTunes für Journalismus aussehen.

Ein niederländisches Startup errichtet mit Blendle ein Paywall-System, das Nutzern von iTunes her bekannt vorkommen sollte. Ob sich Blendle durchsetzen wird, hängt vor allem von der Bereitschaft der Nutzer ab, Artikel hinter der Bezahlschranke in den sozialen Medien zu empfehlen. Von Ingo Woelk

D

ie Zahlungsbereitschaft des Niederniert. Der Online-Kiosk verkauft hinter einer zuerst einmal durchmarschieren: „Es gibt ein länders Marten Blankesteijn grenzt in Bezahlwand stückweise Artikel, wie es iTunes Startguthaben von 2,50 Euro, mit dem man einem Kosmos, der von Gratiskultur mit Songs und Alben tut. Der Blendle-Kiosk den ersten Artikel gleich lesen kann.“ dominiert ist, beinahe an Mäzenatentum. ist auch keine App, sondern eine auf HTML5 Störrische Verlage Denn Blankesteijn, Gründer des neuen basierende Website. User wollen ihren Medienkonsum auf eine Paywall-Systems Blendle, zahlt, auch wenn er Mit Startguthaben einfache Art bezahlen, das soll das Prinzip des nicht müsste. „Jeder Song, den ich hören will, Entscheidend für das Funktionieren des Sys- „Klick-per-Artikel“ gewährleisten. „Das ist so ist auf YouTube kostenlos erhältlich. Dennoch bezahle ich für Spotify. Jeder Spielfilm, tems sind die Empfehlungsfunktionen. Ähnunglaublich einfach – besonders im Vergleich lich wie es auch Amazon macht, lernt Blendle zu den abschreckenden Paywalls der Verlage“, den ich sehe, ist auf Piratenbörsen gratis zu haben. Dennoch bezahle ich für Netflix“, sagt mit der Zeit die Vorlieben und Interessen der erklärt Blankesteijn. Die Gebühr wird vom Nutzer kennen und richtet danach die Auser. Blankesteijns Schlussfolgerung aus dem Leserkonto abgebucht. Der Menschenverstand wahl der angezeigten Artikel aus. Noch mehr eigenen Nutzungsverhalten: „Menschen und die Erfahrung lehren, dass eine reine FlatErwartungen als an die Automatismen haben rate populärer wäre. Für eine Flatrate seien die bezahlen gerne für großartige Inhalte, solange sie bekommen, was sie wollen, und die Verlage aktuell allerdings noch nicht bereit, die Blendle-Gründer an die sozialen Medien: Bedienung einfach ist.“ weiß Marten Blankesteijn. Er kennt auch „Teilt ein Leser einen Artikel bei Facebook Diese Überzeugung hat Blankesteijn und den Grund: „Ein Zeitungsabo kostet rund 30 oder Twitter, können Freunde und Follower seinen Partner Alexander Klöpping dazu Euro im Monat. Wenn Blendle alle Zeitungen den Artikel allerdings nicht gleich lesen, geführt, mit dem Paywall-System Blendle und Magazine für rund 10 Euro im Monat sondern stehen vor einer Bezahlschranke“, ein Angebot aufzubauen, das ähnlich dem anbieten würde, befürchten die Verleger einen so Blankesteijn. Unter der allerdings können von Apple etablierten iTunes-Kiosk funktioenormen Verlust an Abonnenten.“ Bei Blendle neue Nutzer ohne finanzielle Verrenkungen

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Blendle-Gründer Blankesteijn: „Das ist so unglaublich einfach – besonders im Vergleich zu den abschreckenden Paywalls der Verlage.“ Quest-Chefredakteur Thomas Hendriks: „Ich erwarte, dass uns Blendle an Erfahrungen und Ideen bereichert – nicht an Geld.“

Die deutschen Druckereien gehören zu den vielfältigsten und modernsten Industrien weltweit. In Zeiten digitaler Erfolgsmeldungen hört man jedoch immer häufiger die Frage:

entscheiden deshalb die Verlage, wie hoch der Preis für einen Artikel ist. Bei angekündigten Preisen zwischen 10 und 80 Cent pro Artikel dürfte es dann doch einige schütteln. Letztlich wird der Markt die Preisgestaltung regeln. Die Kosten werden von einem Prepaid-Guthaben abgezogen. Wem ein Artikel nicht gefällt, der bekommt das Geld zurück – zumindest solange er nicht als auffällig bezahlfaul gilt.

Wie steht es um die Zukunft von Print? Die Antwort ist für viele überraschend: Print wächst – analog wie digital. Und dafür gibt es gute Gründe: Print wird geschätzt, ist innovativ, nachhaltig und erreicht die Menschen. Dank des Internets wird heute mehr gedruckt als je zu vor.

Ideelle Bereicherung

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Die meisten großen niederländischen Zeitungen wie NRC, De Volkskrant oder Brabants Daglad haben die Blendler schon überzeugen können, ebenso das größte niederländische Wissenschaftsmagazin Quest. Begehrlichkeiten, den Markt außerhalb der Niederlande zu erobern, erklärt Blendle bereits frühzeitig. „Wir hatten schon Treffen mit deutschen Verlegern“, sagt Blankesteijn. Ob das letztlich in geschäftlichen Aktivitäten mündet, ist aktuell unbestimmt. „Das hängt von den Verlegern ab.“ Wahrscheinlicher ist, dass Blendle vorerst eine rein niederländische Angelegenheit bleibt, ähnlich wie es Piano für die Slowakei ist. Gestartet werden soll noch im April. Immerhin 18.000 Menschen haben sich bei Blendle schon vorab registrieren lassen, dürften also zumindest ernsthaftes Interesse an der Nutzung des Dienstes haben. Die Erwartungen an das iTunes für journalistische Arbeit sind vorerst nicht allzu hoch. „Ich erwarte, dass uns Blendle an Erfahrungen und Ideen bereichert – nicht an Geld“, sagt Quest-Chefredakteur Thomas Hendriks. ∑∑∑∑


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Von Cyberspace

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Machen Sie gemeinsam mit unseren Top-Speakern eine Reise zu den Grenzzonen zwischen Gedrucktem und Virtuellem. Erleben Sie, wie Print vom Web profitieren kann. Staunen Sie über außergewöhnliche Geschäftsmodelle. Hören Sie einen der wahrscheinlich profiliertesten und meinungsstärksten Medienmacher Europas. Herzlich willkommen bei der Creative Printing 2014!

Keynote Speaker 2014:

cdcp14“

www.cr eative-p rinting.i nfo

„MARKE PRINT“

Dr. Frank Schirrmacher, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Bestsellerautor

Themen und Referenten: „How to Make Multisensory Advertising Work Online And Offline.“ Ulbe Jelluma, Marketing, Print Power Europe, Brüssel

„Was Sie schon immer über Web-to-Print wissen wollten.“ Peter Kolb, Geschäftsführer, druck.at, Leobersdorf ... und viele andere.

„Can Robots Design a Newspaper?“ Tom Taylor, Co-Founder, The Newspaper Club, London

Alle Informationen und Online-Anmeldung unter: www.creative-printing.info

3/2014 39 Hauptsponsoren:


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Tools

Druck

Digital

Produkte

Neu am Markt Tech in Use I

Neueste Generation

M

ediengestaltung und Veredelung nach allen Regeln der Kunst. Auf diesen Zutaten beruht das Erfolgsrezept des in der fünften Generation familiengeführten Münchner Traditionshauses Pinsker. Bei der Anschaffung neuer Druckmanagementlösungen fiel die Entscheidung auf EFI Pace und EFI Metrix. Geschäftsführerin Conny Pinsker begründet das so: „Gesucht war eine Branchenlösung, die unsere Effizienz nachhaltig steigern und die unseren Expansionskurs auf Jahre hinaus beflügeln würde. Unabdingbar ist dabei eine reibungslose

Implementierung ohne Beeinträchtigung unseres Tagesgeschäfts. In beiderlei Hinsicht sehen wir uns mit EFI bestens aufgestellt.“

Bnw: Beigestellt

Die Münchner Druckerei Pinsker verlässt sich im Produktionsmanagement auf Software von EFI.

EFI-Chef Guy Gecht und DruckereiChefin Conny Pinsker: Pinsker Druck implementierte nun EFI Pace und EFI Metrix.

Managementpaket Das browserbasierte, skalierbare und anpassbare Druckmanagementsystem EFI Pace bietet als vollständig integrierte Lösung umfangreiche Funktionen für Kalkulation, Produktion, Kundenverwaltung, Vertriebsmanagement und E-Commerce. Die Übernahme von Metrix Software durch EFI im Vorjahr bietet EFI-

Kunden wie Pinsker ungeahnte Möglichkeiten. Der umfangreiche Druckbogen-Optimierer Metrix wurde in das EFI-Pace-System integriert. Hier werden Auftragsdaten zum automatischen Ausschießen und zur Layoutberechnung verarbeitet. www.efi.com

Tech in Use II Bnw: Beigestellt

Eine statt zwei Die Mediengruppe Oberfranken investiert in eine Colorman e:line 50 und wird dafür zwei ältere 32-Seiten-Maschinen außer Betrieb nehmen.

W

ir haben uns dazu entschlossen, an unserem Druckstandort in Bamberg zu investieren. Die Colorman e:line 50 war dabei die beste Option und bietet alles, was wir benötigen, um unser Erfolgskonzept weiter auszubauen“, so Jörg Schild-Müller, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Druckereien der Mediengruppe Oberfranken. Die 32-Seiten-Maschine von Manroland Web Systems, die im April 2015 zu produzieren beginnen wird, besteht aus zwei Achtertürmen, einem Falzwerk und zwei Rollenwechslern und läuft mit einer Geschwindigkeit von

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50.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde – Voraussetzung für die rund 150.000 Zeitungen, die die Druckerei jeden Tag produzieren will. Auf Grund der unterschiedlichen Ausgaben kommt es zu vielen Wechseln in der Produktion – hier helfen die Autoprint-Module, zukünftig Rüstzeit und Makulatur zu sparen. Zentrale Kernfunktion der zahlreichen Automatisierungsfeatures ist der vollautomatische roboterbetriebene Plattenwechsel APL. Die Autoprint-Ausstattung ermöglicht auch ein paralleles Rüsten. Hierbei kann gleichzeitig der Plattenwechsel durchgeführt und eine

Colorman e:line: Die Maschine ersetzt zwei ältere Modelle bei der Druckerei der Mediengruppe Oberfranken.

neue Papierbahn eingezogen werden. Die Möglichkeit zum automatischen Umfangwechsel bietet überdies höchste Flexibilität in der Produktion. Das ist gerade an diesem Standort auch nötig. Acht verschiedene Tageszeitungsausgaben der Mediengruppe werden hier produziert. www.manroland-web.com

4c Magazin für Druck und Design


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Druck

Profi-Broschüren Das FKS/Duplo System 5000i ist für die Fertigung von offset wie auch digital gedruckten Broschüren bestens geeignet. Formate von 90 x 75 mm bis zu 356 x 250 mm können verarbeitet werden. Das Modulsystem besteht aus bis zu sechs DSC-10/60iZusammentragtürmen, dem Broschürenautomaten DBM-500 Pro, dem DBM-500T-Fronttrimmer und optional dem DKT-200 für den Kopf- und Fußbeschnitt. Je nach Wunsch kann aufgerüstet werden. Neben einer RausschnittEinrichtung sind unter anderem auch der DSF-2200-Digitalbogenanleger, Ultraschall-Doppelbogenkontrollen, drei oder vier Hohner-Drahtheftköpfe (Flachklammer und Ringösen), eine Block- und Versatzauslage sowie eine Lochstanze verfügbar. Der Digitalbogenanleger bietet zusätzlich die Möglichkeit, personalisierte Broschüren, die wechselnde Inhalte und Umfänge haben, aus einem Fach zu fertigen. Realisiert wird dies durch eine Barcode-Steuerung. Barcodes werden auf jedem Bogen aufgedruckt und geben dem System Informationen über Einzugsreihenfolge und -menge. www.fks-hamburg.de

Rollenspiele

Digital

Produkte

Namensgeber

Sammelheft-System Primera Digital: gerüstet für digitale Bogen- und Rollendrucksysteme. Asir-Lesekopf sorgt dafür, dass die Produkte in korrekter Zusammensetzung auf die SammelhefterKette abgeworfen werden. Die Lösung mit dem Taschenfalzwerk erlaubt nicht nur eine höhere Flexibilität bei den Signaturen (4/8/12 Seiten), sondern auch bei den Formaten. Hat ein grafischer Betrieb eine digitale Rollendruckmaschine, folgt auf die Abrollung ein Querschneider, der die Papierbahn in einzelne Bogen auftrennt. Diese werden dann wieder im Durchlauffalzer längs gefalzt und die zum gleichen Endprodukt gehörenden Bogen zusammengesammelt. Als Spezialversion kann die Papierbahn nach der Abrollung ein erstes Mal längs gefalzt, dann in Einzelbogen geschnitten und im Durchlauffalzer nochmals längs gefalzt werden. www.muellermartini.com

Das Sammelheft-System Primera Digital von Müller Martini verspricht eine wesentliche Effizienzsteigerung bei der Weiterverarbeitung digital gedruckter Produkte vom Bogen und von der Rolle. Beim Einsatz einer digitalen Bogendruckmaschine gelangt das Papier über einen EinzelblattFlachstapelanleger in ein Taschenfalzwerk. Dort wird es einmal oder Der Epson Sure Lab D700 bedruckt mehrmals quergefalzt, danach in eine Vielzahl von Medien, darunter einem Durchlauffalzer rilliert und auch Materialien mit matter, semimatter und glänzender Oberfläche. mit einem Längsfalz versehen. Der Sure Lab D700 ist Epsons Der Barcode-Leser mit dem

Die neueste Version der Preflight- und Korrekturlösung PitStop bietet umfassendere Bearbeitungsfunktionen, einfachere Bedienung und optimierte Qualitätskontrolle. Die neue Version der PDFQualitätssicherungsanwendung PitStop 12 Update 2 von Enfocus bietet ein erweitertes Spektrum von nützlichen Werkzeugen und steht den aktuellen Anwendern von PitStop kostenlos zur Verfügung. Aufgaben wie das Drehen, Skalieren oder Schrägstellen von Objekten können einfach erster Sechs-Farb-Drucker für die ausgeführt werden, indem die Produktion von Fotos. Er arbeitet Maus auf die Kontrollpunkte mit der „Epson Micro Piezo“des zu ändernden Objektes Druckkopftechnologie und druckt gesetzt wird. Mit der neuen auf einer Vielzahl von Medien mit Aktion „Hinzufügen von Namen glänzenden, seidenmatten oder und Separationen“ kann man in matten Oberflächen in Formaten einer PDF-Datei die Namen von von 10 bis 21 cm Breite und 89 Farbseparationen generieren und mm bis zu 1.000 mm Länge. Das positionieren. Die Namen werden macht das kompakte Gerät nicht einzeln für jede Seite festgelegt nur für Druckereien, sondern und zeigen alle Separationen auch für Veranstaltungsfotografen, einschließlich Sonderfarben an. Minifotolabore oder KopiergeIm Update 2 erweitert Enfocus schäfte interessant. Auch was auch die Farbkurvenfunktion und die Geschwindigkeit betrifft, ist ermöglicht nun, Korrekturkurven der Sure Lab D700 mit 360 Blatt auf den gesamten Inhalt einer pro Stunde fix unterwegs. Alle PDF-Datei anzuwenden und nicht Komponenten wie beispielsweise nur auf Bilder. Zudem lassen das Schneidemesser sind auf sich bei PitStop 12 Update 2 die lange Haltbarkeit ausgelegt. Kurven jetzt zur Kalibrierung Die neue „Epson UltraChrome oder Anpassung des PunktzuD6-S“-Tinte ermöglicht mit der wachses auch auf eine ganze „Micro PiezoTM“-DruckkopftechSeite anwenden. nologie scharfe Bilder mit langer www.enfocus.com Haltbarkeit. www.epson.de

Soft-Signage

Vorbildlich

Epson-Fotodrucker Sure Lab D700: 360 Blatt pro Stunde.

Die Palette Streamline TX der Tintenserie von Sun Chemical ist eine Sublimationstinte zum direkten Bedrucken von Textilien für Soft-Signage-Anwendungen. Diese Textildruckfarbe wurde entwickelt, um der steigenden Nachfrage von Kunden nach Materialien auf Kunstfaser- und Polyesterbasis für Signage-

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Business

Karriere

Anwendungen gerecht zu werden. Die Tinte bietet kräftige Farben und tiefes Schwarz und dringt tief in die Fasern ein. Die Durchscheineigenschaften sind besonders für den Fahnendruck vorteilhaft, wo beim Betrachten des Bildes von beiden Seiten des Materials eine ähnliche Wirkung erzielt wird. www.sunchemical.com

Naturgetreu Der neue Bizhub PRESS C1070/P für Druckdienstleister und Hausdruckereien ist das neueste Digitaldrucksystem von Konica Minolta. Das Drucksystem kombiniert eine hohe Medienflexibilität und modulare Endverarbeitungsoptionen. Überzeugend sind auch die hohe Registerhaltigkeit mit 0,5 mm und die konstante Farbtreue bei einem durchschnittlichen Druckvolumen von 50.000 bis 150.000 A4/ Monat. Für eine hohe Qualität der Druckergebnisse sorgt die weiterentwickelte Version des Polymerisationstoners Simitri HD E. Naturgetreue Struktur und bessere Wiedergabe von

Design

Tools

Haut- und Halbtönen sind das Ergebnis. Diesem Zweck dient auch die vierte Generation der Bildbearbeitungstechnologie S.E.A.D. (Screen Enhanced Digital Processing). Merkmale des S.E.A.D.-Konzepts sind ein Output-Feedbacksystem zur Qualitätsmessung auf dem Papier sowie eine permanente automatische Echtzeit-Farbdichtenkontrolle und -justierung. Zu den technologischen Highlights gehört die in dieser Modellreihe bisher nicht verfügbare neue Papier-Sauganlagentechnologie. Sie verbessert den Papiereinzug auch bei hohen Grammaturen und gestrichenen Papieren. Dazu kommen eine Duplexdruckoption für Papiere bis zu 300 g/m² und ein verbesserter Papiereinzug für dünne Medien. Die neu entwickelte spezielle Fixiereinheit EF-103 unterstützt zusätzlich den hochwertigen Briefumschlagsdruck. www.konicaminolta.de

Hoher Standard YBBS Premium Board ist ein ungestrichener Zellstoffkarton mit 100 Prozent

Druck

reiner, holzfreier Premium-Qualität auf Primärfaserbasis von Mondi. YBBS Board wird in Österreich hergestellt und erfüllt die höchsten Umwelt- und Lebensmittelsicherheitsstandards, wobei die Kartonsorten von Hochweiß über Elfenbein bis zu vollflächig durchgefärbt reichen. Alle Sorten sind ISEGA-zertifiziert und entsprechen somit den Richtlinien nach BfR XXXVI für direkten Lebensmittelkontakt. YBBS Board ermöglicht auch eine einheitliche Farb- und Druckwiedergabe bei beidseitig bedruckten Verpackungsanwendungen. YBBS Premium Cupstock Board ist eine ungestrichene, 100 Prozent holzfreie Premium-Qualität für Heiß- und Kaltgetränke- sowie Eisbecher und sowohl als ungestrichener Rohkarton als auch als polymerbeschichteter Getränkekarton erhältlich. Mit seinen niedrigen Edge-WickWerten verhindert YBBS Premium Cupstock Board eine schnelle Flüssigkeitspenetration bei direktem Lebensmittelkontakt und ist dank seiner Laufeigenschaften für hohe Weiterverarbeitungsgeschwindigkeiten geeignet. www.mondigroup.com ∑∑∑∑

Digital

Produkte

Der 4cMarktplatz. Kleine Inserate mit großer Wirkung. Mehr Informationen: Manuela Steinbrucker-Murri Tel.: +43-676-6840740 steinbruckermurri@4-c.at

HERSTELLUNG & DRUCK

von Briefhüllen und Versandtaschen Tel. 09 91 / 36 01-26 · Fax 36 01- 52 E-Mail: info@bavariacouvert.de

Konstante Farbtreue: der neue Bizhub PRESS C1070/P.

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Komm, mach mit!

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Ausschreibung Joseph Binder Award 2014 mit Schwerpunkt Grafikdesign & Illustration

EINREICHFRIST: EINREICHFRIST 31. MAI 2014 Online-Registrierung: www.designaustria.at/jba14



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