4c Deutschland 6/2014

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6/2014

€ 5,–

www.4cmagazin.de

Business Was eine neue europäische Druckfarbenverordnung für Druckereien bedeutet. Druck

Wie die Wasserlos-Technologie das Produktspektrum von Zeitungsdruckern erweitert.

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

Tools

Warum die neue Version von CorelDraw eine anständige Alternative zum Illustrator sein kann.

Deutsche Ausgabe

neuland Wie Druckereien auch mit dem 3D-Druck ein Geschäft entwickeln können. Plus: die exklusive 4c-Umfrage zu den Erwartungen von Druckdienstleistern an die dritte Dimension.

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Liebe Leserin, lieber Leser!

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4c Martin Schwarz

hat gefragt und viele haben geantwortet. Insgesamt 160 Druckereien aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein haben in den Sommermonaten an unserer Umfrage zu den Potenzialen des 3D-Drucks für das grafische Gewerbe teilgenommen. Das freut uns gleich doppelt: Erstens, weil es ein Indiz für die hohe Aufmerksamkeit unserer Leser für unsere Initiativen ist, und zweitens, weil wir bei dem hohen Rücklauf annehmen dürfen, mit dem Thema halbwegs richtig zu liegen. Nun dürfen wir Ihnen die Ergebnisse dieser Umfrage präsentieren – nebst einer vertiefenden Story über die Optionen, die von der Druckbranche im Geschäft mit der dritten Dimension wahrgenommen werden können. Alles dazu lesen Sie ab Seite 10.

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Unsere Redakteurin Anja Schlimbach hat sich ab Seite 15 mit einem Thema beschäftigt, das in den nächsten Monaten auf viele Druckereien, insbesondere jene, die im Verpackungsdruck aktiv sind, zukommen wird: eine neue Druckfarbenverordnung. Wir dürfen Ihnen die Lektüre dieser Geschichte sehr empfehlen.

Florian Zangerl

Florian Zangerl, Herausgeber

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Ein Erratum noch: In unserer letzten Ausgabe (5/2014) hat leider der Druckfehlerteufel zugeschlagen und wir haben in unserer Geschichte über die Entwicklungen in der Vorstufentechnik Jörg Dreyer als Mitarbeiter von Fujifilm bezeichnet. Das ist natürlich falsch. Jörg Dreyer ist Manager bei Agfa.

Martin Schwarz, Chefredakteur

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Auf ein außergewöhnliches Forschungsprojekt ist 4c-Autor Ingo Woelk indes gestoßen: Schwedische Forscher tüfteln gerade daran, Zellulosefasern derart zu verändern, dass sie selbst für den Bau von Rotorblättern geeignet wären. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 32.

Wir wünschen Ihnen nun eine vergnügliche und hoffentlich inspirierende Lektüre dieses Heftes.

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PERFECT IN EVERY SITUATION www.HKS-FARBEN.de


Inhalt BUSINESS

DRUCK

STANDARDS

7 WÄHRUNGSUNION. Warum Kunden bei der Onlinedruckerei wirmachendruck.de nun auch mit Bitcoins zahlen können.

28 VIELSEITIG. Wie die WasserlosTechnologie Zeitungsdruckern neue Druckjobs sichern kann.

18 Kochstudio

8 HANDLUNGSBEDARF. Warum sich der Druckmaschinenbauer Heidelberg aus der Weiterverarbeitung zurückzieht.

30 NEBENEFFEKT. Wie der Einsatz des Auraia-Rasters nicht nur optisch eine Weiterentwicklung für Druckprodukte bringt, sondern auch noch Farbe spart.

26 Klicktipps

10 COVERSTORY. Wie Druckdienstleister aus der dritten Dimension ein Geschäft entwickeln können. Plus: die exklusive 4c-Umfrage zum Thema. 15 UNBEDENKLICH. Welche Auswirkungen eine neue Druckfarbenverordnung auf europäischer Ebene für Druckereien haben kann.

KARRIERE 20 VERGLEICH. Wie sich der Arbeitsalltag angestellter und selbständiger Designer gestaltet.

DESIGN

19 Events

36 Wunschzettel 40 Produkte

32 STARK. Wie Forscher Zellulosefasern so belastbar machen, dass sie auch für den Bau von Rotorblättern geeignet wären. 33 WAHL. Welche Weiterverarbeitung für den digitalen Zeitungsdruck die passende ist. 35 MARKE. Wie die Hamburger Druckerei Dürmeyer aus den Fähigkeiten einer neuen Maschine zur UV-Spotlackierung das meiste herausholt.

Digital 38 BLÄTTEREI. Wie eine neue Software aus Wien die Veröffentlichung digitaler Magazine vereinfachen soll.

22 IDENTITÄT. Wie das Spiel mit Schriften die Unternehmenschronik der deutschen Bundesdruckerei aufwertet.

TOOLS 24 FUNKTIONIERT. Warum die neue Version von CorelDraw eine Alternative zu Adobe Illustrator sein kann.

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4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


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COVERSTORY. Wie Druckereien in das Geschäft mit dem 3D-Druck einsteigen können.

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PIGMENTE. Wie die neue europäische Druckfarbenverordnung aussehen wird – und was das für Druckereien bedeutet.

28

WASSER. Wie Zeitungsdruckereien mit der WasserlosTechnologie ihre Produktpalette erweitern können.

38

PIXEl. Wie die Wiener Software Pagestrip das Publizieren digitaler Magazine enorm vereinfachen soll.

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Business

Karriere

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 24 Alice Interactive 38 August Dreesbach Verlag 22 Bundesdruckerei 22 Carinthian 8 Corel 24 CSQ 33 Druck3400 11 Druckerei Dürmeyer 35 Druckerei Halewijn 33 Druckerei Pirrot 36 EFI 41 Epple Druckfarben 15

Freiburger Druck 29 Heidelberg 8 Hewlett Packard 36, 40 KBA 28 Kodak 36 Konica Minolta 41 Kurz 41 Manhillen 11 Manroland Sheetfed 40 Manroland Web Systems 33 Masterwork Machinery 8 Michael Huber Farben 15 Polar 41

Printxmedia Süd 30 Rheinisch-Bergische Druckerei 28 Roland DG 42 RTC 11 Schiner Druck 11 Schmitz at Work 30 SCS Printcom 33 Societäts Druckerei 8 SPG Prints 42 Wirmachendruck.de 7 Wolf Print 10 Xerox 36 XPS 36

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4-c.at/abo • iPad-Ausgabe: www.4-c.at/app • Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Hanna Bittner, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk, Thomas Koch Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Karl-Heinz Roth Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Umschlag- und Kerndruck: Druckerei Janetschek Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 8.000 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 22.10.2014.

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Karriere

Bnw: beigestellt

Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Wirmachendruck.de: Die Akzeptanz von Bitcoins als Zahlungsmittel für Druckprodukte ist noch verhalten.

Auf Bewährung

Eine deutsche Onlinedruckerei akzeptiert seit wenigen Wochen Bitcoins als Zahlungsmittel. Die Begeisterung der Betreiber ist ermesslich. Von Anja Schlimbach

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etzt ist es passiert. Als erste deutsche Online- die Teilnehmer gewonnen. Dazu bekommen sie druckerei akzeptiert wirmachendruck.de nun oder besser ihre Clients eine Rechenaufgabe gedie virtuelle Währung Bitcoin als Zahlungsstellt. Ist das Rätsel gelöst, werden automatisch mittel. Ganz glücklich ist der Chef wenige Woalle vorherigen Transaktionen bestätigt und chen nach dem Start damit aber nicht mehr: „Im neue Bitcoins generiert. Derjenige, der diesen Nachhinein betrachtet würde ich dies vielleicht Wettbewerb gewinnt, bekommt sogar Bitcoins nicht unbedingt als beste Entscheidung, jedoch als Belohnung. Die Währung ist damit außerauch nicht als Fehler bezeichnen wollen. Die ordentlich fälschungssicher. Attraktiv sind die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Bezahlart unkomplizierte Handhabung sowie die geringen durchsetzen wird. Fazit ist jedenfalls, dass nach Kosten für die Tranksaktion. aktueller Sicht die neue Bezahlart weder Kunden Währungsschwankungen zu uns führt noch im Ergebnis bringt, dass Kunden wegbleiben.“, sagt wirmachendruck.de-Chef „Ein Nachteil ist die aktuell noch immer hohe Samuel Voetter. Volatilität, die es für beide Parteien notwendig Während Länder wie Thailand Bitcoin macht, immer den Umrechnungskurs im Blick mittlerweile verboten haben und auch die zu behalten“, fügt Samuel Voetter hinzu. Die US-amerikanischen Behörden das Spielgeld der Währungsschwankungen können durchaus Nerds wieder loswerden wollen, hofft Voetter im zweistelligen Bereich liegen. So könnte auf eine höhere Akzeptanz: „Ich denke, dass zwischen dem Senden der Transaktion und ihrer dieses Finanzinstrument in den nächsten Jahren Autorisierung, die erst zwischen zehn und 60 noch viel von sich reden machen wird. Darüber Minuten später erfolgt, der Bitcoin deutlich an hinaus bin ich selbst Liebhaber des Bitcoin.“ Wert verlieren. Die European Banking Authority (EBA) warnt darüber hinaus vor den unregulierBelohnung ten Onlinebörsen, die gerne mal überraschend Primärer Vorteil dieser Zahlart ist die Natur des den Betrieb einstellen und somit massive finanBitcoins selbst. Die Onlinewährung wird nicht zielle Verluste verursachen können. Tatsächlich über Banken geschöpft und verwaltet, sondern war die Bitcoin-Börse Mt.Gox im Februar wegen dezentral über das sogenannte Mining durch eines Softwareproblems plötzlich unerreichbar

und meldete kurz darauf Insolvenz in Japan und den USA an. 750.000 Bitcoins der Anleger im Wert von 500 Millionen US-Dollar waren einfach verschwunden. Ist eine Zahlung etwa einmal durch das Netzwerk bestätigt, kann sie darüber hinaus nicht rückgängig gemacht werden. Da die Empfänger anonym sind, bekommt man bei irrtümlichen Buchungen oder nicht gelieferten Waren sein Geld nur zurück, wenn der Empfänger so nett ist, den Betrag freiwillig zurück zu überweisen. Allein Tippfehler werden durch die Berechnung einer Prüfsumme ausgeschlossen. „Das aktuelle Volumen in dieser Währung ist heute unbedeutend. Es gibt aktuell einfach deutlich zu wenige Personen, die Bitcoins besitzen. Und selbst wenn diese im Wallet, der elektronischen Geldbörse, liegen, warten viele ab, was mit dem Bitcoin in den nächsten Monaten passieren wird. Solange bleibt man lieber auf dem Bitcoin sitzen“, erklärt Geschäftsführer Samuel Voetter. Seine Bilanz wenige Wochen nach dem Aufsehen erregenden Start: „Wir haben die Kosten für die Implementierung leider noch nicht wieder amortisiert.“ Ob ausgerechnet die Web-Münzen die richtige Währung für die Bezahlung von Druckprodukten sind, darüber kann Voetter derzeit tatsächlich nur spekulieren. ∑∑∑∑

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Karriere

Herkömmlich

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ieses Vokabular begleitet fast jeden Bericht über die Insolvenz einer Druckerei. Es ist der Offenbarungseid einer problematischen unternehmerischen Strategie: Wegen der „enormen Konkurrenzsituation“ sei man eben gezwungen gewesen, Aufträge „ohne Deckungsbeitrag anzunehmen“. So heißt es nun auch zu den Gründen der Pleite der österreichischen Druckerei Carinthian Ende Juli, die mit einer Überschuldung von satten 1,6 Millionen Euro zum Fall für den Konkursrichter wurde. Dass manchen Druckereichefs zuweilen nichts anderes einfällt, als auf die schwierige Situation am Markt mit jenen halbgaren Lösungen zu reagieren, die schon Dutzende andere Betriebe verlässlich zum Teil der Insolvenzstatistik gemacht haben, kommt einer Kapitulation vor betriebswirtschaftlicher Raffinesse schon ziemlich nahe.

Glosse von Martin Schwarz

Im Fall der kleinen Druckerei Carinthian blieb wahrscheinlich auch nichts anderes übrig als das Erwartbare. Denn dort wurde die Begeisterungsfähigkeit potenzieller Kunden schon beim Besuch der Website auf eine harte Probe gestellt: Unter dem Menüpunkt „Produkte“ findet man dort tatsächlich die Auswahl „Herkömmliche Drucksachen“. Herkömmlich, das ist ein schmeichelndes Synonym für gewöhnlich, für konventionell, für geläufig. Unter diesem Herkömmlich-Syndrom leiden auch manche andere Druckereien, die mangels langfristiger Orientierung eine Produktpolitik ohne erkennbare Abkantungen zur Konkurrenz vorleben. Natürlich: Das kann auch funktionieren, wenn hochgetunte Produktivität im Drucksaal die wirtschaftliche Verletzungsgefahr in Preisschlachten reduziert. Das aber werden nur einige wenige große Betriebe schaffen. Die Mehrheit der Druckereien dagegen wird ein charakteristisches, vom Kunden erkennbares Produktprofil entwickeln müssen. Denn herkömmlich, das können andere auch. ∑∑∑∑

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Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Keine Weiterverarbeitung mehr Heidelberg steigt weitgehend aus der Produktion von Weiterverarbeitungsaggregaten aus und kooperiert dafür enger mit dem chinesischen Postpress-Spezialisten Masterwork Machinery.

Heidelberg-Werk in Qingpu: mehr Komponenten aus China.

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er deutsche Druckmaschinenbauer Heidelberg hat angekündigt, in nächster Zukunft aus dem Segment Weiterverarbeitung auszusteigen. Heidelberg gab bekannt, künftig nur noch Falzmaschinen am Standort Ludwigsburg zu produzieren und alle anderen Kapazitäten im Postpress-Bereich aufzugeben. Davon betroffen ist insbesondere der Standort Leipzig, der zur Gänze geschlossen wird. Auch in Ludwigsburg und am Hauptsitz in Walldorf-Wiesloch werden Arbeitsplätze verloren gehen. Insgesamt wird der Ausstieg rund 650 Jobs kosten, zm großen Teil in Deutschland. Welche Folgen der Rückzug für das Werk im slowakischen Nove Mesto hat, ist noch ungewiss. Heidelberg konzentriert sich künftig auf den Vertrieb von Weiterverarbeitungsmaschinen des chinesischen Herstellers Masterwork Machinery

(MK) im Verpackungssegment. Gegenstand von Verhandlungen ist derzeit noch, ob MK außerdem einige der Postpress-Produkte von Heidelberg weiterführt. Komponenten-Kooperation MK wurde 1995 gegründet und betreibt in Tianjin eine Produktion. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 800 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von 550 Millionen RMB (rund 66 Millionen Euro). Der chinesische Hersteller soll außerdem künftig Komponenten für Druckmaschinen liefern, die Heidelberg in seinem Werk in Qingpu nahe Shanghai baut. Bei den in China gefertigten Druckmaschinen liegt der Anteil lokal produzierter Komponenten bei rund 50 Prozent – und soll weiter erhöht werden. ∑∑∑∑

Ohne Geschäftsgrundlage

Die Insolvenz der traditionsreichen Münchner „Abendzeitung“ fordert ein Kollateralopfer: Die Druckerei, die bisher das Blatt gedruckt hat, wird Ende des Jahres zusperren müssen.

M

it dem Verlust ihres größten Auftrags wird die Societäts Druckerei in Maisach Ende des Jahres schließen müssen. Das ist eine der Folgen der Turbulenzen rund um die Münchner „Abendzeitung“, die bisher in einer Auflage von rund 140.000 Stück in Maisach gedruckt wurde. Drucken in Straubing Nach dem Kauf der „Abendzeitung“ durch den Straubinger Verleger Martin Balle wird die

Zeitung in einer Auflage von nur noch 30.000 Stück in Balles eigener Druckerei produziert. Als die „Abendzeitung“ im März Insolvenz anmelden musste, wurden die angeblich „immensen Druckkosten“ als einer der Gründe angeführt. Zuletzt hatte Insolvenzverwalter Axel Bierbach noch eine Senkung der Druckkosten mit der Societäts Druckerei vereinbart. Bei der Societäts Druckerei werden nun rund 100 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. ∑∑∑∑

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Bnw: beigestellt

Business


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Business Coverstory

Karriere

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Tools

Druck

Digital

Produkte

Bnw: 4c/Fotolia

Alles in Maßen Auf der Suche nach ungesättigten Märkten hat die Druckbranche den 3D-Druck entdeckt. Die Gemeinsamkeiten mit dem Stammgeschäft sind begrenzt, aber Experimentierlust könnte sich auszahlen. Von Martin Schwarz

N

ur die Liebe zählt. Jedenfalls in der Kalkulation von Thorsten Winternheimer. Der findige Chef von Wolf Print im deutschen Ingelheim wird zu Beginn nächsten Jahres einen 3D-Druckshop eröffnen, dessen Erfolg wohl stark abhängig ist vom Maß der Zuneigung, das Hunden, Katzen, Meerschweinchen oder Kanarienvögeln von ihren Besitzern entgegengebracht wird. Die können schon bald ein Bild der organischen Mobilien in Winternheimers neuem Onlineshop hochladen und werden zehn Tage später ein detailgetreues 3D-Modell ihres Tieres in streichelfestem Plastik erhalten. Chinesisches Experiment Produziert wird weit weg, im südchinesischen Guangzhou. Dort hat Winternheimer einen

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Partner, der mit seinem 3D-Drucker die Aufträge abwickelt. „Ein solches Tiermodell kann allerdings schon an die 150 Euro kosten“, hat sich Winternheimer ausgerechnet. Ihm ist klar: Da muss die Tierliebe schon ziemlich groß sein. „Das ist einfach ein Test für uns. Wir wollen daraus lernen“, sagt der Druckereichef. Und: „Was man jetzt in den 3D-Druck investiert, ist im Grunde Spielgeld. Das kann man auch gleich wieder abschreiben.“ Das rührt ihn aber nicht besonders. Die Forschheit, mit der sich Thorsten Winternheimer im 3D-Druck engagiert, ist keineswegs untypisch für die Branche. Zwar sind in diesem Markt derzeit laut einer exklusiven Umfrage von 4c unter 160 Druckdienstleistern in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein nur sechs Prozent der Druckereien aktiv, in den

nächsten drei Jahren aber will beinahe jeder vierte Drucker ein dreidimensionales Angebot schnüren. Kompetenzvermutung Jens Meyer, Leiter des Zentrums für Druck und Medien beim bayerischen Branchenverband VDMB, liefert zwei – empirisch allerdings nicht gestützte – Erklärungsversuche für das hohe Interesse: „Natürlich suchen die Druckereien dringend nach neuen Geschäftsfeldern. Glücklicherweise dürfte es im Markt eine Kompetenzvermutung geben, wonach Druckereien sich auch mit dem 3D-Druck auskennen.“ Unkenntnis und Faszination Beides legt aber auch die Probleme offen, denen Druckereien bei ihrem Engagement in der

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Karriere

Design

dritten Dimension ausweichen werden müssen. Offenbar wird das bei einem Gespräch mit JörnHendrik Stein, Geschäftsführer der Kremser Druckerei Schiner. Er bietet seit geraumer Zeit selbst auch 3D-Druck an, lässt aber bei einem spezialisierten Dienstleister in Potsdam produzieren. Worauf sich Stein konzentriert, ist der so genannte Konzeptdruck, meist Architekturmodelle. Ein Modell der neuen Kremser Kläranlage hat er in Gips gedruckt, eines von einem Wohnbauprojekt ebenso, und die Produktion des Automobilzulieferers ZKW im niederösterreichischen Wieselburg. Ein schönes Geschäft sei das, meint Stein, gute Margen könne man erreichen und die Verkaufsfaktoren seien ähnlich strukturiert wie jene beim personalisierten Digitaldruck vor einigen Jahren: „Unkenntnis und Faszination“ beim Kunden. Die Projekte, die Stein bisher realisiert hat, hat er auch persönlich verkauft. „Das waren alles bereits Kunden unserer Druckerei“, sagt er.

Tools

Druck

Digital

Produkte

π Bewegtbild Holen Sie sich Inspiration zum 3D-Druck in unserer Playlist zum Thema auf YouTube. Mehr unter: www.youtube.com/4cmagazin

Bnw: beigestellt

Business Coverstory

Druckereichef Frank Manhillen, hier als 3D-Druckmodell: "Es ist viel Eigenrecherche dabei, um den technischen Prozess zu beherrschen."

fertigem Modell, dass Standards fehlen und damit auch Verlässlichkeit. Das muss auch Frank Manhillen feststellen, ein Druckereichef Die Vorstufenhürde aus dem deutschen Rutesheim, der selbst einen Allerdings hegt Stein erhebliche Zweifel, ob der 3D-Drucker betreibt und vor wenigen Wochen sogar ein eigenes Aufnahmestudio eröffnet hat, Außendienst eines Druckdienstleisters ebenum Objekte visualisieren zu können. „Es ist falls aus kundenseitiger Unkenntnis kundenviel Eigenrecherche dabei, um den technischen seitige Faszination destillieren könnte. Der ErProzess zu beherrschen“, sagt Manhillen. Und klärungsbedarf bei diesen Projekten ist enorm meint damit auch die Muße zur Improvisation: – wie übrigens auch der Aufwand, der getrieben werden muss. „Die Daten der Architekten sind „Wir arbeiten vom Scan bis zum Druck mit vier verschiedenen Softwarelösungen. Die greifen teilweise ein Drama“, erzählt Stein. Bei einem seiner Projekte hat er einen Landvermesser los- ineinander. Und zwei davon gibt es so nicht zu kaufen“, so Frank Manhillen. schicken müssen, um das Bauwerk dann auch als Modell realisieren zu können. Wie klein die Verfahrensfragen technologischen Reibungsflächen zwischen zwei- und dreidimensionalem Druck sind, zeigt Dessen österreichischer Kollege Jörn-Hendrik sich eben besonders in der Vorstufe – und Jörn- Stein möchte in den nächsten Jahren auch sein Wiederverkäufer-Dasein beenden und selbst Hendrik Stein ist sicher: „Ich halte momentan produzieren. Aber er ist noch unschlüssig: „Ich Druckvorstufentechniker nicht für kompetent bin noch nicht sicher, mit welcher Technologie genug, 3D-Druckdaten aufzubereiten.“ Wenn das Datenmanagement eine Chance ist, um aus ich einsteigen möchte“, sagt Stein. Da ist das nächste Hemmnis: die Entscheidung für die der den Druckern zugedachten Kompetenzpassende Technologie. Da ist der 3D-Druck vermutung im 3D-Bereich eine Kompetenzviel stärker segmentiert, als es Druckereien gewissheit zu machen, wird die Branche auch von ihrem herkömmlichen Maschinenpark in neue Ausbildungswege investieren müssen. gewohnt sind. Stereolithografie, Lasersintern, „Das würde das Programm für DruckvorstufenLaminated Object Manufacturing, Dreidimentechniker abrunden“, sagt Jörn-Hendrik Stein sional-Printing; 3D-Modelle aus Kunststoff, aus über notwendige Veränderungen im Lehrplan Gips, aus Papier, Metall oder auch Keramik. grafischer Schulen. Und jedes dieser Verfahren und Materialien Keine Standards eignet sich nur für einen sehr eingeschränkten Drucker, die sich mit der Thematik beschäfEinsatzzweck. „Man braucht schon eine Vieltigen, werden erkennen, dass sie sich meist zahl an Anlagen oder man konzentriert sich auf technologisch schlecht ausgetestetem eben auf eine ganz bestimmte Produktpalette“, Terrain befinden zwischen Datenhandling und erläutert Michael Eichmann, Geschäftsführer

des auf 3D-Druck spezialisierten Beratungsunternehmens RTC. Roland Hamm, Chef der Klosterneuburger Druckerei Druck3400 und ebenfalls 3D-Anbieter, pflichtet da bei: „Wir haben es mit vielen proprietären Systemen zu tun.“ Wie groß der wirtschaftliche Wirkungsgrad der dreidimensionalen Investition sein kann, hängt von den möglichen Überschneidungen mit der bisherigen Kundenstruktur ab. So hat sich Frank Manhillen für ein Druckgerät entschieden, das aus den Daten Gipsmodelle fertigt. „Das war am nächsten an unserem Kundenstamm dran“, sagt Manhillen. Rund drei Prozent seines Gesamtumsatzes kommen inzwischen aus dem Bereich. In den nächsten Jahren erwartet er ein jährliches Wachstum von 25 Prozent. Hunde, Katzen, Kinderschuhe Mutmaßlich schmal ist der Korridor der Anwendungen, die Druckereien tatsächlich am Markt platzieren könnten. Architekturmodelle, Hunde, Katzen, Vögel – und sonst? Das Folgende gehört gewiss nicht zu den Aufgaben, bei denen die Kompetenzvermutung der Kundschaft ausreichen würde: „Sich mit Prototyping für die Industrie zu beschäftigen, wird wahrscheinlich nicht funktionieren, denn das machen die Unternehmen selbst“, warnt Michael Eichmann. Prototyping-Aufträge werden zudem kaum von den MarketingAbteilungen vergeben. Womit der Korridor der Möglichkeiten wieder etwas schmaler wird. Das Produktspektrum muss sich in den meisten Fällen danach ausrichten, was MarkeFortsetzung auf Seite 14

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Business Coverstory

π 4c

Karriere

Design

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Druck

Digital

Produkte

exklusiv

Die 3D-Druck-Umfrage π Glauben Sie, dass Drucke- reien ganz allgemein vom Boom des 3D-Drucks pro- fitieren können? 43 % Ja

π Glauben Sie, dass Ihr Betrieb vom 3D-Druck profitieren können wird? Ansprüche. 48 Prozent der Befragten glauben, dass Druckereien „ganz allgemein“ vom 3D-Druck profitieren können. Immerhin noch 43 Prozent meinen, dass auch ihr Betrieb aus der Technologie einen wirtschaftlichen Vorteil ziehen kann. Auch wenn die technologische Reibungsfläche zwischen Druck und 3D-Druck nicht besonders groß

43 % Ja

40 % Nein

37 % Nein

π Was ist Ihrer Meinung nach die größte Heraus forderung für Druckdienstleister beim Einstieg in den 3D-Bereich?

12 %

Keine Angabe

n = 160

20 %

Keine Angabe

n = 148

ist: In der Druckbranche dürfte rasch das Bewusstsein gereift sein, das Hype-Thema schnell für sich zu reklamieren.

Die Methode Insgesamt 160 Druckdienstleister aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein haben an unserer Online-Umfrage zwischen Juni und August 2014 teilgenommen.

10 %

22 %

38 %

30 %

Höhe der Auswahl Aufbau von Marktzugang/ Investitionen richtiger Know-how Kundenakquise Technologie im Betrieb

Unsicherheit. Die nötigen Investitionen machen nur jedem Zehnten der befragten Druckdienstleister echte Sorgen, dagegen geben 38 Prozent die Schaffung des nötigen Know-hows im Betrieb als „größte Herausforderung“ an. Tatsächlich wird die Vorstufe und damit das Wissen um das Handling von 3D-Daten einer der neuralgischen Punkte sein bei der Entwicklung eines Dienstleistungsmodells im 3D-Druck. Fast jeder Dritte erachtet außerdem den Marktzugang als größte Hürde – ein Zeugnis für die durchaus berechtigte Unsicherheit, wie sich denn aus der vorhandenen Technologie nun ein Angebot für den Markt modellieren lässt.

n = 152 Zwei Antworten möglich.

π Bieten Sie aktiv 3D-Druck an oder planen Sie diese Erweiterung Ihres Angebotsspektrums? Zurückhaltung. Nur sechs Prozent der Befragten bieten derzeit schon 3D-Druck an. Die Bremse werden die Drucker allerdings in den nächsten drei Jahren lockern, da plant fast jeder Vierte der befragten Druckdienstleister, auch 3D-Druck anzubieten. Knapp die Hälfte der Befragten hat derzeit keine Pläne, den 3D-Druck in das eigene Service-Menü aufzunehmen.

6%

10 %

10 %

4%

48 %

22 %

Ja, wir bieten Ja, in den Ja, in den Ja, in den Nein, haben Weiß nicht/ bereits aktiv nächsten nächsten nächsten wir derzeit keine Angabe an 12 Monaten 24 Monaten 36 Monaten nicht vor n = 147

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4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Wir entwickeln Zukunft – THE CONTENT PEOPLE

π Haben Sie von Ihren Kunden bereits Anfragen zum Druck dreidimensionaler Produkte erhalten? Kompetenzvermutung. Immerhin fast jeder Fünfte der Befragten gibt an, schon einmal eine Anfrage zum 3D-Druck erhalten zu haben. Angesichts des Makels, dass der 3D-Druck keineswegs ein schon strukturierter Markt und ganz am Beginn seiner Entwicklung ist, ein recht hoher Wert. Das Ergebnis stützt möglicherweise, was insbesondere Branchenverbände behaupten: dass es eine Kompetenzvermutung der Kundschaft geben würde, die Druckereien zutrauen würde, auch den 3D-Druck technologisch zu beherrschen.

19 % Ja

69 % Nein

12 %

Keine Angabe

n = 144

UNSER PUBLISHINGSYSTEM Innovativ, multimedial, intuitiv zu bedienen und hochflexibel – und deshalb einfach besser.

π Werden Ihrer Meinung nach Ihre derzeitigen Kunden für 3D-Druck dienstleistungen emp fänglich sein? Unbekannte. Darüber herrscht große Einigkeit: Die meisten Druckereien geben an, dass ihre derzeitigen Kunden mit 3D-Druck wohl nichts anzufangen wissen. Jene Druckereien, die aus der dritten Dimension überhaupt ein Geschäft machen wollen, werden also großteils neue Bedarfssegmente erschließen müssen. Ersichtlich wird aus den Antworten auch, dass sich 3D-Druck und das zweidimensionale Stammgeschäft gegenseitig eben nicht zwangsläufig ergänzen werden.

Überzeugen Sie sich selbst! Besuchen Sie uns vom 13. bis 15. Oktober 2014 auf der World Publishing Expo in Amsterdam. Wir heißen Sie an unserem Stand 9.210 herzlich willkommen! 17 %

Ja, die meisten

71 %

6%

Nur wenige Nein, übervon ihnen haupt nicht

6%

Weiß nicht/ keine Angabe

Teilnehmern, die angegeben hatten, nicht in den 3D-Druck einsteigen zu wollen, wurde diese Frage nicht gestellt. (n = 78)

www.red-web.com


Business Coverstory

Karriere

Design

ting-Abteilungen neben den herkömmlichen Drucksachen an dreidimensionalen Produkten benötigen könnten: vielleicht sind es personalisierte Werbemittel. Der Kinderschuh-Hersteller Ricosta hat kürzlich auf einer Fachmesse 1.000 3D-gedruckte Modelle von Kinderschuhen als Incentive verteilt. „Der Vorteil, den Druckereien haben könnten, ist vielleicht die Kundenstruktur“, konzediert der Schweizer 3D-Druck-Experte Jochen Hanselmann der Branche eine Chance, in der Dreidimensionalität auch Geschäft zu generieren. „Aber“, und da wird Jochen Hanselmann nachdenklich, „es ist schon ein ordentlicher Spagat zwischen dem 3D-Druck und dem klassischen Druck auf Papier.“ Deshalb rät er Druckereien auch zur Kooperation: „Interessant wäre es, würden mehrere Druckbetriebe gemeinsam ein 3D-Druckzentrum betreiben.“ Preisfrage Frank Manhillen macht auf noch eine gedankliche Diskrepanz zum traditionellen Druck aufmerksam: „Klotz oder Kirche, das

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ist ein großer Unterschied“, sagt er und meint damit die Faktoren zur Einpreisung von 3D-Druckaufträgen. Denn die Daten für den Klotz sind leichter zu generieren als für die Kirche und der Klotz lässt sich meist auch schneller drucken als barocke Architektur. Der Kremser 3D-Pionier Jörn-Hendrik Stein hält es ähnlich: „Zuerst die Testdaten, dann das Angebot.“ Fast ein Zufallsprodukt Frank Manhillen ist jedenfalls eher zufällig an die nächste Dimension geraten: Als er vor eineinhalb Jahren ein Mailing an seine Kunden sandte, in dem er die Fähigkeiten seiner Druckerei im 3D-Lentikulardruck anpries, erlebte er Überraschendes: „Es hat sich herausgestellt, dass sich die Empfänger eher für den echten 3D-Druck interessiert haben. Also sind wir da eingestiegen.“ Es könnte was dran sein an der Kompetenzvermutung, die Druckern entgegengebracht wird.“ ∑∑∑∑

Ausdruck von Ausdruck von

Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Wiener Straße 80 | A-3580 Horn | T 02982-4161-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Wiener Straße 80 | A-3580 Horn | T 02982-4161-0 Stadtbüro | Pulverturmgasse | A-1090 Wien80 | T 01-313 Ferdinand Wien Berger & Söhne GmbH |33Wiener Straße A-358035-0 Horn | T 02982-4161-0 Stadtbüro Wien | Pulverturmgasse | A-1090 Wien | T|01-313 35-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark Stadtbüro WienBerger | Pulverturmgasse 3 | A-1090 01-313 35-0|| Tirol Ferdinand & Söhne GmbH | Horn Wien | Wien| T| Steiermark Tirol T 02982-4161-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol T 02982-4161-0 T 02982-4161-0 1 185x 148 x 125 Gefühle CO2.indd 1 210 Gefühle CO2.indd 1

Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol 210 x 148 Gefühle CO2.indd 1 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol T 02982-4161-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol 02982-4161-0 RZ_Berger Inserat 420x297_neu.indd 2-3 T RZ_Berger Inserat 420x297_neu.indd 2-3 T 02982-4161-0 RZ_Berger Inserat 420x297_neu.indd 2-3

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π #4ctalk zum Thema Kann die Druckbranche auch mit der dritten Dimension Geschäfte machen? Diskutieren Sie das mit uns bei unserem nächsten #4ctalk auf Twitter am Freitag, dem 26. September, von 13 bis 14 Uhr. Bitte fügen Sie Ihren Beiträgen einfach den Hashtag #4ctalk hinzu, damit andere Diskussionsteilnehmer Ihren Kommentaren folgen können. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion! www.twitter.com

„Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der 5. Generation geführt wird, seit dann gibt Jahren einem das beruhigendesistGefühl der Sicherheit. „Wenn ein Unternehmen in ein Familienbesitz und heute von der 5. Generation geführt wird, dann145 gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit 5. Generation geführt wird, dann gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit der Umwelt zeigt: Berger trägt das Österreichische Umweltzeichen für den Bogenund Traditionen Basis trägt für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende mit der Umwelt sind zeigt:dieBerger das Österreichische Umweltzeichen für den Umgang Bogen- und Rollenoffsetdruck Darüber hinaus darf sich die Druckerei Bergerund als der Umwelt zeigt: sowie BergerDigitaldruck. trägt das Österreichische Umweltzeichen für den BogenRollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“ 2 Rollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber– hinaus darfdie sichWelt dieein Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen das macht Stück grüner.“ 2 CO2-neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“

Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Gefühlen.

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Geregelter Kontakt Deutschland möchte eine strenge Richtlinie für jene Druckfarben durchsetzen, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen könnten. Zwar sind die Farbenhersteller strengen Richtlinien durchaus nicht abgeneigt, das Vorpreschen Berlins allerdings nährt Skepsis.

Sonderweg: Die Farbenhersteller sind über die deutsche Initiative nicht uneingeschränkt glücklich.

S

kandale wie Mineralöl in Adventskalendern Sinne des Wortes zu bunt. Es wurde kurzerhand oder ITX in Babynahrung setzen die Politik ein eigener Entwurf für eine sogenannte Druckfarbenverordnung entwickelt. Vornehmlich politisch enorm unter Druck und treiben sie in den motiviert. Der deutsche Ernährungsminister Aktionismus. Jüngstes Beispiel sind in bunten Christian Schmidt kündigte jetzt an, das VerfahServietten und Papptellern gefundene aromatische Amine, die laut Bundesinstitut für Risikoren zu beschleunigen und der EU-Kommission forschung möglicherweise krebserzeugende und „in Kürze“ einen Entwurf für eine entsprechende erbgutverändernde Eigenschaften aufweisen. Verordnung vorzulegen. Lebensmittelverpackungen werden grundsätzEigeninitiative lich auf EU-Ebene über die Verordnung (EG) Nr. Aus Sich des Druckfarbenherstellers ist der deut1935/2004 geregelt. Sie legt fest, dass Materialien sche Sonderweg ein bisschen unglücklich. Zwar und Gegenstände nach guter Herstellungspraxis wird eine Druckfarbenverordnung gewünscht, so herzustellen sind, dass keine Bestandteile auf doch sollte sie auf jeden Fall auf europäischer Lebensmittel in den Mengen migrieren, welche Ebene geschehen. „Es wäre wünschenswert, dass die menschliche Gesundheit gefährden könnten, sich das zuständige Ministerium bemüht, daraus die Zusammensetzung der Lebensmittel „unvertretbar“ verändern würden oder die organolepauch eine europäische Lösung zu entwickeln“, ertischen Eigenschaften der Lebensmittel beeingänzt Carl Epple, Vorstand der Epple Druckfarben trächtigen könnten. Die gute Herstellungspraxis AG, gegenüber 4c. „Die Hersteller von Druckfarben liefern international und die Fragestellungen wiederum wird über die Verordnung 2023/2006 sind immer dieselben. Es ist schwierig, mit einem geregelt. Tatsache ist aber, dass es bisher keine spezielle Regelung zu den verwendeten Druckfar- System unterschiedliche Regulierungen gleichzeiben gibt. tig abdecken zu müssen. Unser Wunsch ist eine Dem früheren deutschen Bundesministerium europäische Regelung. Das wäre ganz wichtig.“ für Ernährung, Landwirtschaft und VerbraucherGenau das könnte aber zum Problem werden, schutz wurde das vor drei Jahren im wahrsten denn die Brüsseler Bürokratie pflegt einen ande-

ren Takt als jene in Berlin. Noch ist nicht ganz klar, wie die EU reagieren wird. Zu allem Übel haben auch andere Länder bereits begonnen, eigene Verordnungen zu entwickeln, unter anderem Belgien. „Das wurde aber zurückgestellt. Die warten jetzt erst einmal ab, wie die deutsche Verordnung aussehen wird. Es ist aber letztendlich auch möglich, dass andere Länder eigene Verordnungen haben werden, die von der deutschen abweichen. Eine EU-einheitliche Regelung wäre natürlich wesentlich günstiger, denn das gäbe Rechtssicherheit in der kompletten Europäischen Union“, fügt Josef Sutter, Produktmanager bei Michael Huber Farben in München, hinzu. Der finale Entwurf der Deutschen liegt nun vor und wartet nur noch darauf, dass er auch vom Bundesministerium für Wirtschaft abgenickt wird. „Wenn dieser Entwurf wirklich durch ist, dann bedeutet das auf jeden Fall noch, dass ein Klärungsprozess in der EU stattfinden muss. Dafür gibt es ein festgelegtes Prozedere. Zuerst gibt es eine Notifizierung an die EU-Kommission. Diese hat drei Monate Zeit, die Mitgliedstaaten zu informieren. Anschließend können die EU-Mitgliedstaaten wiederum drei Monate lang Einwände erheben. Dann muss der Entwurf zur

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Von Anja Schlimbach


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Deutscher Ernährungsminister Christian Schmidt: Er will so rasch wie möglich eine Druckfarbenverordnung auf europäischer Ebene durchsetzen.

die Positivliste in Anhang 6, Teil A der Schweizer so entwickelt und rezeptiert, dass sie nur Stoffe Verordnung übernommen wurden oder bereits enthalten, die entweder nicht migrieren oder, in der Positivliste in Anhang 1 der Kunststoffver- falls sie migrieren können, für den Kontakt ordnung (EU) aufgeführt sind. Zusätzlich dürfen mit Lebensmitteln bewertet sind, das heißt, sie die etwa 3.000 in Liste B enthaltenen Stoffe stehen in Anhang 6, Teil A der Schweizer Beeingesetzt werden, die nicht bewertet sind und darfsgegenständeverordnung oder in der Kunstdeshalb nicht migrieren dürfen. Beide Listen im stoff-Positivliste“, erläutert Sutter. Wenn zum Anhang 6 wurden vom Europäischen Verband Beispiel die Moleküle des Lösemittels klein Was lange währt der Druckfarbenhersteller er- und vom Schweizer genug sind, um migrierfähig zu sein, muss es Zumindest hatte das Bundesministerium Zeit Bundesamt für Gesundheit überarbeitet. Die für den Kontakt mit Lebensmitteln bewertet genug, die ganze Verordnung gründlich zu Druckfarbenhersteller liefern die benötigten sein. Auf der anderen Seite sind die Moleküle durchdenken. „Die ersten Entwürfe waren Informationen zur Zusammensetzung der Farben eines Druckfarbenpigments oder Druckfarbenschlicht komplett unbrauchbar. Es war doch an den Verpackungshersteller, damit die fertige harzes so groß, dass es nicht von sich aus durch sinnvoll, dass man immer wieder Zeit hatte, zu Verpackung untersucht werden kann. Diese die Verpackung durchwandern kann. kommentieren. Am Ende des Tages ist schließmüssen nachweisen, dass mögliche StoffüberAnfragen ins Leere lich Praktikabilität gefragt“, so Carl Epple. Dabei gänge innerhalb der zulässigen Migrationsgrenzen liegen. „Mit dem letzten Entwurf müssten wir als Offsetkonnte die Politik auf eine Zielvorgabe zurückgreifen. Die Schweiz hat nämlich schon 2010 farbenhersteller gut über die Runden kommen. Es Am Anfang hieß es sehr vielversprechend, ihre Bedarfsgegenständeverordnung ergänzt gibt sicherlich zu vermeidende Punkte, die wir als dass die deutsche auch die Verordnung der und damit eine spezifische Druckfarbenverordsolches gar nicht zu verantworten haben. Harze Eidgenossen komplett mit abdecken würde. nung vorgelegt. Die Verordnung des EDI über und Pigmente werden großindustriell hergestellt. „Wir gehen auch davon aus, dass die Positivliste Bedarfsgegenstände enthält Regelungen für Da dies technische Produkte sind, sind gewisse dem Schweizer Anhang 6, Teil A weitgehend Verpackungstinten. Sie wurde schon bisher von Nebenprodukte unvermeidbar“, fügt Carl Epple entspricht. Die deutschen Behörden arbeiten da Unternehmen in Österreich oder Deutschland hinzu. „Die Farbenhersteller bekommen jetzt eng mit den Schweizer Behörden zusammen. Es als Richtlinie akzeptiert. „Nestlé kommt aus der gibt allerdings ein paar Stoffe, die noch diskutiert schon Anfragen zur Konformität, die gar nicht Schweiz. Novartis und Roche haben in Basel bestätigt werden können. Zunächst muss das werden. Und die deutsche Verordnung enthält ihren Hauptsitz. Philip Morris International Regelwerk in seiner finalen Version vorliegen. Ich eine reine Positivliste. Auf die Liste B hat der (PMI) hat eine starke Präsenz. Die Schweizer gehe aber davon aus, dass im Offsetbereich ein deutsche Gesetzgeber verzichtet, hat aber im Verordnung wird deshalb von den meisten VerGroßteil der Systeme bereits konform ist.“ Prinzip einen ähnlichen Passus reingenommen. packern bewertet wie eine EU-Norm. Die Farben Zumindest im Verpackungsbereich haben sich Demnach dürfen auch Stoffe verwendet werden, sollen immer der Schweizer Norm entsprechen, migrationsarme Systeme sehr gut etabliert. „Viele die nicht bewertet sind, diese dürfen aber nicht auch wenn die Verpackung nicht in der Schweiz Druckereien, viele Verpackungsdrucker setzen für migrieren oder die Nachweisgrenze von 0,01 mg hergestellt oder verkauft wird. Dies liegt auch pro Kilogramm Lebensmittel (10 ppb) nicht über- Lebensmittelverpackungen oder für lebensmittelnahe Beipackzettel oder Leaflets bereits solche mit daran, dass diese Norm bisher die einzige ist, schreiten. Und das ist heute allgemein Standard bei Druckfarben für Lebensmittelverpackungen“, Farbsysteme ein. Die Farben sind heutzutage auf die nicht das fertige Produkt, sondern Farbe und so Josef Sutter. den allermeisten Maschinen gut verdruckbar. Die Lacke bewertet“, so Matteo Piller d’Adamo von Preise sind aufgrund der höheren Rohstoffkosten Epple Druckfarben. Risiken und Nebenwirkungen ein bisschen höher als bei Standardfarben. Und Druckfarben dürfen dieser Regelung entspreIn der Konsequenz für den Farbenhersteller chend nur noch aus Stoffen zusammengesetzt die Farben sind in der Regel geruchsarm, weil sie ist der Unterschied auf den ersten Blick nur sein, die entweder einer anerkannten wissennicht oxidativ trocknen. Deshalb müssen sie aber schaftlichen Prüfung unterzogen und deshalb in marginal. „Migrationsarme Farben sind heute überlackiert werden. Einen direkten ForschungsWelthandelsorganisation. Danach erst kann er vom Bundesrat genehmigt werden und in Kraft treten“, ergänzt Sutter. Man kann also davon ausgehen, dass die Verordnung frühestens Mitte bis Ende nächsten Jahres in Kraft treten wird. Und dann gibt es noch eine Übergangsfrist von zwei Jahren.

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Farbenhersteller Carl Epple: „Es wäre wünschenswert, dass sich das zuständige Ministerium bemüht, daraus auch eine europäische Lösung zu entwickeln.“

bedarf gibt es in dem Bereich derzeit jedoch nicht. Diese Systeme sind bereits weit entwickelt und haben seit ein paar Jahren einen festen Platz im Markt“, erläutert Josef Sutter. Innendruck Die Schweizer haben explizit nur die Bedruckung der Außenseite berücksichtigt. Die Deutschen wollen gleich alles auf einmal regeln, was natürlich schwierig ist. Und so eine Verpackung hat eben zwei Seiten. Der Vorschlag vom Druckfarbenverband war es, die Innenseitenbedruckung und den Direktkontakt separat zu regeln. Aber das wollte das Ministerium nicht. „Auf der Liste stehen jetzt verdammt viele Substanzen, die nicht wirklich für die Innenseitendrucke im Direktkontakt bewertet sind. Der Hersteller der Verpackung muss dafür sorgen, dass die Vorgaben dann eingehalten werden. Es muss sichergestellt sein, dass im direkten Kontakt bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden. Das ist natürlich sehr schwierig“, ergänzt Carl Epple. Bei Epple gibt es mit BoFood organic tatsächlich ein System, das für den potentiellen Lebensmitteldirektkontakt geeignet ist. Damit unterscheidet sich das Unternehmen de facto vom Wettbewerb und macht den Innendruck von Verpackungen – mehr Werbung und mehr Aufmerksamkeit – zumindest möglich. „Die Farbe ist nur aus Bestandteilen von Lebensmitteln oder Lebensmittelzusatzstoffen rezeptiert. Und somit dürfen die Substanzen zumindest theoretisch alle auch in Lebensmitteln eingesetzt werden. Nichtsdestotrotz muss man natürlich gewisse Grenzwerte einhalten. Um zumindest die Chance zu haben, die Konformitäten einzuhalten, bekommen sie hiermit die rechtliche Sicherheit“, erläutert Carl Epple. ∑∑∑∑

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Alles im 6/2014 17 Scannen Sie diesen QR-Code, um mehr informationen über Two Sides zu erhalten.

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Garantiert enttäuschend Native Advertising gilt Verlagen als kosmetische Maßnahme, die Werbekrise zu lindern. Aber die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen.

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Von Thomas Koch*

genau der Schleichwerbung zu konfrontieren, die sie eben nicht wollen. „Der Spiegel“, offenbar schnell vom Saulus zum Paulus gewandelt, schrieb treffend, dass der ureigene Sinn und Zweck von Native nur sein kann, den Leser in die Irre zu führen.

Native Advertising ist ein Versuch, die Leser in die Irre zu führen.

D

ie Situation ist hinlänglich bekannt, aber deshalb nicht weniger brisant. Die Verlage verlieren Auflage und viele von ihnen gleichen Leserverluste durch ihre Online-Angebote aus. Unterm Strich also im Idealfall ein Nullsummenspiel. Dumm nur, dass die Online-Werbeeinnahmen die wegbrechenden Anzeigenerlöse nicht ausgleichen. Onlinebanner sind nämlich wertlos – auch von der Erlösseite her betrachtet. Da sind die Verlage verständlicherweise dankbar für jede neue Idee.

Vertrauenskrise

Sonderformat geschaltet, ein Viertel davon als sogenannte Advertorials, also Werbeanzeigen mit redaktionellen Inhalten. Begeisterung

Wer nun glaubt, die Journalisten würden sich über diese bewusste Vermischung von Redaktion und Werbung entrüsten, sieht sich getäuscht. Die Zeitungen sind begeistert. Die „Washington Post“, die „New York Times“, noch bis vor kurzem „Der Spiegel“, ebenso wie viele deutsche Zeitungen; sie alle ahmen nach, was Online-Sites wie Buzzfeed groß machte. Hinter Glättung der redaktionell aufgemachten Überschrift „18 Nun ist sie da: die Lösung, die den Verlegern GIFs That Are Just Unbelievably Beautiful“ endlich alle Sorgenfalten wie nach einer Botox- verbirgt sich Werbung für Pepsi. Der BuzzfeedBehandlung glätten soll. Sie heißt „Native“. Gründer Jonah Peretti sagt dazu treffend: „Die Native Advertising sind mediale Inhalte, die in klassischen Medien haben den Fehler gemacht, das optische Erscheinungsbild des Mediums Werbung als notwendiges Übel zu behandeln. eingebunden werden, die Werbung ist also Jetzt können sie sich das nicht mehr leisten.“ Teil des Inhalts. Man könnte, abweichend von Irreführend dieser offiziellen Definition, auch sagen: Native ist der Versuch, etwas zu sein, was man nicht Schauen wir der Wahrheit ins Auge: Native ist. Native ist plumpe Reklame, die sich den entpuppt sich keinesfalls als das vom OnlineAnschein gibt, ein Teil der Redaktion zu sein. Imperium gebetsmühlenartig vorgetragene Neu ist das nicht. Nach einer Auswertung Versprechen, den Usern nur noch die Werbung der ZMG wurde im letzten Jahr knapp ein auszuliefern, die sie sich sehnlichst wünschen. Fünftel aller gedruckten Zeitungsanzeigen als Native ist der erneute Versuch, die User mit

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Verlage, die Native aus schnöden Erlösmotiven auf die Agenda setzen und offensiv vermarkten, sind entweder grenzenlos na(t)iv oder haben den Wert ihres redaktionellen Contents längst über den Haufen geworfen. Nach einer Studie von Contently sehen 59 Prozent der Befragten in Native eine Rufschädigung beim Medium. Sie haben richtig gelesen: Native zerstört das Vertrauen der Leser in die Reputation, Unabhängigkeit und Qualität der Verlagsprodukte – offline wie online. Nicht in ein paar Monaten, aber ganz sicher im Laufe der Zeit. Ganz langsam und stetig wie ein Tropfen, der das jahrhundertealte Gestein des unabhängigen Journalismus aushöhlt. Wenn dann bald autarke Blogger einen höheren Stellenwert genießen als die heutigen Verlags-Journalisten, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Und übrigens, Botox glättet ja eigentlich keine Falten, sondern wirkt vor allem lähmend. ∑∑∑∑

* Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

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Intelligente Anwendungen Visuelle Kommunikation in vielen Erscheinungsformen zeigt wieder die Viscom, dieses Mal in Frankfurt. Einige der vorgestellten Anwendungen werden für großes Erstaunen sorgen.

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Bnw: beigestellt/Viscom

iscom ist, wo sich Anwendung und Technologie am nächsten kommen. Auch in diesem Jahr. Einer der Höhepunkte: Es werden intelligente, individuell bedruckte Textilien für Hotels oder Büros gezeigt, die nicht nur insgesamt für eine schöne Atmosphäre sorgen, sondern auch luftreinigende, antibakterielle oder schallisolierende Eigenschaften haben können. Die intelligenten Textilien stehen für einen Messe-Ansatz, der idealtypisch das Potenzial visueller Kommunikation darlegt. Vorgestellt werden aber auch Drucke auf mineralischen Oberflächen, Displays oder außergewöhnliche Produktverpackungen. Dazu wird es ein ganzes Menü an Vorträgen und Networking-Events geben, etwa spezielle Thementage zu Marketing am POS, zur Evolution des Digital Signage oder zur Werbetechnik, und in einer „lunch & learn“-Area finden jeden Tag einstündige Vorträge mit anschließender Diskussion statt. Außerdem wird erneut der „Best of 2014“-Award an Produkte der Aussteller in insgesamt fünf Kategorien vergeben: Signmaking, Großformatdruck, Lichtwerbung, Textilveredelung und Software. Rund 350 Aussteller und 13.000 Fachbesucher werden erwartet.

Die Viscom: Rund 13.000 Fachbesucher werden in Frankfurt visuelle Kommunikation in ihrer ganzen Bandbreite erleben. RZ_4c-htkonline_90x125_.pdf

17.04.2008

9:04:40 Uhr

online-studium

Viscom, Frankfurt 5. bis 7. November 2014 www.viscom-messe.com C

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Intelligente Vorträge

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ie Druck+Form hat für ihre 20. Ausgabe ihr Rahmenprogramm ausgebaut und wird in diesem Jahr in der Print Factory Academy kostenfreie Vorträge und Diskussionen zur Druckveredelung als Zusatzgeschäft für Druckereien oder zum Marketingtrend Haptik bieten. Einigermaßen spannend wird es wohl auch beim Thema „Wie Sie den digitalen Wahnsinn überleben“. Zudem macht Doxnet, der Fachverband der Dokumentenprofis, in diesem Jahr Halt in Sinsheim und wird am 9. Oktober dort einen Round Table veranstalten. Druck+Form, Sinsheim 8. bis 11. Oktober 2014 www.druckform-messe.de

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ftware grafikso re Verlags f t wa tionsso are Illustra gssoftw rbeitun a en e g b d la il B Grund Design k fi u ra a G Aufb Design g Grafiker tiefun V n ig s e D k Grafi blishing Web -Pu ation im Web -An grafie EU! Foto dering JETZ T N -Ren EU! 3D JETZ T N

alsterterrasse 1 T +49(0)40-28 05 24 36 info@htk-online.de D-20354 hamburg F +49(0)40-280 26 19 www. htk-online.de

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Sie kreieren, sie programmieren, sie veranstalten Workshops. Eine Umfrage gibt nun erstmals Einblick in die weite Spreizung der Tätigkeitsfelder von Designern – und deckt signifikante Unterschiede zwischen den JobAnforderungen angestellter und freier Gestalter auf.

Wie sie arbeiten, wovon sie leben: Mehr als 4.000 Designer wurden für eine neue Umfrage zu ihrem Arbeitsalltag befragt.

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ie kreieren, sie programmieren, sie in den gestiegenen Anforderungen bei den veranstalten Workshops. Eine Umfrage einzelnen Jobs – und einer höheren Taktzahl. gibt nun erstmals Einblicke in die weite „Das Gros der Auftraggeber sucht schnelle, flexiSpreizung der Tätigkeitsfelder von Designern – ble Designer. Der Kunde will die Entwürfe am und deckt signifikante Unterschiede zwischen liebsten sofort.“ Außerdem spart der Versand den Job-Anforderungen angestellter und freier der Entwürfe per E-Mail auch Zeit und Geld. Gestalter auf. „Es fallen zum Beispiel keine Reisekosten an. „Die persönliche Präsentation ist für viele Von dieser Ersparnis profitieren beide Parteien. Gestalter heute kein Muss mehr“, sagt Achim Gerade bei kleineren Projekten ist das sehr Schaffrinna, selbst Gestalter und Autor der angenehm.“ Studie „Wie Designer arbeiten“. „Gut ein Drittel Allerdings können E-Mails eben auch leichaller befragten Designer präsentiert nicht mehr ter missinterpretiert werden. „Dadurch braucht persönlich.“ Jeder zweite Kreative versendet es manchmal vielleicht mehrere Kommuniseine Entwürfe lieber per E-Mail, als persönlich kationsschleifen“, so Schaffrinna. „Wenn die im Gespräch mit dem Auftraggeber die eigenen Möglichkeit besteht, persönlich zu präsentieren, Schöpfungen zu deuten. sollte man sie unbedingt wahrnehmen. Vor Ort Die Ergebnisse, die Achim Schaffrinna nun kann man auch Begeisterung immer besser zusammengetragen hat, dürfen durchaus retransportieren.“ präsentativ genannt werden: 4.221 selbständige Allesmacher und angestellte Designer im deutschsprachigen Raum hat er im Frühjahr 2014 online befragt. Liegen Selbständige und Angestellte bei der Art der Präsentation noch gleichauf, zeigt sich Am besten sofort bei der Beratungsleistung der signifikanteste Die Gründe für die räumliche Distanzierung Unterschied der beiden befragten Gruppen. Mit zwischen Auftraggeber und Designer bei Prärund 70 Prozent zählt diese bei einem Großteil sentationen sieht Schaffrinna unter anderem der freien Designer nämlich zum Joballtag.

angestellt 94 % 88 %

64 % 62 %

39 % 12 % 23 %

selbstständig Entwurf Konzeption Beratung/Strategie erweiterte Beratung Planung/Koordination Recherche

18 % 22 %

Reinzeichnung

17 % 20 % 22 % 5%

Animation/Videos Programmierung Texten Sonstige

96 % 96 % 70 % 60 % 67 %

17 % 30 % 27 % 6%

Welche Leistungen bieten Designer an? 20 Sie sind Berater, Texter oder Programmierer: Die Tätigkeitsfelder von Designern weisen eine weite Spreizung auf.

Dagegen ist Beratung nur für 39 Prozent der fest angestellten Gestalter Teil des Tätigkeitsfeldes. „Der selbständige Designer ist oft Konzepter, Berater, Designer und auch Texter in Personalunion“, sagt Schaffrinna. Wie wichtig besagte Beratungsleistungen für Selbständige sind, zeigt sich auch daran, dass immerhin 18 Prozent mit Workshops, Seminaren und Analysen eine erweiterte Beratung anbieten, wobei dies nur zwölf Prozent der angestellten Designer tun. Gleichfalls auffällig: Während nur jeder fünfte angestellte Designer auch Programmierarbeiten ausführt, ist es bei den Selbständigen jeder dritte. Weitere Unterschiede zeigen sich im Aufgabengebiet: Angestellte sind zu 39 Prozent vorrangig in den Bereichen Werbung sowie im Produkt- und Verpackungsbereich tätig. Dagegen konzentrieren sich 60 Prozent der Freien auf den Bereich Corporate- und Editorial-Design. Drei Jahre wird die Branche nun warten müssen, bis erhoben werden kann, wie sich das Arbeitsleben von Designern künftig verändert. Dann nämlich möchte Schaffrinna seine Umfrage wiederholen. ∑∑∑∑

angestellt 46 %

selbstständig 49 %

Webdesign/Interaction Design

48 %

60 %

Corporate Design

20 % 12 % 39 % 30 %

Editorial Design Produkt-/Verpackungsdesign Werbung Illustration/Grafik/Foto

22 % 11 % 28 % 36 %

Schwerpunkt der Tätigkeit: Magazin für Druck, Design digitale Medienproduktion Selbständige 4c Designer befassen sich eher mit&Corporateund EditorialDesign, angestellte mit Werbung, Verpackungs- oder Produktdesign.

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Das Buch zum Geld Bei der Gestaltung der Unternehmenschronik der deutschen Bundesdruckerei hat Tom Leifer das dramaturgische Instrumentarium eines Designers klug in Beziehung zum Inhalt gesetzt. Eine gewichtige Rolle spielte dabei der Einsatz der Schriften. Von Martin Schwarz

G

ewiss, es ist nur eine typografische Petitesse, eine Spitzfindigkeit, derer nur sehr wenige Leser gewahr werden. Und trotzdem zeigt die Wahl der Schrift „Baskerville“ für die neue Unternehmenschronik der deutschen Bundesdruckerei gleich einmal die Fülle gestalterischer Mehrdeutigkeiten, die dieses Buch so unverwechselbar macht. Die „Baskerville“ nämlich, die hatte der Hamburger Designer Tom Leifer deshalb gewählt, weil diese Schrift ungefähr in jener Zeit entstand, in der auch die Bundesdruckerei gegründet wurde: in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Identität auf Papier Den „Best of Corporate Publishing Award“ in Gold hat der Prachtband nun gewonnen für diese und andere gestalterische Raffinessen, ebenso den Berliner „Type Award“ in Bronze. Erschienen im Münchner „August Dreesbach Verlag“ muss sich das Werk auch am Buchmarkt behaupten – und das gelingt nun wohl vor allem wegen der günstigen gestalterischen Gemengelage. Designer Tom Leifer hatte die schöne Möglichkeit, mit dem Jubiläumsband aus Anlass des 250-jährigen Bestehens der Bundesdruckerei ein Buch zu formen, das schon inhaltlich mehrere Ebenen verwebt. In kaum einem anderen Unternehmen kristallisieren die geschichtlichen Verwerfungen deutlicher als in jener Druckerei, die in den letzten 250 Jahren dem Geld sein Antlitz gegeben und auch ein Stück weit wirtschaftliche, politische und kulturelle Identität mit geschaffen hat. Gleichzeitig konnte sich Tom Leifer aber von der visuellen Identität der Bundesdruckerei distanzieren: „Wir haben uns entfernt von

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Trick: Der Schutzumschlag des Buches ist ein Poster des isländischen Illustrators Siggi Eggertson.

den Regularien des Auftritts der Druckerei“, sagt Leifer gegenüber 4c und beschreibt das als eher seltenen Glücksfall bei Corporate-Publishing-Projekten. „Es ist letztlich ein Verlagsprodukt, das seine Zielgruppe erreichen muss“, so Leifer.

meist vertikal in den Randspalten oder auch mal auf Bildern platziert. Im zweiten Teil, auch haptisch durch die Verwendung anderen Papiers deutlich abgesetzt, wird das Angebot der heutigen Bundesdruckerei als Anbieter von ID-Systemen inszeniert, meist in Bildern, durchsetzt von Textkästen, in Zweiteilung, auch typografisch denen die technokratisch-kühle „Supria Sans“ Geteilt ist das Werk des Historikers Michael dominiert. Kamp sehr lesefreundlich in zwei große Als Schmuckschrift zieht sich indes die thematische Aufsichten: Zu Beginn die „OcrF“ durch das Buch, eine digital auslesbare Geschichte der Druckerei, eher textlastig, aber Typo, wiederum bestens gesetzt für ein Buch durchbrochen von optischen Markierungen, zu dem Thema. meist Infografiken. Diese vergleichen etwa die Es sind maßgeblich die Schriften in ihrer Sicherheitsmerkmale einer Banknote aus der Wechselwirkung mit dem Inhalt, die Träger für wilhelminischen Zeit mit jenen einer Euroden Charakter des Buches sind. Ein Glücksfall, banknote oder den Briefmarkendruck aus dem wohl besonders im Corporate-Publishing19. Jahrhundert mit dem heutigen. Auffällig Bereich, wie Leifer meint: „Die Ausdruckskraft und ziemlich nützlich: Damit die Leser nicht typografischer Mittel wird oft enorm unterden Blick für den weiteren geschichtlichen schätzt.“ Gerade dieses Buch zeigt, dass SchrifHorizont verlieren, sind kurze Texte über ten eben in die Gesamtwirkung des Projektes wichtige historische Begebenheiten rot und einzahlen. Buchstabe für Buchstabe. ∑∑∑∑

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DER TALENTIERTE NEWCOMER.

: beigestellt

Augenblicke: Unterbrochen wird der geschichtliche Teil von mehreren Infografiken.

KAPA® tech ist die neue, innovative Leichtstoffplatte von 3A Composites. Die völlig neuartige Komposition aus Polyurethan-Schaumkern und Aluminiumdeckschichten vereint Leichtigkeit mit Stabilität. KAPA® tech besitzt zudem eine Brandzertifizierung für die Euroklasse B und ist damit die erste KAPA® -Platte mit der Klassifizierung „schwer entflammbar“.

Bilder

VORTEILE:

Alle

■ Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Transportwesen, für industrielle Anwendungen sowie für den Bereich der visuellen Kommunikation Anderes Papier, andere Schrift: Der zweite Teil des Buches, eine Leistungsschau der Bundesdruckerei, hat optisch eine völlig andere Anmutung.

■ Sowohl für den Innen- als auch den Außeneinsatz geeignet ■ Hohe Dimensionsstabilität und Steifigkeit ■ Gute isolierende Eigenschaften ■ Brandzertifizierung für die Euroklasse Bs2d0 gemäß DIN EN 13501 (schwer entflammbar) ■ Einfache Verarbeitung mit herkömmlichen Maschinen für Holz und Metall ■ Verzugsfrei kaschierbar

Aufmerksam: Der weitere historische Kontext wird in Rot gehaltenen Textinseln erklärt.

■ Geeignet für den direkten Digitaldruck ■ Gut abzukanten

π Eines für Sie Wir verlosen ein Exemplar des Buches „Vom Staatsdruck zum ID-Systemanbieter“ unter jenen Lesern, die uns folgende Frage beantworten können: In welchem Jahr wurde die deutsche Bundesdruckerei gegründet? Bitte senden Sie Ihre Antwort an martin.schwarz@4-c.at.

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Saubere Lösung Der einfachste Weg, bei Gestaltern verächtliche Grimassen auszulösen, ist die Nennung von CorelDraw. Zeitgemäß ist die reflexartige Ablehnung aber spätestens mit der Version X7 nicht mehr. Von Jason Harder

Bnw: beigestellt

Einige Jahre lang versuchte Bedienansatz von Illustrator schwertun und Corel, die Herzen der Appledie auf der Suche nach einem zuverlässig in Gemeinde mit eigenen MacinCMYK arbeitenden Vektortool sind, sollten tosh-Versionen zu erobern; aber sich CorelDraw anschauen. offenbar war die Gegenliebe nicht Text-Tricks sehr groß und die Linie wurde Aber auch InDesign und XPress müssen sich wieder eingestellt. Das ist heute, auch auf einem Mac, kein großes warm anziehen, wenn die Seitenumfänge nicht gerade Buchausmaße annehmen. Draw Hindernis: CorelDraw läuft bietet einen erfrischend anderen Ansatz, um selbst in einer Virtualisierungsumgebung erstaunlich flott und lange Texte automatisch auf die Seiten zu mit einer qualitativ sehr guten verteilen: Mengentext wird in einer lebendigen Textbox platziert, die sich auf die Bildschirmausgabe. Das Anforderungsprofil an die folgenden Seiten des Dokumentes überträgt. Software passt in diesen Satz: Äu- Und immer gilt: Es ist rasend schnell und ßerst ausgereifte Vektorsoftware visuell zuverlässig. CorelDraw Graphics Suite X7: mit umfangreichen Füll- und Die begleitenden Tools zur Vektorisierung eine ausgereifte Pfadbearbeitungstools, die mit und Bildbearbeitung sind eine nette Draufgabe, aber wer sich professionell mit komVektorsoftware. einer zurückhaltenden, konfigurierbaren Benutzeroberfläche plexen Bilddaten beschäftigen muss, wird in kommt, dazu produktiv saubere Photo Paint einen Faustkeil aus Plastik sehen, PDFs erzeugt und eine Reihe von kein feinmechanisches Werkzeug. – qualitativ hinter der KernanwenAuch im Abo an muss wissen, dass die erste dung leider zurückbleibenden – ergänzenden Man erhält die komplette Corel X7 Suite für Marktversion von CorelDraw bereits Tools mitliefert. 630 Euro. Upgrades ab der Version X4 kosten im Jahr 1989 für Windows 3.0 erschien. Illustrator-Alternative 320 Euro. Man erwirbt eine klassische Lizenz Damals waren die Aufgaben und Werkzeuge der Aus diesen Punkten lässt sich auch ableiten, zur freien Verwendung. Etwa alle zwei Jahre Druckvorstufe komplett anders beschaffen, als erscheint eine neue Version. Die Lieferung es heute der Fall ist. Während Quark und Adobe dass CorelDraw seine Stärken weniger im Mengensatz ausspielen kann. Aber es punkenthält auch eine Reihe von Schriften und heute auf der Suche nach Nischen sind und tet ungewöhnlich stark bei der Grafikbearbei- Cliparts. Parallel dazu bietet nun auch Corel versuchen, sich auf diversen Nebenschauplätzen zu profilieren, verfolgt Corel im Kern einen tung im Vektorformat und schreckt auch vor ein „Abonnement“-Modell an, das zwischen ziemlich stringenten Weg: Man möchte ein gut mehrseitigen Dokumenten nicht mehr zu20 und 30 Euro im Monat kostet. Die gesamte rück. Damit tritt es vorwiegend gegen Adobe Suite kann für 30 Tage kostenlos getestet funktionierendes Tool für Gestalter abliefern, Illustrator und das leider von Adobe in einem werden, ein Angebot, das man – schon zur die großen Wert auf die Arbeit mit Vektoren legen. Das schafft Corel mit Draw in der aktuel- zugemauerten Keller verschlossene Freehand Auflösung oder Bestätigung eigener Vorurlen Version X7 ganz ausgezeichnet. teile – annehmen sollte. ∑∑∑∑ an. Gerade Vektorgrafiker, die sich mit dem

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π Arbeiten mit CorelDraw Welche Besonderheiten die Entwickler von CorelDraw in ihre Software eingebaut haben. Beim ersten Start zeigt sich die Benutzeroberfläche von CorelDraw ziemlich aufgeräumt. Insbesondere wenn man nach einigen Stunden der Benutzung der Software weiß, welche Vielzahl von Möglichkeiten sich in den verschiedenen und platzsparend angeordneten Paletten verbirgt. Bilder nur mit Maske

Mengensatz ist noch eine „junge“ Funktion in CorelDraw – man spürt es bei der Dokumenteinrichtung, der Anlage von Rändern und Hilfslinien. Es ist nötig, manuell Hilfslinien anzulegen, aber es klappt.

Nachdem man sich im Programm akklimatisiert hat, kommt man recht flott voran. Viele Arbeitsabläufe liegen dicht an den aus Illustrator bekannten Abläufen. Der Dateiaufbau orientiert sich weniger daran, was man aus klassischen DTP-Anwendungen kennt. Das gilt insbesondere auch dafür, dass Bilder nicht einfach in Rahmen platziert werden können, sondern eine Beschneidungsmaske – in CorelDraw „PowerClip“ genannt – benötigen. Ein besonderes Highlight, das CorelDraw zu bieten hat, sind frei gewinkelte Hilfslinien. Sie erweisen sich vor allem bei der Konstruktion komplexer Diagramme oder graphischer Konstruktionen, die mit weit auseinanderliegenden Objekten arbeiten, als überaus hilfreich. Scrollen im Palettenfeld

Die Paletten zur Änderung der Einstellungen funktionieren erstaunlich gut.

Text lässt sich, für ein vektororientiertes Programm, recht komfortabel bearbeiten – und das inklusive der konkurrenzlosen Möglichkeiten, die gerade CorelDraw in diesem Bereich bietet. Innerhalb des dazugehörigen Palettenfeldes kann gescrollt werden. Dies ermöglicht es, sich gut zu orientieren und, wo nötig, tiefer in die Formatierung einzusteigen. Ergänzend können Zeichen- und Objektstile angelegt und Musterseitenobjekte verwaltet werden.

Bnw: Harder/beigestellt

Produzieren von Farbpaletten

Ein Rechtsklick gibt Zugriff auf das Werkzeug „Farbstile erstellen“.

Ein spannendes, direkt in die Bedienoberfläche eingebautes Feature liefert zu einem angewählten Objekt eine Farbpalette auf Basis des angewählten Objektes, die direkt an die eigenen Farbpaletten angefügt werden kann: Mit „Farbstile erstellen“ können schnell aus BitmapDateien Farbpaletten extrahiert und an die DokumentFarbpalette zur weiteren Verwendung angehängt werden. CorelDraw ist ein wirklich ausgereiftes Vektor-Werkzeug, das – etwas Einarbeitung vorausgesetzt – vom Umfang her übersichtliche Produkte mit interessanten gestalterischen Möglichkeiten umsetzen lässt. Dabei ist stets ein unaufdringliches, gut funktionierendes Farbmanagement aktiv. Die erzeugten PDF-/X-1a-Dateien zeigen im Acrobat Preflight keine Auffälligkeiten.

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Der Videowandler Das Freeware-Tool MPEG Streamclip konvertiert Videodateien.

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ine moderne Produktpräsentation auf einer Webseite ist ohne Videos kaum denkbar. Das Problem: Die Videos wollen auf Bandbreite und Gerät des Betrachters abgestimmt werden, und dafür braucht es einen Konverter. Die Freeware MPEG Streamclip des italienischen Programmierers Stefano Cinque erfüllt diesen Job. Filme lassen sich aus fast allen möglichen Formaten importieren, dann zuschneiden, zusammenstoppeln und anschließend in alle erdenklichen Formate exportieren. Das Tool kann dabei sogar Webstreams, Camcorders und DVDs, ja sogar digitale Rekorder wie EyeTV, Homecast, Dreambox oder Topfield als Quellen anzapfen. Bei den Exportmöglichkeiten bleibt ebenfalls kaum ein Wunsch offen. Denn nicht nur

alle möglichen Videoformate werden unterstützt, Streamclip kann aus einem Video auch die Tonspur als Audiodatei extrahieren und die Videospur in Einzelbilder zerlegen. Letzteres ist praktisch für das Erstellen von GIFAnimationen. Zwei Features machen das Tool aber zum Must-have für alle, die mit Filmdaten jonglieren müssen: Erstens bieten Voreinstellungen für iPhone, iPad und andere Geräte auch dem Laien die Möglichkeit, optimierte Videos zu liefern. Zweitens hat Streamclip eine BatchFunktion. Mit ihr wird eine lange Liste an Bearbeitungen und Konvertierungen automatisch abgearbeitet – ein Segen für jeden, der tausend Clips für zehn verschiedene Abspielgeräte aufbereiten soll. ∑∑∑∑

Tipps für Klicks

Tipp 1: Formate aufeinander abstimmen

Video-Tausendsassa: Der Profi freut sich über die vielen Optionen von MPEG Streamclip, der Laie über die praktischen Presets für die optimale Konvertierung.

πMPEG Stream- clip 1.9.3 beta System: ab OS X 10.6 Preis: Freeware Web: www.squared5.com

Tipp 2: Tastenkürzel festlegen

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n InDesign kann man Absatzformate aufeinander Bezug nehmen lassen. In der Rubrik „Allgemein“ der Absatzformatoptionen kann das aktuelle Format mit der Einstellung „Basiert auf“ an einem anderen Format ausgerichtet werden. Das ist vor allem dann nützlich, wenn sich verschiedene Formate einige Einstellungen teilen, also etwa dieselbe Schriftfamilie verwenden. Im Format werden dann nur die Abweichungen vom Original gespeichert: ein anderer Schriftgrad, Bold statt Regular, linksbündig statt Blocksatz, Französisch statt Deutsch und so weiter. Ändert man nun im Ursprungsformat die Schriftfamilie, überträgt sich die Änderung sofort auf alle abhängigen Formate. ∑∑∑∑ Shortcuts schaffen: Egal welche App und welcher Menübefehl, der Mac kann ihnen ein Tastenkürzel verpassen.

E Format-Netzwerk: Lässt man Absatzformate aufeinander basieren, kann man sich bei Änderungswünschen des Kunden viel Zeit sparen.

s kann ganz schön lästig sein, für häufig verwendete Programmfunktionen jedes Mal aufs Neue mit der Maus durchs Menü zu wandern. Mit einem selbstgewählten Tastenkürzel lassen sich Zeit und Nerven sparen. Dazu wählt man in den Mac-Systemeinstellungen „Tastatur“ an, dort klickt man dann auf den Reiter „Kurzbefehle“ und schließlich in der linken Seitenleiste auf „App Shortcuts“. Ein Klick auf den Plus-Button legt eine neue Kombination für einen Menübefehl fest. Änderungen sind sofort wirksam. ∑∑∑∑

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Wasserloser Offsetdruck: Jetzt sollen die Farben standardisiert werden.

Trockenübungen Der wasserlose Offsetdruck könnte für Zeitungsdruckereien hilfreich sein, aus ihrem engen Produktspektrum auszubrechen. Jetzt sollen die nötigen Druckfarben erstmals standardisiert werden. Das könnte die seltsame Skepsis gegenüber dem Verfahren reduzieren. Von Anja Schlimbach

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r könnte ja so vieles leisten, für Zeitungsdruckereien eine technologische Klammer hin zum Heatset, auch zum Bogendruck sein. In der optischen Anmutung steht er beiden Verfahren nicht nach, in der Auswahl der Papiere auch kaum. Aber, bedauerlicherweise: „Abgesehen von Spezialanwendungen wie beispielsweise dem Druck von Chipkarten, Etiketten oder dem Bedrucken von Datenträgern hat sich das Verfahren heute nur im Coldset-Rollenoffsetdruck wirklich etablieren können. Doch auch dort wird nach wie vor überwiegend im Nassoffsetdruck produziert“, sagt

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Harry Belz, beim Bundesverband Druck und Medien in Berlin für Technik und Forschung zuständig, beinahe bedauernd. Dabei ist gerade dieses Verfahren geeignet, den Zeitungsdrucker aus einer Produktumgebung zu führen, die ökonomisch düsterer wird. Der wasserlose Offset ebnet der Zeitungsdruckerei den Weg zur Akzidenz. „Im Coldset-Rollenoffsetdruck liegen die Potenziale bei der Fertigung von Produkten jenseits von zeitungsähnlichen Erzeugnissen. Sinkende Zeitungsauflagen und die unzureichende Auslastung von Zeitungsrotationen können dann durch

neue Produkte und Geschäftsmodelle kompensiert werden“, erläutert Harry Belz. Neuer Wettbewerb Matthias Tietz, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei in Düsseldorf, hat mit der Investition in eine KBA Cortina die Wandlung seiner Zeitungsdruckerei zum Vollsortimenter begleitet: „Die Technologie bietet eine hohe Qualität. Das schafft einen realistischen Wettbewerb, den man als Zeitungsdruckerei mit Bogendruckern und den Heatset-Kollegen eingehen kann. Das Schöne ist, dass man auf

der Maschine aufgrund der geringen Makulaturwerte auch 8.000 Stück wirtschaftlich produzieren lassen kann. Was dabei herauskommt, ist bestens geeignet für Corporate Publishing, Zeitschriften, Kataloge, Werbung und Prospektbeilagen. In allen Bereichen haben wir nach knapp dreieinhalb Jahren Vermarktung periodische Regelkunden und Kunden, die immer wieder auf diese Produktspektren zurückgreifen.“ Ökologische Argumente Es könnte noch das eine oder andere kluge ökologische Argument für den wasserlosen Offsetdruck

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höhere Zügigkeit der Druckfarben gegebenenfalls noch verstärkt“, so Harry Belz. Standardisierte Farben

Druckereichef Matthias Tietz: „Man muss das Personal und die Prozesse ordentlich auf das Cortina-Druckverfahren einstellen.“

hinzukommen: Eine Bogenoffsetoder Heatsetdruckerei verbraucht im Mittel zwischen 56 und 65 Wattstunden pro Produkt und bedrucktem Quadratmeter Papier. „Da sind wir mit neun Wattstunden pro bedrucktem Quadratmeter ökologisch ein leuchtendes Beispiel. IPA ist überhaupt kein Thema. Bei VOC-Emissionen liegt der Wert des wasserlosen Offsets um den Faktor 100 niedriger als bei anderen Druckverfahren. Die Makulatur ist sehr gering. In unserer Zeitungsproduktion schalten wir bei 25 Exemplaren die Makulaturweiche um“, erzählt Patrick Zürcher, Geschäftsführer von Freiburger Druck.

Der Glanz ist sicherlich ein entscheidender Aspekt. Er kommt nicht zuletzt daher, dass die eingesetzten Farben inklusive Schwarz hochpigmentiert sind und deshalb in sich glänzen. Um die Qualität weiter zu heben, müssen nun die Farben standardisiert werden. Der Bundesverband, die Fogra, die Farblieferanten sowie sieben Druckfirmen arbeiten zurzeit in Harry Belz, Bundesverband diesem Projekt eng zusammen. Druck & Medien: „Im Coldset„Die Standardisierung der DruckRollenoffsetdruck liegen die farben ist ein wichtiger Schritt auf Potenziale bei der Fertigung dem Weg zu einem Druckprozess von Produkten jenseits von mit klaren Zielvorgaben für das zeitungsähnlichen Erzeugnissen.“ Ergebnis“, erklärt Harry Belz.

Freilich braucht es auch ein grundlegendes Verständnis für die Besonderheiten des wasserlosen Drucks, um seine Brückenfunktion hin zu anderen Verfahren wirklich ausschöpfen zu können: „Eine Aufgabe ist es, zu verstehen, dass der wasserlose Offset ein eigenständiges Druckverfahren ist und dass es einer dezidierten Ausbildung mit ganz bestimmten Lernpositionen bedarf, speziell bei den Druckern, aber auch in der Vorstufe. Man muss das Personal und die Prozesse ordentlich auf das CortinaDruckverfahren einstellen“, sagt Matthias Tietz. Einer der neuralgischen Punkte: Die beim WasserlosVerständnis Druck benötigte FarbwerktemTechnische Schwierigkeiten perierung und das Temperaturfenster der Druckfarben haben gibt es bei der Beherrschung entscheidenden Einfluss auf die des wasserlosen Druckprozesses Stabilität des Prozesses. „Probkaum. „Meiner Meinung nach ist leme können mit Bedruckstoffen der wasserlose Offset einfacher zu beherrschen, weil die Faktoren auftreten, die zum Rupfen oder Wasser und Feuchtmittel entfallen. Stauben neigen, weil lose Papierbestandteile hier nicht durch das Insofern ist es eine Einflussgröße Feuchtmittel abgeführt werden weniger, die zu Schwierigkeiten können. Das wird durch die führen könnte“, so Zürcher.

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Die Standardisierungsbemühungen zielen in zwei Richtungen: Erstens sollen Methoden für eine qualifizierte Wareneingangsprüfung von Druckfarben entwickelt werden, die Aussagen über das zu erwartende Verhalten im Druckprozess erlauben. Zweitens sollen Vorgaben für Farborte, Bezugsschichtdicken und Transparenzen nebst den entsprechenden Prüfbedingungen erarbeitet werden. „Die daraus abgeleiteten Sollwerte und generischen ICC-Profile definieren letztlich das gemeinsame Farbwiedergabeziel aller am Druckprozess Beteiligten – vom Kunden über die Druckvorstufe bis hin zum Drucker am Leitstand der Druckmaschine. Blindflüge oder aufwändige Absprachen von Fall zu Fall sollten dann nicht mehr vorkommen“, hofft Harry Belz. ∑∑∑∑

POLAR. Weltweit der Name für Schnellschneider.

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Zugegeben, wir könnten unsere Schnellschneider auch ganz anders bauen: weniger bedienerfreundlich, nicht so effizient und vor allem nicht so robust. Aber dann wäre es keine POLAR.

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Auraia-Raster: Kann bis zu 15 Prozent Farbe sparen.

Bnw: fotolia.de

Raster ohne Laster Mit dem Auraia-Raster können beliebig viele Farben ohne Verschiebungen übereinandergedruckt werden. Das ist nicht nur für die Optik förderlich, sondern spart auch Druckfarbe. Von Anja Schlimbach 30

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er Name kommt aus dem Griechischen und lässt kein Deutungsspiel zu, wofür die neue Rastertechnologie steht: Auraia, übersetzt: schön. Und von visuell betörender Ebenmäßigkeit sind dann auch die Druckprodukte, die mit Auraia produziert werden: Die technischen Töne sind glatt und vor allem ganz ohne Rosettenstrukturen. „Für den Auftraggeber liegen die Vorteile in erster Linie in der Verbesserung der Qualität, so zum Beispiel in der Darstellung feinster Bilddetails ohne Farbverschiebungen und in der unvergleichbaren Farbstabilität“, erklärt Manfred Theisen, für den Vertrieb der Auraia-Rasterboxen beim Bitburger Software-Unternehmen Schmitz at Work zuständig. Sowohl AM-Raster als auch FM-Raster kommen nicht ganz ohne Strukturen aus: Beim AM-Raster treten zuweilen Rosetten- und Moirée-Probleme auf, der FM-Raster gibt sich dagegen manchmal erstaunlich unruhig. „Bei beiden Rastern häufen sich die Unregelmäßigkeiten zwischen hellen und dunklen Feldern. Das ist gerade im FM-Raster sehr deutlich. In glatten Tönen ist er wolkig. Das kommt aus dieser Struktur“, erläutert Bernd-Olaf Fiebrandt, Technik-Spezialist bei Printxmedia

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Süd in Ostfildern. „Der Auraia-Raster ist so genau ausgetüftelt, dass praktisch auch dreioder vierfarbige Töne absolut glatt in der Farbe aussehen. Das ist ein ganz großer Unterschied und ein ganz großer Vorteil.“ Farbe, wo sie sein soll Die Rastertechnologie richtet sich absolut genau nach der eingesetzten Qualität der Druckplatte und dem CtP-Belichter, dessen Auflösung und der Spotgröße. „Auraia berechnet jeden einzelnen Pixel, kontrolliert dabei exakt die Punkte jeder einzelnen Separation und der Separationen zueinander, und schaltet so jede Art von Störung komplett aus“, erklärt Manfred Theisen. „Er optimiert die Menge der Druckfarbe auf dem Papier und minimiert die Menge der Druckfarbe auf Druckfarbe. Somit wird der mögliche Farbraum erweitert, die Farbverschiebungen bei Registerproblemen werden verhindert und der Verbrauch an Druckfarbe wird enorm verringert.“ Aber die Aphrodite unter den Rastern senkt nicht nur die optische Fehleranfälligkeit im Druckprodukt, sondern auch ein wenig die Kosten bei der Produktion. Die Farbe häuft sich nicht mehr auf dem einen großen Punkt, sondern verteilt sich auf viele kleine Punkte. „Durch diese gleichmäßige Verteilung haben wir durchaus 15 Prozent weniger Farbe. Dem liegt eine seriöse Berechnung von Anwendern zugrunde und nicht eine des Herstellers“, kommentiert Olaf Fiebrandt, der sich in den letzten Jahren gerade mit dem Farbauftrag beschäftigt hat. „Ich habe zur Farbreduzierung durch den Einsatz von selektiver UCR

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und GCR eine bessere Farbseparation für die Druckmaschine entwickelt.“ Belichter-Check

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hinterher, wenn das Papier schwankt – und es schwankt leider sehr stark. Davon wird durch den Raster ganz viel weggenommen.“

Fälschungssicher Für die Mitarbeiter an der Maschine ändert sich durch den Einsatz der „Schönen“ erst Auraia lässt sich von Druckereien durchaus als einmal nichts. „Die Auraia DMS Rasterbox Argument für den Vertrieb nutzen. Ohne die wird als eigenständige Workstation in den ganzen Rastereffekte sieht es beinahe aus wie bestehenden Workflow integriert. Das Eingafotografischer Druck. Olaf Fiebrandt erzählt: beformat ist PDF und PS, ausgegeben werden „Autohersteller haben sich dafür entschieden, 1-Bit-Tiff-Dateien für die CtP-Belichtung“, mit diesem Raster drucken zu lassen.“ ergänzt Theisen. Der Kunde hat die optischen Vorteile, das In der Repro werden indes einfach andere ist ganz klar. Es gibt aber noch einen weiteren Profile genutzt werden. Wichtig sind in Effekt, der ursprünglich eigentlich als Nebenerster Linie ein einwandfrei funktionierender wirkung entstanden ist. Das niederländische Belichter und eine gute Druckplatte, die in Software-Unternehmen VignetD entwickelt der Lage ist, die angegebene Auflösung auch Watermarks, die in Raster eingebaut werden tatsächlich wiedergeben zu können. „Es darf können. Die Niederländer haben entdeckt, keine Überlappungen von zwei Laserbeams dass der digital modulierte Raster nicht nur geben. Was man beim AM-Raster nicht sieht, das Wasserzeichen optimal wiedergeben kann, wird bei diesem Raster sichtbar“, warnt Olaf sondern auch nicht zu kopieren oder nachzuFiebrandt. „Ansonsten muss nachjustiert machen ist. Jetzt bietet das Unternehmen eine werden. Das klappt in der Regel ganz gut. Aber fälschungssichere Software an. „Ich habe schon auch relativ gut standardisierte DruckbedinNachfragen von Katalogherstellern und sogar gungen müssen vorhanden sein.“ von Design- und Tiefdruckern, die gerne ihre Die Mediengestalter waren in der Farbaus- Produkte damit sichern würden. Das wird wohl wahl bisher eher eingeschränkt, mit Auraia noch in viele Bereiche eindringen, an die wir können nun beliebig viele gerasterte Farben wahrscheinlich noch gar nicht denken“, fügt übereinandergedruckt werden. Auch gegenFiebrandt hinzu. über dem Papier ist die Stabilität hoch. „Wir Für Verpackungen kann das ein Mehrwert haben verschiedenste Papiere mit gleicher sein, denn im Wasserzeichen lassen sich auch Druckplatte getestet und optisch fast keine Informationen speichern, die etwa mit einem Unterschiede gesehen“, so Fiebrandt. „Nur Smartphone ausgelesen werden können. So wenn das Papier eine größere Textur hat, sieht kommt es, dass gerade Verpackungsdrucker man in manchen Tonbereichen Verschiebunheiß auf Auraia sind. Für den Flexodruck laufen gen. Drucker laufen dauernd der Tonwertkurve gerade die ersten Tests. ∑∑∑∑

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Illustration: DESY/Eberhard Reimann

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Die Fädenzieher

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Die Zellulosefaden-Produktion künstlerisch gesehen: Die in Wasser schwimmenden NanoFasern werden durch seitliche Wasserstrahlen beschleunigt und richten sich dadurch entlang der Fließrichtung aus, um sich schließlich zu einem gemeinsamen festen Faden zu verhaken.

Ein Team schwedischer Forscher arbeitet derzeit daran, Zellulosefasern derart zu verfestigen, dass sie auch für den Bau von Rotorblättern oder für die Produktion von Kleidung geeignet wären. Jetzt suchen die Tüftler Partner aus der Industrie. Von Ingo Woelk

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s ist ein Befund, der die Anwendungsbreite von Zellulose und den Wirkungsgrad von Recycling-Papier dramatisch erweitern könnte. „Gemessen am Gewicht sind unsere Fäden stärker als Stahl und Aluminium“, sagt Fredrik Lundell, Forscher an der Technischen Hochschule KTH in Stockholm. Ein Team rund um Lundell erforscht derzeit am Hamburger Forschungszentrum Desy neue Zellulosematerialien und will ein Biomaterial mit extrem hoher Steifigkeit entwickeln. Gelingt das, haben die Wissenschaftler ein Ziel erreicht: Die Produktion eines neuen Zellulosematerials, das in erweiterten Anwendungsbereichen verwendet werden kann – etwa zur Produktion von Rotorblättern für Windkrafträder. Das zweite, alternative Ziel ist es, die Zellulose mit geringen ökologischen Auswirkungen in bereits bekannten Bereichen zu etablieren. So könnte das Material als Viskoseersatz dienen. Alles im Fluss Die Forscher spülen dazu die winzigen, nanometerkleinen Zellulose-Fibrillen mit Wasser durch einen schmalen Kanal. Zwei zusätzliche Wasserstrahlen, die von beiden Seiten in den Kanal münden, beschleunigen den Fluss der Fibrillen. Durch die Beschleunigung mit diesen Jets richten sich alle Nanofibrillen mehr oder weniger parallel zur Flussrichtung aus. Außerdem spülen die Jets Salze in den künstlichen Strom. Diese sorgen dafür, dass sich die Fibrillen aneinanderheften, und legen damit bereits die Struktur des künftigen Fadens fest. Anschließend werden die noch

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feuchten Fasern an der Luft getrocknet, wodurch sie zu einem kräftigen Faden zusammenschrumpfen. Dieses Trocknen dauert nur ein paar Minuten. Mit der hellen Röntgenlichtquelle PETRA III können Forscher den Produktionsprozess im Detail verfolgen und die Konfiguration der Nanofibrillen an verschiedenen Stellen im Fluss überprüfen. Am Ende der Produktionskette steht ein fertiges Material, das vollständig biokompatibel ist, weil die natürliche Struktur der Zellulose in den Fibrillen erhalten bleibt. „Es ist daher biologisch abbaubar und sogar verträglich mit menschlichem Gewebe“, erklärt Lundells Kollege Daniel Söderberg gegenüber 4c. Neue Produktionsmittel gefordert Nun gilt es, das Forscherglück in industrieller Produktion nutzbar zu machen. „Die Produktion beinhaltet mehrere Schritte. Wir verwenden Zellulose-Nanofibrillen, die aus gewöhnlichem, nativem Zellstoff hergestellt werden. Unsere Vorrichtung kann als Alternative zu einer Spinndüse betrachtet werden.“ Damit die synthetischen Fasern hergestellt werden können, werden zwei Arten von Maschinen benötigt. „Erstens brauchen wir Anlagen, die Zellulose-Nanofasern in ausreichend großen Mengen produzieren. Zweitens benötigen wir Maschinen, die parallelisierte und schnellere Versionen unserer Flussvorrichtung sind, um die Fäden zu produzieren.“ Die Praxis ruft Die im Experiment eingesetzten Nanofibrillen stammten aus frischem Holz. „Im Prinzip sollte

es auch möglich sein, Fibrillen zum Beispiel aus Altpapier zu extrahieren“, schaut Lundell voraus. Das Potenzial von Recyclingmaterial für diese Technik muss allerdings erst genauer untersucht werden. Welche Produkte und Konstruktionsteile könnte man mit dem neuen Material noch herstellen – außer den Rotorblättern? „Einen wichtigen Anwendungsbereich erwarten wir in der Textilproduktion, als Viskose- und möglicherweise Baumwollersatz. Zudem sehen wir Möglichkeiten beim Engineering von Verbundwerkstoffen mit faserverstärkten Details. Unsere Fäden würden in diesem Fall die vorhandenen Fasern ersetzen“, erklärt Lundell. „Wenn wir es schaffen, die Ausrichtung der Fibrillen zu verbessern, könnten wir in der Lage sein, Fäden zu produzieren, die, nach Gewicht, stärker sind als Glasfasern und so steif wie die Kunstfaser Kevlar.“ Forschung soll weitergehen Das neue Verfahren zur Herstellung von Zellulosematerial ist ein Forschungsprojekt. In weiterer Grundlagenforschung sollen immer stärkere und steifere Fasern erzeugt werden. Zudem steht der Aufbau von Pilotanlagen an. „Dann können wir größere Mengen der Filamente herstellen, so dass das Material für verschiedene Applikationsgebiete getestet werden kann“, ist Lundell hoffnungsvoll. Damit es technisch vorwärtsgeht, braucht Lundell nun Partner: „Wenn es um die industrielle Nutzung der Technologie geht, sind wir an Kontakten sehr interessiert.“ ∑∑∑∑

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Weiterverarbeitung: Eine der schwierigeren Investitionsentscheidungen beim digitalen Zeitungsdruck.

Ein holpriges Geschäft ist der digitale Zeitungsdruck noch immer. Die Weiterverarbeitung könnte die wirtschaftliche Bilanz in vielen Fällen aufhellen. Sofern sie richtig dimensioniert ist. Von Anja Schlimbach

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ann muss es eben ein bisschen Bastelei sein. Wenn bei der Digitaldruckerei SCS Printcom im hessischen Dietzenbach Zeitungen digital gedruckt werden, ist es ein umgebauter Stahlfolder von Heidelberg, der die Weiterverarbeitung ausführt. Mehr zahlt sich derzeit auch nicht aus: „Es gibt die Aufträge einfach nicht“, sagt Geschäftsführer Andreas Bach. Wie SCS Printcom die Weiterverarbeitung gelöst hat, ist beinahe symptomatisch für den digitalen Zeitungsdruck: größtenteils wirtschaftliches Brachland, lässt er sich auch durch ausgeklügelte technische Lösungen nur schwer urbar machen. Manfred Werfel, stellvertretender Geschäftsführer der Weltzeitungsorganisation WAN-Ifra und seit Jahren mit dem Thema beschäftigt, sagt: „Mir scheint, dass viele technische Optionen existieren, und wenn nicht, könnten sie in absehbarer Zeit realisiert werden. Eine andere Frage ist, wann und unter welchen geschäftlichen Bedingungen diese technischen Lösungen wirtschaftlich vorteilhaft sind. Das ist sicher die schwierigere Frage beim digitalen Zeitungsdruck.“ Sortiert für den Zusteller Die katholische Kirche weiß auch in diesem Fall Rat. Zumindest in Belgien. Da erscheint in einer stattlichen Auflage von 300.000 Stück die wöchentliche Kirchenzeitung „Kerk & Leven“, allerdings ist diese Auflage in fast 500 verschiedene Versionen gesplittet. „Die Kosten wurden zu hoch, das in Offset zu produzieren. So standen wir vor der Entscheidung, entweder

noch einmal in Offset zu investieren oder etwas am Konzept zu ändern. Der Verlag wählte die Option, die Anzahl der Ausgaben nicht zu reduzieren, sondern noch zu steigern, und sich auf lokale Informationen zu konzentrieren. Darum haben wir in Digitaldruck investiert“, sagt Stefaan Vanysacker, zuständiger Projektmanager der Druckerei Halewijn. Um eine solche Idee realisieren zu können, müssen Prepress- und Postpress-Technologie so flexibel sein, wie es der Druck selbst ist. „Es ist die Herausforderung, dass die Flexibilität und die Möglichkeiten des Digitaldrucks auch vor und nach dem Druck vorhanden sind. Es hat keinen Zweck, 1.000 verschiedene Exemplare zu drucken, wenn man sie nachher manuell bearbeiten muss. Und es gibt eine Menge zu bearbeiten“, so Stefaan Vanysacker. Für „Kerk & Leven“ wurde der gesamte Workflow vom Inhalt bis zur Zustellung vollständig automatisiert. „Alle Information wird in einem Workflow verarbeitet. Wir produzieren die Zeitung in der Reihenfolge der Distribution. Der Zusteller bekommt von uns ein Paket, in dem die Zeitungen bereits in seiner Arbeitsrichtung sortiert sind“, so Stefaan Vanysacker. Geschmeidig Dafür müssen die unterschiedlichen SoftwareProdukte natürlich vernetzt werden. „Man braucht viele Schnittstellen, eine gute Arbeitsplattform für alle Softwares und ein Trackingsystem, das sicherstellt, dass jede Ausgabe gedruckt und dem richtigen Zusteller überge-

ben wurde. Es ist also hauptsächlich eine Sache der Software. Die gesamte Plattform wurde aus verschiedenen Softwarequellen zusammengesetzt, die wir miteinander kommunizieren lassen“, erläutert Stefaan Vanysacker. Alwin Stadler, beim Maschinenhersteller Manroland Web Systems für Digitaldrucksysteme zuständig, würde Stefaan Vanysacker Recht geben: „Ich glaube, eine Grundvoraussetzung ist, dass man in eine weitgehend automatisierte Verarbeitung einsteigen kann. Genau dafür haben wir ein System entwickelt. Ein durchgehender Workflow zur Vorstufe, die entsprechende Anbindung an das Drucksystem und vor allem die Weiterführung der notwendigen Informationen in die Verpackung der Zeitung sind wesentliche Vorteile für die Produktivität“, so Stadler, der das neue Postpress-System Foldline, extra für den digitalen Zeitungsdruck entwickelt, vertreiben soll. Die Foldline kann stündlich bis zu 2.700 Broadsheet-Zeitungen mit 32 Seiten Umfang oder auch 9.100 drahtgeheftete Broschüren produzieren. Vermutlich gibt es ja Bedarf für clevere Lösungen, in denen sich Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung geschmeidig ineinanderfügen. Aber vermutlich wird sich dieser Bedarf auf jene verlegerischen Konzepte beschränken, bei denen die wirtschaftliche Pointe ein hoher Grad an Individualisierung ist. Briten in Bergamo Bei anderen, wie etwa bei der in Bergamo ansässigen Zeitungsdruckerei CSQ, wird das

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Happy End


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„Der Zusteller bekommt von uns ein Paket, in dem die Zeitungen bereits in seiner Arbeitsrichtung sortiert sind.“

Überstülpen solcher hochvernetzter Systeme schlicht unnötig sein: CSQ druckt digital, vor allem ausländische Zeitungen für die Region wie auch Lokalteile für italienische Zeitungen. Produktionsleiter Dario De Cian: „Wir produzieren offline. Das braucht zwar etwas länger, aber die Produktion funktioniert dafür reibungslos. Sollte es aber in Zukunft gute Onlinelösungen geben, würden wir auch in Betracht ziehen, die Weiterverarbeitung online einzubinden. Aber beim jetzigen Stand der Technik ist die Offline-Lösung für uns die sicherere Variante. Es braucht etwas länger, aber die Produktion funktioniert reibungslos.“ Unter Umständen wird sich Dario De Cian bald dennoch wieder am Markt für FinishingSysteme umsehen. Schuld daran wären dann die britischen Verleger. „Wenn wir englische Titel produzieren, werden die Daten erst sehr spät geschickt. Da braucht man eine schnellere Produktionslinie. Geschwindigkeit ist unsere größte Beschränkung bei der Zeitungsproduktion. In Anbetracht der Tatsache, dass wir offline produzieren, wäre eine schnellere Finishing-Lösung doch hilfreich.“ ∑∑∑∑

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Foldline-Weiterverarbeitung von Manroland: Kann nicht nur Zeitungen, sondern auch Broschüren oder Bücher endfertigen.

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Zeitungsdrucker Stefaan Vanysacker


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Die Maschine dahinter

Die Hamburger Druckerei Dürmeyer hat in eine digitale Veredelungsmaschine investiert. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn der Druckereichef nicht rund um die Maschine eine Marke für luxuriöse Druckprodukte aufgeschichtet hätte. Von Martin Schwarz

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Glanzvoll: Druckproben der neuen UVSpotlackierung, die von der Druckerei Dürmeyer unter dem Namen „Black Label“ vermarktet wird.

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ro-Kopf-Umsatz: nahe null. Wert für die Druckereien dürfen sich nicht hinter der das Unternehmen: unbezahlbar. So ein Technologie verstecken“, glaubt Dürmeyer. echtes Profit-Center ist das zweiköpfige Auf der Website des Unternehmens wird die Korrektorat, das Pascal Dürmeyer in seiner Technologie seit wenigen Monaten versteckt, Druckerei betreibt, ehrlicherweise nicht. „Die dafür werden die Mitarbeiter in den VorderDienstleistung bucht niemand direkt, aber grund gerückt. sie hilft ungemein bei der Kundenbindung“, Neue Kundenschichten erzählt Dürmeyer. Dieses Festhalten an Dienstleistungen wie dem Korrektorat erzählt schon Vor wenigen Wochen hat Pascal Dürmeyer mal einiges über die vielleicht nicht mehrheits- trotzdem eine neue Maschine gekauft. Merken fähige Lesart des Druckerei-Geschäfts, die Dür- werden das seine Kunden aber weniger, meyer in seinem Hamburger Betrieb umsetzt. höchstens jene, die die neue Produktmarke „Es ist mir ein Rätsel, warum die Druckereien registriert haben, die mit Musterboxen und auf so viel Wertschöpfung verzichten“, sagt Broschüren kommuniziert wird: Black Label, Dürmeyer, der das Familienunternehmen seit eine Wortschöpfung vollgesogen mit visuellen wenigen Jahren führt. Verheißungen. Von einem „3D-Wow-Effekt“ wird da geschwärmt, von der „dritten DimenIm Hintergrund sion des Druckens“, von einer „Weltneuheit“. Für den Hanseaten hat sich in der kurzen Zeit, Die digitale UV-Spotlackierung ab Auflage in der er für den 50-Mann-Betrieb veranteins, die haptische Höhen in Schichtdicken wortlich ist, klar bestätigt: Es sind oft die von drei Mikron bis 200 μm erreicht, hat er fast zwingend mit eigenem Branding ummanteln Dienstleistungen abseits des Drucksaals, die müssen: „Uns war klar, dass wir die Maschine Wiedererkennbarkeit fördern; die Vorstufe nicht einfach in den Maschinenpark integriebesonders, oder eben auch das Korrektorat. ren konnten“, sagt der Geschäftsführer, und „Die Maschinen sind unsere Werkzeuge. Aber

fügt eine Überlegung hinzu: Kalkulationen zur möglichen Auslastung waren bei der Investition untergeordnet, denn „die Maschine ist ein reines Marketinginstrument, mit dem ich an Etats rankommen möchte, von denen ich bisher nur träumen konnte“. Ungefähr eineinhalb Schichten ist sie derzeit ausgelastet. Eigenständig Erst durch den Marktauftritt konnte die Maschine ihre ökonomische Wirkkraft richtig entfalten: „Wir wollen damit klarmachen, dass Black Label eine eigenständige Marke für das Luxussegment, für sehr spezialisierte Produkte ist“, so Dürmeyer. Wieder rutscht da die bei dem Hamburger Drucker so geschätzte Vorstufe in den Raster der Aufmerksamkeit: Sie fertigt die Lackformen für die UV-Spotlackierung exakt an, und das erfordert durchaus Know-how. Mittlerweile ziert Black Label Druckprodukte für den Modehersteller Van Graaf oder die Haarpflegemarke Schwarzkopf. Der Vollständigkeit halber noch eine Anmerkung: Die Maschine, um die es sich da handelt, ist eine MGI Jet Varnish 3D. ∑∑∑∑

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„Nicht gerade viele Alternativen“ Noch schnellere Auftragswechsel und eine höhere Farbstabilität: das sind die Effekte eines Upgrades der iGen4 in der Druckerei Pirrot in Saarbrücken. Besonders beglückt zeigt sich Geschäftsführer Christian Weirich allerdings darüber, dass das System-Tuning gerade mal einen Arbeitstag gedauert hat. Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

„U

nser Unternehmen ist praktisch von der ersten Stunde an den Weg des Digitaldrucks mitgegangen. Und von Anfang an haben wir bei den Produktionsmaschinen ausschließlich Xerox-Produkte eingesetzt. So gibt es beispielsweise aktuell bei uns die Xerox Colour Press 1000 mit fünftem Farbwerk und Transparenttoner und eine Xerox Nuvera 288 neuester Generation mit EA-Toner, über die im Wesentlichen der Schwarz-Weiß-Druck läuft. Und dann haben wir schon seit ein paar Jahren eine iGen4. Die Optionen, die uns bis dato zur Verfügung stehen, sind zum einen der Matt-Toner und zum anderen die Sondergröße von 660 mm x 364 mm. Dadurch können wir ganz besondere Produkte auch in Kleinauflagen umsetzen, die bislang eigentlich ausschließlich im Offset zu fertigen waren – beispielsweise einen sechsseitigen A4-Folder. Für dieses Segment gibt es nicht gerade viele Alternativen außer der HP Indigo oder der Kodak NexPress. Die iGen ist für uns die richtige Wahl. Sicher macht beispielsweise die Indigo mit dem Flüssigtoner wahnsinnig tolle Drucke. Um aber diese Qualität zu erreichen, müssen die Drucke

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teilweise recht häufig durch die Maschine. Es wird mehrfach gedruckt und entsprechend dem Abrechnungsmodell auch mehrfach berechnet. Bei kleineren Auflagen sind die Preise, die man eigentlich berechnen müsste, auf dem Markt dann nicht zu realisieren. Mehr Materialvielfalt In der Qualität ist die iGen4 durchaus vergleichbar. In der Materialvielfalt, bei der andere Systeme schnell an ihre Grenzen stoßen, schafft sie im Duplexdruck ein 60 Gramm schweres Papier genauso wie einen dicken Karton mit 350 Gramm. Im Wartungs- und Pflegeaufwand ist sie aber genügsamer. Und das ist in unseren Augen ihr großer Vorteil. Als mit der iGen 150 neue Optionen auf den Markt kamen und wenig später über eine Upgrade-Version auch für die iGen4 ermöglicht wurden, entstand aus der Zusammenarbeit mit unserem Xerox-Systempartner XPS-Frankfurt die Idee, unsere Maschine aufzurüsten. XPS betreut uns sehr umfassend. Wenn neue Entwicklungen auf den Markt kommen, werden wir gleich darauf

hingewiesen. Und wie in diesem Fall werden auch Möglichkeiten angeboten, wie man bestehende Systeme zu möglichst guten Konditionen umrüsten kann. Ende letzten Jahres wurde dies erstmals angedacht. Im ersten Quartal 2014 haben wir dann Xerox erlaubt, den laufenden Vertrag zu ändern. Mit den Aufträgen jonglieren Zum Glück ist das tatsächliche Upgrade gut vorbereitet gewesen. Sämtliche benötigten Bauteile wurden im Vorfeld angeliefert. So konnte alles innerhalb eines Tages abgewickelt werden, ohne dass es große Überraschungen gab. Gerade in unserem Bereich ändert sich die Auftragslage im Minutentakt. Große Aufträge werden sehr eilig gebraucht. Daher war es uns enorm wichtig, die Ausfallzeiten möglichst auf ein Minimum zu reduzieren. Mit den laufenden Aufträgen mussten wir ein bisschen jonglieren, konnten sie aber gut auf die anderen Systeme verteilen. Am Ende des Tages wurden die ersten Testdrucke auf dem neuen System gemacht. Wir haben unsere üblichen Kalibrierungsvorgänge einmal durchlau-

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Pirrot-Geschäftsführer Christian Weirich: „Durch die Umrüstung ist die Farbstabilität ein ganzes Stück besser geworden. Auch die Kalibrierung und Linearisierung des Systems ist für den Anwender viel einfacher, weil nahezu alles automatisiert läuft.“

fen lassen und konnten dann am späteren Abend wieder ganz normal weiterproduzieren. Parallel zur Installation gab es die Einweisung, die ebenfalls glatt gelaufen ist. Natürlich gibt es immer mal wieder kleinere Unsicherheiten, weil ein Schalter plötzlich an einer anderen Stelle ist. Die Maschine ist aber nach wie vor die gleiche. Das, was der Operator anfasst, bleibt vom Prozedere absolut identisch. Lediglich durch die parallele Umstellung auf das FreeFlow-RIP brauchten wir eine minimale Zeit der Einarbeitung, bis der Operator sich auch dort wieder entsprechend gut zurechtfand. Durch die parallele Einweisung war die Grundbedienung schon einmal klar. Die kleinen Feinheiten ergeben sich aber eher im Alltag. Deshalb hatten wir eine Woche später, nachdem unsere Operatoren erste Erfahrungen und erste Fragen sammeln konnten, einen weiteren Schulungstermin. Seither funktioniert das auch wirklich reibungslos. Bessere Farbstabilität Schon der Wechsel von unserer alten iGen3 hin zur iGen4 war eine enorme Weiterent-

wicklung, besonders in der Farbstabilität. Nun sind wir mit dem Upgrade auf die Diamond-Edition in diesem Jahr noch weiter gegangen. Durch die Umrüstung ist die Farbstabilität ein ganzes Stück besser geworden. Auch die Kalibrierung und Linearisierung des Systems ist für den Anwender viel einfacher, weil nahezu alles automatisiert läuft. Die Automatismen, die jetzt mit in der Maschine integriert sind, bieten uns eine Menge Komfort und Sicherheit. Die Maschine prüft beispielsweise ständig die aktuelle Tonerdichte, die gerade aufs Band übertragen wird. So können Farben während des Druckens nicht weglaufen. Fünf Sekunden Die Automatismen sind sehr interessante Optionen, um die Geschwindigkeit der Maschine viel besser nutzen zu können. Das ist insbesondere auch beim RIP spürbar. Bei dem zuvor genutzten Creo-RIP brauchte das Testdokument 45 Sekunden. Mit dem neuen FreeFlow-Server kamen wir auf eine

RIP-Zeit von gerade mal fünf Sekunden. Das ist speziell im Digitaldruck, wo man ständig neue Aufträge hat und meistens sehr schnell reagieren muss, natürlich ein erheblicher Zeitvorteil. Wenn man das auf umfangreiche Dokumente hochrechnet, die wir durchaus auch produzieren, ist das schon ein relevantes Argument für die Umrüstung. Jede Minute, die in der Produktion eingespart werden kann, ist bares Geld wert. Gut ist für uns, dass die iGen im deutschsprachigen Raum nicht so häufig aufgestellt ist. Insbesondere mit Matttoner und XXL-Bogenformat bekommen wir aus dem gesamten Bundesgebiet Anfragen und Aufträge, die in dieser Form auf der eigenen Maschine nicht produziert werden können. Im besten Fall kann man noch eine Schippe drauflegen, vom Handling her schneller werden und die Qualität sichern. Eine unserer Maximen ist es, stets die neuesten Technologien anzubieten. Der Digitaldruck lebt davon, dass man gute Qualität liefert. Einen einfachen Farbausdruck macht schließlich jeder Copy-Shop.“ ∑∑∑∑

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Schnell mit Schnellinger Mit Pagestrip bringt die Wiener Softwareschmiede Alice Interactive eine neue Lösung für das digitale Publishing heraus. Sie könnte zur Alternative für einschlägige AdobeProdukte werden.

Bnw: Fotolia.de

Von Ingo Woelk

Ein Tool für alle Medienkanäle: Pagestrip soll auch die Produktion digitaler Medien beschleunigen und vereinfachen.

E

s wird wieder einmal alles anders. Ausge- das als eigene, neue Mediengattung verstanhend von Wien, nicht eben als europäiden werden kann.“ Das ist ein schönes Ziel, scher Silicon-Valley-Klon bekannt, soll bislang vereitelt bloß durch die Wirklichkeit, das Projekt Pagestrip sowohl den Workflow in der es finanziell oder personell klammen für die Produktion digitaler Magazine als auch Verlagen bisher nicht möglich war, solche Hybridmedien auch zu entwickeln. Mit Pagestrip deren Anmutung radikal verändern. So lautet zumindest der Anspruch des Softwareproduk- soll das jetzt einigermaßen erleichtert werden. tes von Alice Interactive, das ab Herbst offiziell Dabei wird Pagestrip auf eine Produktstrategie mit zwei Modellen setzen: Da ist zum auf Kundenfang gehen wird. Doch alles der Reihe nach, so viel Revolution braucht ja einen einen der Direktvertrieb für Verlage zur App-Erstellung. Und als zweite Säule wird theoretischen Unterbau – und den liefert in diesem Fall Marcel Schnellinger, Gründer und unter pagestrip.com eine Plattform gelauncht, CEO von Alice Interactive, dem Unternehmen, über die Verlage direkt im Browser publizieren können. das Pagestrip herausbringen wird: „Die Idee war von Anfang an, die Gestaltungsmetaphern Reichweite per Browser des Print mit den multimedialen und interaktiven Eigenschaften des Web zu kombinieren. „Im Direktvertrieb sprechen wir Verlage an, Um so eine Art Hybridmedium zu schaffen, in deren digitales Portfolio Pagestrip passen

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könnte“, erklärt Schnellinger. „Wichtig ist hier die Dienstleistungskomponente, denn ein professioneller Verlag braucht eine professionelle Betreuung.“ Die App wird es kurzfristig für das iPad geben, die Ausgaben seiner Wunschzeitschrift kann sich der Leser dann im Kiosk herunterladen. Große Hoffnungen setzt man in Wien auf die Webplattform pagestrip.com – ab Herbst live. Über die Plattform erzeugte Magazine funktionieren direkt im Browser auf dem Smartphone, Tablet und Desktop. Es gibt keine App-Barriere. „Unsere Erfahrung aus den letzten Jahren hat gezeigt, dass Apps super für Spiele sind. Aber 95 Prozent der Leser konsumieren Inhalte im Browser. Diesem Anspruch trägt Pagestrip Rechnung“, erklärt Schnellinger. Alice Interactive kennt

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„Biorama“-Magazin: mit Pagestrip produziert.

die Nutzergewohnheiten und hat das Ziel, dem Publisher und Mediaverkäufer die technisch größte Reichweite zu bieten. Und das lässt sich plattformunabhängig im Browser am besten erzielen. Genau dort, wo der Leser konsumiert und seine Bookmarks im Browser zu Themen wie Sport, Kultur und Wirtschaft setzt. Auch für Künstler

„Flow“-Magazin: Auch das Kundenmagazin des Stromkonzerns Verbund wird mit Pagestrip realisiert.

ist bei PDF-Lösungen kaum möglich, Werbungen werden statisch abgebildet, und das macht für Werbekunden nur wenig Sinn.“ Damit die Reichweite stimmt, kann der Publisher mit der Pagestrip-Webanwendung auch innerhalb einer Ausgabe seitengenau sharen. Der Herausgeber veröffentlicht die Ausgabe nicht nur einmal, sondern holt die Leute über Social-Media-Kanäle oder Newsletter immer wieder zum Magazin zurück.

müssen sich individuell gestalten lassen, so dass die Lesefreundlichkeit im Vordergrund steht.“ Aktuell wird die digitale „Datum“ mit einer Pagestrip-Vorgängerversion produziert, bevor die kommende Browserversion und die Webplattform zum Einsatz kommen werden. Der Editor von Pagestrip wird dabei als Mac-OSX-Programm angeboten und erfordert keine Coding-Kenntnisse. Die mit Pagestrip erstellten Dokumente basieren auf HTML5 und lassen sich auf iPads lesen sowie als responsive Webinhalte verbreiten. Für Struktur und Ordnung sorgen ein Asset- und ein Template-Manager, der das idml.-Format unterstützt (InDesign).

Pagestrip will sich mit dem Plattform-Modell Tempo durch Templates der breiten Masse empfehlen. Neben Verlagsprodukten kann ein Künstler sein Portfolio, Pagestrip wirbt auch mit Zeitersparnis in ein Modelabel oder sein Lookbook professider Medienproduktion. „Wir haben einen onell präsentieren. Auch das Publizieren von Workflow entwickelt, den wir dem Kunden Katalogen und Büchern ist denkbar. Schnelnahelegen und mit dem eine Zeitersparnis von Adobe-Konkurrenz linger über den Vertriebsansatz: „Wir werden 80 Prozent möglich ist“, erläutert Schnellinger und verweist auf die Wichtigkeit von Pagestrip will im Markt mit Schnelligkeit, unser Angebot mit einem Freemium-Modell Templates. „Wir wissen, dass bei den meisten Preis und Kompatibilität gegen Produkte wie starten und der Kunde wird die Möglichkeit Print-Titeln ein großer Teil der Gestaltung die Digital Publishing Suite von Adobe punkhaben, Premium-Features hinzuzukaufen.“ ten. „Bei Verlagskunden sind wir definitiv ein Stefan Kaltenbrunner ist Chefredakteur der wiederkehrend ist. Der Publisher muss sich Konkurrenzprodukt“, zeigt sich Schnellinger entschließen, einmal richtig in die Gestaltung Monatszeitschrift „Datum“, Pagestrip-Nutzer zu investieren.“ Der Verleger überlegt sich, wie selbstbewusst. und zugleich Mitbegründer von Alice Interactive. Freilich: Das könnte die Urteilskraft Zudem ist Pagestrip kein proprietäres das Produkt aussehen soll, und lässt entsprechende Templates gestalten. Die können formen. Kaltenbrunner jedenfalls mag die System, das nur in vordefinierten Playern einen Großteil der Gestaltung eines Magazins Schnelligkeit des Workflows, und angeblich funktioniert. „Bei uns ist das anders. Bei uns abdecken. „Dann kann ich die Seiten kopieren gehören die HTML-Ausgaben dem Publisher“, verdient „Datum“ mit der App von Anfang an und die Inhalte per Drag & Drop auf die Temp- erklärt Schnellinger. Geht Pagestrip aus Wien Geld. Das Werbekonzept spielt dabei für Kaltenbrunner eine wichtige Rolle: „Wir haben lates ziehen. Das ist effizient und geht wirklich um die Welt? Aktuell ist man in Österreich einerseits einen Sponsor, andererseits können schnell“, beschreibt Schnellinger den Ablauf. tätig. „Aber wir werden den Direktvertrieb in wir digitale, animierte Werbungen einfach Auch Kaltenbrunner betont die Wichtigkeit der diesem Jahr auf die DACH-Region ausbauen. und schnell in die App integrieren. Kunden Gestaltung: „Die App muss für Leser optisch Die Plattform ist mit ihrer Einführung weltweit aktiv.“ ∑∑∑∑ nehmen das seit Anfang an in Anspruch. Das einen Mehrwert bieten. Texte und Bilder

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Das Modehaus David Nieper in Großbritannien: Hausdruckerei gegründet.

Tech in Use

Hautnah

Modekataloge mit wirklichkeitsgetreuen Farben druckt das Modehaus David Nieper mit einer Roland 704LV HiPrint.

A

ls die Stammdruckerei des britischen Modehauses David Nieper vor kurzem bankrottging und sich kein geeigneter Alternativ-Dienstleister finden ließ, fasste der Chef des Modehauses, Christopher Nieper, einen ungewöhnlichen Entschluss: Er heuerte das Personal der pleitegegangenen Druckerei an, kaufte eine Roland 704LV Hi-

Print und gründete seine eigene Hausdruckerei. Qualität überzeugt Die Entscheidung, in welche Maschine investiert werden sollte, machte sich Geschäftsführer Nieper nicht leicht. „Beim Kauf von Modeprodukten ist die Farbe der kritischste Faktor und die wirklichkeitsgetreue Verkörperung im Druckbild

von Manroland war den anderen voraus.“ Mit vier Druckwerken und einem Lackwerk erzielt die Roland 704LV HiPrint ein hervorragendes Druckergebnis für die Kataloge des Modehauses. Die werden in sechs verschiedenen Sprachen gedruckt. Die Plattenwechsel und unterschiedlichen Auftragsvolumina sind für die Maschine kein Problem. Die Basisausführung Roland 700 HiPrint

HP T260: bis zu 244 Meter pro Minute.

Buchproduzent Eine hohe Variabilität bei den Medientypen verspricht die HP T260. Als erste HP Inkjet Web Press mit 66 cm Breite ist die HP T260 eine kompakte und effiziente Lösung für

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ist für unterschiedliche Bedürfnisse aufrüstbar. Sie verarbeitet Bedruckstoffstärken von 0,04 bis 1 mm, selbst PVC-Folien können verwendet werden. Mögliche Features sind Inlinelackierung, Inline-Foiler, Qualitätskontrollmöglichkeiten und Konfigurationen bis zu zwölf Druckwerken als Kurz- oder Langperfektor. www.manrolandsheetfed.com

die Buchproduktion und ermöglicht hohe Druckgeschwindigkeiten: Sie druckt bis zu 244 m/min und ist pro Monat für 111 Millionen Schwarzweißbilder im Querformat

Letter, 87 Millionen im Hochformat Letter, 123 Millionen im Format A4 oder 211 Millionen Bilder im Format 152,6 x 228,6 mm ausgelegt. Die HP T260 hat 1.200 Düsen je Zoll und

bedruckt verschiedene Medientypen. Zudem lässt sie sich dank Automatisierung besonders einfach bedienen. www.hp.com

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Sieben Mal schneller Der Fiery proServer 6 von EFI ermöglicht bis zu siebenfaches RIP-Tempo im Inkjetdruck. Das Beschleunigungsverfahren Fiery Accelerated System Technology RIP verbindet Komprimierungsalgorithmen mit einem effizienten Speichermanagement. Das Ergebnis ist eine bis zu sieben Mal schnellere Verarbeitung komplexer Druckvorlagen. Das Glättungsverfahren Fiery Dynamic Smoothing sorgt für harmonische, fein durchzeichnete Farbverläufe unabhängig von Dateiformat und Drucker. Darin enthalten sind anspruchsvolle Farbgebungsfunktionen, die verlässliche, konstante Prozess- und Sonderfarben zu einer Selbstverständlichkeit machen. In Version 6 wesentlich erleichtert wurde zudem die Motivaufteilung. Zur Kommunikation mit Druckmanagement- und Web-to-Print-Anwendungen besitzt der Fiery proServer 6 eine bidirektionale JDF-Schnittstelle. www.efi.com

Metal-Veredelung Der DM-Liner von Kurz verarbeitet hochglänzende und holografische Digital-Metal-Folie. Ein System zur Veredelung digitaler Drucksorten hat nun Kurz mit dem DM-Liner vorgestellt: Papierbögen werden mit Flüssig- oder Trockentoner partiell bedruckt, danach werden die vorgedruckten Stellen im DM-Liner mit Digital-MetalFolie beschichtet. Im letzten Schritt können die Bögen im Digital- oder Offsetdruck überdruckt werden, sodass verschiedenste bunte Metallfarben entstehen. Da der Toner-Vordruck digital gesteuert wird, können Personalisierungen, Nummerierungen und individualisierte Gestaltungselemente realisiert werden. Der DM-Liner appliziert 5 bis 30 m Digital-Metal-Folie pro

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Minute und ist für Papiergrammaturen von 90 bis 350 g/m2 geeignet. Die verarbeitbaren Formate reichen von DIN A4 bis zum sekundären Rohformat A3. Ein Modell für die Verarbeitung von Bögen im SRA2-Format ist in der Entwicklungsphase. Kurz bietet die Digital-Metal-Veredelung als Komplettpaket an, bestehend aus Digital-Metal-Folie, DM-Liner und webbasierter Software, über welche der Folienbestand verwaltet und die verbrauchte Folie abgerechnet wird. Nach dem „Pay-per-Stamp“-Prinzip wird dem Kunden nur die tatsächlich eingesetzte Folie in Rechnung gestellt. www.kurz.de

Alle

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Bizhub Press 2250P: leistungsstarkes SchwarzweißSystem mit vielen Optionen für das Papierhandling.

Papierjongleur Der Bizhub Press 2250P von Konica Minolta verbindet gesteigerte Produktivität mit durchdachter Medienhandhabung und facettenreichen Finishing-Optionen. Die Dual-Engine-Technologie sorgt für hochwertigen Duplex-Druck mit einer Druckgeschwindigkeit von 250 A4- oder 132 SRA3-Seiten pro Minute. Die zwei Druckeinheiten sind inline verbunden. Das Subsystem bedruckt die Vorderseite, während das Hauptsystem die Blattrückseite verarbeitet. Der Bizhub PRESS 2250P bietet eine Papierzufuhr mit Sauganlage-Technologie bei einer Papier-Eingabekapazität von bis zu 18.000 Bögen und ist in der Lage, zahlreiche Papiertypen von 40 bis

Druck

350 g/m2 im Schön- und Widerdruck zu verarbeiten. Der Disjoining-Mechanismus in der Austrittsrolle sorgt für eine genauere Bildposition. Die Sauganlage-Technologie für die Papierzufuhr passt sich dem Papiertyp an. Für zusätzliche Einzugspräzision sorgt die Einbindung einer Zentrierfunktion im Papiermagazin, dieses kann auch während des Druckvorgangs mit Papier befüllt werden. Die optionale PapierrückbefeuchtungsEinheit HM-102 lässt sich in jede Konfiguration integrieren, um statische Aufladung zu neutralisieren und Hitze von den Druckbögen zu nehmen. Die Dichte des schwarzen Toners auf der Blattvorder- und -Rückseite kann sowohl manuell als auch automatisch justiert werden. www.konicaminolta.at

: beigestellt

Überwachte Resultate

Die Kodak Prosper 6000C ist für Akzidenzdruckanwendungen mit hohem Farbauftrag konzipiert. Die „Prosper 6000C“-Druckmaschine ist mit einem IntelligentPrint-System (IPS) ausgestattet, das die Druckresultate kontinuierlich überwacht, bewertet und gegebenenfalls Anpassungen vornimmt. Das Inkjet-System verwendet Kodaks neu formulierte Nanotechnologie-Tinten, die einen größeren Farbumfang bieten und auf einer breiten Palette von ungestrichenen, gestrichenen und glänzend gestrichenen Papieren anwendbar sind. Die Prosper 6000C bedruckt matt gestrichene und ungestrichene Papiere mit Bahngeschwindigkeiten von bis zu 300 m/min. Ihre Nennleistung beträgt 90 Millionen A4-Seiten pro Monat. Eine erweiterte Trocknungseinrichtung befähigt die Druckmaschine, schwergewichtige, glänzend und seidenmatt gestrichene Papiere bei Papierbahngeschwindigkeiten von 200 m/min zu bedrucken. www.graphics.kodak.com

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Kodak Prosper 6000C: auf 90 Millionen A4-Seiten pro Monat ausgelegt.

Rüttel-Komfort Die Beladehilfe Easy Load 7S von Polar Mohr schließt die Lücke zwischen manuellem und automatischem Rütteln. Easy Load nimmt dem Bediener das Gewicht beim Beladen des Rüttelautomaten ab. Der Materialstapel wird im Stapellift auf die gewünschte Arbeitshöhe gebracht, die an den jeweiligen Bediener angepasst werden kann. Die Höhe der gewünschten Teillage – maximal 50 mm – wird dann vom Bediener bestimmt und in den Greifer gelegt. Dieser trennt das Material vom Reststapel, wobei das Trennen durch Druckluft unterstützt werden kann. Nun kann der Bediener die im Greifer befindliche Teillage ohne Kraftaufwand in den Rüttelautomat transportieren. Während der Bediener das Material belüftet und ausrichtet, fährt der Greifer automatisch in seine Ausgangsposition im Stapellift zurück. Das Belüften des Materials wird durch Luftschlitze im hinteren Anschlaglineal unterstützt. Zudem bietet das System eine hohe Flexibilität, da sowohl Links- als auch Rechtsanlage möglich ist. Easy Load kann an bereits vorhandenen Schneidsystemen nachgerüstet werden. www.polar-mohr.com

Easy Load von Polar Mohr: ausgereifte Beladehilfe.

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Flexibler Hybridbelichter Der Hybridbelichter Varilex von SPG Prints bebildert verschiedene digitale Druckformen. Je nachdem, ob es um Maskenablation oder die Direktbebilderung UV-empfindlicher Materialien geht, wird der Varilex mit entsprechenden Diodenlaser-Modulen ausgestattet. Ablation und Belichtung in einem einzigen Arbeitsgang ermöglicht eine integrierte LED-UV-Belichtungseinheit. Neben einem einfachen Prozess werden durch das spezielle Design des Belichtungsrings exzellente Punktformen erreicht. Der Aufspannzylinder ist entsprechend der Anwendung in Schwarz eloxiert, mit

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Vakuum für Flexoplatten, magnetisch für Siebe und Buchdruckplatten bis hin zu hybrid erhältlich. Somit können alle gängigen Platten- und Siebmaterialien mit einer Auflösung von bis zu 4.000 dpi mit dem Varilex verarbeitet werden. Die hohe Druckqualität wird durch die Kombination von Diodenlaser und Inline-LEDUV-Belichtung erzielt, wobei die energieeffiziente Belichtungseinheit insbesondere die Steilheit der Flanken und Gleichmäßigkeit der Rasterpunkte steigert. Ein von SPG Prints entwickeltes Softwarepaket, das mit einem dynamischen, datenbankgesteuerten RIP für alle gängigen Dateiformate aufwartet, ist fester Bestandteil des Systems. www.spgprints.com

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Ferngesteuert Der Versaexpress RF-640 von Roland DG kann ununterbrochen unbemannt drucken. Der RF-640 nutzt die moderne Druckkontrolltechnologie von Roland DG, mit der intensive Farben und eine hohe Farbkonsistenz erzielt werden. Das Gerät wird mit einem stabilen Aufrollsystem geliefert, das Druckgeschwindigkeiten von bis zu 48,5 qm/h unterstützt. Der RF-640 ist mit dem neuen Roland-Ink-SwitchingSystem ausgestattet, mit dem ununterbrochen unbemannt gedruckt werden kann. Dank dieses einzigartigen Systems können Benutzer eine Reservekar-

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