4c Deutschland 8/2014

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8/2014

€ 5,–

www.4cmagazin.de

Design Welche erstaunlichen gestalterischen Konzepte die Jury des Joseph-BinderAwards in diesem Jahr überzeugten. Tools

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

Druck Wie aus Abfällen der Bauindustrie und aus alten PET-Flaschen Papier hergestellt wird.

Deutsche Ausgabe

Notfalls nochmals neu

Wie sich der Digitaldruck grundlegend wandeln muss, um für Drucker und Printbuyer relevanter zu werden. Und was das für den Offsetdruck bedeutet.

twitter.com/4cmagazin

ie sich mit dem neuen Affinity W Designer aus dem App Store brauchbare Vektorgrafiken herstellen lassen.


Mit Abo gratis. Die iPad-Ausgabe von 4c. 4c können Sie ab jetzt nicht nur auf Papier lesen. Denn nun gibt es 4c auch als App für Ihr iPad. Nutzen Sie so ganz komfortabel multimedial angereicherte Storys und genießen Sie ein völlig neues Leseerlebnis. Plus: Unsere iPad-Ausgabe finden Sie immer schon einen Tag vor Erscheinen des gedruckten Heftes im Appstore.

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5/2013

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von 4c.


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Liebe Leserin, lieber Leser!

U Martin Schwarz

nverdrossen haben es die Manager von DigitaldruckMaschinenherstellern in den letzten Jahren wieder und wieder vorgebracht: das Argument von der sehnenden Kundschaft, die auf nichts mehr wartet als auf die Möglichkeit, die eigenen Druckprodukte endlich personalisieren zu können. Doch die Personalisierung ist weit davon entfernt, zur Selbstverständlichkeit zu werden, und sie wird auch nicht mehr zum großen Wachstumstreiber für den Digitaldruck. Der wächst indes mit weit produktiveren Maschinen direkt in den Offsetmarkt – und reklamiert andere Qualitäten für sich als bloß die Möglichkeit zur Auflage eins. Diese aktuelle Wandlung des Digitaldrucks haben wir in unserer Coverstory ab Seite 10 zu bewerten versucht. Wir dürfen Sie an dieser Stelle auch gleich einladen, sich an unserem nächsten #4ctalk zu diesem Thema zu beteiligen. Mehr dazu finden Sie auf Seite 12. Er ist mittlerweile einer der größten Designwettbewerbe Europas: 690 Beiträge haben Designer aus 29 Ländern zum diesjährigen Joseph-Binder-Award eingereicht. 4c-Autor Norbert Philipp hat sich in seiner ausgesprochen lesenswerten Geschichte ab Seite 22 durch die Entwürfe der aktuellen Preisträger gearbeitet und nachgespürt, welche gestalterischen Konzepte wirken.

Florian Zangerl Eine Story unseres Autors Ingo Woelk dürfen wir besonders empfehlen: Woelk hat sich intensiv mit einer ziemlich ungewöhnlichen Art der Papierherstellung beschäftigt. Was Steinpapier kann und woran die Forscher noch tüfteln, um das Substrat zu entwickeln, lesen Sie ab Seite 30. Die 4c-Redaktion begibt sich nun in eine kurze Pause zum Jahreswechsel. Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und natürlich eine vergnügliche Lektüre dieser Ausgabe.

Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

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Inhalt BUSINESS 7 schliessung. Warum Müller Martini aus dem Druckmaschinenbau aussteigt. 8 ZERKNITTERT. Wie der finnische Papierkonzern UPM seine Erträge verbessern möchte.

TOOLS

STANDARDS

26 PFADESSE. Welche Vorzüge die günstige Vektor-Software Affinity Designer tatsächlich hat.

17 kochstudio 18 events 29 KLICKTIPPS

DRUCK 34 wunschzettel

10 COVERSTORY. Mit welchen Anwendungen der Digitaldruck endlich zu wahrnehmbarer Größe wachsen kann.

30 MINERALSTOFFE. Wie ein taiwanesisches Unternehmen sein Steinpapier nun auch in Europa verbreiten möchte.

14 AUSSTOSS. Warum die europäische Papierindustrie mit den Klimazielen der EU hadert.

32 KOMPAKT. Was Zeitungsdrucker von der Goss Magnum Compact erwarten.

40 Produkte

SPECIAL POST & MAILING KARRIERE 20 schnittmuster. Was der Schneidmaschinenhersteller Polar den Teilnehmern seiner Schulungen beibringt.

36 EIGENSCHAFTEN. Wie Veredelungssysteme die Wirkungsbreite für den Digitaldruck vergrößern.

DIGITAL DESIGN 22 KONZEPTE. Welche Ideenwelten die Jury des Joseph-Binder-Awards 2014 begeisterten.

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38 MAUERBAU. Wie Anbieter das Konzept eines Paywall-Portals für viele Medien zur Marktreife entwickeln möchten.

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COVERSTORY. Welche Wandlung der Digitaldruck braucht, um zu Volumen zu kommen.

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EMITTIEREN. Was die Klimaziele der EU f체r die europ채ische Papierindustrie bedeuten.

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KONKURRIEREN. Welche Ideen beim Joseph-BinderAward 2014 체berzeugt haben.

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LACKIEREN. Wie Veredelungseffekte nun auch den Digitaldruck bereichern.

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Business

Karriere

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 26 Agentur Atzgerei 23 Bechtle Druck 40 Blendle 38 Bosch Druck 11 Canon 11 Druck Chemie 8 Dürmeyer Druck 36 EFI 12 Elanders 13 Epson 41 Fujifilm 11 Gietz 34 GMG Color 41 Goss 32 Gräfe Druck 34

Heidelberg 11 Heinzel Pulp 14 HP 10, 41 Koenig & Bauer 40 Landa 11 Laterpay 39 Limego 37 Lung Meng Technology 31 Manroland Sheetfed 8 Margreff Druck und Medien 36 Markwald Neusitzer Identity 24 Mediengruppe Universal 13 MGI 36 MHD Druck 30 Moodley Identity 24 Müller Martini 7, 41

Polar 20 Print Media Group 31 Readly 38 Ricoh 11 Riso 41 Roland DG 41 Ruhrstadt Medien AG 10 Sägenvier 23 SCA 14 Schmidt Printmedien 40 Scodix 37 Serif Software 26 UPM 8, 41 Xeikon 11

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4-c.at/abo • iPad-Ausgabe: www.4-c.at/app • Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Jason Harder, Thomas Koch, Erika Kronfuß, Elisabeth Oberndorfer, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Karl-Heinz Roth Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Druck: Ueberreuter Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 8.000 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 04. 02. 2015

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Nur noch Weiterverarbeitung

Müller Martini zieht sich 2015 aus dem Druckmaschinenbau zurück und schließt sein Werk in Maulburg in Baden-Württemberg. Dabei hatte man ausgerechnet dort noch vor wenigen Monaten ein Print Technology Center eröffnet. Von Anja Schlimbach

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n Maulburg ist einst die erste Druckmaschine des Schweizer Herstellers Müller Martini vom Band gelaufen. Gut 50 Jahre später wird im nächsten Jahr wohl auch die letzte Druckmaschine dort das Werk verlassen. Das Unternehmen hat angekündigt, sich komplett aus dieser Sparte zurückziehen zu wollen, nachdem die Suche nach einem Partner für das Werk nicht geglückt ist. „Hinter einer Schließung stehen immer weitreichende Entscheidungen. Da werden Leute entlassen, da sind Familien betroffen. Das macht niemand gerne“, erklärt Guido Schluep, Sekretär der zuständigen Gewerkschaft Syna in der Schweiz, gegenüber 4c. „Ich denke, dass dieser Schritt zum gesunden Überleben der Firma vielleicht nötig sein kann. Aber als Gewerkschafter kann ich das nicht wirklich gutheißen.“ Ein Gewerbepark

Schon vor gut einem Jahr wurde das Werk in Felben-Wellhausen im Schweizer Thurgau geschlossen. „Das hat vor allem die Schweiz betroffen. Damals wurde angekündigt, in ganz

Europa 550 Stellen abbauen zu wollen. Es gab verschlafen“, so Guido Schluep. „Das ist typisch dann einen effektiven Verlust von 250 Arbeitsfür ein traditionsreiches Schweizer Unternehplätzen in der Schweiz. Fast 50 Arbeitsplätze men. Man ruht sich auf den Lorbeeren aus. blieben im Service- und Know-how-Center Schweizer Qualität war gefragt. Wir konnten am Standort Felben erhalten“, erklärt Guido unsere Druckmaschinen exportieren. IrgendSchluep. Das rund 73.000 Quadratmeter große wann haben die Chinesen aber gemerkt, dass Firmenareal von Müller Martini in Felben-Well- diese Maschinen gar nicht so einzigartig sind hausen wird indes als Gewerbepark vermarktet. und sie diese locker kopieren können. Dann Gewerkschafter Schluep sagt: „Es war schon kam die Eurokrise hinzu. Wer nicht schon früh damals absehbar, dass die Druckmaschinenin Forschung investiert und wirklich versucht herstellung eingestellt werden wird. Zumindest hat, auf den digitalen Zug aufzuspringen, der war dies unsere Einschätzung. Schließlich kann steht heute auf verlorenem Posten.“ man eins und eins zusammenzählen.“ Müller Martini hat noch Bewegungsfreiheit. Trotzdem überraschte Müller Martini in Das Unternehmen konzentriert sich nun allein Deutschland. Im Mai noch wurde bei einem auf die Druckweiterverarbeitung, ist da technoOpen-House-Event in Maulburg der Offsetlogisch führend und investiert auch kräftig. „In druck gefeiert und gleich noch ein 900 Quadrat- der Schweiz hat sich Müller Martini mit seinen meter großes Print Technology Center eröffnet. Abbaumaßnahmen so weit neu orientiert, dass es hier sicherlich weitergehen wird“, kommenSpät geforscht tiert Guido Schluep. In Maulburg werden 80 Die Gewerkschaft in der Schweiz mutmaßt, der 120 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren dass sich das Unternehmen jedenfalls im und vermutlich in eine Auffanggesellschaft Druckmaschinenbau etwas zu zurückhaltend wechseln. Der Rest wird sich weiterhin um mit neuen Technologien beschäftigt hat. „Mül- Wartung und Service der schon installierten ler Martini hat das digitale Zeitalter wirklich Maschinenbasis kümmern. ∑∑∑∑

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Bnw: beigestellt

Druckmaschine von Müller Martini: Im kommenden Jahr wird die Produktion eingestellt.


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Stillgelegt Der finnische Papierkonzern UPM nimmt hunderttausende Tonnen an Kapazitäten vom Markt. Das kostet auch Jobs.

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Glosse von Martin Schwarz

Gerade die Weltzeitungsmesse ist ja in einer delikaten Situation. Die bisherige Stammklientel, Menschen, die mit gedruckten Zeitungen ihr Geld verdienen, schrumpft sowohl anbieter- als auch kundenseitig. DetailInnovationen, die es im Zeitungsdruck gibt, werden vielleicht auch keine magisch-magnetische Wirkung auf die Besucherströme entfalten. Nun versucht die World Publishing Expo seit Jahren eine Transformation hin zu digitalen Veröffentlichungsformen und deren Anbietern. Diese Klientel hingegen wächst, aber wohl nicht schnell genug, um die Verluste aus dem Printsektor auszugleichen. Genau: Die World Publishing Expo ist bloß eine Miniatur der Wirklichkeit in einer schwierigen Branche. Und diese Wirklichkeit formt kein Messeveranstalter. ∑∑∑∑

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Zu viel Papier: Die Sparpläne bei UPM betreffen Werke in Großbritannien, Finnland und Frankreich.

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er finnische Papierkonzern UPM greift tief in die Struktur seiner Papierfabriken ein. Bis Ende 2015 will UPM 150 Millionen Euro sparen und diese finanziellen Effekte vor allem aus der Stilllegung mehrerer Papierfabriken ziehen. „Die derzeitige Ertragssituation ist inakzeptabel und das wirtschaftliche Umfeld für 2015 nicht besonders vielversprechend“, begründet UPM-Chef Jussi Pesonen die Schließungspläne. Pesonen erwartet künftig für den europäischen Markt ein Absatzminus von jährlich zwei bis drei Prozent für grafische Papiere, in der Vergangenheit waren es allerdings sieben Prozent jährlich. Zentralisierung in Deutschland Die Sparmaßnahmen betreffen eine Zeitungspapiermaschine in der Fabrik in

Bnw: UPM

u wenige Besucher. Nicht die richtigen Besucher. Zur falschen Zeit. Am völlig falschen Ort. Die Variablen der Unzufriedenheit, die Messeveranstaltern von ihren Ausstellern präsentiert werden, sind schier unerschöpflich. Natürlich hat das auch den Weltzeitungsverband WAN-Ifra getroffen, der in seiner Bilanz zur letzten World Publishing Expo eingestehen musste, dass deutlich weniger Menschen die dreitägige Show in Amsterdam besucht hatten als jene in Berlin im Vorjahr. „In Hamburg bitte wieder mehr Besucher“, lud ein Anbieter von Verlagssoftware eine kleine Ladung Frust in einem sozialen Netzwerk ab. Da muss man leider entgegnen: Das Maß an Lockung für die Besucher wird auch in hohem Maße von den Ausstellern mitbestimmt und ja, auch von deren Marketinggeschick. Eine Messe ist eigentlich auch nur die Summe ihrer Aussteller.

Chapelle in Frankreich, eine Zeitungspapiermaschine in Shotton in Großbritannien, eine SC-Papiermaschine im finnischen Jämsänkoski sowie eine Maschine im UPM-Werk in Kaukaus in Finnland. Außerdem sollen Auftragsabwicklung und Lieferkettenplanung künftig in Augsburg und Dörpen zentralisiert werden. 800.000 Tonnen weniger Insgesamt reduziert UPM damit seine Kapazitäten um rund 800.000 Tonnen Papier pro Jahr. Alle Maschinen sollen bis zum Ende des ersten Quartals 2015 aus der Produktion genommen werden. Die Stilllegungen der Papiermaschinen werden bis Ende 2015 rund 550 Jobs kosten. ∑∑∑∑

Langley übernimmt wieder Der britische Investor vertieft sein Engagement im Print-Sektor: Jetzt kauft Langley die insolvente Druck Chemie.

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napp drei Jahre nach der Übernahme des Druckmaschinenherstellers Manroland kauft der britische Investor Tony Langley weiter im Print-Bereich zu: Anfang November übernahm er den insolventen Druckchemikalienhersteller Druck Chemie im badenwürttembergischen Ammerbuch-Altingen.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 75 Millionen Euro. Die Übernahme könnte ein erster Schritt zur Etablierung eines umfassenden Verbrauchsmaterialien-Programms für Manroland Sheetfed sein. ∑∑∑∑

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Eine Richtigstellung Was bisher als Argument für den Digitaldruck Gewicht hatte, ist ihm heute eher Ballast: die Personalisierung. Um Volumen abzuschöpfen, braucht der Digitaldruck ein anderes Spektrum an Anwendungen. Und muss sich direkt mit dem Offsetdruck vergleichen lassen. Von Martin Schwarz

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ie Wahl, vor der er stand, war in Wirklich- druckt Denk nun auf einer Indigo 10000. Um keit keine. Resignation oder Risiko und die Maschine herum hat er ein neues Gebäude nichts dazwischen; so geschrumpft war errichten lassen, eine neue Weiterverarbeitung der Spielraum, in dem sich Frank Denk vor einiangeschafft und den gesamten Workflow der gen Monaten bewegen musste. „Ich konnte mir Druckerei in ambitionierter Annäherung zum aussuchen, ob ich mit unserer bisherigen MaIdealzustand auf diese Maschine ausgerichtet. schine langsam pleitegehe oder in eine größere „Es gab zu viel Wettbewerb mit der alten Mainvestiere“, erzählt der Vorstand der Ruhrstadt schine“, erzählt Denk, zu langsam wäre sie auch Medien AG in Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet. gewesen und die Klickpreise, die HP verrechnet, Denk, was denn auch sonst, kaufte und baute. sowieso zu hoch. Fast drei Millionen Euro kostete Denk Ein Hauen und Stechen ein Setting, das für sein Unternehmen einen kompromisslosen und risikoreichen Neustart be- Mit der neuen Maschine, ihrem größeren Papierformat, der viel höheren Geschwindigkeit und deutete: Statt mit der bisherigen HP Indigo 5500

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den um fast ein Viertel niedrigeren Klickkosten hat sich der Chef von Ruhrstadt Medien nun eingerichtet für eine neue Phase; jene nämlich, in der sich digitale Systeme an Offsettechnologie und deren Produktivität messen lassen müssen. Es ist fast ein Paradoxon: Der Digitaldruck kann nur dort wachsen, wo er sich auf eine direkte Konfrontation mit dem Offsetdruck einlässt. „Wir kümmern uns weniger um Personalisierung, da gibt es ohnehin ein Hauen und Stechen darum. Wir interessieren uns für Kleinauflagen von 300 bis 500 Stück. Die personalisierten Wölkchen mit dem eigenen Namen in einem Mailing, die will kaum noch jemand haben“, sagt Frank Denk.

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Auflage eins: Hat sich bisher nur maßvoll als tragende Idee für Digitaldrucker durchgesetzt.

Individualisierung, meint Denk, funktioniere höchstens noch dort, wo sie Teil eines echten Produktes ist: bei Kartenspielen etwa, die als Werbegeschenk mit einem Logo versehen werden, oder bei individuellen Etiketten auf Weinflaschen. „Das kann noch einige Jahre lang funktionieren“, meint Denk. Investitionsfreudig Das Investitionsverhalten von Frank Denk passt derzeit ganz gut in die Statistik. Der Hamburger Branchenspezialist Michael Apenberg hat vor wenigen Wochen bei der Auswertung seiner traditionellen Herbstprognose für die Druckindustrie festgestellt: Investitionsfreudiger als die Digitaldrucker ist unter den grafischen Betrieben derzeit niemand. Knapp die Hälfte der von Apenberg befragten Digitaldrucker will im Jahr 2015 mehr investieren als noch im Vorjahr. Zum Vergleich: Über alle Umfrageteilnehmer hinweg liegt der Wert jener, die mehr als im Vorjahr investieren möchten, bei nur 25 Prozent. Ein Indiz für Zustand und Orientierung der Digitaldruck-Branche: „Bei einem funktionierenden Geschäftsmodell haben

Heidelberg-Vorstand Stephan Plenz: „Alleine über das Feature Personalisierung wird es nicht gehen.“

Bosch-Druck-Chef Rüdiger Schmidt: „Wenn ich die Auslastung nicht erreiche, werde ich kostenseitig nicht gegen den Offsetdruck ankommen.“

im Gespräch mit 4c die technologische Szenerie. Sie eben einen höheren Investitionsbedarf als jemand, der konsolidiert oder abbaut“, sagt Michael „Ganz anders aber ist das beim Inkjet-Druck. Der Apenberg gegenüber 4c. hat sich ziemlich unbemerkt von der grafischen Die Hersteller versuchen mit neuen Maschinen Industrie entwickelt. Da kommt nun unglaubliche diesen höheren Bedarf am Markt aufzusaugen, be- Produktivität auch in den grafischen Markt“, sonders im Jahr 2015: Canon, Ricoh, Xeikon, Landa, sagt Schmidt. Personalisierung rutscht auch im Fujifilm mit Heidelberg – sie alle versprechen neue Werteraster, das sich Rüdiger Schmidt für seine Aggregate in den nächsten Monaten. Die Konzepte Investition zurechtgelegt hat, an die Peripherie: vereint eine Charakteristik: „Es kommen einige „Disruptiv ist der Digitaldruck nicht wegen der variablen Daten, sondern weil ich mit der Technologie Entwicklungen zusammen, die den Digitaldruck auf ein neues Produktivitätsniveau heben“, erklärt auf Prozessschritte während des Druckens und der Ralf Schlozer, Analyst beim Marktforschungsinsti- Weiterverarbeitung verzichten kann. Es gibt keine tut Infotrends. Platten mehr, es wird inline zusammengetragen, es wird inline weiterverarbeitet, es können ganze Unbemerkt Buchblöcke produziert werden“, sagt er. Nun hofft Mit solcher Niveauregulierung kalkuliert auch Rü- Schmidt, mit der Maschine – natürlich je nach diger Schmidt, Geschäftsführer von Bosch Druck Farbdeckung – Auflagen von 2.500 bis 4.500 Exemplaren günstiger zu produzieren als im Offsetdruck. im bayrischen Ergolding, der seit einigen Wochen Gelingen soll das auch, weil die neue Generation eine Inkjet-Rollendruckmaschine vom Typ Canon der Inkjetmaschinen keine speziellen Papiere Océ Imagestream 3500 betreibt. „Der Digitaldruck mehr braucht und auf gestrichenem Offsetpapier ist in den letzten Jahren bei der Produktivität drucken kann. Das ist nur halb so teuer wie einige nicht richtig vorwärtsgekommen. Jedenfalls nicht für den Inkjet vorbehandelte Spezialpapiere. so schnell, dass er den Offsetdruck ernsthaft Guy Gecht, CEO des Drucksystemanbieters hätte herausfordern können“, skizziert Schmidt

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π Bewegtbild In der Digitaldruck-Playlist unseres YouTubeChannels auf www.youtube.com/4cmagazin sehen Sie Videos zu spannenden DigitaldruckAnwendungen und Einschätzungen von Experten zum Thema. Mit diesem QR-Code kommen Sie direkt zur Playlist.

Océ Imagestream 3500 von Canon: Kann auch auf Offsetpapier drucken, drückt damit die Kosten.

EFI, identifiziert den Inkjetdruck als wichtigsten Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier über Wachstumstreiber im plattenlosen Feld: „Während das Gespann Offsetdruck und Digitaldruck noch: der Digitaldruck wächst, wächst der Inkjetdruck „Der Einsatz beider Technologien ermöglicht es noch schneller. Er hat unlimitiertes Potenzial“, unseren Kunden, neben dem bewährten, kosteneffizienten und hochwertigen Offsetdruck auch sagt Gecht gegenüber 4c. variablen Datendruck und kleinste Auflagenhöhen Um die Auslastung kämpfen anzubieten.“ Schreier hatte schon Recht: Die Unmissverständlich direkt ist damit das neue Ricoh-Modelle, die Heidelberg unter dem Namen Konkurrenzverhältnis zwischen Offsetdruck Linoprint C vertreibt, sind mit ihren Leistungsdaten genau dafür geeignet. und Digitaldruck aufgestellt, das weiß Rüdiger Inzwischen hat Heidelberg die ArgumentaSchmidt: „Das Gefährliche ist natürlich, dass ich tion nachjustiert – passend zur technologischen eine Summe auf den Tisch legen muss, um in Entwicklung und zu den eigenen Aktivitäten. „Der einem brutal umkämpften Offsetmarkt auf Auflage zu kommen. Wenn ich diese Auslastung nicht nächste Schritt im Digitaldruck muss die industrielle Produktion sein, wenn das Segment weiter erreiche, werde ich kostenseitig nicht gegen den wachsen möchte. Alleine über das Feature PerOffsetdruck ankommen“, sagt er. Ein Jahr gibt er sonalisierung wird es nicht gehen“, sagt Stephan sich und seinem Vertrieb, um die Inkjetmaschine Plenz, für die Produktion zuständiger Vorstand bei mit den nötigen Aufträgen zu füllen. Heidelberg, gegenüber 4c. Reicht nicht Fusionsversuche Wie machtvoll sich der Digitaldruck nun als Im Keller der Heidelberg-Unternehmenszentrale, gleichrangige Ergänzung zum Offsetdruck und dort, wo an neuen Maschinenkonzepten getüftelt nicht bloß Appendix mit Personalisierungsportefeuille in den Vordergrund schiebt, lässt sich gut wird, steht mit einer Jetpress 720 von Fujifilm am Engagement des Offsetspezialisten Heidelberg eine Maschine, mit der sich die Entwickler nachzeichnen. Vor etwas mehr als drei Jahren, besonders intensiv beschäftigen. Sie wird mit zur als Heidelberg seine Zusammenarbeit mit Ricoh Basis einer Technologie, die Offset- und Inkjetdruck verbinden und 2015 präsentiert werden bekannt gab, meinte der damalige Heidelberg-

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π Der #4ctalk live vom Digitaldruckkongress 4c ist exklusiver Social-Media-Partner des Digitaldruckkongresses, der am 19. Februar 2015 vom Bundesverband Druck und Medien in Düsseldorf ausgerichtet wird. Unseren nächsten #4ctalk auf Twitter werden wir deshalb direkt aus Düsseldorf moderieren. Diskutieren Sie am 19. Februar von 13 bis 14 Uhr gemeinsam mit uns, welche Wandlungen der Digitaldruck noch durchlaufen muss, um an Druckvolumen zu kommen, und präsentieren Sie uns Ihre Geschäftsmodelle rund um den Digitaldruck. Bitte kennzeichnen Sie Ihre Beiträge dann immer mit dem Hashtag #4ctalk, damit andere Teilnehmer Ihren Tweets folgen können. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit Ihnen. www.twitter.com/4cmagazin

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DRUCKWEITERVERARBEITUNG.

VOLLE KRAFT VORAUS.

soll. Stephan Plenz formuliert es vorerst so: „Wir sprechen auch in Zukunft über eine Koexistenz der Technologien, nicht über ein Entweder-oder. Der Digitaldruck wird wachsen und das Bogenoffsetvolumen wird insgesamt auf hohem Niveau stabil bleiben. Es kommt darauf an, künftig das parallele und einfache Betreiben beider Technologien zu ermöglichen.“

Nicht mehrheitsfähig Die Erfahrungswerte von Albert Contzen decken sich mit den Ergebnissen einer Umfrage aus dem Jahr 2013, die ein amerikanisches Marktforschungsunternehmen unter 336 Digitaldruckanbietern durchgeführt hat. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass weniger als zehn Prozent ihrer Druckjobs auf variablen Daten basieren, weitere neun Prozent antworteten, dass überhaupt keiner ihrer Druckjobs etwas mit variablen Daten zu tun hätte. Volumen braucht der Digitaldruck. Nur wenn Print on Demand zu seinem Leitmotiv wird, kann er das auch schaffen. Mit allen Konsequenzen. „Das Werthaltige am Digitaldruck ist, dass die Verzahnung mit den Prozessen des Kunden viel präziser sein kann. Wenn ich Bedienungsanleitungen für die Autoindustrie mache, dann produziere ich praktisch im Takt des Fließbandes“, sagt Rüdiger Schmidt, Geschäftsführer von Bosch Druck. Besonders erfahren darin, sich in den Takt des Fließbandes einzuklinken, ist die Großdruckerei Elanders in Waiblingen. Dort produziert Geschäftsführer Peter Sommer mit mehreren Inkjet-Anlagen von HP Gebrauchsanweisungen oder Marketing-Materialien. „Mit der Personalisie-

EFI-Chef Guy Gecht: „Während der Digitaldruck wächst, wächst der Inkjetdruck noch schneller. Er hat unlimitiertes Potenzial .“ rung kriegt man ja nicht das große Volumen. Ich muss mir aber mit meinen Maschinen überlegen, wie ich einen möglichst großen Kuchen für mich reklamieren kann“, sagt er. Ohne Auftragstasche Es ist ein einigermaßen elitäres Modell, das Sommer Auslastung sichert: Er garantiert seiner Kundschaft, dass die richtige Bedienungsanleitung schon im Handschuhfach liegt, wenn ein neues Auto die Fabrik verlässt. „Bis Sie solche Aufträge gewonnen haben, müssen Sie mit vielen Menschen sprechen. Aber dann haben Sie ein kontinuierliches Geschäft“, sagt Berater Michael Apenberg über Last und Lust solcher Aufträge. Für den Werkzeughersteller Würth und dessen Händlernetz druckt Elanders alle Kataloge und lastet alleine mit diesem Auftrag eine „HP T230“-Inkjetmaschine komplett aus. „Die Hersteller erzählen ja ganz gerne, dass man mit ihren Maschinen mittlerweile günstiger drucken kann als im Offsetdruck. Geld verdient man aber nur mit dem Geschäftsmodell. Wenn Sie immer noch mit der Auftragstasche durch die Druckerei laufen, kann das nichts werden. Es müssen über den gesamten Prozess hinweg Automatismen hinterlegt sein“, meint Sommer. „Wir sehen auch, dass die Investments der Digitaldrucker stark in WorkflowSysteme gehen“, sagt Michael Apenberg. Frank Denk, der Digitaldruck-Spezialist aus Castrop-Rauxel, interessiert sich einstweilen schon für die nächste, produktivere Maschine. Er glaubt, dass HP zur kommenden Drupa eine Maschine für das B1-Format vorstellen wird. „Da kommt bestimmt etwas. Dann muss ich wieder überlegen.“ Wenigstens das Gebäude wird er dann nicht neu errichten müssen. ∑∑∑∑

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In jenem Segment des Digitaldrucks, dessen einziges günstiges Merkmal die Auflage eins ist, bewegt sich indes Albert Contzen, Geschäftsführer der Münchner Mediengruppe Universal. Er hat zwei digitale Bogendrucksysteme von Canon in seinem Betrieb stehen, die, wenn es gut geht, „zusammen gerade mal eine Schicht füllen“. Natürlich sind die variablen Daten ein bestechender Vorteil, theoretisch. „Ich erlebe immer wieder, dass auf Kundenseite weder genug Kapazität noch Manpower da ist, um personalisierte Projekte umzusetzen. Da ist es für die Kundschaft noch einfacher, Streuverluste hinzunehmen“, sagt er. Gerade in seiner Klientel, Kleinbetrieben und Vereinen, dürfte die Aussicht auf mühselige Datenbereinigung klarer konturiert sein als der Lockstoff echter Personalisierung und damit auch höherer Response-Raten.

Bnw: beigestellt

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Ein Kontinent ist nicht genug Es ist ein scheinbar diverser Eindruck, den die Papierindustrie in der Klimapolitik hinterlässt: Da ist einerseits die Eigenpositionierung als grüne Industrie, andererseits aber auch die laute Sorge um zu ambitionierte Klimaziele. Aber: Die beiden Argumentationsstränge verknüpfen sich. Von Anja Schlimbach

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ie EU-Staaten haben sich im letzten Gregor Andreas Geiger vom Verband Deutscher Monat auf ein neues Klimapaket geeiPapierfabriken Zahlenkaskaden. nigt. Die CO2-Emissionen sollen bis zum Nicht alleine Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien Trotzdem gehört gerade die Papierindustrie unaus Wind oder Sonne soll auf mindestens 27 bestreitbar zu den energieintensiven Branchen Prozent steigen. Während die Umweltschützer und leidet deshalb auch unter den Folgen der klagen, dass das kaum ausreichen wird, um die neuen Vorgaben. Ob dies gute oder schlechte Welt zu retten, beschwert sich die Wirtschaft Folgen sind, hängt vom Wettbewerb ab. „Wenn vor allem über die entstehenden Mehrkosten. alle Wettbewerber die gleichen Belastungen Die Unternehmen der Papierbranche tragen müssen, ist das kein Problem. Einseitige schmücken sich gerne mit ihrem Umweltengahohe Klimaschutzziele nur in der EU werden gement. Der österreichische Zellstofferzeuger jedoch zu einer enormen Belastung. Ein Heinzel Pulp hat kürzlich sogar einen KlimaAlleingang Europas durch ein einseitig verkünschutzpreis für sein Fernwärmeprojekt gewondetes Klimaschutzziel würde für uns über den nen. „Der grüne Titel ist Ergebnis gelebten Emissionshandel Mehrkosten in MilliardenEinsatzes für effiziente Nutzung von Energie“, höhe verursachen, die unsere Wettbewerber in erklärt Gabriele Herzog, Geschäftsführerin der Welt nicht haben“, stellt Gregor Andreas von Austropapier – und referiert geübt die Geiger klar. Und will den ganz großen globalen Zahlen, die diesen gelebten Einsatz illustrieren Wurf: „Die Papierindustrie hat keine Vorbehalte sollen: „Die österreichische Papierindustrie ist gegen strengere Klimaziele. Sie hat sich auch mit ihrem hohen Anteil an Bioenergie – bereits ohne Vorbehalte der Klimaschutzvereinbarung 55 Prozent der Brennstoffe sind biogenen Urder deutschen Industrie angeschlossen. Sie sprungs – und ihren höchst effizienten Anlagen verlangt aber ein Umfeld, das die Wettbewerber schon längst Vorreiter in Sachen Klimaschutz. auch aus nichteuropäischen Wirtschaftsräumen So etwa konnte auch der Anteil an fossilen auf dieselben Ziele verpflichtet. Die Chancen Brennstoffen seit 1990 um elf Prozent verringert liegen nicht in einem europäischen Alleingang, werden.“ sondern in einem internationalen KlimaschutzIn Deutschland konnte der CO2-Ausstoß abkommen, das diesen Namen auch verdient.“ pro Tonne Papier seit 1990 um über 45 Prozent Ausgereizt reduziert werden. „Durch die Nutzung einer nachhaltigen Forstwirtschaft als Rohstoffquelle Erst einmal stehen aber die bekannten Ziele und ein hochgradiges Recycling trägt die im Raum und stellen die Papierindustrie vor Papierindustrie zur weltweiten Reduzierung ein Problem. Die europäische Papierindustrie der CO2-Emissionen bei. Die Papierindustrie hat schon 2011 auf die damalige Zielsetzung in Europa bezieht übrigens bereits heute 54 von minus 80 Prozent CO2-Ausstoß bis 2050 mit der „2050 Roadmap“ reagiert. Doch man Prozent der von ihr verbrauchten Energie aus stößt eben auch an technische Grenzen, die regenerativen Energiequellen“, bemüht auch

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durch Klimapolitik nicht wegzudekretieren sind: „Trotz intensiver Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Branche wird es Optimierungen beim Energieverbrauch wohl nur noch im Detail geben können. Vieles ist einfach ausgereizt“, erklärt Gregor Andreas Geiger. „Die Branche ist angesichts der großen Herausforderungen jedoch bereit, jenseits bestehender Strukturen über alternative Produktionsprozesse nachzudenken, wie es zum Beispiel im Rahmen des 2-Team-Projekts des Verbandes der europäischen Papierindustrie CEPI geschieht. Was dort herauskommt, ist aber völlig offen.“ Dieses CEPI-Projekt brachte zwei Teams von Wissenschaftlern, Unternehmen, Lieferanten und Außenstehenden zusammen, die gegeneinander darum wetteifern sollten, technologische Durchbrüche für die Industrie zu finden. Das Spektrum der Möglichkeiten indes ist schon einigermaßen absehbar: Von der Veränderung des Rohmaterialmixes über die wasserlose Papierherstellung bis hin zu revolutionären Zerfaserungstechnologien reicht die Denkspanne, die beim 2-Team-Wettbewerb entstand. Am Rande Björn Lyngfelt, Kommunikationschef beim schwedischen Papierhersteller SCA, sieht Optimierungspotenziale vor allem in der Peripherie: „Wir haben tatsächlich den Großteil des Klimaabdrucks unserer Forstindustrie im Bereich des Transports. Wenn wir uns also auf das konzentrieren wollen, was den größten Effekt hat, so sollten wir uns auf die Suche nach umweltverträglichen Transportmöglichkeiten machen. Das haben wir übrigens mit allen Industriesektoren gemein,

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Papierproduktion: Die Klimaziele werden zwar von der Industrie unterstützt, dennoch fürchtet man Konkurrenz aus weniger problembewussten Regionen.

die physische Produkte herstellen. Beinhalten würde dies Entwicklung und Design von neuen Lastautos, von Flüssigtreibstoffen, von Schienenverbindungen, dazu erhöhte Transportkapazitäten pro Fahrzeug. Im Bereich der Forstindustrie könnte man wohl die Kombination von Produktionsprozessen und der Energiegewinnung noch etwas weiter optimieren.“ Bei Austropapier hält man die Forderung der EU insgesamt für kaum realisierbar. „Utopische Vorgaben wie eine Verdoppelung von Klimazielen, die bis jetzt auch durch das Auftreten der Wirtschaftskrise 2008 erreicht werden, sind auch mit viel Engagement nicht

realistisch einhaltbar. Wir weisen lediglich auf diesen Umstand hin“, so Gabriele Herzog. Nur mit weniger Produktion Wenn sich politisch nun nichts mehr bewegt, scheinen die Konsequenzen weder für die europäische Wirtschaft noch für die Umwelt besonders erstrebenswert. „Wenn die EU einseitige Klimaziele einführt, wichtige Wirtschaftsräume wie Asien oder die USA aber nicht, sind die europäischen Anbieter nicht mehr wettbewerbsfähig. Eine solche Vorgabe kann die Branche nur über eine Produktionsdrosselung in Europa erreichen. Diese Produktion findet dann in anderen Erdteilen mit hohem CO2-Ausstoß

statt“, so Gregor Andreas Geiger. Nicola Rega, für Energie und Klimawandel bei der CEPI in Brüssel zuständig, sieht bereits in der derzeitigen Gesetzesvorlage durchaus den guten Willen der Politik, die Belange der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu berücksichtigen: „Die starke Betonung der Erhaltung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit durch die Ausweitung der Maßnahmen, um die Risiken des CO2-Ausstoßes zu reduzieren, ist ganz klar ein gutes Signal. Natürlich steckt der Teufel im Detail, aber wenn die Umsetzung dieser Politik den Geist des Gesetzestextes berücksichtigt, so wie er von den Regierungschefs besprochen wurde, können

Erreicht: In Deutschland konnte der CO2Ausstoß pro Tonne Papier seit 1990 um über 45 Prozent reduziert werden.

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wir von einem guten Schritt in die richtige Richtung sprechen.“ Dennoch gibt es sicherlich Nachbesserungsbedarf. „Die Bedenken richten sich vor allem gegen einige wichtige Aspekte, die, zumindest in dieser Phase, noch fehlen. Wenn die EU unilateral eine Reduzierung der Treibhausgase anstrebt, hätte ich auch die Anordnung von Maßnahmen zur Förderung von Produkten mit guter Umweltbilanz aus der EU erwartet. Ich spreche nicht von protektionistischen Maßnahmen, aber wenn wir von ‚Reduzierung in Europa‘ sprechen, sollten wir parallel auch Produkte ‚Made in Europa‘ unterstützen. Andernfalls werden auf lange Sicht Klimaschutzbestimmungen nicht ausreichen“, so Nicola Rega. Hohes Risiko Björn Lyngfelt identifiziert darüber hinaus einen weiteren Problembereich: „Es besteht das Risiko eines Wettbewerbs zwischen Biomasse als Treibstoff für die Energieproduktion und als Rohstoff für die Industrie. Die Anreize und Regulierungen, die notwendig sind, um das

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Angebot an erneuerbaren Energien weiterzuentwickeln, müssen gut durchdacht sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen.“ Die Papierindustrie wird sich für Vorschläge einsetzen, die positive Effekte erzielen, ohne die Bedingungen für andere Sektoren zu stark zu verzerren. Natürlich wird es Verzerrungen geben – das ist ja schließlich die Absicht von Anreizen – aber diese sollten sich daran orientieren, was die gesellschaftlichen Ziele sind.“ „Dennoch sind die Klimaziele mit Sicherheit auch eine Chance für die Industrie“, findet CEPI-Manager Nicola Rega. „Innovation ist hierbei der Schlüssel. Aber um dorthin zu gelangen, benötigen wir zwei notwendige Schritte: Zunächst muss die EU sicherstellen, dass die angestrebte Wettbewerbsfähigkeit bereits kurzfristig greift. Ohne diese Maßnahme wird es keine langfristigen Investitionen geben. Als Zweites benötigt Innovation im industriellen Prozess die Entwicklung von Durchbruchstechnologien. Diese wiederum benötigen Demo- und industrielle Pilotprojekte, die ein hohes Risiko und ein hohes Kapitalinvestment mit sich bringen. Sie erfordern die Einbettung

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CEPI-Manager Nicola Rega: „Wenn die EU unilateral eine Reduzierung der Treibhausgase anstrebt, hätte ich auch die Anordnung von Maßnahmen zur Förderung von Produkten mit guter Umweltbilanz aus der EU erwartet.“ revolutionärer Technologien in einen bereits gut etablierten Produktionsprozess. Einzelne Unternehmen haben nicht die Ressourcen, diesen Weg alleine zu gehen.“ ∑∑∑∑

Den Kunden auf den fersen Wie sie sich an neue Geschäftspotentiale heften

Interessenten, Konsumenten und Kunden haben heute eine größere Vielfalt an Informationsangeboten denn je. Gedruckt, gefunkt oder digital. Erfolgreiches Marketing muss sich einer Vielzahl von Kommunikationsmittel bedienen. Der ! Top d on A CoverSticker ist eine attraktive Form, potenzielle neue Kunden in Ihren r u g Yo Brin Marketingkreislauf zu bekommen.

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Stilgerecht kommunizieren Jedes Medium verlangt seine eigenen Stilelemente. „Botschaften aus unterschiedlichen Quellen verstärken sich, der Kundennutzen wird durch bis zu 45 % höheren Rücklauf optimiert, was in diesem Fall bedeutet: 1 + 1 = 3“, hält Thomas Plank, Geschäftsführer von Xynamix fest. Zudem bietet herkömmliche Werbung dem Werber selten direkt messbare Rücklaufquoten. CoverSticker sind ablösbar, können vom Konsumenten an eine beliebige Stelle (Kühlschrank, Monitor etc.) geklebt werden und bleiben somit im Sichtfeld. Das ruft die Kampagne bei jedem Sichtkontakt in Erinnerung, was die Rücklauf„1 + 1 = 3“, so Thomas Plank, quoten deutlich erhöht. „Durch die Gestaltung Geschäftsführer von Xynamix. mit einem Response-Element kann der Rücklauf 4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion eindeutig gemessen werden“, ergänzt Plank. Mehr Informationen auf www.CoverSticker.net

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b Leadgenerierung oder eine auffällige POS-Aktion – mit dem CoverSticker sind Sie vorne mit dabei. Er garantiert durch seine attraktive Platzierung auf der Titelseite der Kaufzeitung eine hohe Aufmerksamkeit bei den Lesern. Kombiniert man diese Werbeform mit Anzeigen und Online-Maßnahmen so entsteht ein attraktiver Crossmedia-Mix. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die medienübergreifende Gestaltung in Kommunikation und Marketing. „ Die Möglichkeiten, Kunden durch gezielte Vernetzung von Aktionen zu Produkten zu führen, Meinungen zu lenken oder Interaktion zu schaffen und somit die Chance auf Verkaufsabschlüsse zu nutzen, wird immer mehr zum Muss“, so der Markt16 kraft Berater Georg Braun.

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Gibt es nur gedruckt Für Werber liegt der Wert von Print auch darin, dass noch immer sehr viele Menschen bereit sind, am Kiosk oder per Abo für die Inhalte zu bezahlen. Wertvollere Kontakte finden Marken nirgends.

Bnw: Fotolia.de

Von Thomas Koch*

S

tolz vermeldet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, dass 100 Zeitungen – jeder vierte Titel im Lande – inzwischen eine Paywall installiert haben. Das klingt vielversprechend. Dass weder das Metered-Modell, für das sich ein Drittel der Zeitungen entschieden hat, noch die FreemiumModelle derzeit sonderlich viel Geld abwerfen, davon berichten sie nicht. Von Paid Content seitens der Zeitschriften ist indes relativ wenig zu hören, obwohl es das vereinzelt geben soll. Später in den Papierkorb Die Werbekunden betrachten die Entwicklung mit Argusaugen. Natürlich gehen sie davon aus, dass die Aufmerksamkeit für ihre Kampagnen dort höher ist, wo der Konsument für Inhalte bezahlt. Niemand schließt ein PrintZeitungsabo für 380 Euro im Jahr ab und nutzt es nicht intensiv. Deshalb gibt die Werbung den regionalen Abozeitungen den Vorrang vor kostenlosen Anzeigenblättern. Und wer am Kiosk 8,50 Euro für sein „Brand eins“ oder 3,90 Euro für den „Stern“ hinlegt, wird das Heft wohl kaum ungenutzt und achtlos in den Papierkorb werfen. Im Gegenteil: Bis die meisten Zeitschriften überhaupt einen Papierkorb sehen, vergehen Wochen. Zuvor wandern sie durch die Hände der Familienmitglieder und dann weiter zu Nachbarn und Verwandten. Der Wert der Worte Was einen Wert besitzt, schmeißt selbst unsere Überflussgesellschaft nicht gedankenlos weg.

Wofür man bezahlt hat, wird auch intensiver konsumiert: Print sichert Werbern Aufmerksamkeit, wo im Netz nur weggesurft wird. Vielleicht muss daran einfach nur erinnert werden. Den Begriff Wert vermisst man derzeit allzu häufig in der Diskussion um die Zukunft der Medien. Am häufigsten jedoch leider in den Präsentationen und Empfehlungen der Mediaplaner. Tatsache ist, in Deutschland werden täglich 19,4 Millionen Tageszeitungen verkauft und die Wochenzeitungen bringen es auf weitere 1,8 Millionen Stück. Die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften beträgt 102,6 Millionen pro Ausgabe. Das sind die harten Zahlen. Das ist die Wahrheit. Lesefreudig, zahlungswillig Wir reden hier nicht von Usern, die hektisch und genervt durchs Netz eilen. Nicht von mehr oder weniger abgelenkten Hörern und Sehern privater Radio- und Fernsehprogramme. Sondern von Menschen, die lesen können. Denen Lesen so wichtig und wertvoll ist, dass sie für diesen Genuss bares Geld zahlen. Sehr viel Geld sogar. Um eine Idee davon zu bekommen, was das wirklich bedeutet, müsste man sich als PKW-Hersteller vorstellen, dass der kaufwillige Auto-Interessent bares Geld für einen Prospekt bezahlt. Oder dass ein potentieller Versicherungskunde Geld für ein Beratungs-

gespräch zu zahlen bereit wäre. Oder der Putzteufel für ein Probesaugen von Vorwerk. Es gibt diesen geheimnisumwobenen Paid Content also doch. Es hat ihn schon immer gegeben. Liebe Print-Freunde, geschätzte Anzeigenkunden, verehrte Agenturen: Sie träumen davon, dass Menschen Geld zahlen für Medien? Und dann diesen Medien, die sie dermaßen wertschätzen, auch noch ihre ganze Aufmerksamkeit widmen? Sie träumen davon, dass Ihre Zielgruppe quasi Geld zahlt, um Ihre Kampagne sehen zu dürfen? Das gibt es. Aber das gibt es bisher nur bei Print. Nur hier kaufen Sie Kontakte, für die Ihre Konsumenten sogar Geld zahlen. Greifen Sie also zu – solange es das wertvollste aller Medien noch gibt. ∑∑∑∑

* Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

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Breit angelegt V

Paperworld in Frankfurt: große Produktbreite rund ums Papier.

ielleicht ist die Paperworld mit ihrer akzentuierten Ausrichtung auf Geschenkartikel und Schreibwaren eine Messe, die nicht so prominent in den Kalendern von Druckereichefs oder Zulieferern der grafischen Industrie vermerkt ist. Aber noch immer kann das dreitägige Event in Frankfurt als Plattform für Trends einen guten Eindruck davon geben, welche Papier-Produkte im Handel besonders gefragt sind und sein werden. Bei der letztjährigen Paperworld waren 1.677 Unternehmen aus 59 Ländern zugegen und mehr als 40.000 Menschen haben die Messe besucht. Die Produktbreite ist erstaunlich: Die Aussteller der Paperworld zeigen Geschenkartikel, Verpackungen und Druckerzubehör bis hin zu exklusiven Papeterieprodukten sowie Schreib- und Zeichengeräten für den privaten und gewerblichen Bedarf.

Wird noch

A

llzu viele Programm-Details über den Düsseldorfer DigitaldruckKongress des Bundesverbands Druck und Medien sind noch nicht bekannt. Klar ist immerhin, dass der Verband mehr als ein Jahr vor der nächsten Drupa gemeinsam mit der Messe Düsseldorf das Thema forcieren möchte. Zwei Panels, eines zu möglichen Märkten und eines mit Anwender-Storys, füllen bisher das Programm.

Paperworld, Frankfurt 31. Januar bis 02. Februar 2015 www.paperworld.de

Ausdruck von Ausdruck von

Digitaldruckkongress, Düsseldorf 19. Februar 2015 www.bvdm-online.de/ddk2015

„Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der 5. Generation geführt wird, seit dann gibt Jahren einem das beruhigendesistGefühl der Sicherheit. „Wenn ein Unternehmen in ein Familienbesitz und heute von der 5. Generation geführt wird, dann145 gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende mit 5. Generation geführt wird,fürdann gibt einem das einwie beruhigendes Gefühl derUmgang Sicherheit. Traditionen sind die Basis umsichtiges Handeln, auch der schonende Umgang mit der Umwelt sind zeigt:dieBerger trägt das Österreichische Umweltzeichen für den Umgang Bogen- und Traditionen Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende mit der Umwelt zeigt: Berger trägt das Österreichische Umweltzeichen für den Bogen- und Rollenoffsetdruck Darüber hinaus darf sich die Druckerei Bergerund als der Umwelt zeigt: sowie BergerDigitaldruck. trägt das Österreichische Umweltzeichen für den BogenRollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“ 2 Rollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber– hinaus darfdie sichWelt dieein Druckerei Berger als CO -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen das macht Stück grüner.“ 2 CO2-neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“

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Bnw: Messe Frankfurt/Sutera

Ein Pflichttermin für Besucher aus der grafischen Industrie ist sie nicht unbedingt, ein Barometer für die Entwicklung bestimmter Produktgattungen aber noch allemal: die Paperworld in Frankfurt.

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Meister am Messer Der Schneidmaschinen-Hersteller Polar versucht mit Workshops, Druckerei-Mitarbeitern den richtigen Schnitt zu vermitteln – und ihnen die Angst vor dem Messer zu nehmen.

Bnw: beigestellt

Von Anja Schlimbach

Schneidmaschinen: Polar möchte die Bediener mit eigenen Workshops besser mit den Maschinen vertraut machen.

D

ie Finessen der Maschinen, der richtige haben natürlich auch Fragen, die erst einmal Sehr wichtig ist, dass der Bediener die ArUmgang mit den Messern, die Vermitt- sehr einfach klingen. Aber auch das muss beit und die geschnittenen Produkte hinterher lung der Software. Damit beschäftigen man ernst nehmen. So fangen wir ganz simpel auch beurteilen kann. „Wir versuchen den sich die Teilnehmer der jeweils dreitägigen Be- mit der Erklärung des Displays an. Wie kann Leuten zu erklären, wie man ein ordentliches dienerkurse des Schneidmaschinenherstellers ich manuelle Funktionen umsetzen? Welche Niveau erreicht und dann auch hält“, ergänzt Polar vorrangig. Aber die Kurse, sagt jedenfalls Voreinstellungen gibt es? Wie kann ich mir Klaus Meiselbach. Gerade bei SchneidmaKlaus Meiselbach, der Schulungsleiter, haben mit kleinen Tricks helfen?“, erklärt Klaus schinen spielt die Sicherheit eine wichtige auch ein anderes Ziel, ein psychologisch Meiselbach. Rolle. „Die Schneidmaschinen sind heutzuerklärbares nämlich: „Sie nehmen die Angst tage so kontrolliert und sicher, da passiert Das Niveau halten vor der Maschine, was das Sicherheitsrisiko nichts. Aber wenn etwas nicht stimmt, dann minimiert und die Qualität der Produktion Danach wird es detailreich für die jeweils werden die Leute sehr schnell kreativ. Und erhöht. Das ist immer wieder eine Sache, die höchsten fünf Teilnehmer pro Workshop. „Die ganz schnell hat dann der Bediener etwas eher sehr wichtig ist.“ Anwender kommen aus sehr unterschiedliverschlechtert, als dass er sich damit geholfen chen Bereichen, aus großen Betrieben, aus hätte“, sagt Meiselbach. Einer der wichtigsten Auch für Aushilfen kleinen Copyshops, und jeder hat seine Programmpunkte der Anwenderschulungen in Der Lehrplan ist auch auf jene Klientel eigenen Sorgen. Wenn die Leute in ihren der Polar-Unternehmenszentrale in Hofheim: abgestimmt, die möglicherweise nicht in jeweiligen Betrieb zurückgehen, müssen „Wir müssen den Teilnehmern beibringen, wie den Genuss einer buchbinderischen Ausbilsie schließlich irgendwie zurechtkommen, man ordentlich das Messer wechselt. Da gibt dung gekommen ist. „Wir schulen vor allem die Maschine wirklich benutzen, Aufträge es heute fantastische Wechselwerkzeuge, vom die Bediener. Das sind oft Menschen, die erstellen und abarbeiten. Wir stellen also sehr Feinsten.“ keine wirkliche Ausbildung haben, sondern individuelle Programme zusammen. Das muss Nach drei Tagen sollten auch diese WerkAushilfsjobs im Copyshop machen oder Hilfssein. Jeder hat seine eigene Welt und seine zeuge beherrschbar und der Schauder vor der arbeiter in einer großen Druckerei sind. Die eigenen Fragen.“ Klinge beseitigt sein. ∑∑∑∑

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Größe braucht kein Format Ein Designpreis, dem das Ergebnis alleine nicht reicht: Der JosephBinder-Award suchte in 13 Kategorien auch nach den inhaltlichen Kernen in den formalen Hüllen. Die Jury fand reichlich. Von Norbert Philipp

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ür dünne Filmplots sind bekanntlich auch 90 Minuten Kino zu lang. Für schmale Ideen ist schon eine Briefmarke zu groß. Wo der Kern und die Substanz fehlen, lässt sich eben nichts aufblähen. Nicht auf Breitwand, nicht auf Plakaten mit 24 Bögen. Die größten Skizzenblöcke, die hellsten Beamer, die stärksten Worte, die markanteste Typographie, die knalligsten Farben, die raffinierteste technische Trickkiste – Kommunikationsdesigner brauchen all das nicht, wenn das Konzept stimmt, das man durch die medialen Kanäle schickt. Dann kann auch der Bierdeckel der Überbringer der Botschaft sein. Als Gestalter der Tiefenstrukturen der Kommunikation, nicht bloß als Behübscher der Oberfläche, so will Susanne Breitfeld vom Berufsverband der deutschen Grafikdesigner ihre Kollegen gerne wahrgenommen sehen. Und genau jene Einreichungen, in denen

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sich dieser Anspruch abzeichnet, sieht sie auch als „Wir machen gute Arbeit und wir erwirtschaften Jurorin bei Designpreisen am liebsten. Wie zuletzt Geld.“ Mit Ideen und der Kreativität, die sich beim einzigen österreichischen Designpreis für beim Joseph-Binder-Award in 690 Einreichungen Kommunikationsdesigner mit internationalem auf 13 Kategorien auffächerte. „Kreative Leistung Zulauf, dem Joseph-Binder-Award. Die ausgehat einen Wert, die eben auch Geld kostet für die zeichneten Gestalter zeigten mit ihren Projekten, Auftraggeber“, sagt Graas. Das dürfe man nicht dass innere Ideen auch an der Oberfläche am vergessen bei all der lauten spielerischen Gestaltungsfreude, die dem Betrachter entgegenspringt. schönsten strahlen. Gute Arbeit und Geld

Orchestral

Und all das im Dienste der Kommunikatoren, die über die Gestaltung versuchen, ihren Botschaften Nachdruck, Gewicht und Gehör zu verleihen. „Es ist keine Kunst, die wir Kommunikationsdesigner zelebrieren. Wir sind Teil der Creative Industries. Wir sind Dienstleister“, betonte Laurent Graas, Vorstandsmitglied von Design Luxemburg und ebenfalls Teil der Jury des Joseph-Binder-Awards.

Auch die Herzen der Juroren hüpften bei einigen preisgekrönten Gestaltungen besonders hoch, wie Susanne Breitfeld erzählt. Vor allem, wenn etwa die Wiener Designer Roland Radschopf und Illustrator Nikolay Uzunov plötzlich den Bautrupp für das Corporate Design einer Baufirma in ein Orchester verwandeln, das seine Werkzeuge virtuos beherrscht. Dafür gab es einen Silber-Award.

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Die Sieger: Sie haben beim Joseph-Binder-Award 2014 Preise gewonnen. Insgesamt haben 340 Gestalter aus 29 Ländern mitgemacht. Das nachhaltige Konzept der BMWProduktbroschüre beinhaltete auch die umweltschonende Papierherstellung.


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Vorsätzlich gut: Gold in der Kategorie „Illustration in anderen Anwendungen“ für Markwald Neusitzer Identity. Oder wenn die Klarheit einer Idee kaum JuryBuchstaben zu frisieren, Fotos zu färben und die Diskussionen zulässt, wie etwa beim Projekt der Dinge attraktiv im Weißraum aufzustellen. Agentur Atzgerei: Für das Donaufestival haben sie Gut zum Designer das bestehende Corporate Design effektvoll neu inszeniert. Bislang prägten es drei parallele Bal„Der Joseph-Binder-Award ist vor allem ein ken. Nun ist einer von ihnen ein Querschläger, der fairer Preis“, sagt Breitfeld. Nicht einer, der eher das Logo zum Ungleichheitszeichen werden lässt. einer Marketing-Plattform für die Auftraggeber Eine schlüssige Idee, weil so wie früher sollte gleicht. „Bei manch anderen Preisen ärgere ich beim Donaufestival anlässlich des zehnjährigen mich manchmal wirklich, wie da mit Designern Jubiläums so wenig wie möglich bleiben. umgegangen wird.“ Da gäbe es welche, die etwa zunächst prämieren und danach 2.000 Euro wolÜber den Plakatrand len, damit sich der Einreicher auch seinen Platz im Katalog sichert. Der Joseph-Binder-Award Inhaltliche Twists, Brüche und Überraschungen erfülle hingegen die Qualitätskriterien, die der sind die allererste Gestaltungsaufgabe und auch Berufsverband der deutschen Grafikdesigner für eine hohe Kunst. Wie auf den Plakaten, die die Designpreise aufgestellt hat, meint Breitfeld. Und Vorarlberger Designagentur Sägenvier für das Vorarlberg Museum entwickelte: Da darf die Typo- auch die Prinzipien seines Namensgebers hält er graphie mal über den Plakatrand „hinausschauen“, hoch. Severin Filek, Chef von Design Austria, ließ genauso wie sich die Ausstellung, die das Sujet sie sicherheitshalber noch mal zur Preisverleihung bewirbt, den Blick jenseits der üblichen Wahrneh- an die Wand beamen: „Design hat die Funktion mungsgrenzen vorgenommen hatte. „Durchdrun- der Darstellung. Design hat die Funktion der gen von einer Idee“, so sollen die Entwürfe sein, Kommunikation. Design hat die Funktion der sagt Breitfeld. Dann gelangen die Botschaften Motivierung.“ Joseph Binder postulierte zeitlose besser in die Köpfe und Bäuche der Rezipienten. Ansprüche. Aber auch leichter auf die Shortlist von DesignErzählende Linien wettbewerben wie dem Joseph-Binder-Award. So wird Breitfeld nicht müde zu repetieren: „Konzept, Vor vier Jahren, als Breitfeld ebenfalls in der Jury Konzept, Konzept. Das ist das Grundkriterium war, wären die Gestalter noch deutlich zurückhaltender gewesen: „Damals war alles viel zarter, für gutes Kommunikationsdesign.“ Die Gestalter irgendwie lyrischer. Der Trend ging beinahe in seien nicht dazu da, nur die Inhalte zu „stylen“,

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Die Atzgerei und das Donaufestival: Gold für das neue Corporate Design.

π Das ist der Joseph-Binder-Award Der Joseph-Binder-Award wurde im Jahre 1996 von Design Austria eingeführt. Jedes zweite Jahr wird er seitdem als Wettbewerb für Grafikdesign und Illustration ausgeschrieben. Für den Award 2014 hatten 340 Gestalter aus 29 Ländern insgesamt 690 Beiträge eingereicht. In 13 Kategorien wurden sie von einer neunköpfigen Jury beurteilt. Zu der gehörten in diesem Jahr: Iva Babaja, Präsidentin Icograda, Susanne Breitfeld, Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes deutscher Kommunikationsdesigner, Franz Merlicek, Creative Director bei Demner, Merlicek & Bergmann, Laurent Graas von Design Luxemburg. Die Jury vergab neun Mal die Gold-Trophäe, 14 Mal jene in Silber und 13 Mal jene in Bronze. Zudem wurden 43 Projekte mit einer Auszeichnung bedacht. Der Namensgeber des Awards, Joseph Binder, lebte von 1898 bis 1972, war einer der bekanntesten österreichischen Grafikdesigner und zugleich einer der Gründungsväter von Design Austria. 4c ist seit 2012 Medienpartner dieses wichtigsten österreichischen Designpreises.

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Identity durch einen visuell und sprachlich freundschaftlichen Gestus ersetzt. „Hier war auch eine Auszeichnung angebracht, allein dafür, dass man hier Design in einem Kontext verwendet, in dem das normalerweise gar nicht geschieht“, sagt Walther. Bei diesem und bei vielen anderen Entwürfen musste die Jury erst gar nicht zu langen Diskussionen ansetzen, erzählt sie: „Andere wiederum haben wir zunächst rausgeschmissen Mahnschreiben für Weitzer Hotels: Gold in gent und charmant“ etwa die Agentur Markwald und später wieder hereingeholt.“ In der Jury trafen der Kategorie Kommunikationsdesign. Neusitzer Identity ihre Ideen für Neujahrsvorsätze verschiedene Muttersprachen aufeinander, auch in Kartenform abgeliefert hatte: Erfolg, Bewegung, Daina Vitolina, Gründungsmitglied des lettischen Richtung No-Design.“ Heute zeichne sich wieder Abenteuer und was man sich sonst noch vornimmt, Design Information Center, sowie Iva Babaja, das Plakative und Kräftige ab. So wie ein roter visualisierten die Illustratoren mit skurril-absurPräsidentin des International Council of Graphic den Ideen. Das wurde mit „Gold“ in der Kategorie Faden, den das Design ohnehin schon vor einigen Design Associations, waren Teil von ihr. Doch der „Illustration in anderen Anwendungen“ belohnt. Jahren aufgenommen hat: das Storytelling, die Konsens, wie es Laurent Graas aus Luxemburg narrative Ebene, die die Gestalter in ihre Projekte sagte, war die Sprache, die alle teilen: „Und die ist Freundschaftlich mahnend einbeziehen. nun mal das Design.“ ∑∑∑∑ Vor allem in der Kategorie „Illustration“ erzäh- Aber auch für die Goldpreisträger im „Kommulen sie auch implizit etwas über sich. „Illustration nikationsdesign“ verlor Walther viele lobende ist immer etwas Persönliches“, sagt die deutsche Worte: Das Mahnschreiben der Weitzer Hotels Bilder von der Preisverleihung des JosephDesignerin Franziska Walther, die diesmal in der versucht es weniger mit dem Mahnen als mit der Binder-Awards 2014 im Wiener MuseumsJury saß und vor zwei Jahren selbst einen Preis in humorvollen Erinnerung, dass da noch kein Geld quartier finden Sie auf unserer Website unter: Silber mit nach Hamburg nahm. Diesmal konnte geflossen sei. Den üblichen aggressiv-strengen www.4-c.at/link/josephbinder14. sie gar nicht lang genug begutachten, wie „intelliTon haben die Grazer Gestalter von Moodley

π Mehr im Web

Golden Pixel Award für BuLu Motions Box

Beim diesjährigen Golden Pixel Award in Wien wurden wieder Österreichs beste Druckprojekte ausgezeichnet. Die Buchdruckerei Lustenau (BuLu) erhielt mit der BuLu Motions Box den ersten Preis in der Kategorie „Printer‘s Best“.

Beim diesjährigen Golden Pixel Award in Wien wurden wieder Österreichs beste Druckprojekte ausgezeichnet. Die Buchdruckerei 24 Lustenau (BuLu) erhielt mit der BuLu Motions Box den ersten Preis in der Kategorie „Printer‘s Best“.

Der Golden Pixel Award zählt zu den renommiertesten Awards der österreichischen Druck- und Medienindustrie. Die Gewinner des Golden Pixel Award setzen die Auszeichnung in der Kommunikation mit ihren Kunden ein und

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Wende-, Dreh-, Schieb-, Pop- Up verstehen sie als Anerkennung ihund Zieheffekten setzen gekonnt rer ausgezeichneten Leistung. Die in Szene, was oft lange Rede kurzer BuLu konnte mit ihrer BuLu Motions Box, die gemeinsam mit dem Sinn ist. Diese Karten sollen den BuLu-Kunden Ideen vermitteln, Lustenauer Grafikdesigner Roland Schuster entworfen wurde, bei den wie sie z. B. ihr nächstes Mailing oder ihre nächsten WeihnachtskarJuroren punkten. Die effektvollen ten gestalten könnten. Die Karten Karten, die zum Staunen bringen, werden hergestellt mit umweltein Schmunzeln ins Gesicht zaubern und den Spieltrieb entfachen, freundlichen Farben + Lacken und wurden auf Druckmaschinen haben in der Kategorie „Printer´s Best“ von ihrer hohen Qualität und mit Green Printing Ausstattung produziert. gut durchdachten Details überzeugen können und dadurch den ersten Platz erzielt. Ebenfalls mit beteiligt an der Entstehung dieser BuLu Motions Box war die Lustenauer Texterin Simone Fürnschuß, Buchdruckerei Lustenau GmbH die den einzelnen Karten passenMillennium Park 10 de Namen gegeben hat. Mit der 6890 Lustenau, Austria neuen Kartenbox „BuLu Motions“ erweitert eine Ka- Design & digitale Medienproduktion 4c inspirierende Magazin für Druck, Tel +43 (0)5577 82024-0 tegorie an beweglichen Prints die www.bulu.at BuLu Produktpalette: 12 Karten mit


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Schöne neue Pfade Eine Vektorsoftware namens „Affinity Designer“ erobert sich im App Store von Apple dieser Tage respektable DownloadZahlen. Man könnte gar den Eindruck gewinnen, dass gerade die Grafikdesigner am Macintosh weltweit sehnsüchtig auf eine brauchbare Alternative zu Adobe Illustrator warten.

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Von Jason Harder

Pfadesse: Angenehm mit Pfaden arbeiten kann der Kreative im neuen Affinity Designer.

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er Affinity Designer ist ein ausschließlich für den Mac entwickeltes Vektortool der englischen Softwareschmiede Serif. Das Unternehmen war bisher mit seiner „Plus“-Reihe nur im Windows-Umfeld aktiv. Mit dem Affinity Designer möchte Serif nun die Potentiale heben, die insbesondere Adobe bei den Mac-Usern brachliegen lässt, nachdem die Amerikaner über das Ausschalten von Freehand die Auswahl an professionellen Print-Tools sehr eingeschränkt haben. Einige Monate lang konnte man die Adobe-Alternative kostenfrei als Betaversion von Serif beziehen. Während dieser Phase verstand sich die Software

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ausschließlich auf die Verarbeitung von RGB-Daten. Mit dem Schritt in den App Store und einem für den aktuell eingeschränkten Nutzwert recht sportlichen Preis von 45 Euro hat man nun auch die Verarbeitung von CMYK-Farben integriert. Die Lücken freilich, die auf dem Weg zur Alltagstauglichkeit für einen Print-Anwender zu schließen sind, haben oftmals noch die Ausmaße unüberwindlicher Canyons. Spielerische Bedienung Doch man sollte sich erst einmal nicht abschrecken lassen. Etliche Ansätze der Software sind außerordentlich interessant. Auf einem aktuellen Mac mit Touchpad lässt

sich sehr intuitiv und flott mit wertige und flotte BildschirmPfaden arbeiten und per Gestenausgabe zu liefern. steuerung zoomen. Haltepunkte Retina-ready und Pfadsegmente sind spieleSo ermöglicht der Affinity Designer risch zu verändern, das Verhalein schnelles Umschalten zwischen ten und visuelle Feedback der Software wirkt perfekt. Die Arbeit verschiedenen Vektor- und Pixelansichten – wichtig in Zeiten, in mit Haltepunkten und Pfadsegdenen auch Vektor-Designer häufig menten gestaltet sich angenehm parallel Pixel für „Standard“- und organisch und natürlich. Es fühlt sich an, als hätte man hier endlich „Retina“-Displays abliefern müssen. Beide Bitmap-Varianten können das Werkzeug an der Hand, mit parallel und mit guten Vorschaudem auch auf dem Mac eine möglichkeiten aus den Vektorlayzeitgemäße Arbeit mit Vektoren outs exportiert werden. im CMYK-Farbraum möglich ist. Die bislang brachliegenden Noch viel zu tun Möglichkeiten von Hardware und Betriebssystem werden aktiv zum Bei der printnahen Arbeit mit dem Programm zeigt sich schnell, dass Nutzen des Anwenders verfügbar gemacht, um eine qualitativ hoch- Serif noch an vielen Stellen arbeiten

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π Sanfte Stanze Die intuitiven Möglichkeiten der Pfadwerkzeuge beeindrucken beim Affinity Designer am meisten. Da jeder Anwender so etwas anders erlebt, soll hier gezeigt werden, wie non-invasiv mit den Stanzwerkzeugen gearbeitet werden kann. Denn das erschließt sich nicht auf den ersten Klick.

2

Bei normaler Handhabung werden die Objekte verbunden oder aufgeteilt, wie man das aus anderen Programmen kennt. Wird beim verknüpfenden Klick allerdings die ALT-Taste gedrückt, erfolgt die Berechnung noninvasiv. Es wird – in der Ebenen-Palette ist das gut sichtbar – ein neues „Compound“-Objekt angelegt, bei dem beide Bestandteile weiter unabhängig voneinander bewegt werden können. So kann interaktiv die Platzierung – bei höchster Qualität der Bildschirmdarstellung – optimiert werden. Es ist sogar möglich, nachträglich die Verrechnung umzuschalten, beispielsweise von abziehender zu ergänzender Pfadberechnung. Bezugspunkte Eine weitere Funktion, bei der man sich nach kurzer Zeit fragt, weshalb sie noch nie so spielerisch und hochwertig umgesetzt zu sehen war, ist das Anlegen von Verläufen. Nach der Definition von Start- und Endfarbe können die Bezugspunkte frei auf der Arbeitsfläche verschoben werden. Auch das lädt zum Spiel mit den Möglichkeiten ein – und steigert den Alltagswert des Vektortools ganz beträchtlich.

3 1–3: So kann mit Stanzwerkzeugen gearbeitet werden: Beim neu errechneten „Compound“-Objekt können die Bestandteile unabhängig voneinander bewegt werden.

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Ausbaufähig, vielversprechend: der Affinity Designer von Serif.

Dokument in seinen Abmessungen muss, um ein zuverlässiges Tool Fehler behoben. Was nichts daran halbiert wurde. Offenbar passiert für die Druckvorstufe abzuliefern. ändert, dass man fertige Daten das stets, wenn bei einem als CMYK Aktuell gibt es nur ein äußerst intensiv prüfen sollte. angelegten Dokument zusätzlich die rudimentäres Farbmanagement, Stockender Import „Retina“-Option aktiviert wird. dessen korrekte Funktion kaum überprüfbar ist; auch, weil die Die Software hat auch eine ImMit Roadmap Ausgabe in ein PDF vollkommen portfunktion für Freehand-Daten. Immerhin gibt es ein aktives und unkontrolliert abläuft. SonderfarLeider aber kann der Affinity gut betreutes Forum auf der Website ben sind dem Programm bisher Designer noch lange nicht alles, von Serif, in dem Anwender direkt gänzlich unbekannt; sie können was Freehand einst bereitstellte – und in angenehmem Ton mit dem weder angelegt noch importiert beispielsweise mehrere Konturen Hersteller kommunizieren können. werden. Öffnet man CMYK-Daten auf einem Pfad oder Texte, die an Zahlende Nutzer haben Zugriff auf aus AD in Illustrator, wähnt dieser, Pfaden ausgerichtet sind. EntBeta-Versionen, die, schneller als es RGB-Daten vorzufinden. Platziert sprechend von Freehand erzeugte der Apple-App-Store ermöglicht, die man die AD-Vektoren hingegen in Objekte werden beim Import in den Weiterarbeit mit einer aktuelleren, Affinity Designer einfach unterschlaInDesign, werden sie korrekt und gen. Das dürfte diese Funktion aktuell unauffällig verarbeitet.

Entfernter Bug Die erste Verkaufsversion von Affinity Designer hatte einen Bug, bei dem Maßeinheiten nicht korrekt für die Ausgabe umgesetzt wurden. War in den Daten ein Quadrat mit 5 cm Kantenlänge angelegt, konnte man im 1:1-Ausdruck 4,7 cm messen – mit der aktuell ausgelieferten Version ist dieser

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fehlerkorrigierten Programmversion ermöglichen. Auch eine Roadmap des Herstellers ist hier zu finden – gerade mit vielen für Print relevanten Funktionen. Es bleibt zu beobachten, wie zügig Serif an der Verbesserung der Anwendung arbeitet. Der Funktionsumfang soll – und muss – noch wachsen. Dann bekommen Mac-Anwender endlich eine zeitgemäße und preislich attraktive Alternative zu Illustrator in die Hand. Und für die nächsten Monate sind weitere Tools zur Bildbearbeitung und für Publishing angekündigt – die mit dem gleichen

Dateiformat arbeiten sollen. ∑∑∑∑

für viele Anwendungsfälle unbrauchbar machen. Wie Illustrator für sehr lange Zeit, kann auch die Alternative aus dem App Store pro Datei nur mit einer Zeichenfläche umgehen. Zudem gibt es bei Print-Layouts ein unheilvolles Zusammenspiel von Dokumentengröße und eingestellter DPI-Zahl: Im Test fiel wiederholt auf, dass ein ursprünglich als DIN A4 angelegtes

Verläufe – schnell und präzise angelegt. Man möchte diese Einfachheit nach kurzer Zeit nicht mehr missen.

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Tools Druck Free & Share/Klicktipps

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Screencasts ohne Umwege Die Freeware QuickCast erzeugt und veröffentlicht Bildschirmfilme.

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ls die drei britischen Programmierer Pete Nelson, Neil Kinnish und Dom Murphy eine einfache Lösung für schnelle Screencasts nötig hatten, bastelten sie sich kurzerhand ihr eigenes Tool: QuickCast. Mittlerweile ist die Software für jedermann verfügbar, und noch dazu kostenlos. Die Mini-App versteckt sich dezent in der Menüleiste. Ein Klick öffnet ein Menü. Wählt man dort „Quick Record“, kann man noch den Bildschirmausschnitt festlegen, und los geht’s.

Alternativ stehen mit „Advanced Record“ zusätzliche Optionen zur Verfügung, etwa die Einbindung von Mikrofon- und Webcam-Aufnahmen. Beendet wird die Aufnahme jedenfalls mit einem Tastenkürzel. Und jetzt kommt der Clou: Die Aufnahme wird sofort auf einen Server geladen. Der Link kann als Kurz-URL kopiert oder gleich per Facebook, Twitter oder E-Mail weitergeleitet werden. Keine andere Lösung am Markt ist weniger umständlich – und günstiger. ∑∑∑∑

One-Stop-Shop: QuickCast ermöglicht schnelle Bildschirmfilme und sorgt auch gleich für den Upload. Auf Wunsch gibt es Extras.

πQuickCast 1.2.5 System: ab OS X 10.8 Preis: Freeware Web: www.quickcast.io

Tipps für Klicks Tipp 1: Kompakte Paletten

Tipp 2: Objekt auf allen Flächen

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uf einem Laptop-Bildschirm gibt es keine Pixel zu verschenken. In Adobe-Programmen lassen sich deshalb Paletten mit der TabulatorTaste oder dem Shift-Tabulator ein- und ausblenden. Man kann aber auch die Paletten selbst kompakter machen: Im Menü, das sich hinter dem Dreieckssymbol im rechten oberen Eck einer Palette versteckt, sind häufig die Bedienfeldoptionen auszuwählen. Dort kann der Paletteninhalt kleiner gemacht werden. Im Menü der Seitenpalette ist zudem noch die Option zu finden, um die Seitensymbole horizontal anzeigen zu lassen. ∑∑∑∑

Mehrfachplatzierung: Mit einem Tastenkürzel können Illustrator-Objekte auf allen Zeichenflächen gleichzeitig eingefügt werden.

I Raumgewinn: Viele Adobe-Paletten können über ihr Ausklappmenü zum Platzsparen gebracht werden, die SeitenPalette bietet mehr Optionen.

n InDesign legt man ein Objekt in einer Musterseite an, um es dann auf vielen oder allen Seiten zu haben. In Illustrator gibt es zwar keine Musterseiten, aber es gibt einen einfachen Trick, mit dem man eine Grafik dennoch auf alle Zeichenflächen bekommt. Dazu platziert man auf der aktuellen Fläche ein Objekt, schneidet es aus (Befehl-X) und wählt dann den Befehl „In alle Zeichenflächen einfügen“ aus dem Bearbeiten-Menü (Befehl-Alt-Shift-X). Dann wird das Objekt auf allen angelegten Seiten des Dokuments eingefügt. ∑∑∑∑

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Schwerer Stoff Ein taiwanesisches Unternehmen versucht sein aus Steinen hergestelltes Papier nun auch am deutschsprachigen Markt zu platzieren. Geworben wird mit der angeblichen Umweltfreundlichkeit, dabei ist das vielleicht gar nicht das beste Argument für den neuen Bedruckstoff. Bnw: beigestel

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Von Ingo Woelk

Kalzium innen wie außen: Milchverpackungen aus Kalkstein. Die schwedische Ecolean hat sich auf Getränkeverpackungen aus Steinpapier spezialisiert.

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as dürfte den wenigsten Druckern richtig gut gefallen. „Momentan kann das Papier nur in sehr niedrigen Stapeln gedruckt werden, was bedeuten würde, dass wir anbauen müssten, wenn nur noch auf Steinpapier gedruckt würde“, sagt Jens Bockelmann,

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Geschäftsführer der Druckerei MHD im norddeutschen Hermannsburg. Das liegt an Eigenschaften dieses Papiers, die für Druckprozess und Weiterverarbeitung doch etwas gewöhnungsbedürftig sind: Steinpapieraufträge benötigen mehr Zeit, mehr Lagerplatz – und

sorgen für brillante Druckbilder. Ein Steinpapier-Auftrag dauere deutlich länger als ein üblicher, erklärt Bockelmann. „Das ist auf die längere Trocknungszeit und die langsamere Laufgeschwindigkeit der Maschinen zurückzuführen.“ Das Papier unterliegt einem sogenannten „Glasschei-

beneffekt“. Es klebt nicht, ist nicht statisch aufgeladen, aber haftet eng aneinander. Bis ein Zubau bei MHD in Hermannsburg tatsächlich notwendig wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Das aus Taiwan stammende Steinpapier hat in

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Europa noch keine Verankerung am Markt. Aber der Hersteller Lung Meng Technology drückt seine etwas ungewöhnliche Papiersorte in letzter Zeit verstärkt in die europäischen Märkte. Dabei wird ein Eigenschaftsraster des Papiers beworben, das erst einmal den etwas ungewöhnlichen Produktionsprozess ausblendet: „Robust, wasserdicht, reißfest, leicht beschreibbar und seidig weich“, zählt Cindy Liang, die Sprecherin des taiwanesischen Produzenten, auf. Papier aus der Flasche Die Gemeinsamkeit mit herkömmlichem Papier ist alleine auf den Zweck begrenzt, das Bedrucken. „Mit herkömmlicher Papierherstellung hat das nichts zu tun“, erklärt Liang. „Die Herstellung von Steinpapier und Zellstoff-Papier unterscheidet sich in der Methodik völlig, weil es von Natur aus unterschiedliche Rohstoffe sind. Wir haben deshalb unsere eigenen Verfahren und Maschinen entwickelt, um Steinpapier zu fabrizieren.“ Liang beschreibt den patentierten Prozess als „exklusiven Einsatz einer Mischung aus Mineralpulver und einer kleinen Infusion von ungiftigem Harz“. Der funktioniert in Kurzform so: Steinmehl, also Calciumcarbonat, gewonnen aus Abfällen der Bauindustrie, wird recyclingfähiges Polyethylen (PE) zugesetzt, zum Beispiel von PET-Flaschen. Das PE wird verbrannt, was als ökologisch und gesundheitlich unbedenklich gilt. Zurück bleibt ein Steinmehlgranulat, aus dem Papier in verschiedenen Stärken – bei „Rockpaper“ sind es 144 bis 490 g/qm – produziert wird. Das Mischverhältnis Steinmehl zu PE kann 80:20 betragen. Nun klingt Polyethylen nach bösem Plastik, kann in der Bio-Variante aber ökologisch aus organischen Abfällen hergestellt werden. Denn auf Basis von Erdöl oder eben auch Abfall wie Zuckerrohrrückständen lässt sich das benötigte Ethylengas gewinnen. Das

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Gas ist der Ausgangsstoff für die dann folgende PE-Produktion. In die Gelbe Tonne Nun hantiert der taiwanesische Hersteller ziemlich großzügig mit der These von der Umweltfreundlichkeit des Steinpapiers. Das ist eine realitätselastische Sichtweise. Gut: Der Prozess kommt ohne Wasser aus, ohne Säure und ohne Bleichmittel. Und Sprecherin Liang verweist hier auf Cradle-to-Cradle-Zertifikate. Doch die Recyclingeigenschaften von Steinpapier sind wegen des Kunststoffanteils wiederum ein Schwachpunkt: Ab in die Gelbe Tonne heißt es. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Das jedenfalls hofft Stefan Fischer von der Print Media Group in Hamm, die Steinpapier in Deutschland vertreibt: „Es gibt bereits erfolgreiche Tests, bei denen der PE-Anteil vom Rest des Materials getrennt werden konnte. Dies macht eine zukünftige Recyclingfähigkeit wie zum Beispiel mit dem dualen System in Deutschland sehr wahrscheinlich. Das Bundesministerium für Umwelt unterstützt uns dabei. Wir hoffen, diese Frage bald abschließend klären zu können.“

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ist und beim Drucken keine Farbe absorbiert wird, wirken die Druckbilder trotz niedrig angefahrener Werte absolut kontrastreich. Sie weisen gerade in den Tiefen einen brillanten Effekt auf.“ Nutzen für die Welt Der kleine Wermutstropfen: Steinpapier schont die Umwelt, das Budget weniger. Das Papier kostet etwa das Doppelte im Vergleich zu hochwertigem Umweltpapier. Kann und soll Steinpapier Zellstoffpapier substituieren? Sprecherin Liang antwortet in beinahe konfuzianischer Bescheidenheit: „Die Nachfrage nach Steinpapier ist kontinuierlich gewachsen. Wir hoffen, noch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für Steinpapier zu erlangen. Die wollen wir in einen Nutzen für die Welt umwandeln.“

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Stefan Fischer wird konkreter und rechtfertigt den Preisunterschied mit dem Zusatznutzen von Wasser- und Reißfestigkeit gegenüber herkömmlichem Papier. „Rockpaper sollte preislich nicht mit klassischem Papier gleichgesetzt werden“, erklärt er. „Diesen Vergleich kann Rockpaper nicht gewinnen, da der Herstellungsprozess um einiges komplexer ist. Das Produkt ist preislich eher eine Alternative für Kunststoffe.“ Gerade im Außenbereich, wo Papier zwecks Wetterfestigkeit kaschiert werden muss, sei Rockpaper außerdem eine umweltfreundliche Alternative. Ein steigender Absatz wirkt sich vermutlich künftig auf den Einkaufs- und Verkaufspreis aus. So preisgünstig wie Papier wird das mineralienreiche Substrat aber wohl niemals werden. ∑∑∑∑

Gewichtige Unterschiede Für den Drucker sind wohl weniger Reißfestigkeit und Flauschigkeit von Bedeutung als die Druckeigenschaften des Steinpapiers: In den Maschineneinstellungen muss der Drucker beim Steinpapier-Job Eigenheiten beachten. Die Schwere des Rockpapers verlangt eine andere Traglufteinstellung an der Druckmaschine, das Gewicht macht sich zudem beim Vorstapeln per Hand bemerkbar. Begeistert ist Druckereichef Bockelmann von der Druckqualität: „Wir vermuteten, wir könnten unsere StandardPSO-Werte für gestrichenes Papier fahren. Da wurden wir jedoch eines Besseren belehrt. Da Steinpapier zellstoff- und damit auch faserfrei

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Wechselfreudig Mit der Magnum Compact brachte Goss eine einfachbreite Zeitungsdruckmaschine mit automatischem Plattenwechsel auf den Markt. Damit sollen selbst Auflagen unter 1.000 Exemplaren ertragreich gedruckt werden können. Die Erwartungen der ersten beiden Anwender sind enorm.

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as sie könnte und wofür sie konstruiert wurde, ist im Fall dieser Maschine nicht ganz deckungsgleich. Ja, die neue Goss Magnum Compact kann auch Auflagen von lediglich 500 Zeitungsexemplaren wirtschaftlich produzieren, und nein, das ist nicht die typische Auflagenhöhe für sie. Konkurrenz und Verwechslung mit dem Digitaldruck sollen ausgeschlossen sein. Das zu argumentieren, bemüht sich Eric Bell, Sprecher des Druckmaschinenherstellers Goss, redlich: „Die Realität der Zeitungsdrucker ist, dass sie Flexibilität brauchen, um die verschiedenen Auflagenanforderungen mit der gleichen Maschinenausstattung erfüllen zu können. Ohne – das ist der springende Punkt – bei irgendeinem Job Geld zu verlieren.“ Minus-Argumente In den Mittelpunkt der Magnum-Vorteile stellt Goss den automatischen Plattenwechsel Autoplate: Die Einrichtzeit soll derart um 90 Prozent reduziert werden können. Die Druckplatten werden bei laufender Maschine für den nächsten Job bestückt. Der gesamte Plattenwechsel dauert laut Goss weniger als 30 Sekunden. In Kombination mit diversen Voreinstellungen und Regelfunktionen will die Magnum Compact den Personalumfang, Einrichtzeiten und Makulaturzahlen dorthin senken, wo für den Zeitungsdrucker Geld übrig bleibt. Falz-, Heatset- und UV-Optionen können zudem einen Mehrwert bedeuten. Immerhin zwei Zeitungsdruckereien hat die Maschine schon überzeugt: In Colombo,

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Goss Autoplate: Die Möglichkeit, eine Platte komplett in weniger als einer Minute zu wechseln, ist eines der großen Features der neuen Magnum Compact.

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Sri Lanka, wird bei Express Newspapers im kommenden Jahr eine Maschine geliefert. Bei Staten Island Advance in New York wird gerade eine installiert. Gewappnet Schnelle Auftragswechsel hat Staten Island Advance im Sinn, wie John Giustiniani, Produktionschef der Druckerei, bestätigt: „Wir haben die Möglichkeit, innerhalb von zwei oder weniger Minuten mit äußerst geringer Makulatur und kaum Bedienaufwand von einem zum nächsten Druckauftrag zu wechseln. Das macht diese Maschinen schon ab etwa 1.000 Exemplaren gegenüber dem Digitaldruck kostengünstiger.“ Er erwartet ab dieser Auflagenhöhe die für den Offsetdruck typische Qualität, Wirtschaftlichkeit und Ausstoßmenge. Kumar Nadesan, Geschäftsführer von Express Newspapers auf Sri Lanka, ist überzeugt, mit der Maschine auch ein größeres Produktspektrum abdecken zu können: „Der Zeitungsmarkt verändert sich. Da wollen wir sichergehen, dass wir mit den neuen Gegebenheiten umgehen können. Deshalb ist sie die beste Wahl, um verschiedene Aufträge in Einklang zu bringen, sowie für Kurzauflagen, für Sondereditionen oder Werbepublikationen.“

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Vielfalt auf Sri Lanka Am Beispiel von Express Newspapers und der Zeitung „Virakesari“ sieht Nadesan ein sinnvolles Einsatzgebiet für die Magnum Compact. Der Verlagsmanager will die verschiedensprachigen Ausgaben der 28-seitigen Tageszeitung, Auflage knapp 65.000 Exemplare, mit „beispielloser Geschwindigkeit und Effizienz“ produzieren.

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Goss-Sprecher Eric Bell: „Der Markt der Magnum Compact ist definitiv nicht austauschbar mit dem Digitaldruckmarkt. Und danach streben wir auch nicht.“ Die 72-seitige Sonntagsausgabe der „Virakesari“ wird bei einer Auflage von rund 120.000 Exemplaren in 15 Ländern verteilt. Darunter sind Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Indien, die USA und Australien. Eine wöchentliche Ausgabe wird donnerstags von Doha, Katar, aus distributiert. Plastischer lässt sich kaum verdeutlichen, wie sich die einzelnen verschiedenen Zeitungsauflagen und -ausgaben rekrutieren. In dem Fall für eine Expat-Zielgruppe. Kein Vergleich Ganz kann sich Goss freilich aus der Vergleichbarkeit mit dem digitalen Zeitungsdruck nicht lösen. „Einige Hersteller machen derzeit ganz schön viel Wind bezüglich der Möglichkeit, kleine Mengen an Zeitungen digital zu drucken“, blickt Eric Bell auf den Markt. Bell bezweifelt jedoch die Wirtschaftlichkeit dieser Produktionen. Mit den Laufgeschwindigkeiten, den Kosten der Inkjetfarben und auch höheren Kosten für das Papier könnten Produktionen dieser Art nur mit finanziellem Verlust arbeiten. Mancher Verlag nähme die Verluste in Kauf, um Marktanteile erfolgreich zu verteidigen, die Marke zu stärken und um sich Kunden- und Leserloyalität zu sichern. Die Distanz zum Digitaldruck, darauf legt Bell Wert, sei groß: „Der Markt der Magnum Compact ist definitiv nicht austauschbar mit dem Digitaldruckmarkt. Und danach streben wir auch nicht. Für einen Drucker, dessen einziges Bedürfnis es ist, Kurzauflagen bis 1.000 Exemplare zu drucken, macht ein Investment in den Digitaldruck mehr Sinn.“ ∑∑∑∑

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„Sehr überzeugend“ Nach zehn Jahren investiert Gräfe Druck erneut in eine Gietz FSA 1060 Foil Commander. Es ist die mittlerweile dritte Maschine dieses Typs für Gräfe. Geschäftsführer Frank Denninghoff begründet das vor allem mit legendärer Schweizer Präzision – und einer überaus engen Beziehung mit dem Hersteller. Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

„M

it Gietz arbeiten wir schon in der zweiten Generation zusammen und haben dementsprechend schon seit vielen Jahren Maschinen bei uns im Haus. Als 2003 die neue Foil Commander 1060 vorgestellt wurde, haben wir uns auf den ersten Blick in die Maschine verliebt. Natürlich musste die Maschine auch technisch unsere Anforderungen erfüllen. Da unser Schwerpunkt in den Bereichen der Verpackungs-, Etiketten- und Akzidenzveredelung liegt, war es uns vor allem wichtig, dass wir eine wirklich qualitativ hochwertige Prägemaschine, die für diese vielfältigen Aufgaben konstruiert wurde, bekommen. Da wir schon lange die halbformatigen Maschinen von Gietz in Produktion hatten, haben wir schlichtweg gehofft, dass die Tugenden auch auf die große Schwester übertragen werden. Dies durften wir dann bei

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Gietz mit einem entsprechend ambitionierten Auftrag vor Ort austesten. Nicht billig, aber preiswert Natürlich haben auch wir bei weiteren Maschinenherstellern angefragt, allerdings gab es damals keine Alternative im Überformat 76 x 106 cm. Wegen der Summe aller Vorteile entschieden wir uns damals für die erste FSA 1060 Foil Commander. Im Grunde genommen wurden unsere Erwartungen damals schon übertroffen. Die Präzision, Langlebigkeit und Qualität sind einfach sehr überzeugend. Die Ansprüche unserer Kunden sind oftmals sehr hoch, ferner sind wir auch für Kunden mit eigenen Veredelungsmaschinen tätig. Hier werden wir oft mit Aufgabenstellungen betraut, die bis ans Limit gehen. Deshalb müssen wir als Druckveredler auch techno-

logisch immer die beste Ausstattung vorhalten. Das Ziel sind immer 100 Prozent, dazu müssen wir prinzipiell in allen Bereichen TopMaschinen und natürlich erfahrenes Personal haben, die die Vielseitigkeit der Aufgaben und Materialien abdecken. Diese Ausstattung ist erfahrungsgemäß nicht die billigste, aber auf Sicht die preiswerteste Variante. Völlige Austauschbarkeit Wegen der Produktions- und Terminsicherheit haben wir bei Gräfe möglichst immer zwei Maschinen desselben Typs vor Ort. Nachdem wir vor etwa zwei Jahren zwischenzeitlich eine zweite Maschine angeschafft hatten, stellten wir fest, dass seit 2003 in der Entwicklung einiges passiert war. Man kennt das ja: Das Bessere ist des Guten Feind. Manchmal sind es die kleinen Features, die

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Typisch Schweiz: Die beiden GräfeDruck-Chefs Frank Denninghoff und Hans Robert Denninghoff mit Hansjörg Dietz.

einem weiterhelfen. Theoretisch hätten wir die erste Foil Commander einfach behalten können, aber wir wollten mehr. Vor allem die völlige Austauschbarkeit zwischen beiden Maschinen sollte gegeben sein, angefangen bei den Fundamenten mit identischem Stand über die identische Bedienung bis zur Produktions-Leistung. Ein kleines Beispiel: Die Ballenpresse hatte ein halbes Format und konnte nicht genügend Folie verarbeiten. Dies reduzierte die Geschwindigkeit auf der alten Maschine bei einigen Aufträgen gegenüber der neuen Maschine. Vielleicht fand manches auch nur psychologisch im Kopf statt, aber wir wollten keine Leistungsunterschiede zwischen den beiden Maschinen, zumal wir aus Termingründen die Planung nicht immer auf der jeweils richtigen Maschine steuern können. So entschlossen wir uns, die dritte FSA 1060

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FSA 1060 Foil Commander: Gehört bei Gräfe Druck seit mehr als einem Jahrzehnt zum Maschinenpark. Mittlerweile hat Gräfe schon in die dritte derartige Maschine investiert.

Foil Commander zum Austausch anzuschaffen. gem Vertrauen zwischen Dietz und Gräfe beruht. Ein Mann – ein Wort, der Handschlag genügt. Etwas richtig gemacht Auch Verlässlichkeit, Innovation und die KontinuiNebenbei bemerkt haben wir die alte, gebrauchte tät als Familienunternehmen sind wesentliche Maschine auch entsprechend verkaufen können. Punkte. Das sind sowieso die großen Stärken des Die Foil Commander ist eben auch nach zehn Unternehmens. Ebenso der direkte und schnelle Jahren noch sehr wertig. Kontakt, denn bei Gietz ist immer eine schnelle Die neue Gietz Foil Commander war nach den Resonanz garantiert. zurückliegenden zehn Jahren die 50. JubiläumsJedenfalls: Wir sind mit der neuen FSA 1060 maschine, die die Fertigung in Gossau verlassen Foil Commander wirklich zufrieden. Gezielt als hat, dazu war ein zweiter Grund zum Feiern das Prägemaschine entwickelt, hat sie letztendlich 50-Jahr-Jubiläum der Produktion des Unternehauch in diesem Segment einiges mit verändert. mens Gietz am Standort Gossau. Produktionssicherheit, Geschwindigkeit und Bei einem Open House waren dann weltweit die neuen Möglichkeiten von Prägefoliendruck alle Anwender eingeladen, die diese Prägemagehören dazu. Für uns eine Top-Entscheidung. schine im Einsatz haben. Mit gut 70 Kunden und Und wenn man das ganze Produktionsumfeld Partnern war ein erstaunlich großer Teil vertreten. betrachtet und alles reibungslos klappt, da klopft Wir schätzen die sehr enge Geschäftsbezieman sich schon mal auf die Schulter und denkt: hung über zwei Generationen, die auf gegenseitiDas haben wir richtig gemacht.“ ∑∑∑∑

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Fast wie das Original: mit der MGI Jet Varnish veredelte Druckprobe.

Jetzt auch mit schön Er gewinnt an Eigenschaften, der Digitaldruck. Auch an solchen, die man ihm bislang ganz und gar nicht zugedacht hat. Neue Maschinen zur Veredelung kleiner Auflagen sind die technologischen Inkubatoren der erstaunlichen optischen Vielfalt. Von Anja Schlimbach

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igitaldruck, das ist gedanklich manchmal auch bloß Notlösung: Ist die Auflage zu klein, um wirtschaftlich produzieren zu können, oder muss gar personalisiert werden, wird auf den Digitaldruck ausgewichen. Es ist eine Technologie, die nicht zwangsläufig für visuelle Höhepunkte steht. Genau an dieser Stelle tut sich jetzt vielleicht eine Nische auf. Die will etwa Pascal Dürmeyer, Geschäftsführer der Druckerei Dürmeyer in Hamburg, für sich besetzen. „Ende 2012 waren wir auf der Suche nach einem technischen USP. Bis dahin waren wir ein herkömmlicher Alles-Akzidenzdrucker mit zwei großen Offsetmaschinen und einer Digitaldruckmaschine. Gefühlt passten 49 Prozent der Aufträge nicht zu uns, weil wir dafür zu groß waren, und 49 Prozent nicht, weil wir zu klein waren. Wir mussten uns differenzieren. Uns war klar, dass der USP unbedingt technologisch sein sollte, denn was die meisten Druckereien sich als Alleinstellungsmerkmal auf die Fahne schreiben, ist die Beratungsqualität. Das ist aber mehr ein

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meritorisches Gut, dessen Wirksamkeit man erst für zehn oder 20 Bogen extra angefertigt werden. „Deshalb müssen im Prinzip alle von uns verwenim Nachhinein feststellen kann“, erklärt Pascal deten Veredelungen darauf abzielen, dass sie auch Dürmeyer. „Die MGI Jet Varnish mit 3D-Lackin den Kleinstauflagen wirtschaftlich funktionieVeredelung war das Coolste, was wir finden ren“, erläutert Pascal Dürmeyer. „Es macht keinen konnten, und bislang geht die Rechnung auf.“ Sinn, einen Prägestempel herzustellen, der dann Wertfrage einmal für eine kleine Auflage genutzt wird“, sagt Veredelung im Digitaldruck trifft auf merkbare Dürmeyer. Auch bei ihm sind mittlerweile schon Nachfrage. Bei Margreff Druck und Medien in beinahe 60 Prozent der Digitaldruck-Jobs veredelt. Essen werden inzwischen beinahe 60 Prozent der 300 Schichten Farbe Digitaldruck-Aufträge veredelt. „Und das sind Die Druckmaschinen selbst bieten trotz eifrieben tatsächlich sehr viele wertige Objekte wie gen Forschens und Entwickelns oft auch nur Einladungskarten zu Events, die mit Lack, mit begrenzte Möglichkeiten. „Im Bereich InlineDeckweiß und Ähnlichem aufgewertet werden“, Veredelung im Digitaldruck ist herstellerseitig auf erklärt Geschäftsführer Harald Margreff. Wo der Digitaldruck erst seine Wirtschaftlich- jeden Fall noch Nachholbedarf, weil die Nachfrage keit beweisen kann, entsteht in der Veredelung nach veredelten Printprodukten in kleinen und aber ein Problem: die Auflage. Nicht jede Veredemittleren Auflagen enorm steigt, aber oft der Koslung lohnt sich für den Digitaldruck. Werden bei ten wegen dann doch nicht umgesetzt wird. Dies Kleinstauflagen herkömmliche Veredelungsmöggeneriert Beratungs- und Kalkulationsaufwand, lichkeiten wie eben der Siebdruck oder das Prägen dem dann nur ein geringerer Umsatz entgegenverwendet, müssen Siebe oder Prägestempel dann steht“, so Dürmeyer.

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„Was bei uns im Bereich Veredelung inline edeln. Dadurch haben wir sehr geringe Rüstzeiten produziert wird, sind auf der einen Seite Effekte und kaum Rüstkosten. Wenn dann wider Erwarten wie Farbweiß oder der partielle Aufdruck von etwas nicht passt, ist der Schaden im Vergleich zu Mattlack. Auf der anderen Seite können wir durch herkömmlichen Veredelungen gering. Wir gehen mehrere Farbschichten reliefartige Elemente lediglich zurück ins PDF, korrigieren dort und setzen den Veredelungsprozess fort“, sagt Reinhardt. drucken und gleichzeitig auf der Indigo auch Neben dem 3D-Lack besteht der wesentliche prägen. Wir bauen 300 Schichten Farbe aufeinander auf einen speziellen Träger auf. Der wird dann Unterschied der MGI zu den meisten anderen im Prinzip über den Gegendruckzylinder gegen Veredelungssystemen im Format. „Wir sind damit das Papier gepresst, so dass man tatsächlich Hoch- nicht so stark begrenzt auf das Standard-Digitalformat, sondern haben eine Länge von 105 cm zur und Tiefprägeeffekte erzielen kann“, erläutert Verfügung. Damit können wir auch unsere OffsetHarald Margreff. „Das Prägen ergibt nur Sinn bei Auflagen veredeln“, erzählt Pascal Dürmeyer. Auflagen bis 500 Exemplaren und ist natürlich nicht ganz so prägnant wie ein Prägestempel.“ Teuer ist nicht nur die Maschine Nicht unbedingt inline Nun kann man sich aber nicht ganz unbedarft Das ist aber eher die Ausnahme. Inline bleiben vor ins Abenteuer Veredelung stürzen oder sich von allem Farbweiß, Sonderfarben und eben partieller den verhältnismäßig günstigen Preisen dieser Maschinen irritieren lassen. „Richtig Geld kostet das Lack das Kerngeschäft. „Die Kunden sind Offsetlack oder den UV-Lack vom Siebdruck gewohnt. Integrieren der Maschine in einen bestehenden Daneben fällt der optionale Lack der Indigo weni- Betrieb, der Know-how-Aufbau in der Vorstufe ger auf“, konstatiert Dirk Reinhardt, Vertriebsleiter und natürlich das Marketing. Wenn die eigenen des Gelsenkirchener Druckdienstleisters Limego. und die potenziellen Kunden nicht wissen, was „Die Maschinenhersteller wie zum Beispiel Xerox das ist und wie das funktioniert, braucht man versuchen schon, gewisse Features einzubauen, ein sehr gutes Marketing. Man druckt Muster für aber meine persönliche Meinung ist, dass eine Muster und Kampagne für Kampagne. Schließlich ist man auf diese Weise schnell bei Kosten zusätzliche Maschine, eine vernünftige Nearlinein derselben Höhe wie für die ursprüngliche Lösung besser ist. Man hat mehr Möglichkeiten, Anschaffung“, erläutert Pascal Dürmeyer. wenn man in den Produktionsbereich geht.“ Lackstärken und Schwächen

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„Gefühlt passten 49 Prozent der Aufträge nicht zu uns, weil wir dafür zu groß waren, und 49 Prozent nicht, weil wir zu klein waren. Wir mussten uns differenzieren.“ Druckereichef Pascal Dürmeyer

Nicht sehr häufig

Nearline-Lösungen haben zurzeit ein echtes Ob Scodix oder MGI, es ist das Besondere, dass Alleinstellungsmerkmal: Sie sind rar in den Druman bei kleinen Auflagen zu einem geringen Aufpreis hochwertige Veredelungen erzielen kann. ckereien. „Die Scodix gibt es in Deutschland nur dreimal auf dem Markt, in Kombination mit unse„Mit dem Siebdruck vergleichbar ist die Scodixrer Indigo mit Deckweiß und dem Papierlaser ist Veredelung vielleicht nicht, aber sie ist äußerst effektiv. Für eine Partner-Druckerei haben wir un- sie bislang einzigartig in Deutschland. Seit wir die längst mit der Scodix veredelt. Später hat mich der Maschine im Einsatz haben, konnten wir etliche Geschäftsführer angerufen und sich ‚beschwert‘, neue Kunden gewinnen und sind Zulieferer für dass er seinem Kunden den Siebdruck nun nicht viele andere Druckereien. Für uns hat sich dieser mehr verkaufen könne. Der Kunde wolle jetzt nur Invest schon gerechnet“, erläutert Dirk Reinhardt. noch den Scodix-Lack“, erzählt Dirk Reinhardt. „Es ist eine so neue Technologie, dass es beim Aber: „Es gibt noch Schwächen: Beispielsweise Endkunden den Wow-Effekt entstehen lässt. Wir gibt es bislang nur eine Lackstärke. Dafür hat der haben deshalb die Erfahrung gemacht, dass es Scodix-Lack eine Passgenauigkeit, die besser ist auch besonders aus dem Kunden-Premiumbereich als der Siebdruck“, so Reinhardt. stark nachgefragt wird, von wirklichen Markenherstellern, die darauf achten, dass ihre KommuSchadensfälle nikation besonders edel ist und den Ansprüchen der Endkunden gerecht wird“, erklärt Pascal Spezielle Systeme für den Digitaldruck sind Dürmeyer. auch in anderer Hinsicht besser geeignet. „Beim Für die Hamburger Druckerei ist aus der InDigitaldruck erwartet der Kunde eine kurze Produktionszeit“, erklärt Reinhardt. „Wir können die vestition in eine Technologie nun ein ganz neues Druckbogen direkt aus der Druckmaschine heraus Projekt geworden. Unter der Marke „Art & Glory“ in die Scodix legen und nach wenigen Handgriffen vertreibt Dürmeyer im eigenen Online-Shop im rein digitalen Workflow einrichten und verPoster mit Pop-Art-Motiven. Natürlich veredelt. ∑∑∑∑

Druckerei Limego in Gelsenkirchen: Kombination aus HP Indigo, Papierlaser und Scodix.

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Geteilte Mauern Zwei europäische Startups, Blendle und Readly, versuchen, Verlage von einer Alternative zur jeweils eigenen Paywall zu überzeugen. Sie bieten Gemeinschaftsportale zur Monetarisierung der Inhalte an und möchten nun international expandieren. Von Elisabeth Oberndorfer

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in Spotify oder iTunes für Nachrichten – tenlosen Testphase zu zahlenden Kunden. Wie das neue Geschäftsmodell für Medien? viel Blendle einnimmt oder die Verlagshäuser Auf diese Wette setzen jedenfalls neuerdurch den Verkauf der Artikel verdienen, verrät dings die „New York Times“ und der deutsche das Startup nicht. Immerhin hat das Portal Verlagsriese Axel Springer. Die beiden Medien- bereits die größten niederländischen Zeitungen häuser haben sich im Herbst mit drei Millionen und auch Publikationen aus Belgien in seinem Euro an dem niederländischen Startup Blendle Portfolio. beteiligt. Die Idee von Blendle ist nicht ganz „Die meisten Medien nutzen Blendle neu und andere sind daran bereits gescheitert. zunächst, um zu sehen, wie der Dienst funktiDie Pauschal- oder Einzelabrechnung für das oniert“, schätzt Eva de Valk, die als freie JourKonsumieren von Artikeln soll für Verlage eine nalistin für mehrere Zeitungen und Magazine zusätzliche Einnahmequelle sein. in den Niederlanden schreibt. Viel einnehmen „Anfangs war es schwer, die Medien von würden sie derzeit noch nicht, vermutet sie. Als diesem Konzept zu überzeugen“, gesteht Autorin nutzt sie Blendle auch selbst, allerdings Thomas Smolders, verantwortlich für die nur, um ihre Artikel aus den verschiedenen Puinternationale Strategie von Blendle. Jetzt mit blikationen zu teilen. Auf der Plattform können sechs Monaten Erfahrung sei es einfacher, neue Nutzer auch Journalisten folgen, um über deren Kunden zu überzeugen. Das Unternehmen Veröffentlichungen informiert zu werden. Der stellt auf seiner Plattform die Inhalte seiner Service sei bei den Lesern mittlerweile sehr Partner zur Verfügung. Ein Artikel kostet beliebt, berichtet sie. durchschnittlich 20 Cent. Davon bekommen Konzentration auf das Design 70 Prozent die Publisher, 30 Prozent bleiben bei Blendle. Ähnlich splittet auch der MusikFür Manager Smolders ist die NutzerfreundStreaming-Dienst Spotify seine Einnahmen auf. lichkeit das Erfolgsrezept der Anwendung. Allerdings müssen die Verleger im Gegensatz „Dass wir uns auf das Design konzentrieren, zu den Plattenlabels ihre Provision nicht mit macht es einfacher, Leute dazu zu bewegen, für den Contentproduzenten teilen. Journalismus zu zahlen“, berichtet er. Auf der anderen Seite versucht Blendle auch, verlegerGut angenommen freundlich zu sein. Denn das Startup überIm Heimatmarkt hat der niederländische nimmt die Arbeit für die Verlage. „Die Medien Dienst eigenen Angaben zufolge 130.000 müssen uns nur ihre PDF- oder XML-Dateien Nutzer, 20 Prozent davon werden nach der kos- schicken“, erklärt Smolders. In einigen Fällen

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passiere das automatisch, in anderen Fällen sei manuelle Arbeit notwendig. Trotzdem gratis Laut dem Blendle-Manager passiere es aber auch – und das ist ein echter Strickfehler im System –, dass die Medien ihre Blendle-Stücke auf der eigenen Seite kostenlos anbieten: „Das ist natürlich nicht so gut für Blendle.“ Die Hauptzielgruppe des Bezahl-Dienstes sind große Medienhäuser, für freie Journalisten bietet das Unternehmen auch ein kollektives Medium an – „The Post Online Magazine“. Wer hier seine Artikel reinstellt, kann ebenfalls Geld verdienen. 9,99 Euro für alles Im Gegensatz zu Blendle bietet Konkurrent Readly eine Abopauschale an. Die App verlangt wie Spotify 9,99 Euro im Monat für uneingeschränkten Zugriff auf Magazinartikel. Seit Ende Oktober bietet das schwedische Startup sein Digital-Abo auch auf dem deutschsprachigen Markt an. Dafür hat sich Readly die Bauer Media Group als ersten großen Partner in Deutschland geholt. Insgesamt bietet der Service 739 Magazine mit mehr als 9.000 Ausgaben an. Von den rund 70 deutschen Titeln sind der Großteil Frauenmagazine, aber auch das „Vice Magazine“ ist dabei. Wie viel die Medienhäuser bei Readly verdienen, hängt davon ab, wie oft ein Artikel gele-

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π 1.190 Euro Mit Later Pay ist in Deutschland seit einem halben Jahr ein weiterer Dienst für die Abrechnung pro Artikel am Start. Mit einem Plugin können Website-Betreiber eine Paywall vor ausgewählte Artikel setzen, den Preis definieren sie selbst. Relevante Medien konnten noch nicht gewonnen werden, dafür wird das Produktangebot derzeit erweitert.

Bnw: beigestellt

Abo nicht ausgeschlossen

Gemeinschaftsportale Readly und Blendle: Beide möchten nun international Mauern errichten.

sen wird. Ein Benefit des Pauschaldienstes: Die Verlage bekommen Analysen und Statistiken über die Nutzung und das Leseverhalten der User. Wie bei Blendle übernimmt der Anbieter die Digitalisierung der PDF-Artikel. Für „Bauer Media“-Innovationschef Carsten Schüerhoff ist die Kooperation mit Readly „ein weiterer Kanal, das Vertriebspotenzial der Marken voll auszuschöpfen“. Wie viel die Medien mit dem 2012 gegründeten Dienst durchschnittlich einnehmen, verrät auch dieses Startup nicht. Sprachtest Für Blendle steht die Expansion mit den beiden prominenten Partnern derzeit ganz oben auf der Prioritätenliste. In absehbarer Zeit soll der Dienst in Deutschland und den USA starten. „Wir sehen uns gerade an, welche Märkte für uns interessant sind“, erzählt Smolders und ergänzt: „In Österreich haben wir noch keine Verhandlungen. Aber man kann uns gerne einladen.“ Die Migration von Blendle und Readly in große Medienmärkte ist der wahrscheinlich wichtigste Funktionstest für die Idee der geteilten Inhalte. Was in vergleichsweise kleinen Sprachen wie Schwedisch oder Flämisch mit ihrem überschaubaren Inhalte-Angebot funktioniert, muss noch lange nicht bei größeren Sprachen wie Deutsch oder Englisch mit ihrem entsprechend breiteren Quellenangebot angenommen werden. ∑∑∑∑

Gründer Cosmin Ene will in Kürze jedoch auch eine Aboähnliche Option einführen: „Wir führen noch im November die Funktion der Time Passes, also der Zeitpässe, ein. Damit können Händler auch temporär begrenzte Zugänge zu ihren Inhalten anbieten, von Stunden- über Tages- bis hin zu Wochen- und Monats-Flatrates.“ Er halte nichts davon, „jeden User sofort in ein langfristiges und teures Abo zwingen zu wollen“. Es müsse stattdessen möglich sein, Inhalte ohne Bindung und Risiko einzeln im Internet zu kaufen und nur das zu bezahlen, was auch wirklich konsumiert wird – „späteres Abo allerdings nicht ausgeschlossen“. Denn: Ist der Leser vom Angebot überzeugt, schließt er eher ein Abo ab, als die Katze im Sack zu kaufen, findet Ene. Im Gegensatz zu Blendle und Readly bringt Later Pay die Bezahlfunktion zu den Verlagen: „Damit können sie ihren Usern die Bezahlinhalte im gewohnten Umfeld anbieten und direkt dort mit ihnen interagieren“, nennt der Gründer den Vorteil dieses Konzepts. Die Geschäftsmodell- und Preisgestaltungsautonomie bleibt somit beim Anbieter und Inhalte müssen nirgendwo eingespeist werden. Ist ein Spotify-ähnliches Modell auch für das Startup aus München interessant? „Andere Modelle werden entstehen, wenn wir der Meinung sind, dass Later Pay innerhalb solcher Modelle einen Zusatznutzen stiften kann. Dazu würden wir uns erst äußern, wenn wir weiter sind“, sagt der Gründer dazu. Als Zielgruppe für seinen Bezahldienst sieht Ene grundsätzlich alle, die digitale Inhalte im Web verkaufen wollen: „Ob Journalist, Blogger, kleiner Fachverlag oder Großverlagshaus spielt dabei keine Rolle.“ Auch bei der Art der Medienform schränkt Later Pay nicht ein, Games oder Videos können ebenfalls mit der Paywall versehen werden. Geld mit dem iPhone 6 Der bekannteste Later-Pay-Kunde ist wahrscheinlich der Journalist Richard Gutjahr, der das junge Unternehmen auch berät. Er setzt das Tool auf seinem Blog ein und hat in den ersten sechs Monaten damit 1.190 Euro eingenommen, den Großteil davon durch seine Live-Berichterstattung von der Apple-Keynote zur Präsentation des iPhone 6 im September. Bisher ist Later Pay nur in Deutschland anwendbar, weitere europäische Länder folgen laut Ene demnächst.

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Neu am Markt Tech in Use I

Die hessische Druckerei Schmidt Printmedien hat in eine neue KBA Rapida 106 investiert. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel, um noch schneller auf Kundenanfragen reagieren zu können.

Bnw: beigestellt

Herrn Beltempos Geschwindigkeit

Drucker Christoph Presche, Geschäftsführer Frank Beltempo und Betriebsleiter Gerhard Csellner von Schmidt Printmedien mit Holger Eitel von KBADeutschland (v. l. n. r.) an der neuen Rapida 106.

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as Versprechen gilt: „Wir sind 24 Stunden „Wir kümmern uns gezielt um Nischenmärkte“, für unsere Kunden da. Auch zwischen umreißt Geschäftsführer Frank Beltempo Weihnachten und Neujahr. Wenn produziert seine Strategie. „Wenn wir unsere Auftraggewerden muss, lösen wir das mit unserer ber in Randgebieten gut bedienen, erhalten flexiblen Mannschaft“, sagt Frank Beltempo, wir weitere Aufträge. Wir entwickeln die Geschäftsführer von Schmidt Printmedien im Produkte unserer Kunden mit und lösen so hessischen Ginsheim-Gustavsburg. ihre Aufgaben.“ Damit der Maschinenpark der Druckerei Bald in zwei Schichten ebenso flexibel ist wie die Mitarbeiter, hat Beltempo nun in eine neue Fünffarben-Rapida Für die Drucker ist die ziehmarkenfreie 106 mit Lackausstattung investiert. Eine Anlage eine erleichternde Entwicklung. Die solche Anlage mit bis zu 20.000 Bogen pro Makulaturersparnis der neuen Rapida rechnet Stunde war zwar nicht unbedingt erfordersich Auftrag für Auftrag. Die Druckqualität ist lich. Verfügen sollte die neue aber über eine dank Inline-Regelung mit Quali Tronic Color Inline-Farbregelung und eine umfassende Control vom ersten bis zum letzten Bogen einAutomatisierung für die Einmann-Bedienung. wandfrei. Daneben sorgen kleine Messstreifen

dafür, dass das Format optimal ausgenutzt und der Papierabfall gegenüber Standardmessstreifen deutlich reduziert wird. Die Produktivität hat sich um gut 20 Prozent erhöht. Mögliche weitere Steigerungen lassen die Umstellung vom Drei- auf den Zweischichtbetrieb in greifbare Nähe kommen. Hochwertig veredelte Druckprodukte und Geschäftsberichte, bei denen es auf jede Kleinigkeit ankommt, sind Highlights in der Produktion. „Wir wollen keine Massenaufträge. Lieber die kleineren, die für andere zu aufwändig sind“, betont Frank Beltempo. Mit der neuen Rapida hat Beltempo den Herstellungsaufwand für solche Produkte ordentlich gesenkt.

Tech in Use II

Was Neues probieren Die Esslinger Rollendruckerei Bechtle investiert für die Produktion von Katalogen und Beilagen in eine Rotoman Direct Drive von Manroland Web Systems.

Prägefoliendruck

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echtle Druck erweitert sein Produktsortiment um Kataloge und Beilagen. Mit einer Rotoman Direct Drive von Manroland Web Systems soll ab dem nächsten Jahr das neue Produktionsangebot, darunter auch Klein- und Kleinstauflagen, gestemmt werden. Die Maschine bewältigt bis zu 65.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde in einer Bahnbreite von 965 mm. Doppel-Parallelfalz Mit dem fünften Druckwerk ist die Anlage sowohl auf vollautomatische Versionen- und Signaturwechsel mit Dyna Change vorbereitet als auch für Veredelungsoptionen wie Lackieren oder Sonderfarbendruck. Hochflexibel ist die Papierauswahl inklusive höherer Grammaturen

Sie steht bald bei Bechtle in Esslingen: die Rotoman Direct Drive von Manroland Web Systems. bis 150 g/qm. Das Falzwerk ist mit einer zweiten Querfalzeinrichtung zur Herstellung von DoppelParallelfalzen ausgestattet. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, 4 x 4 Seiten und 2 x 8 Seiten mit Vor- oder Nachfalz über ein im Falzwerk integriertes Schneideaggregat zu produzieren. www.manroland-web.com

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Genügsam und ohne Wartung

an andere Drucker. Eine neue Op- und der Ergo Soft Roland Edition tion sorgt für eine automatische RIP-Software, die speziell für das Umleitung anstehender Jobs zu Modell RT-640 entwickelt wurde. Der Epson Color Works C7500 bedruckt so- einem alternativen kompatiblen www.rolanddg.be wohl Lebensmittel- und Getränkeetiketten Drucker, falls am ursprünglichen als auch Labels für Verpackungen. Und Gerät beispielsweise Tinte oder das ausgesprochen bedienerfreundlich. Papier ausgeht. Dank neuer Eine Druckkopfprüfung mit auintelligenter Hotfolder und der Mit neuartiger Technologie für den tomatischem Ausgleich fehlender Jobticket-Hotfolder mit XML3D-Druck soll der Multi Jet Fusion von HP Düsen vermeidet Fehldrucke. Die Schnittstelle können Anwender 300 ml fassenden Einzelpatrojetzt ein und denselben Hotfolder dreidimensionale Objekte rund zehn Mal nen verhelfen dem Color Works für mehrere Druckstandards ver- schneller als Konkurrenzmodelle drucken. Als erster Testkunde will C7500 zu einer langen Standzeit wenden und darüber hinaus beund ermöglichen den effizienten sonders einfach eine Verbindung Shapeways die Drucker schon 2015, ein Jahr vor dem offiziellen Wechsel nur der Farbe, die gerade zu externen Workflow-Systemen Marktstart, einsetzen. Die 3Dleer ist. Der neu entwickelte herstellen. Mit einem neu entObjekte sollen besonders haltbar Epson Precision Core Line-Head worfenen Dateidistributionssysund fest sein und in allen Farben (Zeilendruckkopf) überzeugt bei tem können neue oder geänderte einer Druckauflösung von bis Farbmanagement-Dateien sowohl produziert werden können. Um das zu ermöglichen, nutzt HP die zu 600 x 1.200 dpi sowie einer automatisch als auch auf NachDruckgeschwindigkeit von bis zu frage von einem Quellstandort an Erfahrungen des Inkjet-Drucks. 300 mm/s durch seine hohe Zueinen oder mehrere Zielstandorte Das Gerät schichtet ThermoplastPulver auf. Dieses Pulver wird verlässigkeit. Da Etiketten beim heruntergeladen werden. mit Wärme und einer flüssigen Einsatz des Color Works C7500 www.gmgcolor.com Komponente fixiert, wobei das Fije nach Bedarf gedruckt werden, xiermittel aus Inkjet-Druckköpfen entfallen Kosten für Vordrucke. gesprüht wird. Die Erwartungen Der Color Works C7500 ist leicht an den Multi Jet Fusion sind hoch. zu bedienen und erfordert prakAls erstes Modell der neuen Reihe Bereits nach der Präsentation in tisch keine Wartung. Das überNew York sind die Aktienkurse sichtliche Tastenfeld mit großem Texart für digitale Textildrucklösungen präsentiert Roland DG den RT-640 anderer 3D-Druckerhersteller LC-Panel erleichtert die EinrichFarbsublimationstransferdrucker. gefallen. tung des Druckers und dank des www.hp.com neuen Druckerbefehlssatzes ESC/ Der RT-640 erreicht eine Druckgeschwindigkeit von 22 qm pro Label ist auch die Integration in viele gängige Applikationen ohne Stunde. Der Lüfter sorgt dafür, dass das Umdruckpapier beim Schwierigkeiten möglich. Drucken flach bleibt. Eine neu www.epson.de entworfene Einstellvorrichtung sichert für die Papierzufuhr auf der Vorder- und Rückseite gleichmäßige Spannung und verhindert GMG CP 5.6 wurde mit vielen neuen Papierstau. Die neu entwickelte Funktionen aufgemotzt, die eine Texart-Tinte liefert kräftige, effizientere Zusammenarbeit mit RIPs und lebendige Farben sowie intensive, HP Multi Jet Fusion: angeblich Druckereien ermöglichen. satte Schwarztöne. Die Tinten in Die Lizenz für GMG ColorProof zehn Mal schneller als den Farben Orange und Violett 5.6 umfasst in der Grundkonfigu- ermöglichen außergewöhnliche herkömmliche 3D-Drucker. ration einen leistungsfähigen RIP. Rot- und Orangetöne sowie tiefe Je nach Anzahl an Kernen oder Blau- und Violetttöne, während Druckern in der HardwarekonfiHellcyan und Hellmagenta eine guration können weitere RIP-Insubtile Farbabstufung und eine Das Recyclingpapier Brite 80 des finnistanzen ergänzt werden. Für eine feine Wiedergabe von Details schen Papierkonzerns UPM überzeugt mit ununterbrochene Produktion ermöglichen. Bei der Software hohem Weißegrad. unterstützt GMG ColorProof 5.6 haben die Nutzer die Auswahl Das Papier ist aus Büropapieren auch die Neuzuweisung von Jobs zwischen Roland Versa Works

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recycelt und hat daher einen beeindruckend hohen Weißegrad. Es unterstützt hohe Druckqualität und kontrastreiche Farbwechsel. Brite 80 gibt es in den Flächengewichten 53, 55 und 60 Gramm. Das Papier eignet sich für Broschüren, Beilagen und Prospekte im Zeitungsdruck, aber auch für Flyer, Bücher und Kataloge. www.upmpaper.com

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wenigen Beilagen produziert, fährt der Pro Liner D im Doppelmodus mit entsprechend kürzeren Durchlaufzeiten beim Einsteck-Prozess. Steht hingegen ein Produkt mit vielen Beilagen an, läuft der Pro Liner D wie gewohnt im Einfachmodus. Bei einem Beilagenwechsel kann der Anleger schnell umgerüstet werden. Die konfigurierbare Fehlexemplar- und Doppelbogenkontrolle überprüft fortlaufend die Einsteckqualität. Zeitungen, die nicht komplett sind, können gezielt ausgeschleust oder über Back-up-

Anleger ergänzt werden. Basis für den zuverlässigen Einsteckprozess ist das sichere Öffnen und Halten der Haupt- und Vorprodukte in den Einstecktaschen. Vier Greifer öffnen das Produkt sicher, fixieren die offene Zeitung und verleihen ihr Stabilität. So können selbst dünne Tabloid-Produkte problemlos komplettiert werden. Bereits installierte Pro Liner mit dem Einfachmodus können mit der Option Doppelmodus nachgerüstet werden. www.mullermartini.com ∑∑∑∑

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