DESIGN DE LUXE ISSUE 07 • APR/2022

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si�� LIVING & LIFESTYLE

LIEBLINGSPLATZ Der Sommer naht und wir verlegen das Leben ins Freie: Wellness, Kochen, Genießen – alles rund um eine gelungene Gartengestaltung.

ISSUE 07 APR/2022

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French Art de Vivre

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Fotos: Michel Gibert und Baptiste Le Quiniou, unverbindlich.



E D I TO R I A L I 7

Herausgeber-Duo Sabine Jäger und Peter Syrch.

DESIGN ALS WOHLFÜHLFAKTOR

nsere Lust am Schönen ist alles andere als oberflächlich. In der Gesellschaft von gutem Design fühlen wir uns wohl. In schwierigen oder unsicheren Zeiten, wie es die heutigen ohne Zweifel sind, wird ein schön eingerichtetes Zuhause, ein liebevoll geplanter und gepflegter Garten zum Rückzugsort. Zu einem Ort, an dem wir Energie tanken können. Hochwertige Design-Stücke werden zur finanziellen wie emotionalen Investition – weil sie langlebig sind, weil sie uns jahre- oder gar jahrzehntelang begleiten, werden sie zu Erinnerungsstücken. Genau das ist es übrigens auch, was sie nachhaltig macht. Da erscheint es auch nicht verwunderlich, dass Design in den letzten Jahren so sehr an Stellenwert gewonnen hat. Design ist nicht mehr nur für die Möbel- oder Autoindustrie ein Maßstab, auch Hotellerie und Gastronomie werden immer stärker an ihrer Designkompetenz gemessen. Denn wenn wir auf Urlaub fahren, suchen wir das Besondere. Doch diese Ausgabe wäre nicht vollständig, würden wir nicht auch den kommenden Sommer mit allen Sinnen zelebrieren. Das Leben verlagert sich ins Freie – etwas, das uns als Veranstalter der Design Days ein großes Anliegen ist. Dort wollen wir Design erlebbar, spürbar, probierbar machen. Denn auch das ist ein wesentlicher Faktor des Designs – es ist Lebensgefühl, es macht uns Freude, es kann uns beleben und aufheitern. Manchmal ist das gar nicht so einfach – aber genau das brauchen wir, und wir dürfen es auch genießen. Genau das ist DE LUXE.

Sabine Jäger, MSc

Peter Syrch

Herausgeberin

Herausgeber

FOTO: ROLAND RUDOPLH

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IMPRESSUM Medieninhaber: AD Werbe Design Atelier GmbH, Singerstraße 8/6, 1010 Wien, UID ATU68564715, www.designatelier.at Herausgeber: Sabine Jäger, MSc und Peter Syrch • Chefin vom Dienst: MMag. Barbara Wallner • Artdirector: Bernhard Halbritter • Grafik: Viktoria Baumgartner • Lektorat: Marjeta Wakounig • Social Media: Livia Filip • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anna Gruber, Alexander Pfeffer, Barbara Jahn, Birgit Pototschnig, Claudia Ohswald, Elisabeth Klokar, Felix Diewald, Harald Hornacek, Livia Filip, Martha Berger, Nicola Afchar, Silvie Aigner, Stefan Pabeschitz • Coverfoto: Paola Lenti Hersteller: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten


8 I DESIGN DE LUXE

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SEBASTIAN HERKNER Mit Design DE LUXE sprach der Designer über seine neuen Stücke, seinen Anspruch an Design und seine Liebe zur Handwerkskunst.

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OUTDOOR-HIGHLIGHTS Was wir im Innenraum mögen, das macht auch den Außenbereich wohnlich. Die interessantesten Stücke für den Sommer.

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GARTENGESTALTUNG Feuer, Wasser, Erde, Holz – so setzt man die vier Elemente der Gartengestaltung zu einem harmonischen Ganzen zusammen, in dem man gerne verweilt.

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BILDENDE KUNST Manfred Wakolbinger im Gespräch über seine Skulpturen und wie sie mit ihrer Umgebung in Interaktion treten.

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WELLNESS UNTER FREIEM HIMMEL Von der Sauna to go über Kneipp-Aufgüsse und ­Yoga-Plattformen bis zu Whirlpool-Varianten: Der Garten ist das neue Spa- und Fitness-Center.

FOTO: JIMMY CHOO

INHALT de lux�!


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Lust auf Sommer: Jimmy Choo setzt in der Spring- und Summer-Kollektion auf Glamour, vereint mit farbigen und stilvollen Silhouetten. Inszeniert wird voller Urlaubsfeeling: Pumps Bing 100 und Handtasche Varenne machen überall eine gute Figur.


Pure Freiheit: Dedon präsentiert sich als Abenteurer unter den Outdoor-Möbeln. Hier die Kollektion Dala vor atemberaubender Kulisse.

FOTO: DEDON

10 I DESIGN DE LUXE


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Lassen … 68

BESCHATTUNG MIT DESIGNFAKTOR So schön kann Schatten sein: Bei steigenden Temperaturen freuen wir uns über Markisen und Sonnensegel – aber bitte mit Stil.

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DIE ENTDECKUNG DES FEUERS Grill, Feuerschale, Outdoor-Küchen – so nutzen wir die Flammen für einen gelungenen Sommer.

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HOTEL UND DESIGN Auch in der Hotellerie wird immer mehr Wert auf den Design-Faktor gelegt. Wir stellen einige der schönsten Beispiele vor.


12 I DESIGN DE LUXE

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IMMOBILIEN Freiflächen – sei es Garten, Balkon oder Terrasse – sind bei der Wohnungssuche wichtiger denn je. Wie Anbieter auf diese Entwicklung reagieren.

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GREEN TECHNOLOGIES Solardachlösungen, nachhaltige Design-Dachziegel, schlaue Ladestationen – so hält die Energiewende in unserem Zuhause Einzug.

FOTO: VONDOM

… Sie sich …


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Reduzierte Coolness: Vondom platziert die skulpturale Sitzbank AND vor den Weiten des Ozeans.


Im grünen Bereich: Auch Stella McCartney nutzt den Zauber der Natur und die Anziehungskraft von saftigem Grün.

FOTO: STELLA MCCARTNEY

14 I DESIGN DE LUXE


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MOBILITÄT Cabrios und Boote sind seit jeher der Inbegriff des Abenteuers. Außerdem: Laden mit Stil – warum immer mehr E-Anbieter eigene Lade-Lounges einrichten.

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EXPERTENTALK Der Wiener Speckgürtel wächst – Immobilienentwickler zieht es deshalb weiter nach Niederösterreich hinein. Wie die Projekte aussehen und was es noch zu tun gibt.

… verführen!


16 I INTERVIEW SEBASTIAN HERKNER

„GUTES DESIGN IST

eine Investition“

Im Interview mit Design DE LUXE spricht Designer Sebastian Herkner über seine neuen Stücke, seine Liebe zu Material und Handwerk, interkulturelles Design – und wie man den Brückenschlag zwischen Innovation und Tradition schafft. INTERVIEW: BARBARA WALLNER

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er vielfach prämierte Stardesigner aus Baden-Württemberg entwirft regelmäßig für internationale Marken wie Wittmann, Dedon, Fritz Hansen und viele mehr. Sein Anspruch: etwas zu schaffen, das dem Besitzer lange etwas wert ist und zu einem Stückchen Zuhause wird. Als jemand, der sich beruflich mit dem Aspekt des Zuhauses beschäftigt – was verbinden Sie mit dem Begriff? Für mich muss das nicht unbedingt ein Ort sein – es kann auch eine Stimmung sein, eine Kultur, ein Essen, das Erinnerungen weckt, das man in der Kindheit bei Mama oder Oma gern gegessen hat. Es ist immer verbunden mit Erinnerung und Erfahrung. Wie beziehen Sie diese Sichtweise in Ihre Stücke ein? Ich glaube, meine Stücke beherbergen immer auch meine eigene Erfahrung, meine Intuition. Man steht ja auch stets im Austausch mit anderen – mit dem eigenen Freundeskreis, mit dem Kunden. Designstücke bilden immer auch gesellschaftliche Strömungen ab. Man entwirft heute auch viel internationaler. Ich finde

dieses Clusterdenken vollkommen überholt: Wir brauchen einen Entwurf für 17- bis 23-Jährige. Das funktioniert heute einfach nicht mehr, es geht um ganz andere Dinge. Um welche Dinge geht es aus Ihrer Sicht? Für mich geht es eher um Werte, um Qualität und Langlebigkeit. Man möchte verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen, möchte wissen, wer produziert, wo und unter welchen Bedingungen. Da sind Unternehmen und Designer natürlich in der Verantwortung. Sie gehen oft mit der Wegwerfgesellschaft hart ins Gericht. Aber ist das nicht auch eine Preisfrage? Nicht jeder kann sich Möbel von Sebastian Herkner leisten. Mir ist natürlich bewusst, dass sich das nicht jeder leisten kann. Mir geht es viel mehr um ein Bewusstsein für Qualität. Gutes Design ist wertstabil, man muss es als Investition sehen. Deshalb freue ich mich immer, wenn mir jemand auf Social Media schreibt, er habe gerade zwei Jahre auf einen Stuhl oder einen Tisch von mir gespart, weil er den unbedingt wollte. Ich bin mir sicher, dass derjenige dieses Stück achten wird, sorgsam damit umgeht und bei einem Umzug natürlich


FOTO: GABY GERSTER

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Mit Fritz Hansen schuf Herkner den Loungesessel LetTM.


18 I INTERVIEW SEBASTIAN HERKNER

Marloew für Wittmann ist unsichtbar smart.

Ist das auch der Grund, warum Sie das Handwerk so schätzen? Handwerkliche Betriebe mit dem entsprechenden Know-how und der Geschichte dahinter können einfach einen anderen Service bieten. Wir haben ja auch gerade für Wittmann etwas präsentiert – bei solchen Unternehmen kann ich beispielsweise auch mal einen Stoff einschicken, den ich einmal auf einer Reise gekauft habe und den ich unbedingt für mein Sofa verwenden will. Ich kann nach 20, 25 Jahren ein Stück neu beziehen lassen, weil

ich eine Veränderung möchte. Bei irgendeiner anonymen Bude in Osteuropa mit Online-Shop geht das natürlich nicht. Weil wir gerade von Wittmann sprechen: Erzählen Sie uns von Marlowe. Marlowe ist ein gutes Beispiel dafür, wie Design sowohl persönliche Erfahrung als auch gesellschaftliche Entwicklungen abbildet. Es ist ein Zweisitzerund ein Einsitzer-Sofa, das auch für kleinere, kompaktere Wohnungen hochwertiges Design

„Design spiegelt persönliche Erfahrung und gesellschaftliche Entwicklungen.“

Unter Marlowes Armlehne verbirgt sich ein Stromanschluss – eine Lektion aus dem Home­office, die Herkner hier umsetzt.

bietet. Diesen Trend sehen wir ja schon seit Jahren – Stadtwohnungen werden kleiner, aber die Ansprüche an Qualität bleiben gleich. Mit Marlowe reagieren wir darauf. Und noch ein zweites Feature gibt es hier, das einer aktuellen Entwicklung geschuldet ist: Man kann die Armlehnen hochklappen und findet darunter eine Tasche mit Stromanschluss. Es ist also ein smartes Möbel, das aber nicht wie Büroeinrichtung aussieht. Die ersten Ideen dazu sind zu Anfang der Pandemie entstanden, als ich viel daheim gearbeitet habe. Der Sommer steht vor der Tür, Sie selbst entwerfen ja auch Outdoor-Möbel für Dedon – was gibt es hier Neues? Auch hier nehmen wir den Trend zum Kompakteren auf – bei kleineren Stadtwohnungen ist auch der Balkon oft überschaubar. Deshalb haben wir von dem Sessel Mbrace nun auch eine etwas kleinere Version umgesetzt, die aber keine Abstriche beim Komfort mach. Dazu haben wir lediglich die Ohren ein wenig verkürzt, die Schale kleiner gemacht. Das bringt aber gleich rund 30 Zentimeter – und die machen auf einem Balkon einen Unterschied. Der Trend, Außenbereiche als Wohnraum zu sehen und auch so zu gestalten, hält an – wie setzt man das als Designer um? Da spielen natürliche Materialien eine ganz große Rolle. In meiner Kollektion haben wir nun mit Teak angefangen, das verändert sich natürlich und wird grau – aber damit kann man planen. Und es ist ein Naturmaterial, das in Plantagen in Indonesien nachhaltig produziert wird – darauf lege ich großen Wert. Dedon ist aber der einzige Hersteller, bei dem ich auch Kunststoff verwende. Wir sind nun einmal in Mitteleuropa, wir haben Jahreszei-

FOTOS: LUKAS ILGNER, DEDON

mitnehmen wird. Ich kenne das noch aus meiner Studentenzeit, als ich einmal eine Castiglioni-Leuchte im Sommerschlussverkauf um den halben Preis ergattert habe. Da weiß man, wofür man gearbeitet und gespart hat und schätzt es viel mehr wert. In Skandinavien beispielsweise ist dieses Design-Bewusstsein viel stärker etabliert als bei uns.


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Für Dedon entwarf Herkner den Loungesessel Mbrace, jetzt auch in einer kompakteren Version – denn nicht immer steht er auf der großzügigen Villenterrasse.

ten – Rattan oder Bambus hält das auf Dauer nicht aus. Die Dedon-Faser schon, sie verbleicht nicht, darauf gibt es auch 10 Jahre Garantie. Wir haben selbst auch Dedon-Stücke, die stehen das ganze Jahr über draußen. Eigentlich faszinierend, wie viel Hightech in Polstermöbeln steckt. Definitiv. Mittlerweile haben wir Materialien zur Verfügung, die witterungsbeständig sind, wasserabweisend, schnelltrocknend. Der Polsterschaum ist noch einmal in einer Hülle, sodass er sich nicht vollsaugt wie ein Schwamm. Auch die Stoffstrukturen sind toll, es gibt solche, die aussehen wie Samt oder Kunstleder – weil die Ansprüche, die für innen gelten, auch nach außen gewandert sind. Da hat sich wahnsinnig viel getan über die letzten fünf Jahre.

„Für Dedon kann ich wirklich eine Lanze brechen – die Materialien werden in einem eigenen Labor gegen Wind, Sonne, Salz und Hagel getestet.“ Und was das angeht, kann ich wirklich eine Lanze für Dedon brechen. Dort hat man ein eigenes Labor, in dem man mit Salzwasser, Hagel, Sonnenlicht, Wind und dergleichen testet. So weiß man einfach, was man kauft – und wenn es einmal schmutzig ist, geht man mit dem Hoch-

druckreiniger drüber. Ich arbeite auch gerade an einem Projekt für Dedon, das bis 2027 geht – dafür nimmt man sich einfach Zeit. Sie haben zum 150. Jubiläum von Zwiesel Glas gerade eine eigene Serie entworfen – welcher Gedanke steckt hinter Journey? Für so ein Traditionsunternehmen zu entwerfen ist natürlich toll – da geht man auch mit einer entsprechenden Ehrfurcht an das Projekt heran. Und Glas ist ein unglaublich spannendes Material – der Klang, die Transparenz, die Zerbrechlichkeit. Auch die Geschichte, es ist ja ein sehr altes Material, begleitet die Menschheit schon seit Jahrtausenden auf allen Ebenen. Denken wir an die Fenster, durch die Licht in den Raum fällt, an bunte Kirchenfenster, jetzt an Glasfaserkabel, durch die wir Internet beziehen, an


20 I INTERVIEW SEBASTIAN HERKNER

„Ein Glas hat etwas Festliches: Man prostet, man gratuliert – und etwas Intimes, Sinnliches.“

Glas hat etwas Festliches: Man prostet sich zu, stößt an, gratuliert und – etwas Intimes, Sinnliches – man führt es zum Mund, berührt es mit den Lippen. Mit all diesen Aspekten haben wir uns auseinandergesetzt. Wie spiegeln sich diese Überlegungen in den Gläsern selbst? Wir haben uns auf den Stiel konzentriert und diesen bei jedem Glas unterschiedlich gestaltet. Die Serie besteht ja aus einem Champagnerglas, zwei

Rotweingläsern, einem Weißwein- und einem Allroundglas. Die Idee war es, einen geprägten Stiel zu entwerfen, der wie ein Zeitstrahl wirkt, an Jahresringe erinnert. Zeichenhaften Ornamente mit Ringen und Linien, wie eine Schraffur – und jedes Glas hat seine eigene Typologie. Das Champagnerglas hat am meisten Dekor, schließlich ist es auch das kostbarste Getränk, das festlichste Glas, Weißwein ist am schlichtesten. Lange getüftelt haben wir auch an der Kuppe, dem Kelch, da geht es beim Radius wirklich um Nuancen. Das ist ein ganz anderes Herantasten als beispielsweise bei einem Sofa. Journey – zum Jubiläum von Zwiesel Glas – lässt mit seinen Stielen an Jahresringe denken.

Sie arbeiten auch eng mit Ames zusammen, das kolumbianische Handwerkskunst fördert – wie kam es dazu? Das Thema interkulturelles Arbeiten, die Förderung und Wertschätzung von Handwerk ist mir sehr wichtig – es spiegelt meine Leidenschaft für das Reisen, für das Handwerk und den Handwerker wider. Ann Maria Calderón Kayser, die Gründerin von Ames, ist selbst Kolumbianerin und lebt mit ihrem Mann in Koblenz. Früher hat sie Design nach Kolumbien gebracht, dann war die Überlegung da, es umzudrehen. Wir wollen die Schönheit dieses traditionellen Handwerks zeigen, die Farben, die Keramik, die Flechtkunst, die Teppiche. Junge Menschen, die von ihren Familien einen handwerklichen Background mitbekommen haben, versuchen auch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá Fuß zu fassen. Viele schaf-

FOTOS: BEIGESTELLT

Solarpaneele oder Spritzen, in denen der Covid-Impfstoff steckt.


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22 I INTERVIEW SEBASTIAN HERKNER

fen es nicht und landen dann in Favelas. Diejenigen, die mit uns arbeiten, leben nun außerhalb von Bogotá und erleben endlich Wertschätzung und Respekt für das Handwerk der Familie – es ist toll, dort mit Manufakturen und Familienbetrieben zu arbeiten. Unser neuestes Projekt ist der Reina Chair, er mutet ein bisschen wie ein Strandkorb an, geflochten und in kräftigen Farben – damit er auch die kolumbianische Kultur transportiert.

„Kein Mensch will ein rein technisches, funktionales, futuristisches Objekt – wir brauchen die Materialität, die Echtheit.“

Smarte Features in Marlowe, Hightech-Materialien bei Dedon, traditionelle Flechtkunst bei Ames – wie schafft man es, diese Bandbreite unter einen Hut zu bringen? Es kommt immer auf die Balance an – zwischen Handwerk und Technologie, zwischen Innovation und Tradition. Der Mensch will kein rein technisches, funktionales, futuristisches Objekt, wir brauchen die Materialität, die Echtheit. Sonst verlieren wir uns in dieser digitalen Welt. Ich habe auf meinem Handy auch 10.000 Fotos, aber einmal im Jahr machen mein Mann und ich ein Fotoalbum für unsere Eltern. Manufakturen müssen sich natürlich anpassen und modernisieren, sich immer wieder neu erfinden – ein Sofa wie Marlowe, mit einem kleinen smarten Aspekt, das wäre vor fünf Jahren undenkbar gewesen. Man weiß ja nicht, was alles noch kommt in der Zukunft– genau das ist das Überraschende und Spannende. ∏

Der Reina Chair, den Herkner für Ames entwirft, wurde in kolumbianischer Handwerkskunst erzeugt.

FOTOS: ANDRES VALBUENA, MARK WILLIAMS

Beim Pflanzgefäß Aarde für Indigenus ließ sich Herkner von den Eindrücken Südafrikas inspirieren.


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24 I OUTDOOR-HIGHLIGHTS

DRAUSSEN WIE DRINNEN

Outdoor-Highlights Der fließende Übergang zwischen Indoor- und Outdoor-Design ist nicht erst seit gestern Trend. 2022 ist kaum mehr ein Unterschied zu erkennen, Hersteller modifizieren sogar ihre Klassiker fürs Freie. Neue Stücke, Settings und Last-minute-Inputs der Experten.

Patricia Urquiolas Badewanne Vieques für Agape macht auch im Freien eine gute Figur.

FOTO: AGAPE

TEXT: NICOLA AFCHAR


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einmal viel besser. Das Klobige, das früher mit Beständigkeit assoziiert wurde, findet sich dafür kaum mehr. Man könnte auch sagen: Die Zeiten sind schwer genug, das Design soll das kontrastieren. Gleichzeitig darf es extra bequem sein. Sofas, Chaiselongues und Sonnenbetten gehören einfach dazu, und zwar gerne ordentlich gepolstert. Auch hier: 1:1 vergleichbar mit indoor. Schaukelsessel, Hängematte und von der Terrassendecke baumelnde Sessel: Oh ja,

bitte, am besten alles! Nicht nur die Gräser sind in Bewegung, auch der Mensch liebt es, sanft mitzuschwingen und nur vom Duft des BBQGrills zum Aufstehen bewegt zu werden. Der Grill an sich ist ja längst ein Basic, auch Küchenzeilen haben ein Geschwisterchen für draußen bekommen, die Hersteller glänzen durch immer neue Varianten und Farbmodelle. Teppiche können fraglos als unverzichtbar für die Gestaltung des grünen Wohnzimmers betrachtet werden, und hier und dort sieht man tatsächlich auch schon TV-Screens im Freien. Die Settings erinnern ein wenig an die Pavillons, die man etwa aus dem südostasiatischen Raum kennt, sie sind fast schon kleine Nebenhäuser, mit allem ausgestattet, was man so

Extragemütlich und gut gepolstert – diesen Trend nimmt beispielsweise Blahas Heaven auf.

FOTOS: ACHIM HATZIUS, MAURO MATTIOLI, BEIGESTELLT

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ine Kollektion, vier Jahreszeiten: Mit diesem Titel stellt das Unternehmen Thonet die Protagonisten seiner 2015 gelaunchten und seitdem stetig wachsenden Linie Thonet All Seasons vor. Ein Stahlrohr-Freischwinger von Marcel Breuer oder Mies van der Rohe im Freien, vielleicht unweit eines Pools, von dem aus Chlor verspritzt wird? Oder ein Wire Chair von Vitra? Da wird so manche Stirn gerunzelt. Der Gedanke ist ungewohnt, aber realistisch. Reines Schönwetter-Design verschwindet zunehmend. Die Zauberworte heißen Schutzbeschichtung und Imprägnierung (der Stoffe). Abstriche muss der Kunde keine machen. Gestell- und Gewebefarben sind individualisierbar, so wie man es sich indoor längst erwartet – und outdoor zieht nach. Wer sich die Kataloge der führenden Möbel-Marken ansieht, muss schon genau schauen, um zu erkennen, ob das Modell jetzt für drinnen oder draußen gedacht ist. Oder für sowohl als auch. Wenn einen nicht gerade Terrakotta, Teak und Rattan anspringen, wird es schwierig, Unterschiede auszumachen. Die Designs sind leichtfüßig geworden, stehen auf – oft pulverbeschichteten – Aluminiumfüßen, wirken gestrafft und luftig und sind gerne organisch geformt. Das passt outdoor natürlich gleich noch

Ganzjährig einsetzbar – damit punktet die Kollektion Thonet All Seasons.


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Die Terrakottagefäße von Domani sind nicht nur wegen ihrer Optik ein Favorit von Kramer und Kramer – sie sind auch besonder widerstandsfähig.

Draußen wird nicht mehr nur gegrillt, weshalb Küchenzeilen wie Frame Outdoor von Fantin immer beliebter (und bunter) werden.

brauchen könnte. Pavillons sind auch hierzulande groß im Kommen. Klein, groß, modular, mit Lamellendach (charmante Licht-SchattenSpiele!) oder als autarke Wellness-Dependance. Komplett verschlossen oder nach allen Seiten hin geöffnet. In letzterem Fall sollte man in Mitteleuropa allerdings Wärmequellen mitdenken. Es gibt bereits Tische mit integrierter Feuerstelle, und wer mit einer Feuerschale liebäugelt, sollte ein Modell in Betracht ziehen, dessen Rand nicht heiß werden kann. Selbst wenn die eigenen Kinder schon aus dem Haus sind, es kann immer etwas passieren. VON SALBEI- BIS OLIVGRÜN

Natürlich ist es im April schon einen Hauch spät, um den Außenbereich komplett neu aufzusetzen. Daher: Statement-Piece andenken! Für

Bernhard Kramer von Kramer & Kramer ist das eine „besondere aber auch standortgeeignete Pflanze. Sie vereint Natur, Individualität und Design, vor allem in Kombination mit einem hochwertigen Gefäß. Dafür benötigt man wenig Platz und erzielt trotzdem eine optisch große Wirkung.“ Dazu kommen, so der Gartenarchitekt, „funktionale Aspekte wie Schatten, Kühlung und die Unterstützung von Artenvielfalt“. Ethimos Außenleuchte Step wird zum attraktiven Blickfang, ohne sich aufzudrängen.

Konkret nach Möbelstücken oder Accessoires gefragt rät der Niederösterreicher zu „Designstücken, die nicht nur als funktionales Objekt fungieren, sondern auch einen skulpturalen Effekt erzielen“. Sessel und Fauteuils sind hierfür prädestiniert. Man denke an Sebastian Herkners Reina Chair für Ames, der ein bisschen an „Game of Thrones“ erinnert, nur in hübsch und bequem. Oder der Fauteuil Heaven von Blaha, der als Solitär überzeugt. In Sachen Farbe wird hier auch gerne aus dem Vollen geschöpft, während man bei Sitzgarnituren zumeist eher in Richtung 50 Shades of Beige geht. Kramer: „Trendfarben werden durchaus vom Innen- in


28 I OUTDOOR-HIGHLIGHTS den Außenbereich übernommen, nicht nur bei den Möbeln, sondern auch bei den Blütenfarben von Pflanzen. Man sollte das aber immer mit dem dominanten Grün des Gartens abstimmen.“ Grita Schönleitner von Blaha Gartenmöbel tendiert zu „Grautönen in allen Abstufungen, von Weißgrau bis hin zu dunklen Anthrazitnuancen. Diese Varianten ermöglichen eine wunderbare Kombination von hell und dunkel innerhalb eines Farbtons. Farbliche Akzente setzt man mit wetterfesten Zierkissen, Hockern und Beistelltischen.“ Sofia Vrecar von Daunenspiel („Raum für Design“) plädiert für Erdtöne, die man im Innenraum gerade auch sehr feiert. Shop-Inhaberin Vrecar: „Sie fügen sich sanft in die Umgebung ein, haben aber dennoch Farbkraft: Maracuja, Rostrot oder Olivgrün sind bei uns am Start.“ Auch Stoffe „können immer mehr“, wie Vrecar weiß. „Sie glänzen durch Ihre Struktur, behalten Ihre Farbechtheit und bestehen auch bei Regentagen.“ Ein Farbton, den man bei Lackierungen unbedingt in Betracht ziehen sollte, ist Salbeigrün. Er konkurriert nicht mit dem Blattgrün, sondern ist Supporting Act. Das neue Finish der Fantin-Outdoorküche zeigt das eindrucksvoll. TERRACE OFFICE

War’s das dann? Wohnzimmer und Küche im Freien – oder kommt da noch was? Es kommt! Und zwar das Büro! Das Homeoffice wurde aus der Not geboren zum Mainstream – und ist mittlerweile vieler Menschen Tugend. Mit dem Laptop überall arbeiten zu können ist für die

Die Sonnenliegen der Borea Kollektion von B&B Italia laden zum Wohlfühlen und Verweilen ein.

Generation der digitalen Nomaden nichts Neues mehr, aber es scheint, als ob auch die Hersteller jetzt mitziehen. Es gibt Microhouses, die sich perfekt als Gartenbüro anbieten, und auch die Terrasse wird zum Office. Eine Steckdose sollte schon vorhanden sein, aber der Rest lässt sich einrichten. Das spanische Unternehmen Gandía Blasco hat Ende März einen NachwuchsWettbewerb zum Thema „Design an Office in

FOTOS: BEIGESTELLT

Der Loungesessel Onsen von Gandía Blasco hat das Zeug zum Klassiker.


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Kugelblitz vereint Grill-Ring, Feuerschale und Design-Objekt.

your Terrace“ ausgerufen. Man darf gespannt sein, was sich in diesem Segment tun wird. Derzeit eignen sich etwa gut durchdachte Picknicktische (Modell Hopper von Extremis!) für das Freiluft-Büro. Und wenn es etwas später wird, haben LED- und SolarLeuchten ihren großen Auftritt, heuer übrigens auch gerne als Stehleuchten – eben ganz im Wohnzimmer-Stil. Die Beleuchtung richtet den Scheinwerfer auf vielleicht das Trendthema schlechthin: Nachhaltigkeit. Indoor scheint es bereits Standard zu sein, dass man sich informiert, woher das Holz des Tisches stammt und ob die Teppichfasern aus Recycling-Prozessen stammen. Outdoor hat die Maxime der Langlebigkeit das Ganze ein bisschen verzögert, aber nun ist es voll da – und gekommen, um zu bleiben. Insbesondere RecyclingKunststoffe, deren Rohstoff aus dem Meer gefischt wird, kommen zum Zug. Beispiel B&B Italia. Die Kissen der aktuellen Borea-Kollektion (Design:

Piero Lissoni) sind aus einem Polyester-Material, das aus alten PET-Flaschen gewonnen wird. Und für die Tisch-Glasur wird altes Monitor-Glas zermalmt und wiederverwendet. Ob man jetzt im Jahr 2022 noch einen Tisch aus Teakholz kauft, ist Ansichtssache. Bernhard Kramer vertritt etwa die Auffassung, dass die Langlebigkeit eines Holzes aus Übersee den Transportweg durchaus rechtfertigen kann. Und ein Tisch,

an dem über Generationen hinweg zusammen gefeiert wird, ist natürlich auch nachhaltig. Das Gemeinsame ist sowieso der schönste Trend in diesem Jahr. Wir wollen wieder zusammen sein. Extremis nennt daher seine Produkte auch nicht Möbel, sondern „Tools for Togetherness“. Welch sympathischer Ansatz! ∏

Homeoffice-Open-Air – dafür eignet sich Extremis’ Hopper Combo besonders gut.


30 I BEST OF OUTDOOR

AB NACH draußen

Die Sonne lacht, die Vögel zwitschern. Die Tage drinnen sind gezählt. Wer noch auf der Suche nach seinem Lieblingsplatz für die kommenden Monate ist: Wir haben da etwas für Sie …

LEVA Hersteller: EGOE life Homeoffice und Kletterwand, Essbereich und Kinderzimmer – das modulare System Leva bietet unendlich viele Möglichkeiten und lässt sich immer wieder neu zusammenstellen und nutzen. egoe-life.eu CASCADE DAYBED Hersteller: Manutti Mit dem Rückenteil aus Seilgeflecht, dem breiten Sitz- und den kleinen Zierkissen sind hier große Entspannungsmomente garantiert. nentwich.at

FILICUDI ARMCHAIR Hersteller: Qeeboo

ARMLEHNSTUHL KUBU Hersteller: Niehoff Garden Der von Sven Dogs designte Kubu vermag es, die Grenzen zwischen Dining-Chair und Lounge-Sessel verschwimmen zu lassen. Hat man hier einmal Platz genommen, bleibt man sitzen. Garantiert. niehoff-garden.de

FOTOS: HERSTELLER

Jeder Tag gleicht einem Urlaubstag, startet man in auf Qeeboos Filicudi-Armstuhl. Der breite Sessel ist einer Kaktuspflanze nachempfunden und symbolisiert mediterranes Lebensgefühl und wilde Natur. qeeboo.com


31 WAVE Hersteller: Paola Lenti Die perfekte Welle: gepolstert und mit verstellbarer Rückenlehne für zwei verschiedene Ruhepositionen. kramerundkramer.at

BAZA ROUND SWING Hersteller: Todus Mit ihrer runden Form und den nach oben verlaufenden Seilen erinnert die Hängeschaukel an den Korb eines Heißluftballons und garantiert so Auszeiten fernab des Alltags. homespa.at

BISTROO Hersteller: Extremis Drei Beine, zwei Sitzflächen und ein Tisch – das ist Bistroo. Durch das clevere Design steht der Doppelsitzer stabil und lädt auch bei wenig Platz ein, Kaffee und Croissants zu zweit zu genießen wohndesign-maierhofer.at

OUTDOORSESSEL POOL Hersteller: KFF Bei der minimalistischen OutdoorKollektion POOL trifft der altbekannte Komfort von KFFStühlen auf rostfreien Stahl und wetterfeste Stoffbezüge. seliger.at

FAZ DAYBED Hersteller: Vondom Ist das die Zukunft? Nicht nur in seiner Aufmachung ist FAZ spacig, auch die Funktionen sind (fast) ihrer Zeit voraus: integriertes Soundsystem, Aufladestation für das Smartphone und optional mit LED-Beleuchtung erhältlich. vondom.com


FOTO: GRAFENEGG

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DESIGN DAYS GRAFENEGG

Die Design Days sind zurück: Von 6. bis 8. Mai verwandelt die Messe für Outdoordesign, Wohnkultur und Handwerk das Schloss Grafenegg wieder in eine Design-Erlebniswelt. TEXT: ANNA GRUBER


3 4 I I N K O O P E R AT I O N M I T D E N D E S I G N D AY S G R A F E N E G G

„Wohnkultur und Lebensgefühl werden mehr wertgeschätzt denn je. Dazu kommt, dass die Menschen es genießen, zu erleben: Materialien zu spüren, Dinge auszuprobieren, mit Designstücken und den Menschen dahinter in Kontakt

„Nach einer Pause braucht es einen Wow-Effekt – deshalb haben wir die letzten zwei Jahre genutzt, um das Format weiterzuentwickeln.“ SABINE JÄGER & PETER SYRCH VERANSTALTER DER DESIGN DAYS GRAFENEGG

zu treten“, erklärt Veranstalterin Sabine Jäger – und ihr Geschäftspartner Peter Syrch ergänzt: „Auch ein weiterer Bereich, der uns sehr am Herzen liegt – das kreative Schaffen österreichischer Manufakturen –, gewinnt an Wertschätzung. Man kauft regional, qualitativ hochwertig und nachhaltig. Die Österreicher haben hohe Ansprüche, für die wir hier ein Angebot schaffen.“

NEUE HIGHLIGHTS

„Nach einer Pause braucht es einen Wow-Effekt“, erklären Sabine Jäger und Peter Syrch, Veranstalter der Design Days Grafenegg – die sich nach zwei Jahren coronabedingter Pause nun spektakulär zurückmelden: „Wir haben die letzten zwei Jahre genutzt, um das Format weiterzuentwickeln und auszubauen“, erklären die beiden. Auf die Besucher warten deshalb

FOTOS: ROLAND RUDOLPH

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lles neu macht der Mai, heißt es. Und die Design Days machen es möglich: Vor der wunderbaren Kulisse von Schloss Grafenegg sind sie der perfekte Start in die Sommersaison und ein Muss für alle Designbegeisterten, die sich Inspiration holen und die neuesten Trends und Kollektionen kennenlernen wollen. Garten, Pool, Outdoor- und Indooreinrichtung, Küche, Bad, Beleuchtung, Elektronik & Smart, Mobilität, Kulinarik und vieles mehr kann man hier erleben und ausprobieren.


Illustration: Claudia Meitert

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THECE PLABE! TO

Über 250 Marken aus den Bereichen Design und Wohn­ kultur präsentieren auf den Design Days ihre Neuheiten.

Von 6. bis 8. Mai 2022 verwandelt sich Grafenegg erneut in eine faszinierende, begehbare Designerlebniswelt. Seien auch Sie dabei und erleben Sie die Trends von mehr als 250 Top-Marken in den Bereichen Outdoor, Interieur, Küche, Pool, Garten, Technik, Handwerk und Design.

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GRAFENEGG


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PROGRAMM HIGHLIGHTS • Parov Stelar Live in Concert Der Weltstar des Elektroswing gibt am Wolkenturm ein exklusives Privatkonzert. • Muttertagsbrunch & Pick­ nickkörbe von Toni Mörwald Längst hat Mörwald das Essen in der Wiese zum Kult erhoben – heuer nutzt der Starkoch die Gelegenheit und serviert einen Muttertagsbrunch für alle Besucher. Preis p.P. € 69,– / Reservierung unter grafenegg@moerwald.at oder T: +43 2738 22980

• Kunstausstellung: Skulpturen im Park – Manfred Wakolbinger

ZT JET ETS K TIC HERN! SIC

DESIGN DAYS GRAFENEGG & PAROV STELAR Möchten auch Sie am 7. Mai 2022 zum Konzert des Weltstars am Wolkenturm in Grafenegg? Wenden Sie sich per E-Mail an kommunikation@designatelier.at

Im Schloss liegt der Fokus auf österreichischer Handwerkskunst.

zahlreiche neue Highlights: Gemeinsam mit Silvie Aigner, Chefredakteurin des Kunstmagazins Parnass, konnte man Manfred Wakolbinger für eine Skulpturenausstellung gewinnen. „Grafenegg ist ein Anziehungspunkt für kunstaffines Publikum, für das wir ein zusätzliches Angebot schaffen wollen“, so die Veranstalter. PAROV STELAR LIVE

Erstmals wird auch der Wolkenturm Teil der Design Days sein – und er feiert seinen Einstand gebührend mit einem Konzert der Extraklasse. Denn dann ist es der unnachahmliche Sound von Parov Stelar, Pionier des Elektroswing, der diese extravagante Kulisse erfüllen wird. Mit seiner cool-avantgardistischen Interpretation des Swing im Zeitalter der grenzenlosen Möglichkeiten elektronischer Musik verkörpert Parov Stelar den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. Genau wie der Spielort selbst – denn hier gesellt sich die historistische Schönheit des Schlosses zur modernen Puristik des Wolkenturms. Dass Stelar auch für seine außergewöhnlichen Showeinlagen bekannt ist, kommt einer solchen Kulisse natürlich noch mehr entgegen.

WOHNTRAUM NIEDERÖSTERREICH

Der gesteigerten Bedeutung von Wohnen im Grünen trägt eine eigene Ausstellung Rechnung, bei der man sich einen Eindruck des Wohnangebotes in Niederösterreich machen kann – schließlich zieht das größte Bundesland immer mehr Immobilienentwickler an, die das Potenzial außerhalb Wiens erkennen. Angesiedelt im ersten Stock des Schlosses, umgeben vom malerischen Grün des Schlossparks, hat die Ausstellung Symbolcharakter – denn sowohl das kulturelle Angebot und die Kulinarik als auch die Lebensqualität und natürlich der Grünraum sind es, die Wohnungssuchende nach Niederösterreich ziehen. Vorgestellt werden unterschiedlichste Projekte und Konzepte vom Einfamilienhaus über das Reihenhaus bis zur Gartenwohnung. „Dieses Bundesland hat so unglaublich viel zu bieten – und die Projekte, die hier entstehen, entsprechen den höchsten Ansprüchen des modernen Wohnens“, sind die Veranstalter überzeugt. Auf der Messe habe man die Gelegenheit, direkt mit den Projektentwicklern – versammelt an einem Ort – in Kontakt zu treten. Ein solches Format gab es in Niederösterreich bisher nicht.

FOTOS: ROLAND RUDOLPH, ALEXANDER HAIDEN, MARK UNTERBERGER

• Ausstellung: Wohntraum Niederösterreich Ein Eindruck des Wohnangebotes führender Projektentwickler wartet im Schloss.


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AUSSTELLER (AUSZUG)

Die eindrucksvolle Kulisse des Wolkenturms zieht Stars und Musikbegeisterte an.

GARTENARCHITEKTUR BAUMSCHULE CONCEPT STORE

Weltstar Parov Stelar bespielt den Wolkenturm mit einem exklusiven Privatkonzert.

ERLEBNIS UND KULINARIK

Ballonfahrt, Kids Area und ein breites kulinarisches Angebot bieten Erlebnis für alle Altersgruppen und Geschmäcker. Und wer in Grafenegg „Kulinarik“ sagt, muss sofort einen Namen im Kopf haben: Mörwald. Der Kultgastronom hat mit dem Restaurant Grafenegg

einen Treffpunkt für Liebhaber der gehobenen österreichischen Küche geschaffen und so das Kulturangebot erst komplettiert. Und das Picknick – mit Körben voller Köstlichkeiten – zur kulinarischen Institution gemacht. „Essenszeit ist Lebenszeit“ – das

…und viele mehr!


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ist das erklärte Motto des Starkochs: „Kulinarik ist so ein großer Teil unserer Kultur: der gemeinsame Genuss, die Freude am Geschmack – das ist es, was wahre Lebensqualität ausmacht. Und wenn sich das in ein solches Ambiente einfügt – was gibt es Schöneres?“

HANDWERK UND WOHNKULTUR

Wer die prachtvollen Holzintarsien, die Gemälde, die vielen Details im Inneren von Schloss Grafenegg betrachtet, kann nicht umhin, über die Sorgfalt und das handwerkliche Können zu staunen, das sich hier zeigt. Das macht dieses Meisterwerk des Historismus zur perfekten Bühne für die Handwerksausstellung im Rah-

men der Design Days. Kulinarik, Mode, Kosmetik, Schmuck, Wein, Spirituosen, Accessoires und vieles mehr darf man hier entdecken und mit den Herstellern in persönlichen Kontakt treten. Handwerkskunst erwacht zum Leben, wenn man die Menschen dahinter kennenlernt – die Ideen und die Leidenschaft, die in ihre Stücke einfließen. ∏

A D V E R TO R I A L

I

n Grafenegg darf man sich nach den Design Days auf einen fulminanten Musiksommer freuen.

„Klang trifft Kulisse“, das ist der Leitspruch Grafeneggs – am Wochenende der Design Days wird Grafenegg zur Kulisse für exquisites Design. Auch eine wunderbare Kombination, findet Rudolf Buchbinder, künstlerischer Leiter des Festivals und der Sommerkonzerte: „Grafenegg ist eine Inspirationsquelle – für die Design Days hätte kein besserer Ort gefunden werden können.“ Danach kehrt man freilich zum musikalischem Genuss zurück: Die „Sommernachtsgala“ am Wolkenturm läutet mit Erwin Schrott am 23. 6. den Sommer ein. Eine Reise durch Raum und Zeit bieten die

Sommerkonzerte: Von der „Spanischen Lebensfreude“ und „Wiener Stimmungen“ geht es weiter in die „Zauberhafte Belle Epoque“ und die „Swing Time“. Natürlich bildet das Grafenegg Festival 2022 von 13. 8. bis 4. 9. 2022 den künstlerischen Höhepunkt der Sommersaison. Eröffnet wird mit Ludwig van Beethovens „Fidelio“ in einer konzertanten Aufführung. „Am Anfang war ein Traum“, blickt Buchbinder zurück, „heute ist Grafenegg eines der bedeutendsten Orchesterfestivals – und der Beweis, was Musik leisten kann. Ich kenne kein Festival, wo die Nähe zwischen Künstlern und Publikum so intensiv ist, wo der Grund, ­warum wir Musik machen, sich vor einem Konzert so konzentriert ­offenbart.“

Rudolf Buchbinder ist künstlerischer Leiter des Grafenegg Festivals und der Sommerkonzerte.

KARTENBÜRO WIEN HERRENGASSE 10, 1010 WIEN T: +43 1 5868383

KARTENBÜRO GRAFENEGG 3485 GRAFENEGG 10 T: +43 2735 5500

ÖFFNUNGSZEITEN MO BIS FR 9.00–17.30 UHR

ÖFFNUNGSZEITEN MI BIS SO 11.00–17.00 UHR

FOTOS: ROLAND RUDOLPH, RITA NEWMAN, STEFAN GRÜNBECK

DIE MUSIK DES SOMMERS


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HOLZ, STEIN, ERDE, FEUER

... und Wasser Erst die natürliche Harmonie sowie bewusste Interaktion aller fünf westlichen Gartenelemente macht aus unserem Garten eine wahre Wohlfühloase. Für Körper, Seele und Geist. TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG

Im Garten treffen die Elemente direkt aufeinander. Gartengestalter wie die Begründer nutzen das.


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FOTOS MW-ARCHITEKTURFOTOGRAFIE

ie Vögel zwitschern es bereits vom Dach: Der Duft nach Frühling liegt wieder in der Luft! Speziell nach einem langen, kalten Winter reagieren wir erfreut mit all unseren Sinnen, wenn sich mit den ersten Sonnenstrahlen im März die Erde erwärmt, es überall – selbst in den Parkanlagen der Großstadt – plötzlich nach blühenden Bäumen und Sträuchern duftet und uns das Summen der Bienen umschwärmt. Liegen die letzten Frostnächte endlich hinter uns und dürfen wir wieder unseren geliebten Garten bewässern, so intensiviert sich dieser Duft noch um eine weitere Nuance. Wie nach einem kurzen Landregen steigt der Geruch nach feuchter Erde in unsere Nase und verleitet uns, tief ein- und auszuatmen. Um ganz bewusst Teil des Erwachens der Natur zu werden! Sowie die Philosophen Platon und Aristoteles überzeugt waren, dass alles Sein seinen Ursprung in den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft findet, so sind auch wir der Meinung, dass nur die Kombination sämtlicher Naturmaterialien im Garten das eigentliche biologische wie seelische Gleichgewicht bringt. Für Natur wie Mensch. Basierend auf der Annahme, Wasser hätte die größte Bedeutung allen Seins, sind sich viele Garten- und Pool­gestalter einig, dass in unserem Gartenparadies der Swimmingpool respektive Natur-


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ALLES FLIESST

Wasser als Naturelement hat auf Marion Hanek, Geschäftsführerin bei Teich & Pool, schon immer eine große Faszination ausgeübt, nicht nur beruflich. „Ich liebe es, wie Wasser sich anfühlt. Zudem fasziniert mich seine Wandelbarkeit: von flüssig über fest (gefroren) bis hin zu gasförmig. So wandelbar ist auch ein Biotop-Naturteich über alle vier Jahreszeiten. Als Bergseemensch begeistert mich diese extreme Klarheit des Wassers in Kombination mit der umliegenden Naturlandschaft. Darüber hinaus

sind Gewässer im Garten oft ein gestalterisches Element und wirken auf uns Menschen automatisch anziehend. Besonders, wenn Wasser in Bewegung ist, kleine Windböen über die Wasseroberfläche streifen und Sonnenstrahlen darauf glitzern. Fliegt dann noch eine Libelle über den Teich, so strahlt dieses Naturschauspiel etwas sehr Beruhigendes auf mich aus. Ein Pool muss zwar gut in die Erde eingebettet werden, jedoch ist Wasser die eigentliche Grundlage für alles Leben auf der Erde“, ist sie überzeugt. Ein Teich mit klarem Wasser sieht stets gesünder aus und ist in seinem biologischen Gleichgewicht. Für Marion Hanek steht daher nicht ein einziges (Garten-)Element im Vordergrund, es ist vielmehr ihre Kombination untereinander sowie Interaktion miteinander. Wie etwa das Spiegeln der Poolbeleuchtung im Wasser, das Knacken der Holzscheite in der Feuerschale auf Steinboden oder die feinen Wassertröpfchen des Rasensprengers, die sich sanft auf die Grasspitzen und Blumenblätter fallen lassen. „Nur wenn alle Elemente eine Einheit bilden, sind sie in einem harmonischen Gleichgewicht. Erst dadurch wird ein Teich, Pool oder Garten

in seiner Gesamtheit als Wohlfühloase zur Erholung des Menschen wahrgenommen. Auch wenn Wasser als das Element im Vordergrund steht, so verbinden alle anderen Naturmaterialien dieses mit dem Rest des Gartens.“ „Wenn ich im Wald unterwegs bin – umgeben von alten Baumriesen, sprudelnden Waldquellen und purem Leben –, beruhigen sich Körper, Seele und Geist. Immer wieder inspirieren mich Größe, Vielfalt und Schönheit der Natur von Neuem dazu, unsere Prozesse noch nachhaltiger, ressourcenschonender, klima- und umweltfreundlicher zu gestalten“, schwärmt auch Herbert Laßnig. Die Interaktion aller Elemente untereinander ist mittlerweile in der Natur so vielschichtig und verwoben, dass sie kaum bewusst auffällt. Hierfür hat Jörg Zecha, Gartenprofi und Geschäftsführer der Begründer, ein kleines Beispiel: „Nach einem heißen Sommertag sitzt man am Abend am Pool, die letzten Sonnenstrahlen reflektieren im Wasser, die Bewässerung schaltet sich ein und die austretende Feuchtigkeit dringt in die Erde. Der Geruch frischer, nasser Erde steigt auf, das Wasser am Poolrand, das bei den letzten Schwimmzügen übergetreten ist, verdampft auf den Steinplatten. Damit die Wärme nicht verloren geht, prasselt im Hintergrund das Feuer im Außenkamin, bei dem die Freunde schon mit einem Glas Wein auf einen warten.“ WIE ALLES BEGINNT

So ist naturgemäß wiederum die Erde das wichtigste aller Elemente für jeden Gartengestalter, ist sie doch für den Gärtner der Grundstein, mit dem alles beginnt. „Unser persönlicher Bezug ist ein ganz besonderer, denn erst durch die Erde werden unsere Arbeiten möglich“, erzählt Jörg Zecha weiters. Im Großen betrachtet ermöglicht sie durch spezielle Bodenmodellierungen, die von den Gartenplanern gestalteten Entwürfe in die topografische Realität zu verwandeln. Gerade bei Hanggärten mit notwendigen Terrassierungen ist das Element Erde in der Gartenarchitektur omnipräsent. Auf der anderen Seite stellt dieses Gartenelement die Basis für jedes pflanzliche Wachstum und dessen Verankerung dar. „Was mich persönlich am meisten fasziniert, ist der Mikrokosmos mit seinen Bodenlebewesen, die dafür verantwortlich sind, dass Erde fruchtbar wird und die Pflanzen dementsprechend gedeihen lässt. Zudem ist nach einem lauen Sommerregen der Geruch von frischer Erde für mich Lebensfreude pur!“ Auch Biotop arbeitet mit Naturmaterialien und kombiniert sie gekonnt.

Aber auch des Gärtners Erde braucht das Wasser als Quell des Lebens, um die Natur

FOTOS: ALFRED ARZT, GEBHARD SENGMÜLLER

schwimmteich (als die größte Wasserfläche) stets das Herzstück sei, das mit anderen Elementen in harmonische Verbindung tritt. Für ein ausgewogenes Wohlfühlkonzept sind heutige Schwimmoasen direkt an die Terrasse oder das Wohnhaus angebunden und stimmig ins Gartendesign integriert. Umgeben von natürlichen Schattenspendern, sonnigen Liegeplätzen, Lounge Areas mit modernen OutdoorKüchen zum Chillen und Grillen mit Freunden oder Familie. Denn längst wandert nicht nur unser Wohnzimmer in der schönen Jahreszeit mit in den Garten hinaus, sondern auch unsere Küche.


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Stein als Gestaltungselement ist so alt wie die Menschheit. Breitwieser hat sich diesem Material voll und ganz verschrieben.

mit ihrem saftigen Grün und ihrer farbenfrohen Blütenpracht aufblühen zu lassen. Wasser ist darüber hinaus ein wichtiges Gestaltungselement im Garten geworden. Man denke nur an die wunderschönen Wasserreflexionen, die durch das Licht entstehen, das beruhigende Wasserspiel einer Quelle oder eines Brunnens. Gerade das sommerliche Leben spielt sich im Garten bevorzugt am Wasser ab, ob in geselliger Runde oder alleine. Die Vorteile des Wassers in Kombination mit anderen Naturelementen hat vor einigen Jahren auch die Firma Holc Naturpools für sich entdeckt. Als Firmengründer und Geschäftsführer Herbert Laßnig nach intensiven Forschungsarbeiten feststellte, dass sich der Baustoff Holz ausgezeichnet für den Poolbau eignet, indem er dank des Wassers konserviert wird, gleichzeitig aber die optimale Voraussetzung bietet, damit Wasser seine Lebendigkeit entfalten kann, war der Holzpool geboren! Ganz nach dem Vorbild Venedigs, denn solange das Holz vollkommen durchfeuchtet und luftdicht abgeschlossen ist, verrottet es nicht. „Somit können wir eine lebenslange Haltbarkeit der Holzbecken garantieren. Zudem setzen wir einen nachwachsenden Rohstoff ein“, ist Herbert Laßnig überzeugt. „Der Baustoff Holz

übt seit jeher eine besondere Faszination auf mich aus. Nicht nur, weil er so unglaublich vielseitig einsetzbar ist, jedes einzelne Stück ist ein kleines Wunderwerk der Natur. So verleiht unser heimisches Holz den Holc Naturpools eine einzigartige Note und Seele. Dass wir für alle unsere Naturpools ausschließlich österreichisches Holz aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden, ist für mich eine Selbstverständlichkeit und Herzensangelegenheit.“ Doch auch der behutsame Umgang mit dem Element Wasser spielt für das Unternehmen eine bedeutende Rolle. Deshalb setzt es ausschließlich Biofilter ein, die für kristallklares Badewasser sorgen und seine natürliche Lebendigkeit erhalten. IM EINKLANG

Auch die Firma Teich & Pool ist als Partner von Biotop in Österreich ein wahrer Spezialist für Schwimmteiche (Swimming Pond) und Naturpools (Living Pool) mit damit verbundener Gartengestaltung. Als solcher arbeitet das Unternehmen mit einer Kombination an verschiedensten Gartenelementen, wobei speziell regionales Holz als das natürlichste und traditionellste Material in Kombination mit Teichen verarbeitet wird und somit die ökologisch-biologische Firmenphilosophie von Bio-

top verfolgt. Beliebt ist weiters Stein in Form eines Kiesbeets als Umrandung respektive Ufergestaltung, denn natürlich geformte Steine sind ein beliebter Aufenthaltsort von Lebewesen am Wasser. Ein Swimming Pond beinhaltet immer einen bepflanzten Bereich, um eine größtmögliche Nachahmung natürlicher Gewässer zu erzielen. Dieser kann auch gestalterisch genutzt werden, dient aber primär als Regenerationsfläche des Teichwassers durch entsprechende Unterwasserpflanzen. Das sorgt für ein ganzjähriges Erlebnis des Schwimmteiches bis hin zum Eislaufen im Winter, sollte der Teich genügend gefroren sein. Ein Swimming Pond ist somit die ideale nachhaltige Entscheidung für alle Naturliebhaber, da sich durch begrenzte Feuchtlebensräume in der freien Natur dort gerne auch kleine Tierchen wie Libellen, Molche und hie und da sogar ein Frosch ansiedeln. „Wenn wir die Gartenelemente aufgreifen, dann möchten wir noch das Element Stein erwähnen. Dieses Naturmaterial findet sich in unserem Kiesfilter wieder. Auch hier ist es das Zusammenspiel aus Wasser und Stein, das eine Lebendigkeit hervorbringt und somit die natürliche, fließende Bewegung des Wassers vorbildlich nachahmt. Das Wasser wird durch


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die Steine, genauer gesagt durch die Mikroorganismen, die sich auf den Steinen befinden, auf natürliche Art und Weise gereinigt. Ohne chemische Zusatzmittel. So bleibt es in seiner Lebendigkeit erhalten und kann jederzeit wieder in den Naturkreislauf aufgenommen werden“, berichtet Herbert Laßnig stolz.

Aber Stein ist nicht gleich Stein. Neben seiner professionellen Verarbeitung für Böden, Wände oder Fassaden setzt dieses Element zudem dank seiner überraschend umfangreichen Farb- und Oberflächenvariationen Akzente im Design. „Besonders schön ist die Kombination aus Stein mit Wasser, indem wir den Naturstein förmlich in das Poolbecken ‚hineinfließen‘ lassen. Hinzu gesellen sich in den letzten Jahren immer mehr Steintische mit Holz, maßgefertigte Gartenmöblage mit speziellen Metallkon­­ struktionen sowie innovative Outdoor-Küchen als zeitgemäße Feuerstelle. Darüber hinaus gibt es etliche skulpturale und ästhetische Möglichkeiten, um mit Kunst aus diesem einzigartigen Naturmaterial im Garten weitere Akzente zu setzen.“ ULTIMATIVES LEBENSGEFÜHL

Wer möchte seine auf so natürliche Art und Weise gestaltete Gartenoase nicht in vollen Zügen genießen können? Selbst abends, wenn mittels ausgeklügelter Lichtkonzepte reflektierende Lichtspiele im Poolwasser entstehen oder die Flammen der Feuerschale respektive die mittels kleiner Lichtspots in Szene gesetzten Pflanztröge für romantische Atmosphäre sorgen. Eine innovative Smart-GardeningLösung aus dem Hause Husqvarna macht diesen lieb gewonnenen Lifestyle möglich. Um

So schön die Elemente in der Natur sind, richtig zur Geltung kommen sie nur in einem gepflegten Garten. Anbieter Husqvarna bietet App-Steuerung an.

speziell an sonnigen Tagen mehr Freizeit im Liegestuhl, in der Outdoor-Lounge oder gar im Pool verbringen zu können, während ein über Smartphone gesteuerter Rasenmäher seine Runden dreht, wurde eine neue System-Software lanciert. Dabei entsprechen die technisch innovativen Rasenroboter nicht nur einem ästhetisch anspruchsvollen Produkt fürs Auge des Betrachters, sondern sorgen mittels feinem Rasenschnitt für einen gesunden Rasen. Als natürlicher Dünger garantiert er einfach schönere, dichtere und sattere Rasenflächen sowie die Möglichkeit zu kleinen Blumeninseln. Wildblumenwiesen sehen nicht nur romantisch aus, sondern bieten gleichzeitig Bienen, Hummeln und anderen, teilweise vom Aussterben bedrohten Insekten, Nahrung. Für eine solche wilde Blumenwiese sollte der Rasen an den gewünschten Stellen deutlich weniger, etwa nur zwei bis drei Mal im Jahr, gemäht werden und das Grün stattdessen hoch stehen bleiben. „Die Funktion Automower Intelligent Mapping von Husqvarna ermöglicht Gartenliebhabern vollständige individualisierte Wildwiesen neben perfekt geschnittenem Rasen innerhalb des

verlegten Begrenzungskabels mit nur wenigen Smartphone-Klicks. Dies liefert einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Garten, ohne dass auf Automatisierung verzichtet werden muss. Durch die Anpassung der Schnittlänge in den verschiedenen Zonen können auch tiefer liegende Pflanzen wie Klee und Gänseblümchen blühen, was die Artenvielfalt im Garten erhöht und dem Rasen ein natürlicheres Aussehen verleiht“, bekräftigt Johannes Viertlmayr, Geschäftsführer von Husqvarna Österreich. Mit dieser Innovation kommt das Unternehmen einem der bedeutendsten gesellschaftlichen Trends, dem Wunsch nach Flexibilität, entgegen, auch in der modernen Garten- und Rasenpflege. So können Anwender ihre Rasenfläche nach ihren Vorstellungen gestalten und ihr Gartendesign jederzeit neu entwerfen. Basierend auf dem natürlichen Gleichgewicht aus allen Elementen – Holz, Stein, Erde, Feuer und Wasser – ist ein neuer Gartenlifestyle mit Wohlfühlcharakter entstanden. Wie beschreibt es Breitwieser? „There is no better designer than nature. It is not just a place to visit, it is home.“ ∏

FOTO: HUSQVARNA

„Im Einklang mit der Natur“ heißt es auch beim heimischen Spezialisten für Naturstein, der Firma Breitwieser, wo Schönheit und Eleganz mit den Eigenschaften eines beispiellos widerstandsfähigen Materials miteinander verbunden werden. Für das Team gibt es nichts Schöneres als einen Garten mit viel Grün, Pflanzen, Bäume und Wasser in Kombination mit dem Naturmaterial Stein. Ökologisch, robust, zeitlos, langlebig und variantenreich. Die Einsatzmöglichkeiten von Naturstein sind vielseitig: von Natursteinplatten oder Pflastersteinen für Wege, Mauern, Treppen oder Terrassenböden bis hin zu Pooleinfassungen. „Oft werden auch Steinterrassen in Kombination mit Holzelementen nachgefragt. Oder Liegeflächen aus Holz, während die Umrandung des Pools aus Natursteinen besteht“, erzählt Kristina Breitwieser, Geschäftsführerin des Unternehmens. Als natürliches Material fügt sich Stein in das grüne Gesamtbild harmonisch ein.


30. APRIL 2022

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46 I KUNST

GEDANKEN IN BEWEGUNG BRINGEN

Manfred Wakolbinger zählt zu den Hauptvertretern der postmedialen Skulptur in Österreich. Seine Werke spiegeln seine persönliche Geschichte ebenso wie seine Sicht auf die Gesellschaft. TEXT: SILVIE AIGNER

FOTOS: MANFRED WAKOLBINGER, EWALD JAGERSBERGER

durch Formensprache


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eit 2007 beherbergt der rund 300 Jahre alte Park von Schloss Grafenegg zeitgenössische Skulpturen, sowohl temporäre Arbeiten als auch Objekte und Installationen, die eigens für die Parkanlage in Auftrag gegeben wurden. So haben internationale und österreichische Künstler wie Werner Feiersinger, Flaka Haliti, Mark Dion oder das ungarische Künstlerkollektiv Little Warsaw ihre Objekte zwischen Baumriesen, auf Pfaden und weiten Wiesen, versteckt oder bewusst in Szene gesetzt, aufgestellt. Diesen Schwerpunkt nimmt in diesem Jahr die Outdoor-Messe Design Days auf und lädt den Bildhauer Manfred Wakolbinger ein, Skulpturen im Park von Grafenegg vor der Kulisse des historischen Schlosses zu präsentieren. KUNST ALS KOMMUNIKATIONSMITTEL

Im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung von Manfred Wakolbinger steht die Reflexion über die kommunikativen Möglichkeiten der Skulptur. Die Ambivalenz von Schwere und Leichtigkeit, von biomorpher und technoider Formensprache charakterisiert seine Metallskulpturen, die sich einmal als fragile Linien und andernorts wieder mit wuchtiger Masse in den Raum einschreiben. Stets sind den Skulpturen eine gewisse Körperlichkeit und Bewegung impliziert. In Grafenegg sind Skulpturen aus der Serie der „Placements“ sowie die Werkgruppe „Circulations“ zu sehen. Die charakteristischen geschwungenen Objekte sind im eigentlichen Sinne abstrakt, transformieren jedoch Anleihen aus der organischen Welt und haben einen „möbelartigen Charakter“.

Die Skulpturen „Bed“ und „Roma“ aus der Serie „Placements“ bestehen aus glasperlgestrahltem Edelstahl – ist Metall doch Wakolbingers liebstes Material.

Das hat mit persönlicher Erfahrung des Künstlers tun, wie er im Interview erzählt: „Die ‚Placements‘ gründen darauf, dass ich in Psychoanalyse gegangen bin und anfangs gar nicht verstanden habe, warum es notwendig ist, sich beim Sprechen auf eine Couch zu legen. In der Folge habe ich jedoch erkannt, wie abhängig die Gedanken von der Körperhaltung sind, die man einnimmt. Es macht einen Unterschied im Denken und Sprechen, ob man liegt oder sitzt und auch welchen Stuhl oder welche Liege man sich aussucht, ob einem Form und Funktion angenehm oder vertraut sind.“ Gewisse Positionen würden Gedankenschleifen erst in Gang setzen und in Bewegung bringen. Auch wenn man die Skulpturen benützen, sich quasi mit dem Körper in die Skulptur einschreiben kann – und eine der Arbeiten auch tatsächlich den Titel „Couch“ trägt –, so geht es dem Künstler jedoch im Unterschied zum Designob-


48 I KUNST

„PLACEMENTS“

So setzt Wakolbinger die Werkgruppe der „Placements“ auch gerne in Verbindung zur Be-

deutung des Stuhls oder Hockers der Aschanti, eines der großen ethnischen Völker, die im Gebiet des heutigen Ghana leben. Dies würde, so der Künstler, die Idee seiner Skulpturen ganz gut erklären: „Bei den Aschanti bekommen die jungen Menschen, sowohl Männer als auch Frauen, zur Initiation einen speziell für sie geschnitzten Hocker. Er wird zum persönlichen Objekt, der die Person ein ganzes Leben lang begleitet. Wenn diese Person stirbt, wird nicht der Körper prunkvoll bestattet, sondern der Hocker. Er gilt als Sitz der Seele, quasi als Materialisation seines Geistes, und wird in einem speziellen Gebäude, dem Hockerhaus, aufbewahrt – niemand darf mehr darauf sitzen.

Gedenkt man der Person, so tut man das vor seinem Hocker. Die Aschanti gehen davon aus, dass niemand dich so gut kennt wie dein Hocker. Das ist ein faszinierender Gedanke.“ So geht es auch in Wakolbingers Skulpturen um Gedanken und Assoziationen, die sich ergeben, wenn sich der Betrachter zu den Objekten physisch und psychisch in Beziehung setzt. So haben seine Skulpturen stets etwas Körperhaftes an sich. Auch wenn es ihm dabei weniger um die Form des menschlichen Körpers per se geht als um die Idee, den Körper als Gefäß zu sehen – „ein Gefäß, in dem wir leben. So sehe ich auch meine Skulpturen, als Gefäß, als Raum, in dem Gedanken entstehen können.“ Die Idee des „Innen und Außen“ ist dabei stets ein zentrales Thema. So umschließen die geschwungenen Formen seiner Skulpturen den umgebenden Raum oder reflektieren ihn oder auch den Betrachter zuweilen durch spiegelnde Innenflächen. Bei manchen Skulpturen lohnt auch eine Durchsicht, die den Blick auf einen Ausschnitt der Landschaft lenkt. Es geht dabei, so der Künstler in einem Interview mit dem Kunsthistoriker Jasper Sharp, „in beide Richtungen. Von innen nach außen, um zu sehen und zu fühlen, was dich umgibt, wo dein Platz ist. Aber auch von außen nach innen. Du gehst in andere Galaxien – um aus der Ferne zurückzublicken, um dich selbst zu finden.“ „CIRCULATIONS“

„Ear“ aus der Serie „Placements“ fokussiert mit seiner geschwungenen Form auch gleich den Blick auf einen Punkt dahinter – hier im Museum Leipzig.

Der Gedanke des „Inside Out“ führt auch zu Wakolbingers Skulpturengruppe der „Circulations“ – eindrucksvolle, dynamische Arbeiten, die die Kreisläufe des Lebens thematisieren. Inspiriert wurden sie von der Marmorskulptur des Giuseppe Sanmartino im Hauptraum der Cappella Sansevero in Neapel – eine Christusfigur, in der jedes Detail, die Falten im Stoff, das über das Gesicht gelegte Tuch, verblüffend lebensecht dargestellt ist, und vor allem von dem schaurig-schönen Präparaten am Ausgang der Kirche. „Die Familie Sansevero war medizinisch sehr interessiert, und ein Mitglied dieser Familie hat – unvorstellbar brutal – Versuche mit den Hausangestellten gemacht, indem er ihnen bei lebendigem Leib ein Mittel initiierte, das ihre Blutgefäße verfestigte, um so deren Verlauf zu erforschen. Die so getöteten Personen wurde seziert, und nun sieht man in den Präparaten die freigelegten Blutkreisläufe. Das war der Anstoß zu meiner Serie.“ Doch die „Circulations“ erinnern auch an dynamische Linien, die sich in pulsierender, tänzerischer Bewegung gekonnt im Raum bewegen. Einmal mehr schafft Manfred Wakolbinger damit Resonanzräume für Gedankenschleifen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich der Künstler außerdem mit Unterwasserfotografie. Vor allem faszi-

FOTOS: MANFRED WAKOLBINGER

jekt nicht um eine tatsächliche Funktion oder zweckdienliche Form. Es sind freie, autonome, skulpturale Objekte, die mit ihrer Anlehnung an etwas Möbelartiges vor allem Assoziationsketten beim Betrachter in Gang setzen möchten. „Es geht immer um die Besonderheit einer Form, im Zusammenspiel mit Material und Gedanken. Oft liegt den Skulpturen persönliche Erfahrung oder eine Geschichte zugrunde, die dann für mich zur Inspiration wird und in den Kanon meiner Formensprache einfließt.“


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Auch „Couch“ stammt aus „Placements“ und wird auf den Design Days zu sehen sein.

nieren ihn Kleinstwesen der Ozeane, durchsichtige, filigrane Tiere, wie die Salpen, die, wie Mona Horncastle es beschreibt, einer „Ozeangalaxie entsprungen zu sein scheinen“. Die Aufnahmen sind vom Künstler unter schwierigen Bedingung und stets nachts aufgenommen worden. Da kommen, so Manfred Wakolbinger, diese Lebewesen aus großer Tiefe an die Oberfläche, um Plankton zu fressen. Ihre durchsichtigen Körper legen ihr Innenleben offen. Durch technische Eingriffe in den Prozess der Fotografie, wie der Umwandlung in SchwarzWeiß oder der Umkehr von Negativ und Positiv, entstehen Arbeiten zwischen Naturfotografie und rein abstrakt anmutender Komposition.

ÜBER DEN KÜNSTLER

Manfred Wakolbinger (geboren 1952 Mitterkirchen, OÖ) besuchte zunächst die Fachschule für Metallbearbeitung und Werkzeugbau in Steyr und war danach als Industriemonteur in Berlin tätig. Mitte der 1970er zog er nach Wien, wo er begann, mit seiner späteren Ehefrau Anna Heindl Schmuckentwürfe zu fertigen und besuchte Seminare von Bazon Brock an der Hochschule (heute Universität) für angewandte Kunst. Um 1980 entstanden die ersten Skulpturen. Waren diese noch figurativ, so entwickelte Manfred Wakolbinger bald eine prägnante, abstrahierende Formensprache. Gemeinsam mit Künstlern wie Hans Kupelwieser, Erwin

Wurm und anderen zählt Wakolbinger zu den Hauptvertretern der postmedialen Skulptur in Österreich. ∏

Tipp

Ausstellung: Skulpturen im Park von Manfred Wakolbinger Design Days Grafenegg 6. bis 8. Mai 2022 Fr und Sa 10–19 Uhr, So 10–18 Uhr Schloss Grafenegg, 3485 Grafenegg www.design-days.at


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INDOOR MEETS OUTDOOR

Die neue Art des Wohnens

Lederleitner bietet Gemütlichkeit mit Charakter.

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Die neue Lounge MOZAIX aus Mahagoni, Teak oder Aluminium.

TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG

enn die Temperaturen langsam wieder steigen, öffnen wir die Terrassentüren und finden uns in der Erweiterung des Wohnraums wieder: in unserem Garten. Dieser ist speziell in den letzten Jahren zu einer wichtigen Rückzugsoase geworden. Umso mehr wird Gemütlichkeit im Freien groß geschrieben. Das Lederleitner-Sortiment bietet eine umfangreiche Material- und Kombinationsvielfalt an. Jedes Stück ist eine gelungene Verbindung aus Eleganz, Präzision und Funktionalität. So laden die neuen großzügigen Chill-out Lounges zum Tagträumen ein. Einzelne Kissen dienen als Blickfang und verstärken den Wohnzimmercharakter. Die dezenten, oftmals pastelligen Farben fügen sich perfekt in die Naturkulisse ein. Materialien wie Holz, synthetisches Gewebe und Geflecht sind dank ihrer Beschaffenheit für den Einsatz im Innen- sowie im Außenbereich geeignet. ∏

„In- und Outdoor lassen sich schwer voneinander trennen. Wer sich mit Gartenarchitektur auseinandersetzt, tut dies automatisch auch mit der Innenarchitektur. Bei Lederleitner beschäftigen wir uns sowohl beruflich als auch privat mit unterschiedlichen Dekorationsthemen, Stilwelten und Raumgestaltung für ein einzigartiges Wohnerlebnis.“ MARKUS LEDERLEITNER

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FÜNF BUCHSTABEN, EINE VISION Der Spirit von JOHAN ist Jung, Herzlich, Authentisch und Nachhaltig. Das O in JOHAN steht für „offen“. Offen auch für die Herausforderung, Lebensräume ganzheitlich zu gestalten.

„Wer für uns oder mit uns arbeitet, gilt als Freund des Hauses und wird auch so behandelt.“

FOTOS: JOHAN NATUR DESIGN WOHNEN GMBH, MATTHIAS STREIBEL

TEXT: BARBARA JAHN


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„Unsere Aufgabe ist es nicht, Möbelstücke zu addieren, sondern Räume im Ganzen zu sehen. Dazu gehören Lichtverhältnisse, Proportionen, Materialien und eine stimmige Linien­ führung. Alles in allem wird aus einem Raum ein Wohnraum.“ Auch Office gehört zum Repertoire – hier wurde in Wien ein Wartebereich mit nachhaltigen Holzelementen geschaffen.

Manchmal machen Kontraste einen Raum erst wohnlich – wie in diesem Einfamilienhaus in Wien.

A

ls Österreichs erster Anbieter für nachhaltige Innenarchitektur konzentriert sich das JOHAN-Team auf seine vielfältigen Stärken und Kompetenzen. Das Zuhause dieser Kreativität ist die Zollergasse und seit Kurzem der neue Porada by JOHAN Schauraum in der Strozzigasse, wo nahe am Kunden schöne wie langlebige Wohnkonzepte geschaffen werden, die ihrer Zeit voraus sind. Ganz im Sinne des holistischen Entwurfsan­ satzes findet das Team von JOHAN die passenden Antworten auf moderne Grundrisse, deren innere Grenzen sich mehr und mehr auflösen und die den Raum fließen lassen. Eines geht in das andere über, und auch wenn die Funktion eines Raumes wechselt, so gilt es stets, harmonische Übergänge zu schaffen, um diesen Raumfluss nicht zu unterbrechen.

Gutes Design hat letztlich mit Trends wenig zu tun. Vielmehr liegen die wirklichen Qualitäten im Auge des Betrachters. Bei JOHAN gehört dazu auch der Faktor Zeit und Nachhaltigkeit – zwei Begriffe, die eng miteinander verwoben sind wie die Elemente einer ganzheitlichen Raumkomposition: „Wir denken langfristig, sind gleichzeitig mutig und offen für Neues. Und wir möchten mit unseren dynamischen Gesamtkonzepten über viele Jahre Freude bereiten. Denn je länger man etwas hat, umso weniger belastet man die Umwelt. So entsteht eine klassische Win-win-Situation.“ Es sind die Projekte von JOHAN, die weit über Raumgrenzen und über sich selbst hinausgehen und nicht mit einem finalen Cut enden. Hier wird Zukunft gestaltet, und der Mensch steht dabei im Mittelpunkt. Ausdruck findet das einerseits im engen Austausch und in der persönlichen Kommunikation und Betreuung

mit den Auftraggebern, andererseits in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit handverlesenen Partnern und Möbelmanufakturen, die sowohl die kompromisslosen Ansprüche als auch die Liebe zum Detail teilen, das Handwerk schätzen und das Geplante perfekt umsetzen. ∏

Info

JOHAN Natur Design Wohnen GmbH 1070 Wien, Zollergasse 13 Mi-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr Tel.: +43-1-923 67 28 info@johan-wohnen.at www.johan-wohnen.at Instagram: johan_wohnt


54 I PFLANZEN UND GEHÖLZE

DIE NATUR IST DER BESTE GÄRTNER Die Wohnzimmeratmosphäre im Garten bekommt mit nachhaltigen Aspekten, Natürlichkeit und insektenfreundlichen Pflanzen neue Impulse. Die wichtigsten Gartentrends 2022 im Überblick. TEXT: ELISABETH KLOKAR

FOTOS: BEIGESTELLT

der Welt


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„Neben mehr Natürlichkeit sind weiterhin beständige, pflegeleichte Gärten sehr gefragt.“ PHILIPP SCHIMEK, PRASKAC

Die Natur liefert ein unglaubliches Farbenspiel. Richtig arrangiert, wie hier von Praskac, wird der Garten zum gewachsenen Kunstwerk.


56 I PFLANZEN UND GEHÖLZE

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ndlich, der Frühling ist da! Am Morgen auf der Steinterrasse frischen Kaffee trinken, während man die Sonne beim Aufwachen beobachtet. Abendstunden lässt man gemütlich im Gartensofa ausklingen, mit dabei dezente Musik aus den integrierten Seitenboxen. Und während die zeitgesteuerte Bewässerungsanlage die Arbeit verrichtet, zieht man noch ein paar Längen im Pool. Ob man gerade den Garten aus dem Winterschlaf holt, neue Accessoires sucht oder das erste Gartenprojekt startet, Themen

wie Nachhaltigkeit, Pflege und Trockenheitstoleranz werden in diesem Jahr die Gestaltung beeinflussen.

terialien gewöhnen – gemäß der japanischen Gartenphilosophie, in der Schönheit erst durch den Nutzen entsteht.

Die Folgen des Klimawandels sind spürbar und längere Phasen ohne Regen auch in unseren Breiten zu erwarten. Zudem wird immer klarer, wie wichtig Biodiversität ist, auch im gestalteten Garten. Was aber zur Folge hat, dass sich Gärten in ihrem Erscheinungsbild verändern (werden). Wir dürfen uns an rauere Charaktergärten, vielfältigere Farben und natürliche Ma-

TRENDS IN DER GARTENGESTALTUNG

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sterile Betonflächen und Schotterbeete, am besten schon heute, vermieden werden sollten – aus mehreren Gründen, weiß Gartendesigner Philipp Schimek von Prachtgarten Praskac: „Zum einen fehlt wertvolle Gartenfläche für die Tiere und Pflanzen; vor allem aber erhitzen sie extrem stark. Das kann während der heißen Sommermonate besonders unangenehm werden.“ Dicht versiegelter Beton lässt zudem kein Wasser im Boden versickern. Ein Nachteil an regenintensiven Tagen. Für einen richtigen Naturgarten gehört also alles Künstliche wie Aluminium, Kunststoffe, Betonplatten und Co. gegen Natursteine (Granit, Kalk-, Sandstein, Gneis, Jura) oder Holz ersetzt. Im Sinne der Nachhaltigkeit eignen sich zum Beispiel Trockenmauern sehr gut, etwa als Sitzmöglichkeit oder Begrenzung. Zumal sie nicht nur ein besonderes gestalterisches Element sind, sie dienen auch als Insektenunterschlupf. Und wer sich wegen der „durchlässigeren“ Gartenoberflächen sorgt, sogar befürchtet, dadurch mehr Unkraut bewältigen zu müssen, hält sich an den Expertenrat, nämlich dicht bepflanzte Staudenbeete. Schimek spricht damit gleich einen weiteren Trend im Gartendesign an: Neben mehr Natürlichkeit sind weiterhin beständige, pflegeleichte Gärten sehr gefragt. PFLANZEN UND FARBEN VARIIEREN

Konträr sieht es dafür bei den Blühern aus. Hier darf es jetzt bunt und bienenfreundlich sein. Schimek zufolge wirke eine wechselhafte, farbenfrohe Blütenpalette allerdings immer etwas willkürlich. Er empfiehlt bei einem Farbschema pro Jahreszeit zu bleiben. So gelingt der Spagat aus harmonischen, dennoch aber kontrastreichen (Blumen-)Beeten. Besonders außergewöhnliche Gewächse werden von Nentwich Gartenbau mit dem Siegel „Singular“ versehen.

Was das Thema Artenvielfalt und nützliche Blühstreifen betrifft, empfehlen die Gartenprofis bei Nentwich Gartenbau bei der Wahl der

FOTOS: NENTWICH GARTENBAU

Wer dieses Jahr nur ein kleines Upgrade machen möchte und dafür neue Accessoires und Möbel sucht, holt sich mit einer dezenten Farbpalette aus natürlichen, gedeckten Farben wie Beige, Sand und schönen Grautönen den aktuellsten Farbkanon ins Refugium.


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„Der Trend geht wieder Richtung regionale Sorten. “ NENTWICH GARTENBAU

Wer Insekten etwas Gutes tun will, greift zu einfachen Blüten, deren Nektar leicht zu erreichen ist.


58 I PFLANZEN UND GEHÖLZE

Eibenstrukturen mit Steingefäß mit Solitär-Rhododendron aus der Serie uniqueTrees® von Kramer und Kramer.

Zu spät sollte mit grünen Planungsvorhaben allerdings nicht begonnen werden, mindestens sechs Monate Vorbereitung brauche es, bei kleineren

„Wir sind stets auf der Suche nach einzig­ artigen Bäumen mit Persönlichkeit.“ KRAMER & KRAMER

Rabatten gehe es etwas schneller, so Philipp Schimek. Entscheidend sei dabei nicht nur die Pflanzengröße, was eine Budgetfrage ist, sondern ebenso die Bodenbeschaffenheit und der Dünger. Beides könne man jedoch sehr gut selbst bestimmen und damit zum Wachstumserfolg beitragen. Der Gartenplaner erzählt aus seiner Praxis weiter: „Wir bedienen eine breite Kundenbasis. Und alle haben großartiges Design verdient. Als Baumschule schöpfen wir aus dem vollen Sortiment. Wir bieten (hei-

mische) Pflanzenarten in jeder Größe an. Die höchsten Bäume in unserem Angebot messen fast 25 Meter und sind rund 80 Jahre alt.“ Dass auch Bäume wahre Kunstwerke sein können, weiß man bei Kramer & Kramer – hat man doch eigens deshalb die Serie der unique trees ins Leben gerufen. Unter dem Leitspruch „Kein Baum gleicht dem anderen“ werden darunter speziell oder ungewöhnlich gewachsene Solitärgehölze subsumiert, die in der Gartengestaltung als besonderer Blickfang eingesetzt werden. NATÜRLICHE BESCHATTUNG

Bäume sind übrigens die idealen Schattenspender und deshalb unverzichtbarer Bestandteil eines jeden gut geplanten Gartens. Ihr natürliches Mikroklima schlägt jedes

FOTO: KRAMER UND KRAMER

Pflanzen einfache Blüten zu verwenden, sodass der Nektar von den Insekten leicht erreicht werden kann. Bei den Gehölzen ist die Nachfrage nach alten, regionalen Sorten sehr groß, vor allem, weil sich der Trend langsam aus den Reihen der Selbstversorger und der Community-Garden-Bewegung in Richtung Mainstream-Bewusstsein bewegt. Laut Nentwich Gartenbau ist aus diesem Grund einer der frühblühendsten Sträucher, die Kornelkirsche, auch als Dirndl bekannt, besonders beliebt.


Wir machen weiter froh. Versprochen.

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60 I PFLANZEN UND GEHÖLZE

Heimische Hölzer sind auch auf Dachterrassen eine gute Möglichkeit, Schatten zu erzeugen.

Was in ländlichen Gegenden geht, klappt ebenso in der Stadt. Denn gegen die pralle Hitze gibt es auch für (Dach-)Terrassen Möglichkeiten. Hier arbeitet man am besten wieder mit heimischen Hölzern, da sie die Minusgrade bei uns vertragen, arrangiert sie aber in Töpfen. Sitzgarnitur und Outdoor-Küche grenzt man an diese

Solitäre an. Die richtige Platzierung gilt auch für Häuser mit Terrasse samt Übergang in den Garten. Gerade bei Neu- oder Umbauten empfiehlt Schimek das Gartendesign von Beginn an einzubinden. Als Gründe nennt er Proportionen für eine ausgewogene Anlage, stimmige Dimensionen, Blickachsen und -wege. Ist der Weg von der Planung zur fertigen Gartenanla-

ge geschafft, darf man sich auf Wellness und Erholung freuen – ein weiterer, nachhaltiger Trend, der sich durch die Pandemie noch verstärkt hat. Vom Schwimmteich bis zur Außensauna, mit Fitness- und Vitalparcours oder klassischer Gartendusche – vieles ist machbar. Damit ein Naturgarten eine Oase wird, sind stilvolle Wohlfühlzonen unverzichtbar. ∏

Top-Trends …

… FÜR GRÜNFLÄCHEN MIT NATÜRLICHEM STIL! • Ländlicher Raum: dichte Staudenbeete, kontrastreiche Blühfolgen, pflegeleichte Gärten, Kompost anlegen, Bienenstöcke, Wasserstellen, mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Blauraute und Verbene, Salbei, Fetthenne (Sedum), heimische Sträucher, Stauden, Gehölze wie Wildrosen, Berberitze (Berberis), Weißdorn, Schwarzer Holunder, Hainbuche, Kornelkirsche • Urbaner Raum: Schattenspender in Töpfen, Nützlingshaus und Nistkästen, Artenvielfalt und Biophilie (Gärtnern als Ausgleich), Homeoffice im (Dach-)Garten • Die Gartenküche: Nutzgärten, alte Obst- und Gemüsesorten, Selbstversorger-Gärten • Technologie: Smart Gardening und zeitgesteuerte, automatische Lösungen • Design, Wellness und Abkühlung: Pool, Badeteich, Wasserläufe, Gartenduschen, Außen­ sauna oder Whirlpool, natürliche Materialien, gedeckte Farben, natürliche Schattenspender

FOTO: BEIGESTELLT

Sonnensegel und jede künstliche Beschattung. Bei Nentwich Gartenbau setzt man etwa auf immergrüne Bepflanzungen. Kiefernarten eignen sich besonders, da sie trockene Standorte und Sonne gut vertragen. Generell sind trockenheitstolerante Pflanzen wie zum Beispiel der Zürgelbaum, Feldahorn, Judasbaum oder die Felsenbirne laut den Gartenprofis im gärtnerischen Bereich das Zukunftsthema. Ideen für exotischere Sorten finden sich in mediterranen Regionen; hier sollte man nur bedenken, dass je nach Art viele davon nicht winterhart sowie pflegeintensiver sind.


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62 I WELLNESS

WELLNESS UNTER FREIEM Himmel

Von der Sauna to go über Kneipp-Aufgüsse und Yoga-Plattformen bis zu Whirlpool-Varianten: Der Garten ist nicht nur das neue Wohnzimmer, sondern auch das neue Spa- und Fitness-Center. FOTOS: BEIGESTELLT

TEXT: MARTHA BERGER


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ie großen Hotels machen es vor: Die WellnessBereiche ziehen an die frische Luft. Statt in – edel – gefliesten IndoorBereichen wird im Wald gebadet, auf Lichtungen massiert, werden Äste statt Gewichte gestemmt. Die Lockdown-Zeiten haben viele große Häuser genutzt, um Yoga-Plattformen zu bauen, BarfußParcours anzulegen oder japanische Onsen-Pools mit 42 Grad heißem Wassern aufzustellen. Denn während der Pandemie haben die Menschen es wieder schätzen gelernt, draußen zu sein – und das Wohlgefühl unter freiem Himmel hört auch mit immer reduzierteren Corona-Maßnahmen nicht auf. Genauso wenig wie mit dem Urlaub: „Das Leben wird immer mehr komplett nach draußen verlagert, vom Büro über das Kochen bis zur Wellness“, weiß Jörg Zecha, Geschäftsführer von Begründer. „Der Bedarf etwa nach einem Yogaplatzl wächst kontinuierlich, das bringen die Menschen aus dem Urlaub mit, und dann wird es auch im Alltag zum Standard.“ Michaela Nentwich, Inhaberin von Nentwich Gartenbau, stellt ebenfalls einen wachsenden Bedarf nach Elementen für die Wellness im Garten fest. „Bei uns ist die Nachfrage nach Naturpools sehr hoch“, so die Gartenplanerin. „Und alle, die es sich leisten können, wollen eine Außensauna, aus der man in die Natur schauen kann.“ Beziehungsweise im Gegenzug vom Liegestuhl im Garten auch auf eine schöne Sauna – denn gutes Design ist bei Wellness-Elementen längst nicht mehr nur ein Nice-to-have, sondern Bedingung, um auf die Dachterrasse oder in den Garten einziehen zu dürfen. „Das Design ist sehr wichtig“, betont Nentwich. „Die Leute legen Wert darauf, dass die Dinge funktionieren, nachhaltig sind und gut designt“, fasst sie es zusammen. EINGEBETTET IN DIE ARCHITEKTUR

Außensaunen – hier von Deisl – fristen kein Dasein am Rande, sondern werden als Gestaltungselemente verstanden.

Was nicht nur für die Sauna selbst, sondern auch für das Drumherum gilt. „Outdoor-Saunen liegen wieder im Trend. Allerdings werden sie nicht mehr isoliert betrachtet, sondern in ihrem Umgebungskontext, sie müssen entsprechend harmonisch in das architektonische Gesamt­ensemble und die Grünraumgestaltung eingebettet sein“, weiß Josef Deisl, Geschäftsführer von Deisl Sauna und Wellness, um die Ansprüche an die modernen Wohn- und Wellnesskonzepte. „Die Kunden wollen aus der Sauna den freien Blick in den Garten, einen Teich oder den Sternenhimmel genießen, das Wechselspiel der Jahreszeiten beobachten und im Einklang mit der Natur saunieren. Pano-


64 I WELLNESS Dezember sogar zwei große Preise einheimsen: zum einen den goldenen EUSAAward für einen Whirlpool, der Teil eines mediterran gestalteten Anwesens war, das die Jury der Oscars der Schwimmbadbranche EUSA (European Union of Swimming Pool and Spa Associations) überzeugt hat: „Diese Anlage zeigt, wie ein Spa eine Wasserlandschaft aufwerten kann. Besonders schön: Hier ist der Whirlpool mit dem Schwimmbecken auf einer Ebene“, lobten die Experten, die den Klafs-Designern auch gleich noch eine Silbermedaille für einen Innen-Whirlpool verliehen. Was Patrick Pfeifer, Geschäftsführer von SSF.Pools by KLAFS, naturgemäß freut: „Der Erhalt der Gold- und Silbermedaille des EUSA-Award ehrt uns sehr. Die ausgezeichneten Projekte sind absolute Meisterwerke unseres Fachs, und es freut mich, dass diese Arbeit mit einem solchen Preis zusätzlich honoriert wird.“

rama- und Decken-Verglasungen öffnen hier den herkömmlich engen Saunaraum, lassen Tageslicht einfallen und schaffen so einen fließenden Übergang zwischen Sauna- und Grünraum.“ Der bei den Deisl-Saunen auch gern einmal etwas spektakulärer ausfällt: So hat der Spezialist schon aufwendige Schwitzanlagen in Baumhäusern, über Abhängen oder auf 1700 Metern Seehöhe realisiert. Und rät dazu, über die Sauna selbst hinauszudenken: „Das Einplanen eines angrenzenden Entspannungs- oder Duschbereichs, das Integrieren von bestehenden Pool- und Wellnessanlagen ist sinnvoll und sehr gefragt.“ WELLNESS TO GO

Aktuell hat das Unternehmen eine Neuheit entwickelt, die auch der jungen Generation Türen zum schönen Schwitzen öffnen soll: eine mobile Container-Sauna, die Wellness to go ermöglicht. „Entspannung und Mobilität haben heute einen enorm hohen Stellenwert, sind aber oftmals schwer miteinander vereinbar. Wir haben deshalb versucht, eine Saunalösung für moderne Nomaden zu entwickeln“, erklärt Deisl. Die architektonische Idee zu dieser mobilen Sauna ist schließlich in Anlehnung an die MicrohouseBewegung und zeitgenössische Containerbauten entstanden. Die Sauna wurde dafür in einen würfelförmigen Container eingebaut; der Kubus ist wetterfest und lässt sich dank einer robusten Grundkonstruktion flexibel, sprich standortungebunden aufstellen und schnell aktivieren.

Etwa auch auf den Dachterrassen in der Stadt – bei denen allerdings häufig zwar der Platz im Freien üppig vorhanden ist, im Stiegenhaus dafür umso begrenzter. Entsprechend braucht es für die Installation von Wasserbecken auf dem Dach oft einen Kran, der nicht nur Geld, sondern auch Nerven kostet – was der angestrebten Entspannung eher nicht zuträglich ist und einer Alternative zu den klassischen Whirlpools im derzeitigen Boom regen Zulauf beschert: den Softubs. Die runden, coolen Whirlpools bestehen aus 25 Bahnen heißverschweißtem Schaumstoff, der sowohl stabil ist als auch eine weiche Sitzgelegenheit – und mit lediglich 20 bis 40 Kilo Leergewicht fast überall hinaufgebracht werden kann. „Mit ein bisschen Quetschen und Rollen kommen wir eigentlich immer durchs Stiegenhaus“, berichtet Softub-Geschäftsführer Philipp Heck. Oben angekommen, braucht es dann – Wasser und Insassen inklusive – eine Tragfähigkeit von 300 bis 400 Kilo pro Quadratmeter – und sonst nur einen Gartenschlauch und eine reguläre Steckdose, keinen Starkstrom.

ANSTRENGEN UND ABKÜHLEN

Es müssen aber nicht immer gleich Whirlpools, Saunen oder Schwimmteiche sein, wenn der Garten oder die Dachterrasse zur privaten Wellness-Oase werden soll. So gehört aktuell unter anderem das gute alte Kneippen zu den beliebten Angeboten in den Luxus-Hotels – für das es auch daheim nur kaltes Wasser und die pas-

PREISGEKRÖNTE WHIRLPOOLS

Auch bei den traditionellen Whirlpools tut sich schon seit Jahren etwas in Sachen Design. Das zeigen etwa modernen Edelstahlvarianten von Svoboda, deren Whirlpools coolen Schwimmkanälen optisch in nichts nachstehen. Klafs – genauer gesagt SSF.Pools by KLAFS – konnte für sein herausragendes Whirlpool-Design im

Die Whirlpools von Softub sind nicht nur sehr stylish, sondern auch leicht manövrierbar.

FOTOS: MANUELT TAUBER-ROMIERI, BEIGESTELLT

Planer wie Nentwich Gartenbau legen großen Wert auf Blickrichtungen und die Verbindung zwischen Innen und Außen – so wird Wellness zur Rundumerfahrung.


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66 I WELLNESS senden Armaturen braucht, um in den täglichen Genuss der gesundheitsfördernden Aufgüsse zu kommen. Ein Trend, dem Dornbracht mit seiner Kollektion an Kneipp-Schläuchen und -Armaturen Rechnung trägt, mit denen Gesicht-, Armund Beingüsse mit anspruchsvoll designten Elementen gemacht werden können. Auch eine frei stehende Dusche im Garten wie die Vola FS3 sorgt für stylishe Abkühlung nach einer intensiven Yoga- oder Kardio-Einheit im Freien. Manchmal lässt sich auch ein bestehender Pool überschaubarer Größe in ein Trainingsgewässer mit gefühlt olympischen Ausmaßen verwandeln: „Mit einer Gegenstromanlage kann man auch in nicht so großen Becken ordentlich trainieren“, weiß Michaela Nentwich. Und mit dem passenden Licht dazu gleich noch die Motivation erhöhen. KRAFTZONEN UND BLÄTTERRAUSCHEN

Oder gartenarchitektonisch das genaue Gegenteil zu schweißtreibenden Aktivitäten inszenieren. „Anders als bei den großen WellnessHotels geht es im Privaten um die Frage, wo schaffe ich meinen Ruheplatz, wo meine Kraftzonen“, ist Jörg Zecha überzeugt. „Da ist es

SSF.Pools by KLAFS wurde mit gleich zwei Designpreisen ausgezeichnet.

wichtig, Wege zu finden, wie man das Umfeld ausblenden kann, etwa indem man mit dem Plätschern eines Quellsteins die Geräusche der Straße oder Nachbarn übertönt und eine Mini-Oase schafft“, erklärt der Gartengestalter. Genauso könne das Kreieren von HammamStrukturen durch überdachte Ruhe- und Sitz-

plätze in einem Innenhof für die entsprechend entspannenden Situationen sorgen. Und ein kleiner Bambushain mit seinem besonderen Blätterrauschen die private Wellness-Oase im Garten abschirmen – wie gut das funktioniert, wissen die Spa-Experten der asiatischen Kulturen schon seit Jahrtausenden. ∏

A D V E R TO R I A L

BADLÖSUNGEN, DIE ÜBERZEUGEN

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eberit, einer der führenden europäischen Hersteller von Sanitärprodukten, setzt mit der Erweiterung der Badserie Geberit ONE erneut Maßstäbe beim Interior Design von Badezimmern. Neue Waschtisch-Designs mit modularem Möbelkonzept und

Spiegelschränken bieten zahlreiche Möglichkeiten für die individuelle Gestaltung des Waschplatzes. Breite Palette Neu stehen Waschtischvarianten in unterschiedlichen Ausführungen sowie neue Möbelelemente in vielen

Individuelle Gestaltung Jetzt sind die Waschtische auch mit einer Ausladung von 48 cm erhältlich, wahlweise mit vertikalem oder horizontalem Ablauf und für Wandoder Stand­armaturen. Mit dem neuen innovativen Produktportfolio ist Geberit ONE vielseitig, funktional und preislich attraktiv. Zudem kön-

nen Architekten damit die Gestaltungswünsche ihrer Bauherren für die jeweilige Raumsituation individuell und perfekt aufeinander abgestimmt realisieren.

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Farben und Oberflächen zur Verfügung – ergänzt durch verschiedene Spiegelschrankvarianten mit innovativem Lichtkonzept.


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6 8 I B E S C H AT T U N G

SCHÖN KÜHL – MIT DESIGN

gegen Hitze In Zeiten von globaler Erwärmung und RekordHitzewellen wird es immer wichtiger, die eigenen Innenräume kühl zu halten. Dafür bieten sich ­verschiedene designstarke Lösungen an.

FOTO: BEIGESTELLT

TEXT: FELIX DIEWALD


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Außen cool, innen kühl – die Beschattungen von Warema.


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7 0 I B E S C H AT T U N G

inen externen Sonnenschutz kauft man nicht jeden Tag – außerdem bleibt er für viele Jahre Teil der Fassade. Man sollte sich also vor der Anschaffung gut überlegen, was man eigentlich vom neuen Beschattungssystem erwartet, so Lisa-Marie Woltmann vom Hersteller Warema. „Ein wesentlicher Faktor ist die Nutzung der Räume.“ Generell gibt es drei Grund-Bauarten der Außenbeschattung: die horizontal angebrachte Markise, die wie ein Dach fungiert und transparentere Textilien erlaubt, die vertikale Jalousie (gut, um das Tageslicht in einem Wohnraum zu regulieren) und den Rollladen (er kann verdunkeln und ist ideal fürs Schlafzimmer). Außerdem sollte man schon vorab die Größe des Sonnenschutzes festlegen, rät Klaus Wuchner vom Markisenhersteller Markilux. Denn nicht jedes Modell eigne sich auch für jede Fassade. Bei sehr tiefen Terrassen oder Balkonen benötige man etwa eine Markise mit großem Ausfall. Allgemein gilt: Wirklich wirksam ist nur außenliegender Sonnenschutz. Denn heutzutage werden standardmäßig Wärmeschutzfenster verbaut. Durch ihre isolierte Verglasung bleibt die Wärme der Sonnenstrahlen im Raum – das ist energieeffizient, heizt im Sommer allerdings auf. Außenliegender Sonnenschutz sorgt dafür, dass Sonnenstrahlen das Fensterglas erst gar nicht erreichen.

PROMINENT IM TREND

Die Sonnensegel von Sunsquare werden stets individuell angepasst.

Eine Pergola mit mobilem Dach und Falttüren vereint Innen- und Außenbereich, wie hier von Markilux.

gefahren soll er hingegen möglichst unsichtbar bleiben. Deshalb werden Blenden beziehungsweise Anlagen oft in Schächten oder unter Putz eingebaut. Generell gewinnt bei der Fassadengestaltung die farbliche Anpassung des Sonnenschutzes stark an Bedeutung. So kann auch bei unterschiedlichen Sonnenschutzsystemen eine einheitliche Optik kreiert werden, die gut mit Fenster und Fassade matcht. Und auch Rollläden gibt es längst nicht mehr nur im Einheitsgrau, sie bieten ebenfalls spannende Optionen für die Gestaltung. Die optische Wirkung kann auch durch die Materialien beeinflusst werden, indem man sich entweder für horizontale Lamellen oder einen vollflächigen, glatten Stoff entscheidet.

FOTOS: BEIGESTELLT

Was das Design angeht, sollte man sich überlegen, ob der Sonnenschutz als prominentes gestalterisches Element erscheinen oder in den Hintergrund treten soll, empfiehlt Lisa-Marie Woltmann von Warema. Aktuell gehe der Trend dahin, dass der ausgefahrene Sonnenschutz die Fassade durchaus mitgestalten darf. Ein-


Auch mit Solarpaneelen kann man Schatten schaffen – und gleichzeitig Energie gewinnen.

gner Gerald Wutz setzt dabei auf Formschönheit und leichtgängige Mechanik sowie auf Segel aus Acryl – Hochleistungsprodukte, die durch ihre spezielle Imprägnierung gegen Wind und Wetter gewappnet sind. Ein wesentlicher, nicht zu unterschätzender Vorteil ist die hohe Windresistenz im Vergleich zu starr verankerten Sonnenschutzsystemen, wie Manuela Handl von Sunsquare erklärt. Federelemente gleichen die Windlast aus, bei zu hohen Geschwindigkeiten veranlasst ein Windwächter das automatische Schließen des Segels. SMART AUTOMATISCH BESCHATTEN

Charlotte Reuter vom Hersteller Markilux stellt momentan eine gestiegene Nachfrage nach eckigen und kantigen Markisen und kubischem Design fest. Aus diesem Grund biete man die klassische Pergola-Markise – eines der ersten Modelle der Marke – jetzt auch als Pergola Cubic mit eckiger Tuchkassette und eckigen Vordersäulen an. Die Pergola-Anlage eignet sich besonders gut für große Terrassen, denn die Säulensysteme sind sehr windstabil. Sunsquare ist Erfinder des klassischen Dreieckssonnensegels mit vier Befestigungspunkten. Der Tullner Produzent passt jedes Beschattungssystem an die jeweiligen Anforderungen an und schafft so Maßanfertigungen. Chefdesi-

Maximaler Komfort und größere Energieeffizienz lassen sich durch eine automatische Steuerung des Sonnenschutzes erzielen. Schon mehr als die Hälfte aller Außenbeschattungsanlagen wird in Österreich laut dem Bundesverband Sonnenschutztechnik motorisiert ausgeführt. Dabei kann Hitze und Licht individuell reguliert werden – scheint etwa die Sonne zu stark, fährt die Markise automatisch aus. Dass sich das auszahlt, zeigt eine Studie der TU Graz: Dank automatischer Beschattung konnte die Raumtemperatur in einem Smart-Home-Versuchshaus um bis zu neun Grad kühler gehalten werden – und zwar ganz ohne Klimaanlage, wie Studienleiterin Selina Vavrik-Kirchsteiger erklärt: „Bis zu 80 Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie eines heißen Sommertages können durch eine automatische Beschattung geblockt werden.“ Und: Eine automatische Beschattung habe nicht nur im Sommer positive Auswirkungen auf Raumklima und Energieeffizienz, so Vavrik-Kirchsteiger. Im Winter fungiere die Beschattungsanlage nämlich als zusätzliche Dämmschicht, in der

Übergangszeit könne das Automatiksystem eine Überwärmung tagsüber und eine Auskühlung nachts minimieren. IM SCHATTEN DER SOLARPLATTEN

Eine weitere Option für außenliegenden Sonnenschutz sind Solarzellen, wie Dajana Scherr vom Hersteller Sonnenkraft erzählt. Spezielle Doppelglas-Module können etwa zum Überdachen von Terrassen eingesetzt werden. „So spart man sich teure zusätzliche Beschattungssysteme“, so Scherr. Auch auf Fassaden können Solar-Module installiert werden. Dabei kon­ struiert man eine Außenwand, die aus mehreren Schalen besteht: Die äußere Schicht sorgt für den Witterungsschutz und die architektonische Gestaltung. Hier werden die Paneele angebracht. Die innere Schale aus Dämmung, Dichtung und Tragwerk übernimmt die Wärmedämmfunktion. Der größte Vorteil einer Beschattung mittels Paneelen liegt laut der Solar-Expertin auf der Hand: Die Photovoltaikanlage erfüllt ihren Zweck (Beschattung, Kühlung). Und im Gegensatz zu anderen Varianten amortisiert sich die Investition meist bereits nach sechs bis sieben Jahren. Trotz der zahlreichen Optionen hilft in manchen Fällen nur noch eine Klimaanlage. Doch die sind wahre Energiefresser: Um einen Raum um ein Grad zu kühlen, braucht es dreimal mehr Energie als ihn um ein Grad aufzuheizen. Als klimafreundliche Maßnahme gegen die sommerliche Überwärmung bieten einige Bundesländer Förderungen für die Montage eines außenliegenden Sonnenschutzes. So fördert etwa die Stadt Wien die Nachrüstung mit 50 Prozent pro Wohneinheit oder maximal 1500 Euro. ∏


72 I GRILLEN UND FEUER


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geboren

AUS FLAMMEN

Seit wir uns das Feuer untertan gemacht haben, hat sich unser Leben grundlegend verändert. Heute genießen wir das Flackern der Flammen an offenen Feuerstellen oder auch beim Kochen im Freien.

W

TEXT: HARALD HORNACEK

FOTOS: BEIGESTELLT

ann haben wir gelernt, das Feuer für uns zu nutzen? War es wirklich der Griechen-Gott Prometheus, der „Vorausdenkende“, der einer ganz jungen Menschheit das Feuer schenkte? Waren es Blitze, die auf den unvorbereiteten Homo sapiens trafen, oder Vulkane? Wie auch immer, irgendwann saßen die ersten Menschen rund um das Lagerfeuer. Gemeinschaft, Wärme, wohliges Empfinden, Genuss – all das verspüren wir heute auch, wenn wir an einer Feuerstelle sitzen. Wir zelebrieren den Umgang mit dem heißen Element: Kochen unter freiem Himmel ist Lifestyle geworden. Florian Ettenfellner von FLAM.E: „Eine Outdoor-Küche setzt

den Koch bzw. die Köchin in den Mittelpunkt des Geschehens und ist sehr facettenreich: ob Teppanyaki-, Holzkohle- oder Gasgrill, ob Beton, Naturstein, Holz, Aluminium, Corian oder Edelstahl – es gibt eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.“ Bewusst gewählte, für den Outdoor-Bereich konzipierte Materialien ermöglichen ganzjähriges kreatives Kochen im Freien. „Eine Outdoor-Küche ist aber nicht nur funktional, sondern auch der ästhetische Mittelpunkt des Außenbereichs“, betont Ettenfellner, „sie verbindet Ästhetik und Funktionalität, die zum Lifestyle des Outdoor-Kochens beitragen. Und man verbringt bewusst mehr Zeit an der frischen Luft.“ Qualität, Design,

Die Macht des Elements: Wärme, Nähe, Geborgenheit – und Genuss!


74 I GRILLEN UND FEUER

Anbieter OCQ setzt auf modularen Aufbau – die Grillplatte ist stets prominent mittig.

FEUERSTELLEN ALS MITTELPUNKT

Sollte zu wenig Platz für eine Outdoor-Küche vorhanden sein, bietet sich eine Feuerstelle im Garten oder auf der Terrasse an. Für Stefan Hinterhölzl von Kramer & Kramer Gartenarchi-

tektur erfüllt diese mehrere Zwecke: „Sie ist ein optisches Gestaltungselement, gleichzeitig dient das Feuer als Lichtbzw. Wärmequelle und verlängert die Nutzungsdauer im Garten. Seit jeher ist Feuer ein belebendes und faszinierendes Element, das sich auch als Gegenpol zu einer Wasserfläche bzw. einem Wasserobjekt hervorragend anbietet.“ Feuerstellen sind verbindende Elemente, schaffen Orte zum Zusammensein. Doch sie nehmen auch eine oft unterschätzte Design- und Architekturfunktion wahr, weiß Hinterhölzl: „Feuerstellen können eigenständige bzw. frei stehende, aber auch konstruktive Elemente sein, die zum Beispiel in Mauern oder Terrassen

Loderndes Feuer in einer Stahlschale, bodennah, archaisch und ursprünglich – das ist Feuerring.

integriert werden.“ Für Stefan Hinterhölzl sind vor allem reduzierte Elemente wie flache Feuerschalen eine gute Empfehlung: „Zumeist in Corten-Stahl-Ausführung, die sich ohne Holz bzw. Feuer in die gesamte Raumgestaltung gut integrieren lässt. Je nach Einsatzort bieten sich auch speziellere Elemente mit Anspruch an Design und Funktionalität an.“ Hinterhölzl spielt da auf Produkte wie von Glammfire an. Der Feuer-Favorit von letzterem ist die flache Feuerschale, die ganz dem archaischen Charakter von Feuer entsprechend mit Holz befeuert wird. Knisternde Momente voller Innigkeit und Augenblicke des Zusammen-Erlebens begeistern auch die Klienten von Ulli Seher von der gruenhoch3 bindar&seher OG. „Ein Feuer im Außenraum verbreitet gemütliche Stimmung und sorgt für Romantik“, meint sie, „das Knistern und das orange Licht machen den Garten zu einem gemütlichen Ort zum Verweilen und der Wärme an kühlen Abenden.“ Welche Objekte sind besonders beliebt? „Im Garten Feuerschalen und Feuerkörbe“, weiß Seher, „sie sind tolle Deko-Elemente, weil die Flammen gut sichtbar sind. Wenn sie nicht zu groß sind, können sie problemlos umpositioniert werden. Sie dienen

FOTOS: PHIL M. SEDLACEK, BEIGESTELLT

Funktionalität und Flexibilität spielen wichtige Rollen – immerhin entsteht eine Erweiterung des Wohnraums nach draußen. Was nicht heißt, dass Anbieter nicht auch die Vorzüge des Außenbereichs voll ausnutzen: etwa in Form einers prominenten Grillbereichs, der das gute alte Barbecue in all seiner Pracht zelebrieren. Schön zu sehen etwa bei den Modellen des deutschen Anbieters OCQ, wo es inmitten des puristischen Designs gerne einmal stilvoll brutzelt.


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76 I GRILLEN UND FEUER Essplatz und zu Nachbarn. Darüber hinaus sollte, so Ortmann weiter, eine Feuerstelle nicht in der Nähe eines Kinderspielbereichs oder von trockenem Geäst oder Sträuchern platziert werden. Sein Tipp: „Für offenes Feuer nur getrocknetes und unbehandeltes Holz verwenden! Also etwa Scheite von Laubbäumen – diese haben kein Harz, daher gibt es keine Funken. Gut geeignet ist Buchenholz, das lang anhaltende Glut bringt. Auf keinen Fall Gartenabfälle wie Laub oder Rückschnitt verwenden!“ Auch Stefan Hinterhölzl von Kramer & Kramer rät zu Steinbelag oder Kiesfläche als Basis. „Außerdem sollten keine größeren Gehölze in den potenziellen Bereich der Flammen und Hitzeentwicklung ragen. Unter einem Vordach ist prinzipiell von einem offenen Feuer abzuraten. Allerdings kann das Feuermodul aus der Rock. Air-Serie auch auf einem Holzdeck platziert werden, bei diesem Objekt ist die Flammenentwicklung geringer bzw. seitlich durch Glasscheiben gesichert.“ Gute Praxistipps hat auch Ulli Seher von gruenhoch3 parat: „Auf der Terrasse muss eine Ethanol-Feuerstelle stabil und kippsicher sein. Sie sollte auch vor Zugluft geschützt sein – idealerweise ist sie mit einem temperaturbeständigen Glas umschlossen und an einem möglichst windgeschützten Aufstellungsort platziert.“

auch als Designfaktor, setzen Gartenbereiche in Szene – und bieten an kühlen Abenden Wärme auf oder neben der Terrasse.“ Zumeist kommen Feuerstellen mit Bioethanol zum Einsatz. So kann man das Erlebnis Lagerfeuer auf Terrasse oder Balkon holen, ohne Qualm oder gefährlichen Funkenflug zu erzeugen. Ulli Sehers persönlicher Favorit ist der Außenkamin: „Integriert in eine Natursteinmauer, ist das ein besonderer Hingucker und macht den Gartenbereich zum gemütlichen Wohnzimmer im Freien – und man kann ihn zum Grillen und Maronibraten verwenden.“ Für die Dachterrasse bevorzugen die Feuer-Profis von gruenhoch3 witterungsbeständige, elegante Tische aus Beton. GESTEIGERTES INTERESSE DURCH CORONA

Freilich, das Interesse am Feuer ist nicht neu. Aber, so Christian Ortmann von Ortmann Gartengestaltung: „Der Trend hat sich seit Corona massiv verstärkt. Die Menschen sind mehr zu Hause, man sitzt gerne zusammen und kocht gemeinsam.“ Feuer ist, weiß Ortmann,

neben Pflanzen und Wasser als Blickfang und optisches Highlight ein beliebtes Element bei der Gartengestaltung: „Besonders mit integrierter Sitzgelegenheit ist die Feuerstelle, die sich auch als Grillstelle nutzen lässt, ein perfekter Ort für gemütliche, laue und eindrucksvolle Sommerabende.“ TIPPS FÜR DIE RICHTIGE PLANUNG

Idee und Umsetzung einer Feuerstelle müssen jedoch richtig geplant werden, weiß Christian Ortmann: „Unter der geplanten Feuerstelle sollten keine Rohre oder Leitungen verlaufen. Wir empfehlen eine mit Steinen eingefasste Feuerstelle, das schützt Flammen und Glut mit einem sicheren Rahmen.“ Bei den Steinen ist auf deren Hitzebeständigkeit zu achten, sodass sie bei hohen Temperaturen nicht springen. Ebenso wichtig ist wegen der Rauchentwicklung ein windgeschützter Platz mit einer gewissen Entfernung zum

Die Installation einer Outdoor-Küche folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten. Fester und sicherer Stand ist Voraussetzung. Die Fläche muss großzügig bemessen sein, man soll sich beim Kochen frei bewegen und uneingeschränkt hantieren können. Und, so Florian Ettenfellner von FLAM.E: „Abhängig von der Art des Grills entstehen Temperaturen von über 400 bis sogar 800°C. Damit diese Hitze keinen Schaden anrichtet, muss der Standort sorgfältig durchdacht sein. Brennbare Gegenstände wie Gartenmöbel, Vordächer oder auch Pflanzen, die Feuer fangen könnten, haben in der Nähe der Outdoor-Küche nichts verloren. Auch der Untergrund muss feuerfest sein.“ Der Grillplatz sollte mit mehreren Metern Abstand zu Sitzgelegenheiten oder „geselligen Zonen“ errichtet werden. Zu weit entfernt darf er jedoch nicht sein, um unnötig lange Laufwege zu meiden. Auch Witterungsverhältnisse spielen eine große Rolle: „Wir achten immer darauf, ob an dem von unserem Kunden gewünschten Outdoor-Küchenstandort bestimmte oder ungewöhnliche Verhältnisse vorzufinden sind. Diese berücksichtigen wir während der Umsetzung des Outdoor-Küchentraums“, sagt Ettenfellner. Nicht zuletzt sollte der Weg von der Outdoor-Küche zum Essbereich möglichst eben, trittsicher und frei von jeglichen Stolperfallen sein, um Stürze und Verletzungen zu vermeiden. ∏

FOTOS: BEIGESTELLT

OUTDOOR-KÜCHE ALS GESAMTKUNSTWERK Seit Corona hält man sich lieber und länger im Freien auf – eine Feuerstelle, hier gestaltet von Ortmann Garten, lädt genau dazu ein.


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78 I BEST OF OUTDOOR LIVING

ausgefallen

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Akkurat gestutzter Rasen, die Blümchen in Reih und Glied und zwischendrin ein Gartenzwerg? Langweilig war gestern! Mit diesen Outdoor-Highlights sorgen wir jetzt für ordentlich Abwechslung auf der Terrasse.

DOME Hersteller: Heatsail Kann man jedenfalls an die große Glocke hängen: DOME ist gleichermaßen Licht- wie Wärmespender und hat sich so ganzjährig sein Platzerl auf der Terrasse verdient. Ab April 2022 übrigens auch im Heatsail-Flagshipstore bei designcircle am Wiener Rudolfsplatz zu bestaunen. designcircle.at

ENZO – CHAMPAGNERCOOLER Hersteller: Breitwieser In ist nicht nur, was drin ist: Gänzlich aus Marmor und nach einem Entwurf von Martin Mostböck gefertigt, überzeugt ENZO auf allen Ebenen. breitwieser.com

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FOTOS: HERSTELLER

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POLDINA Hersteller: Zafferano Praktisch, praktischer, Poldina. Die LED-Akkuleuchte ist platzsparend und schafft eine tolle Lichtinsel, ohne zu blenden. In vielen Farben erhältlich. bythom.at

FLAMTASTIQUE Hersteller: Fatboy Mit Flamtastique poliert fatboy das Image der Öllampe gehörig auf. Umweltfreundlich durch Bioethanol, aus Recycling-Kunststoff hergestellt und durch hitzebeständiges Glas sicher in der Handhabung. Wir sind Feuer und Flamme! bythom.at

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80 I INTERIEUR

DAS GROSSE GANZE

im Blick

Mehr Platz für Lieblingsstücke, mehr Raum für Ideen: Offene Grundrisse erfreuen sich größter Beliebtheit. Doch bei aller gewonnenen Freiheit sollte man nicht über die Stränge schlagen. Erfahrene Einrichtungsexperten empfehlen, eine eigene Linie zu finden und sich dabei selbst treu zu bleiben.

FOTO: SIEMATIC

TEXT: BARBARA JAHN


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eit vielen Jahren werden architektonische Grundrisse von offenen Raumkompositionen dominiert – ganz gleich, ob es sich um eine Wohnung, eine Etage oder ein ganzes Haus handelt. Angefangen hat alles mit der Zusammenlegung thematischer Bereiche wie etwa Kochen und Essen oder – ursprünglich aus der gehobenen Hospitality-Szene als Idee entlehnt – eine enge Verknüpfung zwischen Schlafbereich, Bad und Ankleideraum. Doch die Grenzen haben sich noch viel stärker verschoben, wenn nicht sogar ganz aufgelöst. Es gibt im wohnlichen Kontext kaum etwas zu entdecken, das sich dem Blick noch mauerartig entgegenstellt. Kurz: Der Raum darf ruhig fließen.

Küchenanbieter wie SieMatic setzen auf Insellösungen, die sich in den Gesamtkontext einfügen.

Seit das Homeoffice nicht mehr nur sporadisch, sondern stationär im eigenen Heim eingezogen ist, werden die Karten wieder neu gemischt, allein schon mit der Frage „Wo hört Arbeit auf und wo fängt privat an?“ An diesem Punkt erfährt der offene Umgang mit räumlichen Limits selbst eine Grenze, denn nicht alles will man immer sehen oder atmosphärisch fühlen. Hier kommt das Fingerspitzengefühl ins Spiel, mit dem Innenarchitekten und Einrichter Zonen schaffen, die mit klaren gestalterischen Signalen eigene Inseln schaffen, ohne zu physischen Grenzen zurückzukehren. Der Wechsel eines Bodenmaterials, ein Übergang zu einer anderen Farbenwelt oder der Einsatz von Sideboards, Paravents

oder ähnlicher Raumteiler kann so auf elegante Weise eine veränderte räumliche Wahrnehmung erwirken. KÜCHE & CO.

„Offene Grundrisse und möglichst wenig Barrieren wie Wände sind seit Langem ein beliebter Wohntrend. Dabei vermittelt diese Offenheit ein Gefühl von Weite, Klarheit und einem großzügigen Raumgefühl. Offene Räume bieten genügend Raum zum Leben, Denken, für Innovation und Kreativität ohne starre Begrenzungen“, sagt Architektin Barbara de Schuen, die für das Exklusiv-Studio SieMatic am Wiener Schubertring Küchen und – auf Wunsch – auch die passenden Wohnkonzepte plant. „Dazu sollten große Räume trotz Zonierungen immer als Ganzes gesehen werden, das durch Details optische Unterteilungen erfahren kann, jedoch insgesamt immer harmonisch fließend sein sollte. Durch unterschiedliche Oberflächen und Farbspektren kann ein vielfältiges Einrichtungskonzept geplant werden, das jedoch durchgängige Komponenten verfolgt und somit einen konsistenten Rahmen bildet. Diesen Rahmen können ausgewählte Materialien oder Farben bilden, transparente Elemente oder besondere Formen.“ Gerade bei gemeinschaftlich genutzten Räumen lassen sich ganzheitliche Wohnkonzepte hervorragend umsetzen. Die einzelnen Bereiche lassen sich dabei unterschiedlich zusammenfassen, wie zum Beispiel in der Küche, die heute in jedem Haushalt das gesellschaftliche Zentrum darstellt. Und doch soll jede einzelne der Funktionen noch klar erkennbar bleiben. SieMatic bietet für diese Raumaufteilungen Kücheninseln, die sich harmonisch in die Raumausstattung fügen und gleichzeitig Wohnlich-


82 I INTERIEUR

keit und minimalistisches Design vermitteln. „Bei den Küchen sind seit Jahren fließende Übergänge zu den anderen Wohnbereichen gefragt. Trotz fehlender Wände und Türen können Zonierungen geschaffen werden, die das Raumgefühl nicht stören und dennoch eine klare Struktur in den Raum bringen.“ Auch darf nicht vergessen werden, dass eine offene Küche gerne auch zu Repräsentationszwecken genutzt wird, wie Yildiz Sevim, Geschäftsführerin von Next Level Luxury Interior Design & Outdoor, unterstreicht: „Eine offene Küche fördert die Kommunikation zwischen den Menschen – Familie, Freunde, Gäste des Hauses. Beim Kochen kann man sich unterhalten, weil die Küche Teil des Wohn- oder Esszimmers ist, oder sogar von beidem.“ Allerdings gibt es dabei ein paar Regeln zu beachten: „Oft befinden sich Bartheke und Esstisch direkt nebeneinander. Dadurch kommen meistens auch die Barhocker und Stühle nebeneinander zu stehen. Ein Bild, das für das Auge des Betrachters zu viel sein könnte.“ RAFFINIERT INSZENIERT

Bei Next Level Luxury Interior Design & Outdoor setzt man auf optische Trennlinien zwischen den verschiedenen Bereichen. So kann beispielsweise das Wohnzimmer mithilfe

von Regalen und Sofas, das Esszimmer mit Lamellentrennwänden aus Holz und der Wintergarten mit großen Fensterflächen vom Rest optisch abgetrennt werden. Warum aber nicht auch bauliche Maßnahmen vornehmen wie verschiedene Bodenbeläge oder eine Abhängung der Decke, die klare Akzente und visuelle Grenzen setzen? Doch sollte man bei aller Euphorie vorsichtig sein, rät Yildiz Sevim aus Erfahrung: „Wenn man die Räume optisch voneinander trennt, sollte man auf den gleichen Farbton achten. Ob man dabei unterschiedliche Materialien einsetzt, spielt dabei keine Rolle. Denn nicht die Materialien selbst, sondern die richtige Farbgebung sorgt für schöne Übergänge. So können zum Beispiel Holz und Stein miteinander kombiniert werden, wenn sie farblich aufeinander abgestimmt wird. Auch Wandelemente wie Leuchten und Bilder tragen zur harmonischen Wahrnehmung bei.“ Dass auch Licht bei einer gelungenen Zonierung eine wichtige Funktion übernimmt, bestätigen die Einrichtungsexperten bei Bielefelder Werkstätten: Ein gut durchdachtes Beleuchtungskonzept kann Bereiche perfekt voneinander abgrenzen. Bewusst geschaffene Lichtinseln, die dem menschlichen Auge einen Anhaltspunkt zur Orientierung geben, können

dem Raum Ruhe verleihen. Doch sollte man vor lauter Kreieren eigenständiger Inseln keinesfalls die Harmonie aus den Augen verlieren: Damit sich durch die unterschiedlichen Wohnbereiche trotzdem ein ausgewogenes und stimmiges Bild ergibt, wäre es in jedem Fall wichtig, dem Raum einen roten Faden zu geben. Am Ende ist es wieder einmal die Frage des persönlichen Geschmacks: Bei Bielefelder Werkstätten plädiert man vorzugsweise für die Verwendung von gleicher Materialität und ähnlichen Farben beziehungsweise Oberflächen. Dies erzeugt eine Zugehörigkeit aller Bereiche zueinander. Grundsätzlich setzen die Bielefelder Werkstätten auf fließende Übergänge. Besonders Wohninseln können innerhalb eines offenen Grundrisses sanfte Abgrenzung zwischen den Zonen schaffen. Diese können durch den Einsatz von Teppichen, unterschiedlichen Bodenbelägen oder auch durch ein einzelnes Möbelstück unterstrichen werden. Platziert man beispielsweise ein Sofa mit dem Rücken zum Raum, dient dieses als trennendes Element und grenzt so eine Sitzgruppe ab.

FOTOS: CHRISTIAN BURMESTER, HARRY SCHIFFER PHOTODESIGN, BEIGESTELLT

Next Level erzeugt Wohnzonen etwa durch den Einsatz von unterschiedlichen Bodenbelägen oder Lichtkonzepten.


83 Die Bielefelder Werkstätten erzeugen räumliche Einheiten durch ähnliche Materialien und Farben.

LIEBER WENIGER ALS MEHR

„Auch Umfassungszargen ohne Türblatt mit einer großen Durchgangslichte, aber ebenso Glastrennwände oder einfach nur Pflanzen können zugunsten einer optischen Abtrennung der jeweiligen Zonen helfen“, regt die InteriorExpertin Yildiz Sevim an und gibt gleichzeitig auch zu bedenken, dass man für eine optimale Raumwirkung den Bogen nicht überspannen darf: „Man sollte auf jeden Fall genug Abstand zwischen den einzelnen Möbeln einplanen. Dies ist nicht nur für die optimale Benutzung, sondern auch für das Gesamtbild von großer Bedeutung. Viele Leute überschätzen die Größe ihrer Wohnsituation und kaufen viel zu viele Möbel. Der klare Vorteil der Offenheit und der Charme, der sie ausmacht, ist ja, dass die Räume größer wirken. Man gewinnt durch entfallende Wände Platz, auf dem jedes einzelne Möbelstück besser wirkt, und gleichzeitig wird alles hell und freundlich, da mehr Licht in den Raum dringt. Das sollte man sich mit übermütigen Kaufentscheidungen nicht kaputt machen. Es wäre sehr schade darum.“ ∏ A D V E R TO R I A L

DESIGN KNÜPFT AN TRADITION

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eba-Teppiche erzählen Geschichten – von Inspiration und Design, von Landschaften, Farben und Formen, von Handwerk und Kunst. Die Teppichgalerie Geba, seit 1987 im Herzen der Grazer Altstadt beheimatet, ist ein fixe Größe des

internationalen Teppichdesigns. An ihrem Beginn stand eine Vision: Von moderner Kunst und Architektur inspiriert, beschloss Harald Geba, den Teppich neu zu denken. Seitdem verbinden Geba-Teppiche zeitlos-modernes Design mit traditioneller Handwerkskunst und

höchster Knüpfqualität. Die Teppichdesigns entwirft der Unternehmensgründer und -inhaber selbst. Zum Einsatz kommen neben der hochwertigen tibetanischen Hochlandwolle auch Naturmaterialien wie chinesische Seide, Hanf oder Brennnesselfasern.

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84 I BEST OF INTERIEUR

bunt

HELL UND Alles neu macht der Frühling: Passend zum Wechsel der Jahreszeit findet auch das eine oder andere neue Designerstück seinen Platz bei uns daheim. Unsere Favoriten im Überblick.

MITO GIOIA Hersteller: Occhio Klar erkennbar als Mito steht Gioia doch für sich selbst, setzt klare Maßstäbe und erkundet neue Horizonte im Licht- und Leuchtendesign. designrampf.at

AMY Hersteller: Bielefelder Werkstätten

Ein Möbelstück wie ein seltener Meeresschatz: der gemütliche Samtsessel in Muschelform. nextlevelxry.at

Filigran, leicht – und doch ein Clubsessel. Die Basis von Amy bildet ein aufwendig verarbeitetes Holzgestell, der farbenfrohe Bezug ist aus Naturstoff gefertigt. wohnstudio-schwab.at

LEYA PRODUKTFAMILIE Hersteller: Freifrau Ein Sessel, der bewegt: In unterschiedlichen Ausführungen passt Leya in jedes Zuhause und zu jedem Sitzbedürfnis. wohndesign-maierhofer.at

FOTOS: HERSTELLER

OTTOMAN SHELL SESSEL Hersteller: Next Level Luxury Interior Design


Das Modell Inspiration punktet durch einen Mix aus Purismus und Gemütlichkeit. Seinen kraftvollen Look verdankt das Planungsprogramm großzügig dimensionierten Elementen, die durch den gepolsterten Unterbau und unsichtbare Füße angenehm bodenständig wirken. Die durchdachten Gestaltungselemente sind die perfekte Basis zur Gestaltung individueller Lösungen für jede Raumsituation. Erhältlich bei Wohnstudio Schwab. www.wohnstudio-schwab.at Zu sehen bei den Design Days in Grafenegg von 6. - 8. Mai 2022


Ton in Ton entsteht Perfektion: Auch das Spa des Rosewood Vienna ist eine Sinfonie aus zarten Pastellfarben. Oben rechts ein Blick ins Bad.

FOTOS: BEIGESTELLT

86 I DESIGNHOTELS


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HOTELS NEU GEDACHT

& neu gemacht

Ob in der Stadt, in den Bergen oder am See – Design wird in der gehobenen Hotellerie immer wichtiger. Wir stellen vier österreichische Musterbeispiele für diese Entwicklung vor. TEXT: ALEXANDER PFEFFER


88 I DESIGNHOTELS

Viel Holz, hochwertige Textilien und moderne Akzente verleihen den Legenden-Suiten des Astoria Resorts besonders wohnliche Atmosphäre. Die uneinsehbaren Terrassen öffnen herrliche Ausblicke.

Besonders spannend sind die Stoffe von Backhausen, die aus einem Designarchiv von ca. 5.000 Originalentwürfen und Mustern aus der Zeit der Wiener Werkstätte stammen und von den epochalen Werke von Josef Hoffmann und Koloman Moser inspiriert sind. WOHNEN WIE IN EINER ELEGANTEN STADTVILLA

Die 72 Zimmer und 27 Suiten des ersten Rosewood Hotels im deutschsprachigen Raum vereinen die Vorzüge von Geschichte und Gegenwart. Los geht es bei 35 Quadratmetern. Viel Weiß und zarte Pastellfarben schaffen ein freundliches Ambiente, bequeme Sofas,

luxuriöse Betten und sorgfältig platzierte Bilder, Kunstobjekte und Wohn-Accessoires persönliche Atmosphäre. Highlight ist die Präsidenten-Suite mit separatem Eingang, die auf 178 Quadratmetern geschmackvolles Wohnen zelebriert. „Im Rosewood Vienna soll sich der Gast wie in der Stadtvilla guter Freunde mit Geschmack fühlen“, so Geschäftsführer Alexander Lahmer. Deshalb kommt das Haus auch ohne klassische Lobby aus. Der Check-in wird vor der Anreise online erledigt oder in einer Sitzgruppe mit einem Mitarbeiter. Ein stilvolles Café, das die Künstlerin Marie Hartig von Hand mit wunderschönen Pflanzenmotiven ausgemalt hat, steht – wie das Restaurant im sechsten Stock mit Show-Küche und die stylishe, vom Innenarchitekturstudio Kroenland entworfene Rooftop-Bar – auch auswärtigen Gästen offen. LÄNDLICHER LUXUS IN LEGENDEN-SUITEN

Andere Hotels haben die vergangenen zwei Jahre genutzt, um sich in Design und Ausstattung neu zu positionieren. So war auch während der Lockdowns eine Menge zu tun, ohne dass Gäste durch die Arbeiten gestört wurden. Jetzt profitieren sie – endlich – von den neuen Looks. Puristisch und schnörkellos ist der moderne Alpen-Stil des Nesslerhofs. Die großzügige Verwendung von Holz verortet das Haus dennoch in seiner Umgebung.

So verordnete Gastgeberin Elisabeth Gürtler ihrem Astoria Resort in Seefeld vier neue Suiten, obgleich die Oase in den Bergen erst

FOTOS: DAVID JOHANSSON, BEIGESTELLT

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istorische Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert und raffiniertes zeitgenössisches Design bilden die ästhetischen Pfeiler des Rosewood Vienna, das im Juli eröffnet. Schon die Toplage direkt am Graben macht das Luxushotel attraktiv. Vor allem aber ist es gelungen, die Essenz Wiens in ein Hotel zu übertragen. So verbindet der Neuzugang prachtvolle Architektur mit zeitloser Eleganz, historischem Charme und internationalem Flair – typischen Wiener Qualitäten eben, die das Design der Interieurs wirkungsvoll in Szene setzt und durch zeitgenössische Akzente betont. Dabei setzte Alexander Waterworth Interiors auf Wiener Manufakturen wie Lobmeyr oder Bakalowits.


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90 I DESIGNHOTELS

Traumhafte Lage und ein großer Naturbadesee sind neben der Wellness-Landschaft weitere Vorzüge des Nesslerhofs.

2017 komplett revitalisiert und renoviert wurde. Wie Hideaways verbinden die neuen „Legenden-Suiten“ viel Platz – jede misst 95 Quadratmeter – mit einem hohen Maß an Ruhe und Privatsphäre. Ihr Design wird von der ländlich-alpinen Lage im Olympiagebiet Seefeld geprägt: Eichenholzböden sowie hölzerne Balken und Verkleidungen, edle Textilien und ein LEDHolzofen erzeugen ein kuscheliges Ambiente in modernem Alpenstil, elegante Formen und Wohn-Accessoires sorgen für Leichtigkeit und manche ironische Brechung klassischer Bergmotive. Separate Wohn- und Speisezimmer, uneinsehbare Sonnenterrassen, private Saunen und riesige State-of-the-Art-Marmorbäder der Suiten wecken den Wunsch, diese gar nicht zu verlassen – dabei sind die Wege zur Spa- und Pool-Landschaft, zum Naturbadeteich und zum Restaurant kurz.

echte Wohlfühlatmosphäre. Wellnessund Badelandschaft mit Panorama-Hallenbad, beheiztem Außenpool, Naturschwimm- und Kaltwasserteich sowie zahlreiche Saunen lassen den Gast nichts vermissen. PASTELLFARBEN UND DESIGNOBJEKTE AM WÖRTHERSEE

Ein aufwendiges Makeover erhielt das Hoteljuwel Schloss Seefels am Wörthersee, das Ende Mai wiedereröffnet. Ein Farbkonzept mit acht verschiedenen Nuancen verleiht den 68 luxuriösen Zimmern und Suiten Charakter – ganz

im Sinn von Harald Schwab vom gleichnamigen Wiener Wohnstudio, der an der neuen Gewandung maßgeblich beteiligt war. „Es gibt ganz klar wieder mehr Mut zu Farben“, so der Design-Experte. „Ein Hotel in Creme, Braun und Taupe ist zwar schnell gestaltet, bietet aber keinen besonderen Effekt für den Betrachter.“ Was nicht bedeutet, dass es im Schloss knallig bunt zuginge. Im Restaurant Porto Bello dominieren getreu dem Motto „Kärnten neu interpretiert“ zwar die Landesfarben Gelb, Rot und Weiß – bis hin zu den Schürzen der Mitarbeiter. In den Räumen aber ergänzen zarte Pastelltöne luxuriöse Materialien und bringen die in Goldrahmen gefasste Kunst optimal zur Geltung. „Wir haben mit den Dekor-Stoffen begonnen und vierzehn Designs gewählt“, erzählt Schwab. „Dann folgten Möbelstoffe, Tapeten, Teppiche und Wandfarben. Es sollten individuelle Zimmer mit einem Ambiente entstehen, in dem sich die Gäste wohlfühlen und das ihnen in Erinnerung bleibt.“ Die Mission dürfte geglückt sein. Die Udo-Jürgens-Suite, die dem verstorbenen Langzeit-Gast gewidmet ist, glänzt mit champagnerfarbenen Möbeln, Einzelstücken der Wiener Einrichtungswerkstätte Kroupa und einer Tapete in Metalloptik mit matten und glänzenden Effekten in Gold und Silber aus dem Haus „Wohnen mit Stil“. Ein übergroßes Master-Bed und eine luxuriöse, superbequeme Treca-Matratze aus Paris garantieren Erholung. Andere Suiten dominieren perfekt aufeinander abgestimmte Rosa-, Blau- und Grüntöne. So erhielt das Schloss am See moderne Interieurs, die seinen historischen Charme noch verstärken. Die Gäste können also kommen. ∏

Zeitgenössisch-puristischer Stil prägt die 35 bis 88 Quadratmeter großen Zimmer und Suiten des Nesslerhofs im Großarltal. Das Luxushotel ist wie das Tiroler Astoria Resort Mitglied im Verbund der Best Alpine Wellness Hotels. Diese siebzehn Betriebe gehören zu den besten Wellness-Adressen in den schönsten Gegenden Österreichs und Südtirols, sind familiengeführt und legen besonderes Augenmerk auf ständige Optimierung bei gleichzeitigem Schutz der Natur. Ländlich-rustikales Design beschränkt sich in den 62 Zimmern und Suiten des Nesslerhofs auf das hochwertige Holz von Böden und Möbeln, ansonsten erzeugen klare Linien, moderne Möbel und sparsam gesetzte farbliche Akzente eine schnörkellose Ästhetik. Flauschige Teppiche und luxuriöse Bäder mit frei stehenden Wannen oder Regenwaldduschen sowie Kaminöfen sorgen dennoch für

Juwel am See: Das Traditionshaus Schloss Seefels wurde umfassend restauriert und mit größtem Luxus neu ausgestattet.

FOTOS: BEIGESTELLT, NEST X NOMAD

PURISTISCHER ALPENSTIL IM GROSSARLTAL


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MAGIE DERmeets BERGE Boho Als erstes Boho Hotel im Alpenraum hat die Jufenalm in Maria Alm neu eröffnet. Benjamin Rohrmoser, im Familienbetrieb fürs Marketing zuständig, erklärt das Konzept. Holz abgetragen, um es in der Jufenalm wiederzuverwenden – denn Nachhaltigkeit steht auch im Design im Vordergrund. An der Außen­fassade besticht eine schwarze Wand aus Kalkstein mit glitzernden Splittern und Swarovski-Steinen.

Welchen Stellenwert hat Wellness? Unser Naturbadeteich „The Golden Lake“ passt zum Boho-Konzept und wird von einer Sauna, einem beheizten Swim-Spa mit Gegenstromanlage, Whirlpool und Erlebnisdusche unter freiem Himmel ergänzt. Einige unserer Suiten verfügen dazu über eigene Saunen mit spektakulären Bergblicken. Unsere „Chillout-Lounge“ im Boho-Design rundet das Angebot ab. Zudem liegt der kristallklare Prinzensee in unmittelbarer Nähe und lädt ebenfalls zum sommerlichen Baden ein.

Wie wohnen Ihre Gäste? Das Spektrum reicht vom kuscheligen 18-Quadratmeter-Zimmer „Auszeit“ bis zur 53 Quadratmeter großen, exklusiven Sky-Suite „Luftschloss“ sowie vielen individuellen Lösungen dazwischen. Wer Glamping liebt, kann sich für eine Nacht im BohoZelt entscheiden. Ein exklusiver Rückzugsort in die Natur ist unser Tiny House „Reiselust“. Es

Gehen Sie auch kulinarisch neue Wege? Wir verbinden traditionelle österreichische Kochkunst mit zeitgenössischen Akzenten. Im Mittelpunkt stehen lokale Produkte der Saison, die vorwiegend von Erzeugern aus der Umgebung stammen. Wiener Schnitzel gibt es genauso wie Sashimi von der Bachforelle oder Rote-Rüben-Orzo-Risotto. ∏

INTERVIEW: ALEXANDER PFEFFER Was ist ein Boho Hotel und wie passt es designmäßig in die Alpen? Die Lage mitten in der Natur, reine Bergluft auf 1150 Metern Meereshöhe und ein guter Schuss Bohemian Spirit machen unser Boho Hotel aus. Es fängt mit dem grandiosen Blick auf den Hochkönig an und geht mit den Interieurs weiter. Unsere 30 Zimmer und Suiten sind in authentischem, dezentem Boho-Design eingerichtet: mit Creme-, Erd- und Beigetönen und besten Naturmaterialien. Die Einrichtung spiegelt die magische Welt der Berge, ohne von ihr abzulenken. Und architektonisch? Wir haben von den umliegenden Bauernhöfen 100 Jahre altes

liegt neben dem Wildtiergehege, besteht ganz aus Holz und ist ebenso stilvoll wie gemütlich.


Upper Hill Side in der Wiener Obersteinergasse lädt zum Träumen unter freiem Himmel ein.

VISUALISIERUNG: ZOA3D

92 I IMMOBILIEN


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DEM HIMMEL SO NAH Immobilien zum Träumen An manchen Orten kein Dach über dem Kopf zu haben gehört zu den wichtigsten Trends bei Immobilien. Außerdem gefragt: Service dann, wenn man ihn braucht. TEXT: MARTHA BERGER


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er Wiener will an die frische Luft. Der Stellenwert von Balkonen, Terrassen und Loggien ist so hoch wie nie, und die einst eher mäßig populären Einheiten im Erdgeschoß verkaufen sich als Gartenwohnungen jetzt oft noch vor den Dachgeschoßen. „Grün- und Freiflächen werden seit den letzten zwei Jahren immer wichtiger“, betont Peter Havlik, Geschäftsführer von Piment Immobilien. Und Julia Kneussl, die mit ihrem Mann Maximilian gemeinsam Crownd-Immobilien leitet und gegründet hat, berichtet, dass die Freiflächenmaximierung derzeit die oberste Prämisse des „ImmobilienEhepaares“, wie sie das Trend-Magazin nennt, ist. „Wir schauen grundsätzlich, dass wir keine Wohnung mehr ohne Freifläche produzieren“, so die Entwicklerin. Was bei den innerstädtischen Crownd-Projekten bedeutet, dass die einzelnen Einheiten wo immer möglich durchgesteckt sind – also sowohl Fenster zur Straßenseite als auch zum Innenhof haben - und entsprechend Freiflächen möglich sind. Bei ganz großen Projekten, bei denen sich dieses System nicht zu 100 Prozent ausgeht, werden die wenigen Einheiten

Das Artmann ist so konzipiert, dass der Blick nach draußen ins Grüne fällt.

ohne Balkon so konzipiert, dass den auch niemand vermisst. „Da planen wir Mikroapartments etwa für Pendler, die die Wohnung vor allem zum Schlafen nutzen, oder Kulturwohnungen, die eher wie größere Hotelzimmer gedacht sind“, so Kneussl. Die Zahl der Käufer, für die das Fehlen einer Freifläche ein Deal-Breaker ist, wächst aber auch in Gruppen, für die das früher keine Rolle spielte. „Für Eigennutzer waren Balkone immer schon interessant“, betont 3SI-Chef Michael Schmidt, „jetzt sind sie aber auch für Anleger ein wichtiges Thema, weil sich die Wohnungen einfach besser vermieten lassen.“ WEGE INS GRÜNE GLÜCK

Die Wege ins grüne Glück müssen dabei nicht zwangsläufig in die Randbezirke führen – wobei der 13., 18. und 19. Bezirk noch immer zu den besten Adressen der Stadt gehören, wenn es um das Wohnen mit Freiraum geht. Aber auch in der Stadt kommen in nächster Zeit neue Projekte auf den Markt, die das Beste beider Welten vereinen – und das auf kreative Weise: von der Planung

begrünter Innenhöfe und Fassaden bis zur Einbindung der umliegenden Parks und Anlagen. Wie das geht, macht etwa Das Artmann an der Oberen Donaustraße vor. „Wir haben unseren schönen Innenhof mit großen alten Bäumen und einem kleinen Kinderspielplatz, zu dem hin alle Wohnungen eine Loggia haben werden“, verrät CUUBUUS-Gründer und CEO Eduard Mair erste Details über das Großprojekt, das dieser Tage der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Aber allein die Lage des denkmalgeschützten Backsteingebäudes aus dem Jahr 1866, in dem einst die Versorgung des Heeres organisiert wurde, bildet den Rahmen für die perfekte Symbiose sowohl aus urbanem Leben und grünem Umfeld als auch von großer Gründerzeitarchitektur und moderner Adaption. „Vor uns liegt der Donaukanal mit dem Wettsteinpark am Ufer, über die Fahrradbrücke kommt man direkt in den Neunten, und hinter uns liegt der Augarten“, nennt der Entwickler das Ausmaß der umliegenden Grünoasen mitten in der Stadt.


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VISUALISIERUNGEN: CUUBUUS ARCHITECTS & DEVELOPERS, CROWND

NACHHALTIG SCHÖN

Allerdings beschränken sich die Developer bei diesem Prestigeprojekt nicht auf das sichtbare Grün, sondern haben auch ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das diesen Namen verdient. „Wir sind wirklich stolz darauf, was uns in dieser Hinsicht gelungen ist“, so Mair. „Wir wollen hier gänzlich neue Wege gehen und setzen auf Geothermie. Dafür bohren wir unter der Erde und fahren bis zum Kanal vor, sodass wir eine Wasser-Luft-Wärme-Pumpe nutzen können, die uns fantastische Ergebnisse bei der CO2-Einsparung beschert.“ Außerdem sorgt natürlich die Nachnutzung der historischen Bausubstanz selbst für eine entsprechend gute Bilanz: Über fünf Millionen Ziegel befinden sich in dem Gebäude, das mit seinem Namen Das Artmann eine Hommage an die Wiener K.u.k.-Architektenfamilie ist. „Mit der Nachnutzung sparen wir jede Menge grauer Energie und zeigen, wie sich alte Bausubstanz im Sinne von Cradle to Cradle nutzen lässt“, betont Mair. Was neben ökologischen vor allem aber auch für architektonische Highlights sorgt. Denn Details wie etwa die prächtigen alten Stiegenhäuser oder hohen Räumen bleiben erhalten und bilden den Rahmen für 10.000 neue

Hay Joe wartet nicht nur mit einem grünen Innenhof auf, sondern auch mit privaten Pooldecks.

Wohnquadratmeter – vom Studio bis zu vier echten Penthäusern auf dem Dach. GUTE AUSSICHTEN

Auch beim Projekt Hay Joe in der Haydngasse im Sechsten spielt sich das Leben rund um den grünen Innenhof ab, der als Insel der Entspan-

nung mitten im bunten Treiben des Kultbezirks für eine Auszeit zu Hause sorgt, die von den privaten Freiflächen aller 16 Einheiten aus genossen werden kann. Und das sorgt für interessante Aussichten: „Natürlich hat man mitten in der Stadt keinen Fernblick aus den unteren Geschoßen“, ist Kneussl realistisch. „Aber im Hay Joe


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sind alle Apartments durchgesteckt und haben somit alle eine Freifläche, von der aus man entweder auf das straßenseitige Art-nouveau-Gebäude oder auf die coolen Townhouses im Innenhof schaut“, erklärt die Entwicklerin. Für die künftigen Bewohner des Penthouses kommt außerdem noch der Blick über die Dächer dazu – den man

stilecht auch aus dem eigenen Pool schweifen lassen kann. WIEDERBELEBTE SCHÖNHEIT

Der freie Blick in den Himmel ist auch bei The Core, dem neuesten Projekt der 3SI Immogroup, ein ganz großes Thema. Nahe dem neuen Hauptbahnhof zwischen Schweizergarten und Alois-Drasche-Park im Vierten entsteht hier

hofseitig eine wahre Landschaft aus miteinander verbundenen Terrassen und großen Balkonen, auf denen man entspannt essen, sonnenbaden und das Leben genießen kann. Herzstück des Projektes ist aber – wie auch beim Artmann und dem Hay Joe – die gelungene Verbindung von Alt und Neu. „Wie bei all unseren Altbau-Projekten wird auch in der Petzvalgasse die in die Jahre gekommene Fassade, die nach Bom-

VISUALISIERUNG: 3SI IMMOGROUP | JAMJAM

Bei The Core ist der Blick in den Himmel großes Thema.


3542 Gföhl | Langenloiser Straße 53 | 02716 6464 | www.wimmer-wohnen.at

Wo Gemütlichkeit Einzug hält. Der persönliche Lifestyle als Gestaltungsinstrument. Das eigene Zuhause wird dabei immer wichtiger. Wir präsentieren die Neuheiten von Rolf Benz auf den Design Days Grafenegg von 6. bis 8. Mai 2022. www.wimmer-wohnen.at


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bentreffern während des Zweiten Weltkriegs schmucklos neu errichtet wurde, mit viel Liebe einer kostenintensiven Generalsanierung unterzogen“, so Schmidt. Dafür hat der Geschäftsführer der 3SI Immogroup die früheren Skizzen und Pläne studiert. „Aktuell ist die Fassade noch glatt und vergilbt. Im Zuge unserer Sanierung wird handgefertigter Stuck daran angebracht; es wird Quaderungen, neue Gesimse und Konsolen, Fassadendekorelemente wie Parapetto-Ornamente, Säulen und Blumenmuster geben“, schwärmt der Entwickler. In den Randbezirken liegt das grüne Glück traditionell direkt vor der Tür, was sich mit planerischem Geschick in neue Entwicklungen einbinden lässt. So haben die künftigen Bewohner des neuen Projekts Upper Hill Side in Oberdöbling auf der einen Seite freie Sicht auf

den naturbelassenen, 22.500 Quadratmeter großen Karl-Fellinger-Park; die Nachbarn auf der anderen können dagegen von ihren Balkonen und Terrassen aus weit über die Stadt schauen. Auch hier wird die Natur nicht nur genutzt, sondern auch geschützt: Mit der bekanntlich besonders strengen ÖGNI-Zertifizierung sorgt der Entwickler WohnArt dafür, dass die Bewohner mit gutem Gewissen in diesem schönen Umfeld leben können. SERVICE NACH MASS

Neben dem Wunsch nach Grün, Grün und nochmals Grün zeichnen sich zwei weitere Entwicklungen im Luxussegment immer deutlicher ab. Zum einen schätzen die Kunden, wenn der Kauf direkt vom Entwickler möglich ist – und so etwa auch Änderungswünsche von dessen hauseignen Architekten gemacht werden

können, die das Projekt in- und auswendig kennen. Auch der Wunsch nach guten Geistern, die das Leben nach dem Einzug erleichtern, ist ungebrochen – an den Komfort eines Concierge haben sich die Hauptstadtbewohner schnell gewöhnt. Allerdings wollen besonders jene Käufer, die nicht das ganze Jahr über in Wien leben – und das sind im Premium-Segment einige –, nur für die Leistungen zahlen, die sie auch wirklich brauchen. „Wohlhabende Menschen haben viele Wohnsitze und wollen nicht an jedem monatlich 1000 Euro Betriebskosten haben“, weiß Piment-Verkaufsleiterin Petra Teufelsdorfer. „Da muss man genau überlegen, welche Services man anbietet.“ Der Himmel über der Stadt lässt sich dagegen ganz ohne zusätzliche Kosten genießen – und das tun immer mehr von immer schöneren Freiflächen aus. ∏

VISUALISIERUNG: ZOA3D

Auch von innen nach außen lohnt sich der Blick in der Upper Hill Side.


best of be

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Technologie

GRÜN TRIFFT Die Energiewende ist in aller Munde – mehr denn je. Auch in unserem Zuhause hält sie Einzug auf dem Dach, in der Wand, in der Garage. Neben der Funktion wird aber auch die Optik immer wichtiger. TEXT: ANNA GRUBER

FOTOS: SHUTTERSTOCK, PREFA

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o geht es nicht weiter – das wissen vom Experten zum interessierten Laien wohl alle. Zum einen wird uns gerade schmerzlich bewusst, wie verunsichernd die Abhängigkeit von Importen sein kann, zum anderen sind fossile Brennstoffe nicht nur enden wollend, sondern auch für das Klima brandgefährlich. Obwohl erklärtes politisches Ziel, scheint sich die Energiewende gerade jetzt stark zu dezentralisieren – zahlreiche Haushalte nehmen die eigene Energiezukunft, soweit möglich, selbst in die Hand.

springt die Dach-Wand-Industrie zunehmend auf den Öko-Energiezug auf und versucht obendrein ein Ergebnis zu liefern, das sich buchstäblich sehen lassen kann. Prefa beispielsweise präsentierte erst kürzlich die erste hauseigene In-Dach-Lösung, bei der die PV-Module eben

Naheliegendste Variante ist hier natürlich die Photovoltaikanlage am Dach – Anlagenerrichter und Modulerzeuger berichten von gesteigerter Nachfrage in den letzten Jahren. Besonders im ländlichen Raum, wo es mehr Einfamilienhäuser gibt, erspäht man darum nur allzu oft die prägnanten dunkel glänzenden Rechtecke, die die Energie der Sonne in unser Warmwasser, unseren Herd oder unser Entertainmentsystem leiten. Doch eines muss man leider auch feststellen: Schön sind die Module zumeist nicht. Doch wo Nachfrage, dort auch Angebot. Und so

nicht auf das Dach aufgesetzt werden, sondern gleich integriert sind. Eine solche Lösung bringt im wesentlichen zwei Vorteile: zum einen natürlich die verbesserte Optik, zum anderen muss nicht zuerst ein vollwertiges Dach gebaut – und bezahlt – werden, auf das dann zusätzlich noch die Module aufgebracht werden.

Mit der neuen Lösung fusioniert Prefa Dachplatte und Photovoltaikanlage in einer Konstruktion.

„Wir befinden uns mitten in einer bedeutenden Energiewende.“ LEOPOLD PASQUALI, PREFA


HILFE FÜR DIE

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IHRE SPENDE WIRD VON DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDESREGIERUNG VERDOPPELT!

Foto: ARIS MESSINIS / AFP / picturedesk.com

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GREEN TECHNOLOGIES I 103 Der Wienerberger Dachziegel V11 wurde in Zusammenarbeit mit Porsche Design entwickelt.

oder Tablet. Damit kann man den Verbrauch so optimieren, dass bevorzugt dann geladen wird, wenn gerade Strom produziert wird. AUTO ALS ENERGIESPEICHER

Auch kann man das Auto, eingebunden in das System, als Stromspeicher nutzen, erklärt Bradler: „Vehicle to grid, also das Auto als Speicher, ist definitiv ein großes Thema der Zukunft – wer sich jetzt darauf vorbereitet, muss später nicht umrüsten.“ Möchte man derzeit den Strom einer Photovoltaikanlage auch dann nutzen, wenn es nicht hell ist, muss man ihn in einem Speicher „zwischenparken“ – doch auch mit einem E-Auto, dessen Batterie immerhin meist auf mehrere hundert Kilometer ausgerichtet ist, ist das möglich. Ähnlich wie das integrierte Solardach hat also das Speicherauto auch eine Doppelfunktion. Eines ist sicher: Über kurz oder lang wird die Energiewende kommen. Und so, wie wir sie gestalten, so schön wird sie sein. ∏

Zweieinhalb Jahre habe man am neuen Solardach getüftelt, erklärt Geschäftsführer Leopold Pasquali bei der Präsentation und fügt hinzu: „Strategisch kommt dieses nachhaltige Produkt genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Auch Eternit bietet mit Sunskin eine In-DachLösung an, denn man stimmt Pasqualis Einschätzung zu: „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen suchen die Menschen jetzt noch stärker als in den letzten Jahren nach einer Alternative der Energiegewinnung“, erklärt Österreich-Geschäftsführer Hans Jörg Kasper. „Bei Eternit gibt es eine lange Tradition in Bezug auf Solarprodukte, auch vor Sunskin. Wir wollten jedoch ein In-Dach-System anbieten und so eine echte und vor allem ästhetische Alternative zu herkömmlichen Auf-Dach-Systemen bieten.“

FOTOS: WIENERBERGER ÖSTERREICH, CHARGEWELL

HINTER DEN KULISSEN

Bei aller nachhaltigen Energiegewinnung sollte aber auch hinter den Kulissen die Nachhaltigkeit den Ton angeben – buchstäblich, denn der gute alte Tonziegel gehört hier nach wie vor zu den Favoriten, wie Wienerberger Marketingleiter Wilfried Lechner weiß: „Ton ist ein Wohlfühlmaterial, denn Tonbaustoffe bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen. Dank seiner wärmespeicherwirksamen Masse sorgt der Tonziegel für ein ganzjährig behagliches und wohngesundes Raumklima.“ Auch am Dach macht der Baustoff eine gute Figur – der schnittige Dachziegel V11 aus dem Hause Wienerberger wurde in Zusammenarbeit mit Porsche Design entwickelt und konnte drei internationale Design Preise einheimsen. „Immerhin nimmt das Dach rund 50 Prozent der Gebäudefläche ein“, so Lechner, „Setzt man bei diesem auf hochwerti-

„Ohne eine intelligente Ladestation können viele Smart-HomeFunktionen gar nicht verwendet werden.“ GERHARD BRADLER, CHARGEWELL

ges Design, lässt sich der Charakter des Gebäudes eindrucksvoll verändern.“ WO ALLES ZUSAMMENFLIESST

Am oder auch im Dach produziert also die Photovoltaikanlage, Ton sorgt für Nachhaltigkeit bei den Baustoffen – und in der Garage steht im Idealfall das Elektroauto. Ebenso essenziell wie die Bausteine der Nachhaltigkeit aber ist ihre Verbindung – schließlich muss der Strom aus der PV-Anlage bis zum Auto gelangen. Dafür bietet Anbieter Chargewell eine ganze Reihe an Lösungen. Für den privaten Bereich eigne sich vor allem die Wallbox, erklärt Österreich-Geschäftsführer Gerhard Bradler: „Bereits heute steht Fahrern von Elektroautos eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und Smart-Home-Optionen zur Verfügung, die ohne eine intelligente Ladestation nicht genutzt werden können.“ Die Wallbox ist in ein Smart-Home-System integrierbar und bietet Live-Tracking aller Ladevorgänge, Auswertung von Ladedaten und -historie sowie Überprüfung des Gerätezustandes bequem per Smartphone


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Faszination Sportwagen in Reinform: Der offene Porsche 718 Boxster macht unter der Sonne mit 400 PS mobil, nur 4 Sekunden vergehen für den Hunderter-Sprint. Den reinrassig-rauen Soundtrack zum Glück legt der mittig montierte 4-LiterBoxermotor in direkter Ohrnähe drauf.


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IM NAMEN DER SONNE

und des Windes

Draußen – endlich wieder! Die Bewegung unter freiem Himmel verlangt nach mehr als nur dem Notwendigen. Sie verdient es auch. Weil sie Seelenzustände abbildet, die jenseits der Routine liegen. Auch gerne jeden Tag.

FOTO: RIGHT LIGHT MEDIA

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TEXT: STEFAN PABESCHITZ

nterwegs sein, um nicht von A nach B zu kommen. Und über uns nur der Himmel und die Sonne, um uns der Wind. Der Hang zum Draußen schafft Freiräume im Alltag. Dabei galt gesunde Bräune lange als Makel im Freien arbeitender Menschen. Dafür, dass der Sommerteint als Symbol positiven Lifestyles reüssiert, haben wir Gabrielle Chasnel zu danken. Nie gehört? 1923, da nennt sie sich längst Coco Chanel, bringt sie ihn von einem Riviera-Trip mit in die blasse Pariser Gesellschaft – der Beginn des BronzeZeitalters. Im entspannten Zugang zum Sonnengenuss liegt die Grundlage für Freizeitfreuden aller Art, sei es zu Land oder zu Wasser.

Einem der herrlichsten Mittel dazu ist die Offenheit sogar in die Wiege gelegt: Zu Beginn waren alle Autos Cabrios. Das Auflöten eines Daches durch hinterlistige Spielverderber passiert erst Jahrzehnte später. Wie zum Trotz hat das Alltägliche gesiegt, der Urform aber ihre Nische gelassen. Nur in der Sportwagenriege von Porsche leben Coupés und Cabrios heute gleichberechtigt nebeneinander. Die Ahnenreihe ist lang, sie mündet direkt in die aktuellen 911 Cabrio und 718 Boxster, beides Vollblüter aus 74 Jahren Zuchterfahrung. Die wohldosierte Abwesenheit von Verzicht steht hier naturgemäß im Vordergrund. Die offenen Stuttgarter Renner locken mit über Generationen eingeprägter Formensprache. Sie

sind mit Stoffhaube so schön, ehrlich und echt wie ihre bedachten Geschwister. Das Open-AirErlebnis legen sie als Bonus drauf, das wohlwollende Zulassen der Elemente hat Priorität. Wie viel davon, entscheidet der Fahrer selbst. Wer heute offen fährt, setzt damit ein Statement gegen Kostenrechnung und Vernunft. Meinen die anderen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Die Gleichung Sonne im Gesicht und Wind im Scheitel geht voll auf. Und was genau soll daran unvernünftig sein? Die Liebe zu den rollenden Klassikern war lange ein geschlossener Fan-Bereich. Inzwischen ist sie längst ein Fixstern am Himmel der Bewegungsfreiheit. Chromjuwelen strahlen nicht


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Rares Sonnendeck, von Luxusyachten inspiriert, nach der Göttin der Meeresstille benannt: Die limitierte Kleinserie des Bentley Continental GT Convertible Galene Edition vom Karosseriecouturier Mulliner war kurz nach der Präsentation ausverkauft.

Aston Martin DBS Superleggera Volante – so ein Name verpflichtet: Der edle Roadster verbindet britische 12-Zylinder-Kultur mit italienischem Design. Das Dach kann praktisch immer offen bleiben – seine 725 PS und gewaltigen 900 Newtonmeter Drehmoment machen ihn schneller als jede Gewitterwolke.

nur unter der Sonne schöner, sie sind auch vom Erklärungsbedarf befreit – beim Oldtimer-Cabrio steht die Offenheit im Rang sogar vor dem Klassiker-Status. Es ist der perfekte Bote des Lebensverständnisses, in dem die Form eben nicht der Funktion folgt, sondern für sich selbst steht. Eingebettet in die guten Vibrationen eines Motors, den Soundtrack seiner Arbeit direkt am Ohr, die Luftwirbel im Nacken. Das nicht Perfekte als eine der erstrebenswertesten Verdichtungen von Genuss. Kein Tag kann so schlecht sein, dass es ihn nicht rettet. Wem das Altblech nicht liegt, der kann auf Hightech zählen. Das Angebot an Cabrio-Haute-Couture ist in jeder Hinsicht nach oben offen. Was alle gemein haben: das Pure, Direkte, weil sie

alle Sinne bespielen und beschäftigen anstatt sie abzuschirmen. Offen fahren ist Fühlen, Sehen, Schmecken, Riechen, Hören. Und das alles zu einem Gesamterlebnis verbinden, das den Weg zum Ziel macht und nicht das Ankommen. Wie Thomas Bernhard, schon in seiner Frühzeit Cabrio-Genießer, es beschrieben hat: „Nur im Auto und auf der Fahrt bin ich glücklich, ich bin der unglücklichste Ankommende, den man sich vorstellen kann.“ MIT STIL AUF WELLENLÄNGE

Es müssen nicht immer Räder sein, Boote haben uns schon viel früher mobil gemacht. Mit ihnen fällt die natürliche Tempobarriere, lange bevor jemand auf Idee kommt, ein Wildpferd zu erklimmen: Wir wurden damit erstmals schneller, als

Wer sich einmal auf das Wasser gewagt hat, findet eine zweite Heimat. Boote sind die perfekte Verlängerung der eigenen Nervenbahnen in die gemeinsame Bewegung auf den Wellen. Verrückt nach Meer muss deswegen niemand sein. Das Dasein als Binnenland ist kein Versorgungsnachteil. Nähe gewinnt neuerdings wieder: Die Seen des Salzkammergutes haben ihre reizvolle Anmut über Jahrzehnte bewahrt. Der Neusiedler See erlebt einen Lifestyle-Schub, hat sich stilistisch und kulinarisch neu erfunden. Die Donau lockt mit Frischem wie Traditionellem, bietet auf vielen Flusskilometern Abwechslung auf hohem Niveau. Die heimischen Hersteller liegen dabei voll im Trend: Die Frauscher Bootswerft aus Ohlsdorf nahe Gmunden kreiert stylishe Motor- und Elektroboote, die an der Riviera ebenso Blickfang sind wie auf den österreichischen Seen. Auch auf denen, die schon frühzeitig das Elektro-Zeitalter ausgerufen haben: Modelle wie die 650 Alassio oder die 740 Mirage gehören zwischen Rust und Weiden zum guten, weil leisen Ton. Zeitlos

FOTOS: ASTON MARTIN, RALPH FISCHBACHER WERBEFOTOGRAF.AT, BEIGESTELLT

wir selbst laufen können. Haben die Evolution ausgetrickst. Grund genug, um dafür der Bewegung auf dem Wasser zu huldigen. Und freundlicherweise hat die Natur auch noch Wellen, Wind, Sonne und Seeluft draufgepackt. Und ein paar malerische Vögel, die irgendwie immer zur Stelle sind, um wunderschön Richtung Horizont zu flattern.


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Vollblut: Der Bugatti Veyron Grand Sport wurde als erster Klassiker mit dem Zertifikat „La Maison Pur Sang“ ausgezeichnet.

klassisches Design und bis zu 110 kW Leistung zähmen den Zeitgeist ganz zwanglos. Die Synthese aus Bewegung und Freiheit ist damit fit für eine neue Ära. Werden Boote jetzt zu alltäglichen Prestigeobjekten? Eher bekommen sie den Stellenwert, den sie verdienen. Ihre Technik wird gefälliger, die Bedienung komfortabler, setzt dafür auch auf Digitalisierung. Das alles gibt dem Erlebnis selbst mehr Platz und senkt die Zugangsschwellen. Die Sehnsucht rückt näher an den Bereich des Erfüllbaren. Klassische Linien sind gefragt, auch die Frauscher-Schönheiten locken selbstbewusst damit, entschnörkelt und auf das Wesentliche reduziert. Day-Cruiser sind längst mehr als eine Randerscheinung, sie machen inzwischen selbst die Welle. Dass beim Stichwort Boot das Kopfbild von der Oligarchenyacht verschwindet, ist auch kein Fehler. Der Kurs ist auf Direkturlaub ohne große Umstände und das nahe Wellenabenteuer zwischendurch gesetzt. Und wenn es ganz ohne Räder doch nicht geht: Das Zweirad ist ebenfalls auf dem Weg zur nächsten Hochblüte. Als urbane Ikone trifft es zielsicher Herz und Verstand, schafft Freiraum, wo er Mangelware ist. Als wummernde Harley, oder doch der immer junge italienische Klassiker, die Vespa? Am besten einmal in die Sonne setzen und in Ruhe nachdenken. Der Sommer kommt bestimmt. ∏

Mit der Mirage 740 definiert die Bootswerft Frauscher nahe Gmunden das Segment der Luxus-Elektroyacht neu. Auf eleganten knapp 7,5 Metern Länge und komfortablen 2,5 Metern Breite zähmen bis zu 110 kW den Zeitgeist mit entspannter Selbstverständlichkeit.


1 0 8 I I N K O O P E R AT I O N M I T B I R N G R U B E R

Auch das legendäre Reisemobil VW California ist Teil der Buddy-Familie.

GUTE FREUNDE

… auf Rädern!

TEXT: ANNA GRUBER

m Sommer packt uns schon einmal die Abenteuerlust: mit dem legendären Reisewagen VW California ins Blaue fahren oder mit der ebenso kultigen Vespa einen spontanen Ausflug ins Grüne machen. Was wir dann definitiv nicht schätzen, ist ein hoher Planungsaufwand. Und hier kommt der Service von Buddy Carsharing – mit Standorten in Krems, Lan­ genlois und Tulln – ins Spiel. „Ein Auto ist eine große Anschaffung mit laufenden Kosten. Wir möchten eine attraktive Alternative anbieten“, erklärt Stefan Röglsperger, Geschäftsführer des Autohaus Birngruber, das hinter Buddy steht. „Manchmal braucht man auch nur für eine Stunde einen Transporter, um etwas abzuholen, das ins eigene Auto nicht hineinpasst.“

Auch für Unternehmen gebe es interessante Angebote, um die Dienstwagenflotte auszulagern, so Röglsperger. SCHNELL UND UNKOMPLIZIERT ÜBER APP

Bequem über die App reservierbar steht die Buddy-Flotte für kürzere Ausflüge auch spontan zur Verfügung. Die Registrierung ist denkbar einfach: Alles, was es dafür braucht, sind Führerschein und Kreditkarte. Nach der Führerscheinvalidierung – in der Regel innerhalb einer Stunde – ist man für die App freigeschaltet. Einfach Standort und

Zeitraum auswählen, dann zeigt die App sämtliche verfügbaren Fahrzeuge in den verschiedenen Standorten. Buddys gibt es als e-Auto, Kombi, Transporter – und ganz neu auch als Vespa. Fahrzeugsuche, Reservierung und Verwaltung der Miete – bis hin zum Öffnen und Versperren des Fahrzeugs – erfolgen über die App. Längere Urlaube, auch solche ins Ausland, sind per Mail oder telefonisch buchbar. ∏

Info

Buddy – Carsharing, Rent & Abo In Krems, Langenlois und Tulln Info & Buchungshotline: T: +43 664 8347534 buddy-carsharing.at

FOTOS: BEIGESTELLT

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Der Niederösterreichische Car-Sharing-Anbieter Buddy stellt – von der Vespa bis zum Transport- und Campingwagen – Freunde auf zwei bis vier Rädern zur Verfügung.



Während Nobel-Karossen Energie tanken, lassen es sich auch die Fahrer gut gehen. Denn wer sich ein solches Auto gönnt, möchte jeden Aspekt davon genießen.

FOTO: SILVRETTA MONTAFON, FRIEDERIKE WEBER

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mit Charme

WATT-TEMPEL Den Verbesserungsauftrag hat sich die Elektromobilität ganz oben auf die Fahnen geschrieben. Der Fun-Faktor soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Premiumanbieter wollen Laden statt Tanken zum Erlebnis machen. TEXT: STEFAN PABESCHITZ

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ffiziell will sich Elektromobilität als massentauglich verstanden wissen. Tatsächlich ist sie derzeit aber elitär: Premium-Limousinen und elektrische Hochleistungs-SUVs machen einen ansehnlichen Teil des Marktes aus. Das E-Erlebnis relativiert sich an öffentlichen Ladestellen etwas – abgelegene Stromsäulen in tristen Gewerbegebieten taugen eher zur dystopischen Realität denn als Zukunftsversprechen. Pionier Tesla hat das Bedürfnis nach mehr zuerst erkannt: Seine Supercharger sind nicht nur schnöde Kästen zum Kabelanstecken, sondern hippe Designelemente, vollautomatisiert und mittels Leuchtelementen kommunizierend. Aber auch sie stehen meist einsam an Orten, für deren Aufsuchen es sonst keinen Anlass gäbe. Die Porsche-Gruppe denkt den Ansatz weiter. Im Gegensatz zum Tankstopp, der in vier Minuten erledigt ist, dauert das Aufladen eines E-Autos nun einmal. Ob eine halbe oder ganze Stunde macht in diesem Sinn keinen Unterschied – es ist Zeit, für deren Verbringen es Angebote braucht. Salzburg, Sterneckstraße 38 ist der erste Standort für ein derartiges Konzept. Mooncity als Kompetenzzentrum rund um E-Mobilität zu bezeichnen lässt die Sache komplizierter klingen, als es sein muss. Es ist

eine Erlebniswelt, in der Lade-­Infrastruktur, Showroom und Freizeitangebot ineinandergreifen. Wechselnde Ausstellungen, regelmäßige Workshops und gehobene Kulinarik vervollständigen das Konzept. Die Location trägt den grünen Gedanken auch insgesamt in sich. Salzburgs Mooncity wurde kürzlich mit dem österreichischen Umweltzeichen „Green Location“ geadelt. Bei Entwicklung, Errichtung und Betrieb sind dafür zahlreiche Optimierungen eingeflossen: Energieeffizienz in Belüftung und Heizung, Auswahl von ökologischen Werkstoffen, aber auch Einsatz umweltschonender Reinigungsmittel samt umfassendem Entsorgungskonzept. Sogar bei sämtlichen Beschaffungswegen wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Selbstredend, dass auf dem Dach natürlich eine Photovoltaikanlage steht. Viele Gründe für ein gutes Gewissen machen aber noch keine attraktive Location. Das wird sie, weil sie keine statische Ansammlung von ÖkoArgumenten ist, sondern ein lebendiger Ort. Dem Zusammenkommen gibt sie den nachhaltigen Rahmen in entspannter Selbstverständlichkeit. Oft erst mit Retardwirkung: Wenn er danach anderswo fehlt, wird das als Makel registriert. Viele der Angebote vor Ort richten sich an die, um deren Zukunft es letztendlich geht: Events


1 1 2 I E L E K T R O M O B I L I TÄT Die Salzburger Mooncity wartet im hauseigenen Restaurant my indigo mit Natural Energy Kitchen auf: gesund und trendsicher.

Wer die Mooncity besucht, muss nicht unbedingt zum Aufladen seines Elektroboliden kommen, kann das aber einfach nebenbei erledigen. Und dabei körperlichen Genüssen frönen: Das Restaurant my indigo versteht sich als urbaner Wohlfühlplatz. Mit seiner Natural Energy Kitchen stellt es zugleich den Bezug zur Location selbst her. Die Küche ist gesund, setzt trendsicher auf Low carb, dazu vegetarisch oder vegan. Womit die Limits auch schon aufgezählt sind. Wer in seinem Verständnis, was damit gemeint sein könnte, noch beim Röstgemüse aus der Tiefkühlpackung festhängt, sollte den Besuch in dem Fall fix einplanen. Und sich angenehm überraschen lassen. Begegnungsscheue inklusive: my indigo liefert auch nach Hause. Welchen Stellenwert die E-Mobilität künftig haben wird, ist noch nicht abschätzbar. Das Premiumangebot rund ums Laden ist ein Schritt, der Sache den positiven Spin zu geben, den sie vielleicht braucht. In jeden Fall, um ihren Claim

abzustecken, in dem sie künftig spielen will. Nach der temporären Wiener Popup-Location auf der Mariahilfer Straße wurde kürzlich eine Mooncity-Dependance

mit etwas kleinerem Angebotsspektrum in der Kärntner Straße 26 eröffnet. Hier gibt Audi den Hausherrn und dokumentiert laufend den Wandel der Nobelmarke zum E-Anbieter. ∏

Die Ladelounges sind auch ohne E-Auto einen Besuch wert.

FOTOS: CHRISTIAN HOUDEK, BEIGESTELLT

für Kinder stehen ganz oben auf der Agenda. Die praktischen Seiten für heute sind zumindest gleichberechtigt: Den Showroom teilen sich jeweils aktuelle, bereits käuflich erwerbbare E-Modelle von Porsche, Audi oder anderen Konzernmarken. Und Konzeptfahrzeuge, die einen Blick darauf ermöglichen, wohin die elektrische Reise eventuell führen wird.


AUCH DAS BESTE KANN MAN IMMER NOCH EIN BISSCHEN BESSER MACHEN.

Impressum: Medieninhaber: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.

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raiffeisen.at/mein-elba


1 1 4 I E X P E R T E N TA L K Das Projekt Anger am Brunnen der Vestwerk in Hollabrunn setzt auf eine Mischung aus Dorfcharakter und privaten Freiflächen.

WOHNEN IN NIEDERÖSTERREICH

der neue Hotspot?

Immer mehr Menschen zieht es auf der Suche nach dem persönlichen Wohntraum über die Stadtgrenzen der Bundeshauptstadt hinaus. Eine Entwicklung, auf die auch Immobilienentwickler aufspringen. Design DE LUXE hat sich umgehört. TEXT: BARBARA WALLNER

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tadt oder Land? Wo wohnt man besser? Einerseits wünschen sich viele von uns das Haus im Grünen, mit Garten und Pool – andererseits ziehen uns Ausbildung, berufliche Möglichkeiten und natürlich die Infrastruktur in die Ballungsräume, allen voran natürlich Wien. Doch was, wenn man beides haben könnte?

Und das auch noch zu einem einigermaßen leistbaren Preis? Diese Überlegung zieht viele über die Stadtgrenzen hinaus, aber doch in Wiens Einzugsgebiet – den berühmten Speckgürtel. Doch nicht nur wir Menschen haben über die Corona-Zeit oft ein wenig zugelegt – auch Wien hat sprichwörtlichen Speck angesetzt. Dies hat zur Folge, dass Immobilienentwickler und -investoren nun auch in etwas entferntere

Lagen ausweichen. „Auf der Einkaufsliste von investorengetriebenen und mittlerweile auch internationalen Wohnbau-Konzernen steht nun auch Niederösterreich ganz oben“, erklärt beispielsweise Isabella Stickler, CSE-Obfrau der gemeinnützigen Genossenschaft Alpenland. „Mittlerweile betrifft das nicht mehr nur das Umland von Wien, sondern zieht sich weiter ins Land hinein. Stark betroffen davon


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Wohntraum am Wasser: die Bel Air Garden Suites in Achau in der Nähe von Schloss Laxenburg von Entwickler pro-jects.

ist zum Beispiel auch die Landeshauptstadt St. Pölten.“ Zwar stiegen durch diese „Eroberungsdynamik“, wie sie es bezeichnet, die Preise an, im Gegensatz zu Wien seien sie aber noch moderat. RAUS AUS WIEN – ABER NICHT ZU WEIT

VISUALISIERUNGEN: BEIGESTELLT

Interessant seien Lagen, aus denen man die Hauptstadt noch in einer zumutbaren Zeit erreichen könne, fasst Gerhard Lottes, Geschäftsführer von Vestwerk, zusammen, „die mit dem Auto oder der Bahn in ca. 35 bis 45 Minuten von Wien aus erreichbar sind.“ Doch auch das Angebot in der Umgebung fließe stark mit ein, erklärt Erwin Größ, Geschäftsführer von STRABAG Real Estate: „Ein gut ausgebautes Bildungs-, Gesundheits- und Kulturangebot stellen neben einem hohen Angebot für die Freizeitgestaltung wesentliche Parameter dar. Vor allem jene Lagen, die diese Kriterien aufweisen, sind erfolgversprechend.“ Lottes ergänzt: „Wien ist seit dem Jahr 2000 stark gewachsen, alles wird merkbar enger, dichter, der Verkehr, der Lärm nimmt zu. Die Erwärmung der städtischen Lagen in Wien hat spürbar zugenommen, im Sommer ist es in Wien fallweise kaum mehr auszuhalten. Wohnt man hingegen außerhalb von Wien, nehmen die sommerliche Belastung, der Lärm und Ähnliches deutlich ab. Je weiter weg von Wien, desto mehr

grüne Landschaften.“ Drago Petrovic, COO von Entwickler pro-jects, leitet daraus auch gleich die Zielgruppe ab: „Für uns selbst ist Zielgruppe jeder Wiener, der ins nahe und hoffentlich grüne Umland flüchten will, ohne großen Verzicht auf lieb gewonnene Gewohnheiten und Annehmlichkeiten der Stadt oder des Freundeskreises. Und der abseits des üblichen Angebots – gehobener Standard in großen Wohnsilos am Stadtrand – die Kombination aus Design, Qualität und Energieeffizienz zu einem vernünftigen Preis als intelligente, weil nachhaltige Investition

erkennt.“ Die Alles-in-einem-Fraktion sozusagen. Doch nicht jeder, der in Niederösterreich eine Wohnung sucht, ist ein lärm- und hitzegeplagter Wiener – viele junge Niederösterreicher seien mit ihrem Wohnort zufrieden und sehnten sich vor allem nach Wohneigentum im angestammten Bundesland. Und zwar schon vor der Pandemie, wie eine Studie im Auftrag der WETgruppe Anfang 2020 ergab. „Die zentralen Aspekte, die für uns erkennbar waren, waren ein Wunsch nach Halt, nach Heimat, nach Sicherheit bei den unter 30-Jährigen. All das verkörpert


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Grün, so weit das Auge reicht – die Weingarten­siedlung der Strabag in Krems.

LEISTBARES WOHNEN UND FÖRDERUNGEN

Großes Thema – auch in Niederösterreich – ist die Leistbarkeit, nicht zuletzt aufgrund des massiv gestiegenen Interesses der Bauträger und Entwickler, wie Isabella Stickler erklärt: „Mit dieser Eroberungsdynamik ziehen die Grundstückspreise in Niederösterreich stark nach oben, und noch ist kein Ende der Preissteigerungen in Sicht. Man könnte also sagen, der Grundstücksmarkt ist außer Rand und Band. Zusammen mit den Baupreissteigerungen stehen vor allem die gemeinnützigen Wohnbauträger vor der Aufgabe, trotz der deutlich gestiegenen Grundstücks- und Baukosten ein dauerhaft leistbares Mietniveau zu ermöglichen.“

Dem Zugang zu Förderungen stellt man aber unter den Befragten grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Auch der niederösterreichische Wohnbaulandesrat Martin Eichtinger (ÖVP) verweist auf die Bedeutung des geförderten Wohnbaus: „In 9 von 10 Gemeinden stehen vom Land Niederösterreich geförderte Wohnungen. Gemeinnützige Wohnungen werden mit Wohnzuschuss unterstützt, wenn die individuelle soziale Situation der Bewohner dies erfordert. Wer lieber selber bauen möchte, den unterstützt das Land Niederösterreich mit der Förderung zur Errichtung von Eigenheimen. Die Eigenheimförderung wird in Form eines Darlehens des Landes Niederösterreich vergeben und hat eine Laufzeit von 27,5 Jahren. Die Verzinsung erfolgt dabei im Nachhinein mit 1 % jährlich. In

den letzten Jahren wurden durchschnittlich jährlich 1.400 Wohneinheiten bewilligt.“ Insgesamt unterstütze man jährlich rund 45.000 Familien und Haushalte mit den verschiedensten Maßnahmen der Wohnbauförderung. WUNSCH UND WIRKLICHKEIT

Grundsätzlich zeigen sich Entwickler sehr zufrieden und optimistisch, was die Umsetzung von Projekten in Niederösterreich angeht – aber eine Wunschliste gibt es dann doch. Vor allem die Verkehrsinfrastruktur, besonders die öffentliche, hätte man gerne weiter ausgebaut. Gerhard Lottes beispielsweise würde sich über eine Weiterführung der U-Bahnen nach Niederösterreich freuen, Drago Petrovic möchte eine stärkere Unterstützung für persönliche Mobilität, etwa im Form von Verkehrsgutscheinen, als Analogie zu Essensgutscheinen in Betrieben. Im Zeitalter von Streaming-Diensten und Home­office wird

VISUALISIERUNG: SCHREINERKASTLER

Wohneigentum natürlich“, erklärt Christian Rädler, Vorstandsvorsitzender der WETgruppe. Im Zuge der letzten beiden Jahre habe sich das natürlich verstärkt.


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Anger am Brunnen greift auch in der Architektur den Aspekt der Natur in Stadtnähe auf.

Und wie reagiert die Politik? Mit der „blau-gelben Wohnbaustrategie“, erklärt Eichtinger: „Die blau-gelbe Wohnbaustrategie ist ein umfassendes Gesamtkonzept mit einem klaren Ziel: Wohnen muss für alle Landsleute leistbar sein, und Wohnen muss in allen

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Regionen unseres Landes lebenswert bleiben. Das gilt besonders für unsere Ortskerne.“ Letzteres in Form des Ortskernbonus, den sowohl Bauträger und Genossenschaften als auch Private beantragen können. Mit den Schwerpunkten „Gesamtsanierung“ von Wohngebäuden und dem „NÖ Raus aus Öl“-Bonus setze Niederösterreich einen Fokus auf Nachhaltigkeit, so Eichtinger. Auch Digitalisierung soll forciert werden: In den Gemeinden, die bereits Breitband haben, wird verpflichtend ein Breitbandanschluss für alle neu errichteten Wohnungen des Landes vorgeschrieben. Die Botschaft, die man vermitteln will, ist klar: In Niederösterreich tut sich etwas. ∏

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Ausstellung: Wohntraum Niederösterreich im Rahmen der Design Days Grafenegg Freitag und Samstag, 6. und 7. Mai 2022, 10–19 Uhr 1. Stock, Schloss Grafenegg, 3485 Grafenegg design-days.at

VISUALISIERUNG: BEIGESTELLT

freilich auch der Wunsch nach flächendeckender Internetabdeckung laut. Erwin Größ bringt auch die Stärkung der Ortskerne als essenzielle Maßnahme ins Spiel: „Nur belebte, funktionierende Ortskerne mit einem vielfältigen Angebot schaffen Identität und Attraktivität sowie Bereiche, die man gerne besucht und in denen man sich gerne aufhält.“


Anspruch, der nur First Class kennt Unser gesamtes Möbelsortiment ist handgefertigt und kann individuell an Ihre Wünsche angepasst werden. Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Ihre Kreativität keinerlei Einschränkungen unterliegt.

Parkring 12 | 1010 Wien +43 1/5124034 | office@nextlevelxry.at www.nextlevelxry.at


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STORE TELLING Ein Blick in Wiens rege Design-Szene mit Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – neue Showrooms, die die Redaktion von Design DE LUXE ihren Lesern mit bestem Gewissen ans Herz legt. TEXT: CLAUDIA OHSWALD

Transparenz LICHT &

GLAS

A

rchitekten und Immobilienentwickler können sich freuen, denn es gibt einen neuen, beeindruckenden Showroom von Solarlux. Neben Berlin, München, Münster, Stuttgart und Nürnberg ist es jetzt Wien. Auf rund 300 Quadratmetern werden Glas-Faltwände, Wintergärten, Terrassendächer und maximale Schiebefenster für höchste Ansprüche präsentiert. In der Grundsteingasse 60 im 16. Wiener Gemeindebezirk spürt man die Präsenz des niedersächsischen Herstellers für Verglasungslösungen. Dies alles gemeinsam mit dem Partner Die Wintergärtner – Glavassevich + Fauster GmbH.

Anhand realer Einbausituationen erlebt man im Showroom, wie ästhetisch und vielseitig sich jede einzelne Lösung in unterschiedlichste Bauvorhaben integrieren lässt. Ob Glasanbauten, senkrechte Verglasungen, Lösungen für Balkone oder Fassaden – für jede Frage stehen kompetente Fachplaner für eine individuelle Beratung zur Verfügung. Seit fast 40 Jahren ist die Solarlux GmbH Spezialist für bewegliche Fenster- und Fassadenlösungen. Mit seinem vielfältigen Produktspektrum aus Glas-Faltwänden, Schiebefenstern, Glasanbauten sowie Balkon- und Fassadenverglasungen realisiert das familiengeführte Unternehmen Lösungen für Neubau und Modernisierung. Die flexiblen Verglasungen realisieren großflächige Gebäudeöffnungen mit einer nahtlosen Verbindung zwischen innen und außen.

„Wir haben für jede Anfor­ de­rung die passende Lösung und sind somit für alle Herausforderungen bereit!“ GERHARD BEITL, SALES DIRECTOR EAST EUROPE

Sämtliche Produkte werden im niedersächsischen Werk in Melle entwickelt, produziert und intern wie extern geprüft. So erfüllt Solarlux seinen Anspruch an eine erstklassige Verarbeitungs- und Werkstoffqualität „made in Germany“. Die passgenau gefertigten Verglasungen zeichnen sich durch ihr prämiertes Design aus. Die besten Produkte von Solarlux wurden in dem Showroom in Ottakring integriert und geschmackvoll inszeniert. Für jedes Objekt gibt es individuelle Lösungen, die höchste Ansprüche an Design, Komfort und Sicherheit erfüllen – der Marktführer für Glas-Faltwände und Glas-Anbauten ist immer offen für Neues. ∏


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HANDWERKSKUNST TRIFFT AUF apulische Tradition

FOTOS: SOLARLUX, NATUZZI ITALY

Anfang Mai eröffnet ein neuer Showroom in der Mahlerstraße 7 im ersten Bezirk. Innovatives Design und italienische Handwerkskunst treffen auf die Tradition des im Bereich der Herstellung von Design- und Luxusmöbel ­bekannten Labels. Die 1959 von Pasquale Natuzzi in Apulien gegründete Lifestylemarke steht seit über sechs Jahrzehnten für hochwertiges italienisches Design und handwerkliche Präzision. Anfänglich auf die Herstellung von Ledersofas spezialisiert, umfasst das Sortiment von ­NATUZZI Italia heute eine breite Produktpalette: Neben Sofas und Sesseln aus hochwertigem Leder und raffinierten Stoffen, Stühlen und Holzmöbeln für Wohn-, Ess- und Schlafzimmer vertreibt die Marke auch Heimtextilien, Lampen und Accessoires. Mit einem exklusiven Einzelhandelsnetz von 550 Monobrandstores und Galerien sind die Kollektionen von NATUZZI Italia weltweit erhältlich. Trotz globaler Expansion

entwickelt, entwirft und produziert das mehrfach nachhaltigkeitszertifizierte Unternehmen seine Produkte Großteils im süditalienischen Santeramo in Colle (Bari, IT). Den starken Einfluss der mediterranen Kultur- und Naturlandschaft definiert Pasquale Junior Natuzzi, genannt PJ Natuzzi, der seit 2018 die Markenund Kreativstrategie des Unternehmens leitet, als Inspirationsquelle und zentralen Bestandteil der Designphilosophie von NATUZZI Italia. Organische Linien, Erdnuancen sowie helle,

„Ich sehe die Veränderung und den Wandel unserer Zeit als Inspirations­ quelle für unsere Kollektionen.“ PASQUALE JUNIOR NATUZZI

ruhige Töne bestimmen das Produktdesign und symbolisieren den einladend warmen Charakter Süditaliens. Präsentiert wird mit Circle of Harmony die neueste Kollektion der Marke. Es waren die veränderten Bedürfnisse und Wohnsituationen unserer Zeit, die Kreativdirektor Pasquale Junior beeinflussten. Gemeinsam mit acht internationalen Designern und Designstudios übersetzt er für die aktuelle Kollektion ein Gefühl des ständigen Wandels und des Übergangs ins Unbekannte. Das Ergebnis ist ein innovatives Gesamtwerk in harmonischer Formsprache. Wien kann sich also freuen!


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Gemütlichkeit DURCH FARBEN, MATERIALIEN, MÖBEL & LICHT Daneben eine Insel der Ruhe in gedämpfter Atmosphäre. Hier findet man Schlafen, Entspannen und Lesen. Behaglichkeit wird durch teilweise reduzierte Raumhöhen erzeugt. Reliefs verzieren Wände, Schränke und Borde. Komfortabel zu bedienende Raumteilungen eröffnen weitere Raumbereiche. Atmosphärisches weiches Licht mit warmer Farbe setzt Akzente dort, wo es richtig ist, ohne zu blenden. Ruhe für Kundengespräche findet man im hinteren Bereich und daneben eine gemütliche Teeküche und den Musterbereich mit allen Materialien zum Wählen und Kombinieren. Andreas Hochmeister und Daniela Repas bilden das Herz von Hoflehner INTERIORS Wien und werden dabei von Anabel Greiner unterstützt. Freundlich und offen kommunizieren sie mit den

„Unser Gedanke war, einen gewissen Style mit plakativen Herstellern hineinzubekommen, aber das Gemütliche nicht zu verlieren.“ ANDREAS HOCHMEISTER, STORE MANAGER

Kunden und finden mit Empathie he­ raus, was diese wirklich möchten. Sie verbinden Erfahrung mit Umsetzungskraft und haben hier auch gleich alles parat – vom Konzept über die Planung bis zur Realisierung. Aufgeladen ist der neue Schauraum auch mit kreativen Markenprodukten. Edra, Ligne Roset, Arrival, Lema, Janua, MDF Italia, Freifrau, Rimadesio, More, Desalto – um nur einige zu nennen. Hoflehner INTERIORS ist daher eine exzellente Adresse und Anlaufstelle für Wohnen – jetzt in Wien 1. ∏

FOTOS: BEIGESTELLT

Man betritt den Anfang März eröffneten neuen Showroom in der Gonzagagasse 11 im ersten Bezirk und fühlt sich wohl. Verständlich, dass es Kunden gibt, die die Möbel im ausgestellten Showroom eins zu eins in ihren eigenen Räumlichkeiten haben möchten. Unmittelbar spürbar ist das klare Konzept. Die ehrwürdige Architektur mit ihren charakteristischen Bögen wurde auf das Wesentliche reduziert und überzeugt aus jeder Perspektive. Im Entree erlebt man Wohnen, Essen und Küche in einem realistischen Szenario. Großzügig, modern, lichtdurchflutet und überzeugend gemütlich. Alles fühlt sich echt und ehrlich an, weil es so ist. Dezente Farbtöne und offenporige Materialien generieren eine wohltuende Haptik. Die Möbel, Leuchten und Accessoires versprühen Kreativität und Wertbeständigkeit.


Der vollelektrische Kia EV6. Car of the Year 2022.

Viele waren überrascht, als der Kia EV6 zum europäischen „Auto des Jahres 2022“ gekürt wurde. Dabei war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Kias kompromissloses Bekenntnis zur Elektromobilität bezahlt machen würde. Erlebe ihn selbst, den vollelektrischen Kia EV6 – jetzt bei deinem Kia-Partner. CO2-Emission: 0 g/km, 18,4-16,5 kWh/100km, Reichweite: bis zu 528km1) Symbolfoto. Abbildung zeigt Sonderausstattung. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 1) 0 g/km setzt Nutzung von Strom aus 100% regenerativen Quellen voraus. Angeführte CO2-Emission und kWh/100km gemessen laut WLTP-Testzyklus. Änderungen vorbehalten. Bitte beachte, dass die Ladeleistung von Faktoren wie z. B. Außentemperatur sowie Ladezustand und Temperatur der Batterie abhängt. Angegebene Zeiten beziehen sich auf Optimalbedingungen (Ladezustand 10-80%, HV Batterietemperatur 25-29°C) unter Ausschluss zusätzlicher Nebenverbraucher (z. B. Sitzheizung, Klimaanlage). Verbrauchswerte sind WLTP-Idealwerte. Der tatsächliche Verbrauch hängt von Fahrprofil, Umgebungstemperatur und Fahrbahnbedingungen ab.


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Wellness

HOME SPA: SO GEHT ZU HAUSE

„Wir versuchen unseren Kunden ein gutes Gefühl zu geben, indem sie das Produkt bei uns ausprobieren können“, meint Geschäftsführer Josef Nowak. Und das gelingt. Man ist beeindruckt von der luftigen, gefälligen Halle, von den gut durchdachten Produkten und von der Ästhetik jedes einzelnen Teils. Vor Ort kann man sich bei voll funktionsfähigen, mit Wasser befüllten Ausstellungsstücken sämtliche technische Innovationen vorführen lassen. Dazu gehört unter anderem die

intelligente und intuitive Steuerung, die sich mit einem Home-Control System verbinden lässt. Eine leistungsstarke Gegenstromanlage mit effektiven Pumpen ermöglicht ein großartiges Schwimmerlebnis auf optimal genutztem Raum. Eine Heizung mit Anschluss an das Heizsystem mittels Wärmetauscher sowie das einzigartige mechanische Thermocover sorgen für einen kosteneffizienten Betrieb. Im Showroom findet man außerdem den Whirlpool Lounge iN, der für den Einbau in Terrassen geeignet ist. Am besten kombiniert mit dem

„Wenn man vom Produkt überzeugt ist, macht das Verkaufen Spaß!“ JOSEF NOWAK GESCHÄFTSFÜHRER HOME SPA

Swim Spa XL und dem automatischen Thermocover, das nach Öffnen unsichtbar in einem Schacht verschwindet – 2018 verdient mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. „Unser Ziel ist es, die Nummer eins unter den Anbietern von Premium-Whirlpools und Swim Spas in Österreich zu werden“, meint Nowak. Dass Wien im jährlichen Ranking des britischen Magazins „The Economist“ regelmäßig den Titel der lebenswertesten Stadt gewinnt, spielt dem Familienbetrieb jedenfalls in die Hände. Österreicher mögen einen gesunden und auch perfektionierten Lebensstil. Und die USSPA vereint beides. Das Tüpfelchen auf dem i sind die Designermöbel für den Außenbereich. In der EU gefertigt, aus anspruchsvollen Materialien wie pulverbeschichtetem Edelstahl und Polster aus wetterfesten, hochwertigen Stoffen geben den Möbeln eine gemütliche Anmutung. Damit gerüstet, kann man Urlaub auch zu Hause genießen. ∏

FOTOS: HOME SPA

2017 war Familie Nowak selbst auf der Suche nach der perfekten Wellness-Oase für ihr neues Traumhaus und stieß auf ein tschechisches Familienunternehmen, bei dem Technik und Design überzeugten. So kam es, dass die Nowaks 2021 einen 400 m2 großen Showroom beim G3 Shopping Resort eröffneten, in dem sie zahlreiche USSPA-Whirlpools und Swim Spas sowie wetterfeste Design-Outdoormöbel der Firma TODUS ausstellten. Sie waren demnach vom zufriedenen Kunden selbst zum Händler geworden.


Das erste Dach, das die Kraft der Sonne vollflächig nutzt.

WWW.PREFA.SOLAR


www.porsche.at

Passion deluxe. Die neue Panamera Platinum Edition. Panamera 4 e-hybrid – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,0 – 2,5 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 22,6 – 24,4 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 45 – 57 g/km. Stand 04/2022. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.


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