DESIGN DE LUXE ISSUE 08 • SEP/2022

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SIR DAVID CHIPPERFIELD

Design trifft auf Architektur: Der britische Stararchitekt und Design-Allrounder im Portrait.

Monochrome Looks sind voll im Trend. Ob elegantes Weiß oder gewagtes Rot und Orange – Ton-in-Ton Kreationen bringen Struktur und Formenspiel zur Geltung.

Designerin Melanie Rose aus der Netflix-Serie „How to build a Sex Room“ im Interview.

9 120087 710034 si��LIVING & LIFESTYLE TON IN TON

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ISSUE 08 SEP/2022 € 4,50

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W

RUDOLPHROLANDFOTO:

Medieninhaber: AD Werbe Design Atelier GmbH, Singerstraße 8/6, 1010 Wien, UID ATU68564715, www.designatelier.at Herausgeber: Sabine Jäger, MSc und Peter Syrch • Chefin vom Dienst: MMag. Barbara Wallner

er bin ich? Wofür bin ich hier? Es sind ganz grundlegende Fragen, die die Philoso phie seit Jahrtausenden beschäftigen. Aber, liebe Leserinnen und Leser – auch uns von Design DE LUXE beschäftigen sie – wofür gibt es dieses Magazin? Was wollen wir damit erreichen? Zwischen den Krisen um Klima und Energieversorgung, Krieg und Inflation muss sich gerade ein Designmagazin diese Frage stellen. Die Antwort, die wir für uns gefunden haben: Weil Design Freude ins Leben bringt. Wir wollen Krisen weder weg- noch schönreden – und doch ist es uns ein Anliegen, optimistisch zu bleiben. Deshalb diskutieren wir mit Architekt und Trendforscherin Lösungsansätze, die die Zukunft bringen mag. Deshalb fragen wir die Sex-RoomDesignerin, wie wir mehr Intimität in die Partnerschaft bringen können.

Herausgeberin

Sabine/designbrauchteinenrahmenJäger,MSc

Wir sehen uns den Stärken des Designs verpflichtet: der Fähigkeit, uns zum Träumen zu bringen. Der Geborgenheit, die uns weiche Stoffe und kuschelige Möbel vermitteln. Und natürlich der Freude, die kräftige Farben ins Leben bringen. Denn es wird bunt in dieser Saison – kräftige Farben holen uns aus dem grauen Alltag heraus, gewagte Ton-in-Ton-Kreationen fesseln das Auge und bringen elegantes Formenspiel besonders gut zur Geltung.

Lassen Sie uns gemeinsam die schönen Dinge im Leben zelebrieren, holen Sie sich mit uns Inspiration, wie Sie ihr eigenes Zuhause ein bisschen fröhlicher, farbiger, wohnlicher machen. Es ist ein facetten reiches Magazin, das Sie in Händen halten – mit dem wir neue Perspektiven aufzeigen möchten. Den Alltag aufhellen und auflockern. All das, wofür Design eben da ist.

PeterSabineHerausgeber-DuoJägerundSyrch.

EDITORIAL I 13

IMPRESSUM

• Artdirector: Bernhard Halbritter

• Grafik: Viktoria Baumgartner

• Lektorat: Marjeta Wakounig • Social Media: Livia Filip • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Alexander Pfeffer, Barbara Jahn, Beatrix Keckeis-Hiller, Birgit Pototschnig, Dagmar Holley, Daniel Rudolf, Doris Barbier, Elisabeth Klokar, Livia Filip, Nicola Afchar, Sabine Mezler, Silvie Aigner, Wojciech Czaja • Coverfoto: Oliver Gast

DESIGN MACHT LUST ZUM TRÄUMEN

Hersteller: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten

Peter Syrch Herausgeber

82 GEMÜTLICHER HERBST

INHALT de lux�!

30 INDOOR-HIGHLIGHTS

Die schwimmende Großstadt, die klimaneutrale Metropole mitten in der Wüste. Eine Reise durch architektonische Zukunftsvisionen aus aller Welt.

44 HOW TO BUILD A SEX ROOM

Damit das Schlafzimmer wirklich zum Land der Träume wird, braucht es die richtige Unterlage. Auf diesen Matratzen bettet man sich königlich.

Traumhafte Teppiche, knisternde Feuerstellen, feine Textilien – mit diesen Highlights machen wir es uns in der kalten Jahreszeit so richtig gemütlich.

44 16 30 44 BEIGESTELLTBMW,GALLUP,SEANGRUENEWALD,FRANZNACHEV,TONIINC.,NETFLIX,2022FOTOS:

52 GEDIEGEN LIEGEN

16 ZUKUNFTSVISIONEN

14 I DESIGN DE LUXE

In ihrer aktuellen Netflix-Serie gestaltet Designerin Melanie Rose Räume für Intimität. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit.

Es wird bunt in diesem Herbst – denn nicht nur gelüstet es uns nach Farbe, sondern auch nach breiter Auswahl. Design DE LUXE stellt die schönsten Stücke vor.

HOCKER: CONTAINER NEW ANTIQUES VON MOOOI

VASE: HONG KONG VON LEDERLEITNER

30 88 148194 si��LIVING & LIFESTYLE TON IN TON Monochrome Looks sind voll im Trend. Ob elegantes Weiß oder gewagtes Rot und Orange – Ton-in-Ton Kreationen bringen Struktur und Formenspiel zur Geltung. SIR DAVID CHIPPERFIELD Design trifft auf Architektur: Der britische Stararchitekt und Design-Allrounder im Portrait. RAUM FÜR EROTIK Designerin Melanie Rose aus der Netflix-Serie „How to build a Sex Room“ im Interview. ISSUE 08 SEP/2022 € 4,50

154 IMMO-IDENTITÄTEN

Die Zukunft der Küche ist smart – von Ernährungs tipps vom Kühlschrank bis zum Alleskönner-Back ofen. So wird Kochen zum Genuss.

148 SIR DAVID CHIPPERFIELD

KERZENSTÄNDER: GRÖSSE L & XL VON LEDERLEITNER.AT

128 KUNST & FOTOGRAFIE

SESSEL: NANA VON FREIFRAU

88

Zwischen Liebhaberei und Investitionsobjekt –das Sammeln ist eine eigene Kunst. Ein Überblick über aktuelle Strömungen und Newcomer.

142 SANFTER TOURISMUS

194 FEIERLAUNE

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Einfach abschalten und Ruhe genießen – und sich dabei ganz wie zu Hause fühlen. Die neue Art des Tourismus setzt auf Naturnähe und Entspannung.

Immer mehr Immobilienprojekte inszenieren sich als Marke, um Identifikation zu schaffen. Was es damit auf sich hat und was die Wohnpsychologie dazu sagt.

Ein 50er muss groß gefeiert werden. Und BMW M tut das auch. Wir zeichnen den Werdegang des Unterneh mens nach – und werfen einen Blick auf die Konkurrenz.

KÜCHE MIT WOW-EFFEKT

15

Der Britische Stararchitekt hat seine Spuren bereits auf der ganzen Welt hinterlassen. Nun baut er erst mals ein Wohnprojekt in Wien.

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Das Coverbild entstammt dem exklusiven Foto-Shooting für Design DE LUXE. Konzept und Umsetzung by AD Design Atelier. designatelier.at

16 PICTUREDESKAPAVISUALISIERUNG:

Höchst umstritten und definitiv abgehoben: das Megaprojekt Neom. Herzstück ist The Line, eine 170 Kilo meter lange, 200 Meter breite und 500 Meter hohe Bandstadt, die völlig klimaneutral sein soll.

Wussten Sie, dass das Klapphandy seinen Ursprung bei „Star Trek“ hat? Viel, was gestern noch Science-Fiction war, ist heute Realität. Was dürfen wir morgen erwarten? Welche Visionen haben wirklich Zukunft?

ZUKUNFTSVISIONEN I 17

VISION & REALITÄT Ein Widerspruch?

TEXT: BARBARA WALLNER

NEOM SAUDI ARABIA

und Megalomanie. Die Wer-soll-das-alles-be zahlen-Fraktion sieht sich jenen gegenüber, die sich der Vision verpflichtet fühlen und Erstere als Erbsenzähler abstempeln. Fragen der Politik und Imagepflege mischen im Diskurscocktail kräftig mit. Und irgendwo dazwischen regt sich träge die Realität.

„Es heißt immer, die Immobilienbranche sei das größte Problem, weil sie für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist und die

Hälfte der geförderten Rohstoffe beansprucht,“ erklärt Trendforscherin Oona Horx-Strathern vom Zukunftsinstitut, „ich sage: Drehen wir es um. Wenn die Branche das Problem ist, kann sie auch die Lösung sein. Denn dann liegt hier das größte Potenzial.“ An Ideen mangelt es nicht –und sieht man sich internationale Konzepte an, fällt – nebst der Fokussierung auf erneuerbare Energien – oft ein gemeinsamer Ansatzpunkt auf: die Fläche. In die Höhe, aufs Wasser. Die Adaptierung von bereits erschlossenen Flächen.

GROUPINGELSOCEANIX/BIG-BJARKEARTS,VISUALBEYONDNACHEV,DMAA/TONIVISUALISIERUNGEN:

Stadt der kurzen Wege (Bewohner sollen alle wichtigen Versorger zu Fuß binnen fünf Minuten erreichen, die Durchquerung der Stadt mittels Hochgeschwindigkeits-U-Bahn soll 20 Minuten dauern), realisiert mit nachhaltigen Energiequel len. Wenn da nicht diese leidige Realität wäre.

DAS PROBLEM UND DIE LÖSUNG

roße

18 I ZUKUNFTSVISIONEN

Neben dem Stau damm am Zillergrund schlägt Delugan außer dem die Integration von Photovoltaik in bestehende Infrastruktur vor.

G

ZILLERGRUND AUSTRIA

Mit dem Konzept Future Perfect plädiert DMAA für die Nutzung bereits erschlosse ner Flächen. So könne man nach der Rech nung des Architekturbüros die Ziele für 2030 erreichen, ohne landwirtschaftliche Fläche zu konvertieren.

Man sehe sich das Beispiel des Megaprojektes Neom in Saudi-Arabien an: Von „Glanz und Blut im Wüstensand“ ist da die Rede ob der schieren Ausmaße auf der einen und Beduinenvertreibun gen auf der anderen Seite. Kronprinz Mohammed bin Salman gilt den einen als visionärer Hoff nungsträger, den anderen als größenwahnsinni ger Despot. Dass die Frage nach der generellen Realisierbarkeit des Projekts für einige Experten noch gar nicht letztgültig geklärt ist, wird in der Diskussion zur Fußnote. Rein auf dem Papier verkörpert Neom vieles von dem, was zukünftige Projekte leisten sollten: ein geringer Flächen fußabdruck, keine Autos, keine Emissionen. Die

zwischennehmungderhabenZukunftsvisionenesnichtleicht.InöffentlichenWahrpendelnsieoftnaiverTräumerei

so Delugan: „Wenn ich mit politischen Vertretern spreche, sind gleich alle begeistert. Aber wenn es um die Umsetzung geht, ist plötzlich keiner mehr verantwortlich oder zuständig.“

„Wenn die Bau branche das Pro blem ist – ist sie auch die Lösung.“

Zwei von fünf Menschen der Erde leben inner halb von 100 Kilometern von der Küste – 90 Prozent der Megastädte der Welt sind durch den steigenden Meeresspiegel bedroht. Für die meisten von ihnen ist Expansion außerdem nur

Vielen Megastädten bleibt nur die Expansion auf das Wasser. Mit Oceanix Busan entsteht der erste Prototyp einer schwimmenden Stadt für 12.000 Einwohner.

Bienenhotels vor. Dazu kommen PV-überdach te Rangierbahnhöfe. Insgesamt, so Delugan, „schaffen wir mit dem Konzept die Ziele von Kyoto, ohne dafür landwirtschaftliche Flächen zu konvertieren.“ Ein Ansatz, der auch dem Megatrend der Neo-Ökologie entspräche, wie Horx-Strathern erklärt: „Früher war der Ansatz immer: Energie sparen. In der Neo-Ökologie gilt: Wir haben die Sonne – die geht uns nicht aus. Wir müssen nur Wege finden, sie zu nutzen.“ Und wieder funkt die Realität dazwischen, denn,

OONA HORX-STRATHERN ZUKUNFTSINSTITUT

LEBEN AM WASSER

19

Auf Letzteres setzt beispielsweise das Konzept Future Perfect des österreichischen Architektur büros Delugan Meissl Associated Architects. Bereits erschlossene Flächen sollen dabei – nach ästhetischen Gesichtspunkten – für Photovoltaikenergie genutzt werden. Als Bei spiel nennt Roman Delugan den Staudamm am Zillergrund in Tirol: in der Vertikale könne man hier höchst attraktiv Photovoltaikmodule anbringen. Auf dem Flugfeld Fürstenfeld schlägt Delugan eine Kombination aus PV-Feld und

BUSAN SOUTH KOREA

„Die Natur muss auch in der Architektur die Hauptdarstellerin sein,“ ist Roman Delugan überzeugt. Jedes neue Projekt sollte deshalb

danach trachten, ebendieser Natur wieder Raum zurückzugeben. Symbolisch dafür steht etwa der Expo Cultural Park Greenhouse Garden in Shang hai. Er entsteht am Gelände eines stillgelegten Stahlwerkes, dessen Stahlkonstruktion erhalten wurde und nun den Rahmen für die Glashäuser bilden wird. Diese wachsen organisch durch die metallenen Streben hindurch, die runden De ckenfenster sorgen für maximales Sonnenlicht. Auf 41.000 Quadratmetern werden im Inneren unterschiedliche Klimazonen nachgebildet und besichtigbar sein, darunter eine Wüste und ein tropischer Regenwald. Ein Facettenreichtum, der einen hohen Energieaufwand vermuten lässt –schließlich braucht die jeweilige Flora spezielle Bedingungen. Ziel war es aber trotzdem, ein Nullenergie-Gewächshaus zu schaffen.

20 I ZUKUNFTSVISIONEN

DMAAVISUALISIERUNGEN:

BIOTOP STATT ÖLBOHRTURM

Raum für die Natur – und nur für diese – schafft auch das Konzept Sea Tree des niederländi schen Unternehmens Waterstudio. Es ist, ähn lich wie Oceanix, auf schwimmende Lösungen spezialisiert. Auf den Malediven entsteht analog zu Busan ebenfalls gerade eine schwimmende Stadt, diese aus der Feder von Waterstudio.

ROMAN DELUGAN, DMAA

„Die mussNaturauch in der Architektur die stellerinHauptdarsein.“

auf das Wasser möglich. Mit Oceanix Busan wurde im April dieses Jahres im UN-Haupt quartier in New York der erste Prototyp einer nachhaltigen schwimmenden Stadt präsentiert. Gemeinsam mit Architekten der Bjarke Ingels Group und des südkoreanischen Architektur büros Samoo wurde der Prototyp auf 6,3 Hektar für 12.000 Bewohner ausgelegt. Den Anfang bilden drei Plattformen, die über Zugbrücken miteinander und mit dem Land verbunden sind. Erweiterbar ist das Konzept auf 20 Plattformen. Integriert sind Energieerzeugung, Wasseraufbe reitung und urbane Landwirtschaft. Die Gebäude sind breit angelegt und auf fünf Geschoße be schränkt, für ein gleichmäßig verteiltes Gewicht mit niedrigem Schwerpunkt.

Auch dieses Projekt wird deshalb, DMAA ge treu, mit Photovoltaik ausgestattet. Dafür wird teilweise der umgebende See genutzt, wo die

Für das monumentale Gewächs haus wird die bestehende Kons truktion des Stahlwerks genutzt, unter der Seeoberfläche befinden sich Photovoltaikanlagen.

Module unter der Wasseroberfläche verlegt werden, und zwar liegen sie dabei wenige Zenti meter unter der Wasseroberfläche, was laut dem zuständigen Unternehmen Transsolar mit geringen Einbußen problemlos möglich ist.

Der Sea Tree aber ist keine (für Menschen ge dachte) Wohnform. Gerade in Großstädten wird es für Tiere zunehmend schwer, Lebensraum zu finden. Grün- und Parkflächen zu schaffen ist in urbanen Gebieten eine Herausforderung. Gleich zeitig sind sie zum einen wichtige Lebensräume,

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Der Design Dialog lädt internationale Spea ker und Experten aufs Podium, um Einblicke und Ausblicke rund um die Themen Design, Immobilien und Architektur zu geben. Span nende Diskussionen, anregender Meinungs

zum anderen für das klimatische Gleichgewicht einer Stadt essenziell. Der Sea Tree ist eine schwimmende Konstruktion mit unzähligen Ebenen über und unter der Wasseroberfläche, auf denen sich Flora und Fauna ansiedeln kann, ohne durch den Menschen gestört zu werden –der Tree ist nicht zugänglich. Orientiert hat man sich bei der Konzeption an der Technologie von schwimmenden Ölspeichertürmen, die Architekt Koen Olthuis und sein Team in Norwegen be obachten. Waterstudio bezeichnet den Sea Tree als „City App“ – die man ähnlich einer App am Smartphone ganz leicht einer Stadt hinzufügen könne.

Vision bleibt nicht immer Träumerei – einige der Projekte, die hier vorgestellt wurden, sind immerhin bereits in Planung oder Bau. Und vergessen wir nicht, dass auch der Flughafen Wien-Schwechat in diesem Jahr die größte Photovoltaikanlage Österreichs in Betrieb genommen hat: Auf einer Fläche von 24 Hektar wurden 55.000 Photovoltaik-Paneele verbaut, die mehr als 30 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich erzeugen sollen. Eigentlich ein guter Abschluss für unsere „Weltreise der Visionen“ – denn es zeigt: Manchmal werden Zukunftsvisionen ja doch Realität. ∏ Dialog kehrt in die Hofburgzurück!

23 NEW YORK USA SCHWECHAT AUSTRIA Am Flughafen Schwechat wurde heuer die reichsPhotovoltaikanlagegrößteÖsterinBetriebgenommen. Der Design

Vienna

WIENFLUGHAFENWATERSTUDIO.NL,-OLTHUISKOENARCHITECTVISUALISIERUNG/FOTO:

Der Sea Tree soll Lebensraum in urbanen Gebieten schaffen, der für den Menschen nicht zugänglich ist. Inspiration holte sich der Architekt von Ölspeichertürmen im Meer.

austausch und kulinarische Highlights run den diese B2B-Veranstaltung perfekt ab. OONA HORX-STRATHERN Sie ist seit über 25 Jahren Trend- und Zukunftsforscherin, als Autorin und Berate rin tätig sowie auf internationalen Bühnen eine gefragte Wohnexpertin. ROMAN DELUGAN Mit seinem Architekturbüro Delugan Meissl Associated Architects beschäftigt sich Ro man Delugan mit der Rolle der Architektur in einer nachhaltigen Zukunft. Jetzt mit E-Mail anmelden: WIR VERLOSEN 10 TICKETS IM WERT VON JEWEILS € 250,– UNTER DEN ERSTEN 100 OFFICE@DESIGNATELIER.ATANMELDUNGEN! anmelden!JetztDer Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden. Eine Anmeldung zum Gewinnspiel verpflichtet nicht zum Kauf eines Tickets. Die Verlosung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Gewinner werden schriftlich verständigt.

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24 I FOTOSTRECKE DESIGN BRAUCHT EINEN RAHMENToninTonliegtvollimTrend–inderModeebensowieimInteriorDesign.MonochromeLookssindnichtnuredelundelegant,siebetonenauchFormundStruktureinesDesignstücks.DesignDELUXEsetztSchönesfarbenfrohinSzene.FOTOS:OLIVERGASTKAMERAASSISTENZ:TIMCHRISTOKATHAIR&MAKE-UP:CHRISTOPHKOLLERPRODUKTION+STYLING:ALEXPISECKERSETSTYLIST:STEPHANIEHINTERAUERBILDBEARBEITUNG:DIGITALIMAGINGMALKASTENMODEL:IBRAHIMTUSON(STELLAMODELS)MODEL:SHIRA(LOOKMODELS)

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30 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

ODE AN DIEFreude

TEXT: NICOLA AFCHAR

It’s a match! Die neuen Stücke machen sich bereit für den Einzug. Die 2022er Kollektionen erzählen von Optimismus, Mut, Wärme – und Zufriedenheit. Es ist eine Geschichte vom Finden statt Suchen.

spannende Farben spiele mit einem auf regenden Materialmix.

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stücke präsentieren sich in der True Pink Edition farbenfroh.

Die Siebziger sind tot, hoch leben die Siebziger! Immer und immer wieder wurde es prophe zeit – das Revival des wilden Jahrzehnts. Aber so richtig bei den Menschen angekommen ist es zumindest im Möbeldesign bis dato nicht.

Aber: Es stimmt nicht so ganz. Eigentlich ist es mehr ein Gefühl des Angekommenseins, des „Es ist gut so, wie es ist“. Man erinnere sich an Anfang des Jahres, als das Farbinstitut Pantone mit seiner alljährlichen Farbe des Jahres für ein kurzes Auflodern der Trendglut gesorgt hat. Fröhlich sei die Farbe, so hieß es. „Ein Symbol für den globalen Zeitgeist des Augenblicks und den Wandel. Die Nuance zeigt uns eine lebhafte und fröhliche Sicht auf die Welt und dynamische Präsenz, die zu mutiger Kreativität und fantasie vollem Ausdruck inspiriert.“ Es war natürlich nicht zu erwarten, dass rötlich-blaue Möbel des wegen den Markt schwemmen, aber Fröhlichkeit, die Lust am Leben und der Optimismus können fraglos als Metatrends verankert werden. Das 1970er-Revival ist eine Ausprägung davon.

Und genau das zieht sich wie ein roter Faden durch die Interieur-Branche und ihre Events. Die Hektik der Pre-Pandemie-Zeit scheint gedämpft, das Höher-schneller-weiter-Mantra gedros selt und selbst das Imposante weniger wie ein Show-off. Stattdessen gibt es einen spürbaren Aufholbedarf: anlächeln (einander), anstoßen (miteinander) und angreifen (die Möbelmate rialien). Endlich wieder persönlicher Kontakt! Endlich wieder face to face inklusive Smalltalk statt Zoom-Calls. Palais-Rundgänge statt Vir tual-Reality-Touren. Warum das wichtig ist? Der Salone del Mobile ist gegessen, auf Instagram

wurde wieder einen Gang runtergeschaltet – und dennoch: Der Eindruck bleibt, denn nicht nur die Menschen, auch die Möbeldesigns ziehen bei der neuen Leichtigkeit des Seins mit. Es wäre viel zu aufgelegt, jetzt von einer Aufbruchstimmung zu philosophieren, auch wenn das immer gerne gelesen wird.

32 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

Für Fratelli Boffi entwarf Lorenza Bozzoli die Boiserie Surprise!, die die Fröhlichkeit und den Spirit der 70er verkörpert.

TREND: DIE RADIKALITÄT DER 1970ER

W

enn Möbel als Instal lation auftreten, dann besteht eine gute Chance, dass die Rede von Mailand und der Designwoche ist. Nach zwei Jahren auferzwun gener Reduktion schöpften die Aussteller im Juni aus dem Vollen. So hat der Schweizer Mö belhersteller USM gemeinsam mit dem Magazin Monocle ein alteingesessenes Fahrradgeschäft komplett in Pink getaucht. Vom Boden bis hin zu sämtlichen Regalflächen – die älteste Farbe der Welt hatte sich über alles drübergelegt. Nach der Messe wurden die modularen Sekretäre, Rollcontainer und Homeoffice-Elemente demon tiert und als limitierte (2022 Stück) True Pink Edition zum Verkauf freigeschaltet. Eine runde Geschichte – und eine, die gute Laune macht.

kühn, üppig, extravagant und experimentell – geprägt von einer Gesell schaftskritik, die unter anderem den Vietnam krieg thematisierte. Der neue ästhetische Code paart diese Sehnsucht nach Neuanfängen mit dem Gefühl der Gemeinsamkeit. „Zusammen ist man weniger allein“ ist nicht nur ein Buchtitel aus dem Jahr 2004, sondern ein Lebensgefühl

der Jahre 2020 bis 2022. Das merkt man nicht nur im Design an sich, sondern auch in den vie len Kooperationen und Ventures. Die Farben der postmodernen Ära: leuchtendes Rot, strahlen des Orange, warmes Braun. Auch Louis Vuitton zeigte mit neuen Stücken seiner seit 10 Jahren bestehenden Reihe Object Nomades eine Reminiszenz an den Nonkonformismus, und Minotti zitiert in seiner aktuellen Indoor-Kol lektion etwa mit dem Sofa Twiggy die Ästhetik des Jahrzehnts. Auch bei Draga & Aurel waren die Designer offensichtlich „in the mood for the 70s“, als sie den retro-futuristischen Reverso Screen aus der Taufe hoben.

Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben: Die greigen Zeiten sind vorbei, die „Doch, doch, die Wand hat eine Farbe“-Sager vielleicht

33

TREND: BEI FARBEN AUS VOLLEM SCHÖPFEN

Andromeda von Glas Italia stammt ur sprünglich aus dem Jahr 1974 und wurde heuer wieder zum Leben erweckt.

Bozzolis Entwürfe für die Tarantino Living Cabinets für die Marke Hidini 1961 huldigen der vergangenen Ära, Bar-Cabinets an sich sind in zweieinhalb Jahren Pandemie ein Bestseller geworden. Auch ihre Arbeit für Fratelli Boffi schlägt in eine ähnliche Kerbe. Kaum ein Trend report, in dem der Sessel Thumb mit seiner geschwungenen sanften Formgebung oder die Boiserie Surprise! mit ihrer Nonchalance nicht zu sehen gewesen wäre. Viel Holz, viel Lack, noch mehr Eklektizismus. Und eben sehr Roaring 70s. „Es besteht ein enormer Wunsch danach, der Welt ein Stück weit zu entflie hen“, meint Bozzoli, „und genau das muss in einen neuen ästhetischen Code umgewandelt Diewerden.“70erwaren

BEIGESTELLTFOTOS:

Wobei sie sich auch auf das Space Age berufen – der Übergang zwischen den 1960er- und 70erJahren ist fließend. Beim Raumtrenner Reverso Screen trifft Gießharz auf einen halbtranspa renten freistehenden Rahmen aus Messing und erlaubt spannende Lichtreflexe und Farbspiele – mehr Zeitgeist geht kaum. Auch bodennahe Sofas (B&B legt zum Beispiel das Le Bambole von 1972 neu auf) und dazu passende Beistell tische (genial: der Omphalos von Salvatorini) feiern den Throwback. Schönes Detail: der Spie gel Andromeda mit seinem Wechselspiel aus Glas und transparenten Teilen, ursprünglich aus dem Jahr 1974, neu aufgelegt von Glas Italia. Das 1970er-Revival ist ideal, um ein bisschen über die Stränge zu schlagen und einen Hauch Kühnheit zu arrangieren.

Minottis aktuelle Stuhlfamilie Twiggy, entworfen von Rodolfo Dordoni, zitiert nicht nur im Namen die 70er-Jahre.

Designerin Lorenza Bozzoli weiß: Das dauert. „Angefangen hat es damit, dass bekannte Hersteller Re-Editionen der 70er-Klassiker aufgelegt haben. Jetzt, da die 1950er- und 60-Jahre ausreichend bearbeitet wurden, ist die Zeit der 70er angebrochen.“

– stehen für eine Joie de vivre, wie wir sie heute leider kaum mehr kennen. Diesen Gedanken teilt Teklan mit Design DE LUXE: „Wir hatten nun mehrere Dekaden lang keine Farben im Interior. Es ging mehr um Effizienz, Reduktion, ja, ich würde fast sagen Entfremdung. Aber ich bin überzeugt, dass sich die Zeiten ändern. Gerade die Pandemie hat uns dazu gebracht, unser Leben zu überdenken. Wir möchten wieder mehr Wärme, mehr Leben. Farbe ist Licht, Licht ist Energie und Energie ist Leben!“ Die Schwedin erinnert an die 1970er-Jahre (da sind sie wieder!) oder auch an das 17. und 18. Jahrhundert: „Damals gab es viel Farbe und vor allem viel Wissen zu diesem Thema.“

Teklan selbst hat sich dem Multicolor-Leben langsam genähert. Begonnen hat ihr Werde gang zu einer der einflussreichsten Kreativen Europas in einem Architekturbüro in Stockholm. „Ich hatte einen Overload an Weiß, Beige und Grau“, erinnert sie sich. Die Architektin begann sich mit Neuem zu beschäftigen, hielt die Ent deckungen fotografisch fest, und Instagram half ihr dabei, sich peu à peu selbstständig zu ma chen. In ihrer aktuellen Schaffensperiode findet sich viel Terrakotta-Rot (in Mailand gab es ge nerell viel Rot zu sehen), aber „das ändert sich ständig. Ich mixe prinzipiell aber gerne etwas, das ‚flirty‘ ist, mit etwas, das ‚dirty‘ ist.“ Ihre „Handschrift“, so nennt es die Mixologin, ist Ton

– bei einem orientierte sich Teklan etwa am Farbschema früher nordischer Expressionisten

34 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

Der Tisch Omphalos von Salvatorini passt sich dem Trend zu bodennahen Sofas an.

Selbiges galt für den Messestand von Teklan X Sancal in Mailand. Die schwedische Architektin, Künstlerin und Fotografin Tekla Evelina Severin gestaltete An apartment of one’s own und fand sich damit in gefühlt jedem Trendbericht wieder. Wer einen der drei Räume betritt, fragt sich unweigerlich, ob das eigene Leben im Vergleich zu dem hier dargebotenen bisher in SchwarzWeiß gelaufen ist. Die Gestaltung der Zimmer

Alex Proba schuf mit dem farben frohen Kühlschrank für Samsung einen echten Hingucker.

bald passé. Von Kühlschränken (z. B. Alex Proba für Samsung) über Armaturen (z. B. Axor oder Matteo Thun für ZucchettiKos) bis zu Wasch becken (Patricia Urquiola für Agape, Seite 112): Es gibt nichts, das es nicht auch koloriert gibt. En vogue: farbige Steine! Wow-Beispiel: Sabine Marcelis X SolidNature mit einem 2,40 Meter hohen – komplett ausgestatteten und frei stehenden – Badezimmer-Monolithen aus rosa Onyx. Zum Verlieben!

35 in Ton zu arbeiten. Sie erwähnt das analoge und monochrome Farbschema, zwei Farbtheorien, mit denen man sich recht leicht auch selbst be schäftigen kann. Interessanterweise verzichtet Teklan in ihrer Arbeit auf Muster, gerade auch auf die oft gehypten Tapeten. „Ich bevorzuge ein cleaneres Color-Blocking“, bestätigt sie. „Aber für eines meiner nächsten Set-Designs plane ich einen gemusterten Hintergrund“, lacht die Künstlerin, die sich selbst – zumindest auf Instagram – sehr gerne in Röcken und Blusen mit Punkten und Streifen zeigt. Wohlgemerkt: farblich zumeist monochrom! Auch bei ihrer De finition des Schlagwortes „eklektisch“ kommt das Wort „Pattern“ vor: „Ein Mix aus Stilen, Mustern und Marken. Aus alten und neuen, am besten persönlichen Stücken. Im besten Fall ist der Mix interessant, im schlechtesten chao tisch.“ Ein Satz noch zur Wahl beim Farbkauf: Hier sollte man im Jahr 2022 darauf achten, nachhaltige Produkte zu verwenden. Teklan kann zum Beispiel die dänische Marke Linolie & Pigment empfehlen. Deren Basis: Leinsamenöl.

TREND: KÜCHEN ALS STATEMENT-PIECE

Man erinnert sich: In Lockdown-Zeiten hieß es in einer Tour, dass es bei Sofas Lieferschwierig keiten gäbe. Lange Wartezeiten, hohe Preise –aber egal. Die von der „Wir bleiben zu Hause“–

Auch Teklan stellt mit dem Apartment of one’s own für Sancal die Farbenfreude in den Mittelpunkt.

Mit X SolidNature legt Desig nerin Sabine Marcelis in Sachen farbiger Naturstein einiges vor.

FURNARITERESAMARIABEIGESTELLT,FOTOS:

36 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

Das Schöne kann so einfach sein: die Outdoor-Küche Very Simple Bellezza der Designerin Elisabetta Rizzato.

Auch Arclinea hat einen eingebauten und höhenverstellbaren Tisch. Andere Hersteller punkten mit eingebauten und dadurch quasi unsichtbaren Induktionskochfeldern (Boffi), modularen Elementen ähnlich, wie man sie aus dem Wohnzimmer kennt (Obumex) oder einer Küche, die Rezeptvorschläge auf Basis der Mindesthaltbarkeitsdaten der Lebensmittel im Kühlschrank liefert (Electrolux). Farbige Küchen sind fast schon Standard (zeitlos schön: next125), und manche Hersteller offerieren ganz besondere Funktionen wie eine Multischublade (Bora). Was die kann? Aufwärmen, warmhal ten, auftauen und sogar garen. Messe-Besu

cherin und Beraterin Rizzato (neues Trendbuch „Farben 2023“ online): „Ich habe viele SmartLiving-Lösungen für die Küche gesehen. Aber ich frage mich immer, wie sinnvoll diese wirklich sind. Meiner Meinung nach sind die einzigen wirklich nützlichen Funktionen all jene, die helfen, Wasser bzw. Ressourcen en gros zu sparen.“ „Hidden Kitchens“, also versteckten Küchen, attestiert die Italienerin aber Potenzial, zumindest scheinen sie „gerade einen großen Moment zu haben“. Das wiederum erinnert an die Boiserie Surprise! ihrer Landsfrau Bozzoli.

Wenn die Pandemie etwas Gutes hatte, dann, „dass es heute viel mehr schöne Outdoor-Möbel gibt“, so die Italienerin. Da wir in Mitteleuropa aber nun mal doch meistens drinnen kochen und essen, sind die Indoor-Trends fast noch

Kommen wir zur Königsklasse des Möbelde signs: Stühle, Sessel, Fauteuils. Der Designer Marco Dessi, der in Mailand mit seinem Sessel Optimist (D70) für das deutsche Unternehmen Tecta vertreten war, erklärt: „Es ist eine kom plexe Aufgabe, da es konstruktive und statische sowie ergonomische Herausforderungen zu lösen gibt.“ Ein Trapez als Rückenlehne, das Dreieck der Vorderbeine und ein ungewöhn

Elisabetta Rizzato, Interior Designerin und Gründerin der Trend-ConsultingSeite Italianbark, sieht ein neues In vestment-Piece am Sofa vorbeiziehen. „Küchen sind definitiv die neuen Sofas! Insbesondere für den Outdoor-Be reich.“ Die Draußen-Küche Very Simple Bellezza von Very Simple Kitchen sticht hier besonders heraus, weil herrlich unaufgeregt und einfach gehalten.

TREND: CHAIRS DU JOUR

Mentalität Geplagten bestellten sich trotzdem ihre Statement-Couchmöbel. Alleine der Umsatz der deutschen Her steller stieg 2021 überdurchschnittlich um knapp 13 % auf rund 1 Mrd. Euro (im Vergleich zu 2020).

interessanter. Und hier scheint die Küche 2022 wirklich tonangebend zu sein. TM Italia versetzt die Besucher der EuroCucina-Messe mit ihrer Avignon in Verzückung. Das Aufbrechen von Strukturen ist hier das Maß aller Dinge. An den Marmor-Korpus angeschlossen: ein Tisch aus Eukalyptus-Frisé-Holz. In den Beinen des Ti sches ist Platz für Computer oder Spielkonsole.

Füßen. Design VA (USA und Mexiko) haben eine Version des Bis trostuhles kreiert. Inspiration waren die vorbeiflanierenden Passanten, die man vom Bistro aus studieren kann – des wegen bekam das gute Stück Patschen verpasst. Wieder so eine charmante

MEYERCONSTANTINBEIGESTELLT,FOTOS:

liches Oval als Sitzfläche – Dessis Entwurf feiert die Geometrie und stellt eine Art Mini-Ko je dar, in der man auf ganz verschiedene Arten sitzen kann: „Wie ein Sessel mit einem kleinen Segel.“ Der Name Optimist bezieht sich auch auf eine kleine Segelboot-Gattung. Eine schöne Geschichte – und genau dieses Storytelling wird auch im Möbeldesign immer häufiger. Anekdoten geben Produkten Substanz, man hofft, dass die Strahlkraft von Gestalter und Designstück den eigenen Alltag erhellt. „Ich mag gute Geschich ten“, sagt der Südtiroler mit Atelier in Wien. „Es braucht nicht immer eine, aber es kann helfen, den Kontext einer Idee zu vermitteln.“

37

Story, bei der man unweigerlich lächeln muss. „Genau das wollen wir“, freut sich Designer Armando Mora Medina. „Unsere Produkte sollen das Kind im Erwachsenen ansprechen.“ Playful Design fällt in die Kategorie „Special Interest“. Das Gros der Sessel und Fauteuils ist dagegen auffallend gut gepolstert. Dieser Trend hat sich im letzten Jahr aufgebaut, und er hat noch

Natürlich geht es im Endeffekt aber um die eigene Geschichte als Käufer und Eigentümer, und die muss sich oft erst entwickeln. „Möbel können viel mehr als nur uns dienen. Manche muss man kennenlernen, man muss sich damit beschäftigen und erst den richtigen Platz finden, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.“ Gerade Sessel sind prädestinierte Akzente-

TM Italias Avignon kombiniert einen Marmor-Korpus mit einem Tisch aus Eukalyptus-Frisé-Holz.

Setzer. Der A Typical Chair aus der Capsule Collection der Gebrüder Thonet Vienna (GTV) ist so ein Showstopper, der durch konstruktive Eleganz punktet. Dunkles Bugholz trifft goldenes Metall, Kaffeehaus trifft Nachtclub. Aus der Kategorie „Playful Design“ stammt da gegen das Modell Walky, ein Holzstuhl mit RichtigFüßen.gelesen,

Optimist in Name und Form: Marco Dessis Kreation für Tecta.

BEIGESTELLTFOTOS:

38 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

Designer Marco Dessi als „quasi Holz-Hocker mit Lehne“. Ein bisschen mehr ist er schon, finden wir.

2022 hat Drive, aber das Tempo hat sich auf ein angenehmes Niveau reduziert, auf dem es sich ruhig einpendeln dürfte. Bei so vielen Highlights kann man schnell geblendet werden und überfordert zur Seite schauen. Und genau dieser Seitenblick führt einen eventuell zu dem einen Stück, das für einen selbst perfekt passt, so wie AKA für Dessi. Ein leiser Entwurf, aber mit Potenzial zum BFF. Das Handwerk hat erfreulicherweise wieder einen Stellenwert, der alle eint – und es leichter macht, nicht dem

ZU GUTER LETZT: DER REALITÄTSCHECK

Die Gebrüder Thonet stehen seit Generationen für einzigartige Stühle. A Typical Chair wird dem Ruf mehr als gerecht.

Für Walky ließ sich Design VA von Passantenvorbeigehendeninspirieren.

nicht seinen Höhepunkt erreicht, wie Dessi be obachtet. Fast jeder Hersteller versuche seine Version davon „im Portfolio zu haben“. Gefahr, sich schockzuverlieben, besteht etwa bei der Outdoor-Variante des 1970er-Sessels von Marco Marenco für Arflex. Der Grund für den SoftiesHype laut Dessi: „Das Angebot an wunderbaren Stoffen nimmt zu, ein gepolstertes Möbel ver bessert die Akustik im Raum, die Stoffe dekorie ren und setzen Akzente und: das Konzept vom Fine Dining ist auch zu Hause angekommen.“ Gefragt nach seinem Highlight entscheidet er sich allerdings für ein eher dezentes Sitzmöbel, das man im ersten Moment übersehen könnte: den AKA von Magis, „quasi ein Holz-Hocker mit Lehne“, wie es Dessi unprätentiös beschreibt. Randnotiz: Farbig lackiertes Holz – wie beim

AKA – ist definitiv ein Thema, gerne auch hoch glänzend. Aber: alles nichts gegen Stein. Ohne Frage das unangefochtene Trendmaterial der Designwelt in diesem Jahr.

AKA von Magis beschreibt

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Besten der Besten nachzujagen, sondern dem genau Richtigen. Trendfeuerwerke verblassen schnell, das weiß auch Mara Varesi von Hof lehner Interiors in Wien und Linz. „Wir versu chen unsere Projekte zeitlos zu gestalten, um sicherzustellen, dass unsere Kunden langfristig zufrieden sind. Farbige Akzente setzen wir etwa mit Kissen oder Stühlen – diese sind nach einiger Zeit leicht austauschbar.“

Die Innenarchitektin hat sich wie 262.607 ande re Besucher in diesen Frühsommer in Mailand inspirieren lassen: „Vor allem der Hochglanz trend ist uns als Team im Gedächtnis geblieben, er wird bei unseren Projekten Einfluss haben! Weiters würde ich hier organische Formen nen nen – und den Travertin-Stein. Sehr spannend.“

40 I FARBENFROHE INDOOR-HIGHLIGHTS

BEIGESTELLTFOTOS:

Den 70er-Trend sehe man in den Produkten der gelisteten Marken, „allerdings werden diese

noch nicht stark nachgefragt.“ Wenn das Thema Statement-Sofa noch nicht abgehakt ist, bitte kurz das Model Togo von Ligne Roset begutachten. „Es eignet sich aber eher für langfristig geplante Umgestaltungen, die Lieferfristen sind lang.“ Mit Flexform und Arrital hat Hof lehner Interiors zwei neue Hersteller im Programm. „Arrital ist eine italienische Küchenmarke, die sehr flexibel einsetzbar ist und auch mal etwas andere Lösungen anbietet.“ Etwas anderes, etwas Eigenes – darum geht es heute wieder verstärkt. Das betont auch Elisabetta Rizzato von Italianbark: „Die Generation der Millenni als hatte sich auf instagrammable Wohn design eingeschossen. Die Generation Z ist da ganz anders. Es geht wieder mehr um die eigene Persönlichkeit und die Differenzierung von anderen.“ Eine Ode an die Auswahl. ∏

Küchenlabel Arrital aus Italien besticht durch Flexibilität. Erhältlich bei Hoflehner Interiors.

Ligne Roset schafft mit Togo ein Statement Piece – für das man sich allerdings gedulden muss, denn die Lieferzeiten sind lang.

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Hersteller:

Hersteller: Janua

Diesen Herbst gilt: Mehr ist mehr. Und so holen wir uns schon vor der festlichsten Zeit des Jahres eine gehörige Portion Glitter, Glimmer und Gold nach Hause.

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Hersteller: Freifrau

Einer ohne Ecken und Kanten: Januas Esstisch BC 07 Basket besticht durch abgerundete Ecken, die der Form eines Kieselsteins nachempfunden sind. dasmoebel.at

BEST OF NEUHEITEN I 43

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Hersteller: Giorgetti

44 I INTERVIEW: HOW TO BUILD A SEX ROOM RAUM FÜR EROTIK & Sinnlichkeit

INC.NETFLIX,2022FOTO: 45

Nach der Geburt ihres dritten Kindes ist die meiste Action im Bett der beiden das Schmutzwäschesortieren. Shenika und Matt sehnen sich nach der Intensi tät, die einmal war – als die beiden noch

Raum und Zeit nur zu zweit hatten. Die beiden lieben das Gefühl von Luxus, weshalb Melanie Rose für die beiden eine Suite mit dem verschwenderischen Glamour von Las Vegas entwirft.

Shenika & Matthew

Melanie Rose hat eine ganz eigene Spezialität als Interior Designerin: Sie entwirft Räume für Sex und Intimität. Aktuell ist die Serie „How to Build a Sex Room“ bei Streaming-Anbieter Netflix zu sehen. In acht Folgen

DOLINKENNETHFOTO:

Das Homeoffice ist derzeit großes Thema, Immobilienentwickler sprechen davon, Grund risse zu verändern und mehr Räume für die Arbeit zu Hause einzuplanen. Niemand hat das je für Intimität überlegt. Ist Intimität in unserer Gesellschaft unterbewertet? Absolut. Wir sind heute so auf Arbeit program miert, auf Geldverdienen, auf Kindererziehung. Das Leben ist so sehr zur Routine geworden: Wir stehen auf, frühstücken, gehen zur Arbeit … Für alles gibt es festgelegte Zeiten – nur nicht für Intimität. Ich glaube, das fehlt vielen Paaren. Wenn man in der Küche aneinander vorbei geht, ist es wunderschön, sich einander zuzuwenden und zu sagen: „Ich liebe dich.“ Die Schulter streicheln, eine kleine Berührung. Diese kleinen intimen Gesten sind so wichtig und führen zu so viel Größerem. Ich selbst bin ein sehr körper licher Mensch – nicht notwendigerweise sexuell –, und ich habe das Gefühl, wir verlieren die Ver bindung zueinander in dieser Gesellschaft. Einen eigenen Raum für Intimität und Sinnlichkeit in der Beziehung zu haben erinnert uns daran, wie wichtig das ist. Wer also einen freien Raum zu Hause hat, sollte sich überlegen, diesen ein wenig luxuriöser und sinnlicher auszustatten, zu einem intimeren Rahmen zu machen. Wer das

Ihre Serie „How to Build a Sex Room“ ist derzeit auf Netflix zu sehen. Mit Design DE LUXE spricht Designerin Melanie Rose über ihre Arbeit und warum wir alle mehr Intimität brauchen.

es mit Raj und Ryan – die beiden wollten einen Raum, der ihre Kommunikations

Über die Serie

S

Für mich ist der Sex Room – manchmal nenne ich diese Räume auch „Sacred Rooms“ oder Fan tasieräume – ein großer Überbegriff. Das muss ja kein Bondage-Zimmer mit Ketten und Peitschen sein, es kann ein liebevolles Schlafzimmer-Set ting sein, das Klienten hilft, zueinanderzufinden. Denken sie an Shenika und Matt – Shenika hatte zuvor noch nie einen wirklichen Orgasmus, was ich unglaublich traurig finde. Hier ging es darum, die beiden zueinanderzuführen, ihre Ehe zu vertiefen – sie zu dem Punkt zurückzubringen, an dem sie sich verliebt haben. Sexspielzeug zu integrieren hat den beiden dabei sehr geholfen, und ich weiß, dass Shenika mittlerweile Orgas men Ähnlichhat.war

eit rund 10 Jahren gestaltet Interior De signerin Melanie Rose Räume für Erotik und Sinnlichkeit. Viele dieser Räume gestaltet sie für Prominente – Schweigevereinbarung inklusive. Nun, da sie ihre eigene Netflix-Serie hat, darf sie endlich über ihre erotischen Räume sprechen.

„Vielen Paaren fehlt Zeit für Inti mität. Ein eigener Raum dafür erin nert uns daran, wie wichtig sie ist.“

erfüllt Rose sechs Paaren, einer polyamourösen Familie und einem Single den Wunsch nach einem eigenen Raum für Fanta sien. Sympathisch, inspirierend und berührend – auf jeden Fall einen Blick wert.

INTERVIEW: BARBARA WALLNER

fähigkeit „in den Federn“ fördert. Ich habe für sie also eine Honeymoon-Suite geschaffen – denn die einzigen Gelegenheiten, bei denen sie liebe voll und innig miteinander geschlafen haben, waren im Urlaub.

46 I INTERVIEW: HOW TO BUILD A SEX ROOM

Wenn wir von einem „Sex Room“ sprechen, haben die meisten von uns gleich eine be stimmte Vorstellung – aber was beinhaltet dieser Begriff alles für Sie?

MELANIE ROSE

„In den letzten Jahren ist die Welt zum Stillstand gekom men. Die Verkäufe von SexSpielzeug sind aber um 400 Prozent gestiegen. Das ist kein Zufall.“

MELANIE ROSE

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48 I INTERVIEW: HOW TO BUILD A SEX ROOM

nicht hat, kann sein Schlafzimmer bewusst als intimen Raum ansehen und wahrnehmen – und es dahingehend anders gestalten.

Meaghan & Dave

Sprechen wir zu wenig über Sinnlichkeit und Sexualität?

In den Wohntrends der letzten Jahre sieht man viel Sinnliches – Cocooning und Hygge machen die Wohnung zum Rückzugsort, in der Conscious Kitchen erlebt man Nahrung und Essen viel bewusster, das Bad wird zum Home-Spa. Menschen sehnen sich offenbar nach Intensität. Hat auch das eine sexuelle Komponente?

Ich denke ja. Es gibt sicher Unterschiede zwi schen den USA und Europa, europäische Länder gehen natürlicher mit Sexualität um. Ich bin im mediterranen Raum aufgewachsen, wo sich kein Mensch etwas dabei denkt, wenn man oben ohne in der Sonne liegt. Hier in den USA wird man verhaftet. Das ist natürlich eine breite Ver allgemeinerung. Aber was ich mit meiner Show erreichen will, ist, das Gespräch zu eröffnen. Ich möchte, dass sich Paare gemeinsam eine Folge ansehen und danach sagen: Sollen wir das ver suchen? Würdest du das gerne ausprobieren?

Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt: In den letzten Jahren ist die Welt praktisch zum Stillstand gekommen. Die Verkäufe von Sexspielzeug allerdings sind um 400 Prozent gestiegen. Das ist kein Zufall. Wenn man von anderen Menschen oder dem üblichen Gesell schaftsleben plötzlich abgeschnitten ist, nimmt man vieles stärker wahr: die eigene Umgebung, das Glas Wein, das man trinkt – und eben auch Sinnlichkeit. Man beginnt umzudekorieren, weil man die Energie eines Raumes verändern möchte. Das ist ein unglaublich wichtiger Faktor – manche Räume tragen einfach eine negative Energie in sich. Denken Sie an Matthew und Shenika mit diesem fürchterlichen Himmelbett, das sie ganz wundervoll fand. Aber es war ein fach viel zu viel für diesen Raum – als ich das Zimmer betreten habe, war er voller negativer Energie, da war nichts Sinnliches. Wir haben es dann stundenlang abgebaut und weggeschafft, und plötzlich war die Energie des Raumes ganz anders. Ich hatte diese wunderschöne leere Leinwand, mit der ich arbeiten konnte.

Oft sind es aber auch Kleinigkeiten, die einen Raum völlig verändern. Ich sage immer: Macht euer Bett. Ein schön gemachtes Bett, vielleicht

„Eher Vanilla“ – so beschreiben sich Me aghan und Dave. Beide sind geschieden und haben nun neues Glück gefunden, das sie auch ausleben wollen. Sie sind gerne in der Natur, weshalb Melanie

zur Fototapete greift. Und Meaghans Krankheit Alopecia – bei der sie kein ein ziges Haar am Körper hat – eröffnet eine interessante Perspektive: Mithilfe von Perücken kann sie in jede Rolle schlüpfen.

Sollte jeder Interior Designer einmal einen Sex Room gestaltet haben?

die Antworten, die ich brauche. Die Menschen müssen wissen, dass es in Ordnung ist, mit mir über ihr Sexleben und ihre sexuellen Vorlieben zu sprechen.

Interior-Planer betonen oft, wie wichtig es ist, den Klienten kennenzulernen – die Gewohnhei ten, Vorlieben und Ähnliches. In Ihrem Fall be trifft das den intimsten Bereich eines Lebens, einer Beziehung. Ist der Sex Room so etwas wie die Königsklasse des Interior Designs?

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„Meine Fragen sind sehr intim, aber ich muss die Dinge beim Namen nennen.“

Ich gestalte immer noch „reguläre“ Räume wie Badezimmer oder Küchen – aber wenn man es mit einem Sex Room zu tun hat, ist das natürlich ein ganz anderes Level an Intimität. Was mir hilft, ist der englische Akzent, denke ich. Außer dem fluche ich recht viel, ich glaube, auch das macht mich zugänglicher für Menschen. Meine Fragen sind sehr intim, aber ich muss die Dinge beim Namen nennen, sonst bekomme ich nicht

INC.NETFLIX,2022FOTOS:

Matthew und Orlando führen eine Fern beziehung – aber wenn sie zusammen sind, dann bitte intensiv. Die beiden haben sehr klare Vorstellungen von Design, die Melanie in ihren Entwurf

mit ein paar Kissen, sieht so viel einladender aus. Nehmen wir Meaghan und Dave als Bei spiel: Die beiden wollten weder Sexspielzeug noch Bondage-Gear. Aber Meaghan ist jemand, die liebt, wie sich Materialien anfühlen. Ich habe also einige kuschelige, weiche Überwürfe und Teppiche verwendet.

integriert und neu interpretiert. Die Fotokunst von Tom of Finland beispiels weise, die im eigenen Fotoshooting auf genommen wird, oder auch die Vorliebe für Schwarz.

MELANIE ROSE

(lacht) Da muss ich natürlich Nein sagen, denn das würde mich um meinen Job brin gen. Ich denke, wie ein Interior Designer mit seinen Klienten kommuniziert, ist etwas Einzigartiges, etwas Individuelles – jeder von uns muss lernen, was für ihn passt. Meine Kommunikation über Sexräume ist etwas, das genau für mich passt und einzigartig ist. Nur ich komme damit durch, ohne dass der Klient verlegen wird. Was Sie in der Show sehen, das bin ich.

Wie viel von sich selbst muss man eröffnen, um Vertrauen aufzubauen? Im Sinne von „Zeigst du mir deins, zeig ich dir meins“? Ich würde niemals einem Klienten meine eigenen Vorlieben oder Abneigungen „umhängen“. Mein Job ist es, herauszufinden, was die Klienten mö gen, was sie erforschen oder entdecken wollen.

In der Serie sieht man natürlich nur Aus schnitte. Nehmen wir zum Beispiel Mat thew und Orlando. Ich hatte von Anfang an eine sehr genaue Vorstellung davon, wie

Erzählen Sie uns mehr über Ihren Design-Prozess, was sieht man in der Show nicht?

Matthew & Orlando

Betty und Brody sind Varieté-Künstler

Ich wollte, wenn man den Raum betritt, auf der linken Seite ein sehr luxuriöses Gefühl erzeugen, deshalb habe ich mich für die Faux-Krokodil leder-Tapete von Graham & Brown entschieden, dort, wo auch die Fotos der beiden hängen würden. Sie fühlt sich wunderbar an und gibt dieser Seite eine sehr sinnliche Atmosphäre.

pete verwendet, sehr rau, sehr haptisch. So entstand die glamouröse Seite und eben die „Down & Dirty“-Seite, wenn Sie so wollen.

50 I INTERVIEW: HOW TO BUILD A SEX ROOM

Betty & Brody

Auf der rechten Seite sollte es etwas rauer zugehen – dort, wo sich auch das Sex- und Bon dagespielzeug befindet. Um einen Kontrast zu schaffen, habe ich hier eine schwarze Sisal-Ta

– dabei haben sei sich auch kennen und lieben gelernt. Die beiden mögen es, sich zu verkleiden, in neue Rollen zu schlüpfen und auch füreinander zu per

Sie erschaffen solche Räume seit rund zehn Jahren. Wurden Sie jemals gebeten, einen Sex Room neu zu dekorieren? Partner wechseln schließlich, Beziehungen verändern sich … Nein, bisher nicht. Aber in einer neuen Beziehung sollte man jedenfalls etwas Neues gestalten. Erinnern Sie sich an Betty und Brody – Betty hatte all dieses Spielzeug aus vorherigen Be ziehungen. Das ist keine gute Idee – man sollte mit dem Partner eigene, neue Erinnerungen mit neuem Spielzeug schaffen.

formen, weshalb Melanie ein Gefühl von „Hinter den Kulissen“ erzeugt. Auch für Brodys Fantasie – das gemein same Bad – muss da natürlich Raum geschaffen werden.

Über meine früheren Klienten kann ich nicht sprechen, da es da Stillschweigevereinbarungen gibt. Viele dieser Menschen stehen in der Öf fentlichkeit. Dafür ist auch die Show da – damit wir darüber sprechen, eine neue Perspektive eröffnen können.

Es gab nur ein Problem: Dieses Gebäude ist von I. M. Pei entworfen (der auch die Louvre-Pyramide gebaut hat) und kom plett aus Beton. Ich konnte also keine eigenen Steckdosen oder Auslässe für Wandleuchten anbringen. Nach einigen Diskussionen mit dem ausführenden Unternehmen haben wir einen anderen Weg gefunden: Die Wandleuchten wur den in die Wand geschraubt, und daran habe ich schwarze Ketten anbringen lassen – durch diese habe ich dann die Kabel gewunden.

ich diesen Raum gestalten wollte. Ich wusste bereits, dass sie Schwarz mochten, denn sie hatten auch ein schwarzes Badezimmer. Außer dem wusste ich, dass sie die Kunst von Tom of Finland mochten, weil sie ein Schwarz-Weiß Foto von ihm in der Wohnung hatten.

LAND DER TRÄUME

Wenn es um Möbel geht, werden die meisten von uns wohl zunächst an ein Bett denken. Insbesondere, wenn man das Schlafzimmer neu gestaltet. „Wenn Sie im Schlafzimmer beginnen, gönnen Sie sich schöne Bettwäsche – gehen Sie los und recherchieren Sie: Was fühlt sich gut an? Gehen Sie ab und zu nackt schlafen – es ist ein ganz anderes Level von Intimität und Erotik, der Körper fühlt sich anders an in üppigem, luxuriösem Bettzeug. Investieren Sie in Kissen,

Melanie

Am Anfang steht das Gespräch, erklärt die Designerin: „Sprechen Sie mit Ihrem Partner. Was soll dieser Raum sein, wofür steht er? Was möchten wir darin tun – vielleicht Rollenspiele? Oder soll es eher ein Raum für Fantasien sein? Legen Sie ein Thema fest, wenn Sie so wollen.“

VERFÜHRERISCHE KUNST

Rose erklärt, welche Schritte man unternehmen sollte, wenn man sich einen intimen Raum gestalten möchte.

DESIGNSTÜCK DER ETWAS ANDEREN ART

Dann, wie in jedem Interior-DesignProjekt, folgt die Recherche, wenn auch der etwas anderen Art: „Welche Spielzeuge möchte ich verwenden? Aber auch: Welche Farben sprechen mich an?“ Vor allem bei der letzten Frage gelten andere Maßstäbe als bei der Einrichtung eines Wohn- oder Esszimmers. Man sollte die Farben vielmehr danach aussuchen, was man stimulierend, sinnlich findet, erklärt Rose. „Machen Sie eine der Wände zum Blickfang – etwa mit einer Farbe, einer Tapete oder auch einem Wandgemälde. Das gibt dem Raum das gewisse Etwas.“

Aber auch Abseits des Bettes hat Rose ihre Favoriten – allen voran der „Tantra Chair“ des gleichnamigen Unternehmens, den sie in gleich zwei Episoden der Serie verwendet. „Er ist modern, wunderschön, ergonomisch – er hilft der Körperform auf natürliche Weise. Aber man würde ihn nie ansehen und sagen: ‚Das ist ein Sex-Möbel.‘ Weil er designed ist, nicht so aus zusehen, er ist viel subtiler. Gleichzeitig ist er nur 45 Zentimeter breit und so vielseitig. Stellen Sie einen Edelstahl-Beistelltisch daneben und ein Glas Wein darauf – und Sie haben ein wun derschönes Design-Stück.“ Von verruchtem Rot bis dezentem Creme gibt es den „Tantra Chair“ in den verschiedensten Varianten.

unterschiedliche Kissenbezüge, so dass Sie auch Stimmung wechseln können.“ Auch mit Licht und Lichtfarbe lässt sich spielen, vor allem Ker zen sind immer willkommen. „Ich verwende aus Sicherheitsgründen keine echten Kerzen. Aber mittlerweile gibt es wunderbare Echtwachsker zen mit LED-Licht.“

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Der Weg zum eigenen Sex Room

„Jedes Zuhause liebt seine Kunst“, ist Mela nie Rose überzeugt – das gilt auch für intime Räume. Doch Repräsentation oder Sammlerwert sind hier definitiv nicht ausschlaggebend, hier geht es einzig und allein um das, was man sti mulierend findet: „Kunst kann sehr erotisch sein, schauen Sie sich nach erotischen Motiven um. Auch eine persönliche Fotosession kann sehr schön sein. Spielen Sie mit den Rahmen und den Größen der Bilder – sie sind etwas unglaublich Persönliches in diesem Raum.“

men. Ein Allerheiligstes, das eine entsprechende Einrichtung und Ausstattung verdient, deren Luxus weniger im Repräsentativen als vielmehr in den Materialien und deren Verarbeitung liegt.

54 I WIE MAN SICH BETTET … E

s ist der Ort, an dem unsere Tage beginnen und enden, an dem wir regenerieren, uns für rau schende Feste herrichten oder für schwierige Angelegenheiten – und unseren persönlichsten Besitz aufbewahren. Das Schlafzimmer ist der intimste Ort des Hauses, den meist nur Familie und wirklich gute Freunde zu Gesicht bekom

Die allerdings gern so perfekt sein darf, dass man sich auf einer Matratze derselben Marke erholt, auf der auch die britischen Royals ihre gekrönten Häupter betten. Oder sich in Decken kuschelt, deren Hersteller auch dem norwegi schen Königshaus zu Diensten ist, wenn diese

jahrhundertealte Wandbespannungen kunstvoll restauriert wissen wollen. Im Schlafzimmer darf das Rundum-Wohlgefühl vom Feinsten sein –vom Bett über die Matratze bis zu den Daunen decken, der Bettwäsche und dem Lichtkonzept. Und wenn genügend Platz vorhanden ist, auch noch für einen begehbaren Kleiderschrank, der eine Mischung aus dem guten, alten Boudoir und perfekter Aufbewahrung und Ausstellung ist.

Aber der Reihe nach.

Vispring sorgt seit 1901 mit seinen Boxspringbetten für erholsamen Schlaf.

Knamm gehört in Wien zu den Boxspring-An bietern der ersten Stunde. „Wir haben bereits vor 15 Jahren die ersten Vispring-Betten in Öster reich verkauft, damals war das aber nur etwas für Kunden, die das ausdrücklich wollten“, erinnert er sich. Erst in den vergangenen Jahren sei das Thema dann wirklich groß geworden und war plötzlich in aller Munde – obwohl vielen nach wie vor gar nicht klar sei, worin eigentlich der Unterschied zu einem klassischen Lattenrost liegt. „Das beginnt bereits mit dem Namen, denn ‚spring‘ ist das englische Wort für Federkern, und

„Das Luxuriöseste im Schlafzimmer ist Platz“, ist Andreas Knamm, Geschäftsführer von Rooms Classic Interior, überzeugt – und der sollte auch optisch erhalten bleiben. „Ich würde aus dem Schlafzimmer selbst alles verbannen, was nicht hineingehört – und, wenn möglich, zwischen dem Raum zum Schlafen und jenem zum Aufbewahren trennen“, fügt er hinzu. Denn so schön manche Dinge auch sein mögen, sei es doch wenig entspannend, wenn nach dem Auf wachen der Blick sofort auf hundert Parfümfla schen auf der Kommode oder die Altlasten des vergangenen Tages falle. Auch Schreibtische oder Leseecken haben dort für Knamm nichts verloren. Wichtig ist allerdings ein Sessel oder eine Bettbank, die beim An- und Ausziehen für Bequemlichkeit und als Ablage sorgt. Davon abgesehen ist der Star des Schlafzimmers nun einmal das Bett – und das darf und soll auch optisch im Mittelpunkt stehen.

55 Das Modell Shaka bei Sophisticated Living setzt auf Kuscheln.

UNNÖTIGES VERBANNEN

Wobei die Gretchenfrage hier „Boxspring oder Lattenrost?“ lautet, und die Antwort im HighEnd-Segment in den vergangenen Dekaden meist Boxspring hieß. Warum, weiß niemand so genau, aber die Sterne-Hotellerie, in der diese Betten traditionell gern verwendet werden, hat sicherlich dazu beigetragen. „Außerdem sorgt die Höhe der Boxspring-Betten für ein erha benes Gefühl“, fügt Ralf Hüllemann, Designer und CEO von Sophisticated Living, hinzu. „Man kann die Matratze bis an die Kante setzen, während beim Lattenrost immer noch ein Rand übersteht.“ Grundsätzlich sei es aber eher eine philosophische Frage und habe mit dem Designgeschmack der Kunden zu tun: Wer eher eine fragile, feine Optik wie bei den italienischen Designer-Schlafzimmern mag, wird tendenziell zum Lattenrost-Klassiker greifen; wer die Höhe schätzt und die großen Kopfteile der Box spring-Variante bevorzugt, wird damit glücklich werden. „Derzeit ist das Verhältnis bei uns zwei Drittel Boxspring zu einem Drittel Lattenrost –und das wird meiner Einschätzung nach auch so bleiben“, so Hüllemann.

SEELENSCHMEICHLER UND HOFLIEFERANTEN „Die Preise für die Betten errechnen sich durch die Anzahl der Sprungfedern und der Mate rialien“, erklärt Knamm. Wobei es den ganz großen Luxus für das körperliche Wohlbefinden nicht wirklich braucht: „Stoffe wie Seide oder Kaschmir umschmeicheln natürlich die Psyche des Kunden, aber anatomisch korrekt schläft es sich auch in guter Baumwolle“, räumt Knamm ein. Die dann aber bei den Luxus-Betten, genau wie alle anderen Materialien auch, per Hand ver arbeitet wird. „Damit unterscheiden sich unsere Hersteller“, erklärt er. „Bei diesen kleinen Fer tigungen kann man anders als bei industriellen Herstellern bei den Materialien mitreden, genau wie bei der Spannkraft der Federn, die dem Ge wicht des Schläfers angepasst wird. Außerdem wissen wir, dass alle Materialien, vom Rosshaar bis zur Seide, Naturmaterialien sind.“ All das spiele auch für die Lebensdauer der Matratzen – die natürlich auch bei den Boxspring-Modellen obendrauf kommen – eine große Rolle.

Denn die im deutschsprachigen Raum bekannte Faustregel, wonach man spä testens nach acht Jahren die Matratze austauschen sollte, löse im Mutterland der Boxspring-Betten oft Verwunde rung aus, wie Knamm berichtet. „Diese Zahl gilt bei guten Boxspring-Betten nicht, weil die Systemzylinder hohl sind und sich darüber und darunter Natur materialien befinden, die Feuchtigkeit schnell wieder abgeben“, erklärt er. „Da pustet man beim Draufsetzen quasi Luft heraus“, verdeutlicht er – zumindest in der Königsklasse, wo keinerlei Kunst stoffe wie beispielsweise Memory-Foam verwendet werden.

BEIGESTELLTKOHLEM,ARNOFOTOS:

Ein Komfort, der natürlich seinen Preis hat, wie Knamm zugibt, wobei je nach Marke und Materialien auch erschwing liche Modelle aus britischer Handarbeit zu haben sind – sogar mit königlichem Siegel. So ist Sleepeezee seit fast sechzig Jahren offizieller Hoflieferant des englischen Königshauses, zunächst von Queen Elizabeth II., seit 1985 auch vom nunmehrigen King Charles III., der dafür bekannt ist, sein Bett auch auf Reisen

‚box‘ bedeutet Kiste“, so der Experte. Im Luxus bereich sind diese „Federkern-Kisten“ mit Federn und Vanadiumstahl gefüllt, der unter anderem für künstliche Gelenke eingesetzt wird – und mit feinsten, weichen Materialien, versteht sich.

kungen unterliegt, zeichnen wir unsere besten Qualitäten mit 850+ Cuin aus“, so Gütl. Von der Qualität der Daunen hängt auch die Steppung ab – je weniger Daunen sich in einer Decke befinden, desto enger muss gesteppt werden, damit die Daunen nicht verrutschen. „Sonst hat man beim Aufwachen ein Ergebnis wie einst bei der Tuchent, wo dann alle Daunen irgendwo in der Ecke waren“, erinnert sich die Expertin.

„Gelassen“ werden die Hersteller hoch wertiger Bettwaren immer häufiger, denn den Wert der Regeneration erkennen im mer mehr Menschen. Das weiß auch Silvia Gütl, Geschäftsführerin bei Gans in Wien. „Schlafen ist im Luxussegment wahnsinnig wichtig geworden. Die Menschen wollen sich gut betten und sich das leisten“, be

AUFPLUSTERN ALS QUALITÄTSKRITERIUM

mitzunehmen. „Da beginnen die Preise bei rund 6.000 Euro“, berichtet Knamm, wobei sie nach oben offen sind – und es darf vermutet werden, dass die könig lichen Hoheiten ihre Häupter eher nicht auf der Baumwoll-Basic-Variante betten. Bei Vispring – die unter anderem auch schon Queen Anne und die Titanic ausgestattet haben – beginnt man gleich im fünfstelli gen Bereich, „und wenn man sie lässt, be dienen sie den Luxusmarkt mit Modellen zwischen 50.000 und 70.000 Euro“, so Knamm.

Die Faustregel bei Daunendecken lautet „Je leichter und voluminöser, desto hochwertiger“, denn es geht darum, wie gut sich die Daunen nach dem Zusammendrücken wieder aufplus tern. „Der höchste Wert dieser in Cuin gemes senen Fähigkeit liegt bei 900. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, das natürlichen Schwan

richtet sie. Und tun das gut informiert: Bereits vor dem Besuch im Geschäft hätten sich viele schlau gemacht und lassen sich dann noch ein mal ausführlich beraten. „Wie schlafe ich gern? Was ist mir wichtig? Was für eine Temperatur wünsche ich mir? Will ich ein Naturprodukt, und kann ich das auch nehmen, wenn ich Allergiker bin?“ heißen die Grundsatzfragen, die beantwor tet werden wollen, um das richtige Bettzeug zu finden. Außerdem wollen heute fast alle Kunden wissen, woher die Materialien stammen, wie sie verarbeitet wurden und welche Öko-Siegel sie aufweisen.

56 I WIE MAN SICH BETTET …

Passend zum hochwertigen Innenleben haben auch die Hüllen der Daunen zu sein, auch hier gehört – edle, versteht sich – Baumwolle zu den beliebtesten Anwärtern. „Dabei gibt es am Markt zwei besonders langstapelige Qualitä ten“, weiß Gütl. „Einmal die Supima-Baumwolle aus den USA sowie die ägyptische Baumwolle.“ Unabhängig von der Herkunft lassen sich aus langstapeligen Fasern besonders feine Gewebe herstellen, deren Qualität in Thread Counts (TC) – also die Anzahl der auf einer bestimmten Fläche verwebten Fäden – angegeben wird. „Wir

Am Kopfteil von Shaka – bei Sophisticated Living – sind mit Reißverschluss zwei große weiche Kissen befestigt.

57

feinste Materialien an ihre Haut lassen wollen. „Neben der Bettwäsche haben wir inzwischen auch den Möbelstoff fürs Bett entwickelt“, berichtet der Weber und Designer. „Unter anderem Organic Bouclé und Organic Rip“, verweist er auf die bio zertifizierten Stoffe für Betthäupter und Boxspring-Bespannungen. „Die finden großen Anklang, weil gerade auch von Hotels und Spas Naturfasern angefragt werden. Und wir verwenden nur Baum wolle, Leinen oder Hanf, bei denen wir die

griffige Perkal wird immer beliebter“, berichtet Gütl. Genau wie von österreichischen Webern hergestellte Leinengewebe: „Das war viele Jah re ganz weg, kommt jetzt aber wieder zurück.“ Einer dieser „Zurückgekehrten“ ist Thomas Pfleger, der vor gut zehn Jahren im Mühlvier tel mit Luxury Weaving die erste Weberei seit über 50 Jahren eröffnete und seitdem zum Star-Weber aufgestiegen ist, dessen Arbeiten von Königshäusern und Fünf-Sterne-Hotels in Anspruch genommen werden – aber auch von Normalsterblichen, die im Schlafzimmer nur

Bei Boxspringbetten wie von Sleepeezee halten Matratzen deut lich länger als die hierzulande oft angenommenen acht Jahre.

verkaufen Baumwolle ab 300 Thread Counts aufwärts“, so Gütl, „Wenn man eine Baumwolle mit 2000 TC in der Hand hält, fühlt sie sich an wie Seide.“ Die natürlich nach wie vor in der Königsklasse der Stoffe spielt – vor allem bei den Kopfpölstern, weil Seidenbezüge für einen weniger zerknitterten Look und glänzendere Haare nach dem Aufwachen sorgen. Bei den Leintüchern sind sie aber nicht für alle die erste Wahl: Wer gern im Bett liest, weiß eher weniger „rutschige“ Materialien zu schätzen. „Besonders gefragt sind gewebter Baumwollsatin, auch der

BEIGESTELLTBUECHELMEIER,GABRIELFOTOS:

Auch bei der Verarbeitung seiner Materialien geht Pfleger einen eigenen, weiten Weg: Seine Stoffe werden bei ausgewählten Spinnereien in Italien nach speziellen Parametern zu feinen Garnen versponnen.

BEIGESTELLTFOTOS:

CUSTOM-MADE STATT DESIGNERKULT

Kontrolle darüber haben, dass sie keine Schwer metalle oder Pestizide aufweisen“, betont der Unternehmer, der gerade eine eigene Studie über Auswirkungen etwa von Schwermetallen auf den Schlaf in Auftrag gegeben hat. Diese wird zwar erst im kommenden Jahr abgeschlos sen und präsentiert, „aber wir können jetzt schon sagen, dass Schwermetalle dazu führen, dass sich etwa das Kleinhirn nicht vollständig erholen kann“, verrät er erste Ergebnisse.

So einheitlich wie die Trends in Sachen (Schlaf-) Qualität sind, so unterschiedlich sind die optischen Entwicklungen. Denn das einzig Einheitliche in Sachen Schlafzimmer-Design ist der Begriff „individuell“, der durch alle Bereiche die größte Rolle spielt. „Es findet eine gewisse Abkehr von der Verehrung der großen Designer marken statt, die Menschen wollen nicht mehr

58 I WIE MAN SICH BETTET …

Die Bettwäsche-Sets Luiz (l.) und Jaya (u.) aus der Amalia Home Collection harmonieren perfekt mit den Bettwaren von Gans.

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und eine Leinenhose im Kasten hängen“, fügt er lachend hinzu. Innerhalb des Schrankraums brauche es dagegen nicht noch einmal Türen, denn der Staub in einem solchen Raum sei ver nachlässigbar. Das Geheimnis gut ausgestat teter Schrankräume liegt dagegen oft im Detail – etwa darin, genügend Platz für breite Bügel bei der Kleiderstange einzuplanen, damit die Sakkos nicht mit den Schultern anstoßen. Auch ein Kleiderlift – mit dem sich die obere Kleider stange abkippen lässt und somit auch kleineren Menschen Zugang zu Blusen und Hemden ge währt – ist eine lohnende Ausgabe. Und große Spiegel sowie gutes Licht gehören natürlich zu den Must-haves in der Kleiderkammer.

wenn auch noch Platz für zwei Sessel oder eine kleine Couch ist, in der man der besten Freundin die neuesten Er rungenschaften vorführt oder sich gemein sam für den Ball herrichtet – wofür dann ein kleiner Schminktisch ideal ist, der den be gehbaren Kleiderschrank fast schon wieder zu einem Boudoir aus der guten, alten Zeit werden lässt. Was übrigens in den USA ein Mega-Trend im absoluten Luxus-Segment ist, wo inzwischen auch der ChampagnerKühlschrank oder alternativ eine Klingel fürs Personal zur Kasten-Ausstattung gehören. Kästen, die bei 50 Quadratmetern beginnen und immer wieder von Kamerateams diver ser Sender besucht werden. Ausmaße, die in Österreich noch schwer vorstellbar sind – aber das war die Abkehr vom guten, alten Lattenrost vor 20 Jahren auch. ∏

Die Mühlviertler Weberei Luxury Weaving ist mittlerweile international bekannt und begehrt.

HERZEIGEN & CHAMPAGNER TRINKEN „Wenn es noch ein bisschen mehr Platz gibt, ist es natürlich großartig, in der Mitte eine Insel zu haben, in der man etwa unten die Kelly Bags oder die Schuhe auf guten Streckern präsentieren kann“, so Knamm. Denn das Her zeigen schöner Dinge ist längst nicht mehr nur Frauensache: Vielmehr sind auch die Laden

61 BAZZOKAFOTO:

konform sein, sondern eher ein custom-made Kopfteil mit einem Stoff haben, den man nicht überall bekommt“, berichtet Ralf Hüllemann. Eine Entwicklung, die auch Thomas Pfleger be obachtet. „Momentan geht es sehr stark in Rich tung eigene kleine Kollektionen mit individuellen Farb- und Materialwünschen.“ Und das nicht nur für die Hotellerie, sondern auch im privaten Bereich, wo Kunden sich Bilder, Kunstwerke oder auch schon mal die eigene Harley als Bettüberwurf weben lassen. Und im Zweifelsfall gleich die Handtücher und Bademäntel für das angrenzende Bad dazu. Denn natürlich gehören zu den Schlafzimmern im gehobenen Wohnen ein En-suite-Bad und ein begehbarer Kasten –wenn möglich getrennt für sie und ihn.

für Stecktücher oder Uhren – gern auch mit Uhrenbeweger – genauso gefragt wie jene für Schmuck oder Fächer für Hüte oder BesondersHandtaschen.dann,

Dort kann man sich, anders als im Schlafzimmer, auch in Sachen Aufbewahren und Herzeigen so richtig austoben – allerdings hinter verschlos senen Türen, wie Knamm betont. „Ich würde unbedingt eine Tür empfehlen, und die sollte auch nicht aus Glas sein. Denn niemand hat wie in der Werbung nur zwei weiße Kleidersäcke

Von der Notlösung zum Hauptakteur –Ladenstein macht das Klappbett salonfähig und verleiht so einem Raum zwei Funktionen. In Maßarbeit gefertigt, passt das herabsenkbare Bett in jedes Zuhause und sorgt auch im kleinen Raum für großen Wohlfühlfaktor. ladenstein.at

Ein gelungener Start in den Tag beginnt bereits am Vorabend –wenn wir schlafen gehen. Eine Rolle spielt dabei nicht nur, wann wir zu Bett gehen, sondern auch, worauf wir liegen.

Ein Bett, viele Möglichkeiten: Das Kopfteil von Paio ist wahlweise in Stoff- oder Lederausführung erhältlich, auch das Material für das Tischchen ist wählbar. schramm-werkstaetten.com

Einer für alle: Simpel designed und in gedeckten Farben fügt sich Aldgate in jedem Schlafzimmer nahtlos ein.

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62 I BEST OF SCHLAFZIMMER

Die doppelte Matratze und die ideale Einstiegshöhe versprechen ein Liegegefühl, das einem Urlaubsaufenthalt gleichkommt. Capri-Feeling pur! joka.at

POLSTERBETT ORIGINS PAIO Hersteller: Schramm

Die Kreativität ist das wichtigste Handwerkszeug des Planers. Denn seine Aufgabe ist es, Lebensrealität und -traum der Bewohner Wirklichkeit werden zu lassen. Nicht immer gestaltet sich das so einfach.

TEXT: BARBARA WALLNER

64 I INTERIOR

JETZT IST KREATIVITÄT gefragt!

GLATZL&MAYRAUSFÜHRUNG:&PLANUNGINNENARCHITEKTUR,BILDER: 65

Design DE LUXE hat sich bei drei Planungsbüros nach genau solchen Herausforderungen umge hört und interessante Projekte gefunden.

ief durchatmen. Das denkt man sich als Planer wohl immer wieder, wenn man sich mit einem neuen Projekt kon frontiert sieht. Kann es nicht einfach einmal ein rechter Winkel sein? Ein geradliniger Grundriss? Eine einfach zugängliche Location? Und dann meldet sich doch dieses Stimmchen im Hinter kopf, das sich über die Herausforderung freut.

T

Das gerne kreativ wird, es liebt, mit schwierigen Voraussetzungen zu arbeiten, weil die Befriedi gung doch so viel größer ist, wenn die Challenge einmal gemeistert ist.

Auf die anfängliche Konzeptplanung, bei der die Kundenwünsche, Bedürfnisse und Ansprüche geklärt werden, folgt der Detailplan, bei der die gesamte Einrichtung bis in die letzten Einzelheiten hinein gezeichnet wird. Insgesamt dauert das Projekt über zwei Saisonen, den Winter nutzt man zur Planung – was zu netten Anekdoten führt, einmal etwa fuhr der Elektriker zur Lagebesprechung kurzerhand mit den Skiern zur Hütte. Lieferung und Produktion werden aufeinander abgestimmt, man lässt sich ein bisschen Spielraum – bei schlechtem Wetter

Die rund 180 Quadratmeter große Hütte umfasst zwei Geschoße und ein Mezzanin – und liegt auf fast 2.000 Höhenmetern. Und da beginnt auch schon die Herausforderung: Denn in den Winter monaten beziehungsweise bei Schneelage ist der malerische Rückzugsort nur per Ski-Doo erreichbar, die Straßen sind nicht befahrbar. Das Team um Turgal-Hofbauer muss sich also wohl oder übel an den Zeitplan der Natur halten. „Wir haben so geplant, dass die Montage im

D

iese Familie liebt Leben“, be schreibt Elif Turgal-Hofbauer, Senior Interior Designer bei Bernd Gruber, die Auftraggeber der Hütte in den Dolomiten in der Nähe von Bozen, „sie alle sind sehr sportlich, fast jedes Wochenende geht man gemeinsam Ski fahren. Der Kunde erzählte beim ersten Treffen, dass es immer sein Traum gewesen sei, eine solche Hütte zu haben – für die Familie, aber auch für Zusammenkünfte mit Freunden.“ Von guten Weinen ist da die Rede und reifem Speck und feinen Schnäpsen.

DER ZEITPLAN DER NATUR

war schon ein bisschen stressig, aber wir sind es gewohnt, genaue Zeitpläne zu erstellen, damit auch die Gewerke richtig zusammenspielen.“

Im Winter ist die Hütte in den Dolomiten nur mit Ski-Doo erreich bar, die Straßen sind gesperrt.

66 I INTERIOR

Frühling beginnt, damit man mit dem Lkw hinfahren kann – dabei hatten wir natürlich immer den Kalender und den Wetterbericht im Auge, wann denn der erste Schnee kommt.“ Das Fenster, in dem das Team planen kann, erstreckt sich etwa von Mai bis September: „Es

Der Rückzugsort in den Bergen wurde mit regionalen Materialien ausgestattet.

wird mehr produziert, das geliefert wird, wenn die Natur ihren Segen gibt. Letzte Kleinigkeiten wie Zierkissen werden per Ski-Doo geliefert.

Auch anderes entzieht sich der Kontrolle des Planers – beispielsweise der Entscheidungs prozess des Kunden. „Das war ein bisschen länger, als wir geplant hatten. Für uns ist vieles oft ganz klar, weil wir uns monatelang intensiv mit dem Projekt beschäftigen – aber für den

Kunden können Kleinigkeiten sehr wichtig sein. Die Farbe der Couch auszusuchen beispiels weise kann deutlich länger dauern, als wir angenommen hatten. Diese Zeit muss man dem Kunden geben, auch das müssen wir einplanen.“ Turgal-Hofbauer erinnert sich an einen Be sichtigungstermin vor Ort mit dem Kunden, bei dem plötzlich die Lage des Esstisches zur Frage stand. Geplant war er links im Raum – aber sähe er nicht vielleicht rechts besser aus? Zum Glück

Besondere Aufmerksamkeit kommt der Stau raumplanung zu. Das eingangs geschilderte gemütliche Zusammensein will gut geplant sein, wenn sämtliche Einkäufe auf Brettern statt Rädern nach Hause verfrachtet werden müssen: „Im Winter fährt die ganze Familie mit dem Ski-Doo zur Hütte. Da kann man nicht zwischen durch schnell einkaufen. Wir haben also mehrere Weinschränke eingeplant, viel Platz für Wäsche und für Vorräte wie Essen und Wasser.“ Verwen det wurden übrigens ausschließlich regionale Materialien. So lässt sich der Winter aushalten.

„Die Straßen waren nicht befahrbar. Also kam der Elektriker einfach auf Skiern zur Besprechung.“ ELIF TURGAL-HOFBAUER, BERND GRUBER BERGEVANALEXANDERFOTOS:

hatte Turgal-Hofbauer Schulkreide mit – auf allen vieren begann die Innenarchitektin nun, die Umrisse der Möbelstücke originalgetreu auf den Hüttenboden zu malen. Als der Kunde so den „Fußabdruck“ seiner Oase vor sich sah, war die Sicherheit wieder da: Der Esstisch blieb links.

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mal ein Seufzen? „Das ist unser Alltag – unser Standardkunde hat ein Zuhause, das schwer einzurichten ist. Wer damit nicht zurechtkommt, ist im falschen Job“, erklärt Ahmadian pragma tisch.

zwei Badezimmer wegführen. Dann erst geht man die Stiege hinauf in den Wohnbereich.“ Kein repräsentatives Entree also, in dem man Gäste willkommen heißt. Auch oben erwartet die Gestalter eine Herausforderung. Denn die Küche, die gerade steininger so gerne mit mono lithischen Blöcken ausstattet, ist magere drei Meter breit und lang gezogen – ein „Schlurf“, wie Ahmadian es auf gut Österreichisch be schreibt. Gleich daneben verläuft außerdem ein Schacht. Entfährt dem Interior Designer da ein

Die Küche des Apartments R bestand lediglich aus einem lang gezogenen Gang – was den Küchenblock zur Herausforderung machte.

„Diese Grundrissgestaltung war schwierig – es war eine zweigeschoßige Altbauwohnung, im Erdgeschoß ein Gang, von dem auf der einen Seite zwei Schlafzimmer und auf der anderen

Dem ungeselligen Gang kommt man mit einem optischen Trick bei: Die Decke zwischen den strukturierenden Unterzügen wird dunkel gestri chen, um eine Richtung vorzugeben, Bilder er zeugen den Eindruck einer Galerie und leiten den ZUHAUSE MIT ECKEN UND KANTEN

68 I INTERIOR EIN

D as Leben ist nicht symmetrisch. Nicht in rechte Winkel gegossen, voller kleiner Nischen, Umwege, Ecken und Kanten. Im Alltag des Planers be gegnet ihm genau das mitunter bei Grundrissen. Wie beispielsweise im Apartment R, das Harry Ahmadian für steininger.designers gestaltet:

Bei offener Tür sitzt man so praktisch am Balkon.

Besucher zum eigentlichen Herz der Wohnung: dem Obergeschoß. Dort wartet die größere Herausforderung, die Küche. Wie geht man an die heran? „Wichtig ist, sich ein Bild von der Schwierigkeit zu machen, diese dann aber – im Rahmen des technisch Möglichen – auszublen den. Man muss die Dinge ein bisschen anders denken und eine neue Perspektive entwickeln.“

Barbereich mit zwei Hockern entsteht. Öffnet man die Glastür dahinter, sitzt man praktisch auf der Terrasse. Der zuvor störende Schacht wird kurzerhand zum Echtholzkamin umfunktioniert

Anmacht.eine

Im Apartment R tut man das buchstäblich: Auf den Küchenblock wird freilich nicht verzichtet –das gesamte Konzept wird einfach um 90 Grad gedreht. Der Hochschrank mit integrierter Spü lung, der sich üblicherweise über die Langwand erstreckt, ist diesmal an der Stirnseite, die Insel wird längs durch den Raum gezogen und so ver längert, dass zum Wohn-Ess-Bereich ein kleiner

wenig knifflige, aber amüsante Anfor derung erinnert sich Ahmadian, was die Schlaf zimmer angeht: „Die Kundin war beruflich viel auf Reisen. Und auch für ihr Zuhause wollte sie die Schlafzimmer wie Hotelzimmer eingerichtet haben – jedes mit Fernseher, Schreibtisch und voll ausgestatteter Minibar.“ Wenn man oft aus wärts zu Hause ist, darf eben auch das eigent liche Zuhause nach Auswärts aussehen.

„Man entwickeln.“Perspektiveundandersmussdenkeneineneue

ROIDERCATHERINEFOTOS: 69

und fungiert nun als attraktiver Raumteiler und Gemütlichkeitsspender. Am Anderen Ende der Wohnung, hinter dem Esstisch in der Ver längerung der Küche, wird die Wand zusätzlich verspiegelt, was den Raum optisch großzügiger

HARRY STEININGER.DESIGNERSAHMADIAN,Die

Lösung ist ein Perspektivenwechsel – der Block wird um 90 Grad gedreht.

minenten Glasstufe in die Ecke, unter der Ober lichte führt das Stiegenhaus nach oben. Einfach zumachen ist keine Option. Aber in dieser Form kann man die Küche nicht stehen lassen, sind die Planer überzeugt: „Sie hat einfach eine der wichtigsten Funktionen der Küche nicht erfüllt – nämlich das Lagerfeuer“, erklärt Heinz Glatzl, „der Ort, an dem man zusammenkommt, mitein ander kocht, plaudert, ein Gläschen Wein trinkt.“ Aufgabe von Projektleiter Lukas Rethaller ist es, das Lagerfeuer hier zu entzünden. Und zwar ge nau dort, wo nun die gläserne Oberlichte prangt. „Ich weiß am Anfang eigentlich nie, was aus dem Projekt einmal wird,“ erzählt er, „ich sage immer nur zum Kunden: ‚Es geht besser.‘ Und es geht

Die gläserne Oberlichte (links und unten) des Treppenhauses musste erhalten bleiben. Also wurde sie einfach in die Arbeitsplatte integriert.

E igentlich wollte der Besitzer das Haus schon verkaufen. Zu oft wurde er von Hochwasserschäden geplagt. Einmal stand das über Jahrhunderte gewach sene Wachauer Steinhaus in Spitz an der Donau bis zum ersten Stock unter Wasser. Nachdem 2012 endlich der Hochwasserschutz errichtet wird, beschließt man doch, das Haus zu be halten. Und nicht nur das: Endlich lohnt es sich, zu investieren. So wird kurz vor Pandemiebeginn M&G mit der Neugestaltung von Wohn- und Essbereich, Schlafzimmer, Badezimmer und Küche betraut. Und wieder ist es Letztere, die Kopfzerbrechen bereitet. Die eher rudimentäre bestehende Küche drückt sich neben einer pro

KÜCHE MIT DURCHBLICK

70 I INTERIOR

– in der Sauna ja nicht selten – lässt sich eine unsichtbar in der Wand versenkte Schiebetür vorziehen und schirmt so vom Rest der Woh nung ab. Nicht überall muss es schließlich so gesellig zugehen wie in der Küche. ∏

Ein Loftglastür trennt das Bad vom Flur, bei Bedarf kann außerdem eine in der Wand versenkte Schiebetür vorgezogen werden.

Auch der Rest des Hauses wird optimiert, ein großes Badezimmer wird ein bisschen ver kleinert und dazu ein Schrankraum geschaffen,

M&GFÜRBUECHELMEIERGABRIELFOTOS: 71

immer besser.“ Für seine Überlegungen muss er sich ausnahmsweise keine Zeit freischaufeln, denn der Lockdown hat begonnen, die ruhigen Minuten sind ungewöhnlich dicht gesät. Das Ergebnis: Der Küchenblock wird kurzerhand um die Oberlichte herumgezogen, zum Teil darauf gelegt. Ergänzt wird das Ganze noch um eine kleine Sitzecke. „Zuvor musste die Familie für jeden kleinen Snack zum Esstisch hinunterge hen. Das ist einfach ungemütlich. So wurde die Küche viel kommunikativer.“

außerdem wird der Eingangsbereich repräsenta tiver gestaltet. Das helle und immer noch groß zügige Bad wird elegant mit der Sauna vereint – mit einer Loftglastür ist es vom angrenzenden Flur getrennt, bei Wunsch nach mehr Privatheit

„Es ist eine der Lagerfeuer.“derFunktionenwichtigstenKüche:das

HEINZ GLATZL, M&G

Klassiker der Neuzeit: Mit dem Esstisch Roll schuf der spanische Hersteller ein zeitloses Möbelstück, das sich immer wieder neu kombinieren und einsetzen lässt. Massive Holzbeine tragen eine Tischplatte, die aus Eiche, Walnuss oder Fenix angefertigt wird. treku.com

DOPPELSITZER AKARI

und entspannter Gemütlichkeit – und schafft es so, auch bei wenig Platz einen luxuriösen Ort des Rückzugs zu schaffen. extraform.rs

So einladend ist Geometrie: Akari ist das eleganterZusammenspielperfekteausFormensprache

WIR WOHNEN wie wir wollen

Waren wir lange Zeit damit beschäftigt, aus unserem Zuhause möglichst viel herauszuholen, holen wir uns jetzt heim, was wir uns wirklich wün schen. Trendteile und Klassiker, Neues und Altbekanntes.

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Kleine Leuchten mit pilzförmigen Schirmchen scheinen aktuell nur so aus dem Boden zu sprießen – und gelten als das Trendteil im Herbst. &Tradition bringt mit Setago JH27 eine tragbare Variante heraus, die als Leselampe überall da Licht spendet, wo Sie es sich wünschen. In drei Farben erhältlich. johan-wohnen.at

SETAGO JH27 Hersteller: &Tradition

72 I BEST OF INTERIOR

ESSTISCH ROLL

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Ein Regalsystem, das Räume einnimmt – oder trennt. Wittmanns MD-Serie ist in unterschiedlichen Ausführungen und Größen erhältlich. wittmann.at

Handwerk in Perfektion – das spiegelt der Esszimmerstuhl des jungen dänischenVerarbeitungwider.DesignerlabelsDieperfektevonLedertrifftaufhochwertige

„Harte Schale, weicher Kern“ – ein Ausspruch, der hier zutrifft. Trinity schafft mit der dunklen Sitzschale und dem hellen, weich gepolsterten Sitzkissen eine spannende Verbindung zweier vermeintlicher Gegensätze. wohnstudio-schwab.at

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Massiv und doch dynamisch: Als Werkstoff dient hier edler Marmorstein, das Tischbein ist der Form eines Wassertropfens nachempfunden.

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HERSTELLERFOTOS: 73

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Seelenort Sofa: Soulmate, ein Entwurf aus den Bielefelder Werkstätten, schafft mit seinen ausladenden Sitzflächen und der dicken Polsterung den perfekten Ort, um einen anstrengenden Tag ausklingen zu lassen. winter-die-einrichtung.at

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DESIGN ZUM ANFASSEN

Drei Tage Wohndesign erleben – und das bereits zum fünften Mal. Von 7. bis 9. Oktober verwandelt der DESIGN DISTRICT die Wiener Hofburg wieder in ein Eldorado für all jene, die das Schöne schätzen.

RUDOLPHROLANDFOTO: 74 I IN KOOPERATION MIT DEN DESIGN DISTRICT

TEXT: LIVIA FILIP

DESIGN BRAUCHT EINEN RAHMEN HOFBURG VIENNA 7.-9. OKT design-district.at Wohnwelt in der Hofburg Vienna: Mehr als 250 Top marken auf über 7.000 m 2 aus den Bereichen Living & Lifestyle 7. - 9. OKT 2022 75

7. - 9. OKT 2022

efühlt unser halbes Leben wird uns einge trichtert, in häusern,Schauräumen,Geschäften,MöbelMuseenund

Gutscheinfürein

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VORZUGS-TICKET im

Knapp 7.000 Quadratmeter Fläche bieten in der Hofburg reichlich Platz für Design, Interieur, Mobilität, Immobilien, Technik & Hi-Fi, Life style, Kunst & Wohnaccessoires. Verteilt auf zwei Stockwerke, erschaffen die teilnehmenden Marken und Aussteller detailreich zusammen gestellte und liebevoll arrangierte Wohnwel ten, die inspirieren und begeistern. Hier ist es

TRENDS & KLASSIKER

G

Vor mittlerweile fünf Jahren präsentierten die beiden Visionäre ihr interaktives Messekon zept, viele konnten sich anfangs kaum etwas darunter vorstellen. Eine Luxusmesse, die zum Ausprobieren einlädt – wie soll das funktionie ren? Das Erfolgsrezept scheint einfach: Man nehme traditionsreiche Austragungsorte, die mit ihrer atemberaubenden Kulisse (Schloss

Grafenegg) und den ehrwürdigen Räumlich keiten (Wiener Hofburg) den perfekten Rahmen für all das bieten, was im Leben Freude macht. Ausgestellt wird das – arrangiert zu außer gewöhnlichen Wohnwelten, die zum Entdecken und Erleben einladen – von mehr als 250 natio nalen und internationalen Marken. Und da ist dann von der luxuriös ausgestatteten Desig nerküche, bei deren Anblick selbst Profiköche erblassen, über die clevere Homeoffice-Lösung bis hin zum Badezimmer, das Spa-Feeling auf kommen lässt, alles dabei.

FREITAG, 7. Okt. 2022, 10:00–19:00

Design District verwandelt die Hofburg Vienna (Eingang Heldenplatz) in eine faszinierende begehbare Designwelt auf über 7.000 m2 mit mehr als 250 nationa len und internationalen Marken.

Design DE LUXE schenkt Ihnen diesen Gutschein ein ermäßigtes Tagesticket Vienna! Wert von € 7,50 (statt € 14,–)

RUDOLPHROLANDFOTOS:

Galerien ja nichts anzufassen. „Man muss nicht alles angreifen“, heißt es oft. Ein Glaubenssatz, mit dem Sabine Jäger und Peter Syrch, Master minds hinter den Living- und Lifestylemessen DESIGN DISTRICT und DESIGN DAYS, schon vor Jahren gebrochen haben. Denn die beiden sind überzeugt: Auf ihren Veranstaltungen ist an fassen erlaubt – ja, sogar erwünscht!

SAMSTAG, 8. Okt. 2022, 10:00–19:00

SONNTAG, 9. Okt. 2022, 10:00–18:00

zum Design District in der Hofburg

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Auf design-district.at/DELUXE können Sie ein Vorzugs-Tagesticket beziehen. Dieses berechtigt zum einmaligen Eintritt für eine Person an einem der folgenden Tage:

SABINE

Der DESIGN DISTRICT hat sich mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen

„Unsere Vision war eine interaktive Messe, die zum Entdecken und Ausprobieren einlädt. Heuer setzen wir diese zum fünften Mal um.“ JÄGER & PETER SYRCH, DESIGN DISTRICT

VERANSTALTER

IN KOOPERATION MIT DEM DESIGN DISTRICT I 77

nis eingegangen. Manche kommen hierher, um nach einem ganz besonderen Möbelstück zu schauen, wieder andere sehnen sich nach einem kompletten Einrichtungskonzept. Glück lich und zufrieden nach Hause gehen sie alle.“

Liebhaber von Designklassikern kommen beim DESIGN DISTRICT ebenso auf ihre Kosten wie all jene, die ihrem Zuhause mit ausgewählten Kunstwerken und handgefertigten Unikaten das gewisse Etwas verleihen möchten. Und genau das macht die Messe aus – der Mix. „Unsere Besucher schätzen die Vielfältigkeit“, so Veranstalterin Sabine Jäger. „Hier wird jeder Geschmack getroffen und auf jedes Bedürf

die hochwertig ausgestattete Designerküche im minimalistischen Stil, die neueste Gerät schaften live und in Action erlebbar macht, dort wartet die üppig gepolsterte Wohnlandschaft darauf, dass man sich auf ihr niederlässt. Damit einher geht selbstverständlich die passende Beratung – denn ganz gleich ob Hersteller oder Händler: Der Besucher und seine Bedürfnisse stehen hier klar im Fokus.

NATIONAL & INTERNATIONAL

FASHION & ACCESSOIRES

Nicht nur über die Grenzen unseres Landes hi naus lässt der DESIGN DISTRICT die Herzen all jener höherschlagen, die ansprechende Wohn konzepte schätzen. Auch fernab der Mauern der Hofburg dreht sich im diesjährigen Jubiläumsjahr alles um Design – und das einen ganzen Monat lang. Zahlreiche Hotspots – Stores und Show

gemacht – und zieht nicht nur Besucher aus dem umliegenden Ausland, sondern auch internationale Aussteller an. Ein jährlicher Fixpunkt im Kalender ist der DESIGN DIS TRICT beispielsweise für den Künstler und Objektgestalter Marco Mehn, der mit seiner „Evolution Art“ auch heuer wieder aus Deutschland anreist. Italienisches Flair ver breitet Natuzzi – das apulische Möbellabel ist vor allem für seine edlen Polstermöbel kollektionen bekannt. Schweizer Aussteller sind SwissFineLine, Umsetzer transpa renter Architekturideen und rahmenloser Schiebefenster im Premiumsegment, sowie – heuer erstmalig vertreten – der Haushaltsgerätehersteller V-Zug. Abge rundet wird das vielfältige Angebot durch nordisches Design, händisch geknüpfte Teppiche aus nepalesischer Wolle und modular zusammenstellbare Möbel für den Outdoorbereich made in Czech Republic.

HOFBURG & DRUMHERUM

„Design ist facetten reich – und reicht von der Couch bis hin zur Espressotasse. Mit unserem Event unter streichen wir Vielfältigkeit.“diese

Handwerk spielt in weit mehr Bereichen unseres Lebens eine Rolle, als wir im ersten Moment annehmen. Denn was wäre der schicke Lese sessel, den wir uns so lange gewünscht haben, ohne das handgefertigte, weiche Wollplaid, in das wir uns abends beim Lesen gerne kuscheln? Wovon essen wir das, was wir am Herd unserer High-End-Küche gezaubert haben? Und welche täglichen Begleiter haben wir in unseren sorgfäl tig geplanten Einbauschränken im Schlafzimmer

SABINE JÄGER & PETER SYRCH, VERANSTALTER DESIGN DISTRICT

rooms – laden als Teilnehmer zum Gustieren in ihre Räumlichkeiten ein. Ideale Voraussetzungen, um das schöne spätsommerliche Wetter zu nutzen und zu einer Design-Tour aufzubrechen – in Wien durch die Innenstadt und die daran an grenzende Bezirke, außerhalb der Stadtgrenzen durch Brunn am Gebirge, Baden oder Bad Vöslau. Zu entdecken gibt es eine Vielzahl an Shops und Showrooms, die sich auf Besucher freuen.

RUDOLPHROLANDFOTOS: 78 | IN KOOPERATION MIT DEM DESIGN DISTRICT

Ein Wochenende ganz im Zeichen des guten Geschmacks – so lässt sich der DESIGN DISTRICT ebenfalls recht treffend beschreiben. Abgerundet wird die Ausstellung durch eine

Tischwaren und viele weitere Accessoires und Kleinigkeiten, die unseren Alltag nicht nur ange nehmer, sondern auch um ein Vielfaches schöner machen.

verstaut? DESIGN DISTRICT widmet den kleinen Selbstverständlichkeiten, die uns den Alltag vereinfachen, heuer eine eigene Ausstellung: Zu ent decken gibt es händisch hergestellte Seifen, die zu duftenden Klötzchen geschnitten darauf warten, neben der Designerarmatur abgelegt zu werden, österreichische Mode, die in unseren Schränken Platz findet, Handtaschen,

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KULINARIK & KINDERPROGRAMM

Vielzahl an kulinarischen Möglichkeiten. So lässt sich bei einem herrlich cremigen Cappuc cino über aktuelle Wohn- und Einrichtungs trends fachsimpeln oder mit einem Glas Sekt auf das neue Möbelstück anstoßen.

v.l.n.r: der MatthiasPeterSabineDistrictSebastianFußball-NationalspielerehemaligePrödl,DesignVeranstalterJägerundSyrch,DesignerPrödl.

Auch für die kleinen Gäste ist gesorgt: Im Erdgeschoß befindet sich die Kids-Area mit Kinderbetreuung, Bastel- und Bauecke, Play Station und Funpark. ∏

Freitag und Samstag von 10–19 Uhr, Sonntag von 10–18 Uhr

Weitere

Veranstaltungsort

Ticketpreis: € 14,–. Vor Ort oder auf design-district.at erhältlich.

Öffnungszeiten

online

Tickets

Informationen www.design-district.at ... und noch viele mehr! MARKEN & AUSSTELLER

Hofburg Vienna Eingang Heldenplatz 1010 Wien

80 | IN KOOPERATION MIT DEM DESIGN DISTRICT RUDOLPHROLANDFOTO: Facts & Figures

Kreieren Sie Ihre eigenen Meisterwerke mit Hilfe unserer. Die neuen Dampfbacköfen eröffnen Ihnen ungeahnte Möglichkeiten, Ihr Talent zu entfalten.

Unterschied heißt Gaggenau.

Entdecken Sie Meisterwerke mit Dampf: gaggenau.at

Unsere Meisterwerke verlangen nach einem Meister.Der

Jedes Produkt von Gaggenau hat einen unverwechselbaren Charakter, ist aus hochwertigen Materialien gefertigt und überzeugt durch seine professionelle Leistung. Seit 1683.

Ankommen, da sein, wohlfühlen. Egal, ob es nur ein harter Arbeits tag war, es draußen einfach wenig einladend ist oder man vom Urlaub zurückkommt: Die Freude auf die eigenen vier Wände ist wohl eine der größten. Und das hat viele Gründe.

Herz des Raums. Wo er liegt, da halten wir uns gerne auf und kommen zusammen. Teppiche sind Wohlfühlinseln, die für Behaglichkeit sorgen. Das hat nicht nur mit der Optik zu tun, sondern auch mit den verwendeten Materialien. Teppich ist auch ein haptisches Erlebnis, wir spüren ihn unter unseren Füßen. Und noch eine Eigenschaft ist aus meiner Sicht ganz wichtig: Ein Teppich schluckt den Schall, in einem Raum, in dem ein Teppich liegt, hallt es viel weniger. Auch das ist ein Wohlfühlfaktor.“

Eine der besten Methoden, einen Raum mit einer großen Portion Gemütlichkeit auszustatten, ist ein Teppich, der im Idealfall eine dauerhafte Liai son mit einem schönen Naturholzboden eingeht. Doch es sollte natürlich nicht irgendein Teppich sein, insbesondere, wenn Produktionsweise und Nachhaltigkeit eine Rolle spielen sollen. Ein aufmerksames Auge darauf und noch mehr hat der aus einer Teppichhändlerfamilie stammende

ZURÜCK AUF DEN TEPPICH

K

TEXT: BARBARA JAHN

lar: Rausgehen, etwas erleben, Neues entdecken gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Menschen. Gerade im Sommer, wenn die Tage lang sind und die Nächte lau, werden alle flügge, tanken Kraft und Energie. Doch jeder Sommer hat ein Ende, und damit kommt auch die Vor freude auf alles Kuschelige zurück – für sich selbst und vor allem für das eigene Zuhause.

DAS GEFÜHLvon zu Hause

deutsche Designer Jan Kath, der – inspiriert von den gemeinsamen Reisen mit seinem Vater nach Nepal und in den Iran sowie später durch Asien und den Orient wie auch nach Metropolen wie Paris, Istanbul, New York, Tokio, Beirut oder Sydney – gezielt mit Sehgewohnheiten bricht und strenge Gestaltungsregeln über Bord wirft. „In klinisch durchgestylten Wohnungen mit hochglanzpolierten Betonböden fühlt sich nie mand wirklich wohl“, erklärt Jan Kath. „Unsere Teppiche sind ein organisches i-Tüpfelchen, Wohlfühlinseln, die im coolen Interieur heilsam wirken, ohne den Style zu zerstören.“ Während er in seinem Design weitsichtig progressiv ist und in seinen Kreationen der Reiz des Fehlerhaf ten, der Erosion und der Verwandlung eine zen trale Rolle spielt, gibt er sich in puncto Qualität kompromisslos konservativ. Der Teppich per se ist für ihn etwas Einendes, Harmonisierendes und sehr Emotionales: „Ein Teppich bildet das

I GEMÜTLICHER HERBST

Auf dem Design District im Oktober in Wien wird Jan Kath im Rahmen der Ausstellung von Ra himi & Rahimi präsentiert. „Wir arbeiten schon seit über 15 Jahren mit Jan Kath zusammen. Schon damals haben wir seine große Begabung und sein unglaubliches Gespür für Teppiche erkannt. Zudem wollten wir als Unternehmen mehr in den modernen Bereich gehen und haben

uns für die Zusammenarbeit mit Jan Kath entschieden“, sagt Rahimi, der die Repräsen tanz von Jan Kath in Österreich innehat. Das Besondere war, dass der deutsche Teppich designer, der oft und gerne als Ausnahmetalent bezeichnet wird, die Teppichwelt revolutionieren wollte und begonnen hat, klassische Motive neu zu interpretieren. „Jan Kath veränderte nicht nur das Design, sondern brachte auch neue Techni ken ins Spiel, was uns immer besonders begeis tert hat“, erzählt Rahimi. „Er hat beispielsweise mit einer speziellen Brandtechnik gearbeitet, die eine Art ‚used look‘ hervorgebracht hat. Damit war er einer der Ersten, die Teppichen ein modernes Gesicht verliehen haben.“ Eine Spezialität von Jan Kath ist, dass er mit echten Materialien wie reiner Seide, Brennnesseln etc. arbeitet. Auf diese Weise ist es ihm gelungen, eine neue Epoche der Teppichkunst einzuläuten: alte Handwerkskunst neu interpretiert.

Auch der Grazer Harald Geba, der ebendort seit den 1980er-Jahren erfolgreich seine eigene Tep pichgalerie führt, hat die Faszination der Knüpf techniken, die er auf seinen vielen Reisen kennen und lieben gelernt hat, nie wieder losgelassen. Die Galerie Geba ist selbst eine Entdeckungsreise voller Unikate, ein wahrer Fundus an textilen Kunstwerken, die einen Raum nicht einfach nur verschönern, sondern ihn grundlegend verändern.

83 Teppichdesigner Jan Kath holt sich Ideen für seine Entwürfe auf seinen vielen Reisen.

AN TRADITIONEN ANKNÜPFEN

Der persönliche Besuch im historischen Gewölbe wird mit einem offenen Ohr sowie mit Ideen und Lösungsvorschlägen belohnt – kompetente Be ratung in allen Richtungen zu einer Tasse Kaffee oder Tee. Im Gespräch erfährt der Kunde weit mehr als nur Maße, Knotenanzahl und Flor-Va rianten. „Die Qualität eines Teppichs beginnt tatsächlich im Grünen: Die in Nepal verarbeitete Wolle stammt von Hochgebirgsschafen aus dem

LARSLANGEMEIER.DEFOTO:

Tibet. Sehr lange Fasern und viel Wollfett sind besondere Eigenschaften, die die Tiere in ihrem rauen Habitat schützen und die ideale Basis für langlebige Teppiche sind – vorausgesetzt, die Verarbeitung erfolgt so schonend, dass die natürlichen Eigenschaften erhalten bleiben“, erzählt Harald Geba, der auch Online-Beratun gen anbietet sowie einen Home-Service, bei dem mit ausgewählten Teppichen vor Ort ein Besuch

Einen ganz anderen Weg wählt der deutsche Teppichproduzent Object Carpet, der sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema der Mate rialkreisläufe auseinandersetzt und daraus versucht, innovative Ansätze herauszufiltern. So wurde auf dem Salone del Mobile 2022 das Projekt Future Perfect präsentiert, das ge meinsam mit dem Architektur- und Designbüro UNStudio, der Foundation Fashion Research Italy, der Designakademie YAC sowie mehre ren Designunternehmen wie Kvadrat, Cesare Roversi oder DeltaLight initiiert wurde. Das übergeordnete Ziel der Initiative ist es, eine Designkollektion im weitesten Sinne des Wortes zu schaffen, die eine neue Annäherung an Design und Nachhaltigkeit ermöglicht. Das Konzept be steht nicht darin, übrig gebliebene Produkte zu recyceln, sondern sie neu zu verwenden, indem

abgestattet wird. Besonders wichtig sind ihm die Wertschätzung der Arbeit, die hinter einem solchen Teppich steckt – sowohl in einem bereits fertigen im Geschäft als auch in einem individuell nach Kundenwunsch maßgeschneider ten Exemplar –, vor allem aber faire Bedingungen für seine Partner: „Von der Schur der Schafe bis zum fertigen

AUF DEM MEHR-WEG

Stück gehen unsere Teppiche durch viele Hände. Das Tun dieser Hände soll nicht durch Zwang und Ausbeutung, sondern durch Freude und Zufriedenheit motiviert sein. Daher folgt unsere Teppichproduktion den Regeln des Labels STEP, mit dem wir uns zu sozialem Engagement und zu fairen Bedingungen verpflichten und entspre chenden Kontrollen unterwerfen.“

Teppichdesigner Jan Kath bricht gerne mit Konventionen – in seinen Teppichen inter pretiert er klassische Muster neu. Links zu sehen seine Serie Spektrum, die er auch beim Design District präsentieren wird.

84 I GEMÜTLICHER HERBST

Oben: Ali Rahimi überreicht den Friedensteppich, in dem Jan Kath die Themen Liebe und Friede künstle risch interpretierte, an Bill Clinton. Links: Doux Secret Sidekick aus der Savonnerie-Serie.

Zurück nach Graz, denn hier kann man sich seit Kurzem auf über 4.000 Quadratmetern inspi rieren lassen: Mit dem Aiola Living Store – das sind ein Boutiquehotel, ein Interiorstore und eine Bar unter einem Dach – haben sich Judith und Gerald Schwarz einen lang gehegten Traum erfüllt, eine Erlebniswelt zu schaffen, die zum Schmökern verleitet. Im Zentrum steht die Vielfalt – und zwar nicht nur bei der Auswahl an Produkten, sondern bei den Leistungen selbst: Beratung bei der Einrichtung, Planung und Ver wirklichung von ganzen Interieur-Konzepten.

Das kundenspezifische Service ist exklusiv, bietet jedoch ein hohes Maß an Flexibilität, um die Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche von wichtigen Partnern vor, während und nach dem Produktionsprozess zu erfüllen. Durch ausge suchte und nachhaltig produzierte Naturfasern wie Wolle, Leinen und Baumwollmischungen zeigt die neueste Kollektion Ethno, wie Farben freude und Lebendigkeit zum Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden beitragen können. Die Einzigartigkeit liegt in der Flexibilität, Stoffe nach Maß anzufertigen, was es Designern er möglicht, ihre Ideen auf einmalige, hochwertige und ästhetische Luxusstoffe zu übertragen.

85 PHOTODESIGNSCHIFFERGEBA/HARRYHAMMERSCHMID,JUERGENLARSLANGEMEIER.DE,FOTOS:

Zukunft, auch für den Produktionsstandort Kre feld. Ganz nach dem Motto: Kill waste. Design for reuse. Join us – join the future.“

WOHLFÜHL-EINMALEINS

MIT GUTEM GEWISSEN SCHÖN

sie so kombiniert, überschrieben und verändert werden, dass sie ihre ursprünglichen Eigen schaften beibehalten. Aber es geht noch weiter: Object Carpet hat es sich zum Ziel gesetzt, den qualitativ hochwertigsten, gesündesten, nach haltigsten und ersten vollständig kreislauffähi gen Teppichboden der Welt zu entwickeln. „No time to waste“ heißt die Devise für diese bisher größte Herausforderung des Unternehmens, und so entsteht gerade in einer neuen Kooperation zwischen Object Carpet und Niaga (rückwärts gelesen Again) der erste zirkuläre Teppichboden aus einem Monomaterial.

Bei Backhausen steht die Leidenschaft für Handwerkskunst, Tradition und Individualität in Verbindung mit einer kompromisslosen Qualität und einem starken Willen zur Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Für die Herstellung der Produkte werden nur die feinsten Naturfasern wie Schur wolle, Seide, Viskose und Baumwolle verwen det, die nicht nur visuell und haptisch, sondern auch aufgrund ihrer Nachhaltigkeit bestechen. Die ressourcenschonende Wertschöpfungskette zeigt, dass Luxus und Nachhaltigkeit einander nicht ausschließen. Auch soziale Verantwortung wird großgeschrieben: Mit Gewissenhaftigkeit und aus Überzeugung stelle man die Arbeits plätze der Mitarbeiter sicher, heißt es bei Backhausen. Zusätzlich sei das Traditionsunter nehmen als regionale Anlaufstelle bekannt, in der Handwerk und kreatives Arbeiten erlernt werden können. Backhausen biete die Möglich keit, exklusive maßgefertigte Stoffe zusammen mit einem Team von Designern zu kreieren und einzigartige Visionen auf Stoff umzusetzen, so das Team des Traditionsbetriebs.

Harald Geba in Nepal, aus dessen Hochgebirgslandschaf ten die in seinen Teppichen verarbeitete Wolle stammt.

Mit Niaga konnte ein Partner gefunden werden, der Technik- und Materialkompetenz in diese Entwicklung einbringt. „Der verantwortungsvol le Umgang mit Umwelt und Natur sowie Kunden und Mitarbeitern ist Teil der Unternehmenskul tur von Object Carpet. Wir setzen auf gesunde und nachhaltige Teppichböden und forschen und entwickeln uns hier stetig weiter“, sagt Daniel Butz, Geschäftsführer Object Carpet. „Wie sieht der Teppich der Zukunft aus? Kreislauffähig? Unendlich recycelbar? Aus einem Material? Res sourcenschonend? Zusammen mit Niaga haben wir die Lösung bereits entwickelt: den ersten zirkulären Teppichboden. Eine Investition in die

Feuerstellen wie hier von Mandl & Bauer verleihen einem Raum besondere Gemütlichkeit.

Bei Backhausen setzt man auf Naturfasern wie Seide oder Wolle.

natürlich auch der Funke überspringen: von der Idee auf den Plan, vom Planer auf den Kunden und schließlich vom Streichholz auf das Holz scheit. „Seit jeher begeistert Feuer die Mensch heit. Durch diese Inspiration haben wir uns vom traditionellen Handwerksbetrieb zum Spezialis ten für Design-Feuerstellen weiterentwickelt“, sagt Christoph Planitzer von Feuerkultur, wo vom einzelnen Raum bis zum ganzen Haus indi viduell geplant wird. „Der Lebensraum wird für uns zur lnspirationsquelle, die Feuerstelle zum Mittelpunkt im Wohnbereich. Mit schlichtem Design und einer außergewöhnlichen Verarbei tung ist ein zentraler Ofen die ideale Lösung, um ein warmes Zuhause zu schaffen: Kachelofen, Heizkamin, Küchenherd, Pelletofen und vieles mehr.“ Dass eine Heizquelle heute viel mehr als nur Mittel zum Zweck und raffinierter Blickfang ist, steht auch für Mandl & Bauer außer Frage.

DARAUF BRENNEN

„Die italienische Firma Londonart ist ein perfekter Partner für uns. Wir lieben die außergewöhn lichen Designertapeten genauso wie die ruhigen gedeckten Tapeten. Von der Haptik ist diese Tapete einfach wunderbar und gibt dem Raum eine behagliche Atmosphäre. Sie kann im Innen-, im Außen- und auch im Nassbereich angewendet werden, wodurch sich eine Vielzahl von Einsatz möglichkeiten ergibt. Ganz neu bei Londonart sind Tapeten in einem speziellen Akustikmaterial, was sich positiv auf das Raumempfinden auswirkt.“

Hier findet man unter anderem eine große Aus wahl an außergewöhnlichem Wandschmuck, denn die Tapete ist definitiv zurück. „Tapeten sind für uns wahre Multitalente. Nicht nur, dass sie Räume optisch größer oder kleiner wirken lassen können, noch dazu schaffen Sie unglaub liche Atmosphäre im Raum. Eine Tapete ist schon die halbe Miete für die Einrichtung eines Raumes. Man wählt ein Sujet, das zur Gegeben heit passt, und wählt zum Beispiel für die an grenzenden Wände eine in der Tapete vorkom mende Farbe aus. Oft ist es sehr schwierig, eine ganze Wand optimal zu gestalten. Ein Bild ist oft zu wenig, mehrere Objekte an einer großen Wand zu platzieren wirkt oft unruhig. Mit einer Tapete kann man einem Raum eine Lebendigkeit verleihen, ohne ihn zu erdrücken“, sagt Judith Schwarz, Interior Designerin und CEO Aiola Living Store.

Hier ist man auf offene Feuerstellen aus Beton und brüniertem Metall mit ausgeprägtem archi tektonischem, reduziertem Charakter speziali siert: Das Feuer als flammende Inszenierung für Lagerfeuerstimmung oder Zweier-Romantik. Ein Hauch von James Bond schwingt vielleicht auch noch mit, wenn sich die rahmenlose Glastür per Fernbedienung öffnet und schließt und dabei komplett im Korpus verschwindet. ∏

86 I GEMÜTLICHER HERBST BEIGESTELLTFOTOS:

Last but not least tragen natürlich ein flackern des Knistern und wohlige Wärme das ultimative Scherflein zur vollendeten Gemütlichkeit bei. Da es sich hier um eine bauliche Maßnahme han delt, die rechtzeitig mitbedacht werden muss, sollte man sich frühestmöglich fachgerecht beraten lassen, um möglichst gleich ans Ziel zu gelangen. Um die beste Lösung zu finden, muss

Die Designtapeten von Londonart werden bei Aiola besonders geschätzt.

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V-ZUGFOTO: 88 I KOCHKULTUR

Die Excellence Line von V-ZUG – im Bild der Combair-Steamer – kommt elegant reduziert, aber technisch ausgefeilt daher.

Kochen hatte immer schon etwas mit Kunst zu tun. Die künftige Kunst des Kochens bedeutet, weit über den Tellerrand zu schauen. Denn dort setzt sich mächtig etwas in Bewegung.

AUF DEN GESCHMACK gekommen

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TEXT: BARBARA JAHN

Aber die Küche, in der ebenjenes Wasser brodelt, wird in Zukunft nicht wiederzuerkennen sein. Zumindest, wenn man sich ansieht, was auf der diesjährigen Messe EuroCucina vorgestellt wurde. So viel sei schon verraten: Es wird smart – in Design und Funktion

Eine neue Zukunft hat auch für das Schweizer Unternehmen V-ZUG begon nen, das seit Kurzem auch in Österreich vertreten ist. Dabei kooperiert der Her steller filigraner Kücheneinbauprodukte mit selektiv ausgesuchten und hoch spezialisierten Partnern im hochwerti gen Küchenfachhandel und verzichtet damit bewusst auf den direkten oder Online-Verkauf. Um die Marke in aus gewählten internationalen Märkten zu stärken, investiert V-ZUG zielgerichtet in einen nahen Kundenservice und lokale, spezialisierte Teams, um die Kunden und Fachhandelspartner mit umfassenden Serviceleistungen gezielt zu unterstüt zen. Damit die Marke umfassend erlebbar ist, eröffnete V-ZUG im Jahr 2022 die neuen V-ZUG Studios in den europäischen Metropolen London und Paris. Dort wird nicht verkauft, sondern beraten und ins piriert. „Als Premiumanbieter aus Zug mit dem ‚Swiss Made‘-Prädikat war es uns wichtig, zuerst umfassende Rahmenbe dingungen für den österreichischen Markt zu schaffen. Auf den Markteintritt in Österreich hat sich V-ZUG seit geraumer

KOCHKULTURerkochtauch

NEULAND

BEIGESTELLTFOTOS: 90 I

soll nachhaltiges Kochen und Essen zukünftig ganz einfach sein und eine Verhaltensänderung bewirken“, erläuterte Tove Chevalley, Leiterin des Electrolux Innovation Hub. Das Ziel ist durchaus ambitioniert: Bis 2030 soll eine nach haltige Ernährung als erste Wahl in den Köpfen der Menschen verankert werden. Um dieses zu erreichen, hat Gro eine inspirierende Botschaft in petto: Das Küchensystem wird durch eine digitale Plattform begleitet, die Ernährungsge wohnheiten und die dadurch verursachten Aus wirkungen auf den Planeten visualisiert sowie die im Kühlschrank vorrätigen Lebensmittel berücksichtigt. Dazu gibt es wertvolle Tipps zu Rezepten, lokalen Produkten und nachhaltigen Zutaten, abgestimmt auf den persönlichen Ge schmack und die individuelle Ernährungsweise. Menschen sollen dazu angeregt werden, ins gesamt weniger und qualitativ hochwertigeres Fleisch zu essen sowie neue, vielfältige Protein quellen zu entdecken. Küchengeräte können so noch effektiver zu einem nachhaltigen Leben beitragen. „Gro ist unsere Vision davon, wie die Küche der Zukunft aussehen könnte. Eine Vision, die auch die Innovationskraft unseres Unter nehmens widerspiegelt, während wir gleichzeitig unsere Nachhaltigkeitsziele weiter vorantrei ben“, ergänzt Chevalley.

Einen Vorgeschmack, wie es sein könnte, liefert Electrolux mit seiner Konzept-Küche Gro – benannt nach dem schwedischen Wort für „sprießen“. Im Fokus dabei steht ein modulares System, das mit smarten Sensoren, mehreren modularen Aufbewahrungslösungen und selbst lernender KI-Software ausgestattet ist. Auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend soll eine ressourcenschonendere, nachhaltigere und gesündere Ernährung ermöglicht werden. Klar, es gibt keine Zeit zu verlieren, denn die öko logische Uhr tickt. Und Menschen sind Gewohn heitstiere, die sich oft nur langsam umstellen. „Wir haben das konventionelle Konzept der Küche infrage gestellt und alles von Grund auf neu durchdacht. Durch bahnbrechendes Design

D

Mit Gro hat sich Elektrolux zum Ziel gesetzt, Ernährungs gewohnheiten zu verändern.

nur mit Wasser!“, lautet der alte Spruch. Und das wird wohl auch so bleiben.

GEHEIMREZEPT

KOCHTALENT

Zeit gezielt vorbereitet: Das Produktsortiment der im Juni 2021 neu lancierten Excellence Line wie auch der technische Service vor Ort sind gesichert. Zudem haben wir zwei V-ZUG-Part nerkochschulen im Raum Wien – in Verbindung mit einer spezifischen Gourmet-Erlebnis-Aca demy – zur Unterstützung der Handelspartner in Österreich etabliert. Österreich ist für V-ZUG ein Kernmarkt in Europa“, sagt Thomas Felber, Sales Director Österreich. „Seit Jahrzehnten strebt V-ZUG nach Präzision, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und begeisterndem Design. Mit der von uns geschaffenen Verbindung zwischen Technik und Design inspirieren wir unsere Kunden zur Kreativität. Als Schweizer Markt führer mit eigener Manufaktur und einem edlen Gesamtsortiment von Kücheneinbaugeräten sind wir überzeugt, in der Kooperation mit dem Küchenfachhandel eine wertsteigernde Differenz anzubieten.“

In Sachen Kochen der Zukunft erkennt auch Dietmar Rapp, Head of Digital

Kräuter trocknen, Schokolade schmelzen, Teig gehen lassen oder Joghurt zubereiten können. Besonders energiesparend präsentiert sich das erste Flex-Induktionsfeld mit integrierter Lüftung von Gaggenau, das sich mit hochwer tigem Edelstahl-Drehknebel steuern lässt und rahmenlos mit tiefschwarzem Glas zur elegan ten Erscheinung wird. Aufhorchen lässt auch die BSH-Group, zu der Gaggenau gehört, mit der Entwicklung einer neuen Gerätekategorie, die das Erscheinungsbild der Küche neu defi niert: Solitaire – The Waterbase ist eine neue Generation der Spüle, die hier klar, reduziert und multifunktional einen kompletten Wandel voll zieht. Mit diesem innovativen Konzept werden

die Grenzen zur Wohnarchitektur völlig aufgelöst: Mit ihrem Infinity Cover, über dessen schmale Rille das Wasser abläuft, wird das Becken unsichtbar. Dieses kann bei Bedarf stufenlos abgesenkt werden. Zusätzlich kann über Hydronic Select aus sechs Wasserzubereitungsarten – von still raumkühl und eiskalt gekühlt über gesprudelt in Classic und Medium bis hin zu etwa 80 °C heißes und bei 100 °C kochend – gewählt werden.

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Dampfgaren liegt voll im Trend – worauf Samsung beispielsweise mit dem Dual Cook Steam reagiert.

Das Infinity Cover von Gaggenau lässt die Spüle verschwinden, kann aber bei Bedarf abgesenkt werden.

Eine Marke, die in Österreich schon lange Tradition hat und im hochwertigen Küchenseg ment kaum wegzudenken ist, ist Gaggenau, ein Unternehmen, das mit zahlreichen Neuheiten einmal mehr den Appetit angeregt hat. Dazu gehören beispielsweise die neuen Wärme schubladen, die bei über 80 °C einfach sanft weitergaren können, aber auch Früchte und

WASSERWELT

Sous-vide-Kochen – gleichmäßiges Garen ohne Überkochen oder Austrock nen – werden verstärkt nachgefragt.“

Doch darf man bei allem Gesundheitsbe wusstsein natürlich nicht auf den Genuss vergessen: Hier wagen unterschied liche Unternehmen, die man aus ganz anderen Zusammenhängen kennt, einen wichtigen Vorstoß. Eines davon ist LG Signature, das mit dem neuen InstaView LG SIGNATURE Wine Cellar das lukulli sche Weinliebhaber-Dasein perfektioniert oder mit dem LG SIGNATURE InstaView Refrigerator mit getöntem Glas, das bei zweifacher Berührung transparent wird, mit Linear Cooling-Technologie und Cus tom-Chill-Schubladen das Leben herrlich einfach macht. Bei Bora wird es schließ lich noch spektakulärer: Der mit dem Plus X Award als bestes Produkt des Jahres 2022 ausgezeichnete FlexBack ofen BORA X BO, eine Kombination aus Dunstabzug, Dampfgarer und Backofen mit integrierten Reinigungsfunktionen, ist ein innovativer Alleskönner, kann in tuitiv bedient, aber auch über WLAN und Bluetooth gesteuert werden. Damit ist ein neues Level des Kocherlebnisses er reicht, eingebunden in ein großes Ganzes.

Das große Ganze hat auch SieMatic neu verpackt und in Mailand vorgestellt, und zwar in Form einer überraschenden For mensprache aus der Opulenz expressiver Materialien und der Simplizität geome trischer Formen. „Unsere neue Stilwelt

Der BORA X BO kombiniert Dampfgarer, Backofen und Dunstabzug – und kann über WLAN und Bluetooth gesteuert werden.

Das Glasfenster des Kühlschranks LG InstaView macht auf Klopfzeichen seinen Inhalt sichtbar.

Cooking: Mit zunehmender Zeit, die ins Kochen investiert wird, steigt auch das Interesse an unterschiedlichen Kochmethoden und gesunder Ernährung. So sagen etwa 81 Prozent, dass sie mehr und öfter Dampfgaren wollen. 74 Prozent der Leute, die wissen, was Dampfgaren ist, wollen ein solches Gerät kaufen. Auch Air-Frying – goldbraun gebacken fast ohne Fett – sowie

Appliance bei Samsung Österreich, drei wesent liche Trends: „Die Pandemie hat zweifellos zu mehr Zeit zu Hause, mehr Kochstunden und mehr Ausprobieren neuer Rezepte geführt. In der Konsequenz bedeutet das unter anderem, dass die Nutzungsrate des Ofens zugenommen hat, da wir sowohl Mittag- als auch Abendes sen kochen. Ein weiterer Trend ist das Healthy

HAUTE CUISINE

92 I KOCHKULTUR

SieMatic Mondial ist opulenter, aufwendiger, extrovertierter in der Formensprache, und die Materialien sind expressiver, zum Beispiel Metalle, Naturstein, Keramik, Hölzer, Lacke und Oberflächen verbunden mit einem erlebnis haften Charakter. Mondial bietet einen flexiblen Baukasten mit kuratierten Elementen“, erklärt André Backemeier, SieMatic Creative Director, das Konzept. Aufgrund der kulturellen Unter schiede, den spezifischen Koch- und Genuss gewohnheiten sowie einem differenzierten Schönheitsempfinden ist es eine große Heraus forderung, der sich SieMatic täglich stellt und die große Freude bereitet. Denn die Kunst ist es, den Wünschen der Kunden weltweit gerecht werden. „Kunden sind international sehr selek tiv. Die Entscheidungen sind mittlerweile stark emotional geprägt, und besonders bei Mon dial Zeichen einer gewissen Extrovertiertheit. Zudem ist die Definition von Luxus subjektiv. Unser Anspruch an Premium und Luxus bedeu tet in allen Belangen konsequent und besser als der Standard zu sein, nicht nur in der Pro duktqualität. Dies bedeutet, auch im Umgang und Handeln in Design-, Service-, Erlebnis- und Sinnqualität fernab vom Mittelmaß zu sein.“ Der Anspruch geht weit über die Qualität hinaus, denn sie geht Hand in Hand mit Langlebigkeit, in Design und Funktion. Unterm Strich die beste Form von Nachhaltigkeit.

AUGENSCHMAUS

BEIGESTELLTGRUENEWALD,FRANZFOTOS: 93

Materialität ist auch das, was den Küchenexperten Manfred Preloschnik intensiv beschäftigt. So hat etwa Weiß bei Designerküchen immer die Nase vorn, allerdings wird gerne zu Naturstein, Cori an und zurzeit besonders gerne zu Echt holz gegriffen, ganz gleich, ob glatt oder mit Lamellenstruktur für ein attraktives Spiel aus Farbakzenten und Schattierun gen. Dazu passend erlebt Messing ein wahres Revival, das das Holz mit seiner Farbe, individuellen Maserung, lebendi gen Natürlichkeit und wohnlichen Wärme perfekt ergänzt. „Durch eine geeignete Lackierung oder Ölung behält Echtholz seine natürliche Schönheit und Indivi dualität“, sagt Manfred Preloschnik und räumt gleichzeitig Bedenken aus: „Die mit Lackbeschichtung versiegelten Echtholz oberflächen sind gegen Fingerabdrücke und haushaltsübliche Verschmutzungen optimal geschützt und lassen sich mit Spezialreinigern unkompliziert reinigen.“ Doch noch etwas sticht dem Fachmann ins Auge: Die Küche wird insgesamt flexibler – ein Trend zu einer verstärkten Modularität, den Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern bereits geortet hat – auch in der Küche. Die Flexibilität reicht von

Opulent und klar in der Formenspra che, bietet Mondial von SieMatic doch zahlreiche Möglichkeiten der Individualisierung.

Die Arbeitsplatte Motion der Marke Eggersmann – bei Preloschnik – lässt sich leichtgängig verschieben.

derKOCHKULTURverschiebbarenArbeitsplatte,

die eine Kücheninsel mit wenigen Handgriffen in einen Frühstücksplatz, eine Bar oder zum Homeoffice umwandelt, bis hin zur Wand gestaltung, bei der befestigte horizon tale Trägerschienen mit verschiedenen Paneel-Elementen wie beispielsweise Fachborden, Schrankboxen oder Licht schienen ausgestattet werden können und so ein modulares Wandsystem, das auch neuen Bedürfnissen angepasst werden kann, entsteht. Bleibt zuletzt noch die Frage: Matt oder glänzend? „Die Entscheidung ist natürlich sehr individu ell. Hochglanzfronten stehen für zeitloses und elegantes Design, matte Küchen fronten hingegen wirken bodenständig und gleichzeitig edel. Prinzipiell kann man sagen, dass sich Lackoberflächen – ob samtig, matt oder glänzend – besonders großer Beliebtheit erfreuen.“ ∏

besuchen sie un s beim DESIGN DISTRICT 2022 in wien 7. – 9. Oktob er 2022 gumpendorf er s tr aße 122 I 1060 wi en I t: +43/1/5 9 7 6 4 0 7 -11 I w w w.preloschnik.at innovativ. kompetent. persönlich. Eggersmann Fronten, Thekenplatte und Schränke Silbereiche geölt – Arbeitsplatte Edelstahl silverTouch

94 I

Erst ein Quooker macht die Küche komplett: Auf Knopfdruck füllt er Becher und Gläser mit heißem, kaltem oder prickelndem Wasser. quooker.at

Opulenz neu interpretiert: Mondial kombiniert die Schlichtheit geometrischer Formen und gedeckter Farben mit außergewöhnlichen Materialien. diekueche-kaeferboeck.at

Aus der aus Ton handgefertigten henkellosen Tasse schmeckt nicht nur der Lieblingskaffee – sondern auch ein frischer Dip, Gemüsesticks und Desserts. elsi-tischkultur.at

GEWÜRZMÜHLENSET LAGOM

Massiver Granitstein trifft dunkles Holz – mit Nero Assoluto in der Waterjet-Ausführung gelingt Eggersmann ein wahrer Klassiker unter den tiefschwarzen Küchen. preloschnik.at

HERSTELLERBEIGESTELLT,FOTOS: 95BEST OF KÜCHE I

KÜCHE NERO ASSOLUTO WATERJET

Ein köstliches Gericht ist so viel mehr als die Summer seiner Zutaten – das gilt auch für die Küche. Vom kleinen, feinen Detail bis zur perfekt designten Küche – so macht Kochen Spaß!

Hersteller: Quooker

ESPRESSOTASSE MOND

KÜCHE MONDIAL

MIT UNTERTELLER

Hersteller: LARS NYSØM

Hersteller: SieMatic

WASSERHAHN FLEX

Wenn es um Gewürze und Design geht, ist Zurückhaltung eine Tugend. Die LagomGewürzmühlen schaffen eine Balance zwischen Minimalismus und Funktionalität. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Genau richtig. larsnysom.com

Hersteller: Eggersmann

FEINE HELFERin der Küche

Hersteller: Elsi Tischkultur

Essen und Trinken genießen und sich unterhalten, ein Buch lesen – oder einfach nur den eigenen Gedanken nachhängen. All diese Tätigkeiten haben eine gemeinsame Basis: den Polster, der unseren Körper aufnimmt und unterstützt, ein Sitzgefühl, das unsere Ent spannung fördert.

KFFs

EINE GUTE GRUNDLAGE zum Entspannen

96 I SITZ- UND POLSTERMÖBEL

TEXT: DAGMAR HOLLEY

Stuhl Arva Light kom biniert minimales Design mit maximalem Komfort.

KFFFOTO: 97

ei Polstermöbeln finden die Designer endlich Gelegenheit, ihre Fantasien auszuleben, bei Farb- und Formensprache aus dem Vollen zu schöpfen. Während zeitgemäßes Design sich gern ehrlich und minimalistisch gibt, puristische Oberflächen wie Holz, Glas, Stein, Metall oder Sichtbeton überwiegen, eröffnen Polstermöbel eine andere Welt. Elegant, auffällig, schrill, bunt oder auch nicht, glatt, flauschig oder mit wohlüberlegten Konturen – die Möglichkeiten scheinen endlos. Die Weiterentwicklung von Materialien macht heute Formen möglich, die früher undenkbar waren.

Das sieht Polstermöbelhersteller Natuzzi naturgemäß anders. Das italienische Unternehmen steht für gemütliches Sitzen. Sofa und Sofalandschaften als Blickfang des modernen Wohnens stehen im Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit renommierten Designern

Auch Alice stammt aus der Feder von Monica Armani – sein filigranes Gestell passt perfekt zum Stil von KFF.

„Jeder Mensch hat seine eigene Art zu sitzen. Das ist die Stuhlhersteller.“derungHerausforfürjeden

WALTER KANDUT, AGENTUR KANDUT

98 I SITZ- UND POLSTERMÖBEL

Sofalounge-Ausführung nähern sich die KFF-Möbel typischen Wohnzimmer-So fas an, ohne jedoch deren Platzbedarf zu beanspruchen. „Das klassische Sofa oder die Sitzgarnitur verliert immer mehr an Bedeutung“, ist Wohnexperte Walter

„Damit Sitzen nicht zur körperlichen Belastung wird, sollte ein Stuhl ergonomischen Gesichtspunkten unterworfen und vor allem bequem sein. Jeder Mensch hat seine eigene Art zu sitzen, und genau hier liegt die Herausforderung für jeden Stuhlher steller“, erklärt Walter Kandut, der das Wohnstudio Agentur Kandut in Wien betreibt. Seit Jahren arbeitet er mit dem deutschen Sitzmöbelspezia listen KFF Design zusammen. „Dort hat man einen idealen Kompromiss

Pölster – Schaumstoffe mit Textil- oder Leder bezügen – findet man vor allem auf Sitzflächen: im Essbereich in eher dezenter Form als Auflage oder Sitzschale, und im Wohnbereich als üppige Polsterform, in der die statische Unterkons truktion versteckt und von außen kaum mehr erkennbar ist.

gefunden. So eine breite Akzeptanz von gutem Sitzkomfort findet man selten.“ Innerhalb der Produktfamilien – wie etwa Alice, ein Ent wurf von Monica Armani, der auf der Mailänder Möbelmesse vorgestellt wurde – werden die Modelle in verschiedenen Sitzhöhen angeboten: Dining mit rund 47 Zentimetern Sitzhöhe für den Essbereich, Lounging etwas niedriger zum Zurücklehnen und High Dining höher, passend zum Sitzen an der Bar oder Theke.

Die KFF-Stühle bestechen durch ihr filigranes Untergestell, meist aus Metall, und definierten Sitzschalen. Alice etwa, das mit seiner ellipti schen Rückenlehne und deren ovaler Öffnung interessante Durchsichten bietet. Armanis Ent würfe beeindrucken stets durch ihre eleganten und organischen Formen. So auch die Serie Gaia, deren Rückenlehne an einen Blumenkelch erinnert: „Gaia ist das Ergebnis eines Crossovers organischer und ergonomischer Formen. Bei der Entwicklung dieser Stuhlfamilie hatte ich eine Blume im Sinn, in deren Blütenblätter ich mich hineinfallen lasse“, beschreibt Armani ihre Inspiration. Mit Bänken in Sofa- und

Die Konstruktion des idealen Essstuhls ist durch unseren Körperbau, statische Anforderungen und die Höhe des Esstisches vorgegeben. Ziel ist es, aufrecht zu sitzen. So ist man konzen triert auf das, was vor einem liegt, die Arme haben einen großen Bewegungsradius, der Magen ist nicht zusammengekrümmt. Gepols terte Sitzmöbel erhöhen deutlich den Komfort

BIS EXTRAVAGANT

ERGONOMIE DES SITZENS

gegenüber starren Sitzflächen. Im Fastfood-Bereich werden Letztere nicht nur verwendet, da sie einfacher zu reinigen sind, sondern auch, um die Verweildauer der Gäste zu limitieren.

NATUZZIKFF,FOTOS:

Sofa und BlickfanglandschaftSofaalsdes mo dernen Wohnens stehen bei Natuzzi im Mittelpunkt.

99

Natuzzis Timeless macht seinem Namen alle Ehre und ist extrava gant, ohne Komfort zu opfern.

licher Aspekt des Designprozesses ist für Monica Mazzei, Vizepräsidentin des Familienunternehmens, die Technologie: „Wir haben unsere Arbeit immer der Schönheit gewidmet. Und Technologie war der erste Begriff, den wir mit Schön heit in Verbindung brachten. Techno logie ist für uns ein Werkzeug, um das visuelle und körperliche Wohlbefinden der Menschen zu gewährleisten. Die Idee des Smart Cushion etwa ermöglicht es, Rückenlehnen und Armlehnen unserer Sofas individuell zu modellieren. Es erweckt das Sofa zum Leben, macht es wunderbar dynamisch. Das gleiche gilt für Gellyfoam, ein von uns entwickeltes und patentiertes Material, das für ein be sonders entspanntes Sitzgefühl sorgt.“ Nur dank dieser Technologien nahmen Modelle wie On The Rocks Gestalt an: Vier unabhängige Sitzflächen mit ver schiedenen geometrischen Formen, drei Polygone und ein Viereck, lassen sich hier frei miteinander kombinieren. Zwei flexibel positionierbare Rückenlehnen erweitern die möglichen Konfiguratio nen. In ihrem Inneren sind ein spezieller Ballast und ein Rückgrat verborgen, die Stabilität garantieren.

Daneben setzt man auf Extravagantes, ohne jedoch die Bequemlichkeit aus den Augen zu verlieren – etwa beim elegant asymmetrischen Modell Timeless, bei Wave mit seinen kreisför migen Sitzflächen, bei Block mit seiner monu mentalen Bambusunterplatte oder ganz anders bei Infinito, dessen minimalistische Form an ein in den Raum geworfenes Möbiusband erinnert, das erst auf den zweiten Blick als Sitzmöbel erkennbar ist.

Block von Natuzzi ruht auf einer monu mentalenunterplatte.Bambus

ÄSTHETIK UND TECHNOLOGIE

Ein weiteres Beispiel für das Zusammen spiel von Technologie und Design ist der völlig neue Sofatyp Flap: Die geschwun gene Form der gepolsterten Basis bietet neun bewegliche Elemente, die in sechs verschiedenen Neigungen eingestellt werden können. Jedes kann beliebig als Rückenlehne, Armlehne, Kopfstütze, Sitzfläche oder Fußstütze gebraucht werden.

100 I SITZ- UND POLSTERMÖBEL

Auch Edra, ebenfalls in Italien beheimatet, sieht sich in der Tradition von Klassikern auf der Suche nach Neuem. Schon auf der Website fällt auf, dass die Möbel sowohl in schlichten, moder nen Räumen, als auch in historischem – bis hin zum barocken – Umfeld präsentiert werden. Und sich überall gut einfügen. Ein wesent

„Technologie war der erste Begriff, den wir mit Schön heit in brachten.“Verbindung

nierbar. Komponenten wie integrierte Abstell flächen, Schubladen und Bücherregale erweitern die Vielseitigkeit des Systems.

MONICA MAZZEI, EDRA

bedient man das ganze Spektrum: von minima listischen Entwürfen mit klaren, eckigen Formen mit dezenten Metall- oder Holzunterkonstruk tionen und Funktionsmöbeln wie Schlafsofas hin zu modularen Systemen und extravaganten Objektmöbeln. Innerhalb von Typenfamilien können zu den Grundelementen Armlehnen, Chaiselongue oder offene Enden passend zur Raumsituation kombiniert werden. Das Modul system Melpot von Mauro Lipparini geht noch einen Schritt weiter: Die einzelnen Elemente sind austauschbar und auf Wunsch repositio

EDRANATUZZI,FOTOS:

Luftig, weich und so flexibel: Die Arm- und Rückenlehnen des Modells Standalto von Edra lassen sich indi viduell modellieren.

Stoffe und Bezüge sind bei Edra integraler Bestandteil des Projekts, sowohl in technischer als auch ästheti scher Hinsicht. Jedes Produkt der Kollektion wird von einer eigenen Studie zum idealen Bezug begleitet, um dessen taktile und auch technologi schen Charakteristiken zu vervollständigen, man konzipiert und entwirft die Materialien für jedes Modell, damit sie perfekt für ihren Einsatz sind. Um die Qualität zu gewährleisten, ist

Gutes Design bein haltet heute auch die Rücksicht auf die Umwelt.

Dass Technologie und Ideenreichtum bei Edra nicht nur auf Funktionen bezogen sind, zeigen Entwürfe mit aufgelösten und zusammenge setzten Flächen, die eine ungewöhnliche Optik erzielen, wie Cipria oder Boa. Bei Cipria sind neun an Puderquasten erinnernde Kissen auf einer unsichtbaren Metallrohrstruktur befestigt, in hellen Farben wie eine Wolke. Boa hingegen erinnert an ein großes, geflochtenes Nest –eine Einladung, die unendlich vielen Positionen

die Handarbeit trotz aller technischen Fort schritte unumgänglich. Hände interpretieren, können anpassen, konstruieren, können etwas ausdrücken, und man kann erreichen, was für

in den Kissen liegend auszuprobieren. Ohne Struktur besteht es aus 120 Metern Schlauch, die mit elastischem und atmungsaktivem Poly urethan und einem Anteil Federn gefüllt sind. Sein Samtbezug verleiht ihm einen einzigarti gen Glanz.

keine Sicherheit, allerdings ist sie der einzige Weg, um tiefgreifende Verbesserungen zu er reichen.“

Flytte, ebenfalls von Extraform, besticht vor allem durch seinen modularen Aufbau und Flexibilität.seine

Extraforms Rondo entfaltet sich bei Bedarf zum Schlafsofa.

men in Regionen, in denen die Personalkosten günstiger als in Mitteleuropa sind und die auf eine Handwerkstradition zurückblicken – etwa Serbien, wo Extraform seinen Produktions standort hat. „Unsere Möbel entstehen durch die Verbindung von moderner Manufakturferti gung und handwerklicher Detailarbeit“, lautet ein Leitsatz des Unternehmens. Man legt Wert auf moderne, ausgewogene und zeitgemäß ge

HANDWERK, TRADITION UND VIEL LIEBE ZU DETAILS. Obwohl der Herstellungsprozess weit gehend automatisiert ist, bleiben Handwerk und überliefertes Know-how also weiterhin von Bedeutung. Das eröffnet Chancen für Unterneh

102 I SITZ- UND POLSTERMÖBEL

Verankert in der DNA von Extra form ist die Ver bindung von mo derner Detailarbeit.handwerklicherturfertigungManufakund

EXTRAFORMFOTOS:

Maschinen unmöglich ist. Gutes Design beinhaltet heute auch die Rücksicht auf die Umwelt. So achtet das Unternehmen auf die Auswahl der Materialien sowie der Zulieferbe triebe. Alle Produkte und Materialien, einschließlich der Verpackung, haben eine geringe Umweltbelastung. Auch hier gilt das Motto: „Forschung gibt

Extraforms Intamo gibt es mit drei unterschiedlichen Höhen der Rückenlehne.

staltete Polstermöbel – bequem, langlebig und funktional. Ein Team aus Designern und Inge nieuren kreiert zuverlässige und hochwertige Möbelstücke mit persönlicher Note. Jede Phase des Entwicklungsprozesses – vom Design über die Produktion, über Prototypen und Engineering bis hin zur Auswahl von Farben und Materialien und schließlich dem Vertrieb – wird von einem Expertenteam überwacht und kontrolliert. Dass die Möbel für Menschen bestimmt sind, wird in keiner Phase aus den Augen verloren. Schließ lich ist das Ziel, dass die Stücke im Alltag der Menschen präsent sind.

Programm. Die Elemente umfassen neben den typischen Polster elementen auch Holz-Ablage flächen mit darunter versteckten Stauräumen oder elektrischen Anschlüssen. Durch die hohe Flexibilität können die Elemente nachträglich auf sich verändernde Lebensbedürfnisse abgestimmt werden. Quasi eine Bio-Baumwolle.ausPolyolefinoderleichtesMaterialienAlsWohnlandlandschaft.mitwachsendeBezügestehteineReiheanzurAuswahl,pflegeGewebeausPolyesterAcrylebensowierecyceltesodereineKombinationrecyceltemPolyesterundUndnichtzuvergessen

der klassische Naturstoff Leder. Die Farbpalette ist, wie bei allen Herstellern, umfangreich. Es gibt gedeckte Farben, helle, dunkle, warme, kalte, pastellige, kräftige und erdige: Schließlich soll sich das Möbel gut in den Raum einfügen. Lang lebige Qualität bedeutet in diesem Zusammen hang auch, nicht zu sehr auf tagesaktuelle

In Kombination zu Sitzgarnituren mit klaren Linien wird eine große Anzahl passender Einzel sessel mit verschiedenen Unterkonstruktionen – auch drehbar oder als Schaukelstuhl – ange boten. Designverliebt und verspielt präsentiert sich etwa das Modell Rondo, das in der Ausfüh rung als Schlafsofa oder Schlafsessel erhältlich ist: Die sichtbare Metallkonstruktion ist bunt lackiert, die Farbe wiederholt sich auf der Innen seite der klappbaren Flügel-Armlehnen – eine attraktive Neuinterpretation. Modulsysteme wie Flytte finden sich ebenfalls im Extraform-

Bei dieser riesigen Auswahl das Passende zu finden ist eine Herausforderung. Einrichtungs planer haben viel Erfahrung, kennen Marken und Modelle und helfen gerne weiter, eine Lösung

BEDARFSANALYSEN UND RAUMKONZEPTE

104 I SITZ- UND POLSTERMÖBEL

passend zur Raum- und Lebenssituation zu finden. Das Wiener Wohnstudio JOHAN hat es sich zum Ziel gemacht, harmonische, nachhaltige Raumkonzepte zu gestalten. Diese beinhalten auch Sitzmöbel.

„Nicht alles, was gefällt, ist auch bequem. Ich rate daher stets Probesitzen.zum“

JOHAN setzt stark auf modulare Möbelsysteme, um den unterschied lichen Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden.

JOHANFOTO:

Aus Erfahrung weiß sie aber, dass manchmal die Optik im Vordergrund steht, vor allem beim jüngeren Publikum. „Nach wie vor kann man sagen, dass bei der jüngeren Zielgruppe das Design und die Optik eine große Rolle spielen und Komfort eher zweitrangig ist. Die ältere Zielgruppe legt jedoch mehr Fokus auf Komfort. Hier können Details, wie etwa die Sitzhöhe eines Sofas, eine entscheidende Rolle für die Entschei dungsfindung spielen.“ Für Experten bedeutet dies, den Prozess mit viel Fingerspitzengefühl zu begleiten. Chhibber weiß auch, dass das Thema Nachhaltigkeit bei den Designinteressierten an Bedeutung gewinnt: „Das Verlangen nach Nachhaltigkeit ist im gesamten Möbelbereich groß. Sei es ein recycelter Kunststoff, der gefragt ist, oder Massivholz. Das Bewusstsein dafür ist auf jeden Fall viel größer als noch vor ein paar Jahren, Tendenz steigend.“ So lässt es sich nicht nur stilvoll und bequem sitzen, sondern auch mit gutem Gewissen gegenüber der Umwelt und nächsten Generationen – ein besonders entspan nendes Sitzgefühl für Couch-Potatoes! ∏

„Der Gesamtplanung geht immer eine Be darfsanalyse voraus. Daher ist es wichtig, bei der Planung auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Die Bedürfnisse einer Familie mit zwei Kindern unterscheiden sich stark von denen eines Pärchens oder eines Single-Haushalts. Ebenso kommt es auf die persönliche Situation und die Vorlieben der Kunden an. Lädt man etwa gerne Leute zum Essen ein, wird das Zentrum der Essbereich sein. Lädt man lieber Leute zum gemütlichen Beisammensein ein, wird man den Fokus des Raumes auf die Sofalandschaft legen. In jedem Fall muss Komfort mit Funktion ver einbart und das Design dabei natürlich nicht vernachlässigt werden“, verrät Puja Chhibber, Store Managerin Porada by JOHAN.

Sie empfiehlt Probesitzen. Nicht alles, was ge fällt, ist auch bequem: „Probesitzen ist grund sätzlich sehr wichtig, da der Komfort eines Pols termöbels stark individuell bewertet wird. Dabei kommt es neben Faktoren wie Alter, Körpergröße oder Statur auch auf individuelle Vorlieben an, etwa: Sitze ich lieber sehr gepolstert oder bevor zuge ich härtere Flächen? Um die unterschied lichen Bedürfnisse innerhalb einer Familie gut zu vereinen, kann man beispielsweise auch ver schiedene Stühle um einen Esstisch kombinieren oder mit modularen Sofasystemen spielen.“

PUJA CHHIBBER, JOHAN

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Ein Spiel mit den Kontrasten: Simples Design trifft auf knallige Farbe, die schmale Tischplatte thront auf einem mittig platzierten, kräftigen Fuß. moodwien.at

doch ein Zufluchtsort: Lamellos Massivholzplatte und die Zwischenräume der Stahlwangen schaffen spannende Kontraste.

Loungers Platz, umhüllt einen der würzig-holzige Duft von Zedernholz –die Basis des bequemen Möbelstücks. johan-wohnen.at

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Ob rund um einen dunklen Esstisch gruppiert oder einzeln platziert als Blickfang – Gina fällt auf. Das Design Jacopo Fogginis für Edra ist händisch aus Polycarbonat gefertigt und macht aus jedem Stück ein Unikat. hoflehnerinteriors.at

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Seine Sehnsucht nach Freiheit inspirierte Designer Sebastian Herkner zu einer ganzen Kollektion frei stehender Sofas und Polstersessel. moebelwerk.at

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BADEZIMMER, WELLNESS, &Nachhaltigkeit

TEXT: ELISABETH KLOKAR

108 I BADTRENDS

Matte, schwarze Oberflächen, edle Marmorfliesen, zeitlos-elegant, natürlich eingerichtet und mit smar ten Helfern ausgestattet: die Trends im Überblick.

und

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Geberit setzt auf Modularität individuelle Lichtsteuerung mit der Serie ONE und ComfortLight-Konzept.dem

GEBERITFOTO:

Stilform setzt auf Mineral guss für nahtlose Übergänge bei Badewannen und auf Hart porzellan bei Badkeramik.

Starke Farben und Metallic als ebenfalls.schwarzesagt,rungAkzentuiesindangekomplettDesigns

Nan kombiniert jetzt etwa Armaturen in warmen Metallic-Tönen oder greift zu farbigen Waschbe cken. Die Trendumkehr zur klassischen Keramik in Weiß sind schwarz gefärbtes Porzellan, Armaturen und Möbel, die dem Raum eine be sonders elegante Note geben. Cleane SchwarzWeiß-Kontraste kommen wieder und erhalten durch eine matte Oberfläche eine besonders edle Optik. Das bestätigt auch Geschäftsführer Ashkan Keyhan Rad von Stilform: „Ja, Matt ist Trend. Die Farbe hat im Bad-Design vor drei bis vier Jahren Einzug gehalten. Mittlerweile ist sie noch immer vorne dabei. Schwarz ist schlicht

m Design spiegelt sich entweder Natürlichkeit oder Dramatik. Ers tere zeigt sich an den organischen Formen der Badmöbel: Rundungen gepaart mit natürlichen Materialien, Boden und Wände aus Naturstein, Marmor oder Keramik, ebenso Holz oder, ganz neu, Kork sind hier beliebte Lösungen. Den Kontrast bieten klare Linien, Schwarz und Weiß, glänzende Oberflächen und neue Elemente wie Tapeten. Smarte Technik, Lichtdesign, nachhal tige Ansätze, ohne auf Wellness und Wohlge fühl zu verzichten, liegen im Trend. Marken wie Agape, Stilform, Geberit, Dornbracht und Co. bieten dafür marktkonforme Lösungen.

110 I BADTRENDS

MATERIAL- UND DESIGNIDEEN TO KNOW Stilform setzt unter anderem auch auf Armatu renmessing, Mineralguss für naht- und fugenlose Übergänge bei Badewannen und Co. und Badke ramik aus Hartporzellan, das Kreationen mit ge wagt dünnen Wandstärken erlaubt. Dass Luxus nicht zwingend teuer sein muss, ist das Motto von Stilform. Die Eigenmarke wurde im Jahr 2002 in Wien gegründet. Die Eigenproduktionen der klingenden Seriennamen wie Park, Iconic, Tango, Highline, Elle, Waterfall oder Soho finden in Europa (Polen, Italien, Deutschland) statt. Soho ist laut CEO Rad bislang das Zugpferd im Sortiment. Ab 2000 waren eckige Formen in Mode, und die Linie zielt genau auf geradliniges Design ab. Mittlerweile suchen Kunden weichere Formen. Hier kam Highline ins Spiel.

I

SCHWARZ, MATT UND GEBÜRSTET BLEIBEN IM TREND. Starke Farben und Metallic als Akzen tuierung sind angesagt, komplett schwarze Designs ebenfalls. Der Querschnitt bei den Anbietern macht es noch deutlicher: Schwarz hält sich als Trendfarbe im Bad. Von Bade- und Duschwannen über Badmöbel, Waschbecken, Armaturen und sogar WCs – Schwarz ist gefragt wie nie. Entweder kombiniert man dazu helle Möbel oder setzt Schwarz nur punktuell ein. Beliebte Kombinationen sind Schwarz und Weiß sowie Schwarz mit metallischen Tönen, insbe sondere bei den Armaturen. Den Trend bestätigt man auch bei VOLA: „Es wird immer mehr die Farbe Edelstahl gebürstet bestellt, weniger Chrom glänzend. Und Schwarz und Weiß matt sind derzeit sehr beliebt.“

und zeitlos, wie in der Mode, und wird sich hal ten.“ Chrom rücke dafür sehr in den Hintergrund. Edelstahl gebürstet oder Bronze und Kupfer gebürstet ergänzen die Palette.

Ohne Gegensätze geht es auch im Badezimmer nicht. Möbel, Böden und Wände aus Holz sowie Tapeten mit floralen und grafischen Mustern er füllen das. Besonders Echtholz und Oberflächen in Holzoptik finden verstärkt ihren Weg in den Badraum. Zahlreiche Techniken und Materialien zur wasserfesten Imprägnierung machen das jetzt sehr einfach möglich. Der nachwachsende Rohstoff ist zudem nachhaltig und findet darum sowohl als Wandverkleidung, als Boden oder als Waschbecken seinen Platz in der Gestal tung. Beliebt ist (wieder) Marmor in besonders großen Flächen. Kaum verwunderlich, denn quasi fugenlose Flächen schaffen Ruhe und

111 STILFORMFOTO:

Dass man aber nicht immer neu denken und entwerfen muss, verdeutlichen gleich zwei Designklassiker unter den Bad-Armaturen. Immer noch zeitgemäß und gefragt ist das Modell Tara von Dornbracht, das in diesem Jahr 30 Jahre alt wird. Der Archetyp prägte die Gestaltung von Armaturen dauerhaft und hat bis heute nicht an Aktualität verloren, heißt es von Unternehmensseite. Inspiriert von der Bau haus-Schule, ist die Armatur längst zu einer charismatischen Persönlichkeit geworden. Die klare, präzise Linienführung, die charakteristi

KLASSIKER DER SZENE

Dass sich Marmor auch als Material für Badewannen wunderbar eignet, beweist Jean Nouvel mit Face à face.

rücken die natürliche Farbgebung des Steins in den Vordergrund. Marmor funktioniert aber auch als Badewanne. Die Wahl des Materials war für Gestalter Jean Nouvel und Agape für die neue Serie Face à face von grundlegender Bedeutung. Hier spielen Natürlichkeit, Geschichte, geome trische Präzision und Schönheit zusammen. „In den Innenbereichen meiner Architektur ist das Badezimmer ein sehr bedeutender Raum. Die Positionierung der Badewanne spielt hier die wichtigste Rolle. Selbst in den kompliziertesten Installationen sollte man sie frei stehen lassen, wie ein Schiff auf See“, so Nouvel über seine Kreation.

Designerin Patricia Urquiola kreierte das Waschbecken Cenote für Agape.

schen Kreuzgriffe, der schlanke, halbkreisförmi ge Auslauf – ihr minimalistisches wie elegan tes Design sorgt für leisen Luxus und setzt ein Statement, das für sich steht, heißt es weiter. Aktuell sind neue Varianten und Oberflächen erhältlich: mystisch warmes Dark Chrome sowie die helle Goldoberfläche Champagne (22 kt) in glänzender oder gebürsteter Variante. Dazu sind zwei neue Griffvariationen verfügbar: lackierte Griffe in Schwarz matt und Struktur griffe in allen für Tara lieferbaren Oberflächen. Zusätzliche Neuheiten, wie die frei stehende Waschtisch-Einlochbatterie oder die Dreiloch batterie mit flachem Auslauf, zeigen einmal mehr die Vielseitigkeit des Tara-Designs und eine Serientiefe für klassische bis progressive Bad-Architekturen. Und um genau dieses Erbe zu würdigen, hat Dornbracht eine neue BadGestaltung entwickelt: eine zeitgenössische und zugleich auf die Zukunft gerichtete Archi tektur. Der Entwurf übersetzt das reduzierte Design der Armatur in eine architektonische Geste: geometrische Grundformen, eine effizi ente Raumnutzung, Fokus auf Essentials wie Waschtisch, eine Regenbrause ergänzt durch eine großzügige Wanne und eine Sitzgelegen heit. Großflächig verwendeter heller Kalk putz und eine gerillte Struktur auf Böden und

112 I BADTRENDS

Waschtisch bieten haptische Anreize, Holz und Glas sowie terrakottafarbene Akzente in Textil sind die optischen Kontraste dazu.

MEHR LICHT FÜR JEDE STIMMUNG

Es werde also Licht: in der Badewanne, in Badmöbeln, zur Beleuchtung von Schubladen oder Regalen und als Nachtlicht in Dusch-WCs – Lichtquellen kann man heute fast überall einbauen. LED-Beleuchtungen oder -Anzeigen finden sich überdies auch in Armaturen, die mittels Zahlen oder Farbe die Temperatur des Wasserstrahls anzeigen. Und Licht gibt es auch unter der Wellness-Dusche.

Der Trend zu Individu alität im Bad hält sich und wird noch präzi ser. Anbieter reagie ren darauf mit kreativzeitlosen Entwürfen.

Licht beeinflusst unsere Stimmung. Zahlreiche Studien belegen das. Und mit dem Trend nach mehr Wohnlichkeit im Bad ziehen auch neue Lichtkonzepte in die Wellness-Oase ein. Grelle Badezimmerbeleuchtungen weichen seit einigen Jahren einer harmonischeren Lichtführung, die sowohl Ambiente als auch klares Standardlicht vereint. In Schränken und Spiegeln hat sich eine stufenlos dimmbare Beleuchtung mit teils wähl barer Farbtemperatur durchgesetzt.

integrierte, aufeinander abgestimmte Lichtquel len ermöglichen eine individuell abgestimmte Beleuchtung: Ein natürliches, blendfreies Licht beleuchtet den Waschplatz und indirekt den Raum über die Decke. Damit erreicht man ein authentisches Spiegelbild ohne Schattenwurf, zugleich lässt es den gesamten Raum plastisch und somit größer wirken. Die Kopplung von Lichttemperatur – von hellem, kühlerem Licht bis hin zu Kerzenlicht-Atmosphäre – mit der Lichtstärke definiert das patentierte Geberit ComfortLight. Erhältlich seit April 2022, kann der Spiegelschrank mit der Badserie Geberit ONE und allen weiteren Badserien von Geberit kombiniert werden. Vor allem die neuen Wasch tisch-Designs mit modularem Möbelkonzept bieten eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkei ten für den ganz persönlichen Designanspruch.

Das ist wahre Zeitlosigkeit: Dornbrachts Armatur Tara wird heuer 30 Jahre alt und ist doch aktuell wie eh und je.

113

Ein zeitloser Entwurf, der maximale Design vielfalt bietet, ist eine der wesentlichen Eigenschaften, die einen Klassiker wirklich auszeichnen. Genau das kann man auch von den Produkten von VOLA behaupten. Das für präzises und nachhaltiges skandinavisches Design bekannte Unternehmen setzt seit seiner Gründung 1968 Nachhaltigkeit vor Trends. Die von VOLA gelebte Maxime der Modularität ist einzigartig und ermöglicht ein umfassendes Angebot an Waschtisch-, Dusch-, SPA- und Badewannenarmaturen sowie Accessoires. Zu jedem Produkt eine breite Palette an Ober flächen – darunter auch besondere Metallver edelungen – und zahlreichen Farben erhältlich. Jede VOLA-Armatur ist außerdem mit verschie denen Betätigungshebeln, Ausläufen und mit oder ohne Abdeckplatte erhältlich; individuellen Ansprüchen und Wünschen sind also kaum Grenzen gesetzt. Copy-and-paste-Designs sind heute passé, wohingegen sich der Trend zu Individualität im Bad weiterhin hält und noch präziser wird.

DORNBRACHTAGAPE,FOTOS:

Geberit, einer der führenden europäischen Hersteller von Sanitärprodukten, hat mit dem Spiegelschrank ONE mit dem patentiertem Lichtkonzept ComfortLight eine All-in-One-Lö sung geschaffen. Vier in den Spiegelschrank

- Stoßlüften ist besser als ein dauerhaft geöffnetes Kippfenster

voneinander über gängige Zigbee-kompatible Steuerungen anwählbar. Sie können beispiels weise über Alexa oder Philipps Hue durch Spra che gesteuert werden. Die Beleuchtung durch das Ambiente-Licht und das Spotlight erweitern überdies die Raumwirkung und das Wassererleb nis. Eingebaut werden die neuen Regenbrausen absolut deckenbündig oder aufbauend. Erhältlich sind sie in acht Varianten und elf Oberflächen. Das Geheimnis der Dornbracht-Regentropfen liegt übrigens in ihrem drucklosen Fall, wodurch sie federleicht zu Boden fallen.

BADEN UND DUSCHEN MIT (SMARTEM) WELL NESS-FAKTOR. Spa, Wohlbefinden, Wellness: Das Duschen wird zu Hause zum Erlebnis. Unter schiedliche Strahlarten, Aromen und Beleuchtun gen sorgen für Entspannung. Walk-in-Duschen sind heute die zeitgemäßesten Varianten. Der Wellness-Faktor beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Form der Dusche. Dampfduschen oder Sauna, beides sind perfekte Ergänzungen für das Wohl im Eigenheim, ebenso die Möglichkeit einer Regendusche. Vorreiter in diesem Segment ist Dornbracht. Auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile präsentierte das Unternehmen die neueste Dusch-Innovation: Zwei Strahlarten bieten jetzt die Möglichkeiten Entspannung und Reinigung. Die neuen Regen duschen sind weiters mit Lichtfunktion erhältlich: Zwei integrierte Lichtquellen sind unabhängig

In der Küche, im Wohnzimmer oder Garten sind smarte Lösungen ja schon länger angekom men. Und das gilt mittlerweile auch für das Badezimmer, das generell immer smarter wird: Duschsysteme, Dusch-WCs, Lichtstimmungen, Temperaturregler, berührungslose Armaturen –konfigurierbare Systeme via App-Steuerung sind die Zukunft. Mehr Wellness und Komfort geht fast nicht mehr.

DORNBRACHTFOTO:

Tipps zum Energiesparen

114 I BADTRENDS

Dampf-, Regen duschen oder Sauna, alle sind sie imdasErgänzungenperfektefürWohlfühlbadEigenheim.

- Sparsame WC-Spülungen und wassersparende Duschköpfe

- Stromverbrauch verringern mit LED-Leuchten

Die Regenduschen von Dornbracht punkten nicht nur mit modernem Design, sondern auch mit technischer Finesse.

- Wassererwärmung birgt Sparpotenzial: je kühler das Wasser, desto besser

- Während der Heizsaison eine Raumtemperatur im Bad von höchstens 20 bis 22 °C

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AGAPEGEBERIT,FOTOS:

- Smarte Technologien sind die Zukunft

NACHHALTIGKEIT UND NATÜRLICHE MATERIALI EN FÜR DAS BAD. Neben vielen Aspekten sorgt die Materialwahl dafür, wie natürlich, modern, klassisch, elegant das Bad schlussendlich wirkt und auch, wie nachhaltig es ist.

Bei Agape findet man in dieser Richtung eine neue Waschbecken-Kollektion: Cenote, designt von Patricia Urquiola. Die Designerin ließ sich dafür in Mexiko inspirieren. Cenote ist der Name einer uralten Höhle. Frisches Quellwasser spru

- Neue Materialien wie Kork, Tapeten und Textilien sind im Kommen

Trends zusammengefasst:

Nachhaltigkeit ist in zwischen ein Schlüs selthema: Wie wird produziert? Woher stammen die Kompo nenten und Ressour cen? Wie viel Energie wird benötigt?

Geberit bietet ONE in einer Vielfalt an Farbtönen, runden und eckigen Formen.

- Matte Oberflächen und die Farbe Schwarz sind die Vorreiter

- Pflegeleichtere Oberflächen

- Starke Kontraste sind gewünscht

delt hier aus den Tiefen der Erde und war damit ein spirituell wichtiger Ort für präkolumbianische Kulturen. Die Außenseite des Waschbeckens, gefertigt aus feuerfestem Ton-Steinzeug, ist be wusst unbehandelt und erzeugt damit eine raue, natürliche Oberfläche. Der interessante Kontrast entsteht durch die Verbindung mit der glatten, glasierten Innenseite. „Cenote überrascht: Das Design bricht mit dem gewohnten dekorativen Anspruch und setzt den Gegensatz zwischen Rauheit und einer gewissen kühlen Glätte in Szene“, so Patricia Urquiola. Die Serie ist in zwei unterschiedlichen Höhen und mehreren Farbkombinationen verfügbar. Die Außenseite ist in dunklem Lavastein sowie feuerfestem Ton-Steinzeug in roter oder dunkelgrauer Ausführung erhältlich, die Innenseite ist in vier verschiedenen Farben bestellbar.

116 I BADTRENDS

- Die Nachfrage nach Design-Klassikern bleibt

Nachhaltigkeit ist inzwischen ein Schlüssel thema: Wie wird produziert, woher stammen die Komponenten und Ressourcen, wie viel Energie wird beim Herstellungsprozess be nötigt? Punkte, die sich heute viele Hersteller fragen (müssen), so auch Agape. Hier setzte

- Organische, runde Formen schaffen Natürlichkeit

Aber nicht nur Unternehmen hinterfragen ihre Prozesse, Kunden wählen inzwischen auch bewusster. Ronald Gutfreund von VOLA bestätigt: „Ja, Kunden achten immer mehr auf nachhaltige Produkte, die es bei VOLA ja gibt. Allein durch unsere Ersatzteil-Politik kann man für ältere Armaturen (z. B. aus den 1960er-Jahren) noch

Für den Hocker Vis-à-vis von Agape wurde recycelter Kork verwendet.

117 CYODornbrachtLeadingDesignsforArchitectureDiscoverCYOondornbracht.com/cyo

man sich mit der Frage des Materials aus einander, entstanden ist eine Vereinigung von Handwerkskunst und Natur. Erstmals wurde Kork, der neue Star der Kreislaufwirtschaft, verwendet. Und das Material bringt damit gleich frische Möglichkeiten für das Baddesign mit. Für die Serien Vis-à-vis – ein leichter und mobiler Hocker – und Rendez-vous – eine Sitzbank bzw. Liege – von Marco Carini wurde sogar recycel ter Kork verwendet, der in der Produktion von Weinflaschenverschlüssen als Abfallmaterial anfällt. „Die Idee hinter Rendez-vous ist die des Zusammenkommens. Das Zusammentreffen von zwei Materialien, Korkseil und recyceltem Aluminium“, so Designer Carini. „Vis-à-vis ist dafür ein leichter und mobiler Hocker. Er kann auch als kleiner Beistelltisch verwendet werden, und seine an ein Lächeln erinnernde Form wirkt fröhlich und ansprechend“, erklärt der Designer seinen Entwurf.

B

rers früher fast ausschließlich auf technisch anspruchsvolle, funktio nale Sanitärprodukte beschränkte, bietet Geberit heute komplette Badlösungen. Sichergestellt wird, dass die Produkte nicht nur äs

wie Geberit Aqua Clean Dusch-WCs oder reinigungs freundliche Keramiken und Dusch rinnen stellen das immer wieder unter Beweis. Aktuell setzt Ge berit mit dem Badkonzept Geberit ONE neue Maßstäbe beim Interior

DIEBADLÖSUNGEN,ÜBERZEUGEN

VOLA bietet eine Auswahl an sensorgesteuertenArmaturen.

HERSTELLERVOLA,GEBERIT,FOTOS: ADVERTORIAL GEBERIT VERTRIEBSGMBH & CO KG | GEBERTSTR. 1 3140 POTTENBRUNN GEBERIT-AQUACLEAN.ATGEBERIT.ATSALES.AT@GEBERIT.COM

ewährte Technik hinter der Wand und herausragendes Design vor der Wand – das versprechen die Wohlfühlbäder von Geberit. Während sich das Sorti ment des europäischen Marktfüh

thetisch überzeugen, sondern das Leben komfortabler machen – ge mäß dem Anspruch Design meets InnovationenFunction.

Design von Badezimmern. Gebe rit ONE wurde bereits mit dem iF Design Award 2021 ausgezeichnet.

immer Teile nachbestellen.“ Ashkan Keyhan Rad von Stilform merkt aber: „Schwieriger ist es bei der Keramik. Porzellan wird mit hohem Energie aufwand hergestellt. Richtige Alternativen gibt es flächendeckend noch nicht. Italien setzt aber zum Beispiel auf Solar und lokales Produktsourcing.“

Qualität hält sich, gutes Design auch. Vor allem, weil die Marktlage es derzeit nicht einfacher macht: Preise schwanken, Produktion wird teuer, Materialien sind nicht prompt verfügbar, Fachkräfte fehlen. Ashkan Keyhan Rad blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Im Herbst präsentieren wir einen Neuzugang aus der Serie Iconic. Die mit PVD-Technologie und AFP-Prozess (Anti-Fingerprint) bearbeite Oberfläche macht sie besonders beständig und pflegeleicht. Der nächste Schritt in der Branche wird sich in diesem Entwurf zeigen.“ Wohnen sei ein Grundbedürfnis und man möchte schön wohnen, trotz Krise.

Noch dazu sieht das persönliche Wohlfühl-Bad für jeden Menschen anders aus. So bleibt die Freude an einer Badewanne oder (Dampf-)Dusche weiter hin bestehen. Vereint mit perfekt abgestimmten Armaturen ist heute so einiges möglich. ∏

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Wir lieben unsere Rückzugsorte. Unsere Entspannungszonen.

VOM BADEZIMMER zum Spa

BADEWANNE ELLE

Und das Badezimmer steht ganz oben auf der Liste. Mit diesen Designstücken machen Sie die Nasszelle zum Home-Spa.BESTOFWELLNESS

Fast so breit wie lang, bietet Elle ausreichend Platz für das Badevergnügen der Extraklasse. stilform.de

DUSCH-WC AQUACLEAN MERA

Hersteller: Geberit

Hersteller: VOLA

Abtauchen – und abschalten! VOLAs frei stehende Badewanne FS1, ein paar Tropfen ätherisches Öl und ganz viel Schaum lassen uns den Stress und die Hektik des Alltags für einige Stunden vergessen.

Hersteller: Villeroy & Boch

Weg vom Schwarz-Weiß-Denken geht Villeroy & Boch mit seinen New Neutrals. Edle Farbtöne wie Hellgrau, Beige und Taupe sorgen für Abwechslung am Waschtisch. villeroy-boch.at

120 I LICHTPLANUNG

Mito Gioia Equlibrio wird ihrem Namen gerecht: mystisch anmutend, macht Freude in der Anwendung und ist perfekt im Gleichgewicht.

ebensräumen Kontur und Charakter geben, Gefühle und Atmosphäre entstehen lassen: Das gekonnte Aufeinandertreffen von Emotion und Technik lässt Licht immer mehr zum unentbehrlichen Partner für hochwertige Architektur werden. In Wien gibt es mehrere An laufstellen für Lichtinteressierte aller Art.

TEXT: BARBARA JAHN

Fragt man bei Lichtexperten unterschiedlichster Ausrichtung an, taucht immer wieder derselbe Name auf: Occhio. Anders als viele große Namen der Lichtindustrie, die auf mehrere Generationen zurückblicken, entstand das deutsche Unterneh men um die Jahrtausendwende – und seither geht es steil bergauf. Designer Axel Meise setzt auf eine Mischung aus deutscher Präzision und italienischem Designflair – vereint zu dem Motto „Joy of use“ –, die sowohl private als auch

Businesskunden offenbar überzeugt. Auch im Marketing ist man stark vertreten: Bond-Böse wicht Mads Mikkelsen gibt sich im Smoking be eindruckt von der Leuchte Mito, kokettiert unter Occhio-Licht mit Schauspielerin Sofia Boutella. Die Message ist klar: Wir sind die Oberliga.

L

121 OCCHIOFOTOS:

Ein guter Lichtplaner gehört sicherlich zu den besten Freunden des Architekten, des Interior Designers – und natürlich des Endkunden. Der Ausdruck, etwas ins richti ge Licht zu rücken, kommt schließlich nicht von ungefähr. Design DE LUXE stellt einige dieser Planer ins sprich wörtliche Rampenlicht.

2018 entwickelt man außerdem das „Store by“- beziehungsweise „Gallery by“-Konzept, ein Shop-in-Shop-Prinzip, das mit ausgewählten Partnern umgesetzt wird. Der erste seiner Art ist der Occhio Store by Design Rampf in Wien, eröffnet 2018. Mittlerweile ist das Netzwerk auf mehr als 40 Partner weltweit angewachsen. Der Store in Wien wird von Florian Dörfler und Cathrin Dörfler-Rampf geführt: „Abgesehen vom formvollendeten Design und der unglaublich eleganten sowie höchst qualitativen Verarbei tung ist es auch hinsichtlich der technischen und mechanischen Merkmale für uns als Licht

OCCHIO BEGEISTERUNG, DIE ANSTECKT

EMOTION & PERFEKTION im Einklang

den unterschiedlichsten Tätigkeiten im Laufe des Alltags im Einklang mit der Architektur eine entsprechende Lichtbasis zu bieten. Welchem Zweck muss ein Raum entsprechen, welche Er wartungen sind zu erfüllen? Darauf abgestimmt erfolgt die Einteilung und Anordnung der Räum lichkeiten sowie auch deren Ausgestaltung und Möblierung. Alles muss sich perfekt mit den Vorstellungen der Menschen decken, die sich darin aufhalten werden. Gerade deshalb muss

Licht mehr sein lassen als eine Lichtquelle: Das ist das Credo des österreichischen Unterneh mens Molto Luce, das auf Vielfalt, Wandlungs fähigkeit und vor allem auf Flexibilität setzt, um

2018 eröffnete der erste Occhio-Store in MarkeÖsterreich-PartnerWien.deristDesignRampf.

inszenierbar. Die Leidenschaft wurde mir wohl in die Wiege gelegt, hat mich mein Leben lang begleitet und ist ungebrochen stark“, ergänzt Cathrin Dörfler-Rampf.

122 I LICHTPLANUNG

Das eigene Montageteam setzt schließlich das Konzept um. „Zudem steht unseren Kunden ein telefonischer technischer Support zur Verfügung. Auch nach der finalen Montage unterstützen wir bei Feinjustierungen oder auch bei der Occhioair-Programmierung, ein Feature, das die Steuerung der Leuchten über Bluetooth ermöglicht.“ Mit der Marke verband die beiden schon vor dem Occhio-Store eine lange Geschichte: „Occhio war schon lange ein wichtiger Partner für uns und fixer Bestandteil unseres Sortiments. Das Produkt ist einzigartig und ein Erlebnis, eine durchgängige, modulare Leuchten-Se rie, unaufdringlich, elegant oder großartig

MOLTO LUCE RICHTIG IN SZENE SETZEN

planer eine Freude, diese Leuchten bei unseren Planungen einzusetzen,“ erklären die beiden, „es gibt kein vergleichbares modulares Leuchtensystem, das für fast jeden Einsatzbereich die optimale Lösung darstellt. Wenn es dem Kunden vorrangig um das Licht selbst geht, dann stimmt die Lichtqualität und die Auswahl an Lichtwir kungen. Wem es vordergründig um Design und Formensprache geht, der kann mit Occhio inszenieren. Es können also einzel ne Features, aber auch das Gesamtpaket überzeugen.“ Beraten wird individuell: Dem Kunden stehen sämtliche Produkte zum Anfassen und Probieren zur Verfügung. „Bei uns können Licht und Leuchte mit ihren Oberflächen gefühlt und ihren Farben erlebt werden. Alle Funktionen – ganz gleich ob mechanisch oder steuerungstechnisch –können ausprobiert werden.“

Im Inneren des Schau raums entfaltet Occhio seinen Facettenreichtum.

Design und Optik sind bei der Auswahl der richti gen Beleuchtung nur ein Aspekt, Funktionalität und Flexibilität ein anderer, keinesfalls zu vernachlässigender Punkt. Gerade heute spielen technische Möglichkeiten wie zum Beispiel Steuerungssysteme zur Individualisierung und einfachen Anpassung der Stimmungen eine im mer größere Rolle. Auch im Bereich der Beleuch tung befinden wir uns im digitalen Zeitalter, was der Boom von zentralen Bussystemen und die starke Nachfrage nach App-basierten Lösungen belegen. Lichtszenarien werden vorab definiert

Das österreichische Unternehmen Molto Luce beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Lichtlösungen.

Fachberatung und ein individuell auf die jeweiligen Aufgabenstellungen abgestimmtes Lichtkonzept führt am Ende erst zur optimierten Wirkung der Leuchten und zur flexibel gestalt baren Lösung. Auf diese Leistung sollte man bei der Planung seines Objektes niemals verzichten. Wir können viele wunderbare Storys über Licht erzählen. Der Spannungsbogen macht deutlich, dass sich in den 40 Jahren unserer Firmen geschichte die Materie Licht einer dynamischen Entwicklung unterzogen hat.“

WIENLICHT ANS LICHT GEBRACHT

Molto Luce stimmt Beleuchtung stets auf Lichtbedürfnis und Umgebung ab.

BÜCHELMEIERGABRIELRAMPF,DESIGNBYSTOREOCCHIOFOTOS:

Derhinweg.Beleuchtungsspezialist

auch der richtigen Beleuchtung ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ob hilfreich, zuverlässig, charmant und emotional: Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Atmosphäre und versteht sich gleichzeitig als hervorragender Begleiter des Menschen über den Tagesverlauf

mit Firmensitz in Wels beschäftigt sich bereits seit 40 Jahren mit allen Facetten stimmiger Lösungen für hochwertige Immobilien im privaten Bereich wie auch für gewerbliche Einsatzbereiche wie Hotellerie & Gastronomie oder Retail. Die inno vativen Qualitätsleuchten im architektonischen Segment werden am österreichischen Standort entwickelt und gefertigt. Großzügige Schau räume in Wels, Wien und München lassen in die Welt des Lichts eintauchen und das Sortiment in einer umfassenden Ausstellung erleben. „Materialität, Haptik, Produktgröße, Wirkung und Lichtstimmung können live deutlich besser vermittelt werden als in einem Katalog“, meint Unternehmensgründer Fritz Eiber. „Detaillierte

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und programmiert, sodass diese Stimmungen zu einem späteren Zeitpunkt ganz einfach per Knopfdruck, aber auch zeit- oder bewegungs gesteuert abgerufen werden können. Das Licht spielt alles mit. „Licht ist absolute Emotion, und es braucht die richtige Beleuchtung, damit man sich in einem Raum wohlfühlen kann“, bringt es Fritz Eiber, für den Licht mit einer in dividuellen Planung erst so richtig lebendig und anpassungsfähig wird, auf den Punkt. „Gutes Licht bringt immer einen Mehrwert – egal ob im privaten Wohnraum, im Geschäft oder im Office. Moderne Beleuchtungslösungen sind funktional und flexibel anpassbar. Das richtige Licht ist somit immer verfügbar.“

In unmittelbarer Nähe des Stammhauses in der Salztorgasse entfaltet sich im neuen WienLichtFlagship-Store auf rund 500 Quadratmetern eine sinnliche Erlebniswelt, die zum Verweilen einlädt und gleichzeitig innovative Beleuch tungskonzepte und außergewöhnliche Ideen aus Technik und Design präsentiert.

Der neue Flagship-Store von WienLicht präsentiert auf rund 500 Quadratmetern eine Licht-Erlebniswelt.

Professionalität und viel Finger spitzengefühl wird hier Licht in Emotion verwan delt. Bei einem etwa einstündigen Erstgespräch werden Bedarf und Bestandssituation sowie die Wünsche der Kunden wie Lichtfarbe oder -stärke erfasst. „Unserer Meinung nach war das Licht immer schon ein Einrichtungsgegenstand, mit dem man auf die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen, Räume und Architektur eingeht. Eine daraus resultierende Weiterentwicklung haben wir in unserem neugestalteten Bereich ‚Geplantes Licht in Perfektion‘ sichtbar ge macht. Hier können wir wunderbar mit dem Licht spielen“, freuen sich Karin und Franz Peckal, die ihren Kunden nicht nur Licht- und Smart-Home-Beratung bieten, sondern auch individuelle Lichtplanungen für den Privat- und Objektbereich bis hin zur Montage und immer öfter Sonderanfertigungen – ganz nach ihrem Motto „Emotionen. Beleuchten“. „Der momen tane Trend im Premiumleuchten-Sektor ist die Manufaktur – handgefertigte, tailormade Leuch ten, die aus sorgfältig kuratierten nachhaltigen Materialien wie Glas, Metall und Stoffen hergestellt werden. Diese Kunstwerke werden

Und auch hier kommt man an Occhio nicht vor bei, macht die Marke doch einen wesentlichen Bestandteil des Sortiments aus, wie Karin und Franz Peckal erklären. Neben der eigenen Occhio Gallery by WienLicht bekommen auch internationale Labels wie Artemide, Bomma, Davide Groppi, Flos, Lasvit, Vibia und viele mehr eine spektakuläre Bühne für ihren großen

in Einzelanfertigungen produziert, kreiert von Handwerksmeistern, die viele Jahre Erfahrung in diesem Bereich haben.“

MitAuftritt.höchster

∏ 124 I LICHTPLANUNG

Aus diesem Grund wurde im neuen FlagshipStore ein eigener 100 Quadratmeter großer Manufakturbereich eingerichtet, wo etwa zehn der besten Manufakturleuchten-Hersteller vertreten sind. Diese ganze Innovation- und Schaffenskraft wird unter der Marke WienLicht Manufaktur eigenständig präsentiert. Alle Produkte werden sorgfältig auf Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz geprüft. „Wir haben die Möglichkeit, dass sich Menschen durch warmes Licht wohler, gerüstet für den Alltag und lebensbejahender beziehungsweise sich durch kühleres Licht aufmerksamer und ermüdungs freier fühlen. Durch gedimmtes Licht entstehen Entspannung und heimelige Atmosphäre, durch Hell- und Dunkelzonen werden emotionale, beeindruckende, aufregende Wohnsituationen geschaffen“, unterstreichen die Experten. „Das Zusammenspiel von unsichtbaren Lichtquellen, genannt Grundlicht, und sichtbaren Quellen ist wichtig, hier muss die Kombination von gestal terischem und technischem Licht im Einklang stehen.“

bekommtHandwerkskunstimneuenStoreeinenbesonderenStellenwert.

Licht und Technik: Wie funktional muss es sein? Was ist zu viel oder zu wenig? Wir wollen unseren Kunden zum Lichtgestalter seines Le bensraums werden lassen. Denn das Lichtemp

finden ist höchst individuell. Das bedeutet na türlich, dass wir unseren Kunden über das ganze Produktportfolio einzigartige Bedienoptionen ermöglichen: Funktionen wie „Up/Down Fading“ und „Color Tune“ sind über Gestensteuerung, die Occhio Air App oder den Occhio Controller ganz einfach zu bedienen. Damit hat der Nutzer ein zigartige Möglichkeiten der Lichtinszenierung, je nach Situation und Stimmung.

Ihr Claim ist „A new culture of light“. Welche Verbindung sehen Sie zwischen Ihrem Claim und der Kulturstadt Wien? Unsere Mission ist es, eine neue Kultur des Lichts zu schaffen. Es geht immer um das ganzheitliche Erlebnis, das ich als Nutzer habe, wenn ich höchste Lichtqua lität genieße, wenn ich mich mit einzigartigem Design umgebe und wenn ich intuitiv mit Licht interagiere. Genau wie Wien haben wir bei Oc chio unsere ganz eigene Kultur geschaffen, die wir in die Welt hinaustragen wollen. ∏

Design DE LUXE Herausgeber Peter Syrch (links) mit OcchioGründer Axel Meise.

Occhio produziert in China. Welche Faktoren geben den entscheidenden Ausschlag versus einer Produktion in Europa? Grundsätzlich gilt für alle Produkte von Occhio, dass sie in Deutschland designed und entwickelt werden. In China haben wir einen extrem verlässlichen, ambitionierten Partner, mit dem wir unsere

Fünf Leuchten in einer – die perfekte Symbiose. Dank elektrischer Höhenverstellung kann Mito cosmo von Glow von der Decke bis hin zur perfek ten Tischbeleuchtung unterschiedlichste räumliche Anordnungen einnehmen.

Herausgeber Peter Syrch traf Occhio-Designer Axel Meise zum Gespräch über seinen Designund Technikanspruch.

Was waren die Meilensteine für Occhio? Die Grundidee von Occhio war und ist die ganzheitliche Lichtgestaltung, durchgängig in Design, Lichtqualität und „Joy of use“. Zuerst haben wir diese Idee 1999 mit unserem damals wirklich disruptiven modularen Body-Head-Sys tem in Halogentechnik umgesetzt, auf dem die Sento-Leuchtenserie und später die Più-Strah ler basieren. Die LED-Technik hat uns dann ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung und Steuerung eröffnet. Das ist insbesondere in der Mito-Serie zu erkennen, mit der wir technisch wie gestalterisch völlig neue Ansätze verfolgt haben. Diese „Designer to user“-Philosophie ist sicher der wichtigste Erfolgsfaktor von Occhio.

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Wer ist hier der richtige Ansprechpartner? Unsere Occhio-Stores und Fachhandelspart ner planen und beraten immer mit dem Ziel, etwas Besonderes zu schaffen, die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu übertreffen. Im Zusammenspiel mit Endkunden und Bauherren als auch mit Architekten und Interior Designern kreieren wir eine einzigartige Kultur des Lichts, die die Lebensqualität der Menschen bereichert. Das gilt sowohl für private Lebensräume als auch für kommerzielle Projekte.

BEIGESTELLTOCCHIO,LICHT,WIENFOTOS:

�ie Kultur des Lichts

Was ist gutes Licht? Wenn wir von Lichtquali tät sprechen, ist die Sonne unser Vorbild – sie ist perfekt. Die Farbwiedergabe unserer LEDs kommt ihrem Licht sehr nahe. Dabei sorgen die verschiedenen blendfreien Optiken für das richtige Licht in jeder Situation – und damit für höchsten Lichtkomfort. Für die Beleuchtung gilt dabei „less is more“ – eine tolle Atmosphäre lässt sich mit wenigen, gut platzierten Leuchten oder Strahlern erreichen. Kompetente Beratung ist essenziell, damit die Magie des Lichts ihre volle Wirkung entfaltet.

anspruchsvollen Produktideen realisieren, in zwischen in einer eigenen Occhio-Fabrik. Das Oc chio-Team vor Ort begleitet die Produktion und stellt unsere hohen Qualitätsstandards sicher, die dort bis ins letzte Detail umgesetzt werden.

Da kommt (helle) Freude auf: Mit diesen Lampen und Leuchten freuen wir uns auf die mittlerweile früh einsetzende abendliche Dunkelheit und die ersten trüben Herbsttage …

Hersteller: FLOS

Vier mundgeblasenen Glaskörper bilden die Basis der Stehleuchte, die ihr eine stolze Höhe von über zwei Metern verleihen. Ergänzt wird sie durch einen Pedalschalter, die Dimmfunktion sorgt für Lichtstimmung passend zum Ambiente. flos.com

LEUCHTE SHERWOOD

HERSTELLERFOTOS:

1953 von den beiden Altmeistern Hvidt & Mølgaard entworfen, vermag es die Stehlampe auf sinnliche Art, klassisches Design mit einer gewissen Softness zu verbinden. Die Stehlampe ist neben klassischem Schwarz in einem Braunton sowie in Moosgrün erhältlich. johan-wohnen.at

Hersteller: Qeeboos

TISCHLAMPE SPUN

Must-have für Trendjäger: Der nahezu lebensgroße Hirsch mit einem zum Luster Geweih.umfunktionierten ostyle-living.at

Hersteller: &Tradition

126 I BEST OF LICHT

Hersteller: Occhio

Schimmernder Spender von diffusem Licht: Vom Fuß bis zum Schirm aus Metall und Aluminium gefertigt, sorgt Spun für eine indirekte Beleuchtung und angenehm warme, gemütliche Atmosphäre. flos.com

STEHLAMPE TRIPOD HM8

MIT SCHIRM & Charme

STEHLAMPE NOCTAMBULE

Eine, die alles kann: Occhios ringförmige LEDLeseleuchte Mito Gioia Lettura ist mit einem höhenverstellbaren Body und einem 360° drehbaren Head ausgestattet und garantiert so Lesevergnügen bei jedem Lichtverhältnis. designrampf.at

Hersteller: FLOS

MITO GIOIA LETTURA

SANDLEITENGASSE 68 1170 Wien / coming soon 39 EIGENTUMSWOHNUNGEN 2 – 4 ZIMMER, CA. 42 BIS 104 m 2 HWB 28,4 kWh/m 2 a ARNDTSTRASSE 50 1120 Wien / coming soon 78 EIGENTUMSWOHNUNGEN, 2 ATELIERS 2 – 4 ZIMMER, CA. 40 BIS 129 m 2 HWB 26,4 kWh/m 2 a WINEGG REALITÄTEN GMBH / VERKAUF@WINEGG.AT / T +43 1 907 61 78 WINEGG.AT KETTENBRÜCKENGASSE 22 1040 Wien / in Verkauf 46 EIGENTUMSWOHNUNGEN 2 – 4 ZIMMER, CA. 50 BIS 170 m 2 HWB 21,73 kWh/m 2 a

128 I KUNST & FOTOGRAFIE Thomas Riess, Idol, 2021 Öl auf Leinwand, 150 x 110 cm © T. RIESS, BILDRECHT WIEN, 2022 Malerei und Fotografie zu sammeln ist in sich eine Kunst. Zwischen Liebhaber- und Investitionsobjekt navigiert man am Kunstmarkt am besten mit dem Kompass des eigenen Geschmacks und guter Beratung. Ein kleiner Guide. TEXT: SILVIE AIGNER SAMMELN MIT HERZ UND Verstan�

ür die einen ist das Sammeln von Kunst reine Leidenschaft, für manche eine Investition und für andere beides zusammen. Welcher Sammlertyp Sie auch sind, das Wichtigste beim Kunstkauf ist Vertrauen in den eigenen Kunst geschmack und auch eine gute Beratung durch eine Galerie oder einen Art Advisor. Beim Kauf von Kunst sollten Herz und Kopf gemeinsam entscheiden. Denn Fakt ist: Wer sammelt, lebt gerne mit den Kunstwerken und schätzt die tägliche Auseinandersetzung. Gute Kunst hat Bestand und entfaltet im Raum stets eine besondere Wirkkraft – und sie steigert unser Wohlbefinden. Immerhin haben wissenschaft liche Studien ergeben, dass Betrachten von Kunst den Körper das gleiche Dopamin aus schütten lässt wie das Verliebtsein.

Eva Gouache,2021/2022JardinWagnerPrivé,Acryl auf 160Leinwandx170 cm

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Suse Krawagna Ohne Titel, 2020 Acryl, Farbstift auf Leinwand, 200 x 160 cm © S. 2022BILDRECHT,KRAWAGNA,WIEN

© E. WAGNER, FOTO: DANIELA 2022BILDRECHTBERANEK,WIEN,

Malerei gefolgt von Arbeiten auf Papier, Skulptur und Fotokunst sind die bevorzugten Medien, in denen heute gesammelt wird, neben Möbeln und Design – die Malerei ist heute selbstbe wusster, dynamischer und vielfältig denn je, und das gilt auch für die zeitgenössische Fotografie. Dem Trend folgend gibt es einige Positionen der österreichischen Malerei und Fotografie, die Sie auf Ihrer Merkliste haben sollten.

Robert Muntean Silence Is Sexy, 2021 Öl auf Leinwand, 80 x 65 cm

ren dienen als Impuls für den künstlerischen Prozess ihrer abstrakten Bildkonzepte. Neben der kräftigen Linienführung mit Marker rücken in ihren aktuellen Bildern malerische Felder wieder stärker in den Vordergrund. Krawagnas Bilder sind ein visuelles Schauerlebnis, das die vielfältigen malerischen Möglichkeiten von Farbe, Form, Fläche und Raum wiedergibt. Ein Geflecht aus Linien entfaltet auch Laurent Ajina auf seinen Leinwänden, das ebenso zumeist auf architektonischen Strukturen basiert. Die präzi sen Linien werden mit schwarzem Marker über Leinwände, Pappkartons oder ganze Innenräu me gezogen. Die künstlerische Arbeit führte den in Paris geborenen und heute in Wien lebenden Künstler bereits um die ganze Welt. Ob in Bei rut, Dubai, Los Angeles oder dem Wienerwald – Ajinas Werke reagieren auf ihr Umfeld und vermischen dabei aktuelle Eindrücke mit längst vergangenen Erinnerungen. Eine interessante Position an der Schnittstelle zwischen Abstrak tion und Figuration ist auch Robert Muntean. Muntean studierte in Wien und Leipzig und lebt seit vielen Jahren in Berlin. In seinen Bildern zielt er auf eine unmittelbare malerische Über setzung seiner Erlebnisse und Wahrnehmungen und beeindruckt mit einem gestischen, offenen Pinselstrich, den er gekonnt mit einer grafischen

Die in Salzburg geborene Eva Wagner studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Stipendien und Auslandsaufenthalte führten sie unter anderem nach Italien, Paris, Marokko und in den Senegal. In ihren Bildern entwickelt sie aus vielen Farbschichten einen malerischen Raum im Zusammenspiel zwischen Malerei und Zeichnung. Die mit feinem Pinsel gezeichne ten Halme, Äste, Blätter und Blüten in ihrem aktuellen Werkzyklus „Jardin Privé“ formen eine Wildnis, die sich verdichtet und an anderer Stelle den Bildraum in nahezu unendliche Tiefen öffnet. Die Pflanzen bilden eine Art Gerüst, um in den malerischen Prozess einzutreten, der sich im Spannungsfeld zwischen Tiefe und Nahsichtigkeit und gekonnter Abstimmung von Farbnuancen entfaltet.

Ebenso ist Thomas Riess ist ein exzellenter Maler und Zeichner. Sein Hauptthema ist der Mensch, doch spielt Riess mit dem Sein und Schein einer medialen Bilderflut. Der aus Tirol stammende, heute in Wien lebende Künstler stu

130 I KUNST & FOTOGRAFIE

dierte Grafik und visuelle Medien am Salzburger Mozarteum. In seiner Werkserie „Idole“ benennt er unter anderem die Inszenierungen und die Konstruktion von Identitäten im Social-MediaZeitalter sowie die glatte oberflächliche Werbe welt, in der Alterungsprozesse ausgeklammert werden. Indem Riess mit einem abstrakten Gestus die Gesichter seiner Figuren verwischt, in denen sich Emotionen und Lebenserfahrungen einschreiben, verunmöglicht er dem Betrachter den Blick auf ihre Individualität. Er verlagert den Schwerpunkt vom Motiv auf die Malerei selbst und legt offen, dass auch die Malerei selbstre dend stets eine Illusion ist.

Laurent Ajina Flower in the Wall (blue), 2022 Acrylstift, Acryl auf Leinwand, 195 x 140 cm

© COURTESY GALERIE CRONE, BERLIN WIEN

Im Gegensatz dazu stehen Suse Krawagnas Bilder, die sich einer reduktiven, minimalisti schen Sprache bedienen. Krawagna studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Arnulf Rainer und am Royal College of Art in London. Die Künstlerin arbeitet stets in Werk serien, Motive und Bildideen werden in vielen unterschiedlichen Varianten erprobt. Beobach tungen aus ihrem Umfeld, räumliche Struktu

© COURTESY GALERIE CRONE, BERLIN WIEN

POSITIONEN DER MALEREI

Neben dem Kreis etablierter österreichischer Maler, die bereits in musealen wie privaten Sammlungen präsent sind und deren Bilder eine Preisspanne von etwa 7.000 bis 19.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer umfassen, gibt es eine Reihe an Künstlern der jungen Generation, die sich verstärkt der Malerei widmen. Die Bandbrei te ist groß und reicht von der Tendenz einer neu en farbstarken Malerei bis hin zu konkreten oder monochromen Bildlösungen. Stellvertretend möchte ich hier Dominik Louda und Elisa Alberti nennen, die in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld der Sammler getreten sind. Arbeiten von Elisa Alberti kosten zwischen 1.600 und 10.800 Euro (inkl. MwSt), und kleine Formate von Dominik Louda ebenfalls um die 1.600 Euro, größere Bilder circa 7.300 Euro inklusive Steuer. Die in Südtirol aufgewachsene Alberti lebt und arbeitet heute in Wien, wo sie auch studier te. In ihren prägnanten Werken verknüpft sie geometrische Flächen mit einem malerischen Duktus. Dabei arbeitet die Künstlerin meist in Werkzyklen, in denen sie zusammenhängende Bilder aufbaut, die formale Prinzipien in Variatio nen abhandeln. Farbe setzt die Künstlerin sehr nuanciert und verhalten ein, was ihren präzisen Werken eine lyrische Note verleiht. Die Bilder

KÜNSTLERISCHE FOTOGRAFIE

Linie verbindet. Diese umzeichnet seine Figuren, die oft erst auf den zweiten Blick im Gefüge der abstrakten Farbflächen erkennbar sind.

Dominik Louda Untitled, 2021 Öl auf Leinwand, 135 x 100 cm

Elisa Alberti, Ohne Titel, 2021, Acryl auf Leinwand, 30 x 24 cm, Courtesy

des Salzburgers Dominik Louda zeigen in sich verschachtelte illusionistische Architekturen, indem die Perspektiven rasant wechseln oder aufeinanderprallen. Die Auseinandersetzung mit der Architektur des Brutalismus beschreibt Louda als prägend für seine Bildkompositionen, ebenso Beobachtungen, die er auf seinen Reisen macht. So verarbeitete er etwa die Eindrücke seiner Reise nach Georgien in der Serie „(of) concrete descent“. Louda studierte an der Wiener Akademie sowie an der Kunstakademie in Kopenhagen.

Im Bereich der künstlerischen Fotografie hat sich in den letzten Jahren in Österreich durch Festivals wie die Foto Wien oder die Ausstellun gen im Kunst Haus Wien einiges getan. Dennoch überblickt man die Präsenz von Fotokunst in Galerien, so ist diese immer noch geringer als jene der Maler und Objektkünstler. Zu Unrecht, denn auch in Österreich gibt es interessante Positionen, die zumeist noch in einem durch aus leistbaren Segment angesiedelt sind und qualitativ künstlerisch wie technisch absolut international mithalten können. Darunter unter anderem Birgit Graschopf, Gerd Hasler, Sissa Micheli, Nina Rike Springer und Daniela Zeilinger. Sie alle arbeiten ganz unterschiedlich, inhalt lich, formal, aber auch in Bezug auf Technik und Material. Allen gemeinsam ist, dass ihre

© COURTESY GALERIE SOPHIA VONIER BILDRECHT WIEN, 2022

© GALERIE SOPHIA VONIER / E. ALBERTI

Birgit Graschopf Untitled 4 / aus der Serie STILL Fotografie auf Beton, händisch koloriert 60 x 40 cm, 2022, Unikat

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© B. GRASCHOPF, BILDRECHT WIEN, 2022

132 I KUNST & FOTOGRAFIE Gerd ArchivalKristallwand,Hasler2016PigmentPrint150x215cm © G. HASLER Sissa Micheli On Transient Phenomena –The Folds of the Mind VI2021 Archival Pigment Print, 120 x 80 cm © S. MICHELI, BILDRECHT, WIEN 2022

Fotoarbeiten in einem aufwendigen Verfahren entstehen, ob analog oder digital und vielfach in einer intensiven Auseinandersetzung mit Architektur, Landschaft und Raum. So beobach tet etwa Birgit Graschopf über einen längeren Zeitraum hinweg die Lichtverhältnisse, um den idealen Zeitpunkt für die Aufnahme zu wählen, ebenso wie Gerd Hasler, der mit seiner Groß bildkamera oft an entlegenen Stellen in den Bergen fotografiert. Ungewöhnlich sind die Bild träger von Birgit Graschopf. Sie belichtet ihre Fotografien auf Schleifpapier und feinporigem Beton. Graschopfs kleinformatige Arbeiten auf Schleifpapier (24 x 29 cm) liegen bei 480,– und haben eine Editionsauflage von fünf bis sieben. Die Betonarbeiten (40 x 60 cm) sind Unikate und kosten 2.400 Euro (inkl. MwSt). In den Serien „Walls, Interrupted“ und „STILL“ sind leere, ver lassene und einsame Orte zu sehen, geomet risch anmutende Räume, die eine kulissenhafte Bühne für Graschopfs fragile Figuren oder deren Schatten bilden. Der harte, kalte, aber dennoch feinporige Beton sowie das kratzige, aber sam tig aussehende Schleifpapier geben ihren Foto grafien ein nahezu malerisches Gefüge, das sie durch die Lichtsetzung noch unterstreicht. Gerd Hasler hingegen identifiziert den Brennpunkt seines fotografischen Werks ganz eindeutig in der Landschaft. „Das bedeutet jedoch nicht, dass ich die Landschaft fotografiere, sondern ich nutze die Landschaft, um Bilder zu schaffen“, so Hasler über seine zumeist großformatigen Foto arbeiten. Die Bilder des Künstlers, der am Royal College of Art in London studierte, entstehen ausschließlich analog mit einer Großbildkamera und loten stets die Grenze zwischen dem realen Motiv und einer autonomen, abstrahierenden Bildfindung aus. Werke des Künstlers befinden sich unter anderem in der Sammlung des 2020 verstorbenen bekannten britischen Designers

Terence Conran. Während Haslers Serie „diluvi“ mit einem Format von 52 x 70 cm um die 4.200 Euro kostet, muss man bei seiner beeindru ckenden „Alps“-Serie mit 10.000 bis 14.000 Euro rechnen. Landschaft ist auch ein Thema in den Fotoarbeiten der italienischen Foto- und Medienkünstlerin Sissa Micheli. Geboren in Bru neck, lebt die Künstlerin seit ihrem Studium an der Schule für künstlerische Fotografie sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In ihrer Fotografien spielt sie mit Präsenz und Ab senz des Körpers mit der Sinnlichkeit und Haptik des Textilen. Inszenierung ist stets ein Thema ihrer Fotoarbeiten, in denen sie die Gesichter oder den gesamten Körper ihrer Modelle ver hüllt. Micheli spricht jedoch auch in ihren Filmen und Fotoarbeiten brisante Themen an, wie im Foto- und Videoprojekt „MOUNTAIN PIECES. Reflecting History“, wo sie die Betrachter mit

Wir sind die mit den Schaltern. Aber auch so viel mehr. Wir machen das Smart Home Aus.An.zwischenein,schaltenodervonoderleise.dunkel,kalt,bedienbar.intuitivSteuernwarm,hell,lautoderEgal,obNeubauRenovierung.ObzuHauseausvonüberall.WirdasLebenineinerWeltAnund Gira / Smart reineSieDerHomeGiraG1:SteuernIhrZuhausedurchIntuition.Mehr gira.at/smarthomeerleben.

© COURTESY ELEKTROHALLE RHOMBERG BILDRECHT WIEN, 2022

der Malerei eindeutig zuordenbar sind. Humorvoll und prägnant kann man die Bilder von Nina Rike Springer bezeichnen. Die Foto- und Videokünstlerin war früher Tänzerin, was in ihren Bildern immer noch mitschwingt, wo sie sich zumeist selbst – stets als artifizielle anonyme Figur mit Badehaube – in bühnenhaften Räumen inszeniert. Ihre Bildkompositionen spielen mit der Formenwelt des Konstruktivismus und Dadaismus und dem Spannungsfeld zwischen Dramatik und Witz. Charak teristisch ist der Kontrast aus strenger geometrischer Komposition und Bewegung ihrer Figuren.

Die ausgewählten Künstler und Künst lerinnen können nur einen kleinen Einblick in die Bandbreite der österreichischen Kunstszene geben, die ebenso interessant wie vielfältig ist. Ein Rundgang durch die Galerien und Ausstellungen lohnt daher allemal, um entweder eine Sammlung zu beginnen oder zu erweitern. Denn schon Pablo Picasso wusste: Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. ∏

Silvie Aigner ist Chefredakteurin der Kunst zeitschrift PARNASS und Gastautorin bei Design DE LUXE. Autori�

der kriegerischer Vergangenheit der Südtiroler Berge – auf subtile und sehr ästhetische Weise – konfrontiert. Die Auflage der Fotoarbeiten von Sissa Micheli liegt zumeist bei drei Stück und preislich in einer Bandbreite zwischen 2.000 und 4.800 Euro. Erst in den letzten Jahren, dank Ausstellungen und Messepräsenzen durch die Galerie Elektrohalle Rhomberg oder durch die Einzelausstellung im Kunstverein Salzburg, rückte die in Linz geborene Daniela Zeilinger in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie arbeitet an den Schnittstellen unterschied licher Disziplinen, insbesondere von Malerei und Fotografie, und setzt diese beiden Medien durch eine prozesshafte Verbindung von Malerei, Zeichnung, Cut-out, Collage und Fotografie in Dialog. So entstehen interessante Arbeiten im Zwischenraum, die weder der Fotografie noch

Die

Nina Rike Springer

134 I KUNST & FOTOGRAFIE

Wir alle spielen Theater, 2022 Fine Art Print, 100 x 100 cm

© COURTESY GALERIE STURM & SCHOBER, BILDRECHT WIEN, 2022

Daniela Zeilinger Drive, Analog2021C-Print from slide, 25 x 20 cm

©

Fotos: Thomas Wasserab

KLAFSZURFotokurseinenFür120KLAFS-ShowroomsManfredEbenenausgezeichnetemVerbindungEineDIEAESTETICASINNLICHEWAHRNEHMUNGaußergewöhnlicheGalerie,diediezwischenästhetischerKunstundProduktdesignaufallenzeigt.PortraitsausdemRepertoirevonBaumannwerdenindeneleganteninganzÖsterreichaufx80cmgroßenLeinwändenpräsentiert.alleBesuchermitTerminvereinbarunggibtesWellnessdrinkunddieMöglichkeiteinenmitManfredBaumannzugewinnen.TERMINVEREINBARUNG:|Wien,Salzburg,Graz,Klagenfurt,Hopfgarten

HOTELFEELING NACH HAUSE mitnehme� Wie oft nehmen wir Interieur-Inspiration mit nach Hause? Design DE LUXE nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die Gestaltungsideen internationaler Hoteldesigner. Achtung: Unbedingt zu Hause nachmachen! TEXT: DORIS BARBIER 136 I HOTELFEELING FÜR ZU HAUSE Cozy, schick und warm – diese Designphilosophie spürt man im Pariser Boutiquehotel Le Roch.

PRAKTISCH, ZEITLOS, SCHÖN

als eine kleine Spa-Oase zu gestalten im Vordergrund.“ Hauptaugenmerk beim Einrichten des Krallerhofs? „Ziel war es, in einem stetigen Rausch aus Farben, Mustern und haptischen Materialien am Ende eine große Harmonie zu gestalten, Emotionen durch gewagte, außergewöhn liche Farbkombinationen hervorzurufen und trotz Verwendung von bis zu zwanzig verschiedenen Textilien und Farben in einer Suite aufgrund der harmonischen Farb temperatur niemals zu bunt zu werden“, so die Interiorexpertin. Farbakzente setzen, aber gezielt und mit Maß – dann ist der Erholungsfaktor umso größer.

KRALLERHOFROCH,LEFOTOS: 137

Die Salzburger Interior Designerin Uli KamolzWeber, die unter anderem das Hotel Krallerhof in Leogang gestaltet hat, ist sich sicher: „Um ein Zuhause-Feeling im Hotel zu bieten, ist es wichtig, dass neben der Beflügelung aller Sinne auch die praktischen Abläufe selbstverständlich und automatisch funktionieren. Der Gast soll sich vom ersten Moment an zurechtfinden und jeglichen Komfort genießen können. Zeitgleich ist es immer öfter gewünscht, stylishe Elemen te, die man aus trendigen Hotels kennt, in Pri vathäuser zu integrieren. Unser Ansatz ist, diese Elemente im Privathaus auf den Kunden ab gestimmt einzusetzen.“ Bei der Gestaltung von privaten Häusern versucht Uli Kamolz-Weber, auf kurzlebige Trends weitgehend zu verzich ten. Dafür werden Komfort und Qualität immer wichtiger: „Neben einzelnen Stil- und StylingElementen stehen Themen wie das eigene Bad

Auch die beiden Österreicherinnen Marie Rahm und Monica Singer von Polka Designstudio sind aufs Hotelzimmer ge kommen. Die Designerinnen, die sich unter anderem für ihre elegant hauchdünnen Gläser und Flaschen für Lobmeyr oder Vöslauer einen Namen gemacht haben, zeichnen für das Gästehaus Oberjäger im Mittelburgenland verantwortlich: Hier wurde ein schlicht-eleganter Kokon ge schaffen, ohne dabei auf Geschichte und

E

MIT DER GESCHICHTE SPIELEN

Man sollte es auch nicht mit zu vielen Kosme tikprodukten vollräumen, sondern genügend Schrankraum schaffen, wo man all diese Dinge verstauen kann.“ Hotelfeeling zu Hause beginnt bei Poniatowski also eindeutig im Badezimmer: mit schönen Produkten, Duftkerzen und flau schigen Handtüchern.

in Heim ist ein Gesamt konzept – da muss ein fach alles stimmen. Und das gilt natürlich auch auf Reisen, im Hotel. Der Blick aus dem Fenster, das Licht, die Stimmung, Stoffe, die sich schon beim Angreifen angenehm anfühlen“, schildert Sarah Poniatowski, der neue Shootingstar der Mode- und Dekoszene. Sie entwirft Hotels, Privatwohnungen sowie Möbelkreationen für den eigenen Pariser Kon zeptstore. Ihr erstes Boutiquehotel mit Spa und Restaurant, das Le Roch Hotel, zählt zu den an gesagtesten Hotels an der Seine. Das Wichtigs te, laut Poniatowski, um sich im Hotel UND zu Hause wirklich wohlfühlen zu können: Cozy, chic und warm muss es sein. Mit anderen Worten: ein Kokon mit Farben. Und natürlich auch den rich tigen Gerüchen und Düften. „Deshalb stehen bei mir zu Hause auch überall Duftkerzen herum, vor allem im Badezimmer. Es kommt nicht darauf an, welche Möbel man besitzt, das Gesamtbild, das Feeling zählt. Eines meiner Grundprinzipien lautet: Weg mit allem Überflüssigen und Aufge setztem.“ Wenn sie mal wirklich abschalten will, nimmt sie ein Vollbad (heiß, aber ohne Schaum). „Deshalb ist es ganz wichtig, ein Badezimmer zu besitzen, in dem man sich wirklich wohlfühlt.

Im Krallerhof findet man spannende, reiche Farb- und Matieralkombinationen, die trotzdem niemals zu bunt werden.

Lackenbach‘ zollt nun dem Raum Tribut, der von der Substanz her die längste Geschichte auf weist. Farblich ist die Kaminsuite sehr zurück haltend, die Farbstimmung ist von den freige legten historischen Wandstücken abgeleitet und spielt mit Akzenten in Gold und Purpur,“ verrät uns Marie Rahm. „In unserer Arbeit setzen wir uns sehr vertieft mit der Geschichte des Ortes auseinander, mit der Familiengeschichte und der Geschichte des Schlosses. Wir destillieren diese Erkenntnisse und setzen sie in zeitgemäßer Weise in eine Stimmung um, wie sich dieser Ort im Jetzt anfühlen soll.“ Wo früher die Förs ter nächtigten, entspannen heute gestresste Großstädter und fühlen sich nicht nur aufgrund der geräumigen und formschönen Wohnküche,

In der Gestaltung des Gästehauses Oberjäger setzten sich die Designerinnen intensiv mit der Geschichte der Location auseinander.

Kunterbunt trifft RetroChic – und lässt Gasteiner Gäste staunen.

STILMIX & WOHNLICHKEIT IM RICHTIGEN LICHT

Authentizität zu verzichten: Das im 24 Hektar großen Schlosspark zu Lackenbach gelegene Gästehaus erstrahlt zwischen Kräutergarten, Apfel- und Pfirsichbäumen, Seerosen und Arboretum in neuem Glanz. Kultur, Interieur, Geschichte und Kulinarik sind auf stimmige Art vereint. Die individuell gestalteten Zimmer ver mitteln gediegenes Landhausfeeling und tragen poetische Namen wie Schmetterling, Rose oder Maulbeere. „Eine Überraschung gab es während der Bauarbeiten im Bereich über dem Bett: Öffnungen und Vertiefungen in der Wand wurden freigelegt, die ursprünglich einmal Fenster ge wesen sein mussten. Wir haben diese Nischen als Raumelement in die Gestaltung integriert. Eine Reproduktion des Gemäldes ‚Schlacht um

die den Gästen zur Verfügung steht, und des langen Frühstückstischs wie zu Hause. Auch hier appellierten die Designerinnen an die Hand werkskunst der Tischler und Steinmetze aus der Region: von den Betten über den Steinboden in den eleganten Badezimmern, von den Holz böden bis zum Mobiliar, das zum Teil aus dem Fundus der Esterházysammlung stammt – der Empfang der Gäste wird zum Gesamtkunstwerk.

138 I HOTELFEELING FÜR ZU HAUSE

BEIGESTELLTPINZOLITS,MICHAELFOTOS:

Mit den Hotels Miramonte und Haus Hirt in Gastein hat sich der Architekt und Hotel direktor Ike Ikrath ein charmantes Denkmal gesetzt: Das bunt zusammengewürfelte Mobiliar (Vintageklassiker, Lampenkreationen von Megumi Ito und Möbel aus Zirbenholz von Patrick Timm), Coffee Table Books zum Thema Architektur, Design und Nachhaltigkeit machen das Hotel fast zum Zweitwohnsitz. Die in Wien lebende japanische Lampendesignerin Megumi Ito, die für alle seine Häuser die Licht kreationen – von Restaurant- bis Spa-Bereich

Den Alltag zu optimieren ist simpel. Zumindest mit einem Bad von Geberit. Deutlich mehr Stauraum, lupenreine Sauberkeit, maximaler Komfort, zeitloses Design und bequeme Barrierefreiheit sind nur einige der zahlreichen Vorzüge in einem Bad von Geberit. Kurz gesagt: Man hat mehr vom Leben. Mehr erfahren: www.geberit.at/bad VOM LEBEN

MEHR

Die Architektin Aline Asmar d’Ammam hat sich eingehend mit Marie Antoinette, Maria Theresias Tochter, beschäftigt und ihren unverwechsel baren Stil von ultrafemininen pudrigen Tönen bis Blümchenmuster in ihr Moodboard für die hochkarätige vierjährige Renovierung des Pariser Hotels Crillon aufgenommen. Resultat: Die von Asmar d’Ammam gemeinsam mit Kaiser Karl Lagerfeld gestaltete Suite Marie Antoinette im Boudoirstil, eine Hommage an die Raffines sen des 18. Jahrhunderts, gehört heute zu den meistgebuchten und beliebtesten Unterkünften in diesem Luxushotel.

BEIGESTELLTBALAS,KARELFOTOS: 140 I HOTELFEELING FÜR ZU HAUSE

Mit dem Experimental Menorca wird ein ehema liges ArmeehauptquartierzumBoutiquehotel.

Mehr als zwanzig Kunsthandwerkerinnen und Restaurateurinnen nahmen an dem prestige trächtigen, unbeschreiblich weiblichen Umbau teil. „Die Kunst liegt im Detail, das gilt auch für die Architektur,“ so die bibliophile Architektin nicht ganz ohne Stolz. Gerade mit schönen Büchern , die sich auf dem Couchtisch stapeln, kann man da gelungene Effekte erzielen.

Im Crillon orientiert man sich an dem lieblichen Stil von Marie Antoinette.

LOGIEREN WIE MARIE ANTOINETTE

– entwirft, schafft Atmosphäre, nicht einfach nur Licht. „Ich versuche, zwischen den Zeilen zu lesen, um zu verstehen, was mein Kunde wirk lich will,“ so die Designerin. „Jeder Mensch und jeder Ort haben ihre eigene Geschichte, die ich sublimieren will.“

COZY UND DOCH GEWAGT

Die Pariser Innenarchitektin Dorothée Meilichzon ist der neue Star am internatio nalen Dekohimmel – obwohl die Franzosen ihren Namen immer noch nicht aussprechen können. Die knapp Dreißigjährige mit der Allüre eines Schulmädchens kombiniert gewagt Tapetenmuster, Zementfliesen und Vintagestoffe, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Sämtliche kulinarischen Hotspots der französischen Hauptstadt, aber auch in London, Venedig, auf Ibiza und Menorca tragen zurzeit ihre Handschrift: „Meiner Meinung nach soll ein Hotel vor allem cozy sein,“ so Meilichzon.

Deshalb auch der Teppichboden mit Panther prints, Kaminfeuer in der Bar, Telefone im Retro look und Korktapeten in den Zimmern. Das Hotel Experimental auf Menorca ist eine der jüngsten Kreationen der französischen Innenarchitektin. Sie hat das ehemalige Armeehauptquartier zu einem unwiderstehlichen Boutiquehotel mit Spa, Boutique und eigenem Yogaplatz mit Meerblick umfunktioniert. Ganz besonders begehrens wert: die neun Casitas mit Privatpool und der hauseigene Shop, wo man ihre Kreationen (von der Lampe bis zur Blumenvase aus Keramik) mit nach Hause nehmen kann. Kunsthandwerk, das aussieht wie im Töpferworkshop selbst gemacht. Für den Urlaub nach dem Urlaub. ∏

141 AUSTRIAN-LIMITED.AT SHOP NOW /austrianlimited OhneAB-HOF-PREISEHandelsaufschlag KOSTENLOSE ZUSTELLUNG ab € 99,– Bestellwert WEIN SPIRITUOSEN KULINARIK KURZ-TRIPS LIFESTYLE MODE SCHNELL & BEQUEM Zustellung nach 2-3 Werktagen DER ONLINESHOP FEINSTER HANDWERKE AUS ÖSTERREICH! RIEDEL TUMBLER LAUDON Wunderschön aus feinstem Kristall geschliffen, sind die Gläser ein Muss für Whiskykenner, Cocktailliebhaber und alle anderen, die ihrer Hausbar zu neuem Glanz verhelfen wollen. Preis pro Glas € 69 00

Abschalten in der Natur, dabei aber höchsten Design- und Komfortanspruch befriedigt finden. Diese Kombination entdeckt gerade der „sanfte Tourismus“ in Österreich.

142 I SICH IM HOTEL WIE ZU HAUSE FÜHLEN

DIE ENTDECKUNG der Stille

TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG WINTERTONIGLEISSFOTOFOTO:

er von uns möchte im (Winter-)Urlaub nicht ger ne einfach mal die Seele baumeln lassen, Wurzeln schlagen oder nach den Sternen greifen? Um dem Wunsch (urbaner) Gäste nach mehr Nähe zu fast unberührter Naturlandschaft zumindest für die Ferien ein neues Zuhause geben zu können – ohne jedoch auf einen hohen Design- und Serviceanspruch zu verzichten –, sind gerade in Österreich span nende Konzeptideen zu sanftem Tourismus ent standen. Oder gerade im Entstehen. „Wellness für die Seele“ nennt es gar Hermann Rauter, Inhaber des Boutiquehotels Neusacherhof am Weissensee. Ein ganz spezieller Kraftplatz, so das persönliche Feedback seiner Gäste.

DESIGNVERLIEBT BIS INS LETZTE DETAIL

RÜCKZUG INS SCHÖNE LEBEN

143

Ein Konzept, das vielleicht vor der Pandemie von einigen als eine etwas verrückte Idee be zeichnet worden wäre, realisierte Robert „Crazy“ Hollmann am Berg: mitten auf der Turracher Höhe, zwischen Gipfeln und Bergsee, auf einem Hochplateau auf 1.800 Metern Höhe. Hier wur den durch den Bau von regionalen Troadkästen in Turmform, die förmlich in die Baumkronen zu wachsen scheinen, charmante und mit allem Komfort ausgestattete Rückzugsorte für Wald fanatiker geschaffen. Als Nicht-Hotelier und stets selbst auf der Suche nach dem idealen Urlaubsort schuf der ehemalige Schauspieler im Laufe der Jahre diverse Vergnügungsstätten mit Witz und Charme, ohne auf einen gewissen Luxus, Lifestyle oder Regionalität zu verzich ten. So wurden etwa alle Stoffe und Plaids aus den heimischen Steiner Stoffen genäht, Geschirr und Besteck per Hand gefertigt. Alle drei Troadkästen, die nach alter Zimmermanns kunst aus massivem Fichtenholz einem antiken Getreidespeicher nachempfunden und sogar mit zwei Architekturpreisen ausgezeichnet wurden, schmiegen sich harmonisch an die Zirben und Föhren. Aus einer Sauna geht es direkt ins Freie in den Wald, ein ganz besonderes Freilufterleb nis. Denn heute zieht es speziell urbane Gäste, meist Familien, mit dem Wunsch nach frischer Waldluft, Stille und Tagträumen in die Berge. Daher trifft man hier Gipfelstürmer genauso wie Naturliebhaber oder sanfte Wintersportgäste. Denn ausgehend von der Märchenwiese ermög licht die Turracher Höhe vom entschleunigten Langlaufen über Schneeschuhwandern im Zirbenwald bis hin zum Familienskigebiet vieles, was das Städterherz im tief verschneiten Winter begehrt.

Das Crazy Hollmann auf das Turracher Höhe –ein Rückzugsort in Baumkronen.den

W

Am Pilgerweg nach Mariazell, konkret im touris tisch noch nicht überlaufenen Örtchen Lunz am

einiges erwarten. Schönheit und Wohlgefallen, wohin das Auge blickt, mit so viel Funktionalität wie notwendig, um auf die individuellen Bedürf nisse einzugehen. Wo unterschiedliche Texturen die Sinne ansprechen, wo feine Handwerkskunst ihre Geschichten erzählt, wo alles da ist, was man für eine gelungene Zeit braucht. Mit Blick auf den vorbeifließenden Fluss, die Ybbs – eine weitere Kraftquelle an diesem Ort.

ZEITLOS WERDEN AM PULS DER ZEIT Berge spüren, optisch Gipfel erklimmen und Hochgefühle erleben kann man auch in den privaten Senhoog Chalets Gipfelkreuzliebe und Bergwärtsgeist mit Blick auf die Leoganger Steinberge. Ein pittoresker Sehnsuchtsort, an dem die Zeit – zumindest für eine kurze Auszeit – förmlich stillzustehen scheint. Ein traumhaft schöner Platz für Gäste mit dem dringenden Bedürfnis, die Pausetaste zu drücken, um in den

BEIGESTELLTSOL,YDOFOTOS:

„Es sind die schönen, wertigen Dinge, Details und Kleinigkeiten mit dem besonderen Etwas, die wir mögen. Wir schätzen Architektur, die Design, Gemütlichkeit und Lebensgefühl miteinander verbinden kann.“

144 I SICH IM HOTEL WIE ZU HAUSE FÜHLEN

LUTZ SPERR, SENHOOG CHALETS

Auszeit mit Ausblick: In den Senhoog Chalets trifft gemütliches Interieur auf Natur pur.

Ruhemodus zu verfallen. Schon bei Sonnenauf gang kann man im eigenen beheizten InfinityPool unzählige Längen ziehen, um abzutauchen in ein sorgenfreieres Leben – mit sämtlichen Möglichkeiten an winterlichen Outdoor-Aktivi täten förmlich vor der Chalettür. Allerdings ohne Zwang und Muss. Mit einem Private Spa, einer Privatsauna oder unzähligen Kuschelplätzchen zum Wohlfühlen und Entspannen für untertags, um jegliches Zeitgefühl zu verlieren. Denn der Sonnenhügel Leogangs ist mehr als nur ein Name, fast schon eine Philosophie, ganz be stimmt aber ein besonderes, alpines Lebensge fühl. Auch hier bestechen die hochwertige Aus stattung und Einrichtung. Schon beim Betreten verführt das gebürstete Altholz der Chalets, das mit seiner Haptik und seinem dezenten Duft nach Holz einen wunderschönen alpinen Charme aus strahlt. Ergänzt wird dieses heimische Massiv holz mit sehr viel Fingerspitzengefühl fürs Inter

See, entsteht derzeit für April 2023 so ein Sehnsuchtsort mit besonderer Aura, alleine schon aufgrund des einzigartigen Natursees. Das haben auch die Masterminds hinter diesem Konzept, Joachim Mayr und Heinz Glatzl von M&G sowie Gründer des Wiener Formdepots, rechtzeitig erkannt. Mitten am Dorfplatz, gleich gegenüber dem relativ neu eröffneten Haus der Wildnis, baut das erfahrene Duo ein geschichts trächtiges Haus zu einem außergewöhnlichen Refugium um. „Was als ursprünglich spontane Idee während einer Winterwanderung als kleine Frühstückspension begann, ist zu einem Her zensprojekt geworden“, berichtet Joachim Mayr mit leuchtenden Augen. Folgend ihrer großen Leidenschaft für Handwerk, Design und Archi tektur respektive ihrem persönlichen Verständ nis von zeitgemäßem Luxus soll es ein ganz besonderer Ort für Augen und Seele werden. Mittlerweile ist das Projekt zum ersten Formde pot-Hotel gewachsen, in dem Gastfreundschaft, Genuss sowie Designaffinität eine tragende Rolle spielen sollen. Zudem wurde über die Sommermonate ein erfahrener Historiker mit dem Erkunden der Geschichte zu diesem Haus beauftragt. Immerhin stammt die historische Stube aus dem 17. Jahrhundert und soll mit all ihrem Charme authentisch ins regional an gehauchte Kulinarik- und Hospitality-Konzept integriert werden. So dürfen sich die Gäste des 23 Zimmer und Suiten großen Refugiums Lunz

persönliche „Wunscherfüller“. So bereitet der private Butler schon am Morgen oder Vormittag am Lieblingsplatz der Gäste das Frühstück vor. Auch untertags versucht er mit seinem individuellen Private Service jeden spontanen Wunsch zu erfüllen. Ein Service, das mittlerweile buchungsent scheidend ist, so Lutz Sperr.

Im Refugium Lunz machen die beiden Architekten Mayr und Glatzl Design zum genussvollen Erlebnis.

Mit ihrem Baumhaus ermöglicht Ingrid Hochfilzer ihren Gästen, in luftigen Höhen luxuriös zu nächtigen.

EIN BETT UNTER DEM STERNENHIMMEL

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ior Design dank weiterer Naturmaterialien aus der Region, etwa Rauriser Naturstein, Leder, Leinen oder Loden. Dies in sehr harmonischem Kontrast zu supermodernen, stylishen Lampen vom Tom Dixon. So richtig kuschelig und gemütlich wird es allerdings am Abend in der großen Couch-Land schaft am offenen Kamin vor den Panoramafens tern. Das größte Highlight ist allerdings der ganz

Modernen, sanften Luxus für all jene, die gerne Tag und Nacht in der Natur verbringen, jedoch auf einen gewissen Komfort nicht verzichten wollen, bietet auch das erste Baumhaus der Region Wilder Kaiser. Dort hat sich Inhaberin Ingrid Hochfilzer mitten im Garten ihrer Alpen pension einen Kindheitstraum verwirklicht. An ders als so manch schwindelige Konstruktion, die wir als Kinder im Wald gebaut haben, ist dieses Baumapartment sehr komfortabel aus gestattet. Mit absolut familiärer Atmosphäre. Auf rund 65 m² mit eigener Terrasse bietet das Luxus-Häuschen in den Baumkronen nicht nur für einen romantischen Pärchenurlaub genau das Richtige, sondern auch für einen Familien urlaub mit Abenteuercharakter. Diesen entdeckt man im Baumhaus an allen Ecken und Enden. Sei es das bewegliche Bett, das bei gutem Wet ter einfach auf die Terrasse geschoben werden kann, um nachts unter dem Sternenhimmel zu schlafen, oder der Bio-Schwimmteich, in dem man noch vor dem Frühstücksbuffet in der Alpenpension abtauchen kann. Nach einigen Winter(sport)aktivitäten oder einem gutem Buch bei atemberaubender Aussicht auf den Wilden Kaiser empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch im Saunahäuschen, das im Garten und somit in unmittelbarer Umgebung des Baum hauses steht. Entworfen wurde dieses alpine Holzjuwel vom Künstler Andreas Feigl, der

dem Wunsch nach mehr Nähe zur Natur mit 360° Himmelrundblick ein neues Zuhause gegeben hat.

BEIGESTELLTFOTOS:

WO DIE NATUR DEN RAUM BETRITT

Ein besonderes Designerlebnis sind die beiden Panorama Apartments im Dachgeschoß. Dort erlebt man Loftfeeling pur. Absolutes Herz stück – neben der Bibliothek – ist jedoch der Raum am See. Ein Kraftplatz und Ruheort auf 80 m², wo man mit Blick auf den See eins mit der Natur und sich selbst ist. Diese Nähe zum Wasser wirkt sich auf die Qualität des Raumes aus, dessen Nutzung von Ruhen über Meditation bis hin zu Yoga reicht. Im Wirtshaus können sich die Gäste in den gemütlichen Stuben und auf der Sonnenterrasse mit Hausmannskost verwöhnen lassen. Lebensmittel aus regionaler biologischer Produktion sowie biozertifizierte Matratzen, Zudecken und Pölster sorgen für ein wohliges Schlafgefühl und zudem für eine positive Ener giebilanz. Im Winter wird der Weissensee mit kilometerlangen Bahnen zur größten Natureis fläche Europas. Aber auch Skigebiete im Umland laden zum Langlaufen oder Winterwandern ein. Wer den ultimativen Freeze-Kick braucht, kann sogar Eistauchen versuchen. Hauptsache, man ist nahe an der Natur! ∏

Eingebettet im Tal der Gailtaler Alpen befin det sich ein weiterer neuartiger Kraftplatz, um im Einklang mit der Natur zu entschleunigen, Energie zu tanken und zu sich selbst zu finden. Untermalt mit wunderschöner Seekulisse, Slowfood, Yoga sowie der Heilkraft der Bergluft. Anders als in den Baumkronen blickt man hier auf die Weite von kristallklarem Wasser, das von Helltürkis bis Smaragdgrün seine Farben wechselt, umsäumt vom weißen Seeufer und Schilf, wo die umliegende Vegetation sich mit schneeweißer Winterlandschaft im See spiegelt. Inmitten dieses Paradieses hat sich Familie Rauter mit ihrem neuen Boutiquehotel Neusacherhof den Traum vom Lieblingsplatz erfüllt. Mit sehr viel Intuition und Feingefühl und ohne dabei die Seele des Ortes zu verfälschen. Dank einer Architektur, die sich mit viel Holz und nachhaltigen Materialien aus der Region harmonisch in die Landschaft einfügt und das Slow-down-Feeling wiedergibt.

ENTSCHLEUNIGUNG MIT SEEBLICK

Der Neusacherhof hat sich vor allem Entschleunigung auf die Fahnen geschrieben.

146 I SICH IM HOTEL WIE ZU HAUSE FÜHLEN

LANDMARK FÜR GENIESSER

• Anbindung an U3 & A 23

D

Auch die Umgebung lässt nicht zu wünschen übrig. Direkt vor der Türe entspannt man im 4.000 m2 großen TrIIIple Park mit eigener Party- und BarbecueLounge sowie einer Bocciabahn und einem Sportplatz – oder man nimmt den kulinarischen Hochgenuss auf der TrIIIple Plaza in Augenschein. Einmal den Donaukanal überquert spaziert man schon direkt in den Grünen Prater hinein und die Innenstadt ist mit der U3 nur einen Katzensprung entfernt.

• Autarke und nachhaltige Wärme und Kälteversorgung

NACHHALTIGKEIT IM BLICK

ie Zeit zuhause genießen. Bei einem Glas Wein die traumhafte Aussicht vom Balkon oder der Terrasse genießen. Am Rooftop Pool die Seele baumeln lassen oder mit Nachbar*innen plaudern. In der Eventküche Freund*innen bewirten. Im Salon der Bibliothek ein Buch lesen, vielleicht sogar das Homeoffice hierher verlagern.

• Ab sofort bezugsfertig

Urban und grün, gesellig und privat. Das ist TrIIIple. Besonders für Menschen mit hohen Ansprüchen an Service, Ausstattung und Umgebung hat das neue Landmark am Donaukanal viel zu bieten.

• Lobby mit Concierge-Service, Rooftop Pool, Salon mit Bibliothek, Eventküche, Party- und Barbecue-Lounge, Tiefgarage

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|WERBUNGFOTOS:ZOOMVP,SORAVIA

www.triiiple.at

AUF EINEN BLICK

RUNDUM VERSORGT

TrIIIple heizt und kühlt mithilfe von Wasser des Donaukanals. Für den Betrieb des Systems wird ausschließlich Grünstrom bezogen.

ALLES IN DER NÄHE

In der großzügigen Lobby empfängt der Concierge in eleganter Atmosphäre, sorgt für Sicherheit und steht für diverse HausServices zur Verfügung. Für kurze Wege zu Nahversorgung sowie kulinarischem Hochgenuss sorgen neben einer BILLAFiliale auch einige Restaurants direkt vor der Haustür.

• Wohnungen bis 165 m2 mit direktem Zugang zum Donaukanal und Grünem Prater in unmittelbarer Nähe

Ein Projekt von ARE Austrian Real Estate und SORAVIA

TEXT: ALEXANDER

BEIGESTELLTCROWND,FOTOS: 148 I SIR DAVID CHIPPERFIELD

Der unsichtbare Architekt hinter dieser große Geste ist kein Unbekannter. Spätestens seit dem Wiederaufbau des Neuen Museums in

Moderne – entworfen 1968 von Ludwig Mies van der Rohe – so behutsam in die Gegenwart zu bringen, dass sie heutigen technischen Stan dards genügte und trotzdem so frisch, avant gardistisch und monumental wirkte wie bei ihrer Eröffnung vor einem halben Jahrhundert.

Sir David Chipperfield gehört zu den herausragendsten Architekten unserer Zeit. Sein Markenzeichen? Eindrucksvolle, aber nicht aufdringliche Bauten, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Jetzt baut der Architekt im 13. Bezirk.

PFEFFERsglichan ein Wunder, als sich die Neue National galerie in Berlin letztes Jahr nach Renovierungfünfjährigerwiederfür Besucher öffnete. Zum einen, weil die Baukos ten im Gegensatz zu anderen Projekten dieser Größenordnung mit 140 Millionen Euro noch im Rahmen geblieben waren. Zum anderen, weil das Unmögliche möglich gemacht worden war: die marode gewordene Ikone der Klassischen

DIE SPUREN DER GESCHICHTE LESEN

MANN FÜRS Wesentliche

E

Luxus hat für Sir David Chipperfield viele Facetten. Als Architekt und Designer erweckt er sie zum Leben.

Im Grünen, zentrumsnah und aus der Feder des Großmeisters – Crownd by Chipperfield vereint hohe Ansprüche ans Wohnen.

149

NEUE LEBENSADER FÜR PARIS

Die Neue Nationalgalerie in Berlin nimmt Chipperfield in mühevoller Kleinarbeit auseinander und setzt sie wieder zusammen.

BECKERVONBERLIN/DAVIDZUMUSEENSTAATLICHE2021BONNBILD-KUNST,INDIANA/VGROBERTFOTOS: 150 I SIR DAVID CHIPPERFIELD

hinter die Fassade, tief in die Seele eines Gebäu des. Und so zerlegte er den Tempel der Moderne in 30.000 Einzelteile, ließ jedes säubern und modernisieren, tauschte manches aus und fügte es schließlich wieder zu dem riesigen, komplett verglasten Flachbau zusammen.

Der ehemals introvertierte Komplex öffnet sich nun durch eine straßenebene Passage nach außen, im Inneren wird das neue Ensemble vielfältig genutzt: Wohnen, Büros, Geschäfte, Galerie, Hotel und Kindergarten teilen sich den nun lebendigen Komplex. Passend zum bunten Nutzungsmix und der offenen Gebäudeplanung trägt das Projekt nun den Namen Morland Mixité Capitale. Die Bürgermeisterin sieht darin eine neue Lebensader der Gegend, die das Stadtvier tel wieder zum Anziehungspunkt machen soll. Genug immerhin, um Chipperfield die Grande Médaille de la Ville de Paris Échelon Vermeil zu

Diese Fähigkeit, Spuren der Geschichte lesbar zu lassen und trotzdem im Hier und Jetzt verankert

Berlins ist Sir David Chipperfield nicht nur aus der deutschen Hauptstadt nicht mehr wegzu denken – auch auf der internationalen Bühne ist er gefragt. Der britische Architekt lernte bei Richard Rogers und Norman Foster, ehe er 1985 sein Büro in London gründete. Mittlerweile führt er auch Niederlassungen in Berlin, Mailand und Shanghai. Die Entwürfe des Architekten sprechen eine klare Sprache: Chipperfield blickt

zu sein, bringt Chipperfield viele Bewunderer ein. Darunter ist mittlerweile wohl auch die Bürger meisterin von Paris, Anne Hidalgo. 2014 ruft sie die Initiative „Réinventer Paris“ ins Leben, mit deren 23 Schauplätzen sich die Weltstadt neu erfinden und in die Zukunft wenden will. Einer dieser Plätze ist die Préfecture de Paris, ein unfreundlich wirkendes Verwaltungsgebäude im 4. Arrondissement. Bis sich Chipperfield seiner annimmt.

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Creativity begins at home.

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CHIPPERFIELD IN ÖSTERREICH

JULIA & MAX KNEUSSL, CROWND

Das Morland Mixité Capitale soll dem Pariser 4. Arrondissement neues Leben einhauchen.

152 I SIR DAVID CHIPPERFIELD

Eindrucksvoll, aber niemals aufdringlich – so gliedern sich Chipperfields Bauten in bestehende Stadtbilder ein.

Chipperfield, „um gibt immer ein Hauch des Vulgären, dabei kann Luxus auch ganz wesentlich sein: die

Großzügigkeit des Raums, die Einbettung eines Gebäudes in der Landschaft, die Art, wie Men schen ihr Zuhause erleben.“ So entwarf er für die Hanselmayergasse im 13. Bezirk drei groß zügige Stadtvillen, die 20 Apartments zwischen 30 und 330 Quadratmetern beherbergen. Die Wohnungstypen – Garden Residences mit bis zu 330 Quadratmetern, Chipperfield Apartments

verleihen – die höchste Ehrung, die die Stadt an Einzelpersonen für ihre Arbeit in Paris vergeben kann.

Auch hierzulande hat der Architekt von Welt rang schon seine Spuren hinterlassen. In der Kärntner Straße in Wien hat Chipperfield vor elf Jahren das minimalistische Peek-&Cloppenburg-Haus entworfen, in Innsbruck das Kaufhaus Tyrol. In Wien-Hietzing entstehen gerade die ersten Wohnhäuser des Briten in Österreich. Crownd by Chipperfield heißt das Projekt, hinter dem die Projektentwickler Julia und Max Kneussl stecken. Es war Chipperfields klare Definition von Luxus, die den beiden im ponierte. „Er empfindet Luxus als einen wichti gen Bestandteil des Wohnens. Allerdings nicht als etwas, das unbedingt golden, glänzend oder schimmernd sein muss. Es ist für ihn eine Philosophie, die pur, echt und kraftvoll ist – mit echter Materialität, die auf Kostümierung und Maskerade „Ostentativenverzichtet.“Luxus“,sagt

zwischen 40 und 160 und Penthouses bis 170 Quadratmeter – sind in unterschied lichen Stilen entworfen, die unterschied liche Lebensentwürfe respektieren.

Die Gebäudehülle besteht wie viele Ge bäude des Briten aus einer sandgestrahl ten Sichtbetonfassade mit großflächigen Glasflächen. Von den Terrassen und Balkonen öffnet sich der Blick auf den Wienerwald und die Stadt, die Häuser sind von alten Buchen, Eschen, Schwarzföhren und Birken umgeben. Chipperfield, der äußerst akribisch an kleinsten Details ar beitet, fand das Projekt anfangs zu klein. Doch Julia und Max Kneussl konnten

„Chipperfield ist jemand, der eine klare Vision entwickelt und daran festhält.“

ARCHITECTSCHIPPERFIELDDAVIDE15,TSATSAS,FOTOS:

„Er schenkt jedem noch so kleinen Detail große merksamkeit.“Auf

153

DER ALLROUND-DESIGNER

Die klare Silhouette von Chipperfield äußert sich auch in den Möbeln und Leuchten, die er entwirft – etwa für e15, Wästberg oder Cassina IXC. Mit dem Label Tsatsas aus Frankfurt hat der Architekt vor zwei Jahren den Suit-Case herausgebracht, einen kleinen Koffer aus Kalbsleder, der mit weichem Lamm nappaleder und natürlichem Canvas gefüttert ist. Chipperfield ist selbst viel unterwegs und pendelt ständig zwischen seinen vier Büros. Den größten Teil seines Lebens verbringt er auf Reisen. „Wir haben David Chipperfield vor fünf Jahren kennengelernt“, erzählt Esther Schulze-Tsatsas, die das Label mit ihrem Partner Dimitrios Tsatsas führt. „Die Chemie stimmte sofort.“ Chipperfield erzählte den beiden von seinem langjährigen Wunsch nach einem für ihn perfekten Koffer, den er bisher noch nicht gefunden hatte. Das war die Grundlage für die gemeinsame Zusammenarbeit. „David ist ein sehr angenehmer Partner, der uns sofort auf Augenhöhe begegnete. Er schenkt jedem noch so kleinen Detail große Aufmerksamkeit, sei es bei seinen archi tektonischen Entwürfen wie auch bei unserer gemeinsamen Kollektion.“ Und so entstand nach dem Koffer eine ganze Kollektion mit Taschen und Etuis, die im

ESTHER SCHULZE-TSATSAS, TSATSAS

ihn davon überzeugen, dass es genug Gestaltungsspielraum für stilistische Feinheiten bot. „Chipperfield ist jemand, der eine klare Vision entwickelt und daran festhält. Diesen Spirit kann man in seiner Anwesenheit förmlich spüren, was uns manchmal etwas eingeschüch tert hat. Das ist uns vorher noch nie passiert.“

Für Wästberg entwarf Chipperfield die w102 – eine Neuinterpretation der archetypischen Schreibtischlampe.

Juli erschien. „Seine Designsprache ergänzt sich perfekt mit unserer Detailverliebtheit“, sagt Dimitrios. „Ebenso wie die Reduktion auf das Wesentliche, die seine Bauwerke so einfach und selbstverständlich wirken und dabei die Komplexität des Ent wurfs im Verborgenen lässt.“ ∏

Den für ihn perfekten Koffer – seinen „SuitCase“ – schuf Chipperfield selbst – in Zusammen arbeit mit demLabeldeutschenTsatsas.

154 I IDENTI TÄT DURCH IMMOBILIE

QUADRATMETER MIT CHARAKTER &Identität

Das Projekt Schlosspark Freihof von Soravia, für das das malerische Ensemble in Nussdorf revitalisiert und erweitert wird, setzt zum einen auf den historischen Charme, zum anderen auf den Prestigefaktor.

155 VPZOOMVISUALISIERUNG:

Mode, Autos und Interieur, das sind die Klassiker, über die wir unsere Persönlichkeit – unsere Identität – kommu nizieren. Das gilt auch immer mehr für die Immobilie. Sie repräsentiert uns nach außen – und garantiert gleichzeitig, dass wir in der richtigen Community gelandet sind.

TEXT: SABINE MEZLER

ind Sie eher Bobo oder Hipster? Hippie oder Yuppie? Vom Boomer bis zum Millennial, zwischen ihnen die Buchstabengenerationen X und Y, navi giert unsere Identität im gesellschaftlichen Ge füge. Und sucht sich ihren Ausdruck: in der Wahl des Autos, der Kleidung – und eben auch der Immobilie. Immer mehr Entwickler nutzen das, um Immobilienprojekte als Marken mit Emotion und Prestige aufzuladen. Denn das Bedürfnis, sich über das Wohnumfeld auszudrücken, ist mit der Pandemie noch einmal gestiegen, wie Wohn psychologe Harald Deinsberger-Deinsweger erklärt. „Alles, was mit Wohnen zu tun hat, hat durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen“, so der Leiter des Instituts für Wohn- und Archi tekturpsychologie, „da man die Erfüllung aller Bedürfnisse auf die Wohnung übertragen hat.“

Wer im The Core wohnt, wohnt im Stadtkern. Die zentrale Lage ist Namens geber des 3SI-Projekts.

ne Wohnsituation nimmt hierbei für viele einen hohen Stellenwert ein, ist zum einen Ausdruck ihrer eigenen Persönlichkeit, zum anderen na türlich auch stets eine Visitenkarte nach außen.“

Wer demnächst Das Artmann am Donaukanal sein Zuhause nennen wird, dürfte auf die lange Geschichte des industriell-gründerzeitlichen Backsteinbaus und seine stilvolle Entwicklung

156 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

vor der Tür haben, heiß beneidet; genau wie die Besitzer eines Homeoffices mit verschließbarer Tür von den Kollegen am Küchentisch, deren Laptop jeder Mahlzeit weichen musste.

„Wir leben in einer hoch individualisierten Ge sellschaft,“ sagt auch Patrizia Hunter, COO von cuubuus developers & architects, „und die eige

Auch Statussymbole mussten teils neu definiert und in das Wohnumfeld verlegt werden, denn Klassiker wie teure Autos, edle Designerkleidung oder exotische Reisen waren während dieser Zeit kaum sicht- oder machbar. Wer aber einen Bal kon oder gar eine Dachterrasse nutzen konnte, wurde von Freunden, die nicht einmal einen Park

S

JAMJAMIMMOGROUP,3SIFOTOS: 157

sei nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Anbieter viel gewonnen, ist Deinsber ger-Deinsweger überzeugt. „Denn dann geben die Menschen auch mehr Acht aufeinander und auf die Immobilie, die Bereitschaft zur sozialen Kontrolle erhöht sich und damit auch die Si cherheit – die natürlich eines der ganz zentralen Bedürfnisse des Wohnens ist.“

„Die Ortsidentität ist die stärkste Form der AchtschenDannIdentifikation.gebenMenauchmehraufeinander.“

HARALD DEINSBERGER, WOHNPSYCHOLOGE

in die Moderne stolz sein; die Bewohner des Floriette im Privatpark im 13. Bezirk auf das prächtig grüne Umfeld im vornehmen Hietzing und die Besitzer einer Einheit im Hay Joe auf die industrial-imperiale Kombination aus Gründer zeit und Loftcharakter mitten im Sechsten.

Wie aber kommt man zu den Namen, den Geschichten und den Menschen, die sich von diesem Design und Narrativ angezogen fühlen?

Grundsätzlich stehen bei der Entscheidung für das persönliche Wohnumfeld immer die eigenen Bedürfnisse im Zentrum, betont DeinsbergerDeinsweger. „Die Krux ist nur, dass wir uns selbst unserer Wünsche und Bedürfnisse gar nicht immer bewusst sind.“ Womit weniger die Wünsche nach Penthouse oder Pool gemeint sind, sondern vielmehr die Werte, die wir leben. „Das kann der Wunsch nach Naturkontakt, Erholung und Entspannung sein oder der nach gesundem Wohnen“, nennt der Psychologe Bei spiele. „Aber auch das Bedürfnis nach Status und Anerkennung, bei dem es um Repräsen tation geht. Damit verbunden ist der Wunsch, sich einer bestimmten Gruppe oder Schicht zugehörig zu fühlen – mit dessen Erfüllung kann die stärkste Form der Identifikation er reicht werden, die sogenannte Ortsidentität.“ Was bedeute, dass man sich damit identifiziert, wenn man sagt „meine Wohnung“ oder „mein Quartier“. Werde diese Ortsidentität erreicht,

DAS GEBÄUDE FÜHLEN

Am Anfang steht das Gebäude mit seiner Um gebung, da sind sich die Entwickler einig. „Es fängt damit an, dass man selbst auf die Liegen

Wenn diese Ortsidentität auch noch einen schönen Namen hat, der es einem ermöglicht zu sagen „Ich wohne im X“ oder „Wir sind jetzt auch ins Y gezogen“, schadet das natürlich nicht. Und die Liste namhafter Projekte in Wien lässt sich leicht vom Palais Schottenring über

Locker, frech und innovativ –so positioniert sich Lemonie, ein Projekt der 3SI Immogroup, in Ottakring.

VOM PROJEKT ZUR MARKE

die Unique-Villen bis zu jenen im Crownd by Chipperfield fortsetzen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass neue Entwicklungen – auch im Luxussegment – schlicht unter ihrer Adresse firmierten, wie Jelena Pirker, Bereichs leiterin Wohnen Eigentum bei der ÖRAG, in Er innerung ruft. „Früher hat man lediglich von den Straßennamen gesprochen, wenn es überhaupt einen Projektnamen gab, war das ein Wortspiel mit der Adresse“, so die Maklerin. Inzwischen haben sich die Projektnamen eingebürgert, auch englische oder Französisch anmutende seien kein Problem mehr. Was auch ganz praktische Vorteile bei der Vermarktung habe: „Bei der Google-Ads-Suche sind Projekte mit einem Na men sehr viel leichter zu finden“, erklärt Pirker. „Denn man googelt eher nach einem Namen als nach einer Adresse und kommt dann bei hoch wertigen Projekten auf eigene Landingpages mit tollen Renderings.“

SCHATZKISTEN UND MEISTERWERKE

Modern wohnen im historischen Tivoliviertel: Gloria, ein aktuelles Projekt der 3SI, macht es möglich.

Auch für Julia Kneussl-Gärtner, Head of Project Development bei Crownd Estate, beginnt alles mit dem Objekt selbst. „Unsere Grace war beispiels weise ein wunderschönes altes Gründerzeithaus, das schon viel mitgemacht hatte, abgerissen werden sollte und dann doch erhalten wurde“,

MICHAEL SCHMIDT, 3SI

schaft geht und fühlt, was man fühlt“, bringen es Markus Münzer und Stefan Karall, die beiden Partner des Entwicklers Trivalue, der hinter der Floriette steht, auf den Punkt. „Wobei es natür lich etwas einfacher ist, einen Projektnamen für etwas mit einem 12.0000 Quadratmeter großen Park zu finden als für ein Zinshaus in der Stadt“, fügt Münzer lachend hinzu. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, weil zunächst der Slogan des Private Park Living allein im

Raum stand. Der klingende Name Floriette war schließlich das Ergebnis einer Zielgruppenanaly se mit Maklern und Marketingteam, bei der man sich in jene hineinversetzte, die dort wohnen würden. „Auf jeden Fall war uns klar, dass sich die Menschen, die dort einziehen, mit dem Park und dem Grün identifizieren können müssen“, so die beiden Entwickler. Was sie letztlich auch davon überzeugt hat, einige mutige und unge wöhnliche Entscheidungen zu treffen: So gibt es

im Floriette nur ganz wenige Eigen gärten – auch wenn natürlich fast alle Einheiten private Freiflächen haben – und keinen Pool. „Das haben wir lang diskutiert“, so Karall, „uns dann aber dafür entschieden, dass bei diesem Projekt die Gemeinschaft und der Park im Vordergrund stehen sollen.“

JAMJAMIMMOGROUP,3SIFOTOS:

„Die Fassade bildet immer den ersten Eindruck, damit gibt man einem Projekt ein Gesicht.“

158 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

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MARKUS

160 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

Im Inneren der Floriette wählt man zwischen unter schiedlichen Design-Linien.

berichtet sie. „Da wir uns auch als Kul turerhalter sehen, war es dann unsere kleine Schatzkiste, unsere Prinzessin, die wir wiedererwecken wollten.“ Dazu gehören für die Designerin zunächst eine gründliche Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Elemente und der Zerstörung – und dann der immer wiederkehrende Spagat, nur das wieder zu rekonstruieren, was sich sinnvoll in die Gegenwart übertragen lässt. „Denn kein Mensch hat heute mehr den Willen, hinten im Kabinett zu kochen und vorne zu wohnen“, kennt sie die Grenzen der Liebe zu historischen Originalen, die aber in Wien grundsätzlich groß ist, weshalb Objekte mit Geschichte immer etwas Be sonderes sind, wie auch Patrizia Hunter betont. Was nicht nur für das Palais Schottenring galt, sondern auch für das neueste cuubuus-Projekt Das Artmann am Donaukanal. „Da waren die Substanz des Gebäudes und die damit verbunde nen Möglichkeiten mit ein Grund für den Ankauf“, berichtet sie. „Beim Betreten nimmt man sofort zwei Dinge wahr: Geschichte und Großzügigkeit. Dies gilt sowohl für die Gänge als auch für das denkmalgeschützte Stiegenhaus. Die spürbare Historie, die Weite und die imposanten Räumlichkeiten haben unser gesamtes Team sofort begeistert.

VON DER LAGE ZUR ZIELGRUPPE

Aber nicht immer steht die Geschichte des Hauses im Mittelpunkt der Namens- und Identi tätsfindung, manchmal ist es auch jene des Ent wicklers. Etwa beim Masterpiece der 3SI-Gruppe in der Skodagasse. „Der Name war meine Erfin

„Wenn

leben mit vielen Menschen einen besonderen Wert vermitteln und daher gut bei den Kunden ankommen. Geschichte gibt uns Wurzeln, und wer möchte nicht gerne ebenfalls Geschichte fortschreiben, ein Teil davon sein. Großzügigkeit ist zudem einerseits Ausdruck von Erfolg und gibt uns andererseits Raum zum Atmen und zur Entschleunigung und damit die Möglichkeit, der Hektik des Alltags zu entfliehen. Diese Quali täten werden dann sowohl architektonisch,als

Erweitert und ergänzt: Aus einem Bestands bau ließ Trivalue neuen Wohnraum entstehen, der Vertrieb erfolgt durch Piment und Feine Immobilien. man sich von der Masse abheben will, muss man aus etwas Normalem etwas Schöneres machen.“ MÜNZER, TRIVALUE

Ich denke, Geschichte und Großzügig keit, das sind zwei Inhalte, die in einer zunehmend anonymisierten Gesellschaft und dem mitunter hektischen Großstadt

auch für das Storytelling im Marketing heran gezogen“, beschreibt sie den Prozess von der Immobilie zum Branding.

undArchitekturliebhabervorallem-kennerfreuensichderzeitüberdieGelegenheit,ineinerImmobilievonStararchitektDavid

den“, nennt er ein Beispiel. „Und bei The Core hat uns die Lage mitten im Kern der Stadt im Vierten inspiriert“, fügt er hinzu. Grundsätzlich stehe auch bei der Festlegung der Zielgruppe die Lage im Vordergrund, über die man bei 3SI entscheidet, wie das Projekt angelegt wird. „Die Fassade bildet dabei natürlich immer den ersten Eindruck, damit gibt man einem Projekt ein Gesicht, eine Wertigkeit“, so Schmidt. „Die kann dann entweder ganz hochwertig sein wie beim

Masterpiece oder eher locker und frech wie bei unseren Projekt Lemonie im 16. Bezirk. Alles hat seine Qualität und seinen Charakter.“

Hat das Haus darüber hinaus ein glaubhaftes Narrativ, hilft das zusätzlich dabei, das Image und die Identität eines Projektes zu kreieren und zu festigen. Wobei die Käufer heute ein feines Gespür dafür haben, was glaubhaft ist und was nicht. „Wenn man sich von der Masse abheben

Chipperfield zu wohnen –dem Projekt Crownd by Chipperfield.

dung, weil es einfach wirklich unser Meisterwerk werden sollte und auch geworden ist“, erinnert sich Michael Schmidt, geschäftsführender Ge sellschafter der 3SI. Bei anderen Objekten werde der Name zumeist mit einer Agentur erarbeitet und habe immer mit dem Projekt selbst oder der Lage zu tun. „Unser The Unique am Hacken berg im 19. Bezirk ist einfach ein einzigartiges Projekt – sowohl jede Villa für sich als auch die Tatsache, dass 17 Villen gleichzeitig fertig wer

ESTATESCROWNDPICHLKASTNER,CHRISTIANFOTOS:

will, muss man aus etwas Normalem etwas Schö neres machen, aber das geht nur über spürbare Emotionen“, so Münzer, „die man beispielsweise nicht mit Stock-Fotos erzeugen kann, weshalb es uns wichtig war, das Foto-Shooting für die Floriet te wirklich dort im Park zu machen“, betont er.

162 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

Darüber hinaus trägt die Möglichkeit zu perso nalisieren auch massiv zur Wohnidentität bei, wie Deinsberger-Deinsweger erklärt. „Eines der zentralen Bedürfnisse ist Selbstbestimmung, je mehr Raum ich für eine persönliche Ge staltung und Aneignung lasse, desto schneller stellt sich eine emotionale Bindung ein“, so der Dozent. Was im Idealfall aus wohnpsychologi scher Sicht auch über die eigenen vier Wände hinausgehen dürfe, etwa wenn die Bewohner beim Entree oder den Freiflächen mitreden können. Oder Teile einer Dachterrasse, eines Innenhofs oder Gartens mitgestalten können – dazu reiche oft schon ein Hochbeet, so der Experte. „Einer der häufigsten Irrtümer ist, dass Entwickler glauben, wenn man alles perfekt gestaltet, würden die Leute sich identifizieren.

JULIA KNEUSSL, CROWND ESTATES

SICHERHEIT DURCH STIMMIGE GESCHICHTEN

Schatzkistederzeithaus,GründasdieEntwicklervonCrowndalsPrinzessinundsehen.

Wobei mit dem Namen und einer Geschichte allein noch kein Quadratmeter verkauft wird, wie auch die Entwickler wissen. „Die Geschich te, das Storytelling muss sich aus der Hardware

Auch im Grace gilt: Offene Grundrisse erzeugen das Gefühl von Großzügigkeit.

ableiten. Sonst bleibt es eine leere Hülle. So etwas ist dann austauschbar, wird schnell aufgedeckt und wäre im Ergebnis kontra produktiv“, betont Hunter. „Kein Mensch kauft deswegen eine Wohnung“, ist auch KneusslGärtner überzeugt. „Aber eine stimmige Ge schichte vermittelt Sicherheit, dass das Projekt schlüssig und gut von A bis Z durchdacht ist.“ Was häufig potenziellen Kunden die Entschei dung erleichtert und auch über eventuelle Unsicherheiten hinweghilft, was denn nun wirklich zusammenpasst und was nicht. „Viele Kunden sind dankbar, wenn man sie in diesem Prozess unterstützt und freuen sich, wenn man Vorlagen bringt“, bestätigt auch Pirker aus ihrer Erfahrung als Maklerin.

Grace: ein

„Da wir uns auch als erweckendieunsereunseresehen,KulturerhalterwarGraceSchatzkiste,Prinzessin,wirwiederwollten.“

Hay Joe setzt auf die industrialimperiale Kombination von Gründerzeit und Loftcharakter.

unterschiedliche Zielgruppen attraktiv machen, aber eine ähnliche Ästhetik und Identität haben. „Das können einerseits die jungen Singles sein, aber auch die total urbane Insta-Familie, die am Wochenende gern brunchen geht und danach in den Stadtpark“, zeichnet Kneussl ein Bild der unterschiedlichen potenziellen Bewohner – die bei den Grundrissen alle bedacht sind.

ESTATESCROWNDFOTOS:

UNTERSTÜTZUNG IM DESIGN

Die Bedeutung der Grundrisse kann auch für Hunter gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, um die Zielgruppe anzusprechen. „Es hilft mir absolut nichts, wenn ich als Bauträger vorgebe, es sollen ausschließlich Wohnungen mit 70 Quadratmetern und drei Zimmern sein, und die Grundrisse sind dann total verschnitten. Hier muss man manchmal auch die Konsequenz und den Mut haben, größere Grundrisse – aber mit Qualität – zu schaffen“, ist sie überzeugt. Diese werden im Artmann mit der Unterstützung von Profis passend zum Haus und den persön lichen Wünschen gestaltet. „Für die Allgemein bereiche gibt es einen klaren Look – passend zu den Gegebenheiten –, den unsere Architekten unter der Federführung von Architekt Gernot Zuckerhut als Entwerfer klar vorgeben“, berich tet sie. In den eigenen vier Wänden sei natürlich der Kunde König und alles erlaubt – aber auch Hilfestellung zu haben. „Wir haben hier ein gutes Verständnis bei unseren Architekten entwickelt, dass es nicht um eine Selbstverwirklichung des Architekten geht, sondern um deren Rolle einer beratenden Funktion, und das übergeordnete

Wie eine schöne Gestaltung aussehen kann, die einerseits den Bewohnern Wahlmöglichkeiten lässt, aber auch ein stimmiges Design-Konzept von der Fassade bis zum Material der Postkäs ten im Entree hat, verdeutlicht Kneussl-Gärt ner anhand des Crownd-Projektes Hay Joe, das straßenseitig aus einem Gründerzeithaus besteht und auf der Rückseite des grünen Innenhofs aus Townhouses im Industrial Style. „Da haben wir mit den Klischees gespielt, den Altbau an der Straße ganz feminin in Gold-

und Blush-Tönen gehalten, mit ein bisschen Stuck und Holkehlen – und in den Townhouses mit den männ lichen Industrial-Stereotypen wie schwarzen Akzenten.“ Was sich auch durch die zur Auswahl stehenden Designlinien zieht: In der Variante Strong sorgen schwarze Armaturen und Terrazzo-Bodenfliesen für eine coole Optik, bei der Version Straight schaffen Chrom-Armaturen ein zeitloses Design, und die Soft-Li nie ist mit Messingarmaturen und Marmorböden auf der weicheren Seite. Optionen, die das Produkt für

163 Es spricht sicherlich nichts gegen eine schöne Gestaltung, aber die Identifizierung findet durch Aneignungsprozesse statt.“

164 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

Ziel ist, die Vorstellungen des Käufers best möglich umzusetzen“, erklärt sie. „Je größer die Einheiten werden, umso mehr kommt das zum Tragen. Hier sprechen wir eine Käuferschicht an, die hoch individualisiert ist, die Umsetzung der Kundenvorstellungen ist ein Muss. Daher werden wir beispielsweise bei den rund 300 Quadrat meter großen Penthouses zunächst lediglich die Außenhülle herstellen und sowohl den Grundriss als auch das Interior gemeinsam mit dem Kunden entwickeln. Um die Möglichkeiten greifbarer zu machen, gibt es aber bereits entsprechende Vorschläge unsererseits“, berichtet sie von den Aneignungsmöglichkeiten, die im Artmann ge

gehöre beispielsweise ein Concierge, der auch im Artmann angeboten werden soll. „Dieses Angebot trägt nicht nur dem gestiegenen Si cherheitsbedürfnis vieler KundInnen Rechnung, sondern natürlich auch dem Bedürfnis nach einer persönlichen Ansprache und Unterstüt zung im stressigen Alltag“, ist die Entwicklerin überzeugt.

Das Artmann von Cuubuus, ein ArchitektMilitärversorgungsgebäude,ehemaligesbeziehtseinenNamenvonFerdinandArtmann.

DEVELOPERS&ARCHITECTSCUUBUUSFOTOS:

geben sind. Genau wie auch die immer wichtiger werdenden Angebote an Service- und Dienst leistungen. „Österreich war hier im internatio nalen Vergleich immer etwas hinten, hat jetzt aber Fahrt aufgenommen. Annehmlichkeiten über die individuelle Wohnung hinweg, Assets, von denen alle HausbewohnerInnen profitieren, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.“ Dazu

„Geschichte ankommen.“telnrendiesindGroßzügigkeit,unddaszweiInhalte,einenbesondeWertvermitunddahergut

PATRIZIA HUNTER, CUUBUUS

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STOLZ AUF NACHHALTIGKEIT

„Wir als Bauträger sind es auch, und

GMBHSCHÖNC.JAMJAM,IMMOGROUP,3SIFOTOS: 166 I IDENTITÄT DURCH IMMOBILIE

Stefan Karall von Trivalue erklären. „ESG-kon form muss man gar nicht groß erklären, sondern sollte einfach nur tun.“ Zwar sei die emotionale Komponente beim Branding häufig noch stärker als die Kennzahl des CO2-Ausstoßes, aber der Stellenwert der Nachhaltigkeit sei inzwischen weit höher als in der Vergangenheit. „Die Käufer fragen nach, wie geheizt und gekühlt wird – auch ohne technisches Verständnis“, so Münzer.

Auf der anderen Seite des Spektrums findet sich schon seit Jahren immer stärker, unter den aktuellen Um ständen aber noch einmal verstärkt, ein ganz anderer Faktor in Sachen Wohnidentität und Image: das Thema Nachhaltigkeit, und dabei besonders die Energieeffizienz. Die inzwischen bei Besichtigungen nicht mehr nur nach gefragt und dann zufrieden abgenickt wird, wie der Energieausweis, sondern ein wirklich emotional wichtiges Kernanliegen der Käufer ist. „Dabei geht es auch darum, dass man stolz darauf sein kann, wenn man in einem Projekt wohnt, das besonders nach haltig ist“, betont 3SI-Chef Schmidt.

Die 3SI-Villen von The Unique betten sich in die Hügellandschaft der Döblinger Weinberge ein.

wir lassen Projekte, bei denen es möglich ist, ÖGNI-zertifizieren.“ Auch Jelena Pirker stellt eine gewandelte Bedeutung des Themas bei ihren Be sichtigungen fest: „Früher war es noch ein ‚Wow, wir sind Vorreiter und haben etwas Energieaut arkes‘, wenn man in einer Wohnanlage wohnte, die besonders nachhaltig war. Jetzt ist es fast schon ein Muss“, so die Maklerin. Und es gehört einfach zum guten Ton, wie Markus Münzer und

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TEXT: SABINE MEZLER

Am Immobilienmarkt herrscht derzeit große Unsicherheit – was würden Sie Käufern und Anlegern in der aktuellen Situation guten Gewissens raten, und welche Investitionen sind derzeit eher mit Vorsicht zu genießen?

IMMOBILIENWERTE AUF DEM PRÜFSTAND Eine Prognose

Was beim Kauf unterschiedlicher Immobilien zu beachten ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um derzeit sinnvoll zu investieren.

Eugen Otto: Es gibt keinen Grund zur Unsicherheit. Ich empfehle, Ruhe zu be wahren und die bisherige Strategie – der eigenen Lebensphase entsprechend –beizubehalten.

ie Zinsen bewegen sich steil nach oben, die Preise sind dort längst angekommen, und die Frage, was man im Moment zu welchen Bedingungen kaufen sollte, bewegt die Gemüter. Wir haben Eugen Otto, Inhaber von Otto Immobilien, und Matthias Dietl, geschäftsführender Gesellschafter der Amida Immobilien, nach ihrem Rat für potenzielle Investoren gefragt.

Eugen Otto: Zur Eigennutzung und auch im Sinne einer höheren persönlichen Lebensqualität ist der Ankauf klar zu

Gehen wir die einzelnen Assetklassen durch. Wie sehen Sie die Lage bei Eigentumswohnungen?

168 I IMMOBILIEN INVESTMENT

Matthias Dietl sieht den Kauf einer Eigentumswohnung – vorausgesetzt, es ist genügend durchausvorhanndenEigenkapital–derzeitalssinnvolleInvestition.

D

„Ich empfehle, Ruhe zu bewahren und die bisherige Strategie –der eigenen Lebens phase entsprechend –beizubehalten.“

empfehlen – wenn auch die finanziellen Mittel vorhanden sind.

Matthias Dietl: Es ist immer ein guter Zeitpunkt, eine Eigentumswohnung zu kaufen. Auch wenn die Preise aufgrund der höher werdenden Zinsen vielleicht nicht mehr derart rasant steigen werden wie in den letzten Jahren, gehe ich nicht davon aus, dass es noch einmal deutlich billiger werden wird. Letzten Endes ist es bei der Eigen tumswohnung eine Frage der Leistbarkeit, da sich die Preise in den letzten Jahren schon sehr entwickelt haben.

Matthias Dietl ist geschäftsführender Ge sellschafter bei Amida Immobilien, außerdem Dozent an der Donau-Universität Krems. Sein Lehrschwerpunkt liegt dabei speziell auf Investment- und Portfolio-Strategien.

Als Nächstes: Wie sieht es im Bereich Vor sorgewohnungen aus?

Wenn die Lebenssituation dies unterstützt und die Ressourcen vorhanden sind, ist der Ankauf einer Villa für den Eigenbedarf ein vom Markt unabhängiges Investment in die eigene Lebens qualität und daher ganz sicher zu empfehlen.

Eugen Otto: Der Zweck einer Vorsorgewohnung ist es, Kapital zu investieren, um Ertrag und Wertsteigerung zu generieren. Die Wertsteige

zahlreichen Marktteilnehmern als Entschei dungsgrundlage dienen.

Wie steht es um Luxusimmobilien?

Ihr Rat an Interessenten für Villen?

man sich nicht sehr gut mit diesem Nischen markt auskennt, sonst kauft man zu teuer.

Otto Immobilien gibt regelmäßig Marktberichte zu den unterschiedlichen Assetklassen heraus, die die aktuellen Entwicklungen am Markt analysieren.

Matthias Dietl: Villen stellen in Wien eher ein Nischensegment dar, speziell im 18. und 19. Be zirk werden diesbezüglich immer wieder abso lute Liebhaberpreise geboten, weil das Angebot einfach limitiert ist. Finger weg davon, wenn

Eugen Otto: Beim Ankauf einer Villa ist nicht nur der Anschaffungspreis zu berücksichtigen, sondern auch die – manchmal aufwendige –Bewirtschaftung von Grundstück, Garten etc.

EUGEN OTTO, OTTO IMMOBILIEN

Die Gesprächspartner

CHITSAZANALEXANDERWERINOS,FELIXFOTOS: 169

Eugen Otto ist Geschäftsführer und Inhaber von Otto Immobilien. Das Wiener Unter nehmen vermarktet, bewertet und verwaltet Immobilien und verfügt außerdem über ein hauseigenes Research-Team, das Marktent wicklungen im Immobilienbereich beobach tet und analysiert. Publiziert werden diese Erkenntnisse in den Marktberichten, die

Eugen Otto: Hier beobachten wir zuletzt eine Stagnation der Preise beziehungsweise ein leichtes Nachgeben dort, wo nicht alle notwen digen Kriterien für eine Top-Immobilie erfüllt sind. Die Nachfrage ist jedoch weiterhin hoch.

MATTHIAS DIETL, AMIDA IMMOBILIEN

Matthias Dietl: Hier gilt Ähnliches wie bei der Anlegerwohnung, man sollte allerdings nach haltige Investitionskosten in den Bestand, etwa für Instandsetzungen und Instandhaltungen, sowie einen allfälligen Tausch von auslaufenden Energie-Versorgungsmodellen – in Wien ins besondere Gas – miteinkalkulieren. Tausch von Gas auf Fernwärme ist sehr kostspielig.

170 I IMMOBILIEN INVESTMENT

Matthias Dietl: Auch hier gibt es bei Verwendung von genügend Eigenkapital keinerlei Bedenken meinerseits – einen Markteinbruch sehe ich nicht, Vorsicht ist jedoch in Lagen mit sehr viel Neubau-Angebot (21. und 22. Bezirk) geboten.

Eugen Otto: Für Zinshäuser sehe ich einen Stim mungscocktail bestehend aus den wichtigsten Einflussfaktoren, die uns in den letzten sechs bis zwölf Monaten beschäftigt haben: die Inflation

„Man muss sich als Anleger keine Sorgen um Leerstand machen, wenn man in gute Lagen investiert.“

SHUTTERSTOCKFOTO:

Und Ihre ganz persönliche Einschätzung: Werden die weiter steigenden Preise bald zu einem Markteinbruch führen oder geht es weiter ungebremst aufwärts?

Eugen Otto: Ich sehe keine Anzeichen für Preis einbrüche. Grundsätzlich werden – aus meiner Sicht – aber alle Werte auf dem Prüfstand stehen, und manche werden diese Prüfung besser, andere schlechter bestehen. Möglicher weise wird es aber aufgrund der von Ihnen angesprochenen Unsicherheiten zu geringeren Umsätzen, also weniger Verkäufen und Käufen kommen. Gut vermietete Immobilien sind durch den Inflationsschutz der Mieteinnahmen auf der sicheren Seite. Ein wirkliches Problem würde ich nur dann sehen, wenn der Markt nicht mehr in der Lage ist, die Mietsteigerungen zu ver Matthiaskraften.

Dietl: Einen Markteinbruch sehe ich nicht kommen, da aufgrund der großen Geld menge am Markt immer noch ungebremste Nachfrage vor allem nach Wohnimmobilien herrscht. Die Preissteigerungen werden aller dings in den nächsten Jahren vielleicht nicht mehr ganz so stark wie in den letzten Jahren sein oder eventuell sogar kurze Zeit stagnieren – fallen sehe ich sie jedoch keinesfalls. ∏

rung der letzten Jahre war enorm, ich erwarte Stabilität im Wert, aber eine leichtes Nachgeben der Mietpreise – dort, wo 14 Euro pro Quadrat meter und Monat überschritten wurden.

und steigende Zinsen, die Energiekrise, die geo politische Lage, aber auch die Klimaerwärmung. Die Marktteilnehmer, die in den letzten Perioden Zinshäuser gekauft haben, um Erträge zu erwirt schaften, können entspannt sein. Dort, wo nur erworben wurde, um die Immobilie zu entwickeln und dann weiterzuverkaufen, sollte man abwar ten, wie sich die Preise weiterentwickeln.

Der Mietmarkt speziell im Wohnungssegment in Wien funktioniert nach wie vor sehr gut, und durch die steigenden Eigentumspreise wird das Wohnen zur Miete in Wien sicherlich nachhaltig einen wichtigen Stellenwert haben, zumal Eigen tum analog zu anderen vergleichbaren Städten wie Paris oder London immer unerschwinglicher wird. Man braucht sich als Anleger also keine Sorgen hinsichtlich Leerstand zu machen, wenn man in gute Lagen mit guter öffentlicher Anbin dung und Infrastruktur investiert.

Last but not least: Was erwarten Sie für Zinshäuser?

SCHLUMBERGER.AT

Was passiert, wenn eine Architektin und ein Immobilienentwickler, die sich noch nie zuvor getroffen haben, miteinander ins Gespräch kommen? Es entstehen Einstimmigkeiten und Widersprüche.

Jelitzka: Ja, so werden wir in der Öffentlichkeit tatsächlich immer wieder wahrgenommen. Aber es gibt bei uns das 12-Millionen-Euro-Pent house genauso wie eine günstige Smart-Woh nung zu einer wirklich vernünftigen Miete. Daher lautet unser Slogan auch: Von klein bis oho!

Ein Exklusivinterview

Frau Bayer, und wie haben Sie JP Immobilien bislang wahrgenommen?

DIE ARCHITEKTUR DER REIBUNGSWÄRME

Jelitzka: Bei High-End-Projekten ist die Kund schaft sehr wählerisch, daher muss man hier auch ins Marketing investieren. Und das ist in der Öffentlichkeit sichtbar.

Die Paarung Architektur und Immobilienwirt schaft ist eine ganz natürliche, notwendige, hat bei vielen in der Branche aber den Nimbus einer gewissen Konkurrenz oder Rivalität. Warum ist das so?

in Round Table mit Katharina Bayer, Partnerin bei einszueins architektur, und Daniel Jelitzka, Geschäftsführer von JP Immobilien.

Immobilienentwickler trifft auf Architektin: Herr Jelitzka, wie haben Sie das Büro einszu eins in der Stadt, in der Öffentlichkeit bislang wahrgenommen?

RUDOLPHROLANDFOTO:

E

Jelitzka: Ich kenne viele Projekte von einszu eins, und das Faszinierende ist, dass all diese Projekte in einem Bereich angesiedelt sind, in dem wir als Immobilienunternehmen bislang keinen Fußabdruck hinterlassen haben – in Bau gruppen, in Partizipationsprojekten, im geförder ten, gemeinnützigen Wohnbau. Es sind Häuser und Wohnungen, in denen ich mir gut vorstellen könnte zu leben.

Bayer: Das, was man als Außenstehende wahr nimmt, ist eher der Oho-Bereich.

172 I EXPERTENTALK

INTERVIEW: WOJCIECH CZAJA

Bayer: Die rege Bau- und Entwicklungstätigkeit von JP ist in Wien ja nicht zu übersehen. Ich verstehe die Projekte als schönes, hochwerti ges Wohnen im innerstädtischen Bereich – mit einem Fokus auf Baulücken in guten, gefragten

Bayer: Wir sehen das in der Zusammenarbeit mit unseren Bauträgern nicht als Rivalität, sondern als schöne Partnerschaft. Wir haben ein gutes

Lagen. Und ich habe das Gefühl, dass Sie damit einen gehobenen Markt bedienen.

173

Bayer: Die 100 Prozent Baubudget und Ideen, die man als Architektin will, die kriegt man nie! Bei manchen Projekten habe ich das Gefühl, dass wir unser Konzept nur geringfügig redu zieren müssen, bei anderen Projekten hingegen muss man auf einen Großteil der Ideen und Besonderheiten verzichten. Dann leidet schon die Seele des Projekts darunter. Das ist dann der Punkt, an dem man sich überlegen muss, ob man das Projekt nicht lieber neu aufrollt.

Ist Ihnen das schon passiert?

KATHARINA BAYER, PARTNERIN BEI EINSZUEINS ARCHITEKTUR

Bayer: Im Idealfall!

Mit Klimakrise, Corona-Pandemie und Krieg in Europa leben wir heute in einer Zeit, in der sich die Ereignisse überschlagen. Welchen Beitrag für ein gutes, respektvolles Zusam menleben kann hier die Architektur leisten?

Jelitzka: Was es in jedem Fall braucht, ist ein gutes, unmissverständliches Briefing, damit sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer stets vom Selben sprechen.

partnerschaftliches Verhältnis und versuchen auf beiden Seiten, bei jedem Projekt das Beste rauszuholen. Natürlich ist man auch nicht immer einer Meinung, manchmal gehen die Vorstellun gen auseinander. Und ja, das letzte Wort hat im Zweifelsfall der Geldgeber, also der Auftraggeber.

Bayer: Ganz generell habe ich das Gefühl, dass ich Teil einer Architekturgeneration bin, die gelernt hat, mit der Industrie, mit der Bauwirt schaft und mit der Immobilienwirtschaft partner schaftlich zusammenzuarbeiten und ein Projekt gemeinsam zu entwickeln. Die Zeiten von Stararchitektur, Einzelkämpfern und alleiniger Autorenschaft sind vorbei. Das ist kein Zukunfts modell.

174 I EXPERTENTALK

„Die Zeiten EinzelkämpfernStararchitektur,von und alleiniger Autoren schaft sind vorbei. Das ist Zukunftsmodell.“kein

Und wenn man nicht vom Selben spricht? Jelitzka: Wenn die Vorstellungen auseinan dergehen und die Preisvorstellungen davon galoppieren, dann muss man als Bauherr den Architekten wieder einfangen und günstigere Alternativen aushandeln. Dadurch wird ein Pro jekt aber nicht schlechter, es entwickelt sich.

Frau Bayer, wie sehr müssen Sie als Architek tin im Zweifelsfall nachgeben?

Bayer: Wir leben in einer schwierigen Zeit, in der die Produktionsabläufe und Lieferketten nicht mehr so reibungslos hinhauen wir früher. Es kommt zu Materialengpässen und Liefer schwierigkeiten. Und das führt uns vor Augen, dass Rohstoffe und Energien nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Wir müssen radikal umdenken – und nicht nur die Symptome beheben, sondern uns die Ursachen anschauen. Langfristig müssen wir eine Kultur der geschlossenen Kreisläufe auf bauen. Daran führt kein Weg vorbei.

Jelitzka: Ich denke, es geht um Partnerschaft und im Idealfall auch um einen intensiven Dialog und um ein bisschen Reibung.

Bayer: Durch Reibung entsteht Beziehung!

Und zwar?

unrealistisch. Da fallen mir viele andere Berei che ein, die weitaus effizienter wären.

DANIEL

kann jeder selbst entscheiden, ob und wann es sinnvoll ist, die Klimaanlage einzuschalten.

Inwiefern?

Jelitzka: Ja, da gebe ich Ihnen vollkommen recht, aber gerade im hochpreisigen Wohnseg ment ist das – zumindest heute noch – leider

RUDOLPHROLANDFOTOS:

Jelitzka: Wir tun alles Erdenkliche, um die SDGPunkte der UNO zu erfüllen. Zu den Sustainable Development Goals, für die wir uns einsetzen, zählen Geothermie, Wärmepumpen, grüne Infrastruktur, Asphaltkollektoren, Brauchwas sernutzung, Wärmerückgewinnungsanlagen und vieles, vieles mehr. Vor allem aber braucht es auch die Digitalisierung, denn Digitalisierung heißt auch Ökologisierung.

„Das vonVerschwendungtenStellplatzeinenfürsieht,regulativ,StellplatzdasvordassmanjedeWohnungeigenenerrichmuss,isteineBaukosten.“ GESCHÄFTSFÜHRERJELITZKA

Jelitzka: Ich halte Cradle-to-Cradle für einen ab solut wichtigen Weg für die Zukunft. Früher oder später wird sich die Immobilienbranche damit intensiv auseinandersetzen müssen.

Jelitzka: Eine nachhaltige Energieversorgung, die richtige Lage und Ausrichtung der Immobilie, die Ausstattung mit neuen, innovativen Techno logien und nicht zuletzt das Überdenken von Gesetzen und Bauvorschriften, die längst nicht mehr up to date sind. Allein schon das veraltete Stellplatzregulativ, das vorsieht, dass man für jede Wohnung einen eigenen Stellplatz errichten muss, ist nicht nur eine Verschwendung von Baukosten, sondern geht auch total an den Mobilitätszielen der heutigen Zeit vorbei.

JP IMMOBILIEN

Jelitzka: Digitalisierung – so wie etwa unsere digitale App Puck, die wir entwickelt haben, um die Kommunikation zwischen Eigentümer, Haus verwalter und Mieter zu optimieren – kann dabei helfen, die komplexen Zusammenhänge sichtbar und das Konsumentenverhalten bezüglich CO2 Abdruck und Energieverbrauch transparent zu machen und letztendlich auch zu reduzieren. So

Bayer: Am sinnvollsten wäre es doch, Häuser zu errichten, die gar keine Klimaanlage benötigen!

Bayer: Und nicht zu vergessen die Baustoffe! Holz, Lehm, regionale Produkte. Das sind wichti ge Schrauben, keine Frage, aber das allein ist zu wenig. Ich denke, wir müssen in die Ermäch tigung und Emanzipation der BewohnerInnen investieren. Unser Ziel ist daher immer, nicht für die Menschen zu planen, sondern mit den Menschen. Wir bemühen uns, unsere Entschei dungen nicht Top-down, sondern stets auf einer demokratischen Basis zu fällen.

Was tun Sie denn schon heute, um die Klima krise in den Griff zu kriegen?

DANIEL

176 I EXPERTENTALK

Herr Jelitzka, Sie sitzen schon auf Nadeln! Jelitzka: Und wie! Erstens: Es braucht beides, nämlich Miete und Eigentum. Zweitens: Sie sagen, dass Eigentumsbildung eine Gefahr ist. Da muss ich Ihnen widersprechen. Viel gefähr licher ist der staatliche oder kommunale Eingriff in den Markt, der zu erheblichen Marktverzer rungen führt.

Bayer: Ich bin überzeugt davon, dass ein gut funktionierender Mietmarkt mit entsprechenden Regulativen – wie etwa in Wien, das internatio nal als Best-Practice-Beispiel gilt – die nach haltigere Lösung fürs Wohnen ist. Hinzu kommt, dass die Stadt Wien bei ihren eigenen Grundstü cken preisregulierend eingreifen kann.

Bayer: Jelitzka:Fünf.Fünf?

Jelitzka: Ich bin leidenschaftlicher Musiker. Da her sage ich: Ich würde mit einszueins gerne ein Haus für Musiker bauen – für Menschen in allen Altersklassen mit Proberäumen, Tonstudio, Musikschule, Geigenbauern und Konzertsaal.

Nur so wenig?

Jelitzka: Weil ich jetzt schon gemerkt habe, dass Katharina Bayer eine tolle Gesprächspart nerin ist. Mit dieser Reibung, denke ich, könnten wir was richtig Gutes auf die Beine stellen.

KATHARINA BAYER, PARTNERIN BEI EINSZUEINS ARCHITEKTUR

Was ist die Alternative?

„Unsere Auf gabe ist es, den Menschen interessen.“vonbloßmehrGemeinschaftWohnenvermitteln,zudassundistalsdieSummePartikular

Und für wie wahrscheinlich halten Sie, dass Sie eines Tages zusammenarbeiten werden?

Zudem stellt jeder Versuch der Mietzinsdecke lung einen indirekten Angriff auf die Substanz der Stadt dar, da die Instandhaltung dann nicht mehr wirtschaftlich möglich ist. Und drittens: Leistbares Wohnen ist ein Grundrecht, keine Frage, aber nicht um jeden Preis! Es kann nicht sein, dass geförderte Wohnungen über mehr Qualität verfügen als der freifinanzierte Woh nungsmarkt, während gewerbliche Bauträger den geförderten Wohnbau querfinanzieren müssen und privaten Wohnungsbesitzern mit einem veralteten Mietrechtsgesetz das Leben zunehmend schwerer gemacht wird.

JP

Ich danke Ihnen für die sehr klaren Stand punkte. Daher meine Frage an Sie: Wie könnte denn ein gemeinsames Projekt von einszueins architektur und JP Immobilien aussehen?

Jelitzka: Man kann nicht immer nur die Bau träger und Immobilienentwickler bashen! Man könnte sich stattdessen überlegen, ob man nicht lieber auch mehr Mieter zu Eigentümern machen will. Das hat man beispielsweise in Shanghai gemacht: Junge Leute werden er mutigt, in Eigentum zu investieren, indem man Eigenheimkredite staatlich fördert und Genera tionenkredite über 50 bis 60 Jahre zulässt. Nun ist Shanghai nicht Wien, aber ich denke, davon könnte man sich durchaus inspirieren lassen.

Jelitzka: 8,5.

Wie genau kann man sich das vorstellen? Wie sehen solche demokratischen Werkzeuge aus?

Auf einer Skala von 0 bis 10?

Bayer: Das hängt ganz vom Projekt ab. Das Spektrum reicht von klassischer Mehrheitsde mokratie über soziokratische Entscheidungsfin dung bis hin zu systemischem Konsensieren. Es gibt viele Methoden, auf die man zurückgreifen kann. Wichtig ist auf jeden Fall, Individual- und Gemeinschaftsinteressen auszutarieren und zu lernen: Was ist mein Interesse? Was ist das Interesse des anderen? Welche Interessen verbinden uns? Und wie schaffen wir einen Kompromiss, wenn es keine oder nur eine kleine Schnittmenge in den Interessen gibt? Unsere Aufgabe ist es, den Menschen zu vermitteln, dass Wohnen und Gemeinschaft mehr ist als bloß die Summe von Partikularinteressen.

Aktuell sind wir im Miet- und Eigentums bereich mit horrend hohen Wohnkosten konfrontiert. Was tun?

Bayer: Wir haben aus der Geschichte gelernt, dass die forcierte Bildung von Eigentum auch sehr schlechte Konsequenzen haben kann. Denken Sie nur an Großbritannien, wo unter Margaret Thatcher nicht nur Wohnen, sondern auch große Teile der Infrastruktur privatisiert wurden! Die Folge ist: Die Spekulation im Wohn bereich ist weit verbreitet, die Grundstücke sind nahezu unleistbar, zudem ist Boden eine end liche Ressource. Wir müssen uns also dessen bewusst sein: Eigentumsbildung im Wohnbau birgt auch eine Gefahr!

Bayer: Ich könnte mir vorstellen, mit JP eine Baugruppe im Eigentum zu planen und koopera tiv zu begleiten. Ich denke, dass eine Baugruppe in diesem Bereich eine sehr schöne, lustvolle Aufgabe sein könnte.

Bayer: Weil JP im Eigentumsbereich viel Er fahrung hat und sich gerne zu hochwertiger Architektur bekennt. Mich würde die Diskussion mit Daniel Jelitzka sehr reizen.

Bayer: Das sind die 50 Prozent, für die ich sprechen kann. Für die restlichen 50 Prozent braucht es die Entscheidung des Geldgebers und Auftraggebers. ∏

Frau Bayer, warum wäre JP dafür ein guter Partner?

„Sie sagen, führt.verzerrungenheblichenMarkt,leoderistVielwidersprechen.DaeineEigentumsbildungdassGefahrist.mussichIhnengefährlicherderstaatlichekommunaEingriffindenderzuerMarkt“ GESCHÄFTSFÜHRERJELITZKA IMMOBILIEN

Und umgekehrt?

06 LIVINGWIEN10108,FÜHRICHGASSEP,17Z041047PZAG,POSTÖSTERREICHISCHE NEWPORT ROCKS DESIGN INLICHTINVESTMENTALS&STOFFENEUEMLOOK BEST OF LIFESTYLE IN NEUENGLAND TREND NACHGEFRAGTALERT INTERIOR-POWER WIE LOKALE MANUFAKTUREN & DESIGNER AKZENTE SETZEN WWW.FALSTAFF-LIVING.COM6/2022 KUNST & STIL IM ROSEWOODCITY-HOTSPOTVIENNA DASGESCHENK!PERFEKTE Jetzt bestellen unter: shop.falstaff.at/fl Folgen Sie uns auch instagram.com/falstaff.livingfacebook.com/falstaff.livingaufsowieauf 8 x Falstaff LIVING & vonGläsersetRIEDEL Lesegenuss schenken und exklusive Prämie sichern: Verschenken Sie ein Jahresabonnement (acht Ausgaben) um nur € 65,–und erhalten Sie als Dankeschön ein Gläserset von RIEDEL. NUR € 65,–

178 I DER STOFF, AUS DEM ARCHITEKTUR IST

MEHR ALS MATERIAL„nur“

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Dekton von Cosentino ist ein Kunststein, der dennoch aus natürlichen Materialien besteht.

Material und Oberfläche sind untrennbar miteinander verbunden. In der Architektur zeigen sich alte Bekannte, neue Trends und zukunftsorientierte Lösungen.

TEXT: ELISABETH KLOKAR

GMBHHOLDINGBAUGRUPPESCHMIDFOTO:

I DER STOFF, AUS DEM ARCHITEKTUR IST

Avalis, das Holzflachdach von Solarlux, nimmt den Trend zur kubischen Architektur auf.

Die im AEC-Sektor verfügbaren Möglichkeiten reichen von praxisfähigen Vorfertigungen, 3D-Druck-Optionen, dem Einsatz von virtueller Realität (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR), die alle unter den Ober begriff Extended Reality (XR) fallen, über KI-gesteuerte Prozesse, Drohnen für die Standortkartierung, Konstruktionsrobotik und Hilfsmittel zur Echtzeit-Visualisierung bis hin zu Laser-Scanning und Fotogrammetrie. Eine exakte Visualisierung von Projekten solle helfen, die Bauphasen zu straffen, die Mengen an Daten, die mit dem Design- und Bauprozess verbunden sind, leichter zu verwalten und Kunden von Beginn an in den Designprozess miteinbinden zu können. Gewünschte Folgen dieser technologischen Architekturprozesse seien Zeitersparnis, die Vermeidung von Mate rialverschwendung und intelligente, zukunfts fähig gestaltete Gebäude, die bestehende und anstehende Umweltanforderungen erfüllen.

Während Planung, Entwicklung sowie die Ausführung der eine Part sind, sind Mate rialien der andere. Neben emissionsarmen Baupraktiken und intelligenten Energie konzepten bestimmen nachhaltige Roh stoffe heute Theorien, Diskussionen und Bauvorhaben im selben Ausmaß. Und hier tut sich viel – muss es auch. Damit einher gehen Trends, gepaart mit interessanten Designs.

Rieder zeigt, dass Beton auch ohne Zement möglich ist.

BETON Stellschrauben für mehr Nachhaltig keit im Bausektor

er langfristige Wandel steht im Mittelpunkt. Und das müsse laut dem Architonic-Team eine zukunftsfähige, effiziente Architektur sein: „Fortschrittliche Technologien und erweiterte Nachhaltigkeits ziele“ bestimmen (schon) die Bauindustrie und werden sie auch nachhaltig verändern.

Beton, der Baustoff der Moderne – zumindest erlangte er in dieser Zeit die größte Aufmerk samkeit –, galt lange als kalt, klo big, trotzig. Heute

sind der effiziente Umgang mit Ressourcen. Ein klimafreundlicher Rohstoff hängt unter anderem davon ab, wie seine Öko-Bilanz ist: wie niedrig also der CO2-Wert im Abbau oder der Her stellung ist. Hinzu kommen noch Lebensdauer, Wiederverwertung und finale Entsorgung.

D

Dass Architektur und Nachhaltigkeit heute we niger ein Trend, sondern vielmehr zu einer Not wendigkeit beim Bauen von Gebäuden geworden sind, sieht man auch bei Eternit so. Dach- und Fassadenprodukte aus Faserzement sind das Kernsortiment des Unternehmens. Ein Umden

Joskos Fenster ONE setzt auf symmetrischenMinimalismus.

SCHREYERDAVIDJOSKO,RIEDER,KUCZIA,PETERFOTOS: 181

Die lange Lebensdauer der Produkte ist der USP der Eternit-Dächer und -Fassaden. Ein nach haltiges Plus. Und der grüne Trend zieht sich weiter durch: Seit Kurzem bietet Eternit auch ein Photovoltaiksystem (Sunskin Roof) an. Das Besondere daran: Es handelt sich bei diesem System um kein Aufdachsystem, sondern um eine dachintegrierte Lösung, die den ästheti schen Faktor mitintegriert.

Eternit nutzt Faserzement als Kern des Sortiments.

Die PREFABOND Aluminium Verbundplatte zum Beispiel bietet dafür eine hohe gestalterische Freiheit mit allen Vorteilen der vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Dieses Jahr ergänzen die gefragten P.10-Farben – eine farbbeständige Oberfläche – Anthrazit, Schwarz, Prefaweiß, Nussbraun und Dunkelgrau das System.

ken samt Maßnahmen erfolgt hier schrittweise: Der Energieaufwand und Schadstoffausstoß werde so gering wie möglich gehalten. Bei der Zusammensetzung der Produkte setze man auf natürliche Rohstoffe, die überwiegend aus der Region stammen. Unnötige Transportwege können so vermieden werden, gibt das Unter nehmen bekannt.

Auch in anderen Bereichen wird laufend weiterentwickelt, etwa beim Werkstoff Alumi nium. „Speziell im Bereich Fassadensysteme, Dachentwässerung und Zubehör gibt es 2022 zahlreiche Innovationen sowie Produkt-Up dates“, berichtet Sandra Stritzl, Leiterin PREFA Produktmanagement International, das aus über

Außerdem sorgen insgesamt sechs weitere Standardfarben (Silbermetallic, Reinweiß, Rauchsilber, Schwarzgrau, Anthrazit matt und Bronze) für optische Vielfalt. Der Werkstoff ist ein wahrer Teamplayer und eignet sich überdies auch besonders gut für Kombinationen mit Holz oder Glas.

GLAS

FASERZEMENT

ALUMINIUM

Den Wohnraum nach außen hin optisch öffnen, zugleich aber gut geschützt sein – Glas macht dies möglich. Einer der führenden Anbieter von

5.000 Produkten und einem perfekt aufeinander abgestimmten Komplettsystem besteht. Für eine individuelle Gestaltung bietet das Material viele Möglichkeiten: Aluminium ist extrem wandelbar. Muster, Farben, Effekte sind in ver schiedensten Ausprägungen möglich. Zudem ist es langlebig, bruchfest, nahezu wartungsfrei, verlustfrei recycelbar und sehr leicht, was sich positiv auf die Ökobilanz auswirkt. Das bestätigt auch das Aluminium-Fenster-Institut (AFI) mit seiner langjährigen Markterfahrung: „Die Wiederverwertung von Aluminium im Bau bereich liegt heute bei über 90 Prozent.“ PREFA verwendet zum Großteil ebensolches, auch Sekundäraluminium genannt. Aluminium ist ein Allrounder für Fenster, Türen, Profilsysteme und Außenflächen. Der Fassadenbau zähle hier zu einem der wichtigsten Anwendungsgebiete von Aluminium im Hochbau, so das AFI. Die Hausfassade bietet Schutz vor Witterungs einflüssen und reduziert, entsprechend richtig gedämmt, den Energieverbrauch. Aus dem gestalterischen Blickwinkel betrachtet prägt die Fassade wesentlich den Charakter des Hauses.

wird er als weich, anschmiegsam und selbst bewusst beschrieben, als Partner von Holz oder Stein. Seine Bestandteile: Sand, Kies, Wasser in Kombination mit Zement aus Kalkstein und Ton. Ein Minus: Die Bilanz von Zement zählt zu den energieintensiven Grundstoffen, hohe Emissionen fallen in der Produktion an. Doch: Beton ohne Zement, geht das? Ja, ist Wolfgang Rieder überzeugt, der sein Unternehmen auf die Reise mit dem Ziel „Klimapositiv bis 2030“ geschickt hat. Der schrittweise Ersatz von Ze ment in der Betonmatrix ist dabei nur einer von mehreren Wegen. Im neuen Rieder-Headquarter in Maishofen erfolgt der Praxischeck. Das Mate rial Glasfaserbeton fibreC 3.0 umhüllt auf einer Fassadenfläche von 400 m² das neue Gebäude. Die Textur Slate in der Farbe Pine Green erinnert an eine Schieferoptik. 50 Prozent des Zements wurden durch Alternativstoffe ersetzt, womit eine CO2-Reduktion von 30 Prozent erreicht wur de. Die Produkte Concrete Skin, Öko Skin und Formparts mit der CO2-reduzierten Matrix 3.0 sind in ausgewählten Farben verfügbar. Bis 2027 ist die Umstellung der gesamten Produktpalette auf ein zementfreies Material vorgesehen. Stu fenweise soll der Zement zur Gänze substituiert werden. „Wir wollen nicht nur reden, das Tun ist wichtig, damit der ökologische Wandel gelingt“, bekräftigt Rieder den seit einigen Jahren be schrittenen Kurs seines Unternehmens. Damit ist er der erste Hersteller von Low-CarbonFassadenplatten aus Beton. Zementfreier Beton ist dabei nur ein Puzzlestück in einer auf Nach haltigkeit im umfassenden Sinn fokussierten Firmenphilosophie.

2018PHOTOGRAPHEBOEGLYLUCFUNDERMAX,FOTOS:

Die Spezialität von Fundermax: Holzwerkstoffe und dekorative Laminate.

HOLZ

„Angesagt ist Reduktion auf das Wesentliche. Intelligente, flexible Raumkonzepte, sichtbare minimierte, raumprägende Primärstrukturen und der Verzicht auf unnötige Verkleidungen sind eine maßgebliche zukünftige Bauweise.“ MUCH UNTERTRIFALLER

Die puristische Eleganz wird erreicht durch extrem schlanke Rahmen von nur 15 Millimeter Ansichtsbreite, gefertigt aus pflegeleichtem Aluminium und verdeckten Beschlägen ohne sichtbaren Schlosskasten. Ebenso passend in stilvoller Zurückhaltung ist ONE, das kompro misslos symmetrische und schlanke Fenster von Josko. So ergänzen sich beide Produkte – ONE und MET Loft. Fazit: formvollendet für höchste Ansprüche.

beweglichen Fenster- und Fassadenlösungen ist das deutsche Familienunternehmen Solarlux. Die Produktpalette reicht von Glasfaltwänden über Schiebefenster und Glasanbauten bis hin zu Balkonverglasungen und Vorhangfassaden. Die erprobten Eigenentwicklungen sind in Standardmaßen sowie als Sonderanfertigungen bestellbar. Avalis, ein aus Holz gefertigtes Flachdach mit niedrigem Neigungswinkel, wärmegedämmt und – typisch für eine Maßan fertigung – mit jeder Menge Extras, ist der dies jährige Neuzugang. Eine Wohnraumerweiterung im kubischen Stil, oder anders gesagt: Panora mablick ins Grüne für Anspruchsvolle. „Kubische Architektur hat in den vergangenen Jahren immens an Popularität gewonnen. Ihr zeitloses Design findet sich gleichermaßen in Bungalows als auch mehrgeschoßigen Bauten wieder. Das neue Flachdach Avalis von Solarlux greift diese puristische Form der Architektur auf,“ so die Be schreibung des Glas-Experten dazu. Das Premi um-Dach gibt es in zwei Varianten samt einem Lichthof. Ersteres ist in gerader Ausführung

Holz dient dem Mensch auf der ganzen Welt seit jeher als relativ leicht zu gewinnender und flexibel einsetzbarer Baustoff. Seit den letzten zwei Jahrzehnten erlebt der nachwachsende Rohstoff, bedingt durch den Klimawandel und den verstärkten Fokus auf nachhaltige Bauweisen, eine Renaissance. Schon seit den 1990er-Jahren setzen Dietrich Untertrifaller Architekten neue Maßstäbe im modernen Holz bau. „Unsere Architektur entwickelt sich aus dem Anspruch heraus, den Aspekt des Lebens und des Handelns in den Fokus zu stellen. Holz ist dabei der Dreh- und Angelpunkt, wenn über Potenziale im Bauen gesprochen wird. Der Bau stoff bedient die dringend notwendige Reduktion grauer Energien und damit die Neuerfindung einer der klimaschädlichsten Branchen unserer Gesellschaft. Darüber hinaus gelingt es dem Holzbau, an regionale Handwerkskulturen an zuknüpfen und gleichzeitig der Wegbereiter der Digitalisierung im Bauen zu sein“, erklärt Patrick Stremler, geschäftsführender Gesellschafter von

182 I DER STOFF, AUS DEM ARCHITEKTUR IST

Wohnen bedeutet aber auch, sich in seinen Innenräumen wohlzufühlen. Neuzugänge bei Innentüren und Fenstern gibt es dafür bei Josko. Im Programm sind besondere Innentür-Neuhei ten mit dem unverkennbaren Designanspruch: außergewöhnlich, minimalistisch, detailverliebt. Klare Linien, präzise Verarbeitung, exzellentes Design zeichnen die Glastüren MET Loft aus.

möglich, die zweite Möglichkeit wäre mit einem schrägen Dachüberstand. Zusätzlich kann hier ein Beschattungssystem integriert werden. Die Dachneigung ist mit einem Winkel von lediglich zwei Grad so flach, dass sie mit dem Auge kaum wahrnehmbar ist, und doch wird Regenwasser zuverlässig abgeleitet. Und damit auch von oben Tageslicht in den Raum fallen kann, ist im Avalis ein gläserner Ausschnitt mit automatisch steuerbarem Dachfenster integrierbar: Die Holz platte des Flachdachs kann bis zu 3,5 Meter breit und 6 Meter tief sein. Ein System, das puristische Ästhetik und architektonisches Statement ist.

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Dietrich Untertrifaller Architekten. Das ProjektPortfolio zeigt die Möglichkeiten eindrücklich auf: Angelika Kauffmann Museum, Schwarzen berg, Haus DUE, Bad Wiessee, College Simone Veil, Lamballe u. v. m.

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Holz ist ein attraktives Material, vor allem, weil es auch verarbeitet vielseitig einsetzbar ist. Die Fundermax GmbH hat sich auf Holzwerkstoffe und dekorative Laminate spezialisiert. Als führender europäischer Anbieter ist das Unter nehmen ein Experte auf dem Gebiet der Ver arbeitung von nachwachsenden Rohstoffen. Das Produktportfolio reicht von Rohspanplatten und beschichteten Spanplatten über Schichtstoff platten für den Innen- und Außeneinsatz bis zur brandbeständigen mineralischen Fassadenplat te. Die Produktionskreisläufe sind geschlossen, Produktionsreste werden entweder in den Her stellungsprozess zurückgeführt oder in eigenen Ökostrom-Fernheizkraftwerken energetisch verwertet, bestätigt Stefan Widitsch, Communi cation and Marketing bei Fundermax.

Aktuell ist das Thema Individualität bei der (Au ßen-)Gestaltung ein großer Trend. Diesem An spruch der Vielseitigkeit folgt man hier zum Bei spiel mit dem Individualdekor von Max Compact Exterior, das aus über 100 Farben und Dekors besteht. Je nach Vorhaben können Architekten ein spezifisches Design oder Motiv erstellen und es anschließend bei Fundermax auf Platten übertragen lassen. Das Kindermuseumsprojekt Muzeiko zeigt dies beispielhaft: „Kleine Berge“, das architektonische Thema von Muzeiko, ist eine Anspielung auf die Topografie Bulgariens. Das gläserne Volumen der Gebäudestruktur wird dafür von drei skulpturalen Formen unterbro chen, die jeweils in ihrer Farbpalette und Textur auf die indigenen Handwerkstraditionen des Landes verweisen. Dafür wurden vier separat gestaltete Individualdekors verwendet und zwei Fundermax-Holzdekors aus der Standardkollek tion miteinander kombiniert.

In der Praxis kann das so aussehen: Direkt an der Uferpromenade in Seewalchen und mit Pan oramablick realisierte Bauunternehmer Norbert Hartl sein Traumhaus am Attersee mit mini malistischer Form- und Farbgebung. Und zum

NATURSTEIN Perfektion, Individualität und Nachhaltig keit: Die Eigenschaften des Natursteins hat sich auch das Familienunternehmen Breitwieser als Motto gesetzt. Seit 50 Jahren zählt das Unternehmen zu den führenden in Europa.

„Stein ist das schönste und nachhal tigste Material der Welt. Jede einzelne Steinplatte ist ein Original, mit eigenem ‚Gesicht‘ – also Mustern, Adern und Farbverläufen“, so Manfred Breitwieser,

Aus technischer Sicht sind Max Compact Exterior-Platten witterungs- und UV-beständig, langlebig, schlagfest, hagelsicher und leicht zu reinigen. Naturfaserbahnen, die etwa 65 Pro zent des Gesamtgewichts darstellen, sind der Hauptbestandteil. Sie werden überwiegend aus Holz hergestellt, das zu „Kraftpapieren“ veredelt wurde. Dieses Holz fällt meist als Nebenprodukt bei der Schnittholzgewinnung oder in Sägewerken an. Die Rohstoffe dafür be

größten Teil aus Dekton® – Danae sowie Zenith. „Diese vielseitige Einsetzbarkeit ermöglichte uns, die Anzahl der ver wendeten Oberflächen auf ein Minimum zu reduzieren: Holz, Putz, Glas und Dek ton®“, sagt Architekt Christian Frömel. „Die vorgehängte hinterlüftete Fassade, die Brüstungen, die Treppenstufen, die Böden der Terrassen und der Innenräume sowie das Kaminmöbel und die Küchen insel wurden allesamt mit Dekton® verkleidet.“ Der Entwurf kommt von F2 Architekten: eine klassisch-moderne Formensprache mit einem kubischen Gebäudekern, mit hellen, die Horizontale betonenden Elementen für eine zeitlos ästhetische Eleganz.

Breitwieser stellt die Schönheit von Natur stein unter Beweis.

184 I DER STOFF, AUS DEM ARCHITEKTUR IST

zieht man von Lieferanten, die nach dem FSC®bzw. PEFC-Standard zertifiziert sind. Damit ist die Kombination Nachhaltigkeit und Design auf dem richtigen Weg und folgt dem (notwendigen) Trend der Zeit.

Stein und doch nicht Stein. Das ist Dekton® by Cosentino. „Das Material besteht aus bis zu zwanzig natürlichen Mineralien, deren Partikel unter 25.000 Tonnen Druck komprimiert und bei 1200 °C gesintert werden“, erklärt Oliver Reiter, Geschäftsführer von Cosentino Austria. Damit werden quasi die metamorphen Vorgänge bei der Entstehung von Naturstein kontrolliert und beschleunigt ausgeführt. Aus diesem Grund ist Dekton® in der Lage, jede Art von Material nachzubilden. Es wird in großformatigen Platten in fünf verschiedenen Stärken hergestellt, zu dem ist es feuer-, kratz- und fleckenfest, beson ders formbeständig und resistent gegen Kälte, Hitze und Thermoschocks. Da es auch UV- und farbbeständig ist, eignet es sich als Oberfläche für ein breites Anwendungsspektrum im Innenund Außenbereich.

SCHREYERDAVIDFOTO:

(STEIN-)OPTIK

Transparenz in ihrer schönsten Form Seit 1886 swissfineline.at

Die rahmenlose Verglasung von swissFineLine ermöglicht fließende Übergänge zwischen innen und außen für ein grenzenloses Raumerlebnis voller Licht, Luft und Atmosphäre.

186 I DER STOFF, AUS DEM ARC HITEKTUR IST

3862 OFFICE@MATAUSCHEK.COM22223MATAUSCHEK.COM

Indoor wie outdoor gibt es kaum ein Material, das mit Naturstein mithalten kann, ist man bei Breitwieser überzeugt.

MANUFAKTUR MATAUSCHEK WERK-VI-STRASSE 28 8605 KAPFENBERG T:

Die Langlebigkeit und Beständigkeit des Mate rials mache es so attraktiv. Ein großes Projekt ist derzeit die Fassade des Wien Museums, und das Einfamilienhaus Pferdeblick zeigt, wie sich Grenzen zwischen Innen und Außen mit Stein aufheben lassen – hier Kalkstein im römischen Verband verlegt. 2022 lanciert der SteinmetzBetrieb die eigene Designlinie Objects by Breit wieser. Und was ist gerade gefragt? Schwarzer Stein liegt im Trend, im Kontrast dazu auch der Iceberg.

WORLD OF MATAUSCHEK

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ADVERTORIAL

Wir setzen auf alternative Energie und betreiben seit 2011 die damals größte steirische Aufdach-Photo voltaikanlage mit einer jährlichen Stromleistung von 270.000 kWh. Das entspricht jener Menge an Strom, die Alutechnik Matauschek in einem Jahr zur gesamten Her stellung der Produktpalette benö

tigt. Das wiederum bedeutet: Sämt liche in unserer Firma geplanten und produzierten Alu-Glas-Ele mente sind CO2-neutral.

Geschäftsführer der Breitwieser GmbH, dessen Spezialität vor allem auch die Objektveredelung ist. Und über die Natur des Steins weiß er viel zu erzählen: „Es gibt kein Material, das all tagstauglicher wäre als Stein. Egal in welchem Bereich, man muss nur den richtigen Stein für die richtige Anwendung finden. In- oder Outdoor, hart oder weich, säurebeständig oder nicht – das sind die ersten Kriterien für Fassaden, Sanierun gen oder exklusives Interieur. Wenn man es aus ökologischer Sicht sieht, ist Stein ein absolutes Naturprodukt. Es ist gewachsen – man hat 10 Prozent Energiekosten gegenüber jeder Kera mikfliese. Naturstein ist außerdem völlig frei von chemischen Stoffen.“

ENERGIE, INNOVATIONEN, TRENDS

in österreichisches Privat unternehmen in vierter Generation: manufaktur matauschek. Die Basis der Unter nehmensführung liegt auf gelebter Nachhaltigkeit. Das bedeutet für uns, dass wir jede unserer stra tegischen Entscheidungen auf die Zukunft aller beteiligten Menschen, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und der Umwelt auslegen.

den wie Photovoltaikfassaden mit automatisch gesteuertem Sonnenschutz, Lüftungsfassaden und Abluftfassaden aus der Ecke der Alumi niumprofilhersteller, textile Fassaden, Holz-Be ton-Hybride oder Kombinationen aus diesen. Die Fassade als solche birgt besonderes Potenzial und legt einen Grundstein für zukunftsorien tiertes Bauen. Die entsprechenden Materialien tragen ihr Übriges dazu bei. ∏ +43

Wenn es darum geht, dem Gebäude eine besondere Optik zu verleihen, finden sich zahl reichen Oberflächen und Farben dafür. Es bedarf allerdings neuer Ansätze, Gebäude zusätzlich noch energieeffizienter und resistenter gegen Umwelteinflüsse zu machen. Viele wurden bereits erwähnt, einige noch nicht: begrünte Fassaden (Living-Wall-Systeme), Energiefassa

DAS ERSTE DACH, DAS DIE KRAFT DER SONNE VOLLFLÄCHIG NUTZT.

Die Weltneuheit PREFA Solar ist Dach und Solarkraftwerk in einem und die Antwort auf herausfordernde Zeiten. Denn mit der zukunftsweisenden, nachhaltigen, extrem widerstandsfähigen und zugleich optisch äußerst eleganten Technologie made in Austria erzeugen Hausbesitzer ihren eigenen Strom und machen sich so komplett unabhängig. Was noch alles dafür spricht? Werfen Sie einen Blick auf unsere Website. Gewinnen Sie einen umfangreichen Einblick unter www.prefa.solar.

DAS STÄRKSTE: DACH UND SOLARKRAFTWERK IN EINEM. WWW.PREFA.SOLAR

* Bei der Farbgarantie

handelt es sich um eine Garantie der P.10 Lackoberfläche gegen Absplittern und Blasenbildung unter den im Garantiezertifikat genannten Bedingungen.

188 I BUNT & SMART Jungs LeArchitecturale“systembasiertFarbpaletteaufdemFarb„PolychromievonCorbusier.

gängiges Farbkonzept, als Ton-in-Ton-Variante oder invers als weißer Schalter auf farbigen Flächen. Das Wichtigste dabei ist die Emotion, die dabei geweckt wird: ein Wohlfühlen, ein Anregen, ein Beruhigen, ein Entspannen oder ein Erfrischen. Die Zeitlosigkeit von LS 990, das bereits seit 1968 im Portfolio von Jung zu finden ist, bildet das ideale Ausgangsdesign. Kontrast oder Verschmelzung: In Kombination mit der großen Farbauswahl, die seit 2014 exklusiv für dieses Schalterprogramm angeboten wird, lassen sich die elektrischen Bediengeräte, Schalter und Steckdosen noch individueller als Gestaltungs element in die Architektur integrieren und werden so zum modernen Statement im Interieur. Ein Detail spielt jedoch eine wesentliche Rolle: Um die beeindruckende Farbtiefe der Polychromie Architecturale abzubilden und eine besondere matte Oberfläche entstehen zu lassen, werden die Schalterklassiker LS 990 in einem speziellen Verfahren handlackiert.

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ie neue Sinnlichkeit und Sanftheit spiegelt sich einerseits immer mehr in gerundeten Formen, aber auch Farben kommen immer mehr zum Vorschein und entlasten das stringente, grafische Schwarz, Weiß und Grau, die vor allem der Technik oft aufoktroyiert werden. Doch diese kann auch ganz anders und zeigt sich von einer überraschenden Facette, die technische Tools ein großes Stück weit in das Einrichtungsthema hereinholt und ein Teil davon sein lässt: mit Farbe.

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DARF’S EIN BISSCHEN FARBE SEIN?

KEINE LAUNE, SONDERN STIL

JUNGFOTOS:

TEXT: BARBARA JAHN

Eines ist heuer ganz klar: Die Welt der Einrichtung zeigt sich ab sofort wie der von ihrer weicheren Seite. Der spartanische Minimalismus ist vorerst passé. Auch da, wo Smartness die Hauptrolle spielt.

„Smarte Technik für die Gebäudesteuerung sollte als Bestandteil der Raumgestaltung verstanden werden, sind doch die Möglichkeiten so vielfältig und individuell wie die Wohnsituationen und per sönlichen Wünsche der Nutzer“, ist Deniz Turgut, Leiter Marketing Jung, überzeugt. „Jung versteht Architektur ganzheitlich, deren Gestaltung Ästhetik, Technik und Funktion umfasst. Deshalb ermöglichen unsere Smart-Home-Lösungen mit LS-990-Tastern in vielen Materialien und Ober flächen sowie der Vielfalt der ‚Les Couleurs® Le Corbusier‘-Farben maximalen Gestaltungsfrei raum.“ Basierend auf dem Farbsystem „Polychro mie Architecturale“ von Le Corbusier, bestehend aus 20 kräftigen Farbtönen und 43 abgedämpften Farben, wovon jede mit jeder anderen harmoniert, bietet Jung das Lichtschalterprogramm LS 990 an, das der Raumgestaltung neue Möglichkeiten eröffnet. Und zwar auf vielfältige Art und Weise: als Farbtupfer auf der weißen Wand, als durch

Die Oberflächen von Gira Esprit und dem Tastsensor 4 sind aufeinander abgestimmt –hier in elegantem Bronze.

konventionellen Schaltern abzugehen, sieht er nicht – ganz im Gegenteil: „Der normale Schalter befindet sich momentan sogar in einer Renais sance: Die konventionelle Installation erfreut sich in den letzten Jahren sehr großer Beliebt heit. Wenn Hightech eingesetzt wird, dann oft zusammen mit konventionellen Schaltern. Das ist einfacher und intuitiver.“ Ein gelungenes Bei spiel der Koexistenz zwischen dem klassischen Schalter und dem Smart Home ist der KNX-Tas ter, der wie ein konventioneller Wechselschalter aussieht, aber darunter moderne Technik für die Bedienung im Smart Home verbaut hat. Allerdings wird nicht jedes neue Gadget in die Produkte eingebaut. „Wir konzentrieren uns lieber auf eine sinnvolle Funktionalität, an der unsere Kunden eine lange Zeit Freude haben. Auch der Aspekt der Bedienbarkeit spielt eine wichtige Rolle. Denn je mehr Funktionen wir in ein Produkt einbauen, desto komplexer werden Konfiguration und Bedienung“, sagt Müller. So ist beispielsweise der Gira Tastsensor 4 so angelegt, dass er sich in sehr moderne Welten einfügen kann. Durch das flache und minimalis tische Design passt er aber genauso gut in me diterrane oder opulente Welten über entspre chende Oberflächen. Angesprochen auf die Rolle

GANZ SCHÖN DUFTE

EIN STATEMENT SETZEN

Klassische Schalter, hinter denen sich smar te Technik verbirgt, sind auch bei Gira eines der großen Steckenpferde. Zeitlose Optik mit intelligenten Funktionen, unverwechselbares Design und intuitive Bedienung – all das macht Produkte zukunftsfähig, ist Hans-Jörg Müller, Head of Product and Design bei Gira, überzeugt. Er hat unter anderem das Gira System 55, den Gira Tastsensor 4 und die Gira Wohnungssta tion Video AP7 entwickelt. Einen Grund, von

der Oberflächengestaltung fügt Müller hinzu: „Es muss im System zusammenpassen. Hier denken wir nicht auf Produktebene, sondern auf Systemebene. Wenn wir zum Beispiel ein neues Produkt für das System 55 entwerfen, dann sind die Oberflächen durch das System 55 bereits vorgegeben. Wenn wir eine neue Farbe anlegen, dann für das gesamte System. Beim Gira Tast sensor 4 haben wir ein Stand-alone-Gerät in Anlehnung an Esprit entworfen. Deshalb haben wir uns dafür passende Oberflächen aus der Esprit-Designlinie entschieden.“

VERTRAUT UND KRAFTVOLL

Oberflächen entfalten auch bei den Schalterprogrammen von Busch-Jae ger ihren kreativen Spielraum. Gerade bei den neuen, exklusiven Farb- und Materialvarianten setzt man auf einen optischen wie haptischen Überraschungseffekt, denn die Rahmen für die Modelle Busch-axcent® pur und carat® sind aus den für Schalter außergewöhn lichen Werkstoffen Schiefer, Porzellan, Edelstahl und Papier-Verbundwerkstoff gefertigt. Damit einher geht ein hoher Individualisierungsgrad: Waren etwa die Rahmen bei carat® bei weißem und schwarzem Glas sowie in Chrom, Edelstahl, Gold und Bronze angesiedelt, so bereichert nun Porzellan Anthrazit als innovative Variante das Programm, stets mit den charakteristischen abgerundeten Außenkanten und kombinierbar mit Einsätzen in Schwarz matt, Studioweiß matt und Elfenbeinweiß. Schnörkellos und kantig präsentiert sich hingegen das Schalter programm Busch-axcent®, dessen Rahmen nun einerseits auch in drei Varianten mit den Echt metalloberflächen Titan, Platin und Schwarz matt erhältlich sind, die sich im Grau-SchwarzSegment bewegen. Andererseits neu sind die sieben zusätzlichen Ausführungen aus hoch wertigem Echtglas in den Farben Schwarzglas, Glas Koralle, Glas Sonne und Glas Avocado, Glas Auster, Glas Purpur und Glas Ozean. Ein weiteres Highlight des Programms sind die drei besonders hochwertigen Varianten Schiefer, Beton und Papier, wobei jedes Stück aufgrund der speziellen Oberflächeneigenschaften ein Unikat ist. Eingesetzt wird hier echtes Schieferbeziehungsweise Betonmaterial mit offenpori ger Oberfläche sowie ein interessanter neuer Verbundwerkstoff aus Papier und Harz, der unter anderem bei Möbeloberflächen, Musikins trumenten, Skaterrampen und Fassadenverklei dungen zum Einsatz kommt. Für die Papier rahmen stehen die zwei Farben Papierbraun und Papierblau zur Auswahl.

Vertraute Optik, modernste Technik: der Gira TastsensorKNX4.

Einem anderen Thema, nämlich der Luftreini gung, widmet sich Ozonos, ein österreichisches Unternehmen, das für dieses wichtige Unter

190 I BUNT & SMART

bei der Farbauswahl entscheidend, dass sich die Frischluft-Stehleuchte in das Ambiente optimal einfügt. Da unsere Hailey am Markt so gut an gekommen ist und die Nachfrage nach weiteren Varianten da war, haben wir Anfang des Jahres weitere vier neue Lampenschirmfarben und

Ozonos versteckt den Luftreiniger gekonnt im Lampenschirm.

OZONOSJAEGER,BUSCHGIRA,FOTOS: 191

Busch-Jaeger setzt auf spannende Optik und Haptik – mit der Buschaxcent®-Serie: links in Entree-Grau, oben in Schiefer.

fangen eine patentierte Technologie entwickelt hat. Und auch hier wird Technik, die saubere Luft ganz ohne Filter und ohne Chemikalien aus der Steckdose serviert, in ein attraktives Aussehen verpackt. Mindestens ebenso erfrischend wie das, was aus dem Gerät kommt, ist auch die Schale: Die Ozonos Aircleaner gibt es im Classic Design in den Farben Weiß, Schwarz und Silber mit pulverbeschichteter Oberfläche und beson derer Haptik, die sehr edel wirkt. „Wir haben uns für diese drei Farben in Serie entschieden, da diese sich unserer Meinung nach am besten in jedes Küchen- und Wohnambiente einfügen kön nen“, sagt Fredy Scheucher, geschäftsführender Gesellschafter von Ozonos. „Daneben gibt es unsere Limited Editions wie beispielsweise die C-Serie in Carbon, Camouflage Pixel und Camou flage Retro für alle Outdoor-Liebhaber. Unsere Pop-Art-Serie wurde inspiriert von den bunten Ringelsocken von Starkoch Roland Trettl.“ Während sich die Farbpalette der Deckenleuchte Stella für deren typische Anwendungsbereiche auf Anthrazit und Schwarz konzentriert, ist die Red-Dot-Award Gewinnerin Hailey, die es zu nächst in den Farben Jeans Grau, Leinen Natur und Athene Creme mit schwarzem Fuß gab, über sich hinausgewachsen. „Auch hier war für uns

eine weitere Fußfarbe gelauncht. Den Fokus haben wir dabei vor allem auf erdige Farben wie Aschgrau, Kohle Grau und Teer Schwarz gelegt, die wiederum mit der neuen Fußfarbe Perlgold sehr schön harmonisieren. Zusätzlich gibt es die Vintage-Variante in Blume Blau.“ ∏

Das Smartphone wird zum Schlüssel: Die smarten Türschlösser von Nuki lassen sich bequem mit dem Handy (ver)sperren, via App wird festgelegt, wer Zutritt hat. nuki.io

SMART LOCK 3.0 Hersteller: Nuki

Hersteller: Gira

Hersteller: Poet Audio

Auf den ersten Blick erscheint sie als stilvolle Stehlampe, und doch steckt weitaus mehr dahinter: Als erster Ozon-Luftreiniger befreit Hailey Ihr Zuhause von unangenehmen Gerüchen sowie Krankheitserregern und sorgt für ein gesundes Raumklima. ozonos.com

Kürzlich präsentierte Jung die Drehdimmer der Serie LS 990 im neuen Design, teilweise sind die Schalter und Dimmer in Echtmetall-Ausführung – wie hier in der Messing-Variante – erhältlich. eurounitech.at

SMARTE GEBÄUDELICHTSTEUERUNGUND

PANDORETTA MIT OAK BASE

Hersteller: Jung

DREHDIMMER LS 990

Ein Zuhause, das für Sie mitdenkt? Lässt sich einrichten. Oftmals sind es schon kleine Ergänzungen und clevere Gadgets, die unseren Alltag angenehmer machen.

192 I BEST OF SMART HOME

Einfach wohnen: Der deutsche Schalterund Smart-Home-Spezialist Gira sorgt mit innovativer Gebäudesteuerung, Steckdosen und Lichtschaltersystemen für mehr Komfort und Sicherheit in den eigenen vier Wänden. gira.com

STEHLEUCHTE HAILEY

Klingt gut – und sieht auch so aus. Das hölzerne Podest macht die kabellose High-End-Soundanlage zum Blickfang und ermöglicht nahezu 360° Schallabgabe. poetsoundsystems.com

SMART & SICHER wohnen

Hersteller: Ozonos

Faszinierende Möglichkeiten, das eigene Zuhause individuell zu gestalten.

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N GMBHELEKTROBUSCH-JAEGERHERSTELLER,FOTOS:

Intelligent vernetzt, macht smarte Haustechnik das Leben leichter. Damit das smarte Eigen heim auch nach einigen Jahren noch reibungslos funktioniert, sollte man sich für eine profes sionelle und zukunftssichere Vernetzung des Haushalts entscheiden.

auf die Bedürfnisse smarter Wohngebäude zu geschnitten und sowohl für Neubau- als auch Renovierungsprojekte bestens geeignet. Jalou sie, Licht, Heizung, Klima oder Türkommunikati on sind ganz einfach und nach den persönlichen Wünschen steuerbar. Das gesamte Zuhause lässt sich über fest verbaute Schalter, Displays, mobil über das Smartphone oder Tablet sowie per Sprachsteuerung über die entsprechende App steuern. Zudem gibt es auch die Möglich keit, Wunschfunktionen zu einem späteren Zeitpunkt nachzurüsten oder weitere Systeme, wie zum Beispiel Sonos oder Philips Hue, zu integrieren. Auch Rauch- und Wärmemelder sowie Kohlenmonoxid-Melder von Busch-Jae ger lassen sich in die Hausautomation einbinden und sorgen für Sicherheit.

IN KOOPERATION MIT BUSCH-JAEGER I 193 Tipp

BUSCH-FREE@HOME®: EINFACH WIE NIE ZUVOR

Architektur und Design und überzeugen mit schnörkelloser, geradliniger Form und aus gewogenen Proportionen. Großer Wert wird auf Details gelegt: die Form oder Haptik des Schalters, seine Oberfläche oder Akustik, seine Farbe oder sein Material. So kommen unter anderem auch hochwertige Echtmaterialien wie Glas, Beton und Schiefer zum Einsatz. Mit ihrer breiten Farbpalette geben Schalterprogramme von Busch-Jaeger dem eigenen Raumdesign einen farbigen Schliff. ∏

Weitere Informationen erhalten Sie unter: busch-jaeger.at

Die Lichtschalter von Busch-Jaeger entspre chen den aktuellen Trends in den Bereichen

portfolio von Busch-Jaeger bietet von Licht schaltern bis hin zum gesamten Smart Home alles, was hierzu nötig ist.

Die Smart-Home-Lösung Busch-free@home® von Busch-Jaeger fügt sich ganz selbstver ständlich in den Alltag ein und schafft eine neue Dimension an Wohnkomfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Busch-free@home® ist speziell

DESIGNVIELFALT FÜR JEDE ANFORDERUNG

ELEGANTES DESIGN TRIFFTsmarte Technik

194 I MOBILITÄT

TEXT: OLIVER WEBERBERGER

EIN FEST

Die BMW M GmbH feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Ein Geburtstag, der wohl niemanden kalt lässt, egal wie viel oder wenig man mit Autos im Allgemeinen und BMW im Speziellen zu tun hat.

FÜR ALLE Sinn�

Das neue BMW M8 Competition Coupé kombiniert pure M Gene mit höchster Exklusivität – und macht die Straße zur Rennstrecke.

195 FISCHERUWEFOTO:

Selbstverständlichkeit entsprechende M-Va rianten zumindest anzuteasern. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, von welchem Segment oder welchem Antrieb wir sprechen. Vom Bi-Tur bo-Benziner im Kompakten 1er bis zu den 1.015 Newtonmetern Drehmoment des elektrischen iX

nno 2022

Jubiläen werden ja ganz gerne genutzt, um noch einmal zurück zu blicken. Meilen steine zu benennen, mit berühmten Namen zu jonglieren, einzelne Modelle nochmal in das Rampenlicht zu rücken. Wir machen das auch, bitten aber um Nachsicht, was

Der BMW M3 Touring setzt auf die M typische Kombination aus Dynamik, Agilität und Präzision mit uneingeschränkter Alltags- und Langstreckentauglichkeit.

die Vollständigkeit betrifft. Der Erfolg der BMW M GmbH ist einfach mit zu vielen Menschen, zu vielen Erfolgen und überhaupt mit zu vielen legendären Modellen verbunden.

Der BMW iX M60 als erstes vollelektrisches M-Modell vereint die Innovationskraft von BMW i und BMW M.

M60 reicht die Bandbreite. So gut wie kein Modell bleibt unberücksichtigt, mehr noch, durch die neue „M Competition“-Reihe wird der Erfolg nochmals um ein Level erhöht.

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ModellsBeimzumM-ModellegehörenbeiBMWgewohntenBild.Starteinesneuenistesschoneine

Immerhin ist es ja auch eine zutiefst individuelle Sache, was wen warum an der BMW M GmbH so begeistert. Während der Führerscheinneuling beim neuen M3 Touring in die Knie geht, löst bei der Generation 50plus der BMW M1 aus dem Jahr 1978 unkontrollierten Speichelfluss aus. Andere wiederum bekommen feuchte Augen bei der Erinnerung an ihre Idole aus dem Tourenwa gensport. Hans-Joachim Stuck, Dieter Quester und Björn Waldegaard feierten mit dem BMW 2002 und dem 3.0 CSL große Erfolge. Und wenn wir schon bei großen Namen und Erfolgen sind: 1983 wird ein gewisser Nelson Piquet Formel-1 Weltmeister - den Antrieb für das Weltmeister auto liefert die BMW M GmbH.

Auch Kunstbegeisterte finden in der M GmbH ein Zuhause. Immer wieder fanden sich renommier te Künstler, die nur zu gern ihre ganz eigenen M-Modelle entwarfen. Alexander Calder 1975 einen CSL, Andy Warhol 1979 einen M1, Michael Nelson Jakamarra 1989 einen M3, Jeff Koons 2010 einen BMW M3 GT2. Tatsächlich dürfen sich selbst modebewusste Menschen freuen, denn anlässlich des Jubiläums gibt es eigene Hoodys, Caps und T-Shirts aus der M GmbH. Okay, das ist

erfolgte 1983 mit dem besagten WM-Titel durch Nelson Piquet. Aus heutiger Sicht war das wohl weniger eine Frage des „ob“ als des „wann“.

hatte mindestens ein Poster vom 2002 turbo oder dem 3.0 CSL Coupé in der Garage hängen. Was man sich damals noch nicht getraut hat war, das „M“ in die Typenbezeichnung zu integrieren. Dazu brauchte es ein Aha-Erlebnis, ein auto mobiles Spektakel von globaler Bedeutung. So geschehen 1978, als gemeinsam mit Lamborghi ni der M1 entwickelt wurde. Ein lupenreiner und waschechter Supersportwagen, optisch gefühlt aus einer fernen Zukunft und mit Leistungsdaten jenseits von Gut und Böse. Die Straßenversion leistete 277 PS, im Renneinsatz wurden 470 realisiert. Heute ist der M1 wie ein Picasso für Sammlern und dementsprechend ein würdiger Namensgeber. In den Folgejahren ging es Schlag

jetzt nicht so spannend, aber verdeutlicht recht gut, wie breit die M GmbH aufgestellt ist.

Die Anfänge – der BMW 3.0 CSL aus den frühen 70er Jahren ist heute mehr als Kult.

Der BMW M4 Competition: eine faszinierende Kombination aus Ästhetik, Charakter und M typischer Sportlichkeit.

VON DER RENNSTRECKE AUF DIE STRASSE Neben den Erfolgen im Motorsport hatte die BMW M GmbH von Beginn an ein Auge auf Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung. Man kann wohl die Behauptung aufstellen, dass die Münchner mit die Ersten waren, die es verstan den ihre Erfolge im Motorsport sowohl technisch als auch im Marketing entsprechend zu nutzen. Schon 1973 führte die M GmbH mit den Typen 530, 533i und 535i die ersten Modelle ein. Und wir würden wetten, so gut wie jeder Besitzer

REEHSTEFANFISCHER,BMW/UWEFOTOS:

197

Mit Sicherheit breiter, als sich BMW das im Gründungsjahr 1972 erträumt hat. Wobei, rück wirkend betrachtet, von der ersten Sekunde an klar war, dass hier etwas Großes am Entstehen ist. Bereits im Jahr eins nach Gründung wurde das Tourenwagencoupé 3.0 CSL entwickelt und die 24 Stunden von Le Mans in der Tourenwa gen-Klasse gewonnen, während der 2002er bei den Rallyes für Furore sorgte. Die TourenwagenEM gewann man gleich sechsmal in Folge und 1980 machte man sich daran auch die Königs klasse des Motorsports zu erobern. Die Krönung

DER ROTE (DESIGN-)FADEN

stanz die Damen und Herren in München seit jeher auf Trends reagieren, nicht sel ten selber welche setzen und dabei nie daneben liegen. Oder können sie sich an ein M-Modell erinnern, welches mangels Erfolg eingestellt wurde? Eben.

Porsche 911 Turbo S: jeder dieser drei Begriffe für sich allein genügt schon, um bei Autoenthusiasten das Herz schneller schlagen zu lassen. Und alle drei zusammengenommen: besser wird‘s nicht.

MAZDAKIA,AG,AUDIPHOTOGRAPHY,FAGELSONMARKFOTOS: 198 I MOBILITÄT

Der Mercedes-AMG GT 63 S E Performance: der erste Performance-Hybrid aus dem Hause AMG kombiniert Leistung mit feinen Designdetails.

DIE KONKURRENZ SCHLÄFT NICHT

Das mag auch an dem von Beginn an schlüssigen Design liegen. Die BMW M GmbH verstand sich stets als Schnitt

Seit Jahren ist die BMW M GmbH weltweiter Marktführer bei High-Performance-Automobilen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die

stelle zwischen Rennsport und Serie. Eine wirk liche Selbstfindungsphase gab es in Wirklichkeit nie. Von Anfang an fanden unter der bis heute gültigen Prämisse „Form folgt Funktion“ charis matisches Design und stilvoll verpackte Dynamik stets zueinander. Dabei sind viele Details aus früheren Modellen noch heute in jedem M-Modell zu finden, über die Jahre um zeitgemäße Fea tures erweitert. Individuell designte Stoßfänger, Heckspoiler, ausgestellte Radhäuser, Hutze in der Motorhaube, zweifache Doppelendrohre. Freilich ist alles dem Wandel der Zeit unterwor fen - der Heckspoiler ist heute eine Spoilerlippe –aber die Eckpunkte eines jeden M-Modelles sind quasi deckungsgleich.

So wie die Prämisse aller Motoren stets de ckungsgleich war. Höher. Schneller. Und dank EMobilität neuerdings auch weiter. Dabei war auch der beste Antrieb nie davor gefeit optimiert oder überhaupt gleich ausgetauscht zu werden. Keine Zylinderanzahl, die nicht hinterfragt wurde, kein Erfolgsmotor, der nicht zugunsten eines neuen Erfolgsmotors aussortiert wurde. Reihensechs zylinder, V8 Benziner, Hochdrehzahl-Zehnzylin der, Sechszylinder Diesel, Turbo-Vierzylinder, E-Motoren. Da war und ist für jeden etwas dabei, zumal es mit den Leistungsdaten stets nur in dieselbe Richtung geht wie mit den Verkaufszah len: nach oben.

auf Schlag. Dem M5 folgte der M3, begleitet von CSL (Coupé Sport Leichtbau) Modellen, die in regelmäßigen Abständen Bestzeiten auf der Nordschleife aufstellten oder zertrümmerten. 1997 folgte mit dem Z3 der erste M Roadster, dem SUV-Boom wurde 2009 mit dem X5 M und X6 M Rechnung getragen. Ein nur kleiner und un zureichender Auszug aus dem Sammelsurium an beeindruckenden Automobilen, welche die BMW M GmbH in den letzten Jahrzehnten erschaffen hat. Aber es zeigt, mit welch gnadenloser Kon

Dem Erfolg der BMW M GmbH wird das keinen Abbruch tun. Zu stark sind die M-Modelle in unseren Köpfen verankert, zu konstant liefern die Bayern seit Jahrzehnten emotional besetzte Fahrzeuge. Auch die Unsicherheit, was die An triebe der Zukunft betrifft, macht uns und BMW keine Sorgen. Sie zweifeln? Dann empfehlen wir Ihnen eine Probefahrt im brandneuen BMW i4 M50. 544 PS und 790 Newtonmeter später sind alle Zweifel vergessen. ∏

wurde das Portfolio kräftig aufgestockt, heute ist quasi kein Segment mehr vor Audi RS gefeit. High-Performance Modelle sind aber keine rein deutsche Angelegenheit, das muss man auch festhalten: Hyundai feiert mit den „N“-Modellen Erfolge, Kia tut selbiges mit den „GT“-Derivaten und Seat hat mit Cupra überhaupt gleich eine eigene Sportmarke aus dem Hut gezaubert.

sicher mit dem 1990 mit der Daimler Benz AG ge schlossenen Kooperationsvertrag. Seitdem eilt man gemeinsam von einem Erfolg zum anderen, die Palette reicht mittlerweile von kompakten Krawallmachern bis zu zweisitzigen Plug-in-Hy brid Hypercars.

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Der Kia EV6: Die Verwandtschaft zum Technik-Geber Hyundai Ioniq 5 ist nicht sichtbar, weder figürlich noch farblich.

GENIALER LÜCKENFÜLLER

Die Unterschiede liegen im Detail. Sie basieren auf der Herkunft der Marken, auf deren Tradi tionen und nicht zuletzt auch den Ausgangs positionen. Nehmen wir Porsche. Die deutsche Sportwagenmarke agierte lange Zeit unbehelligt von den neuen Mitstreitern. Mittlerweile verfü gen die Stuttgarter mit der Konkurrenz über eine größere Schnittmenge, als ihnen vielleicht lieb ist. Erst die echten Kapazunder entziehen sich dieser, lauten dann entweder auf den Namen „Turbo“ oder GTS. Bei den Turbomodellen wird, vereinfacht gesagt, auf schiere Leistung gesetzt. Bei den GTS-Derivaten liegt der Schwerpunkt auf Leichtbau zugunsten einer höheren Fahrdynamik.

Die Geschichte von Audi RS hat ihren Anfang später genommen. Es dauerte ja auch seine Zeit, bis den Ingolstädtern der Zutritt in den Club der Premiummarken gewährt wurde. Dafür ging es dann aber auch gleich ordentlich los. 1994 brach te Audi den RS2 Avant heraus, mit seinem le gendären Fünfzylinder noch heute Feuchttraum vieler Familienväter. Eine geniale Idee, denn mit dem Perfomance-Kombi fand Audi eine Lücke, die die Basis für den rasanten Aufstieg der RSModelle bildete. Anfang des neuen Jahrtausends

Mercedes AMG hat einen ähnlichen Hintergrund wie die BMW M GmbH. Erfolgen im Motorsport folgten Straßenfahrzeuge nach Vorbild der erfolgreichen Rennwagen. Historisch übrigens hübsch zur selben Zeit wie BMW, man ist sich quasi seit einem halben Jahrhundert jeweiliger Lieblingsfeind auf den Straßen und Rennstre cken dieser Welt. AMG gelang es dabei auf beeindruckende Art und Weise, den tendenziell komfortablen Mercedes-Modellen Sport und Dynamik auf Augenhöhe mit den BMW M-Mo dellen einzuhauchen. Der Durchbruch gelang

Konkurrenz ja nicht schläft. Im Gegenteil, Audi RS, Mercedes AMG und Porsche mögen zwar Brüder im Geiste sein, sind in echt aber knallhar te Konkurrenten. Am Papier würde man denken, dass die großen Vier ohnehin ziemlich deckungs gleich arbeiten, dieselben Ziele verfolgen und ein ähnliches Zielpublikum haben.

Der Performance-Kombi Audi RS6 Avant schließt die Lücke zwischen sportlich und familienfreundlich.

D

ie Tischlerei Prödl wurde bereits 1956 vom Großvater in der Steier mark gegründet, mit einem für damals sehr unüblichen Fokus auf Küchen, die zu dieser Zeit noch als Arbeits- und nicht als Wohnraum gesehen wurden. „Selbst heute noch ist die Küche der ‚Dosenöffner‘ für viele neue Kundenprojekte, wobei alle Küchen customized

Die sehr spezielle Location im 1. Bezirk, die eigentlich ein Lager war, das aber keiner haben wollte und der Kirche, konkret dem Stift Melk, gehört, entsprach perfekt einem neuen Trend, der in London bereits 2015 gelebt wurde: die Reaktivierung von Locations in „zweiter Reihe“, die sich auf Kundenberatung „by appointment only“ spezialisierten. Die charmanten Räum HANDWERKWIEDER spürbar wird TELLING STORE

TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG & LIVIA FILIP

WO

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umgesetzt werden und somit einzigartig sind“, erzählt Matthias Prödl, Enkel sowie Gründer des besonderen WORKSHOPKonzepts. Aus der Notwendigkeit heraus, heutzutage Kunden Gesamtlösungen in klusive notwendigem Mobiliar anzubieten, entstand schließlich die Idee des eigen ständigen Schauraums im Herzen Wiens.

Wir richten wieder gerne ein! Auf der Suche nach Inspirationen zu Interior Design und professioneller Beratung haben wir inte ressante Showrooms besucht und span nende Einblicke erhalten.

lichkeiten im etwa 700 Jahre alten Wiener Gebäude wurden schließlich mit sehr viel Liebe von Grund auf renoviert und vom Flair her in ein wahres Kompetenzzentrum für viele Gewerke im Interiorbereich um gewandelt. Mit dem großen Vorteil für den Kunden: Er kauft bei Prödl alles aus einer Hand!

PRÖDLTISCHLEREIFOTOS: 201

MATTHIAS PRÖDL

„Der Kunde könnte einen schleifenfindethaben,DiamantenderArchitektihnundwirihn.“

ALFRED MAIERHOFER

Was 2002 als Ein-Mann-Unternehmen mit einem kleinen Einrichtungsstudio in Mödling begann, ist heute die größte Rolf-Benz-Aus stellung des Landes. Auf 1.500 Quadratmetern präsentieren Alfred Maierhofer und sein Team in der 2019 eröffneten Design Base Brunn neben den stilvollen Polstermöbeln des deutschen

Dynamisch ist nicht nur die Unternehmens geschichte – Maierhofers einstiger Ein-MannBetrieb wuchs in den vergangenen 20 Jahren

zum mittelständischen Einrichtungshaus und beschäftigt heute über 20 Mitarbeiter, die ins gesamt drei Standorte bespielen –, sondern auch die Wohnstudios selbst. Kürzlich erst unterzog man die DesignBase Brunn einem kompletten Make-over, um auf den In- und Outdoorschauflächen noch mehr aktuelle Wohntrends und stilvolle Klassiker präsentie ren zu können.

BISDACHUNTERS durchdesigned

202 I STOR-E-Y TELLING

Herstellers Designermöbel von knapp 100 Mar ken, arrangiert zu Wohnwelten, die inspirieren und begeistern.

Den Wandel der Wohnkultur aktiv mitgestal ten, so lautet Alfred Maierhofers erklärtes Ziel. Und die Lebensqualität seiner Kunden nachhaltig zu steigern. Für ihn braucht es dazu nicht immer ein neues Einrichtungs konzept oder eine komplette Umgestaltung zu Hause, denn schon geringe Veränderungen sorgen dafür, dass in den eigenen vier Wänden ein frischer Wind weht und man sich wieder um einiges wohler fühlt. Dazu trägt Maierhofer mit seinem Team gerne bei.

„Wir haben es uns zur Mission gemacht, die Lebensquali tät unserer Kunden nachhaltig zu stei gern. Dem gehen wir jetzt seit 20 Jahren nach. Mit Erfolg.“

BEIGESTELLTFOTOS:

Laut Inhaber Harald Grössing gibt es dieses SCHAU:RAUM-Konzept nur einmal, somit ist es unique in Wien. Denn hier stehen nicht der Verkauf, sondern Inspiration, Information und Kompetenz in der Beratung im Vordergrund. 30 Markenpartner haben auf 500 m2 die sensa tionelle Gelegenheit, ihre Produktneuheiten für Händler, aber auch für Endkonsumenten zu präsentieren. Ein großer Anreiz für all jene, die in der Bundeshauptstadt keine eigene Schau fläche besitzen. Dahinter steckt ein großes, von Grössing über Jahre aufgebautes, gut gepfleg tes Netzwerk an Industriepartnern, Händlern, Fachinteressierten sowie Endverbrauchern.

WOHNGEFÜHL NEUerleben SCHAU:RAUM„Unser lebt vom Miteinander. Vom Erleben.“probierenEntdecken,gemeinsamenAusund HARALD GRÖSSING

203

Vielfalt an Bemusterung, seien es Material-, Farb- oder Stoffmuster, um auch der Visualisie rung von Ideen ein Bild zu geben.

Außerdem steht der SCHAU:RAUM für die Weitergabe von Know-how in Form von Pro duktschulungen bei Sortimentserweiterungen auch den Industriepartnern zur Verfügung, damit diese wiederum ihre wichtigsten Händler schulen und informieren können. Und natürlich wird auch hier gekocht! Das Sortiment ist daher immer reichlich bestückt und umfasst sämtliche Wohnräume einerseits sowie verschiedenste Produktgruppen zum Einrichten andererseits.

Nachdem die Präsentation des Sortiments be wusst monatlich wechselt, finden regelmäßige Schulungen rund um WISSENS:WERTES sowohl für Händler als auch für Kunden statt. Es wäre

Potenzielle Kunden von Partnern können somit nach vorheriger Terminvereinbarung (!) für sie relevante Produkte und Designs live erleben respektive sich professionell beraten lassen. Ergänzt um eine große Schatztruhe mit einer

nicht das Konzept des SCHAU:RAUMs, wären nicht auch diese ein Erlebnis! So können etwa Endkonsumenten, die sich für eine bestimmte Küche eines Tischlereipartners entschieden ha ben, in Form einer Cooking Class sämtliche dazu passende Küchengeräte und ihre Funktionen persönlich kennenlernen. Denn Meister Grössing bekocht seine Gäste mit einem 3- bis 5-gängi gen Menü gerne selbst.

WOHNENNACH Wunsch

Rund um den Karmelitermarkt in der Wiener Leopoldstadt, der mit seinen bunten Marktständen, gemütlichen Cafés und Lokalen zum Flanieren und Genießen einlädt, entstand in den vergangenen Jahren ein kleines, aber durchaus feines Design-Grätzel. Und so zog es nach ihrem Auszug aus dem stilwerk 2017 auch Karin Lebinger und Franz Maurer mit ihrer design galerie noch weiter in den 2. Bezirk hinein. „Wir sind hier umgeben von Kreativen“, beschreibt Karin Lebinger die lebendige Nachbarschaft.

Maurers liebstem Werkstoff. Zudem bietet die design galerie eine erlesene Auswahl an nam haften Marken wie artisan, TREKU und Stühle des deutschen Herstellers KFF.

FILIPLIVIAFOTOS:

Wir: Dahinter stecken Karin Lebinger und Franz Maurer, denn den beiden „Woh nungsflüsterern“ ist es ein Anliegen,

KARIN LEBINGER 204 I STOR-E-Y TELLING

„Unsere Tische sind daraufUndnenZuhausesdasPieces‘.‚Investment-SiesindoftHerzstückdes–anihwirdgelebt.nichtseltengetanzt.“

Die Beziehung zu ihren Kunden beschreiben die Beiden als herzlich und durchaus intensiv. Man lernt sich gut kennen - und oft sind es in weiterer Folge die Freunde begeisterter Kunden, die ihr gestalterisches Fingerspitzengefühl nut zen. Und genau so, wie der Kontakt der design galerie freudig weitergegeben wird, geschieht es auch mit den Möbelstücken. „Unsere Tische werden seltener von Ersteinrichtern gekauft“, gibt Karin Lebinger an. „Aber die begleiten dann über Generationen, sind Familientische, an denen gelebt und gefeiert wird. Und irgendwann werden sie zu schönen Erbstücken.“ ∏

ihre Kunden, – die meist erst so richtig auf den Geschmack kommen – persönlich zu beraten und auf individuelle Wünsche einzugehen. So entstehen besondere Möbelstücke oder eben umfassende Raumkonzepte nach Maß, kreiert, geplant und realisiert vom Hausherrn und Desig ner Franz Maurer persönlich. Herzstücke seiner Kollektion sind die sogenannten Charakter tische, oftmals aus einem einzigen besonderen Holzstück gefertigt, sowie weitere Unikate aus

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Die neuen Taycan GTS Modelle mit bis zu 504 km Reichweite. Taycan GTS Modelle – Stromverbrauch kombiniert 20,3 – 24,1 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km. Stand 09/2022. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.

Design,www.porsche.at electri ed.

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