Austrian Limited Magazin 12

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M a g a z i n N r . 12

ANGELIKA AHRENS ÜBER IHR NEW YORK

KURT GUTENBRUNNER

WIENER TRADITION AM CENTRAL PARK

ALDO SOHM

DER WELTBESTE SOMMELIER IM TALK

A U S T R I A N L I M I T E D S H O OT I N G I N

N E W YO R K!

WIR TRAFEN TENNISSTAR DOMINIC THIEM ZUM FOTOSHOOTING IN DER STADT, DIE NIEMALS SCHLÄF T. MIT DABEI: 18 ÖSTERREICHISCHE MANUFAKTUREN IM INTERNATIONALEN RAMPENLICHT


Einfach, schnell und fix günstig! Die Raiffeisen Wohnfinanzierungen. Vom neuen Badezimmer bis zum Eigenheim. Die Raiffeisen Wohnfinanzierung bietet verschiedene Finanzierungsmodelle, damit Sie sich Ihre Wünsche erfüllen können. Mehr auf www.raiffeisen.at/zuhause.

Impressum: Medieninhaber: Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.


WILLKOMMEN IN NEW YORK! Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Wie gewohnt halten Sie zur Herbstzeit das brandneue Austrian Limited Magazin in Händen, das diesmal ganz unter dem Motto „Austrian Limited goes New York“ steht. Wir haben uns mit 18 österreichischen Manufakturen auf den Weg in den Big Apple gemacht und beeindruckende Fotos mit den besten Produkten aus Österreich ge­ shootet. Auf die gekonnte Inszenierung der Bilder haben wir natürlich auch bei die­ sem Shooting besonderen Wert gelegt. Ohne Inszenierung, sondern ganz natürlich gab sich Dominic Thiem, den wir in New York zum Interview sowie zu einem Fotoshooting treffen konnten. Erfahren Sie darin alles über seine persönlichen Ansprüche an sich und vieles über seinen starken Be­ zug zu Österreich, den er auch beim Fotoshooting mit ausschließlich österreichischer Mode zum Ausdruck bringt. Kulinarisch verwöhnen wir Sie in dieser Ausgabe mit folgenden Leckerbissen: Aldo Sohm, Eduard Frauenberger und Albert Trummer er­ zählen über ihre beeindruckende Karriere, die sie alle in Österreich gestartet haben. Auch Kurt Gutenbrunner und Angelika Ahrens, das in New York lebende Power-Cou­ ple, geben uns Einblick in ihren Werdegang. Kulturell baten wir Helmut Lang, Max Hollein, Stefan Sagmeister und Daniel Libeskind zum Interview. Wir wünschen Ihnen angenehme Lesestunden und freuen uns auf Ihren Besuch in unserem Onlineshop austrian-limited.at, in dem Sie alle im Magazin vorgestellten Produkte erwerben können. Herzlichst

e Loookd!e­h t p o h S nM ebildete

Sabine Jäger Herausgeberin

Peter Syrch Herausgeber

Alle abg – so wie jenes stücke – können Sie er t am Cov ian-limited.a tr s u a . n e auf p p o nachsh

AGB Angebote gültig, solange der Vorrat reicht. Alle Angebote vorbehaltlich Druckfehler. Die vollständigen AGB zur Angebotsnutzung finden Sie unter: austrian-limited.at/agb.pdf

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FOTOS: BEIGES TELLT

IMPRESSUM Medieninhaber: AD Consult GmbH, Feldgasse 14, 2333 Leopoldsdorf, UID ATU 69658159 Geschäftsführer, Herausgeber und Chefredakteur: Peter Syrch, peter.syrch@­adconsult.at, T: +43 2235 42313 Chefin vom Dienst und Redaktion: Elisabeth Samadinger-­Regner, elisabeth.samadinger@adconsult.at Grafisches Konzept: KOKODE, kokode.at Art Direction: Bernhard Halbritter, ­bernhard.halbritter@adconsult.at Lektorat: Marjeta Wakounig Anzeigenleitung: Mark Ziermann, mark.ziermann@adconsult.at, T: +43 664 88250172, Head of Marketing: Sabine Jäger, sabine.jaeger@designatelier.at,designatelier.at,­ AD Werbe Design Atelier GmbH, Singerstraße 8/2/Top 6, 1010 Wien Anzeigen: Sophie Hofmann, sophie.hofmann@adconsult.at Shopbetreuung: Marcel Falk, office@austrian-­ limited.at Social Media: Laura Olbrich, laura.olbrich@adconsult.at Hersteller: NP Druck Gesellschaft m.b.H., Gutenbergstr. 12, 3100 St. Pölten


C urated Sh op p in g

NACHHALTIG & SICHER: SO FUNKTIONIERT AUSTRIAN LIMITED

VIELFALT ENTDECKEN Seit 2016 finden Sie in unserem Onlineshop austrian-limited.at ein vielfältiges Sortiment. Alle Produkte stammen von österreichischen Manu­ fakturen und Händlern. Ob Mode & Accessoires, Kulinarik, Lifestyle, Spirituosen oder auch Top-Hotels – hier kaufen Sie nach­ haltig und mit gutem Gewissen.

EINFACH BESTELLEN Haben Sie Ihre Lieblingsprodukte gefun­ den und in den Warenkorb gelegt, können Sie einfach, bequem und sicher mit Kredit­ karte (VISA und Mastercard), PayPal oder Sofortüberweisung bezahlen.

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Nicht vergessen: Bereits ab € 69,– kommt Ihre Bestellung versandkosten­frei zu Ihnen. Wir liefern innerhalb Österreichs, nach Deutschland und in die Schweiz.

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VERSANDFERTIG Bevor Ihre Bestellung von unserem Lager im Burgenland versendet wird, werden alle Artikel nochmals sorgfältig geprüft und mit viel Liebe verpackt. Natürlich achten wir auch darauf, dass Ihre bestellten Artikel bestens geschützt sind, jedoch kein unnötiges Verpackungsmaterial die Umwelt belastet.

ZUSTELLUNG Um auch hier unnötige Umweltbe­ lastungen zu vermeiden, werden die Pakete einmal täglich von unserem Lager abgeholt. Innerhalb kürzester Zeit wird Ihnen Ihr Paket direkt zur angegebenen Adresse zugestellt.

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WIR SIND GERNE FÜR SIE DA! Herr Marcel Falk steht Ihnen unter 01/9439396 gerne für telefonische Anfragen zur Verfügung. (Mo–Do: 9:00–17:00 Uhr, Fr: 9:00–14:00 Uhr)

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I LLUS TRATION EN: I R EN E SACKMAN N

FRAGEN ZUR BESTELLUNG?


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ÜBER UNS Werden auch Sie ein Teil der Austrian Limited-Bewegung. DOMINIC THIEM

Der Tennis-Superstar im Interview und beim exklusiven Shooting in New York.

KULINARIKBOTSCHAFTER Kurt Gutenbrunner repräsentiert seit 20 Jahren die österreichische Küche in New York. HÖHER – SCHNELLER – WEITER

Die Buchautorin und Anti-Stress-Trainerin Angelika Ahrens über die Erlebniswelt Big Apple. FOTOSHOOTING

Österreichische Manufakturen am roten Teppich in New York.

FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH

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GETREIDEGASSE 36, SALZBURG | HERRENGASSE 2, GRAZ


58 72 76 84

Aldo Sohm über die Kopfsache Wein und seinen ausgeprägten Geruchssinn. EDI FRAUNEDER

Der Spitzenkoch über seinen Start in New York und die Bürde eines Michelin-Sterns. HERR DER COCKTAILS

Albert Trummer über Inszenierung, Story-Telling und seine legendäre Apotheke. KOLUMNE VON MAX HOLLEIN

Der Kulturmanager reflektiert über das Spaßbedürfnis der breiten Masse und Museen nach Mass. ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE

Daniel Libeskind entwarf den Weihnachtsstern für das Rockefeller Center und arbeitete am Ground Zero.

FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH , BRYAN DER BALLA

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BESTER SOMMELIER DER WELT

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Weitblick

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Grünblick & Weitblick im Viertel Zwei. Das Viertel Zwei wächst! Bis 2023 entstehen im Wohnprojekt Grünblick ca. 300 Wohnungen und im Gewerbeprojekt Weitblick etwa 35.000 m2 Hotel- und Bürofläche. Value One mit Sitz in Wien entwickelt und betreibt außergewöhnliche Immobilien und Stadtquartiere, die Freude machen. In den drei Geschäftsbereichen Development, Operations und Investments arbeiten mehr als 130 Mitarbeiter an der Umsetzung unserer Visionen.

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HAUCHZART. Die Kugeldose ist ein zeitloser Klassiker aus dem Hause Lobmeyr nach einem Entwurf von 1925.


HANDGRAVIERT. In der Lobmeyr-Werkstatt wird Glas mit traditionellen Schliff- und Gravurtechniken veredelt.

DAFÜR STEHT AUSTRIAN LIMITED Eine Plattform für Manufakturen aus Österreich, um das Handwerk und den Innovationsgeist hinaus in die Welt zu tragen.

FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH , LOBM E YR

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eit der Gründung von Aus­ trian Limited im Jahr 2016 ist es uns ein Anliegen, den hochqualitativen Produkten aus unserem Land eine Bühne zu bie­ ten. Der Grundgedanke von Austrian Limited greift auch auf das Gedanken­ gut der Wiener Werkstätte zurück. Bereits damals erkannten die Gründer Josef Hoffmann und Koloman Moser, beide Vordenker und große Meister ihres Fachs, dass es einen Zusammen­ schluss der Besten benötigt, um das Renommee von österreichischen Pro­ dukten erfolgreich in die Welt hinaus­ tragen zu können. Dieses Ziel mit den Möglichkeiten der digitalen Kommunikation in die mo­ derne Zeit zu übertragen - das sind

jene Ansprüche, nach welchen wir die Plattform Austrian Limited gegrün­ det haben und denen wir mit unserem Team gerecht werden möchten. Haben sich die hohen Ansprüche an Mate­ rialien und Verarbeitung zwar nicht verändert, so hat sich die Sortiments­ vielfalt an unsere jetzige Lebenswelt angepasst. Waren es um 1900 vorwie­ gend nützliche Gegenstände, die den Alltag künstlerisch nähren sollten, so bieten wir Ihnen heute in unserem Onlineshop eine breite Palette an tra­ ditionellen und zeitgenössichen Life­ style-Produkten: von österreichischer Mode, Kosmetik über Kulinarik, Wein und Destillate bis hin zu Hotels. Auch aktuellste Trends wie urbane Stadt­ räder, klappbar und elektrisch, finden sich – made in Austria – in unse­

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TEXT Peter Syrch


Die Gründung von Austrian Limited basier t auf den Idealen der Wiener Werk stätte in Verbindung mit den zeitgenössischen Ansprüchen von heute. Auch die Gestaltung des Logos spiegelt diesen Grundsat z wider.

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Die zeitgenössische Umsetzung zeugt dabei stets von der gekonnten Verbin­ dung von traditioneller Handwerks­ kunst und Innovationsgeist. Bei Austrian Limited können Sie stets aus einer kuratierten Produktvielfalt wählen und sich der Wertigkeit sowie der Nachhaltigkeit – der Produkte als auch des Kaufprozesses – sicher sein. Unsere Partnermanufakturen stammen allesamt aus Österreich und haben sich hohen qualitativen, nach­ haltigen und regionalen Produkti­ ons- und Herstellungsprozessen ver­ schrieben. Auch zeitlich gehen unsere Partner andere Wege: Nicht ein Timer am Laufband entscheidet darüber, wann ein Produkt fertig ist. Vielmehr zählt hier die jahrelange Erfahrung, das Schmecken, Spüren oder Tasten und ein ausgeprägter Sinn für das We­ sentliche. Sollte Ihr Lieblingsprodukt bei uns im Shop daher einmal vergrif­ fen sein, dann benötigte die nächste Tranche einfach noch etwas Zeit, um so zu sein, wie der Produzent es gerne hätte. Dann heißt es aber schnell sein. Denn sobald die Produkte wieder in unserem Lager im burgenländischen Wimpassing eintreffen, wissen unsere geschätzten Kunden: Qualität zeich­ net sich nicht durch die Herstellung massenhafter Einzelanfertigungen aus, sonder erfüllt sich im Anspruch an die Einzigartigkeit und Unvergess­ lichkeit des Produktes.

Mit Liebe verpackt machen sich dann die Bestellungen auch direkt auf den Weg zu Ihnen nach Hause. Schon ein paar Tage später wird Ihnen Ihr Paket von österreichischen Logistikpart­ nern zugestellt. Denken Sie doch an uns, wenn Sie das nächste Mal Ihre Liebsten beschenken wollen. Oft ist es eine mehr als schwere Entscheidung, was als Präsent überreicht werden soll. Etwas Besonderes sollte es sein, etwas, womit man die Wertschätzung für den Beschenkten ausdrückt. Was könnte hier besser passen als nach­ haltige Produkte mit Sinn und Wert. Etwas, das auch den Moment der Ge­ schenkübergabe überdauert und das vielleicht auch noch für Generationen Bestand haben kann. Eine handge­

„Jedes Stück ist das Resultat perfektionierter und kreativer Handwerkskunst.“ machte Tasche aus feinstem Leder oder vielleicht doch mundgeblasene Gläser? Manchmal rufen genau solche Anlässe einem in Erinnerung, wel­ che großartigen Produkte in unserem Land hergestellt werden. In den Anfangszeiten der Wiener Werkstätte trafen sich die Beteilig­ ten in regelmäßigen Abständen zum regen Gedankenaustausch und inspi­ rierten sich mit Ideen aus den unter­ schiedlichsten Bereichen. Daraus

FOTOS: LU DWIG R EITER /JAM I E MCGR EGOR SM ITH , VELLO/ LEONAR DO RAM I R E Z CAS TI LLO

rem Sortiment. Ebenso die Jeans, das amerikanischste Produkt überhaupt, machen derzeit in hipper Ausfertigung aus Österreich von sich reden.


RAHMENGENÄHT. Ob klassisch oder sportlich - bei Ludwig Reiter werden Schuhe auch heute noch mittels Rahmennähens produziert.

EDLES LEDER. Ganz dem Verständnis der Wiener Werkstätte folgend, entstehen bei R. Horn‘s feine Lederwaren.

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ENTFALTUNG. Nach vier Jahren Entwicklung erobert das Faltrad von VELLO die urbanen Gebiete.


AUTHENTISCH. Das Gemeinmins von erfolgreichen Gin-Brennern liegt in der Verwendung von regionalen Zutaten.

entstanden Kultobjekte wie zum Bei­ spiel das Trinkservice Var. A von Jo­ sef Hoffmann oder die hauchdünne, mundgeblasene Kugeldose von Os­ wald Haerdtl, die bis heute über die handwerklichen Fertigkeiten staunen lassen. Wertvolle Traditionen, die be­ wahrt werden müssen, aber auch unter dem Einfluss von Trends selbst das Potenzial zur Tradition haben können. Gegenwärtig machen österreichische Spirituosen wieder internationale Schlagzeilen. Es gibt nahezu keine Weltmeisterschaft, die ohne Gewinner aus Österreich ausgetragen wird.

Qualität, die überzeugt und Innovati­ on, die auf Traditionellem basiert. Ent­ decken Sie, ganz unter diesem Motto, bei uns im Onlineshop neue und alt­ bekannte Produkte und erwerben Sie diese ohne Handelsaufschlag zum AbHof-Preis. Dieser Vorteil für Sie, liebe Kunden, ist unser Beitrag zum nach­ haltigen Shopping - made in Austria. Und sollten Sie dazu oder zum Be­ stellprozess Fragen haben, so freuen wir uns natürlich über Ihre Nachricht. Rufen Sie uns doch einfach an, wir sind gerne persönlich und ohne War­ teschleife für Ihr Anliegen da. Denn wie heißt es so schön: Durchs Reden kommen d‘Leut zam. Oder schreiben Sie uns eine E-Mail, wir werden uns prompt um Ihr Anliegen kümmern.

„Die Freude an individuellen Kost­barkeiten währt am längsten.“ Werden auch Sie ein Teil unserer Be­ wegung und damit Markenbotschafter für österreichische Manufakturen! Wir laden Sie zum gegenseitigen Aus­ tausch und würden uns freuen, wenn auch Sie es in die Welt hinaus sagen. Ob als Konsument oder als Manu­ faktur – lassen Sie uns gemeinsam die großartigen Leute und Produkte wertschätzen, geben wir ihnen jene Anerkennung, die sie verdienen. Be­ suchen Sie uns auf austrian-limited.at und entdecken Sie dort das Beste aus Österreich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! austrian-limited.at

RAFFINIERT SIMPEL. Wohlfühlen in der Jeans made in Austria: Verdandy hat den Klassiker neu interpretiert.

FOTOS: BEIGES TELLT, KON RAD LI M BECK

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Ob Gin, Wodka oder Edeldestillate – der derzeitige Trend wird mit heimi­ schen Produkten auf der ganzen Welt gefeiert. Mit großer Freude können wir sagen, dass wir auf Austrian Limited das beste Sortiment an ausgezeichne­ ten Spirituosen anbieten können: So finden Sie bei uns neben dem ersten Gin Österreichs auch limitierte Aufla­ gen oder mit Schlehe oder Safran ver­ setzte Destillate.


Exklusive Einblicke zum Austrian Limited-Shooting in New York Shooting unter: austrian-limited.at/newyork

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FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH , KON RAD LI M BECK , BEIGES TELLT

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BEHIND THE SCENES


HOCH HINAUS DOMINIC THIEM Über den Dächern von New York traf Austrian Limited den österreichischen Tennis-Superstar zum persönlichen Gespräch mit anschließendem Fotoshooting.

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INTERVIEW Peter Syrch


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FOTO: BEIGES TELLT


BITTE UM TEXT/INTERVIEW

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ie schreiben auf Social Media immer wieder, wie gern Sie New York haben. Gibt es dafür besondere Gründe? Was verbinden Sie persönlich mit dieser Stadt? Ich mag New York und fühle mich im­ mer wieder sehr wohl hier. Ich mag den Spirit, die Leute, und natürlich habe ich positive Erinnerungen, wie das Viertelfinale der US Open im Vor­ jahr. Ich schätze aber auch die lockere Atmosphäre. Ich kann relativ unge­ zwungen in den Central Park Fußball spielen oder shoppen gehen. NY hat auch eine Vielzahl an tollen Clubs, einzigartigen Bars und tollen Res­ taurants. Allerdings geht immer die sportliche Disziplin vor.

Wie sehen Ihre Vorbereitungen aus und der Umgang mit den anderen Spielern? Entscheiden Sie selbst, mit wem Sie trainieren? Gibt es Spieler, mit denen Sie nicht trainieren wollen? Das Trai­ ning gemeinsam mit anderen Spielern ist sehr wichtig. Es ist eine gute Vor­ bereitung, um Spielzüge zu üben. Ich entscheide nicht selbst, mit wem ich trainiere. Das entscheidet mein Trai­ nerteam. Hier wird nicht nach Sympa­ thien entschieden, mit welchen Geg­ ner man trainiert, sondern wer einen fordert und vom Leistungsspektrum ähnlich ausgerichtet ist. Ich bin ein Spieler, der auch im Training Wert auf hohe Intensität legt, und dementspre­ chend werden auch die Gegner aus­

gewählt. Vorlieben habe ich keine. Ich trainiere mit allen gerne und komme mit allen gleich gut aus. Es gibt ja immer mehr Top-Spieler wie Nadal und Federer, die Sie als die zukünftige Nummer 1 der Tenniswelt sehen. Wie sehen Sie das? Nach Kitz­ bühel ist die Erwartungshaltung be­ sonders bei meinen Fans in Österreich hoch, und diese möchte ich erfüllen. Ich fühle mich gut und bin mental gut drauf. Im Grunde denke ich von Spiel zu Spiel. Zur Nummer-1-Frage (Dominic Thiem lächelt verschmitzt): Ich fühle mich natürlich geehrt und freue mich darüber. Aber ich denke, aufgrund meiner derzeitigen Platzierung, mei­


FOTOS: BEIGES TELLT

nes Alters und der Leistungen der letz­ ten Monate ist das eine verständliche Einschätzung. Was ist für Sie Ihr größter Karrierepunkt? Ganz klar Indian Wells 2019 (Top 1000 ATP Turnier). Der Finalsieg über R. Federer war für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Dieser Sieg war bisher sicher mein wertvollster und hat mir den Rang 4 in der Welt­ rangliste gebracht und somit meine beste Platzierung im ATP Ranking. Ich habe in diesem Spiel jede Sekunde genossen. Es war ein Kampf bis zum Schluss, den ich für mich entschieden habe. Dieser Sieg war für mich fast so wertvoll wie ein Grand-Slam-Titel. Zu

meinen emotionalsten Siegen zählt natürlich Kitzbühel. Was gibt es schö­ neres für einen Sportler, als im Hei­ matland vor einem tollen Publikum zu

„Die Erwartungshaltung ist bei mir und meinen Fans gleich hoch.“ gewinnen? Der Erwartungsdruck ist bei einem Heimturnier immer beson­ ders groß, und heuer hat einfach alles gepasst.

Was unterscheidet Wien von anderen Städten? Wie sehen Sie das Turnier hier? Wien gewinnt immer mehr an Be­ deutung. Nach Kitzbühel ist Wien das nächste Heimturnier. Heuer werden vier Top Ten Spieler an den Erste Bank Open teilnehmen. Das ist eine Sen­ sation und ich freue mich schon sehr darauf. Grundsätzlich lebt ein Turnier von der Atmosphäre und die ist natür­ lich ohne heimische Spieler in dieser Form nicht möglich. Eine Stadt, auch Wien lebt vom Lokalmatador. Mir ist bewusst, dass viele Fans hohe Erwar­ tungen an mich stellen. Dennoch ist es für mich besonders schön für ein Heim­ publikum zu spielen, weiterzukommen und vielleicht sogar zu gewinnen.

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INTERESSANTES DOPPEL. Austrian Limited-Herausgeber Peter Syrch mit Dominic Thiem im Interview.


AM SET. Wie am Tenniscourt zählen auch beim Shooting Ausdauer und Präzision.

Wofür engagieren Sie sich privat? Ge­ nerell sind mir Umwelt- & Tierschutz, für die ich mich sehr einsetze, meine Heimat und zukunftsorientierte Lö­ sungen ein Anliegen. Auch wenn mir New York sehr gut gefällt, freue ich mich auch immer wieder auf Öster­ reich. Hier bin ich zu Hause und fühle mich am wohlsten. Bei meinen auslän­ dischen Freunden ist es mir immer ein Anliegen, die Schönheiten Österreichs hervorzuheben. Ich greife gerne auf österreichische Produkte zurück. Der regionale Gedanke ist mir sehr wich­ tig. Gute Verarbeitung, Nachhaltigkeit, aber auch der Wohlfühlcharakter z. B. bei Mode spielen eine wichtige Rolle.

„Für mich war ganz klar 2013 das Spiel in der Wiener Stadthalle gegen Jo-Wilfried Tsonga ausschlaggebend für meine Karriere.“ Zwei Projekte bzw. Organisationen, die mir besonders am Herzen liegen, sind WWF Austria (Projekt: Seeadler) und forOcean. Diese zwei sollten man unbedingt unterstützen. Sie sind auch sehr modeaffin. Was war bis jetzt Ihr Lieblingsmodestück? Mode macht mir sehr viel Spaß. Sehr gut ge­

fallen hat mir die Tennis-Kollektion von Stella McCartney im Zebra-Look. Es war ein limitiertes Produkt aus 80 % Zu­ ckerrohr und somit recyclebar.

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Weitere exklusive Einblicke zum Interview und Videos zum New York Shooting unter: austrian-limited.at/newyork

FOTOS: BEIGES TELLT

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Wann bzw. was war für Sie der Augenblick, als Sie erkannt haben, es nach ganz oben schaffen zu können? Für mich ganz klar 2013 mein Spiel in der Wiener Stadthalle gegen Jo-Wilfried Tsonga. Obwohl ich in einem Krimi unterlegen bin, war mir klar, dass ich sehr knapp an der Weltspitze dran bin und es schaffen kann.


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frisch gemahlen, nicht gekapselt.

Roger Federer Größter TennisChampion aller Zeiten

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ROLEX Als einer der besten Spieler des Herrentennis ist auch Dominic Thiem Markenbotschafter von Rolex. Abgebildetes Modell: Daytona. Gesehen bei Schullin Juweliere. schullin.at


LOOK LIKE DOMINIC THIEM In Mode aus Österreich präsentier t Dominic Thiem eine Auswahl der besten Produkte aus dem Sor timent von Austrian Limited.

FOTOGRAF Udo Spreitzenbarth FOTOPRODUKTION Peter Syrch HAIR AND MAKE-UP Julie Morgan FOTOASSISTENTEN Erik Ellington, Tiffani Talbott IMAGING Zara Kurba VIELEN DANK AN Walter Baker für die Bereitstellung der Location

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PRODUKTIONSASSISTENT Dinara Baird


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FRAUENSCHUH Ausgewählte Produkte der österreichischen Manufaktur FRAUENSCHUH finden Sie in unserem Shop. austrian-limited.at/frauenschuh


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LUDWIG REITER Schuhe „Marathon“ um € 359,– austrian-limited.at/marathon


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GUT GELAUNT. Kurt Gutenbrunner kann auf eine erfolgreiche Karriere verweisen – der Multi-Gastronom besitzt drei Lokale in Manhattan.


DER KULINARIKBOTSCHAFTER Seit rund 20 Jahren hält Kur t Gutenbrunner den Kochlöffel für die österreichische Küche hoch – und das ganz nach dem Geschmack der New Yorker. Austrian Limited hat mit dem Multi-Gastronomen über Nationalstolz, Restaurant-Facelift s und 9/11 gesprochen.

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FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

ie gelten als unser Aushängeschild in Amerika und werden als kulinarischer Botschafter Österreichs in New York bezeichnet. Wie geht es Ihnen damit? KURT GUTENBRUNNER: Super. Großartig! Ich bin stolz darauf, als ku­ linarischer Botschafter Österreichs in NY zu gelten. Ich bin auch stolz und dankbar für die Auszeichnungen der Republik Österreichs und des Bundes­ landes Niederösterreich, die ich be­ kommen habe. Wie reagieren Sie auf Nationalstolz? Ich lebe seit fast 30 Jahren im Aus­ land. Aber es ist immer wieder schön, nach Österreich zu kommen. Also ja natürlich, ich bin stolz auf mein Hei­ matland. Manchmal reagiere ich aber auch allergisch … Waren Amerika und New York immer schon Ihr Traum? Oder eher Zufall? Zu­ nächst war es nicht mein Ziel, in die USA

zu gehen. Ich wollte nach dem Tantris in München in Deutschland bleiben und in einem anderen Michelin-Stern-Res­ taurant weiterlernen. Mein ehemaliger Wiener Küchenchef Werner Matt hat mir dann jedoch die Schiene in das legendäre Restaurant Windows of the World in NY gelegt. Dort habe ich im 107. Stock im Nordturm des ehema­ ligen World Trade Centers gearbeitet. Windows of the World war schon be­ eindruckend, faszinierend, aber vom Kochen nicht das, was ich mir vom Tantris kommend so vorgestellt hatte. Zu dieser Zeit gab es hier in NY einige junge Amerikaner und Franzosen, die super Gas gegeben haben. Einer davon war David Bouley, bei dem ich dann als Souschef gearbeitet habe. Bei ihm habe ich mir die Inspiration für meine heu­ tige Küche geholt. Eine Art von Küche mit sehr viel Gemüse, Kräuterölen und Säften und wenig tierischen Fetten. Superleicht, gesund, eigentlich der Zeit damals weit voraus. Da ich anfangs

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INTERVIEW Peter Syrch


LOKALAUGENSCHEIN. Austrian-Limited-Herausgeber Peter Syrch im Gespräch mit Kurt Gutenbrunner in dessen Café Sabarsky.

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Also Traum oder Zufall? Es war wahr­ scheinlich eine wohlschmeckende Mi­ schung. Sie haben ja auch den amerikanischen Pass. Wie werden Sie eigentlich von den New Yorkern gesehen? Ja, ich habe den österreichischen und amerikanischen Pass. Im Grunde geht’s den New Yor­ kern aber mehr um die Persönlichkeit, weniger um die Nationalität. Ein bisserl österreichisch, ein bisserl amerikanisch mit ein paar Ecken und Kanten, die New Yorker nehmen mich so, wie ich bin. Ab wann darf man sich als echter New Yorker bezeichnen? NY ist ein ech­

ter Schmelztiegel der Nationen. Hier werden mehr als 200 Sprachen ge­ sprochen. Also, was ist ein echter New Yorker? Ob man ein New Yorker ist, das zeigt sich beispielsweise bei Coffee to go und schon der Geschwindigkeit beim Gehen. Wir in New York gehen a bisserl schneller als anderswo. Wie haben Sie 9/11 erlebt und was hat es mit Ihnen gemacht? Ich habe die Anschläge ein paar Blocks davon ent­ fernt miterlebt. Das zweite Flugzeug ist direkt vor meinen Augen in den Südturm geflogen. Die Eindrücke, das Heulen der Sirenen, aber dann auch wieder die Stille, der Rauch. Die Bilder fressen sich in deine Er­ innerungen. Und das hinterlässt auch seelische Narben. Vor allem, wenn man in einem der Türme einmal ge­ arbeitet hat. Wir wussten ja nicht, was passiert und wie es weitergeht. Ich bin damals mit Tausenden Menschen am Hudson River entlanggegangen. Eine

FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH

aber nur ein Visa für 18 Monate hatte, ging es wieder nach München zurück. Die Energie und Faszination New Yorks hat mich aber nicht losgelassen. 1996 habe ich dann die Entscheidung getrof­ fen, langfristig zu Bouley und New York zurückzukehren.


beängstigende Stille und gleichzeitig ein ohrenbetäubender Lärm durch die Sirenen.

darauf, dass dieser Eindruck seit 20 Jahren anhält. Das ist nicht selbstver­ ständlich. Das ist täglich harte Arbeit.

Ihr erstes Lokal, das Wallsé, haben Sie im West Village aufgesperrt. Heute ein angesagtes Viertel. Wie hat es sich vor 20 Jahren dargestellt? Alles war damals im West Village weitaus billiger. Und es hat ein bisserl mehr Rock ’n’ Roll gegeben. Es war lebendiger, cooler. Und es hatte einen Edge.

Ihr Erfolgsrezept? Die besten Produkte kaufen, Liebe zum Detail und ein sehr gutes Team. Das Wallsé feiert 2020 sein 20-jähriges Jubiläum. Sie haben es gerade neu aufgesetzt. Was dürfen wir erwarten? Ich habe dem Wallsé ein Facelift verpasst, so, wie ich es mir für die nächsten Jahre vorstelle. Mehr Holz, Stein, hel­ leres Leder, Kristalle aus Tirol und Ke­ ramik aus Gmunden, Gläser aus Kuf­ stein. Das Wallsé wird weiterhin ein Platz zum Wohlfühlen und Genießen sein.

„Ich bin ein bisserl österreichisch, ein bisserl amerikanisch mit ein paar Ecken und Kanten.“

Das Wallsé steht nicht nur für Gaumenschmaus, sondern auch für Kunstgenuss. Wie wurde das Wallsé zum Künstler-Treff? Viele Künstler leben im West Village, darunter mein

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VIENNA CALLING. Der kürzeste Weg zur SacherTorte führt über das Café Sabarsky am Central Park.

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Die New York Times hat bereits kurz nach der Eröffnung des Wallsé geschrieben: „New York never knew about Austrian cuisine and now we can’t live without it.“ Wie wichtig war dieser Ritterschlag? Es war schon sehr über­ raschend, das von der New York Times zu hören. Gleichzeitig war es auch su­ percool für mein Team und mich, hier in New York mit der Küche eines klei­ nen Landes so einen Eindruck zu ma­ chen. Und ich bin natürlich sehr stolz


Freund Julian Schnabel. Mit seiner Hilfe haben wir eine sensationelle Auswahl an zeitgenössischer Kunst, an Bildern, die zu mir passen. Aber auch Bilder, die zu meiner Arbeit zur meiner Küche und in das West Villa­ ge passen. Welche neue Kunst zieht jetzt ein? Ein großartiges gelbes Nitsch-Bild, das Herman Nitsch extra für das Wall­ sé angefertigt hat. Dazu neue Bilder von Julian Schnabel, George Baselitz, Dennis Harper, Yigal Ozeri und Chuck Manion. Julian Schnabels Porträt von Ihnen bleibt aber hängen, oder? Was wird sich im Wallsé nie ändern? Mein Porträt von Julian Schnabel bleibt selbstverständ­ lich. Außer, das Museum of Modern Art will es unbedingt haben. Wird auch die Speisekarte geändert? Die Klassiker wie Kalbsschnitzerl, Ha­ senspätzle und Heilbutt bleiben. Dar­ über hinaus brauche ich aber ein biss­ chen Platz, um kreativ zu sein. An welchen weiteren Projekten arbeiten Sie gerade? Ich habe mit dem Wallsé, der benachbarten Upholstery Food & Wine Bar und dem Café Sabarsky am Central Park derzeit alle Hände voll zu tun. Ich werde es euch wissen lassen, sobald es News gibt …

9/11. „Die Bilder fressen sich in deine Erinnerungen. Und das hinterlässt auch seelische Narben.“

I am from Austria: Was verbinden die New Yorker damit? Wie werden wir in der Stadt aufgenommen? Die New Yor­ ker nehmen generell jeden herzlich auf. Den New Yorkern ist es herzlich egal, woher jemand kommt. Es geht um die Menschen selbst.

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

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Ihr Café Sabarsky ist der kürzeste Weg von Manhattan nach Wien. Worauf legen Sie hier Wert? Das Café Sabarsky in der Neuen Galerie in NY ist ein klassisches Wiener Kaffeehaus. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass die Rezepte für die Kuchen und Torten sehr authentisch sind. Wir haben auch eine Wiener Kaffeemischung, die wir in Brooklyn herstellen lassen. Und ich lege auch sehr viel Wert darauf, dass die Kaffeehaus-Kellner sehr freund­ lich sind.


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PERFEKTION NEU DEFINIERT W W W. M I E L E . AT / G E N E R AT I O N 7 0 0 0 #LifeBeyondOrdinary


Welchen Stellenwert hat österreichischer Wein? Welchen österreichische Küche? Wir haben im Wallsé eine rein öster­ reichische Weinliste mit mehr als 350 Positionen. Auch im Café Sabarsky ha­ ben wir eine sehr gute österreichische Weinliste. Man findet sehr viele Wa­ chauer Grüne Veltliner, aber auch ex­ zellente Rotweine aus dem Burgenland wie etwa von Claus Preisinger oder Franz Weninger. Es macht mir Spaß, die Fahne für die österreichische Küche in dieser Stadt hochzuhalten. Was empfehlen Sie österreichischen Produzenten, die in New York Geschäfte machen wollen? Meiner Erfahrung nach muss man zuerst einmal gründ­ lich den Markt hier analysieren und

„Ich habe im Sommer bei einem Event am Mondsee gekocht und wäre am liebsten dort geblieben.“

Welche Tipps haben Sie für potenzielle New-York-Auswanderer? Man muss sich das schon gut überlegen. Denn die Urlaubs- und Medienberichte sind immer sehr glamourös. Wenn junge Leute hierherkommen und aus Kos­ tengründen in anderen Stadtvierteln als Manhattan weiter draußen woh­ nen und einen langen Anfahrtsweg zur Arbeit haben, bekommt das Gan­ ze auch ein anderes Gesicht. Auch die Schnelligkeit ist nicht jedermanns Sache. Die Stadt gibt, nimmt aber auch jede Menge Energie. Mein Tipp: wenn möglich, erst einmal ein paar

EIN HERZ UND EINE SEELE. Mit der Moderatorin und Autorin Angelika Ahrens ist Gutenbrunner seit vier Jahren verheiratet.

Monate hier leben. Und wenn das für einen passt, dann ernsthaft ans Aus­ wandern denken. Was war Ihre wichtigste Erfahrung in NY bisher? Die New Yorker sind offen für gute Ideen, und es sind nicht nur die Banken, sondern private Investoren, die dich unterstützen, wenn es auch für sie passt. Denn durch die Wallstreet wird viel Geld in dieser Stadt gemacht. If I can make it there, I’ll make it any­ where – stimmen Sie Frank Sinatra zu? NY ist sicher in vielen Bereichen der Heilige Gral. Aber es gibt auch vie­ le andere Städte und Plätze auf der Welt, die nicht besungen werden und trotzdem top sind. Ich denke mir jeden Tag, wenn ich durch die Straßen fahre,

es ist schön, ein Teil dieser Stadt zu sein. Die Skyline zu sehen, durch den Central Park zu fahren. Ereignisse wie den NY Marathon und die überwälti­ genden Emotionen der Menschen mit­ zuerleben. Oder in der U-Bahn neben einem Polizisten zu stehen und zu wissen, wie sicher diese Metropole für mich jeden Tag ist. I just love this city! Können Sie sich eine Rückkehr nach Österreich vorstellen? Manchmal drückt’s mich schon. Ich habe im Sommer bei einem Event am Mondsee gekocht und wäre am liebsten dort geblieben.

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Weitere exklusive Einblicke zum Interview und Videos zum New York Shooting unter: austrian-limited.at/newyork

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einen guten Partner haben. Ich sehe das oft im Weinbusiness, viele Winzer nehmen es zu leicht, wenn sie ihre Pro­ dukte verkaufen wollen. Man braucht schon einen guten Vertragspartner, der sich ständig darum kümmert. Die persönliche Präsenz ist extrem wichtig in dieser Stadt. Aber generell – wenn man eine gute Idee hat und hart arbei­ tet, dann bietet diese Stadt auch enor­ me Möglichkeiten zum Erfolg.



JEDER WILL EIN STÜCK VOM APFEL Angelika Ahrens ist vor zwei Jahren der Liebe wegen nach New York gezogen. Ihr Her z schlägt seitdem auch für den „Big Apple“. Austrian Limited sprach mit der Fernsehjournalistin, Buchautorin und Anti-Stress-Trainerin über Klischees, Karriere und die Freiheit sstatue.

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

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INTERVIEW Alexander Pfeffer


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Eigenschaften, die Ihnen auch an New York gefallen? Ja, vor allem, dass man sich nie sattsehen kann. Es gibt stän­ dig etwas Neues, und das in jedem Be­ reich. New York und die USA sind uns Jahre voraus. Im Medienbereich viel­ leicht zehn Jahre, aber auch in ande­ ren Branchen. Hier entstehen Trends, und irgendwann kommen sie verspä­ tet dann auch zu uns. In New York bist du Teil dieser Entstehung. Und vieler Klischees. Welche NewYork-Klischees stimmen? Zum Bei­ spiel Frank Sinatras berühmtes „If I can make it there, I’ll make it any­ where“. Das hat mir kürzlich Max Hollein, Direktor des Metropolitan Museum, in einem Interview bestä­ tigt. Wenn du es in der Kunstwelt schaffen willst, dann musst du es tat­ sächlich zuerst in New York tun. Und das ist in fast allen Bereichen so. Hier drehst du dich einmal um, und es ist schon wieder alles komplett neu. Wenn sich hier jemand längere Zeit behauptet, dann ist er richtig gut! Egal in welcher Branche. Weil das Angebot so groß ist? Ja! Es drängen ständig neue Leute in diese Stadt, die hungrig sind, die gierig da­ nach sind, etwas zu erreichen!

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

Zieht New York auch diese Leute an? Natürlich! Die Stadt ist ein Magnet. In Europa nennt man sie auch „Big Apple“, die New Yorker verwenden die­ sen Begriff nicht. Aber es geht um ge­ nau das, jeder will ein Stück vom Apfel haben. Ein Stück vom Kuchen. Ellbogen und Biss braucht man hier mehr als im beschaulichen Wien, oder? Auf jeden Fall! Hartnäckigkeit zahlt sich aus, präsent sein. Wichtig ist da­ bei aber, sich treu zu bleiben, fokus­ siert zu sein, sich nicht ablenken zu lassen. Und das ist hier nicht einfach! Was kann man in dieser Stadt machen oder erleben, was woanders nicht mög-

lich wäre? Das Schöne ist, du kannst hier wirklich jederzeit alles machen. Etwa an den Strand gehen. Viele wis­ sen gar nicht, dass du in etwas mehr als einer Stunde bereits an einem wunderschönen Strand bist, durch weiße Sanddünen gehen kannst und dank des Meeresrauschen deinen Kopf wieder frei kriegst. Du kannst in New York sehr gut Rad fahren, du hast viele Freizeitmöglichkeiten. Du musst nicht im Trubel sein. Also du kannst, aber du musst nicht. Welche Sehenswürdigkeiten empfehlen Sie? Die größte Attraktion, die New York zu bieten hat, und obendrein auch kein Geld kostet, ist der Central Park. Du hast Seen, Plateaus mit kleinen Pavillons, wo du den Central Park überblicken kannst und auch einen Ausblick bekommst auf die neue Skyline Manhattans. Diese hat sich durch den Luxusapartmentbau der

„New York kann dir ganz viel Energie geben, aber auch nehmen.“ letzten Jahren verändert, es gibt soge­ nannte Pencil Buildings, Wolkenkratzer so spindeldürr wie Bleistifte. Eine tollen Ausblick genießt man auch vom Dach des Metropolitan Museums, von dort kann man genau sehen, wie sich die Stadt verändert hat. Ich empfehle auch, am Hudson River entlangzugehen. Ka­ jak zu fahren. Es gibt so viel, was hier gratis angeboten wird, tolle Angebote, die man nutzen kann. Man muss es nur wissen und am besten im Vorhinein or­ ganisieren. Und die Freiheitsstatue, würden Sie unseren Lesern einen Besuch empfehlen? Auf jeden Fall! Ich habe sie mir bereits erstmals mit 17 angeschaut. Aber jetzt war ich noch einmal dort. Heuer hat im Mai nach dreijähriger Bauzeit das Multimedia-Museum der Freiheits­ statue eröffnet. Rund 100 Millionen Dollar hat der alleinstehende Bau ge­ kostet, finanziert komplett von Spen­

dern, angeführt übrigens von Designerin Diane von Fürstenberg. Hauptat­ traktion des Museums ist die Original-Fackel, die 1984 von der Statue abmontiert und durch eine Kopie ersetzt worden war. Ganz allgemein: Die Amerikaner können wahnsinnig toll Museen gestalten. Und nicht nur diese. Selbst ein M&M’s-Laden ist hier eine Erlebniswelt. Da kaufen Leute Schoko-Bonbons, die sonst niemals welche gekauft hätten. Wie wichtig ist Inszenierung? Die ganze Stadt ist auf Erleben und Erforschen ausgelegt. Das sieht man am neuen Wahrzeichen Vessel, das du rauf und runter laufen, erleben und erforschen kannst. Bei der High Line, der ehema­ ligen Güterbahntrasse, ebenso. Und genau so auch bei den Geschäften. Es gibt zum Beispiel einen Laden, da weißt du nach 15 bis 20 Minuten im­ mer noch nicht, was das für ein Ge­ schäft ist. Die Wege sind verschlungen, du riechst an tollen Kerzen, an Hand­ cremes, es gibt Ketten, dies und jenes. Und du hast eigentlich immer noch keine Ahnung, was die hier eigentlich verkaufen. Das ist eine Wunderwelt. Und irgendwann, wenn du vorgedrun­ gen bist in die unendlichen Tiefen des Ladens, kommst du drauf, das ist ein Kleidergeschäft. Wir wollen hier etwas erforschen, wir wollen etwas erleben. Sehen Sie diesbezüglich ein Defizit in Österreich? Was können wir davon lernen? In Österreich werden die Ge­ schäfte jetzt auch immer heller und freundlicher, haben große Glasfron­ ten. Die Leute wollen wie gesagt et­ was erleben, etwas angreifen, etwas spüren, etwas riechen. Und ebenfalls sehr wichtig: Es geht ums Storytel­ ling. In New York wird das in allen Branchen großgeschrieben. Es reicht nicht, einfach nur ein schönes Lokal anzubieten. Du musst eine Geschichte erzählen. Warum gibt es dieses Lokal, dieses Geschäft, dieses Produkt? New York ist uns also in vielem voraus, fehlt Ihnen aber dennoch etwas aus Ihrer Heimat? Es ist nach wie vor nicht so einfach, richtig gutes Roggen­

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elchen Titel würden Sie einem Porträt über New York geben? ANGELIKA AHRENS: Höher, schneller, weiter!


„Es ist nach wie vor nicht so einfach, richtig gutes Brot zu bekommen.“

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Gab es im Jahr 2017 einen Schlüsselmoment für den Umzug nach New York? Sie sind ja bereits seit vier Jahren mit Gastronom Kurt Gutenbrunner verheiratet, der in Manhattan arbeitet und lebt. Schließlich habe ich mir eine Karriere in Wien aufgebaut. 15 Jahre Moderatorin von Eco zu sein, das ist keine Kleinigkeit. Und darauf war ich natürlich auch stolz. Ich habe auch die Börsennachrichten aufgebaut und diese 18 Jahre gemacht. Natürlich schwingt da auch die Routine mit. Und loszulassen, das kommt ja nicht von heute auf morgen. Sie haben ja eigentlich gleich eine Familie geheiratet. Ja! Ich habe nicht nur Kurt geheiratet, sondern auch vier Stiefkinder dazubekommen und einen

Golden Retriever. Es ist nicht so ein­ fach gewesen, man pendelt viel. Und natürlich ist es immer eine Herausfor­ derung, bei jedem Besuch wieder von Neuem zu starten. Ich habe dann mit Meditationen an mir selber gearbeitet, loszulassen – und irgendwann war ich dann so weit, dass ich gesagt habe, okay, jetzt mache ich den Schritt. Aber das hat gedauert. Apropos Meditation: Gibt es Methoden, die das Leben in einer stressigen Stadt wie New York leichter machen? Ja, ein paar finden Sie auch in meinem Buch „Belastbar und fit“. Angefangen bei Atemübungen. Allein über den Times Square zu gehen kann ganz schön stressig sein: Die visuellen Reize, der ganze Trubel, die Menschenmassen, überall flimmert und flackert irgendei­ ne Leuchtreklame. Aber immer, wenn es stressig wird, können wir ganz ein­ fach zu unserem Atem zurückkehren. Und lang und tief aus dem Bauch at­ men. Das kann man jederzeit und überall anwenden. Stressig oder pulsierend: Wie empfinden Sie die Stadt? New York kann dir ganz viel Energie geben, aber auch nehmen. Du musst schauen, dass du dabei nicht auf der Strecke bleibst, sondern oben

auf der Welle mitschwimmst. Ganz wichtig: Du brauchst Orte, an denen du auftanken kannst. Das gilt natür­ lich nicht nur für in New York Lebende, aber ganz besonders für die 8,5 Millio­ nen Einwohner dieser Stadt. Es wer­ den hier 200 Sprachen gesprochen, allein gestern bin ich mit Leuten aus Nepal, aus Panama zusammengekom­ men. Die Bandbreite der Nationalitä­ ten ist einzigartig. Es ist wundervoll, all diese Menschen kennenzulernen, aber es bedeutet auch, sich auf andere Leute einzustellen. Und das kann auch Energie rauben. Es geht schon los, wenn du aus der U-Bahn aussteigst, die Menschen hier gehen nicht, sie rennen. Wenn ich dann beispielsweise in einer anderen Stadt wie San Fran­ cisco bin, fällt mir erst auf, wie schnell ich selber schon gehe. Wenn ich mich mit den Leuten dort treffe, halten sie mich am Arm zurück: „Hey, warte ein­ mal!“ (lacht) Das hört sich ja schon wie eine echte New Yorkerin an. Könnten Sie sich vorstellen, einmal nach Österreich zurückzukehren? Man weiß nie, was die Zu­ kunft bringt. Ich hätte mir auch vor zehn Jahren nicht vorstellen können, dass ich einmal in New York leben werde.

FOTO: DR . BAR BARA WI R L

brot zu bekommen. Natürlich sind die Franzosen in der Stadt mit ihrem Ba­ guette allgegenwärtig, auch mit ihren Croissants. Aber richtig gutes Brot zu bekommen, das fehlt mir. Außerdem mache ich wahnsinnig gerne meine eigene Marmelade. Aber es gibt keinen Gelierzucker. Ich habe angefangen, mit Pektin herumzuexperimentieren und habe auch schon die richtige Mischung gefunden. Jetzt mache ich meine eige­ ne Marmelade, das ist für mich wichtig.


SPORT. SPA. STYLE. Besser könnten die zahlreichen Annehmlichkeiten des Vier-Sterne-Superior-Hotels im Herzen der Steiermark wohl kaum beschrieben werden. Moderne Architektur gemischt mit regionalen natürlichen Materialien, steirische frische Falkensteiner Kulinarik, behagliche Acquapura SPA Wasser- und Wellnesswelt sorgen im Falkensteiner Hotel Schladming für die ersehnte Wohlfühlatmosphäre. Die traumhafte zentrale Lage am Ortsrand von Schladming zwischen Schladminger Tauern mit der 4-Berge-Skischaukel (ab Winter 2019 neue 10er-Gondelbahn auf dem Hausberg Planai) und Dachstein Gletscher bietet den idealen Ausgangspunkt für winterliche Erkundungstouren der Region Schladming-Dachstein. Welcome Home im ersten Haus am Platz!

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HILFREICH. Angelika Ahrens zeigt in ihrem Buch, wie wir in wenigen Minuten den Kopf wieder freibekommen, neue Energie tanken können und gibt so wertvolle Tipps zur Burnout-Prävention.

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m mit dem Stress besser um­ gehen zu können, hat sich die diplomierte Yogalehrerin weltweit Techniken angeeignet.

BEWEGE DICH REGELMÄSSIG! Suche dir Übungen, die du jeden Morgen, aber auch zwischendurch oder abends machst. Und die beste Haltung ist immer die nächste. Also verharre nicht zu lan­ ge in einer Position, sondern bewege dich, wenn möglich, im Tageslicht.

„So, wie wir mit einer Leberkässem­ mel oder einer Bosna schnell den Hun­ ger stillen, gibt es auch Fast Food für Körper und Geist. Übungen, mit denen wir in wenigen Minuten Ärger und An­ spannung loswerden können. Wenn ich das Gefühl habe, dass mir alles zu viel wird, konzentriere ich mich wie­ der auf das Wesentliche: Schlafe ich genug? Mache ich genug Bewegung? Ernähre ich mich ausgewogen? Be­ komme ich genug Sonnenlicht? Bin ich in meinem Rhythmus?“

DER ATEM IST MEIN ANKER! Wenn es stressig wird: Atmen kostet nichts und hilft sofort. Atme bewusst lange und tief aus dem Bauch heraus. Spüre, wie sich der Bauchnabel hebt und senkt. HÖRE DIE RICHTIGE MUSIK! Musik kann dich beruhigen oder stimulieren. Erstelle deine eigene Hitliste. 15 Mi­ nuten pro Tag können schon hilfreich sein, um Stress abzubauen. Und das nicht nur in Ausnahmesituationen, sondern auch beim Kochen oder auf dem Weg zur Arbeit. ACHTE DARAUF, WANN, WAS UND WIE DU ISST! Iss nicht, wenn du ge­ stresst bist. Verdaue zuerst deine Gedanken. Nimm dir Zeit fürs Essen und iss regelmäßig. Trinke ausreichend. Wenn du schnelle Energie brauchst, greife zu Nüssen oder Mandeln anstatt zu Süßigkeiten.

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SOS-TIPPS GEGEN STRESS AUF DIE SCHNELLE


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Mit 18 Manufakturen im Gepäck machte sich Austrian Limited auf zum Shooting nach New York. Eine österreichische Inszenierung in der Stadt, die niemals schläft.

FOTOGRAF Udo Spreitzenbarth FOTOPRODUKTION Michael Pedratscher, Barbara Duerrer HAIR AND MAKE-UP Ewa Perry, Ty-Ron Mayes (für Sherwin) STYLING Lassalle FOTOASSISTENTEN Daniel Stauch, Tiffani Talbott, Celia Banbahji Snow Dollkinson (Silent Models New York)

Allie Williams (Elite Models New York)

Penny Purvee (Exxcel Management Group NYC)

Sherwin Yamin

LOCATIONS The Times Square Edition Hotel, The Highline, Hudson Yards, West Chelsea

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MODELS Martin Pichler


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PROST, NEW YORK! Der Tiroler Aldo Sohm gilt als weltbester Sommelier. Dabei hat er einst Bacardi Cola lieber getrunken. Guter Stoff also für ein Gespräch über besondere Weine, Big Apple und das Ende der Komfor t zone.

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INTERVIEW Peter Syrch


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Aber Sie wissen, worauf ich hinaus will? (lacht) Ja! So hat es angefangen. Wein hat mir nie geschmeckt. Ich komme ja nicht aus einer Weingegend, ich bin in Tirol aufgewachsen. Ich habe zwar gekostet, weil meine Eltern gerne ein Gläschen getrunken haben, aber das war zu sauer, zu bitter, zu tanninlastig. Mit dem Bier habe ich dasselbe Prob­ lem gehabt. Wie sind Sie dann zum Wein gekommen? Bei meinem ersten Praktikum sind mir zwei Schweizer Pärchen auf­ gefallen, die bereits beim Frühstück aufgeregt diskutiert haben, was sie zum Mittag- und Abendessen trin­ ken werden. Und weil sie mir dauernd Fragen stellten, habe ich angefangen nachzuforschen.

Ein Schlüsselmoment … Ja, absolut. Ich hätte zu mir sagen können: „Das weißt du nicht und du scherst dich nicht drum.“ Das war für mich aber keine Option. Also habe ich angefangen, in meinen Zimmerstunden nachzu­ lesen, in der Freizeit, und habe gese­ hen, wow, das ist wirklich interessant. Hungrig war ich, verbissen, als Tiroler ist man das, glaube ich, automatisch.

Computer musst du aber mehr REM als ROM haben. Deswegen brauchst du viel Arbeitsspeicher. Und du musst gut zuordnen können.

Das heißt, Sie haben zuerst den Wissensdurst gestillt und sind so erst auf den Geschmack des Weines gekommen – klingt nach einer Kopfgeschichte … Ich glaube, der Kopf ist generell im Leben das Wichtigste (lacht). Ohne Köpfchen geht nichts. Das Schmecken, das Kos­ ten, das lernt man ja von Kindesbei­ nen an. Als Kind nimmt man ja alles in den Mund. Als Erwachsener macht man das nicht mehr, allein schon we­ gen der Tischmanieren.

Haben Sie ein konkretes Beispiel für uns? Bei Verkostungen für Erwachsene sprühe ich oft auch mit einem Zerstäu­ ber herum, teilweise gebe ich Tees und Fruchtsäfte hinein. Und da man mit Spaß bekanntlich am besten lernt, ver­ dünne ich auch schon mal Coca-Cola, spraye es ins Glas und lasse die Gruppe daran riechen. Alle Erwachsenen er­ kennen den Duft sofort, sie können ihn aber nicht zuordnen. Das ist eigentlich das beste Beispiel, es ist ganz wichtig, dass du das kannst und dass du das trainierst. Wenn ich spazieren gehe, bin ich permanent fokussiert am Riechen. In New York ist das oft ein bisschen un­ gut. Da riechst du Gerüche, die nicht unbedingt erfreulich sind (lacht).

Wie sieht das bei Ihnen aus? Das Wich­ tigste ist, Geschmäcker und Düfte ab­ speichern zu können. Wie bei einem

Ein kluges Köpfchen, ein ausgeprägter Geschmacksinn, eine trainierte Nase – alles schön und gut, aber wie wird man

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ann haben Sie das letzte Mal Bacardi Cola getrunken? ALDO SOHM: Vor Ewigkei­ ten, keine Ahnung! Ich glaube, ich war 17 oder 18. Da war das angesagt.


die Schule. Aber: Nur weil du eine Schule abschließt, hast du noch gar nichts gewonnen. Du musst zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Ich bin seit zwölf Jahren im Le Bernardin in Manhattan, hier komme ich mit den Intellektuellen von New York ebenso in Kontakt wie mit den erfolgreichsten Ärzten, Rechtsanwäl­ ten, Geschäftsleuten. Von denen lernt man sehr viel, wie sie das Leben se­ hen und wie sie Problemen begegnen.

Wie viel davon ist Talent, wie viel erlerntes Können und wie viel Erfahrung, die im Laufe der Jahre gereift ist? Die Erfahrung macht schon was aus, das stimmt schon. Der Weg vom guten zum besten Sommelier ist auch eine Frage der Jahre. Ich bin mittlerweile ein Dinosaurier in meinem Gewerbe (lacht). Ich bin einer der Älteren, die so aktiv in der Szene stehen. Neben Erfahrung ist übrigens auch ein gu­ tes Netzwerk wichtig. Die Somme­ lierprüfung ist ein Fundament wie

„Ein Lokal aufzusperren ist überall hart. Aber in New York ist es gnadenlos.“ Seit fünf Jahren sind Sie nicht „nur“ Chefsommelier des Drei-Michelin-Sterne-Restaurants Le Bernardin, sondern haben mit der Aldo Sohm Wine Bar ein eigenes Weinlokal. Welche Erwartungen

hatten Sie bei der Eröffnung 2014? Ers­ tens: Diese Wine Bar hatte ich nie auf meinem Radar. Ein Lokal aufzusper­ ren ist überall hart. Aber in New York ist es gnadenlos. Und vor allem kostet es richtig Geld. Hier haben Kritiker so eine Macht, und dazu kommt noch, du hast keine Vorlaufzeit. Wir haben am Dienstag aufgesperrt. Zu Mittag ist der Kritiker von der New York Post ge­ kommen, am Abend war er noch ein­ mal da, und am Mittwoch haben wir gleich die nächste Review gehabt. Da habe ich gewusst, wie viel Vorlaufzeit wir haben. Und jeder, der ein Business aufsperrt, weiß, dass du am ersten Tag nicht dein Bestes geben kannst, weil das gesamte Team auch noch nicht eingespielt ist. Und zweitens … Die Idee, sie Aldo Sohm Wine Bar zu nennen, kommt nicht von mir, die kommt von meinem Chef Eric Ripert. Als wir den Namen diskutierten, sagte ich: „Du weißt ge­ nau, ich bin dafür viel zu bescheiden!“ Er meinte nur: „Deine Marke ist

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„Bester Sommelier der Welt“? Durch Wettbewerbe. Ich habe 1998 in Öster­ reich die Sommelierprüfung gemacht. Und dann war ich bei einem Wettbe­ werb als Zuschauer dabei. Dort habe ich gesehen, wie das im Finale abgeht. Damals dachte ich: Wahnsinn. Wow. Das mache ich nie. Das ist ja irre, der Druck, das Adrenalin. Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie. Letzt­ endlich habe ich viermal gewonnen und danach sogar in Amerika und weltweit, das war im Jahr 2008.


natürlich hochpro­ zentige Brände vom Rochelt aus meiner Heimat Tirol. Welcher Wein wird am häufigsten bestellt? Ich wechsle permanent, aber Hauptsorten wie Chardonnay oder Pinot Noir ziehen in Amerika immer. Und wir verkaufen auch sehr viel Grünen Velt­ liner.

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stark genug.“ Aber natürlich bringt das jede Menge Risiko mit sich, denn wenn das Ding in die Hose geht, dann gleich auch dein Name (lacht). Du hast also auf einmal einen zweiten Revol­ ver am Kopf sitzen. Deswegen hat es eigentlich nur Plan A gegeben und keinen Plan B. Ich habe also gar nicht weit vorausgedacht. Es galt, sich auf das erste Jahr zu konzentrieren und trotzdem nicht den Fokus auf das Le Bernardin zu verlieren. Ein riesiger Spagat … Ja, im Le Bernar­ din verbringe ich nach wie vor 75 Pro­ zent meiner Zeit. Zum Glück liegt es gleich ums Eck. Ich muss halt immer umschalten, wenn ich in die Wine Bar komme. Ich habe oft Stammkunden,

Wie viele Leute haben Sie, um eine Relation zu bekommen? Mein Sommeli­ er-Team im Le Bernardin besteht aus acht Leuten plus vier Bartender. Und in der Wine Bar sind es 10 Somme­ liers.

Welchen Stellenwert hat der österreichische Wein, und hat sich dieser in den letzten Jahren noch einmal verändert? Man darf eines nicht vergessen, Öster­ reich produziert gerade einmal 1 Pro­ zent von der gesamten Weltproduk­ tion an Wein. Und trotzdem sind wir ein Exportschlager. Als ich 2004 nach Amerika kam, faszinierte mich, wie viele Leute schon den Grünen Veltli­ ner kannten. Die meisten Amerikaner können ja nicht einmal lesen, was auf dem Etikett steht. Und das ist oft das Übel beim Wein, er kann nämlich oft sehr einschüchternd sein. Wenn du etwa mit einem Kunden kommst und du repräsentieren musst, dann kannst du dir nicht leisten, unsicher dazuste­ hen. Deswegen gibt es oft eine Schwel­ lenangst. Aber speziell der New Yorker lässt sich gerne leiten.

Hier gibt es keinen Barkeeper … Nein, das brauchen wir nicht. Ich bin nicht für Cocktails bekannt, einen Gin & Tonic kann ich aber machen. Wir ha­ ben sogar Gin vom Reisetbauer. Und

Auch zu österreichischem Wein. Ich fange meistens so an: „Wollt ihr einen guten oder einen großartigen Wein haben?“ Dann kommt meistens „Wir wollen nicht so viel Geld ausge­

die lachen, wenn ich da so richtig he­ reinfahre wie eine Rakete, da sie mer­ ken, dass ich den Schalter nicht um­ gelegt habe. Aber mittlerweile habe ich das sehr gut hingekriegt. Ich habe auch eine tolles Team.

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Dank Ihnen? Sicher stecke auch ich dahinter. Aber die Leute in Amerika denken anders. Wenn sie wissen, dass da ein österreichischer Sommelier ist, kommt auch die Industrie und schaut, was er da macht, schließlich muss er sich auskennen.


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Im November kommt Ihr erstes Weinbuch auf den Markt. Worauf dürfen wir uns freuen? Wein ist in New York nicht so verankert wie in Österreich, speziell im Wiener Raum, wo man damit auf­ wächst. Das Buch richtet sich vor allem an junge Leute. Da merke ich oft, dass da eine Schwellenangst vorhanden ist. Die trauen sich nicht, nachzufragen, aber sie sind neugierig. Beim Essen sind sie interessanterweise viel offe­ ner, beim Wein noch sehr verhalten. Jeder sorgt sich, dass er die Top-Fla­ sche kriegt, den Top-Jahrgang. Aber an einer großartigen Erfahrung hat man noch nie etwas gelernt. An der schlechten lernt man am meisten. Na­ türlich, wenn man Geld ausgibt und es schmeckt nicht, dann ärgert man sich darüber. Aber dann sollte man sich einfach eine Notiz machen. Beim nächsten Mal weiß ich, was mir nicht schmeckt. Oder im anderen Fall, was mir mundet. Solche kleinen Beispiele erzähle ich im Buch, außerdem, was momentan „in“ ist, was Natural Wine ist, welcher Wein wozu passt etc. Das Buch heißt übrigens „Wine Simple“ und soll den Wein ein bisschen ent­ mystifizieren. Apropos simpel, Ihr Anspruch an Sie selbst ist sehr hoch. Auf der Wand Ihrer Brooklyner Wohnung steht etwa ge-

„Ich bin nicht für Cocktails bekannt, einen Gin & Tonic kann ich aber machen.“ schrieben: „Das Leben beginnt am Ende der Komfortzone.“ Das ist ein Zitat aus einem Snowboard-Film. Es hat mich sofort fasziniert und begleitet mich seitdem. Oft frage ich mich, warum ich so hart arbeite. Ich fange um 9 Uhr an Uhr komme um 1 Uhr nachts nach Hause. Aber um das alles zu erreichen, musst du schwer arbeiten. Deswe­ gen ist es wichtig, dass dir die Arbeit Spaß macht. Wir fühlen uns sehr wohl

in unserer Komfortzone. Sobald du einen Fuß raussetzt, wird es ungemüt­ lich, aber da lernst du. Um mir mein Wissen anzueignen, war keine Meile zu weit, keine Stunde zu lang, nichts war zu anstrengend. Wenn ich gese­ hen habe, dass jemand Wissen gehabt hat, das ich unbedingt gebraucht habe, habe ich mich an seinen Rockzipfel gehängt und nicht mehr losgelassen. Das war oft schmerzhaft. Aber daher kommt diese Aussage. Das Leben fängt für mich dort erst an. Gibt es eigentlich auch Dinge, die sie nicht können? Wenn Sie mich etwas handwerklich machen lassen, dann ist das immer ein Albtraum. Ein 16-Stun­ den-Tag ist kein Problem für mich. Aber die Glühbirnen auszutauschen, das ist eine Weltaufgabe (lacht).

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ben.“ Sage ich: „Ver­ gesst Geld! Gut oder großartig?“ – „Nein, nein, wir wollen schon großartig.“ Dann sage ich: „Gut, das wäre dann österreichischer Wein!“ (lacht). Aber da habe ich es auch leicht – Österreichischer Wein hat eine tolle Qualität und ist ein toller Speisenbegleiter.


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FOTOGRAF Udo Spreitzenbarth


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AM DRÜCKER

Der Star-Fotograf Udo Spreit zenbar th hat für Austrian Limited seine Kamera gezückt. Highlight der zahlreichen Shootings war das Treffen mit Tennis-Star und Neo-Model Dominic Thiem.

TEXT Alexander Pfeffer

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n New York für ein Magazin zu fo­ tografieren ist für jeden Journa­ listen etwas Aufregendes. Wenn man noch dazu einen Star der Fotoszene an der Seite hat, wird dar­ aus eine Angelegenheit, die weit über einen Job hinausgeht. Udo Spreitzen­ barth, gebürtiger Deutscher, hat die Shootings für das vorliegende Aus­ trian Limited Magazin übernommen. Das trifft sich insofern besonders gut, da der Fotograf in der Stadt am Hud­ son lebt. Er hat ein unverkennbares Feeling für das wohl coolste Freiluft­

studio der Welt. Fasziniert war Spreit­ zenbarth von New York schon als Bub, er kannte es von Fotos und aus Filmen. „Sobald ich in New York gelandet war, wurde mir klar, dass dies meine Stadt ist. Sie war so fremd, aber gleichzei­ tig doch so vertraut. Es war ein sehr schwer zu beschreibendes Gefühl, fast, als ob ich nach Hause komme in die Stadt meiner Träume,“ erzählt er beim Treffen in New York. Über die Metro­ pole sagt er, sie sei wie ein lebender Or­ ganismus, der sich ständig verändert und weiterentwickelt. Hier eines Tages

Cover und Strecken für Magazine wie Cosmopolitan, Marie Claire oder Men’s Health zu fotografieren, erschien ihm wie ein weiterer Traum, den er wahr machte. Dass er wusste, es wirklich geschafft zu haben, wurde ihm spätes­ tens bewusst, als er vor einem großen Billboard am Times Square stand, das er fotografiert hatte. „Es war ein sur­ reales Gefühl“, erinnert er sich. Aber auch zu Österreich verspürt Spreit­ zenbarth eine enge Verbundenheit, ist sein Vater doch in der Grenzstadt Sopron (Ödenburg) geboren und auf­


DESIGNER MIT AUSBLICK

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gewachsen, wo sich über lange Zeit die österreichische und ungarische Kultur vermischt haben. „Außerdem hatten wir auch Verwandte in Wien. Von da­ her waren Österreich und Ungarn fasst wie meine zweite Heimat“, erzählt der Bildermacher. Beste Voraussetzungen also, einen der aktuell besten öster­ reichischen Sportler, Tennis-Ass Do­ minic Thiem, vor die Kamera zu holen.

Spreitzenbarth hat den österreichi­ schen Spitzensportler als extrem pro­ fessionelles Model und angenehmen Menschen ohne Allüren in Erinnerung. „Hinzu kam ein sehr gutes Konzept und perfektes Wetter. Und natürlich super Outfits von führenden österrei­ chischen Labels“, erzählt der Fotograf von einem ganz besonderen Shooting über den Dächern seiner Stadt.

Bakers atemberaubendes Loft mit spektakulärem Blick auf das neue NY-Wahrzeichen Vessel diente näm­ lich als Location für das Covershoo­ ting mit dem Tennis-Ass. Das Loft ist Teil von Hudson Yards, dem neuen Lu­ xus-Viertel an der Westseite Manhat­ tans nahe der zum Park verwandelten Hochbahntrasse High Line. „Ich habe meine ganzen Beziehungen spielen lassen müssen, um dieses Loft zu be­ kommen“, so Baker. Und wer die Bilder des Lofts sieht, weiß, es hat sich aus­ gezahlt.

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FOTOS: U DO SPR EIT ZEN BARTH

ihanna, Kate Perry oder Kim Kardashian: Die Mode von Walter Baker zieht Stars an. Anfang der 90er-Jahre gründete der US-Designer eines der am schnells­ ten wachsenden Modeunternehmen in New York. Wie beurteilt er österrei­ chische Mode? „Sie ist sehr europäisch und schön!“. Er verbindet die Alpenre­ publik aber mehr „mit seinen Bergen“, obgleich er gestehen muss, noch nie in Österreich gewesen zu sein. Dafür kennt er Dominic Thiem, Österreichs Tennisidol.


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AUFGABE. New York ist für jeden das, was es sein soll oder es sein will …


NEVER GIVE UP!

Vom Gastgewerbeschüler am Wiener Judenplat z zum erfolgreichen Multi-Gastronomen in New York: Eduard „Edi“ Frauneder hat eine Bilderbuch-Karriere hingelegt. Der 42-Jährige betreibt vier Restaurant s in der Millionenmetropole. Zulet zt kochte er die Bundeskanzlerinnen Brigitte Bierlein und Angelika Merkel ein.

INTERVIEW Alexander Pfeffer

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

Hat Sie New York gefunden oder Sie New York? Ich glaube, jeder, der nach New York kommt, ist zunächst ir­ gendwie verloren und muss sich dann selbst finden. Die Stadt bietet so viele Möglichkeiten: Man kann sich nur auf seine Karriere konzentrieren, nur auf seine Familie, man kann sich zu Tode arbeiten oder einfach nicht viel tun. New York ist für jeden das, was es sein soll oder was es sein will.

Sie haben sich offensichtlich für die viele Arbeit entschieden. Und das mit Erfolg. Ist damit auch ein Traum in Erfüllung gegangen? Die Selbstständigkeit ist mit in die Wiege gelegt worden. Ich bin durch meine Familie und da vor allem durch meinen Vater zum Selbst­ ständigsein und zur Selbstständigkeit erzogen worden. Erfolg ist immer rela­ tiv. In New York kann man offensicht­ lich nie genug davon haben (lacht). Selbstständig sein, und das über viele Jahre, spricht für Kontinuität, sie ist ein Schlüssel, um Erfolg zu haben. Welchen Herausforderungen mussten Sie sich vor knapp 20 Jahren stellen? Vier Wochen nach meinem Umzug nach New York ereignete sich der Anschlag vom 11. September. Das ­ war natürlich eine riesige Herausfor­ derung. Es hat natürlich geholfen,

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ie sind 42 und leben seit rund 20 Jahren in New York: Ab wann darf man sich eigentlich als New Yorker bezeichnen? EDI FRAUNEDER: Ich weiß nicht, ob es da eine offizielle Jahresanzahl gibt. Aber wenn man fast mehr Zeit in New York verbracht hat als in Österreich, kommt man dem New Yorker schon ziemlich nahe.


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dass ich noch keine starke Bindung zur Stadt hatte. Und es stellten sich auch noch solche Fragen wie die mo­ natliche Miete. 9/11 haben Sie also bereits arbeitend in New York erlebt. Hatte dieses schreckliche Ereignis berufliche oder private Folgen? Ich war mit der U-Bahn unter­ wegs. Ich werde nie diesen Blick der Leute vergessen, die total mit Asche überdeckt dastanden und auf eine U-Bahn warteten. Dieses schreckli­ che Ereignis hatte natürlich auch be­ rufliche und private Folgen und hat dem Business die ersten Jahre nicht geholfen. Aber ich glaube, durch sol­ che Ereignisse wird man nur reifer, als Persönlichkeit und auch als Ge­ schäftsmann. Sie wurden als Koch für den Österreichischen Botschafter nach New York geholt. Doch bereits kurze Zeit danach

gründeten Sie das Restaurant Seasonal, das im ersten Jahr auch noch mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Das Seasonal war kulinarisch ein rie­ siger Erfolg und hat so richtig einge­ schlagen. Wir waren über viele, viele Jahre super zufrieden dort. Natürlich

„Barack Obama würde ich gerne einmal klassisch wienerisch bekochen.“ war der Stern auch eine Bürde – man tut alles, um ihn nicht zu verlieren und wird auch teilweise besessen davon. Man ist sehr, sehr streng, aber nicht mehr experimentierfreudig. Nachdem es ein österreichisches Lokal war und die Leute klassische, österreichische Küche erwarteten, konnten wir uns

kulinarisch nicht zu weit rauslehnen. Aber das mittlerweile geschlossene Seasonal ebnete den Weg für unseren Heurigen Edi & The Wolf, die Bar The Third Man oder auch das Schilling. Ein Michelin-Stern ist top, drei Sterne der Olymp: War das jemals ein Ziel für Sie als Koch? Man darf natürlich immer träumen. Im Moment sind sie kein Ziel, aber man weiß nie, New York ist eine sehr, sehr reiche Stadt. Wenn jemand kommt und sagt: „Hey, Geld spielt keine Rolle“, dann sind drei Sterne auch ein Thema. Ihre ersten drei Lokale haben Sie ­gemeinsam mit Schulfreund Wolfgang Ban auf die Beine gestellt, wie wichtig war diese Partnerschaft? Das Seasonal, das Edi & The Wolf und The Third Man habe ich mit Wolfgang zusammen gemacht. Partnerschaften, sowohl privat als auch geschäftlich, sind


„Wenn man fast mehr Zeit in New York verbracht hat, als in Österreich, kommt man dem New Yorker schon ziemlich nahe.“

ANGESAGT. Das Schilling ist ein Neighbourhood-Restaurant mit exzellenter Küche und vielen österreichischen Weinen.

­immer wich­ tig, man braucht Alliierte im Leben. Allein kommt man nicht weit, das Restaurant-­ Business ist ein absolu­ ter Mannschaftssport. Es gibt nicht viele, die den al­ leine betreiben können.

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

Wann war Zeit, sich zu trennen? Ich glaube, nach zehn Jahren. Unsere Lebensumstände gingen in unterschiedliche Richtungen. Wie sagt man so schön, manche Türen schlie­ ßen sich, andere öffnen sich. Und so war es auch bei den Restaurants. Was gehört aktuell zu Ihrem Imperium? Zuerst einmal das Third Man, das Schilling, Taco Vista, Governor’s Is­ land Beer Co., Vienna Calling Catering und natürlich das Deutsche Haus.

Ist der Name Schilling eine Hommage an das Finanz-Viertel, in dem es liegt? Wir befinden uns hier zweifellos in ei­ ner sehr, sehr interessanten Gegend – der World Trade Center Area. Hier gibt es noch viel Potenzial. Wie exotisch ist für einen Amerikaner die österreichische Küche? Die meisten New Yorker sind viel herumgekom­ men und kennen Österreich, kennen Wien und waren auch schon dort oder haben viel davon gehört. Deswegen ist es eigentlich nicht sehr schwer, ihnen Schnitzel, Spätzle oder Liptauer zu erklären. Sie verstehen es. Und auch die österreichischen Weine sind sehr beliebt. Das österreichische Weinmar­ keting macht einen super Job. Ulti­ mative Qualität überzeugt, und dafür steht Österreich. Deswegen bringen Österreicher amerikanische Freunde ins Schilling, und die amerikanischen Freunde kommen dann und brin­ gen dann noch mehr amerikanische Freunde ins Schilling. Was ist Ihr Verkaufsschlager? Das Schnitzel natürlich! Der Grüne Veltliner auch, Spätzle, Liptauer, Sacher-Torte, Linzer, alles wird gerne gegessen.

Ihr Schnitzel ist vom Schwein, nicht vom Kalb. Warum? Wir bieten das Schnitzel auch vom Kalb an, das ist aber nicht ausgewiesen auf der Karte, da wir das nur auf Verlangen zubereiten. Die Amis haben nämlich einen komischen Bezug zum Kalb. Sie essen nicht viel Kalb, da Ihnen das Tier zu jung ist. Unter uns: Das gern bestellte Lamm ist jetzt auch nicht viel älter als ein Kalb. Zuletzt Brigitte Bierlein und Angelika Merkel: Welche Persönlichkeit würden Sie gerne einmal bekochen? Ich habe kürzlich für Sam Kass gekocht, den ehemalige Küchenchef von Barack Obama. Für den Ex-Präsidenten würde ich gerne kochen und ein klassisches Wiener Menü auftischen, à la Schnitzel und Schweinsbraten, also richtig rusti­ kal. Ich habe gehört, dass Obama sehr an der österreichischen Küche Gefal­ len gefunden hat. Kass hat nämlich eineinhalb Jahre bei Christian Dom­ schitz in Wien gearbeitet hat. Ihre wichtigste Erfahrung aus knapp 20 Jahren Amerika? Never give up. Könnten Sie sich eine Heimkehr nach Wien vorstellen? Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, in rund 15 bis 20 Jah­ ren mit einer ehrlichen, wohlverdien­ ten Pensionierung wieder nach Wien zurückzukehren. Aber wie sagt man so schön in New York: You never know.

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Im Schilling haben Sie bereits Kern und Kurz angekocht. Was macht es so besonders? Die Ausstattung und die Küche sowieso. Man könnte sagen, Wien trifft Triest beim Schilling. Es ist ein Neighbourhood-Restaurant mit exzel­ lenter Küche und sehr vielen österrei­ chischen Weinen.


DER COCKTAILNATOR Die New York Times bezeichnet ihn als „Celebrity Mixologist“, und tat sächlich rühr t der gebür tige Steirer Alber t Trummer in der New Yorker Barszene seit zwanzig Jahren prominent um.

FOTO: U DO SPR EIT ZEN BARTH

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INTERVIEW Alexander Pfeffer


ERFOLGSREZEPT. „Man darf nicht aufgeben, auch wenn das manchmal sehr schwer ist.“

Wie wird das konkret aussehen? Zehn Akrobaten werden mit verschiedenen 10 bis 15 minütige Shows durch den ganzen Abend führen, vom Balan­ ce-Akt bis hin zur Seilakrobatik. Einzig die Barkeeper sind keine Artisten, aber sie werden mit ihren Cocktail-Kreatio­ nen für Begeisterung sorgen.

Heute treffen wir Sie ausnahmsweise nicht im eigenen Lokal. Der Grund ist einfach: Ihre beiden Bars stehen erst kurz vor der Eröffnung. Worauf dürfen sich Leonardo DiCaprio und Keira Knightley also künftig freuen? ALBERT TRUMMER: Die Erste liegt nur wenige Minuten von hier entfernt im Trend-Viertel Williamsburg und wird sich im McCarren Hotel befinden. Bei diesem Projekt stehen mir span­ nende wie bekannte Persönlichkeiten zur Seite: Partnerin ist etwa Lara Ja­ cobs Rigolo von der traditionsreichen Schweizer Zirkusfamilie. Sie gehört auch zum Ensemble des Cirque du So­ leil, und das wird man bei uns merken. Dank der hohen Räumlichkeiten kön­ nen wir die Bar zur Manege für 250 bis 300 Gäste machen. Im Moonrise wird jeder Abend eine Inszenierung.

Und die zweite Bar, was zaubern Sie hier aus dem Hut? Wir bleiben bei der Kunst, haben aber einen anderen An­ satz gewählt: Das „Atelier“ wird eher an eine Underground-Galerie erinnern. Für die Architektur ist übrigens auch ein Steirer im Einsatz: Martin Lesjak von Innocad Graz, der vom US Maga­ zin Contract mit dem Titel „Designer of the Year“ geehrt wurde und vom briti­ schen Magazin Build die Auszeichnung „Architect of the Year“ erhielt. Und wer kuratiert die Kunst? Das macht Nazy Nazhand, eine Freundin von mir. Vor allem Installationen, Videoprojektionen und Skulpturen werden für ein einzigartiges Flair sor­ gen. DJs aus aller Welt sorgen für den Groove. Und natürlich wird es jede Menge hochprozentige Cocktail-Kunst geben (lacht). Eines haben beide Projekte gemein: Sie erzählen eine Geschichte. Am Storytelling führt also auch in Ihrer Branche kein Weg vorbei? Da haben Sie voll­

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tars wie Leonardo DiCaprio oder Keira Knightley gingen in seiner legendären Apothe­ ke ein und aus. Jetzt schlägt er ein neues Kapitel auf: Im Herbst er­ öffnet der 51-Jährige gleich zwei neue Bars. Austrian Limited traf Trummer auf einen Manhattan in Brooklyn.


kommen recht. Aber das ist in meiner Laufbahn nichts Neues. Schon in den 90er-Jahren in der Wiener Sky Bar wollte ich Spaß und Unterhaltung vermitteln. Eine steife Atmo­ sphäre, begleitet von einem arroganten Bartender, wie ich es in Wien oft erlebt habe, ist mir unerträglich. Ein Barbesuch muss den Gast auch an einem Montag oder Dienstag aus dem Alltag reißen. In Wien war es vor 20 Jahren noch ver­ hältnismäßig einfach, aber da es in New York so viel Konkurrenz gibt, musste ich meine ganz eigene Linie finden. Und wie sah die aus? Gleich zu Beginn meiner Amerika-Zeit habe ich den „Bar-Chef“ erfunden. Das heißt, ich habe die Küchenhierarchie mit ihren vielen Stationen auf meinen Bereich, die Bar, umgelegt. So wie es hinter dem Herd einen für Fisch, einen für Saucen und einen für Desserts gibt, so habe ich Spezialisten für Tequila, Whisky oder Rum gehabt – und ich habe wie ein Küchenchef hinter der Bar agiert.

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Nach diesem Prinzip arbeiten Sie seit zwanzig Jahren in Amerika. Was war Ihr größter Erfolg? Die Apotheke, die ich aus Kostengründen versteckt in Chinatown aufsperrte. Die Idee dahin­ ter: Barkeeper mixen besonders sti­ mulierende Elixiere aus Heilkräutern, und zwar in weißen Kitteln. Drinks können ja nicht nur animierend sein, sondern in Kombination mit den rich­ tigen Kräutern auch auf die Gesund­ heit einwirken. Es gibt dazu auch ein Buch, das ich gemeinsam mit dem Anti-Aging Mediziner Markus Metka herausgebracht habe. Eine Medizin, die vielen geschmeckt hat … Ja, vergleichbar mit einem Block­ buster. Justin Timberlake hat ein Video bei uns ge­ dreht, die Anfangs­ szene von Keanu Reeves’ „John Wick 3“ spielt in der Apotheke, und Stars wie Jessica

Alba, Keira Knightley oder Leonardo DiCaprio zählten zu unseren Gästen. Sie sind weitergezogen, aber die Apotheke gibt es immer noch … Ich finde es auch schön, dass es sie noch gibt. Aber nicht nur in Manhattan. Weltweit ist die Apotheke 50 Mal kopiert worden – ohne dass ich irgendwelche Rechte hätte. Für mich ist und bleibt sie mein größter Erfolg in New York. Die Apotheke hat nicht nur ein gutes Konzept, sondern ist auch toll inszeniert. Wir haben in Österreich viele tolle Pro-

„Das Nightlife entwickelt sich in Brooklyn und Williamsburg besonders stark.“ dukte, doch kann es sein, dass wir diese zu wenig in Szene setzen? Das sehe ich auch so. Arnold Schwarzenegger und Wolfgang Puck sind sicher gut in ih­ rem Fach, ihren Welterfolg verdanken sie aber auch dem Umstand, dass sie durch und durch Showmenschen sind. Gerade in der Gastronomie hat man in und um Los Angeles einen Vorteil. 90 Prozent der Leute, die in Restau­ rants oder Bars arbeiten, sind Schau­ spieler. Sie sehen gut aus, können gut Gespräche führen und machen eine super Show. In New York pflegen wir eher eine europäische Barkultur. Aber eine, die auch Trends setzt. Ich erinnere mich noch an die TV-Serie „Sex and the City“ Ende der 90er: Wir alle wollten plötzlich Cosmopolitan trinken … Das war genau jene Zeit, in der ich nach New

York gekommen bin. Das Niveau war erschreckend: Barkeeper mussten ge­ rade einmal einen Cosmopolitan ma­ chen können, sie vielleicht einmal mit zwei Raspberrys und drei Strawberrys verzieren können. Viel mehr Ahnung hatten die meisten nicht. Und die Rechnung ging dennoch auf? Ja, wir konnten für einen Drink damals schon durchschnittlich zwischen 20 und 50 Dollar verlangen, und wenn wir Trüffel drübergehobelt haben, sogar 150 Dollar. Das wäre in Europa und in Wien nicht möglich gewesen! Damals gingen die Menschen zu Fendi, Gucci und Prada in der 5th Avenue einkaufen und sind dann mit sechs Bags zu mir an die Bar gekommen und bestellten Margaritas für 50 bis 100 Dollar. Würden Sie diese Zeit als dekadent bezeichnen? 1999, damals war Clinton noch Präsident, es herrschte ein Wirt­ schaftsaufschwung, und den haben wir auch in der Gastronomie gespürt. Zu einem Burger wurde schon mal eine Flasche Wein für 600 Dollar bestellt. Rückblickend betrachtet war die Zeit vor 9/11 super, super dekadent. Da Sie gerade 9/11 ansprechen, wie hat sich New York verändert? Die New Yor­ ker sind mehr zusammengewachsen und die Stadt selbst wurde für mich zur freundlichsten der Welt. Und auch in meiner Branche war das spürbar. Weg vom Überheblichen, Arroganten und Dekadenten. Man konnte sehr gut etwas Neues auf die Beine stellen. Zurück in die Gegenwart. Welche Trends bestimmen zur Zeit New York? Winzer aufge­ passt (lacht): Weinbars sind nach wie vor hoch im Kurs. Ganz groß im Kommen ist die me­ xikanische Küche. Sie wird neben der franzö­ sischen Küche immer bedeutender. So wurde beispielsweise heuer die Mexikanerin Daniela Soto-Innes, Chefköchin im Cosme, von »World’s 50 Best« als beste Köchin ausgezeichnet.


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Ist Mexiko auch bei den Drinks angesagt? Ja, klar. Früher hat es in einer Bar nur einen Tequila gegeben. das hast sich stark ausdifferenziert. Jetzt gibt es die unterschiedlichsten Tequi­ la- und sogar Mescal-Sorten, mit de­ nen wir arbeiten können.

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Und welche Stadtteile sind gerade hip? Das Nightlife entwickelt sich in Brook­ lyn und Williamsburg besonders stark. Viele Kreative und Künstler sind von Soho abgewandert und haben sich dort niedergelassen. Wo man sich noch vor zehn Jahren kaum hingewagt hätte, sind heute angesagte Hotels, Bars und Restaurants zu finden. Lassen Sie uns abschließend noch einmal persönlich werden: Welchen Zutaten verdanken Sie Ihren Erfolg? Im Grunde ist es ganz einfach: Man darf nicht auf­ geben, auch wenn das manchmal sehr schwer ist. Man muss sehr viel ein­ stecken können und dennoch immer seine Ziele verfolgen. Vielleicht ist das in Amerika ein bisschen leichter. Ich denke da allein schon an Personalkos­ ten. Für zwei Bartender in Wien kann man fünf in New York haben. Und dennoch: Was könnte Sie zurück nach Österreich locken? Ich träume

„Ich träume noch immer von einer Bar in Österreich.“

noch immer von einer Bar in Öster­ reich. Ich kann mir sehr gut eine Art Apotheke in Wien vorstellen. Dafür bräuchte ich den richtigen Partner. Vielleicht meldet sich ja nach diesem Interview jemand (lacht).

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ZUTATEN Thymian, Basilikum, Rosmarin 1 Dash Angostura Aromatic Bitters 4 cl Rick Gin „Rich“ 3 Gurkenscheiben Saft einer frischen Limette Eiswürfel

ZUTATEN 4 cl Padre Azul Blanco 1 cl Grand Marnier Saft einer frischen Limette 1 TL brauner Zucker

ZUBEREITUNG Alle Zutaten in ein großes Glas ge­ ben und Eiswürfel hinzufügen. Den Gin über Gurken und Kräuter leeren und mit Tonic auffüllen. Mit Basili­ kum und einem Thymianzweigchen garnieren.

ZUBEREITUNG Für den Salzrand das Martiniglas umdrehen, in eine Zitronenscheibe drücken und in rosa Himalaya Salz tauchen. Alle Zutaten in einen Shaker geben, gut schütteln und vorsichtig in das Martiniglas leeren. Cheers!

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HELMUT LANG FOR SALE Die Mode-Ikone Helmut Lang verkauft Teile seines Anwesens in der Nobel-Küsten-Gegend Hamptons in der Nähe von New York. Wer ein Stück davon haben will, muss ganz schön tief in die Tasche greifen.

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ie Hamptons sind so etwas wie der Traum eines je­ den Immobilienhändlers. Die Region am Ende der Insel Long Island ist das Zuhause der Schönen, aber mehr noch der Reichen und Berühmten. Eine Art Beverly Hills an der Ostküste mit wunderschönen Stränden und traumhaften Landstri­ chen, bevölkert von Leuten wie Jen­ nifer Lopez, Steven Spielberg oder Golf-Legende Tiger Woods. In dieser Gegend, unter anderem be­ kannt aus vielen Filmen wie zum Bei­ spiel „Was das Herz begehrt“ mit Jack Nicholson und Diane Keaton, sind Ös­ terreicher eher Mangelware. Zu dieser zählt die einzig wirklich große Mo­ de-Ikone, die das Land hervorgebracht hat. Hat es geklingelt? Wahrscheinlich. Es handelt sich um Helmut Lang, der bis heute zu den wichtigsten interna­ tionalen Modeschöpfern vor allem der 90er-Jahre zählt. Und dieser verkauft nun laut Mansion Global Teile seines gar nicht bescheidenen Heims, das bereits Prominente wie Ralph Lauren oder Barbra Streisand beherbergt hat. 65 Millionen Dollar sollen zwei Berei­

che des großzügigen Geländes kosten. Eines davon besteht aus zwei Cottages an der Küste, wobei in einem davon Langs Studio beherbergt ist, in dem sich der gebürtige Wiener als Künstler betätigt, seit er sich aus der Modewelt zurückgezogen hat. Beim anderen Im­ mobilien-Kuchenstück handelt es sich um ein Grundstück, auf dem der künf­ tige Besitzer seinen Bauplänen freien Lauf lassen kann. Und wer weiß? Wer den ganzen Kuchen, den Lang 1997 gekauft hat, sein Eigen nennen will, muss halt seine Überredungsküns­ te mit ins Spiel bringen. Laut Ge­ rüchten überlegt der 63-Jährige, alle Teile um rund 100 Millionen Dollar herzugeben. Es könnte sich rentie­ ren, denn die Anlage samt Pool und großzügiger Gartenanlagen ist unter anderem auch ein Schmuckstück in Sachen „Saltbox-Stil“. So nennt man einen bekannten und beliebten Ge­ bäudetypus der nordamerikanischen Kolonialarchitektur mit asymmetri­ schem Satteldach. Wer also über das nötige Kleingeld verfügt und sich nach einer Nachbarschaft der besonderen Art sehnt, könnte definitiv ins Grübeln kommen.

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TEXT Alexander Pfeffer


MILLENNIALS KEINE HOCH SONDERN EIN Junge Leute suchen in den Tempeln der Hochkultur keine Belehrung, sondern nach Möglichkeiten, ihr Erlebnis zu teilen, schreibt Max Hollein, Leiter des Metropolitan Museum in New York.

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KOLUMNE Max Hollein


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FOTO: GE T T Y I MAGES/ MAT T WI N KELM E YER

QU ELLE: BI LANZ

WOLLEN KULTUR, ERLEBNIS


such eines klassischen Kon­ zerts oder eines Museums in nichts nachsteht. All dies ist den Hütern der Hoch­ kultur nicht verborgen geblieben, ja, sie haben die Veränderungen durch­ aus mit einiger Nervosität regist­ riert. Der grundlegende Wandel hatte sich ja bereits auf der Documenta 12 im Jahre 2007 abgezeichnet, als der spanische Kochkünstler Ferran Adrià buchstäblich als Avantgardist seines Fachs zu dieser richtungsweisenden Kunst-Überblickschau eingeladen war.

Doch in der Regel redet man anein­ ander vorbei. Denn die meist in den 1980er-Jahren geborene Generati­ on Y, gut ausgebildet und technikaffin, unterscheidet sich in ihrem Kultur­ verständnis und in ihrer Bereitschaft, kulturelle Angebote wahrzunehmen, grundsätzlich von ihren Vorgängern.

DAS SPASSBEDÜRFNIS DES BREITEREN PUBLIKUMS Aber den inneren Wandel, der das Kul­ turleben ergriffen hat, spürt man auch ganz allgemein im Nachfrageverhal­ ten des Publikums. 81 Prozent geben als Hauptmotivation für den Besuch einer Kulturveranstaltung an, „Spaß haben“ zu wollen. Während Kunstins­ titutionen ihr Bildungsangebot in den Vordergrund stellen, neue Perspekti­ ven für den Betrachter eröffnen oder das „diskursive Potenzial“ hervorhe­ ben, treffen sie auf das Spaßbedürfnis des breiteren Publikums. Die bevor­ zugten Attribute für das ideale Kultur­ ereignis sind „sozial“ (34 %), „inter­ aktiv“ (32 %) und „lebendig“ (31 %) – zur „Nachdenklichkeit“ angeregt zu werden begeistert hingegen nur jeden fünften Besucher. Kurz: Jeder mis­ sionarische oder belehrende Ehrgeiz einer Kulturinstitution ist diesem Pu­ blikum suspekt.

Verschiedene Studien, darunter na­ mentlich „Culture Track 2017“ von der Agentur LaPlaca Cohen, zeigen, dass der Kulturbegriff heute viel wei­ ter definiert wird als noch vor einigen Jahren. Für die Millennials gelten ein außergewöhnlicher Abend im Restau­ rant, ein Drink an der Bar mit intel­ ligenten Partnern oder die Teilnahme an einem Straßenfest unbedingt als ein kulturelles Erlebnis, das dem Be­

Als größte Barriere, an etwas teilzu­ nehmen, erweist sich der Verdacht, dass ein Kulturangebot „nicht für mich ist“ bzw. eine Institution „nicht für mich da ist“. Dies sorgt im Umkehr­ schluss dafür, dass ein großes Vertrau­ en in Offerts besteht, die als individua­ lisiert und maßgeschneidert aufgefasst werden. Folgerichtig leben wir auch in einer Zeit, in der mittlerweile nahezu jedes Dienstleistungsangebot klein­

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per, Thea­ ter, Museen im Wandel – die Kul­ turhochburgen der Gesell­ schaft modernisieren sich und werben um ein junges Publikum, die Basis und Zukunft einer jeden Institution.

teilig zusammengestellt wird. War diese Profession der Umsorgung und Gestaltung eines inhaltlichen und äs­ thetischen Zusammenhangs früher ausschließlich im Museum bzw. im Ausstellungskontext anzutreffen, wer­ den heutzutage gruppendynamische Wanderungen, internationale Dessert­ verkostungen, exklusive Weinangebo­ te oder individuelle Kleidungsselektio­ nen „kuratiert“. So problematisch dies in Bezug auf die Vermischung des Begriffs und seine überbordende Anwendung ist, sollte es das Selbstbewusstsein des Kunstkura­ tors doch erhöhen, denn im Prinzip sorgt das qualifiziert „kuratierte Erleb­ nis“ zuallererst für Vertrauen und für ein emotional bindendes Verhältnis. Dies ist von umso größerer Bedeut­ samkeit, als die Generation Y so stark mit sich selbst vernetzt ist wie keine andere – und die Millennials sind die loyalsten Besucher! Hat man sie von einem Angebot überzeugt, dann kom­ men sie immer wieder und ermuntern ihre Freunde über alle Kanäle, vor allem natürlich über die sozialen Me­ dien, das Erlebnis mit ihnen zu teilen. MUSEEN NACH MASS Eines der derzeit populärsten „Muse­ en“ in den USA ist das Museum of Ice Cream, in Wirklichkeit gar kein Muse­ um, sondern eine Art Themenpark für Instagram-Selbstporträtisten. Es ist ein Erlebnisort, der trotz exorbitanter Eintrittspreise für einen enormen Pu­ blikumsandrang sorgt – zuletzt in Mi­ ami, Los Angeles und San Francisco. Der einzige Bildungsauftrag des Eis-Museums ist es, ein „Alice im Wunderland“-ähnliches Umgebungs­ angebot zu erschaffen, wo der Erd­ beergeschmack zu einem Mysterium, das Topping zu einem Spielzeug und die Welt dank der Sprinkles zu einem besseren Ort wird, wie es auf der Web­ site heißt. Für das Zusammenspiel der Menschen und ihre Verständigung über die so­ zialen Medien aufs Beste geeignet, nimmt dieses „Museum“ einen rasch begreifbaren, aber dennoch außer­ gewöhnlichen Erlebnischarakter


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an; folgerichtig ist es auch unter den zehn am meisten auf Instagram ver­ öffentlichten Museen der Welt vertre­ ten – gemeinsam mit Institutionen wie dem Louvre, Metropolitan Museum, Museum of Modern Art, British Mu­ seum oder dem Victoria and Albert Museum. Auch andere alternative „Museumsangebote“, etwa 29 Rooms – Funhouse of Style, Culture and Tech­ nology oder Color Factory, entwickeln sich prächtig, und selbst Traditions­ häuser wie das Indianapolis Museum of Art wandeln sich gewissermaßen in Kulturlandschaften mit Bierangebot, botanischen Gärten und leuchtender Winterwunderlandschaft und daran angeschlossenen Museumsgalerien.

gehendem Kunstereignis, das durch die gemeinschaftliche Erfahrung, die intellektuelle Teilnahme und die Mög­ lichkeit, das emotional verarbeitete Wissen darüber mit vielen zu teilen, zum besonderen, vertrauenserfüllen­ den und „kuratierten“ Erlebnis wird.

Die Zeichen der Zeit stehen für eine andere, neue Art des Engagements für das und mit dem Publikum. Es sollte dann aber besser kein Swimmingpool unterm Operndach angeboten werden, sondern vielmehr eine Form von tiefer

Max Hollein ist einer der angesehensten Kulturmanager der Welt. Einst Chef von Städel, Schirn Kunsthalle und Liebieghaus in Frankfurt, 2016 Direktor der Fine Arts Museums of San Francisco, übernahm er im August 2018 die Leitung des Metropolitan Museum of Art in New York.

Dann werden die Millennials immer wieder kommen, auch in die Opern­ häuser, Konzerthallen und Museums­ hochburgen – ohne dass sich diese in etwas anderes verwandeln müssen.

ZUR PERSON MAX HOLLEIN FOTO: SH UT TERS TOCK

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BEEINDRUCKEND. Das Metropolitan Museum of Art in New York.


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BEAUTY FORMEL Stefan Sagmeister über seinen ästhetischen Sinn, die Ansprüche an moderne Stadtentwicklung und Interieur Design in New York. INTERVIEW Sabine Jäger

Wie würde ein „Beauty“-Hochhaus aussehen? So wie 56 Leonard Street in New York von Herzog und DeMeuron, die Pe­ tronas Towers von Cesar Pelli in Kuala Lumpur, das Vancouver House von mei­ nem Freund Bjarke Ingels in Vancouver. Keines davon würde nach Wien passen, das braucht eine eigene Sprache.

Worauf muss bei moderner Stadtentwicklung geachtet werden, wenn Sie Ihrer „Beauty Formel“ entsprechen soll? Gute Stadtentwicklung braucht den richtigen Mix aus Wohn- und Arbeits­ gebäuden, eine ausgezeichnete An­ bindung an öffentliche Verkehrsmittel und vor allem Schönheit als Ziel, in­ tegriert in alle Aufgaben auf der glei­ chen Ebene wie die Funktion.

Interieur Designer haben in New York einen spürbar höheren Stellenwert als in Österreich. Woran liegt das? Es gibt mehr reiche Leute, die sich teure Inte­ rieur Designer leisten.

Aufgrund der schwindenden freien Flächen beginnt Wien in die Höhe zu wachsen. Was kann Wien von New York lernen? Siehe oben. Durch die sehr dichte Bauweise (Höhe!) von Manhattan werden die Fußwege sehr lebendig, ich gehe in keiner Stadt so viel und gerne zu Fuß wie in New York. Zu Fuß gehen ist in einer Stadt am schönsten, weil am unmittelbarsten.

Was verbinden Sie mit Wittmann oder Thonet? Die goldene Zeit der österrei­ chischen Designproduktion. Wir hatten ein Shooting mit 18 österreichischen Manufakturen in New York auf der High Line. Was verbinden Sie mit der High Line? Ich selber gehe je­ den Morgen auf der High Line in New York laufen und verbinde damit die Tatsache, dass die dort herrschende Schönheit einen Einfluss auf das Be­ nehmen der Benutzer ausübt. Ich habe dort kaum je ein weggeworfenes Stück Papier gesehen.

Wie kann qualitativ hochwertiges Handwerk inszeniert werden, um internationale Beachtung zu finden? Wo sehen Sie bei österreichischen Manufakturen Aufholbedarf? Ein ausgezeichnetes Beispiel ist der Werkraum im Bregenzer Wald, ein Zusammenschluss von über 100 Be­ trieben, die mit traditionellen Methoden zeitgenössische Produkte von hoher Qualität herstellen. Das funktioniert für alle Beteiligten: für die Handwerker, die einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten, für die Bevölkerung, die hochwertige Produkte, die mit Liebe hergestellt wurden, erhält, und für die Natur, die nachhaltig verwendet wird. Wie wird Tradition Ihrer Ansicht nach am besten inszeniert? Die Tradition muss in unsere Zeit passen. Tradition abgelöst vom Heute ist Nostalgie. „WIENER WERKSTÄTTE“ – hat eine neue zeitgenössische Bewegung eine Chance? Was würden Sie empfehlen? Es muss gut sein, das heißt: eine ausgezeichnete Idee wunderbar umgesetzt. Wenn das Design jemandem hilft und darüber hi­ naus jemanden entzückt, dann wird es erfolgreich sein. Sonst nicht.

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FOTO: S TEFAN SAGM EIS TER

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as ist für Sie „Beauty“? STEFAN SAG­ MEISTER: Eine De­ finition ist einfach: Schönheit ist die Kombination von Gestalt, Farbe, Materialität, Komposi­ tion und Form, die meine ästhetischen Sinne anspricht, speziell mein Sehen.


DER STERN DES STAR­ ARCHITEKTEN Daniel Libeskind liebt Weihnachten. Für den Prit zkerPreisträger symbolisier t der Weihnacht sbaum am Rockefeller Center zu dieser Jahreszeit sogar New York. Für Swarovski hat er die Spit ze entworfen. Eine Sternstunde. INTERVIEW Alexander Pfeffer

kommt auch sehr nahe heran, es ist ebenfalls ein Fest des Friedens und des Lichts. Die Welt ist näher beisammen in dieser Zeit. Sie müssen sich vorstel­ len, wie wunderschön es in New York im November und Dezember ist. Mit New York liefern Sie mir auch gleich ein gutes Stichwort für meine nächste Frage: Haben Sie eine besondere Beziehung zu dem berühmten Weihnachtsbaum am Rockefeller Center? Jeder

FOTO: BRYAN DER BALLA

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as ist Weihnachten für Sie? DANIEL LI­ BESKIND: Ich liebe Weihnachten, ich glaube, jeder tut das. Es geht um Frie­ den, es geht darum, die Welt in eine Art Harmonie zu bringen und ein bisschen näher zusammenzurücken. Der Stern ist ein gutes Symbol dafür. Er ist ein be­ liebtes Symbol in fast allen Religionen und Ethnien. Für mich hat Weihnach­ ten eine große Bedeutung. Chanukka


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JUBILÄUM. Vor 30 Jahren gründete der Architekt das Studio Daniel Libeskind in Berlin, nachdem er den Wettbewerb zum Bau des Jüdischen Museums Berlin gewonnen hatte. Heute ist der Sitz in New York.


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GLITZERND. Der fast 410 kg schwere Stern hat einen Umfang von knapp 3 Metern und besitzt 70 Zacken, die von 3 Millionen Swarovski-Kristallen bedeckt sind.


Ihre Arbeit am Weihnachtsbaum-Stern dauerte zwei Jahre, was war die größte Herausforderung? Das Projekt war sehr herausfordernd, fast wie die Ar­ beit an einem Haus. Die Architektur dieses Sterns steht in keinem Buch, es gab für mich keine Anhaltspunkte. Ich musste ihn also neu erfinden. Als ein Architekt, der nicht nur einen, sondern gleich Dutzende Türme gebaut hat – wie war es da, nur die Spitze eines Turmes, in dem Fall eines Baumes, zu entwerfen? Architektur dreht sich nicht darum, wie hoch etwas ist, nicht im physischen Sinne. Es geht darum, wie hoch das Streben ist. Wo liegt diese Höhe für Sie in diesem fast 410-kg-Stern? Es ist ein Stern der Hoffnung, ein Stern des Friedens. Ich habe als einziger Architekt den Hiro­ shima Friedenspreis für Kunst erhal­ ten. Als ich durch die Stadt Hiroshima ging, war ich bewegt. Wie kann eine Stadt weitermachen nach so einer Ka­ tastrophe? Durch Hoffnung. Weihnacht lässt Kinderaugen strahlen – was bringt Ihre Augen dazu? Die Welt! Was bringt die Augen nicht zum Funkeln in dieser fantastischen Welt? Man muss jederzeit das Unerwartete erwarten, sonst verpasst man es.

FOTOS: BRYAN DER BALLA

War das auch bei Ihren Anfängen mit Swarovski so? Ja, das war eine nicht alltägliche Kooperation. Ich entwarf ein Schach-Set. Das Endergebnis war wunderschön, in einer Weise, wie nur Swarovski es kann. Heute ist es übri­ gens in meinem Haus in Mailand. Es wird auch benutzt, ich spiele gerne Schach mit meinen Enkelkindern. Sie sagten einmal: „Ich wäre nie Architekt geworden, wenn ich nicht Akkordeon gespielt hätte.“ Was meinten Sie damit? Sehen Sie, als ich von Polen nach Israel kam, nahm ich an Musik­

wettbewerben teil und gewann auch einige. Irgendwas an diesem Instru­ ment und auch am Spielen des Pianos – das übrigens beides wirklich nicht leicht zu spielen ist – hat mein Welt­ bild völlig verändert. Seitdem sage ich immer, dass ich nie Architekt gewor­ den wäre, wenn ich kein Instrument gespielt hätte. Wenn Ihre Architektur ein Musikstil wäre, welcher würde das sein? Ich glaube, man kann diesen Stil für sich selbst nicht erfinden. Man kann guten Geschmack finden. Wenn man Musik so liebt wie ich, dann liebt man jede Art von Musik. Mein Stil wäre viel­ leicht vergleichbar mit Johan Sebas­ tian Bach, seine Musik ist nie unmo­ dern, sie wird nie aus der Zeit fallen. Meine Architektur ist genauso, sie ist zeitlos und logisch.

„Das Projekt war sehr herausfordernd, fast wie die Arbeit an einem Haus.“ Die Quintessenz Ihrer Architektur? Je­ des Gebäude ist ein Stück Musik. Je­ des Projekt muss musikalisch sein. Du hörst dabei etwas, fühlst etwas, das startet schon mit dem ersten Sketch. Es muss aus dem Herzen kommen, und das trifft auf Musik und auf Architek­ tur gleichermaßen zu. Das Erschaffen dieser beiden Dinge ist nicht im Kopf verwurzelt, sondern auch im Herzen. Wenn ein Stück Musik nicht aus der Seele kommt, dann ist es nur eine abs­ trakte Übung, vielleicht mag man es selbst gar nicht. Zur Architektur gehört auch mehr als Beton, mathematische Formeln oder wissenschaftliche Dinge. Am Ende muss das Ergebnis Teil deiner Welt sein. Sie nutzen oft Materialien wie Stahl und Glas, scharfe Kanten – woher kommt das? Reflektiert es Ihren Charakter? Das entstammt wahrscheinlich mei­ ner Kindheit und meiner Liebe zu Kristallen. Meine Arbeit hat etwas von Kristallen. Ich kann mich erinnern,

dass ich mit meinen Eltern als Kind die polnischen Salzmienen besuchte. Dieser Sinn für Präzision, Licht, Ma­ gie und etwas Mysteriöses, das sich nie an nur eine bestimmte Form hält, das fasziniert mich. Deshalb die Parallelen zwischen den Salzkristallen in der Miene und den Sternen für Swarovski. (lacht) Ich sagte ja, die Parallelen sind da. Haben Sie manchmal das Gefühl oder die Angst, dass Sie sich selbst kopieren? Ich bin nicht modisch, ich folge keinen Trends und weiß auch nichts darüber. Ich habe nur mich zum Arbeiten. Sie arbeiten nicht in Ländern, die noch immer Diktaturen unterliegen. Wie politisch sind Sie als Architekt? Nicht sehr politisch. Ich habe durchaus auch ein Museum in China gebaut, es kommt immer auf die Leute an, mit denen man zusammenarbeitet. Deshalb den­ ke ich, dass es nicht ein generelles Statement ist, sondern dass es im­ mer auf die Situation ankommt. Das ist natürlich kein Rat für jeden, aber für mich ist es wichtig, auf der ganzen Welt zu arbeiten, in verschiedenen Städten und Situationen, die immer wieder neu sind. Aber ihr Zuhause liegt in New York. Wie erleben Sie Donald Trump als Präsident? Also – niemand erlebt ihn positiv. Er ist Präsident und untergräbt vieles, was Amerika ausmacht. Immigration, Di­ versität, unsere Sicherheit, er verzerrt das Bild unserer Regierung. Wer würde denn damit glücklich sein? Sie haben viele Museen entworfen, u. a. in Denver, Manchester, Dresden oder Osnabrück. Liegt Ihnen eines besonders am Herzen? Mein Favorit ist mein letztes Projekt, das im Oktober eröffnete. Es ist das Museum of Modern Art in Vilnius, das erste dieser Art, das ich je entwor­ fen habe. Sonst waren es immer Mu­ seen für Natur, Geschichte oder Kultur. Eines nur für Skulpturen und Gemälde zu erschaffen ist etwas Besonderes. Die Arbeit am Ground Zero in New York machte Sie endgültig zum gefeierten Star. Wie war Ihr Gefühl dabei? Zwischen

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New Yorker hat eine Beziehung zu die­ sem Weihnachtsbaum. Dieser Baum ist New York während dieser Jahres­ zeit. Es ist ein wunderschöner Moment für die ganze Stadt und ich denke auch für die ganz Welt. Er bringt die Leute zusammen in dieser schönen Zeit.


ENGAGEMENT. Auf persönliche Einladung von Nadja Swarovski hat Libeskind den Stern entworfen.

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Was macht einen großen Architekten aus? Ich glaube, das ist jemand, der eine spirituelle Verbindung zu der Welt und ihren Bewohnern hat. Ein Archi­ tekt, der nicht für ihn selbst entwirft, sondern für andere. Denn Architektur ist nicht für uns, es ist für die anderen, für die Immigranten, für die Fremden, für die Kinder, die viel später als die Gebäude auf die Welt kommen. Es ist nicht für die Gegenwart – nicht nur. Sind Sie ein großer Architekt? Das müssen die Kritiker beantworten. Ich habe gerade einen Wettbewerb in New York gewonnen zum Thema Soziales Wohnen. Es wird in einem der eher toughen Nachbarschaften in der Stadt verwirklicht. Die Qualität des Honigs interessiert die Biene nicht.

Was ist der Hauptunterschied zwischen groß angelegten Projekten für Städte und kleineren für Möbel oder Gegenstände? Da gibt es fast keine Unterschiede. Ein kleiner Gegenstand kann mehr Zeit in Anspruch nehmen als etwas Großes. Im Design ist alles gleichberechtigt. Nichts ist wichtiger oder unwichtiger. Da steckt genauso viel Innovation und Kreativität in einem Stuhl wie in einem Stern oder in einem Kronleuchter wie in einem großen Gebäude.

„Mein Stil ist vergleichbar mit dem von Johann Sebastian Bach.“

Auch Ihre Swarovski-Ornamente? Das war großartig. Zuerst den Weihnachts­ stern entwerfen zu dürfen und dann diese kleinen Echos, Reminiszenzen dieses großen Sternes. Es sind kleine Elemente, die man auf den Baum hän­ gen kann oder die einfach nur Strah­ len in den Alltag bringen. Gibt es etwas, das sie noch gerne designen würden? Design und Architektur

kommen nicht vom Träumen, sondern von Bedürfnissen. Jemand muss mit einem Bedürfnis kommen. Wir brau­ chen ein Haus, aber haben kein Geld, es zu bauen, also entwirft man ein Haus, das sie trotzdem bauen können. Das ist es auch, was in den Städten heutzutage zunimmt. Städte beinhal­ ten immer mehr soziale Ungerechtig­ keiten. Eine funktionierende Stadt gibt ihren Einwohnern Gleichheit, von wo sie auch kommen. Wie gehen Sie an eine Stadt heran? Mit Liebe. Man muss verstehen, dass eine Stadt aus Kreativität besteht. Es würde nirgends auf der Welt eine Stadt geben, wenn es keine Menschen mit Ideen gäbe, wie man darin zu­ sammenleben kann. Es ist für jeden möglich, sich in einer Stadt selbst zu verwirklichen. Eine Stadt ist ein Wunderwerk, man sollte sie nicht für selbstverständlich nehmen. Welche Stadt finden Sie derzeit architektonisch am interessantesten? Wis­ sen Sie, ich finde alle Städte interes­ sant. Auch Städte, die im ästhetischen Sinne nicht schön sind oder zerstört wurden, können interessant sein. Man kann das nicht rein nach dem Äußeren bewerten, ihr Herz ist das Schöne, und das Herz sind die Bewohner.

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Himmel und Hölle? Das ist eine wirk­ lich gute Beschreibung! Es war ein sehr komplexes Vorhaben mit vielen Her­ ausforderungen. Es gab so viele „Kun­ den“: die Familien der Angehörigen, das Land, die Teilhaber, die Projektentwick­ ler, die Gouverneure der Staaten New York und New Jersey, den Bürgermeis­ ter u. v. m. Bei so einem Projekt gibt es oft auch Konflikte in den Ansichtswei­ sen. Aber durch die Kraft der Demo­ kratie war es dennoch möglich, dieses Projekt erfolgreich zu finalisieren.


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„Dieser Weihnachtsbaum ist New York während dieser Jahreszeit.“


chste Das nä imited nL Austria erscheint n Magazi ovember. Ende N

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