January 2015 german

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D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f 端 r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

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Tief sch端rfen in

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Endlich klar sehen

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Wie viele sind

zu viele?


Ja nua r 2015

T I T E LT H E M A

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

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Ja nu a r 2015

Tief schürfen in Lachisch

Von Gerald A. Klingbeil Welches Licht wirft die Archäologie auf unser Verständnis der Bibel?

Tief schürfen in

LACHISCH 12

Endlich klar sehen

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Prüfung bestanden

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Wie viele sind

zu viele?

I M

B L I C K P U N K T

Die Fackel der Wahrheit weitergeben

Von Ted N. C. Wilson

In Erinnerung an unsere Vergangenheit in die Zukunft sehen.

10 Der Entzug

S O N D E R T H E M A

G E S U N D H E I T

Von William Hayden

Achten wir darauf, dass wir nur gesunde Sachen genießen.

12 Endlich klar sehen A N D A C H T

Von Myron Madden

Wenn wir die Dinge nur immer so sähen, wie Gott sie sieht.

14 Zeugen der Liebe Gottes

G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Von Denis Kaiser

Ein Prophet sagt nicht nur die Zukunft voraus.

22 Gottes Botin: Wie alles begann E L L E N

W H I T E

E N T D E C K E N

Von James R. Nix

Gott gebrauchte eine Frau.

24 Prüfung bestanden D I E N E N D E

K I R C H E

W E LT W E I T

Von Mikhail E. D. Byng

Wenn man die Antworten weiß, aber einem die Worte fehlen, um sie zu sagen.

RESSORTS 3 K I R C H E

I N

A K T I O N

3 Aus aller Welt 7 Blick in die Welt 21 Ein-Tag-Kapelle 27 GLOW Geschichten

F R A G E N Z U R 26 Wie viele sind zu viele?

B I B E L

L E 28

S E R F O R U M

www.adventistworld.org In 11 Sprachen online

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Adventist World | Januar 2015

t i t e l b i l d

v o n

G e r a l d

A .

K l i n g b e i l / A d v e n t i s t

W o r l d


Die Zukunft ausgraben

A U S A L L E R W E LT

Adventistischer Pastor und Ältester

ermordet

Insgesamt drei tote Adventisten bei Überfällen innerhalb von zwei Tagen in Guatemala und auf den Philippinen.

U n i o n

ei den meisten Kontroversen geht es im Grunde genommen um die Zukunft. Das hört sich für alle, die in ihrem Beruf damit beschäftigt sind, über Fakten und ihre Bedeutung in der Vergangenheit zu diskutieren, vielleicht seltsam an. Was waren die ökonomischen Ursachen der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts? Welche Rolle spielte der Baumwollhandel in den USA im Zusammenhang mit der moralischen Katastrophe der Sklaverei zur Zeit des frühen Adventismus? Welche politischen und sozialen Kräfte waren für die Rüstungsspirale verantwortlich, die schließlich 1914 in Sarajevo auf schreckliche Weise eskalierte? Auf den ersten Blick scheinen dies Streitfragen – oder zumindest Diskussionen – der Vergangenheit zu sein, als wäre die Vergangenheit eine einzelne, lückenlos beschreibbare, lineare Abfolge von Ereignissen. Historiker und bereits Gymnasiasten lernen verschiedene Theorien kennen und übernehmen oft eine davon. Sie wissen allerdings, dass es bei der Argumentation eigentlich um die Gültigkeit ihrer Sichtweise bei der Interpretation künftiger Ereignisse geht – also darum, Situationen zu deuten, die noch nicht eingetreten sind. Selbst das Ehepaar, das darüber streitet, ob die Zahnpastatube sorgfältig von unten herauf oder einfach so ausgedrückt wird, verhandelt in Wirklichkeit um die künftige Machtverteilung zwischen ihnen. Wer wird herrschen, wer wird sich unterordnen? Werden sie mit Nachsicht zu der Harmonie finden, für die Gott Mann und Frau schuf? Ebenso geht es auch bei den Auseinandersetzungen, die der Titelgeschichte dieser Ausgabe – verfasst vom stellvertretenden Chefredakteur und Alttestamentler Gerald Klingbeil – zugrunde liegen, nicht nur um die Frage, was die Fragmente des antiken Lachisch für die Vorderasiatische Archäologie des Altertums bedeuten, die von manchen leider als verstaubte Wissenschaft angesehen wird. Es geht in Wirklichkeit um die Zukunft des Glaubens, insbesondere um den Glauben an die historischen Aufzeichnungen, die wir in der Bibel finden. Wenn die Bibel einen vertrauenswürdigen, von Gott bewahrten Bericht über die leidvolle Vergangenheit enthält – wie es archäologische Expeditionen wie die Ausgrabungen in Lachisch zunehmend enthüllen – dann dürfen wir völlig zu Recht Gottes Zusagen trauen, dass er in der schwierigen Zeit, die laut der Bibel unmittelbar vor uns liegt, für seine Übrigen sorgen wird. Bete beim Lesen dieser Ausgabe von Adventist World für deine eigene Zukunft: „Herr, hilf mir, dir immer zu vertrauen und deinem Wort zu folgen.“

G u at e m a l a

B

Hunderte von Gemeindegliedern nahmen in Jalapa in Guatemala an der Beerdigung von Pastor Noe Gonzalez teil.

■■ Innerhalb von nur zwei Tagen wurden bei bewaffneten Überfällen in Guatemala und auf den Philippinen ein adventistischer Pastor und ein Gemeindeältester ermordet. Das zeigt wieder einmal die Gefahren, unter denen Kirchenmitarbeiter in den Unruhegebieten der Welt arbeiten. Am 23. Oktober waren Pastor Noe Gonzalez (54) und seine Frau Oralia mit dem Motorrad auf dem Heimweg von einer Evangelisation, die er in Hierbabuena in Ost-Guatemala gehalten hatte, als sie von maskierten Angreifern überfallen wurden. Die Angreifer schossen viermal auf Gonzalez, schlugen seine Frau auf den Kopf und ließen sie in dem Glauben zurück, sie sei ebenfalls tot. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden und konnte es einige Stunden später wieder verlassen. Bereits einen Tag zuvor schossen maskierte Angreifer auf sechs Personen, die in einem Dorf in der philippinischen Provinz Zamboanga del Norte in ein Fahrzeug steigen wollten. Der adventistische Gemeindeälteste Ramil Ansong (29) und sein 50-jähriger Vater Jose wurden tödlich getroffen. Die anderen vier Personen, darunter auch Ansongs Mutter, konnten Medienberichten zufolge unverletzt entkommen. In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen, konnte bisher jedoch noch keine Motive nennen. Tödliche Angriffe auf adventistische Pastoren sind zwar selten, kommen aber vor. „Wir sind tieftraurig über die gewalttätigen Angriffe auf adventistische Pastoren“, sagt Derek Morris, stellvertretender Leiter der Predigtamtsabteilung der Weltkirchenleitung, die für die Ausbildung und Unterstützung von Pastoren

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IAD

zuständig ist. „In diesen schwierigen Zeiten finden wir Ermutigung in dem, was Jesus in Matthäus 5,10 sagte: „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“ Verschiedene Medien auf den Philippinen berichteten, dass Ansong ein adventistischer Pastor war, doch die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Südasien-Pazifik-Division, zu der die Philippinen gehören, stellte später klar, dass er in seiner Ortsgemeinde als Ältester diente. Der Tod von Gonzalez in Guatemala fällt in eine Zeit zunehmender Gewalt, die die regionale Kirchenleitung mit Sorge betrachtet. „Lebt jeden Tag in der Gegenwart Christi, damit ihr auf alles vorbereitet seid, was euch jeden Tag geschehen kann“, forderte Guenther Garcia, Vorsteher der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Guatemala die 117 Pastoren seines Landes in einer Erklärung auf. „Lasst euch durch die Schlechtigkeit, Ungerechtigkeit und Verdorbenheit, die euch bei der Verkündi-

/

G u at e m a l a

Noe Gonzalez vor dem Hintergrund der hügeligen Gegend in Ost-Guatemala, wo er mehr als zehn Jahre diente.

■■ Eine Firma in Neuseeland, die einen Siebenten-Tags-Adventisten entlassen hatte, weil er sabbats nicht arbeitete, muss ihm sein Gehalt nachzahlen. Weil er am Sabbat nicht arbeitete, verlor Mark Meulenbroek im September 2012 seine Stelle bei der Firma Vision Antenna in Invercargill, die Fernseh- und Audiosysteme installiert. Meulenbroek, der seit 2004 bei der Firma beschäftigt war, hatte darum gebeten, den Sabbat frei zu bekommen, nachdem er wieder in die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aufgenommen worden war, die er im Alter von 16 Jahren verlassen hatte. Der Gerichtshof für Menschenrechte, der Teil des neuseeländischen Justizministeriums ist, befand, dass Meulenbroek „aufgrund seiner religiösen Überzeugungen entlassen wurde“ und sprach ihm für den entgangenen Lohn, Gerichtskosten und emotionalen Schaden umgerechnet etwas über 25.000 Euro zu. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Neuseeland hat den Fall mit großem Interesse verfolgt und die Entscheidung des Gerichtshofs Ende Oktober begrüßt. Das Urteil „stellt einen Sieg für all diejenigen dar, die sich bemühen, ihren Glauben als loyale Arbeitnehmer auszuleben“, erklärte Damien Rice, Vorsteher der Neuseeland- Süd-Vereinigung. Linden Chuang, South Pacific Adventist Record

■■ Am Ende eines Jahres der verstärkten Ausbildung in der Interamerikanischen Division erhielten fast 200.000 SiebentenTags-Adventisten in Mittelamerika und der Karibik Abschlusszertifikate, nachdem sie zum Beispiel gelernt hatten, wie man Bibelstunden gibt, eine Evangelisation hält oder Kindern von Jesus erzählt. Die Initiative „Jahr der informellen Ausbildung“ hatte zum Ziel, das rasche Ansteigen der Gliederzahlen in der Division beizubehalten, die zu den Regionen zählt, in denen die Gemeinde sehr schnell wächst. „Die Vorbereitung, die ihr erhalten habt, wird euch helfen, die Erwartungen Gottes zu verstehen, denn er ist bereit dafür, dass ihr ihm alles gebt“ sagte Divisionspräsident Israel Leito im Herbst vor

S a l i n a s

U n i o n

Neuseeland: Gerichtshof stärkt Recht auf Sabbatheiligung

Curacao: 200.000 Adventisten ­schließen Ausbildung ab

M a g d a

gung der guten Nachricht von der Erlösung begegnen, nicht entmutigen.“ Gonzalez hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Kinder. Er ist der vierte adventistische Pastor in Guatemala, der in den letzten 33 Jahren ermordet wurde. Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur, Adventist World

Eine Adventistin hält strahlend ihr Zertifikat in Gesundheits­ erziehung in Händen, das sie in Willemstad (Curacao) von der Gesundheitsabteilung der Interamerikanischen Division überreicht bekommen hat.


Reflexionen über China ■■ Mag sein, dass China in der Bibel nicht ausdrücklich als Missionsgebiet genannt wird, wie manche Adventisten früher glaubten, aber heute blüht der Glaube hier in einer verstreuten Glaubensfamilie, die überwiegend im eigenen Land entstand und der Außenwelt zum größten Teil unbekannt ist. Darüber konnten sich etwa 100 adventistische Leiter und Theologen im Herbst auf einer erstmals in dieser Art stattfindenden Konferenz in Hongkong informieren. Ziel der Konferenz war, zu einem besseren Verständnis unserer Kirche in China zu gelangen, die vermutlich 500.000 Gemeindeglieder umfasst. „Der Missionsauftrag lautet, dass wir in alle Welt gehen sollen, das schließt China ein“, sagte Bob Folkenberg Jr., Vorsteher des China-Missionsverbands. Edward Allen, Professor für Religion am Union College, merkte an, dass der erste seriöse Artikel über China und die Mission 1874 von George W. Amadon, einem Buchdrucker beim Verlag Review and Herald geschrieben wurde. Amadon glaubte, dass sich das „Land Sinim“ aus

Erton Köhler, Präsident der Südamerikanischen Division mit der Fern­ bedienung, mit der er am Sabbat, 1. November symbolisch den Startschuss zum Nuevo Tiempo-Kabelfernsehen in Lima (Peru) gab. Jesaja 49,12 (LB) auf China bezog, eine Auffassung, die heute von Theologen nicht geteilt wird. Trotzdem sei es laut Allen wichtig, dass Adventisten „anfangen, über ihren Tellerrand zu schauen“ und das Evangelium nicht mehr nur innerhalb der USA zu verkünden. Michael W. Campbell, AIIAS

Peru: Adventistisches Fernsehen wächst ■■ Mit einer Fernbedienung in der erhobenen Hand gab Erton Köhler, Präsident der Südamerikanischen Division, in einem mit 40.000 Adventisten voll besetzten Stadion in Lima den Startschuss zur Ausweitung des adventistischen Fernsehsenders Nuevo Tiempo in Peru. Während eines Gottesdienstes im „Monumental Stadium“ am 1. November betätigte Köhler symbolisch den Knopf einer Fernbedienung, um den Start von Nuevo Tiempo auf dem regionalen Kabelkanal 571 feierlich einzuführen. Der Start ist bezeichnend für die regionale Erweiterung des in Brasilien beheimateten Kanals, der im Dezember 2013 begann, in der 10-Millionen-Stadt über den Äther zu senden. Inzwischen zeitigen die Sendungen schon die ersten Ergebnisse. Ein Ehepaar wurde Ende Oktober 2014 getauft, nachdem es zu der Überzeugung gelangt war, den Sabbat zu halten. „Durch die Ausweitung des Kanals auf Kabelfernsehen wächst der Einfluss der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Peru, und das Wachstum unserer

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500 Absolventen der Lehrgänge, die an einer Zeremonie in Willemstad in Curacao teilnahmen. Über einen OnlineLivestream nahmen Tausende weitere Absolventen an der Veranstaltung teil. Myriam Guerrero (60) war unter den 500 Adventisten, die – in Talaren gekleidet – die informellen Zertifikate während der Zeremonie überreicht bekamen. Sie absolvierte jeweils einen 40-stündigen Kurs in Evangelisationsvorbereitung und in Sabbatschulgesprächsführung. „Solche Veranstaltungen motivierten unsere Gemeindeglieder, sich mehr für den Dienst in der Gemeinde zu engagieren“, sagte die gebürtige Kolumbianerin Guerrero, die vor 33 Jahren nach Curacao kam. Libna Stevens, Interamerikanische Division

Kirche in Peru ist für Adventisten in ganz Südamerika eine Quelle der Inspiration“, erklärte Köhler. Felipe Lemos und Rosmery Sanchez, Südamerikanische Division

Gesundheitszentrum auf den Bahamas ■■ Die Kirche der Siebenten-Tags-Adven­ tisten ist bestrebt, überall auf der Welt ­Gesundheitszentren für die Bevölkerung zu errichten. Dennoch geschieht es nicht alle Tage, dass ein Premierminister persönlich zur Errichtung eines solchen Zen­ trums in seinem Land aufruft. Der Premierminister der Bahamas, Perry G. Christie, hat die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gebeten, ein Gesundheitszentrum auf der Karibikinsel zu eröffnen, nachdem er einen Bericht eines regionalen Leiters der Kirche über adventistische Zentren in aller Welt gehört hat. „Sie haben eine außergewöhnliche Geschichte, wenn es um den Einsatz für beste Gesundheitspraktiken geht. In dem Bericht geht es um den Erfolg Ihrer Gesundheitsprogramme, aber es heißt dort auch, dass wir vorangehen müssen, um ein Gesundheitszentrum auf den Bahamas zu errichten“, erklärte Christie regionalen Kirchenleitern in der Hauptstadt Nassau. Auf einer alle vier Jahre stattfindenden Arbeitstagung der adventistischen Südbahamas-Vereinigung sicherte Christie die Unterstützung der Regierung bei der Eröffnung eines adventistischen Gesundheitszentrums zu.

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Leonard Johnson, Vorsteher des Atlantik-Karibik-Verbands, zu dem die Bahamas gehören, sagte, dass die Kirche an die Errichtung eines eigenen missionarischen Gesundheitszentrums auf der Insel New Providence denke, auf der N ­ assau liegt. Mitarbeiter des Atlantik-Karibik-Verbands

Medizinisches Zentrum für 800.000 Euro in Rumänien eröffnet ■■ In Rumänien wurde das erste adventistische Gesundheitszentrum eröffnet. Es stellt eine wichtige Ausweitung des adventistischen Gesundheitssystems in Europa dar. Zugleich ging damit ein Traum der Gemeindeglieder in Erfüllung, die früher einen Saal in dem Gebäude für ihre Gottesdienste gemietet hatten. Das 800.000 Euro teure medizinische Zentrum liegt in einem renovierten Gebäude, das kürzlich von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten erworben wurde, und ist die erste Einrichtung in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, die eine breite Palette an Gesundheitsdiensten anbietet, darunter Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, psychologische und seelsorgerliche Beratung und präventive medizinische Maßnahmen wie Raucherentwöhnungskurse und Kochkurse.

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Marius Munteanu, Vorsteher der Kirche in Rumänien, verglich das Potential des medizinischen Zentrums mit dem Senfkorn aus dem Gleichnis Christi, das zu einem großen Baum heranwuchs. „Von Anfang an haben sich Adven­ tisten nicht nur um die Bedürfnisse der Seele sondern auch des Körpers gekümmert“, sagte Munteanu bei der großen Eröffnungsfeier der Poliklinik im Herbst. Im Jahr 2009 mieteten Gemeindeglieder in dem Gebäude einen Saal für ihre Gottesdienste und begannen dafür zu beten und davon zu träumen, eines Tages das ganze Gebäude zu besitzen und dort ein medizinisches Zentrum zu betreiben, sagte Adrian Bocaneanu, Initiator des Projekts und von 1995 bis 2005 Vorsteher der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Rumänien. „So hat alles begonnen: mit Gebet und großen Hoffnungen“, so Bocaneanu. A. Horja und G. Isvan, EUCNews

Indien: 100-Jahr-Feier ■■ In dem im Südwesten Indiens gelegenen Bundesstaat Kerala feierten SiebentenTags-Adventisten den 100. Gedenktag der Ankunft der Adventbotschaft durch einen Buchevangelisten.

In einer Rede vor 4000 Zuhörern im Kongresszentrum der Hauptstadt von Kerala, Thiruvananthapuram, betonte Ted N. C. Wilson Ende Oktober, dass Adventisten Gott dienen wollen, indem sie sich um die Bedürfnisse in der Gesellschaft kümmern. John Rathinaraj, Präsident der Südasiatischen Division, zu der Indien gehört, erzählte, wie der Buchevangelist Suvshesha Muthu die Adventbotschaft bei einem Besuch aus dem heute angrenzenden Bundesstaat Tamil Nadu in die Region brachte. Im Oktober 1914 verkaufte Suvshesha Muthu mehrere Bücher – unter anderem Who Changed the Sabbath, ­Present Truth und Der Weg zu Christus (Der bessere Weg) – an einen Kapitän der Heilsarmee mit Namen M. Abel. Abel gewann die Überzeugung, dass der siebente Tag der biblische Sabbat war und wurde nach mehreren Monaten des Bibelstudiums getauft. 1915 gehörte er bereits nicht mehr zur Heilsarmee und verkündigte den Sabbat und die dreifache Engelsbotschaft über die baldige Wiederkunft Christi. Heute gibt es in der Region Kerala 37.000 Gemeindeglieder, 27 Schulen und ein Krankenhaus mit einer Krankenpflegeschule. Pothen Kurian, Südasiatische Division S UD

Perry G. Christie, Premierminister der Bahamas, bei seiner Ansprache auf der Arbeitstagung der Südbahamas-Vereinigung in der Hillview-Adventgemeinde in Nassau am 2. November 2014.

AT C U

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Der Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Ted N. C. Wilson, in traditioneller indischer Tracht bei einer Ansprache anlässlich der Feierlichkeiten in Thiruvananthapuram, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Kerala.


Ein neuer

Von Andrew Mc Chesney, Nachrichtenredakteur, Adventist World

Bibelleseplan

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evived by His Word“ (Erneuert durch Sein Wort), die Bibelleseaktion, mit der jeden Tag Zehntausende von Adventisten ein Kapitel der Bibel lesen, wird nicht auslaufen, wenn im Juli das letzte Buch, die Offenbarung, gelesen wird. Die Aktion wird vielmehr unter dem Namen „Believe His Prophets“ („Glaube Gottes Propheten“) neu gestartet und auf das Schrifttum von Ellen White, einer Mitbegründerin der Kirche, ausgeweitet werden. Diejenigen, die bei dem auf fünf Jahre angelegten Bibelleseplan mitmachen, werden nicht nur die 66 Bücher der Bibel durchlesen, sondern auch sieben der bekanntesten Bücher von Ellen White: Der bessere Weg, Bilder vom Reiche Gottes und die fünfbändige Entscheidungsserie.1 „Ich bin überzeugt davon, dass es ein wunderbarer Segen wird“, erklärte Derek Morris, Redakteur der Zeitschrift Ministry und Organisator der Bibellesepläne. Morris, der den neuen Plan während der Vollversammlung des Generalkonferenzausschusses im Herbst ankündigte, sagte, dass sich die E-Mails, in denen sich die Leute eine Fortsetzung wünschten, bei ihm gehäuft hatten, schon lange bevor im November das Neue Testament erreicht worden war. „Die Leute sagen: ‚Hört nicht auf. Vielleicht können wir die Bibel noch einmal durchlesen und auch einiges von Ellen White‘“, so Morris. „Deshalb glaube ich, dass Gott uns hier führt, und wir folgen seiner Führung.“

„Revived by His Word“ wurde 2012 begonnen; in den USA wird zu jedem der 1189 Kapitel der Bibel ein Eintrag von Adventisten in unterschiedlichen Positionen im Internet veröffentlicht. Bis zum Ende der Aktion auf der Vollversammlung der Generalkonferenz in San Antonio (Texas) im kommenden Juli werden etwa 150 Blogger einen Beitrag zu einer Bibellesung geschrieben haben. „Believe His Prophets“ wird am 10. Juli, dem zweiten Freitag der GK-Vollversammlung, gestartet. Auf der Website believehisprophets.org ist im Moment eine Digitalstoppuhr zu sehen, die die noch verbleibenden Wochen, Tage und Stunden bis zum Beginn des neuen Bibelleseplans anzeigt. Einige Blogeinträge von „Revived by His Word“ werden in dem neuen Leseplan wieder erscheinen, für die Leser, die sie beim ersten Durchgang vielleicht verpasst haben. Aber an Tagen, an denen ein wichtiger Beitrag zum biblischen Kapitel im Schrifttum von Ellen White zu finden ist, werden die Einträge hauptsächlich von ihr kommen. Zusätzlich zum täglichen Kapitel aus der Bibel und dem Blogeintrag werden die Teilnehmer jede Woche auch ein Kapitel aus den Büchern Ellen Whites lesen. „Letztlich ist es unser Ziel, so viele Siebenten-Tags-Adventisten wie möglich zu motivieren, jeden Tag die Bibel und Bücher der „Entscheidungsserie“ sowie Der bessere Weg und Bilder vom Reiche Gottes zu lesen“, erklärte Mark Finley, Evangelist und Mitorganisator der Aktion.

A W

für

Ein neuer Weblog „Believe His Prophets“ mit Kapiteln aus der Bibel und Abschnitten aus dem Schrifttum von Ellen White

Bildschirmfoto der Homepage „Glaube Gottes Propheten“, einer Website, die ab Juli 2015 einen neuen täglichen Bibel­ leseplan begleiten wird. Weiter sagte Finley, dass der Name „Believe His Prophets“ aus 2. Chronik 20,20 stammt, wo es heißt: „Glaubt an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ Auch der gegenwärtige Leseplan „Revived by His Word“ ermutigt Adventisten, jeden Tag die Bibel zu lesen und wurde außerdem mit dem Ziel gestartet, eine positive Online-Gemeinschaft zu gründen, wie Finley erklärte. Die Leser können zu jedem Blog-Eintrag ihren Kommentar schreiben. „Es gibt ja manche Blogs zu lesen und … einige sind ziemlich negativ“, sagte Finley. „Aber im ,Revived by His Word-Blog‘ ermutigen sich positive Adventisten aus aller Welt mit aufbauenden Kommentaren gegenseitig: jemand in Afrika ermutigt jemanden in Südamerika und der wiederum ermutigt jemanden in Europa. Da ist also eine familiäre Gemeinschaft entstanden. Das wollten wir nicht einfach auslaufen lassen.“ n 1 Patriarchen und Propheten, Propheten und Könige, Das Leben Jesu, Das Wirken der Apostel und Der große Kampf.

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Ein Leben für die Mission

Jesus ist das beste Beispiel für ein Leben, das von einer Mission getrieben ist. Im Alter von zwölf Jahren hatte er ein klares Verständnis von seiner Mission. Als er als Erwachsener nach Nazareth zurückkam, formulierte er seine Mission klar und deutlich vor den Einwohnern seiner Heimatstadt. Als ihm in der Synagoge die Schriftrolle des Propheten Jesaja gereicht wurde, las er daraus die Stelle vor, in der die Mission des Messias beschrieben wird, beginnend mit den Worten: „Der Geist Gottes, des Herrn ist auf mir …“ (s. Jes 61,1). Als Jesus den Abschnitt erklärte, der ja eine Prophezeiung über ihn selbst darstellte, „sprach er vom Messias als einem, der den Unterdrückten hilft, die Gefangenen befreit, die Kranken heilt, den Blinden das Augenlicht wiedergibt und vor der Welt das Licht der Wahrheit offenbart“.1 Die Herzen seiner Zuhörer wurden bewegt; sie „antworteten … mit inbrünstigem Amen und priesen den Herrn“.2 Die Freude hatte jedoch ein jähes Ende, als Jesus erklärte: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“ (Lk 4,21) Als den Einwohnern von Nazareth die Bedeutung der Worte Christi bewusst wurde, waren sie zutiefst beleidigt. „Er hatte sie, die Israeliten, Nachkommen Abrahams, dargestellt, als lebten sie in Knechtschaft. Er hatte zu ihnen gesprochen wie zu Gefangenen, die von der Macht des Bösen erlöst werden müssten; wie zu Leuten, die in der Finsternis lebten und das Licht der Wahr-

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P u b l i s h i n g H e r a l d u n d C o l l i n s / R e v i e w

A

m Anfang eines neuen Jahres denken wir manchmal darüber nach, gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen. So etwas wie gute Vorsätze gibt es schon sehr lange. Vor Tausenden von Jahren fassten die Israeliten am Fuß des Sinai zitternd den Vorsatz: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun“ (s. 2 Mo 19,8; 24,3.7). Leider hielt dieser Vorsatz nicht lang – wie so viele andere Vorsätze auch. Andererseits haben viele Menschen die Erfahrung gemacht, dass die Ausrichtung auf eine Mission eher nachhaltige, ewige Ergebnisse bringt als das Fassen von Vorsätzen.

Ass o c i a t i o n

B L I C K P U N K T

K r e i g h

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Die

Fackel der

Von Ted N. C. Wilson

Wahrheit weitergeben

heit benötigten. Sie waren in ihrem Stolz gekränkt, und Befürchtungen wurden in ihnen wach.“3 Weil ihre Vorstellung von der Mission des Messias nicht mit der Wahrheit übereinstimmte, die Jesus offenbarte, versuchten sie, ihn zu töten.

die Gott treu blieben, mussten, wie in Offenbarung 12,6 vorhergesagt, für 1260 Jahre „in die Wüste“ fliehen. Während dieser finsteren Epoche wurden viele für ihren Glauben zu Märtyrern, weil sie fest zu den biblischen Wahrheiten standen.

Auf die Mission ausgerichtet

Die Mission der Reformation

Während seines gesamten Dienstes auf der Erde war die Mission Christi – die Verlorenen zu suchen und zu retten – der Mittelpunkt von allem, was er tat. Seine Abschiedsworte an seine Jünger am Ende seiner Mission auf dieser Erde gingen als Missionsbefehl in die Geschichte ein (Mt 28,19–20). Nach Pfingsten führten die ersten Nachfolger Christi den Missionsbefehl aus und stellten die Welt auf den Kopf! Leider dauerte es nicht lange, bis Satan mit seiner Mission kam und sich bemühte, die frühe christliche Gemeinde irrezuführen, zu entmutigen, unwirksam zu machen und zu zerstören. Gegen Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus hatte sich ein verfälschtes Christentum etabliert, das die klaren Wahrheiten Christi nicht mehr lehrte oder befolgte. Die Menschen,

Am Ende dieser Zeit begannen Reformatoren wie Wycliff, Hus, Hieronymus, Luther, Zwingli, Berquin und Tyndale die Aufmerksamkeit der Menschen auf die biblischen Wahrheiten zu lenken, die jahrhundertelang verfälscht oder verborgen gewesen waren. Die wahren Lehren Christi begannen wieder zum Vorschein zu kommen, als die Bibel den Menschen in ihren eigenen Sprachen in die Hand gegeben wurde. Zu Gottes großer Reformationsbewegung, die die Christenheit erfasste, gehörten große Berühmtheiten und Menschen, die kaum jemand kannte. Die Reformation führte die Christenheit wieder zu Gottes ursprünglicher Absicht für seine Kirche zurück, die sich auf der Gerechtigkeit aus dem Glauben gründet, dem umfassenden Angebot, das vorsieht, dass Gott uns durch


Gottes Volk hat im Laufe der Jahrhunderte immer vom Zeugnis seiner treuen Zeugen profitiert. seine Gnade rechtfertigt, durch tägliches Wachstum durch den Heiligen Geist heiligt und schließlich und endlich verherrlicht – alles durch Jesus Christus, unseren Retter. Eine prophetische Mission

Aus dieser großen protestantischen Reformationsbewegung entstand die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einer prophetischen Mission, die sich auf Daniel 8,14; Offenbarung 12,17; 14,6–12; 18,1–4; 19,10 und andere dynamische Verse gründet. Diese Mission setzte die Reformation fort, indem sie Menschen zur wahren Anbetung Gottes zurückführte. Das geschah durch die Konzentration auf Christus und seine Wahrheit, die allein in der Bibel zu finden ist. Siebenten-Tags-Adventisten sind sich seit langem bewusst, dass sich ihr Wesen und ihre einzigartige Mission aus den Prophezeiungen in den Büchern Daniel und Offenbarung ergeben, insbesondere aus den drei Engelsbotschaften in Offenbarung 14. Ein korrektes theologisches Verständnis dieser Prophezeiungen führt zu einer korrekten Einstellung zur Mission. Die adventistische Theologie und Mission sind untrennbar miteinander verbunden. Unsere christozentrische Botschaft ist der Motor für unsere christozentrische Mission. Sind Adventisten einzigartig?

Die besondere Botschaft, die Gott uns gegeben hat, zu leugnen und zu behaupten, dass wir gar nicht anders sind als andere Christen, ist die schnellste und effektivste Methode, die Mission der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unwirksam zu machen. Weltweit gibt es heute etwa 41.000 christliche Glaubensgemeinschaften und Organisationen; 2,18 Milliarden Menschen bezeichnen sich als Christen.4 Natürlich lieben die Christen aus den verschiedenen Glaubensrichtungen Jesus und sind dankbar für sein Opfer am Kreuz, wie wir Siebenten-Tags-Adventisten auch. Worin besteht also der Unterschied? Eine Mission der Wahrheit

Die meisten Siebenten-Tags-Adventisten der ersten Generation beantworten die Frage, warum sie Adventisten wurden,

damit, dass sie „die Wahrheit gefunden haben“. Jesus kennt die Sehnsucht des menschlichen Herzens, und ein großer Teil seiner Mission auf dieser Erde bestand im Heilen und Lehren. Ein anderes Wort für „Lehre“ ist „Doktrin“, und im Herzen jedes einzelnen unserer 28 Glaubensartikel ist Jesus Christus zu finden. Die Juden fragten sich, weshalb Jesus so viel wusste, und er „antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre [Doktrin] ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre [Dok­ trin] von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.“ (Joh 7,16–17) In seinem Brief an Timotheus unterwies Paulus den jungen Geistlichen, „ein guter Diener Christi Jesu sein, der sich nährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre [Doktrin], der du gefolgt bist“. Weiter ermahnte er ihn: „Achte auf das Vorlesen, auf das Ermahnen, auf das Lehren [Doktrin]“, und schließlich: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre [Doktrin]; beharre in diesen Dingen! Denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, die dich hören.“ (1 Tim 4,6.13.16 EB) Unsere von Gott gegebene Mission

Worin besteht also unsere Mission als Siebenten-Tags-Adventisten? Darin, „Menschen zu Jüngern zu machen, indem wir ihnen das ewige Evangelium im Kontext der dreifachen Engelsbotschaft in Offenbarung 14,6–12 vermitteln, sie dazu führen, Jesus als ihren persönlichen Retter anzunehmen und sich seiner Gemeinde der Übrigen anzuschließen, sie ausbilden, Jesus als ihrem Herrn zu dienen und sie auf seine baldige Wiederkunft vorbereiten … Wir verfolgen diese Mission unter der Leitung und Bevollmächtigung des Heiligen Geistes, indem wir verkündigen, lehren, heilen und zu Jüngern machen.“5 Ist unsere Bewegung dazu bestimmt, einfach eine von vielen Religionsge­ meinschaften zu werden? Die Antwort darauf ist ein deutliches Nein! Diese Gemeinde der Übrigen wurde von Gott zu einer ganz bestimmten Zeit in der

­ eltgeschichte gegründet und berufen, um W dieser Welt die letzte Warnungsbotschaft zu verkündigen. Manche mögen sagen, dass es nicht mehr angemessen ist, die Botschaften aus der Offenbarung in unserer Welt voller sensibler politischer Befindlichkeiten ganz oben auf die Fahne unserer Mission zu schreiben. Doch die Botschaften der drei Engel sind der letzte Aufruf Gottes an diese Welt, um allen zu helfen, sich darauf vorzubereiten, Jesus zu begegnen. „Die SiebentenTags-Adventisten sind der Welt in einem besonderen Sinn als Wächter und Lichtträger gesetzt worden. Ihnen ist die letzte Warnung für eine untergehende Welt aufgetragen … Ihnen ist eine sehr wichtige Aufgabe übertragen worden, die Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft. Es gibt keine Aufgabe von gleicher Bedeutung. Deshalb sollten sie auch nicht zulassen, dass irgendetwas anderes ihre Aufmerksamkeit gefangen nimmt.“6 Jeder Siebenten-Tags-Adventist ist ungeachtet des Alters, Geschlechts, der Rasse oder Nationalität aufgerufen, einer zugrunde gehenden Welt die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, weiterzusagen. Die Zeit ist gekommen, wo wir alle vereint zusammen­arbeiten müssen. Jeder hat bei der Verkündigung der letzten Botschaft Gottes eine Aufgabe zu erfüllen. Das Thema der Generalkonferenz-Vollversammlung in diesem Sommer erinnert uns: „Mache dich auf! Werde licht! Jesus kommt!“ Das ist deine und meine Mission! n 1 Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 221. 2 Ebenda. 3 Ebenda. 4 „General Statistics and Facts of Christianity“, Christianity. about.com. 5 Auszug aus dem „Mission Statement of the Seventh-day Adventist Church“, beschlossen vom Exekutivkomitee der Vollversammlung des Generalkonferenzausschusses in Silver Spring am 13. Oktober 2009. Um das vollständige Mission Statement [auf Englisch] zu lesen, muss man unter adventist.org nach dem Stichwort „missionstatement“ suchen. 6 Ellen G. White, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd 3, S. 246.

Ted N. C. Wilson ist

­ räsident der WeltkirP chenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten.

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GESUNDHEIT

I

ch begann vor ungefähr 20 Jahren, Kaffee zu trinken. Es fing ganz „harmlos“ an. Natürlich wusste ich, was Ellen White über den Genuss von Koffein schrieb, aber dennoch … tat ich es ab und zu: bei einer langen Autofahrt, nach einer schweren Nacht oder um einen Jetlag auszugleichen. Ich trank vielleicht so alle zwei Monate einen Kaffee – oder vielleicht einmal im Monat …? Ich kann mich nicht genau erinnern, nur daran, dass es nicht viel war. Zumindest am Anfang. Bald darauf war es schon einmal pro Woche. Es war ein besonderer Genuss oder wenn ich zusätzliche Energie brauchte. Überall schossen Coffeeshops wie Pilze aus dem Boden; sie gehörten einfach zur Kultur. Alle gingen dorthin. So auch immer wieder ich und einige andere Adventisten. Wir konnten uns unterhalten, entspannen und Koffein zu uns nehmen, was uns dann wieder gestärkt an die Arbeit zurückgehen ließ. Ich bin Pastor, sogar eingesegnet – genauso wie viele von denen, die mit mir Kaffee tranken. Manchmal dachte ich: Ich sollte das nicht tun. Aber ich wollte nicht wirklich aufhören. Ich sah auch keine echte Veranlassung dazu. Schließlich trank ich bloß einen Milchkaffee, noch dazu mit Sojamilch. Bevor es mir richtig bewusst wurde, trank ich schon jeden Tag Kaffee. Eine Tasse am Morgen; vielleicht noch eine am Nachmittag, nur um genügend Energie für den Tag zu haben. Auch auf der Kanzel fand ich den Energiekick hilfreich. So ging es einige Jahre. Ich machte mir gar keine großen Gedanken mehr darüber. Kaffee­ trinken war einfach etwas, was viele Leute taten. Und was konnte so schlecht daran sein, wenn es auch so viele Adventisten taten? Einige wissenschaftliche Berichte über Kaffee, die ich las, warnten davor, zu viel zu trinken, aber bei den meisten kam der Kaffee ziemlich gut weg. Einige priesen sogar die angeblichen Gesundheitsvorteile an: geringeres Alzheimerrisiko und solche Sachen zum Beispiel. Das hörte ich natürlich gern. In den Fällen, in denen Laborratten durch Koffein schreckliche Krankheiten bekommen hatten, beruhigte ich mich mit dem Gedanken, dass ich wohl zehn Liter Kaffee am Tag intravenös zu mir nehmen

müsste, um im Verhältnis so viel Koffein zu bekommen, wie man den Versuchstieren gegeben hatte. Wenn ich will, kann ich aufhören

Es vergingen weitere Jahre. Ich sagte mir: Wenn du willst, kannst du aufhören. Ich wollte einfach nicht. Ich hörte davon, dass man massive Kopfschmerzen haben und sich einige Tage lang schrecklich fühlen würde. Das wollte ich nicht auf mich nehmen. Warum sollte ich mir das antun? Es war ja schließlich nur Kaffee. Nach etwa 20 Jahren wurde mir allerdings klar, dass ich viel mehr Kaffee trank als am Anfang. Ich brauchte schon eine Tasse, nur um mich normal zu fühlen. Ich glaube, das nennt man „Toleranzentwicklung“ – der Körper gewöhnt sich so an einen Wirkstoff, dass er jedes Mal mehr davon braucht, um den gleichen Effekt wie beim vorherigen Mal zu erzeugen. Ich erinnere mich daran, wie mich eine Tasse Kaffee am Anfang total euphorisch machte. Aber ich weiß nicht, wann das zuletzt der Fall war. Alles, was der Kaffee am Ende bewirkte, war, dass er mich wach hielt und mir Energie gab – zumindest für eine Weile. Was ich schon recht früh bemerkte, war, wie sich der Kaffee auf meinen Schlaf auswirkte. Früher konnte ich mich hinlegen und schlief zehn Minuten später tief und fest, bis ich nach sieben Stunden wieder aufwachte. Der Albtraum beginnt

Dann beschloss ich, aufzuhören. Zwanzig Jahre sind genug, sagte ich mir. Ich war nicht mehr der Jüngste und hatte einige Gesundheitsprobleme. Ob sie etwas mit meinem Kaffeekonsum zu tun hatten oder nicht, wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass ich zu lange zu viel Kaffee getrunken hatte. Es wurde Zeit. Mehr als einmal hatte ich mir gewünscht, gar nicht erst begonnen zu haben, aber diese Schuldgefühle reichten nicht aus, um mich wirklich ernstlich zu bewegen, ans Aufhören zu denken. Wieder fragte ich mich: Was ist denn schon dabei? Es ist doch nur Kaffee!

DER ENTZUG Bekenntnisse eines Koffeinabhängigen Von William Hayden

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Adventist World | Januar 2015


Dann sagte ich mir kurzentschlossen: Jetzt ist es genug. Ich hatte etwa zwei Wochen frei und nicht solch ein intensives Programm wie sonst; also die perfekte Zeit, wie ich dachte. Ich stellte mich auf ein paar Tage Kopfschmerzen und Müdigkeit ein – mehr nicht. Ich hatte ja keine Ahnung … Kurz nachdem ich aufgehört hatte, spürte ich eine leichte Übelkeit. Da ich Probleme mit meinem Magen hatte, führte ich die Übelkeit darauf zurück. Schließlich wurden meine Magenprobleme schlimmer. Mir war schlecht, ich hatte Schmerzen und fühlte mich erschöpft – alles führte ich auf mein Magenleiden zurück. Nach zwei Tagen kamen die Kopfschmerzen. Aha, dachte ich, da sind sie ja. Die haben mir bei meinen Magenproblemen gerade noch gefehlt. Aber ich war entschlossen, keinen Kaffee mehr zu trinken. Glücklicherweise verging das Kopfweh bald wieder. Mein Magen tat mir zwar weh, aber sonst hatte ich keine der erwarteten Entzugserscheinungen. Das ist ja ganz einfach. Mir fehlt der Kaffee nicht einmal. Wegen meiner Übelkeit hatte ich auf gar nichts Appetit, nicht einmal auf Kaffee. Aber nach vier Tagen ging es mir wirklich elend. Ich hatte keinen Appetit und mir war schlecht. Dazu kam noch, dass ich nicht schlafen konnte. Ich hatte wohl zwei Nächte hintereinander kein Auge zugetan. Dann begann ein echter Albtraum. Ich wurde von Angstzuständen überwältigt. Ich hatte noch nie zuvor Panikattacken gehabt, und jetzt überfiel mich eine nach der anderen. Wenn mir ein Problem in den Sinn kam, bekam ich ein Engegefühl in der Brust und musste tief seufzen. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir los war. Fast 36 Stunden lang gab es Augenblicke, in denen ich das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Was ist hier nur los? Ich wusste, wenn nicht schnell etwas passieren würde, würde ich mich entweder selbst umbringen oder in der Psychiatrie landen. Am meisten beunruhigte mich, dass ich nicht wusste, was los war. Warum ging es mir so schlecht? Warum hatte ich solch heftige Angstzustände? Das konnte doch nicht mit dem Koffeinentzug zusammenhängen, oder? Das waren doch die Kopfschmerzen gewesen, die nach drei Stunden wieder weg gewesen waren. Ich stieg aus dem Bett und suchte im Internet nach „Symptome bei Koffeinentzug“. Zu meinem Erstaunen las ich dort

Das war knapp In den populären und selbst in den wissenschaftlichen Medien werden immer wieder die Vorzüge koffeinhaltiger Getränke angepriesen. Es scheint, dass Koffein die pharmazeutische Grundlage für unsere postmoderne Produktivität ist. Viele Jahre lang habe ich als Professor und Institutsleiter an einer adventistischen Universität ebenfalls nach diesem Muster gelebt. Dann fiel mein Puls eines Abends nach einem 16-stündigen Arbeitstag

genau die Dinge, die ich durchmachte. Kopfschmerzen sind die häufigsten Symptome, aber nicht die einzigen, und nicht jeder muss sie bekommen. Ich las von schweren Entzugserscheinungen und erkannte, dass das bei mir der Fall war. Was hatte ich mir eigentlich gedacht: Ich hatte meinem Körper 18 Jahre lang fast täglich eine Droge zugeführt und bei einem abrupten Entzug nichts weiter als ein paar Kopfschmerzen erwartet? Ich schäme mich, es einzugestehen, aber ich erlebte einen intensiven Drogenentzug – darum handelte es sich bei den schrecklichen körperlichen und seelischen Qualen, die ich durchmachte. Ich war erleichtert. Jetzt wusste ich wenigstens, was los war. Mörderisches Zeug

Inzwischen trinke ich seit einigen Monaten keinen Kaffee mehr. Ich bin immer noch nicht wieder ganz auf der Höhe, aber an jedem Tag geht es mir etwas besser – Gott sei Dank! Bis zu meinem Entzug wusste ich nicht, was für ein mörderisches Zeug Koffein tatsächlich ist. Ich wünsche mir, dass du aus meinem Fehler lernst. Wenn du keinen Kaffee trinkst, fang gar nicht erst damit an! Lass dich nicht dazu verleiten, weil es so viele Leute tun. Auch Alkohol trinken viele; dadurch wird es nicht richtig oder gesund. Wenn du ein bisschen Kaffee trinkst, dann hör auf damit. Je länger du Kaffee trinkst, umso wahrscheinlicher ist es, dass du immer mehr trinken wirst, und umso schwerer wird es, damit aufzu­ hören. Kaffee ist eine Droge, und wie die meisten Drogen macht er abhängig. Wenn du viel Kaffee trinkst, dann gewöhne ihn dir langsam ab. Du kannst natürlich auch einen abrupten Entzug machen, aber sei auf die Symptome gefasst. Natürlich ist es bei jedem anders, und du musst nicht die gleichen Symptome haben wie ich – aber es können auch schlimmere sein. Du kannst dir sogar professionelle Hilfe suchen. Kaffee ist kein harmloses Getränk. Koffein ist eine starke, abhängig machende Droge. Gott hat etwas Besseres für dich im Sinn. n

William Hayden ist ein Pseudonym.

Von Bruce Solmner und jeder Menge Koffein plötzlich auf 38 Schläge pro Minute, und ich wurde mit einem Rettungswagen in die Notaufnahme einer Herzstation gebracht. Nach einer Reihe von Untersuchungen kam der Kardiologe zu dem Ergebnis, dass es sich um eine Serie von ventrikulären Extrasystolen handelte. Hauptursache: Koffeingenuss. Ich habe meinen Koffeinkonsum sofort eingestellt und die Extrasystolen haben seither aufgehört. Vor kurzem habe ich allerdings ein Experiment gewagt und

0,3 Liter eines koffeinhaltigen Getränks getrunken. Innerhalb von 15 Minuten waren die Extrasystolen wieder da. Auch wenn die Welt ihre Produktivität dem Koffein verdanken mag, ist er vielleicht keine so harmlose Substanz, wie es in den Medien oft heißt. Ohne Koffein schlafe ich besser, bin zuverlässiger wach und aufmerksam und weniger aggressiv. Vielleicht ginge es der Welt besser, wenn sie die Risiken dieses angeblich harmlosen Wachmachers kennen würde.

Bruce Solmner ist ein Pseudonym.


A N D A C H T

Endlich

klar

Von Myron Madden

I

ch dachte immer, die ganze Welt sei verschwommen. Ich konnte stundenlang meine Hand anschauen und mich fragen, warum sie wie eine flimmernde Bildstörung aussah und sich dabei so glatt und geschmeidig anfühlte. Die mich ständig umgebende Verschwommenheit war eines der großen Geheimnisse des Lebens, das ich nie in Frage stellte. Sie war einfach ein Teil meines Lebens. Die Welt war von Natur aus verschwommen, so war sie immer gewesen und so würde sie bis zum Tag meines Todes bleiben. Doch mit meinem ersten Schulzeugnis änderte sich alles. Meine Noten waren alles andere als ausgezeichnet, und meine Mutter schimpfte mit mir und machte mir sehr klar, wie enttäuscht sie von mir war. „Das ist so ungerecht“, schmollte ich daraufhin mit verschränkten Armen. „Wie soll ich denn gute Noten nach Hause bringen, wenn ich nicht einmal die Tafel sehen kann?“ Meine Mutter schaute mich entgeistert an, und schon wenige Minuten später waren wir auf dem Weg zum Augenarzt. Nach einigen Untersuchungen stellte er fest, dass ich so „blind wie eine Fledermaus“ war. Ich kann mich noch erinnern, wie ich dachte: Blind? Wie ist das möglich? Sieht nicht jeder die Welt wie ich? Während ich noch über meine Sicht des Lebens nachdachte, setzte mir der Arzt eine Brille auf. Ich blinzelte einige Male, dann schnappte ich hörbar nach Luft. In einem Augenblick veränderte sich meine gesamte Welt für immer. Als ich durch die Tür in unser Haus stürmte, rief ich aus: „Wow, wie hier alles glänzt!“ Ich hatte das Gefühl, als würde ich die Welt zum ersten Mal sehen. Alles war klar und gestochen scharf, immer noch gleich, aber irgendwie anders. „Sieh dir mal das Spülbecken an. Ich wusste nicht, dass es so glänzt! Und – wow! Sogar der Müll glitzert!“ Vor lauter Aufregung merkte ich nicht, dass meiner Mutter Tränen über die Wangen liefen, während sie mir überall hin folgte. Ihr Sohn war „blind“ gewesen und konnte zum ersten Mal sehen.

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Umstellt

„Elisa! Wach auf!“ Elisa drehte sich auf seiner Schlafmatte um und nahm das ängstliche Flüstern seines Dieners kaum war. „Meister! Bitte! Wach auf!“ Elisa setzte sich auf und blinzelte seinen Diener an. Der Mann war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. „Was ist los?“, fragte Elisa. Der Diener nahm seinen Meister beim Ärmel und half ihm auf die Füße. Wortlos führte er Elisa ins Freie, und sofort sah Elisa den Grund für die Angst seines Dieners. Die ganze Stadt war von einer Armee mit Pferden und Streitwagen umstellt. Elisa wusste, dass sie aus Syrien kam und seinetwegen da war. Gott hatte ihm die Schlachtpläne des syrischen Königs offenbart und Elisa hatte sie an den König von Israel weitergegeben. Der feindliche König musste wohl herausgefunden haben, dass Elisa für das Informationsleck verantwortlich war und hatte seine Truppen geschickt, um sicherzustellen, dass seine geheimen Strategien auch geheim blieben. Jeder konnte sehen, dass Elisa und sein Diener in der Falle saßen. Es gab kein Entkommen, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Armee angreifen würde. „Meister, was sollen wir tun?“ „Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten“, sagte Elisa lächelnd. „Auf unserer Seite sind mehr als auf ihrer.“ Der Diener starrte seinen Meister verwirrt an. Sie waren zu zweit gegen Hunderte. Hatte er sich verzählt? Oder war Elisa am Ende verrückt geworden? Elisa sah den Gesichtsausdruck seines Dieners und schmunzelte. Der Mann erinnerte ihn daran, wie er selbst von Elia ausgebildet worden war. Elisa stellte sich näher an seinen Diener und betete: „Vater, bitte öffne ihm die Augen, damit er sehen kann.“ Als der Diener die Augen wieder aufmachte, schnappte er nach Luft. Plötzlich war da noch eine Armee, die ganz anders


Die Sünde hat unseren Blick getrübt, und unsere Sicht von Gott ist verschwommen. war als die erste. Sie war mit feurigen Pferden und Streitwagen ausgerüstet und der syrischen Armee zahlenmäßig weit überlegen. Der Diener schaute von rechts nach links und konnte seinen Augen kaum trauen. Die Armee aus Engeln hatte Elisa und ihn die ganze Zeit umgeben. Es hatte kein Grund zur Angst bestanden. Der Diener seufzte erleichtert auf. Er war blind gewesen und konnte zum ersten Mal richtig sehen (vgl. 2 Könige 6,8–17). Geistliches Sehvermögen

Geistliche Blindheit und körperliche Blindheit haben eines gemeinsam: Man merkt nicht, wie schlecht man gesehen hat, bis man sehen kann. Als ich im College war, hielt ich mein geistliches Sehvermögen für hervorragend. Ich verstand beeindruckend viel von Theologie, war mir meines Glaubens völlig sicher und wusste, dass Gott in meinem Leben wirkte. Aber alles wurde anders, als einer meiner Professoren mich aufforderte, tief in der Bibel zu schürfen. Er wollte nicht, dass ich einfach nur las. Er wollte, dass ich jedes Kapitel Vers für Vers studierte und jedes Wort so schätzte, als wäre es direkt aus dem Mund Gottes gekommen. Ich nahm die Aufgabe an und dachte mir nichts dabei, außer dass es wohl mühsam werden würde. Doch dann geschah etwas Außergewöhnliches. Je tiefer ich in die Bibel vordrang und je mehr ich mich bemühte, wirklich zu verstehen, was ich las, umso näher kam ich Gott. Plötzlich war Bibellesen nicht mehr eine von vielen Pflichten, sondern eine Möglichkeit, wertvolle Zeit mit meinem himmlischen Vater zu verbringen. Schnell verließ ich mich im Alltag immer mehr auf Gott und verbrachte mehr Zeit damit, während des Tages mit ihm zu kommunizieren. Dann, als ich Gott zu einem integralen Bestandteil meines Lebens gemacht hatte, öffnete er mir die Augen. Ich begann, wirklich zu sehen, wie Gott in meinem Leben wirkte. Ich sah, wie er bei jeder Entscheidung, jedem Erfolgserlebnis und jedem Kummer bei mir war. Biblische Geschichten, die für mich bis dahin nicht viel mehr als inspirierende Worte in einem heiligen Buch gewesen waren, wurden lebendig und ließen sich in meinem geistlichen und persönlichen Leben umsetzen. Meine Sicht von Kummer, Leid, Freude und Liebe änderte sich, weil ich sehen konnte, wie Gottes Hand die Fäden zog. Alles war genau wie immer, aber irgendwie anders.

Bei geistlicher Einsicht geht es nicht darum, zu wissen, sondern zu sehen. Ja, ich wusste, dass Gott in meinem Leben wirkte, aber das bedeutete nichts, solange ich nicht wirklich sehen konnte, was er tat. Geistliche Brillen

Oft schreiben wir geistliche Blindheit Menschen zu, die nicht an Gott glauben und ihn nicht sehen können. Doch auch viele von uns sind noch blind. Wir hören von der Liebe Gottes, aber wir können sie nicht sehen – geschweige denn spüren. Wir verstehen die Vorstellung eines allmächtigen Gottes und vermitteln sie anderen, aber wir sind Gott nicht persönlich begegnet. Ganz gleich für wie gut wir unser geistliches Sehvermögen halten, wir sind alle blind zur Welt gekommen. Die Sünde hat unseren Blick getrübt, und unsere Sicht von Gott ist verschwommen. Auch wenn unser Augenlicht erst wieder völlig wiederhergestellt wird, wenn Jesus wiederkommt, können wir schon jetzt unsere Sehschwäche verbessern. Gott möchte unsere Augen so gerne öffnen. Er möchte, dass wir das Licht in unserer dunklen Welt scheinen sehen, und sehnt sich danach, dass wir erleben und bezeugen, wie er unseren steinigen Lebensweg ebnet (Jes 42,16). Er wünscht sich sehnlichst, uns seine Pläne für unser Leben zu offenbaren und uns seinen vollkommenen Charakter erahnen zu lassen (Jer 29,11–14). Alles, was er dafür von uns erwartet, ist, dass wir ihn aufrichtig und ernsthaft suchen (5 Mo 4,29). Um Gott in unserem Leben wirken zu sehen, müssen wir wissen, wie er sich offenbart hat. Dadurch, dass wir eifrig in der Bibel forschen, können wir den Gott kennenlernen, dem wir dienen. Durch seine Worte können wir ein klareres und geschärftes Bild davon bekommen, wie er ist. Aber das sollte nicht alles sein. Ja, Gott verspricht uns, für uns da zu sein, wenn wir ihn im Gebet anrufen, aber er möchte auch mit uns reden – nicht nur von uns hören (2 Mo 33,11). Es ist leicht, mit Gott zu reden und ihn um seine Segnungen zu bitten, aber wir sind oft nicht so bereit, darauf zu warten, dass er mit uns spricht, und auf ihn zu hören. Gott zu suchen bedeutet, über seine Worte zu meditieren, aber es bedeutet auch, sich Zeit zu nehmen, um neue Worte zu hören, die er jeden Tag zu uns sprechen will (Jer 33,3). Sei nicht länger mit einer verschwommenen Sicht zufrieden. Gott wartet darauf, dir die Augen zu öffnen, damit du die Welt so sehen kannst, wie er von Anfang an wollte, dass du sie siehst. Und wenn er dir die Augen geöffnet hat, kannst du wie Elisa die Augen anderer öffnen, damit auch sie die Herrlichkeit des Allerhöchsten in ihrer ganzen Fülle sehen können. n

Myron Madden war im Sommer 2014 Praktikant bei Adventist World.

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G laubensüberzeugungen

M

eine ersten Erfahrungen mit Ellen White (1827–1915) und ihrem Schrifttum waren alles andere als ideal, als ich im frühen Teenageralter begann, im damals noch kommunistischen Ostdeutschland sporadisch in die Gemeinde zu gehen. Manche Gemeindeglieder dort waren sehr gegen ihren prophetischen Dienst eingestellt, während andere ihr Schrifttum verwendeten, um Tiraden gegen die „Sünder in den Händen eines zornigen Gottes“1 loszulassen. Vielleicht kannst du nachvollziehen, dass ich Ellen White als alte Frau kennengelernt habe, der es anscheinend Spaß gemacht hatte, Menschen mit erhobenem Zeigefinger zu kritisieren. Dabei hatte Ellen White sich gar nicht wohl dabei gefühlt, Botschaften des Tadels zu übermitteln, die Gott ihr für bestimmte Menschen gegeben hatte; sie hielt diese Botschaften für zu streng.2 Als ich anfing, ihr Schrifttum für mich selbst zu entdecken, erkannte ich, dass das meiste von dem, was sie schrieb, gar nicht in die Kategorie Tadel und Zurechtweisung gehörte, sondern eine Hilfe darstellte, um die Bibel besser zu verstehen, eine engere Beziehung zu Jesus zu haben, den Kampf zwischen Gut und Böse zu verstehen, ein gesundes, erfülltes Leben auf dieser Erde zu führen und die Freude auf das Leben auf der neuen Erde zu fördern. Selbst die neun Bände der Testimonies for the Church enthalten nicht ausschließlich Ermahnungen für bestimmte Personen oder Gemeinden mit konkreten Problemen in bestimmten Umständen, sondern auch biografisches Material und hilfreiche Ratschläge. Und die meisten Ermahnungen in diesen Büchern könnte man wie folgt zusammenfassen: Gehe liebevoller mit deinem Ehepartner, deiner Familie, deinen Glaubensgeschwistern und deinen Mitmenschen um. Natürlich gefällt es uns normalerweise nicht, ermahnt oder zurechtgewiesen zu werden. Wie wir wissen, hatten Gottes Propheten in biblischer Zeit oft Verfolgung zu erleiden oder endeten gar als Märtyrer

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NumMer 18

Zeugen

Von Denis Kaiser

der

Liebe

Gottes

(Lk 11,46–51; Apg 7,52; Röm 11,3). Doch die Propheten für die Botschaften verantwortlich zu machen, ist die falsche Reaktion, denn sie sind nur Gottes Werkzeuge, die die Botschaften weitergeben, die von Gott kommen. Wesen und Zweck der Prophetie

Als ich die Geschichten der Propheten in der Bibel und das Leben und die Person Ellen Whites besser kennenlernte, begann ich, sie als Personen zu schätzen, die zwar nicht fehlerlos waren, aber sich der Führung und dem heiligenden Einfluss des Heiligen Geistes unterstellen wollten. Ich entdeckte, dass sie nicht nur zukünftige Ereignisse vorhersagten und mit donnernder Stimme Warnungsbotschaften verkündigten, sondern Gottes Volk an seine mächtigen, herrlichen Wundertaten in der Vergangenheit erinnerten. Sie betonten auch, wie wichtig es ist, nicht zu vergessen, was Gott in der Ver-

gangenheit gesagt und gelehrt hat, und wiesen Gottes Volk auf das bereits bekannte Wort Gottes hin (vgl. Jes 8,20). Ihre Berichte von Siegen und Niederlagen veranschaulichen, dass geistliche Siege nur aus einer engen, lebendigen Beziehung zu Gott heraus erwachsen. Ihre Botschaften sollten Vertrauen und Glauben an Gottes Führung wecken, um zu einer engeren, vertrauensvolleren Beziehung zu Gott zu führen und auf Jesus Christus, den verheißenen Stellvertreter und göttlich-menschlichen Messias hinzuweisen. Wechselseitige Liebe

Solche Aufrufe sind nur dann sinnvoll, wenn diejenigen, an die sie gerichtet sind, ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit haben. Wenn wir nicht mit einem freien Willen geschaffen worden wären, wären wir nichts als Roboter – unfähig zu lieben und Erfüllung zu erfahren. Nur unsere Entscheidungsfreiheit und Gottes vorauseilende, heiligende Gnade machen eine


wechselseitige Liebe zwischen ihm und seinem Volk möglich. In der Bibel lesen wir, dass Gott die unübertroffene Quelle der Liebe ist (1 Joh 4,7–8). Die Propheten der Bibel verkündigten immer wieder Gottes unerschütterliche Liebe zu seinem Volk (Jes 54,10; 63,7; Jer 31,3; Kla 3,22; Dan 9,4; Mi 7,20) und riefen es auf, die gleiche Liebe zu Gott zu entwickeln – über Tieropfer und Gaben hinaus (Hos 6,6; 10,12; Mi 6,8; Sach 7,9). Manchmal vergessen wir, dass erzwungene Befolgung der Regeln zum einen dem Wesen Gottes widerspricht und zum anderen keine Liebe in uns weckt. Weil Gott uns liebt, tut er alles, was legitim und möglich ist, um uns zurückzugewinnen und zu retten. Am deutlichsten und erstaunlichsten kam seine Liebe zu uns zum Ausdruck, als Jesus Christus für uns am Kreuz starb (Joh 3,16). Die Propheten waren Gottes Werkzeuge, um uns seinen Charakter, seine Absichten und seine Botschaften zu enthüllen. Wenn die Botschaften manchmal auch streng sein mögen, dürfen wir nicht vergessen, dass sie von einem liebenden Gott kommen, dem nichts wichtiger ist als unsere Rettung und unsere Gemeinschaft mit ihm. Selbst sein grimmiger Zorn entspringt seiner heiligen Liebe; er sorgt sich um das ewige Wohl und das Schicksal seiner Untertanen (Jes 54,8; Jer 32,18; Kla 3,32; Joel 2,13; Mi 7,18). Die Propheten beschrieben Gottes Beziehung zu seinem Volk häufig mit Begriffen einer innigen Liebesbeziehung. Sie verglichen die Liebe Gottes mit der

Liebe eines Ehemannes zu seiner Frau (Jer 3,20; 11,15; 31,32; Hos 2,19) oder eines Vaters zu seinen Kindern (Jes 63,16; Jer 3,19). Somit sind die Warnbotschaften und die Ermahnungen, die Gott durch seine Propheten sendet, im Grunde genommen Briefe von einem liebenden Ehemann, einem liebevollen Vater, der sich weigert, uns verloren gehen zu lassen, ohne alles nur Mögliche versucht zu haben, um uns zurückzubringen und zu retten. Er zieht uns mit „Seilen der Liebe“ zu sich (Hos 11,4). Eine Leidenschaft für Jesus und die Bibel

Als ich begann, Ellen Whites Schrifttum zu lesen, erkannte ich, dass sie die Menschen nicht auf sich selbst aufmerksam machte, sondern sie auf die Bibel hinwies. Schon früh in ihrem Dienst erklärte sie: „Ich empfehle dir das Wort Gottes als die Richtschnur deines Glaubens und Handelns.“3 Auf der GeneralkonferenzVollversammlung 1909 rief sie den Delegierten mit der hoch erhobenen Bibel zu: „Brüder und Schwestern, ich empfehle euch dieses Buch.“4 Ihr Schrifttum hat die Bibel im Fokus und wendet biblische Prinzipien auf konkrete Situationen an. Außerdem faszinierte mich ein weiterer wichtiger Aspekt ihres Schrifttums: ihre Beschreibung der „beispiellosen Tiefe“ und des„beispiellosen Liebreizes“ der Liebe unseres Heilandes.5 Das erste Kapitel ihres Buches Der bessere Weg zu einem neuen Leben beginnt mit dem Satz: „Die

Die Gabe der

Prophetie

Eine der Gaben des Heiligen Geistes ist die Weissagung. Diese Gabe ist ein Kennzeichen der Gemeinde der Übrigen und hat sich im Dienst von Ellen G. White erwiesen. Die Schriften dieser Botin des Herrn sind eine fortwirkende, bevollmächtigte Stimme der Wahrheit und geben der Gemeinde Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung. Sie heben auch deutlich hervor, dass die Bibel der Maßstab ist, an dem alle Lehre und Erfahrung geprüft werden muss. (Joel 3,1–2; Apg 2,14–21; 1 Kor 14,1–4; Röm 12,6; Offb 12,17; 19,10)

Natur und die Heilige Schrift bezeugen beide die Liebe Gottes.“6 „Gott ist [die] Liebe“ ist auch der Satz, mit dem sie ihr literarisches Meisterwerk, die Buchreihe über den Erlösungsplan im Laufe der Jahrhunderte, beginnt und beschließt.7 Im Mittelpunkt dieser Buchreihe ist das Buch Das Leben Jesu, das vom unübertroffenen Ausdruck der Liebe Gottes handelt: von Jesus Christus, unserem Retter und Freund, der Erfüllung all unserer Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen. Die Leidenschaft für die Bibel und unseren liebenden Herrn, die ich in den Büchern der biblischen Propheten fand, waren auch in Ellen Whites Schrifttum klar ersichtlich. Sie haben mir geholfen, näher zu Jesus zu kommen und ein Zeuge der Liebe Gottes zu werden. Irgendwie ist es leichter, Ratschläge und Ermahnungen von jemandem anzunehmen, von dem ich weiß, dass er mich liebt und dass ich ihm wichtig bin. n 1 So der Titel einer berühmten Predigt von Jonathan Edwards. 2 Ellen G. White, A Sketch of the Christian Experience and Views of Ellen G. White, James White, Saratoga Springs, New York, 1851, S. 63–64. 3 Ellen G. White, Frühe Schriften von Ellen G. White, S. 68f. 4 Zitiert in: W. A. Spicer, The Spirit of Prophecy in the Advent Movement, Review and Herald, Washington, D. C., 1937, S. 30. 5 Ellen G. White, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 1, S. 42f; Spiritual Gifts, James White, Battle Creek, 1858, Bd. 1, S. 210f; vgl. Peter M. van Bemmelen, „The Matchless Charms of Christ: Theological Significance of This Phrase in Ellen White’s Writings“ in Daniel Heinz, Jirˇí Moskala, Peter M. van Bemmelen, Hrsg., Christ, Salvation, and the Eschaton: Essays in Honor of Hans K. LaRondelle, Old Testament Department, Seventh-day Adventist Theological Seminary, Andrews University, Berrien Springs, 2010, S. 231–240). 6 Ellen G. White, Der bessere Weg zu einem neuen Leben, S. 7. 7 Ellen G. White, Patriarchen und Propheten, S. 9; Der große Kampf, S. 677.

Denis Kaiser kommt ur-

sprünglich aus Deutschland und ist Doktorand im Fach Adventistische Studien und Historische Theologie am Theologischen Seminar der AndrewsUniversität.

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T a l R a g o v sk i / / VIERTE L a c h i s C h - E x p e d i t i o n

T I T E LT H E M A

Ein Überblick über die Zone A der vierten Lachisch-Expedition. Die Sandsäcke dienen dazu, die Ausgrabungs­ quadranten zu stabilisieren.

Tief schürfen in

LACHISCH

E

s war ein sehr stiller Morgen. Wolken hingen über dem Tell1, den wir gerade bestiegen hatten. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch den Morgendunst. Nur noch eine halbe Stunde, und die Sonne würde den angenehmen Morgen in einen heißen, schweißtreibenden Tag verwandeln. Jetzt war die Luft jedoch noch klar und frisch, und überall herrschte Stille. Die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Teilnehmer der vierten Lachisch-Expedition, die von der Southern Adventist University im US-Bundesstaat Tennessee durchgeführt wurde, lauschten aufmerksam einer Andacht. Nach der morgendlichen Stille lag ein voller Ausgrabungstag auf dem Tell vor der Gruppe. Anstrengende Ausgrabungen, sorgfältiges Durchsieben und peinlichste Dokumentation warteten auf sie.

Was haben sie davon?

Siebenten-Tags-Adventisten waren schon immer sehr an Archäologie interessiert. Tatsächlich wird ihre führende Rolle im Bereich der Vorderasiatischen Archäologie des Altertums – zu denen unter

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Von Gerald A. Klingbeil

Adventist World | Januar 2015

Entdeckungen aus der Vergangenheit helfen uns, den Gott der Zukunft zu verstehen anderem Ausgrabungsstätten in Israel, Syrien, Jordanien und Libanon gehören – von den meisten Archäologen, die in diesem Bereich tätig sind, anerkannt. Seit den ersten Ausgrabungen in Tell Hisban in Jordanien durch die AndrewsUniversität unter der Leitung von Siegfried Horn im Jahr 1968, waren die von adventistischen Archäologen und Institutionen geleiteten Ausgrabungen sowohl technologisch als auch was die archäologische Forschungsarbeit betrifft, immer auf dem neuesten Stand. Schon sehr früh erkannten diese Archäologen die Bedeutung eines fachübergreifenden Arbeitens und begannen, hinter die Ruinen, Artefakten und Tonscherben zu sehen. Die sorgfältige Zusammenführung aller Arten von Information – einschließlich Knochenfunde, Funde aus Fauna und Flora, Surveys und anderem mehr – ist auch heute noch das

Markenzeichen adventistischer archäologischer Projekte.2 Da mag sich manchem die Frage aufdrängen, warum beträchtliche Mittel investiert werden, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Erstens konzentriert sich die Biblische Archäologie auf die Länder der Bibel zur Zeit der Bibel. Auch wenn die Bezeichnung „Biblische Archäologie“ nicht mehr zeitgemäß zu sein scheint – die meisten Wissenschaftler verwenden heute „Vorderasiatische Archäologie des Altertums“ oder „Syro-palästinische Archäologie“ – meint Yossi Garfinkel, einer der drei Leiter der Expedition und Professor an der Hebrew University of Jerusalem, dass „Biblische Archäologie“ besser passt als jeder andere Begriff. Wenn man als Autohersteller Mercedes heißt, ändert man ja auch nicht seinen Namen, nur weil jemand in Kopenhagen der

HINTER G RUNDBILD v o n G e r a l d A . K l i n g b e i l / A d v e n t i s t W o r l d


E d d i e App o l l i s / F o u r t h E x p e d i t i o n t o L a c h i s h

E d d i e App o l l i s / F o u r t h E x p e d i t i o n t o L a c h i s h

Links: Kiersta Mackey, eine Teilnehmerin an der Expedition, hält ein Gefäß mit dem Siegelabdruck des Königs in den Händen. Oben: Die Leiter der Ausgrabungen interpretieren gemeinsam mit Teil­nehmern die Tonscherbenfunde des Tages, um eine Chronologie der Ausgrabungsstätte zu erstellen.

Ansicht ist, dass Biblische Archäologie nicht der richtige Begriff ist“, sagt er mit einem Zwinkern. Der Fokus auf der Realität der biblischen Geschichte und der in der Bibel berichteten Ereignisse bildet den Fixpunkt einer Disziplin, die beständig bemüht ist, die ferne Vergangenheit zu beleuchten. Daniella Hasel, eine ehrenamtliche Helferin im Teenageralter drückt es sehr treffend aus: „Wir sehen, dass die biblische Geschichte tatsächlich real ist.“ Reale Menschen, reale Orte, reale Begegnungen mit einem Gott, der eine Gruppe von Menschen, die auf einem relativ kleinen Landstrich zwischen Asien und Afrika lebten, erwählte, um der Welt die Nachricht von der Erlösung zu bringen und Antworten auf die tiefen Fragen zu geben, die uns nachts nicht schlafen lassen. Ein anderer ehrenamtlicher Helfer, Malcolm Douglas, ist Pastor einer Adventgemeinde in Arizona. Er fasst diesen Gedanken sehr schön zusammen: „Archäo-

logie ist kein Beweis für die Bibel, aber sie trägt ganz sicher dazu bei, das zu bestätigen, was wir über die Bibel glauben.“ Anders gesagt: Die Archäologie ist nicht nur eine wissenschaftliche Disziplin. Sie ist bemüht, eine Verbindung zum Auftrag der Gemeinde herzustellen „und macht dadurch Gottes Wort für seine Kinder lebendig“, wie Martin Klingbeil, einer der Leiter der Expedition und stellvertretender Leiter des Archäologischen Instituts an der Southern Adventist University, betont. Warum gerade Lachisch?

Tell Lachisch ist mit einem Gebiet von etwa 12,5 Hektar eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten in Israel. Von Archäologen wissen wir, dass Lachisch zur Zeit der Bibel die zweitgrößte Stadt Judas war. Sie lag in der südlichen Schefela – dem Hügelland, das zwischen der Küstenebene und dem Bergland Judäas liegt – und hatte während der Zeit der Monarchie in Israel große Bedeutung. Bereits 1929 wurde der Ort identifiziert und war seitdem das Ziel von drei bedeutenden Ausgrabungsprojekten.

Die vierte Lachisch-Expedition ist besonders an der frühen zweiten eisenzeitlichen Periode interessiert, der Zeit nach dem Königtum Davids und Salomos. Über diese Periode führen Historiker und Archäologen seit 20 Jahren eine hitzige Debatte.3 Da die dritte Lachisch-Expedition durch ein Team von Archäologen von der Universität von Tel Aviv in den 1970erund 1980er-Jahren zu einer Revision der Archäologie und Geschichte des alten Israels geführt hatte, glaubten die Leiter der vierten Expedition, dass der Schlüssel zur Klärung der wichtigen Fragen der Zeitbestimmung in Lachisch zu finden ist. „Einer der Gründe, weshalb wir wieder hier sind, ist, dass wir Klarheit über die Datierung der Eisenzeit schaffen wollen, denn als der Ort ausgegraben wurde, gab es noch keine so präzisen Datierungsmethoden, wie wir sie heute haben“, erklärt Michael Hasel, einer der Leiter der Expedition und Leiter des Instituts für Archäologie an der Southern Adventist University. Die meisten Ausgrabungen haben sich auf die oberen Schichten konzentriert; die Januar 2015 | Adventist World

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T I T E LT H E M A

David und Matthias Klingbeil, zwei der jüngeren Teilnehmer an der Expedition schauen zu, wie Daniel Perez mithilfe eines GPS und Höhenmesser Systems die Oberfläche der Ausgrabungsstätte vermisst. Gerald A. Klingbeil/Adventist World

E d d i e App o l l i s / VIERTE L a c h i s C h - E x p e d i t i o n

Die Leiter der Expedition, Yossi Garfinkel (links) und ­Michael Hasel (Mitte), berichten dem ehemaligen ­Professor William Dever über einige wichtige Funde.

tieferen Schichten aus der frühesten Geschichte Judas sind noch nicht systematisch freigelegt worden. Im Jahr 701 vor Christus wurde Lachisch durch den assyrischen König Sanherib erobert. Er nahm die stark befestigte Stadt ein, indem er eine riesige Belagerungsrampe baute, die noch heute zu sehen ist. Die Eroberung von Lachisch ist durch eine ganze Reihe von Reliefs aus dem assyrischen Palast in Ninive dokumentiert, die im Britischen Museum in London ausgestellt sind. Außerdem wird die Stadt in 2. Könige 14,19 und 19,8 sowie in Jesaja 36,2 und 37,8 erwähnt. Fast 130 Jahre später wurde die Stadt durch babylonische Streitkräfte erneut zerstört (Jer 34,7), ein Ereignis, auf das ein Ostrakon – eine mit Tinte beschriebene Tonscherbe – hinweist, die bei der ersten Lachisch-Expedition in den 1930er-Jahren entdeckt wurde. Der Text erwähnt eine Reihe von Wachtürmen, die anscheinend durch Rauchsignale miteinander kommunizierten, und spiegelt die Angst wider, die die Menschen während der Zeit der letzten

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babylonischen Invasion gehabt haben mussten. „Dann wird man wissen, dass wir die (Rauch-)Signale von Lachisch beobachten, gemäß dem Code, den mein Herr uns gegeben hat, denn wir können Aseka nicht mehr sehen.“4 Der letzte biblische Bezug auf Lachisch findet sich in Nehemia 11,30; dort wird sie als jüdische Siedlung beschrieben, in der sich Rückkehrer aus dem babylonischen Exil niederließen. Über Grenzen hinaus

Lachisch ist ein gutes Beispiel für Gottes Handeln in der Geschichte. Wenn wir in der Bibel lesen, dass Gott den Geist des Kyrus „erweckte“ (Esra 1,1), damit die Israeliten schließlich nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel und die Stadt wieder aufbauen konnten, dann spricht sie von Gottes Souveränität in der menschlichen Geschichte.5 Gott sitzt an den Hebeln der Macht und zuzeiten „gab“ er Jerusalem sogar in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar (Dan 1,2) – und wir fragen uns, was seine Pläne und Absichten gewesen sein mögen. Er schaut

über geografische und ethnische Grenzen hinaus. Wenn er es für nötig hält, kann er einen Nebukadnezar oder einen Kyrus beordern. In Lachisch zu graben, bedeutet auch, in Gottes Geschichte zu graben. Plötzlich sehen wir die Realität des Eingreifens Gottes in Tonscherben, Stadtmauern und Artefakten. Wir beginnen Punkte – historische, kulturelle und religiöse Punkte – zu verbinden und erhalten so einen Blick vom großen Ganzen. Die vierte Lachisch-Expedition hat allerdings nicht nur Interesse an der antiken Geschichte und Gottes Engagement in den Angelegenheiten des Menschen. Sie will auch die internationale Zusammenarbeit stärken und adventistischen Wissenschaftlern von Bildungseinrichtungen außerhalb des westlichen Kulturkreises die Möglichkeit geben, an archäologischer Forschung teilzunehmen. Martin Klingbeil erinnert sich noch an seine erste archäologische Ausgrabung beim Madaba-Plains-Projekt 1998. Er war damals Professor an der Adventistischen Universität in Bolivien und verdiente


Gott ist

immer noch Jede Erdschicht wird anhand einer Tabelle sorgfältig klassifiziert.

am

Werk

Von Chantal J. Klingbeil

Gerald A. Klingbeil/Adventist World

umgerechnet etwas über 200 Euro im Monat, sodass er sich die Teilnahme zu den normalen Kosten für freiwillige Helfer nicht hätte leisten können. Doch eine der adventistischen Institutionen, die die Ausgrabungen sponserten, gab ihm ein Stipendium und lud ihn ein, als Leiter für einen Quadranten der Ausgrabungsstätte zu arbeiten. „Diese Erfahrung hat meinen Horizont erweitert und meine Art zu unterrichten verbessert“, erinnert er sich. Er brachte einige Fundstücke mit, die vom Expeditionsarchivar freigegeben worden waren, und stellte sie mit seinen Studenten zu einer kleinen Ausstellung zusammen. „Die Begeisterung der Besucher der Ausstellung, als sie die Fundstücke anschauten und berührten, hat einen großen Eindruck hinterlassen, der sich immer weiter ausgebreitet hat.“ Um dieses besondere Anliegen umzusetzen, hat die Southern Adventist University ganz bewusst erhebliche Mittel mobilisiert, um adventistischen Bildungseinrichtungen im nicht so wohlhabenden Teil der Welt die Möglichkeit zu geben, sich an

Ich hatte schon viele Geschichten von frühen Weckrufen, Staub, schwerer körperlicher Arbeit und aufregenden Funden gehört, aber ich hatte noch nie selbst an einer Ausgrabung teilgenommen. Es war das erste Mal für mich, und ja, es waren schwere Arbeit und frühe Morgenstunden – und es war wunderbar! Die biblische Geschichte erhielt für mich eine völlig Gerald A. Klingbeil/Adventist neue Dimension, als ich Teile von Tongefäßen in den Händen hielt, die jemand vor Tausenden von Jahren gebraucht hatte. Ich konnte erkennen, wie Gott in der Geschichte am Werk war. Ganz unerwartet konnte ich bei den Ausgrabungen auch erleben, dass Gott auch heute noch in unserem Leben wirkt. An einem Morgen kam zum Beispiel eine Gruppe junger Freiwilliger aus Israel, um bei einer archäologischen Ausgrabung mitzumachen. Mary, ein kontaktfreudiges, 16-jähriges Mädchen wurde dem Abschnitt zugeteilt, in dem auch ich arbeitete. Ich war an jenem Morgen eingeteilt, die Eimer mit Erde wegzutragen, die entweder noch durchzusieben oder wegzuschütten waren, weshalb ich nur wenig von den Gesprächen in meinem Quadranten mitbekam. Während der Arbeit merkte Mary, dass wir eine sehr internationale Gruppe waren und aus allen möglichen Ländern kamen. Sie fand es ungewöhnlich, dass Leute aus Bolivien, Mexiko, Deutschland und den USA alle gemeinsam dort waren, und versuchte herauszufinden, was uns zusammengebracht hatte. Einer in unserer Gruppe hatte gerade das Abitur gemacht, andere studierten bereits, aber alle unterschiedliche Fachrichtungen, ich war die Älteste in unserer Gruppe. Ratlos versuchte Mary herauszubekommen, warum wir alle gemeinsam dort gruben. Dann fand sie heraus, dass wir alle Adventisten waren, und fing an, Fragen zu stellen. Sie hatte noch nie etwas von Adventisten gehört. Dann erfuhr sie, dass wir den Sabbat hielten. Ich hielt den Atem an. Was würden ihr die ehrenamtlichen Helfer in meinem Quadranten erzählen? Mary ist zwar Jüdin, aber sie sagte, dass sie das Halten des Sabbats als viel zu restriktiv empfand. Zwischen zwei Eimerladungen hörte ich, wie eine Studentin der Southern Adventist University Mary sagte, wie viel ihr der Sabbat bedeutete und wie sehr sie diese Zeit mit Gott, ihrer Familie und ihren Freunden genoss. Auch andere erzählten von ihren persönlichen Erfahrungen mit Gott und was sie ihnen bedeuteten. Ich war unglaublich stolz auf die jungen Leute in unserer Gruppe. Auf dem Weg zu einer Pause ging Mary neben mir und fragte mich, ob wir einen Versammlungsraum in Jerusalem hätten, weil sie vielleicht gern einmal dort vorbeischauen würde. Ich habe meinen – viel zu kurzen – Ausflug in biblische Zeiten und Orte genossen. Es war gut zu sehen, wie Gott damals am Werk war, aber ich freue mich auch darüber, Gott heute noch am Werk zu sehen. Nach den Ausgrabungen in Lachisch bin ich gespannt, was Gott als Nächstes tun wird.

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World


T I T E LT H E M A

Der bolivianische Professor Segundo Teofilo Correa beim Ausgraben des babylonischen Zerstörungslevels.

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Luftaufnahmen von einer Drone bieten einen hervorragenden Überblick von der Ausgrabungsstätte.

dem Unternehmen zu beteiligen. „Wir bieten ein Paket an, das man sich finanziell leisten kann“, erklärt Martin Klingbeil. In diesem Sinn ist die vierte Lachisch-Expedition auch eine Lehr-Ausgrabung, die den Freiwilligen die Möglichkeit gab, eine Vielzahl von verschiedenen Aufgaben im Bereich der archäologischen Forschung auszuüben. Zusätzlich wurde die Lernerfahrung der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter durch tägliche Vorlesungen von Professoren und Wochen­ end­exkursionen zu wichtigen Stätten in Israel und Jordanien noch vertieft. Diese Bemühungen führten dazu, dass die 62 Mitglieder des Ausgrabungsteams der Southern Adventist University, das 2014 in Lachisch arbeitete, aus 14 verschiedenen Ländern kam. Darunter waren Teilnehmer aus Bolivien, Kanada, Peru, Venezuela, ­Brasilien, Korea, Mexiko, Süd­

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afrika, ­Argentinien, Spanien, Deutschland, Österreich, England und den USA. Keldie Paroschi, Theologiestudentin an der Adventistischen Universität in São Paulo, fasst ihre Erfahrung so zusammen: „Es macht Spaß, aber es ist auch harte Arbeit. Es ist einfach spannend herauszufinden, was da unten verborgen ist, welche Geschichten in der Erde vergraben sind, die wir freilegen.“ Melissa Farrow aus Collegedale haben besonders die Andachten und die Exkursionen gefallen, durch die Verbindungen hergestellt wurden – zu Gott, zu den anderen Gruppenmitgliedern und zur Bibel. Michael Sokupa, Dozent für Neues Testament am Helderberg College in Süd-

afrika, begrüßt, dass erfahrene Archäologen gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern arbeiteten. Für ihn ist klar, dass sich die Lehrfunktion der Expedition auf den Lehrplan in Südafrika auswirken wird. „Wir hoffen, in Zukunft ein paar Kurse anbieten und schließlich ein Programm in Zusammenarbeit mit der Southern Adventist University durchführen zu können. Wir hoffen, dass dies ein Anfang für Afrika wird, denn momentan gibt es auf dem ganzen Kontinent kein Institut, das solch ein Programm hat“, so Sokupa. Ziemlich überwältigend

Wieder ist ein heißer Tag vorbei. Die Teilnehmer der vierten Lachisch-Expedition haben ihre Tonscherben gewaschen, und im Tell Lachisch ist Ruhe eingekehrt. Ein überwältigender Sonnenuntergang taucht den Hügel in alle möglichen rotgoldenen Schattierungen. Morgen wartet ein weiterer Tag mit harter Arbeit in brütender Hitze und vielleicht spannenden archäologischen Funden. Morgen wird bei dieser


Ein-Tag-Kapelle

1 Ein Tell ist ein künstlicher Hügel, der im Laufe vieler Jahrhunderte durch abgelagerten Siedlungsschutt entstand, wo sich Perioden menschlicher Besiedelung mit Zeiten abwechselten, in denen die Siedlungen unbewohnt waren. 2 Gegenwärtig gehören dazu die laufenden Ausgrabungen in der Madaba-Ebene in Jordanien, Tell Hisban, Tell ‘Umayri und Tell Jalul, die von der Andrews-Universität, der LaSierra-Universität und anderen adventistischen Institutionen unterstützt werden, die Ausgrabungen in Balu’a durch die Theologische Hochschule Friedensau und frühere Ausgrabungen durch die Southern Adventist University in Zusammenarbeit mit der Hebrew University of Jerusalem in Tel Hazor von 2003 bis 2007 und im israelischen Khirbet Qeiyafa von 2007 bis 2013. 3 Mehr über diese Auseinandersetzung ist in dem Artikel „Another Battle Over David and Goliath“ im Adventist Review vom 25. Februar 2010, S. 18–21 zu lesen. 4 Dennis Pardee, „Lachish Ostraca“, in: William W. Hallo, Hrsg, Context of Scripture: Archival Documents From the Biblical World, Brill, Leiden, 2002, Bd. 3, S. 82. 5 Das Motiv, dass Gott Menschen – einschließlich Leiter – „erweckt“ oder „bewegt“, ist ein wichtiges Thema der biblischen Theologie. In Jesaja 41,2.25 und Jeremia 51,1.11 wird der gleiche hebräische Ausdruck für den zukünftigen Eroberer Babylons, Kyrus, gebraucht, der in Jesaja 44,28; 45,1 sogar mit Namen genannt wird.

Gerald A. Klingbeil gräbt

leidenschaftlich Vergangenes aus. Gemeinsam mit seiner Frau Chantal hat er im Juli eine unvergessliche Woche mit dem Team der vierten LachischExpedition verbracht. Wenn er nicht gräbt, arbeitet er als stellvertretender Chefredakteur von Adventist World.

R i c h a r d

und anderen Ausgrabungen in Israel und darüber hinaus tief in der Geschichte gegraben. Morgen werden uns wie heute Tonscherben, Ruinen und andere Artefakte etwas über reale Menschen erzählen, die in einer realen Welt lebten. Cherie Lynn Olson, die vor kurzem ihr Studium an der Southern Adventist University abgeschlossen und als Leiterin eines Quadranten der Ausgrabungsstätte gearbeitet hat, bringt es auf den Punkt: „Ich glaube an die Bibel und habe sie mein Leben lang studiert. Aber hier zu sein und sie in einer ganz neuen Tiefe zu erleben ist ziemlich überwältigend. Jetzt rede ich über Dinge, die ich wirklich gesehen habe. Was das für einen bedeutet, kann man mit Worten gar nicht beschreiben.“ n

D u e r ks e n

Eine Kapelle der Dankbarkeit

Links: Bevor Maranatha Volunteers eine Kapelle in Kibeto errichteten, verwendeten die Gemeindeglieder das beste verfügbare Material, um eine Anbetungsstätte zu bauen. Rechts: Das Material für den Bau der Kapelle in Kibeto musste langsam und vorsichtig über schlechte Straßen transportiert werden. Wie viele Menschen machen eine Gemeinde zu einer Gemeinde? Der Gemeindeälteste José Manuel meint: „Dazu genügen schon zwei Personen, aber besser sind natürlich mindestens 30 oder 40. Aber wenn man kein geeignetes Gebäude hat, ist es schwer, die Gläubigen zu halten.“ Manuels Gemeinde befindet sich direkt neben einem Baobab-Wald, in dem an einem Hang gelegenen angolanischen Dorf Kibeto. Hier gibt es seit etwa 25 Jahren eine Gemeinde. Manchmal ist die Gruppe von Gläubigen klein, manchmal ist sie zu einer „respektableren“ Gruppe von 30 oder 40 Mitgliedern angewachsen. Zu solch einer Zeit zog sie von ihrem Versammlungsort unter einem mächtigen Baobab-Baum in ihre neue Kapelle. Die Gemeindeglieder bauten die Kapelle selbst: die Wände, das Dach, die Bänke und das Pult. Als dann stärkere Winde aufkamen, wurden das Dach und ein großer Teil der Wand weggeweht. Nachdem die Gemeindeglieder die Wand verstärkt hatten, führte die heiße Sonne Angolas dazu, dass sich die Gottesdienstbesucher innerhalb der Stahlwandung wie „gebackene Kartoffeln“ fühlten. Immer mehr kehrten in den Schatten des Baobab-Baumes zurück. Unterdessen feierten Adventisten im weit entfernten Ecuador die Fertigstellung von mehr als 220 Kapellen. In Quito und Guayaquil hielten sie an einem Sabbat große Festgottesdienste ab. „Wir haben so viel empfangen, dass wir Gott unser Bestes geben“, beschlossen die Gemeindeglieder. „Wir wollen Gott bitten, unsere Gaben zu verwenden, um irgendwo auf der Welt eine Kapelle zu bauen.“ Sie verkauften landwirtschaftliche Erzeugnisse, Ziegen und Besitz, der für sie von großem persönlichem Wert war. Diese Gaben reichten gerade für die Finanzierung einer Ein-Tag-Kapelle für die Gemeinde in Kibeto, mit Mauern aus Zementblöcken, in denen die Gläubigen nicht „gebacken“ werden, echten Holzbänken und einem Dach, das nicht wegfliegt. Die neue Kapelle in Kibeto ist wirklich eine Kapelle der Dankbarkeit. Und sie wird sich schnell füllen! Die Initiative Ein-Tag-Kapellen und Ein-Tag-Schulen wird von ASI und Maranatha Volunteers International finanziert und geleitet. Seit 2009 wurden mehr als 1600 Ein-Tag-Gebäude in aller Welt errichtet. Die Geschichten werden jeden Monat von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen ausgewählt.

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LEGACY of LIGHT

TEIL 1: 1827–1860

Die ersten Jahre

Von James R. Nix

GOT TES BOTIN

Wie alles

begann

James und Ellen White mit ihrem Sohn William im Jahr 1857. Dieses Foto ist wohl das älteste, das es von der Familie gibt.

Ein Blick auf Ellen Whites Leben und Vermächtnis

E

nde 1845 schrieb die damals 18-jährige Ellen Harmon an einen Anhänger der ehemaligen Millerbewegung, der in Cincinatti eine Zeitschrift herausgab. In ihrem Brief teilte sie ihm einige besondere Einzelheiten der Vision mit, die Gott ihr ein Jahr zuvor, im Dezember 1844, gegeben hatte. Es war die erste von Hunderten Visionen und prophetischen Träumen, die sie im Laufe ihres Lebens erhielt. Sie konnte sich damals kaum vorstellen, dass dieser Brief der erste von Tausenden Artikeln, Buchseiten und Schriften sein würde, die sie während der nächsten 70 Jahre bis zu ihrem Tod 1915 verfasste. Fast die ganze Zeit war sie als Ellen G. White bekannt, nachdem sie 1846 James White heiratete. Im Laufe des Jahres 2015, in dem sich ihr Todestag zum hundertsten Mal jährt, gedenkt die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten des Einflusses ihres bemerkenswerten Lebens und ihres geistlichen Vermächtnisses. Ihre Kindheit

Ellen und ihre Zwillingsschwester Elizabeth – die als Kinder „Ella“ und „Lizzie“ gerufen wurden – waren die jüngsten der acht Kinder von Robert und Eunice Harmon. Als die Mädchen am 26. November 1827 geboren wurden, lebte die Familie in Gorham, zog jedoch später nach Portland. Als die Mädchen neun Jahre alt waren, warf eine erboste Mitschülerin auf dem Heimweg von der Schule einen Stein nach ihnen, der Ellen im Gesicht traf. Dieser Unfall wirkte sich auf ihr gesamtes weiteres Leben aus. Zunächst sah es so aus, als würde sie nicht überleben. Als sie schließlich soweit hergestellt war, dass sie wieder zur Schule gehen konnte, zitterte ihre Hand so sehr, dass sie keinen Stift halten konnte, und beim Lesen verschwammen die Wörter vor ihren Augen. Das war das Ende ihrer formalen Schulbildung,

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A b b i l d u n g

von da an war sie Autodidaktin. Ellens Eltern waren Methodisten, und mit 14 Jahren schloss auch sie sich dieser Kirche an. Als William Miller, der ehemalige Landwirt und Baptistenprediger in Portland seine Erkenntnis verkündigte, dass Jesus gemäß der Prophezeiung von den 2300 Tagen in Daniel 8,14 spätestens 1844 wiederkommen würde, geriet Ellen angesichts dieses Gedankens in große Aufregung. Wegen ihrer neuen Überzeugung wurde die Familie Harmon aus der Methodistenkirche ausgeschlossen. Nach der Enttäuschung

Als Jesus 1844 nicht wie erwartet wiederkam, waren Ellen und viele andere furchtbar enttäuscht. Damals gab Gott ihr jene erste Vision, in der Gottes Volk auf einem schmalen Pfad der Heiligen Stadt entgegenging. Jesus ging ihnen auf diesem Pfad voraus, und ihr wurde versichert, dass sie ihr himmlisches Ziel erreichen würden, wenn sie ihre Augen auf ihn gerichtet hielten. Die Vision machte ihr und den anderen Adventgläubigen Mut; Jesus zu erhöhen sollte zum Markenzeichen im Wirken von Ellen White werden. Nach den ersten Visionen erhielt sie die Anweisung von Gott, das, was sie gesehen hatte, mündlich und schriftlich weiterzugeben. Bei ihrem schüchternen Wesen und mit Händen, die beim Schreiben immer noch heftig zitterten, schien diese Aufgabe unausführbar. Doch Gott versprach ihr, dass er ihr in allem, was sie sagen würde, beistehen und ihr beim Schreiben die Hand stützen würde, wenn sie seinen Auftrag annehmen würde, seine Botin zu sein. Widerstrebend nahm sie die Aufforderung an, und Gott seinerseits erfüllte, was er ihr versprochen hatte. Ellen heiratete James White, einen jungen Prediger der ehemaligen Millerbewegung. Sie hatten vier Söhne: Henry Nichols, James Edson, William Clarence und John Herbert wurden zwim i t

f r e u n d l i c h e r

e r l a u b n i s

d e s

E l l e n

G .

W h i t e

Es t a t e S


TEIL 2: 1860–1868

Die Jahre der Gemeindeentwicklung

schen 1847 und 1860 geboren. Tragischerweise starb der jüngste Sohn 1860 im Alter von nur drei Monaten. Kurz nach ihrer Hochzeit nahmen Ellen und James White den biblischen Sabbat an, nachdem er ihnen von Joseph Bates erklärt worden war, einem pensionierten Kapitän, der ebenfalls Prediger der Millerbewegung gewesen war. Der Beginn des öffentlichen Wirkens

Im Jahr 1848 gab Gott Ellen in einer Vision die Anweisung, dass ihr Mann mit der Herausgabe einer Zeitschrift beginnen sollte. Wenn sie anfangs auch nur klein sein würde, so wurde ihr gesagt, dass sie am Ende wie Lichtstrahlen um die ganze Welt gehen würden. Im gleichen Jahr sagte Gott ihr auch, dass Adventisten gesünder wären, wenn sie keinen Tabak, Tee und Kaffee zu sich nehmen würden. Gesundheit wurde ein wichtiger Schwerpunkt in ihrem Wirken. Zwischen 1848 und 1849 halfen Ellen und James White gemeinsam mit Joseph Bates und anderen mit, die Glaubensüberzeugungen für die künftige Kirche der Siebenten-TagsAdventisten zu erarbeiten. Die adventistischen Glaubensüberzeugungen entstanden ausnahmslos durch das Studium der Bibel, auch wenn Gott manchmal beschloss, sie in ihrer Wahrheitssuche durch die Visionen zu leiten, die er Ellen White gab. Doch keine der adventistischen Glaubensüberzeugungen hatten ihren Ursprung in ihren Visionen. Die erste Ausgabe der Zeitschrift The Present Truth, die James White herauszugeben begann, erschien 1849. Zwei Jahre später wurde Ellen Whites erstes kleines Buch gedruckt, das heute Bestandteil des Buches Frühe Schriften ist. Am Ende rief die 23-jährige Autorin ihre Leser dringend auf, ihre Bibeln zu lesen. James und Ellen White waren ständig auf Reisen. Es waren schwere Zeiten. Wenige Sabbathalter, keine organisierte Kirchenstruktur und einige Adventgläubige, die Ellens Visionen kritisch gegenüberstanden, ließen es höchst unwahrscheinlich erscheinen, dass die junge Adventbewegung überleben würde. Doch James White fuhr fort, Zeitschriften und Bücher zu veröffentlichen – zunächst in kleinem Ausmaß, aber im Laufe der Zeit in immer größerem Umfang. Außerdem hielten er und andere – darunter auch Ellen White – auch Predigten und Ansprachen. Trotz der schwierigen Umstände bereisten Ellen und James in diesen Jahren 13 US-Bundesstaaten und die heutige kanadische Provinz Québec.1 Darüber hinaus wurden – zunächst in gewerblichen Druckereien, dann auf einer Druckerpresse, die den Sabbathaltern gehörte – 26 Artikel und Briefe mit ihrem Namen gedruckt.2 Außerdem verfasste sie 14 Flugblätter, Schriften und Bücher ganz oder teilweise. Neben ihrer Reisetätigkeit zu verschiedenen öffentlichen Ansprachen, zogen James und Ellen White an verschiedene Orte in den Bundesstaaten Maine und Connecticut. In Saratoga Springs und Rochester verbrachten sie lange Zeit. Im Jahr 1855

TEIL 3: 1868–1881

Die Campmeeting -Jahre

Gott versprach Ellen, dass er ihr in allem, was sie sagen würde, beistehen und ihr beim Schreiben die Hand stützen würde, wenn sie seinen Auftrag annehmen würde, seine Botin zu sein. zogen sie nach Battle Creek, wo sie zum ersten Mal in einem eigenen Heim lebten. Sie führten ein sehr arbeitsreiches Leben. Visionen von Gott

Bei einer Mitgliederversammlung in Battle Creek 1855 bestätigten die versammelten Gläubigen offiziell ihre Überzeugung, dass Ellen Whites Visionen von Gott kamen, und erkannten es als ihre Pflicht, sie zu befolgen. Während Ellen und James 1858 in Ohio unterwegs waren, wurde Ellen in einer Vision gezeigt, was heute als großer Kampf bekannt ist: der anhaltende kosmische Konflikt zwischen Christus und Satan. Die Vision wurde erstmals Ende desselben Jahres im ersten Band des Buches Geistliche Gaben gedruckt. Im Jahr 1855 errichteten die Adventgläubigen in Battle Creek einen kleinen Verlag, der allerdings keinen rechtlichen Status besaß, weil es keine Organisation gab, die die Eigentumsrechte hätte in Anspruch nehmen können; sie hatten nicht einmal einen Namen. Ende 1860 wurden die ersten Schritte zur rechtlichen Anerkennung des Verlags beschlossen und der Name „SiebentenTags-Adventisten“ gewählt. In einer Vision gab Gott einem 17-jährigen Mädchen die Anweisung, weiterzusagen, was ihr gezeigt worden war. In der letzten Vision, die Ellen White 1860 erhielt, forderte Gott sie und ihren Mann interessanterweise wieder auf, ihre Zeugnisse an andere weiterzugeben.3 Für den Rest ihres langen Lebens fuhr die Botin Gottes fort, die Ratschläge weiterzugeben, die Gott ihr für seine Gemeinde gab. n 1 Connecticut, Illinois, Indiana, Iowa, Maine, Massachusetts, Michigan, New Hampshire, New York, Ohio, Pennsylvania, Vermont, Wisconsin und Ostkanada, dem heutigen Québec. 2 Zwei Briefe wurden im Day-Star abgedruckt; sechs Artikel oder Briefe in der Zeitschrift The Present Truth; drei weitere im Second Advent Review and Sabbath Herald—1851 Extra; und 15 im Second Advent Review and Sabbath Herald. 3 Ellen G. White, Spiritual Gifts, James White, Steam Press, Battle Creek, 1860, Bd. 2, S. 299; Ellen G. White, Testimonies for the Church, Pacific Press, Mountain View, 1948, Bd. 1, S. 247–248; Arthur L. White, Ellen G. White: The Early Years, Review and Herald, Hagerstown, 1985, Bd. 1, S. 433–434.

James R. Nix ist Direktor des Ellen G. White Estates in Silver Spring, im US-Bundesstaat Maryland. Januar 2015 | Adventist World

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D I E N E N D E

K I R C H E

W E L T W E I T

Prüfung

bestanden

Von Mikhail E. D. Byng

Gott in einem fremden Land vertrauen lernen

I

ch bin auf der Karibikinsel Trinidad aufgewachsen und wurde mit acht Jahren getauft und in die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aufgenommen. Mein Vater lehrte mich schon als Kind, Gott mit dem, was ich sagte, zu dienen. Er war Pastor und ist es bis heute. Vor einigen Jahren, sieben Monate nach meinem 19. Geburtstag, erhielt ich ein Stipendium für ein Studium an der Universität Belgrad. Nach einigen Wochen intensiven Gebets hatte ich den Eindruck, dass es Gottes Wille für mich war, und so nahm ich das Angebot an. Inzwischen lebe ich seit mehr als zwei Jahren in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens. Es gibt hier zwar einige Adventgemeinden, aber die meisten Menschen gehören der orthodoxen Kirche an; viele tun sich schwer, über Gott und Religion zu sprechen. Ich habe einige Male versucht, mit Menschen ein Gespräch über Gott zu beginnen, aber meistens waren diese Ver-

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suche erfolglos. Eine Erfahrung, die ich machte, hat mir allerdings eine Möglichkeit gezeigt, die Gott seinen Nachfolgern gibt, ihn zu bezeugen – eine Möglichkeit, die von Dienern Gottes in der ganzen Bibel immer wieder wahrgenommen wurde. Kommt das bei der Prüfung dran?

Einmal hatten wir an der Universität eine mündliche Prüfung. Die meisten Studenten waren nervös – sowohl die Serben als auch meine Studienkollegen aus anderen Ländern. Als wir den anderen Studenten bei der Prüfung zusahen, merkten wir, dass der Professor schlecht gelaunt war. Er ließ Studenten durchfallen, die unserem Eindruck nach die richtigen Antworten gegeben hatten. Wir ausländischen Studenten waren ratlos. Erschwerend kam für uns noch hinzu, dass wir die Prüfung auf Serbisch ablegen mussten, obwohl wir die Sprache erst seit acht Monaten lernten.

Als ich so dasaß, dachte ich an große Bibelhelden, von denen ich in der Sabbatschule gelernt hatte. Ich dachte an Mose am Hof des Pharaos, an Daniel am Hof des Nebukadnezar und an Esther und Mordechai am Hof von Ahasveros und daran, wie Gott ihre Probleme gelöst hatte, als sie ihm vertrauten. Als ich über diese Dinge nachdachte, kam mir eine SMS in den Sinn, die mir eine Glaubensschwester in Trinidad einmal geschickt hatte. Sie war meine „Kindersabbatschultante“ gewesen und hatte mich aufwachsen sehen. Die SMS auf meinem Handy lautete: „Möge eine glühende Kohle vom Himmel deine Lippen berühren, damit du Gottes Botschaft verbreiten kannst.“ In diesem Moment entschuldigte ich mich, verließ den Raum und ging zur Toilette. Ich verschloss die Tür, kniete nieder und betete. Ich bat Gott mit einfachen Worten darum, mir Weisheit zu geben, wie Salomo: „Gott, möge alles, was


A u t o r s d e s e r l a u b n i s e r f r e u n d l i c h m i t

Der Autor (rechts) mit zwei anderen internationalen ­Studenten: Hoan aus Vietnam und Thulisani aus Südafrika.

hier in Serbien mit meinem Leben geschieht, deinen Namen ehren und verherrlichen. Gebrauche meinen Erfolg oder Misserfolg zu deiner Ehre.“ Als ich die Toilette verließ, war ich immer noch nervös wegen der Prüfung. Ich bezweifelte, dass ich überhaupt den Mut haben würde, die Fragen zu beantworten. Aber ich bemühte mich, in meinen Gedanken an der Überzeugung festzuhalten, dass Gott mir Erfolg schenken würde. Habe ich das gesagt?

Ein Student nach dem anderen verließ den Prüfungsraum. Die einen freuten sich über ihren Erfolg, die anderen murrten, weil sie durchgefallen waren. Der Professor fragte, ob noch weitere Studenten zur Prüfung antreten wollten. Ein Studienkollege aus Gabun und ich standen auf und gaben an, dass wir uns prüfen lassen wollten. Der Professor ließ jeden von uns aus einem Stapel von Kar-

Ich bemühte mich, in meinen Gedanken an der Überzeugung festzuhalten, dass Gott mir Erfolg schenken würde. ten mit Prüfungsfragen eine Karte ziehen. Dann hatten wir zehn Minuten, um uns einige Notizen zu machen und unsere Antwort vorzubereiten. Betenden Herzens zog ich meine Karte. Es waren vier Fragen darauf. Nachdem mein Studienkollege erfolglos versucht hatte, die Fragen auf seiner Karte zu beantworten, ging ich zum Pult des Professors. Ich begann, meine Notizen zu lesen und bemühte mich, die verschiedenen Konzepte auf Serbisch zu erklären. Während ich sprach, konnte ich kaum glauben, dass ich tatsächlich die verschiedenen Theorien erklärte und Beispiele dafür gab. Was ich sagte, ergab tatsächlich Sinn! Während ich noch redete, erkannte ich, dass Gott in diesem Augenblick in meinem Leben wirkte. Der gleiche Gott, der Mose in der Wüste geführt hatte, der bei Josef in Ägypten und mit Daniel in Babylon war, als sie ihn bezeugten – der Schöpfer der Welt – war in jenem Moment auch bei mir. Als ich fertig war, wusste ich, dass ich Gottes Kraft erfahren hatte. Der Professor schüttelte mir die Hand und sagte auf Englisch: „Herzlichen Glückwunsch“. Er gab mir die zweitbeste mögliche Note, eine 9. Ich war völlig benommen. Auf dem Weg zur Busstation stellten mir meine Studienkollegen und Freunde alle möglichen Fragen. Hoan aus Vietnam fragte: „Mikhail, wie hast du das geschafft?“ „Das war Gott, nicht ich“, erwiderte ich.

Hoan zögerte kurz und meinte dann: „Willst du damit sagen, dass es mit Religion zu tun hat?“ Er hatte kein Interesse an solch einem Gespräch. Er erklärte, dass die größte Religion in Vietnam der Buddhismus ist und dass Religion für ihn vor allem aus sinnlosen Ritualen besteht, die ihn nicht interessierten. „Hoan“, sagte ich, „der Gott, von dem ich spreche, ist viel größer als jede Religion. Er hat die Welt geschaffen.“ Hoan war noch nicht überzeugt. Ich lud ihn ein, einmal mit mir zur Adventgemeinde in Belgrad zu kommen, aber er hat die Einladung noch nicht angenommen. Trotzdem sind wir immer noch gute Freunde, und ich bemühe mich, ihm und anderen bei jeder Gelegenheit praktisch und positiv vorzuleben, was es bedeutet, Christ zu sein, sei es im Studium oder im täglichen Leben. Mir wurde klar, welche Botschaft Gott mir vermitteln wollte. Mein akademischer Erfolg ist Gott nicht so wichtig wie der Dienst, meinen Glauben an ihn zu bezeugen. Mein christliches Leben und mein Dienst für Hoan und andere bedeuten Gott mehr als die gute Note bei meiner Prüfung. Das war nur ein Instrument, mit dem Gott seine Macht erwies, so wie Bildung nur ein Instrument ist, um uns besser auf die Arbeit für unseren Herrn vorzubereiten. n

Mikhail E. D. Byng lebt in Belgrad. Er

möchte in die Fußstapfen seines Vaters Dwight treten und das Wort Gottes verkündigen.

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F R A G E N

Z U R

B I B E L

Wie viele Warum hatten die Könige Israels so viele Frauen?

sind

zu viele?

Ich gehe davon aus, dass sich deine Frage darauf bezieht, wie Gott mit dieser Sitte umgegangen ist, und was die Könige motivierte, so viele Frauen zu haben. Abgesehen vom fehlgeleiteten Verlangen menschlicher Leidenschaft gab es soziale und politische Gründe für diese Praxis. Ich werde Gottes Willen in dieser Angelegenheit zusammenfassen, dann betrachten, warum die Könige so viele israelitische Frauen heirateten, und schließlich den Grund dafür untersuchen, warum sie ausländische Ehefrauen nahmen. 1. Gottes Wille: Anscheinend war es Gottes Absicht gewesen, an einem bestimmten Punkt in der Geschichte seines Volkes einen König über die Nation einzusetzen. Zu diesem Zweck gab er Gesetze für die Bestellung und die Rolle des Königs (5 Mo 17, 14–20). Bis zu einem gewissen Grad sollte der König im Studium des Gesetzes, im Vertrauen auf die Kraft Gottes und im Befolgen der Absicht Gottes für die Ehe ein Vorbild für das Volk sein. Das Gesetz besagt ganz klar: „Er soll auch nicht viele Frauen nehmen.“ (V. 17) Anders gesagt: Er sollte keinen königlichen Harem haben. Gott erwartete vom König das Gleiche wie von jedem Israelit, nämlich dass er nur eine Frau haben sollte. Diesbezüglich erfüllte das Volk Israel Gottes Erwartungen nicht. 2. Die vielen Frauen Davids: Die Sitte, dass die Könige Israels viele Frauen hatten, wurde vor allem durch König David eingeführt. Er hatte mindestens neun Hauptfrauen und nicht weniger als zehn Nebenfrauen. Die Funktion der Nebenfrauen ist nicht klar. Sie dienten dem König zur Sicherung der Nachkommenschaft (2 Sam 20,3). Darüber hinaus kann es sein, dass sie sich auch um den Palast kümmerten (15,16). Viele Ehefrauen zu haben, diente in der Antike im Nahen Osten auch dazu, das Image des Königs zu heben, das auch mit seiner sexuellen Leistungsfähigkeit verbunden war. David folgte also dem, was damals in der Kultur üblich war. Auch er heiratete mehrere Israelitinnen, wahrscheinlich Töchter einflussreicher, mächtiger Israeliten, deren Einfluss David für wichtig hielt, um seine Macht zu festigen. Das waren politisch motivierte Eheschlie­ ßungen. Obwohl die meisten seiner Ehefrauen aus Israel stammten, heiratete er offensichtlich auch eine ausländische Frau, nämlich Maacha, die „Tochter Talmais, des Königs von Geschur“ (2 Sam 3,3), eine Prinzessin. Diese Ehe war politisch

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motiviert und diente dazu, Davids Einfluss als König unter den Nationen Kanaans zu stärken. 3. Ausländische Ehefrauen und Götzendienst: Was David einführte, wurde unter Salomo praktisch institutionalisiert: „Er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen.“ (1 Kön 11,3) Viele seiner Nebenfrauen, wenn nicht alle, waren wohl Israelitinnen, aber die Hauptfrauen waren wahrscheinlich Ausländerinnen, Töchter von Königen, mit denen Salomo Bündnisse einging. So werden Eheschließungen von Königen im Nahen Osten der Antike allgemein verstanden. Solche Ehen stärkten das Königtum Salomos und trugen zu friedlichen Beziehungen zwischen ihm und den umgebenden Nationen wie zum Beispiel Sidon, Moab oder Ammon bei. Jede politische Eheschließung hatte das Potenzial, die Integrität des Königs ernsthaft zu beschädigen und – im Falle ausländischer Frauen – den König zum Götzendienst zu verleiten (5 Mo 17,17; 1 Kön 11,2). Bei der Vorbereitung solcher politischen Eheschließungen wurde im Ehevertrag festgelegt, dass die Prinzessin im Palast ihres Ehemannes – in diesem Fall Salomo – weiterhin ihren Gott verehren würde. Möglicherweise wurden einige der Frauen Israelitinnen; das wissen wir nicht. Jede dieser Ehefrauen brachte ihre eigenen Dienerinnen mit und wurde oft auch von einem hochrangigen Vertreter ihrer Religion begleitet, der sie bei der Verehrung ihres Gottes unterstützen sollte. Der Ehemann musste für die Prinzessin und ihr Gefolge einen Ort der Anbetung zur Verfügung stellen. Gemäß der gängigen heidnischen Sitte „baute Salomo eine Höhe dem Kemosch … und dem Milkom … Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten.“ (1 Kön 11,7–8) Das war die allgemein übliche Praxis in Politik und Religion im antiken Nahen Osten und ein direkter Beitrag zum Abfall des Volkes Gottes im Alten Testament. Es ist immer gut, auf das Wort Gottes zu hören, besonders angesichts kultureller Sitten, die uns von Gott entfernen können. n

Angel Manuel Rodríguez ist mit einer Ehefrau verheiratet und lebt mit ihr in Texas.


Bist du bereit für ein Abenteuer? Zu den aufregendsten Dingen, die wir als Christen tun können, gehört, die wunderbare Botschaft, die Gott uns gegeben hat, weiterzugeben. Und eine der einfachsten Möglichkeiten, das zu tun, ist, jemandem etwas zum Lesen zu geben. Vor einer Weile kaufte ein Mann einige religiöse Schriften. Eine davon, die davon handelte, was nach dem Tod geschieht, gelangte über Umwege ins Ausland. Dort wurde sie von einem zum anderen weitergegeben, bis sie schließlich bei einem Baptistenpastor landete, der sie ins Französische übersetzte und bei einer Beerdigung vor 80 Personen las. Eine andere Erfahrung handelt von einer jungen Frau, die ein Faltblatt einfach auf einem Tisch liegenließ. Ein Gefängnisseelsorger nahm es mit und las es. Später bestellte er mehr als 2000 Schriften für die 900 Insassen des Gefängnisses, in dem er arbeitet. „Wir wissen nicht, was daraus werden kann, wenn wir Schriften mit der gegenwärtigen Wahrheit weitergeben.“1 In diesem Monat haben wir ein GLOW-Verteilblatt abgedruckt, das du ausschneiden, falten und weitergeben kannst. Wenn du mitmachst, bist du einer oder eine von mehr als 1,5 Millionen Adventisten weltweit, die sich auch daran beteiligen! Nimm dir Zeit dafür zu beten, dass Gott dich zu einem Menschen schickt, den er schon vorbereitet hat oder dass er dir eine kreative Idee schenkt, wie du das Faltblatt weitergeben kannst. Dann gib es einfach weiter oder lass es irgendwo liegen, wo es jemand finden kann. Während des ganzen Jahres werden wir regelmäßig GLOW-Faltblätter zum Ausschneiden abdrucken. Berichte Adventist World jedes Mal, wenn du ein Faltblatt weitergibst, die Erfahrung, die du damit gemacht hast, wie Gott den Empfänger vorbereitet hat und wie du das Faltblatt weitergegeben hast. Du kannst die Erfahrung an die E-MailAdresse nelson@puconline.org schicken. Sei so kreativ wie möglich, vielleicht wird deine Erfahrung in einer der nächsten Ausgaben von Adventist World gedruckt!

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rationen durch das Bibelstudium und auch durch die Predigten am Sabbat. Einmal die Woche gibt mir der Sabbat einen Grund, alle irdischen Beschäftigungen niederzulegen. Da es ein Gebot Gottes ist, gibt es keinen triftigen Grund, diesen für ein dringendes Projekt auf der Arbeit oder für irgendeine andere Sache aufzugeben. Dadurch wird die Sabbatruhe davor geschützt, einfach nur ein guter Vorsatz zu werden, dem ich mich irgendwann mal in der Zukunft widmen werde. Es ist ein Gebot Gottes – da bleibt kein Raum für Diskussionen – also tue ich einfach, was er sagt und überlasse alles andere den anderen sechs Tagen in der Woche. Ich habe erlebt, dass Jesu Worte wahr sind – er hat den Sabbat für den Menschen gemacht (Markus 2,28). Das bedeutet, dass der Sabbat nicht etwas ist, das Gott an uns tut, sondern etwas Wundervolles, das er für uns tut. Wir leben in einem geschäftigen Zeitalter und ich schätze all die positiven Segnungen, die ich erhalte, weil Gott uns den Sabbat aus Liebe gegeben hat. Ich verstehe, dass mein Gang zur Kirche am Samstag komisch erscheinen mag. Aber jetzt weißt du, warum ich das alles tue: weil ich nämlich der Bibel gehorsam sein will, Jesus als meinen Schöpfer und Erlöser liebe und Gottes Sabbat-Segen erlebt habe. Du kannst diese wunderbare Erfahrung auch machen. Wenn du wissen möchtest, wie das geht, oder wenn du mehr Informationen haben möchtest, setze dich einfach mit GLOW in Verbindung und sie werden dir behilflich sein.

1 Ellen G. White, Colporteur Ministry, Pacific Press, Mountain View, 1953, S. 5.

macht. So wie Jahrestage eine Art Denkmäler sind, die dazu dienen unsere Liebe für die zu erneuern, die uns am nächsten stehen, so erinnert uns der siebente-Tags-Sabbat an die Liebe Gottes und an unsere vollkommene Abhängigkeit von ihm, in diesem Leben und auch im zukünftigen.

Licht für unsere Welt

Dritter Grund – Erfahrung. Der dritte Grund, weshalb ich den Sabbat halte, ist, dass ich Jesu Einladung angenommen habe, selbst auszuprobieren, ob er sein Wort wirklich hält. Gott lädt uns oft ein, ihn zu prüfen. Eine solche Gelegenheit steht in Maleachi 3, worin uns Gott auffordert, ihm den zehnten Teil unseres Einkommens zu geben. Denjenigen, die das akzeptieren, verspricht er einen Strom reichen Segens. Auch der Sabbat enthält eine Herausforderung. Gott lädt uns ein, ihm ein Siebtel unserer Zeit zu geben. Wenn wir das tun, dann verspricht er uns, dass er uns segnen wird. Wenn du „den Sabbat eine Lust heißt … alsdann wirst du Lust haben am HERRN” (Jesaja 58,13-14). Diesen besonderen Sabbatsegen erlebe ich jede Woche. Am Sabbat zu ruhen baut mich körperlich, geistig, sozial und auch spirituell wieder auf. Es löst den Stress der Sorgen meines Lebens. Ich genieße eine ungestörte Zeit mit meiner Familie und mit meinen Freunden, die unsere Beziehung lebendig hält. Es baut mich auf, mit meinen Glaubensgeschwistern anzubeten. Ich gewinne neue Einsichten und Inspi-

Geschichten


Erster Grund – Gottes Wort. Ich gehe am Samstag zur Kirche, weil dieser Tag und nicht der sonntägliche Kirchengang, biblisch ist. Während Gott sich an jedem Tag der Woche über Anbetung freut, hat er den siebten Tag als einen besonderen Tag der Ruhe hervorgehoben. Dieser Tag wird Sabbat genannt und entspricht dem Samstag. Er wurde der Menschheit bei der Schöpfung gegeben, etwa 2000 Jahre bevor das jüdische Volk überhaupt existierte (1. Mose 2,1-3). Jesus sagte: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht“ – nicht nur um der Juden willen (Markus 2,27). Bei der Schöpfung führte Gott drei ganz bewusste Handlungen durch, um den siebten Tag einzigartig und von den anderen sechs Tagen abzuheben. Er ruhte, segnete und heiligte den Sabbat (1. Mose 2,2-3). Das ist wirklich bedeutsam.

Für viele erscheint mein Gang zur Kirche am Samstag, als würde ich im Vergleich zu der sonntäg­ lichen christlichen Tradition aus der Reihe tanzen. Sie sind verwundert darüber, dass ich so durcheinander gekommen bin, was den „richtigen Tag“ angeht. Also, warum genau wähle ich – und mit mir Millionen Anderer – den Samstag anstelle des Sonntags? Ich möchte drei Gründe nennen, die dich überraschen könnten.

Warum ich am Samstag zur Kirche gehe Als erstes brauchen wir Ruhe von der Arbeit und Zeit zum Nachdenken. Gott legte uns dieses Bedürfnis mit in die Wiege. Das ist der Grund, weshalb er die Menschen an diesem allerersten siebten Tag der Schöpfung zur Seite nahm, um besondere Zeit mit ihnen zu verbringen. Zweitens, Gott steckte einen geistlichen Segen in den siebten Tag, den er in keinen der anderen sechs hineinlegte. Als letztes: Gott grenzte diese 24 Stunden ein, damit dieser Tag vollkommen dazu verwendet werden kann, unsere Beziehung zu ihm zu vertiefen. Wenn man jeden Vers der Bibel zu dem Thema „Sabbat“ betrachtet, kann man erstaunliche Dinge entdecken. Alle Menschen des alten Testaments, die Gott treu waren, haben diesen Segen des Sabbats genossen. Nochmal zur Erinnerung, bis Abraham waren sie noch nicht jüdisch (1. Mose 11,26). Jesus ehrte den Sabbat, indem er ihn jede Woche hielt (Lukas 4,16), die Jünger hielten ihn (Apostelgeschichte 18,4+11; 16,13), und er wird auch im Himmel und auf der neuen Erde gehalten werden (Jesaja 66,2223). Die Bibel verdeutlicht einen ununterbrochenen Zyklus der Sabbat-Einhaltung, angefangen von der Schöpfung der Menschheit bis hin zur neuen Erde. Warum beten dann die meisten christlichen Kirchen am Sonntag an? Die Antwort: Tradition. Weißt du, in der Bibel ist nirgendwo festgehalten, dass Gott den Sabbat vom siebten Tag auf den ersten Tag verlegt hat. Der einzige Versuch, das Gesetz Gottes zu Zweiter Grund – Liebe. Den Sabbat zu halten hat nichts mit Gesetzlichkeit zu tun. Jesus sagte: „Liebet ihr mich, so haltet ihr meine Gebote” (Johannes 14,15). Da der Sabbat der biblische Tag für die wöchentliche Anbetung ist, da es das vierte Gebot ist und niemals von Gott verändert worden ist, sondern nur von Menschen, und da Jesus selbst diesen Tag hielt, so halte auch ich den Sabbat aus Liebe zu ihm. Es gibt viele Gründe, warum ich Jesus liebe und ihm gehorche. Die zwei Wichtigsten sind, dass er mein Schöpfer und mein Erlöser ist (Johannes 1,1-3;

verändern, der in der Heiligen Schrift erwähnt wird, geschieht durch einen ausgeklügelten Innenangriff auf die Kirche (siehe Daniel 7,25). Diese Veränderung geschah lange Zeit, nachdem die Jünger schon gestorben waren. Die Geschichte beschreibt, dass im dritten und vierten Jahrhundert einige Christen in Rom und an anderen Orten, den heidnischen Anbetungstag, den Sonntag, gehalten haben, um durch Zugeständnisse Verfolgungen zu entgehen. Als die Kirche in Rom an politischer Macht zunahm und sich zu der römisch-katholischen Kirche entwickelte, hieß sie ganz offiziell das Beachten des Sonntags anstelle des Sabbats gut. Die Kirche weist sogar heute auf diesen Fakt in der Geschichte hin, um zu beweisen, dass ihre Autorität und Tradition höher gelten als die Lehren der Heiligen Schrift.

Titus 2,14). Jesus schuf die Erde in sechs Tagen und ruhte dann am siebten Tag. Der Sabbat ist Gottes offizielles Denkmal oder das „Zeichen zwischen” ihm und seinem Volk, dass er unser Schöpfer ist (2. Mose 31,17). Und kurz vor Jesu Wiederkunft ruft Gott jeden Menschen auf: „betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und Wasserbrunnen” (Offenbarung 14,6-7). Jedes Mal also, wenn ich „des Sabbattages gedenke, um ihn heilig zu halten”, ehre ich meinen Schöpfer als denjenigen, der mein Leben in seinen Händen hält (2. Mose 20,8-11). Jesus hat uns Menschen nicht nur geschaffen, sondern er rettet uns auch von der Sünde. Der Sabbat ist ein besonderes Zeichen dieser Rettung – ein „Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie lernten, dass ich der HERR bin, der sie heiligt” (Hesekiel 20,12). Wenn wir uns einmal in der Woche zurückziehen und uns eine Auszeit nehmen von all den täglichen Sorgen, vom Verdienst unseres Lebensunterhaltes, so können wir uns daran erinnern, dass wir unsere ewige Rettung nicht selbst verdienen können. Es ist ein Geschenk Gottes und wir sind darin komplett von ihm abhängig (Hebräer 4,4-10). Denn wenn ich Gott nicht vertrauen kann, dass er für meinen irdischen Lebensunterhalt an diesem einen Tag in der Woche sorgt, wie kann ich dann wirklich sagen, ich vertraue ihm, wenn es um meinen ewigen Lebensunterhalt geht? Jeder Sabbat erinnert mich an die Liebe Jesu, die er uns durch die Schöpfung und Erlösung deutlich

L E S ER F O RUM

Dankw ANLIEGEN

Betet für einige Jugendliche in Malawi, die sich von Gott entfernt und mit Alkohol und Drogen eingelassen haben. Betet, dass sie zu Gott zurückkommen. Malyson, Malawi

Bitte betet, dass ich einen Ehepartner bekomme, sobald der Herr einen für mich bereit hat. Betet auch dafür, dass ich bestimmte Kurse belegen kann, die ich für mein Medizinstudium brauche, was davon abhängt, wie viel sie kosten und wann sie stattfinden. Außerdem ändern sich die Zugangsvoraussetzungen. Stacia, USA

Betet dafür, dass meine Freundin bei der Evangelisation, die bald stattfindet, Jesus annimmt. Maria, Indonesien

Ich bitte euch, für den Sohn eines Freundes zu beten. Der Teenager ist süchtig nach Computerspielen und seine Familie ist darüber sehr unglücklich. Elia, Argentinien

Ich arbeite für eine Organisation, in der es Mitarbeiter gibt, aber keine Mittel. Bitte betet für diese Angelegenheit. Shiful, Bangladesch

Bitte betet dafür, dass mein Lehrer unseren Stundenplan vom Sabbat auf einen anderen Tag verlegt. Danke! Harby, Philippinen

Ich bin Pastor und habe gesundheitliche Probleme. Bitte betet für mich. Stephen, Uganda

Bitte betet dafür, dass meine Freundin/mein Freund Herz und Verstand für die Sabbatwahrheit öffnet. Danke! Choi, Frankreich

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an prayer@adventistworld.org schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA


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Liebe

DEINEN feind?

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Herzensglaube

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Abbild oder Zerrbild?

26 Freiheit von Tod Sünde, Gesetz und

Leserbriefe Guter Artikel, kleine Korrektur

Denis Kaisers Artikel „Liebe deinen Feind?“ (August 2014) hat mir sehr gut gefallen. Er war ausgezeichnet; gut recherchiert und geschrieben, bewegend und zeitgemäß. Eine kleine Korrektur gibt es zum Bildtext auf Seite 19 des Artikels: Die auf dem Foto abgebildeten Adventisten gehörten zum 3rd Eastern Noncombatant Corps1 und waren in Frankreich stationiert. Sie wurden vor allem als Hafenarbeiter eingesetzt und durften in den ersten 18 Monaten den Sabbat im Großen und Ganzen halten. Das änderte sich im November 1917 mit einem neuen Kommandanten. Nun wurden sie vor ein Kriegsgericht gestellt, zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt und ins Gefängnis geworfen. Dort wurden sie für ihre Weigerung, am Sabbat zu arbeiten geschlagen, manche von ihnen fast zu Tode. Es ist eine bemerkenswerte Geschichte der Treue unter ex­tremen Umständen. Obwohl sie auf dem Bild Uniformen trugen, wurden sie nie zur Entschärfung von Bomben eingesetzt – ich glaube, das war eher im Zweiten Weltkrieg der Fall. Ihre tapfere Haltung im Ersten Weltkrieg führte zu einem größeren Verständnis der britischen Militärbehörden im Zweiten Weltkrieg, während dem unsere Männer vom Militärdienst befreit wurden, solange sie einen Ersatzdienst leisteten, zum Beispiel auf dem Land, in den Minen oder als Sanitäter. Ich hoffe, dies trägt dazu bei, ein Missverständnis in einem ansonsten ausgezeichneten Artikel aufzuklären!

Victor Hulbert, Leiter der Abteilung Kommunikation und Medien der Britischen Union der SiebentenTags-Adventisten in Watford, Hertfordshire, England. Der Kampf

Vielen Dank an Adventist World und Ted N. C. Wilson für die prägnante und wichtige Geschichtslektion hinsichtlich des Erbes unserer Kirche als Friedensstifter (vgl. „Der Kampf“, August 2014). Der Artikel war eine hilfreiche Erinnerung daran, warum wir diesen fundamentalen Wert überhaupt entwickelt haben und wie sich der Kriegsdienst auf unsere weltweite Kirche auswirkt. Allzu oft hat sich der Patriotismus gegen die Bande der Gemeinschaft durchgesetzt. Als Schwester von drei jungen Männern, die sich für den Militärdienst entschieden haben und in jüngster Zeit an Kriegen beteiligt waren, war ich auch bewegt von Denis Kaisers Abhandlung (in seinem Artikel „Liebe deinen Feind?“) darüber, wie wir in Kriegszeiten unsere Feinde praktisch lieben können. In meinem persönlichen Leben und in meiner Rolle als Staatsbürgerin muss ich mich immer wieder mahnend daran erinnern lassen, dass alle meine Mitmenschen Gottes geliebte Kinder sind und dass ich gerufen bin, sie zu lieben, selbst wenn sie mir gegenüber als Feinde handeln. Vielen, vielen Dank für die Veröffentlichung dieser nachdenklichen, christlichen und historisch verwurzelten Beurteilungen unseres Rufes als Kirche, Friedensstifter zu sein. Lisa Clark Diller Chattanooga, Tennessee, USA

Ein Licht in der Dunkelheit

Mir hat Curtis Rittenours Artikel „Ein Licht in der Dunkelheit“ (Dezember 2013) gut gefallen. Er hat mich daran erinnert, dass Gott ein fürsorglicher, liebevoller Vater ist, der die Schwierigkeiten löst, in denen seine Kinder stecken. Gaius Emmanuel Lagos, Nigeria Vielen Dank

Jedes Mal, wenn ich eure Zeitschrift durchlese, fühle ich mich so ermutigt. Danke für eure Gebete, ich bete auch für euch. Danke! Becky Moraa Nairobi, Kenia Ich lese Adventist World regelmäßig. Mir gefällt die Zeitschrift sehr gut. Ich hoffe, ihr werdet weiter besondere Artikel zur Erbauung der Seele schreiben. Gott segne euch! Ludovic Eugene Haiti 1 Eine Heeresabteilung für Kriegsdienstverweigerer.

Advent is t Wor ld

Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung 17. April 2012 17. April 2012 17. April 2012

GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung Juli 2015 Juli 2015 Juli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Siebenten-Tags-Adventisten Kirche der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

www.erneuertdurchseinwort.de

www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org

Erneuert durch sein Wort Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die Bibel Gott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am 1. FEBRUAR 2015 mit Apostelgeschichte 3

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L E S ER F O RUM

Drei Faktoren

Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF, sind weltweit 25 Prozent der Kin­ der unter fünf Jahren erheblich kleiner als die ihrem Alter entsprechende mittlere Größe. Um das zu ändern empfiehlt UNICEF folgendes:

sauberes Wasser adäquate Ernährung ausreichende sanitäre Versorgung In den letzten 20 Jahren haben diese Faktoren dazu beigetragen, die Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren um 50 Prozent zu senken. Quelle: The Rotarian

Vor

A

44 Jahren

m 26. Januar 1971 wurde in Addis Abeba das adventistische KaiserinZauditu-Gedenkkrankenhaus vom äthiopischen Kaiser Haile Selassie I. offiziell eröffnet, das bereits seit 1932 vom Äthiopischen Missionsverband geleitet worden war. Der Skandinavische Verband hatte Selassie zu dessen Krönung am 2. November 1930 Glückwünsche übermittelt. Als Reaktion darauf brachte der Kaiser den Wunsch zum Ausdruck, der Mission der Siebenten-Tags-Adventisten ein Geschenk zu machen. Im Bewusstsein der Bedürfnisse seines Volks und wohl vertraut mit der medizinischen Arbeit der Adventisten, überließ er der Kirche die Leitung des neuen Krankenhauses, das nach seiner Cousine und Vorgängerin auf dem Thron, Kaiserin Zauditu, benannt worden war. Der erste medizinische Leiter war Dr. George Bergman. Nach dem Tod Selassies 1975 wurde das Krankenhaus verstaatlicht und wird heute vom äthiopischen Gesundheitsministerium geführt. Bei der antiretroviralen Therapie von HIV-Patienten ist es das führende Krankenhaus des Landes.

A b b i l d u n g m i t e r l a u b n i s d e s

f r e u n d l i c h e r G C A r c h i v s

jeder

8.

Laut der Weltgesundheits­ organisation WHO war 2012 jeder 8. Todesfall auf ver­ schmutzte Luft zurückzu­ führen. Die Stadt mit der schlimmsten Luftverschmut­ zung ist Delhi in Indien. Quelle: National Geographic/newstatesman.com

gehen

gegen krebs Neuesten Forschungs­ ergebnissen zufolge kann das Risiko an Hirnkrebs zu erkranken durch einfaches Spazierengehen um bis zu 40 Prozent gesenkt wer­ den. Dazu sollten mindestens 20 Kilometer in der Woche gegangen werden. Quelle: Men’s Health/Lawrence Berkeley National Laboratory


5O 5O w ö r t e r – n i c h t m e h r Meine Lieblings-

Verheißung

n Gott

spricht mein Herz an, wenn er sagt, dass er alle Tränen von unseren Augen abwischen wird (Offb 21,4). Das erfüllt mich mit Hoffnung. Was für ein wunderbarer Tag wird es sein, wenn wir in Ewigkeit Freude, Frieden, Liebe und Glück mit Jesus erleben werden. Karla, Paraíba, Brasilien

n Letztes

Jahr hat mir der folgende Vers durch eine schwere Zeit geholfen. Es ist eine kostbare und wahre Verheißung: „Es ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns, der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken.“ (5 Mo 33,26) Elenara

n Diese Verheißung

ermutigt mich, Gott zu vertrauen: „Nur noch eine kurze Zeit, dann wird der erscheinen, der kommen soll, und sein Kommen wird sich nicht verzögern. Durch den Glauben hat ein Gerechter Leben … Weil wir an unserem Glauben festhalten, werden wir das Leben bekommen.“ (Hbr 10,37–39 NLB) Antonio, Rio de Janeiro, Brasilien

n Warum

sollten wir uns fürchten, wenn wir solch eine mächtige Verheißung haben: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (Jes 41,10) Joel, Villavicencio, Kolumbien Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern etwas über euer Lieblingslied. Schickt die E-Mail an letters@AdventistWorld.org und schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile.

„Siehe, ich komme bald …“

Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen. Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten. Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott Mitherausgeber: Claude Richli Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk Chefredakteur: Bill Knott V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Andrew McChesney, Kimberly Luste Maran Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley Technische Koordination: Merle Poirier Finanzmanagerin: Rachel J. Child Editors-at-large: Mark A. Finley; John M. Fowler Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste Leserservice: Merle Poirier Layout und Design: Jeff Dever, Brett Meliti Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz, Angelika Kaiser Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich) Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: worldeditor@gc.adventist.org, Website: www.adventistworld.org Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen. Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt. 11. Jahrgang, Nr. 1

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Dr. James Gulley ist der Leiter der Medizinischen Onkologie am ­National Cancer Institute (Nationales Krebsinstitut) in Maryland, dem weltweit größten klinischen Krebsforschungszentrum. Er hat mehr als 180 wissenschaftliche Arbeiten geschrieben und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Prostatakrebs gespielt.

Jeden Monat gelangt Adventist World in die Hände dieses Wissenschaftlers. Doktor James Gulley liest Adventist World, um mit seiner weltweiten adventistischen Gemeindefamilie Kontakt zu halten. Auch du kannst auf die gleiche Weise mit deiner Gemeindefamilie in Verbindung bleiben. Wenn du Adventist World nicht regelmäßig kostenlos bekommst, frage den Büchertischverwalter deiner Gemeinde danach. Das Heft ist auch unter www.adventistworld. org in elf Sprachen online zu lesen.

Eine Familie. Eine Welt. Adventist World.


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