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OOH!–Trends & Innovationen Österreich

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OOH!–Fokus

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Schlangen vor dem City Light

Strahlkraft von Out of Home: Dutzende junge Menschen standen an der DeLonghi-Wartehalle für ihre persönliche Espressotasse an.

Zwei aktuelle Kampagnen für DeLonghi und Revo Foods setzen neue Maßstäbe in der österreichischen Out of Home-Welt. Die außergewöhnlichen Inszenierungen erzielen maximale Awareness und umfangreiche Interaktion mit der Zielgruppe.

Im Falle des italienischen Kaffeemaschinenherstellers DeLonghi hatte sich die Innovate & Creative Solutions-Unit von Gewista das Ziel gesetzt, Passanten im Rahmen des „Tags des Kaffees“ ein ungewöhnliches Erlebnis zu bieten. Die Wartehalle einer Straßenbahnstation am Universitätsring in Wien wurde im Total Look mit Boden-, Dach- und Bankbranding umgestaltet – inklusive eines interaktiven Screens sowie Dispensers in den City Lights. Die Vorbeikommenden konnten sich das Packaging eines Sets mit zwei Espressotassen personalisieren

lassen, indem sie einen QR-Code scannten und sich für eines der bereitgestellten Designs entschieden. Während des Druckvorgangs war auf dem Bildschirm eine Kaffeemaschine zu sehen, welche langsam eine Espressotasse befüllte. Dazu gab es eine passende Geräuschkulisse sowie eine olfaktorische Stimulation durch ausströmenden Kaffeeduft. Gewista Chief Sales Officer Andrea Groh über die außergewöhnliche Kampagne und die langen Warteschlangen vor dem Wartehäuschen: „Mit DeLonghi haben wir wieder einmal gezeigt, welche Strahlkraft Out of Home hat. Nachdem eine TikTok-Influencerin ihre Erfahrung mit der Aktion über die Plattform verbreitete, ging die Aktion über Nacht viral. Am nächsten Tag standen Dutzende junge Menschen an der Wartehalle Schlange, um ihr persönliches DeLonghi-Set aus dem City Light zu ergattern. So müssen impactstarke Out of Home-Kampagnen geplant und inszeniert sowie crossmedial umgesetzt werden.“

Plakat erweckt Lachs zu neuem Leben Das Wiener Startup Revo Foods, Anbieter von pflanzenbasiertem Fisch und Meeresfrüchten, vertraute für die neueste Awareness-Kampagne ebenfalls auf die Kompetenz des interdisziplinären InnovateTeams von Gewista. Gemeinsam mit dem Künstler Raffael Strasser setzte man auf eine etwas andere Art der Plakatwerbung. Zu Beginn der Aktion waren auf der Plakatfläche am Wiener Votivpark nur Fischgräten zu sehen, über die Laufzeit der Kampagne konnten Passanten beobachten, wie sich die Plakatfläche mit Leben füllte und nach und nach ein ganzer Fisch entstand. Neben dem Launch von drei neuen Produkten wollten Revo Foods und Gewista mit der Werbeaktion vor allem auf das akute Problem der Überfischung in den Weltmeeren aufmerksam machen. Wie auf der Plakatfläche zu lesen war, werden weltweit jährlich 2,7 Millionen Tonnen Lachs verspeist. Als letzte Ergänzung fügte der Künstler unter seinem Kunstwerk hinzu, dass Revo Foods mit seinen verkauften Produkten bereits 7.800 Lachse retten konnte. „Innovation bedeutet für uns neben der Einführung von Programmatic OOH im heurigen Jahr, dass wir mittels kreativer Umsetzungen einen zusätzlichen Nutzen schaffen. Als Gewista liefern wir mit unserer Innovate & Creative Solutions-Unit laufend kreative Umsetzungen und Kampagnen, die unsere Kunden und deren Zielgruppe begeistern. In diese Richtung muss sich der OOH-Markt entwickeln und innovativer, digitaler sowie interaktiver werden“, so Gewista CEO Franz Solta.

Ein Herz für Tiere: Über die Laufzeit der Kampagne von Revo Food konnten Passanten verfolgen, wie aus Kopf und Gräten nach und nach wieder ein vollständiger Lachs entstand – „gerettet“ durch die Entscheidung der Verbraucher für eine pflanzenbasierte Alternative.

„Fritzelack“, Adolf Karpellus, Wien, 1910, Quelle: Österreichische Nationalbibliothek

Graz zeigt 100 Jahre Plakatdesign

„Zeichen & Wunder“, Herms Fritz, Graz, 2006, Quelle: Herms Fritz Litfaßsäulen in der Grazer Innenstadt haben in den vergangenen Wochen bis Anfang Dezember die besten Werbeplakate aus 100 Jahren als „100 Exciting Posters“ zur Schau gestellt. Der Grafikdesigner Siegfried Gruber hat die Schau mühevoll aus zahlreichen Archiven des Landes zusammengetragen.

Die Werkschau ist Bestandteil der Ausstellungsreihe „Kunst der Verführung“, zu der sich in diesem Jahr erstmals acht Institutionen aus Kunst und Wirtschaft zusammengeschlossen haben, um das Thema Grafik-Design in sechs Ausstellungen zu behandeln. Herausgekommen ist ein Ausstellungsreigen in zahlreichen Locations von Graz, die die steirische Landeshauptstadt zum Treffpunkt für die Grafik-Design-Szene machten. Jede der Ausstellungen bot – passend zur jeweiligen Location – spannende Einblicke wie etwa die 100 besten Plakatdesigns (Siegfried Gruber – Litfaßsäulen), Glaubenswerbung der Katholischen Kirche (Kulturzentrum bei den Minoriten) oder die Plakate der Zukunft (designforum).

„Saxes“, Herms Fritz, Graz, 1993, Quelle: Herms Fritz

Graz zeigt 100 Jahre Plakatdesign

Als eine der beteiligten Institutionen hat der Ankünder seine Aussenwerbeflächen, hauptsächlich Litfaßsäulen im Zentrum von Graz für die Ausstellung der „100 Exciting Posters“ zur Verfügung gestellt. Damit fand die gesamte Ausstellung im öffentlichen Raum statt und konnte zu jeder Tageszeit besucht werden; die jeweiligen Erläuterungen zu den Sujets gab es vor Ort via Handy und QR-Code. Zusätzlich wurden Führungen über die Creative Industries Styria durch die Graz Guides oder den Initiator Siegfried Gruber selbst angeboten. Dabei musste sich der Kurator zahlreichen Fragen stellen. „Neulich hat mich ein Schüler vor einer Litfaßsäule stehend gefragt, was eigentlich eine Litfaßsäule sei“, erinnert sich Gruber, der sich über das Interesse von vielen jungen Kreativen freut: „Gerade für den kreativen Nachwuchs möchte ich mit dieser Rückschau auf 100 Jahre Plakatdesign eine Lanze für dieses Medium brechen.“ Der Ankünder unterstützt dieses Vorhaben und sieht die Rolle des Plakats als Medium der Zukunft gesichert. Geschäftsführer Dieter Weber: „Seit fast 100 Jahren sind wir fest in der

„Sprachrohr der Wirtschaft“, Augustin Jammernegg, Graz, 1951, Quelle: Galerie Leonhard steirischen Wirtschaft und Kreativszene verwurzelt. Quelle jedes Werbesujets sind Kreativität und das Finden einer geeigneten Form, die Botschaft der Werbetreibenden zu transportieren und sich in die Köpfe der Betrachter zu spielen. So war es für den Ankünder als größtes steirisches Aussenwerbeunternehmen nicht nur Wunsch, sondern auch Berufung hier dabei zu sein.“ Geschäftsführer Bernd Schönegger: „Das Plakat hat die Kraft, die Menschen zu erreichen, es baut schnell Reichweite auf und ist in der Stadt und am Land unübersehbar. Mit dieser Ausstellung ist es gelungen, den künstlerischen Aspekt des Plakates zu zeigen, denn Werbung ist immer auch ein Zeitzeuge der Gesellschaft.“

Die Plakate wurden uns freundlicherweise von www.anschlag.at zur Verfügung gestellt.

Alle „100 exciting posters“ finden Sie auf www.anschlag.at

„Österreich“, Hanns Wagula, Graz, 1936, Quelle: Österreichische Nationalbibliothek „MetaMorphosen 1“, Graz, 2018, Quelle: Raunigg & Partner Development

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