AKtion Dezember 2016

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DEUTSCH

Dezember 2016 Nr. 10/2016, XXX. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

lernen über 1300 Menschen im BFI. Seite 9

ABNEHMEN

21 „Schlankmacher“ im Test. Seiten 12/13

»

Wir müssen verletzten Kindern stabile Beziehungen bieten. Daran mangelt es ohnedies. Helga Kohler-Spiegel, Psychotherapeutin. Seite 10

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

BEOBACHTER. wage­ GUTER ZWECK 350 AK-Funktionäre mit Präsident Hubert mutige Pilotinnen und Pilo­ten haben

Hämmerle an der Spitze verkauften im Messepark Keksleausste­ sich AK-Charity-Race Kart­ cher beim zugunsten des Vereins der Sonnenblume. bahn gemessen. Seite 12.

Arbeiten, wenn der Chef will? AK Vorarlberg erteilt der Einführung des Zwölf-Stunden-Arbeitstages eine klare Absage

Fotos: Lisa Mathis, Katholische Kirche

TOTALER DURCHGRIFF.

Der Ruf nach einer Höchstarbeitszeit von zwölf Stunden täglich ohne Überstundenzuschlag in Betrieben mit Gleitzeit wird wieder lauter. „Das ist als Ausnahme heute schon möglich“, betont AK-Präsident Hubert Hämmerle. Wenn ein Unternehmen etwa einen richtig großen Auftrag an Land gezogen hat und ein unverhältnismäßiger wirtschaftlicher Schaden entstünde ohne die vorübergehende zusätzliche Arbeitsleistung, dann kann der Arbeitgeber mit der Gewerkschaft und/oder mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung treffen. „Die Mehrarbeit muss gut begründet werden und zeitlich begrenzt sein.“ Aber das soll sich

nach dem Willen neoliberaler Kreise ändern. Keine Spielregeln mehr. Gearbeitet wird, wenn Arbeit da ist. „Das bedeutet nichts anderes als den totalen Zugriff auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Betrieb bestimmt dann über unser Leben“, kritisiert Hämmerle, und er sagt deutlich „Nein“ zu einer solchen Regelung. Denn gegen den Zwölf-Stunden-Tag als „Normalität“ spricht zu viel: die körperliche und psychische Überlastung, die sinkende Qualität in der Arbeit, der Stress, den der Mitarbeiter mit nach Hause in die Familie trägt. „Und das Ehrenamt geht ganz kaputt“, denn die Freizeit wird unplanbar. ▸ Seiten 4/5

Ein lautes „Nein“ zur Kalten Progression

Ein-Euro-Jobs kaum geeignetes Mittel

Tausende Postkarten aus Vorarlberg und Tirol tragen den Auftrag ins Finanzministerium: Die versteckte jährliche Steuererhöhung namens „Kalte Progression“ muss endlich aufhören – Automatismus die Lösung Die beiden Arbeiterkammern im Westen der Republik und der ÖGB Vorarlberg machen mobil: „Die Kalte Progression muss weg!“ Deshalb haben AK-Präsident Hubert Hämmerle, sein Kollege Erwin Zangerl in Tirol und Vorarlbergs ÖGBChef Norbert Loacker einen breiten

Protest losgetreten – in den sozialen Medien genauso wie mittels Postkarten, die zu tausenden dieser Tage an den Finanzminister unterwegs sind. Sie alle fordern, dass die Politik endlich ihr Versprechen hält und die Kalte Progression beseitigt. Denn dahinter steckt nichts anderes als

Zeitwort

Da gäbe es noch Geldbedarf … Die Pensionisten sind so wichtig, dass sie als frühes Wahlzuckerl einen Hunderter erhalten. Das kostet den Staat 179 Millionen Euro. Dieser Staat, das sind wir alle. Die Jungen und die Alten, die mit und die ohne Arbeit, Gesunde und Kranke. Es verbindet sie mehr als nur das Stückchen Europa, das sie gemeinsam bewohnen. Zum Beispiel der Wunsch nach einem sinnerfüllten Leben. Dazu zählt auch Arbeit. Sie schenkt den Menschen Brot und das Gefühl, gebraucht zu werden.

eine Steuererhöhung, die jedes Jahr rund 450 Millionen Euro an Mehreinnahmen in den Staatssäckel spült. Schon seit Jahresbeginn beraten ÖVP und SPÖ über die Abschaffung der Kalten Progression, die es zum Beispiel in der Schweiz schon lange

nicht mehr gibt. Aber leider kann sich die Regierung immer noch nicht zu mehr als Absichtserklärungen durchringen. Das muss ein Ende haben. Deshalb werden AK und ÖGB Vorarlberg nicht müde, denn so sind die jährlich ausverhandelten Lohnerhöhungen sinnlos. ▸ Seite 6

Unselbstständige Beschäftigte

Vorgemerkte Arbeitslose

Telefon zum Ortstarif 050/258

70.000

63.887

60.000 50.755

50.000 40.000 36.978

53.951

52.633

53.930

41.290

30.000

Dass immer mehr ältere Menschen arbeiten, das weiß jeder. Und dass wir uns viel einfallen lassen müssen, um Ältere im Arbeitsprozess zu halten, auch. Wenn also das nächste Mal Geld verschenkt wird, wäre es in Projekte für alternsgerechte Arbeitsplätze gut investiert. Diese Leute wählen nämlich auch. tm

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

Ältere am Arbeitsmarkt

Jährlicher Zuwachs des Arbeitskräftepotenzials älterer Personen (45 plus), 2009–2015

20.000 10.000 0

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AMS

POST.

In Deutschland sind die „EinEuro-Jobs“ seit 2005 an der Tagesordnung. Aber die Bilanz der gemeinnützigen Arbeit in der Mindestsicherung fällt durchwachsen aus. Die Maßnahme hat die massenweise Rückkehr Betroffener in den Arbeitsmarkt nicht beflügelt. Soll Österreich dennoch nachziehen? Wir haben die Fraktionen gefragt. ▸ Seite 7

Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000

www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /user/AKVorarlberg


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