Allgäuer Wirtschaftsmagazin 03_2010

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AllgäuerWirtschaftsmagazin

Allgäuer

3 _ 2010

Wirtschaftsmagazin

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Zeiten sind schwierig. Derzeit. Scheinbar. Wirklich? Deutschland braucht – schon aus Verfassungsgründen – schnellstmöglich einen neuen Präsidenten, nachdem der bisherige, im Volk durchaus beliebte, für viele zu schnell hingeworfen hat. Die ebenfalls schnellstmöglich gesucht und gefundenen Kandidaten sind allesamt vorstell- und wählbar. Dass Ursula von der Leyen offenbar nicht zu vermitteln war, ist trotzdem schade. Sie hätte dem Land gut getan. Ob uns nun künftig der smarte Wulff oder der redegewandte Gauck repräsentieren wird (Luc Jochimsen hat ja keine reelle Chance) egal: Was uns mehr umtreibt, ist die Frage, kann die Koalition aus Schwarz und Gelb weiter regieren? Und wenn: Wie wird sie weiter regieren? Gerade noch haben die beiden Regierungsparteien in harmonischer Zweisamkeit einen gemeinsamen Kandidaten für das höchste Amt der Republik nominiert – schon kommt die FDP und macht Druck: Wenn es Steuererhöhungen gibt, wählen wir den Wulff nicht! Und die Mehrheit der Bundesdeutschen würde, gäbe es denn eine solche direkte Abstimmung, sowieso auch für Gauck stimmen. Nicht gerade toll für die Kanzlerin: Sollte der Merkel-Kandidat tatsächlich nicht gewählt werden, sähe es mau aus für die amtierende Koalition. Affentheater? Kindertheater? Angela Merkel ist eigentlich bekannt dafür, ihren Männern den Weg zu weisen. Als Chefin einer, unserer, Republik zu sagen, auf was es ankommt, wo es lang geht. Warum schafft sie das in den letzten Wochen so selten? Weil sie so viele Kündigungen verdauen musste? Köhler ist ja nur der prominenteste. Rüttgers ist wohl bereits Geschichte, Oettinger wurde ebenso wie Stoiber nach Europa weggelobt, Koch ging angekündigt ... Man könnte auch sagen, jetzt hat sie zumindest keinen innerparteilichen Konkurrenten mehr. Und wenn sie nicht noch Schäuble (den Kränkelnden) und von der Leyen (die Wunderwaffe) hätte, könnte sie direkt einpacken. Selbst der Senkrechtstarter-Star von Guttenberg punktet mittlerweile mehr in Umfragewerten denn in politischen Erfolgen. Sein Vorhaben, die Wehrpflicht abzuschaffen, n, bleibt zumindest umstritten. Was bleibt uns Unternehmern in dieser Situation? Fest st steht: Frust und Resignation jedenfalls haben uns noch nie ie weitergebracht. Und Erfolge und Niederlagen wechseln sich ch

eben mitunter auch ab. Das sehen wir ja aktuell auch tagtäglich im Fernsehen, in dem zurzeit natürlich König Fußball dominiert. Auch die Deutschen mussten lernen, dass man nicht nur immer gewinnen kann. Aber unser Bundestrainer hat uns mit seiner ruhigen, bedachten Art auch gezeigt, dass man – und wie man – damit umgehen kann. Ähnlich, denke ich, wird auch Angela Merkel ihre Mannschaft wieder auf Kurs bringen. Auch wenn sie vielleicht die eine oder andere Auswechslung vornehmen wird. Aber das gehört bekanntlich zum Spiel. Was war sonst noch in den letzten Wochen? Außer den nervtötenden Vuvuzelas ist sicher noch das Wetter alltägliches Thema. Jeder Blick aus dem Fenster erinnert einen an Rudi Carrell und sein »Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?« 1975 schmetterte er das. 35 Jahre ist das also nun schon her. Sind wir schon so alt, dass wir uns noch daran erinnern können, fragen wir uns besorgt. War das wirklich immer schon eine solche Katastrophe mit dem deutschen Sommer, lautet eine andere bange Frage. Nun wird da in diesen Tagen auch immer wieder vom Sommermärchen gesprochen. Das erste hat uns ja schon die süße Lena beschert, die nach 28 Jahren endlich mal wieder einen Eurovision-Song-Contest für Deutschland gewinnen konnte. Und das nächste wird natürlich von elf durchtrainierten Männern erwartet. Sommer jedoch ist das eine – Märchen sind das andere. Ein Märchen gab es gerade in Schweden, als Victoria endlich ihren Prinzen heiraten durfte. Aber wir – wir leben nunmal im hier und jetzt. Und müssen uns diesem auch tagtäglich stellen. Und das tun wir auch. Und auch ohne Prinzenstatus mit Bravour. Davon können Sie in unseren Berichten lesen. Auch ohne Krönchen und ohne Vuvuzela schaffen wir Besonderes und verleihen uns damit auch Gehör ... Das freut mich und ich lade Sie ein, sich davon Ihr eigenes Bild zu machen ... Ihre

Maria Anna Weixler-Schürger Chefredakteurin 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 3


Inhalt

Ausgabe 3_ 2010

Wirtschaft im Allgäu 14

Baudenkmalpflege

Das fachgerechte Restaurieren historischer Bauteile ist eine Herausforderung – der Transport dieser Teile an einen neuen Standort eine andere. Beides meistern die Experten der Firma JaKo in Emishalden.

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Holz ist Energie

Die Firma Zollikofer aus Seibranz bei Bad Wurzach ist Spezialist für Holzlogistik und Holzbrennstoffe. Seit einiger Zeit beliefert und beteiligt sich das Unternehmen auch an Holzkraftwerken.

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Unterirdische Kanalrakete

Seit kurzem gibt es ein neuartiges Kanalreinigungsgerät mit integrierter TV-Kamera. Die Firma Optronic aus Waltenhofen hat das Gerät für den weltweiten Markt entwickelt.

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Führungskräfte

Mit Erfahrung, Intuition und dem Einsatz des modernen Personalauswahlverfahrens Assess findet Karl-Heinz Brunner von der Firma secum die richtigen Führungskräfte.

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Allgäu-Airport

Während im letzten Jahr fast alle deutsche Flughäfen deutliche Einbußen hinnehmen mussten, gehen am Allgäu-Airport in Memmingerberg die Uhren anders. Man konnte sogar einen ersten Gewinn verbuchen.

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Baustoffhandel

Kunden verlangen heute mehr als nur das reine Produkt. Ein Baustoffbeschaffer der Moderne versteht sich vor allem auch als Dienstleister. Wie der Großund Einzelhändler Kleinlein in Waltenhofen.

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Golfplatz-Feeling

Wenn sich Edelstahl und Design treffen, kann sehr Schönes entstehen: Alfred Stenzer hat in Lindau eine »Fabrik der Ideen« eröffnet und stattet damit nicht nur Golfplätze aus.

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Drucktechnik

Die Westallgäuer Holzer Druck GmbH setzt ein mutiges Signal für die Zukunft: Mit ihrer neuen Rapida 106 verfügen sie über eine der modernsten Druckmaschinen auf dem Markt.

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Von Griechenland ins Allgäu

Das Autohaus Rigatos in Bad Grönenbach kann auf 30 Jahre Firmengeschichte zurückblicken.

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Präzisionsteile

»Geschenkt wird einem nichts«, sagt Alois Berger. Der Hersteller von einbaufertigen Präzisionsteilen beschäftigt weltweit rund 1800 Mitarbeiter.

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Viel Sonne

Solaranlagen auf Dächern gehören heute zum Erscheinungsbild in ländlichen Gebieten. CTS-Solar in Hergensweiler baut seit zehn Jahren Photovoltaik-Anlagen.

80

Föratec

Sechs Buchstaben – sechs Anfangsbuchstaben: In der Förder- und Rationalisierungstechnik geht es darum, Ideen für ein rationales, ergonomisches und wirtschaftliches Arbeiten zu finden.

82

Auto Kraus

Es war schon immer sein Traum, ein eigenes Autohaus zu besitzen. Diesen Traum hat sich Harald Kraus nun erfüllt: in Marktoberdorf im Ostallgäu.

88

Bildung und Dienstleistung

Unter dem Dach des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft sind die beruflichen Fortbildungszentren der bfz seit Jahrzehnten in Bayern präsent.

91

Unternehmensberatung

Berthold Mack von Mack&Partner Consulting aus Erolzheim berät erfolgreich mittelständische Unternehmen sowie Industrie- und Handwerksbetriebe.


Gesünder leben 6

Feiern im Golf-Resort

Im Golf-Resort Sonnenalp-Oberallgäu liegen zwei Golfplätze beschaulich nebeneinander, die gemeinhin als die schönsten Golfareale des Allgäus gelten.

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Radsport

Bernd Holzer erfindet das Rad zwar nicht neu, aber sorgt dafür, dass sich immer etwas bewegt. Mit seinem Fahrradhandel ist er in Kempten-St. Mang eine der Top-Adressen, wenn es um den Radsport geht.

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Entspannung

Das CamboMare in Kempten spricht nicht nur schwimmbegeisterte Familien an, sondern bietet auch »Entspannung als Dienstanweisung«. Viele Firmen nutzen dieses Angebot ganz gezielt zum Wohle ihrer Mitarbeiter.

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Outdoor

Das Immenstädter Unternehmen faszinatour unterstützt Firmen in Veränderungsprozessen und motiviert oder trainiert Mitarbeiter und Führungskräfte.

Besser leben 10

Schöner leben

Die Rosenau

42

Das Wohnen am Wasser wird Wirklichkeit. Und zwar schon in wenigen Wochen. Noch in diesem Herbst können sich im Kemptener Baugebiet Rosenau die ersten Familien an der Iller niederlassen.

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Mit zwei Kunstaktionen sorgte der Kemptener Künstler Guenter Rauch im vergangenen Sommer für Aufsehen. Seine Arbeiten, ob Konzeptkunst, Zeichnungen oder Malerei fasst er unter dem Label »Alpinen« zusammen.

Moderne Holzhäuser

Bauen mit Holz hat im Alpenraum seit Jahrhunderten Tradition. SchreyöggBau im Unterallgäu ist ein moderner Betrieb, der Holzmassiv-Häuser in kurzer Bauzeit, behaglich und nach Stand der Technik fertigt.

54

48

Guter Geschmack

»Reischmann« ist für viele Allgäuer und Oberschwaben ein feststehender Begriff, wenn es um Mode, Sport und Trends geht – übrigens seit 150 Jahren.

Grüner Daumen

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Ein schöner Garten erfordert Zeit und Fachwissen. Beides haben die Mitarbeiter von W & W Garten- und Landschaftspflege.

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Konzeptkunst

Pflanzenparadies

Ob weiß, gelb, blau oder ein sattes grün – das Oberdorfer Pflanzenparadies empfängt den Kunden mit einer Blumenpracht wie aus dem Bilderbuch.

Schmid Wohnbau

72

Galerie Seidenlicht

In Amtzell bei Wangen ist das Unternehmen Schmid Wohnbau GmbH & Co. KG ansässig, das sich auf die Erstellung und die Veräußerung von schlüsselfertigen Wohnungen spezialisiert hat.

Wie eine Perlenschnur reihen sich Ausstellungen von Galerist Martin Irtzing in seiner Galerie Seidenlicht. Und sie ziehen nicht nur Kunstliebhaber aus der Region in ihren Bann.

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100 Impressum

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Viel Grün und eine exklusive Atmosphäre laden zu Firmenfesten ein

Wer arbeitet, muss auch feiern. Doch bei der Suche nach der geeigneten Location für Betriebsfeste müssen die verantwortlichen Planer einiges beachten: Die Räumlichkeiten sollten in der Nähe sein, der Service muss stimmen, die Küche sollte auf spezielle Wünsche eingehen und man möchte in einem gediegenen und dennoch gemütlichen Ambiente zusammensitzen. Alles Eigenschaften die auf die zwei Clubhäuser des Golf Resorts Sonnenalp-Oberallgäu zutreffen.

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rün, bergig, wunderschön!« – viel mehr fällt einem erstmal nicht ein, wenn man sich dem Golf Resort Sonnenalp-Oberallgäu bei Ofterschwang nähert. Denn der Zauber der Landschaft verschlägt nicht nur den Touristen beinahe die Sprache. Hier liegen zwei Golfplätze beschaulich nebeneinander, die gemeinhin als die schönsten Golfareale des Allgäu gelten. Der Golfplatz Sonnenalp und die Anlage Oberallgäu bieten Golfern alles was sie brauchen, um ihren Sport mit ganzer Passion auszuüben: perfekt gepflegte Grünflächen und zwei 18-Loch-Meisterschaftsplätze, die zu den »Leading Golf-Courses of Germany« gehören. Auch das »Drumherum« ist voll und ganz auf anspruchsvolle Golfer

G

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BILDER: SONNENALP

Alpines Flair und Behaglichkeit dank Leinen, Leder und viel Holz.

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zugeschnitten: Übungsplätze, zwei ProShops, Driving Range mit überdachten Abschlägen und, und, und. Doch auch Nicht-Golfer sind hier herzlich willkommen. Zum Beispiel in den beiden Clubhäusern der Golfplätze. Extrawünsche? Aber gerne doch! »Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeit, bei uns zu feiern. Und wir tun alles, damit jede Veranstaltung zum einzigartigen Erlebnis wird«, lädt Geschäftsführer Hanspeter Schratt ein. Ein erfahrenes Bankettteam kann dabei »fast jeden Wunsch« erfüllen und stimmt jede Festivität auf die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche ab. Ob es um spezielle Dekorations- oder Musikwünsche geht, oder um ein passendes Rahmenprogramm – die Servicemitarbeiter kümmern sich um alles, was dem Kunden wichtig ist. Bei der Entscheidung, in welcher Lokalität man seine Feier ausrichten will, besteht die Wahl zwischen dem urigen Holzhaus der Sonnenalp, oder dem modernen Golfrestaurant Oberallgäu. Das charmante Interieur der Häuser verkörpert dank Leinen, Leder und viel Holz alpines Flair und Behaglichkeit. Beide Restaurants bieten Platz für rund 100 Personen, die sowohl drinnen als auch draußen feiern, essen und genießen dürfen. Zwei großzügige Terrassen offen-

baren im Sommer einen fantastischen Ausblick auf weite Grünflächen und die beeindruckende Berglandschaft. Außerdem ist beiden Häusern der herzliche und aufmerksame Service gemeinsam, für den die Restaurants bekannt und beliebt sind. Denn: trotz gehobener Atmosphäre und stilvoll-elegantem Ambiente legen Hanspeter Schratt und sein Team großen Wert auf Gastfreundschaft, die von Herzen kommt. Kulinarische Genüsse Die kreative Küche im Clubhaus Sonnenalp und im Clubhaus Oberallgäu ist inspiriert von frischen Produkten aus der Region. Die Küchenchefs beider Restaurants sind es gewohnt auch für große Feiern lukullische Leckerbissen zu zaubern, die jede Feier zum »unvergesslichen Geschmackserlebnis« werden lassen. Die Bandbreite der Küche reicht von herzhaften Allgäuer Schmankerln bis zu feinen Edelfisch-Kompositionen. Und auch hier gilt: der Gast ist König. »Wir versuchen unseren Gästen auch im Bereich der Küche jeden Wunsch zu erfüllen,« sagt Schratt. Wer nun glaubt, so viel Professionalität und Service verbunden mit dem exklusiven Golf-Ambiente, muss teuer sein, der irrt, versichert Hanspeter Schratt: »Unsere Preise halten sich im Rahmen und sind

Kreative Küche inspiriert von frischen Produkten aus der Region

auch für kleine Betriebe normalerweise kein Hindernis, bei uns zu feiern.« Diese Tatsache hat sich allgäuweit rumgesprochen – mit ein Grund für die positive Entwicklung des Resorts, welches von Beginn an gute Zuwachsraten verzeichnen konnte. Doch statt sich auf dem Erfolg auszuruhen, suchen Schratt und seine Mitarbeiter stets nach Verbesserungsmöglichkeiten und nach neuen zukunftsfähigen Konzepten. »Wir betrachten alles bei uns mit kritischen Augen und versuchen stets zu optimieren. Nur dadurch kann die hohe Qualität gehalten werden«, so Dagmar Gard Schratt.

Golfresort Sonnenalp-Oberallgäu GmbH Golfplatz Oberallgäu Untermühlegg 23 87538 Bolsterlang Telefon (08326) 3859410 Golfplatz Sonnenalp Muderbolz 10 87527 Ofterschwang Telefon (08321) 272181 www.golfresort-sonnenalp.de

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Die Rosenau Das Wohnen am Wasser wird Wirklichkeit. Und zwar schon in wenigen Wochen. Noch in diesem Herbst können sich im Kemptener Baugebiet Rosenau die ersten Familien direkt an der Iller niederlassen.

is Ende Oktober sind auf dem 56 000 Quadratmeter großen Areal die ersten sanierten denkmalgeschützten Wohnungen im Haus B bezugsfertig. Insgesamt entstehen auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei und Weberei 122 denkmalgeschützte Wohneinheiten, fünf Doppel- und zehn Reihenhäuser. Das Sanierungs- und Neubauprojekt Rosenau zählt damit zu den bedeutendsten Wohnbauprojekten in ganz Schwaben. »Der harte Winter war zwar auch für uns eine große Herausforderung, aber insgesamt liegen wir mit unserem Projekt voll im Plan«, sagt Michael Matzner von der Pfersee Kolbermoor GmbH & Co. KG, Frankfurt. In den vergangenen Monaten sind die Arbeiten in der Rosenau mit vollen Schritten vorangegangen. Derzeit werden die Sanierungsarbeiten im Haus B fertiggestellt. Hier haben die Pfersee Kolbermoor und die Fünfte Eptagon Immobilien GmbH & Co. KG, Villingen-Schwenningen, insgesamt 27 Wohneinheiten herrichten lassen. Inklusive der Abrissarbeiten, die bereits im Jahr 2006 erfolgten, haben die Investoren bereits über zehn Millionen

B

Wohnen an der Iller 10 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 3–2010


Noch wird gebaut – ab Herbst können die ersten Bewohner einziehen. Euro in der Rosenau verbaut. »Diese Summe muss man erst einmal stemmen«, sagt Bernd-Peter Hirt vom Bauträger des Objektes, der Fünften Eptagon Immobilien GmbH & Co. KG. Allein 780 000 Euro kostete im Jahr 2007 der Neubau der Fußgänger-Brücke über die Iller, die seither als Golden Gate von Kempten auch ein optischer Hingucker ist. Der Hochwasserschutz, der am südlichen Ende derzeit fertig gestellt wird, kostet die Investoren insgesamt über eine Million Euro. Über die bisherige Investitionssumme und künftige Aufträge dürfen sich auch einige namhafte Allgäuer Bau- und Handwerksbetriebe freuen, die vom Auftragsvolumen des Rosenau-Projektes profitieren. Bekannte Allgäuer Firmen wie die Dobler-

Gruppe (Kaufbeuren, Kanalverlegungen), die Anton Ambros GmbH (Hopferau, Zimmermannsarbeiten) oder die Kutter GmbH (Erschließung) sind am derzeit bedeutendsten Sanierungsprojekt des Allgäus beteiligt. Die nächsten Meilensteine warten schon: Am Haus C wird fleißig an der Tiefgarage mit insgesamt 82 Stellplätzen gearbeitet, hier rechnen die Projektverantwortlichen ebenfalls mit der Fertigstellung bis zum Herbst. Anschließend kommen noch 30 Fertiggaragen als Aufbauten dazu. Bereits im August werden die Musterhäuser im Neubau fertiggestellt sein. Insgesamt entstehen auf dem Areal entlang der Iller fünf Doppel- und zehn Reihenhäuser.

Über das Projekt Rosenau Die Rosenau soll ein neuer Stadtteil von Kempten werden. Das 56 000 Quadratmeter große Areal ist eines der letzten Grundstücke am innerstädtischen Illerufer. Die alten Manufakturgebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei werden komplett restauriert und in großzügige Wohnungen umgewandelt. Nach der Renovierung sollen auch das Spinnereikontor und die Direktorenvilla Platz für Gewerbeund Wohnräume bieten. Darüber hinaus entsteht in den kommenden Jahren durch den Neubau von neuen Reihen- und Doppelhäusern hochwertiger Wohnraum auf dem Gelände. Integriert in das Gesamtkonzept sind Spielplätze, ein Tennisplatz sowie ein Feuchtbiotop mit Naturteich.

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Die Sanierung der Rosenau

Die Geschichte der Rosenau

• umfassende Dach- und Fassadensanierung mit innenliegender Wärmedämmung • Neubau und Begrünung einer Tiefgarage mit direktem Zugang • komplett neues Elektro- und Rohrleitungssystem • neue Treppenhäuser • Einbau von Aufzügen • Anbau von Balkonen und Wintergärten • Neubau von großzügigen Abstellräumen • neue Bäder mit hochwertiger Ausstattung • Video-Klingelanlage • Herrichten der alten Parklandschaft inklusive Neupflanzung von attraktiven Grünanlagen • abwechslungsreiche Aktionsflächen für Kinder und Erwachsene • Service Center im ehemaligen Baumwoll-Lager

• Bereits im 8. Jahrhundert lebten Menschen in der Rosenau, in Höhe der Illerbrücke befand sich eine Burg. • 1604 entstand an dieser Stelle ein kleines Schlösschen. • In der vorindustriellen Zeit lebten die begüterten Bürgerfamilien Kemptens an der Iller. • Als Neubronner’sches Schlossgut wurde das Land inklusive Schlösschen und Landwirtschaftsgebäude von der Baumwoll-Spinn- und Weberei erworben. Das Schlösschen diente bis 1900 den Direktoren der Fabrik als Wohnsitz. • Das große Gebäude für die Spinnerei und Weberei wurde 1853 fertig gestellt. • 1991 wurde die Spinnerei, ein Jahr später die Weberei stillgelegt. • 2006 begannen die Sanierungsarbeiten für das große Wohnprojekt Rosenau in Kempten.

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Die Rosenau soll als licht bebaute Wohn-Oase in zentraler Lage erstrahlen.

BILDER: INGO JENSEN

»Ich freue mich, dass wir jetzt den ersten großen Bauabschnitt abschließen und damit auch nach außen dokumentieren können, was sich in der Rosenau alles bewegt hat. Schließlich strahlt das Projekt weit über die Grenzen des Allgäus hinaus«, sagt Michael Matzner. Nicht nur für Kapitalanleger, sondern auch für Eigennutzer bietet die Investition in denkmalgeschützten Wohnraum enorme Vorteile, weil sämtliche Sanierungskosten innerhalb von zehn Jahren steuerlich komplett abgeschrieben werden können. Und das sind für den Käufer immerhin 65 Prozent seiner Investitionssumme. Entsprechend begehrt sind die Wohnungen in der Rosenau. Im Haus B mit seinen insgesamt 27 Wohneinheiten ist nur eine Wohnung noch nicht vermarktet. Nach Fertigstellung des Gesamtprojektes soll die Rosenau als licht bebaute Wohn-Oase in zentraler Lage erstrahlen, mit naturnahem Wohnraum und unter Beibehaltung des über Jahrhunderte gewachsenen Baumbestandes. »Wir wollen für alle Generationen den passenden Wohnraum anbieten, für Singles und junge Familie genauso wie für Senioren«, sagt Matzner. Exklusivität erhält das Projekt nicht nur durch seinen hohen Servicecharakter, sondern auch durch seine exponierte Lage. Die Rosenau ist eines der letzten Grundstücke am innerstädtischen Illerufer und daher eine besondere Rarität. Ein Fußweg über die im Jahr 2007 von der Eptagon Immobilien Holding GmbH & Co. KG und der Fünften Eptagon Immobilien GmbH & Co. KG neu gebauten Illerbrücke verbindet die Rosenau mit der Innenstadt. Interessenten können sich bei der Pfersee-Kolbermoor unter Telefon (0 69) 6 96 33 06-0, der ROI Projektbau unter (0 77 21) 91 82-0 oder im Internet unter www.rosenau-kempten.de über den aktuellen Projektstand informieren. Ingo Jensen

Pfersee Kolbermoor GmbH & Co. KG Kennedyallee 76, 60596 Frankfurt am Main Telefon (069) 63306-0, Telefax (069) 63306-336 michael.matzner@pfersee-kolbermoor.de

ROI Projektbau Holding GmbH & CO. KG Gerberstraße 72, 78050 VS-Villingen Telefon (07721) 9182-0 , Telefax (07721) 918217 office@roi-projektbau.de

Projektbüro Rosenau in Kempten Telefon (0831) 5909539

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Das fachgerechte Restaurieren historischer Bauteile ist zweifelsohne eine Herausforderung – der Transport der Teile eine andere, nicht minder wichtig. Hierzu hat das Unternehmen JaKo Baudenkmalpflege ein eigenes Verpackungssystem entwickelt, damit alles »heil« am neuen Wunschort ankommt.

Wenn Häuser umziehen ... Wenn man an etwas glaubt, kann man bekanntlich Berge versetzen. Sagt zumindest der Volksmund – und meint das natürlich im übertragenen Sinne. Aber wenn man weiß wie, kann man tatsächlich und auch in der Wirklichkeit Beachtliches versetzen. Häuser zum Beispiel. Experte in diesem Metier ist die Firma JaKo in Emishalden bei Rot an der Rot. Die Firma ist Teil der so genannten Jäger-Gruppe. Denn neben JaKo zählen inzwischen insgesamt vier verschiedene Firmen zum Verbund. Neben der eigentlichen Zimmerei Jäger, mit der vor 120 Jahren alles begann, sind das außer der Baudenkmalpflege, die zwischenzeitlich das Herzstück des Unternehmens ausmacht, auch noch die Firmen »CONRED« und »Salsero«.

or rund 30 Jahren war es der Vater der heutigen Firmeninhaber, Erwin Jäger, der die Idee mit dem Häuserversetzen hatte. Zu einer Zeit, zu der die wenigsten auf alte Sachen Wert legten. Zu einer Zeit, in der vieles weggeworfen und besonders auch viele alte Bauten einfach dem Erdboden gleichgemacht und durch neue ersetzt wurden. Eine Zeiterschei-

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nung, die heute viele gerne rückgängig machen würden. Erwin Jäger jedoch, so berichtet sein Sohn Bernd, habe schon immer ein Faible für die alten Dinge gehabt. Dafür freilich sei er oft auch belächelt worden. Aber er ließ sich nicht beirren und als er dann von einem Tag auf den anderen schwer erkrankte, war es an den Söhnen, zu ent-


Drei Brüder, die einiges »bewegen«: Bernd, Martin und Karlheinz Jäger (v.li.n.re.). Bernd kümmert sich um die Akquise von Spezialobjekten (Translozierung und große GU-Restaurierungs-Objekte), Martin ist zuständig für Struktur, Personal und Zukunftsvisionen, und Karlheinz hält den Finanzbereich im Auge.

Zur Unternehmensgruppe Jäger zählen: • JaKo Baudenkmalpflege (incl. Restaurierung, GU-Projekten und Dinesen) www.jako-baudenkmalpflege.de. • Die ursprüngliche Zimmerei: Sie bietet heute keine Zimmereiarbeiten mehr an, sondern moderne Dienstleistungen für den Bau. Konkret heißt dies: Firmen können bei der Firma Jäger Zimmerleute und auch Maurer »ausleihen« und dazu auch projektbezogen die Arbeiten von firmeneigenen Bauingenieuren und Architekten in Anspruch nehmen. • Die Firma CONRED: Diese beschäftigt sich mit Holz- und Bautenschutz. Dazu gekommen sind die Jägers über ihre Firma JaKo, die in der Regel ja mit alten Bauten zu tun hat. CONRED bietet die Anwendung einer gänzlich neuen Technik, der so genannten Mikrowellentechnik. Damit kann man Holzschädlinge (Insekten, Pilze) abtöten – ohne Einsatz von Chemie. »Im süddeutschen

scheiden, hören wir auf oder machen wir weiter. Sie entschieden sich fürs Weitermachen, auch wenn, so gesteht Bernd Jäger, dies keine einfache Entscheidung war. »Denn wenn man wie wir in einem Familienbetrieb aufwächst, bekommt man die guten, aber eben auch die problematischen Seiten mit. Das wird abends alles am Esstisch besprochen.«

Bereich sind wir die einzigen, die das derzeit anbieten«, so Bernd Jäger. Hölzer müssen dafür nicht ausgebaut werden, können an Ort und Stelle verbleiben. Aufträge hierzu erhielt das Unternehmen in diesem Segment bereits aus ganz Europa, selbst aus Russland. Nähere Infos: www.con-red.com. • Der »Salsero«: Das ist ein Gesundheitsstuhl, der von der Jägergruppe vertrieben wird. Ganz nach dem Motto »Sitzen mit Freude an Bewegung«. Entwickelt hat ihn ein Cousin der drei Jäger-Brüder, Edwin Jäger. Er ist ausgebildeter Bühnentänzer und Tanzpädagoge. Aufgrund unfallbedingter Rückenbeschwerden und weil ihm niemand wirklich helfen konnte, hat er diesen Stuhl entwickelt, der wesentlich zur Verbesserung seiner Beschwerden beigetragen hat. Der »Salsero« (spanisch für »Salsa-Tänzer«) fördert dynamisches Sitzen und führt zu einer natürlichen Be- und Entlastung der Muskulatur und der Bandscheiben. Sein »inneres Geheimnis« beruht auf einer Kugel, die einen quasi »zwingt«, sich rückengerecht hinzusetzen und aufzustehen. Nähere Infos: www.salsero-design.de.

Der Mut gab ihnen jedoch Recht: Heute hat die Firma JaKo Baudenkmalpflege einen ausgemacht guten Namen in Fachkreisen. So gibt es im süddeutschen Raum praktisch kein Freilichtmuseum, das nicht zum Kundenstamm von JaKo gehört. Wobei es nicht nur Museen sind, für die die Jägers arbeiten. »Wir versetzen auch für Privatleute ein Haus, wenn gewünscht.«

Nur leider wüssten noch zu wenige, dass es diese Möglichkeit gibt. Das Versetzen von Häusern nennt man translozieren. Konkret bedeutet dies: Die JaKo-Leute katalogisieren anfangs das Objekt stufenweise (jeder einzelne Balken beispielsweise wird nummeriert) und erstellen einen so genannten Translozierungsplan (was wird in Einzelteilen abge3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 15


Projekt Kaufhaus Pfeifer

katalogisieren abbauen verpacken transportieren auspacken aufbauen restaurieren abbauen verpacken transportieren auspacken aufbauen

Früher haben die Jägers ein Haus abgebaut und am neuen Standort wieder aufgebaut. Heute transportieren sie es zunächst in ihre eigens dafür gebaute Halle, wo es komplett neu aufgebaut und fachgerecht restauriert wird. Damit sind die Arbeiter auch nicht so abhängig vom Wetter oder der Temperatur beispielsweise. Und erst wenn alles passt – bis dahin freilich können schon mal ein bis drei Jahre vergehen – wird das Haus am neuen Standort wiederaufgebaut. Dank entsprechender Vorarbeiten kann dies dann binnen weniger Tage realisiert werden.

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Eines der interessantesten Projekte, das die Firma JaKo realisiert hat, war die Versetzung des Kaufhauses Pfeifer von Stetten am Kalten Markt nach Neuhausen ob Eck. Die jahrhundertealte Kaufladen, der besonders den Soldaten der ehemaligen Garnisonsstadt diente, hatte es nämlich in sich. Denn der ehemalige Besitzer (inzwischen verstorben), hatte nach der Schließung seines Geschäftes alles aufgehoben, was nicht verkauft worden war. So kamen unerwartet beispielsweise originale Persil-Packungen aus den 50er-Jahren oder noch original verpackte Radios aus jener Zeit zum Vorschein. »Eben Dinge, die es eigentlich nicht mehr gibt«, so Bernd Jäger. Die größte Überraschung jedoch fand sich im Schuppen hinter dem Haus unter allem möglichen Anderen. »Der Raum war praktisch nicht mehr begehbar, so voll war er«, erinnert sich Jäger. Als man sich ans Ausräumen machte, kamen schließlich zwei sehr gut erhaltene Oldtimer zum Vorschein: ein Hanomag Cabrio Baujahr 1934 und ein Mercedes 170 Baujahr 1951. »Eine Riesen-Überraschung, über die sich das Museum, in dem das Kaufhaus heute steht, natürlich freute«, berichtet Jägers.

baut, was kann am Stück transportiert werden). Danach wird das Objekt behutsam abgebaut, verpackt und in die heimische Halle transportiert. Dort wird das Gebäude dann 1:1 wieder aufgebaut und fachgerecht restauriert. Dann wird es wieder in Einzelteile zerlegt und verpackt und kann dann binnen weniger Tage am Wunschort wieder originalgetreu aufgestellt werden. Dieses Verfahren wurde von JaKo mittels wissenschaftlicher Arbeiten und anhand von jahrelanger Erfahrung entwickelt. »Es handelt sich um ein System, das in seiner Wirtschaftlichkeit und auch in der Qualität einzigartig ist«, sagt Bernd Jäger. Kunden böte man zudem ein Komplettpaket: »Sie erhalten von uns Planung, Statik, Ausführung – alles, was dazu gehört.« Das Translozieren ist aber nicht das einzige, was die Jägers anbieten. Sie sind auch Experten im fachgerechten Restaurieren historischer Objekte. »Bei der Restaurierung geht es darum, alte Werte zu erhalten, Substanz zu sichern und fachgerecht nach alter Handwerkstradition wiederherzustellen«, erklärt Bernd Jäger. Dazu beschäftigt das Unternehmen geschultes Fachpersonal für die Umsetzung aller anstehenden Arbeiten: Maurer, Gipser, Zimmermänner, Restauratoren. Und auch Ingenieure und eine eigene Architektin. Insgesamt arbeiten rund 40 Mitarbeiter für die Jäger-Gruppe. GU ermöglicht Kostensicherheit Eng verbunden mit dieser Entwicklung steht auch die Abwicklung solcher Projekte als Generalunternehmer. »Das bedeutet, wir sind Ansprechpartner für alle Gewerke und Belange und können daher und nicht zuletzt auch aufgrund unserer Erfahrung absolute Kostensicherheit und Planbarkeit bieten.« Nach dem Motto »Alles aus einer Hand« bietet das Unternehmen »alles, was das Herz begehrt« – von der Suche nach einem passenden Objekt über die Planung, Beratung, Bauleitung und Ausführung bis zur schlüsselfertigen Übergabe. »Zum garantierten Festpreis«, wie Jäger verspricht. »Das können wir garantieren, weil alles in unserer Hand liegt.« 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 17


Projekt Illerbeuren

Einen besonderen Auftrag bekamen die Jägers vom Bauernhofmuseum in Illerbeuren. Hierbei handelte es sich um ein typisches Bauernhaus aus den Stauden (Region um Augsburg). Dieses Kleinbauernhaus bzw. diese Sölde wurde im Jahre 1668 erbaut. Dies wurde mittels dendrochronologischen Gutachten nachgewiesen. Die Außenmauern, die ursprünglich aus Fachwerk waren, wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts durch massive Ziegelwände ersetzt. Diese Ziegelwände wurde beim Umzug des Gebäudes als ganzes umgesetzt, d. h. die Wände hatten eine Höhe von knapp fünf Metern, eine Länge von ca. vier bis fünf Metern (die Wände wurden an den Schnittstellen mit einer großen Betonsäge vertikal aufgeschnitten) und eine Breite von ca. 40 bis 60 cm. Das Gebäude wird im Museum im Zeitschnitt des Jahres 1890 dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Haus noch mit Stroh gedeckt. Die Fotos wurden noch vor der Strohdachdeckung gemacht. Die Herausforderung für das Unternehmen der enge Zeitplan von August 2008 bis Juni 2009. Dieser musste unter anderem auch eingehalten werden, da eigens ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks (Sendung: »Unser Land«) diese Arbeiten begleitete und eine 12-teilige Fernsehdokumentation daraus entstand. Die Jäger-JaKo-Baudenkmalpflege hat die komplette Planung, Koordination und die Ausführung aller Arbeiten (in enger Zusammenarbeit und Absprache mit Museumsleiter Dr. Kettemann) übernommen. Und das schönste für den Bauherrn: zum garantierten Festpreis.

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Zum Portfolio des Unternehmens zählt darüber hinaus seit 1999 auch noch das Verlegen so genannter DinesenMassivholzdielen: »Wenn Sie ein außergewöhnliches Schmuckstück für Ihren Bodenbelag suchen, sind Sie bei uns richtig. Wir bieten Dielen, die so breit und so lang sind, dass das Auge vergeblich nach einer nicht vorhandenen Fuge oder Verbindung sucht.« Kunden hierfür finden sich im Übrigen nicht nur im heimischen Oberschwaben. Auch im Museum Brandhorst in München, in unmittelbarer Nähe der Pinakotheken, liegt beispielsweise ein

solcher Boden. Und gerade sind die JägerLeute aus Teheran zurückgekehrt, wo sie den neuen Gaggenau-Showroom ausgestattet haben. Hofbräuhaus in Peking Und demnächst werden sie vielleicht sogar noch weiter reisen: »Weihnachten war ein chinesischer Manager bei uns. Er hat die Rechte am Hofbräuhaus für China und möchte in Peking ein original deutsches Haus aufstellen, das als Hofbräuhaus präsentiert werden soll«, verriet Bernd Jäger. Nun suche mal also nach einem geeig-

neten Objekt und wenn man sich einig werde, werde man dieses eben nach Peking transportieren. An spektakuläre Aufträge sind die Jägers ja gewöhnt: Erst kürzlich haben sie zum Beispiel ein ganzes Gasthaus im Rheinland »verpflanzt«. Um rund 30 Kilometer – ins Freilichtmuseum Kommern. Das »schwierigste« daran war die Umsetzung der Toilettenanlagen. »Das haben wir in einem Block transportiert, mit allen Fliesen am Boden und an den Wänden«, berichtet Bernd Jäger. 120 Tonnen wog das Teil. »Da hat man dann schon so etwas wie Ehrfurcht, wenn so ein Ding am Kran hängt«, gesteht Jäger. Das Gewicht und die Kosten machen dem Unternehmen dann doch auch mitunter deutlich, dass es Grenzen gibt. Die einzigen Grenzen freilich, die die Jägers kennen. »Ansonsten machen wir alles möglich«, sagt Bernd Jäger. Gemeinsam mit den Kunden, so die Firmenphilosophie, möchte man »etwas bewegen«, Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Zukunft übertragen. »So wie es in den vergangenen 100 Jahren war und wie dies auch noch die nächsten 100 Jahre der Fall sein wird«. Maria Anna Weixler-Schürger

»Wir bieten Dielen, die so breit und so lang sind, dass das Auge vergeblich nach einer nicht vorhandenen Fuge oder Verbindung sucht.«

Bilder: Weixler-Schürger (1), Jako (17)

Alles, was ok ist, wird erhalten. Alles, was der Ausbesserung bedarf, erledigen Fachleute der Firma JaKo mit viel Liebe zum Detail. Und wenn mal etwas fehlt: Das »Ersatzteillager« der Firma JaKo ist so groß, dass praktisch alles originalgetreu ersetzt werden kann. In der JaKo-Halle in Emishalden lagern u.a. rund 600 alte Türen. Dazu rund 60 Kubikmeter an Fichten-Altholz und 30 Kubikmeter an Eichen-Altholz.

JaKo Baudenkmalpflege GmbH Emishalden 1 88430 Rot an der Rot Telefon (07568) 9606-0 Telefax (07568) 9606-26 info@jaegergruppe.com www.jaegergruppe.com

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Vom Logistiker bis zum Energieanbieter

IDEEN HOLZ ENERGIE

Hackschnitzel, Sägespäne, Rindenmulch soweit das Auge reicht: In der Holz-Aufbereitungsanlage in Riedlings bei Leutkirch türmen sich meterhohe Berge aus gehäckseltem Holz oder feinem Sägemehl. Betreiber der Anlage ist die Firma Zollikofer aus Seibranz bei Bad Wurzach. Das Traditionsunternehmen ist Spezialist für Holzlogistik und Holzbrennstoffe – und hat sich in die Riege der Energieerzeuger eingereiht: Zollikofer beliefert und beteiligt sich seit einiger Zeit an Heizkraftwerken. 20 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 3–2010


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ast im Minutentakt rollen schwer beladene Laster auf den Hof der Aufbereitungsanlage in Riedlings. Der säuerliche Geruch von frisch bearbeitetem Holz hängt in der Luft. Die Lkws liefern Gebrauchtholz, frisch geschlagenes Stammholz oder Äste an, die hier zu Hackschnitzeln oder Sägemehl weiterverarbeitet werden. Bevor die Fuhre abgeladen wird, prüft ein Mitarbeiter die Qualität der Ladung. Mit einer Motorsäge trennt er ratzfatz einige Endstücke aus dem Holzbündel heraus. Alles muss schnell gehen. Logistik ist schließlich ein eng getaktetes Geschäft. Kaum ist der Lkw leer, lädt ein Radlader schon wieder eine neue Fuhre Holzschnitzel auf. Noch ein kurzer Zwischenstopp auf der großen Waage, und schon rollt das Fahrzeug wieder vom Hof.

Biomassetransporte statt Milchfahrten »Leerfahrten gibts bei uns heute kaum noch«, erläutert Geschäftsführer Wilfried Zollikofer. Früher war das noch anders. »Da sind schon mal leere Lkws ins Elsaß gefahren, um Sägemehl zu holen.« Früher – das war vor über vierzig Jahren. Sein Vater Otto Zollikofer hatte sich 1966 als zweiter Sohn eines Landwirts auf den Transport von Milch spezialisiert. Als damals immer mehr kleine Molkereien verschwanden, musste sich Zollikofer nach neuen Aufträgen umsehen. Statt Milch fuhr er nun Sägemehl und andere Restprodukte aus Sägewerken. Die Aufträge nahmen zu, das junge Unternehmen wuchs stetig. Ab 1985 expandierte die Firma mit der Gründung neuer Niederlassungen oder übernahm bestehende Firmen. Heute hat Zollikofer neben dem Stammsitz in Bad Wurzach-Seibranz sechs Standorte in Kehl am Rhein, Isny, Ebersdorf in üringen, Baruth bei Berlin,

Leutkirch-Riedlings und in LuzernEmmen in der Schweiz. So entwickelte sich aus dem kleinen Transportunternehmen im Lauf der Jahrzehnte ein internationales Logistikunternehmen, das sich auf den Handel mit Biomasseprodukten spezialisiert hat. In Zahlen ausgedrückt: 160 Mitarbeiter kümmern sich heute darum, dass Zollikofer jährlich rund 4,5 Millionen Kubikmeter Holz-Biomasse auf der Straße, Schiene oder über den Wasserweg transportiert. Das entspricht einer Menge von rund 250 bis 300 LkwLadungen pro Arbeitstag. Eine Menge Holz, die Zollikofer national und international für seine Industrie- und Gewerbekunden bewegt. »Holz ist ein gesuchter Artikel«, pflichtet Wilfried Zollikofer bei. Die Firma beliefert die Papierindustrie mit Hackschnitzeln, Holzwerkstoffindustrie sowie die Pellet- und Biomasseindustrie. Durch die hohe Nachfrage nach Biomasse werde jetzt sogar Waldholz verarbeitet. Daraus entsteht beispielsweise natürliches Dämmmaterial für Ökohäuser. Der Firmenchef resümiert: »Allerdings ist der Markt überhitzt – doch das ist politisch wohl beabsichtigt.« Er betont, dass »Hackschnitzelfeuerungen heute ausgereift und genauso komfortabel zu beheizen sind wie konventionelle Feuerungen.« Das Premiumprodukt der Bad Wurzacher sind demnach Hackschnitzel. Zollikofer gewinnt sie aus Sägerestholz, Waldholz, Landschaftsschnitten und Gebrauchtholz der Klasse A1. Je nach Größe, Wassergehalt und mit oder ohne Rinde gibts die Verbrennungshackschnitzel in verschiedenen Ausführungen, die unter dem Markennamen »pezzos« geführt werden. Für die Ziegelindustrie produziert das Unternehmen Sägespangranulat, die »pallinos«.

Drei Generationen führen die Firma Zollikofer: Wilfried, Philipp und Otto Zollikofer (v.li.)

»Holz

ist ein gesuchter Artikel.«

Bilder: Zollikofer/kickner (11), rayner (2)

Preisentwicklung bei Holzhackschnitzeln, Holzpellets, Heizöl und Erdgas

Quelle: C.A.R.M.E.N. Centrales Agrar-Rohstoff-Marketingund Entwicklungs-Netzwerk e.V.

Zollikofer-Mitarbeiter nimmt eine Holzprobe.

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Zollikofer-Standorte

Holz als Konkurrenz zu Gas und Öl Zollikofer beliefert Heizkraftwerke von Kommunen und Unternehmen. Die Zahlen beeindrucken: Rund 240 000 Tonnen Biomasse liefert das Allgäuer Unternehmen beispielsweise jährlich allein an die Aufbereitungsanlage in Baruth. »Die Marktentwicklung des Holzgeschäfts hat zwei wesentliche Gründe«, sagt Klaus Schwarz, der im Hause Zollikofer die Bereiche Biomasse und Verbrennungsanlagen verantwortet. »Die stärkere Nutzung von Holz in Kachelöfen und die Verbreitung von Biomasse-Heizkraftwerken.« Holz stehe ganz klar in Konkurrenz zu Gas und Öl. Politisch und gesellschaftlich sei die stärkere Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gewollt.

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Aus diesem Grund setzt Zollikofer in Zukunft verstärkt neben Logistik und Aufbereitungsanlagen auf das Errichten von Heizkraftanlagen. Die Bad Wurzacher sind nämlich nicht nur Rohstofflieferant für fremde Heizkraftwerke, sondern beteiligen sich auch an eigenen Kraftwerken. »Von der Planung über die Rohstoffversorgung und Errichtung bis hin zur Finanzierung und das Betreiben der Heizkraftwerke können wir alle Leistungen anbieten«, so der Biomasse-Fachmann Schwarz. Spezialisten sprechen von »Holzwärme-Contracting«. Damit treten sie in Konkurrenz zu etablierten Strom- und Gasanbieter wie EON oder ENBW. »Dieser Markt wird bislang von den großen Anbietern vernachlässigt – und

wir können hier schneller agieren«, ist Wilfried Zollikofer überzeugt. Heizkraftwerk für Ochsenhausen Im Visier hat die Firma vor allem Kommunen. Für die 12 000-Seelen-Gemeinde Ochsenhausen hat Zollikofer mit Partnern jetzt mit dem Bau eines Heizkraftwerks begonnen. Das Projekt »Nahwärme Ochsenhausen« umfasst den Betrieb eines Kraftwerks und die Verlegung eines Heizwärmenetzes, das vor allem öffentliche Gebäude einschließlich des weithin bekannten Klosters Ochsenhausen umfasst. Im ersten Schritt soll das Kraftwerk Wärme produzieren, später soll auch Strom erzeugt werden. Allein der erste Bauabschnitt bedeutet eine Investition


von sechs Millionen Euro. Investitionssicherheit bekommen die Bauherren durch die Gemeinde Ochsenhausen, mit der man eine Abnahmegarantie von fünfzehn Jahren vereinbart hat. Keine Kapitäne der Landstraße Für die Zukunft des Unternehmens ist nicht nur wirtschaftlich gesorgt. Auch die Nachfolge ist vorbildlich geregelt: In dritter Generation unterstützt Philipp Zollikofer den mittelständischen Familienbetrieb. Besonders erfreulich ist die geringe Fluktuation der Mitarbeiter. Wobei Wilfried Zollikofer einschränkt: Wechsel gebe es häufiger bei den Fahrern der 60 Lkws umfassenden Firmenflotte. »Die Zeit, als die jungen Leute Kapitän der Landstraße

sein wollten, ist vorbei.« Der Beruf sei durch die hohe körperliche und familiäre Belastung nicht mehr so attraktiv wie früher. Deshalb kommen die Mitarbeiter heute nicht mehr nur aus der Region. Im Büro der Aufbereitungsanlage in Riedlings hat die Firma in einer Ecke Produkte zusammengestellt, die aus Holz hergestellt werden. Von Papiertaschentüchern über Kleintierstreu bis hin zur Blu-

menerde ist alles dabei. Kurios sind die Sägemehl-Kekse nach »Original Türkischem Holzbrot-Rezept« einer württembergischen Naturwaren-Bäckerei. »Die sollen sehr gesund sein«, schmunzelt Wilfried Zollikofer. Holz zum Essen? Der Firmenchef denkt schon an die Zukunft: »Holzkekse als Bioware könnte doch ein neuer Markt sein«, scherzt er gemütlich. Edith Rayner

»Politisch und gesellschaftlich ist die stärkere Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gewollt.«

Zollikofer GmbH & Co. KG Starkenhofener Straße 16 88410 Bad Wurzach Telefon (07564) 9348-0 Telefax (07564) 9348-29 info@zollikofer.de www.zollikofer.de

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Was für die meisten Menschen selbstverständlich ist, ist bei näherer Betrachtung eine große Errungenschaft der modernen Zivilisation: nämlich die Kanalisation. Ohne sie würden Abwässer unkontrolliert unsere Landschaft verunreinigen. Städte und Kommunen betreiben deshalb einen hohen Aufwand zu deren Reinigung, Instandhaltung und Sanierung. Seit kurzem ist ein neuartiges Kanalreinigungsgerät mit integrierter TV-Kamera auf dem Markt, das die Wartung und Instandhaltung des Kanalnetzes wesentlich erleichtert. Die Firma Optronic aus Waltenhofen hat das Gerät für einen weltweiten Markt entwickelt.

Unterirdische Kanalrakete mit Wasserantrieb und Weitblick nsere Städte und Gemeinden sind durchzogen mit einem Kanalnetz, das sich kilometerlang unter der Erde ausbreitet. Fast jedes Haus ist daran angeschlossen, es gehört zum Leben dazu. Über Abwasserentsorgung machen sich deshalb die Menschen im Alltag kaum Gedanken. Sepp Riezler, Chefentwickler bei Optronic, denkt seit 1978 über Schmutzwasser-Kanäle nach. Er entwickelte die erste TV-Kamera im Allgäu, die

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Bilder vom Innenleben des Kanalnetzes auf Monitore übertragen konnte. Die Entwicklung einer solchen Kamera war damals eine große Hilfe für Reinigungsfirmen und Kommunen, die sich um die regelmäßige Wartung der Kanäle zu kümmern hatten. Durch jene fortschreitende Technik, die eine Bildübertragung aus dem Rohrinnern ermöglichte, konnte endlich Licht ins unterirdische Dunkel gebracht werden. Bei Problemen in den Rohren wie etwa Rissen, Ablagerungen oder Kanalverstopfungen durch Wurzeleinwüchse, konnten die Kanalnetzbetreiber endlich eine eindeutige Diagnose stellen; eine genaue Lokalisierung des Problems war nun möglich. »Eigentlich sollten die Kanäle bei jeder Reinigung auf ihren Zustand überprüft werden«, findet der Entwicklungsleiter. »Trotzdem gehört die Inspektion mit einer Kamera beim Kanal-TÜV heute immer noch nicht standardmäßig dazu.« Warum eigentlich nicht? Blinde Rohrreinigung nicht mehr Stand der Technik Die turnusmäßige Wartung der Kanalnetze läuft seit Jahrzehnten nach der gleichen Routine ab: Im ersten Schritt wird der Spülgang durchgeführt, bei dem ein Gerät unter hohem Wasserdruck durch die Rohre geschickt wird. Sollten Probleme auftreten, inspiziert das Reinigungsunter-

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nehmen anschließend in einem zweiten Arbeitsgang den Kanalabschnitt mit einer Kamera. »Erst wird gereinigt, aber geguckt wird nur selten«, erläutert Sepp Riezler die bislang übliche Vorgehensweise bei der Kanalwartung. »Denn die TV-Inspektion kostet den Kommunen zusätzlich Geld.« Die vermeintliche Kosteneinsparung durch die »blinde Rohrreinigung« könnte sich als Fehleinschätzung herausstellen: Denn das nachträgliche Reparieren von Schäden kommt die städtischen und kommunalen Netzbetreiber oft noch teurer zu stehen. Ökonomisch und ökologisch sinnvoller wäre eine intelligente, bedarfsorientierte Kanalreinigung und -vorsorge, die mögliche Schäden bereits beim Spülvorgang aufdecke, sagt der Allgäuer. Bislang scheiterte diese Zwei-in-Eins-Lösung jedoch an den technischen Möglichkeiten. Denn lange gelang es der Branche nicht, das Reinigungsgerät mit einer funktionierenden TV-Kamera zu bestücken, die während des Spülvorgangs zuverlässig Bilder in guter Auflösung aus der Unterwelt an das Spülfahrzeug übertragen konnte. Kamera mit Turbine Mit einem neuartigen Reinigungsgerät, Jetcam genannt, haben die Optronic-Entwickler nun eine praxistaugliche Lösung für dieses Problem gefunden: Die Jetcam ist mit zahlreichen Reinigungsdüsen und einer Hochleistungs-Kamera mit Weitwin-


»Es wird gereinigt, aber geguckt wird nur selten«. kelobjektiv bestückt. In dem rustikalen Gehäuse aus Edelstahl, das wie eine Rakete aussieht, befinden sich außerdem ein LEDBeleuchtungssystem, ein Stromgenerator sowie eine Sprühvorrichtung zur Reinigung von Beleuchtung und Kameralinse. Die zwölf Kilogramm schwere Jetcam mit Hightech-Innenleben und Turbinenantrieb ist eine »Weltneuheit«, wie OptronicInhaber Pascal Riezler betont. Erstmals kann nämlich in einem einzigen Arbeitsschritt der Abwasserkanal zuverlässig gespült, inspiziert und die Ergebnisse dokumentiert werden. Die Videoübertragung erfolgt in Echtzeit per Funk mit einer neuartigen Datenübertragungs-Technologie, die erst seit wenigen Jahren für den Praxiseinsatz ausgereift ist. »Wir haben sieben Jahre experimentiert, bis wir die Jetcam zur Marktreife entwickeln konnten«, so Pascal Riezler weiter. »Unser Testkanal in Waltenhofen ist daher sicher der mit Abstand sauberste Kanal im ganzen Landkreis«, amüsiert sich der Sohn von Sepp Riezler. Unzählige Male habe man hier getestet und ausprobiert. »Aber der Aufwand hat sich gelohnt.« Zurzeit können die digitalen Signale per LANÜbertragung hundert Meter weit gesendet werden, »wir feilen bereits an einer noch höheren Reichweite«. Ihre Neuentwicklung haben sich die Optronic-Chefs mit Patenten schützen lassen. Die Jetcam gibt es außerdem auch in einer kleineren Ausführung.

In der Praxis kann jedes bestehende Spülfahrzeug für 20 000 Euro nachgerüstet werden. Eine Rohrreinigungsfirma kann so ihren Kunden »wesentlich mehr Qualität abliefern«, ist Sepp Riezler überzeugt. Das Jetcam-System besteht aus drei Teilen: dem Reinigungsgerät mit integrierter Kamera, einem Abnehmer aus zwei Aluminiumhalbschalen, der die Bilddaten vom Hochdruckschlauch weiterleitet, sowie einem handlichen Koffer, der einen Touch-Monitor und die dazugehörige Software enthält. Marktnische erobern Pascal und Sepp Riezler setzen große Hoffnungen in die Jetcam. Denn Reinigungsfirmen und Netzbetreiber würden gleichermaßen profitieren: »Reinigungsfirmen können mehr Leistung zu attraktiven Angebotspreisen anbieten« lobt der Firmenchef die Vorteile des Systems, »und Netzbetreiber können durch bedarfsorientiertes Reinigen effizienter warten und sanieren.« Inzwischen haben die Allgäuer ihre Weltneuheit auf Messen in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien, Singapur und den USA vorgestellt. Die Serienproduktion der Jetcam, die eine Marktlücke für die Kanal- und Rohrreinigungsindustrie schließt, ist nun angelaufen. Die ersten Auslieferungen an Kunden stehen unmitEdith Rayner telbar bevor.

»Wir feilen bereits an einer noch höheren Reichweite«.

Das Optronic-Team (von links): oben: P. Riezler, S. Wersig, D. Ludwig, D. Müller, R. Offor, M. Baum, unten: J. Riezler, S. Riezler, D. Waldmann und R. Maurer.

Optronic Pascal Riezler Industriestraße 53 87448 Waltenhofen Telefon (0831) 28885 Telefax (0831) 520009 info@optronic.de www.optronic.de

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Mit Persönlichkeit und Kompetenz zu Topleistung Die perfekte Führungskraft hat die Intelligenz eines Albert Einstein, den Geschäftssinn eines Bill Gates und das Charisma von George Clooney. So jemanden gibt es natürlich nicht in einer Person. Deshalb ist die Besetzung einer Führungsposition, die der Wunschvorstellung eines Unternehmens möglichst nahe kommt, für Personalstrategen eine echte Herausforderung. Mit Erfahrung, Intuition und dem Einsatz des modernen Personalauswahlverfahrens Assess findet Karl-Heinz Brunner von der Firma secum die richtigen Führungskräfte.

BILDER: SECUM

Die Suche nach der richtigen Führungskraft kostet ein Unternehmen viel Zeit und Geld.

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er sich für eine neue Stelle bewirbt, kämpft oft gegen die eigene Unsicherheit an. Er weiß, dass es keine Chance für einen zweiten Eindruck gibt. Die schriftliche Bewerbung muss so gut sein, dass eine Einladung für ein Bewerbungsgespräch ausgesprochen wird. Ist diese Hürde genommen, entscheiden neben den fachlichen Fähigkeiten Sympathie und Auftreten über eine Zu- oder Absage. Aber auch auf Unternehmerseite kann Unsicherheit entstehen, vor allem bei der Suche nach einer neuen Führungskraft. Im typischen Bewerbungsverfahren folgen nach dem ersten Interview oft weitere Gespräche oder Tests in einem Assessment-Center. Keine Frage, die Suche nach der richtigen Führungskraft kostet ein Unternehmen viel Zeit und Geld.

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»Nichts behindert den Erfolg eines Projekts so sehr wie jemand, der am falschen Platz oder notorisch unzufrieden ist.« Karl-Heinz Brunner.

Erworbene und angeborene Eigenschaften »Mit modernen Analysemethoden« ist Karl-Heinz Brunner überzeugt, »kann die Personalsuche beschleunigt werden und bringt zuverlässige Ergebnisse.« Denn wird die Stelle trotz aller Sorgfalt falsch besetzt, »dann wird’s erst recht teuer für die Unternehmen.« Klassische Bewerbungsgespräche und Assessment-Tests erlaubten aber kaum eine fundierte Prognose über die berufliche Leistung einer neuen Führungskraft. »Leider schauen heute viele Firmen noch zu sehr auf die fachliche Eignung eines Bewerbers, die Persönlichkeit wird zu wenig beachtet«, so der secum-Gründer und Geschäftsführer. Lange gingen Personalforscher nämlich davon aus, dass Persönlichkeit und berufliche Leistung getrennt zu betrachten seien. »Erworbene Eigenschaften wie Wissen und Fertigkeit werden betont, angeborene Charaktereigenschaften wie natürliche Fähigkeiten und Persönlichkeit spielen eine untergeordnete Rolle.« Neuere Studien zeigen jedoch, dass Persönlichkeit eine sehr viel größere Auswirkung auf die Leistung hat als bisher angenommen. »Gerade bei einer Führungskraft sind die persönlichen Werte, Einstellungen und Kompetenzen ausschlaggebend, ob diese Person aus eigenem Antrieb nach Spitzenleistung strebt.« Denn nichts behindere den Erfolg eines Projekts so sehr wie jemand, der am falschen Platz oder notorisch unzufrieden sei. Eine GallupStudie aus dem Jahr 2007 stellte fest, dass neun von zehn Arbeitnehmern hierzulande keine echte Verpflichtung gegenüber ihrer Arbeit hätten. 69 Prozent machten lediglich Dienst nach Vorschrift, und 18 Prozent hatten die innere Kündigung bereits vollzogen.

Assess-Analyse für fundierte Personalentscheidungen Das Wissen um Kompetenzen und Stärken von Führungskräften ist für Unternehmen wichtig – von der richtigen Auswahl über die Teambildung bis hin zur langfristigen Förderung der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen. »Ein Unternehmen sollte deshalb die Stärken des Bewerbers und seine Kompetenzen schon am Anfang eines möglichen gemeinsamen Weges kennen.« Karl-Heinz Brunner nutzt speziell für die zielgerichtete Auswahl von Führungskräften ein modernes Analyseverfahren, Assess genannt. Assess ist ein Persönlichkeitstest für die Personalauswahl und –entwicklung, mit dem Brunner erfolgreich arbeitet: »Assess liefert wesentliche Informationen über Charaktermerkmale und Eigenschaften von Kandidaten oder Mitarbeitern, die auf deren berufliche Leistung Einfluss haben«, erläutert der Kemptener. Konkret liefert das Personaltool Informationen über Eigenschaften wie Entscheidungsfindung, Durchsetzungsfähigkeit, Teamfähigkeit und praktisches Denken. Angeborene, für die jeweilige Position wichtige Persönlichkeitseigenschaften wie Denk-, Arbeits- und Beziehungsstil werden gemessen. Diese werden mit den standardisierten Anforderungen, die sich durch den spezifischen Arbeitsplatz und die Branche ergeben, verglichen. Falls der Abgleich mit einem vorhandenen Kompetenzmodell keine schlüssigen Daten liefert – etwa, weil die Position oder der Arbeitsplatz unternehmensspezifisch ist, kann die AssessAnalyse mit einem eigens erarbeiteten Kompetenzmodell abgeglichen werden und die gewünschten Aussagen liefern. Karl-Heinz Brunner ist begeistert von den Ergebnissen des Analyseverfahrens: 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 27


Die Firma Biogastechnik Björn Fritz in Kempten nutzt das Personalanalyse-Verfahren ASSESS zur Personalentwicklung. Edith Rayner sprach für das Allgäuer Wirtschaftsmagazin mit Björn Fritz.

Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Sie setzen ASSESS von der Firma secum seit Januar ein. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Björn Fritz: Wir nutzten ASSESS anfangs für die Auswahl von Bewerbungskandidaten. Dann sind meine Mitarbeiter neugierig geworden – und schließlich wollten alle diesen Persönlichkeitstest machen. Erstaunlich war, dass die Selbsteinschätzung der Leute oft stark abwich von den Ergebnissen der Analyse. Interessanterweise bestätigten die Kollegen in der Regel das Bild, das die ASSESS-Analyse von der jeweiligen Person lieferte. Es war ein richtig spannender Prozess, der auch unerwartete Ergebnisse zur Persönlichkeit eines Mitarbeiters hervorbrachte. AWM: Was waren denn das für unerwartete Ergebnisse? Fritz: Ich habe Qualitäten an Mitarbeitern entdeckt, die ich gar nicht suchte! Da ist zum Beispiel einer unserer Monteure, der sich als Reformer, als Ideengeber entpuppt hat. Ich wusste gar nicht, was er für tolle Ideen hat! Ich frage ihn jetzt immer, wie er über ein bestimmtes ema denkt. Ich setze ihn heute natürlich ganz anders ein.

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AWM: Und wie geht es so einem Mitarbeiter, wenn er plötzlich ganz anders im Betrieb wahrgenommen wird? Fritz: Er fühlt sich bestätigt! Und wird natürlich von allen Kollegen anders wahrgenommen. AWM: Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter über die Ergebnisse der Kollegen informiert werden? Fritz: Wir haben die Ergebnisse mit dem Einverständnis aller uns gegenseitig zugänglich gemacht – natürlich unter professioneller Anleitung. Das lief geplant ab: Wir buchten an einem Samstag Vormittag einen Raum bei der Firma secum. Die Vorstellung der ASSESS-Einzelergebnisse in der Gruppe übernahm Herr Brunner. Es war ein richtig aufregender Tag für meine Mitarbeiter! AWM: Jeder weiss also über die Schwächen des anderen Bescheid... Fritz: … nein, das kann man so nicht sagen: In dem schriftlichen ASSESS-Profil werden nämlich die Stärken des einzelnen betont. Die Schwächen interessieren nicht wirklich, wir lernen, damit umzugehen. ASSESS kann ich wirklich nur weiterempfehlen, und ich bin froh über mein eigenes Ergebnis. Denn es hat mich Gottseidank (lacht) in meiner Position als Führungskraft bestätigt!


die Visionskraft oder die Fähigkeit zu unternehmerischem Denken und Handeln. Der Arbeitsstil gibt Hinweise auf die Planungs- und Organisationsfähigkeit oder die Integrität des Kandidaten. Im dritten Bereich Beziehungsstil misst das Verfahren Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, Motivationskraft oder kulturelles Verständnis. Assess bewertet »Die Entwicklungsbedürfnisse die Persönlichkeit der Kaneines Mitarbeiters können mit dem didaten vor allem hinsichtlich ihres Potenzials für FühAssess-Kompetenzmodell optimal erkannt rungs- und Managementund gefördert werden.« aufgaben. Die Ergebnisse werden in einem Bericht zusammengefasst, der anschließend in einem zustellen.« Brunner erläutert, wie das in persönlichen Gespräch mit dem ausgebilder Praxis ablaufen kann: Bewirbt sich beideten und im Verfahren geschulten spielsweise eine Person für eine Stelle im Trainer Karl-Heinz Brunner besprochen Bereich Arbeitssicherheit, könne das wird. »Die Auswertung des Verfahrens Assess-Ergebnis lauten: »Ihre Stärken gibt mir ein genaues Bild« so der secumliegen nicht in der Arbeitssicherheit. Aber Geschäftsführer, »was für ein HandlungsSie wären ein prima Vertriebsleiter.« Das oder Trainingsbedarf besteht.« So könne Verfahren könne feststellen, mit welchen der Mitarbeiter etwa durch gezielte TraiTrainings ein Mitarbeiter seine Stärken besser nutzen könne. »Natürlich wird auch nings oder Einzelcoachings weiter geförmit dem besten Training aus einem Ackerdert werden. gaul nie ein Rennpferd«, räumt Brunner Obere Liga am Markt ein. »Aber die Entwicklungsbedürfnisse Mit einem 15-köpfigen Team betreuen eines Mitarbeiters können mit dem Karl-Heinz Brunner und sein Partner Assess-Kompetenzmodell optimal Ulrich Müller heute im Großraum Allgäu erkannt und gefördert werden.« Perso30 000 Menschen in rund 800 Unternaler hätten damit ein Instrument in der nehmen mit dem gesamten DienstleisHand, das die Personalarbeit weniger nach tungsangebot der Firma. Er unterstützt die subjektiver Einschätzung, sondern auf Personalprozesse in mehr als 50 UnterBasis eines professionellen, psychologisch nehmen, zu denen die Erstellung eines Stelfundierten Verfahrens leiten würde. lenprofils, die Formulierung der Suchanzeige oder die Auswahl des geeigneten Persönlichkeitstest Bewerber gehören. Brunner weiß, dass die stressfrei am Computer Der Persönlichkeitstest nach Assess dauert besten Kandidaten in der Regel gar nicht etwa 45 Minuten und kann – Computer auf dem Markt der Arbeitssuchenden aufvorausgesetzt – zu Hause oder am Arbeitstauchen. Sein Credo: »Nicht nur das Was, platz durchgeführt werden. Der Ablauf ist sondern auch das Wie spielt im Job eine unkompliziert: Die Kandidaten erhalten per Mail die Zugangsdaten und den Link zum Ver»Nicht nur das Was, sondern auch fahren. Damit kann er online den das Wie spielt im Job eine Rolle. Fragebogen aufrufen, der 350 Fragen umfasst. Gefragt ist immer die Selbsteinschätzung des KandiRolle.« Die Methode des Allgäuers hat daten. Die Fragen beziehen sich auf AusErfolg. Mit einer zielgerichteten Persönsagen über berufsbezogenes Verhalten lichkeitsmischung aus Intelligenz, und Denkweisen, die er per Mausklick Geschäftssinn und Charisma fand der Perbejahen oder ablehnen kann. Anhand dieser Selbstbeurteilung ergeben sich 24 sonalstratege in den letzten Jahren für Persönlichkeitseigenschaften, die sich in seine Auftraggeber die am meisten umwordie drei Bereiche Denkstil, Arbeitsstil und benen Mitarbeiter – nämlich die TopkanBeziehungsstil unterteilen lassen. Unter didaten, die bereits auf dem Arbeitsmarkt den Bereich Denkstil fallen Aspekte wie Edith Rayner waren.

»Damit kann ich die Leute da einstellen und fördern, wo sie ihre Stärken haben.« Das Verfahren liefert zudem Informationen, wenn eine Person an der falschen Stelle im Einsatz ist: »Ein Chef kann seinen Mitarbeiter oder seine Mitarbeiterin so an anderer Stelle neu einsetzen, statt neu ein-

secum gmbH Lindauer Straße 4 87439 Kempten Telefon (08 31) 9 60 39 40 k.brunner@secum.de www.secum.de Büroöffnungszeiten Mo bis Do von 8 bis 17 Uhr Fr von 8 bis 15 Uhr

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Auf den Sattel, fertig, los… Bernd Holzer erfindet das Rad zwar nicht neu, sorgt aber dafür, dass sich immer etwas bewegt. Mit seinem Fahrradhandel ist er in Kempten St. Mang eine der Top-Adressen, wenn es um den Radsport geht. Immer wieder gibt es auf diesem Gebiet neue Trends. Seit 16 Jahren ist Bernd Holzer mit seinem kompetenten Team immer am Puls der Zeit dabei.

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Rad fahren mit (eingebautem) Rückenwind as als Senioren-Mobil anfing, hat längst den Sprung zum trendy, praktischen Alltagsfahrzeug geschafft und wird auch von sportlichen Radfahrern nicht mehr schief angesehen. Ob Geländefahrt in den Allgäuer Bergen oder der Arbeitsweg – E-Bikes sind salonfähig geworden. Einen Trend, den auch die Sportler in der Region für sich entdeckt haben. Daher sind die E-Bikes auch von Bernd Holzers Ausstellungsfläche nicht mehr wegzudenken. »Ich verkaufe viele Räder, die mit einem Elektroantrieb ausgestattet sind. Die Nachfrage ist enorm.«, bestätigt Bernd Holzer den Run auf die praktische Strampelhilfe. Die Vorteile des motorisierten Rades liegen klar auf der Hand: Der Gegenwind ist nur halb so störend, der Anstieg bringt einen kaum aus der Puste und eigentlich hätte man am Ende der Radtour doch noch ein paar Kilometer ausgehalten. Wer ein E-Bike sein eigen nennt, wird mindestens einen dieser Faktoren zu schätzen wissen. Wahrscheinlich sogar alle, je nachdem, wofür er sein Fahrrad mit Elektromotor einsetzt. Holzer bietet E-Motoren und E-Bikes aller gängigen Hersteller wie zum Beispiel BionX oder Pansonic an. Alle Marken, die Holzer in seinem Geschäft verkauft, stehen für qualitativ hochwertige und reichweitenstarke Antriebe. Das Handling bei der

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Montage und des Aufladens der Batterie ist einfach zu bedienen. Ist der Akku leer, kann er einfach an der Steckdose wieder aufgeladen werden. Bernd Holzer ist im Radsport ein alter Hase und kennt sich aus. Lange ist er selbst Amateurrennen für den Radsportclub gefahren. Seit 16 Jahren hat er sein Augenmerk nun auf die Beratung und den Verkauf in seinem eigenen Radgeschäft gelegt. Seine aktive Rennzeit hat er längst hinter sich gelassen. Jedoch ist und bleibt das Radfahren die große Leidenschaft des Sportlers. Auf die Frage, ob auch er als Radprofi, mit einem E-Motor fahren würde, antwortet der 41-jährige: »Sofort! Ich selbst bin von dem Antrieb überzeugt und es erleichtert einem schwierige Anstiege ungemein. Immerhin kann man damit eine Geschwindigkeit von knapp 25 Stundenkilometer fahren. Naja, genau genommen sind es 24,999 – bei mehr bräuchte man ein Kennzeichen.« Aber Achtung an alle Sportmuffel, deren Herz vor Freude jetzt höher schlägt: Es muss trotzdem noch gestrampelt werden. Der umweltfreundliche Elektromotor verstärkt die Pedalkraft lediglich und wird nicht ersetzt! So bewältigen Radler aber trotzdem weite Strecken und steile Bergstraßen gelenkschonend, entspannt und immer im Wohlfühlbereich.

Bernd Holzer erklärt die Vorzüge des E-Bikes.

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Da sich die E-Bikes einfach handhaben lassen, kann man ohne langes Üben aufsteigen und losfahren. Die Akkus reichen für eine Tour von 40 bis 60 Kilometern je nach Steilheit des Geländes und Gewicht des Fahrers. Die modernen HochleistungsAkkus sind an jeder Steckdose schnell wieder aufgeladen »Gegen eine Probefahrt spricht gar nichts. Ich berate interessierte Kunden gerne. Sie können jedes Rad – ob nun mit oder ohne Motor einen Tag lang

ausprobieren.« Wer nun über die Anschaffung eines elektrischen Motors für sein Fahrrad nachdenkt, der kann sich diesen auch nachträglich anbauen lassen. Ein weiterer Service, den Holzer seinen Kunden anbietet. Der Kunde ist hier König… Die individuelle Beratung des Kunden ist für Bernd Holzer und seinem Team ein Muss. »Ein Rad muss genau passen. Jeder

Bild: Markus GreBer (2), Christophe MarGot (2)/sCott, streuBel-photo.de (2)/steppenwolf, tänzel (4)

Exklusive Räder auf 250 Quadratmetern …

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Kunde findet bei mir das perfekte Fahrrad.«, so der 41-Jährige. Holzer nimmt sich im Gespräch mit dem Kunden viel Zeit und findet so heraus, was dieser wirklich braucht. Immer stellt er dann ein Rad nach den individuellen Bedürfnissen zusammen. Auch in Sachen Equipment und Verkehrssicherheit lässt Holzer keine Wünsche offen. Die Beratung fängt beim Sicherheitshelm an und hört beim Fahrradschuh auf. Damit der Schuh auch die richtige Passform hat, bietet der Fahrradhandel Holzer sogar eine Analyse mit dem SQlab Footdisk an. Hier wird ein digitales Bild des Fußabdrucks erstellt. Auf gut 250 Quadratmeter bietet das Fachgeschäft exklusiv Räder von den Her-


stellern Scott und Steppenwolf an. »Was den Service und die Aktualität angeht, so gehen wir mit der Zeit. Ständig gibt es Neuheiten. Die Technik und die Sicherheit im Radsport wird stetig verbessert«, sagt Holzer. Er verspricht seinen Kunden Qualität und bietet Räder in jeder Preisklasse an. Vom ersten Kinderrad, dem familientauglichen Alltagsrad bis hin zum professionellen Tourenrad ist für jeden Sport und -Radelfan etwas dabei. Ein weiteres Angebot von Bernd Holzer: Die Werkstatt im Keller des Fahrradgeschäfts. Hier stellen er und seine zwei Mechaniker für den Kunden die Räder zusammen und führen Reparaturen schnell und gewissenhaft aus. »Aber nicht nur meine Stammkunden können den Reparatur-Service nutzten. Ich schicke niemanden weg und kümmere mich auch um die Räder von Kunden, die nicht in meinem Geschäft gekauft wurden.«, bekräftigt der 41-Jährige. Sina Krupka

Fahrradhandel Bernd Holzer

… vom Sicherheitshelm bis zum Fahrradschuh

Ludwigstraße 109 87437 Kempten Telefon (0831) 62154 Telefax (0831) 68389 info@fahrrad-holzer.de www.fahrrad-holzer.de

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: n e n n i w e Zu g 30 exklusive

Rad-Trikots von 2XU Sammeln Sie mit uns Kilometer bei der Allgäu-Rundfahrt Zum 30. Mal veranstaltet der Radsportclub Kempten die »Sparkassen Allgäu-Rundfahrt«. Am Sonntag, 25. Juli, können bei dieser wohl größten Breitensport-Radveranstaltung im Allgäu alle Radfahrer mitmachen. Auch das Allgäuer Wirtschaftsmagazin wird dabei sein und verlost 30 Rad-Pakete im Gesamtwert von ca. 3500 €. Darin enthalten:

ein hochwertiges Radtrikot von 2XU Anmeldegebühr für die Allgäu-Rundfahrt Sie können sich zwischen folgenden Runden entscheiden Tour 1: 68 km Tour 3: 125 km Tour 2: 93 km Tour 4: 175 km

Bitte schicken Sie bis spätestens 5. Juli eine Postkarte oder E-Mail mit dem Betreff: Allgäu-Rundfahrt an: TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23, 87435 Kempten, info@tt-verlag.de Vergessen Sie nicht, Ihre Adresse, sowie die geplante Tour-Nummer anzugeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Bilder: streuBel-photo.de/steppenwolf (1), Gard (2)

Weitere Informationen unter: www.rsc-kempten.de


Gewonnen! Mitarbeiterbesprechung mal anders im Kemptener Freizeitbad CamboMare

Entspannung als Dienstanweisung Demographischer Wandel und Verlängerung der Arbeitszeit sind die wesentlichen Aufgaben, denen sich die Unternehmen heute zunehmend stellen müssen. Zahlreiche Allgäuer Firmen haben diese Entwicklung bereits für sich erkannt und fördern daher nicht nur die betriebliche Fortbildung, sondern auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Um die Firmen aktiv dabei zu unterstützen, hatte das Kemptener Freizeitbad CamboMare zusammen mit dem Allgäuer Wirtschaftsmagazin ein Gewinnspiel gestartet. Wir berichteten in der Februar-Ausgabe darüber. In dieser Ausgabe dürfen wir die glücklichen Gewinner vorstellen.

ie Teilnahme war großartig und das ist genau das, was wir mit unserem Firmengewinnspiel erreichen wollten. »Wir müssen attraktive Angebote zu attraktiven Preisen gestalten und die Menschen für Gesundheitsthemen sensibilisieren.«, betont Bernhard Dengel, Betriebsleiter des CamboMare in Kempten. Schon

D

Gutscheinübergabe an die Firmenvertreter (v.li.): Dieter Schüßler (Betriebsrat GROB-Werke), Bernhard Dengel (Betriebsleiter CamboMare) und Wilhelm oma (Geschäftsführer BayWa Kempten).

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Das CamboMare hilft Firmen dabei, mehr für das Wohlergehen der Beschäftigten zu tun.

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lange verfolgt Dengel intensiv das ema Gesundheitsmanagement – und dies mit zunehmendem Erfolg. Dafür hat er Kooperationen mit Unternehmen aus der Region ins Leben gerufen. Das CamboMare hilft Firmen dabei, mehr für das Wohlergehen der Beschäftigten zu tun. Viele Unternehmen in der Region nutzten bereits aktiv die vielfältigen Angebote der Kemptener Bade- und Saunalandschaft. Durch den Vorteil der Kooperation gibt es den

Eintritt für Firmenangehörige mit 15 % ermäßigt, und das auf alle regulären Tarife. Mit einem Firmenausweis und einem personalisierten Foto darauf kann der Mitarbeiter das Angebot jederzeit nutzen. »Das Gute daran,« freut sich CamboMare-Chef Dengel, »es entstehen für die Firmenchefs keinerlei Kosten. Ganz im Gegenteil – sie profitieren nur davon, denn sie gewinnen dadurch zufriedene und leistungsfähige Mitarbeiter.«


…die Gewinner des Firmengewinnspiels Das Losglück hat den GROB Werken aus Mindelheim den ersten Platz beschert. Der Allgäuer Anlagenhersteller kann sich über den Hauptgewinn von insgesamt 20 Urlaubsfeeling-Karten im Gesamtwert von 1 100 Euro freuen. Das Unternehmen beschäftigt in seinem Stammwerk gut 2 000 Mitarbeiter in der Planung, Fertigung und Montage von Werkzeugma-

schinen. Die Gutscheine erhalten Mitarbeiter, die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr durch besonders viel Engagement und Ideenreichtum ausgezeichnet haben. Den zweiten Platz belegt der Baustofffachhandel BayWa. Das international tätige Unternehmen mit Hauptsitz in München ist mit 3 000 Vertriebsstandorten in 14 europäischen Ländern vertreten. Für den BayWa-Konzern nimmt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter einen hohen Stellenwert ein, und so werden die 15 Gutscheine im Gesamtwert von 825 Euro an Beschäftigte im Vertriebsstandort Kempten verteilt. Über immerhin 10 weitere Gutscheine im Gesamtwert von 550 Euro und den dritten Platz freut sich Firma ASISTA-Teile fürs Rad aus Leutkirch. Das mittelständische Unternehmen zählt zu den bedeutendsten Firmen Deutschlands, wenn es um die Herstellung und den Vertrieb von Fahrradteilen geht – und zwar weltweit. …den stressigen Alltag komplett abschütteln… Die Gewinner dürfen sich nun allesamt über einen entspannten Aufenthalt in der Kemptener Bade- und Saunawelt freuen. Darin enthalten: Eine Tageskarte der Sauna und Badewelt, eine Vitalmassage über 30 Minuten, ein Fitnesssalat inklusive Getränk und obendrauf einen Leihbademantel. Auf über 6 000 Quadratmetern bietet das CamboMare Badespaß und Erholung für die ganze Familie. Das Freizeit- und Erlebnisbad lädt mit über elf verschiedenen Saunen zum Entspannen ein. Im Außenbereich finden die Besucher eine

Die Bade- und Saunawelt als moderner, aufgeschlossener und innovativer Dienstleistungsbetrieb.

Kräutersauna, eine Erdsauna oder ein geräumiges Saunahaus mit Platz für 50 Gäste vor. Das Verwöhnprogramm scheint schier endlos, denn auch im Wellnessbereich hat das Freizeitbad einiges zu bieten. Mit allen Sinnen verwöhnen. Das BeautyAngebot reicht von der klassischen Massage bis hin zur Ayurveda-Massage und verschiedenen pflegenden PeelingBehandlungen. Immer wieder lockt das CamboMare mit neuen Aktionen, den familienfreundlichsten Tarifen im Allgäu und geht so auf die Bedürfnisse der Besucher ein. Nicht umsonst gilt die Bade- und Saunawelt im gesamten Allgäu als ein moderner, aufgeschlossener und innovativer Dienstleistungsbetrieb. Sina Krupka

CamboMare Aybühlweg 58 87439 Kempten Telefon (0831) 58121-0 Telefax (0831) 58121-22 info@combomare.de www.cambomare.de

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RAUS

BILDER: FASZINATOUR

AUS DER KOMFORTZONE!

Echtes Teamwork und Produktivität sind wichtige unternehmerische Erfolgsfaktoren. Und das Gute ist: Positive Energie, gegenseitige Wertschätzung und Motivation sind erlernbar. Das Immenstädter Unternehmen faszinatour unterstützt Firmen in Veränderungsprozessen und motiviert oder trainiert Mitarbeiter und Führungskräfte. Dabei wird auf eines besonderen Wert gelegt: es muss nachhaltig sein und Sinn stiften.

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eben touristischen Adventure- und Outdoor-Programmen, dem Hochseilgartenbau und dem Veranstalten von Incentives und Events, hat sich faszinatour im Segment »Beratung und Training« auch international einen Namen gemacht. Der Firmenname »faszinatour« ist Programm, und so geht es darum, Teamund Führungskräfteentwicklung auf außergewöhnliche Art und Weise, naturnah und mit viel Spaß zu erleben. Je nach Tiefe und Anforderung, kann ein Motivationsevent vom zweistündigen

N


Vom Outdoorpionier zum gefragten Trainingsanbieter

Die Entstehungsgeschichte von faszinatour

Charly Siegl

Werner Vetter

Incentive bis zum mehrtägigen Training gehen. Sicher ist immer: Die Veranstaltungen schaffen Begeisterung und Motivation und bieten vor allem Lern- und Entwicklungschancen. Werner Vetter, der zusammen mit Charly Siegl die Firma vor rund 25 Jahren gegründet hat, erklärt das Konzept: »Dank der modernen Hirnforschung wissen wir heutzutage, dass Verhalten am nachhaltigsten durch persönliche Erfahrungen geprägt wird. Deshalb gehen wir bei unseren Teambuilding- oder Führungsse-

minaren genau diesen erfahrungsorientierten Weg.« Um es vereinfacht zu sagen: die gängigen Seminare, mit Flipcharts, Vorträgen und Co. bilden zwar weiter, aber sie ändern nichts am Verhalten des Einzelnen. Erst die eigene erlebte Erfahrung kann das tiefste Innere erreichen und damit eine nachhaltige Verhaltensänderung bewirken. »Wir gehen zum Beispiel mit den Teilnehmern auf Hochseilgärten oder bauen Seilbrücken, um anschließend ihr Verhalten zu reflektieren. Starke Momente für starke Teams – das ist es worum es uns

1986 entdecken die Studienfreunde Charly Siegl und Werner Vetter beim Heliskiing in Kanada und Raften in Neuseeland einen in Europa kaum bekannten Trend: die Outdoor-Bewegung. Fasziniert von der Mischung aus Abenteuer, Sport und Naturerlebnis gründen sie noch während des Studiums ihr eigenes Unternehmen: die faszinatour Abenteuerreisen GmbH. »Am Anfang hatten wir ein Schlauchboot und boten exklusiven 5-Sterne-Hotels das bis dato weitestgehend unbekannte »Rafting« an,« erzählt Vetter. Dank Mut, Pioniergeist und Gespür für Trends entwickelte sich faszinatour in den folgenden Jahren stetig weiter. Mit sechs Unternehmensbereichen, drei eigenen Outdoorzentren und rund 50 festen und über 200 freien Mitarbeitern ist faszinatour heute der europäische Marktführer für Dienstleistungen im Outdoorbereich.

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: l e i p s n n i w e G Hoch hinaus im Team

Gewinnen Sie

»Höhenflüge im Hochseilgarten« für ein Firmenteam mit 10 Personen. Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin und faszinatour verlosen ein nachhaltiges und emotionales Erlebnis in acht Metern Höhe. Es gilt: »challenge by choice«, absolute Freiwilligkeit. Im Team wächst jeder über sich hinaus, wagt Neues und gewinnt Vertrauen in sich und seine Kollegen. Erleben Sie einen halben Tag Höhenflug mit Motivationsgarantie im Wert von 1 000 Euro.

Wie können Sie gewinnen?

Schreiben Sie uns, warum Sie mit Ihrem Team »hoch hinaus« wollen. Einsendeschluss ist der 15. September 2010. Schreiben Sie uns per Mail an info@tt-verlag.de oder per Post an TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23, 87435 Kempten Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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geht«, erklärt Vetter, der begeistert ist, wenn er in hoch zufriedene Gesichter seiner Teilnehmer am Ende eines Trainings sieht. Wissenschaftlich fundiert Ganz klar, die erfahrungsorientierten Trainings von faszinatour sollen Spaß machendoch wer sich auf ein fun- und adrenalinorientiertes Outdoor-Event freut, liegt dennoch daneben. »Zusammen mit den Guides und Trainern verlassen die Teilnehmer die persönliche Komfortzone um Geist, Körper und Seele über das gewohnte Maß hinaus zu fordern. Das kann teilweise ziemlich hart sein«, so Vetter, der auch selber immer noch seine eigene Komfortzone verlässt. (»Laufen im Schneeregen« oder »Schlafen unter freiem Himmel« sind nur zwei Beispiele, die er in einem Nebensatz schmunzelnd erwähnt). Was relativ simpel klingt, ist in Wahrheit ein wissenschaftlich fundiertes Trainingskonzept, dessen Erfolge erwiesen sind.


»Was der Mensch nicht erfährt,

kann er nicht beurteilen.« Die wissenschaftliche Seite der Trainings ist den faszinatour-Chefs ein echtes Anliegen. Deshalb gründeten sie zusammen mit der Klinik Wollmarshöhe das Institut für Erfahrungslernen »infer«, das die persönliche Kompetenzerweiterung sowie das Erfahrungslernen erforscht. Die Erkenntnisse fließen in die Seminare und Trainings kontinuierlich ein. »Die Qualität unserer Seminare und unserer Trainer ist entscheidend und wird ständig optimiert«, erklärt Vetter mit seiner natürlichen, bodenständigen Art. Zwischen zwei Welten Der große Durchbruch im Trainingsbereich gelang faszinatour 1994. Damals, die Immenstädter waren vor allen Dingen für Outdoor-Angebote wie Rafting oder Canyoning bekannt, bekamen sie einen Fünf-Jahres-Großauftrag von Daimler in dem es um Teambuilding in der LkwSparte ging. Über 3 000 Daimler-Mitarbeiter wurden in den folgenden Jahren von faszinatour betreut. In dieser Zeit speziali-

sierte sich faszinatour auf den Trainingsbereich. Es folgten Aufträge von namhaften Konzernen, wie Porsche, BMW oder Deutsche Bank. Dass dieser Erfolg den bescheidenen Immenstädtern nicht zu Kopf gestiegen ist, spürt man anhand der Erzählungen des Geschäftsführers. Sicher, Vetter erzählt gerne von diesen Top-Kunden, doch genauso wichtig sind ihm die nicht so bekannten oder kleineren Firmen, die zum Kundenstamm von faszinatour zählen. Trotz aller Globalität und glamouröser Business-Termine, die sein Job mit sich bringt – Vetter ist ein Naturmensch mit Bodenhaftung geblieben. Er stellt klar: »Wir wissen, wo wir hingehören und genau deshalb freue ich mich nach meinen Reisen jedesmal ins Allgäu zurückzukommen.« Dagmar Gard

faszinatour Touristik-Training-Event GmbH Alleestraße 1 87509 Immenstadt Telefon (08323) 9656-0 www.faszinatour.de

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Der Konzeptkünstler Guenter Rauch und seine Projekte

Konzeptkunst für eine »andere« Welt Mit zwei Kunstaktionen sorgte der Kemptener Künstler Guenter Rauch im vergangenen Sommer für Aufsehen. Bei seinem Kunstweg »SPUREN KLAMM heimlich« wanderten über fünfzigtausend Besucher an den zwanzig Natur-Objekten in der Starzlachklamm bei Sonthofen entlang. Ebenso viele Bergfreunde sahen beim Projekt »PORTA ALPINAE Öffne die Tür für eine andere Welt« zehn Pforten, die der Künstler an exponierten Orten zwischen dem italienischen Vinschgau, dem österreichischen Zillertal, dem Lechtal, dem Tannheimertal und den Allgäuer Bergen installiert hatte. Seine Arbeiten, ob Konzeptkunst, Zeichnungen oder Malerei fasst der Künstler unter dem Label »ALPINIEN« zusammen.

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uenter Rauch hat seinen künstlerischen Schwerpunkt aus dem Atelier in die Natur verlagert. Basis seiner Arbeiten ist jedoch nach wie vor das künstlerische Konzept und eine Botschaft, die er dem Betrachter mit auf den Weg geben will. Realisiert werden seine Projekte mit persönlichem Einsatz und mit einem Team von Kunst- und Bergfreunden. Sie sind dabei, wenn es gilt, schwere Balken die Berge hinauf zu tragen und dort zu einer PORTA ALPINAE zusammen zu fügen. Das »Händische« gehört für Rauch ebenso zum Konzept, wie der Gedanke der Interaktion, die sich zwischen den Ausführenden, den Partnern vor Ort und den Besuchern abspielt. Für den Kunstweg »SPUREN KLAMM heimlich« arbeitete Rauch im Frühsommer 2009 sechs Wochen in der Starzlachklamm, bis die zwanzig Objekte durch einen offiziellen Festakt der Öffentlichkeit und der Vergänglichkeit übergeben wurden. Um Eingriffe in die Natur zu vermeiden, wurden die Objekte aus natürlichen Materialien direkt aus der Umgebung geschaffen. Im Sommer 2010 kommt es zu einer Neuauflage der »SPUREN« in der Starzlachklamm. Es gibt eine Menge neuer Ideen für interessante Objekte. »Ich freue mich schon wieder auf die Arbeit in der Klamm«, meint Rauch.

G

Ursprünglich war nicht vorgesehen, das PORTA ALPINAE Projekt zu wiederholen. »Die Begeisterung der Beteiligten an den Standorten ist so groß; die wollen ihre- Pforten wieder aufbauen. Und ganz ohne mein Zutun kamen weitere Standorte dazu; auch in der Schweiz wird es zwei Pforten geben. Saisonhöhepunkt wird eine

PORTA ALPINAE während der Allgäuer Festwoche vor der Residenz in Kempten« erzählt der 63-jährige Künstler. Die PORTA ALPINAEs selbst bestehen aus alten Balken, die aus Abbruchhäusern stammen. Im Zillertal, nahe der Kasselerhütte im Stillup-Tal, wurden einhundert Jahre alte Balken von der durch

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»Öffne die Tür für eine andere Welt in Dir«.

Lawinen zerstörten »Grünen Hütte« verwendet. »Das erhöht den Symbolcharakter, aber die Kernaussage ist die Gleiche«, meint Rauch. »Öffne die Tür für eine andere Welt« ist eine Botschaft, die für jeden gilt. Die Tür mitten in der Berglandschaft sieht er als bewusste Irritation. Sie soll den Wanderer veranlassen, inne zu halten und in einem persönlichen Moment in seine eigene »andere« Welt zu schauen. »Es könnte auch heißen, »Öffne die Tür für eine andere Welt in Dir«, meint Rauch dazu. Offensichtlich fasziniert dieser Gedanke auch die Medien: TV, Radio, Magazine, diverse Tageszeitungen bis hin zur österreichischen Kronenzeitung berichteten über die Pforten im Hochgebirge. Die Kletterer und Filmemacher Sibylle von der Grün und Peter Steger werden PORTA ALPINAE als Film thematisieren und diesen Film bei den Bergfilmfestspielen in Locarno zeigen. Auch das bisher nicht realisierte Projekt »Sieben Tage, Sieben Sünden« basiert auf dem Gedanken der Pforte. Sieben Pforten sind durch die sieben (Tod-)Sünden markiert, die Achte ist die Pforte der Weisheit, der Befreiung. Wer von dieser Pforte aus den Rückweg antritt, geht jetzt durch die Pforten der sieben Tugenden. »Die meisten der »Todsünden« passen auch heute noch ganz gut, zum Beispiel die Völlerei, aber der Besucher kann sich auch über seine eigenen Laster Gedanken machen. Absolution kann er sich sowieso nur selbst erteilen« lacht Guenter Rauch. Das Projekt soll im Sommer 2010 erstmals realisiert werden, vielleicht ebenfalls in Kempten. Die Projekte von Guenter Rauch werden vom Bergfotografen Eugen Ehlers mit der Kamera begleitet und im Herbst im Vorjahr in einer Werkschau mit den Zeichnungen der Konzeptkünstlers ausgestellt. Informationen über die Kunstprojekte finden Sie auch im Internet unter eresia Prestel www.alpinien.de

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MODERNE HOLZHÄUSER mit

traditionellen Werten gebaut Bauen mit Holz hat im Alpenraum seit Jahrhunderten Tradition. Was auch nicht verwunderlich ist: Holz war lange Zeit das einzig sinnvolle Baumaterial. Heute hingegen haben Häuslebauer im Markt die Qual der Wahl. Immer öfter entscheiden sie sich für zeitgerechte Holzhäuser aus Massivholz. SchreyöggBau im Unterallgäu ist ein moderner Betrieb, der Holzmassiv-Häuser in kurzer Bauzeit, behaglich und nach Stand der Technik fertigt.

n einer umfunktionierten Mühle am Ortsrand von Ollarzried hat SchreyöggBau seinen Firmensitz. Der Ort bei Ottobeuren ist zwar überschaubar, aber ohne Navi oder perfekten Orientierungssinn findet der Besucher die Mühle nicht so einfach. Ein Firmenschild – Fehlanzeige. Die Erklärung liefert Jörg Schreyögg selbst:

I

Seit Firmengründung im vergangenen Jahr habe er noch keine Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. »Wir sind dynamischer unterwegs als geplant«, freut sich der Jungunternehmer. Oder anders ausgedrückt: Die Nachfrage nach Holz-Fertighäusern im Massivbauweise ist gut. Aufwind bekommt der Bauunternehmer durch die

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Ein Haus aus Fertigbauteilen ist heute kein »Allerweltshaus« mehr.

derzeitige Finanzmarktlage: Die Menschen tendieren dazu, ihr Erspartes in feste Werte anzulegen. Zeitgeist-Häuser aus Holz Die Massivholz-Fertighäuser von SchreyöggBau entsprechen dem Zeitgeist. Bauherren möchten heute Energie effizient planen, schnell bauen und behaglich wohnen. Die technische Weiterentwicklung auf dem Holzmarkt macht all dies möglich. So können heute mehrstöckige Hochhäuser aus Holz selbst in Großstädten errichtet werden. Im privaten Bereich sind für den Allgäuer »Fertighäuser aus Holz die modernste Art, intelligent zu bauen«. Basis der modernen SchreyöggHäuser aus Massivholz sind Bauelemente aus sogenanntem Kreuzlagenholz. Um Decken, Wände oder Dächer aus Kreuzlagenholz zu fertigen, werden Fichtenbretter kreuzweise übereinander geschichtet und miteinander verklebt. Die Technik hat sich in den vergangenen zehn Jahren erheblich verbessert. Computergesteuerte, hochpräzise Fertigungstechniken liefern beste Qualität und vermeiden Fehler bei der Herstellung. Ein Haus aus Fertigbauteilen ist heute kein »Allerweltshaus« mehr, findet Schreyögg. Das Image hinke der Realität hinterher: Jedes einzelne Massivhaus kann SchreyöggBau als Unikat planen und liefern. Die künftigen Hausbesitzer bestimmen individuell, wie Grundriss, Fenster oder Türklinke auszusehen habe. Zudem können moderne Holzmassivbauten sämtliche Anforderungen an den Niedrighaus- oder Passivhausstandard einhalten oder sogar unterbieten. Die Bauherren können so sämtliche staatliche Förderungen ausschöpfen und sich langfristig über niedrige Energiekosten freuen. Qualität und Preise garantiert Weg von Gas und Öl, lautet Jörg Schreyöggs Devise. »Die wertvollste Energie ist die Energie, die überhaupt nicht verbraucht wird.« Und wie sieht das in der

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Praxis aus? Eine ausgeklügelte Gebäudehülle aus mehreren Lagen und Materialien sorgt für eine höchstmögliche Isolierung. Für Heizung und Warmwasser baut die Firma bevorzugt umweltfreundliche und Ressourcen schonende Luft-Wärmepumpen ein. In den Schreyögg-Häusern sind ein wasserundurchlässiger Keller, ein Dach mit Tondachziegeln und abgestimmten Sonnen-Kollektorflächen, eine Wärmepumpe und eine Dreifach-Verglasung Standard. Dank industrieller Vorfertigung kann die Bauzeit stark verkürzt werden. Die Preise für Schreyögg-Häuser sind deshalb auch für Bauherren mit schmalen Geldbeuteln erschwinglich. »Für Qualität« betont der Unternehmer, »Termintreue und Preise garantiere ich.« Und fügt schmunzelnd hinzu: »Das ganze mache ich auch noch so, dass es schön ausschaut.« Psychologie gehört zum Verkaufen Vor ihm liegt ein fertiger Bauplan auf dem Tisch. Mit dem Finger deutet er auf das Schlafzimmer »Yasmine, 15,95 qm«. Der

Plan gehört der Familie Raumüller, dort hat Schreyögg das Kinderschlafzimmer mit dem Namen der Tochter versehen. Er weiß, dass die weibliche Kundschaft solche kleinen persönlichen Details mögen, denn »es sind doch meist die Frauen, die am Ende die Entscheidungen treffen.« Ob kluge Psychologie oder charmante Art, Jörg Schreyögg scheint die ungeschriebenen Regeln der Verkaufspsychologie gut zu kennen, auch wenn er sich selber als »Technokrat« bezeichnet. Aber vielleicht liegts ja auch an den Genen. Denn schon der Vater, der erst Müller war, verkaufte erfolgreich Boote, Skistöcke und schließlich Häuser. Vom Müller zum Bootsbauer Die alte Mühle im Familienbesitz der Schreyöggs hatte der Vater lange als Mühle, Sägewerk und Landwirtschaft bewirtschaftet. Als die Mühle nach dem Krieg nicht mehr sonderlich einträglich war, funktionierte er das Gebäude in eine Bootswerft um. Sein erstes Boot hatte Schreyögg senior für sich selber gebaut, er


BILDER: SCHREYÖGG

»Die wertvollste Energie ist die Energie, die überhaupt nicht verbraucht wird.«

setzte es im Bodensee ein. Das Boot gefiel, er konnte es gewinnbringend verkaufen. Der Vater wurde Bootsbauer und die Aktivitäten der Allgäuer Werft nahmen Fahrt auf. Jörg Schreyögg erzählt auch folgende Familienanekdote aus der Wirtschaftswunder-Ära: Für einen Skiurlaub am Arlberg in Österreich hatte der Vater ein Paar Skistöcke selbst gebaut. Sie bestanden aus Glasfasern, die mit Herz getränkt durch ein Metallrohr gezogen wurden. »Die ersten Fiberglas-Skistöcke der Welt«, wie der Junior vermutet. Diese innovativen Skistöcke verkaufte er an einen Skihändler in St. Christoph – und gegen Vorkasse gleich weitere zehn Stück dazu. Ende der sechziger Jahre schließlich stieg der Vater mit einem Familienpartner ins Geschäft mit Fertighäusern ein. Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 nutzte die Baufirma die »Gunst der Stunde«, so dass in den darauffolgenden Jahren fast 500 Häuser pro Jahr unter dem Namen Libella verkauft wurden. Mit dem Verkauf an den Fertighaushersteller Kampa ging Libella an den neuen Konzern über.

Schließlich stiegen auch die zwei Schreyögg-Söhne Anfang der 1990er Jahre bei Kampa ein. »Die Erfahrung in einem Konzern, der zu dieser Zeit noch Inhaber geführt war, möchte ich nicht missen«, sagt Jörg Schreyögg, »nachdem das Unternehmen jedoch von einem Privat Equity übernommen wurde, war der Weg sehr schnell vorgezeichnet. Nach der sofortigen Freistellung im Februar 2009 war die logische Konsequenz ein Neustart im Allgäu mit der SchreyöggBau.« Erdbeerkuchen öffnet Türen Die Gründungsphase von SchreyöggBau war holprig, die Banken empfingen den Gründer nicht mit offenen Armen. Die Sparkasse Allgäu schließlich – »die dürfen Sie hier ruhig nennen«, hat ihm nach Vorlage eines Businessplans den notwendigen Kredit gewährt. Mit Charme – oder doch eher mit nackten Fakten? – konnte er die Bankberaterin überzeugen: Jörg Schreyögg brachte der Bankerin zum entscheidenden Gespräch einen Erdbeerkuchen mit. »Und da hätte ich noch jede Menge

weitere Tipps für Existenzgründer«, zwinkert der Ollarzrieder. Zum Beispiel, dass selbst vermeintlich unaufgeregte Geschäftsaktvititäten wie der Verkauf von Häusern eine hoch emotionale Angelegenheit sind. Und dass »Old Economy Werte« heute wieder zählen. Oder dieser Schreyögg-Tipp: »Charme brauch’sch dei’ ganzes Leben.« Danke, Herr Schreyögg, es war ein charmantes Gespräch! Edith Rayner

SchreyöggBau GmbH Jörg Schreyögg Mühlenweg 16 87724 Ottobeuren Ollarzried Telefon (08332) 925438 Telefax (08332) 93082 info@schreyoeggbau.de www.schreyoeggbau.de

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Im Auftrag des guten

Geschmacks »Reischmann« – das ist für viele Allgäuer und Oberschwaben ein feststehender Begriff, wenn es um Mode, Sport und Trends geht. Kein Wunder – besteht das Unternehmen doch bereits seit 150 Jahren.

Bachstraße 18 in Ravensburg 1961. »Designer’s«, Herrenabteilung 2. OG im Trendhaus Ravensburg.

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Eine der ältesten Aufnahmen des Gründerhauses in Fleischwangen, um 1920.

»Das Kaufhaus für den Landmann«

ie Geschichte des Mode- und Sporttextil-Experten begann 1860 in Fleischwangen. Dort betrieb Alois Reischmann sein »Kaufhaus für den Landmann«. Schon damals war der Pioniergeist und das besondere Gespür für Trends greifbar: denn immerhin hatte Reischmann 1902 das erste Telefon im Dorf, 1925 das erste Auto und die einzige Tankstelle der Umgebung. Seither befand sich Reischmann stets in Familienbesitz und wird seit 1996 von Roland, Wolfgang und omas Reischmann geleitet.

D

Eugen Reischmann (2. v. re.) neben Freunden in Fleischwangen vor dem »Kaufhaus für den Landmann«.

Bei den Betriebsausflügen von Reischmann ging es schon früher hoch hinaus.

Eine alte Postkarte aus Fleischwangen, die das »Kaufhaus für den Landmann« zeigt.

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Eugen Reischmann (1921–1976).

Seniorchefin Sonja Reischmann legte den Grundstein für den Erfolg des Familienunternehmens in Ravensburg, hier mit Sohn Roland.

And the Winner is…

Alois Reischmann mit Ehefrau Luise und den Kindern Eugen, Karl und Luise.

Ur-Großvater Alois mit Gattin (etwa 1920). Die 18 Kinder waren der ganze Stolz der Familie.

Die große Unternehmerfamilie Reischmann feierte vergangenes Jahr den 80. Geburtstag von Seniorchefin Sonja Reischmann.

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Das Engagement von Reischmann wird immer wieder ausgezeichnet. Zahlreiche Preise konnten die Geschäftsführer in den letzten Jahren entgegennehmen: Den Standort-Oskar für Ravensburg erhielt das Familienunternehmen 2004, den Wirtschaftspreis für herausragende Fort- und Weiterbildung der Stadt Ravensburg 2005, den Zukunftspreis Handel, verliehen durch den Wirtschaftsminister Baden Württemberg, konnten die drei Brüder stellvertretend für alle Mitarbeiter 2006 in Karlsruhe entgegennehmen. Zuletzt war Roland Reischmann beim HDI (Hauptverband der deutschen Industrie) in Berlin und konnte die Nominierung von TREND REISCHMANN zum STORE OF THE YEAR 2009 auf nationaler Ebene mit nach Ravensburg bringen.


Tradition, Dynamik und Weitblick Heute hat das Unternehmen über 725 Mitarbeiter an den Standorten Ravensburg. Memmingen und Kempten. Bekannt ist Reischmann für den hohen BeratungsStandard und außergewöhnlichen Service. »Das liegt sicherlich daran, dass wir neben vielen Schulungen und Weiterbildungen auch Wert auf ein gutes Betriebsklima legen«, meint Bernd Deuter, Marketingleiter. »Außerdem haben viele Mitarbeiter ihre Ausbildung bei Reischmann absolviert und kennen sich dadurch bestens aus.« Jedes Jahr erhalten rund 80 Auszubildende »ihr Handwerkszeug« fürs weitere Leben. Im Mittelpunkt steht der Beruf zur

Einzelhandelskauffrau/-mann für die Bereiche Mode und Sport. Aber auch Gestalter/-innen für visuelles Marketing können bei Reischmann ihren Beruf erlernen. Verantwortung übernehmen Doch nicht nur in der Ausbildung ist Reischmann aktiv. Auch wenn es um Sportsponsoring, Stiftungen und Spenden für Hilfsbedürftige geht, übernimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle. »Für uns ist es wichtig, einen Teil unseres Erfolges an die Gesellschaft weiterzugeben«, erläutert Roland Reischmann und weist auf die Sonja Reischmann Stiftung hin, die Kinder und Menschen aus dem

Kreis Ravensburg unterstützt, die unverschuldet in psychische oder materielle Not geraten sind (www.sonja-reischmann-stiftung.de). Die Erfolgsgeschichte des Modespezialisten wird nun schon seit 150 Jahren geschrieben und wurde 2008/2009 von der Eröffnung der VAUDE-Stores in Ravensburg und Kempten gekrönt. Hier beweisen die Mode-Experten, dass sie auch im Segment Outdoor eine überregionale Sonderstellung einnehmen. Nun darf man gespannt sein, was sich das dynamisch Unternehmen für die nächsten 150 Jahre einfallen lässt. Jeder, der die umtriebigen Geschäftsführer des Modehauses kennt, weiß: es geht weiter und weiter und weiter ... Dagmar Gard

Eine große Auswahl an Damen-Strickmodellen bietet das Sortiment in der Bachstraße in Ravensburg 1960.

»Für uns ist es wichtig, einen Teil unseres Erfolges an die Gesellschaft weiterzugeben.«

Trend Reischmann GmbH & Co. KGaA Kirchstraße 2–6 88212 Ravensburg Telefon (0751) 36147-0 www.reischmann.biz

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Während im Jahr 2009 fast alle deutschen Flughäfen deutliche Einbußen hinnehmen mussten, gehen am Allgäu Airport in Memmingen die Uhren anders: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 konnte er erstmals einen Gewinn im operativen Bereich verbuchen. Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Passagierzuwachs um 75,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 812000 Reisende.

ereits im zweiten vollen Betriebsjahr in den schwarzen Zahlen zu landen, ist für ein neu gestartetes Unternehmen kein alltägliches Ergebnis«, freut sich Manfred Schilder, Mitglied der Allgäu Airport Geschäftsführung. Der Allgäu Airport betätigt sich damit weiterhin als Job-Motor und Investitionsfaktor in der Region. So wurden im letzten Jahr allein rund 3,3 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur verwendet. Zudem sind weitere Arbeitsplätze entstanden. Zum Jahresende waren 60 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt, davon drei Auszubildende. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Manfred Schilder mit einem moderaten Aufwärtstrend. Trotz des Wegfalls der innerdeutschen Air-Berlin-Strecken nach Hamburg und Köln/Bonn erwartet man einen Zuwachs zwischen 10 und 15 Prozent bei den Passagieren und erneut schwarze Zahlen. Man glaubt darüber hinaus, sich dem einstmals ausgegebenen Ziel von einer Million Fluggästen weitgehend anzunähern. »Der Sommer läuft insbesondere mit zahlreichen Charter- und Ferienfliegern gut an«, erläutert Ralf Schmid, Sprecher der Allgäu Airport Geschäftsführung. Für Herbst und Winter seien zudem interessante neue Strecken im Gespräch. Erst kürzlich habe zudem auch die Fluggesellschaft Ryanair erklärt, dass Memmingen einer der am stärksten expandierenden Flughäfen ihres Streckennetzes sei und bereits im ersten Jahr des Ryanair-Engagements rund 500 000 Buchungen erzielt habe.

bild: luftbildverlag betram, bild oben: ryanair

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bild: allgäu-airport

Allgäu Airport

Sichtlich zufrieden zeigt sich auch Wolfgang E. Schultz. Der Memminger Unternehmer zählt zu den Gründungsgesellschaftern und geistigen Vätern des Verkehrsflughafens, der soeben für sein rasantes Wachstum mit dem Airport Traffic Growth Award des Branchendienstes Anna Aero ausgezeichnet wurde. Schultz zeigt sich zuversichtlich, dass die Entwicklung des Memminger Flughafens weiter positiv voranschreiten wird. Dass die Zeichen auf Wachstum stehen, davon können sich die Fluggäste auf dem Allgäu Airport im Übrigen jetzt auf höchster Ebene überzeugen. Denn auf der Ebene 1 des Terminals sind nun zwei weitere Gates entstanden, die insbesondere für Reisen in Non-Schengen-Staaten genutzt werden. Somit kann der Allgäu Airport nunmehr bis zu fünf Maschinen gleichzeitig abfertigen, was einem Passagieraufkommen von rund 1 000 Personen entspricht. »Damit sind wir für weiteres Wachstum bestens gerüstet«, sagt Ralf Schmid. Auch der Landkreis Unterallgäu sei darüber hinaus bestrebt, so versichert dessen Landrat Hans-Joachim Weirather, die Verkehrsanbindung des Flughafens kontinuierlich zu verbessern. Insgesamt wurden nun rund 1,7 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Terminals investiert. Schon vor einem Jahr konnte im 1. Obergeschoss Gate 4 eröffnet werden. Nun wurden in einer Bauzeit von rund elf Wochen neue Aufzüge, Innenund Außentreppen und die beiden Abfluggates 5 und 6 mit rund 440 Quadratmeter Fläche fertig gestellt. Das Gros der


bleibt im Steigflug

2 Flüge nach Pisa zu gewinnen …

l e i p s n n i Gew

Arbeiten wurde nachts durchgeführt. Als aber aufgrund der Aschewolke an mehreren Tagen der Flugbetrieb auch in Memmingen eingestellt wurde, nützten die zumeist aus der Region stammenden Handwerker die Chance und legten tagsüber Sonderschichten ein. Erweitert wurde auch der Ankunftsbereich für NonSchengen-Flüge. Einen zusätzlichen Service erhielten die Fluggäste der drei neuen Gates durch eine weitere Café-Bar. Aktuell verzeichnet der Sommerflugplan 2010 insgesamt 23 Reiseziele, die direkt ab Memmingen erreicht werden können. Zu ihnen zählen national die Städte Berlin und Bremen, international unter anderem London, Dublin, Stockholm und Oslo. Die Fluggesellschaft TUIfly fliegt in diesem Sommer im Auftrag großer Reiseveranstalter von Memmingen nach Mallorca, Antalya und Heraklion auf Kreta sowie erstmals auf die griechische Insel Rhodos. Neu sind Flüge mit Ryanair ins portugiesische Faro, nach Malaga und nach Trapani auf Sizilien. Wieder aufgenommen in den Sommerflugplan wurden Alghero auf Sardinen, Pisa sowie Reus bei Barcelona. Neu ist auch die wöchentliche Verbindung mit Sun Express ins türkische Antalya. Freilich, es geht noch weiter. Denn 25 weitere Ziele in ganz Europa kommen hinzu – wenn man in Berlin nur einmal umsteigt. Denn Air Berlin hat sein Drehkreuz in der Bundeshauptstadt gestärkt und dank der direkten Verbindung von Memmingen nach Berlin rückt die Welt

für den Allgäu Airport und seine Gäste ein Stück näher. Die Liste der internationalen Flugziele ist lang und attraktiv, die mit einem Zwischenstopp in Berlin ab Memmingen erreicht werden können. So geht es auf diesem Wege nach Moskau und nach Sankt Petersburg sowie ins polnische Krakau und nach Danzig. Vor allem der skandinavische Raum, im aktuellen Sommerflugplan mit den direkten Flügen nach Stockholm und Oslo bereits gut vertreten, erhält dann auch noch mehr Gewicht. Denn via Berlin erreicht man mit Air Berlin nun auch die finnische Hauptstadt Helsinki, Göteborg in Schweden und Dänemarks Metropole Kopenhagen. Auch Kairo lässt sich nun von Memmingen über Berlin ansteuern. Und wer nach Sylt fliegen will, kann dies jetzt ebenfalls ab Memmingen tun. Die Flüge können bei Air Berlin online unter www.airberlin.com gebucht werden. Dort erkennt man auch sofort, welche Ziele via Berlin angeboten werden. xs

Allgäu Airport GmbH & Co. KG Schleifweg, Am Flughafen 35 87766 Memmingerberg Telefon (08331) 984200-0 Telefax (08331) 984200-109 info@allgaeu-airport.de www.allgaeu-airport.de

Es ist eines jener Bauwerke, das nun wirklich jeder kennt: Der schiefe Turm von Pisa. Wer Pisa ansteuert, wird aber nicht nur dem Charme dieser weltweit bekannten Attraktion erliegen; Pisa ist auch ein idealer Ausgangspunkt, um die Toskana mit all ihren reichen Kunstschätzen, facettenreichen Landschaftsimpressionen und herrlichen Stränden kennenzulernen. Und dazu all diese Köstlichkeiten! Entlang der Weinstraßen und Olivenölrouten können Reisende in Weinkellern und Ölmühlen dort auch so manche kulinarische Kostbarkeit entdecken. Günstige Ryanair-Flüge gibt es übrigens vier Mal die Woche auch direkt vom Allgäu aus. Und: Wer Lust auf Pisa hat – und gerne umsonst dorthin fliegen möchte, der kann sich am Gewinnspiel des Allgäuer Wirtschaftsmagazins beteiligen: Wie können Sie gewinnen?

Nennen Sie uns die Anzahl der Flüge, die pro Woche von Memmingen aus nach Pisa starten. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir einen Flug von Memmingen nach Pisa (und zurück) für zwei Personen (incl. Steuern und Gebühren). Viel Glück! Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010. Schreiben Sie uns per Mail an info@tt-verlag.de oder per Post an TT Verlag GmbH, St.-Mang-Platz 23, 87435 Kempten Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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BILD: R YANAIR

BILD: RYANAIR

Mehr als nur ein schiefer Turm


GRÜNER DAUMEN STATT Gartenlust und Gartenfrust sind nahe Verwandte. Denn dass der grüne Daumen noch keinen Gärtner macht, davon kann so mancher Gartenbesitzer ein Lied singen. Ein schöner Garten erfordert Zeit und Fachwissen. Und genau das haben die Mitarbeiter von W&W Garten- und Landschaftspflege: Täglich sind sie mit Spezialfahrzeugen und Gartenwerkzeugen unterwegs zu ihren Kunden. Als Gärtner, Gebäudereiniger oder Hausmeister.

Ingo Wegscheider.

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LINKE HÄNDE or bald zwanzig Jahren hatte Firmengründer Ingo Wegscheider immer wieder in der Garten- und Landschaftspflege gejobbt. Der Umgang mit Pflanzen machte ihm so viel Spaß, dass er beschloss, das Gärtnern zum Hauptberuf

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zu machen. Er lieh sich von seinem Vater die Heckenschere und zog los, um seine ersten Aufträge bei privaten Gartenbesitzern zu ergattern. Die Einnahmen flossen direkt in seine Weiterbildung an einer Fachakademie und führten zur ersten

»Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich. Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.« Zitat aus China

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»Wir erstellen ein komplettes Pflegekonzept fürs Jahr und übernehmen auf Wunsch die vollständige Betreuung.«

Großinvestition: Mit 500 Mark kaufte er sich seinen ersten Rasenmäher. Ingo Wegscheiders Augen leuchten, wenn er sich an jene Zeit erinnert: »Wir waren so stolz, wir guckten Mäher statt TV.« Die kleine Firma wuchs stetig. Heute gehören 30 Mitarbeiter zum Stamm, die einen großen Maschinenpark mit Unimogs oder Spezialfahrzeugen betreuen. Schneiden, befestigen, pflegen W & W hat sich vor allem auf die Pflege von Garten und Objekten spezialisiert. Für Privatleute und Firmen mähen, vertikutieren, aerifizieren und düngen sie den Rasen, beseitigen Wildkraut oder verlegen Pflastersteine. Vom Rasenmähen über die hochwertige Beetpflege und den Gehölzschnitt über das Anlegen von Teichen bis hin zum Baumschnitt erledigen die Gar-

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tenfachkräfte alle Arbeiten rund um Garten und Haus. Dabei legt Wegscheider großen Wert auf das Fachwissen seiner Mitarbeiter: »Landschaftsgärtner haben nach der Lehre häufig fehlende Pflanzenkenntnisse«, stellt er fest. Deshalb schickt er seine Mitarbeiter regelmäßig auf Weiterbildungen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für Gartenbesitzer legt er auf Wunsch auch neue Gärten an oder gestaltet sie komplett um. Dabei kann schon mal ein Kiesbeet entstehen, das optisch an das asiatische Yin-Yang-Symbol angelegt ist oder ein Hotellogo zeigt. In einer Sozialeinrichtung in Kempten entstand ein Garten mit spannungsreichen Elementen. Die Kinder können in einem lebenden Weidentunnel spielen oder plantschen in einem Auffangbecken aus Granit, in das ein künstlicher


Wildwasserquell fließt. »Wir erstellen für unsere Kunden auch ein komplettes Pflegekonzept für das ganze Jahr und übernehmen auf Wunsch die vollständige Betreuung«, so Wegscheider, der von Kempten und seinen Zweigstellen in Memmingen und Augsburg rund 800 Privat- und Firmenkunden im Großraum Allgäu betreut. Allrounder sind gefragt Auch wenn sich die Gartenarbeit bei uns im Allgäu vor allem auf ein halbes Jahr konzentriert, kann Ingo Wegscheider seine Mitarbeiter das ganze Jahr über beschäftigen. Im Sommer ist Gartenarbeit angesagt, im Winter werden sie zum Schneeräumen geholt. Deshalb brauche er in seinem Team vor allem Allrounder, »die

auch mal Bilder in einer Schule aufhängen oder andere hausmeisterliche Tätigkeiten übernehmen können«. Denn zu den Dienstleistungen aus dem Hause W & W gehören auch ein Gebäudereinigungssowie ein Objektbetreuungsservice. Neben Fachwissen schätzen die Kunden vor allem die Zuverlässigkeit von W & W. »Denn diese Kunden möchten in ihrer Freizeit ihren Garten einfach nur genießen. Wir werden oft von vielbeschäftigten Menschen geholt, die einfach einen guten Service erwarten.« Nicht selten sind darunter Unternehmer, die Ingo Wegscheider auch privat betreut. Sie hätten vermutlich kein Verständnis für diesen Spruch: »Kannst du dein Haus nicht mehr erspähen, wird‘s höchste Zeit zum Rasenmähen.« Edith Rayner

»Die Kunden möchten in ihrer Freizeit ihren Garten einfach nur genießen.«

W&W Garten- und Landschaftspflege Ingo Wegscheider Albert-Einstein-Straße 5 87437 Kempten Telefon (0831) 18444 Mobil (0171) 3702940 Memmingen (08331) 9248115 Augsburg (0821) 4209757 www.gartenservice-kempten.de

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Persönliche Ansprache gewünscht Im Baustoffhandel hat sich in den letzten Jahren ein Strukturwandel vollzogen. Traditionell lag das Kerngeschäft der Händler im An- und Verkauf von Baumaterialien. Doch die Kunden verlangen heute mehr als nur das reine Produkt. Der erfolgreiche Baustoffbeschaffer der Moderne ist auch Dienstleister. So wie der Groß- und Einzelhändler Kleinlein Baustoffe in Waltenhofen.

»Der Kunde ist und bleibt wichtigster und zentraler Mittelpunkt im Tagesablauf.«

Max-Dieter Kuhn, Abteilungsleiter Hochbau.

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er in der Baubranche arbeitet, sollte nicht zart besaitet sein. Der Umgangston wirkt auf Außenstehende manchmal rau, allenfalls kumpelhaft. Umso überraschender die freundlichen Töne, die auf dem Firmengelände von Baustoffe Kleinlein zu hören sind. Max-Dieter Kuhn wechselt mit jedem der an- und abfahrenden Lieferanten ein paar freundliche Worte. Kuhn leitet die Abteilung Hochbau. Auch im Verkaufs- und Büroraum ist die Stimmung unaufgeregt und freundlich. Die Regale im kleinen Verkaufsraum sind übersichtlich, alles hat seine Ordnung. Vom Silikon bis zur Spachtel finden hier Industrie- und Handwerkspartner wie auch der Privatmann eine breite Palette an Bauutensilien für die verschiedenen Gewerke.

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Baubranche im Aufwind Baustoffe Kleinlein bevorratet auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände am Standort Waltenhofen ein umfangreiches Sortiment an Baustoffen. Ursprünglich war Kleinlein ein reiner Baustoffbeschaffer, der die Materialien in großen Mengen vorhielt oder an Baustellen und Unternehmerlager lieferte. Heute versteht sich das Unternehmen auch als Dienstleister für alle Renovierer, Roh-, Aus- und Trockenbauer. 26 Mitarbeiter betreuen die Kunden im

Großraum Allgäu. »Zurzeit wird viel Material für energetische Sanierungen nachgefragt«, sagt Max-Dieter Kuhn. »In der gesamten Branche weht ein frischer Wind.« Die Nachfrage nach Isoliermaterial ist schon die letzten Jahre spürbar gestiegen. Gute Nachrichten für eine Branche, die wie wenige andere sehr krisenabhängig ist. »Just in Time« ist das große ema: Bauprojekte werden heutezutage so gestaltet, dass »wir immer schneller und kurzfristiger liefern müssen.« Flexibilität ist auch bei den Fahrern angesagt, die die Baustoffe zur Baustelle fahren. Oft müssen sie schon um vier Uhr früh aus den Federn, damit das Material um sieben Uhr an der Einsatzstelle ist. Die Lagerlogistik erfordert deshalb höchste Planung: »Unser Lagerbestand ist umfangreich« so Kuhn. Doch bei Großmengen sei die Bestellung vom Lieferanten zum Kunden ohne Zwischenlagerung in Waltenhofen üblich. Mittler in der Baubranche »Der Kunde ist und bleibt wichtigster und zentraler Mittelpunkt im Tagesablauf,« hat das Kleinlein-Management in seinem Unternehmensleitbild formuliert. »Ihm gilt unser Streben, unsere Zeit und unsere gesamte Aufmerksamkeit.« Dieses Selbstverständnis sieht in der Praxis so aus: Im


täglichen Kontakt mit dem Kunden sieht sich der Baustoffhändler auf der einen Seite als Mittler zwischen den einzelnen Gewerken oder zwischen dem Bauherrn und den ausführenden Handwerkern. Auf der anderen Seite, so Kuhn, sind wir »Vermittler zum Lieferanten, zur einschlägigen Baustoffindustrie und deren Produktspezialisten.«

»Wir sind ein eigenständiger Familienbetrieb geblieben.«

Erfolg durch Vernetzung Schon lange setzt Kleinlein auf eine starke Vernetzung in der Branche. Über den Verbund Eurostoff – mit rund 500 mittelständischen Baufachhändlern größte Fachhandelskooperation für Baustoffe, Fliesen und Holz in Europa – und Anschluss an das Zentrallager Bayern, sowie den Regionalverbund »Münchner Runde« kann das All-

gäuer Unternehmen Synergieeffekte zum Vorteil seiner Kunden nutzen. Diese können über die Waltenhofener fast jedes Baumaterial zum bestmöglichen Preis beziehen. Zudem kann Kleinlein in das gesamte Bundesgebiet und ins europäische Ausland liefern. »Durch unsere starke Branchenvernetzung profitieren unsere Kunden von Materialvielfalt, flächendeckender Präsenz und Preisvorteilen wie bei einem Großunternehmen«, so MaxDieter Kuhn. »Trotzdem sind wir ein eigenständiger Familienbetrieb geblieben.« Plattform für den Mittelstand Bei Gesprächen mit Kunden hörten die Kleinlein-Berater früher immer wieder die gleichen Klagen: »Wir sind momentan überlastet« oder »Wir haben derzeit ein

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Christoph, Julius und Franz Kleinlein (von links).

nutzen«. Den Austausch von Fachwissen zwischen Bauprofis aus dem gesamten Allgäuer Wirtschaftsraum fördert Kleinlein Baustoffe auch bei ihren jährlichen Baufachtagen. Im Frühjahr 2010 trafen sich 250 Kunden aus dem Hoch- und Tiefbau, Architekten, Ingenieurbüros, Planer und Bauämter. »Diese Infobörse ist für uns eine enorm wichtige Plattform für Gespräche unter Kollegen«, erläutert Max-Dieter Kuhn. Wie in vielen anderen Industriezweigen

dient das Internet auch den Baustoffbeschaffern heute als Handelsplattform. Doch die Kleinlein-Kunden bestellen trotzdem lieber noch übers Telefon. Der Handel übers Internet sei geplant, so Kuhn. Telefontasten statt Mausklick: »Verhandeln geht halt besser am Telefon.« Der direkte Kontakt werde bevorzugt. Denn selbst im vermeintlich rauen Baugeschäft zählen Service, Freundlichkeit und persönliche Ansprache immer noch am meisten. Edith Rayner

Bilder: rayner (10), Kleinlein (4)

Auftragsloch«. Kleinlein Baustoffe hat deshalb vor einigen Jahren eine erfolgversprechende Idee in die Praxis umgesetzt: Unter dem Motto »Mittelstand hilft Mittelstand« haben die Waltenhofener auf ihrer www.kleinlein-baustoffe.de ein Kooperationsforum ins Leben gerufen, in dem Kunden freie Kapazitäten, Geräte- und Materialvermietungen anbieten oder Subunternehmer finden können. Nach der Devise »Wir sitzen alle im gleichen Boot und es gilt, jede sich bietende Chance zu

Kleinlein Baustoffe Julius Kleinlein Bahnhofstraße 42, 87448 Waltenhofen Telefon (08303) 9202-0, Telefax (08303) 1477 info@kleinlein-baustoffe.de, www.kleinlein-baustoffe.de

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Wenn

EdElstahl + dEsign sich treffen

Während eines langen Winters und einer Anfrage über Golfplatzbänke, vom Golfclub Lindau-Schachen, entstand bei Edelstahl + Design in Lindau am Bodensee, unweit von der Ferien-Insel, eine neue Idee. lfred Stenzer designte die »Golfplatz-Ausstattung der Zukunft«: Design-Bänke aus Edelstahl mit ermo-Wood-Sitzfläche, einer Aufnahme für Ballwascher und verschiedenes Zubehör wie drehbare Abfallbehälter und Halterungen für Anbauelemente. Rückenlehnen ergänzten das System auf Kundenwunsch.

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Wie im Januar 2004 dann der erste Entwurf den ersten Auftrag brachte, war sehr schnell klar, dass diese Bank und alle dazu designten Elemente der Golfplatzausstattung, am Patentamt geschützt werden müssen. Die Golfplatzausstattung wurde zu einem neuen Geschäftsbereich, neben der CNC-Bearbeitung auf drei Fräsmaschinen

Für die Kundenbesuche und Präsentation aller von Edelstahl + Design hergestellten Produkte steht das Info-Mobil zur Verfügung. Durch die Objekte in Originalgröße und den Rasenteppich entsteht im Auto ein Golfplatz-Feeling.

und einer Drehmaschine, Einrichtungs-, Ladenbau, Geländerbau sowie Industriegerätebau. Kunstwerke und Designteile sind dabei etwas zu kurz gekommen. Edelstahl+Design wurde von Alfred Stenzer 1993 in einer Doppelgarage gegründet und ist heute in eigenen Räumen mit 700 Quadratmetern »Die kleine Fabrik der Ideen«. Eine besonders feine und sehr hochwertige Verarbeitung aller Materialien war stets das wichtigste Anliegen und die Firmenphilosophie. Und im Einklang mit den Proportionen, entstanden viel schöne Projekte. Ein flexibles Team steht für weitere Golfplatz-Ausstattungen und andere Aufträge bereit. Von der Planung bis zum fertigen Projekt lautet die Adresse … xs

Edelstahl + Design Alfred Stenzer Hauriedweg 42 88131 Lindau Telefon (08382) 976120 Telefax (08382) 976121 info@golfplatz-ausstattung.com www.golfplatz-ausstattung.com 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 61


BILDER: RAYNER

Pflanzenparadies

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Weiß, gelb, blau, violett und sattes Grün – das Oberdorfer Pflanzenparadies empfängt den Kunden mit einer Blumenpracht wie aus dem Bilderbuch. Das alteingesessene Gartencenter ist weit über die Grenzen Marktoberdorfs bekannt.


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obald der Schnee weg ist, gehts bei uns rund«, sagt omas Pade. »Dann sind die Hobbygärtner und Gartenbesitzer kaum zu bremsen.« Der Inhaber des Ostallgäuer Gartencenters versucht gelassen zu bleiben. Was für Spielwarengeschäfte der umsatzstarke Dezember ist, ist für Gartenbetriebe der Monat Mai. Dann ist endlich der Frühling im Allgäu angekommen. Das bedeutet: Pausenalarm für die zehn Mitarbeiter, die pausenlos im Einsatz sind. Die einen verkaufen im Gartencenter Geranien im Topf oder binden Gerbera zum Strauß; die anderen sind draußen beim Kunden und liefern Pflanzen aus oder gestalten Gärten neu. Bis auf die Schnittblumen bezieht der Gärtnermeister nur deutsche Ware und einheimische Gehölze. Wo möglich, kommen die Pflanzen von Gärtnereien aus der Region. 

omas Pade. Üppige Beete, grüne Dächer Ein wichtiges Standbein des Oberdorfer Pflanzenparadieses ist der Verkauf von Zierund Nutzpflanzen. Darüber hinaus ist der 45-jährige Spezialist für Garten- und Landschaftsgestaltung, Teichbau, Dachbegrünung, Grabgestaltung und -pflege. Beim Rundgang durch die Innen- und Außenanlagen fällt zunächst die üppige Blütenpracht ins Auge. Zwischen Terracottatöpfen und Steindekorationen blinzelt immer wieder ein verträumtes Engelchen oder kecker Wichtel entgegen. Das Team, das aus gelernten Floristikern und Landschaftsgärtnern besteht, ist auch in Floristik und Dekoration stark: Drei bis vier Mal im Jahr finden Ausstellungen zu verschiedenen emen wie Hochzeit, Allerheiligen oder Advent statt. Auf Wunsch liefert Pade den Blumenschmuck für Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Trauerfeiern. Hat der Kunde ein Problem mit seinen Pflanzen zuhause, machen Pade und sein Team schon mal einen Vor-Ort-Termin. Eine ehrliche Beratung gehört für den gelernten Gärtnermeister zum Handwerk. Wenn Kunden ihm ein Bild aus einem Hochglanzkatalog zeigen, sagt Pade durchaus, dass diese Pflanze »gar nicht ins Allgäu passt« oder in Realität ganz anders ausschaue. Wer im Winter keinen Platz für seine Großpflanzen zuhause hat, kann den Überwinterungsservice in Anspruch nehmen. Im Herbst wird die Pflanze abgeholt, darf im Gewächshaus überwintern und wird im Frühjahr nach den Eisheiligen wieder geliefert. Fast schon ein Wellness-Urlaub für die Pflanze: Sie wird geschnitten, umgetopft und gepflegt, so dass der Kunde im nächsten Sommer seinen Oleander oder Zitronenbaum wieder blühfreudig genießen kann.

Traumberuf Gärtner Apropos Gewächshaus: Um seine Pflanzen vor Frost zu schützen, verbraucht omas Pade rund 60 000 Liter Heizöl pro Jahr. »Nicht subventioniert«, wie Pade betont. Trotz steigender Kosten liebt der Berliner, der als Jugendlicher nach Süddeutschland kam, seinen Beruf. Der Gärtnermeister übernahm 2004 das Gartencenter in Marktoberdorf, als sein damaliger Chef ins Ausland auswanderte. Eine tolle Gelegenheit für den zweifachen Familienvater, der schon im zarten Alter von vier Jahren zu seiner Mutter gesagt haben soll: »Ich werde Gärtner.« Edith Rayner

Oberdorfer Pflanzenparadies Thomas Pade Schongauer Straße 48-52 87616 Marktoberdorf Telefon (08342) 9670-0 Telefax (0|8342) 9670-15 kontakt@maiers-panoramagarten.de www.maiers-panoramagarten.de

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Qualität zeichnet sich aus… Druckereien gehören zu den Unternehmen, die aktuell am stärksten vom Wirtschaftseinbruch betroffen sind. Ungeachtet dessen investiert Holzer Druck und Medien mit Sitz in Weiler in eine neue Achtfarben-Druckmaschine. Die Westallgäuer setzen damit ein mutiges Signal für die Zukunft. Mit der neuen Rapida 106 verfügt man über die modernste Druckmaschine auf dem Markt. Für das Unternehmen bietet diese Investition beste Voraussetzungen, um gestärkt aus der Krise der Druckbranche hervorzugehen.

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eit über 20 Jahren produziert Holzer Druck und Medien mit Halbund Mittelformat Bogenoffsetmaschinen von KBA. Im März unterschrieb der Geschäftsführer von Holzer Druck und Medien, Dr. Elmar Holzer, nun den Vertrag zur Lieferung der neuen hoch automatisierten Achtfarben-Rapida 106 mit Bogenwendung für die 4 über 4-Produktion. Mit der Anschaffung des Rüstweltmeisters investiert die Druckerei aus Weiler einmal mehr in innovative Bogenoffsettechnik. »Die neue Achtfarben ersetzt gleich drei andere Druckmaschinen im Betrieb. Eine höhere Kapazität und Qualität waren die entscheidenden Gründe

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»Unsere Produktivität erfährt eine deutliche Steigerung, jedoch ohne Einbußen in der Qualität.« 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 65


»Mit all den technischen Raffinessen ist die Maschine weltweit einzigartig.«

für die Neuanschaffung.«, sagt Betriebsleiter Peter Rasthofer. 18 000 Bogen im Fortdruck und 15 000 Bogen im Schönund Widerdruck können innerhalb einer Stunde gedruckt werden. »Unsere Produktivität erfährt damit eine deutliche Steigerung, bei einer Verbesserung der Qualität.«, so Produktionsleiter Alexander Ott. Mit Drive Tronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel, Flying Jobchange für den Auftragswechsel parallel zur laufenden Druckproduktion sowie die Qualitronic Colour Control setzen Holzer in puncto Automatisierung, Produktivität und Jobwechsel ganz neue Maßstäbe im Allgäu. Während bei dem Vorgängermodell noch aufwendige Farbmessungen notwendig waren, erledigt die Rapida 106 dies nun vollkommen automatisch. Für die nahezu unterbrechungsfreie Druckproduktion ist die Maschine mit dem Vorregister- und Plattenerkennungssystem KBA Plate-Ident ausgestattet. In Kombination mit dem kürzlich installierten neuen CTPBelichter kann Holzer damit die Rüstzeiten minimieren. Auftragswechsel sind und bleiben aber Bestandteil des Druckprozesses. Einen Maschinenstillstand kann sich kein produzierendes Unternehmen erlauben, so auch nicht die Druckerei Holzer. Für das Familienunternehmen rechnet sich die Anschaffung in dieser Hinsicht gleich mehrfach. Durch den Flying Jobchange lassen sich die Rüstzeiten deutlich verkürzen. Die Achtfarben-Maschine verfügt über einen Plattenzylinderdirektantrieb SPC Drive Tronic, der den fliegenden Auftragswechsel zur laufenden Druckproduktion ermöglicht. Während zum Beispiel ein erstes Plakat auf den vorderen vier Farb-

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werken gedruckt wird, kann ein zweites in den hinteren Werken gerüstet und produziert werden – ohne die Maschine anzuhalten. Mit der Investition in die neue Druckanlage reagiert die Firma Holzer auch auf die Kundenwünsche. »Mit der AchtfarbenMaschine sind wir in der Lage, den Anforderungen des Marktes nach qualitativ hochwertigen Produkten einerseits und ökonomischen Gesichtspunkten andererseits nachzukommen.«, so Produktionsleiter Ott. Die kostengünstige Herstellung von Kleinauflagen, wie z. B. ab 300 Exemplaren, ist damit kein Problem mehr. »In der Fertigung sind wir künftig einfach schneller und produzieren für den Kunden damit effizienter.«, so beschreibt Alexander Ott die Vorteile der Neuinvestition. Kurzum: Das Unternehmen Holzer Druck hat auf ganzer Line die Nase vorn: Denn mit all den technischen Raffinessen ist die Maschine damit weltweit einzigartig. Für Holzer ist die Achtfarben-Druckmaschine auch ein weiterer Schritt in Richtung ökologischer Druck. Das ema Nachhaltigkeit ist fest in der Firmenphilosophie des Unternehmens verankert. »Wir fühlen uns der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unser Beitrag zum Klimaschutz besteht aus vielschichtigen Ansätzen.«, beschreibt Peter Rasthofer die Firmenphilosophie. In der Druckerei sind nur moderne und emissionsarme Druckmaschinen im Einsatz. »Fast alle Druckmaschinen im Betrieb produzieren ohne Isoprophylalkohol.«, sagt Produktionsleiter Alexander Ott. Seit dem Jahr 2009 ist die Druckerei CO₂-zertifiziert und produziert auf Kundenwunsch alle Druckerzeugnisse klimaneutral. Mit der FSC-Zertifizierung stellt Holzer zu-


»In der Fertigung sind wir künftig einfach effizienter und produzieren damit noch flexibler für unsere Kunden.«

dem sicher, dass das verwendete Papier aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft stammt. Die Neuanschaffung des Unternehmens Holzer wird damit also in einem modernen Umfeld mit PSO-zertifizierten Bogenoffsetmaschinen und klimaneutraler Produktion arbeiten. Kreative Bildbearbeitung, Druckveredelung, Faksimilie, Erstellung von Digitalproofs, Versandlogistik – sind nur einige der umfangreichen Dienstleistungen. Die nächste Investition steht schon in den Startlöchern: Zwei moderne Digitalan-

lagen mit komplettem Finishing. Drucken, Falzen, Heften und Beschneiden können damit gleich in einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Holzer will so weiter an der erfolgreichen Zukunft des Unternehmens arbeiten. Peter Rasthofer, Betriebsleiter der Firma Holzer: »Unser Ziel ist es auch künftig in den Betrieb zu investieren. Es ist uns wichtig, unseren Mitarbeitern ein positives Zeichen zu geben. Wir zeigen ihnen damit, dass wir für den Erfolg des Unternehmens einiges bewegen.« Sina Krupka

Produktionsleiter Alexander Ott (li.) im Gespräch mit Sina Krupka vom Allgäuer Wirtschaftsmagazin.

Holzer Druck und Medien Claus Bolza-Schünemann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von KBA, Dr. Elmar Holzer, Peter Rasthofer, Betriebsleiter beim Holzer Druck und Medien und KBA-Vertriebsvorstand Ralf Sammeck vor der Rapida 106 (von links).

Fridolin-Holzer-Straße 22 und 24 88171 Weiler im Allgäu Telefon (08387) 3990 www.druckerei-holzer.de

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Autohaus Rigatos feiert das 30-jährige Bestehen Terry Rigatos mit seiner Tochter Barbara

Von Griechenland ins Allgäu Das Autohaus Rigatos lässt in diesem Jahr die Sektkorken knallen. Denn, das Familienunternehmen in Bad Grönenbach feiert aktuell das 30-Jährige Firmenjubiläum. Ein Grund mehr, einmal auf die erfolgreiche Firmengeschichte von Rigatos zurückzublicken.

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Als er im Allgäu seiner großen Liebe begegnete, war es um ihn geschehen.

ßend eine Kfz-Werkstatt in Athen aufzumachen. Doch daraus wurde nichts. Als er im Allgäu seiner großen Liebe begegnete, war es um ihn geschehen. Vor 30 Jahren gründet der Grieche das Autohaus Rigatos in Ziegelberg bei Bad Grönenbach. In einer einfachen Doppelgarage reparierte und verkaufte er Fahrzeuge aller Typen – mit wachsendem Erfolg. Bereits ein Jahr später boomt das Geschäft dermaßen, dass Rigatos zusätzliches Personal einstellen muss. Genau 13 Jahre später siedelt er sich dann auf der grünen Wiese – dem heute attraktiven Gewerbegebiet von Bad1 Grönenbach – an. Insge-

Bilder: sina KrupKa (personen, 2), rainer schmidt (autohaus, 6)

Wie alles begann 1970 kam der sympathische Grieche und Firmengründer Terry Rigatos ins Allgäu. Er folgte damals einer Einladung der Firma Abt in Kempten, die den ambitionierten Rennmechaniker für ihre Rennsportabteilung einstellten. »Eigentlich wollte ich nur ganz kurz in Deutschland bleiben. Doch dann entwickelte sich alles ganz anders, als ich es mir vorstellte – zu meinem Glück«, bekräftigt Terry Rigatos. Ursprünglich hatte der vierfache Familienvater ganz andere Pläne, was seine berufliche Zukunft anging: Er wollte damals Frankreich und Japan bereisen, die große weite Welt kennenlernen, um dann anschlie-

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Rigatos setzt auf Kundennähe, Kundennähe und nochmal Kundennähe. samt umfasst das Betriebsgelände, sage und schreibe, zehntausend Quadratmeter. Terry Rigatos ist mit Herzblut Unternehmer. Er arbeitet frei und ist nicht an einen Hersteller oder Importeur gebunden. »Und das ist auch gut so.«, sagt der 64jährige. »Ich erfahre immer wieder, wie sehr die Vertragshändler zu kämpfen haben. Ich muss mich nicht an Anweisungen halten. Ich kaufe nur aus eigener Überzeugung die Fahrzeuge an und gebe somit nur Autos an meine Kunden weiter, deren Qualität ich vertreten kann.« Rigatos Angebot besteht aus hochwertigen Gebrauchten (hauptsächlich Rückläufer aus Leasinggesellschaften) und der Vermittlung von Neu- und Importfahrzeugen. Rund 100 Autos aller Hersteller hat er immer in seinem Bestand. Sollte da das passende Fahrzeug einmal nicht dabei sein, versucht Barbara Rigatos fast jedes Wunschauto für den Kunden zu be-

Experten in Sachen Service und Beratung rund um das Auto – das Team des Autohaus Rigatos

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schaffen. Im Jahr verkaufen sie bis zu 950 Autos. Der gelernte Kfz-Meister freut sich über einen festen und treuen Kundenstamm. »Die Leute kommen aus dem gesamten Allgäu zu uns.«, freut sich Rigatos. Sein Kundenkreis besteht sowohl aus Privat- als auch aus Geschäftskunden. Es kommt nicht selten vor, dass sich die Unternehmen ihren kompletten Fuhrpark im Autohaus Rigatos bestellen. Die Unternehmensphilosophie des Familienbetriebes ist schnell und einfach erklärt: Rigatos setzt auf Kundennähe, Kundennähe und noch mal Kundennähe. »Wir sind immer bemüht, mit unseren Kunden ein freundschaftliches Verhältnis zu führen«, so Terry Rigatos. Die zahlreichen Stammkunden des Unternehmers schätzen vor allem die Offenheit und die Kulanz, die man ihnen in Bad Grönenbach entgegenbringt. »Wir kümmern uns


Das Autohaus Rigatos wurde mit dem GTÜ-Werkstattsiegel ausgezeichnet. intensiv um jeden Kunden, egal mit welchem Anliegen er zu uns kommt. Es ist für uns selbstverständlich, auch lange nach der Kaufabwicklung dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.«, verdeutlicht der Chef des Autohauses. Rund 15 Mitarbeiter beschäftigt Terry Rigatos bei sich im Betrieb. Das Autohaus ist ein waschechtes Familienunternehmen. Der Chef selbst kümmert sich um Werkstatt und Verkauf und seiner Frau obliegt der Bereich Buchhaltung. Der Schwiegersohn ist Kfz-Betriebswirt und gilt als Spezialist für Internetpflege sowie Reifen- und Zubehörverkauf. Tochter Barbara begann 1993 als Bürokauffrau im elterlichen Unternehmen und beherrscht das Metier »Verkauf« aus dem ff. Die 36-jährige legt heute genau so viel Herzblut in das Geschäft wie ihr Vater und noch mehr: »Ich muss gestehen, meine Tochter ist im Verkauf mittlerweile um Längen besser als

ich«, schmunzelt Rigatos. In naher Zukunft soll der Generationswechsel vollzogen werden. Tochter Babara wird dann die Geschicke des Vaters leiten. Qualität zeichnet sich aus Erst vor einiger Zeit gab es unangemeldeten Besuch von unabhängigen Testern der Gesellschaft für Technische Überwachung. Hier wurde die Werkstatt auf bestimmte Qualitätsstandards geprüft. Von der Terminvereinbarung über Fahrzeugannahme, Beratung und Werkstattleistungen wird hier alles kontrolliert. Das Ergebnis: Das Autohaus wurde mit dem GTÜ-Werkstattsiegel ausgezeichnet. Das spricht einmal mehr für die Qualität des Unternehmens. Wenn man Terry Rigatos heute fragt, ob er seinen Weg immer wieder so gehen würde, so antwortet der herzliche Grieche mit einem bestimmten: »Ja, und ob! Sina Krupka

Autohaus Rigatos Hinter den Gärten 2, 87730 Bad Grönenbach Telefon (08334) 259920 autohaus@rigatos.de, www.rigatos.de

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Der Zeit ihre Kunst Galerist Martin Irtzing blickt gelassen in die Zukunft. Sein Veranstaltungskalender ist voll. Wie eine Perlenschnur reihen sich die Ausstellungen in seiner Galerie Seidenlicht in der Memminger Altstadt und ziehen überregional Kunstliebhaber in ihren Bann.

Die neue Ausstellung

Memminger Maler

Vernissage: 14. Juli, 19 Uhr in den Räumen der HypoVereinsbank in der Maximilianstraße 22,Memmingen Dauer der Ausstellung: bis 14. August Michael Of: Kain 1.

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Bilder: Of (2), irtzing (1), ArhOld (1), WienAnd (1)

Galerist Martin Irtzing (v. li.) mit Michael Of und Jutta Wienand vor Bildern von Michael Of. Rechts der Künstler Frank Arhold vor seinen Bildern in der Galerie Seidenlicht

ls leidenschaftlicher Sammler schöner Dinge war Martin Irtzing »immer schon irgendwie auf der Suche« nach einem geeigneten Ort, um Bilder, Objekte aber auch Produkte wie Designerschmuck, Modelle aus feiner Seide und Filz, oder Keramik zu präsentieren. Vor drei Jahren ließ sich der Designer und Kunstliebhaber schließlich in der Oberen Bachgasse in Memmingen nieder und führt eine kleine aber feine Galerie für Kunst, Handwerk und Design. Seine Lust an Veränderung manifestiert sich in den monatlich wechselnden Ausstellungen, die immer wieder neue künstlerische Standpunkte eröffnen. »Genauso individualistisch wie das Allgäu sind auch die Werke, der hier ansässigen Künstler,« beschreibt Martin Irtzing, die interessante und vielseitige Allgäuer KunstSzene.

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Michael Of: Spiegelung.

Jutta Wienand: Er_wachsen.

Mit Herzblut entstanden Seine Kollektionen wählt der Galerist nach persönlichen und objektiven Kriterien aus. »Die Werke müssen den Reiz des Besonderen besitzen« so Martin Irtzing, »aber auch die erforderliche handwerkliche Qualität aufweisen.« Die aus kleinen Ateliers stammenden Kunstwerke werden zu angemessenen und erschwinglichen Preisen angeboten. »Design muss nicht teuer sein«, lautet seine Devise. Seine Galerie ist ein Ort, an dem Kunst sichtbar werden soll. »Ich bewundere den Entschluss, eigene Werke, die mit Herzblut entstanden sind, der Betrachtung und der

Kritik durch Fremde auszusetzen« betont der Galerist. Und wenn ein Bild aus einer Ausstellung verkauft werde, sei das ein großartiger Ausdruck an Wertschätzung. »Sie wird die Künstlerin oder den Künstler ermuntern, weiterzuarbeiten.« Memminger Maler stellen aus Schon beinahe Tradition ist die jährliche Ausstellung Memminger Maler, die gemeinsam mit der HypoVereinsbank realisiert wird. Die Eröffnung findet am 14. Juli um 19 Uhr statt. Die Künstler Michael Of, Jutta Wienand und Frank Arhold befassen sich mit ihrer Umgebung. Ihre Werke zeigen Aspekte der Stadt oder das ländliche Umfeld als ema und Kulisse in vielen Variationen. Äußerer Anschein kontrastiert mit inneren Empfindungen, klar konturierte Ansichten stellen sich Traumwelten und sensiblen Schattierungen gegenüber. Den Besucher erwartet eine spannende Gegenüberstellung von drei ganz unterschiedlichen künstlerischen Standpunkten. Ein zweiter Teil der Ausstellung ist gleichzeitig in der Galerie zu sehen.

Galerie Seidenlicht Martin Irtzing Obere Bachgasse 2 87700 Memmingen Telefon (08331) 6406941 www.seidenlicht.de Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr

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PRÄZISER als

ein tausendstel Millimeter

»Geschenkt wird einem nichts«, sagt Alois Berger, »schon gar nicht so etwas Wertvolles wie das Vertrauen.« Was Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern bedeutet, weiß der Gründer und Geschäftsführer der Berger Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Memmingen. Der Hersteller von einbaufertigen Präzisionsteilen beschäftigt weltweit 1800 Mitarbeiter. Das inhabergeführte Familienunternehmen schrieb in 55 Jahren eine Erfolgsgeschichte, die kein Zufall war.

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erger-Präzisionsdrehteile wie zum Beispiel für Benzin- und Dieseleinspritztechnik, Turbolader und Ventile stecken unter vielen Motorhauben. Als führender direkter und indirekter Zulieferer der Autoindustrie versorgen die Präzisionsspezialisten fast alle großen Automarken, und das weltweit. Für die Werkzeugmaschinenindustrie fertigt das Unternehmen zahlreiche Komponenten wie Dreh- und Frässpindeln oder Kugelgewindetriebe, die selbst in exportstarke Länder wie China geliefert werden. »Täglich verlassen hunderttausende Drehteile und auch Baugruppen unsere Werke auf der ganzen Welt«, erläutert Marianne Berger-Molitor, Marketing-

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Leiterin der Berger Holding. Ob für die Autoindustrie, den Maschinenbau, Elektronik oder Haustechnik, die Toleranzen für die Teile liegen im µ-Bereich, was gerade mal einem Tausendstel eines Millimeters entspricht. »Denn ein Höchstmaß an Qualität ist unsere Firmenphilosophie«, so Berger. Um gleichbleibend hohe Qualität liefern zu können, unterliegen die in Feinstbearbeitungstechniken hergestellten Produkte deshalb einer kontinuierlichen Qualitätssicherung. Täglich mitten im Geschehen Weltweit ist die Berger-Holding mit 13 eigenständigen Unternehmen in fünf Ländern in Deutschland, Schweiz, Polen, USA


und Kanada auf über 73 000 Quadratmetern Produktionsfläche tätig. Für 2010 plant das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 200 Millionen Euro. Im Allgäu unterhält Berger neben Werken in Memmingen, Ottobeuren und Kaufbeuren ein eigenständiges Tochterunternehmen in Wertach. Hier fertigen die Oberallgäuer auf knapp 10 000 Quadratmetern auf modernsten Dreh-, Fräs- und Schleifzentren ein breites Spektrum an High-TechProdukten. Die Aufträge der BergerGruppe kommen aus der ganzen Welt – kein Wunder also, dass die Holding sich als »Europas größtes Drehteileunternehmen im Familienbesitz« tagtäglich dem internationalen Wettbewerb stellen muss. Alois Berger weiß ganz genau, was das bedeutet: Mit 77 Jahren steht er immer noch mitten drin im Tagesgeschehen. Vielleicht sind seine Aufgaben im Gegensatz zu früheren Jahren weniger Schweiß treibend. Denn heute gehört zum Beispiel auch der Besuch von Empfängen dazu, etwa um Auszeichnungen entgegen zu

nehmen. Bereits zum dritten Mal durfte der »Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande« im Juni die renommierte jährliche Auszeichnung »Entrepreneur of the Year« von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young entgegen nehmen. Als Gründungsmitglied des Allgäu Airport hat sich der Vollblutunternehmer maßgeblich für den Standort Memmingerberg eingesetzt. Händchen für Umgang mit Menschen Alois Berger ist nach eigener Aussage ein Unternehmer von altem Schrot und Korn. Trotz wirtschaftlich unsicheren Zeiten lebt er »nach alten Werten, die man auch heute leben kann«. Mit viel Respekt erzählt Berger von seinen langjährigen Mitarbeitern, die das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten unterstützt hätten. Für den Umgang mit seinen 150 Auszubildenden nimmt sich Berger besonders viel Zeit, »das lasse ich mir nicht nehmen«. Immer wieder betont der unermüdliche Unternehmer, dass er viel Glück im

Marianne Berger-Molitor, Christian Berger, Karin Berger-Haggenmiller, Peter Berger, Gründerehepaar Edith und Alois Berger, Oswald Berger, Gerlinde Berger und Alexander Berger (v.li.).

Leben gehabt hätte. »All dies hätte ich nicht ohne meine Frau erreichen können.« Überhaupt zieht das Unternehmen eine große Stärke aus dem Zusammenhalt der Familie: Sechs der sieben Kinder sind in zweiter Generation zum Teil bereits seit mehreren Jahrzehnten als Geschäftsführer oder in leitenden Positionen an verschiedenen Standorten innerhalb der BergerGruppe tätig. Und die ersten Enkel von Alois Berger machten bereits eine Ausbildung im Betrieb. Der Mann, dessen Firma in diesem Jahr das 55-jährige Jubiläum feiert, liebt den Umgang mit Menschen. Seine Devise: »Mit den Menschen, nicht über sie bestimmen – das ist mein Erfolg!« Dafür vertrauen sie ihm. Die Erfolgsgeschichte der Berger-Holding war kein Zufall. Edith Rayner

»Mit den Menschen, nicht über sie bestimmen – das ist mein Erfolg!«

Berger Holding GmbH & Co. KG In der Neuen Welt 14 87700 Memmingen Telefon (08331) 930-01 Telefax (08331) 930-101 berger-holding@aberger.de www.aberger.de

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Solaranlagen auf Dächern gehören heute zum allgemeinen Erscheinungsbild in ländlichem Gebiet. Für viele Menschen ist Solarenergie zur Stromerzeugung nicht nur sauber, sondern bringt auch Rendite. Die Firma CTS-Solar in Hergensweiler baut seit zehn Jahren Photovoltaik-Anlagen. Und kennt die Regeln für den bestmöglichen Einsatz des investierten Kapitals.

Umwelt und Rendite – ein gutes Team ine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu haben, ist in«, weiss Claus Romankiewicz, Gründer und Geschäftsführer der Westallgäuer Firma. Wer sich abheben möchte vom schwarzen Platten-Einerlei, kann heute sogar zwischen verschiedenen Farben wählen. CTSSolar bietet Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung für Flachdach, Aufdach, Indach, Fassaden und Carport-Systeme an.

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Claus Romankiewicz.

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Win-Win-Situation Claus Romankiewicz sieht sich als Pionier der Branche: »Vor zehn Jahren wusste noch keiner so richtig, was sich mit diesen

Platten auf den Dächern so alles machen lässt.« Für ihn kristallisierte sich damals heraus, dass Solar eine Investition in die Umwelt und gleichzeitig eine Rendite in das investierte Kapital darstellt. »Das Photovoltaik-Geschäft ist eine Win-Win-Situation.« Zum einen könne jeder Partner seinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Und außerdem profitiere der Kunde mit einer ansehnlichen Rendite auf seine Investition. »Das eingesetzte Kapital wird weitaus besser verzinst als mit einer herkömmlichen Geldanlage.« Im übrigen stünden Banken einer Finanzierung solcher Anlagen positiv gegenüber.


Wenig Gewicht, viel Sonne Der CTS-Solar-Gründer ist Techniker und tüftelt seit Jahren an der Entwicklung eigener Montagesysteme für die Befestigung der Module. Die neueste Produktentwicklung der Solarfirma ist ein Dachsystem für die Aufständerung für Flachdächer mit einem Gesamtgewicht von unter zwanzig Kilogramm pro Quadratmeter.

Der Vorteil des Systems: Die Module können bei einem geringen Gesamtgewicht bestmöglich nach Süden ausgerichtet werden. Und wieder bringt Romankiewicz die Renditechancen ins Gespräch: »In Kombination mit unseren Hochleistungsmodulen macht dieses System jedes Flachdach zum Top-Renditeprojekt.« Die mittlerweile 25köpfige Mannschaft hat die

Grenzen ihres bislang regionalen Wirkungsbereichs nun weit nach aussen geschoben: Heute ist die Firma in ganz Süddeutschland, Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich tätig. »Das gesamte Team hat Freude an der Arbeit«, so der Firmenchef. Er freut sich, dass mit über 1000 gebauten Photovoltaik-Anlagen »alle einen guten Teil zum Klimaschutz beitragen«. Und damit jeder vom Solarkuchen ein Stück abschneiden kann, vermittelt CTS-Solar sogar Mietdächer. Edith Rayner

BILDER: CTS

CTS-Solar GmbH Claus Romankiewicz Rupolzerstraße 85 88138 Hergensweiler Telefon (08388) 92048-68 Telefax (08388) 92048-69 info@cts-solar.com www.cts-solar.com

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Modernes Schlössle mit Traumküche as Damenbad in Marmor, das Herrenbad im Joop-Design – diese Villa in Kalzhofen bei Oberstaufen hat ganz sicher nichts Gewöhnliches. Hochwertige Materialien und ein gut durchdachter Grundriss mit einer großzügigen Raumaufteilung machen das 2005 erbaute Schlösschen zum idealen Refugium für einen Besitzer mit Wunsch nach Außergewöhnlichem. Durch den repräsentativ gestalteten Eingangsbereich kommt der Bewohner in ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer, das links über einen Erker zu einem gemütlichen Kaminstüberl führt. An der Stirnseite schließt eine weitläufige Terrasse an, die nach Süden ausgerichtet ist. Rechts geht vom Wohnzimmer ein zweiter Erker mit Essbereich ab, der zur Küche führt: einer Gaggenau-Traumküche wie aus einem Hochglanzprospekt, mit Geräten, Einbauten und Abdeckungen nur vom Feinsten. Über einen Aufzug könnte man bequem ins nächste Stockwerk gelangen. Doch dann würde man ja den sehenswerten Treppenaufgang der Villa verpassen. Das schmiedeeiserne Treppengeländer, in barockem Stil in Weiss und Gold gehalten, ist mit Swarovski-Kristallen besetzt. Ein original italienischer Lüster bringt die edlen Steinchen zum Funkeln. Der Stil mit Hang zur Üppigkeit setzt sich konsequent in den restlichen Zimmern dieser Etage fort. Wer bei soviel Luxus richtig abschalten möchte, ist im hauseigenen Wellnessbereich gut aufgehoben. Sauna, Whirlpool, Ruhebereich, Terrasse und dazu ein eigenes Appartement mit Duschbad und einer zusätzlichen Terrasse – hier kann man die Hektik des Alltags schnell hinter sich lassen. Bei all der Exklusivität des Schlössles mit seinen 360 Quadratmetern Wohnfläche könnten die Bewohner fast übersehen, dass das Anwesen einen großzügigen Blick nach Süden auf Oberstaufen und die Allgäuer Bergwelt freigibt.

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BILDER: ENGEL&VÖLKERS

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Charmant und von Ruhe verwöhnt Im Westteil des Hauses befinden sich drei voneinander getrennte Wohnungen. Ein modern-eleganter Wohnsalon mit offenem Kamin, Sichtbalken, Südterrasse und darüber liegender Loggia ist das Herzstück der Hauptwohnung in diesem Bereich. Ruhe und Idylle pur – und es geht noch besser: Den vielleicht schönsten Alpenpanoramablick gibts von der weitläufigen Vier-Zimmer-Studiowohnung im Dachgeschoss. Für moderne Wünsche zweckentfremdet wurde die ehemalige Tenne unterm Dach. Wo die Bauern früher ihr Heu im Trockenen lagerten, ist heute nasses Vergnügen in einem Schwimmbad angesagt. Im östlichen Teil des Anwesens sind vom Erdgeschoss bis zum Dachgeschoss fünf Wohneinheiten von zwei bis vier Zimmern untergebracht. Zu jeder Wohnung gehört ein Balkon oder eine Terrasse. Mit seinen zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten und seiner exponierten Lage ist der gepflegte Rötelbachhof ein außergewöhnlicher Landsitz. Der neue Eigentümer des Westallgäuer Idylls kann hier seinen Wunsch nach Freiheit und Naturer liebe kompromisslos verwirklichen. in Allgäuer Idyll in absoluter Alleinlage ist der Rötelbachhof im Weiler Allmisried bei Isny. Das charmante Landhaus blickt souverän über die von Obstbäumen, Wiesen und Wäldern durchzogene Hügellandschaft in die Alpen bis hin zum Schweizer Säntis. Außen haben die Architekten das 1975 neu errichtete ehemalige Bauernhaus geschickt im typischen Allgäuer Stil gehalten. Die markante Holzverkleidung und Fensterläden geben einen Vorgeschmack auf die gemütlichen Wohnungen dahinter. Großzügig und charmant sind die inneren Werte des Rötelbachhofs. Auf drei Geschossen verteilen sich 28 Zimmer über eine Wohnfläche von knapp 800 Quadratmetern. Mit architektonischem Geschick gliederte der Erbauer das Anwesen in drei Bereiche. Der ursprüngliche Grundriss des landwirtschaftlichen Gebäudes konnte so sinnvoll beibehalten werden.

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Weitere Informationen: Engel & Völkers Eugen Josef Maucher Allgäu-Immobilien Kempten Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH Klostersteige 3 87435 Kempten Telefon (0831) 9607900 www.engelvoelkers.de/kempten

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Ideen am Es gibt Dinge, die so selbstverständlich geworden sind, dass man sich über ihre Entstehung und Entwicklung nur selten Gedanken macht. Für viele Menschen verhält es sich so beim Thema Förderbänder. Doch ein Gespräch mit Johannes Dilger, einem von zwei Geschäftsführern der Firma Föratec, genügt, um umzudenken und anzuerkennen wie viel Know-how, Erfahrung und technisches Verständnis in einer Förderanlage steckt – zumindest wenn sie aus dem Hause Föratec kommt.

ohannes Dilger und Franz Müller arbeiteten gemeinsam in der gleichen Firma. Und beide hatten sie 1998 mangels beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten den Wunsch sich selbstständig zu machen. Also begannen sie in der Garage von Dilgers Tettnanger Wohnhaus mit der Fertigung ihres ersten Auftrages: einen Sonnenschirmständer im Wert von circa 2 000 DM. So klein der erste Auftrag war, so groß war der Zweite: Nur wenige Wochen nach Firmengründung bestellte die renommierte Wangener Firma Waldner eine Förderanlage im Gesamtwert von rund 120 000 DM. »Und wir konnten überzeugen«, erzählt Johannes Dilger. »Von da an waren wir im Geschäft.« Immer anspruchsvoller wurden die Anforderungen, immer professioneller die Lösungen von Föratec.

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Weltmarktführer als Kunden Schon nach kurzer Zeit reichte der Platz nicht mehr aus. Also bauten die Jungunternehmer 1999 im Gewerbegebiet Geiselharz eine 600 qm große Halle mit rund 120 qm Bürofläche. »Eigentlich ein Wahnsinn«, schmunzelt der 41-jährige Dilger zurückblickend. Aber der Erfolg gab dem jungen Unternehmen recht. Im Jahr 2007 wurde die Halle auf 1 400 qm und die Bürofläche auf 160 qm erweitert. Inzwischen sind sie in den Bereichen Lebensmittelindustrie, Pharmazie, Chemie und Maschinenbau für viele Firmen erster Ansprechpartner. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Föratec mit Lösungen und Ideen punktet, die der Wettbewerb oft nicht leisten kann. »Unsere Kunden müssen sich nicht eingrenzen: Sie haben eine fördertechnische Aufgabe – Föratec liefert Lösungen nach

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Maß. Wir sind Experten im Sonderförderanlagenbau. Alles, was ausgefallen und knifflig ist, sehen wir als willkommene


laufenden Band Herausforderung,« berichtet Dilger, der selbst leidenschaftlicher Maschinenbautechniker ist. Gerade in der Lebensmittelindustrie, wie zum Beispiel bei der Milch-, Käse- und Fleischverarbeitung ist Föratec nicht mehr wegzudenken. Und so kommt es, dass das kleine »Garagenunternehmen« von einst, heutzutage Weltmarktführer beliefert. Viele Faktoren führen zum Erfolg Das Rezept für den Erfolg sieht Dilger zunächst in den qualifizierten Mitarbei-

tern. Aber auch die Tatsache, dass Föratec nur beste Zulieferteile bezieht und komplett inhouse konstruiert und produziert, sichert die Qualität der Anlagen. »Unsere Kunden legen großen wert auf Termintreue und die Langlebigkeit der Anlagen.« Außerdem müssen viele der Förderbänder höchste Hygienevorschriften erfüllen. Das gilt besonders für Kunden aus der Lebensmittel- und Pharmabranche, wo kleinste Fehler in der Produktion zu Verunreinigungen und millionenschweren Schäden führen können. »Das können wir uns nicht

leisten,« betont Dilger, der berichtet, dass die meisten Kunden aufgrund von Empfehlungen kommen. Die Inhaber von Föratec sind stolz auf das, was sie aufgebaut haben. Trotzdem sind Dilger und Müller, die derzeit 35 Mitarbeiter beschäftigen und selber ausbilden, auf Wachstum bedacht. »Wir denken, dass wir in zehn Jahren rund 60 bis 70 Mitarbeiter beschäftigen können«, so Dilger, dem die Fokussierung auf die Kernkompetenzen von Föratec das wichtigste Anliegen ist. Dagmar Gard

Förder- und Rationalisierungstechnik In der Förder- und Rationalisierungstechnik geht es darum, Ideen für ein rationelles, ergonomisches und wirtschaftliches Arbeiten zu finden. Vielfach wird das Wort Rationalisierung als Negativwort empfunden, weil es mit Stellenabbau gleichgesetzt wird. Für Dilger und Müller aber bedeutet es zunächst mal: Bessere Bedingungen für das Personal am Band und einen schnelleren Durchlauf schaffen, ohne die Beschäftigten stärker zu belasten. Denn »nur, wer heutzutage effizient arbeitet und schlanke Prozesse in der Organisation vorweist, kann am Markt bestehen,« so Dilger.

Föratec GmbH & Co. KG Karl-Maybach-Str. 6+8 88239 Wangen im Allgäu Telefon (07520) 9666-0 www.foeratec.de

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Führungswechsel im Autohaus Kraus in Marktoberdorf

Es war schon immer sein Traum ein eigenes Autohaus zu besitzen. Diesen großen Traum hat sich Harald Kraus nun erfüllt. Im April letzten Jahres übernimmt der gebürtige Hesse das vom Aus bedrohte Autohaus Kraus in Marktoberdorf im Ostallgäu. Der Unternehmer beginnt, das in die Jahre gekommene Traditions- und Familienunternehmen nach und nach wieder aufzupolieren – und das macht er mit wachsendem Erfolg.

Mit VOLLGAS auf der ERFOLGSSPUR ch habe ein Autohaus gesucht und eines ganz nach meinem Geschmack gefunden. Das nette dabei, es trägt sogar meinen Namen – obwohl keine Verwandtschaft mit dem Vorbesitzer besteht.«, schmunzelt Inhaber Harald Kraus. Mehrere Objekte hatte sich Kraus seinerzeit im ganzen Bundesgebiet angesehen. Verguckt hat er sich dann in das Ford Autohaus in Marktoberdorf. »Ich gebe zu, ich habe mich auch ein bisschen dafür entschieden, weil mir das Allgäu einfach so gut gefällt.«,

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schwärmt der Autofachmann und Naturliebhaber. Vor allem die Größe des Betriebes und die freundlichen Mitarbeiter überzeugten den hessischen Geschäftsmann schnell. Der ehemalige Leiter einer Renault-Niederlassung fand über eine Unternehmensbörse der Handwerkskammer seinen neuen Betrieb. Im Frühjahr letzten Jahres übernimmt Harald Kraus schließlich das 60 Jahre alte Unternehmen samt dem 14-köpfigem Team und dem Inventar. Für Kraus war von Anfang


an klar, dass er mit allen Mitarbeitern aus dem Verkauf und der Werkstatt weitermacht. Auf sein kompetentes Team ist Kraus heute sehr stolz. Denn, mit seiner Truppe, wie er seine Leute liebevoll nennt, konnte er das angeschlagene Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur lenken. »Wir haben die Ärmel hochgekrempelt, hart an unserem Image gearbeitet und konnten so schnell wieder Geld verdienen – unabhängig von der Verschrottungsprämie, die das Ganze noch angeschoben hatte.«, beschreibt der Inhaber die letzten Monate. Sein konsequenter aber auch entspannter Führungsstil kommt bei den Mitarbeitern gut an – das merken insgesamt auch die Kunden. »Neben allem Arbeitseifer und der Ernsthaftigkeit wird hier auch mal herzhaft gelacht.«, so Kraus. Der KFZ-Handel verkauft Ford-Neuwagen sowie Gebrauchtwagen aller gängigen Hersteller. Den größten Umsatz macht das Autohaus allerdings mit Halbjahreswagen und Dienstwagen der Marke Ford. Die kauft Kraus für einen attraktiven Preis beim Hersteller ein und kann somit gute Angebote an seine Kunden weiter-

geben. »Das wird gut angenommen und ist vom Preis einfach interessant.«, sagt der Unternehmer. Mit nur einem Mitarbeiter im Verkauf hat der gelernte KFZ-Meister im vergangenen Jahr gut 180 Autos verkauft. »Die Marke Ford hat einen positiven Wandel bei den Kunden erlebt. Daher gibt es mittlerweile viele Umsteiger, die von den großen Automarken, wie VW, Mer-

cedes oder auch BMW zu Ford wechseln«, erklärt Kraus seinen Erfolg. Im Bereich Service und Werkstatt bietet das Autohaus Diagnose, Wartung, Reparatur und Unfallinstandsetzung für alle Fabrikate. Des weiteren gehören Abgasuntersuchung für Diesel und Benziner, tägliche Hauptuntersuchung, Reifenservice, Ford-Versicherungsdienst, Holund Bringservice sowie preiswerte Ser-

vice-Leihwagen mit zu den Dienstleistungen. Den Servicebereich sieht Kraus als wichtig an. Er investiert hier vor allem in die gehobene Ausstattung der Werkstatt, die Ausrüstung und in die Schulung seiner Mitarbeiter. Aber es sind nicht nur seine Mitarbeiter, in die der Unternehmer investiert und somit ein klares Erfolgszeichen für die Zukunft setzt. In der nächsten Zeit will der Chef des Autohauses sowohl personell aufstocken als auch einige bauliche Veränderungen angehen. »Jetzt haben wir intern mit allen Kräften an unserer Firmenphilosophie gearbeitet und nun müssen wir das nach Außen transportieren.«, sagt der Autohausbesitzer. Kraus plant noch in diesem Jahr eine Direktannahme in Form einer neuen Halle vor dem Haupteingang. Für die Fahrzeugübergabe ist ebenfalls ein neues, kleines Gebäude geplant. Last but not least: Der Verkaufsraum soll schließlich noch einen modernen Feinschliff bekommen. Der Kunde soll sich im Autohaus Ford Kraus einfach rundum wohl fühlen und dazu gehört auch ein schickes Ambiente. Sina Krupka

»Neben allem Arbeitseifer und der Ernsthaftigkeit wird hier auch mal herzhaft gelacht.«

BILDER: KRUPKA

Autohaus Harald Kraus Gewerbestraße 2 87616 Marktoberdorf Telefon (08342) 9660-0 info@autohauskraus.de www.autohauskraus.de

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Perfektionisten mit Überraschungen

Auf den ersten Blick könnte man die Schmid Wohnbau GmbH für ein ganz normales, gut laufendes Unternehmen halten, welches schlüsselfertige Häuser baut. Bei genauem Hinsehen aber findet man einzigartige Merkmale, welche die Bauspezialisten vom Gros der Schlüsselfertigbauer unterscheidet.

er im Bereich Wohnbau heutzutage auf Anzeigen und Werbung verzichten kann und dennoch erfolgreich ist, der muss schon einen guten Ruf haben. So ist es bei Familie Schmid, die in Wangen, kurz vor Amtzell die Schmid Wohnbau GmbH & Co KG leitet. Der Maurermeister und seine Frau Sylvia Schmid begannen mit einem kleinen Baugeschäft 1994 in WangenKarsee. Damals beschäftigten sie einen Angestellten. Schon zu jenen Zeiten war Sylvia Schmid für die Buchhaltung verantwortlich. Als gelernte Steuerobersekretärin und ehemalige Mitarbeiterin beim Finanzamt übernimmt sie auch heute noch alle Aufgaben der (Lohn)-buchhaltung. Das Baugeschäft in Wangen-Karsee florierte, wurde bereits 2005 erweitert und zum heutigen Standort in das interkommunale Gewerbegebiet GeiselharzSchauwies verlagert. Im gleichen Jahr gründete das Ehepaar auch die Firma Schmid Wohnbau GmbH & CO KG, die sich auf die Erstellung und Veräußerung von schlüsselfertigen Häusern und Wohnungen spezialisiert hat. 2008 wurde eine eigene Zimmerei und Holzbauabteilung gegründet und seit 2009 ein Malerbetrieb integriert. In den entsprechenden Be-

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triebszweigen werden insgesamt 28 Mitarbeiter beschäftigt. Bis heute haben sie insgesamt 40 Einfamilienhäuser und mehrere Mehrfamilienhäuser schlüsselfertig erstellt und verkauft. Auf individuelle Lösungen spezialisiert Man könnte überspitzt sagen: dort wo andere aufhören, fangen Schmids erst an. Denn Schmids und ihr qualifiziertes Team sind Experten für individuelle, zuweilen kreative Lösungen im Schlüsselfertigbau. Der größte Teil der Aufträge sind Einfamilienhäuser in KfW-Effizienzhaus-70- und -55-Ausführung in Massivbauweise.

Wichtig ist den Unternehmern, dass ihr Preis ein »echter Festpreis« ist. Das bedeutet: sämtliche Arbeiten – auch Erdarbeiten Antennenanschlüsse, Strom- und Wasserversorgung, auf Wunsch bis zur fertigen Außenanlage, werden zum vorher festgelegten Preis erledigt. »Diese Vorgehensweise gibt den Kunden Sicherheit und schenkt Komfort. Sie müssen sich wirklich um nichts kümmern.« Damit alles reibungslos abläuft, fahren Erwin Schmid oder seine Bauleiter zwei- bis dreimal täglich auf die Baustelle. Das ist auch der Grund dafür, dass das Unternehmen ausschließlich im Umkreis

Individuelle und kreative Lösungen zu »echtem Festpreis«.

Moderne Architektur bringt viel Licht in die Innenräume.

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Der neue Trend: Ältere Menschen bauen sich ihren Traum vom kleinen, barrierefreien und altersgerechten Eigenheim.

Das günstige Haus für die junge Familie.

Im Verbund mit Handwerkern, Architekten und Zulieferern, die allesamt präzise und professionell arbeiten.

von bis zu 30 Kilometern agiert. »Wenn wir in größerer Entfernung Objekte bauen würden, könnten wir eine solche Bauüberwachung nicht mehr gewährleisten«, erklärt Erwin Schmid. Es wird auf kalkulierbares solides Wachstum gesetzt. Seit Jahren arbeiten sie mit einem festen Verbund von Handwerkern, Architekten und Zulieferern zusammen, die allesamt präzise und professionell arbeiten – und das hat sich bewährt. Gutes Betriebsklima enorm wichtig Und hier taucht schon die nächste Besonderheit der Schmid Wohnbau GmbH auf: Alle Mitarbeiter arbeiten jeden Tag eine Stunde länger – dadurch haben sie an jedem zweiten Freitag einen freien Tag. »Diese Regelung haben wir damals mit dem gesamten Team erarbeitet«, erzählt Sylvia Schmid, die ein positives Betriebsklima als echten Erfolgsfaktor des Unternehmens sieht. Erwin und Sylvia Schmid haben vier Kinder. Und, trotz langer Arbeitszeiten (»Wir arbeiten beide gern«): Zeit für die Kinder wird sich im Hause

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Schmid stets genommen. Beispielsweise lässt es sich Sylvia Schmid nicht nehmen, zu beinahe jedem Fußballspiel ihrer Tochter Isabella zu fahren, die in der U 17Nationalmannschaft spielt. Best Ager als neue Zielgruppe Die Kunden von Schmid Wohnbau kommen meist aufgrund von Empfehlungen und setzen sich aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammen. Für junge Familien haben die Schmids spezielle Angebote, die sich darauf ausrichten, dass bei den jüngeren Bauherren meist noch wenig Eigenkapital vorhanden ist und jene Häuslebauer viel Eigenleistung erbringen. Die überwiegende Klientel für die hochwertigen schlüsselfertigen Massivbauhäuser bewegt sich rein altersmäßig um die 40 Jahre. »Wir bieten Menschen die Lösung, sich den Traum vom individuellen, hochwertigen Haus zu erfüllen und dabei keinen Stress zu haben,« fasst Erwin Schmid zusammen. In letzter Zeit gibt es aber noch eine neue Kundengruppe: nämlich die der über

Sechzigjährigen. »Wenn die Menschen älter werden, dann haben sie meist das Problem, dass ihr Haus, bedingt durch den Auszug der Kinder, zu groß für sie geworden ist. Außerdem sind die Häuser nicht altersgerecht angelegt«, erklärt Sylvia Schmid das Phänomen der älteren Bauherren. Bei der Schmid Wohnbau erhalten die »Best Ager« dann personalisierte Lösungen, die exakt auf ihre Ansprüche zugeschnitten sind. Meist handelt es sich um eingeschossige Bungalows oder barrierefreie Häuser, in die Aufzüge, Treppenlifte und alles, was das Leben leichter macht, integriert werden. Gerade ältere Menschen legen auf eine solide Bauweise und beste Handwerkerqualität größten Wert und fühlen sich von Schmids gut betreut. »Die Menschen wollen sicher sein, dass ihr neues Haus »tip top« ist und sie komplett stressfrei in das neue Domizil einziehen können«, so Sylvia Schmid. Bei der Schmid Wohnbau GmbH ist das auf jeden Fall gesichert. Dafür stehen die Schmids mit ihrem Namen. Dagmar Gard

Erwin und Sylvia Schmid.

Die Menschen können komplett stressfrei in ihr neues Domizil einziehen.

Schmid Wohnbau GmbH & Co KG Karl-Maybach-Str.11 88239 Wangen i.A./Schomburg Telefon (07520) 91487-0 www.schmid-bau.com

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Bildung und Dienstleistungen für die Zukunft Unter dem Dach des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) seit Jahrzehnten in Bayern präsent. Zu der bbw-Gruppe gehören neben der bfz zahlreiche selbstständige Organisationen in den Bereichen Bildung, Beratung, personale und soziale Dienstleistungen. Auch in der Region Allgäu ist die Gruppe mit mehreren Unternehmen vertreten. »Ein breit aufgestelltes Bildungs- und Personalangebot ist für eine aufstrebende Region wie das Allgäu wichtig«, unterstreicht Silvia Becker. »Wir brauchen starke Unternehmen und flexible Mitarbeiter.« Frau Becker ist regionale bfz-Leiterin und steht den anderen Unternehmen der bbw-Gruppe in der Region voran. Vier davon stellen wir hier vor: die bbw gGmbH, die Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung), die Zeitarbeitsfirma procedo by gps und das Allgäuer Lernzentrum Metall (ALM).

Mit Augenmerk auf die Region bbw: Aus- und Weiterbildung für Privat- und Firmenkunden er früher einen Beruf lernte, übte ihn meist ein Leben lang aus. Eine Faustformel, die schon lange überholt ist. Lebenslanges Lernen und Wandlungsfähigkeit ist heute angesagt. Das umfangreiche Aus- und Weiterbildungsprogramm der bbw ist in einem gewichtigen Katalog mit 129 Seiten gebündelt. Darin befinden sich die unterschiedlichsten Seminare wie Projektmanagement, Benimmkurse oder auch berufsbegleitende Fortbildungen zum Wirtschaftsfachwirt oder Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen, die mit einem anerkannten IHK-Abschluss enden. Gerade die Fortbildung im Gesundheitsbereich hat bei der bbw einen hohen Stellenwert: »Im Allgäu

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steigt die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern im Wellness- und Gesundheitsbereich ständig«, bestätigt Heidi Eiblhuber, bbw-Koordinatorin für Privatund Firmenkunden. Coaching für Spitzenleistung in der Wirtschaft Neu im Programm ist die Ausbildung zum Resonanz-Coach, die erstmals ab Februar 2011 beginnt. »Im Spitzensport gehören Coaches einfach dazu«, so die DiplomSozialpädagogin Daniela Auerbacher, die mit Eiblhuber die berufsbegleitende Coach-Ausbildung betreut. »Warum sollen nicht auch Führungskräfte gecoacht werden, um Bestleistungen erreichen zu

können?« Das neue Angebot richtet sich an Personalabteilungen und freiberufliche Trainer, die sich zu einer Ausbildung als Coach berufen fühlen. Einen eigenen Coach im Unternehmen zu haben, sei schließlich ein großer Vorteil, so Auerbacher.

Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) Heidi Eiblhuber Koordinatorin Haubenschloßstraße 3 87435 Kempten Telefon (0831) 52149-24


Alexandra Weidner, Yvonne Nuvolin, Silvia Becker (knieend), Heidi Eiblhuber und Daniela Auerbacher (v.li.).

Ausbildung mit Zukunft Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung) ie Aussichten für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind langfristig rosig: Wer sich heute für einen Beruf oder eine Fortbildung in der Kranken- und Altenpflege entscheidet, baut für die Zukunft vor. Denn der Bedarf an ausgebildeten Pflegehelfern ist im Allgäu auf lange Sicht nicht gedeckt. Die Tendenz, sich im Gesundheitsbereich weiterzubilden, entwickelt sich nach oben. Durch neue Strukturen im Gesundheitssystem steigt die Nachfrage zum Beispiel nach Führungskräften wie Praxismanager an. Die bfz hat jetzt eine Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe in Immenstadt in Gründung, in der ab Herbst 2010 zum ersten Mal eine einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehilfe beginnt. Die Krankenpflegeschule ist im Gebäude der bekannten Fachschule für Altenpflege angesiedelt.

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Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe (in Gründung) Annegret Fabry-Dorner Schulleiterin Hornstraße 17 87509 Immenstadt Telefon (08323) 9617-12

Umschulung nach Stand der Technik ALM Allgäuer Lernzentrum Metall für zukunftsorientierte Metallberufe

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as Allgäuer Lernzentrum für Metall (ALM) in Immenstadt gehört ebenfalls zur bfz. ALM ist eine Werkstatt, in der klassische Umschulungen im Metallhandwerk stattfinden. Hier können sich Interessierte zum Beispiel zum Industriemechaniker ausbilden lassen. Als vor einigen Jahren die Überlegung im Raum stand, die Werkstatt zu schließen oder fürs Computerzeitalter zu modernisieren, entschloss man sich für eine technische Aufrüstung des Maschinenparks. So wurde etwa eine hochmoderne CNCMaschine angeschafft. Eine Investition, die auch langfristig ein Kursangebot nach Stand der Technik für Arbeitnehmer in der metallverarbeitenden Industrie und im Handwerk sichert.

Eine Ausbildung zur CNC-Fachkraft umfasst zahlreiche Module. Von Arbeitssicherheit über Werkzeugkunde bis hin zu praktischen Arbeiten wie Fräsen deckt die Ausbildung ein breites Spektrum ab. Die Ausbilder und Dozenten sind überwiegend praxiserprobte Mitarbeiter aus der Industrie.

ALM Allgäuer Lernzentrum Metall Manuela Brand Koordinatorin Hornstraße 17 87509 Immenstadt Telefon (08323) 9617-30

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Flexible Mitarbeiter auf Zeit procedo by gps für Zeitarbeit nach Maß

lobale Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, wirken sich auch auf das regionale Wirtschaftsgeschehen aus. Zieht etwa der Export an, brauchen Unternehmen in kürzester Zeit neue Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsfirmen wie procedo by gps ist eine kalkulierbare Lösung, um Personalengpässe kurz- oder langfristig zu überbrücken. Der Personaldienstleister hält im Bedarfsfall qualifiziertes Personal bereit und erspart so den Unternehmen eine aufwändige Personalsuche. »Zurzeit verzeichnen wir wieder eine steigende Nachfrage von Firmen«, sagt Niederlassungsleiter Mathias Schmid. Durch die enge Zusammenarbeit mit Fachverbänden liegt der Schwerpunkt von procedo auf den Branchen Medizin, Druck, Metall & Elektro

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sowie Papier. Von den drei Standorten Kempten, Memmingen und Reutte in Österreich betreut das Zeitarbeitsunternehmen flächendeckend Kunden aus ganz Bayern.

nehmer, der von der Zeitarbeitsfirma bezahlt wird. Für Arbeitssuchende kann sich die Zusammenarbeit mit procedo by gps lohnen: Wenn es nämlich gut beim Unternehmen läuft, kann sich daraus eine feste Anstellung ergeben. Edith Rayner

Kurze Wege, schnelle Reaktionszeit Hat ein Unternehmen einen kurzfristigen Personalbedarf, können die Mitarbeiter von procedo in kurzer Zeit das Anforderungsprofil mit vorhandenen Zeitarbeitnehmer- oder Bewerberprofilen abgleichen. Ist ein geeigneter Zeitarbeitnehmer gefunden, wird ein Arbeitnehmerüberlassungsvertrag zwischen procedo by gps und dem suchenden Unternehmen geschlossen. Wichtig: Es besteht kein arbeitsrechtliches Verhältnis zwischen dem Unternehmen und dem Zeitarbeit-

Mathias Schmid

procedo by gps Mathias Schmid Niederlassungsleiter

Standort Kempten Haubenschloßstraße 3 87435 Kempten Telefon (0831) 52149-41

Standort Memmingen Jägerndorfer Straße 1 87700 Memmingen Telefon (08331) 9584-80

Standort Reutte/Österreich Lindenstraße 35 A-6600 Reutte Telefon 0043 (5672) 63077-41

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»Jede Zahl ist durch menschliche Leistung erbracht« Sind Unternehmensberater die knallharten Sanierer in einer Branche, deren Image in der Öffentlichkeit angekratzt ist? Bei deren Erscheinen Mitarbeiter um ihren Job bangen müssen? Dr. Berthold Mack ist Unternehmensberater und hält dagegen: »Tatsächlich sind wir oft diejenigen, die Leute einstellen!« Mack & Partner Consulting aus Erolzheim berät erfolgreich mittelständische Unternehmen, Industrie- und Handwerksbetriebe.

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BILDER: MICHA WOLFSON

enn die Belegschaft in einem Unternehmen häufig wechselt, ist das aufwendig und teuer für ein Unternehmen. »Mitarbeiterbindung ist das große ema unserer Zeit«, ist Berthold Mack überzeugt. »Auch die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter weiter zu entwickeln, ist eine Herausforderung in der Unternehmensführung.« Obwohl sich sein Augenmerk stark auf die Menschen in einem Betrieb richtet, beginnt Mack jede Beratung mit einem intensiven Blick auf die betriebswirtschaftliche Seite des Betriebs, »wir

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schauen uns erst mal die Zahlen an«. Denn gerufen werde Mack in der Regel, weil Umsatz oder Ergebnis eines Unternehmens nicht stimmten. Trotzdem stehe für ihn fest: »Jede betriebswirtschaftliche Zahl ist durch menschliche Leistung erbracht.« Gute Mitarbeiter gehen zuerst In seiner Beratung durchforstet Berthold Mack Stück für Stück jede einzelne Abteilung und »schaut in jede Schublade«, um festzustellen, warum die Zahlen nicht stimmen. »Wie kalkuliert das Unternehmen? Wie läuft der Vertrieb?« sind Standardfragen, die schließlich zum wichtigsten Faktor »Das Führungsseminar hat mich gelehrt, die Dinge aus dem für mich richtigen Blickwinkel überleiten: nämlich den Menschen, die in diesem Betrieb arbeiten. Dabei stelle er häufig fest, dass zu betrachten. Ich gestalte mein Leben seither bewusster und gehe meinen Weg ziel- die Mitarbeiter fachlich bestens geschult seien. gerichteter in die Zukunft. Das Seminar war ein wichtiger Meilenstein in meiner persönli- Ein großes Manko sei dennoch die oft fehlende kaufmännische Kompetenz. Seine ernüchternde Roland Karcher, Betriebsleiter Eubo Caravan GmbH chen Entwicklung.« Erfahrung: »Bei 80 Prozent der Unternehmen ist keine Zahlenplausibilität gegeben«. Was ist also zu tun, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen? Mack hält ein reines Kostensenkungsprogramm durch eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl für den falschen Ansatz, denn: »Die besten Leute sind als erstes weg«. Nach seiner Erfahrung gebe es ohnehin nur noch wenige Unternehmen, in denen zu viel Personal arbeiten würde. Im Gegenteil, »oft werden auf unsere Empfehlung sogar neue Mitarbeiter eingestellt.«

Stimmen zu POWER-Leading:

Darwins These ist von gestern Immer wieder erlebt der Betriebswirtschaftler, dass Betriebe mit ihren Geschäftsführern unzufrieden sind. Einfach auszutauschen halte er für keine gute Lösung. Die Führungskompetenz bei Geschäftführern auszubauen, ist Macks bewährter Ansatz. Das Coachen von Führungskräften für den Mittelstand gehört deshalb zu den Kernkompetenzen von Mack und seinem fünfköpfigen Team. »Der Erfolg eines Unternehmens »Das Führungsseminar POWER-Leading war für hängt stark von den Menschen ab – mich die beste Investition in meinen 39 Jahren.« und wie gut sie zusammen arbeiten«, Michael Baur, Geschäftsführer erinnert der Coach in seinen mehrWürttembergische Versicherung Erolzheim tägigen Powerleading-Seminaren. »Erfolgreiches Führen setzt Expertentum im Umgang mit dem Menschen voraus.« Berthold Mack ist überzeugt, dass der Mensch von seiner Grundstruktur auf Kooperation angelegt ist. »Darwins Prinzip vom Überleben des Stärkeren ist längst überholt.« Im Kern gehe es immer um Menschen und ihre Energiestrukturen. Energiearbeit ist ein wesentliches Element in der Arbeit von Mack Consulting. »Führungskräfte fühlen sich oft in einem Spannungsfeld gefangen, aus dem sie keinen Ausweg mehr erkennen können«, führt Sabine Mack aus. Die Balance im Leben zwischen Beruf, Familie und eigenen Interessen zu finden sei die eigentliche Herausforderung. »Vor allem Männer vergessen gerne, dass wir nicht nur Ratio, also vom Kopf gesteuert sind, sondern auch emotional getrieben sind.« In den Mack-Coachings erlebe der Klient, »wie stark man sein kann, wenn man Emotionen zulässt«. Coaching mit Intuition Im großräumigen Büro von Berthold Mack stehen zwei altehrwürdige Ledersessel in der »Coaching-Ecke«. Hier finden Einzelcoachings statt. Die Treffen beginnen in der Regel mit einem Gespräch, gefolgt von kinesiologischem Coaching. »Unsere Coachings sind eine effiziente und hochsensible Methode, eine von der Ratio losge-

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löste intuitive Energiearbeit«, sagt Mack. Mit einem kinesiologischen Muskeltest können Ungleichgewichte und Störungen im körperlichen und emotionalen Bereich aufgedeckt werden. »Unsere Coachings sind eine effiziente und hochsensible Methode« sagt Mack. »Dabei folgen wir stark unserer Intuition.« Seiner Intuition gefolgt ist Berthold »Ich habe mich sehr wohlgefühlt bei der kompletten Führung und Mack schon vor acht Jahren, als er den Betreuung des Seminars. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Schritt in die Selbstständigkeit nahm. Trotz Mich hat es einen gewaltigen Schritt in meinem Leben weiter nach Aussicht auf einen Geschäftsführerposten Claudia Wutschke, Serviceleitung Gast-Caravaning GmbH bei einem großen Mittelständler entschied vorne gebracht.« er sich für die selbstständige Tätigkeit als Unternehmensberater. Was ihn antreibt? »Die Erde ist eine Bühne, ein großes eater, um ein großes Ganzes zu schaffen«, so der dreifache Familienvater. Deshalb sei auch sein Tun darauf ausgelegt, einen Beitrag zum »Großen und Ganzen« zu leisten. Das einfache Holzkreuz, flankiert von zwei Ikonenbildchen in einer großzügigen Wandaussparung hinter seinem Schreibtisch ist nicht zu übersehen: »Ich habe einen guten Draht zum Transpersonalen«, schmunzelt der Betriebswirtschaftler, der seine Wurzeln im nahegelegenen Rot an der »Ein super Seminar für alle, die mit Menschen umgehen dürfen. Rot hat. Aha, kommt hiervon also die Mir hat es eine Menge innerer Stärke zurückgegeben. Ich kann allen gewisse Bodenständigkeit, die der Person Berthold Mack anhaftet? Nicht nur, denn Interessenten dieses Seminar weiterempfehlen. Es bringt Licht in als Sohn eines Landwirts war er in seinem Ecken, wo es vorher dunkel war.« Heimatort in Rot a.d. Rot »in GummistieHolger Damme, Betriebsleiter Caravan & Freizeit Frischmuth feln bekannt«. In Stiefeln sieht man ihn heute vermutlich nur noch selten: Berthold und Sabine Mack sind ein erfolgreiches Unternehmerpaar, das den Kopf zum Himmel gerichtet hat und dennoch mit den Beinen auf der Erde steht. Das Bild vom Unternehmensberater als taffer Sanierer will nicht zu den Macks passen. Dennoch ist ihnen klar: »Wir werden nicht daran gemessen, wie sozial wir sind. Wir werden an Zahlen gemessen. Zahlen, hinter denen Menschen stehen.« Edith Rayner

Dr. Berthold Georg Mack • Diplomkaufmann • Studium der Betriebswirschaftslehre in Biberach und London • mehrere Jahre in Führungspositionen der Wirtschaft • seit 2002 selbstständiger Unternehmensberater für den Mittelstand • Promotion 2006 bis 2008 an der TU Chemnitz zum ema »Prozessoptimierung im Kooperationsmodell zwischen mittelständischen Unternehmen« • Coachingausbildung 2007 bis 2008

Mack & Partner Consulting Steigweg 14 88453 Erolzheim Telefon (07354) 93397-0 mack@mack-consulting.de www.mack-consulting.de

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Wirtschaftsmagazin

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Tipps von den Profis

Steuerfrei surfen und telefonieren Die Steuerberatungsgesellschaft Angele und Kollegen in Türkheim entwickelt sich stetig weiter. Besonders wichtig ist den beiden Geschäftsführern Juergen Angele und Andreas Heim, dass sie ihre Mandaten regelmäßig über Neuerungen und aktuelle Tendenzen zu informieren. »Eine häufige Frage die wir hören, dreht sich um die Besteuerung von betrieblichen Computern und Telekommunikationsgeräten, die dem Arbeitnehmer zur privaten Nutzung überlassen werden.«

rüher stand fast an jedem Büroarbeitsplatz ein PC. Heute sind die Schreibtische oft wieder frei von Technik – nicht weil die Informationsgesellschaft wieder auf dem Rückzug ist, sondern weil Unternehmen ihre Mitarbeiter immer häufiger mit Notebooks ausstatten. Und die werden mitgenommen zu auswärtigen Besprechungen, Kundenterminen und Dienstreisen, aber auch an die heimischen Schreibtische. Dass Arbeitnehmer auch zu privaten Zwecken mit dem Gerät online gehen, EMails oder Briefe schreiben, Fotos ansehen oder Musik hören ist anzunehmen. Folgt aus dieser Privatnutzung die Pflicht zur

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Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen? »In der Regel: Nein«, so Angele, der mittlerweile in seiner Kanzlei 24 Mitarbeiter zählt. »Der geldwerte Vorteil bleibt unabhängig vom Verhältnis der beruflichen zur privaten Nutzung steuerund sozialversicherungsfrei.« Die Steuerfreiheit umfasst übrigens auch den Gebrauch von Zubehör und Software, sowie die Kosten für das Internet. Sie ist nicht auf den privaten Gebrauch im Betrieb beschränkt. Neben der Verwendung des Notebooks zu Hause gilt sie beispielsweise auch für Mobiltelefone im Auto oder in der Wohnung des Arbeitnehmers stationierte Computer.

Privatnutzung eines Firmenhandys Ein Beispiel – Der Arbeitnehmer nutzt ein vom Arbeitgeber überlassenes betriebliches Handy ausschließlich für private Zwecke. Die Privatnutzung des Mobiltelefons des Arbeitgebers durch den Arbeitnehmer bleibt – unabhängig vom Umfang – steuer- und sozialversicherungsfrei. Durch eine Nutzungsvereinbarung (-beschränkung) kann der Arbeitgeber den Barlohn des Mitarbeiters sogar entsprechend herabsetzen. Im Ergebnis werden die privat veranlassten Kosten aus dem Brutto finanziert.

Entscheidend ist, dass es sich um ein betriebliches Gerät handelt. Es muss also im Eigentum des Arbeitgebers verbleiben und darf dem Arbeitnehmer nicht geschenkt werden. Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden Steuerberater Andreas Heim weist allerdings auf folgende Variante hin: »Anders liegt der Fall, wenn es sich um ein privates Telefon des Arbeitnehmers handelt und von diesem erfahrungsgemäß beruflich veranlasste Telekommunikationsaufwendungen anfallen.« Dann können vom Arbeitgeber ohne Einzelnachweis bis zu 20 Prozent des Rechnungsbetrages, jedoch höchstens 20 Euro im Monat, steuerfrei ersetzt werden. Hierfür sind die beruflich veranlassten Kosten für einen repräsentativen Zeitraum von drei Monaten aufzuzeichnen, beispielsweise durch Kennzeichnung in den Einzelgesprächsnachweisen. Übereignet der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer einen Personalcomputer unentgeltlich oder verbilligt, bestehen weitere Gestaltungsmöglichkeiten.

Angele & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft GmbH & Co. KG Irsinger Straße 3 86842 Türkheim Telefon (08245) 9602-0 www.angele-kollegen.de kanzlei@angele-kollegen.de

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§

Unzumutbare

Werbung Zur Marktwirtschaft gehört wesensnotwendig die Erzielung von Profit. Dazu ist regelmäßig der Abschluss von Verträgen zwischen Verbrauchern, Unternehmen und sonstigen Marktteilnehmern notwendig. Und das geht in einer modernen Wirtschaft nicht ohne Werbung.

nahmen, weil gerade durch den Einsatz von Fernkommunikationsmitteln es zu Missständen kam. Regeln zur Werbung findet man im Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb und Regeln zum Fernabsatzvertrag im BGB. Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb enthält keine Definition von Werbung. Unter Bezugnahme auf die europäische Richtlinie 2006/114 EG über irreführende vergleichende Werbung versteht der Bundesgerichtshof unter Werbung jede Äußerung bei der Ausübung eines Handels, Gewerbes, Handwerks oder freien Berufs mit dem Ziel, den Absatz von Waren oder die Erbringung von DienstleisEs fällt zweifelsohne jede den Absatz von Waren tungen zu fördern (z.B. BGH oder Dienstleistungen fördernde Angebotshandlung Beschluss vom 20.05.2009, unter den Begriff der Werbung. Az.: 1 ZR 218/07). Dabei geht der BGH von einem weiten Begriff der Werbung aus. So fällt zweifelsohne jede den Absatz von erlassen (§§ 312 b – 312 d BGB). Er hat aber Waren oder Dienstleistungen fördernde auch Regelungen zur Werbung getroffen. Von Bedeutung ist hierbei insbesondere § Angebotshandlung unter den Begriff der Werbung. Der BGH subsummiert aber 7 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbeauch unter dem Begriff der Werbung werb (UWG). Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich hauptsächlich mit der in § Nachfragemaßnahmen (Urteil des BGH vom 17.07.2008, Az.: 1 ZR 197/05). So ist 7 Abs. 2 UWG geregelten unzumutbaren zum Beispiel für einen Wiederverkäufer Werbung. Da aber sowohl Werbung als auch der Abschluss von Verträgen unter der Bezug von Handelsware notwendige Voraussetzung für seinen Absatz. Tätigt er Einsatz von Fernkommunikationsmitteln erfolgen, ist es vorab notwendig, die Wergegenüber möglichen Lieferanten entsprechende Nachfragemaßnahmen wie zum bung und Fernabsatzverträge begrifflich Beispiel die Versendung von Anfragefaxen, von einander abzugrenzen. liegt hierin ebenfalls Werbung. Der Fernabsatzvertrag ist hingegen Werbung und Fernabsatzverträge gesetzlich hinreichend umschrieben. Gem. Führt eine Werbung unter Einsatz von Fernkommunikationsmitteln zu einem § 312 b Abs. 1 BGB liegt grundsätzlich ein Fernabsatzvertrag vor, wenn ein Vertrag Vertrag, so liegt nicht automatisch ein Fernabsatzvertrag vor. Umgekehrt kann zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlichem Einein Fernabsatzvertrag auch ohne vorherige satz von Fernkommunikationsmitteln Werbung zustande kommen. Gleichwohl bedurfte es gesetzgeberischer Maßohne gleichzeitige körperliche Anwesenies alles geschieht unter den gerade herrschenden Lebensumständen, welche ganz erheblich von den technischen Gegebenheiten bestimmt werden. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Fernkommunikationsmittel. Diese spielen sowohl bei der Werbung als auch beim Vertragsschluss eine Rolle. Da es sich hierbei um Massenphänomene handelt, blieben Missstände nicht aus, weshalb der Gesetzgeber in den letzten Jahren wiederholt tätig werden musste. So hat er unter anderem im BGB Regelungen zum Vertragsschluss bei Fernabsatzverträgen

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heit der Vertragspartner zustande kommt. Da es also für diese Art des Vertrages auf den Einsatz von Fernkommunikationsmitteln ankommt, ist auch eine Definition der Fernkommunikation erforderlich. § 312 b Abs. 2 BGB definiert Fernkommunikationsmittel als Kommunikationsmittel, die zur Anbahnung oder zum Abschluss eines Vertrages zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmer ohne gleichzeitige körperliche Anwesenheit der Vertragsparteien eingesetzt werden können, insbesondere Briefe, Kataloge, Telefonanrufe, Telekopien, E-Mails sowie Rundfunk, Tele- und Mediendienste. Kommt es unter Einsatz von Fernkommunikationsmitteln zu einem Vertragsschluss, könnte ein Fernabsatzvertrag im Sinne des BGB abgeschlossen worden sein. Dies setzt voraus, dass die weiteren in den §§ 312 b – 312 d BGB geregelten Voraussetzungen erfüllt sind. Diese Regelungen enthalten eine Reihe von Ausnahmen und Einschränkungen. Ohne hier auf Einzelheiten eingehen zu wollen, setzt ein Fernabsatzvertrag im Sinne des BGB aber immer voraus, dass einer der Vertragspartner Verbraucher ist. Das heißt, für einen Vertrag zwischen zwei Unternehmern, der unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln zustande kommt, gelten die Regelungen über den Fernabsatzvertrag nicht. Liegt ein Fernabsatzvertrag im Sinne des BGB vor, hat der Verbraucher grundsätzlich ein Widerrufs- und Rückgaberecht.

§

Verbraucher, Unternehmer und Marktteilnehmer im UWG Welche Werbung ist nun unzumutbar? Um hier die Regelungen des Gesetzgebers richtig zu verstehen, sind die vom Gesetzgeber im UWG vorgenommenen Definitionen zu beachten. Wie oben schon ausgeführt gibt es keine gesetzliche Definition


der Werbung im UWG. Dies mag verblüffen, denn andere Begriffe werden sehr ausführlich definiert. So entspricht es einer gängigen Praxis des Gesetzgebers, für das konkrete Gesetz wichtige Begriffe gesetzlich zu definieren. Gem. § 2 Abs. 1 Nr. 6 UWG ist Unternehmer jede natürliche oder juristische Person, die geschäftliche Handlungen im Rahmen ihrer gewerblichen, handwerklichen oder beruflichen Tätigkeit vornimmt, und jede Person, die im Namen oder Auftrag einer solchen Person handelt. Bezüglich des Verbraucherbegriffs verweist das UWG auf § 13 BGB. Danach ist Verbraucher jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu einem Zwecke abschließt, der weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden kann. Wer zum Beispiel als Existenzgründer Geschäfte für sein Unternehmen tätigt, ist kein Verbraucher. Umgekehrt ist der Geschäftsführer einer GmbH oder der selbständige Handwerksmeister Verbraucher, wenn er Geschäfte für den privaten Verbrauch abschließt. Des weiteren kennt das UWG auch noch den Begriff des Marktteilnehmers. Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 2 UWG sind Marktteilnehmer neben dem Unternehmen und dem Verbraucher alle Personen, die als Anbieter oder Nachfrager von Waren oder Dienstleistungen tätig sind. Das heißt, der Begriff des Marktteilnehmers geht weiter als der des Unternehmens und Verbrauchers. Als Beispiel könnte man hier Vereine, Stiftungen und ähnliches nennen. Zweck der

§

wurf von Werbematerial in einen Briefkasten, obwohl auf dem Briefkasten ausdrücklich mittels Aufkleber der Hinweis zu ersehen ist, dass keine Einwurfwerbung gewünscht wird. So hat schon der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 20.12.1988 (Az.: VI ZR 182/88) entschieden, dass der Eigentümer oder Besitzer einer Wohnung, der sich durch einen Aufkleber an seinem Briefkasten gegen den Einwurf von Werbematerial wehrt, einen Unterlassungsanspruch gegen den Werbenden hat § 7 Abs. 2 UWG konkretisiert die Generalklausel des § 7 Abs. 1 UWG. So beginnt diese Vorschrift mit dem Satz: »Eine unzumutbare Belästigung ist stets anzunehmen....« Das heißt, der Gesetzgeber legt in § 7 Abs. 2 UWG diverse Tatbestände fest, welche er wegen unzumutbarer Belästigung stets für unzulässig hält. Liegen diese Tatbestände vor, ist die Werbemaßnahme stets rechtswidrig.

Unerlaubte Telefonwerbung § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG regelt zwei Arten unerlaubter Telefonwerbung, nämlich einmal die gegenüber Verbrauchern und zum anderen die gegenüber sonstigen Marktteilnehmern. So stellt eine Werbung mit einem Telefonanruf gegenüber einem Verbraucher ohne dessen vorherige ausdrückliche Einwilligung stets eine unzumutbare Belästigung dar. Diese Regelung trat in dieser Form erst am 04.08.2009 in Kraft. Zwar war schon vorher laut UWG die Telefonwerbung ohne Einwilligung des Verbrauchers unzulässig. Im Gegensatz zu früher wird nun aber Werbung mit einem Telefonanruf gegenüber einem eine vorherige ausdrückVerbraucher ohne dessen vorherige ausdrückliche liche Einwilligung verEinwilligung stellt stets eine unzumutbare Belästigung dar. langt. Der Unterschied zwischen einer Einwilligung und einer vorherigen ausdrücklichen Einwilligung besteht Regelung ist es, alle Personen zu erfassen, darin, dass eine Einwilligung nicht mehr die irgendwie als Anbieter oder Nachfrage von Waren oder Dienstleistungen tätig stillschweigend, zum Beispiel durch schlüswerden. siges Verhalten, erklärt werden kann. Das heißt, da die Einwilligung ausdrücklich vor Unzumutbare Belästigungen dem Werbeanruf erklärt sein muss, kann sie nicht erst während des Telefonanrufs Die Generalklausel für eine unzumutbare erklärt werden. Damit hat der Verbraucher Werbung steht in § 7 Abs. 1 Satz 1 UWG. Danach ist eine geschäftliche Handlung, einen Anspruch darauf, von Werbeandurch die ein Marktteilnehmer in unzurufen ohne vorherige Einwilligung vollmutbarer Weise belästigt wird, unzulässig. ständig in Ruhe gelassen zu werden. Dies gilt nach § 7 Abs. 1 Satz 2 UWG insbeAnders lautet der zweite in § 7 Abs. 2 sondere für Werbung, obwohl erkennbar Nr. 2 UWG geregelte Tatbestand der unerist, dass der angesprochene Marktteillaubten Telefonwerbung. Sie richtet sich nehmer diese Werbung nicht wünscht. So bis auf den schon geschützten Verbraucher fällt unter § 7 Abs. 1 Satz 2 UWG der Einan alle weiteren Marktteilnehmer, also ins-

besondere gewerblich tätige Unternehmen. Danach stellt die gegenüber einem solchen Marktteilnehmer getätigte Telefonwerbung dann eine unzumutbare Belästigung dar, wenn sie ohne dessen zumindest mutmaßliche Einwilligung erfolgt. Das heißt, die Telefonwerbung ist sicherlich unzulässig, wenn der Marktteilnehmer vorher ausdrücklich erklärt, keinen Werbeanruf erhalten zu wollen. Im Gegensatz aber zum Verbraucher ist nicht erforderlich, dass der sonstige Marktteilnehmer vorher ausdrücklich in den Werbeanruf einwilligt. Es ist nicht einmal erforderlich, dass der Marktteilnehmer stillschweigend sein Einverständnis erklärt. Vielmehr liegt eine unzulässige Belästigung erst vor, wenn der Werbeanruf ohne mutmaßliche Einwilligung des Marktteilnehmers erfolgt. In seinem Urteil vom 20.09.2007 (Az.: I ZR 88/05) führt der BGH aus, dass derjenige, der zu gewerblichen Zwecken einen Telefonanschluss unterhält, auch mit entsprechenden Anrufen rechnet. Danach liegt schon dann ein rechtmäßiger Werbeanruf vor, wenn aufgrund tatsächlicher Umstände ein sachliches Interesse des Angerufenen vermutet werden kann. So führt der BGH wörtlich aus: »Bei der Beurteilung der Frage, ob bei einer Telefonwerbung im gewerblichen Bereich von einer mutmaßlichen Einwilligung des Angerufenen ausgegangen werden kann, ist auf die Umstände vor dem Anruf sowie auf die Art und den Inhalt der Werbung abzustellen. Maßgebend ist, ob der Werbende bei verständiger Würdigung der Umstände davon ausgehen kann, der Anzurufende erwarte einen solchen Anruf oder werde ihm jedenfalls positiv gegenüberstehen. Dabei muss sich die mutmaßliche Einwilligung des anzurufenden Gewerbetreibenden nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Art der Werbung erstrecken. Der anzurufende Gewerbetreibende muss dementsprechend mutmaßlich gerade auch mit einer telefonischen Werbung einverstanden sein.« 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 97


Unerlaubte Werbung mittels E-Mail und Fax Gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG ist eine unzumutbare Belästigung stets anzunehmen bei Werbung unter Verwendung einer automatischen Anrufmaschine, eines Faxgerätes oder elektronischer Post, ohne dass eine vorherige ausdrückliche Einwilligung des Adressaten vorliegt. Auf den ersten Blick leuchtet die Regelung nicht ein. Sie macht nämlich die Werbung mittels EMail und Fax auch gegenüber Unternehmern von dessen ausdrücklicher Einwilligung abhängig. Reicht für eine telefonische Werbung gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG schon die mutmaßliche Einwilligung, bedarf es für die Werbung mittels Fax und

tung dessen Faxnummer erhält, diesem ohne dessen vorherige ausdrückliche Einwilligung keine Werbung mittels Fax zukommen lassen. Er dürfte ihn wohl aber wegen der mutmaßlichen Einwilligung anrufen (§ 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG) oder eine Werbe-E-Mail zusenden, sofern er vom Kunden die E-Mail-Adresse erhalten hat. Dieses Problem hat der Gesetzgeber offensichtlich übersehen und wird im Streitfall von den eingeschalteten Gerichten gelöst werden müssen. Nach dem Urteil des BGH vom 20.05.2009 (Az.: I ZR 218/07) stellt bereits die einmalige unverlangte Zusendung einer E-Mail mit Werbung einen Eingriff in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb dar, da sie regelmäßig den Betriebsablauf des Unternehmens stören. Andererseits hat der BGH mit Wer seine Telefaxnummer in allgemein zugänglichen Urteil vom 17.07.2008 Verzeichnissen veröffentlicht, erklärt sein Einverständnis, (Az.: I ZR 75/06) die dass potenzielle Kunden den Anschluss bestimmungsWerbung mittels Telefax gemäß für Kaufanfragen nutzen. für zulässig erachtet, wenn der Unternehmer die Nummer seines Telefaxanschlusses in allgemein zugänglichen E-Mail der ausdrücklichen Einwilligung. Verzeichnissen veröffentlicht. »Mit einer Diese Unterscheidung macht nicht gerade derartigen Veröffentlichung erklärt der Sinn. Der Gesetzgeber hat aber in § 7 Abs. Unternehmer durch schlüssiges Ver3 UWG eine Ausnahme geregelt. Danach halten sein Einverständnis, dass potenliegt, obwohl § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG bei zielle Kunden den Anschluss bestimWerbung unter Verwendung elektronimungsgemäß für Kaufanfragen nutzen. scher Post (dies sind zum Beispiel E-Mails) Die Angabe der Telefaxnummer in einer die ausdrückliche vorherige Einwilligung Werbeanzeige bringt aber das konkluverlangt, nach § 7 Abs. 3 UWG bei Werdente Einverständnis des Unternehmens bung mittels elektronischer Post unter folzum Ausdruck, Anfragen potentieller genden Voraussetzungen keine unzumutKunden auf diesem Gerät zu empbare Belästigung vor: fangen.« Das Gleiche gilt, wenn das Unter• Ein Unternehmer erhält im Zusammennehmen seine Telefax-Nummer in einem hang mit dem Verkauf einer Ware oder öffentlichen Verzeichnis veröffentlicht. Dienstleistung von dem Kunden dessen Unklar bleibt bei diesem Urteil, wie es sich elektronische Postadresse; mit dem Wortlaut des § 7 Abs. 2 Nr. 3 • Ein Unternehmer verwendet die Adresse UWG verträgt, wonach für die Werbung zur Direktwerbung für eigene ähnliche mittels Telefax die vorherige ausdrückliche Waren oder Dienstleistungen; Einwilligung vorliegen muss. • Der Kunde widerspricht der Verwendung nicht; Werbung mit sonstigen • Der Kunde wird bei der Erhebung der Fernkommunikationsmitteln sowie Adresse und bei jeder Verwendung klar Verschleierung des Absenders und deutlich darauf hingewiesen, dass er § 7 Abs. 2 UWG enthält noch zwei weitere der Verwendung jederzeit widerspreRegelungen hinsichtlich der unzumutchen kann, ohne dass hierfür andere als baren Belästigung mittels Werbung. die Übermittlungskosten nach den BasisDanach liegt gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 1 UWG tarifen entstehen. eine unzumutbare Werbung auch dann Eine entsprechende Ausnahmeregevor, wenn sie unter Verwendung von Fernlung für die Werbung mittels Faxgeräts kommunikationsmitteln, die nicht Telefon, fehlt. Stellt man auf den Wortlaut des automatische Anrufmaschine, Faxgerät UWG ab, dürfte ein Unternehmer, der von oder elektronische Post sind, praktiziert seinem Kunden im Zusammenhang mit wird, wenn der Verbraucher dadurch hartdem Verkauf einer Ware oder Dienstleis-

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Rechtsanwalt Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 www.ra-stemke.de rastemke@t-online.de

näckig angesprochen wird, obwohl er dies erkennbar nicht wünscht. Ein Anwendungsfall hierfür wäre die fortlaufende postalische Zusendung von Werbematerial, obwohl der Verbraucher dem ausdrücklich widersprochen hat. Des weiteren ist eine Werbung gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 4 UWG unzumutbar, wenn die Identität des Absenders, in dessen Auftrag die Nachricht übermittelt wird, verschleiert wird oder verheimlicht wird. Das Gleiche gilt, wenn keine gültige Adresse vorhanden ist, an die der Empfänger eine Aufforderung zur Einstellung solcher Nachrichten richten kann. Dabei dürfen für einen möglichen Widerspruch des Empfängers nur die Übermittlungskosten nach den Basistarifen anfallen. Folgen unzumutbarer Werbung Gemäß § 20 UWG handelt derjenige ordnungswidrig, der vorsätzlich oder fahrlässig gegenüber einem Verbraucher ohne dessen vorherige ausdrückliche Einwilligung mit einem Telefonanruf wirbt. Dies kann die Verhängung eines Bußgeldes nach sich ziehen. Des weiteren steht jedem Verbraucher, Unternehmer und Marktteilnehmer grundsätzlich ein zivilrechtlicher Unterlassungsanspruch gegenüber demjenigen zu, der eine nach § 7 UWG unzulässige Handlung vornimmt. Daneben besteht ein wettbewerbsrechtlicher Unterlassungsanspruch gemäß § 8 UWG. Der wettbewerbsrechtliche Unterlassungsanspruch steht aber nur einem Wettbewerber sowie den weiteren in § 8 Abs. 3 UWG genannten Stellen, dies sind zum Beispiel Verbände, die IHK oder die Handwerkskammern, zu.


WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

Wirtschafts-Meldungen in Kürze

Kempten

Mitarbeiter des Folienherstellers Klöckner Pentaplast müssen gehen Der Konzern Klöckner Pentaplast wird nächstes Jahr sein Kemptener Werk aufgeben. Nach einer Zitterpartie für die rund 90 Mitarbeiter steht das Aus für Kempten nun fest. Die Folienproduktion soll künftig ins europäische Ausland verlagert werden. Im Sommer 2011 ist für alle Beschäftigten Schluss. Die Klöckner Pentaplast Gruppe ist der weltweit führende Hersteller von Folien für die Verpackung von pharmazeutischen und medizinischen Produkten, Lebensmitteln und elektronischen Bauteilen sowie für allgemeine Tiefzieh-, Druck- und Spezialanwendungen. Gegründet 1965 mit zunächst einem Werk in Montabaur, ist Klöckner Pentaplast mittlerweile auf 19 weitere Produktionsstandorte in 11 Ländern gewachsen. Oberjoch

Bayerns beste Schule kommt aus dem Allgäu Die Lehrer und Schüler der Sophie-SchollSchule in Oberjoch dürfen sich über eine ganz besondere Auszeichnung freuen. Die Einrichtung im Allgäu erhält einen mit 100.000 Euro dotierten Schulpreis für vorbildliche pädagogische Leistungen. Im Oberjoch lernen rund 240 chronisch kranke Schüler fürs Leben. Kempten

Marke »Allgäu« nun europaweit geschützt Weiße Schrift im blauen Quadrat – die plakative Marke der Region Allgäu ist jetzt als EU-Marke geschützt. Der Eintrag des

Berlin/Allgäu

Förderung vom Staat gestoppt Am 3. Mai 2010 beschloss der deutsche Bundestag mit dem Bundeshaushalt 2010 eine qualifizierte Haushaltssperre beim Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien. Die Folgen daraus: Die Förderung für Sorlarkollektoren fällt weg. Biomasseheizungen und Wärmepumpen werden nicht mehr bezuschusst. Die für 2010 noch zur Verfügung stehenden Fördermittel sind bereits aufgebraucht. Es können daher auch keine neuen Förderanträge mehr entgegengenommen werden. Das Energie und Umweltzentrum Allgäu sieht das als einen harten Schlag für das Allgäu. Gerade im Allgäu mit seinen vielen Sonnenstunden wurde das Förderprogramm in der Vergangenheit überdurchschnittlich häufig genutzt.

Allgäu-Logos in das europäische Markenregister soll zukünftig die Bekanntheit und Verbreitung weiter fördern. Die Allgäu Marketing GmbH legt damit die Grundlage für eine konsequente Marketing-Strategie in Deutschland und ganz Europa. Das eingetragene Allgäu-Logo fand sich in diesem Jahr bereits 33 Mio. Mal auf den verschiedensten Print-Produkten der Allgäu-Marketing GmbH wieder, darunter auch auf bekannten Waren wie Käse oder Senf. Oberjoch

Deutsche Fußballnationalmannschaft zu Gast im Allgäu Hoher Besuch kündigt sich an – ob er dann auch weltmeisterlich sein wird, das wird sich noch zeigen. Die Deutsche Fußballnationalmannschaft soll nach der WM ins Allgäu kommen. Die Gemeinde Bad

Hindelang hat mit den »Oberjoch Hotels« das Deutsche Team nach der Fußball-Weltmeisterschaft ins Allgäu eingeladen. In Oberjoch, dem höchst gelegenen deutschen Bergdorf, soll die deutsche Nationalmannschaft nach den Strapazen der Weltmeisterschaft entspannen. Dafür sei besonders die Luft prädestiniert, so Kurdirektor Max Hillmeier. Sulzberg

Folienhersteller erweitert seine Produktion VF Verpackungen in Kempten investiert in eine weitere Maschine. Die Verpackungskünstler wollen in der Produktion somit leistungsorientierter arbeiten. Künftig könne man Produktionsplus von 720 Tonnen in einem Monat erreichen. Mit der neuen Maschine könne der Folienhersteller auch Folienverbunde mit neuen Zusammensetzungen produzieren. 3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 99


Wirtschafts-Meldungen

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

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IMPRESSUM Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de

Immenstadt/Oberstaufen

Weltbeste Triathleten treffen sich im Allgäu Schwimmen, Radfahren, Laufen bis zum Anschlag: Am 31. Juli und 1. August finden im Oberallgäu gleich zwei TriathlonSpitzen-Events statt. Am Samstag messen die Triathleten ihre sportlichen Stärken beim traditionsreichen Triathlon-Wettbewerb Allgäu Classic, gefolgt von einem Spitzensportler-Stelldichein am Sonntag.

Dann treffen die weltbesten Sportler bei der Triathlon-Weltmeisterschaft des Branchenverbandes ITU aufeinander. Für die anspruchsvollen sportlichen Begegnungen sind 850 Helfer im Einsatz. Die rund 700 Sportler reisen aus allen fünf Kontinenten an, für 50 Allgäuer Triathleten wird es ein Heimspiel sein.

Geschäftsführer (gesamtverantwortlich) omas Tänzel Redaktion Maria Anna Weixler-Schürger Dagmar Gard Edith Rayner Sina Krupka Heike Zimmermann Guenter Rauch (08 31) 96 01 51-0 Medienberatung omas Tänzel Michael Müller Günter Wastl Tanja Aurhammer

(08 31) 96 01 51-10 (08 31) 96 01 51-11 (08 31) 96 01 51-12 (08 31) 96 01 51-13

Druckvorstufe und Druck Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22-24 88171 Weiler im Allgäu Telefon (0 83 87) 399-0 Telefax (0 83 87) 399-33 E-Mail info@druckerei-holzer.de Magazin-Layout Brigitte Weixler Anzeigen-Layout Composizione Katrin Rampp Bankverbindung Sparkasse Allgäu Konto-Nr. 514 269 406 BLZ 733 500 00 Bezugspreis/Abonnement Einzelheft 4,90 Euro »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei sechs Ausgaben Inland: 27,90 Euro inkl. Versand Ausland: 38,40 Euro inkl. Versand ISSN 1868-3789 Alle Rechte vorbehalten. © für Layout, Logo und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabbonnements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kennzeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.

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Sulzberg

Eventmanager – Akademie vergibt Stipendium Um ein erfolgreiches Event zu schaffen, gehört eine professionelle Vorbereitung und Durchführung dazu. Was Professionalität in dieser Branche heisst, vermittelt ab 2010 die neu gegründete Akademie für Internationales Event Business & Management. Wer die sechs Semester einschließlich Auslandspraktikum abschliesst, darf sich mit dem Titel »Projektmanager im Internationalen Event Business & Management« schmücken. Ab sofort können sich Interessierte für ein Stipendium für den im September beginnenden Studiengang bewerben. Hinter der akademischen Initiative steht Petra Kreibich von der Sulzberger Event-Agentur KAD Kongress Agentur.

Hellengerst

Lions-Club lädt zur Golf-Europameisterschaft ein Am 2. und 3. Juli treffen sich Golfbegeisterte zum 7. Golf-Benefizturnier des LionsClub Kempten-Buchenberg auf der Golfanlage des Golfclub Hellengerst. Erstmals haben die Veranstalter dieses Jahr die 1. Lions Alpengolf Europameisterschaft ins Leben gerufen, die zeitgleich stattfindet. Zu diesem Benefiz-Golfturnier sind alle Golfer mit Platzreife zugelassen. Für das Begleitprogramm mit Tombola und Siegerehrung bietet das Vier-Sterne-Hotel Hanusel Hof einen würdigen Rahmen. Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser hat die Schirmherrschaft übernommen.


Emissionsfrei – Wohnen und Mobilität der Zukunft

BILDER: BAUFRITZ

Alfred Braatz, vom Zentralen Marketing Daimler AG.

Baufritz und die Daimler AG präsentieren in der HausSchneiderei dem Deutschen Querdenker-Club die neuesten Innovationen Wessen Credo die Entwicklung nachhaltiger Zukunftstechnologien ist, der steht als Unternehmen vor gewaltigen Herausforderungen. In der Automobilbranche ist es die Suche nach dem effizientesten Weg in eine emissionsfreie Mobilität, in der Baubranche bestimmen Fragen nach den umweltverträglichsten Baumaterialen zur Minimierung des Energieverbrauchs oder zum gesunden Wohnklima die Diskussion. Zu den herausragenden Vertretern ihrer Branchen zählen die Stuttgarter Daimler AG und der Erkheimer Holzhaus-Spezialist Baufritz. Wie sie diese Herausforderungen bewältigen können, das haben der Weltkonzern und der baye-

rische Mittelständler im Rahmen der Querdenker-Kamingespräche in der HausSchneiderei in Erkheim Unternehmern, Führungskräften und Freiberuflern erläutert. So zeigt der Daimler-Konzern mit dem B-Klasse F-CELL – dem ersten von Mercedes-Benz unter Serienbedingungen gefertigten Elektrofahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb – eine Möglichkeit auf, wie künftig eine Strecke von 400 Kilometern emissionsfrei zurücklegt werden kann. Und zwar mittels eines Brennstoffzellensystems, das den Strom für den 136 PS starken Elektromotor produziert. Schadstoffe entstehen dabei keine. Denn das Resultat der Umwandlung von Wasserstoff in elektrische Energie ist… Wasser! Als Stromspeicher wird eine LithiumIonen-Batterie mit Hochvolt-Technik

genutzt. Umgerechnet auf Diesel-Verhältnisse verbraucht der F-CELL nur 3,3 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer. Zu Testzwecken wird das Fahrzeug im Frühsommer an knapp 200 Kunden in Europa und in den USA ausgeliefert, die Markteinführung ist für 2013/2014 geplant. Alfred Braatz vom Zentralen Marketing der Daimler AG hofft, dass bis zur Markteinführung die Tankstellen-Infrastruktur »halbwegs steht«, denn: »Bisher gibt es in Deutschland ganze sieben WasserstoffTankstellen.« Einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, das ist schon seit Jahren die Unternehmensphilosophie des Holzhaus-Spezialisten Baufritz. Bei der Produktion und dem Bau eines VollwerteHauses stehen nachwachsende Rohstoffe und der ganzheitliche Ansatz im Mittelpunkt. Hier wird der Primärenergiebedarf als auch die CO₂-Bilanz eines Hauses über dessen gesamten Lebenszyklus von der Beschaffung der Rohstoffe bis zum Recycling betrachtet. »Für uns ist die Natur das perfekte Vorbild«, sagt die geschäftsführende Gesellschafterin Dagmar FritzKramer, Deutschlands Unternehmerin des Jahres 2008. Deshalb entwickelt Baufritz permanent Konzepte und Visionen, wie nachhaltiges und gesundes Leben und Wohnen in Zukunft gestaltet werden kann. Dazu zählt für Dagmar Fritz-Kramer neben der Vernetzung von Arbeiten und Wohnen, dem gesunden Bauen, dem ausschließlichen Einsatz von Natur- und Eigenstrom auch die »energetische Verknüpfung« von Gebäuden und Mobilität, denn: »Die überschüssige Energie spezieller EnergieplusHäuser könnte man problemlos zur Versorgung von Elektro-Fahrzeugen nutzen.« er

Wirtschafts-Meldungen

Erkheim


Wirtschafts-Meldungen

Hopferbach

Knestel baut eine neue Produktionshalle Die Firma Knestel investiert in die Zukunft und stellt damit die Zeichen auf Erfolg. Eine neue Produktionshalle soll her. Hier sollen weitere Sozialräume und Büros untergebracht werden. Bis zum Herbst sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Firma Knestel gibt es seit 1980 und kümmert sich um die Entwicklung und Produktion elektronischer Sonderlösungen. Memmingen

Strom für Afrika Einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der netzfernen Elektrifizierung hat Steca Solar geleistet. Der Memminger Hersteller von Elektronik für die Solarenergie hat in Südafrika ein neues AC gekoppeltes OffGrid-System erfolgreich in Betrieb genommen. Es versorgt ein Gemeindezentrum in der Nähe von Johannesburg mit Strom

reichhaltigen Angebot hat sich in der ganzen Zeit nichts geändert. Noch immer stehen die traditionellen Rezepte für Kuchen und Pralinen bei den Kunden hoch im Kurs. Berlin

Mehr Deutsche bleiben bei Krankheit wieder zu Hause Deutsche lassen sich wieder öfter krankschreiben und hüten brav das Bett. Laut einer Erhebung des Bundesgesundheitsministeriums fehlten Beschäftigte im ersten Quartal dieses Jahres 3,66 Prozent der Sollarbeitszeit an ihrem Arbeitsplatz – eine Folge von Krankschreibungen. Das seien immerhin 12 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ein Grund sei, so die Experten, die konjunkturelle Erholung.

Seit der Elchtest 1997 für Mercedes zum Debakel wurde, besteht nahezu jedes Auto den Sicherheitstest. Anders sieht es mit dem neuen Modell des Autoherstellers Citroën aus. Der ADAC-Ausweichtest endete für den Citroën Nemo auf dem Autodach. Bei dem baugleichen Modell Peugeot Bipper vermuteten die Experten ähnliche Schwierigkeiten. Beide Wagen besitzen kein elektronisches Stabilitätsprogramm. Für seine beiden Marken Citroën und Peugeot hat Hersteller PSA inzwischen angekündigt, beide Modelle künftig mit ESP auszurüsten – in den Dieselversionen sei dies bereits für September geplant.

Energieriese RWE erhöht die Strompreise

Das Residenzcafé feiert 50. Jubiläum Oberstaufen

Advantage Allgäu: Nachwuchs-Tennisprofis beim Oberstaufen-Cup Die Nachwuchs-Tenniselite konkurriert vom 3. bis 11. Juli beim ATPChallenger-Turnier um den Oberstaufen-Cup. Schon einige bekannte Tennis-Profis haben sich in der Vergangenheit in Spiel-Satz-Sieg in Oberstaufen gemessen, darunter Carlos Moya und der deutsche Daviscup-Spieler Philipp Petzschner. Ausrichter des ATP-Turniers ist der Oberstaufener TC Blau-Weiß. Turnierdirektor Hans Hermann und seine Teamkollegen schaffen es jedes Jahr wieder, trotzt schwieriger Rahmenbedingungen Sponsoren für das Traditionsturnier zu finden. »Dafür werden wir mit Spitzentennis auf höchstem Niveau entschädigt«, so Hermann.

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Der Citroën Nemo kippt im ADAC-Test um

Essen

Kempten

Das traditionelle Café am Stadtpark wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Der Familienbetrieb wird heute von Sabine und Hannes Wegschneider junior geführt. An dem

München

Der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE erhöht zum 1. August seine Strompreise. In der Grundversorgung müssen die Kunden künftig 7,3 Prozent mehr bezahlen, teilte der Konzern mit. Betroffen sind knapp 2 Millionen Stromverbraucher. RWE hatte die Strompreise zuletzt im April 2009 erhöht. In diesem Jahr hat bereits rund die Hälfte von knapp 900 deutschen Stromversorger Preiserhöhungen durchgesetzt. Der Konzern begründete das mit den gestiegenen Beschaffungskosten und der Ökostromförderung.

Berlin

Deutschland muss noch mehr in Bildung investieren Deutschland muss noch wesentlich mehr Geld in den Ausbau seines Bildungssystems investieren. Das ist das Fazit des dritten Bildungsberichtes von Bund und Ländern, der in Berlin vorgestellt wurde. Demnach gibt Deutschland noch immer erheblich weniger Geld für Bildung aus, als andere vergleichbare Länder. Laut Bericht sind 17 Prozent der jungen Menschen unter 30 Jahren ohne Berufsabschluss und befinden sich auch nicht mehr in einer Bildungsmaßnahme. Das ist ein neuer Höchststand


Es geht Bergauf Laut dem Ergebnis einer Umfrage der Industrieund Handelskammer Schwaben freuen sich viele ansässige Firmen in der Region wieder über steigendes Wachstum. Die Bereitschaft für Investitionen sei weitgehend gestiegen. Viele Betriebe stocken auch die Zahl der Mitarbeiter wieder auf. Dabei wirke sich auch positiv aus, dass sich der Handel weiter stabilisiert. Wiesbaden

Restaurants und Hotels schwächeln weiter Das deutsche Gastgewerbe kommt nicht in Schwung. Der Umsatz der Kneipen, Restaurants und Hotels sank im März gegenüber dem Vorjahr real um 3,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Damit beläuft sich das Minus im ersten Quartal des Jahres auf 3,7 Prozent im Vergleich zum ebenfalls schlechten Vorjahr.

2009 insgesamt hatte das deutsche Gastgewerbe real 6,6 Prozent Umsatz verloren. Verglichen mit dem Februar 2010 sanken die Umsätze kalender- und saisonbereinigt real um 0,4 Prozent.

Dietmansried

Begehrte Auszeichnung geht nach Dietmannsried

Wiesbaden

Schufa-Auskunft ist häufig falsch Wer seine Kreditwürdigkeit überprüfen lassen muss, der muss damit rechnen, dass die Auskunft der Schufa falsch ist. Die Daten der Schufa waren nur bei elf von 89 Testpersonen komplett und korrekt. Das fand die Zeitschrift Finanztest heraus. Bei vielen getesteten Personen gab es den einen oder anderen Mangel. Um die Kreditwürdigkeit eines Kunden zu prüfen, holen viele Unternehmen vor dem Vertragsabschluss, etwa von Handyverträgen oder Verkäufen per Ratenzahlungen, bei den Auskunfteien Informationen ein. Sprechen die gelieferten Informationen gegen den Kunden, kann das massive Folgen haben: Ein Kredit wird nicht gewährt, ein Mietvertrag kommt nicht zustande.

Robert Nabenhauer, geschäftsführender Gesellschafter von Nabenhauer Verpackungen

Eine hübsche Skulptur aus Stein und Metall bekommt bei der Firma Nabenhauer Verpackungen GmbH in Dietmannsried künftig einen tollen Sonderplatz. Der Temp-Award wird in jedem Jahr von der Unternehmensberatung TempusConsulting verliehen und ging in diesem Jahr an zwei bayerische Unternehmen. Hinter der Auszeichnung steht die vorbildliche Entwicklung von bayrischen Unternehmen trotz der Wirtschaftskrise.

Klar, investiere ich! Mit meinem persönlichen Berater bei der Volksbank.

Kempten

Stadt Kempten will beim Klimaschutz ein gutes Vorbild sein Besser sein als andere Städte vergleichbarer Größe und Struktur – das ist das Ziel. Zur energetischen und klimaschutz-politischen Standortbestimmung hat eza! eine Energie- und CO₂-Bilanz für das Stadtgebiet erstellt. Daraus geht hervor, dass der CO₂-Ausstoß der Stadt Kempten derzeit ca. 10,8 Tonnen pro Einwohner und Jahr beträgt. Das bedeutet eine Minderung um 2 % gegenüber dem Basisjahr 1990. Die CO₂2-Emissionen liegen über dem deutschen Durchschnitt von 10,4 Tonnen pro Einwohner und Jahr. Wertach

»Vo eis dahoim«

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Über eine ganz besondere Auszeichnung darf sich die Allgäuer Gebirgskellerei in Wertach freuen. Der Betrieb ist von der Gemeinde mit dem Gütesiegel »Voi es dahoim« ausgezeichnet worden. Hinter dem Siegel steht die traditionelle, heimische Herstellung, und zwar mit regionalen Zutaten. Seit drei Jahren gibt es die Kellerei und stellt neben anderen Marktprodukten Blüten-, Beeren- oder Löwenzahnwein her.

Allgäuer Volksbank www.allgaeuer-volksbank.de

Persönlich. Regional. Stark.

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Wirtschafts-Meldungen

Augsburg


Staatliche Förderung für Bildungsvorhaben Die Volkshochschulen im Landkreis Unterallgäu e.V. (www.vhs-ua.de) sind offizielle Beratungsstelle für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingeführte Bildungsprämie. Mit der Bildungsprämie wird die berufliche Weiterbildung von Seiten des Staates gefördert. Sie setzt gezielt finanzielle Anreize, um die Weiterbildung bezahlbar zu machen und die individuellen Möglichkeiten im Beruf zu erweitern. Nutzen kann die Prämie fast jeder, der seine Kenntnisse verbessern oder vertiefen möchte. Das gilt für Büroangestellte genauso wie für FriseurInnen, Reinigungskräfte und weitere Berufe. Weiterbildungswillige Erwerbstätige können nach entsprechender Beratung und Prüfung der persönlichen Voraussetzungen pro Kalenderjahr einen Prämiengutschein erhalten, der die Mitfinanzierung durch öffentliche Mittel in Höhe von 50 Prozent der Kurs- oder Prüfungsgebühren, insgesamt bis zu 500 Euro bewilligt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Weiterbildungsberatung wurden die Volkshochschulen im Landkreis Unterallgäu e.V. als eine von 600 Beratungsstellen in Deutschland für diese Aufgabe zugelassen.

Allgäuer

Oberstaufen

Der Berg ruft Auf dem Kalender steht es Schwarz auf Weiß: Es ist Sommer! Auch wenn wir ihn nicht überall spüren – er ist wirklich da! Sicher wird auch das unbeständige und häufig nasskalte Wetter der letzten Wochen schnell von dannen ziehen und dann heißt es für alle Wanderfreunde wieder klare Sicht und hoffentlich trockene Füße beim grenzenlosen Wandern in den Allgäuer Alpen. Pünktlich zur Wandersaison stehen in Oberstaufen ab sofort gleich drei Premiumwanderwege zur Verfügung: »Wildes Wasser«, »Alpenfreiheit« und »Luftiger Grat« warten darauf erkundet zu werden. Die drei Premiumwanderwege wurden vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert. Neben beeindruckenden Naturerlebnissen gibt es eine Vielzahl an Alphütten und Einkehrmöglichkeiten. Die »Wilde Wasser«-Tour wurde bereits 2009 als eine der TOP FIVE-Wanderwege Deutschlands eröffnet.

Wirtschaftsmagazin

Unsere neue Mitarbeiterin

ch bin dort zuhause, wo meine Familie ist und wo ich mich wohlfühle – und wohl fühle ich mich im Allgäu!«, schwärmt Sina Krupka über ihre neue Wahlheimat. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes wohnt mit ihrer Familie jetzt seit knapp einem Jahr in Kempten und arbeitet seit ein paar Monaten für die Redaktion des Allgäuer Wirtschaftsmagazins. »Der neue Job meines Verlobten hat uns hierher geführt, wir haben uns hier sehr rasch eingelebt und nun wollen wir auch so

I

schnell nicht wieder fortgehen. »Ich mag das Läuten der Kuhschellen vor meinem Schlafzimmerfenster, den Duft von frisch gemähten Gras auf der Wiese neben dem Haus und selbst an den charmanten Dialekt der Allgäuer habe ich mich gewöhnen können und verstehe die neue »Sprache« immer besser!«,scherzt die gebürtige Bad Oeynhauserin. Hochdeutsch beherrscht die Nordrhein-Westfälische-Pflanze aus dem FF – doch die Allgäuer Vokabeln hat sie für sich noch nicht so verinnerlicht– aber des passt scho! Sina hat zuletzt im Ruhrgebiet und im Rheinland gelebt. Dort hat sie unter anderem als rasende Reporterin für das Sat. 1-Regionalmagazin »17:30 live« vor und hinter der Kamera gearbeitet. Zu ihren Stationen gehörte auch der WDR und weitere TV-Produktionsfirmen in Köln. Ihr Volontariat machte die TV- und Hörfunk-Redakteurin beim Lokalradio in NRW. »Ich rede gerne und meistens wie mir der Schnabel gewachsen ist, außerdem bin ich immer an spannenden Menschen und Geschichten interessiert«, sagt die 32-jährige. Deshalb arbeitet Sina jetzt auch so gerne für das Allgäuer Wirtschaftsmagazin. Denn: Sympathische, spannende und interessante Menschen sowie deren Geschichten bietet das Allgäu wie Sand am Meer!

3–2010 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 105

Wirtschafts-Meldungen

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Sie möchten sich präsentieren?

Auch oder Ihr Unternehmen/Ihre Firma im Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Wir bieten Ihnen den Service einer R qualifizierten Redaktion: Das heißt individuelle Berichterstattung über Ihre Fima/Ihr Unternehmen. R Bei uns gibt es keine Berichte »von der Stange«, ein Mitglied unseres Redaktionsteams besucht Sie und begleitet Sie während des Auftrags. R Viel Zeit nehmen wir uns zudem für ein ansprechendes Layout (Grafik). R Die Endabstimmung erfolgt natürlich in Absprache mit Ihnen vor der Drucklegung. R Wir garantieren zudem die Verteilung von 10000 Magazinen im württembergischen und bayerischen Allgäu. R Alle Hefte werden im Übrigen personifiziert zugestellt – namentlich und direkt an die Entscheidungsträger aller Firmen. R Zusätzlich wird unser Heft auch über den Einzelhandel verkauft (u.a. 83 Feneberg-Filialen im Verbreitungsgebiet).

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Rufen Sie uns unverbindlich an, wir beraten Sie gerne! Ansprechpartner:Thomas Tänzel Telefon (0831) 960151-10, taenzel@tt-verlag.de Unsere nächste Ausgabe erscheint im August 2010. Erscheinungstermin ist der 11. August. Redaktionsschluss ist am 21. Juli.

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GEWINNEN!


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Allgäuer

3 _ 2010

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