Allgäuer Wirtschaftsmagazin

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Mal ehrlich, den Beginn des neuen Jahres haben wir uns alle anders vorgestellt. Kaum im neuen Jahr angekommen, überbringen uns die Medien gleich wieder schlechte Meldungen. Ob nun Dioxin-Skandal oder Wikileaks – Gespannt warten wir schon auf weitere Enthüllungen, die unseren Glauben an eine vernunftbetonte Welt in den nächsten Monaten erneut erschüttern kann. Wie negativ uns solche Meldungen auch erscheinen, so zeigen sie doch einen Teil unserer menschlichen Stärke. Ohne den entscheidenden Stein des Anstoßes wären diese Themen nämlich nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Welches Ausmaß ein derartiger Impuls annehmen kann, zeigt sich beispielhaft in den politischen Unruhen in Nordafrika. Eines wird dabei schnell deutlich, denn wir selbst haben es in der Hand. Es geht im Wesentlichen darum, die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment zu treffen und mutig den eingeschlagenen Weg zu gehen. Allzu oft erkennen wir nicht die Notwendigkeit vom Wandel oder sind uns im Unklaren, wie wir diese Veränderung gestalten sollen. Die schlichte Folge davon ist, es ändert sich nichts. Was allerdings passiert, wenn wir uns für eine Veränderung entscheiden? Die Meldungen der jüngsten Zeit haben es deutlich gezeigt. Die Konsequenz: Unser Leben nimmt dadurch an Fahrt auf und wir merken schnell, dass wir durchaus etwas erreichen können – jeder Einzelne von uns.

Ohne diejenigen, die sich mutig für eine Veränderung entschieden haben, wüssten wir heute nichts über den erneuten Dioxin-Vorfall oder hätten den ägyptischen Machthaber Mubarak nicht zum Rückzug bewegt. Gewiss nehmen unsere Entscheidungen nicht die gleichen Ausmaße an wie bei den aktuellen Geschehnissen, aber es reicht dennoch aus, um unser eigenes kleines Universum im Allgäu in Bewegung zu bringen. Wer diesen Weg einmal beschreitet stellt schnell fest, dass Widrigkeiten nur ein prüfendes Beiwerk auf dem Weg zum Ziel sind. Begeisterung und Enthusiasmus sind ansteckend. Es wird nicht lange dauern und weitere werden diesem Beispiel folgen. Und so bleibt die Erkenntnis, dass unsere Entscheidungen nicht nur andere betreffen, sondern auch immer beeinflussen können. Für viele Allgäuer Unternehmer ist genau das der Antrieb für ihre geschäftlichen Unternehmungen. Auch in dieser Ausgabe wollen wir Ihnen zahlreiche mutige Visionäre, alteingesessene Geschäftsleute und junge Gründer aus unserer Region vorstellen. Sie alle haben sich mutig dafür entschieden, ihre unternehmerische Vision zu verwirklichen – auch wenn sie auf dem Weg dorthin viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Doch am Ende steht der vermeintliche Lohn für all die Mühen. Ist es nicht letztendlich auch genau das, was uns alle ausmacht? In vielen Fällen kennen wir den Weg, doch viel wichtiger ist es, den Weg auch zu gehen. Die Entscheidung liegt schließlich bei uns, was wir daraus machen. Mit unserer ersten Ausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins in diesem Jahr freuen wir uns, ein Teil von Ihren alltäglichen Entscheidungen zu sein. In diesem Sinne, wünschen wir Ihnen ein gutes, erfolgreiches und wirtschaftliches 2011.

Ihre

Sina Weiß (Redaktion)

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Inhalt

18 Ein Schmuckstück

28 Präsentations- und Printtechnik

Mit dem Bau der Fun Alp in Riezlern im Kleinwalsertal, ist aus handwerklichem Können, dem Blick auf Ästhetik und der Leidenschaft zum kreativen Schaffen ein bauliches Schmuckstück mit Kult-Charakter entstanden.

Im Leben zählt immer der erste Eindruck. Wenn es um Komplettlösungen für Präsentations- und Printtechnik geht, so ist die Firma Pätzold in Kempten die erste Adresse.

12 Kunststoff zunehmend gefragter

22 Momente, die man nicht vergisst

32 Hohe Auszeichnung

Der Kunststoffbedarf steigt jährlich auf dem Weltmarkt. Damit ersetzt Kunststoff immer mehr Metall, insbesondere in der Automobilindustrie. Das Kunststoffwerk Mitschke im Ostallgäu kann mit seiner Erfahrung punkten: Innovation aus Kunststoff seit über vier Jahrzehnten.

Ob exklusive Tagungen und Workshops, urige Hüttenabende oder motivierende Team-Events – die Allgäu Moments GmbH bietet ihren Businesskunden Momente, die für Begeisterung sorgen.

Innerhalb einer Woche wurde die Brauerei Clemens Härle aus Leutkirch gleich dreimal in herausragender Weise gewürdigt. Für sein umweltorientiertes Unternehmenskonzept erhielt der Allgäuer Mittelstandsbetrieb hochrangige Preise – bundesweit, landesweit und auf Ebene der Banken.

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25 Jahre Qualität

WIRTSCHAFT und LEBEN im Allgäu

Die Firma Schmöger in Oy-Mittelberg versteht, gekonnt mit Holz umzugehen. Ob Küche, Tür, Treppe oder Ladenbau – das Schmöger-Team realisiert alles und bietet auch die nötige Planung.

14 Stanz- und Biegetechnik 1970 wurde die Unimet GmbH in Rieden am Forggensee gegründet. Schon bald verschaffte sich das Unternehmen einen exzellenten Namen und etablierte sich zu einer festen Größe in der Werkzeugbau-Branche.

16 Entsorgungskonzept für die Zukunft Für die Emter GmbH im oberbayerischen Altenstadt sind Klärschlamm und Speiseabfälle mehr als nur Abfallprodukte von gestern. Ihr Entsorgungskonzept verbindet Ökologie und Ökonomie sinnvoll miteinander.

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24 Wenn Ideen zu Bildern werden Der Spruch »ein Bild sagt mehr als tausend Worte« ist altbekannt, hat jedoch bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Das Gestaltungsbüro Ehme Mediendesign setzt sogar noch einen drauf: Kreativität durch direktes Umsetzen.

26 Brautradition Vor 100 Jahren wurde die Aktiengesellschaft Allgäuer Brauhaus gegründet. Aus diesem Anlass hat die Allgäuer Traditionsbrauerei ein neues Bier gebraut, das bezeichnenderweise »Original« heißt, weil es gebraut wurde wie anno dazumal.

34 125 Jahre Erfahrung im Bau »Bauen heißt Vertrauen«, lautet das Motto der Xaver Schmid GmbH & Co. Bauunternehmen KG in der Ostallgäuer Kreisstadt. Der Tradition verpflichtet, aber Innovationen aufgeschlossen – so agiert Geschäftsführer Stefan Schmid.

36 Gut (aus)sehen Brillen Sommer, das familiengeführte Optikergeschäft im Herzen von Marktoberdorf, ist bestes Beispiel dafür, dass sich Tradition und Trend nicht ausschließen. Voll im Trend liegt die stets aktuelle Brillenkollektion.


37 Deutsche Bank

50 My home is my castle

63 Wirtschaftsförderung

Das Allgäu in Bayern und Baden-Württemberg ist eine überwiegend von mittelständischen Unternehmen geprägte Region. Darauf sollten sich auch Banken einstellen, wenn sie in der Region im Geschäftskundenbereich erfolgreich sein möchten.

Möbel Mayer in Kempten hat sich im Gegensatz zu allen anderen Größen der Branche auf Komplettlösungen rund um den privaten Wohnbereich spezialisiert. Wer im Allgäu schöner wohnen will, kommt zu Möbel Mayer.

Exponierter Wirtschaftsstandort – exzellente Dienstleistungen: SONTRA – hinter diesem Namen steht ein Technologie- und Dienstleistungszentrum als Projekt der Wirtschaftsförderung Sonthofen GmbH.

40 Gesundheit

55 Unternehmer im Dialog

Herzmediziner im Allgäu gehen neue Wege: Der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu hat ein modernes Herz- und Gefäßzentrum mit Standorten in Kempten und Immenstadt gegründet. Herzpatienten im Allgäu können so rundum von universitären Spezialisten in der Region versorgt werden.

Brauchen wir mehr Edelgastronomie im Allgäu? Georg Sedlmaier berichtet über die Qualität in Lebensmitteln in unserer Region. Er gründete 1997 die Interessensgemeinschaft für gesunde Lebensmittel mit dem damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle als Schirmherr.

44 Mit Maßband und Elle

57 Bubenträume

Wer für seine höchstpersönlichen Outfits mehr verlangt als klangvolle Designer-Namen, der wird in der Maßschneiderei Becker in Oberstaufen bestens bedient. Denn hier wird aktuelle Mode so individuell gearbeitet, wie es der Vielseitigkeit der Kunden entspricht.

RUF eröffnet das erste Porsche Service Zentrum in Deutschland – direkt gegenüber den Gebäuden der RUF Automobile GmbH am Ortseingang von Pfaffenhausen im Unterallgäu gelegen.

46 Styling-Ideen Smarte Jungs und kernige Kerle sind in der kommenden Modesaison für Frühjahr und Sommer 2011 angesagt. Und es darf nach Lust und Laune gekrempelt werden, so Modeberaterin Katja Koch-Hail.

64 Bio-Erdgas Hochrangige chinesische Politiker und Wirtschaftsvertreter geben sich derzeit in Bayern die Klinke in die Hand. In Graben (Lechfeld) informierte sich eine 17-köpfige Delegation über die Bio-Erdgasanlage von »erdgas schwaben«.

66 Eine Familie – vier Unternehmen Jedes Familienmitglied hat sein Ressort, für das er verantwortlich ist: Josef Kößler (55) führt den Bus- und Taxibetrieb in Füssen, Sohn Manuel Kößler (22) leitet die Fahrzeugtechnik, Mutter Ingrid führt die Frühstückspension Kößler und bei Tochter Ramona (19) laufen alle Fäden zusammen.

60 Chill-out in stilvollem Ambiente

68 Von der Schmiede zum Qualitätsbetrieb

Großstadtflair für Kempten: Der neueröffnete Puro Club bringt frischen Schwung in die lokale Clubszene. Stilvoll präsentiert sich der schicke Club in der Kronenstraße in der Kemptener Altstadt.

Die Otto Krimmer OHG in Leutkirch gibt es nun seit fast 100 Jahren. Ein Grund mehr, einen Blick auf die Firmengeschichte des erfolgreichen Familienunternehmens zu werfen.

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WIRTSCHAFT UND LEBEN im Allgäu

70 Schöner Garten Der Garten ist ein zweites Wohnzimmer und der nächstmögliche Raum für Erholung und Entspannung. Einen Garten zu haben, ist ein Privileg. Diese Ansicht vertritt Landschaftsgärtner Siegmar Olschewski, der seit zehn Jahren mit »NaturWerk« erfolgreich Landschafts- und Gartenbau betreibt.

73 Unter Strom Die Firma Titz & Weiss in Babenhausen sorgt für Strom in Industrieunternehmen. Ohne sie würden manche Unternehmen im Allgäu ihren Betrieb einstellen können, weil die Maschinen nicht funktionieren.

74 »fairprinting« Regionalisierung als Gegengewicht zur Globalisierung. Fair contra unfair. Persönlich anstatt anonym. In unserer Wertevorstellung ist die Beurteilung dieser Gegensätze einfach. »Wir entscheiden uns lieber heimatverbunden und positiv«, sagt der Geschäftsführer der PAGE factory in Kaufbeuren, Franz Amon.

76 Keine Kantine? Kein Problem! Beinahe jeder kennt das Problem: Es ist bereits fünf Minuten vor 12 Uhr mittags – und wo gibt es jetzt was zu Essen? Vor allem in Unternehmen ohne Kantine, freuen sich Mitarbeiter über die Idee von www.kochen-lassen.info, der Mittagstischplattform in Internet.

78 Wohlfühlhotel Egal ob für echte Kneippianer, die die klassischen Kneippkur-Anwendungen buchen, ob für WellnessFans, die Beauty, Kosmetik oder Massage anfragen, oder einfach nur für Urlauber, die sich in angenehmer Atmosphäre erholen und entspannen wollen – das Kneipp-Kurhotel Brandl in Bad Wörishofen hat für alle Gäste das passende Angebot.

80 Seminare und Workshops Was viele nicht wissen: Die Zötler-Brauerei in Rettenberg hat viel mehr anzubieten, als ihren beliebten Gerstensaft. Seit gut 20 Jahren engagiert sich der Traditionsbetrieb in Sachen Weiterbildung in der Allgäuer Gastronomie und Hotellerie.

82 Tipps von den Profis Das »Oder-Konto« ist ein Gemeinschaftskonto, bei dem jeder Verfügungsberechtigte einzeln und vollumfänglich über das Kontoguthaben verfügen kann. Das unter Ehegatten übliche gemeinschaftliche »Oder-Konto« bedarf jedoch hinsichtlich der Schenkungsteuer der besonderen Beachtung.

83 Ihr gutes Recht Der Kemptener Rechtsanwalt Roland Stemke informiert über Ihr gutes Recht bei der Überlassung von Kraftfahrzeugen an Arbeitnehmer. Dabei gilt es einiges zu beachten.

86 Wirtschafts-Meldungen in Kürze 94 Impressum

Gewinnen Sie … …ein exklusives Team-Event für Ihr Unternehmen oder Ihre Abteilung für bis zu zwölf Personen im Skywalk-Park (Erdinger Arena) in Oberstdorf inklusive Übernachtung im 4-Sterne-Superior-Alpenhotel Tiefenbach (weitere Informationen auf Seite 23).

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Blütezeit für Ihr Immobilienanliegen!

Kempten: Ein heisser Tipp für Liebhaber von Qualität und Lebensstil wurde verkauft. 1990 wurde das Anwesen in bester Lage von Kempten erbaut und liegt wie eine Oase der

Ruhe im ca. 2.790 m² großen Parkgrundstück eingebettet. In dieser Villa mit ihrem repräsentativen Ambiente werden sich die Eigentümer wohlfühlen.

Immenstadt: Luxuriöser Villentraum mit Alpenpanorama, Wellness, BJ 2002, Wfl. ca. 506 m², Grdst. ca. 1.556 m², 1,35 Mio. EUR, ID-Nr. W-00CEJE

Blaichach: Charmante Villa mit Stil und Tradition, Bergpanorama, saniert 1998-2000, Wfl. ca. 360 m², Grdst. ca. 1.475 m², 760.000 EUR, ID-Nr. W-00CE3H

Seeg: Exklusives Bergjuwel in Alleinlage mit Alpenpanorama, Schwimmbad, Wfl./Nfl. ca. 687 m²/439 m², Grdst. ca. 6,15 ha, 2,75 Mio. EUR, ID-Nr. W-00CE2R

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Sie sind Brüder und beide Schreinermeister und Handwerker aus Überzeugung. Das ist das Erfolgsgeheimnis von Josef und Hubert Schmöger aus Oy-Mittelberg, mit dem sie ihren Betrieb, den sie vor 25 Jahren gründeten, zu einem angesehenen Betrieb der Schreinerinnung Allgäu machen konnten.

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Vom ENTWURF bis zur kompletten EINRICHTUNG

Über 25 Jahre Qualität D

ie Bau- und Möbelschreinerei Schmöger zeichnet sich vor allen Dingen durch ihre Vielseitigkeit und Kreativität aus. »Messebau, Bauschreinerei, Küchenbau, Ladenausbau, Türen, Treppen, Parkett – man kann sagen, vom Stuhl flicken bis zur Haustür machen wir alles«, bringt es Josef Schmöger auf den Punkt. Konkret bedeutet das, dass das Team von Schmöger nicht nur handwerkliche Perfektion bietet, sondern Kunden auch berät, bis ins Detail plant, was gewünscht wird und auch alles organisiert. »Gerade in unserer schnellen und hektischen Zeit gibt es hier Handlungsbedarf«, sagt Hubert Schmöger. »Die Menschen sind in ihrem eigenen beruflichen und sozialen Umfeld stark gefordert und haben keine Zeit für sämtliche Fragen und Probleme, ihre Einrichtung betreffend.« So seien sie froh und dankbar

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Holz ist ihr Element. Und daraus machen die Gebrüder Schmöger mit ihrem Team alles Mögliche. Je nach Kundenwunsch. Exklusivst oder auch ganz »normal«. Beratung und Planung inbegriffen, denn der Kunde soll am Ende rundum zufrieden sein.

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Individualität ist ein wichtiges Kriterium. Da gibt es nichts »von der Stange«.

für einen Partner, der ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite steht und dem sie vertrauen können. Genau das ist der Ansporn der Firma Schmöger Holzbearbeitung. »Diese Leistung wollen und müssen wir bringen«, sagt Josef Schmöger. Und weiter: »Wenn wir das schaffen, dann entsteht sie, die vertrauensvolle angenehme Zusammenarbeit. Und wenn dann noch die Qualität der Produkte passt, die Termine eingehalten werden, die Montage von freundlichen Mitarbeitern sauber ausgeführt wird und am Ende auch noch der Preis stimmt – dann entwickelt sich aus einem nüchternen Kunden-Lieferanten-Verhältnis eine langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit, die sogar Spaß macht.« Dabei ist vor allen Dingen die Individualität ein wichtiges Kriterium der Arbeit des Schmöger-Teams. Da gibt es nichts »von der Stange«. Was sich im Übrigen nicht nur im Allgäu herumgesprochen hat. Zu Auftraggebern der Schmöger Holzbearbeitung zählen daher beispielsweise auch promi-

nente Kunden wie James Last, der das Team mit der gesamten Planung und Fertigung des Innenausbaus seiner Wohnung in Hamburg beauftragt hat. Aber Schmögers geht es nicht nur um solche Großaufträge. Man bietet Exklusivität, wenn gewünscht. Aber auch jeder noch so kleinste Kundenwunsch wird verwirklicht. Denn auch nach 25 Jahren versteht man sich als Familienbetrieb im besten Sinne. Man hat nicht vergessen, wie alles begann (in einem kleinen Werkstattraum) und man legt noch immer großen Wert auf die Ausbildung der jungen Generation. Immerhin: 18 Lehrlinge wurden bis heute bei Schmöger ausgebildet. Und so lautet eines der Vorgaben, den sich die Schmögers auf die Fahne geschrieben haben: »Abgestimmt auf Ihre Wünsche und Anforderungen finden wir zusammen mit Ihnen die maßgeschneiderte Lösung.« Ob rustikal-gemütlich oder auch ganz modern – die Schreinermeister versprechen: »Wir bringen die gewünschte Atmosphäre in jeden Raum.« Maria Anna Weixler

Schmöger Holzbearbeitung Hauptstraße 17 87466 Oy-Mittelberg Telefon (08366) 1003 Telefax (08366) 1568 info@schmoeger-holzbearbeitung.de www.schmoeger-holzbearbeitung.de

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Von Eggenthal in die Welt: Mitschke-Produkte finden sich auf allen Kontinenten wieder

1:0 für Kunststoff Der Kunststoffbedarf steigt jährlich auf dem Weltmarkt. Damit ersetzt Kunststoff immer mehr Metall, insbesondere in der Automobilindustrie. Das Kunststoffwerk im Ostallgäu kann mit seiner Erfahrung punkten: Innovation aus Kunststoff seit über vier Jahrzehnten.

ennen Sie die Werbung aus FerreroKüsschen? Ein junger Mann will für seine Freunde noch schnell die kleine Nascherei holen und nimmt den kürzesten Weg durchs Bauschuttrohr. Solche Rohre produzieren wir.« Auf diese Weise stellt Andreas Mitschke, Geschäftsführer des gleichnamigen Kunststoffwerks, eine anschauliche Assoziation her, damit sich auch der Laie vorstellen kann, was das Ostallgäuer Unternehmen auf 5 000 Quadratmeter Produktionsfläche fertigt. Oder nehmen wir die wetterfesten Kunststoffsitze. Sogar auf dem kleinen Dorffußballplatz beim örtlichen Sportverein, der vom Kunststoffwerk gesponsert wird, ist eine Mitschke-Bestuhlung installiert.

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Kunststoffsysteme für die Industrie Ansonsten stößt man selten im Konsumbereich auf Mitschke-Kunststoffteile. »Wir produzieren hauptsächlich technische Kunststoffsysteme für die Industrie«, er-

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Geschäftsführer Andreas Mitschke mit zwei Radiallüfterrädern für die Klimatechnik

klärt Andreas Mitschke. Für die Bauindustrie besagte Bauschuttrohre. Zentrifugen für den Maschinenbau. Daumenbandagen und Gelenkorthesen für die Medizintechnik. Stühle für die Möbelindustrie. Lüfterflügel, Radial- und Axiallüfterventilatoren für die Klima- und Lufttechnik. Und viele Teile für den Fahrzeugbau, insbesondere Kotflügel, Verkleidungsteile und Lüftungskästen von Traktoren. Es sind hochkomplexe, technische Kunststoffteile von 1 bis 25 000 Gramm mit Abmessungen von 10 bis 2200 Millimeter. »Insgesamt fertigen wir ca. 1 500 Artikel, die wir teilweise auf Lager haben. Wir haben einen Kreis von etwa 80


Kunden, die wir weltweit auf allen Kontinenten beliefern«, erklärt der 40-jährige Geschäftsführer. Ausbildungsbetrieb »Diese Traktorentüren gehen zu einem internationalen Traktorenhersteller nach Waterloo in die USA. Die sind die nächsten sechs bis acht Wochen auf dem Schiff unterwegs«, erzählt Andreas Mitschke und steht vor einem riesigen »Monster«-Werkzeug mit 50 Tonnen Eigengewicht in der Produktionshalle. Er hat überall ein nettes Wort für seine 130 Mitarbeiter, die ihrem Chef nichts vormachen können, denn er kommt selbst aus dem praktischen Bereich und hat Stahlformenbauer gelernt, bevor er Anfang der 90er Jahre ins operative Geschäft einstieg. Heute heißen die Ausbildungsberufe Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk sowie Werkzeugmechaniker für die Fachrichtung Formtechnik. »Wir bilden pro Jahr drei bis vier Lehrlinge aus«, erklärt Andreas

flüssigen Masse erhitzt. Diese Masse kommt in eine Form, die anschließend mit Wasser gekühlt wird. Ist der Kunststoff erkaltet, kommt das fertige Bauteil heraus, das dann für die weiten Lieferwege sicher verpackt wird.« Was auffällt, ist die absolut saubere Luft in den Produktionshallen. Kunststoff, giftige Dämpfe – alles Humbug! Und: »Über 90 Prozent des Kunststoffs werden von uns selbst wieder recycelt und in unsere Produktion zurückgeführt. Wir sind Kunststoff-Verarbeiter und -Recycler in einem«, erklärt der Geschäftsführer. Das nach ISO 9001:2008 zertifizierte Unternehmen erfüllt damit alle Anforderungen des Umweltund Qualitätsmanagements. Kunststoff statt Metall Der schlechte Ruf von Kunststoff ist damit hinfällig, im Gegenteil: »Die Tendenz geht eindeutig dahin, dass Kunststoff immer mehr Metall ersetzt. In sämtlichen Industriebereichen löst Kunststoff Metall ab«, sagt Mitschke. Der Kunststoffbedarf steigt

trem komplexe 3D-Konturen aus einem riesigen Stahlblock herausarbeitet. Daraus wird die Form für einen Radialventilator. »Mit unserer eigenen Spritzerei und dem eigenen Werkzeugbau können wir alles aus einer Hand liefern.« Ebenso werden in der Endmontage verschiedene Kunststoffteile zusammengebaut oder in der Schäumanlage noch Dichtungen eingespritzt. Ein gefragter Service beim Endkunden. »Wir liefern ihm die fertigen Teile direkt für den Einbau«, erklärt Mitschke. Und noch eines ist wichtig: »Wir haben einen eigenen Fuhrpark, immer mehr Kunden fragen diesen Service an. Von Eggenthal aus werden die Teile auf eigenen Lkw direkt zum Kunden transportiert. Damit sind wir immer flexibel, schnell in der Lieferzeit, absolut zuverlässig und die Kunststoffteile kommen sicher an«, betont der Geschäftsführer. »Man muss sich immer den Anforderungen des Marktes anpassen, nicht umgekehrt.« Das ist das Erfolgsrezept der Mitschke GmbH & Co. Kunststoffwerk KG. Carolin Kober

Kleine Granulatteilchen werden bei ca. 280 Grad Celsius erhitzt, heraus kommt ein fertiger Kunststoffartikel (li). Eigener Werkzeugbau: Der 5-Achs CNC-Fräsroboter arbeitet extrem komplexe 3D-Konturen aus einem riesigen Stahlblock heraus (re.).

Mitschke. Er war noch nicht einmal geboren, als sein Vater Eberhard (70) das Unternehmen vor genau 46 Jahren gegründet hat. Die Geschäfte hat er längst an seinen Sohn übergeben. »Doch er schaut jeden Tag mal zum Controlling vorbei«, erzählt Andreas Mitschke und schmunzelt. Produktion und Recycling in einem Es ist faszinierend zu sehen, wie die riesige Maschine innerhalb weniger Minuten aus kleinen Granulatteilchen einen fertigen Türrahmen produziert. Das genaue Prozedere: »Das Granulat wird in einen Zylinder eingeführt und bei ca. 280 Grad Celsius zu einer

auf dem Weltmarkt jährlich an. »Insbesondere die Automobilindustrie ersetzt Kotflügel und Motorhauben aus Stahl durch Kunststoff, weil sie nicht rosten.« Ein großer französischer Automobilhersteller verwendet Frontscheiben aus Kunststoff statt aus Glas. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kunststoff ist leichter, billiger, effizienter und energiesparender recyclebar. Eigener Werkzeugbau und Fuhrpark Im eigenen Werkzeugbau werden die hochkomplexen Werkzeuge nach Kundenwunsch gebaut. Es ist beeindruckend zu sehen, wie der 5-Achs CNC-Fräsroboter ex-

»Mit unserer eigenen Spritzerei und dem eigenen Werkzeugbau können wir alles aus einer Hand liefern.«

Mitschke GmbH & Co. Kunststoffwerk KG Birkenstraße 3 87653 Eggenthal Telefon (08347) 9201-0 Telefax (08347) 9201-39 info@mitschke-kunststoffwerk.de www.mitschke-kunststoffwerk.de

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Stanz- und Biegetechnik in höchster

Präzision

Es war das Jahr 1970, als die Unimet GmbH gegründet wurde. Stanz- und Biege-Automaten sowie Exzenterpressen waren die ersten Maschinen, die eingesetzt und damit hochkomplizierte Elektronik-Kontaktteile hergestellt wurden. Schon bald verschaffte sich die Unimet GmbH einen exzellenten Namen und etablierte sich zu einer festen Größe in der Werkzeugbau-Branche.

Im Werkzeugbau werden mit einem modernst ausgestatteten Maschinenpark mit robotergestützen Maschinen modulare Hochleistungs- und Folgeverbundwerkzeuge (kleines Bild) hergestellt.

ber vier Jahrzehnte schreibt das Unternehmen mit Sitz in Rieden am Forggensee nun schon seine einmalige Erfolgsgeschichte, seit 2002 gemeinsam mit der Tochterfirma Leukert GmbH in Kaufbeuren-Neugablonz. Weltweit liefert Unimet heute Werkzeuge, Stanz- und Biegeteile sowie Komplettprodukte für die Automobil-, Beleuchtungs-, Elektro-, Luft-, Raumfahrt- und Telekommunikationsindustrie, und bietet darüber hinaus kundenspezifische Lösungen.

Ü

Leitlinien 100 Prozent Kunde, 0 Prozent Fehler, lautet eine der bedeutendsten Leitlinien der Unimet GmbH und wird folgendermaßen erläutert: »Wir denken und handeln in Kundenprozessen. Mit High Tech-Produkten und Null-Fehler-Strategie wollen wir Premiumlieferant unserer Kunden sein.« Hochwertige Präzisionsprodukte und kundenorientierte Dienstleistungen können in einem

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Unternehmen aber nur entstehen, wenn es an sich selbst beziehungsweise an MitarbeiterInnen und Führungskräfte höchste Anforderungen stellt. Dazu gehören eine intelligente Vernetzung von High Tech und Know how, eine ganzheitliche Logistik, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement, Umweltbewusstsein und – last, but not least – Liebe und Leidenschaft zum Beruf, der Produktentwicklung, dem Fertigungsprozess an sich. MitarbeiterInnen werden bei Unimet als wichtigste Ressource geschätzt und gefördert, woraus eine gemeinsame Überzeugung für Präzision und Zuverlässigkeit resultiert. Das heißt für den Kunden: Unimet präsentiert sich als kompetenter Entwicklungspartner von der Materialbeschaffung, der schnellen und effizienten Herstellung von Prototypen und Mustern über die einzelnen Verarbeitungsstufen bis zur Auslieferung der Endprodukte an den Kunden. Der Qualitätsanspruch des Unternehmens umfasst somit

alle Firmenaktivitäten von der technischen Leistungsfähigkeit bis hin zur Planung und Verwaltung. Strenge Qualitäts- und Präzisionsrichtlinien werden bei Unimet mittels zuverlässiger Messtechnik neuester Generationen durchgesetzt. Beim Tochterunternehmen Leukert GmbH wird unter anderem die Verarbeitung unterschiedlichster Metalle dank der Hochleistungs-YAG-Laserschneideanlage realisierbar. Zertifizierungen Das Qualitätsmanagement steht im Mittelpunkt der Unternehmensphilosophie. Beide Standorte, Unimet in Rieden und Leukert in Kaufbeuren, sind nach ISO/TS 16949:2002 zertifiziert. Das bedeutet, in beiden Unternehmen wird ein durchgängiges Qualitätsmanagement über sämtliche Prozessebenen hinweg praktiziert. Der Hauptsitz in Rieden, sowie Leukert in Kaufbeuren, unterhält zudem noch ein Umweltmanagement-System nach ISO 14001:2004. Neben


100 Prozent Kunde, 0 Prozent Fehler, lautet eine der bedeutendsten Leitlinien der Unimet.

Prozessintegrierte Systeme: Fertigungshalle (links), Sortieranlage (oben rechts), robotergestützte Verpackungs- und Sortieranlage (unten rechts).

der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Forderungen konzentriert sich Unimet zudem auf die • Reduktion der Geräuschemission: durch entsprechenden Schallschutz, MaschinenEinhausungen und Hallenabdeckungen wird die Lärmübertragung auf die Umgebung unterbunden, • ökologische Wasserhaushaltung: Abwässer werden zum Beispiel mittels einer Ölabscheideanlage gereinigt, bevor sie dem öffentlichen Kanalsystem zugeführt werden, • Energieeinsparung: durch Wärmerückgewinnung und –austausch konnte in den letzten drei Jahren rund 15% des Energieverbrauchs (in Relation zur Gebäudefläche) eingespart werden. Mit Kompetenz in die Zukunft Jeder Erfolgsgeschichte geht eine großartige, innovative Idee, nein, eine Vision voraus. Eine solche Vision wiederum wird von

Menschen geboren, geprägt und weitergetragen. Über 300 MitarbeiterInnen sind heute bei Unimet GmbH und Leukert GmbH beschäftigt. Den Nachwuchs für die wertvollste aller Ressourcen bildet Unimet am liebsten selbst aus. Abwechslungsreich, gründlich und fundiert in eorie und Praxis ist die Ausbildung in den verschiedenen Berufsbildern. Gezielte Prüfungsvorbereitung, Praktikumssemester und sogar die Erstellung von Diplomarbeiten für Studenten – die Möglichkeiten bei Unimet sind breit gefächert. Der »Girl’s Day« am 14. April bietet jungen Mädchen ab 16 Jahren die Chance, den Beruf des Werkzeugmechanikers zu erleben und somit in eine »Männerdomäne« hineinzuschnuppern. In der Gemeinsamkeit, in der Zusammenarbeit scheinbarer Gegensätze, lässt sich eine für alle zufriedenstellende, positive Zukunft gestalten: Frauen und Männer, Natur und Technik, WertKarin Bitsch schöpfung und Effizienz ...

Firmengründer Rudi Kolb.

Unimet GmbH Aggensteinstraße 8– 10 87669 Rieden am Forggensee Telefon (08362) 9122-0 Telefax (08362) 9122-9000 info@unimet.de www.unimet.de

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Ein Entsorgungskonzept, das Zukunftssicherheit bietet Für die Emter GmbH im oberbayerischen Altenstadt sind Klärschlamm und Speiseabfälle mehr als nur Abfallprodukte von gestern. Ihr Entsorgungskonzept verbindet Ökologie und Ökonomie sinnvoll miteinander. Eine Brücke auf dem Weg in ein künftiges, nichtfossiles Energiezeitalter.

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andwirtschaftliche und landbauliche Klärschlammverwertungen zählen zu den bekanntesten Entsorgungsmöglichkeiten. Doch Klärschlamm aus Abwässern enthält auch Schadstoffe, die wieder in den natürlichen Kreislauf und damit auch in die Nahrungskette gelangen. Diese Varianten der Entsorgung haben also einen hohen Preis. Für Johann Emter war und ist es immer wieder wichtig, an das Umweltbewusstsein aller Verantwortlichen zu appellieren und auch neue Wege zu gehen. Daher überrascht es nicht, dass er nach einem Aus-

Der große Vorteil der thermischen Verwertung von Klärschlamm ist, dass sie eine optimale Energieeffizienz ermöglicht.

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weg aus diesem Dilemma gesucht hat. Mit dem Bau einer alternativen thermischen Klärschlammverwertungsanlage ist er einen Weg gegangen, der auf Nachhaltigkeit und auf größtmögliche Schonung der natürlichen Ressourcen setzt. »Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Anlagenbauern wurden in einer Art Baukasten die einzelnen Komponenten entwickelt«, erklärt der Geschäftsführer. Das Grundprinzip der Emter-Technologie basiert auf dem Gedanken, Synergieeffekte zu nutzen und statt fossiler Brenn-


stoffe möglichst nur die Klärschlamm-Energie bei der Verbrennung einzusetzen. Außerdem ist die Anlage von Emter so konzipiert, dass sie kurze Transportwege ermöglicht. Auch die strengen Normen der 17 BIMSCH und der TA Luft zu unterschreiten, ist für das Unternehmen beherrschbar. Thermische Verwertung von Klärschlamm Der angelieferte Klärschlamm, der überwiegend aus kommunalen Kläranlagen stammt, wird auf dem Vorratslager abgekippt. Doch zuvor wird er untersucht und je nach Brennwert in vier verschiedene Felder abgeworfen. Danach wird der Klärschlamm in der Verbrennungsanlage solange getrocknet, bis er dem Heizwert einer hochwertigen Braunkohle entspricht. Anschließend wird das so getrocknete Material in eine Feuerbox gebracht und thermisch verwertet. Die anfallende Abwärme wird erneut im Kreislaufsystem eingesetzt. Jährlich können rund 160 000 Tonnen Klärschlamm auf diese Weise umweltschonend entsorgt werden. Eine besondere Bedeutung erfährt dabei die Rückgewinnung von wertvollem Phosphor als Dünger aus der anfallenden Asche. Emters Konzept hat wichtige Befürworter, darunter auch Politiker. Der große Vorteil der thermischen Verwertung von Klärschlamm ist, dass sie eine optimale Energieeffizienz ermöglicht. Darüber hinaus werden Schadstoffe neutralisiert, also keine Belastung für Böden, Luft und Wasser.

Bio-Erdgas aus dem oberbayerischen Altenstadt Als Chef der Öko Power GmbH und Co. Biogas KG beschreitet der Experte auch in Sachen Erdgasgewinnung zukunftsweisende Pfade. Auf der Suche nach einer Alternative zur Fernwärme hat er eine Lösung entwickelt, um Methan aus der Speiserestvergärung in eine Erdgasleitung einzuspeisen. Auf dem Gelände der Emter GmbH werden in einer Biogasanlage Speisereste, überlagerte Lebensmittel sowie Fette aus Gastronomiebetrieben und Molkereien vergoren. Das entstehende Rohgas wird zu Erdgasqualität aufbereitet und anschließend ins Gasnetz der erdgas schwaben eingespeist. »Das so gewonnene Erdgas macht uns unabhängiger von ausländischen Erdgaslieferanten, die ja hin und wieder Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit aufkom-

men lassen«, betont der Unternehmer. Um »Synergie-Effekte« zu nutzen, ist er eine Kooperation mit der erdgas schwaben GmbH eingegangen, die das Rohgas bei ihm kauft. Mit dem Bio-Erdgas aus Altenstadt werden Haushalte mit Wärme und Strom versorgt. Die Emter GmbH übernimmt die komplette Transportabwicklung. Dafür stehen 20 eigene Lkws zur Verfügung. Auch die Bereitstellung der Spezialcontainer gehört zum Full-Service Angebot des Unternehmens, das insgesamt rund 70 Mitarbeiter in Altenstadt beschäftigt. Und auch das gibt es bei Emter: Eine Tankstelle auf dem Firmenglände stellt sicher, dass die Spezialfahrzeuge mit Bio-Erdgas aufgetankt werden können und wieder startbereit sind. Denn es müssen ja wieder Speisereste eingesammelt werden… Renate Leiprecht

»Das so gewonnene Erdgas macht uns unabhängiger von ausländischen Erdgaslieferanten.«

Emter GmbH Alpenstraße 50 86972 Altenstadt Telefon (08861) 2344-0 Telefax (08861) 2344-55 johann.emter@emter-gmbh.de www.emter-gmbh.de

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Ein Schmuckstück Mit dem Bau der Fun Alp in Riezlern im Kleinwalsertal, ist aus handwerklichem Können, dem Blick auf Ästhetik und der Leidenschaft zum kreativen Schaffen ein bauliches Schmuckstück mit KultCharakter entstanden.

as Landschaftsbild des Kleinwalsertals ist geprägt von Stein, Holz und Wasser. Diese naturgegebenen Merkmale sollten sich in der Fun Alp – einer modernen Kombination aus Fachgeschäft für Wintersport samt Skiverleih mit Werkstatt – widerspiegeln. »Back to the Roots« ist das Motto, also zurück zu den Wurzeln und damit zurück zu Bodenständigkeit, Ursprünglichkeit und damit auch zur Natur. »So lauteten die Vorgaben für die Gestaltung«, beschreibt der Bauherr Florian Fritz den gestalterischen Hintergrund der Fun Alp, die sich zweifelsohne als bauliches Schmuckstück inmitten von Riezlern bezeichnen darf.

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Von der Tankstelle zur urigen Alphütte Noch im Juni 2010 stand auf der Fläche der neu erbauten und trotzdem urigen Alphütte die Tankstelle, die Florian Fritz von den Eltern überschrieben bekommen hatte. »Der Schritt die Tankstelle abzureißen war nicht leicht, schließlich hatte unsere Mutter die Tankstelle seinerzeit von ihrem Vater geerbt. Daher war es uns sehr wichtig, alle Maßnahmen und Schritte genau mit unseren Eltern abzustimmen und sie in die Gestaltung der Fun Alp mit einzubeziehen«, berichtet Florian Fritz über die Entwicklung des Projektes. »Bereits im Dezember 2010, also nur ein halbes Jahr später, feierten wir mit dem Architekten und den involvierten Handwerksbetrieben die Eröffnung der Fun Alp, die für alle Beteiligten ein ganz besonderes Projekt ist, an dem sich jeder mit seiner Kreativität und Leidenschaft für den eigenen Beruf eingebracht hat.«

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Schreinermeister Mathias Freudig, der sowohl an der Innen- als auch Außengestaltung der Alphütte maßgeblich mitgewirkt hat, verbaute im gesamten Bau uralte Rundbalken aus Altholz. Diese Balken stammen aus einem alten Walser Stall, den er eher zufällig und auf Verdacht über ein Jahr einlagerte, bis das urige Material schließlich bei der Fun Alp zum Einsatz kam. Die Firma Fliesen Diener wurde für die Steinverkleidung im Außen- und Innenbereich beauftragt. Sie hat sich auf die Rekonstruktion alter Gemäuer spezialisiert. Zusammen mit dem Bauherrn, Florian Fritz, wurde eine Steinmischung erarbeitet, welche sich in den Farben und Steinoberflächen des Walsertals widerspiegelt.

Gemeinsam mit den Steinen und dem eingebauten Altholz sowie dem leicht durchscheinenden Haselnussgeflecht für die Balkonbrüstung, entstand ein gemütlich anmutendes Gewerbegebäude das Moderne und urigen alpenländischen Charme schon fast spielerisch verbindet. Nur Eingeweihte wissen, dass das zugemauerte Fenster mit alten verrosteten Fensterkloben im Außenbereich ein gestalterisches Element ist, das bewusst so eingebaut wurde. »So manchem konnten wir schon weismachen, das sei ein altes Fenster des Tankstellengebäudes« freut sich Fliesenleger Andreas Diener augenzwinkernd, der ebenfalls beim Innenausbau und der Fassadengestaltung mitgewirkt hat.


Moderne und urig alpenländischer Charme fast spielerisch verbunden. »Es war für uns alle von großer Bedeutung, dass wir den alpenländischen und urigen Stil optimal präsentieren, ohne dabei in Kitsch abzurutschen. Wir wollten etwas schaffen, das sowohl der Naturverbundenheit der Gebrüder Fritz als auch den modernen Anforderungen an einen Gewerbebau gerecht wird«, erklärt Architekt André Lingg. Betrachtet man die Schaufenster genauer, fällt auch hier die detailreiche Gestaltung auf. »Die großen Schaufenster sind in Altholzbalken gefasst. Das Schaufenster an sich besteht aus entspiegeltem Glas und gibt freie Sicht auf den Innenraum. Innerhalb des großen Schaufensters wiederum befindet sich ein Holzfenster mit typisch alpenländischer Viertelung der Fensterscheiben.

Dieses Glas ist jedoch nicht entspiegelt, wodurch das Fenster erst richtig zur Geltung kommt!« erklärt Architekt Lingg weiter. »Durch die unterschiedlichen Glasarten erzielen wir unterschiedliche optische Effekte und nehmen neben Stein und Holz auch das Gestaltungselement Wasser auf«, ergänzt Fliesenleger Diener. Erlebniseinkauf durch Kreativität und Detailreichtum Das ebenerdige Ladengeschäft der Fun Alp misst etwa 250 Quadratmeter und unterteilt sich in Verkaufsfläche und Skiverleih, zu dem die modernste Skiwerkstatt im Kleinwalsertal gehört. Während in der Boutique und im Verleih noch Detailverliebt-

heit bei der Einrichtung vorherrscht, geht es in der hellgrau gefliesten, blitzblanken Werkstatt clean und aufgeräumt einher. Im gemütlich anmutenden Verleihraum mit eke gibt eine großzügige Fensterscheibe den Blick auf die moderne Werkstatt frei. Die Feinsteinzeugfliesen rundum die Fensterscheibe sind mit einer oxidierenden Metalloberfläche versehen, die ein nachträgliches Anrosten hervorruft, was ein besonders modernes und gut zur Werkstatt passendes Gesamtbild abgibt. Während Mathias Fritz sich überwiegend um den Bereich Einzelhandel kümmert, arbeitet sein Bruder Florian in der Skiwerkstatt und im Skiverleih. Mit dem Neubau der Fun Alp hat sich freilich auch das 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 19


»Was für den einen ein Haufen Scherben oder einfach nur ein alter Stadel ist, ist für uns wie ein Schatz, mit dem sich viel anfangen lässt.«

gesamte Servicekonzept der beiden Unternehmer verändert. So finden vor allem qualitätsbewusste Kunden hochwertige und trendige Wintersportmode, Accessoires und Equipment bekannter Marken und Hersteller. Der Einkauf in der Boutique erweist sich als wahrer Erlebniseinkauf, sobald man den Verkaufsraum betritt. Auf einem Podest mitten im Raum thront ein alter Hornerschlitten und dient so als rustikales Warenregal. Weder Warenständer noch Regale oder gar Bilder an den Wänden wären in irgendeiner Form austauschbar, denn jedes Objekt in diesen Räumen wurde sorgfältig ausgesucht, bearbeitet und drapiert. Individualität und Kreativität, wohin man auch blickt. So werden Skischuhe und Helme in einem separaten Raum präsentiert, den Mathias Freudig und Andreas Diener scherzhaft die »Skischuh-Grotte« nennen. In dem mit fast schon naturgetreuen Kunststeinen verkleideten Raum dienen die alten Futterbarren aus dem Walser Stall als Ablage. »Die Oberfläche des Holzes ist an manchen Stellen vom Vieh ganz blank geknabbert«, beschreibt der Schreinermeister das Unikat. Das ausgeklügelte Lichtkonzept sorgt dafür, dass der Raum für die Warenpräsentation optimal ausgeleuchtet wird und trotz Höhlenatmosphäre nicht duster wirkt. Ebenfalls ein ausgefallener Blickfang ist die großzü-

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gige Umkleidekabine, die durch ihre Blockbauweise aus Altholz mehr Umkleidehütte als schlichte Kabine ist. Das geschindelte Dach sowie die alte Stalltüre sorgen auch hier für Überraschungen bei den Kunden. Ästhetisch, einfallsreich und alltagstauglich Der Steinbock, das Wappentier der Walser, findet sich nicht nur im Logo der Fun Alp, sondern begegnet einem auch im Innenraum des Geschäftes immer wieder. Besonders beeindruckend verarbeitet ist der Steinbock jedoch in den Kundenterminals des Skiverleihs. Hier wurden von der Schreinerei Freudig aus Schöllang Bergmotiv, Steinböcke und Edelweiß aus dreischichtigen Altholzplatten gefräst, um als Verkleidung der Computerterminals zu dienen. Die Terminals gehören zum Servicekonzept des Skiverleihs und binden den Kunden interaktiv ein, indem er seine Personalien, Alter, Größe und Gewicht eingibt. Diese Daten sind wichtig zum optimalen Einstellen der Skibindung und werden später für die Abrechnung benötigt. Zudem verhindert dieses System lange Wartezeiten für die Kunden und sorgt für einen raschen Service beim Zusammenstellen der Leihausrüstung. Trotzdem sollte man sich die Zeit nehmen, um sich auch in diesem Teil der Fun Alp die liebevollen Details anzuse-

hen. Es lohnt sich und birgt viele unterhaltsame wie pfiffige Überraschungen! Ein weiterer Blickfang ist nämlich die eke des Skiverleihs, die mit Schieferbiberschwänzen verkleidet wurde. Diese alten Dachziegel – wegen ihrer Form Biberschwanz genannt – stammen von einer alten Kapelle bei Bad Hindelang, deren Dach renoviert wurde. Der Tresen dient zusätzlich als Vitrine, in der Florian und Mathias Fritz wichtige Familienerinnerungen aufbewahren. Maxi Brutscher, die Mutter von Florian und Mathias Fritz, nahm 1960 als eine der damals nur 144 Frauen an der Winterolympiade in Squaw Valley in den USA teil. Der Originalski der Marke Erbacher sowie die Erinnerungsmedaille der Olympionikin können in dieser Vitrine bestaunt werden. Die hölzerne Wand trägt ein Bild von Maxi Brutscher in rasanter Abfahrtspose. Das Bild wurde mit einem speziellen UVDruck direkt auf das Holz aufgebracht, bevor es als Seitenwand montiert wurde. Die Arbeit mit alten Materialien gehört ein Stück weit auch zu den Spezialitäten der involvierten Handwerksbetriebe Diener und Freudig. »Was für den einen ein Haufen Scherben oder einfach nur ein alter Stadel ist, ist für uns wie ein Schatz, mit dem sich viel anfangen lässt. Die alten Dachziegel der Kapelle und der uralte Viehstall waren praktisch wie ein Glücksfall für dieses Projekt«,


BILDER: MONSCHAU

berichten beide über die Umstände der Beschaffung für diese besonderen Baumaterialien. Zur Skischuhanprobe in den Sessellift Wer Skischuhe anprobiert, macht es sich am besten auf einem der alten Liftsessel bequem. Die auf Podesten montierten Sessel sind mit strapazierfähigem Leder in den Nationalfarben bezogen und nehmen damit auch die Farbe der Fußbodenleiste wieder mit auf. Raffiniert versteckt wurde auch der Steuerungsschrank, der auf der Wand hinter den Liftsesseln optisch sehr gestört hätte. Er verbirgt sich nun hinter einem alten Fenster, das bei Bedarf einfach wie eine Schiebetür geöffnet wird und im geschlossenen Zustand gestalterisches Element ist. Kreativität, Einfallsreichtum und liebevoll eingearbeitete Details, wohin man auch schaut. Sogar die Schubladen und Schranktürchen an den Skieinstellbänken sind mit Griffen aus Hirschhorn versehen. Hirschhornsprossen – das sind etwa fingerlange Spitzen vom Hirschgehweih – sorgen dafür, dass abgestellte Ski nicht einfach umkippen können. Erwartet man im Skiverleih kalte Fliesenböden oder schmutzige Antirutschmatten, darf man sich auch diesbezüglich über eine praktikable und ästhetische Lösung in der Fun Alp freuen. Selbst der Fußboden ist ein Blickfang mit kreativen und pfiffigen De-

ora Engstler

BILD: ENGSTLER

tails. Dort wo viele Menschen in Skischuhen jeden Tag hin und her laufen, hat der ortsansässige Natursteinspezialist Diener Fußwege – in Anlehnung an die Wanderwege in der Walser Bergwelt – aus mehrfarbigen Granitplatten eingebaut. Eingefasst werden die robusten Granitwege durch rotweiß-rote Leisten, die damit den Nationalstolz der Kleinwalsertaler unterstreichen. Besonders wichtig war bei der Verlegung des Fußbodens die Berücksichtigung der Fußbodenheizung, denn herkömmliche Heizkörper hätten das Gesamtbild der Alphütte aus Sicht von Florian und Mathias Fritz extrem beeinträchtigt. »Das Gebäude ist nach Niedrigenergiestandard erbaut und wird mittels Biomasse geheizt« erläutert Architekt Lingg die Wärmetechnik des Hauses, das auf Basis von Stahlbetonfertigteilen und vormontierter Holzrahmenbauweise errichtet wurde. Durch die gelungene Mixtur aus gewachsener Baukultur und modernen Materialien gelang auch der Übergang von Alt auf Neu und damit eine Art Maßschnitt des Gebäudes auf den Bauherren Florian Fritz und auf seinen Bruder Mathias Fritz, dem Betreiber des Sportfachgeschäftes. Mit dem Neubau möchten sie beide unter anderem ihrer Lebensart und Naturverbundenheit Ausdruck verleihen. Als Voraussetzung der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Bauherren und allen beteiligten Gewerken sowie die Erfüllung des recht sportlichen Zeitrahmens, nennen sowohl Mathias Freudig als auch Andreas Diener und André Lingg die intensive Planungsphase sowie gegenseitige Wertschätzung und Rücksichtnahme aller Beteiligten. »Was die Zusammenarbeit angeht«, berichtet Fliesenleger Diener, »kann man schon fast von einer Art Symbiose sprechen. Von Anfang bis Ende liefen alle Arbeiten Hand in Hand, was sich natürlich auch optimal auf die Kreativität ausgewirkt hat, da sich jeder auf seinem Fachgebiet einbringen durfte.« Architekt Lingg nickt zustimmend und ergänzt: »Besonders erfreulich ist zudem die komplette Abwicklung des Projektes mit lokalen Betrieben aus dem Kleinwalsertal und dem Oberallgäu.« Mathias Freudig lächelt selbstbewusst und sagt: »Das zeigt, dass wir sowohl im Oberallgäu als auch im Kleinwalsertal kompetente Fachbetriebe haben und beide Regionen hier voneinander partizipieren können.«

Freuen sich über das Schmuckstück: Oben: Architekt André Lingg (li.) und Schreinermeister Mathias Freudig. Unten: Betreiber des Sportfachgeschäftes Mathias Fritz, Bauherr Florian Fritz sowie Fliesenleger Andreas Diener

»Besonders erfreulich ist zudem die komplette Abwicklung des Projektes mit lokalen Betrieben aus dem Kleinwalsertal und dem Oberallgäu.« Bauherr und Betreiber des Service und Skiverleih: Florian Fritz Betreiber Sportfachgeschäft: Mathias Fritz Walserstraße 81 A-6991/D-87567 Riezlern Telefon (+435517) 5285 info@schneesportcenter.at www.fun-alp.eu

Architektur Planungsbüro Lingg Dipl.-Ing. (FH) André Lingg Promenadestraße 9 87531 Oberstdorf Telefon (08322) 963536 www.architekt-lingg.de

Schreinerarbeiten Scheinerei Freudig GmbH Am Weiher 11 87561 Schöllang Telefon (08326) 1833 www.schreinerei-freudig.de

Fliesenlegearbeiten Fliesen Diener Rohrweg 12 A-6993/D-87569 Mittelberg Telefon (+43664) 5969056 www.fliesen-diener.at

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Diese Momente vergisst man nicht Ob exklusive Tagungen und Workshops, urige Hüttenabende oder motivierende Team-Events – die Allgäu Moments GmbH bietet ihren Businesskunden Momente, die für Begeisterung sorgen.

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ie Bündelung und Vernetzung der unterschiedlichsten Hotels der 4 Sterne Kategorie, Hütten, Berggasthöfen, Sportstätten, verschiedener Eventagenturen und anderer Partner zu einem komplexen Angebot, ist das Erfolgsrezept der Allgäu Moments GmbH. »Spitzenerlebnisse durch Spitzenanbieter«, lautet das Credo der Agentur, die zusammen mit ihren Netzwerkpartnern ein breites Leistungsspektrum rund um den Bereich Tagungen und Events anbietet. Attraktive Aktivitäten für drinnen und draußen Event, Tagung und Incentive sind nur Oberbegriffe für das facettenreiche Angebot des Oberstdorfer Unternehmens. Zu den wohl aufregendsten Outdoor-Aktivitäten zählen Angebote wie der »Skywalk« in luftiger Höhe, oder das »Skisprung Feeling«, das den Teilnehmern die Magie des Skispringens hautnah erlebbar macht. Ebenfalls sehr beliebt sind QuadAusflüge, deren OffroadTouren durch die wunderbare Allgäuer Landschaft führen. Neben

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attraktiven Aktivitäten im Freien, bietet Allgäu Moments aber auch wetterunabhängige Alternativen für drinnen an. Darunter finden sich Ideen wie gemeinsame Kochkurse in der Küche eines Edel-Restaurants oder exklusive Unterhaltung mit CasinoFlair, bei dem sich die Gäste in die Welt von Roulette, Black Jack und Poker entführen lassen. Wer es zünftig mag und die Abwechslung liebt, dem sind urige Hüttenabende mit Bierempfang am Lagerfeuer, Alphornbläser und Allgäuer Spezialitäten aus gutbürgerlicher Küche wärmstens zu empfehlen. Die Allgäu Moments GmbH ist unter anderem darauf spezialisiert, besondere Ideen für Team-Events zu entwickeln und je nach Kundenwunsch Veranstaltungen zu kreieren, die das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kommunikationsfähigkeit innerhalb eines Teams verbessern. Wichtiger Aspekt ist hierbei die Kombination von motivierenden Bestandteilen aber auch der Bezug zu den einzelnen Menschen, aus denen sich ein Team zusammensetzt. Alle Veranstaltungsmodule lassen ich ausgezeichnet mit Tagungen oder Seminaren kombinieren. So bietet sich den Unternehmen die Möglichkeit, einen wichtigen Ausgleich zum theoretischen Teil von Weiterbildungsmaßnahmen herzustellen.


Das kann zur Steigerung der Effizienz von Workshops und Seminaren beitragen und führt damit auch zur erhöhten Motivation der Teilnehmer. Das Angebot richtet sich dabei von Kleinstgruppen ab zwei Personen, bis hin zu Tagungen mit maximal 800 Teilnehmern. Geschäftskunden die Betriebsausflüge, Kundenevents, Firmen-Veranstaltungen oder Assessment-Center abhalten, sind mit dem Fullservice der Allgäuer Event-Agentur also bestens beraten. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort »Unsere Kunden konzentrieren sich auf das ema, wir kümmern uns um ihr Wohlergehen und den perfekten Ablauf ihrer Veranstaltung«, erklärt Dominik Bollig, Leiter der Abteilung Events und Incentives von Allgäu Moments. »Was immer unsere Kunden benötigen, wir sorgen dafür das alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Kunden und verwirklichen unter anderem neben den professionell organisierten Tagungen ein zusätzliches Rahmenprogramm mit Erlebnischarakter«, beschreibt er das Konzept. Die Kunden von Allgäu Moments müssen sich also nicht selbst die Mühe machen, und sich individuelle Events mit Übernachtung, Bustransfer, Verpflegung und Rahmenprogramm erarbeiten, sondern bekommen exklusive Lösungen seitens der Agentur angeboten. »Großen Wert legen wir dabei auf das PreisLeistungs-Verhältnis und die Qualität die wir anbieten. Unsere Kunden bezahlen bei uns den gleichen Preis für Veranstaltung, Unterkunft und Verpflegung, den sie auch bezahlen müssten, wenn sie ihr Event selbst zusammenstellen würden«, so Bollig weiter. »Aber genau diese Leistungen alle aus einer Hand, sind unsere Stärke«, ergänzt er. Dabei wird größter Wert auf Individualität und Sorgfalt gelegt, was sich in liebevollen Details bei den Events widerspiegelt. So werden auf Wunsch Cocktails in Firmenfarben gemixt oder Unternehmens-Logos auf Desserts präsentiert. Der Kunde entscheidet, wie sein Event aussehen soll und wie er sich präsentieren möchte. »Denn wer hierher kommt, der möchte nicht einfach nur eine Tagung abhalten, sondern Spaß haben«, sagt Dominik Bollig.

»Unsere Kunden konzentrieren sich auf das Thema, wir kümmern uns um ihr Wohlergehen und den perfekten Ablauf ihrer Veranstaltung.« Auf die Leistungen der Netzwerkpartner werden von Allgäu Moments keine Aufschläge kalkuliert, der Service ist für die Kunden gratis. Wer als Netzwerkpartner involviert ist, muss auch keine teuren Jahresbeiträge berappen, sondern beteiligt sich nur an den gemeinsamen Werbeaktivitäten. Damit ist die Agentur ein attraktiver Marketingpartner und Multiplikator für Unternehmer aus Fremdenverkehr und Hotellerie geworden. Die exklusiven Veranstaltungen finden an ausgewählten Locations in Oberstdorf, im Kleinwalsertal, Obertaufen,

Memmingen, Bad Wörishofen, Füssen, Lindau, Kempten und Weiler statt. Zu den Partnern gehören unter anderem OutdoorVeranstalter, die Erdinger-Arena, die IgluLodge auf dem Nebelhorn, das Casino im Kleinwalsertal, die Big Box in Kempten sowie eine Vielzahl an Hotels der gehobenen Kategorie. »Unsere ›Allgäu Moments‹ vergisst man nicht, sondern man erzählt noch Monate danach von diesen einmaligen Erlebnissen«, bringt Bollig die Philosophie des Unternehora Engstler mens auf den Punkt.

Verlosung Machen Sie mit und gewinnen Sie ein exklusives Team-Event für Ihr Unternehmen oder Ihre Abteilung für bis zu zwölf Personen!

Team-Event für bis zu zwölf Personen • inklusive einer Übernachtung für zwölf Personen jeweils im Einzelzimmer im 4 Sterne Superior Alpenhotel Tiefenbach in Oberstdorf • Team-Event mit der Impulse Company Oberstdorf im Skywalk-Park in der Erdinger Arena • Nutzung der großzügigen Wellnesslandschaft • am Abend einen exklusiven Team-Cocktailevent mit dem Eventbarkeeper in der Hotelbar Senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Betreff »Gewinnspiel« und Ihren Kontaktdaten an info@allgaeu-moments.de und Sie nehmen automatisch an der Verlosung teil. Teilnahmeschluss ist der 15. März. Der Gewinner wird aus allen Einsendungen per Los ermittelt. Mitarbeiter der Allgäu Moments GmbH und deren Netzwerkpartner sowie deren Angehörige dürfen nicht am Gewinnspiel teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Allgäu Moments GmbH Falkenstraße 21, 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 702155, Telefax (08322) 702444 info@allgaeu-moments.de, www.allgaeu-moments.de

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Die Visualisierung von Dienstleistungen und Produkten ist heute wichtiger denn je, will man sich gezielt vom Angebot der breiten Masse abheben. Der Spruch »ein Bild sagt mehr als tausend Worte« ist altbekannt, hat jedoch bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Das Gestaltungsbüro Ehme Mediendesign setzt sogar noch einen drauf: Kreativität durch direktes Umsetzen.

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ute Werbung ist Werbung, die mehr einbringt als sie kostet« bringt es Peter Ehme rasch und ohne Umschweife auf den Punkt. Seit 1985 ist der studierte Foto- und Grafikdesigner im Allgäu tätig und nennt vor allem zwei wichtige Voraussetzungen, wenn man in der Branche erfolgreich sein will: Flexibilität und Kreativität. Dabei verfolgt Ehme stets sein Motto »weniger ist mehr« und erzielt damit einen großen Wettbewerbsvorteil, der geprägt ist durch die schlanke Struktur seiner Werbeagentur, die ohne aufwendigen Verwaltungsapparat auskommt. Das Konzept ist die Grundlage allen kreativen Schaffens Besonderen Wert legt der Grafiker hier vor allem auf die prompte und direkte Umsetzung von Ideen in Konzepte, Grafiken und Fotografie, wo er in allen Phasen eines Projektes der persönliche Ansprechpartner seiner Kunden ist. Wichtig ist ihm dabei die direkte Kommunikation mit seinen Kunden, für die er sowohl als Fotograf und Grafikdesigner, aber auch als Web- und Videodesigner tätig ist. Grundlage allen kreativen Schaffens ist das Konzept, das im Vorfeld zur gestalterischen Arbeit erstellt wird. Gerade im Bereich der Fotografie ist die konzeptionelle und planerische Vorarbeit und das Regieführen während der Aufnahmen eine wichtige Basis für aussagekräftige Produktbilder, Panoramafotos und Landschaftsaufnahmen. »Bilder ermöglichen es uns, Empfindungen, Gefühle und Momente auszudrücken« erklärt Ehme. »Eine gute Positionierung am Markt mit ansprechenden Bildern ist heutzutage wichtiger denn je«, beschreibt er den Hintergrund seiner Arbeit weiter. Eine besondere Spezialität von Peter Ehme sind seine Panoramabilder. Hier wird eine Vielzahl von einzeln geschossenen Aufnahmen zu einer großen Ansicht zusammengefügt und ermöglicht damit großzügige Rundumschauen. So lassen sich beispielsweise Ferienwohnungen, Hotels oder Landschaften detailreich präsentieren oder auch kleine, verwinkelte Räume aussagekräftig abbilden. Als leidenschaftlicher Fotograf bietet Peter Ehme zudem eine umfassende Auswahl an Bildmaterial aus seinem eigenen Archiv. Viele Bausteine für ein umfassendes Leistungsspektrum Neben der Entwicklung von Corporate Design, Erstellung von Internetauftritten und dem Design von Flyern und Broschüren deckt die Agentur auch werbetechnische

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Dienstleistungen ab, so zum Beispiel auch die Beklebung von Fahrzeugen, Schaufenstern oder Werbetafeln. Ein besonderer Baustein im großen Leistungsspektrums ist das Videodesign. Mit drei bis fünf Minuten langen Filmen lassen sich raffinierte und informative Eye-Catcher in Messestände oder Verkaufsräume integrieren oder mit kurzen Imagefilmen die Präsenz im Internet abrunden. Die Aufgaben und Tätigkeitsfelder seiner Agentur sind vielfältig und abwechslungsreich. »Aber genau das mag ich an meinem Beruf«, verrät Peter Ehme, der seine Kunden sowohl aus Fremdenverkehr als auch der Industrie aus dem Vollen schöpfen lässt und ihnen damit lebendige und stilvolle Produkt- und Unternehmenspräsentationen wie aus einem Guss nach Maß schneidert. Besonders freut er sich über die zum Teil schon jahrelange Kundenbeziehungen, deren Grundlage eine vertrauensvolle, direkte Zusammenarbeit und ein offeora Engstler ner Austausch ist.

»Bilder ermöglichen es uns, Empfindungen, Gefühle und Momente auszudrücken«

Peter Ehme Dipl. Mediendesigner (FH) Langgasse 3a 87497 Wertach Telefon (08365) 70700 Telefax (08365) 70702 info@ehme.de www.ehme.de

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Jubelbier zum Jubeljahr Es war die Weitsicht eines August Weixler, der 1911 zur Gründung des Allgäuer Brauhauses führte. Genau 100 Jahre ist dies nun her. Und exakt am Gründungstag, dem 28. Januar, hat das Unternehmen dieses Jubiläum mit allen seinen Mitarbeitern samt Familien gefeiert.

Mit ihrer erst im Jahre 2005 in Betrieb genommene, hochmoderne Braustätte am Standort Marktoberdorf-Leuterschach hat sich das Allgäuer Brauhaus bestens für die Zukunft gerüstet. Betriebsleiter ist dort omas Wieczorek, der explizit erklärte, was das besondere an dem neuen Bier ist.

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Zum Jubiläum hat sich die Allgäuer Traditionsbrauerei auch besondere Aktivitäten vorgenommen. Das neue Bier, das »Original«, sollte Auftakt sein. Aber dazu gibt es nun auch einen Rundweg durchs Braugebäude für Interessierte – mit tollen Schautafeln, die nicht nur an den Beginn der Ära Brauhaus erinnern, sondern auch einen Bezug zum jeweiligen Zeitgeschehen herstellen. Sehenswert …

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m Jubeltag wurde zudem auch ein neues Bier vorgestellt, das nicht nur den Namen »Original« bekam, sondern auch so gebraut wird, wie es in den Anfangsjahren der Allgäuer Brauhaus AG gebraut wurde. »Dieses traditionelle Brauverfahren haben unsere Braumeister für unser Bier zum 100-jährigen Jubiläum wieder ins Leben gerufen«, freute sich Brauhaus-Vorstand Heinz Christ, als er das Bier erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Damit komme man dem Wunsch der Verbraucher bzw. Gäste nach traditionellen, im Geschmack besonders milden Bierspezialitäten entgegen. Um die Jahrhundertwende reiften die Biere nach der kalten Gärführung über viele Wochen im kalten Lagertank in Ruhe heran.

So entstanden besonders weiche, milde Biere. Wie Betriebsleiter omas Wieczorek darüber hinaus erklärte, werde das Allgäuer Brauhaus Original aus besten Rohstoffen, nach überliefertem Brauverfahren und einer einzigartigen Rezeptur gebraut. »Dank der kalten Gärführung mit Temperaturen zwischen acht und maximal 9,5 Grad Celsius veredeln wir das Allgäuer Brauhaus Original und verleihen ihm seinen einzigartigen Geschmack.« Auch optisch wahrt das Brauhaus die Tradition. Denn abgefüllt wird das neue Bier in der Halbliter-Bügelflasche. Und neben einer hochwertigen Banderole am Flaschenhals ist auch das Papieretikett etwas besonderes: Es zeigt die Gründungsurkunde der Aktiengesellschaft Allgäuer Brauhaus sowie ein rotes Wachssiegel mit dem Signet »100 Jahre«. Das neue Bier ist jedoch nur der Auftakt zu einer Reihe an Aktivitäten, die sich das Allgäuer Brauhaus für sein Jubeljahr vorgenommen hat. Karin Siegert aus dem Marketing wollte zwar noch nicht allzu viel verraten. Aber sie versprach: »Die Bierliebhaber dürfen gespannt sein auf das, was wir in der Gastronomie und im Handel für sie vorbe-

reitet haben.« Denn im Allgäuer Brauhaus ist man zurecht stolz auf 100 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte. Für Brauhaus-Vorstand Heinz Christ war August Weixler eine der tatkräftigsten Unternehmerpersönlichkeiten in Kempten. Neben einer Reihe Kemptener und Allgäuer Brauereien hat er 1921 auch die 1394 gegründete Stiftsbrauerei übernommen, sodass das Allgäuer Brauhaus auch als Hüterin von mehr als 600 Jahren Brautradition gilt. »Auf diese großartige Historie können wir mit Recht stolz sein«, so Heinz Christ. »Und sie ist uns auch Verpflichtung, die Kemptener Brautradition zu wahren und dabei unsere Zukunft ebenso erfolgreich zu gestalten wie unsere Vergangenheit.« Maria Anna Weixler

Allgäuer Brauhaus AG Beethovenstraße 7 87435 Kempten Telefon (0831) 2050-0 Telefax (0831) 2050-114 www.allgaeuer-brauhaus.de

BILDER: WEIXLER

Es ist nicht nur die Freude über das 100-jährige Jubiläum der Brauerei, das den Verantwortlichen des Allgäuer Brauhauses im Gesicht steht: Sie freuen sich auch über die gelungene neue Biersorte, die so gebraut wurde, wie es zu den Gründerzeiten Brauch war. Daher trägt das Bier auch den Namen »Original«. Beim Anstoßen auf die Neuheit, die den Auftakt zu weiteren Aktivitäten im Jubiläumsjahr markieren soll: 1. Braumeister Boris Zboralski, Brauhaus-Vorstand Heinz Christ, Marketing-Leiterin Karin Siegert und Logistikleiter Alfred Reißle (.v.l.).

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PÄTZOLD – Komplettlösungen für Präsentations- und Printtechnik in Kempten

Ausgefeilte Technik –

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BILD: WEISS

die begeistert

Alfred A. Pätzold führt seinen Meisterbetrieb mit Leib und Seele.

»Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache: Es funktioniert vom Augenblick der Geburt an – bis zu dem Moment, wo man aufsteht um eine Rede zu halten« (Marc Twain)

m Leben zählt immer der erste Eindruck. Er allein entscheidet darüber, ob uns Menschen sympathisch sind oder nicht. Es ist die Visitenkarte der Persönlichkeit – vor allem im Berufsleben. Wir wollen punkten, um unserem Gegenüber stets in guter Erinnerung zu bleiben. Deshalb streben wir alle danach, in jeder Situation einen perfekten Auftritt hinzulegen und unsere Botschaft souverän zu kommunizieren. Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter aber auch Kunden müssen immer wieder aufs Neue überzeugt werden. Und damit das auch erfolgreich gelingt, hilft hier moderne Präsentationstechnik enorm weiter.

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Ob Beamer, Präsentationskameras, Multifunktionstafeln oder Overheadprojektoren, solche Geräte sind aus den meisten Tagungsräumen zahlreicher Firmen nicht mehr wegzudenken. Das Prinzip ist denkbar einfach: Laptop anschließen und schon kann der Vortrag beginnen. Wenn es um Komplettlösungen für Präsentations- und Printtechnik geht, so ist die Firma Pätzold in Kempten die erste Adresse. Seit neun Jahren arbeitet Alfred Pätzold als selbständiger Unternehmer an der Steufzger Straße. Auch an der Lindauer Straße ist der Unternehmer mit einem eigenen Ausstellungsraum ansässig. Hier haben die Kunden die Möglichkeit, sich direkt vor Ort über die Qualität der umfangreichen und herstellerunabhängigen Produktvielfalt zu überzeugen. »Angefangen hat mein Interesse für Technik allerdings schon vor 33 Jahren. Damals ging ich in die Lehre als Büroinformationselektroniker. Zu dieser Zeit hatte ich aber nur Augen für Schreibmaschinen«, schmunzelt der Kemptener.

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»Ich habe viele Stammkunden, die auch europaweit tätig sind.«

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Pätzold machte seinen Meister als Büroinformationselektroniker. Nach seiner langjährigen Zeit im Vertrieb bei verschiedenen Firmen arbeitete Pätzold zuletzt als Fachhandelsbetreuer bei der Firma Kindermann. Später gründete er sein eigenes Geschäft. Mit seinem umfangreichen Angebot richtet sich der Unternehmer heute vor allem an mittelständische Betriebe, Schulen oder Hochschulen und Behörden. »Nicht nur für die Hochschule Kempten habe ich bereits mehrere Räume eingerichtet. Ich arbeite für zahlreiche Firmen in der Region. Zu meinen Kunden gehören sowohl die Kleinunternehmer oder auch große Betriebe. Ich richte demnach große Veranstaltungssäle, Schulen oder Büroräume multimedial ein,« sagt Alfred Pätzold. Seinen Kundenkreis hat er jedoch nicht nur im Allgäu. Von München bis hin zum Bodensee kennt man den Namen Pätzold. »Ich habe

viele Stammkunden, die auch europaweit tätig sind«, berichtet der Unternehmer und macht klar, dass er also auch weit über die Grenzen des Allgäus hinaus tätig ist. Getreu dem Motto: »Wir machen ihre Daten sicher« stellt Alfred Pätzold auch Kopier- und Drucklösungen seinen Kunden zur Verfügung. Der Technik-Experte vertreibt zahlreiche namhafte Hersteller im Bereich der Präsentations- und Printtechnik. Dazu gehören Produkte des Hersteller Epson, hier ist Pätzold Premiumpartner. Weiter bietet er auch Kindermann, Medium, Sanyo, BenQ oder Wacom an – um nur einige zu nennen. Ob der Kunde nun an Overhead Projektoren, kleinen Beamer für schnelle Präsentationen, pompösen Bildwandlösungen oder interaktiven Whiteboards interessiert ist. Pätzold kann aus dem Vollen schöpfen.


Vor allem die interaktiven Whiteboards sind derzeit sehr gefragt.«, sagt der Geschäftsmann. Hier geht es um eine tafelgesteuerte Präsentationstechnik. Diese wird sowohl im schulischen Bereich als auch im Business-Bereich eingesetzt. Ob Flipchart, Pinnwand, Leinwand, Tisch-Beamer, herkömmliches Whiteboard oder Moderatorenkoffer – das interactive Whiteboard kann diese klassische Tagungstechnik ersetzten. Mit einem Knopfdruck ist der Kunde jederzeit startklar. Egal ob bei spontanen Brainstormings, spannenden Präsentationen, oder internen Meetings. Für die Kunden birgt diese Technik einen enormen Vorteil: Hier können Anmerkungen direkt auf einer Digitaltafel vermerkt werden. Alle Kommentare oder Notizen lassen sich im Anschluss der Präsentation in einer Datei speichern. Das praktische dabei: Jeder Teilnehmer der Präsentation kann dann das Referat als Handout gleich mitnehmen oder einfach per Email zugesandt bekommen. »Workflow –heißt hier das Zauberwort.

Über eine mangelnde Auftragslage kann sich der Kemptener Unternehmer bei weitem nicht beklagen. »Viele Firmen stellen ihre Technik komplett um und machen ihre Konferenz oder Besprechungsräume fit für den multimedialen Alltag. Genau hier kommen wir mit unserm Know-how ins Spiel,« sagt Alfred Pätzold. »Wir besuchen unseren Kunden vor Ort und schlagen ihm eine Lösung vor, die genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Im Servicebereich übernimmt er die fachmännische Installation und bietet einen kompetenten Reparaturservice dazu an. »Wir haben sehr große Erfahrungen auf unserem Gebiet.« In der Region besitzt Pätzold fast schon ein Alleinstellungsmerkmal. Nur wenige Firmen können sich mit einer so großen Produktvielfalt und der langen Erfahrung am Markt mithalten. »Wir gehen auf unseren Kunden ein und suchen gemeinsam Lösungen. Das ist unser Aushängeschild«, weiß der Unternehmer. Der Spezialist für Kommunikationsund Projektionstechnik arbeitet mit vielen

Fachhandelskollegen zusammen. Nicht alle Fachhändler haben sich dabei auf dieselben Schwerpunkte konzentriert. Dadurch entsteht eine unschlagbare Gemeinschaft. Auf diese Weise bündelt der Unternehmer alle Stärken zusammen. Fazit: Der Kunde bekommt alles aus einer Hand, und zwar von der einfachen Büroausstattung bis hin zum perfekt, mit Präsentationstechnik, ausgestattetem Büro. Sina Weiß

»Wir gehen auf unsere Kunden ein und suchen gemeinsam Lösungen.«

Alfred A. Pätzold Steufzger Strasse 41a, 87435 Kempten Telefon (0831) 511297, Mobil (0171) 2182311 Telefax (0831) 511298 info@paetzold-technik.de, www.paetzold-technik.de

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Diese drei Betriebe sind die nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands im Jahr 2010 und wurden mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet: Dr. Götz Rehn (Geschäftsführer von Alnatura), Egbert Miebach und Dr. Peter Sill (Geschäftsführer »Deutsche See«) und Gottfried Härle (v.li.).

Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner bei der Preisverleihung an Gottfried Härle.

Hohe Auszeichnungen für die Brauerei Clemens Härle

Aller guten Dinge sind DREI Innerhalb einer Woche wurde die Brauerei Clemens Härle aus Leutkirch gleich dreimal in herausragender Weise gewürdigt. Für sein umweltorientiertes Unternehmenskonzept erhielt der Allgäuer Mittelstandsbetrieb hochrangige Preise – bundesweit, landesweit und auf Ebene der Banken.

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nde November wurde der Preisreigen in Düsseldorf eröffnet mit der Auszeichnung der Leutkircher Brauerei als eines der drei nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands. Der deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine der höchsten Auszeichnungen, die in Deutschland an umweltbewusste Unternehmen vergeben werden und steht unter der Schirmherrschaft der Bundesregierung. Aus über 550 Bewerbern – darunter international agierende Konzerne genauso wie Traditionsbetriebe und Familienunternehmen unterschiedlichster Branchen – wählte die fünfzehnköpfige Expertenjury die Brauerei Härle unter die TOP 3 der nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands. In ihrer Begründung würdigt die Jury, der u. a. auch der frühere Umweltminister Klaus Töpfer angehörte, vor allem das langjährige Engagement der Brauerei für die Umwelt und die Komplettumstellung des Betriebs auf erneuerbare Energien. Die breite Verankerung des Umweltgedankens in allen Unternehmensbereichen, der regionale Rohstoffbezug und die Einbindung der Mitarbeiter in das Umweltkonzept waren ausschlaggebend bei der Auswahl des Leutkircher Unternehmens für den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie Handwerk: diese

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mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am 1. Dezember von der badenwürttembergischen Umweltministerin Tanja Gönner im Neuen Schloss in Stuttgart verliehen. »Das Umweltmanagement der von der Jury ausgewählten Unternehmen verdient große Anerkennung. Es sind positive Beispiele, die weiter Schule machen sollten«, so Ministerin Gönner in ihrer Laudatio auf die Preisträger. Bereits einen Tag später durfte Gottfried Härle in Neudietendorf bei Erfurt die dritte Auszeichnung innerhalb kürzester Zeit in Empfang nehmen: den Förderpreis »Nachhaltiger Mittelstand«, den die EthikBank zusammen mit den Volks- und Raiffeisenbanken alle zwei Jahre vergibt. Auch bei der Nominierung für diesen Preis stand das regenerative Energiekonzept im Mittelpunkt: »Die Brauerei Clemens Härle ist ein mustergültiger ÖkoBetrieb mit regional verwurzelten Kunden und Lieferanten, teilweise biologisch hergestellten Rohstoffen und einem ausgeklügelten Energiesystem«, so Bankvorstand Sylke Schröder bei der Preisverleihung. Und weiter: »Damit ist die Brauerei heute schon dort, wo andere Unternehmen in Deutschland in Zukunft noch hin müssen: weg von Kohle, Erdgas und Atomstrom. Der 100 %

klimaneutrale Betrieb erspart der Umwelt jährlich 900 Tonnen Kohlendioxid.« Natürlich freuen sich Gottfried Härle und seine Mitarbeiter über so viel Lob und Anerkennung. Wohl kein Unternehmen in Deutschland wurde in diesem Jahr mit einer ähnlich großen Zahl an Preisen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit bedacht. »Gleichzeitig sind diese Auszeichnungen für uns Herausforderung und Ansporn zugleich, unseren Weg zu einem möglichst nachhaltigen, umweltschonenden und sozial verantwortlichen Unternehmen konsequent weiterzugehen. Und wenn diese Auszeichnungen auch andere Unternehmen dazu anregen oder darin bestärken, unserem Vorbild zu folgen, dann haben sie ihre Wirkung mit Sicherheit nicht verfehlt«, so das Resümee von Gottfried Härle, dem Geschäftsführer der Leutkircher Brauerei.

Brauerei Clemens Härle KG Am Hopfengarten 5 88299 Leutkirch Telefon (07561) 9828-0 Telefax (07561) 9828-50 info@haerle.de www.haerle.de


AZ Holzer

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Tief in der Region verwurzelt: Zuverlässiger Partner von Handwerkern und Unternehmern aus dem Allgäu

125 Jahre Erfahrung im Bau »Bauen heißt Vertrauen«, lautet das Motto der Xaver Schmid GmbH & Co. Bauunternehmen KG in der Ostallgäuer Kreisstadt. Der Tradition verpflichtet, aber Innovationen aufgeschlossen – so agiert Geschäftsführer Stefan Schmid. Er hat die Trends erkannt: energetische Sanierung und schlüsselfertiges Bauen.

us heutiger Sicht mag es verwundern, dass ein Bauunternehmen mitten im Ort zu finden ist, und nicht wie sonst üblich im Industriegebiet. Aus damaliger Sicht betrachtet, im Jahr 1886, war es ein logischer Schluss, dass Xaver Schmid seinen Einmannbetrieb als Zimmerei und Bauunternehmen direkt gegenüber des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie gründete. Bis heute liegt die Xaver Schmid GmbH & Co. Bauunternehmen KG nur wenige Meter vom Marktoberdorfer Rathaus entfernt. Genau 125 Jahre sind seitdem vergangen und mit ihnen vier Generationen, die das Bauunternehmen geführt haben bzw. führen. Der Urgroßvater Xaver Schmid hat den Grundstein für ein heute erfolgreiches mittelständisches Bauunternehmen gelegt, das heute von Stefan Schmid als Geschäftsführer geleitet wird.

BILD: ARCHIEKTEN MARTIN+BRENNER

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Vorzeigeobjekt – das Vitalhotel König Ludwig in Schwangau

Trend: Energetische Sanierung bestehender Bausubstanz aus den 60er und 70er Jahren – ein Einfamilienhaus vorher und nachher

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Geschäftsführer Stefan Schmid führt fort, was drei Generationen vor ihm aufgebaut haben.

Beständige Verbundenheit und Partnerschaft Bis dato ist an den Außenmauern des Firmensitzes in der Tigaustraße abzulesen, wie sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt hat. Das Haupthaus vorn ist der älteste Teil, die drei ersten Fenster zeigen den damaligen Wohnbereich. Heute wohnt die Familie nicht mehr am Firmensitz, er dient allein als Bürogebäude, das zweimal großzügig erweitert wurde. Und der einstige Einmannbetrieb zählt mittlerweile 160 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von ca. 20 Millionen Euro. Genauso stetig wie das Haus sind die Geschäftsbereiche gewachsen – beständig und moderat. Die Verbundenheit zu dem, was Generationen aufgebaut haben, ist auch im Wesen von Stefan Schmid zu erleben genauso wie seine Verbundenheit zum Allgäu. Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Qualität zeichnen das Bauunternehmen seit Generationen aus. »Gebäude sind langlebige Güter, deshalb achten wir sowohl beim Material als auch bei der Ausführung auf Qualität«, lautet die Firmendevise. Alle Handwerker, mit denen das Xaver Schmid Bauunternehmen zusam-


menarbeitet, kommen aus der Region und sind zumeist langjährige Partner. Genauso wie die Belegschaft aus einem langjährigen Mitarbeiterstamm besteht. »Alle unsere Baustellen betreuen wir mit eigenem Personal«, betont der Firmenchef. Unternehmensnachfolge perfekt geglückt Stefan Schmid führt das traditionsreiche Bauunternehmen seit sieben Jahren, sein Vater Herman Schmid (73) berät im Hintergrund. Stefan Schmid betont: »Mein Vater steht mir immer als kompetenter, sachkundiger Diskussionspartner zur Seite. Das schätze ich sehr. Auf der anderen Seite mischt er sich nicht ins Tagesgeschäft ein, sondern hat die Verantwortung an mich abgegeben.« Ein Paradebeispiel für eine geglückte, harmonische Nachfolge in einem mittelständischen Unternehmen. Dabei war es keineswegs so, dass der Weg des heutigen Geschäftsführers bereits von Kindesbeinen vorgezeichnet war. »Das halte ich meinem Vater sehr zugute, die Nachfolge war kein Muss, kein Zwang.« Als drittgeborener Sohn in der Familie absolvierte der heute 41-Jährige, selbst auch Familienvater, ein Bauingenieurstudium und war acht Jahre als Bauleiter und Kalkulator in mittelständischen Bauunternehmen in München tätig. »2003 habe ich dann selbst die Entscheidung getroffen, ins Familienunternehmen einzusteigen.« Zwischen Vater und Sohn gibt es ein harmonisches und konstruktives Miteinander mit klaren Linien. Fünf Säulen Genauso klar wie die Firmenführung ist auch das Unternehmen selbst aufgestellt – solide auf fünf Säulen: Industrie und Gewerbe, Öffentliche Auftraggeber, Landwirtschaft, Private Bauherren sowie Baustoffhandel. »Einer unserer Schwerpunkte ist sicherlich der gewerbliche Hochbau. »Hier liegt eine unserer Kernkompetenzen«, betont Stefan Schmid. Zahlreiche Referenzobjekte sind in den Landkreisen Ostallgäu, Oberallgäu und Weilheim-Schongau, dem Haupteinzugsgebiet des Bauunternehmens zu sehen, sei es Allmatic in Unterthingau oder das Vitalhotel König Ludwig in Schwangau. Ein Trend ist: »Die Bauherren wollen heutzutage nur noch einen Ansprechpartner. Wir liefern schlüsselfertiges Bauen aus einer Hand – von der Bauplanung bis zur Fertigstellung. Indem wir die Baustellenkoordination übernehmen, hat der Bauherr Kosten- und Terminsicherheit bei der gesamten Bauabwicklung und einen Ansprechpartner in Gewährleistungsfra-

gen«, erklärt Schmid. Im Tiefbau ist das Unternehmen hauptsächlich für öffentliche Auftraggeber im Straßen- und Kanalbau tätig, die Abfahrt Erkenbollingen auf der B16 Richtung Füssen zählt beispielsweise dazu. Auch für die großen Allgäuer Lebensmittelmärkte wie Feneberg und V-Markt werden Parkflächen und Außenanlagen gestaltet. Beton, Kies und Asphalt kommen aus dem eigenen Baustoffwerk in Engratsried. Energetische Sanierung Im Bereich Privatbau widmet sich das Unternehmen weniger dem Neubau, als vielmehr dem derzeit erkennbaren Trend, der energetischen Sanierung bestehender Bausubstanz aus den 60er und 70er Jahren. »Diesen Bereich wollen wir verstärkt ausbauen. Das ist der Markt der Zukunft«, erklärt der Unternehmer. Mit steigenden Energiepreisen in den kommenden Jahren werden viele Hausbesitzer sanieren müssen. Doch was ist sinnvoll? »Wir haben zwei eigene Energieberater im Haus, die die fachliche Kompetenz mitbringen, und eine Partnerschaft mit dem Energiezentrum Allgäu in Kempten«, so Schmid. »Wir raten unseren Kunden immer Fenster, Wand und Dach ganzheitlich zu sehen.« Es macht wenig Sinn, nur einen Teil zu dämmen. So wird idealerweise an den Wänden ein Vollwärmeschutz angebracht, das Dach an der Unter- oder Oberseite gedämmt und die Fenster dreifachverglast. »Das wird der neue Fensterstandard«, sagt der Experte. Durch die Sanierung gewinnt nicht nur das Haus an Wert, sondern auch die Wohnqualität durch ein angenehmeres Wohnklima.

Fünf Säulen, auf denen das Bauunternehmen solide aufgestellt ist:

Gewerblicher Hochbau

Straßen- und Kanalbau

Landwirtschaftliche Gebäude

Carolin Kober

Private Bauherren

Xaver Schmid GmbH & Co. Bauunternehmen KG Tigaustraße 6 87616 Marktoberdorf Telefon (08342) 4002-0 Telefax (08342) 4002-40 info@xaverschmid.de www.xaverschmid.de

Baustoffwerk in Engratsried 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 35


Gut (aus)sehen Brillen Sommer, das familiengeführte Optikergeschäft im Herzen von Marktoberdorf, ist bestes Beispiel dafür, dass sich Tradition und Trend nicht ausschließen. Traditionell ist die fachkompetente Beratung von drei Augenoptikermeistern und der Reparaturservice in der eigenen Werkstatt. Voll im Trend liegt die stets aktuelle Brillenkollektion.

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eder zweite Deutsche trägt heute eine Brille. Ob im Beruf am Computer oder vor der Tafel an der Schule, ob im Straßenverkehr oder beim Sport – die Sehanforderungen sind in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen. Die exakte Wahrnehmung der Umgebung entscheidet über die persönliche Entwicklung. Deshalb ist es wichtig, gut zu sehen. Für die optimale Sicht und das perfekte Aussehen zugleich sorgt omas Sommer, Juniorchef von Brillen Sommer in der Ostallgäuer Kreisstadt. Der Mann im weißen Kittel – nur noch 1,5 Prozent aller Optiker in Deutschland tragen diesen – ermittelt nicht nur die Sehstärke im eigenen Servicebereich, sondern berät auch bei der Auswahl der richtigen Gläser und der passenden Fassung.

schen Vollrandfassungen aus Metall in trendigen Farben und randlose Brillen. Und er weiß: »Kinder wollen Pepp und Farbe.« Die Gläser in verschiedenen Tönungen, Entspiegelungen und Dicken werden alle bei »Rodenstock« bestellt und dann in der eigenen Werkstatt in die Brille eingeschliffen. Kontaktlinsenanpassung Wer aufs ungeliebte Nasenfahrrad verzichten möchte, der hat mittlerweile eine schier unendliche Vielfalt an Kontaktlinsen zur

den Kunden das Auf- und Absetzen, das Handling und die Pflege und übernehmen auch die Nachkontrolle«, erklärt Sommer das Prozedere. Hochwertige Sonnenbrillen Große Fassungen, klassische Pilotenformen und die Farben Schwarz, Gold und Silber sind im Bereich der Sonnenbrillen im kommenden Sommer angesagt ebenso wie die sportliche Sonnenbrille mit Allroundtalent – zum Autofahren, für die Eisdiele, zum Baden, Skifahren oder Radeln. »Wichtig ist eine gute Glasqualität, die ausreichend UV-Schutz bietet«, erklärt Optikermeister Sommer. Verschiedene Tönungen wie braunes, graues oder grünes Glas sollten ausprobiert werden, denn jedes Auge empfindet eine andere Färbung als angenehmer. Den Sitz der Fassung passt der Fachmann an. Und: Ein niedriges Gewicht erhöht den TraCarolin Kober gekomfort!

Kompetente Fachberatung für trendige Optik

BILDER: KOBER

Trendige und klassische Fassungen Dabei weiß er immer, was gerade im Trend liegt und hat ständig 1100 Brillenfassungen aller namhafter Hersteller im Sortiment vorrätig – vom preiswerteren bis zum ausgefallenen Gestell für Damen, Herren und Kinder. »Derzeit sind kräftige, auffällige Kunststofffassungen in klassischen Farben wie Schwarz und Braun sowie eckige Formen in«, erklärt Sommer. Sportlich und elegant zugleich. Natürlich bietet er auch die klassi-

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Auswahl. »In den vergangenen Jahren hat sich in der Systematik der Linsen viel verändert«, weiß der Optikermeister. War bis vor einigen Jahren noch die individuelle Linse für mehrere hundert Euro angesagt, so werden heute zu 80 Prozent Monatslinsen getragen, die eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen. So werden die Kontaktlinsenträger immer jünger. Zu den hygienischen Vorteilen kommen auch die finanziellen. Wichtig ist nur: »Die Anpassung ist das A und O. Erst einmal ist zu klären, wofür ich die Kontaktlinse nutzen und wie lange ich sie tragen will. Wir sprechen eine Empfehlung aus, bestellen eine Testlinse, üben mit

Brillen Sommer Marktplatz 10 87616 Marktoberdorf Telefon (08342) 1432 Telefax (08342) 42470

Oben: Fachkompetenz im weißen Kittel (v. li.): Optikermeister orsten Schüppel, Geselle Stefan Völlmark, Optikermeister und Mitinhaber omas Sommer Unten (v. li.): Refraktion: Bestimmung der Sehstärke, Brillenservice und Reparatur, Handschleifen eines Brillenglases


Wissen, was die Region braucht Das Allgäu in Bayern und Baden-Württemberg ist eine überwiegend von mittelständischen Unternehmen geprägte Region. Darauf sollten sich auch Banken einstellen, wenn sie in der Region im Geschäftskundenbereich erfolgreich sein möchten. Gut positioniert ist, wer individuelle Finanzlösungen für einzelne Branchen anbieten kann – wie die Deutsche Bank. Das Finanzinstitut hält unter anderem für Beschäftigte in Heilberufen attraktive Angebote bereit.

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BILD: RAYNER

»Der Beratungsbedarf ist riesig.«

ie Deutsche Bank ist die größten Privatkundenbank Deutschlands. Dennoch zählt das Finanzinstitut nicht nur nationale und internationale Großunternehmen zu seinen Kunden. Ein Blick auf die Zahlen beweist, dass der Fokus auch stark auf den Mittelstand ausgerichtet ist: Das Finanzunternehmen betreut nach eigenen Angaben rund 900000 Mittelstandskunden in ganz Deutschland. Bei insgesamt etwa 3,4 Millionen mittelständischen Unternehmen entspricht das einem Marktanteil von fast 25 Prozent. Im Allgäu ist die Deutsche Bank in Kempten, Memmingen

und Kaufbeuren vertreten – und betreut Privatkunden und Mittelstand gleichermaßen, wie Andreas Hauptmann, Direktor des Investment & FinanzCenter Kempten im Gespräch betont: »Das Image, dass wir nur die Großen bedienen, stimmt schon lange nicht mehr.« Finanzlösungen auf die Branche angepasst Für Allgäuer Geschäftskunden hat die Bank eine Reihe von maßgeschneiderten, branchenspezifischen Lösungen im Programm. So gibt es für den Handel, das verarbeitende Gewerbe, Handwerker, Dienstleister oder Heilberufe eigene Berater, die sich in den jeweiligen Branchen auskennen und auf Augenhöhe beraten können. »Beraten ist unsere Hauptdomäne« sagt Frank Feuerer, Teamleiter Private Banking Kempten. Die Idee von mobilem Banking wird hier wörtlich genommen: »Wir fahren auf Wunsch

Kleine Entspannung vom typischen Bankalltag (von links): Raimund Ried, Leiter Investment & FinanzCenter Kaufbeuren, Matthias Keller, Leiter Privatkunden Kempten, Günther Heim, Leiter Investment & Finanz-Center Memmingen, Andreas Hauptmann, Direktor Kempten, Frank Feuerer, Teamleiter Private Banking Kempten. 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 37


Robert Hartmann, Filiale Memmingen.

zum Unternehmen oder Privatkunden und beraten vor Ort.« Damit Kundenzufriedenheit nicht nur eine leere Floskel bleibt, schickt die Deutsche Bank Testkäufer in ihre Filialen. Erst kürzlich habe die Bank bei Stiftung Warentest Platz 1 in punkto Beratungsqualität belegt, so Günther Heim, Leiter der Memminger Filiale. »Wir haben ausgeprägte interne Messeinheiten und schneiden rundum mit hervorragenden Ergebnissen ab.« Der Kunde werde gezielt nach seiner Zufriedenheit gefragt, zum Beispiel beim Erledigen seiner Bankgeschäfte am Terminal.

Kundenlounge in der Filiale Kaufbeuren.

Auf einen besonderen Service weist Raimund Ried, Leiter der Kaufbeurer Filiale, hin: Bei Nachfolgeregelungen, Schenkungen und Erbschaftsregelungen biete die Bank kostenlose Beratungsgespräche mit einem hauseigenen Juristen an. »Die Nachfrage bei Privat- und Geschäftskunden ist groß.« Die Kollegen der anderen Niederlassungen nicken zustimmend. »Der Beratungsbedarf ist riesig.« Heilberufler werden individuell betreut Das Gesundheitswesen ist im Allgäu ein wichtiger Wirtschaftszweig. So arbeiteten

2007 mehr als acht Prozent der Beschäftigten in der Gesundheitsbranche (Quelle: Allgäuer Zeitung) – mit steigender Tendenz. Die Deutsche Bank im Allgäu hat deshalb für Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker und allen in diesem Bereich tätigen Unternehmen eigene Finanzprodukte zusammengestellt. »Mit Heilberuflern auf Augenhöhe sprechen« lautet das Motto der Banker. »Unser Spezialist für Heilberufe kennt die Probleme der Kunden und steckt tief in der Materie drin«, so Andreas Hauptmann. Das sei wichtig, denn das Gesundheitswesen unterliege einem ständigen Wandel und die

»Kein Bittsteller, sondern Kunde«

Im Gespräch mit Zahnarzt Dr. Thomas Martini aus Legau Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Deutsche Bank entschieden? Dr. Martini: Ich bin über eine Immobilienfinanzierung zur Deutschen Bank in Memmingen gekommen. 2005 benötigte ich ein größeres Darlehen für ein Objekt in Legau. Nach Gesprächen mit

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mehreren Banken erwies sich die Deutsche Bank am flexibelsten. Die Abwicklung lief problemlos, ich fühlte mich nicht wie ein Bittsteller, sondern wurde von Anfang an als Kunde behandelt. AWM: Sie sind also seit über fünf Jahren dort Kunde. Was ist Ihnen besonders positiv aufgefallen? Dr. Martini: Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bezahle meine Raten regelmäßig und meine Bank lässt mich – im positiven Sinne – in Ruhe. Es wurden noch nie weitere Geschäftsunterlagen oder Nachweise etwa mit Hinweis auf Basel II verlangt. Auch die persönliche Betreuung mit einem Ansprechpartner schätze ich sehr.

AWM: Nehmen Sie noch andere Dienstleistungen der Deutschen Bank in Anspruch? Dr. Martini: Vor einiger Zeit brauchten wir für die Praxis einen neuen Behandlungsstuhl. Auch hier hat sich die Deutsche Bank als unkompliziert erwiesen. Nach ein paar Emails traf man sich zur Vertragsunterschrift in Memmingen – und die Finanzierung war unter Dach und Fach. Auch privat hatten meine Frau und ich uns kürzlich beraten lassen, es ging um Erbschaftsfragen. Das war eine erstklassige Beratung, für die ein Jurist der Bank extra aus München anreiste. Ein toller Service, der dazu noch kostenlos war. er


Rahmenbedingungen würden komplexer. Zwei Trends zeichnen sich in der Branche ab: Zum einen steigt die Zahl der verschiedenen Formen von Praxiskooperationen an. Durch geschickte Kostenteilung kann sich so der Gewinnanteil der beteiligten Arztpraxen erhöhen. Zum anderen entstehen immer mehr größere Ärztegemeinschaften, die mit Krankenkassen individuelle Budgets für die Behandlung von Patientengruppen verhandeln. Damit sichern oder erweitern sie ihr Einkommen durch zusätzliche Einnahmequellen. Schließen die Ärzte mit Krankenkassen individuelle Verträge, fließt

weniger Geld in die Kassen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV). Das wiederum bekommen die Kassenärzte negativ zu spüren. »Unser Geschäftskundenberater für die Gesundheitsbranche kennt diese Besonderheiten und Herausforderungen«, so der Bankdirektor. Das Angebot für Gesundheitsberufe ist vielfältig, hier einige Beispiele: • Ein Chirurg, der den Gesellschaftsanteil einer Gemeinschaftspraxis übernehmen möchte und kein Eigenkapital für den Start in die Selbstständigkeit hat, braucht einen soliden Finanzierungsplan.

www.deutsche-bank.de/pbc/gk-branchenloesungen-finanzloesungen-fuer-aerzte-und-zahnaerzte.html

»In der Gesundheitsbranche braucht man eine gute Hausbank«

Im Gespräch mit Prof. Dr. med. Dockhorn-Dwornizcak, Pathologie Kempten

AWM: Welche Geschäfte tätigen Sie mit der Deutschen Bank? Prof. Dr. med. Dockhorn-Dwornizcak: Die Deutsche Bank ist seit Jahren unsere Hausbank und war es schon bei den Praxisvorgängern. Der gesamte betriebliche Zahlungsverkehr wird über die Deutsche Bank abgewickelt. Dazu gehören alle Zahlungen für erbrachte ärztliche Leistungen, ob sie durch die Kassenärztliche Vereinigung, durch Krankenhäuser oder den Patienten selbst erfolgen. Die Zahlungen des Institutes selbst, Gehälter, Rechnungen, Mieten usw. werden ebenfalls über die vorhandenen Konten abgewickelt.

AWM: Was eigentlich zum Standardrepertoire einer Bank gehört. Was schätzen Sie besonders an Ihrer Hausbank? Prof. Dr. med. Dockhorn-Dwornizcak: Sicher ist dieses Standard. Wir können unsere Konten selbst designen, so gestalten, wie wir es für übersichtlich erachten. Hier bei ist hervorzuheben, dass die Mitarbeiter der Deutschen Bank mit Kundenfreundlichkeit und Flexibilität uns die Einrichtung von betriebswirtschaftlich übersichtlichen und leicht zu handhabenden Konten ermöglichen. AWM: Wie siehts mit Finanzierungsgeschäften aus? Prof. Dr. med. Dockhorn-Dwornizcak: Auch hier haben wir die Bank als zuverlässigen Partner kennen gelernt. Wenn ein neuer Partner Gesellschafteranteile erwerben möchte, so steht ihm die Deutsche Bank als unsere Hausbank zur Seite. Jede Praxis ist gezwungen in zeitlichen Abständen Neuanschaffungen zu tätigen. In unserem Fall sind das nicht selten teure Geräte, die auch einer Finanzierung bedürfen. Mit der Deutschen Bank konnten wir optimale Finanzierungsmöglichkeiten erarbeiten. Wir alle wissen, dass im Gesundheitswesen nichts sicher ist und die Einnahmen vielfach nicht planbar sind. Umso mehr braucht man daher einen guten Partner im Finanzbereich! Für uns hat sich die Deutsche Bank als solcher dargestellt.

»Mit Heilberuflern auf Augenhöhe sprechen.«

• Ein Kardiologe plant, eine Immobilie als Kapitalanlage zu erwerben und braucht eine Baufinanzierung. • Ein Urologe möchte seine Altersvorsorge steuereffizient ergänzen. In einer Veranstaltungsreihe informiert die Deutsche Bank mit Fachvorträgen über aktuelle Änderungen im Gesundheitswesen, Honorarreformen oder Strategien zur Praxisabgabe. Zu nennen wäre auch der kostenlose PraxisCheck der Bank. Auf Wunsch analysiert das Finanzinstitut, wie die jeweilige Praxis im Markt positioniert ist. Edith Rayner

Deutsche Bank Privatund Geschäftskunden AG Investment & FinanzCenter Kempten Andreas Hauptmann Fischerstraße 21 87435 Kempten Telefon (0831) 2535-160 andreas.hauptmann@db.com www.db.com/pbc

Investment & FinanzCenter Memmingen Günther Heim Marktplatz 7 87700 Memmingen Telefon (08331) 9517-60 guenther.heim@db.com

Investment & FinanzCenter Kaufbeuren Raimund Ried Kaiser-Max-Straße 9– 11 87600 Kaufbeuren Telefon (08341) 9039-10 raimund.ried@db.com

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Herzmediziner gehen neue Wege im Allgäu Klinikverbund Kempten-Oberallgäu gründet modernes Herz- und Gefäßzentrum mit Standorten in Kempten und Immenstadt – Herzpatienten im Allgäu können rundum von universitären Spezialisten in der Region versorgt werden

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ortschrittliche Medizin, kurze Wege: Bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ist eine rasche Diagnose und Versorgung des Patienten der beste Garant für baldige Genesung. Während im Raum Kempten schon seit 1992 Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen im Herzkatheterlabor behandelt werden können hat sich für die Einwohner im südlichen Oberallgäu und Kleinwalsertal mit der Gründung des Immenstädter Herz- und Gefäßzentrums im Jahr 2008 die wohnortnahe Hilfe wesentlich verbessert. Das praxiserprobte Modell wurde nun auch klinikübergreifend auf Kempten ausgedehnt. An der Spitze des neuen Herz- und Gefäßzentrums Oberallgäu-Kempten stehen die drei Chefärzte Prof. Dr. Jan Torzewski, Priv. Doz. Dr. Wulf Ito und Priv. Doz. Dr. Martin Karch. Die drei leitenden Mediziner sind erfahrene Spezialisten in den Bereichen Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie. Chefarzt mit Managementverantwortung Ein Herz- und Gefäßzentrum, das von drei Chefärzten geleitet wird, ist deutschlandweit einmalig. Dennoch sinnvoll: »Mit unserer langjährigen Erfahrung aus Universitätskliniken und unserem hohen Spezialisierungsgrad können wir das gesamte Spektrum moderner Herz- und Gefäßmedizin abdecken«, sagt Prof. Torzewski. »Das ist das, was Patienten heute wollen.« In Immenstadt wurde 1998 das erste »Hybridkatheterlabor«, eine Kombination aus Operationssaal und Herzkatheterlabor, im südwestdeutschen Raum eingerichtet, eine Innovation, die an vielen Universitätskliniken noch nicht zu finden ist.« So können die Me-

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diziner im Allgäu nach modernsten Methoden am Herz operieren: Eine neue Herzklappe wird über einen kleinen Einschnitt in der Leiste mit Hilfe eines Katheters über die Gefäße ans Herz geführt und dort verankert. 2010 führte Prof. Torzewski zum ersten Mal die einstündige Herzklappenoperation erfolgreich an einer 92-jährigen Sonthoferin durch. Ein weiterer Schwerpunkt des Herzund Gefäßzentrums liegt auf der kardialen Elektrophysiologie, die sich mit der Diagnostik und erapie von Herzrhythmusstörungen beschäftigt. Denn um korrekte Diagnosen zu stellen, genüge ein einfaches EKG oft nicht mehr, betont Priv. Doz. Dr. Martin Karch. Genauere Fakten liefere dabei eine elektrophysiologische Herzkatheter-Untersuchung. Auch hier werden spe-

Priv. Doz. Dr. Martin Karch, Priv. Doz. Dr. med. Wulf Ito und Prof. Dr. med. Jan Torzewski (v.li.).

zielle Katheter schmerzfrei über ein Blutgefäß in der Leiste zum Herzen vorgeführt. So können nicht nur wichtige Erkenntnisse über Ursprung und Mechanismus einer

Herzrhythmusstörung ausfindig gemacht, sondern diese auch häufig durch Verödung/Ablation im Rahmen desselben Eingriffs dauerhaft beseitigt werden.

»Wir sind in erster Linie direkte Ansprechpartner für Patienten und Hausärzte.«

Moderne Medizintechnik im Herz- und Gefäßzentrum.

Das moderne Hybridkatheterlabor in Immenstadt.

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»Das Klinikkonzept ist eine riesige Chance für die Region.«

Sekretariat im Herz- und Gefäßzentrum.

Patientenzimmer im Herz- und Gefäßzentrum.

Der dritte Schwerpunkt des Herz- und Gefäßzentrums Oberallgäu ist die konservative und interventionelle Angiologie, geleitet von dem Kardiologen und Angiologen Priv. Doz. Dr. Ito. Dieses Fachgebiet der Medizin beschäftigt sich mit allen Gefäßkrankheiten außerhalb des Herzens, wie zum Beispiel der Verengung von Halsschlagadern, der sogenannten »Schaufenstererkrankung« oder dem diabetischen Fußsyndrom. Auch hier kommen neben den medikamentösen erapien Kathetergestützte Verfahren zum Einsatz. Die Verantwortung, die auf den Schultern des medizinischen Dreigestirns lastet, ist beträchtlich: »Wir sind in erster Linie direkte Ansprechpartner für Patienten und Hausärzte« betont Prof. Torzewski. Doch sei man auch für die wirtschaftliche Seite und den effizienten Einsatz von Ressourcen verantwortlich. »Das Klinikkonzept ist eine riesige Chance für die Region«, fügt Priv. Doz. Dr. Martin Karch hinzu. Um eine regionale und überregionale Strahlkraft zu entwickeln, setze man auf einen engen Kontakt mit Hausärzten und Fachärzten. Mit Veranstaltungen wie dem Kardioforum Oberallgäu oder den Allgäuer Herz- und Gefäßtagen möchte man das Konzept in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen vorstellen. Allgäu als Gesundheitsregion Das neue Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten, das vom Klinikverbund Kempten-Oberallgäu betrieben wird, gilt als wichtiger Meilenstein des Allgäus in

Auf einen Blick Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten Gegründet: 1. Januar 2011 Leistungsspektrum: Kardiologie, Angiologie, Elektrophysiologie, Pneumologie, Schlafmedizin, Gefäßchirurgie Chefärzte: Prof. Dr. med. Jan Torzewski (Kardiologie, Intensivmedizin), Priv. Doz. Dr. med. Wulf Ito (Angiologie, Kardiologie), Priv. Doz. Dr. Martin Karch (Kardiologie, Intensivmedizin), Dr. Joachim Rogg (Gefäßchirurgie) Standorte: Klinik Immenstadt, Klinikum Kempten/Memminger Straße, ab Ende 2012 Umzug ins Klinikum in der Robert-Weixler-Straße Betreiber: Klinikverbund Kempten-Oberallgäu gGmbH mit vier Klinikstandorten in Kempten, Immenstadt, Sonthofen, Oberstdorf sowie Reha-Klinik Kempten-Oberallgäu GmbH in Sonthofen

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Richtung Gesundheitsregion. »Die Diagnose für eine Herzerkrankung erstellte bislang der Hausarzt vor Ort«, erklärt Priv. Doz. Dr. Wulf Ito. »Anschließend wurden 60 Prozent aller Herz- und Gefäßerkrankten im Allgäu zur weiteren Behandlung nach München, Stuttgart oder ins badische Bad Krotzingen verlegt.« Diese weiten Wege können sie sich nun sparen: Die Patienten werden in den Kliniken Immenstadt oder Kempten vollständig stationär oder ambulant behandelt. Beide Kliniken können Notfallversorgung an 365 Tagen rund um die Uhr gewährleisten und sind akademische Lehrkrankenhäuser der Universität Ulm. Auf der Webseite www.hgz-oa.de hat das Zentrum auf vorbildliche Weise Informationen zusammengestellt, damit sich die Patienten über einen ambulanten oder stationären

Herzschnittmacherimplantation im Herz- und Gefäßzentrum.


Aufenthalt vorbereiten können. Von der Anmeldung über Notfallnummern bis hin zur Beschreibung der Zimmer oder Hinweise auf Menüwünsche sind die Informationen abrufbar. Aber auch medizinische Fragen, etwa zu Ballondilatationen oder ambulante Herzkatheter, werden dort beantwortet. Umzug in Robert-Weixler-Straße Hohe Investitionen fließen in den Ausbau des Klinikstandortes Kempten: Noch ist das Herz- und Gefäßzentrum im ehemaligen Kreiskrankenhaus in der Memminger Straße untergebracht. Kurzfristig wird dort in die Modernisierung der Notaufnahme investiert. Eine Umstrukturierung und Verbesserung der Ablaufstrukturen sei notwendig, um die Patienten noch zeitnaher behan-

deln zu können, so Priv. Doz. Dr. Ito. Ende 2012 wird das Herz- und Gefäßzentrum in die Robert-Weixler-Straße umziehen, wo derzeit noch rege gebaut wird. Punkten möchten die Herz- und Gefäßmediziner in Zukunft mit »hoher medizinischer Qualität und einem attraktiven Gebäude«, so Prof. Dr. Torzewski. Die drei Chefärzte – allesamt Wahlallgäuer und habilitierte Spezialisten der Universitätskliniken München, Lübeck und Ulm – spüren eine »Aufbruchstimmung« in der Region: »Für uns gibt es kein Sommerloch, wir haben immer gut zu tun«, erklärt Priv. Doz. Dr. Ito, der den Weg von der Ostsee in die Berge gefunden hat. Einer der Gründe hat Prof. Dr. Torzewski beobachtet: »Immer mehr Urlauber aus flachen Regionen steigen untrainiert auf die Berge.« Edith Rayner

»Hohe medizinische Qualität in einem attraktiven Gebäude.«

Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten Im Stillen 2 87509 Immenstadt Telefon (08323) 910-8950 Memminger Straße 50 87439 Kempten Telefon (0831) 530-2217 info@hgz-oa.de www.hgz-oa.de

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Mit Maßband und Elle Wer für seine höchstpersönlichen Outfits mehr verlangt als klangvolle Designer-Namen, der wird in der Maßschneiderei Becker in Oberstaufen bestens bedient. Denn hier wird aktuelle Mode so individuell gearbeitet, wie es der Vielseitigkeit der Kunden entspricht.

eckenhohe Spiegel, Glanz, Glamour, aufgeregte Menschen, durchgestylt von Kopf bis Fuß, das Leben als Party – das ist die Welt der Mode, wie sie uns in den internationalen Hochglanz-Fashionmagazinen präsentiert wird. Sie kann aber auch ganz anders aussehen: viel sympathischer, bodenständig, entspannt, wie die Maßschneiderei Becker in Oberstaufen. Dass hier erlesene Mode gearbeitet wird, wird der flüchtige Betrachter kaum ahnen, wenn er das winzige Ladenlokal betritt. Gemütlich ist es eingerichtet, ein schlichter Fliesenboden, viel Holz und eine offene Balkendecke. Doch dann registriert man die Berge von Stoffballen, die sich in den Regalen stapeln – feinstes Tuch, edle Dessins – und sieht endlich auch die kleine Auswahl exklusiver Mode-Fachzeitschriften. Und so stellt sich schließlich die Erkenntnis ein: Hier, in dieser stillen Seitenstraße, hat die Welt der Mode eine ihrer feinsten Dependancen.

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Nur die feinsten Stoffe Aus edlen Stoffen fertigt man hier Kleider, Blusen, Röcke, Hosen, Hemden, Anzüge und Mäntel, für Sie und Ihn, für jeden Tag oder für ganz besondere Anlässe. Für Kunden, denen es nicht genügt, mit den klangvollen DesignerNamen auf ihren Kleidung zu beeindrucken. Die Kunden der Maßschneiderei Becker verlangen mehr: Sie legen Wert auf erstklassige Materialien und exzellente Verarbeitung, auf ein individuelles Erscheinungsbild und optimale Passgenauigkeit. Aufregende Stoffkreationen mit phantasievollen Dessins, entworfen von den ganz großen Couturiers, Valentino etwa und Elégance für die Damen, Ermenegildo Zegna, Holland und Sherry, Dormeuil und Scabal für die Herren,

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Komplett werden die Aufträge in der Werkstatt im Untergeschoss abgewickelt, angefangen beim Maßnehmen über sämtliche Näharbeiten bis zur Anprobe des fertigen Modells.

werden mit viel Liebe zum Detail zur höchstpersönlichen Mode entwickelt – in engem Austausch mit den Kunden. Hochwertige Baumwoll- und Jeansstoffe, Schurwolle und Seide, feinste englische Strapazierstoffe sowie Tuche mit Fresko-Bindung für besonders angenehmen Tragekomfort werden von handverlesenen Herstellern geliefert, die auch die Schadstofffreiheit garantieren können. Erst seit wenigen Jahren, seit spürbaren qualitativen Verbesserungen erweitert ein innovatives Kunstfaser-Programm den Damenbereich: MarocaineStoffe ohne elektrostatische Aufladung, zart und schmeichelnd. Kunden in aller Welt Arnold Becker, der rührige Senior-Chef, weiß um die besonderen Erwartungen, die seine Kunden an seine Arbeit stellen – und fühlt sich ihnen verpflichtet. Und so ist es kein Zufall, dass die Massarbeiten aus seiner Werkstatt in ganz Deutschland nachgefragt werden und in aller Welt: »Wir liefern sogar bis Papua-Neuguinea – an einen Deutschen, der sich dort zur Ruhe gesetzt hat.« Trotz seiner 76 Jahre findet man Arnold Becker immer noch täglich im Geschäft oder eine Etage tiefer, in der Werkstatt. Die Leitung des Unternehmens hat längst sein


BILDER: KÜPER

Maßarbeit ist auch heute noch sehr viel Handarbeit.

Sohn Ralf übernommen und setzt fort, was sein Vater vor rund 35 Jahren begonnen und zum Erfolg geführt hat. Sie sind sich einig: Kompetenz, Zuverlässigkeit und der Dienst am Kunden – das sind die tragenden Säulen ihres Handwerks, ihrer Branche und besonders der Maßschneiderei Becker. Dazu gehört auch, dass die Aufträge komplett, vom Anfertigen des Schnittmusters über sämtliche Näharbeiten bis zur Anbringung des letzten Knopfs, im Hause abgewickelt werden. Auch abends und am Wochenende »Dabei richten wir uns in jeder Beziehung nach den Wünschen unserer Kunden!«, erläutert Arnold Becker und wundert sich, dass der Dienstleistungsaspekt in Deutschland erst in den letzten Jahren größere Beachtung fand. Für ihn war das Maßnehmen und Probieren nach 18 Uhr, wenn die beruflich eingespannten Kunden endlich Feierabend haben, am Samstagnachmittag oder auch am Sonntag stets eine Selbstverständlichkeit, seit er vor rund 35 Jahren die Maßschneiderei Becker eröffnete. Ebenso selbstverständlich war es für ihn und ist es für seinen Sohn, die Kunden zu Hause zu beraten, um ihr ohnehin knappes Zeitbudget nicht noch mit lästigen Fahrzeiten zu belasten. Selbstverständlich ist es auch, die fertigen Arbeiten nach Hause zu liefern, selbst in entferntere Gegenden Deutschlands. »Wir sammeln einige Aufträge und stellen dann eine Tour zusammen«, meint Arnold Becker und findet offensichtlich auch ein solcherart geopferte Wochenenden selbstverständlich. »Unseren Lehrlingen erklären wir schon bei der Einstellung, dass der Feierabend mal später beginnen kann, wenn etwa ein eiliger Auftrag fertiggestellt werden muss.« Mit freundlicher Empfehlung Mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen wenden sich die Kunden an die Maßschneiderei Becker, übrigens sehr häufig auf Empfehlung von Stammkunden. Arnold Becker: »Der Großteil unserer Kunden kommen seit Jahren regelmäßig zu uns.« Manch einer weiß ganz genau, was er will, bringt ein Foto

mit oder gar sein Lieblingsmodell, um nach dessen – womöglich abgearbeiteten oder nicht mehr ganz passenden – Vorbild ein genau gleiches Nachfolgermodell arbeiten zu lassen. Andere wiederum beweisen ihr Vertrauen in die Kompetenz, Stilsicherheit und das Einfühlungsvermögen des Fachmanns mit den knappen Worten: »Machen Sie mal!« Denn nicht jeder Kunde findet Vergnügen bei der Auswahl von Stoffen, Modellen und Verarbeitungsdetails, Männer erwartungsgemäß noch weniger als Frauen. Arnold Becker hat dafür Verständnis: »Wenn sich jemand lieber auf seine Karriere konzentrieren will, dann nehmen wir ihm die lästigen und zeitaufwändigen Einkaufstouren ab.« So genügt oft, wenn die Maße schon mal genommen und archiviert worden sind, ein telefonischer Auftrag. Augenzwinkernd ergänzt der Senior-Chef: »Bei den Männern frage ich sicherheitshalber bei der Partnerin nach, ob die Maße tatsächlich gleich geblieben sind.« Ohnehin werden auch heute noch viele Männer von ihren Frauen angezogen, so seine Erfahrung. Schwere Anfänge Bewegte Jahre hatte Arnold Becker hinter sich, bevor er sich 1976 selbstständig machte; die Wirren der Nachkriegs- und Aufbaujahre sowie sein eigener beruflicher Ehrgeiz hatten ihn vom heimischen Erlenbach am Main, nahe Aschaffenburg, mal hierhin, mal dorthin gebracht. Die ersten Jahre waren für den jungen Schneidermeister, längst verheiratet, mit vier Kindern, nicht einfach, auch wenn Ehefrau Gabi ihn tatkräftig unterstützt hat. So begann er, um ein paar Mark zu den zunächst spärlichen Einnahmen hinzuzuverdienen, seine Berufskollegen zu schulen – in der Türkei, später sogar auf Bali. Bis heute übt er die Schneiderei mit Leidenschaft und Freude aus – obgleich der Krieg ihm damals nicht die Möglichkeit ließ zu einer freien Berufswahl. Er musste, als das älteste Kind, Geld verdienen. Pflichtbewusst begann er seine Ausbildung in der Lohnnäherei seines Vaters, ehe er sich auf eigene Faust mit dem Zuschneiden befasste

und später die Prüfung zum Schneidermeister ablegte. Der Vater stellte am ersten Tag die Regel auf, die Arnold Becker auch für seinen Sohn Ralf übernahm: »In der Werkstatt bist du mein Lehrling, zu Hause mein Sohn.« Eine harte Schule, meint Arnold Becker heute, »aber eine gute!« Kordula Küper

Maßschneiderei Becker In Pfalzen 5 87534 Oberstaufen Telefon (08386) 651 Telefax (08386) 2428

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Styling-Ideen vom Kragen bis zur Socke

Smarte Jungs und kernige Kerle sind in der kommenden Modesaison für Frühjahr und Sommer 2011 angesagt. Und es darf nach Lust und Laune gekrempelt werden, so Modeberaterin Katja Koch-Hail. Die Modeberaterin ist Inhaberin von Hail Männermode in Kempten-St. Mang. Das bekannte Modehaus hat sich auf gehobene Business-, Freizeit- und Hochzeitsmode spezialisiert.

er Freizeit-Modesommer 2011 orientiert sich an kantigen Typen«, schreibt season, ein Branchenmagazin der deutschen Textilwirtschaft. Glamour-Boys wie David Beckham hätten modisch nichts mehr zu melden. Und was genau heißt das? »Boots statt Lackschuh, Bart statt PseudoIrokesenschnitt« führt season als Beispiel an.

D »Ganz wichtig ist, die Chinos auf die richtige Länge hochzukrempeln.«

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Ärmel hochkrempeln Beckham hin oder her – die Mehrzahl der Allgäuer Männer wird sich vermutlich ohnehin noch nie an einem exzentrischen Fußballstar orientiert haben. Wer sich in der Modewelt nicht parkettsicher fühlt, darf sich gerne von Katja Koch-Hail oder einer ihrer Mitarbeiter/innen beraten lassen. Sie betreibt in zweiter Generation das bekannte Modegeschäft in Kempten-Sankt Mang und kennt sich in Modefragen bestens aus: »Das Sakko ist der neue Aufsteiger in dieser Saison«, sagt sie. Zum aktuellen Look gehören Ärmelpatches oder Stickungen, die nicht aufdringlich sein dürfen. Kürzer, schmaler und mit wenig Polsterungen an den Schultern wird das Sakko mit Chinos (Baumwollhosen) in Naturtönen kombiniert. »Ganz wichtig ist, die Chinos auf die richtige Länge hochzukrempeln.« Sie geben


»Lautstark ist out, das große Farbthema ist Blau in allen Varianten.«

den Blick frei auf den nackten Fuß im Bootsschuh, knöchelhohe Boots oder – für Modegewagte – sogar auf farbige Socken. Zum Straßenbild gehören neben beigen Chinos auch Cargo-Hosen, »sie werden aber nicht voluminös getragen, sondern jung und schlank interpretiert«. Gut dazu passt eine blaue oder braune Lederjacke im Bikeroder Bomberstil mit Vintage-Finish. Modisch immer noch aktuell sind Jeans, »aber sie sind cleaner«. Und ergänzen hervorragend den smarten Sakko-Stil. Blau ist in Insgesamt bleiben Farbtupfer in der kommenden Saison die Ausnahme: »Lautstark ist out, das große Farbthema ist Blau in allen Varianten«, so die Modeexpertin. Rauchblau, dunkelblau, kombiniert mit grau oder

Ton-in-Ton, so dezent sieht die vorherrschende Farbpalette vor allem im BusinessBereich aus. »Die Silhouette für den Business-Anzug bleibt oben wie unten klassisch schmal« betont Katja Koch-Hail. Auch das Hemd drunter hat einen schlanken Schnitt. Und was ist mit der Krawatte? »Für Geschäftsmänner im Anzug ist eine schmale Krawatte nach wie vor ein Muss.« Sakkoträger können sie schon mal weglassen und mit lässig gekrempelten Hemden und entspannten Slacks locker bleiben. Schals und Tücher können ebenfalls die Krawatte ersetzen. »Männer mit Spaß an der Mode werden sich diese Saison auch in auffälligen Karos wohlfühlen«, lacht die Chefin des Kemptener Modehauses. Ein altes ema wird 2011 neu interpretiert: »Hosenträger in Opa-Optik sind ein

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»Die Hochzeitsmode für Männer orientiert sich am Business-Stil.«

modisches Highlight und dürfen auch mal ohne Funktion einfach nur runterhängen« so Katja Koch-Hail. Ganz authentisch wirds mit einer Schiebermütze, wie Mann sie in den 1920er Jahren trug: »Schiebermützen sind das neue Cap.«

er (6) (6), Cinque (5), r ayn Bilder: Masterhand

Schwerpunkt auf Hochzeitsmode Als eins der wenigen Allgäuer Bekleidungshäuser für Männer hat sich Hail Männermode auf Hochzeitsmode spezialisiert. Die Auswahl an Hochzeitsoutfits für Männer ist groß, und auch hier gibt es saisonale Strömungen: »Die Hochzeitsmode für Männer orientiert sich am Business-Stil«, erklärt die Modeberaterin. Angesagt sind schmale Schnitte und glänzende Stoffe. Wie schon im Vorjahr, sind braun und cappucchino die Trendfarben, »schwarz und grau kommen als neue Aufsteiger dazu«. Zum Drunterziehen empfiehlt die zweifache Mutter eine Schmuckweste mit Einstecktuch und Plastron (Krawatte) sowie ein elegantes Hemd in der Farbe des Brautkleides. »Mit Gürtel und gepflegten Schuhen in schwarz oder

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braun ist der Bräutigam bestens gekleidet.« Im Trend liegen interpretierte Cuts, die vorne kurz und hinten lang geschnitten sein können. Hochzeitsmode bei Hail Männermode ist dabei nicht einmal teuer: Ein komplettes Outfit für den trendbewussten Mann gibts schon für 500 bis 800 Euro. Qualitätsmode für Männer Hail Männermode Das von Katja Koch-Hail in zweiter Generation geführte Modegeschäft in KemptenSankt Mang hat sich auf qualitativ hochwertige Mode für Männer spezialisiert. Auf rund 300 Quadratmetern Verkaufsfläche können sich Männer individuell rund um Freizeit, Business oder Hochzeit beraten und einkleiden lassen. Hochwertig, erschwinglich und immer stilgerecht lautet das Motto der Modeberater bei Hail Männermode. Besonders angenehm: Die Kunden, die von Ulm bis Oberstdorf den Weg nach Sankt Mang finden, können direkt vor dem Edith Rayner Haus parken.


Schmale Schnitte und glänzende Stoffe.

Hail Männermode Katja Hail-Koch Magnusstraße 6 87437 Kempten-Sankt Mang Telefon (0831) 63196 Telefax (0831) 61109 Hail_mode@t-online.de

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My home is my castle

Wer im Allgäu schöner wohnen will, kommt zu Möbel Mayer

Das Wichtigste heutzutage ist, dass man sich in seinen eigenen vier Wänden wohl fühlt. Für die meisten von uns ist es das Schönste, nach einem stressigen Tag nach Hause zu kommen und sich in einem tollen Umfeld von den Strapazen des Alltags zu erholen. Wer Daheim genau diese Entspannung sucht, könnte bei den Kemptener Einrichtungsexperten von Möbel Mayer an der richtigen Adresse sein. Das Unternehmen in Kempten hat sich im Gegensatz zu allen anderen Größen der Branche auf Komplettlösungen rund um den privaten Wohnbereich spezialisiert. 50 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 1–2011

VORHER


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s ist erstaunlich, was aus unserem alten Wohnzimmer geworden ist«, da sind sich alle Mitglieder der Familie R. aus Kempten einig. Sie haben sich nämlich ihren ganz eigenen »Wohntraum« erfüllt. Ein neues behagliches Wohn- und Esszimmer sollte her. Doch für Familie R. stand von vorneherein fest, diesmal sollten nur Profis ans Werk. »Bisher empfanden wir unsere Räumlichkeiten als zusammengestückelt und veraltet. Das sollte sich ändern und so wollten wir uns einmal richtig beraten lassen«, sagt das Oberhaupt der Familie R. Gesagt, getan. Unterstützung fand die Familie schließlich bei den Mitarbeitern von Möbel Mayer, die die komplette Umgestaltung der Räumlichkeiten übernahmen. Beim ersten Anblick der neu renovierten Räume konnte Familie R. ihren Augen kaum trauen. Zur Freude der vierköpfigen Familie erstrahlte schon nach kurzer Zeit das gesamte Wohnzimmer und der Essbereich in einem neuen Glanz. Vor einigen Wochen hatten sie sich an das »Wohnfühlteam« des Einrichtungshauses im Kemptener Norden gewandt – mit dem Wunsch nach mehr Ge-

mütlichkeit und mehr Komfort. Das Ergebnis, kann sich jetzt durchaus sehen lassen, da sind sich sowohl die Familie R. als auch die Crew des Einrichtungshauses einig. Als Spezialist für Komplett-Ausstattungen und Innenraumkonzepte begleitet das Unternehmen seinen Kunden von der ersten Idee über die Planung und gesamte Realisierung bis hin zur finalen Dekorationsidee. Möbel Mayer liefert dabei alles aus ei-

ner Hand. »Für uns ist dieser gute Service einfach selbstverständlich. In dieser Form bietet das kein anderes Einrichtungshaus in unserer Region an«, so der Unternehmer Rüdiger Mayer. Das Leistungsspektrum erstreckt sich dabei von der individuellen Fachberatung beim Kunden zu Hause, über die komplette Innenarchitektur, Lichtberatung, Umbauplanung und schließlich auch dem Innenausbau. Hier will man keine

Seit mehr als 50 Jahren hat sich das Einrichtungshaus r&s mayer dem Einrichten verschrieben. 1958 gründeten die Brüder Siegfried und Rüdiger Mayer das Unternehmen – damals als Möbelvertretung mit Auslieferungslager als Zwei-Mann-Betrieb. Zehn Jahre später zählte das Unternehmen bereits 36 Angestellte. Heute arbeiten rund 80 Mitarbeiter bei r&s mayer an insgesamt zwei Standorten in Kempten. Die Standbeine der r&s mayer GmbH sind das Einrichtungshaus, der Küchenfachmarkt, der Mitnahmemarkt sowie das Hotel und Objektgeschäft.

HOME Familie R. aus Kempten in ihrem neuen

»Wohntraum«. 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 51


VORHER

VORHER: Dem in die Jahre gekommenen Möbelmix der Familie R. fehlte einfach das gewisse Etwas. Die funktionelle Schrankwand aus den 90er Jahren, die bunte Couch und die klobige Sitzecke hatten ihre Zeit schon lange überschritten. Zeit für neuen Glanz in der Stube.

NACHHER

NACHHER

NACHHER: Der Wohn- und Essbereich geben nun ein harmonisches Gesamtbild ab. Zum einen ist das gemütliche, aber moderne Wohnzimmer mit der Feuerstelle der neue Ruhepol für die Familie R. geworden. Zum anderen glänzt der Essbereich in ganz neuen Farben und bietet so viel Platz für die ganze Familie. Die passende Dekoration rundet das neue Gesamtbild ab.

VORHER

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einheitlichen Standartlösungen verkaufen, sondern legt gesteigerten Wert auf Individualität. Jedes Möbelstück ist etwas ganz Besonderes… Insgesamt legt r&s mayer sehr viel Wert auf Qualität und ein ansprechendes Design. Dabei bedeutet schön nicht immer auch gleich teuer. »Einrichten soll und muss nicht teuer sein. Wir haben uns dem schönen Wohnen und dem geschmackvollen Einrichten verschrieben und liefern dabei 1a Qualität und Service«, sagt Rüdiger Mayer.

…weit mehr als ein Einrichtungshaus Das Team von r&s mayer arbeitet ausschließlich mit ausgesuchten Experten aus den unterschiedlichsten handwerklichen Bereichen im gesamten Allgäu zusammen. »Unsere Mitarbeiter sind auf ihrem jeweiligen Gebiet immer gut geschult. Egal, ob es nun die Beratung, den Verkauf, den Service oder die Möbelmontage betrifft. Viele unserer Einrichtungsexperten haben sogar eine innenarchitektonische Fachausbildung genossen«, berichtet Mayer. Die Monteure, die sich um das Aufstellen der Möbelstücke kümmern, sind in der Regel ausgebildete Geschäftsführer Rüdiger Mayer.

12 r&s mayer-Punkte Profi – Fachberatung

Bauüberwachung/ Handwerkerkoordination

Die Wohnfühlberater von Möbel Mayer verfügen neben ihrem Können über jahrelange Erfahrung und Einfühlungsvermögen, um mit dem Kunden die Einrichtung zu finden, die den Wünschen und Vorstellungen entspricht.

Die Bauleitung ist eine zeitraubende Aufgabe, kostet Geld und Nerven. r&s mayer übernimmt diese Aufgabe. Das beinhaltet auch die komplette Koordination mit den Handwerkern von der Planung bis zur Abnahme. Alle Leistungen kommen aus einer Hand.

Innenarchitektur mit Farb-und Stilberatung Festpreise mit Preisgarantie

Die Innenarchitekten planen und gestalten jeden Raum unter Berücksichtigung neuester Trends sowie individuellen Ansprüchen des Kunden. Sie unterbreiten passende Farb- und Gestaltungskonzepte, colorierte Handskizzen, Materialvorschläge und Collagen, Denn gewusst wie, lässt sich vieles realisieren, was vielleicht auf den ersten Blick unvereinbar scheint.

r&s Mayer hält bei den Festpreisen ebenfalls sein Wort. Was im Vorfeld vereinbart wurde, gilt auch nachher. Sollte der Kunde einen bei Möbel Mayer gekauften Artikel bei gleicher Leistung innerhalb von 30 Tagen nach Kaufvertragsabschluss woanders günstiger erhalten, so erstattet r&s mayer den Differenzbetrag.

Lichtberatung – Stimmung durch Licht

Günstige Finanzierung

Licht ist ein Zaubermittel: Gekonnt eingesetzt, vergrößert es optisch den Raum oder macht ihn höher, lenkt den Blick, setzt in Szene, heitert auf. r&s mayer bringt das Zuhause auf Wunsch »ins rechte Licht«

Möbel Mayer bietet bequeme Finanzierungsmöglichkeiten ohne Anzahlung und Gebühren. 0,0% Zinsen; schnell, diskret und unkompliziert

Lieferung und Montage Raumausstattung-Wohnliche Feinabstimmung r&s Mayer kombiniert passende Böden, Vorhänge bzw. Fensterdekorationen, Tapeten und Wandbeläge. Sie zerlegen, nähen und dekorieren.

Mit größter Sorgfalt und Pünktlichkeit werden die Möbel der Kunden von den Fachleuten zum vereinbarten Termin angeliefert und montiert.

Garantie-Leistung Individueller Innenausbau Nach Wunsch fertigen die Schreiner aus dem Hause Mayer Alles, was es in Serie nicht gibt und zwar nach Maß.

Auf viele Möbel gewährt r&s mayer bereits ganze 5 Jahre Garantie. Mindestens aber 2 Jahre Gewährleistung.

Dankeschön für eine Weiterempfehlung Umbauplanung Manchmal sollen Räume auch neue Funktionen erhalten, und damit geht oft eine bauliche Veränderung einher. Auch in diesem Fall ist r&s mayer ein kompetenter Ansprechpartner.

Ist der Kunde mit r&s Mayer zufrieden, dann lohnt es sich. Für jede Weiterempfehlung erhält der Kunde ein Dankeschönbonus.

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Die Ausstellungsfläche von Möbel Mayer in Kempten Hirschdorf.

Nicht nur Verkäufer, sondern auch

Wohnfühlberater: das Team im Unternehmen Mayer.

BILDER: MAYER

Schreiner. Was die Kundenberatung und Betreuung betrifft, geht Rüdiger Mayer noch einen Schritt weiter und sagt: »Unsere Mitarbeiter sind in der Lage, sich in den Kunden hineinzufühlen. Sie finden schnell heraus was der Kunde wünscht und können sein Umfeld und seine Wohnsituation schnell analysieren.« Das ist wohl auch ein Grund dafür, warum die Angestellten im Unternehmen Mayer nicht nur Verkäufer, sondern auch Wohnfühlberater sind. Familie R. profitierte genau von diesem Service. Durch intensive Gespräche mit allen Familienmitgliedern konnten sich die Experten von r&s mayer schnell ein Bild von den jeweiligen Wünschen und Vorstellungen der Familie machen. Gemütlichkeit, eine warme Atmosphäre gepaart mit moderneren Elementen, so die klare Vorstellung der Familie R. Sie entschieden sich schließlich dafür, als Testkunde bei der Aktion des Einrichtungshauses Mayer mitzumachen. Ihr Fazit: »Es hat sich wirklich gelohnt – in allen Belangen«, so das Sina Weiß Ehepaar R.

Möbel Mayer Laubener Straße 18 87439 Kempten-Hirschdorf Telefon (0831) 59129-0 info@moebelmayer.de www.moebelmayer.de

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BildeR: Konstantin-Gastmann-Goenzcom-photoGRaphy-BeRlin/pixelio.de poRtRaits: pRivat

UNTERNEHMER IM DIALOG Meinung ist Vielfalt. Meinungen bewegen die Welt und das Allgäu. Diskutieren Sie im Allgäuer Wirtschaftsmagazin über aktuelle Themen oder persönliche Ansichten. In dieser Rubrik kommen Sie als Unternehmer zu Wort!

Brauchen wir mehr EDELGASTRONOMIE im Allgäu?

Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Herr Sedlmaier, Sie sind als Lebensmittelexperte ja viel in Deutschland unterwegs. Haben Sie noch oft Gelegenheit, im Allgäu essen zu gehen? Georg Sedlmaier: Ja sicher! Nach Wanderungen kehren meine Frau und ich gerne in Restaurants ein. Als erstes schauen wir uns die Speisekarte an, dann das Ambiente des Lokals. Wir legen Wert auf frische und möglichst regionale Produkte. Die Warnglocken läuten, wenn die Speisekarte überaus lang ist. AWM: Inwiefern? Sedlmaier: Weil die Gerichte dann vermutlich nicht frisch zubereitet werden können, denn das würde viel zu lange dauern. Insgesamt mache ich jedoch überwiegend gute Erfahrungen mit der Gastronomie im Allgäu. Bis auf die Geschichte mit der vermeintlich frischen Gemüseplatte und den vielen kleingedruckten Nummern auf der Karte. AWM: Die Nummern, die auf Zusatzstoffe wie E210 – Benzoesäure hinweisen? Sedlmaier: Richtig. Das kann kein frisches Gemüse sein, sondern stammt aus der Kon-

serve. Dem Gastwirt war das wohl auch klar, als ich ihn darauf ansprach. Ich kann nur empfehlen, die Karte ganz genau zu studieren und dann bewusst eine Entscheidung für gesundes Essen zu treffen. Frisch sind zum Beispiel oft die Tagesgerichte. Am besten, Sie fragen den Gastwirt, wo er sein Fleisch und Gemüse kauft. Wenn die Verbraucher Qualität fordern, werden sich die Gastwirte danach strecken. AWM: Es sind also die Verbraucher gefragt, wenns um mehr Qualität beim Essen geht? Sedlmaier: Jeder Einkauf ist ein Stimmzettel! Das gilt auch für Restaurantbesuche. Gute Restaurants werden weiterempfohlen. Wir brauchen nicht mehr gehobene Gastronomie, sondern mehr bewusste Einkäufer und Gäste. Ich bin überzeugt und sage das auch auf meinen Vorträgen: Wenn 10 Prozent der Verbraucher bewusster einkaufen gehen würden, würde sich eine gute regionale Kost entwickeln. Das reicht schon, um Restaurants oder Unternehmen darauf aufmerksam zu machen. Aus eigener Erfah-

Bild: iG FÜR

1997 gründete Georg Sedlmaier die Interessensgemeinschaft für gesunde Lebensmittel e.V. (IG FÜR) mit dem damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle als Schirmherr. Der Lebensmittelkaufmann war viele Jahre bei Feneberg in führender Position tätig und engagiert sich seit 25 Jahren ehrenamtlich für die SOS Kinderdörfer weltweit. Redakteurin Edith Rayner sprach mit Georg Sedlmaier über die Qualität in Lebensmitteln in unserer Region.

Georg Sedlmaier und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen treffen sich auf der Verbrauchermesse Grüne Woche in Berlin.

rung weiß ich: Die Händler werden kribbelig, wenn 10 bis 15 Prozent der Leute nach frischen, regionalen Produkten fragen. Das ist die Macht des Verbrauchers! AWM: Im Rahmen der IG FÜR setzen Sie sich dafür ein, dass Lebensmittel »Mittel zum Leben« bleiben. Es geht Ihnen dabei um Genuss- und Geschmackswert... Sedlmaier: ... und natürlich um die Gesundheit. Gerade lese ich die Schlagzeile »Fast Food lässt Gehirn schrumpfen« einer großen Boulevardzeitung. Darin geht es um eine aktuelle Studie aus Amerika, die nachweist, dass ungesunde Ernährung das Gehirn verändert. Wir wissen schon seit vielen Jahren, dass Zusatzstoffe auf Dauer nicht gesund sind. Schön, dass nun endlich auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse dazu vorliegen.

Haben Sie ein Thema, das Sie als Unternehmer bewegt? Eine Idee, für die Sie hier Stellung beziehen möchten? Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf unter Telefon (0831) 960151-10.

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Wirtschaftsmagazin

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Der Porsche 911 – Jedermanns Bubentraum RUF eröffnet das erste Porsche Service Zentrum in Deutschland – direkt gegenüber den Gebäuden der RUF Automobile GmbH am Ortseingang von Pfaffenhausen im Unterallgäu gelegen. arum bekommt ausgerechnet eine kleine bayerische Marktgemeinde den Zuschlag für das erste Porsche Service Zentrum in Deutschland? Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Nirgendwo sonst verbinden die Kunden mehr Kompetenz und Erfahrung als mit dem Namen RUF, der seit mehr als fünf Jahrzehnten quasi synonym für die edle Sportwagenmarke steht, und zwar weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. RUF ist unter Porsche-Liebhabern auf der ganzen Welt ein Begriff. Und so lag es für die Stuttgarter Konzernzentrale nahe, ein Service-Zentrum zwischen den Porsche-Zentren in Kempten, Ulm und Augsburg zu installieren. Fachgerechter Service und eine optimale Betreuung nicht nur von den aktuellen Porsche-

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Modellen, sondern insbesondere von Porsche Young- und Oldtimern werden hier dank erfahrener Mitarbeiter gewährleistet. Faszination Porsche Was macht die Faszination des eleganten, rasanten Sportboliden aus? »Es ist der Spagat zwischen Alltagstauglichkeit, Genügsamkeit und absoluter Performance, den kein anderes Sportfahrzeug schafft«, erklärt Norbert Grabotin, Vertriebsmann bei RUF, und er muss es wissen. Er war 20 Jahre lang in der Porschezentrale tätig, hat als junger Mann noch persönlich Ferdinand Porsche kennengelernt und den Porsche-Stempel eingebrannt. »Der Porsche ist sozialverträglich und in der Geschäftswelt akzeptiert. Ich kenne viele Kunden, die von einem Ferrari 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 57


Fünf Jahrzehnte Porsche-Kompetenz:Fachgerechter Service und eine optimale Betreuung nicht nur von den aktuellen Porsche-Modellen, sondern insbesondere von Porsche Young- und Oldtimern werden in der Werkstatt dank erfahrener Mitarbeiter gewährleistet.

»Es ist der Spagat zwischen Alltagstauglichkeit, Genügsamkeit und absoluter Performance, den kein anderes Sportfahrzeug schafft.«

oder Lamborghini wieder auf einen Porsche zurückgewechselt sind«, weiß Grabotin aus Erfahrung. Kein anderes ema löst wohl so viele Emotionen bei Männern aus wie Sportautos. »Der 911 ist einfach jedermanns Bubentraum. Die Erfolge aus dem Rennsport, insbesondere bei den 24 Stunden von Le Mans, dem längsten und berühmtesten Autorennen der Welt, hallen immer noch nach. Porsche war jahrelang Dauersieger.« Schnellstes Auto mit Straßenzulassung Genauso wie diese Erfolge hat sich auch der CTR, von Ruf auf Basis des 911 gebaut und von seinen fans liebevoll »Yellowbird« genannt, ins Gedächtnis der Porsche-Liebhaber eingeprägt. Damit gelang Ruf 1987 der internationale Durchbruch. Er setzte einen neuen Maßstab für Sportwagen. Mit 469 PS schlug das Biturbo-Coupé auf dem Hochgeschwindigkeitsoval im süditalienischen Nardo die renommiertesten Wettbewerber – und war mit 342 km/h das schnellste Auto

Der Kundenbereich im Porsche-Design.

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der Welt mit Straßenzulassung. Doch nicht nur mit Supersportwagen hat sich Automobilhersteller Ruf einen Namen gemacht, sondern auch mit zukunftsweisenden Projekten, wie dem eRuf, ein elektrisch angetriebener Sportwagen auf Basis des 911. Ein Aufschrei ging durch die Öffentlichkeit, als der eRuf 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Derzeit werden zehn fahrzeuge für einen feldversuch gebaut, bis Ende 2011 soll der eRuf zur Serienreife kommen. Grabotin konstatiert dazu: »Die Elektromobilität wird niemals Ersatz sein, sondern vielmehr eine Ergänzung. Das wird das neue Stadtauto für Kunden in München, Hamburg oder frankfurt.« Fünf Jahrzehnte Porsche-Kompetenz Über fünf Jahrzehnte Innovation und Kompetenz im umgang mit der schwäbischen Sportwagenmarke werden in das neue Porsche Service Zentrum Pfaffenhausen eingebracht, das seinen offiziellen Betrieb am 10. Januar dieses Jahres aufgenommen hat

Die Außenfassade wurde nach der Corporate Identity von Porsche gestaltet.


Alois Ruf bespricht Details mit einem langjährigen, erfahrenen Mitarbeiter über die Restaurierung des Porsche-Oldtimers.

Serviceleiter H.-P. Lieb in der Direktannahme beim Eingangscheck eines Porsche Boxster.

und schräg gegenüber des Elternhauses von Alois Ruf liegt. Es ist nicht zu übersehen am Ortseingang von Pfaffenhausen: Nach den strikten Vorgaben der Porsche-Corporate Identity wurde die Außenfassade gestaltet ebenso wie die Inneneinrichtung – schlicht, edel, elegant und sportlich. »unser großer Vorteil liegt darin, dass wir nicht bei Null anfangen, sondern dass die Porsche-Kompetenz seit Jahrzehnten bei uns beheimatet ist«, betont Grabotin. und so kann der Kunde nicht nur mit aktuellen Porsche-Modellen im Sevice-Zentrum vorfahren, sondern auch mit seinem Young- oder Oldtimer. »Gerade in diesem Bereich bringen die Mitarbeiter einen großen Erfahrungsschatz mit, der wichtig für den Wert des Autos ist, dass der Originalzustand erhalten bleibt«, weiß Grabotin.

sind gerade auf die Hebebühne gehievt worden und werden liebevoll wieder hergerichtet. Beim bloßen Zuschauen bekommt man leuchtende Augen. Grabotin betont: »Die Restaurierung von älteren PorscheModellen ist eine unserer KernkompeCarolin Kober tenzen.«

Ein konsequenter Schritt fahrzeugveredelungen, Restaurierungen und Neuaufbau von klassischen Porschefahrzeugen, damit hat sich Ruf über Jahr-

zehnte einen Namen erworben. Ruf-fahrzeuge werden in die ganz Welt geliefert: von Südamerika und den uSA über die arabische Welt bis nach Japan, Südkorea, ailand und natürlich China. Der Kunde kann sich egal ob bei einem Neuwagen oder Oldtimer auf eine optimale Betreuung verlassen. Daher war es letztlich nur ein konsequenter Schritt, dass Ruf und Porsche eine offizielle Partnerschaft eingegangen sind. Optimale Kundenbetreuung Im vorderen Teil des Porsche Service Zentrum Pfaffenhausen befindet sich ein Annahmebüro mit Kundenbereich und dem Verkauf von Porsche-Selection-Artikeln. Es folgt die Direktannahme mit Hebebühne, Bremsenprüfstand und modernster fahrzeugdiagnose. Nebenan liegt die 780 Quadratmeter große Werkstatt mit fünf Hebebühnen, den Lagerräumlichkeiten, Stationen zur elektronischen fahrzeugvermessung, Reifenmontage sowie Motor- und Getriebeinstandsetzung. Einige ältere Modelle

»Unser großer Vorteil liegt darin, dass wir nicht bei Null anfangen, sondern dass die Porsche-Kompetenz seit Jahrzehnten bei uns beheimatet ist.«

Porsche Service Zentrum Pfaffenhausen Am Rufplatz 1 87772 Pfaffenhausen Telefon (08265) 9119-10 Telefax (08265) 9119-13 Info.psz@porsche-servicepfaffenhausen.de www.porsche-servicepfaffenhausen.de Geschäftsführer Alois Ruf mit dem Team des Porsche Service Zentrum Pfaffenhausen.

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Chill-outin Großstadtflair für Kempten: Der neueröffnete Puro Club bringt frischen Schwung in die lokale Clubszene. Stilvoll präsentiert sich der schicke Club in der Kronenstraße in der Kemptener Altstadt. Und er bringt einen Hauch von Berlin, London oder New York in die Allgäumetropole.

chicke Schale, modernes Ambiente, aufmerksamer Service – der Puro Club ist gleichzeitig exclusiver Club und gemütliche Lounge. Bei der Neugestaltung der Räumlichkeiten scheute Claudio Parrinello keine Mühen. Er ließ sich von der vornehmen Schlichtheit eleganter Großstadtclubs inspirieren. »Die Gäste sollen sich in dem gehobenen Ambiente einfach wohlfühlen« so Claudio. Im neuen Puro Club erinnert nichts mehr an das Cuba Libre, das ebenfalls von dem Italiener betrieben wurde. Die Farbe Weiß ist angesagt: weiße Sofas, weiße Wände, weiße Decken – so wie es der italienische Name »Puro« (rein) verspricht. Als Sponsoren konnte der rührige Italiener Autohäuser gewinnen, »es gibt eine Abt-Lounge und eine PorscheLounge (Seitz).« Geplant hat das Puro der junge Architekt Martin Bietsch aus Sonthofen.

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Täglich wechselndes Programm Auch musikalisch geizt der Puro Club nicht mit seinen Reizen. Mit einem täglich wechselnden Wochenprogramm heizen national und international bekannte DJs den Gästen mit House Music richtig ein. Fast die ganze Woche wird Claudio seine Gäste mit wechselnden Highlights und neuen Ideen überraschen. »Cafe del Mar« lautet das Motto am Dienstag, mittwochs gibts Tapas 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 61


& Wine, am Donnerstag ab 17.30 Uhr ist After Work mit Happ-Hour-Specal und à la Carte. Freitags und samstags kommt bei Sushi & Prosecco Stimmung auf. Das benachbarte italienische Restaurant La Strada und das Vinum, das ebenfalls unter Claudios Leitung geführt wird, bietet

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gehobene italienische Küche. »Erst gepflegt Essen gehen und danach zum Chillen in den Puro Club«, so stellt sich Claudio den perfekten Abend mit Freunden vor. Und er ist überzeugt: »Der Puro Club ist eine echte Bereicherung fürs Kemptener Nachtleben.« Edith Rayner

Puro Club Kronenstraße 18 87435 Kempten Telefon (0831) 6567890 Claudio@parrinello.de


Exponierter Wirtschaftsstandort – Exzellente Dienstleistungen

SONTRA – hinter diesem Namen steht ein Technologie- und Dienstleistungszentrum als Projekt der Wirtschaftsförderung Sonthofen GmbH.

as dreigeschossige Gebäude, verkehrsgünstig gelegen an der B 308 Sonthofen-Hindelang, weist mit rund 10 000 Quadratmetern Mietfläche individuelle, den Bedürfnissen angepasste Nutzungsmöglichkeiten auf: Kleinste Büroeinheiten, die besonders für Existenzgründer und JungunternehmerInnen von Interesse sein dürften, bis zu großen Werkstattflächen für Produktions- und Handwerksbetriebe. Ziel und Auftrag des Zentrums ist es, GründerInnen, jungen Unternehmen, sowie Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben in zukunftsorientierten Branchen eine optimale Start- und Entwicklungsumgebung zu präsentieren. Hierzu zählen neben kostengünstigen und flexiblen Räumlichkeiten eine gemeinsam nutzbare Infrastruktur, sowie umfassende Unterstützungs- und Betreuungsleistungen. So bietet auch das SONTRA in Sonthofen nicht nur Gewerbeflächen, sondern versteht sich durch die Zentrumsleitung ebenso als Ansprechpartner und Vermittler von Kontakten, die für die Unternehmen von enormer Wichtigkeit sind.

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Die Vorteile Die einzelnen Unternehmen mieten lediglich ihre tatsächlich benötigte Fläche. Foyer, Konferenz-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume, Sanitäranlagen, sowie eine vielfältige (Präsentations-)Technik stehen im Haus jederzeit zur Verfügung. Expansionsmöglichkeiten gibt es zuhauf, so bleibt der Standort für die Unternehmen erhalten. Verschiedene Branchen an einem Standort ermöglichen Kooperationen, gemeinsame

Abwicklung von Aufträgen und die Konzentration auf das Kerngeschäft durch Outsourcing. Gezielte und effektive Marketingmaßnahmen und die Vermarktung des Gesamtstandortes verschaffen den ansässigen Unternehmen Vorteile und erleichtern so die Marktpräsenz. Weitere, umfangreiche Dienstleistungsangebote und eine kompetente Betreuung vor Ort – von der Gründer-Erstberatung bis zur Organisation von Messe-Auftritten – runden den Service perfekt ab. Unterschiedliche Veranstaltungen und Seminare, die dem breiten, öffentlichen Interesse dienen, fördern zudem den Bekanntheitsgrad. Versteht sich von selbst, dass direkt am Gebäude eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen angeschlossen ist. Inzwischen haben sich bereits rund 40 Firmen mit entsprechend qualifizierten Arbeitsplätzen im Zentrum angesiedelt – was einmal für den Wirtschaftsstandort Sonthofen, andererseits für den Erfolg von Karin Bitsch SONTRA spricht.

SONTRA Technologieund Dienstleistungszentrum Hindelanger Straße 35 87527 Sonthofen Telefon (08321) 67245-11 Telefax (08321) 67245-24 www.sontra-sonthofen.de info@sontra-sonthofen.de

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LERNEN vom Bio-Erdgas-Marktführer

Hochrangige chinesische Politiker und Wirtschaftsvertreter geben sich derzeit in Bayern die Klinke in die Hand. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer traf den stellvertretenden chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang und hofft nun auf einen weiteren Ausbau der Handelsbeziehungen. In Graben (Lechfeld) informierte sich eine 17-köpfige Delegation über die Bio-Erdgasanlage von »erdgas schwaben«. Im Rahmen eines Management-Seminares interessierten sich die Vertreter chinesischer Provinzregierungen und Vorsitzenden chinesischer Staatsunternehmen dafür, wie Kreislaufwirtschaft über die nachhaltige Energiegewinnung aus Pflanzen funktioniert.

raucht man eine spezielle Maissorte für die Energiegewinnung? Nimmt man nur den Maiskolben oder die ganze Pflanze? Welches Gras wird verwendet und welches Getreide? Wie hoch sind die Investitionskosten und welcher Ertrag ist zu erwarten? Trotz Schneetreiben und eisiger Kälte an diesem Dezembermorgen hatten die chinesischen Gäste Fragen über Fragen an Benedikt Zedelmaier. Nicht zum ersten Mal führte er im Auftrag von »erdgas schwaben« Gäste aus China durch das Gelände der BioErdgasanlage in Graben bei Schwabmünchen, und so überraschte ihn das ungewöhnlich große Interesse an sämtlichen Details nicht: »Für Chinesen ist es kaum vorstellbar, dass wir mit Maispflanzen Energie produzieren. In China ist Mais ein knappes und teures Grundnahrungsmittel.«

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Maschinenring ist Betreiber 80 Prozent spezieller, hochwüchsiger Energiemais, 19 Prozent ganz normales Gras und ein Prozent minderwertiges Getreide, nicht mehr als Nahrungsmittel geeignet, wandern zur Trockenfermentation in die zwei großen Betonbehälter, die jeweils 2000 Kubikmeter fassen. 25 Euro bekommen die Bauern pro Tonne Biomaterial. Ein Preis, der seit Jahren vertraglich festgelegt ist – von den Bauern selbst, denn mit ihrem Zusammenschluss, dem Maschinenring, sind sie gleichzeitig die Betreiber der Rohgasanlage. Das wiederum kommt der chinesischen Denkweise entgegen. Bio-Erdgas – eine Chance für die Landwirtschaft Ein besonderes Interesse der Gäste galt nicht zuletzt dem Produktionsvolumen und dem zu erzielenden Ertrag. »Bei Volllast erreichen wir pro Stunde 1 000 Kubikmeter Roh-Biogas«, erklärt Benedikt Zedelmaier, »das entspricht pro Jahr etwa 43 Millionen Kilowatt. Damit decken wir den Energiebedarf von 2 000 Wohnungen.« Partner »erdgas schwaben«, mit vier laufenden Bio-Erdgasanlagen Marktführer in der Bio-Erdgas-Produktion, veredelt das Rohgas zu Bio-Erdgas und speist es ins Leitungs-

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BILDER: KÖNINGER, GRUPPENBILD: PRIVAT

»Bio-Erdgas kann überaus vielfältig verwendet werden: zum Autofahren, als Prozesswärme in der Industrie, zum Heizen, Kochen oder um Bio-Strom zu erzeugen.«

Die chinesische Delegation auf Studienreise durch Bayern – auch die Bio-Erdgasanlage in Graben stand auf der Agenda.

»Für Chinesen ist es kaum vorstellbar, dass wir mit Maispflanzen Energie produzieren. In China ist Mais ein knappes und teures Grundnahrungsmittel.«

netz ein. Dafür gibt es sechs Cent pro Kubikmeter. Die 6,5 Millionen Euro, die in die Anlage investiert wurden, sollen sich in zwölf Jahren amortisiert haben. »Wollen die Bauern jetzt nur noch Energiemais anbauen?« wollte ein Teilnehmer wissen. »Durchaus nicht. Jeder produziert das, was er möchte – und das ist sehr vielfältig«, antwortete Benedikt Zedelmaier. »Wir haben die Landwirte ins Boot geholt, damit sie an der Wertschöpfung teilhaben. Bio-Erdgas kann überaus vielfältig verwendet werden: zum Autofahren, als Prozesswärme in der Industrie, zum Heizen, Kochen oder um Bio-Strom zu erzeugen.« Schadstofffreie Produktion Zum Abschied legte Benedikt Zedelmaier den Gästen aus China die seiner Meinung nach größten Vorteile der Bio-Erdgasproduktion ans Herz: »Ein Samenkorn braucht

nur Wärme, Wasser, CO2 und Sauerstoff. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist dies alles organisch, also biologisch abbaubar – es gibt bei der Produktion von BioErdgas keine Anreicherung von klimaschädlichem Gas oder anderen Schadstoffen.« Das CO2, das abgespalten wird, nehmen die Pflanzen wieder auf. Und die übrig bleibenden Reststoffe nehmen die Bauern als hochwertigen Dünger wieder zurück. Die Bio-Erdgasanlage in Graben, die rund um die Uhr in Betrieb ist, arbeitet auf höchstem technischem Stand. Gut 10 Mio. Euro investiert »erdgas schwaben« jährlich in die regionale und nachhaltige Energieerzeugung. 2011 wird die vierte Bio-Erdgasanlage in Arnschwang in der Oberpfalz von »erdgas schwaben« in Betrieb genommen. Kompetenz aus Bayern Die chinesische Delegation hatte anlässlich ihrer dreiwöchigen Studienreise, organisiert vom Internationalen Bereich der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz), zahlreiche Programmpunkte auf der Agenda. Eingeladen hatte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Bayern will damit seinem vielleicht bald wichtigsten Handelspartner die

wirtschaftliche Kompetenz seiner Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen demonstrieren – als Basis, um bayerischen Technologien und schwäbischem Knowhow in China die Tür zu öffnen. Partner des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Peking ist Chinas derzeit wichtigstes Ministerium: die National Development and Reform Commission (NDRC). Sie ist zuständig für die Restrukturierung der Verwaltung, die Privatisierung der Staatsunternehmen, für ausländische Investitionen in China sowie alle Investitionen Chinas im Ingrid Erne Ausland.

erdgas schwaben gmbh Bayerstraße 43 86199 Augsburg Telefon (0821) 9002-0 info@erdgas-schwaben.de www.erdgas-schwaben.de

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•••• Auf der Überholspur: Vollgas für die Kunden

Eine Familie – vier Unternehmen Jedes Familienmitglied hat sein Ressort, für das er verantwortlich ist: Josef Kößler (55) führt den Bus- und Taxibetrieb in Füssen, Sohn Manuel Kößler (22) leitet die Fahrzeugtechnik und ist Fahrer des eigenen Rallyeteams, Mutter Ingrid führt die Frühstückspension Kößler und bei Tochter Ramona (19) laufen alle Fäden zusammen. Sie führt das Büro, sitzt an der Schaltzentrale, koordiniert alle Anrufe, Anfragen und Aufträge. »Sie ist das Gehirn des Unternehmens«, wie ihr Bruder so schön sagt. uhe, Beschaulichkeit, Erholung, Entspannung, das alles kommt im Vokabular der Familie Kößler nicht vor. Stattdessen heißt die Devise: Gas geben, mit Tempo immer für den Kunden bereit, flexibel und schnell agieren. Stillstand gibt es nicht. Und so ist es kein Wunder, dass aus dem einstigen Einmannbetrieb heute ein erfolgreiches Vorzeigeunternehmen mit vier eingenständigen Sparten geworden ist. Der Begriff »Familienunternehmen« ist dabei wortwörtlich zu nehmen. Denn alle Familienmitglieder sind involviert, wobei die Aufgaben strickt getrennt und klar verteilt sind. 40 Mitarbeiter gehören der erweiterten Unternehmensfamilie an.

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•••• Bus- und Taxibetrieb »Vor 35 Jahren habe ich mit einem Taxi angefangen. Mit 19 Jahren und einem Auto habe ich das Unternehmen gegründet«, erinnert sich Josef Kößler zurück. Heute gehören »Busreisen Kößler« 29 Fahrzeuge in allen Größen – vom Personentaxi und Mietwagen mit Fahrer über den Van mit neun Sitzen und Kleinbus mit 16 Sitzen bis hin zu den großen Schul- und Reisebussen mit 50, 54 oder 58 Sitzplätzen. Der besondere Clou der Fahrzeugflotte ist ein Original-Schulbus

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aus den USA. Der knallgelbe Bus chauffiert tagsüber Schulkinder, abends und am Wochenende wird er zum Partybus umfunktioniert. »Wir haben eine riesige Soundanlage eingebaut. Damit machen wir Discofahrten, Junggesellenabschiede und Hochzeitsfahrten«, erklärt der Firmenchef. Josef Kößler unterhält mehrere Schulbuslinien in der Region Füssen, leitet die Taxizentrale, organisiert Ausflüge und Fahrten für die Hotels aus der Region und ist europaweit für Firmen und Urlauber unterwegs. »Ich bin schon über vier Millionen Kilometer gefahren!« Diese Zahl steht für sich. »In der heutigen Zeit ist es wichtig, flexibel und jederzeit einsatzbereit zu sein.« Die ganze Familie fährt Bus. Und er fügt hinzu: »Unsere größte Stärke ist unsere Fahrzeigflotte. Wir können jede Größe anbieten.« Der Kfz-Ingenieur ist ein Macher, er packt an, verliert keine großen Worte, ist überall zur Stelle, wo man ihn braucht. Und dann erzählt von seiner Leidenschaft fürs Rallyefahren. »Früher bin ich selbst gefahren, heute fahren mir die Jungen davon, nur auf Eis und Schnee kommt meine Erfahrung durch.« Er lacht verschmitzt. Es versteht sich fast von selbst, dass er seinen Sohn Manuel zu jeder Rallye begleitet.


Die Fahrzeugflotte: Taxis, Mietwagen und Busse in jeder Größe. Der besondere Clou: Ein original amerikanischer Schulbus für Schüler und Partygäste (Bild mitte).

•••• Das Rallyeteam Wie der Vater so der Sohn. Autos und Fahren sind seine Leidenschaft. »Ich bin mit Autos groß geworden. Mit sechs Jahren habe ich mein erstes Kart geschenkt bekommen«, erzählt Junior Manuel Kößler mit leuchtenden Augen. Das Kart hängt in der riesigen Werkstatthalle ganz oben unterm Dach. Vom Kart ging es weiter über Superkart und Autoslalom, »bis ich mit 18 endlich den Führerschein machen dufte und Rallye fahren konnte«. Zuerst einen Suzuki Ignis, jetzt einen Suzuki Swift. Prompt wurde Manuel Kößler 2009 im Suzuki-Cup Deutscher Meister und 2010 Österreichischer Rallyemeister. »2010 gab es den Cup nicht mehr in Deutschland, weil hier der Rallyesport leider ein Nischendasein führt, obwohl er soviel spektakulärer als die Formel 1 ist. Viele wissen ja gar nicht, dass es uns gibt«, bedauert der 22-Jährige. Leider auch viele Sponsoren, deshalb sind neue jederzeit willkommen. In der Saison 2011 startet der Heißsporn wieder mir einem Suzuki Swift in der Österreichischen Meisterschaft. »Rallye ist für mich die Höchststufe fahrerischen Könnens.« Durch den Wald, über Schotter, auf

Eis, auf Asphalt. Mit jedem anderen Motorsport würde er wahrscheinlich mehr Geld verdienen, doch für Manuel Kößler steht der Spaß, die Liebe und Leidenschaft zum Rallyesport im Vordergrund. Sein großer Traum wäre es, eines Tages in einem Werksteam in der Rallye-Weltmeisterschaft zu starten. •••• Die Fahrzeugtechnik Aber Manuel Kößler ist ja noch jung – und ehrgeizig! Er weiß genau, was er will. Als jüngster Kfz-Techniker und Betriebswirt (IHK) hat er in Schwaben seinen Meister gemacht und führt die Sparte Kößler Fahrzeugtechnik mit seinen 22 Jahren. »Wir sind eine freie Werkstatt für Pkw, Lkw und Busse.« In der 300 Quadratmeter großen Werkstatthalle werden Reparaturen aller Art ausgeführt – Bremsendienst, Unfall-Instandsetzung, Reifenservice, Kundendienst für alle Marken, Klimaservice usw. TÜVUntersuchungen gehören selbstverständlich ebenso zum Programm. »Ursprünglich war die Werkstatt nur für unseren eigenen Fuhrpark gedacht«, erklärt Vater Josef Kößler. Doch da für die riesige Fahrzeugflotte

sowieso sämtliche Werkzeuge vorhanden sind, wird die Werkstatt auch für den Kundenservice genutzt. •••• Die Pension Als ob all das nicht schon genug Arbeit wäre, führt Mutter Ingrid noch eine Frühstückspension. Und die Oma mit ihren 85 Jahren hilft kräftig mit. 20 Betten stehen den Gästen zur Verfügung, die in der liebevoll geführten »Pension Kößler« Übernachtung mit Frühstück bekommen. »Viele Gäste von der nicht weit entfernten Eishalle übernachten bei uns, vom Eishockey, Curling, Eisstockschießen. Dann haben wir viele Gäste von heimischen Firmen, zahlreiche Urlaubsstammgäste und Staugäste«, erzählt Sohn Manuel. Denn wenn auf der A7 mal wieder kilometerlange Staus angesagt sind, finden die Urlauber als erstes Haus am Ortseingang von Füssen die Pension Kößler, wo sie eine angenehme Nacht verbringen statt stundenlang im Stau auf der Autobahn vor dem Grenzübergang nach Österreich zu stehen. »Viele Durchreisegäste kommen so spontan zu uns und bleiben dann eben nur eine Nacht.« Auch hier zahlt sich wieder die Flexibilität aus, die Familien- und Erfolgsstrategie zugleich ist. Nur wer spontan und flexibel auf Kunden- und Gästeanfragen reagieren kann, ist erfolgreich. Diese Strategie hat aus dem Einmann-Taxiunternehmen ein erfolgreiches Familienunternehmen gemacht. Carolin Kober

Busreisen Kößler GmbH Fahrzeugtechnik Kößler

Jeder in der Unternehmensfamilie packt an (vli.).: Tochter Ramona, die Mitarbeiteromas Putzich und Florian Keller, Sohn Manuel und Vater Josef Kößler.

Schäfflerstraße 12 87629 Füssen Telefon (08362) 930040-0 Telefax (08362) 930040-20 info@fahrzeugtechnik-koessler.de www.fahrzeugtechnik-koessler.de

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Von der

SCHMIEDE zum

QUALITÄTSBETRIEB Die Otto Krimmer OHG in Leutkirch gibt es nun seit fast 100 Jahren. Ein Grund mehr, einen Blick auf die Firmengeschichte des erfolgreichen Familienunternehmens zu werfen.

n einer kleinen Schmiede in Leutkirch baute der Großvater Otto Krimmer Herde und Kessel sowie die dazugehörenden Heizungen. Im Jahre 1913 gründete der Schlosser das Heizungsgeschäft und legte damit den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die dann vom Vater ab den 1950er Jahren weitergeführt wurde. Über all die Jahre ist die Krimmer OHG ein Familienbetrieb geblieben. »Meinem Onkel Karl

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Ein großer Lagerbestand garantiert einen reibungslosen Ablauf im betrieblichen Tagesgeschäft.

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Dietenberger bin ich sehr dankbar, dass er sich 63 Jahre lang so engagiert für die Firma eingesetzt hat«, erzählt Joachim Krimmer, der das Unternehmen heute in dritter Generation führt. Seine Ehefrau Brigitte arbeitet ebenfalls in der Firma mit. Sie ist zuständig für den kaufmännischen Bereich. Über die Firmengeschichte weiß er weiter zu berichten: »Es gab immer wieder Zeiten, wo das Unternehmen mit widrigen Umstän-


den zu kämpfen hatte. Ende der neunziger Jahre herrschte ein harter Konkurrenzkampf in unserer Branche.« Doch die Krimmer OHG erwies sich als sattelfest und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Qualitätsbetrieb. Technischer Fortschritt, erstklassige Ware, eine marktgerechte Größe des Unternehmens sowie qualifizierte Mitarbeiter sind tragende Elemente der Firmenphilosophie. »Für uns ist es wichtig, konstant am Ball zu bleiben. Denn wir arbeiten in einem technischen Beruf«, betont der Geschäftsmann.

das alles aus einer Hand. Diesen besonderen Service schätzen unsere Kunden vor allem dann, wenn die Sanierung eines Badezimmers ansteht«, sagt der gelernte Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. In Sachen Energieoptimierung sind die Heizungsbauer ebenfalls Experten: »Einen alten Heizungskessel von Zeit zu Zeit auszutauschen, spart Kosten und dient im Übrigen auch der Umwelt.« Ein großer Lagerbestand garantiert zusätzlich einen reibungslosen Ablauf im betrieblichen Tagesgeschäft. Und auch das gehört zum Service des Unternehmens: Ein umfangreiches Kundenarchiv bietet den Vorteil, dass Pläne auch nach vielen Jahren noch vorhanden sind. »Sollten beispielsweise Störungen an einer Heizungsanlage auftreten, so können wir anhand der aufbewahrten Unterlagen, Schwachstellen exakt ausfindig machen

BILDER: LEIPRECHT

Neubau, Renovierung, Sanierung Der Betrieb deckt die ganze Bandbreite des Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärhandwerks ab. Die Leistungen erstrecken sich von der Ausstattung mit Zentralheizungen, Öl- und Gasbrennern, Solarheizungen, Holzheizungen mit Biomasse bis hin zum Einbau von Wärmepumpen und kontrollierten Wohnraumlüftungen. Darüber hinaus zählen auch sanitäre Anlagen zum Angebotsspektrum des Unternehmens. Es bietet perfekt auf den Kunden abgestimmte Lösungen in Sachen Renovierung, Sanierung oder Neubau. Auf Wunsch übernimmt der Betrieb die komplette Planung und Koordination. »Das heißt, wir sind Ansprechpartner für alle Belange. Langwierige Abstimmungen mit den verschiedenen Handwerksbetrieben entfallen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung können wir Planbarkeit und Kostensicherheit bieten. Und

»Für uns ist es wichtig, konstant am Ball zu bleiben. Denn wir arbeiten in einem technischen Beruf«

und die Mängel schnell beheben«, erklärt Joachim Krimmer. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger erstellt er außerdem Gutachten für das Zentralheizungs- und Lüftungsbauhandwerk. Mitarbeiter und Kunden sind bereits jahrzehntelange Wegbegleiter »Unsere Techniker, Installateure und Heizungsbauer sind unser wichtigstes Kapital. Wir wollen, dass sie uns treu bleiben. Denn im Umkehrschluss profitieren unsere Kunden von unserem Fachwissen und unserer langjährigen Erfahrung«, so Krimmer. Insgesamt arbeiten rund 22 Mitarbeiter für das Unternehmen. Mittlerweile bildet der Betrieb seit mehr als 75 Jahren seinen eigenen Nachwuchs selbst aus. Zu den Referenzen des Sanitär- und Heizungsbetriebes zählen zahlreiche Großund Kleinobjekte im gesamten Allgäu. Dazu gehören unter anderem viele Kunden aus der Hotel- und Gaststättenbranche. Ein Mehrfamilienhaus mit Passivhausstandard komplett mit Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen auszustatten, war ein Projekt der besonderen Art, das die Firma realisiert hat. Dankbarkeit ist nur eine der vielen positiven Eigenschaften, die den sympathischen Unternehmer auszeichnen. »Mein Sohn ist in Kürze mit seiner Meisterausbildung fertig. Er ist dann wieder ganz für die Firma da und ich habe Zeit für die Planung des Firmenjubiläums«, verrät Joachim Krimmer lächelnd. Renate Leiprecht

Otto Krimmer OHG Herlazhofer Str. 12 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 8486-0 Telefax (07561) 8486-19 www.krimmer-leutkirch.de info@krimmer-leutkirch.de

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»Ein schöner Garten hat ein Der Garten ist ein zweites Wohnzimmer und der nächstmögliche Raum für Erholung und Entspannung. Einen Garten zu haben, ist ein Privileg. Diese Ansicht vertritt Landschaftsgärtner Siegmar Olschewski, der seit zehn Jahren mit »NaturWerk« erfolgreich Landschafts- und Gartenbau betreibt. Der 45-Jährige gibt mit viel Liebe und Leidenschaft einen Einblick in die hohe Kunst des Gartenbaus.

Bilder: Cornelia Grzywa (4), Max Kelz (2)

Gesicht«

Jede Gartenanlage ist eine ausgefeilte, ausgereifte Gesamtkomposition.

in Garten ist Handwerk und Kunst zugleich. Genausowenig wie ein Komponist wahllos irgendwelche Noten auf der Partitur verteilt, pflanzt der Landschaftsgärtner Bäume, Hecken und Stauden kunterbunt verstreut ein. Wie jedes Musikstück benötigt jeder Garten eine harmonische Gesamtkomposition, aber auch Spannungen. »Ein Garten lebt von sich wiederholenden Elementen, nicht von Häufung. Ein Garten braucht Ruhe und einen Schwerpunkt«, erklärt Siegmar Olschewski. Er ist Meister im Garten- und Landschaftsbau und hat sich vor zehn Jahren mit »NaturWerk« in Erkheim selbstständig gemacht. Für den Landschaftsgärtner ist der Garten ein erweiterter Wohnraum, ein »zweites Wohnzimmer«, der nächstmögliche Punkt für Regeneration: »Es ist ein Vorrecht, ein Gartenbesitzer zu sein, und es ist

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Für Siegmar Olschewski ist das Gartenhandwerk eine Herzensangelegenheit.

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schade, daraus nichts zu machen. Im Garten erlebt man den Jahreskreislauf viel intensiver.« Eine Herzensangelegenheit Für Siegmar Olschewski ist die Arbeit Leidenschaft zugleich. Wenn er von Pflanzen, Gärten, Ideen und Entwürfen spricht, gerät er ins Schwärmen. Er betrachtet seine Aufgabe als Landschaftsgärtner als Herzensangelegenheit. Jede seiner Gartenanlagen ist eine ausgefeilte, ausgereifte Gesamtkomposition. »Einen Garten muss man einteilen, man muss Hinweise schaffen, neugierig machen. Wenn man von seiner Terrasse aus den ganzen Garten einsehen kann, dann ist das kein Garten, sondern eine Grünfläche«, betont der Gartenmeister den Unterschied. Pflanzen sind das Hauptelement, sie verleihen einem Garten Atmosphäre und teilen


Es sind die Details, die jedem Garten eine persönliche Note geben: Mauern setzen klare Akzente, ein kleiner Wasserlauf plätschert beruhigend dahin.

ihn in optische Räume auf. »Oft besteht die Herausforderung darin, kleine Gärten größer wirken zu lassen, als sie von der Fläche her sind. Das gelingt eben durch die Aufteilung, und zwar vielmehr durch Pflanzen als durch Mauern und Wege«, weiß der Experte. Von der Planung bis zur Realisierung Zeit und Geduld sind wohl das Wichtigste, was ein Gartenbesitzer mitbringen muss. Denn vom ersten Gespräch bis zum fertigen Planungsentwurf vergehen schon mal gut und gerne acht Wochen. »Wir entwickeln den Garten zusammen mit dem Kunden. Der Kunde wird in die gesamte Planungsphase miteinbezogen.« So werden nach Gesprächen und Besichtigungen mehrere Entwürfe vom hauseigenen Gartenarchitekt angefertigt, auf Wunsch auch 3D-Skizzen. »Wir liefern keinen Garten von der Stange, sondern jeder Kunde entwickelt seinen eigenen Garten zusammen mit uns – individuell auf Grundstück und Haus zugeschnitten«, so das Motto von Olschewski. »Das Haus soll sich im Garten fortsetzen, das macht unsere europäische Gartenkultur aus.« Für die Ausführungsarbeiten müssen zwei bis drei Wochen je nach Wetterlage einkalkuliert werden. Dank der intensiven und aufwendigen Planungsarbeit hat der Kunde hohe Kostensicherheit. »Wir

bestimmen möglichst exakt den Endpreis«, sagt Olschewski, der Mitglied im Verband Landschafts- und Gartenbau Bayern ist, und fügt hinzu: »Jeder soll sich einen Garten leisten können.« Er weiß: Das Verhältnis zwischen Landschaftsgärtner und Kunde ist immer Vertrauenssache. Sein Kundenkreis erstreckt sich vom Oberallgäu bis Augsburg, von München bis Ulm. Den Blick für ein Gartenensemble Bei Siegmar Olschewski treffen die Kunden auf einen Meister seines Fachs, der soviel Liebe und Leidenschaft fürs Gartenhandwerk mitbringt, der den Blick für ein Gartenensemble hat und Ideen, wie ein solches entstehen kann. »Es ist immer gut, auch ein paar Gehölze einzuplanen, die schon älter sind. Diese verleihen dem Garten die gewisse Reife«, weiß er. Der Landschaftsgärtner arbeitet eng mit einer regionalen Baumschule zusammen, auch das ist Vertrauenssache. Stauden sind die Creme im Garten. Sie werden so gewählt, dass sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Verschiedene Farbkompositionen, Größen und Strukturen – all das muss eine Einheit bilden. Olschewski erklärt: »Die Pflanzen müssen im Bezug zueinander stehen.« Dann kommen natürlich noch die vielen baulichen Möglichkeiten hinzu: ein Teich mit Schilf, eine Sitzgruppe zum Entspannen, ein

kleiner Weg oder Wasserlauf, der sanft plätschert, ein Mäuerchen, das durch den Garten führt. Die Materialauswahl reicht von Stein und Metall bis hin zu Glas oder Holz. Den Ideen und Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Und Olschewski betont: »Ein Garten soll sich auch immer weiterentwickeln können.« Gartenbau und Pflege von Experten Bei der Pflege und Weiterentwicklung kann sich der Kunde auf die 16 Mitarbeiter verlassen. »Ein Team beschäftigt sich ausschließlich mit der Pflege im Garten, kümmert sich um Pflanzenernährung und Schädlingsbekämpfung sowie den fachgerechten Schnitt zum richtigen Zeitpunkt«, erklärt Olschewski. Vier weitere Teams sind mit den Neuanlagen beschäftigt, wobei sich zwei Teams auf Badeteichbau spezialisiert haben. Auch hier kann der Landschaftsgärtner eine ausgereifte Expertise aufweisen: »Wir haben vor vier Jahren das Freibad Erkheim als Forschungsprojekt erhalten können und nachgewiesen, dass ein naturnahes Badegewässer auch in kleineren Größen steuerbar ist.« All sein Wissen, seine Begeisterung und Leidenschaft für den Gartenbau gibt der 45-Jährige an den Nachwuchs weiter: »Wir bilden Lehrlinge in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau aus.« Carolin Kober

NaturWerk Garten- und Landschaftsbau Siegmar Olschewski Mindelheimer Straße 15a 87746 Erkheim Telefon (08336) 8054-69 Telefax (08336) 8054-62 info@naturwerk.de www.naturwerk.de

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Sie möchten sich präsentieren?

Auch oder Ihr Unternehmen/Ihre Firma im Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Wir bieten Ihnen den Service einer R qualifizierten Redaktion: Das heißt individuelle Berichterstattung über Ihre Fima/Ihr Unternehmen. R Bei uns gibt es keine Berichte »von der Stange«, ein Mitglied unseres Redaktionsteams besucht Sie und begleitet Sie während des Auftrags. R Viel Zeit nehmen wir uns zudem für ein ansprechendes Layout (Grafik). R Die Endabstimmung erfolgt natürlich in Absprache mit Ihnen vor der Drucklegung. R Wir garantieren zudem die Verteilung von 10000 Magazinen im württembergischen und bayerischen Allgäu. R Alle Hefte werden im Übrigen personifiziert zugestellt – namentlich und direkt an die Entscheidungsträger aller Firmen. R Zusätzlich wird unser Heft auch über den Einzelhandel verkauft (über die Feneberg-Filialen im Verbreitungsgebiet).

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Rufen Sie uns unverbindlich an, wir beraten Sie gerne! Ansprechpartner:Thomas Tänzel Telefon (0831) 960151-10, taenzel@tt-verlag.de Unsere nächste Ausgabe erscheint am 30. April 2011, Redaktionsschluss ist am 4. April 2011.

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Damit die Allgäuer Industrie Energie hat...

BILD: KOBER

Unter Strom

Langjähriger Mitarbeiterstamm, auf den sich die Kunden verlassen können (v. li.): Georg Graf, Anton Kiesel, Firmeninhaber Kerstin und Peter Titz, Johann Henle, Jürgen Kaderschabek

Sie sorgen für Strom in Industrieunternehmen. Ohne sie würden manche Unternehmen im Allgäu ihren Betrieb einstellen können, weil die Maschinen nicht funktionieren. Abfüllmaschinen, Produktionsmaschinen zur Herstellung von Lebensmitteln, Hydraulikpressen, Sondermaschinen mit starken Zuleitungen – alle diese Maschinen würden ohne Strom stillstehen.

aschinen aufbauen, Maschinen anschließen, Maschinen umziehen, Maschinen demontieren. »Viele elektronische Bauteile müssen meist unter großem Zeitdruck schnell wieder laufen«, erklärt Firmenchef Peter Titz seine tägliche Arbeit. Dabei hantieren die Elektroinstallateure keineswegs mit haushaltsüblichem Strom von 230 Volt, sondern 400 Volt Niederspannungsanlagen. Auch die Dicke der Kabel unterscheidet sich enorm von dem, was der Ottonormalverbraucher aus seinem Privathaushalt kennt. »Bei Anlageinstallationen gehen die Kabel von 3 x 1,5 mm² bis 5 x 240 mm² Querschnitt«, spricht der Experte. Für den Laien: Das sind Kabel mit einem Durchmesser von bis zu sieben Zentimeter.

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Rundumsorglospaket für die Energieversorgung Die fünf Elektroinstallateure der Titz & Weiss GmbH aus Babenhausen sorgen für die komplette Energieversorgung von Maschinenanlagen und unterstützen die hausinterne Elektrik der Industrieunternehmen. »Bei uns bekommen die Firmen ein Rundumsorglospaket«, erklärt Peter Titz, der das

Unternehmen seit 21 Jahren führt. »Wir erledigen die komplette Maschineninstallation von der Verkabelung der Steuerungsund Regelgeräten und allen Anschlüssen bis zur Energieversorgung.« Dabei gilt es, Schaltanlagen zu installieren, Einzelkomponenten zu montieren und Kabelwege zu verbinden. »Wir helfen auch beim Versetzen von Anlagen, bei Umbauten oder Erweiterungen.« Gebäudetechnik und Beleuchtungsanlagen Neben der Maschineninstallation kümmert sich der Innungsbetrieb der Innung für Elektro- und Informationstechnik Unterallgäu/Memmingen um die gesamte Gebäudetechnik: die Grundversorgung im Gebäude, Energieversorgung für Steckdosenblöcke, Hallenbeleuchtungen mit Komplettsystemen (Leuchtstofflampen oder HQIStrahler), Netzwerkinstallationen oder auch Büroinstallation. Ohne die Elektroinstallateure gäbe es kein Licht, keinen Strom für Computer, keine Energie für Anlagen. Pünktlich, sauber und zuverlässig – darauf können sich die Kunden bei dem langjährigen Mitarbeiterstamm von Titz & Weiss

verlassen. Auch bei landwirtschaftlichen Gebäuden werden die Energieexperten zu Rate gezogen. Montage von Photovoltaikanlagen Das Installieren von Photovoltaikanlagen zählt ebenfalls zum Spektrum der Firma Titz & Weiss. »Bei uns bekommt der Kunde komplett alles aus einer Hand – von der Lieferung der Komponenten und Zählanlage über den Aufbau bis hin zum Anschluss.« Natürlich prüft Peter Titz vorher, ob sich das Haus oder die Halle überhaupt eignet: »Die PV-Anlage muss nach Süden ausgerichtet sein.« Doch in den meisten Fällen lohnt sich der Strom aus der Sonne: »Die Module sind in den vergangenen Jahren günstiger geworden«, weiß der Experte. Carolin Kober

Titz & Weiss GmbH Elektroinstallation Lindenstraße 5 87727 Babenhausen Telefon (08333) 93323 Telefax (08333) 93325 info@titzundweiss.de

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Allgäuer Mediendienstleister und Druckereien haben sich unter der Marke »fairprinting« zusammen geschlossen.

fair will jeder – und im Allgäu sowieso

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Regionalisierung als Gegengewicht zur Globalisierung. Fair contra unfair. Persönlich anstatt anonym. In unserer Wertevorstellung ist die Beurteilung dieser Gegensätze einfach. »Wir entscheiden uns lieber heimatverbunden und positiv«, sagt der Geschäftsführer der PAGE factory in Kaufbeuren, Franz Amon. Das gilt auch für die Druckindustrie und im Medienbereich.

chnell, immer erreichbar und preisgünstig. Gibt es da nicht einen Dienstleister, der drei Motive gleichermaßen bedient? Einen Dienstleister, bei dem der Kunde selbst seine Druckdaten hochladen und bestellen, aber im Bedarfsfall auch anrufen oder persönlich vorbeischauen kann? Eine Reihe Allgäuer Mediendienstleister und Druckereien haben sich genau deshalb unter der Marke »fairprinting« zusammengeschlossen. Die Druckereien Holzmann Druck, Traut, Feldmeier, Fichtl sowie die beiden Werbeagenturen Medienblick und PAGE factory haben sich diesem Kundenwunsch verschrieben.

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Der Preis muss günstig sein, aber Qualität hat nun mal ihren Preis Der Drucker von nebenan hat massive Konkurrenz bekommen. Das Internet bietet billige Stangenware, schnell und von irgendwo. Es ist nicht einmal nötig das Haus zu verlassen. Wer aber ein Papier anfassen möchte, der kann so mit einem kompetenten Fachmann direkt sprechen oder die Drucksachen auf dem Weg zur Messe selbst abholen – in der Frühe um sieben. »Dazu gehört, dass der junge Drucker an der Maschine ordentlich bezahlt wird und so das Geld in der Region bleibt. Weil wir alle schlussendlich in und von dieser Region leben«, weiß Geschäftsführer Franz Amon. fairprinting unterstützt außerdem mit seinem Engagement die Bergwaldoffensive der Bayerischen Staatsforsten und trägt somit einen kleinen Teil zum Schutzwald bei. » Das zeigt einmal mehr, dass uns allen die Heimat am Herzen liegt. Denn aus dem bekanntermaßen world-wide-web oder aus der Anonymität kommen keine wertvollen Beiträge für unsere Region. Da ist der Preis doch nicht das Maß aller Dinge«, bekräftigt Franz Amon Und da genau liegt der besondere Verkaufsvorteil der fairprinting-Gemeinschaft. Von Webdesign bis Dialogmarketing, von Visitenkarten bis zur umfangreichen Imagebroschüre finden sich die etablierten Partner unter der Marke zusammen, die ein Herkunftsversprechen darstellt. Die Klammer, die alles zusammenhält und im Namen den Begriff »fair« nicht nur verwendet, sondern auch lebt. Für fairen Umgang miteinander, faire Preise und die Nähe zum Kunden

Druckportale sind irgendwo

www.druckfreidrucken.de

BILDER: PAGEFACTORY

ist ein kleines aber feines Digitaldruckportal Es steht ganz im Zeichen des fairprintingVersprechens. Es ist die Internet-Zapfsäule für Drucksachen in kleinen Auflagen. Hier kann schnell von überall und jedem ein Preis nachgesehen. Auch können Aufträge vom letzten Monat rearchiviert und neu gedruckt werden. Wenn alles nichts hilft, kann der User über ein Anfrageformular spezielle Wünsche individuell anfragen. Das Angebot kommt innerhalb weniger Stunden. Das Beste dabei ist: Der produzierende Betrieb liegt gleich in der Nähe, und zwar in Kaufbeuren. Von hier oder von einem der weiteren Büros in Kempten, Füssen oder Bad Wörishofen schwärmen die Kundenbetreuer bei Bedarf aus, um ihren Kunden auch persönlich zur Seite zu stehen. Das günstige Online-Portal trifft den regionalen Dienstleister.

stehen alle teilnehmenden Firmen seit vielen Jahren. »Bei Kaffee funktioniert der FairGedanke ja schließlich auch«, argumentieren die Allgäuer Medienspezialisten. »Jeder möchte doch fair behandelt werden.« Der Anspruch der Unternehmer ist hoch und trifft überall auf positive Resonanz bei Kunden und weiteren Unternehmen aus der Branche, die mitmachen wollen. Zu viele dürfen es natürlich nicht werden, denn wenn alle das Gleiche machen, ist es nichts Besonderes mehr. Es ist schon erstaunlich, dass sogar ein europaweit tätiger Konzern Interesse an der Idee bekundet hat. Da sind sich die Allgäuer Werber und Drucker einig: »fairprinting bleibt für uns regional und fühlt sich auch so an.« Leistung ist selbstverständlich Konventionelle Druckverfahren ergänzt durch moderne Digitaldrucktechniken lassen keine Kundenwünsche offen. Ob großformatiger Offsetdruck bei Holzmann Druck in Bad Wörishofen oder Lack- und Folienveredelung im Hause PAGE factory in Kaufbeuren, die Spanne der Dienstleistungen ist riesengroß. Gleiches gilt auch für die Motivation und das Know-how der langjährigen Mitarbeiter. »Wir sind froh, dass wir im Allgäu produzieren, wo wir leben. Schließlich geben wir hier auch unser Geld aus« freut sich Mediengestalter Alexander Volz über seinen sicheren Arbeitsplatz quasi direkt vor der Haustüre. Abgerundet wird das Portfolio von den beiden Werbeagenturen medienblick und PAGE factory. Die beiden Full-ServiceDienstleister wollen auch Werbeetats in der Region halten. Es müssen nicht immer die Agenturen in München oder Hamburg zum Zug kommen. Bleibt man im Allgäu, sind die Wege kürzer, der Aufwand geringer und die Umwelt wird weniger belastet. Kein »Greenwashing« mit Umweltsiegel sondern einfach nur weniger fahren und transportieren. »Das passt zur Philosophie unserer Häuser. Echt – vor Ort – bodenständig, sw eine fairprinting-Gemeinschaft.«

www.fairprinting.de Eine Initiative der PAGE factory GmbH & Co. KG Darrestraße 15 87600 Kaufbeuren/Neugablonz Telefon (08341) 908200-0 Telefax (08341) 908200-25 info@pagefactory.de

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Keine Kantine? Kein Problem! Beinahe jeder kennt das Problem: Es ist bereits fünf Minuten vor 12 Uhr mittags – und wo gibt es jetzt was zu Essen? Vor allem in Unternehmen ohne Kantine, freuen sich Mitarbeiter über die Idee von www.kochen-lassen.info, der Mittagstischplattform in Internet.

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ir sprechen jeden an, der Hunger hat und mittags nicht versorgt wird«, erklärt Bernd Tronsberg die Idee, die hinter dem zeitgemäßen Onlineservice steckt. Bernd Tronsberg arbeitet selbst hauptberuflich in einem modernen Allgäuer Mittelstandsbetrieb, der jedoch nicht über eine eigene Kantine verfügt. Die mittägliche Suche nach einem geeigneten Bistro, Restaurant oder Imbiss brachte ihn gemeinsam mit Kollegen schließlich auf die zündende Idee für das Mittagstischportal im Internet. Inzwischen ist die f-lips GbR, die alle Geschäfte rund um die Plattform abwickelt, ein attraktiver Werbepartner für die regionale Gastronomie geworden.

Redakteurin Thora Engstler hat sich in der Gastronomie umgehört und nachgefragt, wie Gastronomen die Mittagstischplattform beurteilen und was ihnen besonders gut an dem Konzept gefällt.

Täglich Mittagessen für fast jeden Geschmack Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Gaststätten, Bistros, Imbisse und auch

Metzger und Bäckereien schicken einmal pro Woche ihren Wochenplan für den Mittagstisch an die f-lips GbR. Übers Wochenende werden die Pläne auf der Plattform veröffentlicht und sind für jedermann über das Internet zugänglich. Viele Unternehmen oder Abteilungen in Betrieben lassen sich bereits täglich per E-Mail über aktuelle Mittagsangebote vor Ort informieren. Rund 700 Newsletter werden inzwischen pro Tag über dieses Abo an die hungrigen Interessenten in Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Durach, Memmingen, Sonthofen, Blaichach und Burgberg verschickt. Beispielsweise Stadtverwaltungen oder große Unternehmen drucken die Pläne auch gerne aus, um sie am Schwarzen Brett für alle Mitarbeiter zugänglich zu machen. So sind auch diejenigen gut informiert, die ihren Arbeitstag nicht vor einem Computer mit Internetanschluss verbringen.

Interview mit Edith und Johann Kiesel, Inhaber Restaurant Alte Post (Sonthofen) Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Sie sind seit 2003, also von Anfang mit dabei. Was gefällt Ihnen besonders gut an der Mittagstischplattform im Internet?

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Edith Kiesel: Die Idee hat uns von Beginn an gut gefallen. Mit dem Onlineservice machen wir es unseren Gästen leicht, sich zu informieren. Außerdem ist es sehr unkompliziert, den Mittagstisch zu veröffentlichen, weil wir einfach nur ein Fax an die f-lips GbR senden. Der Rest geht dann ganz automatisch, ohne Aufwand für uns. Johann Kiesel: In der gehobenen Gastronomie haben die Leute häufig Sorge, das Essengehen sei viel zu teuer, ist es bei uns aber gar nicht. Gerade mit unseren ständig wechselnden Mittagstischen bieten wir abwechslungsreiche Gerichte bereits ab etwa 5 bis 8,50 Euro an. Die Nachfrage zeigt, dass unser Angebot gut ankommt.

AWM: Und was kochen Sie mittags für Ihre Gäste? Johann Kiesel: Das ist je nach Saison ganz verschieden. Ob leckere Suppenterrinen mit Rindfleisch oder Fleischspieße mit Gemüse-Cous-Cous – wir kochen immer ganz frisch und vor allem sehr qualitätsbewusst. An Freitagen bieten wir außerdem häufig frischen Fisch an, der ebenfalls sehr gut bei den Gästen ankommt.


Bild: Jerzy-Sawluk/pixelio.de

Das Besondere an der Plattform ist, dass es wirklich um das tägliche Mittagessen geht und das Angebot der teilnehmenden Gastronomen präsentiert wird, ohne durch Werbebanner oder ähnlichem abzulenken. Das heißt, die Plattform wird durch die Gastronomen, nicht durch Werbung finanziert. Dabei richtet sich das Angebot zudem sehr konkret an die Personengruppe, die tatsächlich plant, vor Ort Mittagessen zu gehen. »Ich wohne in Kempten, lese jeden Tag die Zeitung und sehe freilich, was in Kempten an Mittagstisch angeboten wird. Aber arbeiten gehe ich in Immenstadt und möchte natürlich gerne dort essen gehen« berichtet Bernd Tronsberg über die weiteren Hintergründe des Konzeptes. Gutes Mittagessen lässt sich für beinahe jeden Geschmack und jedes Portmonee finden. Denn mit einem vielfältigen Angebot an Pizzerien, Asia-Restaurants, Imbissen, Cafés und Bistros aber

auch gehobener Gastronomie deckt die Plattform ein attraktives und abwechslungsreiches Spektrum an Angeboten ab. Ein interessantes Werbemedium für die Gastronomie Für Wirte, die ein tägliches Mittagsangebot anbieten, ist die Plattform ein interessantes Medium zur Steigerung des Bekanntheitsgrades und kann gerade in der Mittagszeit für eine höhere Auslastung sorgen. Vor allem für Wirte die selbst noch keine eigene Internetpräsenz haben, ist so der Schritt ins Web ganz einfach und vor allem unkompliziert und kostengünstig. Bereits ab etwa 20 bis 30 Euro pro Monat ist eine Präsenz auf der Plattform zu haben und fördert damit den regionalen aber auch überregionalen Bekanntheitsgrad. Gastronomen, die an der Plattform interessiert sind, binden sich zunächst für sechs Monate an das Angebot.

Danach läuft das Programm für jeweils drei Monate automatisch weiter. Dabei legt Tronsberg großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu den teilnehmenden Wirten. »Wir besuchen jeden Interessenten vor Ort und erklären genau wie alles funktioniert. Unsere Kunden können uns ihren Mittagstisch per E-Mail oder Fax zuschicken. Den Rest machen wir«, erklärt er. Espansion durch Vertriebspartner Die f-lips GbR plant, das Angebot überregional auszubauen und sucht inzwischen Vertriebspartner für das Konzept. Ziel ist die Vermittlung von Mittagstischanbietern an den Onlineservice, sowie die Empfehlung an Gastronomen, das Angebot der Plattform zu nutzen. ora Engstler

f-lips GbR Bernd Tronsberg Dreifaltigkeitsweg 16 87435 Kempten Telefon (0831) 58519099 Telefax (0831) 58519100 E-Mail: info@f-lips.de www.kochen-lassen.info

www.kochen-lassen.info … probieren Sie mal! Interview mit Makin Sentürk, Inhaber Bistro Relax (Sonthofen) AWM: Sie nehmen das Angebot von kochen-lassen.info von Anfang an in Anspruch. Hat sich seitdem etwas in Ihrem Bistro verändert? Makin Sentürk: Das Interessante an dem Informationsservice ist tatsächlich, dass sich mit dem Portal die Auslastung der Küche an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Zeiten optimieren lässt. Mir gefällt die Idee und das Konzept sehr gut und ich halte es durchaus für ausbaufähig. AWM: Was gefällt Ihnen besonders gut an der Dienstleistung? Sentürk: Es ist einfach sehr unkompliziert und bequem. Vor allem kann ich sicher sein,

dass unser Angebot pünktlich dort ankommt, wo es hingehört – nämlich bei unseren potenziellen Gästen, die sich mittags etwas Leckeres auf den Tisch wünschen.

kommen lassen, wenn ich mich mit besonderen Aktionen für Ihre Treue bedanke.

AWM: Wie schätzen Sie den Nutzen Ihrer Gäste ein, wenn sie sich über die Plattform online über Ihr Angebot informieren? Sentürk: Bei uns gibt es ab etwa sechs Euro inkl. Getränk Mittagessen. Die Gäste, die über die Informationsplattform kommen, entscheiden sich bewusst für ein gutes PreisLeistungs-Verhältnis, bei dem die Qualität wirklich stimmt. Außerdem kann ich so meinen Gästen ein kleines Dankeschön zu-

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Wohlfühl-Hotel mit Familienanschluss Egal ob für echte Kneippianer, die die klassischen KneippkurAnwendungen buchen, ob für Wellness-Fans, die Beauty, Kosmetik oder Massage anfragen, oder einfach nur für Urlauber, die sich in angenehmer Atmosphäre erholen und entspannen wollen – das Kneipp-Kurhotel Brandl in Bad Wörishofen hat für alle Gäste das passende Angebot.

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Eine perfekte Kombination: Kneipp-, Wellness- und Beauty-Paradies

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an braucht nicht lange zu überlegen, wenn man den Unterschied zwischen einer anonymen Hotelkette und dem inhabergeführten KneippKurhotel Brandl sucht: Es ist die persönliche, herzliche, familiäre Atmosphäre, die das Ehepaar Gertrud und Christian Scholz ihrem Haus einhaucht. Sie sind sieben Tage in der Woche präsent. Die Gäste fühlen sich gut aufgehoben und umsorgt – die Chefin des Hauses ist immer da und sucht den persönlichen Kontakt, unternimmt gemeinsame Wanderungen, erstellt die Behandlungspläne und liest ihren Gästen jeden Wunsch von den Augen ab. »Ich bin sozusagen Reiseleiterin im Haus«, sagt die 45-jährige Power-Frau, die, unweit von Bad Wörishofen aufgewachsen, in Kempten BWL mit Schwerpunkt Tourismus studiert hat

und einige Jahre als Reiseleiterin tätig war, bevor sie vor 15 Jahren zusammen mit ihrem Mann das Kurhotel mitten im Zentrum der Kneippstadt gekauft hat. Es sind nur zwei Minuten in die Fußgängerzone der Kneippstraße, wo viele ausgewählte Einzelhandelsgeschäfte warten, es sind aber auch nur zwei Minuten in den gepflegten Kurpark, wo sich herrlich entspannen lässt. Mit Liebe zum Detail Mit viel Liebe zum Detail sind die Zimmer eingerichtet. Ein Gast sagte mal: »Es sieht ja wirklich aus wie im Prospekt.« Ein schöneres Kompliment gibt es wohl nicht. 14 Einzelzimmer, sieben Doppelzimmer und ein Appartement stehen zur Auswahl. Alle Zimmer sind mit Balkon ausgestattet, wo von Frühlingsbeginn bis in den Herbst rote


Geranien blühen. Die Familie Scholz hat die gesenkte Mehrwertsteuer genutzt und investiert: »Alle Zimmer haben einen Flachbildschirm LED-Fernseher.« Eine weitere Annehmlichkeit: Bademantel, Badehandtuch und sogar ein Regenschirm liegen auf jedem Zimmer bereit. Diese Utensilien, die soviel Platz im Koffer wegnehmen, kann man getrost zu Hause lassen. Und: »Das gesamte Haus ist energiemäßig autark aufgestellt. Wir haben Photovoltaik auf dem Dach und drei Dachs-Blockheizkraftwerke im Keller«, erklärt der Chef des Hauses. Im Kurhotel Brandl ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Werbegag, sondern wird konsequent umgesetzt. Echt und authentisch, wie die Familie und wie auch die Küche. Natur und Frische in der Küche Die Küche ist das Reich von Christian Scholz. Der 50-jährige gebürtige Österreicher hat das Hotelfach von der Pike auf gelernt, hat eine Koch- und Kellnerausbildung, er weiß seine Gäste zu verwöhnen. Eines ist ihm besonders wichtig: »Fertigprodukte sind absolut verpönt. Bei mir kommen keine Pulver, keine Zusatzstoffe, keine Geschmacksverstärker ins Essen – alles ist reine Natur und kommt frisch aus der Region.« Eine leichte Küche mit viel Fisch bietet er gesundheitsorientierten Gästen. Und auch hier hat sich die Familie Scholz etwas Besonderes ausgedacht: Zum Preis einer Halbpension gibt es im Kurhotel Brandl die so genannte »Verwöhn-Pension«, d.h. am Morgen ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, mittags eine Auswahl an Suppen, verschiedenen Salaten und Kuchen und abends ein viergängiges Wahl-Menü. Zur Auswahl stehen verschiedene Fisch-, Fleisch-, vegetarische Vollwertgerichte und leichtere Gerichte für die schlanke Linie. Damit sind die Gäste frei in ihrem Tagesablauf, können sich mittags einfach einen kleinen Snack zwischen den Anwendungen holen und abends dann richtig schlemmen. Die Kneipp-Klassiker Es gibt erste Aufzeichnungen aus dem Jahr 1903 mit einer Privatzimmervermietung an diesem Standort, die Kneippanwendungen anbietet. 1972 wurde das Haus von der Familie Brandl komplett um- und ausgebaut. Den Kneippschen Geist hat es sich bis heute bewahrt. »Bei uns bekommen die Gäste noch klassische Kneipp-Anwendungen mit Heusäcken und Morgengüssen vor dem Frühstück. Und zwar durchgehend von Montag bis Samstag, auch an Feiertagen«, erklärt Gertrud Scholz. Echte Kneippianer kommen voll auf ihre Kosten und werden

von Fachpersonal, zwei ausgebildeten Kneipp-Bademeistern betreut. »Der Trend hin zu Kneipp hat sich in den vergangenen Jahren wieder verstärkt«, weiß die Hotelchefin. Die klassische Kneipp-Kur wird wieder nachgefragt. Beauty und Medical Wellness Trotzdem hat die Familie Scholz schon frühzeitig auf ein zweites Standbein gesetzt, um sich vom Kurwesen unabhängig zu machen. Die zweite Schiene heißt Beauty und Wellness. »Das hat den Vorteil, dass unsere Kneipp-Gäste auch Kosmetikanwendungen wahrnehmen und die Wellness-Urlauber auch mal Kneipp kennenlernen können«, beschreibt die Hotelchefin den Synergieeffekt. Über die zweite Schiene hat das Kurhotel eine sehr gemischte Gästestruktur – von Jung bis Alt, von der Single-Frau über den Mutter-Tochter-Urlaub bis hin zu Familienferien. Die Wellness-Abteilung im Souterrain des Hauses bietet neben Massageund Wellness-Behandlungsräumen auch Sauna, Schwimmbad, Aroma-Dampfgrotte, Wassertretbecken und Infrarotkabine. Die Kosmetikabteilung rundet mit zwei Kosmetik-Studios, einer Fußpflegekabine und einem Wellness-Raum für Ayurveda- oder Hot-Stone-Massagen das Beauty- und Entspannungsprogramm ab. Hier kann man sich so richtig verwöhnen lassen – im wahrsten Sinn des Wortes von Kopf bis Fuß. Gertrud Scholz stellt nach allen Wünschen das perfekte Programm zusammen. Worauf sie besonders stolz ist, dass sie ihren Gästen »Décleor«, die führenden Produkte in der Aromakosmetik mit 100 Prozent reinen ätherischen Ölen anbieten kann. Auch hier hat sie eine Nische gefunden, die sie von den vielen anderen Hotels in Bad Wörishofen unterscheidet. Im Kneipp-Kurhotel Brandl Urlaub zu machen bedeutet, in ungezwungener Urlaubsatmosphäre die Seele baumeln und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen, immer eine persönliche Ansprache zu haben und wieder neue Kraft und Energie für den Carolin Kober Alltag zu tanken.

»Der Trend hin zu Kneipp hat sich in den vergangenen Jahren wieder verstärkt.«

Kneipp-Kurhotel Brandl

Neue Kraft und Energie für den Alltag tanken.

Familie Scholz Hildegardstraße 3 86825 Bad Wörishofen Telefon (08247) 3909-0 Telefax (08247) 3909-90 info@kurhotel-brandl.de www.kurhotel-brandl.de

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Fast vor der Haustür:

Seminare und Workshops für die Hotellerie und Gastronomie

Bilder: Sandra GeiGer (2)

Fragt man nach der ältesten Familienbrauerei Deutschlands, so hat wohl jeder sofort das Bild der Zötler Brauerei aus Rettenberg vor Augen. Was viele nicht wissen: Die Brauerei hat noch viel mehr anzubieten, als ihren beliebten Gerstensaft. Seit gut 20 Jahren engagiert sich der Traditionsbetrieb in Sachen Weiterbildung in der Allgäuer Gastronomie und Hotellerie.

Grundlage aller Seminare und Workshops ist Praxisnähe und ein auf die Branche passendes Angebot.

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er hochkarätige Seminare besuchen möchte, muss sich häufig auf den Weg machen, um außerhalb der Region nach Angeboten zu suchen. Die Privatbrauerei Zötler hat schon vor Jahren erkannt, das es gerade in der Gastronomie und Hotellerie schwierig ist, wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte wegen Fortbildungsmaßnahmen im Tagesgeschäft ausfallen. Vor allem weil die weite Anreise oft mit einer Übernachtung verbunden werden muss, bleibt der Posten abends in Hotel oder Restaurant leer und damit die Gäste des Hauses alleine. Ein großes Hindernis für jeden Gastronom, seinen Mitarbeitern Weiterbildungen zu empfehlen, oder selbst von solchen Angeboten zu profitieren.

Eine Nische in Sachen Fort- und Weiterbildung Die Zötler Gastro-Akademie hat hier sehr erfolgreich eine Nische belegt, indem sie ein breit gefächertes Seminarprogramm mit hochkarätigen Dozenten ins Leben gerufen hat. Und das beinahe ohne großen Reiseaufwand für die Teilnehmer. Den Hintergrund und die besondere Idee hinter der GastroAkademie erklärt Geschäftsführer Herbert Zötler so: »Wir versuchen, die besten Gastro-Berater ins Allgäu zu bekommen. Der Vorteil für die Wirte liegt auf der Hand: Sie bekommen für relativ wenig Geld die Top-Berater fast vor die Haustür, müssen nicht weit fahren, keine Übernachtung bezahlen und sind am Abend wieder in ihren Betrieben!«


Was vor gut 20 Jahren als Wirte-Seminare begann, hat sich in den letzten fünf Jahren zur festen Größe in Sachen Weiterbildung etabliert. Die Resonanz der Branche ist sehr gut. Das Herbert Zötler mit dieser Idee ins Schwarze getroffen hat, beweisen unter anderem die 280 Teilnehmer des Zötler Gastro-Forums, das als Auftaktveranstaltung Mitte Januar in der »Big Box« in Kempten einen Ausblick auf die jeweiligen emenreihen gab. Während im Vorjahr der Schwerpunkt im Bereich »Erfolgreich Verkaufen« lag, bilden in diesem Jahr »Mitarbeiterführung« und »Wissensmanagement« die Grundlagen der Workshops und Seminare. Die stete Ausrichtung auf die Problemkreise innerhalb der Gastronomie, sorgt dafür, dass das Angebot praxisnah und die vermittelten Inhalte in der Branche einfach umsetzbar sind. Die Dozenten und Referenten sowohl für die Auftaktveranstaltung, als

Mit offenen Augen und Ohren den Bedarf erkannt »Wir wollen unseren Kunden zusätzliches Wissen fürs tägliche Leben im Job vermitteln. Daher verfolgen wir mit offenen Augen und Ohren die Probleme in der Gastronomie, um ein attraktives und vor allem praktisches Lösungsangebot zu schaffen«, berichtet Herbert Zötler. »Deshalb gibt es an unser Programm jedes Jahr ganz unterschiedliche Anforderungen. Je nach Bedarf erarbeiten wir dann besondere Angebote, wie zum Beispiel Seminare zum ema Küchentechnik für die Köche, oder Workshops zum ema Telefonmarketing für die Mitarbeiter an der Rezeption«, so Zötler weiter. Mit einem Seminarausflug für Hoteliers, bietet die Privatbrauerei Zötler ihren Kunden eine attraktive Bildungsreise der besondern Art. Während des dreitägigen Ausfluges besuchen die etwa 20 bis 30 Teil-

Gastro-Zulieferern und Geschäftspartnern gefunden zu haben, die das Konzept unterstützen. »Durch die Unterstützung unserer Partner gelingt es uns nicht nur, die Veranstaltungen der Gastro-Akademie erfolgreich und professionell durchzuführen, sondern auch für die Teilnehmer bezahlbar zu machen«, berichtet er über die Wichtigkeit des Engagements der Partnerunternehmen. ora Engstler

»Wir versuchen, die besten Gastro-Berater ins Allgäu zu bekommen.«

Coach Roland Berger, Geschäftsführer Herbert Zötler und Professor Arnold Weissmann (v.li.)

auch für das Jahresprogramm, werden mit großer Sorgfalt ausgewählt. Die ineinandergreifenden Vorträge auf dem Zötler GastroForum von Arnold Weissmann, Professor für Unternehmensberatung aus Nürnberg, und Roland Berger, Unternehmensberater aus der Schweiz, machen buchstäblich Appetit auf mehr. So werden im Jahresfortgang Workshops zu emen wie Mitarbeiterführung, Qualitätsmanagement, BusinessplanWerkstatt für die Gastronomie und Hotellerie, Service und Verkauf, Schanktechnik und Bier, Marketing und Wissensmanagement angeboten. Fast alle Dozenten und Coaches waren ursprünglich selbst in der Gastronomie oder Hotellerie tätig, und kennen daher die Problematik der Seminarteilnehmer aus eigener Erfahrung.

nehmer zwischen drei und vier Hotels pro Tag, zum Beispiel in Südtirol, in Vorarlberg, am Bodensee und im Schwarzwald. Dort haben sie die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Kollegen zu werfen, um mehr über bestimmte Hotelkonzepte und Spezialisierungen zu erfahren. Viele Hoteliers haben sich inzwischen mit einer Spezialisierung auf Familienurlaub, auf Wellness- und Erholungsurlaub oder mit einem besonderen Sport- und Gesundheitsprogramm erfolgreich positioniert. Ziel der gemeinsamen Reise ist es, im aktiven Austausch voneinander zu lernen und neue Chancen und Impulse für das eigene Unternehmen zu entdecken. Vor allem freut sich Geschäftsführer Herbert Zötler, eine Reihe von regionalen

Privat-Brauerei Zötler GmbH Grüntenstraße 2 87549 Rettenberg Telefon (08327) 9210 Telefax (08327) 7487 zoetler@zoetler.de www.zoetler.de www.gastroakademie.net

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Tipps von den Profis

Bei Oder-Konten ist stets die Schenkungsteuerpflicht zu beachten

Steuerfalle »Oder-Konto« Die Hälfte des Guthabens als steuerpflichtige freigebige Zuwendung an den anderen Ehegatten.

Oder-Konto Das Oder-Konto ist ein Gemeinschaftskonto, bei dem jeder Verfügungsberechtigte einzeln und vollumfänglich über das Kontoguthaben verfügen kann. Das unter Ehegatten übliche gemeinschaftliche »Oder-Konto« bedarf hinsichtlich der Schenkungsteuer der besonderen Beachtung. Nach ständiger BFH-Rechtsprechung stellt die Errichtung eines Oder-Kontos mittels allein vom Ehemann stammenden Geldern in Höhe der Hälfte des Einlagebetrages eine freigebige Zuwendung an den anderen Ehegatten im Sinne des Schenkungsteuergesetzes dar. Zuwendung an anderen Ehegatten Das Finanzgericht Nürnberg hat jetzt entschieden, dass wenn ein Oder-Konto einem Ehepaar jeweils hälftig zuzurechnen ist und der Ehemann Erlöse aus der Veräußerung seiner Firmenbeteiligung auf dieses Konto einbezahlt, der Ehemann seiner Ehefrau die Hälfte der Einzahlungsbeträge freigebig zugewendet hat. (FG Nürnberg, Urteil vom 25. März 2010 – 4 K 654/2008).

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Hierzu ein Beispiel Der Ehemann zahlt auf ein privates OderKonto von seinem betrieblichen Konto 200 000 Euro ein. Diesen Betrag überweist er wieder zurück auf das betriebliche Konto. Diese Transaktionen wiederholt er im Laufe der Zeit sechs Mal. Dadurch entsteht eine Schenkung über 600 000 Euro an seine Ehefrau, die bereits Schenkungssteuern auslöst.

Statt einem Oder-Konto ist ein Konto auf den einzelnen Ehegatten zu befürworten. Der andere Ehegatte erhält dann eine Kontenvollmacht und kann somit falls notwendig darüber verfügen.

Vermeidung einer Steuerpflicht Das Gericht führte an, dass sich die Frage nach der Bereicherung stets nach dem richtet, was die Ehegatten zwischen sich intern vereinbart haben. Eine Steuerpflicht lässt sich demnach unter anderem dadurch verhindern, dass sich die Ehegatten auf einen von der hälftigen Beteiligung gem. § 430 BGB abweichend vereinbarten Teilungsmaßstab berufen und diesen auch vereinbart haben. Der Anteil des anderen Ehegatten kann dabei unter seinem Schenkungsteuerfreibetrag (oder Restfreibetrag) festgelegt werden.

Angele & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft GmbH & Co. KG

TIPP

Irsinger Straße 3 86842 Türkheim Telefon (08245) 9602-0 www.angele-kollegen.de kanzlei@angele-kollegen.de


Das Kraftfahrzeug im Unternehmen 2. Teil: Die Überlassung von Kraftfahrzeugen an Arbeitnehmer

In der Ausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins 6/2010 wurde eine Beitragsreihe mit dem Titel »Das Kraftfahrzeug im Unternehmen« begonnen. Diese wird nun nachfolgend mit einem Beitrag zur Überlassung von Kraftfahrzeugen an Arbeitnehmer fortgesetzt.

rundsätzlich ist es Sache des Arbeitgebers, ob er zur Erledigung von Unternehmensaufgaben Dienstwagen anschafft und Arbeitnehmern zur Verfügung stellt. Schafft er keinen Dienstwagen an, muss er notwendige Unternehmensfahrten entweder extern vergeben, beispielsweise durch Beauftragung eines Taxiunternehmens, oder diese Fahrten intern von einem Arbeitnehmer mit dessen Privat-PKW durchführen lassen. Hierbei stellt sich aber das rechtliche Problem, dass kein Arbeitnehmer verpflichtet sein kann, sein Privatfahrzeug dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen, selbst wenn er hierfür Aufwendungsersatz erhält.

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1. Vertragliche Regelungen Entschließt sich ein Arbeitgeber, ein oder mehrere Dienstfahrzeuge für sein Unternehmen anzuschaffen, dann kommt es ganz entscheidend darauf an, ob diese Fahrzeuge nur zur dienstlichen Nutzung angeschafft werden oder auch zur privaten Nutzung einem Arbeitnehmer überlassen werden.

Wird ein Firmenfahrzeug auch zur Privatsig, Sonderwünschen des Arbeitnehmers nutzung eines Arbeitnehmers angeschafft, zu entsprechen und diesen hierfür an den empfiehlt es sich dringend, dies vertraglich Mehrkosten angemessen zu beteiligen. zu regeln. Darf hingegen ein Fahrzeug nur Ist eine Privatnutzung des Dienstfahrdienstlich genutzt werden, ist keine vertragzeugs vereinbart, sollte die Vereinbarung liche Vereinbarung notwendig. Den Geauch Regelungen darüber enthalten, wofür brauch der Fahrzeuge kann der Arbeitgeber der Arbeitnehmer das Fahrzeug benutzen dann allein mittels des ihm zustehenden Didarf. So sollte geregelt werden, ob neben rektionsrechts regeln. Wie schon im Beitrag in der letzten Ausgabe des Allgäuer Es ist rechtlich zulässig, Sonderwünschen des Wirtschaftsmagazins vorgeArbeitnehmers zu entsprechen und diesen hierfür stellt, kann die Anschaffung an den Mehrkosten angemessen zu beteiligen. eines Fahrzeugs entweder mittels Kaufs oder mittels Leasings erfolgen. Der Arbeitgeber kann entweder dem Arbeitnehmer ein bestimmtes Modell dem Arbeitnehmer noch weitere Familienüberlassen, welches er selber ausgesucht angehörige des Arbeitnehmers das Fahrund angeschafft hat. zeug nutzen dürfen. Es sollte geregelt werRechtlich möglich ist aber auch die den, ob der Arbeitnehmer zu AuslandsfahrÜberlassung eines Dienstwagens, den der ten, insbesondere außerhalb der EU, mit Arbeitnehmer selber aussucht. Dann allerdem Dienstfahrzeug berechtigt ist. Des Weidings sollte festgelegt werden, welche Pkwteren kann geregelt werden, inwieweit der Kategorie der Arbeitnehmer auswählen Arbeitnehmer für Unterhaltskosten wähdarf. Hierbei ist es rechtlich ebenfalls zuläsrend der Privatnutzung aufzukommen hat. Ebenso sollte vereinbart sein, dass eine außergewöhnliche Nutzung des Fahrzeugs, wie beispielsweise Teilnahme an einer Motorsportveranstaltung, grundsätzlich untersagt ist. Welche Regelungen hier sonst noch im Einzelfall von Bedeutung sein können, hängt von den Umständen des konkreten Einzelfalls ab. Von besonderer Bedeutung ist, ob die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs vom Arbeitgeber einseitig widerrufen werden kann. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 19. Dezember 2006 (Az. 9 AZR 294/06) ist dies nicht ohne weiteres 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 83


möglich. So entschied das Bundesarbeitsgeist das Dienstfahrzeug auch während der gebeitgeber, dass man in einer Vereinbarung richt, dass eine Vereinbarung in einem Forsetzlichen Mutterschutzfristen einer Arbeitdie Widerrufsgründe genau regeln sollte. mularvertrag (und praktisch jeder vom ArDabei kommen nur solche Widerrufsnehmerin zur privaten Nutzung zu überlasbeitgeber verwendete schriftliche Arbeitsgründe in Frage, die unter Berücksichtigung sen. Abschließend sei noch auf einen intevertrag ist ein solcher), nach welcher der Arder Interessen des Arbeitgebers für den Arressanten Fall hingewiesen, den das BAG in beitgeber berechtigt ist, jederzeit die Überseinem Urteil vom 23. Juni 2004 (Az.: 7 AZR beitnehmer nicht unzumutbar sind. Der lassung eines auch zur Privatnutzung zur Widerrufsvorbehalt sollte also nur auf die 514/03) entschieden hat. Bei diesem Fall Verfügung gestellten Firmenfahrzeugs zu Fälle beschränkt werden, in denen ein anzuging es um die Privatnutzung eines Dienstwiderrufen, zu weit gefasst und deshalb unerkennender Sachgrund daran besteht, die wagens durch ein frei gestelltes Betriebsratswirksam ist. Grundsätzlich gehört zur mitglied. Der Arbeitnehmer war zunächst Privatnutzung einzustellen. Hauptleistungspflicht eials Vertriebsdisponent für den Arbeitgeber nes Arbeitgebers, die Artätig und hatte in diesem Zusammenhang beitsleistung des Arbeitein Firmenfahrzeug mit dem Recht zur PriDie Privatnutzung eines Dienstfahrzeugs ist ein nehmers mit Geld zur vatnutzung zur Verfügung gestellt bekomtypisches Mittel zur Gehaltsfindung. Mit ihr wird dem vergüten. Mit der vereinmen. Im Laufe des Arbeitsverhältnisses Arbeitnehmer ein geldwerter Vorteil zugewendet. barten Überlassung des wurde der Arbeitnehmer in den Betriebsrat Dienstwagens zur privagewählt und schließlich zur Ausübung der ten Nutzung wird nun Betriebsratstätigkeit vollständig von der bedie Hauptleistungspflicht des Arbeitgebers Ein solcher Fall könnte zum Beispiel die ruflichen Tätigkeit befreit. Dadurch entfieerweitert. Sie ist eine zusätzliche GegenleisÄnderung der Tätigkeit des Mitarbeiters len vollständig Dienstreisen. Daraufhin tung in Form eines Sachbezugs für die gesein. Wechselt ein Arbeitnehmer vom Aumeinte der Arbeitgeber, dass dies ein Grund schuldete Arbeitsleistung. Dabei ist die Prißendienst in den Innendienst, entfällt das wäre, dem Arbeitnehmer die private Nutvatnutzung eines Dienstfahrzeugs ein typibetriebliche Bedürfnis, diesem Mitarbeiter zung des Firmenfahrzeugs zu versagen. Das sches Mittel zur Gehaltsfindung. Mit ihr ein Dienstfahrzeug zur Verfügung zu stelBundesarbeitsgericht teilte diese Meinung wird dem Arbeitnehmer ein geldwerter len. Ein anderer Fall wäre die Erkrankung nicht, da gemäß § 37 Abs. 2 BetrVG durch Vorteil zugewendet. Im Arbeitsrecht ist des Mitarbeiters nach Ablauf des Entgeltdie Freistellung eines Betriebsrats dessen aber anerkannt, dass eine verschlechternde Arbeitsentgelt nicht geÄnderung der Hauptleistungspflicht nur mindert werden dürfe. über den Weg der berechtigten ÄnderungsDie Privatnutzung eiWechselt ein Arbeitnehmer vom Außendienst in den kündigung einseitig durchgesetzt werden nes Pkw’s gehört zum Innendienst, entfällt das betriebliche Bedürfnis, diesem kann. Daher kann kein Arbeitgeber einseiArbeitsentgelt. Dies Mitarbeiter ein Dienstfahrzeug zur Verfügung zu stellen. tig berechtigt sein, einfach so die Vergütung hatte zur Folge, dass der zu kürzen. Soweit aber geht das BundesarArbeitgeber ein Firbeitsgericht bezüglich der Privatnutzung eimenfahrzeug finannes Firmenfahrzeugs nicht. In seinem Urteil fortzahlungszeitraums. Nach Ansicht des zierte, welches letztlich nur privat genutzt vom 19. Dezember 2006 (Az.: 9 AZR LAG Baden-Württemberg (Urteil vom 27. wurde. Das Urteil ist rechtsdogmatisch völ294/06) hält es für den Entzug der PrivatJuli 2009, Az.: 15 SA 25/09) soll der Arbeitlig in Ordnung, wirtschaftlich aber Arbeitnutzung eine Änderungskündigung grundgeber sogar berechtigt sein, in diesem Fall gebern vermutlich nur schwer vermittelbar. sätzlich für nicht erforderlich. Denn durch die Privatnutzung ohne eine vertragliche den Wegfall der privaten NutzungsmöglichWiderrufsregel zu untersagen. Hingegen ist 2. Haftung bei Beschädigung keit des Firmenwagens wird das Verhältnis der einseitige Widerruf der Privatnutzung Wird ein Firmenfahrzeug vom Arbeitnehvon Leistung und Gegenleistung im Arnicht möglich für Zeiten, für die der Arbeitmer beschädigt, haftet er nach den Grundbeitsverhältnis nicht grundlegend gestört. geber Arbeitsentgelt fortzahlen muss, auch sätzen des innerbetrieblichen SchadensausEine grundlegende Störung dieses Verhältwenn er dafür keine Gegenleistung erhält. gleichs. Diese Grundsätze wurden in einer nisses liegt erst dann vor, wenn durch den Zu nennen sind hier insbesondere der ErFülle von höchstrichterlichen Urteilen wie holungsurlaub, die Arbeitsunfähigkeit bis Wegfall der Nutzungsmöglichkeit mehr folgt erarbeitet: Wird das Fahrzeug ohne sechs Wochen, sowie die Freistellung (dazu 25 % des regelmäßigen Verdienstes betrofVerschulden des Arbeitnehmers oder nur fen sind. In der Praxis dürfte es derartige später mehr). Nach einem Urteil des BAG aufgrund leichtester Fahrlässigkeit beschäFälle kaum geben. Dies bedeutet für den Arvom 11. Oktober 2000 (Az.: 5 AZR 240/99)

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Rechtsanwalt Roland Stemke digt, haftet der Arbeitnehmer nicht. Bei mittlerer Fahrlässigkeit besteht eine anteilige Haftung. Bei grober Fahrlässigkeit und bei Vorsatz besteht eine volle Haftung. Weitere Ausführungen zu diesem ema werden im nächsten Beitrag in der folgenden Ausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins gemacht, wenn es um die Behandlung von Verkehrsunfällen geht.

Ist eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht anhängig und dauert der Rechtsstreit über das Ende des Arbeitsverhältnisses fort, muss der Arbeitnehmer trotzdem nach Ablauf der Kündigungsfrist das Dienstfahrzeug herausgeben. Erweist sich im Nachhinein die Kündigung dann als unwirksam, steht dem Arbeitnehmer wegen des Entzugs des Dienstwagens eine Entschädigung zu. Ein weiteres Problem, welches sich im 3. Beendigung Zusammenhang mit der Beendigung eines des Arbeitsverhältnisses Arbeitsverhältnisses immer wieder stellt, ist, Wird das Arbeitsverhältnis beendet, hat der ob dem Arbeitnehmer über den Zeitraum Arbeitnehmer den Dienstwagen zum Beender Beendigung des Arbeitsverhältnisses hidigungszeitpunkt herauszugeben. Dies naus ein Zurückbehaltungsrecht an dem klingt eindeutig, führt aber dann zu ProblePkw zustehen könnte, beispielsweise wegen men, wenn es zwischen Arbeitgeber und nicht gezahlter Vergütung. Nach Ansicht Arbeitnehmer wegen der Beendigung des des LAG Köln (Urteil vom 12. Juni 2007, Arbeitsverhältnisses Streit gibt. So kommt Az.: 9 SaGa 6/07) ist ein Zurückbehaltungsrecht des Arbeitnehmers wegen rückständiger Lohnansprüche Da der Arbeitgeber die Verpflichtung hat, die Vergütung gegenüber dem Verbis zum Ende des Arbeitsverhältnisses zu bezahlen, hat langen des Arbeitgesomit der Arbeitnehmer dann auch einen Anspruch auf bers auf Herausgabe die Privatnutzung bis zur Beendigung des Vertragsdes Dienstfahrzeugs verhältnisses. grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Will in der betrieblichen Praxis immer wieder also der Arbeitgeber dieses Risiko der Gelder Fall vor, dass das Arbeitverhältnis nur tendmachung des Zurückbehaltungsrechts mit einer längeren Kündigungsfrist kündnach tatsächlicher Beendigung des Arbeitsbar ist, der Arbeitgeber aber den Arbeitnehverhältnisses vermeiden, muss er vorher mer bis zum Ablauf der Kündigungsfrist vertraglich regeln, dass es dem Arbeitnehvon der Erbringung der Arbeitsleistung frei mer untersagt ist, sich bezüglich des Dienststellt. Dann stellt sich die Frage, ob der Arwagens auf sein Zurückbehaltungsrecht zu beitgeber vom Arbeitnehmer den Dienstberufen. Hierbei sei allerdings darauf aufwagen schon mit Beginn der Freistellung zumerksam gemacht, dass dieser Ausschluss rückfordern kann. Ist keine Privatnutzung nicht mittels allgemeiner Geschäftsbedindes Dienstwagens vereinbart, ist dies ohne gungen vereinbart werden kann. Legt also Weiteres möglich. Ist eine Privatnutzung ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer eine vereinbart, dann ist, wie oben schon ausgevorformulierte Dienstwagenvereinbarung führt wurde, die Privatnutzung ein Vergüvor und regelt darin einseitig, dass sich der tungsbestandteil. Da der Arbeitgeber die Arbeitnehmer nicht auf sein ZurückbehalVerpflichtung hat, die Vergütung bis zum tungsrecht berufen könne, so dürfte diese Ende des Arbeitsverhältnisses zu bezahlen, Regelung wegen Verstoßes gegen § 309 Nr. hat somit der Arbeitnehmer dann auch ei2 BGB unwirksam sein. Dies gilt hingegen nen Anspruch auf die Privatnutzung bis zur nicht, wenn der Ausschluss des Berufens Beendigung des Vertragsverhältnisses. auf das Zurückbehaltungsrecht mittels offe-

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ner Verhandlung vereinbart wird. Dann liegt im rechtlichen Sinne eben keine allgemeine Geschäftsbedingung vor. Offene Verhandlungen auf Augenhöhe zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer mögen zwar nicht in großer Zahl vorkommen, sind aber durchaus möglich. Ist zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinsichtlich des Zurückbehaltungsrechts nichts geregelt, muss der Arbeitgeber trotzdem nicht tatenlos zusehen, wie der Arbeitnehmer unter Berufung auf das Zurückbehaltungsrecht den Pkw nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses weiterhin privat nutzt. Der Arbeitgeber braucht in diesem Fall den Pkw ja nur bei der Haftpflichtversicherung abzumelden, was zwingend zur Folge hat, dass damit der Pkw im öffentlichen Straßenverkehr nicht mehr geführt werden darf.

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WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

Wirtschafts-Meldungen in Kürze

Gewinner-Tour Kaufbeuren/Bolsterlang

Mit faszinatour und dem Allgäuer Wirtschaftsmagazin Höhenflüge erleben Im Team wächst jeder über sich hinaus, wagt Neues und gewinnt Vertrauen in sich und seine Kollegen. Dass an dieser Weisheit durchaus etwas Wahres dran ist, davon durfte sich das Team der Firma Remax aus Kaufbeuren hautnah überzeugen. Sie hat-

Das Team von Remax konnte im Hochseilgarten über sich hinauswachsen. Ein Klettererlebnis der ganz besonderen Art.

Bolsterlang auf. Beim Start am Pamper Pole überwandten fast alle Teilnehmer ihre Ängste als sie den ersten schwankenden Pfahl erklammen. Auf acht Metern Höhe meisterte das Team von Remax paarweise unterschiedlich schwere Übungen. Selbst Teilnehmer mit Höhenangst wuchsen über sich hinaus. Zum Abschluss ging es für die

Die Gewinner …

Die Eventfirma Faszinatour aus Immenstadt unterstützt Firmen in Veränderungsprozessen und hat sich neben touristischen Adventure- und Outdoorprogrammen auf den Bereich Motivationsevent spezialisiert.

ten sich an dem gemeinsamen Gewinnspiel von faszinatour und dem Allgäuer Wirtschaftsmagazin beteiligt und prompt einen tollen Preis abgeräumt. Der Gewinn: Ein nachhaltiges und emotionales Klettererlebnis im Hochseilgarten für ein Firmenteam mit zehn Personen. Nach einer Übernachtung auf der Wannenkopfhütte startete das REMAX-Team zum Hochseilgarten in

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komplette Gruppe in den Flying Fox Parcours. Dieser führte die Teilnehmer auf fünf Seilrutschen mit bis zu 60 Metern Länge rasant durch die Baumwipfel. Beim anschließenden Mittagessen konnten die RemaxAngestellten ihre Erfahrungen austauschen und wieder einen normalen Puls gewinnen. sw

»Den Gewinn lösten wir mit großer Freude am 7. Dezember im Hochseilgarten Bolsterlang ein. Wir waren bereits am Abend vorher angereist und hatten uns – im geselligem Rahmen auf einer Berghütte – auf den kommenden Tag vorbereitet. Auf der Fahrt in den Hochseilgarten standen uns förmlich die Aufregung und die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Nach einer ausführlichen Einweisung durch den Verantwortlichen, ging es auch schon zur ersten Übung – den »Acht-MeterBaum«. Hier muss man acht Meter in die Höhe klettern, sich dann möglichst auf die Spitze stellen und dann rückwärts in die Seile zurückfallen lassen. Dabei war das ganze Team gefordet, da es die Verantwortung der Sicherung übernahm. Nachdem nun fast alle diese Hürde überwunden hatten, konzentrierten wir uns auf fordernde Übungen in zehn Metern Höhe. Hierbei schlossen wir uns als Zweier-Teams zusammen und lernten dabei den Kollegen bzw. die Kollegin auch mal von einer anderen Seite kennen. Abschließend ging es dann in den »Flying-Fox-Park«. Zwischen mächtigen Bäumen verankert, warteten sieben bis zehn Meter über dem Waldboden spannende Seilübungen darauf, von uns erobert zu werden. Es war für uns eine großartige Erfahrung, die wir gerne weiterempfehlen!«


Augsburg ist aktivster Wirtschaftsjunioren-Kreis in Bayern Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Augsburg sind der aktivste der 64 bayerischen Junioren-Kreise. Im Rahmen der bayerischen Auftaktveranstaltung wurden die WJ Augsburg ausgezeichnet. Beim Wettbewerb geht es um das Ranking der Kreise innerhalb der Wirtschaftsjunioren WJ Bayern. Bewertet wird die Aktivität in den vier Kategorien Öffentlichkeitsarbeit / Presse, Projekte, Präsenzen auf Konferenzen und Preisauszeichnungen. Die Wirtschaftsjunioren Augsburg, die 2010 gleich zwei Bundespreise der Wirtschaftsjunioren Deutschland bekamen, leisteten insbesondere im Bereich der Projekte herausragende Arbeit. Herausragende Leistungen wurde z. B. mit dem Projekt »Grünes Augsburg« oder den Projekten im Bereich Schule und Wirtschaft erreicht. sw

Auszeichnung für hervorragende Leistung Im Kemptener Garant-Immobilienbüro gab es Grund zur Freude. Patricia Meinelt-Karl wurde zur erfolgreichsten Immobilien-Maklerin 2010 des Garant-Immobilienunternehmens gekürt. Von rund 200 Maklern schnitt sie mit 23 Notarterminen am besten ab und durfte den begehrten Pokal in Empfang nehmen. »Ich halte mich stets strikt an die Devise von Garant, die da lautet: Immobilien sind Vertrauenssache«, bestätigt Patricia MeineltKarl. »Optimale und ausführliche Rundum-Beratung und Seriosität für Immobilien jeglicher Größe sind für mich selbstverständlich!« Garant zählt heute, seit der Gründung vor über 30 Jahren, zu den größten Makler-Unternehmen Bayerns und Baden-Württembergs. Mit mehreren zehntausenden von Kunden, tausenden von professionell gelisteten Immobilien und rund zwanzig Maklerbüros im süddeutschen Raum garantiert Garant schnelle Abwicklungszeiten und umfangreiche Auswahl. kb

Oberstdorf

Oberstdorf-Therme wieder auf Kurs Wegen des defizitären Betriebes der Oberstdorf-erme war im Jahr 2008 noch über eine Schließung diskutiert worden. In das altersschwache Hallendbad ist jedoch wieder Leben gekommen, seit es den Mitarbeitern der Gemeinde Oberstdorf gelungen ist, die Kosten der Anlage zu reduzieren. Auf Grundlage einer Analyse und zwei Umfragen wurden unter anderem die Preise und Öffnungszeiten an die Besucherströme angepasst. Durch den Einsatz von Energiesparlampen, den Abbau von überflüssiger Beleuchtung und der Erneuerung von Wasser sparenden Duscharmaturen gelang die weitere Reduzierung laufender Kosten. Darüber hinaus wurde mit der Renovierung von zwei Saunen und dem Kinderparadies in den Zustand der Anlage investiert. Mit weiteren Investitionen, umfangreichen Werbemaßnahmen und besonderen Angeboten sollen jetzt weiterhin Besucher angelockt werden. te

Sonthofen

Mehr Lohn bei BHS-Sonthofen Der Oberallgäuer Maschinen- und Anlagenbauer BHS-Sonthofen zahlt seinen Mitarbeitern bereits ab Februar 2,7 Prozent mehr Lohn. Damit tut das Unternehmen es dem Großkonzern Bosch gleich, der die für April 2011 vereinbarte Tariferhöhung auf Februar vorzog. Das allgemeine Konjunkturhoch sowie die positive Entwicklung des Exportgeschäftes machen diese vorzeitige Tariferhöhung laut BHSSonthofen möglich. te 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 87

Wirtschafts-Meldungen

Kempten Augsburg


Ulm

Im Aufwärtstrend

Hut ab

Bei der Firma Rohde & Schwarz Messgerätebau GmbH in Memmingen stehen die Zeichen auf Wachstum. So sollen in die Infrastruktur des Werkes rund 20 Millionen Euro investiert werden. Jürgen Steigmüller, der Geschäftsführer von Rohde & Schwarz, gibt sich optimistisch: » Es wird das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte werden.« Als Gründe für den rasanten Aufschwung nannte er den Absatzanstieg von Messgeräten an Hersteller von Flugzeugen und militärischem Gerät sowie die enorme Nachfrage aus dem Mobilfunkmarkt. Aufgrund dieser positiven Entwicklung plant das Unternehmen die Vergrößerung des Memminger Standorts. Zu diesem Zweck wurde bereits ein benachbartes Grundstück der ehemaligen Firma Max Schmid erworben. Auch für Ingenieure und Facharbeiter im Bereich Elektrotechnik gibt es erfreuliche Nachrichten zu vermelden: Rohde & Schwarz will 80 neue Arbeitsplätze in Memmingen schaffen, wo derzeit rund 1300 Beschäftigte arbeiten. Der Elektronikkonzern, der seinen Hauptsitz in München hat, produziert außerdem in Teisnach und im tschechischen Vimperk. Darüber hinaus gehören mehrere Tochterunternehmen sowie ein weltweites Service- und Vertriebsnetz zum Unternehmen. rl

Es ist das Markenzeichen von Sonja Grau. Ihren Hut trägt sie zu jedem Anlass, immer und überall. Kein Wunder, dass die Personal-Shopperin damit zu einer lokalen Berühmtheit geworden ist. Daher freute sich Ulmer Mode-Ikone über eine besondere Einladung. Dort, wo sonst nur Persönlichkeiten wie der bayerischer Ministerpräsident Horst Seehofer, die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer oder DTM-Fahrer Timo Scheider zu Gast sind, hatte zum Jahreswechsel auch die modebewusste Ulmerin ihren großen Auftritt. InTV lud die Personal-Shopperin zum Talk im Sudhaus »Redezeit« ein. Neben den zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens findet sich jetzt auch Sonja Grau in Text, Bild und Video auf der Homepage der Moderatorin Anja Viktoria Novak wieder. Hut ab, denn die Moderatorin und Journalistin arbeitet unter anderem für die großen Fernsehsender wie ARD, ZDF, Sat1, Pro7. Aber nicht nur das. Sonja Grau befindet sich jetzt nun auf internationalem Terrain. Die international bekannte Fotografin Claudia Fessler, liebt es, ausdrucksstarke Menschen mit ihrer Kamera festzuhalten. Auf der letzten Fashion Week in Paris bekam sie auch die Ulmer Personal-Shopperin Sonja Grau vor die Linse. Sie teilte der Ulmerin mit, dass sie ihr Stilvermögen bewundere und ihrem Foto einen Platz auf ihrem Blog mit dem Titel »e look of love« einräumen werde. sw

Illertissen

Pfizer streicht Stellen Nachdem Pfizer in den USA 2010 den Umbau seines Produktionsnetzes ankündigte und bereits weltweit acht Produktionsstätten geschlossen hat, müssen nun auch Mitarbeiter in Deutschland um ihren Arbeitsplatz bangen. Vom Stellenabbau betroffen ist der Standort Illertissen. Dort sollen in diesem und im nächsten Jahr sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung Arbeitsplätze abgebaut werden. Zukünftig wird das Illertissener Werk seinen Fokus in der Produktion mehr auf Arzneimittel mit hochwirksamen Stoffen legen. Neben Illertissen hat Pfizer Werke in Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe und Freiburg. rl

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BILD: GRAU

Wirtschafts-Meldungen

Memmingen

München

Bayern International hilft Firmen bei Auslandsaktivitäten Wer als kleiner oder mittlerer Unternehmer mit dem Ausland liebäugelt, kann auf Unterstützung durch den Freistaat Bayern hoffen. Bayern International, eine vom Freistaat im Jahre 1996 gegründete Gesellschaft, hilft bei Auslandsaktivitäten. So unterstützt sie Unternehmen, die Interesse an Delegationsreisen nach Russland, China, Brasilien und in die Vereinigten Arabischen Emirate haben. Wer an einer Messe im Ausland teilnehmen möchte, sollte sich das Messebeteiligungsprogramm genauer ansehen. Denn Bayern International wird in diesem Jahr weltweit auf 50 Auslandsmessen vertreten sein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an einer Unternehmerreise teilzunehmen. Durch Firmenbesuche können so Geschäftskontakte vor Ort geknüpft oder ausgebaut werden. Insgesamt acht Reisen dieser Art sind vorgesehen, beispielsweise nach China, Indien und Aserbaidschan. Bei den teilnehmenden Firmen sind die Reisen beliebt, denn Unternehmer sparen so Kosten und Mühe. Nähere Informatiorl nen gibt es unter www.bayern-international.de.

Friedrichshafen/Lindenberg

Airbus-Teile kommen aus der Region 40 Jahre wird der Flugzeugbauer Airbus »alt«. Tradition, die verpflichtet. Um die gebotene Präzision zum Bau der Flieger zu gewährleisten, setzte das Unternehmen von Anfang an auf die Technik baden-württembergischer Zulieferer. So ist Airbus zum Beispiel für die Liebherr-Standorte Friedrichshafen und Lindenberg ein wichtiger Auftraggeber. »Wir sind an allen Airbus-Modellen beteiligt«, so Unternehmenssprecher Dr. Gerald Dobler. Bei der Auftragsvergabe für das Fahrwerk des Riesenfliegers A 380 ging Liebherr zwar leer aus. Nicht aber für das neueste Modell: »Das Bugfahrwerk des A 350 ist das größte, das wir je in Auftrag hatten«, so Dobler. xl


Mit Investitionen und Innovationen gegen die Krise

Bayerische Wirtschaft glänzt und wächst weiter

Eine hoch angesehene Auszeichnung hat die Firma Habisreutinger aus Weingarten erhalten. Die anerkannte Fachzeitschrift Holzkurier hat das Traditionsunternehmen zum »Holzhändler des Jahres 2011« gekürt. Ausgezeichnet wurden die Geschäftsführer Felix, Wolfgang, Maximilian und Hugo Habisreutinger für ihre mutigen Investitionen und Innovationen in Krisenzeiten sowie für ihre breit gefächerte Mischung aus Groß- und Einzelhandel. »Wir freuen uns sehr über diese Ehrung der österreichischen Kollegen«, betont Geschäftsführer Wolfgang Habisreutinger. Die Konkurrenz sei sehr groß und deshalb sei man auch sehr stolz auf den Titel. Die Wahl sei in diesem Jahr aus einem besonderen Grund auf Habisreutinger gefallen. Das Unternehmen hatte während der Wirtschaftskrise nämlich gleich zwei neue Niederlassungen in Kempten und Nürtingen eröffnet und seine Holzzentren in Weingarten und Friedrichshafen rundum erneuert. sw

Einer Schätzung des Wirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag zufolge haben die Exporterlöse der bayerischen Wirtschaft mehr als 140 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr 2010 erreicht. Mehr als die Hälfte der Produkte werden im Ausland abgesetzt. Damit hat Bayern einen höheren Anteil am Welthandel als Schwellenländer wie Brasilien und Indien. Um auf dem Weltmarkt zu bestehen, müssen Unternehmen mit Leistung und Service bestechen. Gefragt sind Spitzenprodukte der Technologie von Industrie und Mittelstand. Beim Kauf bayerischer Erzeugnisse haben die Ausfuhren nach China um mehr als 60 Prozent zugenommen. Auch die USA schätzen Produkte »Made in Bavaria« und zählen trotz schwacher Wirtschaft im eigenen Land immer noch zu den Spitzenreitern auf der Kundenskala. Außerdem gehören die Länder der EU zu den wichtigsten Abnehmerländern Bayerns. rl

Lindau

Lindauer wehren sich Eine geplante Rastanlage an der A 96 in Hörbranz sorgt für Schlagzeilen. Der ehemalige Grenzübergang Hörbranz soll zu einem Rastplatz vor allem für Lastwagen umgerüstet werden. Bis zu 50 sollen dort Platz finden. Eine Tankstelle und ein Rasthaus sollen zudem Autofahrer anlocken. Die Lindauer aber sind von den Plänen nicht begeistert. Sie fürchten vor allen Dingen die Lärmbelästigung. Zwar sind Lärmschutzmaßnahmen geplant – doch ausreichend scheinen sie den Gegnern auf deutscher wie auf österreichischer Seite nicht. Zumal sich der Verkehr bis zum Jahr 2020 auf der Strecke verdoppeln soll. 48 000 Fahrzeuge wären dies dann pro Tag. xl

w www.minck.de

Sonthofen

Stadt Sonthofen setzt auf Ökostrom In städtischen Gebäuden und Straßenlaternen soll künftig nur noch Strom fließen, der aus Wasserkraft der Allgäuer Kraftwerke GmbH gewonnen wird. Durch den Aufschlag für Strom aus Erneuerbaren Energien von etwa 7 000 Euro steigen damit die Kosten auf rund 172 000 Euro an, was dem Stadtrat einstimmig vom Hauptausschuss empfohlen wurde. Da der Stadt Sonthofen 51 Prozent der Allgäuer Kraftwerke gehören, würde der Ökostromeinkauf bei einem anderen Anbieter den eigenen Betrieb schädigen. te

Zuverlässig Korrekt Präzise

ISO 9001 Zertifiziert

Elektrotechnik Sicherheits- und Fernmeldetechnik Minck GmbH Eberle-Kögl-Straße 13 Elisabethenstraße 6 87616 Marktoberdorf 87700 Memmingen Tel. 08342-9609-0 Tel. 08331-9523-0 1–2011 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 89

Wirtschafts-Meldungen

München

FOTO: HABISREUTINGER

Weingarten


Wirtschafts-Meldungen

Mindelheim

Insolvenz

Die vier Nachwuchskräfte Andreas Weschta, Andreas Seitz, Lukas Weizmann und Yilmaz Yilmaz

Kötz

Nicht nur ein Lehrlingsstück, sondern ein Meisterwerk Auszubildende der AL-Ko Kober Group fertigten einen modernen Schweiß-Trainings-Roboter und beeindruckten damit sogar den Vorstand vom Ergebnis. Im Rahmen eines Projektes erschufen vier Auszubildende im vergangenen einen modernen Schweißroboter. Dieser erhielt sogar die CE-Zertifizierung. Die Unternehmensgruppe AL-KO Kober wird das »Meisterstück« künftig für Schulungszwecke einsetzen. Außerdem kann der Roboter auch teilweise im Fertigungsbereich des Unternehmens eingesetzt werden. sw

Droht dem Biomasseheizkraftwerk in Mindelheim bald das Aus? Die Bioenergie GmbH & Co. KG in Mindelheim musste beim Amtsgericht Memmingen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. »Die Verluste gehen in die Hunderttausende Euro«, sagte der Insolvenzverwalter omas Karg. Die Anlage wurde erst vor drei Jahren in Betrieb genommen und kostete insgesamt 8,5 Millionen Euro. Alle Bemühungen, beispielsweise die Probleme in der Technik zu beheben, scheiterten bislang. Die Bioenergie ist eine Tochtergesellschaft der Futtertrocknung Mindelheim. Auch der regionale Energieversorger VWEW (Vereinigte Wertach-Elektrizitätswerke) sowie 86 Kommanditisten sind als Anteilseigner von der Insolvenz betroffen. Die Versorgung der Stadt Mindelheim mit umweltfreundlicher Energie sei jedoch weiterhin gewährleistet. rl

Woringen Landkreis Unterallgäu

9. Unterallgäuer Gesundheitswoche: Anmeldung noch möglich Auch dieses Jahr steht der Landkreis Unterallgäu wieder ganz im Zeichen der Gesundheit. Zum neunten Mal findet vom 14. bis 22. Mai die »Unterallgäuer Gesundheitswoche« statt. Zudem wird während der Woche am 17. Mai der 190. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp gefeiert. Ein Grund mehr, dessen ganzheitliche Gesundheitslehre, die auf den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen (Kräuter) und Lebensordnung basiert, verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Die Auftaktveranstaltung wird die Kneippstadt Bad Wörishofen auf dem Denkmalplatz ausrichten. Bis zum 28. Februar 2011 haben Unterallgäuer UnternehmerInnen, Gemeinden, Vereine und Einrichtungen noch die Möglichkeit, ihre Aktionen und Programme anzumelden. Nähere Informationen unter www.uagesundheitswoche.de. kb

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»Kulinarische Weltreise« mit Heilemann Die Confiserie Heilemann GmbH aus Woringen hat es geschafft, mit ihrem Produktkonzept »Kulinarische Weltreise« dem Verbraucher ein exotisches und zugleich auch authentisches Geschmackserlebnis zu bieten. Im vergangenen Jahr wurde der Schokoladenhersteller dafür mit dem Innovationspreis »SWEETIE«, Kategorie Tafel-Schokolade, ausgezeichnet. Die Praliné-Variante »Asiens Magie« kombiniert Zartbitter-Schokolade mit der Geschmacksnote Kokos-Zitronengras. Gelungen ist auch das Verpackungsformat. Die exklusiven Schokoladen-Täfelchen werden im praktischen 45-Gramm-Format angeboten und eignen sich somit hervorragend für den »kleinen Genuss zwischendurch«. Die »Kulinarische Weltreise« ist bei Heilemann nur von Januar bis April erhältlich. kb

Wolfertschwenden

Kampfansage an Produktpiraterie Das Unternehmen Multivac in Wolfertschwenden wird seit 2008 in dem Projekt »Integrierter Produktpiraterieschutz durch Kennzeichnung und Authentifizierung von kritischen Bauteilen im Maschinen- und Anlagenbau« vom Bundesministerium für Forschung und Bildung BMBF gefördert. Der Schaden im deutschen Maschinen- und Anlagenbau wird auf circa sieben Milliarden Euro geschätzt. Um geeignete Schutzstrategien im Kampf gegen Produktpiraterie zu entwickeln, hat Multivac die Fördersumme in Höhe von 140 000 Euro in die Investition von Entwicklung zum Schutz von Maschinen und Anlagen gesteckt. Breite Unterstützung für das Projekt gibt es auch von den hiesigen Politikern, darunter Stephan Stracke, CSU-Bundestagsabgeordneter, Josef Miller, Landtagsabgeordneter sowie Bürgermeister Karl Fleschhut. rl


Bundesweiter Preis für neues Bauwerk

Unternehmer helfen Existenzgründern

Mit der bundesweiten Auszeichnung »Deutscher Architekturpreis für Beton 2011« wurde das neue Wasserwerk des Allgäuer Überland Werks (AÜW) in Kempten ausgezeichnet. Unter den 100 Einsendungen kürte die Jury das bemerkenswerte Infrastrukturgebäude zu einem der fünf Preisträger. Die Juroren, allesamt bedeutende Architekten, Bauingenieure, Architekturkritiker und Professoren, Leiter der Bauabteilungen des Bundesbauministeriums sowie der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie lobten die herausragende Architektur des Wasserkraftwerkes. Das neue Wasserkraftwerk wurde als Ersatz für ein AÜW-Kraftwerk aus den 1950er Jahren erbaut und steht mit renommierten Preisträgern wie unter anderem dem Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart in einer Reihe. Entworfen haben das extravagante Bauwerk Michael Becker und sein Team vom Kemptener Büro »Becker Architekten«. Die Verleihung des Deutschen Architekturpreises für Beton finte det Ende Mai in Düsseldorf statt.

Es ist eine Idee, die aus den USA und Großbritannien stammt, aber jetzt auch im Allgäu Fuß fasst. In Lindenberg wurde nun die Initiative »Business Pate West« vorgestellt. Die Wirtschafts- und Entwicklungsleitstelle Westallgäu, bestehend aus 13 Gemeinden aus der Region, hat das Projekt initiiert. Unterstützt wird es von der Industrie- und Handelskammer Schwaben; gefördert wird es von der Volksbank Allgäu-West, der Raiffeisenbank Westallgäu und der Volksbank Lindenberg. Konkret geht es darum, Menschen, die ein Unternehmen gründen, bei ihren vielfältigen Problemen und Anforderungen zu helfen. »Es ist wichtig, ihnen einen Mentor an die Hand zu geben«, denkt Dr. Gerald Mathis von der West. Einen Nutzen daraus können laut Mathis nicht nur Existenzgründer oder wachstumsorientierte Unternehmer selbst ziehen, sondern auch die ganze Region, gerade aus volkswirtschaftlicher Sicht. xl

Wangen/Isny Blaichach

Erneuerbare Energie bei Bosch Fünf Megawatt Strom – das entspräche dem Bedarf einer Kleinstadt wie Immenstadt – plant die weltweit vertretenen Robert Bosch GmbH mit ihrem für 2012 geplanten neuen Wasserkraftwerk im Zweigwerk zwischen Gunzesrieder Ach, Schwarzenbach und Iller zu erzeugen. Knapp zehn Millionen Euro kostet die Investition, mit der 85 Prozent der benötigten Strommenge mittels Wasserkraft gedeckt würden. Der Strombedarf des BoschWerkes Blaichach beträgt rund 15600 Kilowattstunden pro Jahr und deckt damit den Bedarf von knapp 4000 Haushalten. Durch die Stromgewinnung aus regenerativer Energie könnten dann fast 6600 Tonnen pro Jahr an Kohlendioxid-Ausstoß gespart werden. Der Grundstein für den Bau wurde bereits am 25. Januar 2011 gelegt, im März 2012 soll das Wasserkraftwerk in Betrieb gehen und damit die bisherige, inzwischen mehr als 100 Jahre alte Großturbine ablösen. te

Chirurgische Versorgung sicher Die amubulante chirurgische Versorgung in Isny stellt die OSK (Oberschwabenklinik) über ihr Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) sicher. »Wir haben die Umsetzung des Klinikums Westallgäu seit längerem vorbereitet und seit dem Beschluss des Landeskrankenhausausschusses mit Hochdruck die personellen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen«, so Dr. Sebastian Wolf, der kommissarische Geschäftsführer der Oberschwabenklinik. Es sei jedoch alles organisiert. »Die Umstellungsphase werden wir mit einigen Sonderregelungen flankieren, so dass die Versorgungssicherheit immer gewährleistet ist«, so Wolf. xl

Lindau

Großprojekt in der Nordsee Die Stadtwerke Lindau wollen sich am Bau eines 200-Megawatt-Projekts in der Nordsee engagieren. Knapp drei Millionen Euro wollen sie darin investieren. Der Windpark soll 45 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Borkum gebaut werden. Die Stadtwerke Lindau stemmen das Vorhaben freilich nicht allein; mit im Boot sind 33 Gesellschafter aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Der Windpark soll rund 200 000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen. xl

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Wirtschafts-Meldungen

Leutkirch

BILD: BRIGIDA GONZALES, MIT GENEHMIGUNG DES AÜW, KE

Kempten/Oberallgäu


Wirtschafts-Meldungen

New York

Durach/Nürnberg

Internationales Jahr der Wälder

SRI auf der embedded world 2011

Das Jahr 2011 ist von den Vereinten Nationen zum »Internationalen Jahr der Wälder« erklärt worden. Es wurde ins Leben gerufen, um auf weltweiter Bühne darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Wälder für uns Menschen sind. Insbesondere die Bemühungen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder sollen weltweit gestärkt werden. Wälder bieten Lebensräume für etwa zwei Drittel aller Arten auf der Erde, sind aber andererseits auch ein nicht zu unterschätzender Motor für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung auf der ganzen Welt. Am 2. Februar wurde auf der neunten Sitzung des Waldforums der Vereinten Nationen (United Nations Forum on Forests, UNFF) in New York das »Internationale Jahr der Wälder« eröffnet. Der Auftakt in Deutschland folgt am 21. März, dem Internationalen Tag des Waldes. Informationen unter www.wald2011.de. kb

Seit 2008 ist die SRI Durach ein aus dem Nokia Siemens Networks-Konzern herausgelöstes eigenständiges Unternehmen. Neben der qualitativ hochwertigen Elektronikfertigung hat sich die SRI auf die Geschäftsbereiche Engineering und Consulting spezialisiert. Branchenschwerpunkte sind Telekommunikation, Energie und Umwelt, Medizin, Industrie, Fahrzeug und Transport. Dabei heißen die drei Eckpfeiler »speed, reliability and innovation« und bestimmen das kundenorientierte Handeln der SRI. Zum ersten Mal ist die SRI heuer auf der »embedded world – Exhibition&Conference«, der weltweit größten Fachmesse für embedded Technologien, vertreten und wird ihr breites Engineering-Portfolio präsentieren. Die Messe findet vom 1. bis 3. März in Nürnberg statt. Die SRI ist in Halle 9, Stand 466, zu finden. kb

Lindau

Gemeinsame Sache Auch wenn es vielen ungewohnt erscheint: Der Landkreis Lindau gehört zum Allgäu. Und so ist es beispielsweise auch für den Westallgäuer Landrat Elmar Stegmann auch gar keine Frage, dass sein Landkreis bei der neuen Allgäu GmbH mitmacht. Die Allgäu Marketing GmbH und die Allgäu-Initiative wurden zum Jahresbeginn in der neuen Allgäu GmbH vereinigt. Damit wollen Politiker und Wirtschaftsvertreter die Werbeaktivitäten für Tourismus und Wirtschaftsförderung unter einem Dach besser abstimmen. xl

Kempten

Isny

Literatur-Preisträger im TIK

80 Jahre und noch immer sehr mobil

Die große Öffentlichkeit scheut Wilhelm Genazino eigentlich und er geht auch nicht gern auf Reisen. Dennoch: Der Kemptener eaterdirektorin Nikola Stadelmann und ihrem Team ist es gelungen, Wilhelm Genazino nach Kempten zu holen und für eine Autorenlesung zu gewinnen. Am 12. März um 19 Uhr, wird der Georg-Büchner- und Kleist-Preisträger im Rahmen der Reihe »LesART spezial« im THEaterOben aus seinem aktuellen Roman »Das Glück in glücksfernen Zeiten« zitieren. »Keiner beschreibt die menschliche Verzweiflung an Leben und Liebe so ironisch, lakonisch und brillant«, heißt es von Wilhelm Genazino. Ein weiteres, hochkarätiges eater-Ereignis erwartet GenazinoFreunde am 24. März. Ab 20 Uhr wird sein eaterstück »Der Hausschrat« im eaterInKempten, unter der Regie von Roberto Ciulli, aufgeführt. kb

Für den Caravan-Hersteller Dethleffs ist das Jahr 2011 ein ganz besonderes. Das Isnyer Unternehmen kann den 80. Geburtstag feiern. Vor 80 Jahren war es der Isnyer Arist Dethleffs, der das erste Wohnmobil baute. Weil er, wie er sagte, »nicht ohne meine Familie« verreisen wollte. Also konstruierte er das erste »Wohnauto«. So gesehen bedeuten 80 Jahre Dethleffs auch 80 Jahre Caravaning in Deutschland. In gewohnter Manier will das Unternehmen dieses Jubiläumsjahr mit einigen Überraschungen spicken. »Sie dürfen gespannt sein«, macht Marketingleiter Helge Vester neugierig darauf, was sich die Dethleffs-Familie hat einfallen lassen. Aktuell lohne sich aber auch ein Rückblick auf die letzten Campy 02 Retro zwölf Monate, denn dieser tue im Vergleich zu den beiden Jahren zuvor, nicht so weh. »Wir haben die Talsohle durchschritten und freuen uns über einen stetig positiven Trend. Freuen durften wir uns auch über viele Auszeichnungen, die uns bestätigen, dass unsere Richtung stimmt. Wir sind stolz darauf, die Krise so gut gemeistert zu haben. Für uns ist dies allerdings kein Grund sich auszuruhen. Wir werden weiter tatkräftig daran arbeiten, noch viele Jubiläen mit Ihnen feiern zu können.« xl

92 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 1–2011

Biberach

Neue Messe Die Biberacher Frühjahrsausstellung, kurz Bifa, die vor drei Jahren unter der Regie der Oberschwabenhalle Ravensburg GmbH startete (als Nachfolgerin der »Oberschwäbischen Woche«) gibt es nicht mehr. Geplant ist stattdessen künftig eine dreitägige Hausund Baumesse in der Biberacher Stadthalle. Es habe sich gezeigt, dass der Aufwand für die Bifa nicht im Verhältnis zum Ertrag stehe, erklärte der Biberacher Finanzbürgermeister Roland Wersch dir Gründe für das »Aus« der Bifa. xl


Kempten

Ramona Hauber ist Deutschlands Beste Nachdem Ramona Hauber ihre Gesellenprüfung zur Orthopädie-Schuhmacherin als Landesbeste von Bayern absolviert hatte, wurde sie im Dezember 2010 sogar zur bundesweiten Siegerin in ihrem Handwerk gekürt. Die »Ehrung der Besten« aus unterschiedlichen Handwerksbereichen aller Bundesländer fand in Bayreuth statt. Ministerpräsident Horst Seehofer hielt persönlich die Festtagsansprache und gratulierte den auserwählten Prüflingen. Im Februar 2011 gab es in Bad Wörishofen eine weitere Siegerehrung für die Elite-Gesellen, organisiert von der Handwerkskammer. »Schuh Hauber«, der Meisterbetrieb der Orthopädie-Schuhtechnik, ist schon seit Jahrzehnten in Kempten ansässig. Die zwanzigjährige Ramona Hauber wird somit den Familienbetrieb einmal in dritter Generation kb weiterführen.

Oberstdorf

Neues Outdoor-Geschäft hat eröffnet Einblicke in die brandneuen Modetrends Herbst und Winter 2011 gab es bei einer kleinen Modenschau, anlässlich der Eröffnung des neuen »Regatta Mountain Sports Outlet« in Oberstdorf. Auf 240 Quadratmetern Verkaufsfläche wird hier Outdoor-Bekleidung für die ganze Familie angeboten. Der Oberstdorfer »Flagship Store« des Familienunternehmens »Regatta Gruppe« mit Sitz in Manchester wird von Uwe Lassau und Martin Baumer geführt. Zum Angebot des neuen Geschäftes gehören Softshell- und Fleecejacken, Funktionswäsche, Schuhe, Rucksäcke sowie Accessoires für Damen, Herren und Kinder. te

Im Rahmen ihrer letzten Sitzung haben sich die Vorstände der 15 Volks- und Raiffeisenbanken in der Region Ravensburg-Bodensee-Sigmaringen auf ein Team aus drei bewährten Vertretern sowie ein neues Vorstandsmitglied geeinigt. Vorsitzender bleibt demnach für die nächsten vier Jahre Josef Hodrus von der Volksbank Allgäu-West, der damit zum dritten Mal in dieses Amt gewählt wurde. Ebenfalls im Gremium bleiben die Vorstandsmitglieder Helmut Widmann (Raiffeisenbank Ravensburg) als stellvertretender Vorsitzender und Anton Sproll (Bad Waldseer Bank), der für Marketing und Vertrieb zuständig ist. Neu in Das neue Führungsquartett der Vereiniden Vorstand gewählt wurde Franz Schmid von gung der Volks- und Raiffeisenbanken in der Volksbank Altshausen, der auf den ausge- der Region Ravensburg-Bodensee-Sigmaschiedenen Karl-Heinz Birzer (Volksbank Bad ringen: (v. li.) Helmut Widmann, Josef Saulgau) folgt. Dem Verbund der 15 selbstständi- Hodrus, Franz Schmid und Anton Sproll. gen Volks- und Raiffeisenbanken der Region sind 1 079 Mitarbeiter beschäftigt, die 292 000 Kunden betreuen. »Das Miteinander steht bei uns m Vordergrund, denn uns allen ist bewusst, dass wir nur in der Gemeinschaft stark sein können«, sagte Josef Hodrus in seiner Antrittsrede. Dieser Gedanke leite die Vorstände der 15 Banken seit der Geburtsstunde des Verbundes. Und man wolle »alle Hebel in Bewegung setzen«, dieses Alleinstellungsmerkmal auch beizubehalten. »Als Genossenschaftsbanken sind wir fest mit der Region und den dort lebenden Menschen verbunden. Unser Geschäftsmodell basiert auf langfristigen, ehrlichen Kundenbeziehungen.« Das unterscheide die VR-Banken auch von den Instituten, die unter der Bankenkrise stark zu leiden hatten und staatliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten, so Hodrus. xl

Kaufbeuren

Lebenslanges Lernen Bildung hält fit – wirkt länger. Das ist das Motto des Bildungsportals des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. Die Internetdatenbank wird bereits seit über einem Jahr angeboten. Insgesamt 30 Bildungsträger aus dem Allgäu beteiligten sich bisher mit ihren Angeboten und rund 3 500 beruflichen Weiterbildungskursen an dem erfolgreichen Projekt. Menschen aller Generationen können sich so dauerhaft mit wichtigen emen beschäftigen – so das Anliegen der Bildungseinrichtung. Ab März soll das Portal auch auf das gesamte Allgäu ausgedehnt werden. sw

Buxheim

Elektrotechnik Strobl gewinnt g+h Innovationspreis Das Fachmagazin g + h Gebäudetechnik und Handwerk hat die zehn Gewinner des Innovationspreises 2010 veröffentlicht. Von insgesamt 126 Elektrofachbetrieben aus Deutschland und Österreich, die an der Ausschreibung im vergangenen Jahr teilnahmen, gewann die Elektrotechnik Strobl GmbH und Co. KG aus Buxheim bei Memmingen gleich zwei der begehrten Preise. In der Kategorie für Unternehmen bis 85 Mitarbeiter erhielt Strobl den ersten Preis sowie den Hauptpreis der Gesamtgruppen. Kriterien wie Produktinnovation, Marketing, Service und professionelle Konzepte in Betriebsorganisation werden beurteilt. Die Auszeichnung wird seit 2008 vom Fachmagazin vergeben. rl

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Wirtschafts-Meldungen

Neues Führungsteam

FOTO: BZV

Wangen/Isny


Wirtschafts-Meldungen

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Bad Waldsee

Staatssekretär Hildebrand spricht über Bäderwesen

1_ 2011

IMPRESSUM Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de

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Einen hohen Gast hatten die städtischen Rehakliniken in Bad Waldsee zu begrüßen: Staatssekretär Dieter Hildebrand sprach über das Bäderwesen und die Zukunft der Reha. Der Bäderdirektor der städtischen Rehakliniken, Peter Blank, brachte in seinem die Veranstaltung eröffnenden Vortrag dem hohen Gast aus dem Sozialministerium in Stuttgart die Stadt Bad Waldsee und insbesondere das Bäderwesen in Bad Waldsee näher. Das hochkarätige Auditorium, angeführt von Bürgermeister Roland Weinschenk, MdL Paul Locherer, dessen Vorgänger Helmut Kiefl, den Chefärzten der Rehakliniken sowie des Kreiskrankenhauses, ferner Angestellten der Kliniken, zahlreiche Gemeinderäte und nicht zuletzt auch einige Patienten, erfuhr auf diese Weise, wie die Kliniken durch hohe Investitionen (25 Mio. Euro) und dem überaus großen Engagement der Mitarbeiter der großen Krise in den vergangenen Jahren getrotzt hatte. Mit einer Belegungsquote von 94 % liegen die Kliniken weit über dem landesweiten Durchschnitt von 79 %. MdL Paul Locher lobte bei der Gelegenheit das Engagement der Mitarbeiter und die hervorragende Betreuung der Patienten. Man spüre, dass hier mit Herzblut gearbeitet werde. xl

Altusried/Leutkirch

Ferienpark ist willkommen Die Leutkircher sehen großes Potenzial in der Ansiedlung eines sogenannten Centerparks im ehemaligen Bundeswehrareal in Urlau. Aber auch die Nachbarn müssen zustimmen, damit es gelingen kann. Das haben sie nun getan: Der Altusrieder Gemeinderat stimmte den Plänen für den Ferienpark Allgäu zu. Mit einem einstimmigen Doppelbeschluss: Darin billigen die Räte die Vorentwürfe zur Planung des Sondergebiets »Ferienpark Allgäu«. Gleichzeitig soll der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. In dem Verfahren werden auch die Öffentlichkeit und die Behörden beteiligt. Mit den Beschlüssen von November 2009 schuf der Gemeinderat bereits die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Sondergebiets Ferienpark. Jetzt führte der Leutkircher Stadtplaner Claudio Uptmoor aus dem Fachbereich »Natur und Umwelt« Räte und Öffentlichkeit in den aktuellen Stand der Planung ein und präsentierte Details. So enthalten die textlichen Festlegungen im Vorentwurf des Bebauungsplans eine offene Bauweise und Baugrenzen von zehn Metern Abstand zum Wald. Als maximale Gebäudehöhe sind im Zentralbereich der Anlage 22 Meter und in den äußeren Regionen maximal 8,5 Meter vorgesehen. xl




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