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Jahres­Bericht Rapport annuel 2015


Alliance Sud 2015 auf einen Blick Zusammensetzung des Vorstandes Melchior Lengsfeld, Geschäftsleiter Helvetas Swiss Intercooperation ( Präsident 2015/1016 ) Patrick Renz, Direktor Fastenopfer ( Vizepräsident 2015/2016 ) Hugo Fasel, Direktor Caritas Schweiz Ueli Locher, Direktor Heks ( bis Juni 2015 ) Andreas Kressler, Direktor Heks ( ab August 2015 ) Beat Dietschy, Zentralsekretär Brot für alle ( bis August 2015 ) Bernard DuPasquier, Geschäftsleiter Brot für alle ­ ( ab September 2015 ) Caroline Morel, Geschäftsleiterin Swissaid Zusammensetzung der Geschäftsleitung Mark Herkenrath, Geschäftsleiter und Bereichsleitung ­Advocacy und Lobbying ( ab August 2015 ) Peter Niggli, Geschäftsleiter und Bereichsleitung Advocacy und Lobbying ( bis Juli 2015 ) Michel Egger, Leitung Regionalbüro Romandie Lavinia Sommaruga, Leitung Regionalbüro ­italienischsprachige Schweiz Pierre Flatt, Bereichsleitung InfoDoc Kathrin Spichiger, Personalverantwortung Geschäftsstelle Mark Herkenrath, Geschäftsleiter ( ab August 2015 ) Peter Niggli, Geschäftsleiter ( bis Juli 2015 ) Kathrin Spichiger, Assistentin des Geschäftsleiters Andrea Rotzetter, Sekretariat ( ab Oktober 2015 ) Rosa Amelia Fierro, Sekretariat ( bis Mai 2015 )

2 Jahresbericht  2015

Advocacy und Lobbying Isolda Agazzi, Handel und Investitionsschutz Mirka Caletti, Sekretariat Regionalbüro Lugano ( bis September 2015 ) Michel Egger, Handel/Transnationale Unternehmen Dominik Gross, Internationale Finanzpolitik ( ab Juli 2015 ) Mark Herkenrath, Internationale Finanzpolitik ( bis Juli 2015 ) Daniel Hitzig, Medien und Kommunikation Eva Schmassmann, Entwicklungspolitik Lavinia Sommaruga, alle Themen ; Regionalbüro Lugano Jürg Staudenmann, Umwelt-/Klimapolitik Katia Vivas, Sekretariat Regionalbüro Lausanne InfoDoc Bern Jris Bertschi Emanuela Tognola Emanuel Zeiter InfoDoc Lausanne Pierre Flatt, Bereichsleitung Nicolas Bugnon Amélie Vallotton Preisig


Foto : © D aniel Rihs

2015 war ein Jahr der politischen Meilensteine. Im September einigte sich die internationale Gemeinschaft auf die Agenda 2030 für nachhaltige ­Entwicklung : einen ambitiösen Zielkatalog, der die Welt über die nächsten fünfzehn Jahre auf den Pfad der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit führen soll. Dann wurde im Dezember in Paris endlich ein neues Klimaabkommen unterzeichnet. Dessen Ziel ist es, die Klimaerwärmung deutlich unter 2°C, nach Möglichkeit sogar auf max. 1,5°C zu ­begrenzen. Gemeinsam nehmen die Agenda 2030 und das Klimaabkommen die Industrieländer in die Verantwortung, nicht länger auf Kosten der Entwicklungsländer und der natürlichen Umwelt zu leben. Nun gilt es ­dafür zu sorgen, dass die hehren Absichten Eingang in die gelebte politische Praxis finden. Gleichzeitig trieben Bürgerkriege, islamistischer Terrorismus und die Folgen des globalen Klimawandels im Jahr 2015 Millionen von Menschen in die Flucht. Die meisten von ihnen endeten als intern Vertriebene im ­eigenen Land oder fanden vorübergehende Zuflucht in den Nachbarstaaten. Andere nahmen den gefährlichen Weg nach Europa auf sich, wo die « Flüchtlingskrise » zunehmend die politische Agenda dominierte. Die Furcht vor dem Wohlstandsverlust gab rechtspopulistischen Kräften in Europa massiv Aufschwung, auch in der Schweiz. Hier kam es bei den ­Parlamentswahlen im Herbst zu einem deutlichen Rechtsrutsch. Seither wird in Bundesbern wieder intensiv über Budgetkürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und deren Zweckbindung an migrationspolitische Forderungen diskutiert. Jenseits des Atlantiks interessierte die Flüchtlingsproblematik nur ­bedingt. Stattdessen trieb die USA munter die Verhandlungen über eine neue Generation von Freihandels- und Investitionsschutzabkommen ­voran. Die geplanten Verträge mit der EU ( TTIP : Transatlantic Trade and ­Investment Partnership ) und verschiedenen pazifischen Staaten ( TPP : Transpacific Partnership ) bedrohen demokratisch errungene Sozial- und Umweltstandards. Sie haben darum hüben wie drüben den zivilgesellschaftlichen Widerstand wiederbelebt, der Ende der 1990er Jahre erfolgreich gegen das multilaterale Investitionsabkommen der OECD kämpfte und sich zur weltweiten globalisierungskritischen Bewegung vernetzte. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung könnte für den neu erwachten zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen den Freihandel zu einem wichtigen politischen Bezugspunkt werden. Auch sie hat das Potential, ­gesellschaftliche Kräfte zu bündeln, die solidarisch über den nationalen Tellerrand hinausblicken. In eigener Sache möchte ich von ganzem Herzen Peter Niggli danken, von dem ich im August das Amt als Geschäftsleiter von Alliance Sud ­übernehmen durfte. Er hat mir neben grossen politischen Fussstapfen eine ­politisch schlagkräftige Organisation mit einem hochkompetenten und motivierten Team überlassen. Ich freue mich, dass er uns auch in ­Zukunft als Verbündeter und Freund zur Seite stehen wird.

Meilensteine…

Mark Herkenrath, Geschäftsleiter

Rapport annuel  2015 3


Entwicklungspolitische ­Aktivitäten

27.

24.

märz

Weltsozialforum in Tunis Februar

Die Schweizer Klimaziele : « Nichts als warme Luft »

js. Als erstes Land der Welt kommunizierte die Schweiz ihre Treibhausgas-Reduktionsziele im Hinblick auf die UN -Klimakonferenz in Paris. Der Bundesrat wollte damit « ein ambitioniertes Zeichen setzen ». Weil die vorgestellten Klimaziele jedoch in 14 von 16 Bewertungskriterien nicht einer angemessenen, das heisst einer gerechten und zielführenden Klimapolitik genügen, kritisierte Alliance Sud die Ziele zusammen mit anderen Mitgliedern der Schweizer Klimaallianz heftig. Als eines der wohlhabendsten ­Länder setzt der Bundesrat bei der anvisierten Halbierung der Treibausgase nämlich zu zwei Fünfteln auf nicht näher definierte Auslandsprojekte. Die ­beabsichtigte inländische CO2-Reduktion ( bis 2030 minus 30 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 ) bedeutet zudem, dass die Ambitionen der Schweiz hinter diejenigen der EU und sogar der konservativen USA zurückfallen. Die schweizerischen Emissionen würden ab 2020 um nur noch jährlich 1 Prozent sinken. Heute sind es 2 Prozent jährlich, und für eine 2-Grad-kompatible-Klimapolitik wären mindestens 3 Prozent ­nötig. Am schärfsten aber verurteilt Alliance Sud, dass sich der Bundesrat jeglichen Zusagen zur internationalen ­Klimafinanzierung kategorisch verweigert. Als einer der wenigen westlichen Staaten lässt die Schweiz bis heute ­offen, wie sie dem Verursacherprinzip nachkommen und sich an der Unterstützung der ärmsten und verwundbarsten Länder im Kampf gegen die ­unausweichlichen Folgen des fortschreitenden Klimawandels beteiligen wird.

4 Jahresbericht  2015

dh. Am 18. März, zwei Tage vor Abreise der Schweizer Delegation nach Tunis, überfielen islamistische Gewalttäter das tunesische Nationalmuseum Bardo. Rund fünfzig Menschen, die meisten von ihnen TouristInnen, fanden den Tod. Für die Organisatoren des Weltsozial­ forums ( WSF ), das nach 2013 zum zweiten Mal im Maghreb stattfand, aber auch für Alliance Sud und E-CHANGER, die eine grosse Schweizer Delegation mobilisiert hatten, war klar : Jetzt galt es erst recht, nach Tunis zu reisen. 58 Schweizer ParlamentarierInnen, GewerkschafterInnen, Medien- und ­NGO-VertreterIn­nen reisten ans WSF. Zur Reise gehörte ein Vorprogramm mit von der Schweizer Botschaft organisierten Projektbesuchen sowie Treffen mit zivilgesellschaftlichen Kräften und ein Podiumsge­spräch mit dem WSFGründer Chico Whitaker. Wer Basis-Organisationen aus aller Welt treffen, ­deren Arbeit kennenlernen und sich mit ihnen vernetzen will, für den bleibt das WSF eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch. Die Mehrheit der ­WSF-TeilnehmerInnen auf dem Universitätscampus von Tunis stammte aus dem Maghreb. Alliance Sud organisierte gemeinsam mit dem Arab NGO Network, Social Watch, IBON, dem Observatoire tunisien de l’économie und dem tunesischen Gewerkschaftsverband UGTT ein Atelier zum Thema « The PPPs : good for development or to open up new markets ? ». Die Veranstaltung gab einen spannenden Überblick und erzeugte eine rege Diskussion über die im Maghreb stark umstrittenen öffentlich-privaten Partnerschaften.

21

avril

L’initiative multinationales ­r esponsables est lancée me. L’un des principaux résultats de ­l’intense travail parlementaire autour de la pétition « Droit sans frontières » a été une motion de la Commission de politique extérieure du Conseil national demandant au Conseil fédéral d’instaurer une obligation de diligence en matière de droits humains et d’enviro­n­ nement pour les entreprises. La motion a été traitée le 11 mars par le Conseil ­national. Si elle était combattue par les grandes associations économiques, elle a bénéficié du soutien de représentants de l’économie comme Nick ­Beglinger ( swisscleantech ), Dominique Biedermann ( Ethos ) et même Stéphane Graber ( Swiss Trading and Shipping ­Association ). La motion a d’abord été ­acceptée par 91 voix contre 90, avec la voix prépondérante du président. Puis, suite à une demande de réexamen par le PDC sous pression des lobbies économiques, elle a été rejetée par 95 voix contre 86, certains PDC et PLR s’étant remis dans les rangs. Cette impasse parlementaire a ­ouvert la voie à l’initiative pour des multinationales responsables. Elle a été ­lancée le 21 avril par une conférence de presse où est notamment intervenu ­Peter Niggli, encore directeur d’Alliance Sud et membre du Comité d’initiative. L’écho médiatique a été remar­quable, avec en particulier le téléjournal ( 19 h 30 ) en Suisse romande. Portée par un collectif qui est passé en dix mois de 65 à 77 organisations de la société civile, la collecte de signatures a démarré en ­fanfare et atteint quasiment les 100 000 ­signatures à la fin de 2015. Elle a interpellé les milieux économiques qui ont organisé des débats dans différents cadres comme le Global Compact Network Switzerland, l’assemblée générale d’Ethos ou encore le « Sommet » de la Migros sur le développe­ment durable. Alliance Sud s’est beaucoup ­engagée dans l’association porteuse de l’initiative. Elle est représentée dans le comité d’initiative par son directeur, est active dans le comité exécutif et ­préside le groupe de travail politique.


28. 30

MAI

Klimapetition wird eingereicht

avril

Stratégie Ruggie pour la Suisse inconsistante

me. Le Conseil fédéral avait formellement deux ans pour exécuter le postulat von Graffenried – issu de la pétition « Droit sans frontières » et adopté par le Conseil national en décembre 2012 – deman­dant une stratégie de mise en œuvre des Principes directeurs de l’ONU relatifs aux entreprises et droits humains ( Plan d’action national ). Il n’a pas tenu les délais, car le Seco a donné la priorité à la « Position » du Conseil fédéral sur la responsabilité sociétale des ­entreprises ( RSE ), publié le 1er avril. Plusieurs ONG, dont Alliance Sud, ont critiqué ce texte élaboré sans véritable consultation des parties prenantes ni analyse de l’efficacité des mesures de RSE prises par les entreprises suisses. Cette position reconnaît rhétoriquement le smart mix de mesures volontaires et contraignantes préconisé par les Principes directeurs de l’ONU, mais ne lui donne pas vraiment corps. Une première version du Plan ­d’action national a été envoyée pour consultation aux parties prenantes fin avril 2015. Plusieurs ONG ( dont Alliance Sud, Action de Carême, Pain pour le prochain et Swissaid ) ont répondu de manière substantielle en mettant en avant les graves insuffisances du projet, en particulier l’absence d’analyse in­ dépendante des lacunes. Suite aux réactions également très négatives – pour d’autres raisons – des milieux économiques, le Conseil fédéral a remis ­l’ouvrage sur le métier. Le Plan d’action ­national est attendu pour l’été 2016.

js. Im Namen der Klimaallianz Schweiz reichten Alliance Sud und der WWF die Petition « für eine gerechte Klimapolitik » ein. Darin verlangen 107 765 Unterzeichnende von Bundesrat und Parlament, dass die Schweiz ihre Energie­ versorgung bis 2050 vollständig auf erneuerbare Quellen umstellt und Entwicklungsländer angemessen bei Klimaschutz und Anpassungsmassnahmen unterstützt. Geschäftsleiter Peter Niggli unterstrich vor den Medien, dass der ­Klimawandel schon heute jene am härtesten trifft, die vergleichbar wenig dazu beigetragen haben. Im Rahmen internationaler Verpflich­tungen wird sich die Schweiz gemäss dem Verursacherprinzip an jährlichen Beiträgen an den globalen Klimaschutz in der Grös­senordnung von mindestens 1 Mrd. Franken beteiligen müssen. Ein Plan, wie dies bewerkstelligt werden soll, hat der Bundesrat nicht. Klar ist jedoch, dass dazu neue und zusätzliche Finanzierungsoptionen geprüft werden ­müssen. Denn der Trend, sich dafür in zunehmendem Masse aus dem Budget der Entwicklungszusammenarbeit zu bedienen, ist fatal : Bis 2020 würde die Klimafi­nanzierung einen Grossteil der herkömmlichen Armutsbekämpfung ( wie zum Beispiel Bildungs-, Gesundheits- oder Gouvernanzprogramme ) ­verunmöglichen. Dabei ist klar, dass effektive Klimamassnahmen nur dann greifen, wenn sie in Ergänzung zur klassischen Entwicklungszusammenarbeit getroffen werden. Die Relevanz der Petition wurde durch den historischen Abschluss des neuen Klimaabkommens am 12. Dezember in Paris bestätigt. Das von der Staatengemeinschaft beschlossene Ziel, den globalen Temperaturanstieg nach Möglichkeit auf 1,5°C zu beschränken, unterstreicht die Dringlichkeit zur Verschärfung der Klimaziele. Alliance Sud war in Paris dabei und ermahnte die Schweizer Delegation, die Verantwortung der Schweiz als eines der wohlhabendsten Länder der Welt nicht nur im Sinne der Petitionäre, sondern vor ­allem gegenüber den Betroffenen in Entwicklungsländern wahrzunehmen.

2.

Juni

Expertenkommission ­f ordert globale Reform der Unter­n ehmenssteuern mh. Multinationale Konzerne haben vielfältige Möglichkeiten, ihre Gewinne in Tiefsteueroasen wie die Schweiz zu verlagern. In den eigentlichen Produktionsländern tragen sie oft so gut wie gar nichts zu den Steuereinnahmen bei. 2013 erhielt die OECD deshalb von den reichen und mächtigen Industrie­staaten der G-20 den Auftrag, Mass­nahmen gegen solche Steuerverkürzungen und Gewinnver­schiebungen ( Base E ­ rosion and Profit Shifting, BEPS ) zu entwickeln. Es wurde aber bald klar, dass die Vorschläge der OECD das ­Problem nicht bei der Wurzel packen und die ­Interessen der Entwick­lungs­ länder aussen vor lassen würden. ­Gemeinsam mit verschiedenen anderen zivilgesellschaftli­chen Organisationen rief Alliance Sud darum eine Expertenkommission ins Leben, die grundle­ gende Reformen der internationalen Unternehmensbesteuerung prüft. Der Independent Commission for the Reform of International Corporate Taxation ( ICRICT ) gehören weltbekannte Fachleute wie der ehemalige kolumbianische Finanzminister José Antonio Ocampo, der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz und die frühere UnoSonderberichterstatterin Magdalena Sepúlveda Carmona an. Im Juni 2015 veröffentlichte die Kommission einen ersten bahnbrechenden Bericht. Darin schlägt sie vor, den weltweiten Gesamtgewinn eines Unternehmens als Basis für die Steuerrechnung zu betrachten und die Besteuerungsrechte fair auf die Produktionsländer zu verteilen, zum ­Beispiel anhand der Angestelltenzahl pro Land.

Rapport annuel  2015 5


16.

21.

Juli

Verpasste Chance in Addis Abeba es. Die internationale Konferenz zur ­Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba war geprägt vom Streit um unlautere Finanzflüsse und Steuerfragen. Die ­Entwicklungsländer forderten ein neues zwischen­staatliches Gremium, um bei der internationalen Zusammenarbeit gegen die Steuerflucht und die Steuervermeidungspraktiken multinationaler Konzerne endlich gleichberechtigte ­Mitsprache zu erhal­ten. Die Industrieländer blockierten dieses Anliegen ­jedoch erfolgreich. Das bereits bestehende Steuerkomitee der Uno wird zwar mit mehr Ressourcen ausgestattet, aber die wichtigen politischen Entscheidungen werden weiterhin in der OECD fallen – unter Ausschluss des globalen Südens. Doch nicht nur in der Steuer­ frage mussten die Entwicklungsländer klein beigeben. Die reichen Industrie­ staaten sind auch nicht bereit, sich auf eine Frist für das vor Jahrzehnten ­gegebene Versprechen einzulassen, 0,7 Prozent ihres jeweiligen Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungs­ zusammenarbeit zur Verfügung zu ­stellen. Zwar bestätigten sie im Schlussdokument der Konferenz das 0,7 Prozent-Ziel ; ohne einen verbindlichen Zeitrahmen ist dieses Versprechen jedoch nur wenig wert. Immerhin k­ onnten die Entwicklungsländer in Addis Abeba durchsetzen, dass es im U ­ no-Rahmen weiterhin eigenständige Konferenzen zur Entwicklungsfinan­zierung geben wird. Den Industrieländern gelang es aber, weitere Diskus­sionen um ein geregeltes Verfahren zur Restrukturierung von Staatsschulden abzublocken. Ähnlich wie Griechenland, werden also die Entwicklungsländer weiterhin neue Kredite aufnehmen müssen, um alte und oft illegitime Schulden abzustottern. Als Mitglied der offiziellen Schweizer Verhandlungs­delegation setzte sich Alliance Sud für diese berechtigten Forderungen der E ­ ntwicklungsländer ein. Dass sie im Abschlussdokument nicht aufgenommen wurden, ist eine verpasste Chance für die Finanzierung einer nachhaltigen Zukunft.

6 Jahresbericht  2015

September

SRF Eco zur Entwicklungs­ zusammenarbeit

1.

August

Mark Herkenrath wird ­Geschäftsleiter von Alliance Sud mh. Anfang August wurde Mark Herkenrath neuer Geschäftsleiter von ­Alliance Sud. Er übernahm das Amt von Peter Niggli, der Ende Juli in Pension – aber keineswegs in den Ruhestand ging. Der 43-jährige Mark Herkenrath ist ­Privatdozent für Soziologie an der Universität Zürich und forschte unter ­anderem zu den Entwicklungsfolgen der wirtschaftlichen Globalisierung und zum zivilgesellschaftlichen Wider­stand gegen regionale Freihandels- und ­Investitionsschutzabkommen in Lateinamerika. Er gehört bereits seit 2008 zum Team von Alliance Sud und war ver­ antwortlich für den Fachbereich interna­ tionale Finanz- und Steuerpolitik. Für seinen Vorgänger P ­ eter Niggli fand Ende August eine grosse Abschiedsfeier mit zahlreichen ­Gästen aus dem In- und Ausland statt. Ihm sei auch hier nochmals ganz ­herzlich für sein langjähriges Engagement gedankt : Peter Niggli ­prägte nicht nur die Geschicke von ­Alliance Sud nach­haltig, sondern die gesamte Schweizer Politiklandschaft. Und er wird dies h ­ offentlich auch weiterhin tun.

dh. Das Timing war perfekt : Wenige Tage bevor Staats- und Regierungschefs in New York die Uno-Agenda 2030 für die Ziele nachhaltiger Entwicklung unterzeichneten, sendete das Wirtschaftsmagazin ECO des Schweizer Fernsehens einen halbstündigen Beitrag über Entwicklungszusammenarbeit ( EZA ). Unter dem Titel « Entwicklungshilfe-Milliarden bringen wenig » lieferte SRF ein Stück Thesen­journalismus, das nicht unwidersprochen bleiben durfte. Als Kronzeuge hatte ECO den Entwicklungs­ökonomen Angus Deaton aufgeboten, der einige Wochen später den Wirtschafts-Nobelpreis gewin­ nen sollte. Seine Ausführungen waren zwar interessant. Dass sie der spezifisch schweizerischen EZA-Optik nicht gerecht wurden, blieb jedoch unerwähnt. Alliance Sud beanstandete die ­Sendung beim Ombudsmann der SRG. Deutschschweiz : Unter dem Strich habe die Sendung ihres Erachtens fundamentale journalistische Prinzipien verletzt. So sei ein eigentliches Zerrbild dessen entstanden, wie heute – gerade unter Schweizer Federführung – Ent­ wicklungshilfe bzw. -zusammenarbeit geleistet werde. SRG-Ombudsmann Achille Casanova folgte dieser Einschätzung. In seinem Schlussbericht schrieb er : « Aufgrund der vermittelten Fakten und Meinungen konnte sich das Publikum ungenügend eine Meinung bilden. ( … ) Die Analyse der vier Beiträge ( … ) bestätigt Ihre Kritik. Die einseitige Art und Weise, wie die ­klassische ‹ staatliche Entwicklungshilfe › nur negativ dargestellt wurde, ermöglichte es ECO, seine These zu begründen. » Alliance Sud verzichtete darauf, die Beanstandung auch der Unabhängigen Beschwerdeinstanz ( UBI ) vorzu­ legen, veröffentlichte am 7. Dezember eine ­Medienmitteilung, die vom BLICK in e ­ inem grossen Artikel aufgenommen wurde.


25.

15

September

octobre

Agenda 2030 unterzeichnet

Festival Diritti Umani

es. Im Beisein von über 150 Staats- und Regierungschefs, darunter die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, wurde am Uno-Gipfel im September in New York die Agenda 2030 für nach­haltige Entwicklung verabschiedet. Die Unterzeichnung der Agenda 2030 stellt einen Meilenstein dar. Als Kernstück bilden die 17 Ziele ( Sustain­ able Development Goals, SDGs ) und 169 Unterziele der Agenda 2030 einen universellen Referenzrahmen und die Vision für eine nachhaltige Welt im Jahr 2030. Statt wie bei den 2015 abgelau­ fenen Millenniumszielen den Fokus ausschliesslich auf Armuts­bekämpfung zu richten, stehen bei der neuen Agenda die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit im Zentrum : Ökologie, Wirtschaft, Soziales. Als globales Rahmenwerk gibt die Agenda 2030 also nicht nur die künftige Entwicklungspolitik vor, ­sondern nimmt alle Länder in die Pflicht, den notwendigen Umbau ihrer Wirtschaft hin zu einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen ­vorzunehmen und gerechtere gesellschaftliche Verhältnisse zu schaffen. Doch wichtige Fragen bleiben offen : Wer soll das bezahlen ? Werden die ­Politiker zukünftig ihre Entscheide im Einklang mit der neuen Agenda fällen ? Ist der Privatsektor bereit, seine Akti­ vitäten an nachhaltigen Kriterien aus­ zurichten ? Und wie ernst ist es der Schweiz mit ihrem Engagement ? In der Gestaltung der Agenda 2030 spielte die Schweiz eine aktive und ­konstruktive Rolle. Welche Rolle sie in der Umsetzung sowohl international wie national spielen wird, wird sich ­zeigen. Alliance Sud machte seit Beginn der Arbeiten in der Schweizer Ver­ handlungsdelegation mit, trat an Podiums­veranstaltungen auf und betrieb eine intensive Medienarbeit. ­Ebenso engagiert wird sich Alliance Sud für die Umsetzung der SDGs durch die Schweiz und in der Schweiz einsetzen.

ls. Le réseau national des festivals et ­forums sur les droits humains – ensemble avec le Festival du Film et Forum International sur les droits humains ( FIFDH ) qui s’est tenu à Genève et à Zurich – a organisé le Festival « Diritti Umani » à Lugano entre le 14 et le 18 octobre. Alliance Sud et Sacrificio Quaresimale ont proposé une animation à ­laquelle quelque 250 jeunes étudiant( e ) s tessinois( es ) ont participé. Ils ont pu voir le film de Daniel Schweizer « Dirty Gold War » ( 2015 ), un documentaire sur la filière de l’or entre les mines d’Amérique latine et les raffineries en Europe et en Suisse. Avec environ 120 milliards de francs en 2013, l’or raffiné est l’un des produits d’exportation les plus importants de la Suisse. Après la projection du film, le débat a porté sur « Cosa compriamo ? Le vie del commercio interna­zionale », en présence du réalisateur, de Chiara Simoneschi-Cortesi ( ancienne conseillère nationale et membre du comité de l’initiative pour des multinationales responsables ) et Marcello Ostinelli ( professeur de ­philosophie de l’éducation, SUPSI ). L’occasion pour les participant( e )s de prendre conscience des problèmes liés au commerce de l’or et d’aborder des thématiques plus générales comme la responsabilité sociale des entreprises, la place de l’éthique dans l’économie et l’initiative fédérale pour des multinationales responsables.

7

octobre

Genève se déclare hors TISA ia. L’opposition contre le TISA – le traité étendu sur le commerce des services ­négocié en-dehors de l’OMC par 23 membres, dont la Suisse – est montée en puissance. Ainsi, à l’instar de Genève le 7 octobre, plusieurs communes se sont déclarées « hors TISA » : Lausanne, Carouge, Meyrin, Renens, Puplinge, ­Meinier, Plan-les-Ouates. Le front s’est étendu en Suisse alémanique. La ville de Zurich a rejoint les rangs des réfractaires, et des résolutions ont été déposées à plusieurs endroits. Cette dynamique est notamment le fruit de l’engagement d’Alliance Sud, ainsi que l’a reconnu la conseillère administrative Sandrine Salerno ( exécutif communal de Genève ) qui l’a remerciée publiquement pour son expertise. Avec la coalition « Stop TISA », Alliance Sud a en effet multiplié la participation à des consultations, audits et autres tables rondes organisés par les autorités et des partis. Elle a même été invitée à Oslo pour parler des communes suisses « hors TISA » et présenter la campagne suisse qui pourrait faire des émules en Norvège. A chaque fois, elle a montré les implications négatives du TISA qui, à l’instar des autres méga-accords en cours de négociation ( TTIP ) ou terminés ( TPP, CETA ), conduisent à un changement radical des règles du commerce international et menacent les services publics, la capacité de régulation des Etats, l’agriculture, les normes sociales et environnementales.

Rapport annuel  2015 7


2.

30.

November

Publikation des Financial ­Secrecy Index ( FSI ) des Tax Justice Network ( TJN ) dg. Auch in der neusten Ausgabe der ­internationalen Rangliste der Schattenfinanzplätze, welche die Denkfabrik Tax Justice Network ( TJN ) alle paar Jahre ­berechnet, landete die Schweiz auf dem 1. Platz. Noch immer ist die Schweiz also das undurchsichtigste aller bedeutenden Tiefsteuergebiete. Und dies vor allem aus einem Grund : Der automatische Informationsaustausch, den die Schweiz 2018 mit den EU-Staaten, den USA und weiteren OECD-­ Ländern einführen wird, bleibt für viele Länder Asiens, Afrikas und Latein­ amerikas in weiter Ferne. Anlässlich der Publikation der neusten Rangliste wies Alliance Sud in den Medien und in Zusammenarbeit mit dem TJN einmal mehr auf die weiterhin gültige « Zebrastrategie » des Schweizer Finanzplatzes hin : « Weissgeld aus dem Norden, Schwarzgeld aus dem Süden », heisst hier bis auf weiteres die Devise. Alliance Sud setzt sich mit Nachdruck für eine Ausweitung des automatischen Informationsaustauschs ( AIA ) auf die Länder des Südens ein.

8 Jahresbericht  2015

November

Potentatengeldergesetz unter Dach und Fach

25.

November

Ungenügende Regeln gegen ­Nahrungsmittelspekulation dg. Anfang Oktober endete die ­Anhörung zu den Ausführungsbestimmungen des neuen Finanzmarkt­in­ frastrukturgesetztes ( FinfraG ). Alliance Sud forderte den Bundesrat in ihrer ­Stellungnahme dazu auf, in diesen Verordnungen Positionslimiten gegen die exzessive Finanzspekulation mit Nahrungs­mitteln und anderen Agrarrohstoffen zu erlassen. Denn die ­Wissenschaft zeigt klar : Die überbordende Spekulation mit Nahrungs­ mitteln, die nicht der Absicherung realer Handelsgeschäfte dient, erhöht das ­Risiko von starken kurz- und mittelfristigen Preisschwankungen. Für ärmere ­Familien und kleinbäuerliche Betriebe in den Entwicklungsländern kann dies existenzbedrohend sein und Hunger­ krisen verursachen. Nichtsdestotrotz plant der Bundesrat zurzeit keine weiteren Regulierungsschritte in diesem ­Bereich. In den Verordnungen, die im November in Kraft gesetzt wurden, verzichtete er auf die Einführung von ­Positionslimiten und anderen Massnahmen gegen die exzessive Spekulation. Deshalb sprach sich Alliance Sud für die von verschiedenen Entwicklungsorganisationen mitgetra­gene Spekulationsstopp-Initiative aus, die im Februar 2016 vom Stimmvolk zwar abgelehnt wurde, mit einem Ja-Stimmenanteil von 40 ­Prozent jedoch ein beachtliches Resultat erzielte.

mh. Ende November stimmte auch der Nationalrat dem neuen Schweizer Gesetz zur Sperrung und Rückführung von Potentatengeldern zu. Er hatte ­zuvor beträchtliche Verwässerungen des Gesetzes gefordert, die dann aber vom Ständerat wieder rückgängig gemacht wurden. Alliance Sud kritisierte die ­Verwässerungsvorschläge des Erstrates in zahlreichen Presseberichten und Auftritten in Radio und Fernsehen als untauglich. Sie hätten den neuen Regelungen im Umgang mit den Vermögen korrupter Diktatoren und ihrer Clans die Zähne gezogen. In der jetzt gültigen Fassung bringt das Gesetz, für das sich Alliance Sud schon in der Entwurfs­phase stark gemacht hatte, beträchtliche ­Fortschritte. Es erlaubt der Schweiz, Potentatengelder rasch zu sperren, die Herkunftsländer aktiv bei weiteren Untersuchungen zu unterstützen und die Gelder zügiger als bisher zurückzuführen. Ausserdem sieht das Gesetz vor, dass die gestohlenen Vermögen nach der Rückführung in sinnvolle Entwicklungsprogramme fliessen und nicht wieder in den Korruptionskreislauf gelangen.


15

décembre

10 e conférence de l’OMC à Nairobi

3.

Dezember

Gekürztes Entwicklungsbudget wird für Exportförderung ­g eplündert es. In der Wintersession akzeptierte das Parlament die vom Bundesrat vorgeschlagenen drastischen Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit im Bundesbudget 2016. Sowohl an der Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung wie mit der Annahme der Agenda 2030 hatte die Schweiz ihr Versprechen bekräftigt, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellen zu wollen. Anstatt nun das Budget schrittweise zu erhöhen, griff der Bundesrat jedoch zum Rotstift und strich über 115 Millionen Franken. Das zeigt den fehlenden politischen Willen, die eingegangenen Verpflichtungen ernst zu nehmen. Alliance Sud kommentierte diesen Entscheid als kurzsichtig und unsolidarisch. Eine politisch stabile und ökologisch nachhaltige Welt ohne Armut ist auch für die Schweiz wichtig. Angesichts der akt­u­ ellen globalen Herausforderungen soll­te die Schweiz ihre Hilfe im Gegenteil ausbauen. Stattdessen will der Bundesrat aus dem Entwicklungsbudget immer mehr Aktivitäten finanzieren, die einen sehr ungewissen Entwicklungseffekt haben. So will er zukünftige Schweizer Beiträge an die von China initiierte ­Asian Infrastructure Investment Bank ( AIIB ) aus dem Entwicklungsbudget ­berappen, was vorrangig Schweizer Unternehmen Zugang zu Auslandaufträgen verschaffen und die diplomatischen Beziehungen zu China stärken wird. Es ist noch ungeklärt, welche Sozialund Umweltrichtlinien dafür sorgen sollen, dass die geplanten Infrastruktur­ projekte keine Massenumsiedelungen zur Folge haben und massiven ökolo­ gischen Schaden anrichten. Alliance Sud forderte in der Vernehmlassung, die ­Beiträge an die AIIB seien gestützt auf das Exportförderungsgesetz statt auf die EZA zu finanzieren.

ia. La 10e Conférence ministérielle de l’Organisation mondiale du commerce ( OMC ), qui s’est tenue à Nairobi ( Kenya ) du 15 au 19 décembre, avait une dimension symbolique et historique forte, puisqu’elle était la première à se dérouler sur le sol africain. En tant que l’une des rares ONG suisses à continuer à suivre de près les travaux de l’OMC, Alliance Sud a participé à ce sommet. Elle a écrit une position qui a été largement diffusée, y compris sur le site de l’OMC. A Nairobi, elle a participé non seulement aux activités de la société ­civile i­ nternationale, mais aussi à des réunions quotidiennes avec la délégation suisse. Une présence qui s’est bien reflétée dans les médias. Le bilan de la conférence est mitigé. Concernant l’avenir du cycle de Doha, la déclaration finale reconnaît pour la première fois que les membres sont divisés, selon un clivage Nord-Sud bien marqué. Contrairement à ce que désiraient les Etats-Unis, le mandat de développement de Doha n’a pas été ­enterré. Le langage juridique flou du texte ouvre cependant la porte à toutes sortes ­d’interprétations, et les pays en développement ainsi que les ONG vont devoir veiller à ce que les enjeux de ­développement ne deviennent pas de la pure rhétorique. La décision la plus importante de Nairobi est l’élimination des subventions à l’exportation des produits ­agricoles. La Suisse a donc jusqu'à 2020 pour supprimer la loi chocolatière – que le Parlement vient d’augmenter à 94,6 millions de francs – qui permet à Nestlé, Toblerone et autres Kambly de compenser le surcoût du lait et des ­céréales helvétiques dans les biscuits, le chocolat et les soupes.

Vous trouvez des informations complémentaires et détaillées sur www.alliancesud.ch Weitere und detaillierte Informationen zu den Aktivitäten von Alliance Sud finden Sie unter www.alliancesud.ch

Die politischen Dossiers von Alliance Sud Entwicklungszusammenarbeit : Politik der staatlichen Entwicklungsagenturen Deza und Seco in und gegenüber den Entwicklungsländern sowie konzeptionelle, inhaltliche und finanzielle Ausgestal­tung der Entwicklungszusammenarbeit. Handelsbeziehungen : Politik der Schweiz in der Welthandelsorganisation WTO und der Europäi­schen Freihan­ delszone Efta sowie bilaterale Handelsbeziehungen und Investitionsschutz­ abkommen. Umwelt und Klima : nationale und ­internationale Umwelt- und Klimapolitik der Schweiz. Internationale Finanzen : Politik der Schweiz in der Weltbank, den regionalen Entwicklungsbanken, dem Inter­ nationalen Währungsfonds sowie weiteren ­internationalen Gremien zur Regulierung der Finanzmärkte. Finanzplatz Schweiz : Geldwäscherei, ­Potentaten- und Fluchtgelder sowie ­internationale Steuer­politik der Schweiz. Multinationale Konzerne : Bemühungen der Schweiz, Konzerne auf ­Menschenrechte und Umwelt­standards zu verpflichten.

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InfoDoc

InfoDoc se tisse sa toile pf. InfoDoc, les centres de documentation d’Alliance Sud à Berne et à Lausanne, met à disposition de tout public intéressé une

information sélectionnée et classée par thème et par pays, sur place et en ligne. Ses thèmes centraux sont les rapports entre

pays riches et pays pauvres et les interdépendan­ces mondiales. A côté de ce travail quotidien, InfoDoc organise également des événements publics : conférences, débats, expositions.

InfoDoc inaugure ses nouveaux locaux à Berne et à Lausanne L’année 2015 s’est ouverte sur l’inauguration des nouveaux espaces d’InfoDoc à Berne et à Lausan­ne. Gros intérêt du public. A Lausanne, Grégoire Junod, municipal socialiste en charge des biblio­thèques, a répondu positivement à l’invitation d’InfoDoc. A Berne, c’est Ivo Macek, Studienleiter MAS Infor­ mation Science, HTW Chur, qui était présent. Pour la première fois en 2015, conformément à la stratégie marketing établie en 2014, InfoDoc a ­défini un thème annuel : les réfugiés environnementaux. Il a servi de base à un concours lancé auprès de jeunes graphistes de l’Ecole d’art du Valais ( ECAV ). Toujours dans le cadre de sa stratégie marketing, le nouveau flyer de présentation d’InfoDoc a été systématiquement diffusé dans les bibliothèques et dans les réseaux. En mars, InfoDoc Berne a présenté son nouvel espace, ses services et ses produits sur la plateforme de la Commission des bibliothèques du canton de Berne, BiblioBE.ch. Parallèlement à son travail de marketing, les documentalistes ont mis en ligne plusieurs E-dossiers : Année internationale des sols, Forum social mondial de Tunis, Réfugiés environnementaux. De plus, dans le cadre du projet Histoire vivante, une fiche pédagogique a été réalisée sur le documentaire de Sandrine Feydel et Denis Delestrac, « La Nature, nouvel eldorado de la finance ». Conférences publiques Deux événements ont attiré le public à Berne et à Lausanne : Andreas Zumach, auteur de « Globales Chaos – machtlose Uno », a présenté son livre lors d’une soirée à Berne. Cette présentation a été suivie d’un échange avec le public. A Lausanne, le journaliste français Hervé Kempf s’est exprimé sur le sujet « Médias et changements climatiques ». Cette conférence a été suivie le lendemain d’un atelier public avec la participation d’Adèle Thorens, co-présidente des Verts suisses. L’atelier visait à répondre à la question « Comment agir ? ».

10 Jahresbericht  2015

Durant cette période, plusieurs E-Dossiers ont été créés : 70 ans de l’ONU, Migration, Multinationales ainsi qu’un nouvel E-Dossier sur le financement du développement dans le cadre de la conférence ­d’Addis Abeba. Une fiche pédagogique a été réalisée sur le documentaire de Feriel Ben Mahmoud, « La révolution des femmes : un siècle de féminisme arabe ». InfoDoc sort de ses locaux Alternatiba ( « Alternative » en basque ) est un mouvement de mobilisation de la société civile face aux changements climatiques. Ce mouvement a pris de l’ampleur en France et en Europe. Plus de 80 villes ont organisé de telles rencontres. Alternatiba Léman était à Genève en septembre pour 3 jours. Plus de 30 000 personnes s’y sont rendues. InfoDoc était présent avec son centre de documentation mobile et de nombreux dossiers sur le thème du changement climatique. De la rentrée scolaire à la fin de l’année, deux personnes en formation ont effectué un stage ­auprès d’InfoDoc. La rentrée, c’est aussi l’occasion de présenter le travail et les services d’InfoDoc à de nouveaux étudiants : classes de gymnases, étudiant-e-s en anthropologie sociale, classe d’apprenti-e-s en information documentaire. Un important travail d’harmonisation du vocabulaire d’indexation a débuté en prévision du nouveau site web. Exposition « Sans toit, ni loi » et nouveau ­l ivre d’Alliance Sud La fin d’année était bien remplie avec l’inauguration de l’exposition sur les réfugiés environnementaux accompagnée d’une conférence de Jérémie Guélat, doctorant à l’Université de Neuchâtel. L’organi­sation de ce concours/exposition a obtenu un écho très ­favorable auprès du public : de nombreuses visites sur place ont pu être observées. Retombée sup­ plémentaire de l’exposition, une conférence sur l’Ini­ tiative Nansen, co-organisée avec le think tank ­foraus, a eu lieu dans les locaux d’InfoDoc en présence d’une représentante du DFAE, Madame Petra Sigrist. Et last but not least, l’exposition a été ­plébiscitée par les bibliothèques et médiathèques : elle va circuler dans toute la Suisse romande en 2016. A Berne, une soirée a été organisée autour du nouveau livre d’Alliance Sud « Au-delà de la ­confusion du monde »  avec la participation du ­directeur Mark Herkenrath. A notre grand plaisir, un public nouveau et jeune était présent pour ­l’événement. En novembre, InfoDoc Lausanne a accueilli les représentant-e-s de l’IVEP ( Informationsverbund Entwicklungspolitik ) et du NEDS ( Netzwerk der ­entwicklungsbezogenen Dokumentationsstellen der Schweiz ).


Publikationen

GLOBAL+ : Mit der Zeitschrift GLOBAL+ informiert Alliance Sud viermal jährlich über ihre Aktivitäten, kommentiert und analysiert die schweizerische Entwicklungspolitik und behandelt generell Fragen der Globalisierung und Nord/Süd-Politik. Im Jahr 2015 wurden folgende Schwerpunkte behandelt : Entwicklungsfinanzierung, fossile Energiereserven, Freihandelsabkommen EU-Kanada, Revision des Aktienrechts, Staatsschulden der Entwicklungsländer ( Frühling ) ; Klimazahlungen ( Interview mit Bafu-Chef ), Unternehmen und Menschenrechte, TISA-Abkommen, Entwicklungsfinanzierung ( Sommer ) ; Klimafinanzierung ( Interview mit Deza-Chef ), Agenda 2030, WTO-Ministerkonferenz Nairobi, Nahrungsmittelspekulation ( Herbst ) ; Klimakonferenz Paris, Unternehmenssteuerreform III, Investitionen in Myanmar, Corporate Social Responsibility ( Winter ). GLOBAL+ erscheint in Deutsch und Französisch ( englische Ausgabe : Alliance Sud News ) und ist im Abonnement ( Fr. 30.– ) sowie als Download und App verfügbar. In Italienisch sind die Texte auf der Website von Alliance Sud zu finden.

Zur Unübersichtlichkeit der Welt Im August 2015 erschien als Resultat der Strategie­ diskussion von Alliance Sud das Buch « Zur Unübersichtlichkeit der Welt – entwicklungspolitische Analysen und Aktionen ». Es analysiert die Blockaden der internationalen Politik und skizziert, wie diese überwunden werden könnten. Das Buch gilt als politische Strategie 2016–2020 von Alliance Sud und ist gewissermassen auch als « Gegenbotschaft » zur bundesrätlichen Botschaft 2017–20 über die internationale Zusammenarbeit zu verstehen. –  Z ur Unübersichtlichkeit der Welt – ­entwicklungspolitische Analysen und Aktionen. Hg. Alliance Sud, Editions d’en bas. Bern/Lausanne 2015, 122 Seiten, ISBN 978-2-8290-0525-1 –  A u-delà de la confusion du monde – Analyses et actions de politique de développement, éd. ­Alliance Sud/Editions d’en bas, Berne/Lausanne 2015, 122 pages, ISBN 978-2-8290-0526-8 –  K urzversion in Italienisch : Oltre la confusione del mondo – Analisi e azioni di politica di sviluppo, edito da Alliance Sud, 66 pagine Bestellungen : mail@alliancesud.ch oder www.alliancesud.ch/publikationen

Quelques chiffres tirés du travail ­quotidien d’InfoDoc –  E n 2015, les services ont été présentés à 661 personnes, soit une ­augmentation d’environ 12 pour cent par rapport à 2014. –  En 2015, 578 personnes ont v­ isités les centres de documentation, soit une augmentation d’environ 15 pour cent par rapport à 2014. –  6 conférences, 1 exposition et 1 participation à un événement ex­ térieur ont eu lieu. –  50 conseils de lecture et 10 « zoom » ont été publiés. –  E n 2015, 102 234 internautes ont visité le site d’Alliance Sud. Cela ­représente une augmentation de plus de 23 pour cent par rapport à 2014. –  Les principaux arguments de recherche sur Google ont été :  Alliance Sud, Entwicklungszu­sammenarbeit, Schweizer Organisationen, ­introduction de l’eau, cause de migration, Vortragsthemen, Philip Morris contre Uruguay, production mondiale de riz, global+, etc. –  Les principaux arguments de recherche sur le site même ont été : Jobs, TISA, Ernährungs­sicherheit, Wasser, huile de palme, internet, Entwicklungshilfe, Migration, bidonville, SDGs, etc.

Rapport annuel  2015 11


Alliance Sud 2015 in Zahlen Bilanz per 31.12.2015 1.1. –  31.12.2015 CHF

%

Vorjahr CHF

%

Abweichung CHF

Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Sachanlagen Finanzanlagen Anlagevermögen Zweckgebundene Finanzanlagen Zweckgebundenes Anlagevermögen

1

2

Total Aktiven

1 264 017.42 79 744.87 – 95 439.18 1 439 201.47 136 002.15 –  136 002.15 133 506.10 133 506.10 1 708 709.72

7,81

1 356 269.85 169 020.42 – 65 685.61 1 590 975.88 153 702.74 –  153 702.74 132 841.90 132 841.90

100,0

1 877 520.52

84,23

7,96

7,08

– 92 252.43 – 89 275.55 – 29 753.57 – 151 774.41 – 17 700.59 –  – 17 700.59 664.20 664.20

100,0

– 168 810.80

84,74

8,19

Passiven Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung Fondskapital Fremdkapital ( inkl. zweckgebundene Fonds ) Neubewertungsreserven Erarbeitetes freies Kapital Erarbeitetes gebundenes Kapital Organisationskapital Total Passiven

Kommentar zur Jahresrechnung 2015 Die Rechnungslegung von Alliance Sud erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfeh­ lungen für gemeinnützige Organisationen (Swiss GAAP FER 21). Wir weisen darauf hin, dass die hier abgedruckte Jahresrechnung 2015 eine Zusammenfassung der weit ausführlicheren ­Gesamtrechnung ist. Diese wurde vom ­Vorstand von Alliance Sud am 31.3.2016 genehmigt und ist bei der Geschäftsstelle von ­Alliance Sud ­erhältlich. Die Rechnung 2015 schliesst mit einem operativen Defizit von 35 897 Franken vor Fondsund Kapitalzuweisungen/-entnahmen ab. Das operative Defizit steht einem budgetierten Überschuss von 62 020 Franken gegenüber. Dies ist jedoch nicht massgeblich für die Beurteilung der Finanzlage von Alliance Sud, weil das operative Defizit auch die Resultate separater Rechnungskreisläufe einbezieht, welche zulasten des

12 Jahresbericht  2015

3 4

5 6

54 215.14 39 382.95 93 598.09 161 506.52 161 506.52 12 435.86 12 435.86 267 540.47 51 404.48 1 211 131.87 178 632.90 1 441 169.25 1 708 709.72

84,34

89 268.10 153 329.60 242 597.70 145 421.20 145 421.20 121 630.35 121 630.35 509 649.25 51 404.48 1 136 886.35 179 580.44 1 367 871.27

72,86

–  35 052.96 –  113 946.65 – 148 999.61 16 085.32 16 085.32 –  109 194.49 –  109 194.49 –  242 108.78 –  74 245.52 –  947.54 73 297.98

100,00

1 877 520.52

100,00

– 168 810.80

5,48 9,45 0,73 15,66

fremdfinanzierten Fondskapitals gehen. Die Kostenstelle «Recht ohne Grenzen» wurde aufgelöst und deren Saldo von 54 904 Franken an den aus «Recht ohne Grenzen» hervorgegangenen Verein Konzernverantwortungsinitiative überwiesen. Die Zuweisung ans freie Organisations­ kapital von Alliance Sud – der eigentliche ­Gewinn – beträgt 74 245 Franken. Das erarbei­ tete freie Organisationskapital steigt per 31.12.2015 auf 1,211 Millionen Franken. Das er­ arbeitete gebundene Organisationskapital liegt am 31.12.2015 mit 178 633 Franken geringfügig unter dem ­Vorjahreswert. Zusammen mit den ­Neu­bewertungsreserven ergibt dies ein ­Organisationskapital von 1,441 Millionen Franken ­gegenüber 1,368 Millionen Ende 2014. Der Zuwachs des ­Organisationskapitals 2015 ­beträgt also 73 298 Franken.

12,92 7,75 6,48 27,14

Anmerkungen zur Jahresrechnung 2015 1 Die flüssigen Mittel bestehen aus Kassenbeständen, Post- und Bankguthaben sowie Wertschriften, die jederzeit verfügbar sind. 2 Das zweckgebundene Anlagevermögen ­besteht aus Arbeitgeber-Beitragsreserven bei der Pensionskassenversicherung Stiftung Abendrot. 3 Die Rückstellungen entsprechen den Ferienguthaben des Personals aus früheren Jahren. Sie nahmen 2015 um 16 085 Franken zu. 4 Beim Fonds mit eingeschränkter Zweck­ bindung handelt es sich um die Saldi aus der Kampagne «Recht ohne Grenzen», der ­Kampagne der Klima-Allianz und der ­Delegationsreise ans Weltsozialforum. 5 Das erarbeitete freie Kapital entspricht den Betriebsüberschüssen von Alliance Sud. 6 Das erarbeitete gebundene Kapital enthält den Fonds für Investitionen in die Kom­


Betriebsrechnung 2015 1.1. –  31.12.2015 CHF

Jahresbeiträge, Spenden Zweckgebundene Beiträge 7 Sonderaktionen Aktivitäten und Verkauf Übriger Ertrag Betriebsertrag Beiträge an Drittorganisationen 8 Einkauf für Aktivitäten und Verkauf Personalaufwand Fremdleistungen Raumaufwand, Energie, Entsorgung Unterhalt Maschinen, Mobilien, Einrichtungen Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren Verwaltungs- und Informatikaufwand Marketing, Sonderaktionen, Öffentlichkeitsarbeit Spesen, Übriger Betriebsaufwand Abschreibungen auf Anlagevermögen Betriebsaufwand Betriebsergebnis Finanzergebnis Untermietergebnis Internes Ergebnis Betriebsergebnis ohne Fondsergebnis Fondsrechnung Fondszuweisungen Fondsentnahmen Fondsergebnis Ergebnis vor Zuweisungen Zuweisungen an Organisationskapital Zuweisung an freies Organisationskapital Zuweisung an Fonds Ern. Komm.technik Zuweisung an gebundenes Organisationskapital Entnahmen aus Organisationskapital Entnahme aus freiem Organisationskapital Entnahme aus Fonds Ern. Komm.technik Entnahme aus gebundenem Organisationskapital Ergebnis nach Zuweisungen munikationstechnik sowie die UntermieteAbrechnung. 7 Die zweckgebundenen Beiträge stammen u. a. von:

–  den Trägerorganisationen Swissaid,

F­ astenopfer, Brot für alle, Helvetas Swiss Intercooperation, Caritas und Heks ( 2 181 600 ).

– 11 820.00 – 2 845 400.00 –  – 155 198.19 20 477.87 – 2 991 970.32 142 188.95 – 1 921 422.80 135 088.05 212 216.61 7 026.26 3 540.10 126 710.58

Vorjahr CHF

%

0,40 95,10 0,00 5,19 – 0.68 100,00

– 13 550.00 – 3 003 450.00 – 5 000.00 – 61 689.47 – 55 731.88 – 3 139 421.35 133 743.94 554.50 1 955 767.38 160 290.75 209 656.73 4 098.73 3 981.10 109 277.12

441 309.91 61 545.41 20 015.83 3 071 064.50 – 102,64 79 094.18 – 2,64 – 22 004.16 – 6 208.51 – 14 985.00  35 896.51 – 1,20

303 210.47 35 199.81 19 784 30 2 935 564.83 – 203 856.52 – 9 870.48 3 510.63 – – 210 216.37

– 4 849.18 114 043.67 109 194.49 – 73 297.98 114 954.03 74 245.52 40 000.00 708.51  – 41 656.05 – – 41 656.05

– 90 269.29 – – 90 269.29 – 119 947.08 151 328.06 111 328.06 40 000.00 – – 31 380.98 – – 23 092.35

– 3,65 2,45

%

0,43 95,67 0,16 1,96 1,78 100,00

– 93,51  6,49

6,70

2,88 3,82

Abweichung CHF

– 1 730.00 – 158 050.00 – 5 000.00  93 508.72 – 76 179.75 – 147 451.03 8 445.01 – 554.50 – 34 344.58 – 25 202.70  2 559.88 2 927.53 – 441.00 17 433.46 138 099.44 26 345.60 231.53 135 449.67 – 282 950,70 – 12 133.68 – 9 719.14 – 14 985.00 246 112.88 85 420.11 114 043.67 199 463.78 46 649.10 – 36 374.03 – 37 082.54 –  708.51  – 10 275.07 –  – 18 563.70

– 8 288.63

8 288.63

– 0.00

– 0.00

– 0.00

–  d en Partnerorganisationen Solidar Suisse, Terre des Hommes Schweiz/Suisse und Schweizerisches Rotes Kreuz ( je 50 000 ). –  der Stiftung Liechtensteinischer Entwicklungsdienst ( 10 000 ). –  den Mitgliedern der NGO-Plattform der Schweizer Entwicklungsorganisationen ( 82 000 ).

–  den Organisationen der Klima-Allianz (175 800). –  der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit ( Deza ) an die Dokumentationszentren ( 250 000 ). –  der Stadt Lugano an das Regionalbüro ­Lugano von Alliance Sud ( 6000 ). >>

Rapport annuel  2015 13


Geldflussrechnung 2015 2015 CHF

Vorjahr CHF

Abweichung CHF

Umsatzbereich Ergebnis vor Zuweisungen ( Fondsveränderung ) Veränderungen Rückstellungen Abschreibungen Cashflow – Zunahme / + Abnahme Forderungen – Zunahme / + Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung + Zunahme / – Abnahme kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten + Zunahme / – Abnahme passive Rechnungsabgrenzung Veränderung des Nettoumlaufvermögens Geldfluss aus Betriebstätigkeit

– 35 896.51 16 085.32 20 015.83 204.64 89 275.55 – 29 753.57 – 35 052.96 – 113 946.65 – 89 477.63 – 89 272.99

210 216.37 – 66 873.83 19 784.30 163 126.84 – 32 804.66 – 1 018.34 13 112.24 105 297.70 84 586.94 247 713.78

– 246 112.88 – 82 959.15 231.53 – 162 922.20 122 080.21 – 28 735.23 – 48 165.20 – 219 244.35 – 174 064.57 – 336 986.77

Investitionsbereich + Verkauf / – Erwerb von Sachanlagen – Zunahme / + Abnahme zweckgebundene Wertschriftenanlage + Verkauf / - Erwerb von Finanzanlagen Geldfluss aus Investitionstätigkeit Kapitalüberschuss / -bedarf

– 2 315.24 – 664.20 – – 2 979.44 – 92 252.43

– 163 233.25 – 660.90 – – 163 894.15 83 819.63

– 160 918.01 – 3.30 – 160 914.71 – 176 072.06

–  –   – 92 252.43 1 356 269.85 – 89 272.99 – 2 979.44 –    1 264 017.42

– – 83 819.63 1 272 450.22 247 713.78 – 163 894.15 – 1 356 269.85

– – – 176 072.06 83 819.63 – 336 986.77 160 914.71 – – 92 252.43

Finanzierungsbereich + Zunahme / – Abnahme langfristiges Fremdkapital Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit + Zunahme / – Abnahme netto – Flüssige Mittel Netto – Flüssige Mittel am 1.1. Geldfluss aus Betriebstätigkeit Geldfluss aus Investitionstätigkeit Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Netto – Flüssige Mittel am 31.12.

8 Mitglieder- oder Projektbeiträge flossen 2015 an folgende Organisationen und Netzwerke: Bildungskoalition NGO ( 10 500 ), Eurodad ( 7947 ), éducation21 ( 120 000 ), Transparency International Schweiz ( 500 ), KOFF ( 500 ), WIDE Switzerland ( 1 000 ), OECD-Watch ­ ( 521 ), Swiss Water Partnership ( 500 ), Climate Action Network ( 220 ) und die KFPE ( 500 ).

Weitere Angaben – Entschädigung an leitende Organe : Mit­ glieder des Vorstands erhalten keine ­Entschädigung. Das Salär der Geschäfts­ leitungsmitglieder richtet sich nach dem Lohnreglement von Alliance Sud. – Stellenetat : Alliance Sud hatte im Jahr 2015 18 fest angestellte MitarbeiterInnen. Der Etat betrug insgesamt 12,8 Stelleneinheiten. – Leistungsbericht : Der vorliegende Jahresbericht gilt als Leistungsbericht.

Wir danken – den Trägerorganisationen Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas Swiss Inter­ cooperation, Caritas und Heks für ihre Mitgliederbeiträge ; – Solidar Suisse und Terre des Hommes Schweiz/Suisse sowie dem Schweizerischen Roten Kreuz ( SRK ) für ihre Partnerschafts­ beiträge ; – der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit ( Deza ) für ihren Beitrag an InfoDoc, dem Liechtensteinischen Entwicklungsdienst ( LED ) und der Stadt Lugano für ihre Beiträge an die Aktivitäten von Alliance Sud. Die Jahresrechnung 2015 wurde von der ­Revisionsfirma Lehmann AG, Bern, geprüft und als in Ordnung befunden.

14 Jahresbericht  2015


Wer Alliance Sud wo vertritt Stand 1.1.2016 Beratende Kommission für internationale Zusammenarbeit

Eva Schmassmann

Kommission für Wirtschaftspolitik

Mark Herkenrath

Zollexpertenkommission

Isolda Agazzi

Schweizerisches Nationales FAO-Komitee

Tina Goethe

Kommission für Partnerschaften mit Entwicklungsländern ( KFPE ) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz

Mark Herkenrath

Eurodad/Europäisches Netzwerk zu Verschuldung und Entwicklung ( Board )

Mark Herkenrath

Global Alliance for Tax Justice

Mark Herkenrath Dominik Gross

Our World is Not for Sale ( OWINFS ) / Internationales Netzwerk zu Handelspolitik

Isolda Agazzi

Verbindungsgruppe WTO des Staatssekretariats für Wirtschaft ( Seco )

Michel Egger Isolda Agazzi

Nationaler Kontaktpunkt der OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen ( Beirat )

Michel Egger

Internationales Netzwerk OECD Watch

Michel Egger

Verein Konzernverantwortungs-Initiative ( Vorstand )

Michel Egger

Klima-Allianz Schweiz

Jürg Staudenmann

Climate Action Network

Jürg Staudenmann

Swiss Water Partnership

Jürg Staudenmann

Bildungskoalition NGO

Kathrin Spichiger

NGO-Plattform Menschenrechte

Eva Schmassmann

NGO-Plattform der Schweizer Entwicklungs­organisationen ( Sekretariat )

Mark Herkenrath Eva Schmassmann

Parlamentarische Gruppe Suisse – Solidarité internationale ( Sekretariat )

Mark Herkenrath Eva Schmassmann

« Freedom of Access to Information and Freedom of Expression » Committee of the International Federation of Libraries Associations ( FAIFE/IFLA )

Amélie Vallotton Preisig

Netzwerk der entwicklungsbezogenen Dokumenta­tionsstellen der Schweiz ( NEDS )

Jris Bertschi Nicolas Bugnon

Informationsverbund Entwicklungspolitik ( IVEP )

Emanuela Tognola

Verband Bibliothek Information Schweiz ( Vorstand )

Amélie Vallotton Preisig

Rapport annuel  2015 15


Adressen Alliance Sud Postfach, 3001 Bern mail@alliancesud.ch www.alliancesud.ch Geschäftsstelle, Advocacy und Lobbying Telefon  031 390 93 30 Fax  031 390 93 31 InfoDoc dokumentation@alliancesud.ch Telefon  031 390 93 37 Fax  031 390 93 38

Alliance Sud 1, avenue de Cour, 1007 Lausanne www.alliancesud.ch/politique Advocacy et Lobbying lausanne@alliancesud.ch Téléphone  021 612 00 95 Fax  021 612 00 99 InfoDoc doc@alliancesud.ch Téléphone  021 612 00 86 Fax  021 612 00 99 Postkonto Alliance Sud 30-36070-0

Alliance Sud Via Moncucco 1, C.P. 516 6903 Lugano Telefono  091 967 38 40 Fax  091 966 02 46 lugano@alliancesud.ch www.alliancesud.ch/politica Impressum Redaktion/Koordination : Daniel Hitzig, K ­ athrin Spichiger Layout : Clerici Partner, Zürich Foto Titelseite : Malische Flüchtlinge in Burkina Faso. © Joerg Boethling


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