Alnatura Magazin - Januar 2016

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alnatura.de J A N U A R 2 0 16 I S S N   16 12 - 715 3

Neue Kinderseiten:

Erzeuger-Reportage:

ZEIT Leo

Leeb

Alnatura Markenprodukte:

Bewusst genieĂ&#x;en


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Die Originale von den Müsli-Experten aus dem Allgäu

Guten Morgen c k ü s t brei s h ü r F Ruck, zuck fertig in 2 – 5 Minuten OHNE KOCHEN!

Bio-Pionier seit 1974

Warm frühstücken & gesund in den Tag starten Ein wohliges Gefühl im Bauch und echte Energie für die Herausforderungen des Tages - dafür sorgen die originalen Frühstücksbreie von Rapunzel Naturkost.

Von fruchtig über basisch bis hin zu ausgleichend ayurvedisch: Bei den vielen Sorten ist für jeden ein Lieblingsbrei dabei.

Wir machen Bio aus Liebe.


Januar 2016 LIEBE KUNDINNEN, LIEBE KUNDEN, persönlich und im Namen der Alnatura Kolleginnen und Kollegen wünsche ich Ihnen ein gesundes, frohes und interessantes Jahr 2016. Jedes neue Jahr birgt in sich die Chance, im eigenen Leben etwas neu und anders zu machen. Im Rückblick auf das zu Ende gegangene Jahr haben wir uns überlegt, dass wir uns noch stärker um zwei »Fundamente« unserer Unternehmensinitiative kümmern und stärker darüber informieren wollen. Einerseits geht es um die Stärkung der Bio-Landbau-Bewegung in Deutschland. Mit der Alnatura Bio-Bauern-Initiative wurden in den zurückliegenden zwölf Monaten zehn B ­ auernhöfe bei der Umstellung auf den Bio-Landbau unterstützt. Im Alnatura Magazin werden wir regelmäßig über Grundlagen des Bio-Landbaus informieren. Die Berichte über die Alnatura Bio-­Bauern-Initiative werden wir fortführen. Monatlich stellen wir Ihnen einen Bauern vor. Andererseits suchen wir noch intensiver den Dialog mit unseren Kundinnen und Kunden, dem anderen Fundament unseres Unternehmens. Kunden werden für Kunden im Alnatura Magazin schreiben. Melden Sie sich mit Themen bei uns. Und für die kleinen Kunden gibt es neu Kinderseiten aus »ZEIT Leo«. Für Ihre treue Partnerschaft im zu Ende gegangenen Jahr danken wir Ihnen sehr herzlich. Wir bauen auf Ihre Unterstützung in Form von Ideen und Taten auch im neuen Jahr. Seien Sie uns gewogen und bleiben Sie uns verbunden. Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäfts­­führer Alnatura

6 PANORAMA 4

Kochen & Genießen

WARENKUNDE Bohnen 6 REZEPTIDEEN Chili con Carne y Chocolate / Pfälzer 8

Dampfnudeln / Porträt: Torsten Hülsmann, der Streetfooder NEU! KLEINE WEINSCHULE Was ist Bio-Wein?

Im Super Natur Markt

MARKENSEITEN HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN NEU! VEGANE KOLUMNE Vegan = gesund? ERZEUGER-REPORTAGE Leeb Biomilch ALNATURA MARKENPRODUKTE ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE Verleihung der ABBI-Förderpreise 2015 HERSTELLER-REPORTAGE followfish ALNATURA EINBLICKE Tierwohl für Garnelen? HERSTELLER-REPORTAGE Apeiron NATURKOSMETIK Gesichtspflege

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14, 32 16, 36 17 18 22 24 26 28 30 34

Kultur & Wissen

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GESELLSCHAFT Mitarbeiter-Engagement 38 NACHHALTIG LEBEN Bio aus Sri Lanka 40 NEU! ZEIT LEO Mach mit, lach mit! 42 ERGÄNZENDE THERAPIEN Rhythmische Massage 44 NEU! ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS 46

Bio-Landwirtschaft – ein geschichtlicher Abriss NEU! PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN Weil ein Flüchtling mehr braucht …

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VORSCHAU, FILIALEN, IMPRESSUM

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Alnatura Magazin 01.2016

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A L N AT U R A

P   anorama KURZ UND KNACKIG

»Das Geheimnis der Veränderung ist, dass man sich mit all seiner Energie nicht darauf konzentriert, das Alte zu bekämpfen, sondern darauf, das Neue zu erbauen.« Sokrates (469-399 v. Chr.)

Neuer Vertriebspartner für Alnatura

Plattform für nachhaltigen Genuss und Klimaschutz Nachhaltig und klimabewusst einkaufen, kochen und essen, sich austauschen und Spaß dabei haben: Die gemeinnützige Initiative Klimagourmet aus Frankfurt am Main zeigt, wie das geht. Sie bietet Infos zu Klimagourmet-Aktivitäten, regionalen Aktionen ihrer Partner, Tipps und Infos zu vegetarischer und veganer, saisonaler und regionaler Ernährung, Bio und Fair Trade. Außerdem hält sie Interessierte auf dem Laufenden, wie es um Planet, Mensch, Tier und Zukunft steht. klimagourmet.de

Blog-Liebling des Monats gourmandisesvegetariennes.blogspot.de

Bloggerin Melissa zeigt seit 2009 auf ihrem Blog, wie vielfältig und lecker die vegetarische und vegane Küche ist: zum Beispiel mit Maronen-Rosenkohl-­Risotto oder Linsen-­ Kokos-Curry. Prima finden wir auch die ­Möglichkeit, die Rezepte saisonal auszuwählen – dazu einfach die Rubrik »Rezepte nach Saisonkalender« anklicken.

Alnatura Lehrlingsfilialen in Darmstadt und Karlsruhe Für zwei Wochen übernehmen die Lernenden im zweiten und dritten Lehrjahr die vollständige Führung von zwei Alnatura Super Natur Märkten. Ohne die Unterstützung erfahrener Kolleginnen und Kollegen haben sie die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und als Abteilungsverantwort­ liche oder Filialleiter die Verantwortung zu ­übernehmen. Die Lehrlingsfilialen finden statt in der Filiale in DarmstadtBessungen in der Heidelberger Straße 193 vom 11. bis zum 23. Januar und in der Karlsruher Filiale in der Ludwig-­ Erhard-Allee 14 vom 25. Januar bis zum 6. Februar.

Denkanstoß

Die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung raten zu nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche (entspricht 15 bis 31 Kilogramm pro Jahr) sowie zwischen 150 und 220 Gramm Fisch pro Woche (entspricht 4 bis 11 Kilogramm pro Jahr). Tatsächlich wird mit im Durchschnitt 60 Kilogramm Fleisch und 15 Kilogramm Fisch pro Kopf und Jahr deutlich mehr verzehrt. Wenn mehr maßgehalten würde, kämen die positiven Seiten der landwirtschaftlichen Tierhaltung zum Tragen: produktive Nutzung von Wiesen und Weiden, Offenhalten von Landschaften durch Beweidung, vor allem in Berg­regionen, tierischer Dünger in einer Menge, die die Böden fruchtbar verwerten k ­ önnen. Den Tieren ginge es in kleineren Beständen besser. Es gäbe keine Massentierhaltung, die Böden würden nicht mit Gülle überdüngt, die Gewässerqualität litte nicht. Weniger ist mehr! MH

Illustration Denkblasen: Thinkstock / Leysan

In rund 200 Sky-Märkten in Norddeutschland finden Sie jetzt Alnatura Produkte. Angeboten wird ein umfangreiches Alnatura Sortiment, darunter eine große Auswahl an Babyprodukten in Demeter-Qualität. Die Sky-Märkte sind vor allem in Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und teilweise auch in Niedersachsen und Brandenburg beheimatet. Damit wird der Wunsch vieler Kunden erfüllt, Alnatura Markenprodukte auch in ganz Norddeutschland zu erhalten.


Gentechnik – Nein danke! Am 16. Januar 2016 findet in Berlin die große »Wir haben Agrarindustrie satt!«-Demonstration statt. Infos unter wir-haben-es-satt.de

Europäisches Projekt zur kulturellen Bildung von Lehrlingen Seit vielen Jahren bietet Alnatura mit Abenteuer Kultur und FilialART künstlerisch-kulturelles Arbeiten als integralen Bestandteil der Berufsausbildung an. Auf Basis dieser Erfahrungen beteiligt Alnatura sich nun seit einem Jahr auch an einem europäischen Austausch zum Thema Kulturelle Bildung in der Berufsausbildung. Über einen Zeitraum von zwei Jahren arbeiten fünf Länder an dem von der EU geförderten Erasmus+Projekt MANUCULTURA. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Partner ermöglichen eine Bearbeitung und Weiterentwicklung des Themas aus verschiedenen Perspektiven – aus Sicht von Betrieben, aus Sicht von Berufsschulen und aus Sicht von Kultureinrichtungen. Weitere Informationen unter manucultura.net

Wissenschaftler, Politiker unterschiedlicher Parteien und Experten von nationalen Behörden in der EU bewerten die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) angewandten Verfahren der Risikobewertung von GVO (gentechnisch veränderte Organismen) kritisch. Die Verfahren seien veraltet. Kombinatorische Effekte würden nicht untersucht. Auswirkungen des Pestizideinsatzes würden zu wenig berücksichtigt. Forscher erhielten keinen adäquaten Zugang zu GVO-Material, auch aus Gründen des Patentschutzes (Schweizer Allianz Gentechfrei, 13. 10. 2015). ••• 2007 hatte das Europäische Patentamt (EPA) ein Patent auf ein Züchtungsverfahren für gentechnisch veränderte Milchkühe erteilt. Gegen das Patent hatte eine breite Koalition Einspruch eingelegt. Am 8. Oktober 2015 hätte der Einspruch vor dem EPA behandelt werden sollen. Die Patentinhaber ­zogen kurzfristig zurück. Daraufhin widerrief das EPA das Patent. Obwohl die europäischen Gesetze Patente auf Tier­arten und Verfahren zur Zucht von Tieren verbieten, werden solche Patente erteilt (Schweizer Allianz Gentechfrei, 8. 10. 2015). MH

Aktion »1000 Gärten –  Das Soja-Experiment « Gemeinsam mit der Landessaatzuchtanstalt der ­Universität Hohenheim startet der Bio-Tofuhersteller Taifun 2016 eine Ini­tiative der Superlative, um die Soja-Züchtung in Deutschland weiterzuentwickeln. Mithilfe von 1 000 Gärtnern möchte Taifun verschiedene Soja-Sorten und -Stämme an möglichst v­ ielen Standorten testen. Ziel ist die Entwicklung von neuen Sorten, die sowohl an kühleren Standorten gut gedeihen als auch ideale Eigenschaften für die Herstellung von Tofu haben. So soll der heimische Anbau zukünftig deutlich ausgeweitet werden. Interessierte Hobby-­ Gärtner können sich bis 28. Februar 2016 bewerben. Infos und Teilnahmebedingungen unter 1000Gärten.de

Im Januar gibt es wieder »Kunterbunte Extra-Punkte« Erleben Sie vom 7. bis 20. Januar 2016 mit Alnatura das ­Bonusprogramm Payback und sammeln Sie viele tolle ExtraPunkte. Für Punktejäger gilt: Drucken Sie sich am Alnatura Service-Punkt einen Einkaufsgutschein aus. Im Aktionszeitraum erhalten Sie zehn Prozent Ihrer eingelösten Punkte wieder auf Ihr Konto gutgeschrieben. All jenen, die sich zu Payback neu anmelden, werden 150 Extra-Punkte für ­ einen erfolgreichen Start geschenkt. Und eine Überraschung gibt es noch obendrauf. Bei allen Fragen beraten die Alnatura Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen Sie gern.

NEU!

Alnatura Matcha Latte

Eine Innovation ohne Zusatzstoffe: Der Matcha Latte besteht nur aus bester Bio-Bergbauernmilch, Rohrohrzucker und kostbarem Matchapulver aus Japan. Zur Herstellung des Matchas werden sorgsam beschattete Grüntee-Blätter gepflückt, getrocknet und dann in Steinmühlen fein vermahlen. Ab sofort in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. Alnatura Magazin 01.2016

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weiße Bohnen

rote Kidneybohnen

schwarze Bohnen

Mungobohnen

weiße Riesenbohnen

weiße Jumbobohnen

Sojabohnen Azukibohnen

Das Gute an diesen Bohnen –

sie sind schonend getrocknet und daher perfekt für die Vorratshaltung. Wichtig: vor dem Kochen mehrere Stunden einweichen. So verkürzt sich die Garzeit erheblich. Salzen sollte man Bohnen­ gerichte erst am Ende der Zubereitung, die Hülsenfrüchte werden sonst nicht weich.


KOCHEN & GENIESSEN

WA R E N K U N D E

Bohnen D

ie Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2016 zum »Jahr der Hülsenfrüchte« ernannt. Und das aus gutem Grund: Die UN stellt fest, »dass Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und ­Kichererbsen für die Menschen auf der ganzen Welt eine wich­tige Quelle für pflanzliches Eiweiß und Amino­säuren und für Tiere eine Quelle für pflanz­ liches Eiweiß sind«.

Auch möchte die UN darauf aufmerksam machen, dass Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung weltweiter und guter Ernährung spielen. Und nicht zuletzt weist sie darauf hin, »dass Hülsenfrüchte Leguminosen mit stickstoffbindenden Eigenschaften sind, die zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit beitragen und sich positiv auf die Umwelt auswirken können«. Ein Aspekt, der insbesondere in der Bio-Landwirtschaft sehr wichtig ist, denn hier ist die Zufuhr von Stickstoff aus synthetischem Dünger bekanntlich tabu. Wir widmen daher diese Warenkunde und auch die der nächsten beiden Aus­ gaben des Alnatura Magazins den Hülsenfrüchten. Die Bohnen machen den Anfang. Azukibohnen Diese kleinen, meist roten Bohnen stammen ursprünglich aus Mittelchina. Man kennt sie dort seit Jahrtausenden. Heute wird die runde Hülsenfrucht auch in anderen asiatischen Ländern angebaut und bereichert die japanische, koreanische oder auch indische Küche. Mit ihrem süßlicharo­matischen Geschmack und der relativ festen Konsistenz schmecken Azukibohnen in Salaten, Suppen und als Beilage. In Japan eine Delikatesse: süße Dips und Desserts aus der ­feinen Bohne. Kidneybohnen Chili con Carne ohne Kidneybohnen? ­Undenkbar. Diesem eigentlich typisch mexikanischen Gericht verdankt die nierenförmige Hülsenfrucht hierzulande ihre große Bekanntheit. Doch sie kann mehr als nur in diesem pikanten Eintopf glänzen. Die leicht süßlich schmeckende Kidneybohne passt auch in Schichtsalate, deftige Gemüsegerichte oder, wiederum ganz mexikanisch: in gefüllte Tortillas. Mungobohnen Man könnte sie glatt mit unseren Gartenerbsen verwechseln – die kleinen grünen Mungobohnen. Ihre Heimat liegt in Ost- und Mittelasien, wo man nicht nur die Bohnen, sondern auch die grünen Hülsen als frisches Gemüse verzehrt. Bei uns kommen gekochte Mungobohnen – meist in Kombination mit asiatischen Gewürzen – in Eintöpfe und Pfannengerichte. Viel häufiger aber trifft man auf Mungobohnensprossen. Diese kann man in wenigen Tagen zu Hause selbst ziehen. Mit ihrem frischen, dezent nussigen Geschmack passen sie perfekt auf Brot, in Salat und zu Wok-Gerichten.

Schwarze Bohnen Eine Augenweide – schwarz und glänzend die Schale, das Innere cremeweiß. Auch geschmacklich müssen schwarze Bohnen sich nicht verstecken: Leicht nussig mit süßer Note, so lässt sich der Gaumeneindruck wohl am ehesten beschreiben. In Süd- und Mittelamerika gehören schwarze Bohnen in den Vorratsschrank beinahe jeder Küche und sind dort ein Grundnahrungsmittel wie bei uns das Brot. Sie werden zu Eintöpfen und Püree verarbeitet, als Dip zu Burritos und Enchiladas gereicht, zu Reis, Hähnchen und Fisch gegessen – das alles beinahe zu jeder Tageszeit. Sojabohnen Diese Hülsenfrucht blickt auf eine sehr lange Kulturgeschichte zurück. Überlieferungen zufolge wurde die kleine Bohne schon 1000 vor Christus in China kultiviert. Heute zählt sie weltweit zu den bedeutendsten Wirtschaftspflanzen. Kein Wunder, denn die Sojabohne hat ein interessantes Spektrum an Inhaltsstoffen, ist nahrhaftes Tierfutter und kann zu vielfältigen Produkten verarbeitet werden – denke man nur an Sojaöl, Sojadrink oder Tofu. Die Bohne selbst wird ­ im asiatischen Raum vor allem zu deftigen Eintöpfen und Suppen verarbeitet. Weiße Bohnen Dass es insgesamt sehr viele Bohnensorten gibt, wird vor allem bei den weißen an der Größen- und Formenvielfalt deutlich. Die Bezeichnung weiße Bohnen ist daher eher Sammelbegriff als Sortenname. Oft eint sie aber ihre Größe, das Aroma und die mehlige Konsistenz. Das Interessante: Weiße Bohnen sind nicht nur in der asiatischen und amerikanischen Küche beheimatet, auch europäische Köche verwenden die cremefarbenen Giganten in traditionellen Gerichten. Weiße Riesenbohnen beispielsweise findet man auf italienischen Vorspeisenplatten oder in griechischen Salaten. Und zum typisch britischen Frühstück gehören Baked Beans: in Tomatensauce gebackene weiße Bohnen. JEDES BÖHNCHEN EIN TÖNCHEN? Sie wissen, was gemeint ist! Doch dieser unangenehme Nebeneffekt des Bohnenverzehrs muss nicht sein. Die blähenden Inhaltsstoffe bauen sich mit zunehmender Einweich- und Kochzeit ab und gehen ins Wasser über. Daher: Langes Garen und ein Abschütten des Koch­ wassers kann Abhilfe schaffen. Verdauungsfördernde Kräuter und Gewürze können helfen und passen obendrein geschmacklich zu Bohnen, Erbsen und Co. AW

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REZEPTIDEEN

Schoko -Chili

co n ca rne

•  w ür zi g- a ro m a ti sc h •  Z ub erei tu ng sz ei t ca . 2 h  +  1 2  h E in w ei ch ze it •  N ä hr w erte p ro P erso n Energie 8 5 0  k cal, Eiweiß 5 0  g, K oh le n­h yd ra te 3 0  g , F et t 5 5  g

Schokolade im Chili?

Schon vor Jahrtausenden standen bei den Ureinwohnern Mittelamerikas Kakaobohnen auf dem ­S peiseplan. Allerdings noch nicht als Süßspeise, sondern meist in flüssiger Form als Getränk und als Gewürz. Dem Chili verleiht die Schoko­ lade ein besonderes Aroma – guten Appetit!


KOCHEN & GENIESSEN

Carolin Rodach, A ­ lnatura Produktmanagement: »Wenn mich in meiner Wahl­ heimat Frankfurt das Heimweh packt, dann helfen ein paar l­eckere Dampfnudeln, um zu­m indest kurzzeitig darüber hinwegzukommen.«

Chili con Carne y Chocolate Für 4 Personen

90 g Kidneybohnen / 90 g getr. schwarze Bohnen / 5–6 EL Ghee / 800 g grobes Rinderhack, 20 % Fett / Meersalz / Pfeffer / 3–5 rote Chilischoten (Jalapeño) / 3 kl. Zwiebeln / 3 Knoblauchzehen / 3–4 feste ­Tomaten / 3 EL Tomatenmark  / 800–900 ml Rinderoder Geflügelbrühe / 1 EL brauner Zucker / 1–2 TL Paprikapulver / 2 Msp. Cayenne­pfeffer / 2 Msp. Kreuzkümmel / 2 geh. TL Majoran, getr. / 25 g Zartbitterschokolade 64 % / 1 Bd. frischer ­Koriander / 150 g Schmand Zubereitung Getrocknete Bohnen am besten über Nacht in einer

Schüssel mit reichlich Wasser einweichen. Am Folgetag über ein Sieb abgießen und in einem Topf mit ungesalzenem Wasser ca. 60–90 min bei mittlerer Temperatur bissfest garen. Für das Hackfleisch 2–3 EL Ghee in einer vorgewärm­ ten Pfanne zerlassen, Hackfleisch darin in zwei Durchgängen leicht krümelig anbraten, jedoch nicht ­durchbraten. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen und in eine Schüssel geben. Chilischoten in feine Würfel schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Tomaten vom Strunk befreien, vierteln und Kerngehäuse entfernen. Fruchtfleisch nochmals halbieren. 3 EL Ghee in einem großen, vorzugsweise gusseisernen Topf zerlassen. Chili, Zwiebel und Knob­­lauch darin anrösten. Tomatenstücke und Tomatenmark zugeben und kurz mitrösten, anschließend mit Brühe ablöschen und bei mittlerer Temperatur ca. 4 min köcheln ­lassen. Hackfleisch samt Fleischsaft zugeben. Mit Zucker, Pa­ prikapulver, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel und Majoran würzen. Gegarte Bohnen abgießen, kurz abtropfen lassen und in den Topf geben. Für ca. 5–10 min bei mittlerer Temperatur einkochen lassen. Bei Bedarf etwas Brühe oder Wasser angießen. Schokolade hacken. Koriander waschen und grob zupfen. Chili vom Herd nehmen, Schokolade einrühren und bei Bedarf etwas nachsalzen. Mit Schmand und Koriander servieren. Dazu passen Tortilla-Chips oder Reis.

Mein Lieblingsrezept

Pfälzer Dampfnudeln Für ca. 10 Dampfnudeln

500 g Mehl / 250 ml Milch / 50 g Zucker / 1 Hefewürfel / 50 g Butter / 1 Ei / Butter und Salz zum Ausbacken Zubereitung Vorteig Aus Mehl, lauwarmer Milch, Zucker und Hefe einen

Vorteig herstellen. Dazu Mehl in eine Schüssel geben und eine Kuhle in die Mitte drücken. Milch handwarm erwärmen, die Hefe und den Zucker darin auflösen und in die Kuhle gießen. Etwas mit Mehl bestäuben. Ca. 15 min abgedeckt mit einem Tuch an einem warmen Ort gehen lassen. Weiche Butter und Ei hinzufügen, gut mit der Hand kneten und den ganzen Teig nochmals 30–45 min abgedeckt gehen lassen. Aus dem Teig ca. faustgroße Stücke abstechen und zu Kugeln formen. Diese dann nochmals ca. 15 min gehen lassen. Backen In einer Pfanne mit Glasdeckel ca. fingerhoch Wasser eingießen, 2 EL Butter und ½ TL Salz hinzugeben. Alles aufkochen lassen, dann die Teiglinge hineinsetzen, nicht zu eng, denn die Dampfnudeln gehen noch auf! Jetzt den Deckel drauf und warten. Auf keinen Fall während des Bratens den Deckel heben! Nach ca. 20 min sollte das Wasser verdampft sein und die Dampfnudeln eine Kruste bekommen haben. Es knistert nun leicht. Dann blitzschnell den Deckel heben und darauf achten, dass keine Wassertropfen auf die Dampf­ nudeln kommen. Fertig! Auch lecker und Omas Favorit: eine Doppelkruste; dafür die Dampfnudeln einfach nochmals von der anderen Seite kurz in Butter braten. Typisch für Pfälzer Dampfnudeln ist die Salzkruste. Bei uns daheim gab’s dazu klassisch Kartoffelsuppe und dann noch eine Dampfnudel mit Vanille- oder Weinsoße als Dessert.

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Rheinish Bur ger

P O R T R ÄT

Torsten Hülsmann, der Streetfooder Der gebürtige Düsseldorfer erlernte den Beruf des Kochs in der Brauerei »Zum Schiffchen«. Anschließend lockten ihn die drei Sterne von J. C. Bourgueil in das Restaurant »Im Schiffchen« in Kaiserswerth. In weiteren Düsseldorfer Häu­ sern sammelte er Erfahrung als Chef de Partie und Souschef. Seit 2012 arbeitet er als selbstständiger Foodstylist und Rezeptautor für Kochbücher und Magazine und entwickelt seit drei Jahren Rezepte für das Alnatura Magazin. Unter dem Label »Die Strassenküche« kocht er zusammen mit sei­ nem Geschäftspartner Antonio Buntenkötter auf den Streetfood-Märkten in NRW oder noch lieber für seine Frau und die drei Kinder. Wie beginnen Sie Ihren Tag? Mal gibt es Porridge mit Obst,

mal ’ne Schüssel Müsli, mal ein belegtes Brötchen. Am Wochenende, wenn wir mehr Zeit haben, dürfen es schon mal Eggs Benedict (pochierte Eier auf Röstbrot mit Schinken und Sauce) sein. Ohne frisch aufgegossenen Kaffee gehe ich aber grundsätzlich nicht aus dem Haus.

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• U SA tr iff t Rh ei nl an d • Z ub erei tu ng sz ei t ca . 4 0  m in  • N äh rw erte pr o Pe rs on Energie 89 2 kcal , Eiweiß 43  g, Ko hl en ­h yd ra te 55  g , Fe tt 54  g

Gibt es ein Essen aus Ihrer Kindheit, das Sie besonders ge­ prägt hat? Ja, die Graupensuppe und der Grünkohleintopf

meiner Oma. Damals gehörten sie nicht zu meinen Lieblingsgerichten, weil es eine halbe Ewigkeit gedauert hat, bis das Mittagessen auf den Tisch kam. Heute weiß ich, wie viel Zeit, Geduld und Liebe man selbst für so einfache Gerichte aufbringen muss, und freue mich jedes Jahr auf den ersten Grünkohl mit Mettwurst und Mostert (Senf). Haben Sie heute ein Lieblingsgericht? Spaghetti alla car­ bonara stand lange an erster Stelle. Zurzeit begeistern mich aber j­apanische Nudelsuppen wie Miso Ramen und die ­traditionelle vietnamesische Pho Bo. Was ist Ihr favorisiertes Getränk? Ein frisch gezapftes ­ Uerige Altbier. Welche Gewürze setzen Sie am häufigsten ein? Kreuz­ kümmel, schwarzen Pfeffer, Koriandersaat. Was war bisher Ihr größter Koch-Flop? Erstes Lehrjahr, e­ rste Mousse au Chocolat … Ich sehe heute noch die Schüssel hinter mir herfliegen. Gibt es eine Geschmackskombination, die für Sie eine ­völlig neue, überraschende Erfahrung war? Meine erste hand­­­

gemörserte gelbe Currypaste zur Herstellung einer Laksa. Mir war bis dato nicht bewusst, wie komplex Currypasten ­eigentlich sind.


Im nächsten Monat:

KOCHEN & GENIESSEN

Veganer Korean-Barbecue-Burger Kichererbsen mediterran mit Fisch und Garnelen Koch-Porträt: Surdham Göb

Onion Rings Für 4 Portionen

Rheinish Burger Für 4 Burger Für die Burger: 4 Laugenbrötchen / 4 Pattys (à 150 g)  /

1 EL Ghee / 4 EL Sauerkraut / 4 EL scharfer Senf / 12 Essiggurken / Für die Zwiebelkruste: 2 braune Zwiebeln / 60 g Butter / 1 Pr. Zucker / 4 EL scharfer Senf / 1 Eigelb / 60 g Toastbrot, gerieben / ½ Bd. glatte Petersilienbätter, gehackt / Meersalz / Pfeffer / Außerdem: Butter zum Bestreichen / Pflanzenöl zum Bepinseln / Mehl zum Bestäuben Zubereitung Für die Kruste die Zwiebeln schälen und in feine

Würfel schneiden. Butter in einer Pfanne zerlassen und Zwiebeln darin mit 1 Pr. Zucker glasig anschwitzen. Senf zugeben und kurz mitschwitzen. Pfanne vom Herd nehmen und die Zwiebel-Senf-Mischung etwas abkühlen lassen. Dann Eigelb, Toast und Petersilie unter die Masse heben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine Grillpfanne erhitzen. Brötchen halbieren und die Schnittflächen mit Butter bestreichen. Innenseiten goldgelb anrösten, dabei leicht in die Pfanne drücken. Anschließend beiseitelegen. Pattys beidseitig mit etwas Öl bepinseln und je 1½ min pro Seite in der sehr heißen Pfanne scharf anbraten. Aus der Pfanne nehmen und die Oberseiten mit je 2 EL Zwiebel-Senf-Mischung bestreichen, leicht andrücken und mit etwas Mehl bestäuben. Pfanne reinigen und Pattys mit der Zwiebel-Senf-Mischung nach unten erneut für ca. 1 min im Ghee anbraten. In der Zwischenzeit die unteren Brötchenhälften mit Sauerkraut belegen. Die oberen Hälften mit Senf bestreichen. Gebratene Pattys mit der Zwiebelkruste nach oben auf dem Sauerkraut platzieren und mit Gurkenscheiben belegen. Deckel obenauf setzen. Tipp: Den Rheinish Burger genießt man am besten mit einem frisch Gezapften.

Die Rezepte stammen aus »Burger – Homemade Fastfood« von Torsten Hülsmann, Fotos von Oliver Brachat, Illustrationen von Amélie Graef, Hölker Verlag, ISBN 978-3-88117-919-5, 19,95 Euro. Auch von Torsten Hülsmann erhältlich: »Mein Kräuter- und Blumen­­ kochbuch. Rezepte und Tipps zu Anbau und Ernte«, ISBN 978-3-88117-925-6, 16,95 Euro.

3 rote Zwiebeln / ½ l Milch / Meersalz / Für den Teig: 170 g Mehl / 1 Pr. Meersalz / 375 ml helles Bier / 1 l Bratöl  / Außerdem: ca. 100 g Mehl zum Wenden Zubereitung Zwiebeln schälen, in 1 cm dicke Scheiben schneiden und die

einzelnen Ringe voneinander trennen. Milch in eine Schüssel füllen und die Zwiebeln hineinlegen. Für mindestens 3 h kalt stellen. Teig Mehl in eine Schüssel sieben und mit Salz und Bier zu ­einem glatten Teig verrühren. Zwiebelringe in ein Sieb abschütten und trocken tupfen. Das Bratöl in einem hohen Topf oder in der Fritteuse auf 180 °C erhitzen. Mehl zum Wenden in einen tiefen Teller geben. Zwiebelringe einzeln zunächst im Mehl wenden und dann durch den Ausbackteig ziehen. Leicht abtropfen lassen und vorsichtig in das heiße Öl geben. Zügig hintereinander so viele Ringe auf einmal in den Topf geben, dass sie auf der Ober­ fläche nebeneinander schwimmen können. Nach ca. 30 sec die Ringe mithilfe eines Schaschlikspießes oder einer Gabel drehen und goldgelb ausbacken. Mit den restlichen Onion Rings ebenso verfahren. Vor dem Servieren auf Küchenkrepp abtropfen lassen, leicht salzen und sofort servieren.

Onio n Rin g s

•  F in ge rf oo d in  sz ei t ca .  3 0  m •  Z ub erei tu ng ei t +  3 – 4  h K üh lz P erso n p ro •  N ä hr w erte 3  g, cal, Eiweiß 1  k 5 0 9 ie Energ 0  g 7 t te 6 0  g , F et K oh le n­h yd ra

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KLEINE WEINSCHULE

Was ist Bio-Wein? N

ASERÜMPFEN WAR ANGESAGT. Öko- oder BioWein hatte keinen guten Ruf. Man könnte sogar sagen, sein Image war miserabel. Inzwischen hat das Blatt sich gewendet. Viele traditionelle und namhafte Weingüter, wie zum Beispiel Wittmann aus Rheinhessen oder Dr. BürklinWolf aus der Pfalz, arbeiten seit geraumer Zeit biologisch oder gar biodynamisch im Weinberg sowie im Keller. Viele andere tun es ihnen nach. Warum? Ein Grund könnte sein, dass die Winzer ihre Gesundheit nicht mehr aufs Spiel setzen wollen. Beim Ausbringen von Pestiziden wird nämlich nicht nur Pilzkrankheiten, Beikräutern und sonstigen Lebewesen am Weinberg der Garaus gemacht. Ein weiterer Grund könnte der Umweltschutzgedanke sein, der den verantwortungsbewussten Winzer umtreibt. Er stärkt das Ökosystem in seinem Weinberg, indem er keine chemischsynthetischen Düngemittel einsetzt. Stattdessen begrünt er freie Flächen mit Leguminosen, die den Boden lockern und ihm auf natürliche Weise Stickstoff zuführen. Er fördert damit die Biodiversität im Weinberg, der ansonsten eine triste, leblose Monokultur wäre. Dieser Antrieb, Bio-Wein zu erzeugen, ist zwar ehrenwert, für die Herstellung eines qualitativ hochwerti­ gen Weins aber noch nicht ausreichend. Der mitentscheidende Aspekt für die Umorientierung vieler Winzer auf biologischen Weinbau hat aber genau mit dieser Qualitätsorientierung zu tun. Ein guter Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Darin sind sich die handwerklich arbeitenden Winzer, die nicht auf technische Tricks zur Weinbereitung im Keller zurückgreifen, einig. Gesunde, konzentrierte Trauben sind gefragt für Qualitätsweine. An hohen Erträgen sind nur Massen­ wein-Erzeuger interessiert. Wein entsteht aus dem Saft der Trauben. Sind die Trauben nicht gesund, schmeckt man das im Most und später im Wein. Für gesundes Lesegut braucht man aber robuste Reben, die nicht krankheitsanfällig sind. IM BIOWEINBAU stärkt man die Reben, indem man sie nicht von angeblich störenden Unkräutern befreit, sondern bewusst andere Pflanzenarten daneben sät, die wiederum Nützlinge anziehen und zudem den Boden stärken. Gegen Echten und Falschen Mehltau – typische Pilzkrankheiten im Weinberg – dürfen auch Bio-Winzer Kupfer und Schwefel spritzen. Die zugelassenen Mengen sind jedoch geringer als im konventionellen Weinbau. Im biodynamischen Weinbau arbeiten die Winzer mit Präparaten, beispielsweise aus Hornmist oder

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Hornkiesel, die der Pflanzengesundheit dienen. Sie fördern unter anderem die Lichtaufnahme der Blätter, also das Wachstum beziehungsweise den Reifeprozess der Trauben, und dienen einem lebendigen Boden. Kräuterpräparate aus Schachtelhalm und Brennnessel unterstützen die Reben bei der Abwehr von Pilzinfektionen. Der Rhythmus der Natur gibt den Bio-Winzern ihre Arbeitsschritte vor. Deren wirtschaftliches Risiko ist weitaus höher als das konventionell ­arbeitender Betriebe, die bei Pilzbefall schnell auf chemischsynthetische Spritzmittel zurückgreifen können. Umso wichtiger ist es, die Pflanze und den Boden im stabilen Gleichgewicht zu halten. Das macht sie weniger anfällig für Krankheiten. In kühl-gemäßigten Klimata wie in Deutschland ist es weitaus schwieriger, Bio-Weinbau zu betreiben, als in trockenen, niederschlagsarmen Gebieten. Grund dafür sind die

Bio-Zertifikate für Wein EU-Bio-Siegel Jeder Bio-Wein muss nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus produziert sein, zertifiziert durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Anbau. Darüber hinaus können sich die Winzer von Bio-Verbänden zertifizieren lassen, deren Regeln für ökologischen Weinbau und Kellerwirtschaft strenger sind als die EU-­ Bio-Zertifizierung. Eine Gesamt-Umstellung des Betriebs auf Bio ist hier erforderlich. Ecovin Größter bundesweiter Verband von Bio-Winzern, vor mehr als 30 Jahren gegründet, aktuell 220 Mitglieder Bioland Gegründet in den 1970er-Jahren, größter bundesweiter Bio-Verband mit über 5 900 vielfältigen Erzeugern, darunter 260 Winzer Naturland Weltweiter Bio-Verband mit 38 000 Bauern international, 2 600 in Deutschland, davon 160 Winzer Demeter Weltweiter Bio-Verband für biodynamisch arbeitende Erzeuger, 4 900 Mitglieder, in Deutschland 1 400 Landwirte. Weltweit 858 Weingüter mit DemeterZertifizierung, 53 in Deutschland biodyvin 1995 in Frankreich gegründeter Verband von biodynamisch arbeitenden ­W inzern; aktuell 104 fran­ zösische und 2 deutsche Winzer


DIE BEGRÜNUNG DES WEINBERGS dient dem Boden

und der Biodiversität.

Pilzkrankheiten, die mit einer bestimmten Luftfeuchtigkeit und Wärme auftreten. Trocken und heiß mögen sie es nicht. Anderer Schädlinge, wie des Traubenwicklers, versucht man im Bio-Weinbau mit der sogenannten Verwirrmethode Herr zu werden. Im Weinberg werden Pheromone ausgelegt, ein Sexuallockstoff, der die männlichen Falter so verwirrt, dass sie die Weibchen nicht mehr finden und sich nicht weiter fortpflanzen können. In der Kellerarbeit, also im Prozess der Weinbereitung, der Gärung und des Ausbaus sind für die Herstellung von Bio-Wein weniger Eingriffe zugelassen als in der konventionellen Weinbereitung. Gentechnisch veränderte Hefen sind für Bio-Weine generell nicht erlaubt. Die wenigsten manipulativen Eingriffe bei der Weinbereitung sieht der Demeter-Verband vor. Umso mehr bestimmt hier die Qualität der Trauben am Ende die Qualität des Weins. Ziel der meisten Bio-Winzer ist es, mit so wenig Eingriffen wie möglich – im Weinberg wie im Keller – ehrliche Weine aus besten Trauben zu erzeugen. Charaktervolle Weine, die den Boden, das Klima, die Rebsorte und die Handschrift des Winzers widerspiegeln. SUS

KOCHEN & GENIESSEN

Knapp acht Prozent der Gesamt-Rebfläche in Deutschland werden ökologisch bewirtschaftet.

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

Klaus Knobloch zählt zu den Gründungsmitgliedern von Ecovin, dem größten Verband ökologisch arbeitender Weingüter. Heute führen seine Söhne die ökologische Ausrichtung des Betriebs konsequent fort. KNOBLOCH BIO-SPÄTBURGUNDER MILD vegan ODER BIO-SPÄTBURGUNDER »TURMALIN« TROCKEN vegan • vom Weingut Knobloch aus Ober-­ Flörsheim, Rheinhessen • Spätburgunder mild: harmonischer Rotwein, fruchtbetont mit leichter Süße; empfohlene Trinktemperatur: unter 16 °C; passt zu Wild, Weißschimmel- und kräf­tigen Schnittkäsen, Beeren Crumble, Käsekuchen • Spätburgunder »Turmalin« trocken: im großen Holzfass gereift, körperreicher Rotwein mit gut eingebundener Säure und feinen Fruchtnoten; empfohlene Trinktemperatur: 16–18 °C, passt zu Coq au Vin und Wildgerichten je 0,75 l 7,99 € ( 1 l = 10,65 €)

Im nächsten Alnatura Magazin Was heißt »Barrique«?

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.


MARKENSEITE*

Natürliche Farben und Pflege fürs Haar

Die Logona Pflanzen-Haarfarben-Pulver sind Mischungen aus ­vermahlenen farbgebenden Pflanzen. Diese werden mit pflegenden Inhaltsstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau angereichert, die das Haar schon während der Färbung pflegen. Sie färben besonders schonend und lang anhaltend. Anders als chemische Haar­ farben greifen sie nicht in die Haarstruktur ein, sondern legen sich wie ein Film um jedes Haar. So bestimmt die Ausgangshaarfarbe das individuelle Färbeergebnis. Die Komposition aus Henna und weiteren farbgebenden Pflanzen sowie pflanzlichen Pflegestoffen sorgt für Farbbrillanz, Glanz und Volumen. Die Pflanzen-Haarfarben sind BDIH- und NATRUE-zertifiziert.

Der Thementisch des Monats Die hier abgebildeten NaturkosmetikProdukte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Thementisch und im Regal.

PFLANZEN-HAARFARBE 010 »GOLD-BLOND« vegan Verleiht hell- bis mittelblondem Haar einen goldenen Schimmer. Mit ­Hibiskusblüten-, Rhabarberwurzel-, Cassiapulver und Weizenprotein. 100 g 8,95 €

PFLANZEN-HAARFARBE 101 »SCHWARZ INTENSE«** vegan Unterstreicht die Ausstrahlung natürlich dunkler Haare. Verleiht besonders braunem bis dunkelbraunem Haar ­einen intensiven Schwarzton. 100 g 8,95 €


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

PFLANZEN-HAARFARBE 091 »SCHOKO-BRAUN«** vegan Verleiht hellblondem bis dunkel­ braunem Haar einen kräftigen ­Braunton mit leichtem Rotstich. Mit Indigo-, Shikakaifrucht- und Amalakifruchtpulver. 100 g 8,95 €

PFLANZEN-HAARFARBE 092 »KAFFEE-BRAUN«** vegan Besonders geeignet für hellblondes bis dunkelbraunes Haar. Mit Indigo-, Shikakaifrucht-, Amalaki­ frucht- und Neempulver. 100 g 8,95 €

PFLANZEN-HAARFARBE 090 »BRAUN-UMBRA« vegan Vertieft die natürliche Haarfarbe. Die Nuance ist besonders geeignet für blondes bis mittelbraunes Haar. Mit Kaffee- und Rote-Bete-Pulver. 100 g 8,95 € Alnatura Magazin 01.2016

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HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

ALNATURA SÉLECTION BIO-MACADAMIA-CREME • feiner Edelnussaufstrich • mit 30 % gerösteten Macadamianüssen • ohne Emulgatoren – abgesetztes Öl einfach unterrühren • ideal auch als Zutat in Süßspeisen oder Gebäck und zum Verfeinern von Desserts 225 g 4,75 € (100 g = 2,11 €)

Sorgfältig ausgewählte und schonend geröstete Macadamianüsse geben der Creme ihre aromatische Note – für einen erlesenen Genuss zum Verwöhnen und Teilen.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

Knuspriger Snack oder Basis für feine Aufstriche – die Alnatura Knäckebrote sind wahre Allrounder. Klassisch aus Roggen-Vollkornmehl oder originell mit Chiasamen schmecken die krossen Brote sowohl mit süßem als auch herzhaftem Belag. ALNATURA BIO-KNÄCKEBROT DELIKATESS ODER BIO-CHIA-KNÄCKE • Knäckebrot: nach traditionellem Verfahren ohne Hefe oder andere Backtriebmittel hergestellt • Chia-Knäcke: knuspriges Knäckebrot aus 59 % Dinkel­ vollkornmehl und 5 % Chiasamen, Bioland-Qualität • aromatischer Geschmack • T ipp: mit den Bio-Gartengemüse-Aufstrichen oder der Bio-Macadamia-Creme von Alnatura genießen

Knäckebrot Delikatess 250 g 1,35 € (100 g = 0,54 €) Chia-Knäcke 200 g 1,95 € (100 g = 0,98 €)

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ALNATURA BIO-GARTENGEMÜSE-AUFSTRICH FENCHEL-BIRNE

vegan

• mit 65 % Obst und Gemüse • eignet sich zum Dippen von Rohkost • zusätzlich in den Sorten Bio-Karotte-Zucchini-Schnittlauch und Bio-Spinat-Walnuss erhältlich 135 g 2,25 € (100 g = 1,67 €)

Bringt Abwechslung aufs Brot – der fruchtig-frische Bio-Gartengemüse-Aufstrich mit Birnen, aromatischem Fenchel und Kräutern wie Sauerampfer, Minze und Anis.


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VEGANE KOLUMNE

Vegan = gesund?

Ein Fehler in der Gleichung

V

EGAN is(s)t überall, man kann sich dem ­Thema kaum noch entziehen. In den letzten Jahren hat sich aus dem veganen Lebensstil ein riesiger Ernährungstrend entwickelt. Von einem kleinen Epizentrum ausgehend hat das Thema Vegan ein unglaubliches Beben verursacht, das noch immer anhält und sich in der Zukunft sehr wahrscheinlich zu einem konstanten Brummen etablieren wird. Das kleine gallische Dorf der Veganer hat es tatsächlich geschafft, das große Römische Reich der Ernährung umzukrempeln! Vegan ist trendy geworden. Warum? Öko ist nicht mehr uncool. Menschen, die sich für Umweltschutz und den maßvollen Umgang mit Ressourcen einsetzen, sind keine Spinner mehr, sondern Vorbilder. Veganismus geht oft einher mit den Ansichten der sogenannten LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability, also Menschen mit einem an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierten Lebensstil). Und diese Gruppe wird immer größer. Vegan gilt als gesund und nachhaltig. Und das war vielleicht auch lange Zeit ohne große Einschränkung richtig. Aber mit dem Hype, der jetzt um vegane Ernährung gemacht wird, hat sich einiges geändert. Verpackte Fertiggerichte und stark verarbeitete Produkte haben sich auch hier fest etabliert. Mittlerweile muss man auch bei einer veganen Ernährung aufpassen, dass man nicht von Asterix zu Obelix wird! Noch vor vier Jahren gab es in Perth (Australien), wo ich damals lebte und gerade Veganer geworden war, kein großes Angebot an veganen Ersatzprodukten. Vegane Ernährung bedeutete für mich also, die dritte Komponente auf dem Teller (das Fleisch) wegzulassen und dafür die Anteile an Gemüse und »Sättigungs­beilage« entsprechend zu erhöhen. Auf der Suche nach geschmacklicher Abwechslung fand ich die Vielfalt, die einem die bunte Welt von Obst, Gemüse, Hülsen-

Julian Stock ist Mitarbeiter des Alnatura Sortiments­ managements und bekennender Veganer und Genießer. Jeden Monat schreibt er über ein Thema, das ihn umtreibt.

Auch Pommes sind vegan. Meistens. Doch Junkfood bleibt Junkfood. Und jetzt?

früchten, Nüssen und Saaten im Rahmen einer veganen Ernährung bietet. Und damit war ich nicht nur sehr lecker, sondern wohl auch ziemlich gesund unterwegs. Heute gibt es einen Haken: Es gibt vegane Fruchtgummis, Schokolade, Kekse, Chips, Burger, Pizza und fast alles, was das vegane Herz sonst noch begehrt. Pommes und Bier sind übrigens auch (meistens) vegan. Doch Junkfood bleibt Junkfood. Und jetzt? Vegan oder nicht: Gesunde Ernährung erfordert mehr als ein Label. Sie erfordert die Auseinandersetzung mit Vitaminund Mineralstoffquellen, aber auch mit der Verteilung der drei Makro-Nährstoffe Fette, Kohlenhydrate und Proteine im eigenen Speiseplan. Isolierte Bestandteile, wie zum Beispiel Weißmehl oder raffinierter Zucker, liegen ernährungstechnisch fast immer hinter ihren vollwertigen Geschwistern. Maß halten und die (richtigen) Kalorien im Auge behalten ist auch für Veganer wichtig. Was ja nicht heißt, dass man sich nicht gelegentlich verwöhnen darf. Im Gegenteil: Genuss ist Trumpf und Balance der Joker, solange man den eigenen Ernährungshaushalt im Blick hat. Ich freue mich über die Vielfalt an veganen Alter­ nativen. Die Produkte werden geschmacklich immer besser. Man kann ja an den anderen Tagen der Woche wieder etwas zurückschrauben. Dann gilt das gleiche Motto wie früher als Allesesser: Morgen fange ich an, etwas gesünder zu essen. Morgen! STO

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DIE LEBHAFTEN ZIEGEN können

immer hinaus auf die hügeligen Weiden, doch holen sie sich naturgemäß ihr Futter auch gerne von oben – und erklettern sich das Bergwiesenheu im Stall aus der Futterraufe.


Nix zu meckern Das Alnatura Magazin hat sich in den letzten Sommertagen des hinter uns liegenden Jahres auf den Weg zu Leeb Biomilch gemacht, wo aus Schafund Ziegenmilch Joghurts und Milch für Alnatura hergestellt werden.

W

IR SIND IN WARTBERG AN DER KREMS, ­EINEM IDYLLISCHEN ÖRTCHEN IN OBERÖSTERREICH: In einem eindrucksvollen Gebäude aus

den 1920er-Jahren, in dem früher die Wartberger Bauern ihre Milch zur ersten haltbaren Milch Österreichs verarbeiteten, hat heute die Leeb Biomilch GmbH ihren Sitz. Zum Kaffee bekommen wir Alnatura Ziegenmilch serviert. »Anfang der 1990er-Jahre hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir heute hier sitzen und ganz selbstverständlich Ziegenmilch trinken. Damals haben mich die Leute noch für verrückt gehalten«, eröffnet Geschäftsführer Hubert Leeb das Gespräch. Alles begann mit Maresi. Sie war die erste Ziege von Hubert Leeb und sollte die junge Familie bei ihrem Projekt Selbstversorgung mit Milch unterstützen. »Maresi war aber eine so überaus liebe Ziege, dass sie mehr Milch gab, als wir je hätten trinken können – beim Rest der Familie hatte ich auch erst einmal keine große Abnehmerschaft«, erzählt Leeb schmunzelnd. Also begann der gelernte Land­wirtschaftslehrer, zu Hause Käse, Joghurt und zahlreiche weitere Ziegenmilch­ produkte herzustellen, die er in sei­nem kleinen Hofladen und auf dem Bauernmarkt verkaufte. In den nächsten Jahren sorgte die gro­ ße Nachfrage für Professionalisierung. Dass mit dieser eine konsequente Beschränkung auf Bio und ein solides Kernsortiment von Ziegen- und Schafmilchprodukten einhergehen sollte, stand für Leeb schnell fest. »Nur so kann die Qualität sichergestellt werden, die wir erwarten«, bestätigt Jörg Hackenbuchner, Cousin von Leeb und geschäftsführender Gesellschafter im Unternehmen. Motivation genug, um sich auf die schwierige Suche nach

Milchbauern zu begeben. Neben Höfen, die bislang aus­ schließ­lich Kühe gehalten hatten, wandte man sich auch an Quereinsteiger: »Da waren schon ein paar Exoten dabei – aber alle beliefern uns heute noch mit Ziegen- und Schafmilch.« Inzwischen arbeitet Leeb Biomilch mit 70 Milchbauern partnerschaft­lich zusammen, die größtenteils in der ­Region ansässig sind. ZU DEN BETRIEBEN, DIE VON KUH- AUF ZIEGENHALTUNG UMSTELLTEN, gehört auch der Hof von Familie Kals. Wir

brechen in Wartberg auf und fahren durch eine hügelige, grüne Landschaft aus dem nebelverhangenen Kremstal immer weiter bergauf. Nach einem kleinen Wäldchen lichtet sich der Nebel – wir haben knapp 500 Höhenmeter zurückgelegt auf dem Weg zum Hof, den Helga Kals bewirtschaftet. Seit 1772 ist er im Familienbesitz. Hier leben 65 Muttertiere und ihre 45 Kitze. Helga Kals kennt sie alle genau, mehrmals am Tag schaut sie nach ihnen. »Der Überblick ist wichtig. Einen Tierarzt haben wir hier oben ewig nicht gebraucht. Und mein Selbstgebrannter hilft, wenn mal eine kleine Verletzung desinfiziert werden muss!« Kein Wunder, dass es den Ziegen hier so gut geht: Sie ­können immer nach draußen auf die Weide – wenn sie es denn wollen: »Kommt ein Wind auf oder hören sie den Traktor, laufen sie wieder rein, die Sensibelchen«, lacht Helga Kals, »auch beim Fressen sind sie anspruchsvoller als Kühe.«

Mitarbeiter Markus Zeketner hat jeden Joghurt einmal in seiner Hand, bevor die Paletten mit jeweils 1 800 Bechern in die Alnatura Filialen kommen. Alnatura Magazin 01.2016

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E R Z E U G E R - R E P O R TA G E


»Bei der anfänglichen Suche nach Milchbauern waren schon ein paar Exoten dabei – aber alle beliefern uns heute noch mit Ziegen- und Schafmilch.« Geschäftsführer Hubert Leeb

IM UNTERSCHIED ZU EINER KUH, DIE RUND 7 000 LITER MILCH IM JAHR GIBT, kommt eine Ziege auf gerade ein­

mal 700 Liter, bei Schafen ist es sogar nur knapp die Hälfte. Selbstverständlich geben die Tiere auch nur dann Milch, wenn sie zuvor trächtig waren. »Dieser Zusammenhang gerät oft in Vergessenheit«, so Jörg Hackenbuchner, »doch dies sind natürliche Gegebenheiten, bei denen wir wenig intervenieren können und wollen.« Zum Glück legen die Tiere ihre kleinen »Babypausen« oft etwas zeitversetzt ein. Bei der Ziege dauert sie etwa drei Monate und umfasst die letzten zwei Trächtigkeitsmonate und einen Monat Säugezeit. Anschließend erhalten die Kitze Bio-Kuhmilch – bei den Kals stammt diese von eigenen Kühen, die nach der Umstellung auf dem Hof verblieben sind.

Auf dem Weg zurück ins Tal müssen wir auf der schmalen Straße einem Tanklaster ausweichen. Er sammelt bei den Bauern die Rohmilch ein. Dank getrennter Milchkammern können Ziegen- und Schafmilch in einem Rutsch abgeholt werden – das spart unnötige Wege. Bei Leeb Biomilch angekommen wird die Milch kurz erhitzt und direkt zu den ­unterschiedlichen Alnatura Produkten weiterverarbeitet: Für den Schaf- oder Ziegenjoghurt natur wird die fermentierte, noch flüssige Milch direkt in die Becher eingefüllt. Die zugesetzten Joghurtkulturen sorgen dafür, dass der Joghurt reift. Hierfür brauchen sie Wärme: Kuschelige 37 Grad sind es im sogenannten Brutraum, wo die Joghurts sieben bis neun Stunden ruhen – Fruchtjoghurts sind schon nach zwei Stunden so weit, da sie bereits vorreifen konnten. Das Einrühren der Frucht muss sehr schonend erfolgen, ansonsten wird der Fruchtjoghurt schnell zu dünn. Über Nacht stehen die Joghurts im Kühlraum, werden in aller Frühe kommissioniert und machen sich sodann gemeinsam mit der Alnatura Schaf- und Ziegenmilch auf den Weg nach Deutschland. Bis dahin haben die Produkte schon eine ganze Reihe an Tests absolviert. Gabriele de la Cruz führt im Labor die mikrobiologischen Untersuchungen durch. »Wichtig ist es, genau zu wissen, mit welchem Bestand an lebenden Bakterien wir die Produkte von hier wegschicken«, erklärt sie. »Eine gewisse Anzahl muss vorhanden sein – aber eben nicht die falschen.« An der Milch von Leebs erster Ziege Maresi hat es sicher auch nichts zu meckern gegeben. MAG

Leeb Biomilch GmbH kurz gefasst

DIE NOCH FLÜSSIGEN JOGHURTS werden auf Paletten, die mit

perforierter Folie umwickelt werden, in den Brutschrank gefahren. Dort sorgen Ventilatoren dafür, dass sich die warme Luft gleichmäßig zwischen den Trays verteilt.

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Gegründet 2001 als Leeb Biomilch GmbH Geschäftsführer ist Hubert Leeb, seit 2007 gemeinsam mit seinem Cousin Dr. Jörg Hackenbuchner Mitarbeiter 50 am Firmensitz in Wartberg / Krems in Oberösterreich Partnerhöfe 70, davon 40 mit Ziegen und 30 mit Schafen Herdengrößen im Schnitt 130 Tiere Alnatura Partner seit 2012


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HUBERT LEEB (MITTE) UND JÖRG HACKENBUCHNER (RECHTS) legen großen Wert auf

faire Partnerschaften mit ihren Zulieferern – wie mit Bäuerin Helga Kals (links).

HUBERT KALS MÄHT NOCH EINE DER LETZTEN SPÄTSOMMER­ WIESEN. So können die Ziegen das aromatische Heu mit vielen Pflanzen­

arten und typischen Wiesenkräutern auch jetzt noch im Stall genießen.

Alnatura Ziegen- und Schafmilchprodukte: Den Alnatura

Ziegen-und Schafjoghurt gibt es jeweils in drei verschiedenen Sorten, den Alnatura Schafjoghurt Natur auch im 400-g-Becher. Die Milch aller Produkte stammt von ausgewählten Bauernhöfen, die nach den Richtlinien der bio­l ogischen Landwirtschaft arbeiten. Im Kühl­ regal ­I hres Super Natur Marktes erhältlich.

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A L N AT U R A M A R K E N P R O D U K T E Das Alnatura Markensortiment • 100 % Bio-Lebensmittel – seit 1984 • Über 1 200 Alnatura Markenprodukte – für jeden Tag und für den besonderen Genuss • Transparente Qualität – von unabhängigen Fachleuten geprüft • Ganzheitlich und nachhaltig verarbeitet – von der Herkunft der Zutaten bis zur Verpackung • Erhältlich im Alnatura Super Natur Markt, im Alnatura Onlineshop und bei ausgewählten Handelspartnern

Alle Alnatura Säfte sind Direktsäfte: 100 % Frucht, schonend verarbeitet. Mehr Einblicke erhalten Sie unter alnatura.de/Bio7Einblicke

Bewusst genießen. Mit Bio-Vielfalt von Alnatura Sie kennen es! Kaum sind die letzten Plätzchen ­aufgegessen und die Festtage vorüber, fassen wir gute Vorsätze für das neue Jahr. Meist ganz oben auf der Liste: mehr Zeit für Freunde und Familie, mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren. So manches davon gerät im Laufe des Jahres wieder in Vergessenheit. Experten raten daher: kleine Schritte gehen, schriftlich festhalten und Freude und Genuss nicht vergessen. Letzteres dürfte mit dem vielfältigen Alnatura Sortiment hervorra­ gend gelingen. Viele neue Bio-Produkte bringen Abwechslung in die Küche und machen bewusste Ernährung ganz einfach.

Zeit für Neues

Neue Produkte, neue Rezepte und neue Schüsseln. Neue Schüsseln? Richtig! »Bowls« sind große Schalen, bunt gefüllt mit Köstlichkeiten. Wir haben für Sie Bowl-Rezepte entwickelt, die allesamt gut geeignet sind, Ihre Ernährungsvorsätze genussvoll in die Tat umzusetzen. Getreu dem Motto »Bewusst genießen. Tag für Tag. Den ganzen Tag« gibt es für jede Tageszeit ein Bowl-Rezept. Darin: viele neue Alnatura Produkte! Lassen Sie sich inspirieren! CHIA* – ALS PUDDING ODER IM KNÄCKEBROT Die kleinen Samen der in Süd- und Mittelamerika heimischen Chiapflanze sind reich an Omega-3-Fett­säuren und haben einen hohen Ballaststoffgehalt. Sie schmecken pur im Müsli und geröstet über Salat. Oder als Pudding, zum Beispiel mit feiner Kokos-Schoko-Note und Alnatura Mangosauce – eine ideale Zwischenmahlzeit. Genau wie das neue Alnatura Chia-Knäcke: ein knuspriges Bioland-Knäckebrot, gebacken aus 59 Prozent Dinkelvollkornmehl und -schrot. Mit fünf Prozent Chiasamen.

* Hinweis: Gemäß der Novel-Food-Verordnung EG 258/97 und 2013/50 EU beträgt die maximale Tagesportion 15 g. Auch haben Chiasamen ein hohes Quellvermögen und sollten deshalb mit reichlich Flüssigkeit verzehrt werden.


I M S U P E R N AT U R M A R K T SÄFTE – IM GLAS ODER ALS SMOOTHIE-BOWL

GEMÜSEAUFSTRICH – AUF DEM BROT ODER IN DER BOWL Die neuen Alnatura Gartengemüse-

Aufstriche bringen Abwechslung aufs Brot – ob ­aromatisch mit Birne und Fenchel, nussig aus Spinat und Walnuss oder mild mit Karotte und Zucchini. Sie schmecken frisch und pikant – und verfeinern auch Ihre Dinner-Bowl: Angerichtet in einer großen Schale mit Quinoa, Gemüse und mediterranen ­Bratlingen, ergibt das nicht nur einen G ­ aumen-, ­sondern auch einen wahren Augenschmaus.

Obst und Gemüse gehören zu einer abwechslungs­ reichen Ernährung. Die neuen Alnatura Saftmischungen aus Obst und Gemüse vereinen beides: Sie sind pur getrunken ein Genuss, aber auch als Basis einer Smoothie-Bowl (großes Bild). Einfach Saft und gefrorene Beeren zu einem Smoothie pürieren und mit Obst, Crunchy, Kokoschips und Chiasamen in Szene setzen. Übrigens: Statt Chiasamen schmecken auch Lein­samen, Dinkel oder Nüsse – zu Recht sind diese schon seit Jahrtausenden ein wichtiger Baustein ­unserer ­Ernährung.

Alle Rezepte finden Sie

unter alnatura.de /lieblingsbowl

Sie haben selbst kreative Ideen für leckere Bowls?

Ob warm oder kalt, ob zum Frühstück oder ­zwischendurch: Kommenden Monat suchen wir Ihre schönsten Bowl-Rezepte. Mehr dazu im nächsten Heft und ab Februar unter alnatura.de

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A L N AT U R A B I O - B A U E R N - I N I T I AT I V E

Erntedank auf der Schwäbischen Alb Verleihung der ABBI-Förderpreise 2015

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AS WETTER IM SÜDEN DEUTSCHLANDS HATTE EIN EINSEHEN: Der Erntedanktag auf der Schwäbi-

schen Alb in Gomadingen bei der Schäferei von ­ ackensen war nicht gerade warm, aber wenigstens trocken. M Die Vergabe der ABBI-Förderpreise 2015 fand im Schafstall beziehungsweise im angeschlossenen Futterbergeraum statt. Ein Gebäude von erheblicher Dimension, das immerhin 650 Mutterschafe und die Winterfuttervorräte an Heu beherbergen konnte. Jetzt war Raum geschaffen worden für die Damen und Herren, die zur Verleihung der Förderpreise angereist waren: Rednerpult, Tische und Bänke, Blumenschmuck und Tischdekoration und vor allen Dingen Getränke und ein warmes Buffet schufen eine sehr passende Atmosphäre für die Preisverleihung und anschließenden Gespräche mit den Preisträgerinnen und Preisträgern und boten auch eine hervorragende Gelegenheit dafür, dass sich alle Akteure kennenlernen und miteinander reden konnten.

Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative kurz gefasst Aktuell wächst die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland stärker als die Bio-Anbaufläche. Zu wenige Bauern stellen auf Bio-Landbau um; einige entscheiden sich sogar für die Rückumstellung von Bio auf konventionell. Die Gründe sind vielfältig, die Folgen eindeutig: Immer mehr Bio-Rohstoffe müssen importiert werden. Wir wollen Bauern in Deutschland langfristig für den Bio-Landbau motivieren und haben deshalb die Alnatura Bio-Bauern-Initiative ins Leben gerufen. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf den Bio-Landbau ­unterstützt. Sie kennen interessierte Bauern? Dann lassen Sie uns davon wissen! Mehr Infos und ein Kontaktformular finden Sie unter alnatura.de/ABBI

Alles war bestens vorbereitet von der Familie von Mackensen und Freunden in einer konzertierten Gemeinschaftsaktion. ­Einige der Preisträger hatten Schautafeln zur Vorstellung ihrer Betriebe aufgestellt. Besonders attraktiv war die Präsentation des Winzerbetriebes Daniel Brand und Söhne, da hier neben der visuellen Darstellung auch der Genuss des vorzüglichen Weins möglich war. Wie nicht anders zu erwarten, fand dies nach der Übergabe der Förderpreise einen enormen Zuspruch. Prof. Dr. Götz Rehn eröffnete die Veranstaltung, indem er sehr anschaulich seine Motivation zur Gründung der Alnatura Bio-Bauern-Initiative darlegte, was sich zusammenfassen lässt mit der Aussage: »Ich übernehme als Unternehmer Verantwortung für die Existenzsicherung von Landwirtschaftsbetrieben, die auf den ökologischen Landbau umstellen wollen, ­indem ABBI die Bäuerinnen und Bauern in der schwierigen Umstellungsphase finanziell unterstützt und ihnen nachher faire Preise für ihre Produkte bietet. Damit verbinde ich die Hoffnung, dass die Ökolandbaufläche in Deutschland zunehmen wird und mehr Lebensmittel aus Deutschland den ­Kundinnen und Kunden angeboten werden können.« Lebensmittel mit dem Logo des Projektes »Gemeinsam Boden gut machen« werden schon jetzt von Alnatura angeboten. Mit dem Kauf dieser Produkte unterstützen Kundinnen und ­Kunden das Projekt aktiv, da ein kleiner Betrag des Erlöses in die Projektkasse fließt. Von den neun neuen Förderpreisträgern waren sieben zur Preisverleihung erschienen. Herr Jäger, unser erster ABBIFörderpreisträger, der im Februar anlässlich der Biofach in ­Nürnberg ausgezeichnet worden war, war ebenfalls zur Schäferei gereist, was große Anerkennung gefunden hat. Die Vorstellung der Preisträger wurde durch den Vorsitzenden des ABBI-Beirates, Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, vorgenommen. Die Übergabe der Förderpreise erfolgte durch Prof. Dr. Rehn gemeinsam mit dem ersten Vizepräsidenten des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Leif Miller, der auch Bundesgeschäfts­ führer des NABU ist. Der NABU führt dieses Projekt zukünftig weiter. Die Höhe der Preise schwankte zwischen 20.000 und 60.000 Euro pro Betrieb. Besonders hervorzuheben sind


des ABBI-Förderpreises 2015 im Schafstall der Schäferei von Mackensen (links). DREIERGESPANN: Prof. Dr. Hardy Vogtmann (Vorsitzender des ABBI Beirates), Leif Miller (Bundesgeschäftsführer des Projekt­ trägers NABU), Prof. Dr. Götz Rehn (Alnatura), v. l. n. r (Mitte). STALL UND WEIDE mit einem Teil

der Schafherde der Schäferei von Mackensen (unten).

allerdings die Dankesworte, welche von den Förderpreisträgern vorgetragen wurden. Es ging dabei vor allem um die Motivation für die Umstellung und die geplante Verwendung der Fördermittel. Es waren sehr ehrliche und bewegende Ausführungen darüber, wie der Entschluss zur Umstellung zustande kam. Sehr plötzlich oder mit einer längeren Übergangsphase geprägt durch eigene Erprobungen und Erfahrungen. Es hatte mit der eigenen Gesundheit oder auch mit der Gesundheit der Tiere auf dem Landwirtschaftsbetrieb zu tun. Veränderungen des Lebensstils, Einsichten in die Naturver­ änderungen und der Verlust an Biodiversität bis hin zur Aussage von jungen Menschen, dass für sie nie eine andere Art der Landwirtschaft infrage gekommen wäre, waren weitere Begründungen. Nicht unbedeutend zeigte sich auch das Engagement von Bäuerinnen und Bauern, jungen Menschen die Naturzusammenhänge auf einem Landwirtschaftsbetrieb nahe­ zubringen oder auch sozial schwachen oder beeinträchtigten Menschen in der ökologischen Landwirtschaft eine sinnvolle Betätigung zu bieten. Es war eine in jeder Hinsicht angemessene und fröhliche Preisverleihung, die Optimismus ausströmte und Hoffnung für eine Zunahme des Bio-Landbaus in Deutschland macht. Vielleicht war es auch der Grundstein für ein Netzwerk der ABBI-Förderpreisträger. ››› Gastbeitrag Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Professor für Ökologischen Landbau an der Universität Kassel und Vorsitzender des ABBI-Beirats. Zuvor Präsident des Bundesamtes für Naturschutz und des Hessischen Landes­amtes für Regionalentwicklung und Landwirtschaft sowie Gründungsdirektor desFor­schungs­instituts für biologischen Landbau in der Schweiz (FiBL).

Wie läuft es mit der Alnatura Bio-BauernInitiative? Über Hintergründe, Fortschritte und wie auch Sie sich beteiligen können, informiert das Alnatura Magazin monatlich. Infos gibt es außerdem unter alnatura.de/ABBI

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I M S U P E R N AT U R M A R K T

DIE GLÜCKLICHEN PREISTRÄGER


H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Ein guter Fang Alnatura im Gespräch mit Jürg Knoll, Geschäftsführer von followfish, und Lars Braker, Verkaufsleiter, zu nachhaltigem Fischfang und Transparenz.

Alnatura Magazin: 2007 wurde followfish gegründet. Wie kam es dazu? Jürg Knoll: Wir haben followfish aus innerer Überzeugung ge-

gründet, als das Thema Überfischung mehr und mehr aufkam. Wir hatten die Vision, dass wir als Unternehmen fish & more die besten Fischereien auf der Welt suchen und deren Waren auf dem deutschen Markt anbieten. Das war der Beginn der followfish-Idee. Unser Anspruch ist es, so gute Produkte anzubieten, dass wir alles darüber erzählen können. Und so kam ganz schnell der Transparenz-Gedanke auf, der sich auch im Namen followfish, also folge dem Fisch, wiederfindet. Mit dem Tracking-Code kann jeder nachverfolgen, woher der Fisch kommt – und zwar auf jeder Packung. Was sagt der Tracking-Code aus? Wo haben die Boote wann gefischt? Wann und wo wurde der Fisch verarbeitet? Wo und wann wurde er verladen? Und wie war die Transportroute? Was bedeutet es ganz konkret, nachhaltig zu fischen? Das ist eine Wissenschaft für sich. Und weil es so komplex ist, haben wir einen Experten gesucht. Das war der WWF. Die Kriterien des WWF für Nachhaltigkeit sind auch unsere. Wir unterscheiden erst einmal zwischen Zucht- und Wildfisch. Ein klassischer Zuchtfisch ist zum Beispiel Lachs, der in Aquakulturen gehalten wird. Bei Aquakultur wird Nachhaltigkeit durch Bio-Aufzucht gewährleistet. Bio-Kriterien sind zum Beispiel die Besatzdichte, also wie viele Fische pro Kubikmeter Wasser schwimmen, das Futter ist in Bio-Qualität und es gibt selbstverständlich keine Antibiotika-Behandlung. Und wie erreichen Sie Nachhaltigkeit im Wildfischbereich? Hier vertrauen wir als Grundlage auf das Siegel MSC und

suchen dann die Fischereien, die unseren Anforderungen entsprechen. Die Abkürzung steht für Marine Stewardship Council und heißt übersetzt Rat zum Erhalt der Meere. Wer den sehr umfangreichen Kriterienkatalog erfüllt, kann sich nach Prüfung vom MSC zertifizieren lassen. Dabei geht es um drei Faktoren. Zum einen der Bestand: Die Fischerei muss nachweisen, dass sie, einfach gesagt, nicht mehr herausfischt, als nachwächst. Zweitens: das Fischerei-Management. Hier muss die Fischerei nachweisen, dass ein Management-System Fischfang und Bestand kontrolliert. Und drittens: Wie wirkt sich die Fischerei auf die marine Umwelt aus? Die Meeresböden sind dabei eines von 35 Kriterien. Beifang ist

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hier ein ganz großes Thema. Gerade beim Thunfischfang gibt es wirklich katastrophale Methoden. Es kann sein, dass der Thunfischbestand in Ordnung ist, aber so viele andere Fischarten mitgefangen werden, dass wiederum deren Bestände gefährdet sind. Kennen Sie Ihre Partner persönlich? Waren Sie schon vor Ort?

Klar, oft! Auf den Malediven waren wir mehrere Male bei einer spannenden, sehr handwerklich geprägten Fischerei. 2011 haben wir unsere Tracking-Idee vorgetragen. Sie haben es erst mal sehr skeptisch aufgenommen. Mittlerweile sind wir mit Abstand die größten Thunfischeinkäufer auf den Malediven. Wie angelt man sich denn eigentlich einen Thunfisch? Nach Mitternacht geht es los, da suchen die Fischer sogenannte Köderfische. Und wenn sie die Schwärme haben, springen sie ins Wasser, ziehen die Netze zu und die Köder­fische kommen in einen Tank mit Wasser. Dann geht der Kapitän raus, da passiert ganz viel nach Bauchgefühl. Er sucht die Vogelschwärme, denn sie jagen gemeinsam mit Thunfischen. Wenn sie einen Thunfischschwarm gefunden haben, dann jubeln die Fischer, nähern sich ihm so schnell wie möglich und holen alle ihre Angeln. Die meisten haben noch ganz traditionell Bambusangeln. Jetzt müssen sie es schaffen, dass der Fischschwarm in Jagdfieber kommt: Einer der Fischer wirft die erste Handvoll Köder, die Beltfische, ins Wasser und dann sieht man gleich, ob viele Fische hochkommen oder nicht. Und wenn sie einen Thunfischschwarm erspähen, dann kommt die Sprenkelanlage zum Einsatz. Diese imitiert mithilfe von gepumptem Meerwasser springende Fische. Gleichzeitig werfen die Fischer den lebenden Fisch hinein, den Beltfisch. Die Thunfische schwimmen schnappend hinterher. Wenn einer auf den Angelköder beißt, wird er hochgeschleudert, in der Luft löst er sich von der ­Angel und dann fällt der Fisch auf das Schiffsdeck. An guten Tagen bekommt man bis zu zehn Tonnen aufs Schiffsdeck. Wo wird der Fisch verarbeitet? Immer sofort dort, wo er gefangen wird. Die Arbeitsplätze vor Ort zu halten und zu ­sichern ist für uns auch ein wichtiger Aspekt. Das hat zudem den qualitativen Vorteil, dass der Fisch nicht eingefroren und wieder aufgetaut wird. Welche großen Meilensteine gab es für followfish seit 2007? Worauf sind Sie besonders stolz? Der deutsche Nach-

haltigkeitspreis hat uns natürlich sehr gefreut. Und mittler-


auf jedem Produkt von followfish liefert Informationen zu dessen Herkunft.

weile ist der Tracking -Code von sehr vielen nachgeahmt worden. Das war dann schon ein Zeichen. Die Malediven spielen eine große Rolle. Und für uns ist es ganz wichtig, viele Menschen mit nachhaltigem Fisch zu erreichen – und das ist uns gelungen. Glücklich macht es uns immer, wenn wir unser Sortiment anschauen und sehen, dass wir nachhaltige Alternativen anbieten können. Und dass es beim Verbraucher auch gut ankommt. Ich bin stolz, dass wir unseren Prinzipien immer treu bleiben konnten. Vielen Dank für das Interview. ››› Das Interview führte Gabriele Storm

JÜRG KNOLL, GESCHÄFTSFÜHRER VON FOLLOWFISH (links),

und Lars Braker, Verkaufsleiter, in ihrem Friedrichshafener Büro, das in einem Hamburger Container beheimatet ist. SO SIEHT NACH­ HALTIGER FISCHFANG AUS: Thunfischfang auf den Malediven. ECHTER BONITO (links) – sein Fanggewicht liegt bei zwei bis drei

Kilogramm.

I M S U P E R N AT U R M A R K T

Ein Tracking-Code


A L N AT U R A E I N B L I C K E

Tierwohl auch für Garnelen? Weil die Meere den weltweit wachsenden Hunger nach Garnelen nicht mehr stillen können, stammen immer mehr Garnelen aus konventionellen Aquakulturen – mit massiven Folgen für die Umwelt. Es geht auch anders, wie ein Beispiel aus Costa Rica zeigt.

E

INST GALT DIE GARNELE ALS SELTENE DELIKATESSE.

Doch Aquakulturen, also Gehege zur Aufzucht von Meerestieren an Land oder im Meer, haben dieses Krebs­ tier innerhalb weniger Jahre zum preisgünstigen Allzeit-verfügbar-Produkt gemacht. Heute finden Verbraucher in jedem Supermarkt Garnelenprodukte. Die Kehrseite der Medaille sehen sie nicht: Antibiotika und Chemikalien, während der Auf­ zucht eingesetzt, belasteten die Gewässer; Mangroven werden abgeholzt, um Aquakulturen errichten zu können, und das führt zu Artenverlust und Freisetzung von CO2. Mangroven sind Bäume und Sträucher an tropischen Küsten, die sich perfekt an ein Leben im Gezeitenwechsel angepasst haben. Mit ihren Stelzwurzeln sind sie ein wichtiger Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere. Garnelen dienen sie als Brutstätte und Kinderstube. Mangroven schützen auch die Ufer vor Hochwasser und mildern die Auswirkungen von Tsunamis. Und sie binden wesentlich mehr klimaschädliches CO2 als der Amazonasregenwald. Viele gute Gründe für den Erhalt der Mangroven, doch weltweit sind bereits rund 30 Prozent der ursprünglichen Flächen zerstört. Müssen bewusst einkaufende Verbraucher somit auf ­Garnelen verzichten? Nein, denn die Bio-Branche geht auch hier sinnvolle Wege, wie ein Pilotprojekt im Westen Costa ­Ricas in Mittelamerika zeigt. An der Pazifikküste bewirtschaf­ tet die Firma Ristic, langjähriger Alnatura Herstellerpartner aus Mittelfranken, eine Bio-Garnelenfarm. Sie ist Teil der Clean-Shrimp-Initiative, mit der Ristic in Costa Rica und weiteren Ländern eine ökologisch und sozial verträgliche Aquakultur und Fischerei vorantreibt. Ökologische Garnelenzucht bedeutet unter anderem den Verzicht auf Antibiotika (siehe Infokasten). In den Bio-Teichen werden deutlich weniger Garnelen gehalten als in konventionellen Aquakulturen. Auch ­erhalten die Tiere Bio-Futter, so bleiben das Ökosystem im Gleichgewicht und die Garnelen gesund – der Einsatz von Antibiotika wird nicht erforderlich.

KONVENTIONELLE AQUAKULTUREN kompensieren, was die Meere infolge der Überfischung und der ständig steigenden Nachfrage nach Garnelen schon lange nicht mehr hervorbringen können. Mehr als die Hälfte der weltweit konsumierten Garnelen stammt aus den geschätzt über 300 000 Garnelenfarmen. Der Anteil aus Wildfang schrumpft immer weiter.

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Bio-Garnelenfarmen tauchen praktisch in keinen Statistiken auf, mit weniger als 0,5 Prozent der Gesamtproduktion ist ihre Zahl viel zu klein. Doch dies wollen Pioniere wie Ristic mit alternativen Garnelenfarmen ändern. Wenn Ristic neue Garne­ lenteiche anlegt, sind Mangrovenflächen tabu. Wegen ihrer großen ökologischen Bedeutung hat sich Ristic zum Ziel gesetzt, ehemalige Mangrovenflächen zu renaturieren. »Ein sinn­ voller Anspruch«, sagt auch Reinhard Koth, bei Alnatura Abteilungsverantwortlicher für die Alnatura Tiefkühlprodukte. »Deshalb unterstützt Alnatura die Renaturierung eines Küsten­ abschnittes auf der Halbinsel Nicoya. Von dort stammt ein Großteil unserer Alnatura Origin Garnelen.« Von jeder verkauften Packung gehen 15 Cent an das Mangrovenschutzprojekt in Costa Rica. »Wir unterstützen das Projekt langfristig, nur so können die ehemaligen Mangrovenflächen dauerhaft wiederhergestellt werden«, erläutert Reinhard Koth. Die Menschen aus dem Umfeld der Garnelenfarm bepflanzen einen Teil der Fläche mit jungen Mangrovensetzlingen, einen anderen Teil, der sich zur Erholung selbst überlassen wird, schützen sie aktiv vor Menscheneinfluss und einen weiteren Teil der Flächen schließlich bereiten sie auf die Renaturierung vor, indem sie künstliche Kanäle und Dämme aus früheren Zeiten entfernen. Die bundeseigene GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) aus Deutschland, die costaricanische Umwelt­organisation FUNDECODES sowie die

Garnelen aus Bio-Aquakultur Garnelen (engl. »shrimps«) enthalten viel Eiweiß und wenig Fett mit vielen Omega-3-Fettsäuren. Mehrere Tausend ­Arten weltweit sind bekannt, hiervon sind rund 350 essbar. Garnelen stammen aus Wildfang oder aus Aquakulturen, von denen welt­weit erst wenige biologisch betrieben werden.

Worauf Bio-Aquakulturen achten: • Schutz bestehender bzw. Wiederaufforstung ­früherer Mangrovenwälder • niedrige Tierbesatzdichten • Verbot von Antibiotika und anderen Chemotherapeutika • Öko-Futter und -Düngemittel • alternative Zuchtverfahren


I M S U P E R N AT U R M A R K T

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

MANGROVENPFLANZE mit vielen

Luftwurzeln bei Niedrigwasser (oben). JUNGE GARNELEN (unten).

Mehr Einblicke unter alnatura.de/Bio7Einblicke

DIE ALNATURA ORIGIN GARNELEN stammen aus zwei Bio-Aquakul­tur­

betrieben in Costa Rica. Von jeder verkauften Packung fließen 15 Cent an die Clean-Shrimp-Initiative – ein ­Beitrag zur nachhaltigen Wiederherstellung der Mangrovenwälder auf der Halbinsel Nicoya in Costa Rica.

regionale Naturschutzorganisation ASEPALECO sind fachliche Partner bei der Umsetzung. Sie kontrollieren das Projekt vor Ort und schulen ortsansässige Familien, die die Renaturierungsarbeiten durchführen. Jedes Jahr ermöglicht das finanzielle Engagement von Alnatura die Renaturierung von drei Hektar Man­grovenwäldern, im Laufe der nächsten zehn Jahre also 30 Hektar. Costa Rica liegt rund 10 000 Kilometer von Deutschland entfernt. In globalisierten Märkten spielen Entfernungen für Lebensmittel kaum noch eine Rolle. Was spricht somit dagegen, eine inzwischen in Deutschland verbreitete Einstellung zum Genuss von heimischem Fleisch auch bei Garnelen aus den Tropen zu beherzigen? Nur ab und zu, dafür in Bio-Qualität und mit gutem Gewissen – ganz im Sinne von Tierwohl und Umweltschutz!

Weil schöne Haut keine Frage des Alters ist – mit den Produkten der Age-Protection-Serie hat Logona eine System­ pflege entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse der reiferen Haut abgestimmt ist. LOGONA AGE PROTECTION TAGESCREME, NACHTCREME ODER AUGENCREME • mit Sanddornbeeren-Extrakt und Hyaluronsäure • Tagescreme: spendet Feuchtigkeit und mindert kleine Fältchen • Nachtcreme: unterstützt die natürliche Regeneration der Haut, aktiviert den Zellstoffwechsel • Augencreme: versorgt die empfindliche Haut rund um die Augen mit reich­ haltiger Feuchtigkeit, pflegt die Haut um die Augen intensiv Tagescreme 30 ml 21,45 € (100 ml = 71,50 €) Nachtcreme 30 ml 22,45 € (100 ml = 74,83 €) Augencreme 15 ml 18,95 € (100 ml = 126,33 €)

››› Volker Laengenfelder * Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.


INSPIRIERT VON AYURVEDISCHEM WISSEN – Thomas und Kathrin Olbert bei

der Entwicklung neuer Rezepturen.

Apeiron kurz gefasst Unternehmensstandort Wallenhorst Gegründet 1999 Mitarbeiter 9 Export in 20 Länder Ayurvedische Naturkosmetik: • Hergestellt in Deutschland, zertifiziert nach BDIH • ohne synthetische Farb- und Duftstoffe, Paraffine (Mineralöle), Parabene und PEG-Verbindungen • Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau • Haut- und Haarpflegeprodukte ohne Alkohol / Ethanol • nicht an Tieren getestet

DIE INDISCHE ECLIPTAPFLANZE

mit dem Beinamen »Königin des Haares« wird ­traditionell in der ayurvedischen Haarpflege verwendet.


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H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Indien in Wallenhorst

Alnatura besuchte die ayurvedische Naturkosmetikmarke Apeiron und fand ein kleines Indien in Wallenhorst.

A

YURVEDA HAT EINE HISTORIE VON ÜBER 6 000 JAHREN. Diese Lehre ist immer noch gültig«, erklärt

Thomas Olbert, Geschäftsführer von Apeiron, seine Überzeugung. Ayurveda ist die traditionelle indische Heilkunst und bedeutet übersetzt »Das Wissen vom Leben«. Sie ist die Grundlage für die Apeiron Naturkosmetik. Gegründet wurde das Unternehmen 1999, begonnen hat alles mit der ayurvedischen Auromère® Kräuterzahncreme, um die mittlerweile ein umfangreiches Mundhygiene-Pflege-System von Apeiron ent­wickelt wurde. Doch erst die Begegnung mit einem buddhistischen Mönch stieß die Türen zur ayurvedischen Welt für Olbert weit auf. Dieser Mönch weckte Olberts Neugier und so blieb die Einladung, nach Sri Lanka zu kommen, nicht unbeantwortet. Olbert sagt, er glaube nicht an Zufälle. »Dann sind wir tatsächlich 2000 nach Sri Lanka. Und es war fantastisch, zu sehen, wie sie dort mit Pflanzen umgehen. Es gibt einen tiefen Respekt gegenüber der Natur. Geerntet wird bei­ spiels­weise nicht in erster Linie nach Kalender – jede Pflanze wird individuell betrachtet und die Reife abgewartet«, schwärmt Olbert. Das ­ayurvedische Wissen wird unter Mönchen von einer Generation an die nächste weitergegeben. Olbert hat dort be­ obachtet, wie nur wenige Rohstoffe eine große Wirkung entfaltet haben. Das hat ihn inspiriert, es ist das Prinzip für seine Produkte geworden: die Reduktion auf das Wesentliche.

NACH DEM MOTTO »WENIGER IST MEHR« findet sich in Apeiron Naturkosmetik eine geringe Anzahl von Inhaltsstoffen. »Für eine gute Kosmetik braucht man keine 500 Ingredienzen«, konstatiert Olbert. Klar, dass auch der Duft zurückgenommen und dezent ist. Bei der Produktentwicklung achtet Apeiron immer zuerst darauf, Inhaltsstoffe auszuwählen, die eine bestimmte Ursache eindämmen. Also wird beispielsweise fettiges Haar nicht entfettet, sondern es wird versucht, die Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Und die Inhaltsstoffe stecken in Pflanzen indischen Ursprungs. »Für ­unsere Keshawa-Haarpflege verwenden wir die Ecliptapflanze – diese ist bei den indischen Frauen sehr beliebt, um ihr langes schwarzes Haar zu pflegen. Dort hat die Pflanze auch den Beinamen Königin des Haares«, erklärt Kathrin Olbert. Das Wissen über die Pflanzenwirkstoffe stammt aus dem Austausch mit den indischen Partnern sowie aus intensiver Beschäftigung mit entsprechender Fachliteratur.

Zur Apeiron Philosophie gehört außerdem ein ganzheit­licher Ansatz, der den Kunden als aktiven Teil der Pflege miteinschließt. Das bedeutet nach Olbert: »Sich Zeit für die ­Pflege nehmen, zum Beispiel die Haaröl-Kur am besten über Nacht einwirken lassen.« Und seine Tochter Kathrin Olbert fügt hinzu: »Es ist wichtig, auf seine Haut zu hören und auch äußere Einflüsse bei der Pflege zu beachten. Im Sommer braucht die Haut etwas anderes als im Winter.« Dieser ganzheitliche Blick beschränkt sich nicht nur auf die Produkte, er schließt ein respektvolles Miteinander innerhalb des Unternehmens genauso ein wie das Bedürfnis, gegen Missstände vorzugehen, wann immer sie den Olberts begegnen. Daraus ist ein soziales Engagement gewachsen, das schließlich in dem Verein IndienHilfe mündete. Angefangen hat alles mit dem zweiten Besuch. Olbert konnte die Nöte nicht ignorieren, also wurde er aktiv. »Zeit hatten wir nicht, Geld hatten wir auch nicht, aber trotzdem wollten wir was tun«, beschreibt Olbert die Situation geradeheraus. Anlass war eine Beobachtung, die Familie Olbert vor Ort machte: Kinder benutzten Glasscherben als Lupe, mit deren Hilfe sie versuchten, von einer Tafel zu lesen. Sie ersetzten damit Brillen, um wegen ihrer Sehschwäche in der Schule nicht durch das Raster zu fallen. »Da dachte ich: Brillen? Ja, das ist vielleicht eine Aufgabe. So naiv wie ich war, habe ich gleich die Zeitung angerufen und zu einer Brillen-Spenden-Aktion aufgerufen. Es war ein voller Erfolg. Und mit Tausenden von Brillen sind wir wieder in Indien angekommen und die Sehhilfen wurden unter Militärschutz verteilt. Beim nächsten Besuch haben wir das optimiert und Ärzte gesucht. So wurden dann eine Brillenbank und ­später eine Augenklinik gegründet.« HEUTE IST OLBERT IM INDIENHILFE E.V. AKTIV. Der Fokus

liegt auf der Hilfe zur Selbsthilfe. So werden zum Beispiel Nähmaschinen gespendet. Durch diese gewinnen indische Frauen mehr Freiheit und Eigenständigkeit, denn die kleinen Maschinen sind ein großer Schritt in die Unabhängigkeit. Sie ermöglichen den Frauen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Dazu wurden Ausbildungsplätze für Näherinnen finanziert. Übrigens stammt der Name Apeiron aus dem Altgriechischen und bedeutet bei uns »das niemals an seine Grenzen kommende«. Grenzen ignorieren die Olberts gerne – und schaffen damit nicht nur innovative Produkte, sondern Zukunft für viele Menschen in Indien und Sri Lanka. GS

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MARKENSEITE*

Naturkosmetik ohne Kompromisse

Die Firmengründerin Martina Gebhardt bietet seit 30 Jahren Natur­ kosmetik an. Die Auswahl und schonende Verarbeitung der natür­lichen Rohstoffe garantieren Produkte in Demeter-Qualität. Das gesamte Sortiment wird in Kürze in der eigenen Manufaktur im tradi­tions­reichen Kloster Wessobrunn in Oberbayern produziert. Bereits heute wird ein Teil der eingesetzten Pflanzen im eigenen Klostergarten angebaut. Alle Produkte werden ohne Konservierungsstoffe hergestellt. Die Produkte der Rose-Serie spenden der Haut Feuchtigkeit und helfen vor allem im Winter der zu Trockenheit neigenden, empfindlichen Haut.

Der Thementisch des Monats Die hier abgebildeten NaturkosmetikProdukte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Thementisch und im Regal.

ROSE »EYE CARE FLUID«** vegan Bei müder Haut rund um die Augen – cremiges Augenfluid für die sanfte Pflege der empfindlichen Augenpartie. Spendet intensiv Feuchtigkeit. 30 ml 17,90 € (100 ml = 59,67 €)

ROSE »CREAM«** Beruhigende Hautpflege für die trockene und sensible Haut. Spendet Feuchtigkeit und sorgt für ein weiches Gefühl auf der Haut. 50 ml 16,90 € (100 ml = 33,80 €)


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

ROSE »TONIC«** vegan Das Gesichtswasser spendet Feuchtigkeit und pflegt trockene und sensible Haut. Anwendung: Nach der Reinigung auf die Haut auftragen. 100 ml 10,90 €

ROSE »CLEANSER«** vegan Zur sanften Reinigung trockener und sensibler Haut. Anwendung: Täglich auf das feuchte Gesicht auf­ tragen, leicht einmassieren, kurz ­einwirken lassen und abwaschen. 150 ml 15,90 € (100 ml = 10,60 €)

ROSE »FACE LOTION«** vegan Leichte, milde Pflege für trockene, sensible Haut. Anwendung: Auf die gereinigte Haut auftragen. 100 ml 20,90 €

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N AT U R K O S M E T I K

Reinigen, stärken, pflegen Harmonischer Dreiklang für ein schönes Antlitz

N

ATURKOSMETIK WILL DIE ZARTE GESICHTSHAUT AUF SANFTE WEISE UND MIT DER KRAFT DER PFLANZEN STIMULIEREN, schützen und pflegen. In

den unterschiedlichen, aber stets optimal aufeinander abgestimmten Pflegeserien verbindet sich traditionelle Heilpflanzen­ kunde mit innovativen Ideen und technischem Know-how. Die Hersteller verwenden bevorzugt Inhaltsstoffe aus ökologisch angebauten Pflanzen. Indem sie diese gezielt kombinieren, soll die Haut in ihrem natürlichen Biorhythmus bei der Eigenkorrektur unterstützt werden. Dass die Produkte ohne Tierversuche entwickelt und hergestellt werden, versteht sich dabei ebenso von selbst wie ihre getestete Hautverträglichkeit. Reinigen Zunächst heißt es, die Haut sorgfältig zu reinigen, sei es von Make-up oder von äußeren Umweltbelastungen. Am Morgen genügt meist klares Wasser (es sei denn, Sie haben nachts eine fettreiche Creme verwendet). Je nachdem, welche Konsistenz Sie bevorzugen, stehen Reinigungsmilch, Waschgel, -schaum- oder -creme und vereinzelt Seife zur Auswahl. Dank der sanften waschaktiven Inhaltsstoffe greifen Naturkosmetikprodukte trotz gründlicher Reinigung den na-

Avocado-Pflegemaske zum Selbermachen Auszeit für die Haut: Eine selbst gemachte Pflegemaske aus Avocado pflegt und entspannt Ihre beanspruchte Gesichtshaut – schließlich hat die Persea-americana-Frucht eine Menge Vitamine und ungesättigte Fettsäuren zu bieten. Die Herstellung ist kinderleicht (und obendrein lecker): ½ Avocado zerdrücken, etwas Bio-Honig und Naturjoghurt unterrühren. Auf die gereinigte Haut auftragen und entspannt 10–15 min einwirken lassen. Am Schluss mit lauwarmem Wasser abspülen.

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türlichen Fett-Feuchtigkeits-Schutzmantel der Haut nicht an. Oft enthalten sie zusätzlich rückfettende Inhaltsstoffe, die einem Austrocknen der Haut entgegenwirken sollen. Tipp: Bei trockener und empfindlicher Haut eignen sich Produkte ohne Alkohol besser, auch wenn es sich bei Naturkosmetik um Bio-Alkohol handelt. Besondere Vorsicht ist bei den Augen geboten. Wer hier auf spezielle Augen-Make-upEntferner verzichten will und keine Kontaktlinsen trägt, kann auch einmal ein mildes Mandel- oder Baby-Öl versuchen. Klären Nachdem Sie das einmassierte Reinigungsprodukt mit lauwarmem Wasser oder einem Tuch abgenommen haben, bietet sich zum Klären der Haut ein mildes Tonikum oder Gesichtswasser an. Neben Wasser und Bio-Alkohol finden sich in den Rezepturen zart duftende Pflanzenhydrolate, etwa aus Rosen- und Orangenblüten, Grüntee oder Wasserlilie, manchmal zudem als spezielle Feuchtigkeitsfaktoren natür­liche Hyaluronsäure oder Glycerin. Durch sanftes Einklopfen des Tonikums in die Haut lässt sich die vitalisierende Wirkung spür- und sichtbar verstärken. Pflegen Nun ist Ihre Haut bestens auf das eigentliche ­Pflegeprodukt vorbereitet. Je nach Hauttyp und bevorzugter Handhabung bieten sich entweder eine klassische Gesichtscreme, leichte Gesichtslotionen oder reichhaltigere Balsame an. Bei allen Varianten handelt es sich um gut einziehende Fett-in-Wasser-Emulsionen. Noch ein Tipp: Bei Naturkosmetikcremes reicht schon eine kleine Menge. Wer mag, kann zwischen einer speziellen Tages- und Nachtcreme wechseln. Tagsüber sollen diese die Haut vor allem vor wechselnden Umwelteinflüssen schützen, beispielsweise durch den Zusatz von natürlichem UV-Schutz beziehungsweise Antioxidantien. Nachtcremes, die die hauteigene Regene­rationskraft unterstützen sollen, liefern dafür häufig mehr und teilweise zusätzliche Pflanzenöle. Manche Hersteller sind allerdings auch der


I M S U P E R N AT U R M A R K T

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Ganz mild auf Wildrose.

Ansicht, dass die Haut nachts gar keiner Creme bedarf und ein feuchtigkeitsspendendes Gesichtswasser oder eine rückfettende Reinigungsmilch als Pflege ausreicht. Am besten, Sie testen selbst, was I­ hrer Haut guttut. EXTRAPFLEGE Gerade im Winter kann es sinnvoll sein, strapazierte Haut zusätzlich zu unterstützen. Ergänzend zur Basispflege bieten viele Naturkosmetikhersteller Produkte zur Intensivpflege an. Dazu zählen etwa Seren oder Kuren, die man über einen bestimmten Zeitraum anwendet. Die Liste der Inhaltsstoffe erstaunt: Mal finden sich Extrakte aus Calendula, Schachtelhalm, Hopfen, Rosenblüten und Algen, mal Lilie, Eibisch, Ginkgo, Quittensamen, Gelée Royale oder gar Edelsteine wie Blauer Turmalin und Bernstein, die in Thermalsole und Pflanzen­ wässer eingebettet sind. Ein Serum können Sie entweder nachts nach der Reinigung wirken lassen oder es unter der Tagescreme auftragen. Für eine Extraportion Pflege sorgen auch spezielle reichhaltige Masken. Ein- bis zweimal wöchentlich für circa 15 Minuten angewendet, ­sollen sie je nach Wirkweise zusätzliche Feuchtigkeit und Pflege spenden. BP

Tipp:

Jede Haut hat wechselnde Bedürfnisse. Gerade sensible Gesichtshaut braucht stimmige Pflegekonzepte – je nach Witterung und Lebensphase. Denn die Haut ist der »Spiegel unserer Seele«. Sie selbst können übrigens zur Wirkung der einzelnen Produkte beitragen, indem Sie sie bewusst und mit Ruhe aufragen, kurz: die Gesichtspflege als kleines Wohlfühlritual gestalten.

mit Bio-Wildrosenöl spendet intensive Feuchtigkeit vegane Pflege


HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

Das Verwöhnprogramm mit der Extraportion Pflege für trockene und anspruchsvolle Haut – mit Bio-Wildrosenöl, Bio-Mandelöl und BioSheabutter. ALVIANA FEUCHTIGKEITSMASKE WILDROSE • Sachet für 2 Anwendungen • Anwendung: 1- bis 2-mal pro Woche nach der Reinigung auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen. Augen- und Mundpartie aussparen. 10–15 min einwirken lassen, dann sanft einmassieren oder mit einem Kosmetiktuch entfernen 15 ml 1,49 € (100 ml = 9,93 €)

Die ideale Begleiterin für jeden Tag – die leichte Tagescreme enthält die vollkommene Sanftheit und Stärke der Rosen: Rosenwasser, Rosenwachs und Rosen­a uszüge.

ALVIANA TAGESCREME ANTI-AGING Q10 vegan ODER NACHTCREME ANTI-AGING Q10 vegan • Tagescreme: für ein glattes, entspanntes Hautgefühl • Nachtcreme: verwöhnt und pflegt die Haut während des Schlafes • NATRUE-zertifiziert • Anwendung: morgens bzw. abends nach der Reinigung auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen je 30 ml 5,99 € (100 ml = 19,97 €)

DR. HAUSCHKA ROSEN TAGESCREME LEICHT** • harmonisierende Gesichtspflege • Komposition mit Rose, Eibisch und Wundklee • unterstützt die Haut darin, ihre Feuchtigkeit zu bewahren • Tipp: eignet sich als Make-up-Unterlage 30 ml 19,– € (100 ml = 63,33 €)

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Besonders intensive Pflege für reife Haut – die Rezepturen mit natürlichen Ölen versorgen die anspruchsvolle Haut mit Feuchtigkeit, Tag und Nacht.


Rein mineralische Kiesel­ säure zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen.

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BIOTURM 5 % UREA GESICHTSCREME NR. 7** • feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme mit Urea und speziellem Lacto-Intensiv-Wirkkomplex • mildert Juckreiz und Spannungsgefühl • für Allergiker und bei empfindlicher Haut geeignet • ICEA-zertifiziert 75 ml 11,95 € (100 ml = 15,93 €)

Beruhigend und entspannend – ideal für die tägliche Pflege von trockener und feuchtigkeitsarmer Gesichtshaut.

HÜBNER SILICEA MAGEN-DARM-GEL** vegan • Magen-Darm-Beschwerden natürlich lindern • unterstützt die Bindung von Krankheits­ erregern, sodass sie auf natürlichem Weg über den Darm ausgeschieden werden • auch für Kinder geeignet 500 ml 14,99 € ( 1 l = 29,98 €)

Das Beste aus dem Granatapfel – ein intensiv herb-fruchtiger Saft, schonend gepresst aus Fruchtfleisch und Kernen.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

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GESELLSCHAFT

Mitarbeiter-Engagement für mehr Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz

B

IO-LEBENSMITTEL EINKAUFEN, ÖKOSTROM BEZIEHEN, E-BIKE FAHREN – FÜR IMMER MEHR MENSCHEN IST ES WICHTIG, IHR PRIVATLEBEN NACHHALTIG ZU GESTALTEN. Doch wie sieht es an Ihrem Arbeits-

platz aus? Gibt es in Ihrer Kantine Bio-Essen? Bezieht Ihr Unternehmen Ökostrom? Können Sie für kurze Dienstwege ein Firmenfahrrad nutzen? Nein? Ärgert Sie das? Haben Sie schon mal versucht, hier etwas zu ändern? Immer mehr Menschen wollen ihren nachhaltigen Lebensstil nicht auf die eigenen vier Wände beschränken, sondern sich auch in ihrem Arbeitsumfeld für umweltverträgliche Veränderungen engagieren. Wissenschaftler des Fachbereichs Wirtschaft der Alanus Hochschule untersuchen derzeit in mehreren Forschungsprojekten, ob und wie privat motivierte Initiativen von Mitarbeitern zur ökologischen Umgestaltung von Unternehmen besser ermöglicht werden können. Dabei untersuchen sie einerseits größere Mitarbeiterinitiativen, die mit erheblichen Investitionen verbunden sein können. Zum Beispiel organisieren sich Mitarbeiter bei Unilever Heilbronn und bei VW Emden in Belegschafts-Energiegenossenschaften und errichten Fotovoltaikanlagen auf den Firmendächern. Andererseits werden auch kleinere Initiativen betrachtet, die sich von einzelnen Mitarbeitern mit wenig Aufwand gestalten lassen. Viele kleine ökologisch ausgerichtete Projekte am Arbeitsplatz fördern die Sichtbarkeit und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Kollegen. So kann ein Schneeballeffekt entstehen, bei dem Mitarbeiter mittelfristig »von unten« zu einer Nachhaltigkeits-Transformation im Unternehmen beitragen. Einige Beispiele: Energiesparen am Arbeitsplatz: Gönnen Sie Ihrem PC auch eine Mittagspause und schalten Sie den Ruhezustand ein, wenn Sie den Platz verlassen. Beispiele zeigen, dass durch kleine Maßnahmen am Arbeitsplatz 10 bis 20 Prozent Energie in Unternehmen eingespart werden können.

Viele kleine ökologisch ausgerichtete Projekte am Arbeitsplatz fördern die Sichtbarkeit und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Kollegen.

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E-Bike statt Dienstwagen: Sie sind zu einem Bewerbungs­

gespräch eingeladen und man lockt Sie mit einem Dienst­ wagen, doch stattdessen wünschen Sie sich ein E-Bike oder eine BahnCard 100. Foodsharing unter Kollegen: Der Kühlschrank zu Hause ist voll und Sie fahren über das Wochenende weg. Falls Sie keine Nachbarn haben, denen Sie die Lebensmittel weitergeben können, warum nicht einen Korb in der Kaffeeküche im Büro aufstellen, »zum Mitnehmen« für die Kollegen? Mitarbeiter des Fachbereichs Wirtschaft der Alanus Hochschule wollten Lebensmittel lieber teilen als wegwerfen und haben dafür eine Foodsharing-Kiste eingerichtet. Veganes (Bio-)Essen in der Kantine: Vielleicht überzeugen Sie Ihre Kantine davon, einmal in der Woche auf vegetarisch, vegan und/oder bio umzusteigen, und zeigen Ihren Kollegen, wie lecker das schmeckt. Mitarbeitergärten: Die GLS Bank bietet Honigbienen ein Zuhause auf ihrem Dachgarten, wo sie ein Mitarbeiter betreut, der privat Imker ist. Mitarbeiter der WBM Wohnungsbaugesellschaft Mitte in Berlin gestalten auf dem Unter­ nehmensgelände sogar einen Gemeinschaftsgarten – eine Oase zum Essen, Erholen und Gärtnern. Die Gemüse-, Obst- und Kräuterernte kann von den Mitarbeitern gemeinsam in der Mittagspause zubereitet und verspeist werden.

MIT DEM RAD morgens zur Arbeit

hält fit und macht gute Laune.


K U LT U R   &   W I S S E N

IN EIGENER SACHE

THOMAS GOLDFUSS,

Leiter des Vermögens­ managements bei der GLS Bank.

Natürlich bedarf es einer gewissen Portion Mut, wenn Mitarbeiter sich für solche Themen an ihrem Arbeitsplatz einbringen, denn oft wollen sie nicht als »Besserwisser« oder »Weltverbesserer« wahrgenommen werden. Ein guter Weg ist hier, andere mit ins Boot zu holen. Kennen Sie Kollegen, denen Nachhaltigkeit im Unternehmen auch ein Anliegen ist? Dann engagieren Sie sich doch gemeinsam für die Umsetzung. Kreative Ideen, gegenseitige Wertschätzung und Ermunterung sind wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Transformationsprozess. Manchmal ist man sogar überrascht, wie viele Kollegen und Führungskräfte, von denen man es gar nicht wusste, doch Interesse und Leidenschaft für Nachhaltigkeit entwickeln und eigene Ideen beisteuern. In einigen Unternehmen gibt es zudem ein Vorschlagswesen, wie zum Beispiel den »grünen Briefkasten« bei der Firma WALA. Sprechen Sie den Betriebsrat an, welche Möglichkeiten es gibt, nachhaltige Initiativen einzubringen. Nutzen Sie Mitarbeiterversammlungen, um Ihre Idee vorzustellen. Durch die Beteiligung aller Mitarbeiter eines Unternehmens kommt eine Vielzahl verschiedenster, oft auch innovativer Ideen zusammen. Tragen Sie durch Ihre Ideen und Initiativen zur Ressourcenschonung und Energiewende in Ihrem Unternehmen bei. Wir wünschen Ihnen viel Freude und interessante Erfahrungen beim Ausprobieren! ››› Gastbeitrag Alanus Hochschule. Prof. Dr. Susanne Blazejewski, Anke Buhl, Franziska Dittmer (Lehrstuhl für nachhaltige Organisations- und Arbeitsplatzgestaltung) und Anna Rühmann sind an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft tätig. In den BMBF-Forschungsprojekten enEEbler und IMKoN forschen sie zur Frage, wie Mitarbeiter ihre nachhaltigen Ideen ins Unternehmen einbringen. Der Fachbereich Wirtschaft bietet den Bachelor-BWL-Studiengang »Wirtschaft neu denken« sowie einen berufsbegleitenden Master an. alanus.edu

m u z g n u d l i b Aus /   n e t r e p x E Bio n i t r e p x E o i B zur Sie sind offen, denken ganzheitlich und übernehmen gern Verantwortung für sinnvolle Aufgaben? Sie haben Freude am Umgang mit Menschen, interessieren sich für Bio-Lebens­ mittel und packen lieber aktiv mit an, als auf dem Bürostuhl zu sitzen? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Kommen Sie zu Alnatura als

Lehrling zum Kaufmann / zur Kauffrau im Einzelhandel mit der IHK-Zusatz­­qua­lifikation Naturkosthandel Ihre schulische Vorbildung und Ihr Alter sind uns nicht wichtig. Wir freuen uns über Ihre Bewerbung, die Sie gerne direkt über unser Onlineportal auf alnatura.de hochladen können.

Neugierig? Das erzählen Alnatura Lehrlinge über ihre Ausbildung. Hier geht’s zum Film:


N A C H H A LT I G L E B E N

Bio-Perle des indischen Ozeans Die Tropeninsel Sri Lanka mit ihren Palmenstränden, bunten Tempeln und saftig grünen Bergen kennen wir von Urlaubsfotos und Reiseberichten. Dahinter verbirgt sich auch eine wachsende Bio-Landwirtschaft.

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IE SELBSTVERSTÄNDLICH MACHEN WIR UNS MORGENS UNSEREN TEE, essen nachmittags eine

Zimtschnecke und kochen abends ein leckeres Curry mit Kokosmilch. Die Zutaten dafür stammen nicht selten aus Sri Lanka.

ZERTIFIZIERT: BIO IN SRI LANKA Bisher ist erst ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Sri Lankas Bio-zertifiziert. Dies entspricht etwa einer Fläche von der Größe Frankfurts. Doch insbesondere bei den Exportschlagern Tee, Kokosnuss und Gewürzen zeigt sich eine erhöhte Nachfrage nach BioProdukten. Der wachsende internationale Bedarf führt dazu, dass immer mehr Unternehmen in Sri Lanka auf Bio umstellen. Grundsätzlich gibt es dabei zwei verschiedene Ansätze für die Zertifizierung. Die größeren exportorientierten Unternehmen lassen ihre Plantagen und modernen Anlagen von einer internationalen Öko-Kontrollstelle direkt zertifizieren. Häufig sind jedoch die Betriebe kleinbäuerlich organisiert und bauen auf einer Fläche von nur ein bis zwei Hektar an. Diese Bauern hätten allein nicht die finanziellen Mittel und nutzen daher die Möglichkeit der Gruppenzertifizierung. Dabei wird auf gegen­ seitige Inspektionen gesetzt, die dann durch die Öko-Kontroll­ stelle verifiziert werden. Insgesamt gibt es derzeit 120 Bio-­ Unternehmen. Ein Großteil davon wirtschaftet zudem nach Fair-Trade-Standards, wodurch Arbeitsbedingungen verbessert werden und den Erzeugern ein Premiumpreis bezahlt wird. EINKOMMEN UND FREIHEIT DURCH BIO-LANDBAU In Sri Lanka sind in jedem noch so abgelegenen Dorf die Spuren globaler Agrarkonzerne sichtbar. Werbeplakate für hochgezüchtete Reissorten hängen an den Hauswänden und die dazu­ gehörigen Pestizide und Düngemittel gibt es im Einkaufsladen des Dorfes. Die Nebenwirkungen einer intensiven Landwirtschaft sind bereits spürbar. Erdrutsche in den Teeregionen, bei den Bewohnern der stark landwirtschaftlich genutzten Gebiete treten immer häufiger Nierenschäden durch verseuchtes Wasser auf. Der Bio-Landbau stellt eine Alternative dar. Die Bauern können sich die Ausgaben für chemische Dünge- und Pflanzen­ schutzmittel sparen und stattdessen traditionelle, natürliche Mittel verwenden, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Zudem sorgt der ökologische Landbau für Einnahmen durch

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den ­Export und schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum, da mehr Mitarbeiter benötigt werden. Für viele ist der Einstieg in den Bio-Anbau der Weg aus der Subsistenzwirtschaft. Damit dies gelingt, engagieren sich zahlreiche Organisationen: Sie bieten Trainings an, forschen zu lokalen ökologischen Anbaumethoden und stellen Kontakt mit internationalen Unternehmen her. Internationale Partnerschaften schaffen Vertrauen auf beiden Seiten. Viele Bio-Unternehmer Sri Lankas sind Überzeugungstäter und bieten Bio schon seit mehr als zehn Jahren an.

TEEGÄRTEN UND TROPISCHE FRÜCHTE:

Sri Lanka ist auch ein Bio-Paradies.


Die EU fordert für Importe aus Drittländern BioStandards, die unseren Vorschriften gleichwertig sind. Da die Bedingungen für die Landwirtschaft jedoch unterschiedlich sind, kann Bio nicht überall gleich angebaut werden. Die Aufgabe internationaler Öko-Kontrollstellen ist es, zu prüfen, ob die Produkte auf allen Stufen der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung den EU-BioRichtlinien entsprechen. Dann können auch bedenkenlos Produkte aus Schwellen- und Entwicklungsländern das EU-Bio-Siegel tragen.

Um jedoch eine gewisse Größe zu erreichen, benötigen Unternehmen langfristige Partnerschaften zu ihren Kunden. Dazu gehört auch, Wissen auszutauschen, zu investieren und auch mal ein Auge zuzudrücken, sollte die Bestellung ausnahmsweise nicht ­termingerecht fertig sein. Der internationale Handel ist daher von großer Bedeutung für die sri-lankischen BioBauern und Unternehmen, da die lokale Nachfrage noch in den Kinderschuhen steckt. Auch viele deutsche Unternehmen haben seit mehreren Jahren vertrauenswürdige Partnerschaften zu Sri Lanka aufgebaut. So finden sich einige der Produkte aus diesen Partnerschaften auch in den Alnatura Filialen. Die Firma Rapunzel beispielsweise hat bereits seit 20 Jahren ein Hand-in-Hand-Projekt in Sri Lanka und ermöglicht dadurch faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Insbesondere die hohe Qualität und der besondere Geschmack des Ceylonzimts lockt Gewürzhersteller wie Lebensbaum nach Sri Lanka. BIO GLOBAL AUSWEITEN Wie das Beispiel Sri Lankas zeigt,

bietet der ökologische Landbau viele Chancen für Schwellenund Entwicklungsländer und verringert die negativen Auswirkungen konventioneller Landwirtschaft. Er steht für gesunde Böden, Biodiversität sowie den Einklang mit der Natur und dies überall auf der Welt. Zudem bietet er Bauern die Möglichkeit, ein höheres Einkommen zu generieren und somit die Situation ihrer Familien zu verbessern. Durch unsere Nachfrage schaffen wir es, diese umweltschonende Anbauweise auszuweiten, und dies dient Mensch und Erde. ››› Gastbeitrag Julia Huthmann

Julia Huthmann berät international Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit. Bereits während ihrer Tätigkeit in der Nach­haltigkeitsabteilung bei Alnatura hat sie sich für nachhaltige Lieferketten engagiert. Jetzt lebt sie in Sri Lanka und steht kleinen und mittelständischen Unternehmen der Bio-Branche beratend zur Seite.

Eine duftende Obstwiese mitten im Winter: Wunderbar süße Äpfel von den Hügeln rund um den funkelnden ­B odensee vereinen sich mit Birnen, Quitten und einem Hauch von Zimt – für einen mild-süßen Tee von ­L ebensbaum, der schmeckt wie ein Nachtisch. LEBENSBAUM BIO-TEE OBSTWIESE** vegan • Früchteteemischung • fruchtig-süß mit leichter Zimtnote • mit Apfel, Hagebutte, Süßholz, weißem Hibiskus, Quitte, Birne, Zichorienwurzel • alle Zutaten stammen aus ökologischer Landwirtschaft • Zubereitung: Einen Aufgussbeutel pro Tasse mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen 20 × 2 g = 40 g 3,49 € (100 g = 8,73 €)

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* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Wie sicher ist Bio aus Drittländern?

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HERSTELLER-EMPFEHLUNG*


ZEIT LEO

Mach mit, la ch m i t ! L o s , r ä t s e l n!

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Ums Eckchen gedacht

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Knifflig: Findest Du die Antworten und – in den getönten Feldern – den Grund für einen guten oder weniger guten Rutsch? Die Lösung findest Du unten rechts auf der Seite.

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1 Der weiß nicht recht, ob er nieseln oder hageln soll 2 Mag mancher vom Hafer, lässt sich mancher im Winterwetter auf die Nase fallen 3 Da kommen RABEN und DOHLEN durcheinander: Wo gestern leere Hänge waren, sausen heute viele Leute über schneeweiße … 4 Die wärmen unter Wintermänteln – von da kommt oft der Schneesturm 5 Machen uns ein Stückchen größer und viel flinker auf dem Gefrorenen 6 Kein NEBELSCHAL kommt durch die Winterluft geflogen, vielleicht aber ein … 7 Das Obst wird’s im Sommer – im Winter ist oft der am Baum 8 Anti-Eis-Kristalle

Rätsel-Eckchen: Eckstein; Foto: Ton Koene/Biosphoto

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Kennst Du auch einen guten Witz? Schreib an zeitleo@zeit.de

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Lieblingswitze von ZEIT-LEO -Lesern

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Warum gehen Fliegen nie in die Kirche? Weil sie Insekten sind. ››› Von Fynn

Kommt ein Cowboy vom Friseur. Da ist sein Pony weg. ››› Von Paul


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Guck ma l, wie ich lebe !

»M it me ine r Fa mi lie geh e ich ma nch ma l au f die Jag d. Da nn bau en wir uns für die Na cht ein Igl u au s Sch nee blö cke n. Ma n kan n sog ar ein kle ine s Feu er im Igl u ma che n, ohn e da ss etw as pa ssie rt – da s ges chm olzen e Eis frie rt sof ort wie der ein . Be i uns im No rde n Ka na da s ist es nä ml ich ric hti g kal t, ma nch ma l sog ar 40 Gr ad unt er nul l. Zu m Glü ck wo hne n wir nor ma ler we ise in ein em Ho lzh au s mi t ein em ric hti gen Ofe n.« Jem ery , 10 Jah re

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Das Magazin für

Kinder

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Warum werden ständig Bäume gefällt? Wieso lässt Mama beim Zähneputzen das Wasser laufen? Und wozu kauft der Nachbar schon wieder ein Auto? ­Bestimmt siehst Du in Deiner Umgebung einige Dinge, die Dich stören und die der Natur nicht guttun. Drück ihnen mit Hinweisschildchen Deine Meinung auf! Du brauchst: rotes und grünes Papier, Stifte, Schere und Klebeband. So geht’s: Alles, was Du in Deiner Umgebung blöd, hässlich, verschwenderisch oder gefährlich findest, bekommt einen roten Aufkleber. Du kannst auch Kommentare auf Deine Aufkleber schreiben: »Pfui!«, »Was soll das?«, »Umweltrüpel!« oder »Schmutzfink«. Natürlich kannst Du auch grüne Zettel mit Lob verteilen, wenn Dir etwas gut gefällt. www.weltretter-wettbewerb.de

Star Wars: Das Wichtigste über das Universum

e Der groß ZEIT LEO ckblick Jahresrü

Ums Eckchen gedacht 1: Eisregen; 2: Flocken; 3: Rodelbahnen; 4: Westen; 5: Schlittschuhe; 6: Schneeball; 7: Reif; 8: Streusalz; Lösungswort: GLATTEIS

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Selbe r Baste machen: ltip Gesch ps für enke

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ERGÄNZENDE THERAPIEN

Rhythmische Massage

Conrad Lorenz, Therapeut für Rhyth­ mische Massage nach Dr. Ita Wegman und staatlich anerkannter Physiotherapeut in der Alexander-von-Humboldt-Klinik in Bad Steben. Dort ist er mit Schwerpunkt auf geriatrischer Rehabilitation bei Schlaganfall, Multipler Sklerose und ­Demenz tätig.


Immer mehr Menschen, die erkranken oder in eine ­Krise ­geraten, wollen ­wissen, was sie selbst für ihre Gesundheit tun können. Gerade im Rahmen der ­anthroposophischen Medizin gibt es zahlreiche The­rapieverfahren, die ergän­ zend eingesetzt werden ­können, um die individuellen Res­ sourcen eines Menschen zu fördern. Solche Therapie­ verfahren stellen wir Ihnen in dieser Serie vor.

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AVENDELDUFT ERFÜLLT DAS SONNIGE BEHANDLUNGSZIMMER. Eine Patientin liegt, gut eingehüllt in

warme Decken und Tücher, auf der Massagebank. Die Therapeutin, eine staatlich anerkannte Physiotherapeutin, beginnt mit der Behandlung. Es handelt sich dabei um eine besondere Form der Massage: die »Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman«. Behutsam macht die Therapeutin den Rücken der Patientin frei und trägt etwas Öl auf. Sie beginnt, deren Rücken ruhig und konzentriert zu massieren, und setzt dabei eine achtförmige Geste ein, die so genannte »Lemniskate«. Die Bewegungen und Gesten (so heißen die therapeutischen Griffe in der Rhythmischen Massage) sind leicht, schwingend, rhythmisch. Fast wie Wellen, die langsam ansteigen, dann abfallen, dann wieder neu ansteigen. Im Behandlungszimmer wird es still. Die Therapeutin arbeitet ganz entspannt, ohne Anzeichen von äußerer Kraft. Die Patientin fühlt sich umhüllt und geborgen. Nach der Massage ruht sie noch eine halbe Stunde, damit die Behandlung gut nachwirken kann. RHYTHMUS TRÄGT LEBEN Wer die Rhythmische Massage

einmal ausprobiert hat, merkt schnell, dass sich diese Massage anders anfühlt: Denn obwohl die Grundformen der Rhythmischen Massage von denen der klassisch-schwedischen Massage abgeleitet sind, setzt die Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman »leichtere« Griffe ein, die eher rhythmisch als druckvoll sind. Die Haut und das darunter liegende Gewebe werden nicht geknetet, nicht gerieben, auch nicht gedrückt, sondern in einem fließenden Rhythmus bewegt, sodass sich krankhaft verdichtete und verfestigte Strukturen lösen kön-

Mehr Interesse? Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman wird von Ärzten verordnet und von zertifizierten Therapeuten durchgeführt. Infos: rhythmischemassage.com Zum Weiterlesen • Eva-Maria Batschko, Susanne Dengler: »Praxisbuch der Rhythmischen Massage« (2011), 22 Euro • Margarethe Hauschka: »Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman. Menschenkundliche Grundlagen« (1972), zu beziehen über Margarethe-Hauschka-Schule

nen. Durch die Rhythmen und Kreisformen wirkt die Massage zugleich anregend und beruhigend, aktivierend und entschleunigend, umhüllend und lösend. Massageöle mit Aus­ zügen von Heilpflanzen unterstützen diese Wirkung. Entwickelt wurde die Rhythmische Massage vor rund 100 Jahren von den Ärztinnen Ita Wegman und Margarethe Hauschka auf der Basis des anthroposophischen Menschenbildes, das von Rudolf Steiner erarbeitet wurde. Das zentrale Motiv der Massage ist der Rhythmus. Die moderne Forschung zeigt, wie wichtig Rhythmen für das menschliche Leben sind: Ein- und Ausatmen, Wachen und Ausruhen, An- und Entspannung, Nacht und Tag, auch Mondphasen und Jahreszeiten. Rudolf Steiner hat diese Zusammenhänge früh erkannt. »Was ist Leben?«, wurde er einst gefragt. »Studieren Sie die Rhythmen. Rhythmus trägt Leben«, lautete seine Antwort. Auch Gesundheit und Krankheit haben viel mit Rhythmen zu tun. Viele Menschen spüren, dass sie krank werden, weil etwas in ihnen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Rhythmische Massage zielt darauf ab, dieses Ungleichgewicht wieder in die Balance zu bringen und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Darüber hinaus durchwärmt sie den gesamten Organismus und fördert die positive Wahrnehmung des eigenen Körpers. NEUES GLEICHGEWICHT FINDEN Der ganzheitliche Ansatz

der Rhythmischen Massage macht sie vielseitig und ihr Anwendungsgebiet breit. Ihre Stärke liegt in der Behandlung von Störungen, bei denen Körperrhythmen eine Rolle spielen. So kann sie bei Erkrankungen der inneren Organe entlastend auf das Herz-Kreislauf-System wirken, in der Orthopädie – besonders vor und nach Gelenkoperationen – einen guten Heilungsverlauf unterstützen sowie in der psychosomatischen Medizin seelische Verstimmungen positiv beeinflussen. Be­ sonders bewährt hat sich die Rhythmische Massage in der Schmerztherapie sowie in der Behandlung von chronisch Kranken. In der Kinderheilkunde kann sie zum Beispiel unruhiges und aggressives Verhalten, Ernährungs- und Schlafstörungen positiv beeinflussen, in der Geriatrie sklerotische Prozesse beleben, in der Neurologie das Körperbewusstsein verbessern und in der Krebstherapie die Wärmetherapie der anthropo­ sophischen Medizin unterstützen. Sie hilft alten Menschen bei Demenz und Stressgeplagten bei der Überwindung eines Burn-outs. Viele Menschen, die die Rhythmische Massage auspro­ bieren, sind erst einmal erstaunt, wie intensiv eine an sich rein äußere Anwendung – eine Massage – auf den Organismus einwirken kann. Wer sich darauf einlässt, wird erleben, wie gut es tut, durch rhythmische Berührung zu einem neuen Gleichgewicht zu finden. ››› Gastbeitrag Conrad Lorenz

Ausbildung margarethe-hauschka-schule.de carus-akademie.de

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Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius.


ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS

Bio-Landwirtschaft Ein kurzer geschichtlicher Abriss

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IE BIO-LANDWIRTSCHAFT ALS GEGENENTWURF ZU EINER ZUNEHMEND MIT CHEMISCHEN HILFS­ MITTELN BETRIEBENEN LANDWIRTSCHAFT ent-

stand Mitte der 1920er-Jahre, zeitgleich und unabhängig voneinander in Deutschland und in England. Im Juni 1924 hielt Rudolf Steiner seinen Landwirtschaftlichen Kurs auf Gut Koberwitz bei Breslau, heute Polen. Wiederholt hatten Landwirte Steiner darum gebeten. Diese Bitten wurden drängender und schließlich entsprach Steiner ihnen. Die Landwirte sorgten sich um die Qualität des Saatgutes, die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Viehs. Mediziner und Ernährungsfachleute fragten nach Zusammenhängen zwischen Nahrungsmittelqualität, Ernährung und menschlicher Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Um die Produkte kenntlich zu machen, wurde 1928 das Zeichen »Demeter« geschaffen. Seit etwa zehn Jahren erst standen mittels Haber-BoschVerfahren großtechnisch erzeugte Stickstoffsalze zur Verfügung. Im Ersten Weltkrieg hatte man so Sprengstoff erzeugt; für die zivile Nutzung produzierte man nun Dünger. Den stets knappen Stickstoff hatte ein Landwirt bis dahin durch den Mist seiner Tiere und durch Leguminosen in der Fruchtfolge erhalten. Leguminosen, zum Beispiel Klee, Luzerne, Erbsen oder Bohnen, binden dank Symbiose von Knöllchenbakterien mit ihren Wurzeln Luftstickstoff biologisch. Mineralischer Stickstoffdünger stand jetzt billig und in großen Mengen zur Verfügung. Seine Wirkungen auf das pflanzliche Massewachstum waren sofort augenscheinlich. Unerwünschte Wirkungen auf die Abwehrkraft der Pflanzen gegen Bakterien, Pilze und Schadinsekten wurden allmählich deutlich. Hier setzten die Fragen der Gründerväter und -mütter der Bio-Landwirtschaft an. Ähnliche Beobachtungen trieben in England Mitte der 1920er-Jahre die Gutsherrin Lady Eve Balfour um, die mit gleichgesinnten Fachleuten aus Landwirtschaft, Medizin und Ernährung arbeitete. Sie entwickelten die Methoden des ­organic farming. Erkenntnisse zur Kompostierung von pflanzlichen Abfällen, die Sir Albert Howard publiziert hatte, bildeten eine Grundlage ihrer Arbeit. Der Schweizer Hans Müller arbeitete zunächst biologischdynamisch und wandte sich in den 1930er-Jahren politischen Fragen zu; er wollte die Unabhängigkeit der Bauern stärken. So schuf er gemeinsam mit seiner Frau Maria sowie dem Arzt und Mikrobiologen Hans-Peter Rusch die Grundlagen der or-

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ganisch-biologischen Landbewirtschaftung (sie arbeitet ohne die biodynamischen Präparate). Wie die Biodynamiker in Deutschland und die Gruppe um Lady Eve in England auch, verzichtete man auf mineralischen Stickstoff in Landwirtschaft und Gartenbau und betonte die Bedeutung der organischen Düngung und bewussten Pflege der Bodenfruchtbarkeit, für die eine vielfältige Fruchtwechselwirtschaft wichtig ist. NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG wuchsen die Erwerbsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft und die Arbeitskräfte verließen in großer Zahl diesen Sektor. In der Landwirtschaft wurde die Rationalisierung mit technischen und chemischen Mitteln entschieden vorangetrieben. Betriebe und Felder wurden größer, immer ausgeräumter wurden die Landschaften. Die Chemisierung der landwirtschaftlichen Erzeugung setzte der biologischen Vielfalt bei Insekten, Vögeln, Pflanzen spürbar zu. Das Unbehagen wacher Zeitgenossen nahm zu, kritische Wissenschaftler zeigten negative Folgen des großflächigen Agrochemie-Einsatzes auf, Rückstände in den Nahrungsmitteln wurden nachgewiesen, schädliche Folgen von deren Verzehr erkannt. SEIT DEN 1960ER- UND 1970ER-JAHREN machte sich, aus-

gehend von den USA, eine grüne, alternative Bewegung bemerkbar. Ihr ging es sowohl um alternative ­Lebensformen wie um eine andere Art der Landwirtschaft. Hatte es in den 1970er-Jahren in Deutschland nur gut 300 Bio-Landbau-Betriebe gegeben, so stieg deren Zahl bis Ende der 1980er auf

LADY EVE BALFOUR, englische Gutsherrin, entwickelte Mitte

der 1920er mit Gleichgesinnten das sogenannte organic farming.


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HERSTELLEREMPFEHLUNG*

RÜHREN DER BIODYNAMISCHEN PRÄPARATE auf Gut Heynitz

in Sachsen in den 1930er-Jahren.

2 500 (heute über 23 000). Politik, Beratung und Agrarverwaltung standen dem Bio-Landbau damals ä­ ußerst kritisch, ja in vielen Fällen feindselig gegenüber. Die wenigen alten Bio-Bauern galten »nur« als rückwärtsgewandt, verschroben oder weltflüchtig. Die aus dem studentischen Aussteigermilieu stammenden neuen BioBauern dagegen waren als antibürgerliche, linke Revoluzzer verdächtig. Doch die negativen Folgen der konventionellen Agrarwirtschaft auf Umwelt und Erzeugnisqualität ließen sich auf Dauer so wenig leugnen wie das wachsende Überschussproblem durch agrarpolitische Fehlsteuerung in der Europäischen Gemeinschaft. 1989 benannte die EG das Umstellen auf Bio-Landbau als staatlich geförderte Methode der Agrarextensivierung zur Reduzierung von Überschüssen und beschrieb in knappen Worten die Bio-Landwirtschaft so wie die Bio-Bauern selbst in ihren Richtlinien: kein mineralischer Stickstoff, keine Agrochemie, Fremdinputs nur g­ emäß eng begrenzter Positivliste, unabhängige Kontrolle, Kennzeichnung der Produkte. Eine Umstellungswelle setzte ein. 1991 ERLIESS DIE EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT DIE BIO-VERORDNUNG,

die den Bio-Landbau, seine Kontrolle sowie die Kennzeichnung der Produkte umfassend regelt. Die Vorgaben folgten den in der Bio-Branche etablierten Regeln. Die internationale Vertretung der Bio-Landbauern (IFOAM – International Federation of Organic Agriculture Movements) hatte in Brüssel in fünf Jahre dauernden Verhand­lungen »ihre« Verordnung erreicht. Fairer Wettbewerb und Verbraucherschutz waren zentrale Motive; die positiven Umweltwirkungen wurden erwähnt und im Laufe der folgenden Jahre als Argument gewichtiger. Kaum war die EG-Bio-Verordnung erlassen, schon versachlichte sich der Fach­ diskurs; Verwaltung, Beratung und Wissenschaft nahmen sich des Themas an. ­Inzwischen kommt keine Agrar-Universität oder -Fachhochschule in Deutschland mehr ohne Vorlesungsreihe zum Bio-Landbau aus oder sie verfügt über einen entsprechenden Lehrstuhl. Die Themen der Bio-Bauern – Bodenfruchtbarkeit, Nahrungsmittelqualität, Biodiversität und Schutz der Umwelt – sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Über Mittel und Wege, das nötige Tempo und die erforderliche Intensität der Entwicklung, über Kosten, Lasten und Verantwortungsträger wird nach wie vor gestritten. Deutschland weist heute über eine Million Hektar Bio-Flächen aus, mehr als 23 000 Bio-Bauernhöfe, etwa sechs Prozent der Fläche und acht Prozent der Landwirte sowie einen Anteil am Lebensmittelmarkt von acht Milliarden Euro beziehungsweise 4,5 Prozent. MH

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Weil ein Flüchtling mehr braucht …

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Weltweit sind fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge werden in der Regel zunächst von den Kommunen untergebracht. Seit November 2014 stellt die Berliner Stadtmission (berliner-stadtmission.de) in einer Traglufthalle in Moabit eine Notunterkunft für 300 Flüchtlinge bereit, in der vorübergehend viele Familien mit Kindern unterschied­ lichen Alters leben. Auch Einzelpersonen aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien oder Serbien finden hier einen ersten sicheren Zufluchtsort. Außerdem gibt es eine neue Halle in Spandau, die Platz für rund 1 000 Personen bietet. Die Menschen, die in den Hallen ankommen, mussten ihre Heimat und oft auch Familienmitglieder zurücklassen und besitzen meist nur ein kleines Handgepäck. In der Notunterkunft finden sie das Nötigste für den Alltag vor. Ehrenamtliche Mitarbeiter helfen durch Musikauftritte oder mit einem Kinderprogramm, die angespannte Atmosphäre des Wartens für einen Moment aufzulockern. Im Schnitt kann es bis zu fünf Tage oder länger dauern, bis die Menschen in weiterführende Einrichtungen umziehen können. Es fehlt immer wieder an vielen kleinen Dingen, die ständig ersetzt werden müssen. Alnatura Kunden können der Stadtmission helfen, den Flüchtlingen einen würdevollen ersten Anlaufpunkt zu bieten, indem sie ihre Payback-Punkte spenden. payback.de/spendenwelt

48 Alnatura Magazin 01.2016

Alnatura Kunden können ihre Payback-Punkte spenden und damit zahlreiche Initiativen unterstützen. payback.de/spendenwelt


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Warenkunde

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Kichererbsen und Co. im zweiten Teil über Hülsenfrüchte

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IMPRESSUM Herausgeber Alnatura Produktions- und Han­dels GmbH, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de Gründer u. Geschäftsführer von Alnatura Prof. Dr. Götz E. Rehn Redaktions­leitung Susanne Salzgeber (SUS), Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, susanne.salzgeber@alnatura.de Anzeigen Daniel Fehling, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach Redaktion Linda Benkner, Carmen Ebeid, Daniel Fehling, Matthias Fuchs, Martina Grimm (MAG), Dr. Manon Haccius (MH), Anke Helène, Constanze Klengel, Dr. Maren Kratz, Volker Laengenfelder, André Lang, Stefanie Neumann, Bettina Pabel (BP), Kristina Rudy, Rena Schäfges, Tina Schneyer, Julian Stock (STO), Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW) Verlag mfk corporate publishing GmbH, PrinzChris­tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Alanus Hochschule: 38; Oliver Brachat: 6, 8 –11 Rezepte und Porträt, 50 Erbsen u. Rezept; Marc Doradzillo: 3 Mitte, 4 Lehrling, 13, 17 Porträt, 18–21, 25, 27 Porträt, 30 Menschen, 35; Sourabh Kumar Dubey: 29 Mangroven; followfish: 27 Fisch, Angeln; Fotolia / Stocksolutions: 17 Pommes / nata777: 34 Avocado / Dennis Komarov: 36; GLS Bank: 39; Julia Huthmann: 40/41; Jeevan Jose: 30 Pflanze; Herbert H. Koepf/Bodo v. Plato, Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im 20. Jahrhundert, Verlag am Goetheanum, Dornach: 47; Privat: 44 Porträt, PWO / Esther Haase: 50 rechts; Raabengrün: 5 Soja; Carolin Rodach: 9 Porträt; Robert Seegler: Illustrationen 5 Mais, 44; Soil Association: 46; Terranova Vannamei: 29 Garnelen; VISCOM Fotografie: Titel, 14 / 15, 22 / 23, 32 / 33; Ortrud Wohlwend: 48 Gestaltung usus.kommunikation, Berlin Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der ­Perspektive des Verfassers geschrieben. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Daten­träger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schrift­ licher Zustim­mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine ­Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.


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