Alnatura Magazin - August 2017

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Zwei, die sich mögen:

Wassermelone und Feta


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Culinario LaSelva

Einfach natürlich und frisch. Das ist das Geheimnis guter italienischer Küche, aber auch das Leitmotiv ökologischer Landwirtschaft. Für LaSelva heißt das: Hochwertige Rohstoffe in Bio-Qualität – möglichst aus eigenem Anbau in der Toskana – werden ­schonend verarbeitet, gepaart mit sorgfältiger Handarbeit von der Ernte bis zum fertigen Produkt. LaSelva-Produkte sind voller Geschmack und Genuss! Buon appetito.

Artischockencreme

Neue Ernte 2017. Naturland-zer­ tifiziert. LaSelva-Artischocken aus der Toskana, frisch und intensiv im Geschmack. Verfeinert mit Essig und Kapern ist diese Creme ein absolutes Highlight. Die Artischockencreme schmeckt ideal als Vorspeise auf geröstetem Weißbrot.

Salsa Pronta – Klassiker jetzt im Großformat

N u r fü r e i t ! kurze Z

Diese Tomatensauce ist eine Kombination aus frisch geernteten Tomaten mit klassischem Gemüse und Basilikum. Die Tomaten, schon auf dem Feld und während der Verarbeitung von Hand verlesen, werden naturbelassen verarbeitet und in schonendem Verfahren pasteurisiert. Wir empfehlen, die Sauce zu frisch gekochter Pasta mit etwas Olivenöl zu servieren. Ein Genuss für die ganze Familie.

Spaghetti Toscana und Mezze Penne Toscana

N u r fü r e i t ! kurze Z

Neu im Alnatura Sortiment: Bio-Nudeln mit Herkunftsnachweis. Der Hartweizen für die Pasta Toscana Mezze Penne und Spaghetti stammt zu hundert Prozent von den LaSelvaAnbauflächen in der Toskana/Maremma. Und ebenfalls in der Toskana wurde das Getreide zu Pasta verarbeitet. Zubereitungstipp: Die Nudeln circa eine Minute vor der angegebenen Kochzeit abgießen und zum Beispiel in einer Pfanne zusammen mit der Sauce Ihrer Wahl eine Minute fertig garen.


Liebe Kundinnen, liebe Kunden, wir Menschen schaffen uns selber ab, wenn wir nicht endlich unser Verhalten ändern. Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen. Alle fordern den Schutz der natürlichen Güter Klima, Wasser, Boden, Bio­ diversität …, wenn unsere Erde weiterhin bewohnbar bleiben soll. Grundsätzlich gibt es kein Erkenntnisproblem, sondern es fehlt die konsequente ­Umsetzung der Erkenntnisse. Nur wenn wir unsere Produktions- und Konsummuster ändern, können wir der drohenden Katastrophe entkommen. Das alte eindimensional auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete System ist am Ende. Es ist höchste Zeit für ein nach­ haltiges, das heißt mehrdimensionales Handeln. Der biologische Landbau zum Beispiel erhält Arbeitsplätze (allein in Indien gibt es 1,8 Milliarden Kleinbauern), verbessert den Boden, hält das Grundwasser und die Luft sauber. Die von der Agrarindustrie hergestellten Produkte verführen uns zum Kauf durch günstigere Preise. Doch die Preise lügen. Sie enthalten nicht die Folgekosten für Wasser- und Bodenreinigung, für die Bewahrung der biologischen Vielfalt oder für die Gesunderhaltung der Menschen. Anstelle des Pseudofortschritts auf Kosten der nächsten Generation sollten wir einfach nur konsequent nachhaltig handeln. Die Erde ist nicht nur Umwelt, sie ist unsere Mitwelt, denn wir sind ein Teil der Erde! Mit herzlichen Grüßen Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäfts­­führer Alnatura

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August 2017 4 PANORAMA 6 WARENKUNDE 8 REZEPTIDEEN 10 Titel  ZWEI, DIE SICH MÖGEN 15 KOLUMNE 16 HERSTELLER-REPORTAGE MorgenLand 20 KNABBERN, KNUSPERN UND KLÖNEN 24 ALNATURA EINBLICKE 24/7 Bio 26 HERSTELLER-REPORTAGE Sander 30 NATURKOSMETIK 34 NACHHALTIG LEBEN 36 GESELLSCHAFT 38 ZEIT WISSEN 40 #KUNSTKOCHEN 43 PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN 44 ÜBER DEN TELLERRAND KOCHEN 46 LEITBILD LANDWIRTSCHAFT 48 KLEINES IMKER-TAGEBUCH 50 VORSCHAU, FILIALEN, IMPRESSUM

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Panorama Neue Alnatura Filialen: Lüneburg (ab 3. August) Köln (Weiden, ab 10. August) Berlin (Frohnau, ab 31. August) Alle Filialen: alnatura.de/filialen

Bio-Überraschungen für die Schultüte Für alle Schulanfänger hat Alnatura auch in diesem Jahr anlässlich dieses besonderen Tages wieder ein Geschenk: Jede abgegebene Schultüte wird mit leckeren Bio-Produkten aus dem Super Natur Markt ­gefüllt. Einfach eine leere Schul­tüte zwei Wochen vor Schulstart abgeben, A ­ bholschein ausfüllen und zwei Tage vor Unterrichtsbeginn wieder abholen. Wir wünschen allen Kindern einen schönen und erfolgreichen Schulstart! Alle Infos zur Schultütenaktion sowie den Stundenplan zum Download finden Sie unter alnatura.de/schulstart

Für mehr Vielfalt auf Feld und Tisch

In Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation ProSpecieRara, die sich für den Schutz gefährdeter Kulturpflanzen und den Erhalt biologischer Vielfalt einsetzt, bietet Alnatura bundesweit 15 verschiedene alte Sorten an, die von 18 Bio-Landwirten angebaut werden. Abhängig von Region und Saison finden Sie Tomaten, Zucchini, Radieschen, Auberginen, Kohlrabi oder Kartoffeln mit dem ProSpecieRara-Gütesiegel in Ihrer Alnatura Filiale. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 90 Prozent der alten Sorten verschwunden. Helfen Sie mit, die verbleibenden traditionellen Sorten zu schützen – und essen Sie sie! Mehr zu alten Sorten unter prospecierara.de

Achten Sie beim Einkauf auf das Gütesiegel von ProSpecieRara und schützen Sie alte Sorten.

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Natürliche Pflege für zarte Babyhaut Mit dem Ziel, eine hautverträgliche und pflegende Naturkosmetik für jeden Tag, jedes Portemonnaie und jedermann zu bieten, macht alviana Naturkosmetik seit 2006 die Welt ein bisschen schöner. Elf Jahre später erblickt die neue alviana Babypflege das Licht der Welt: mit einem Einstiegssortiment rund um die schonende Pflege für die allerjüngsten Naturliebhaber. Speziell auf deren Bedürfnisse abgestimmt, sorgen die Rezepturen mit hochwertigen natürlichen Inhaltsstoffen für zarte Babyhaut von Kopf bis Fuß.

NEU!

Alnatura Baby-Frühstücksbreie in zwei Sorten Für Kleinkinder ab dem 10. Lebens­monat. Basis der weichen Bio-Frühstücksbreie sind Hafervollkornflocken. Je nach Sorte ­geben Äpfel und Sultaninen oder Bananenflocken eine mild-fruchtige Süße; fein abgerundet durch Vanille bezie­ hungs­weise Zimt. Mit Vollmilch zubereitet sind die Breie warm und kalt ein idealer Start in den Tag.


Mitmachen und gewinnen! Textile Alltagshelfer fürs Baby

Die neue Linie biobaby von People Wear Organic bietet die wichtigsten textilen Alltagshelfer zum Baden, Wickeln und Füttern für die täglichen Bedürfnisse von Eltern und Baby. Die besonders weichen Stoffe aus r­ einer BioBaumwolle schützen die zarte B ­ abyhaut und geben ein Gefühl von Geborgenheit. Egal, ob multifunktionales Mulltuch, Windeltasche oder Moltonunterlage, alle Produkte sind nach dem strengen GOTSStandard kontrolliert und zertifiziert. biobaby.de

»Tieren in Bio-Betrieben geht es auch nicht besser.« Fragen Sie sich auch manchmal, was Sie auf die Vorhaltung antworten sollen, dass es Tieren in Bio-Betrieben nicht besser gehe als konventionell gehaltenen? Die Herden auf Bio-Bauernhöfen sind kleiner als die von vergleichbaren konventionellen Höfen. Bio-Tiere haben Auslauf im Freien, in den Stallungen sind Mindestflächen ­vorgeschrieben. Bio-Tiere bekommen Bio-Futter. Sie werden nicht mit Antibiotika oder Leistungsförderern traktiert, sondern bei Krankheit möglichst mit Homöopathika, Phytotherapeutika oder sonstigen komplementärmedizinischen Präparaten behandelt. Bio-Tierbestände werden mindestens jährlich von unabhängigen Fachleuten kon­trolliert. Insofern haben es Bio-Tiere sicher besser. Immer stellt sich aber die Frage, wie der Mensch konkret mit s­ einen Tieren umgeht. Empfindet er sie als Mitgeschöpfe, nimmt er sie aufmerksam wahr und erfüllt ihre Bedürfnisse bestmöglich? Oder sind die Tiere für ihn Produktionsmittel, mittels derer er sein Einkommen erzielt und deren Versorgung schnell, effizient und möglichst weitgehend durch Maschinen erledigt wird? Hier ist die Bandbreite groß und die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft vermutlich nicht immer genau entlang der Grenze zwischen Bio und Nicht-Bio. MH

Entwerfen Sie kreative Alnatura Saatguttütchen und gewinnen Sie viele tolle Preise: Die Mitmach-Aktion läuft vom 22. August bis zum 19. September – weitere Infos sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie unter alnatura.de/mitmachen

Gentechnik – nein danke! Die EU-Kommission hat dem Vorschlag des Gesundheitskommissars zugestimmt, das Herbizid Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen. Darüber will die Kommission mit den Mitgliedsstaaten verhandeln. Diese entscheiden. Verfügbare wissenschaftliche Daten ­sprechen aus Sicht der Kommission für die Zulassung. Kritiker sind in Sorge wegen der sehr breiten Verwendung des Totalherbizids (keine-gentechnik.de, 17.5.2017). ••• Ein Gesetz zum Anbauverbot gentechnisch veränderter Organismen (GVO) wird vor der Bundestagswahl nicht mehr verabschiedet. Die EU ­erlaubt den Mitgliedstaaten das Opt-out, sie können für ihr Territorium den Anbau von in der EU zugelassenen GVO verbieten. Mit dem Gesetzentwurf wollte Minister Schmidt das nationale Anbauverbot in Deutsch­ land regeln. Seine Vorschläge stießen auf Widerstand bei Bio- und Umweltverbänden. Auch die Länder lehnen den Entwurf ab. Die komplizierten Regelungen machten bundeseinheitliche Anbauverbote unmöglich (keine-gentechnik.de, 20.5.2017). MH

Payback-Gewinnspiel: Ein Korb voll Bio

Halten Sie im August in Ihrem Alnatura Super Natur Markt Ausschau nach einem Korb, der mit vielen verschiedenen ­Alnatura Produkten im Wert von über 100 Euro gefüllt ist. Das Produktpaket können Sie mit etwas Glück gewinnen. Für die Teilnahme* melden sich Neukunden direkt am Servicepunkt in der Filiale für Payback an. Sie sind schon PaybackKunde? Dann einfach einen Payback-Einkaufsgutschein ausdrucken und damit den Einkauf an der Kasse bezahlen. Viel Glück! * Teilnahmeformular und -bedingungen an der Kasse.

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Kokoswasser Kokos-Reis-Drink Kokosdessert

Kokos-MandelBrotaufstrich Kokoskonfekt

Kokosblütensirup

Kokoskekse Kokosblütenzucker

Kokosmehl

Kokosöl

Kokosfett

Kokosraspel


WA R E N K U N D E

Kokos K

ennen Sie den Grund für die Meuterei auf der Bounty? Verschwundene Kokosnüsse sollen es gewesen sein, die im Jahre 1789 auf dem Dreimaster einen Konflikt entfachten, der mit dem Aussetzen des Kapitäns William Bligh auf offener See ein brutales Ende nahm. Ob wirklich allein die Kokosnüsse schuld waren, soll hier nicht geklärt werden. Sicher ist aber, dass die mit einer aromatischen Flüssigkeit gefüllten und perfekt lagerfähigen Palmfrüchte zum wichtigsten Proviant der Seefahrt gehörten. Auch in ihrer Heimat, den ­Tropen, kann man sich ein Leben ohne Kokospalme und -nuss kaum vorstellen – noch heute. Schon die Verwendungsmöglichkeiten von Holz und Blättern sind außerordentlich vielseitig: als Brenn-, Füll- und Baumaterial, Ackerdünger und Schattenspender, Flechtbasis für Dächer, Körbe und so einiges mehr. Doch der wohl wichtigste Teil ist die Kokosnuss selbst und all die aus ihr hergestellten Produkte. Die Kokosnuss Kaum ein Südseebild kommt ohne die bis zu 30 Meter in die Höhe ragenden biegsamen Palmen aus. An ­ihrer Spitze wachsen große wedelartige Blätter, die dem Baum und allem darunter Schatten spenden. Doch Vorsicht ist ge­ boten – herabfallende Kokosnüsse können gefährlich werden. Immerhin erreichen sie ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm. Was man hierzulande als Kokosnuss kaufen kann, ist nur der Samen der eigentlichen Frucht. Im frischen Zustand wird die uns bekannte braune Nuss noch von einer faserigen Hülle und grüner, wasserdichter Haut umgeben. Das Who is Who der Kokosprodukte Es ist gar nicht so ­lange her, da begegneten uns Kokosprodukte in deutschen Küchen eher selten. Und wenn, dann lediglich als Zutat in der Weihnachtsbäckerei oder Basis einer als exotisch geltenden Suppe. Das hat sich grundlegend geändert. Seit einiger Zeit gehören Kokosöl, -mehl oder -sirup zur Grundausstattung vieler Vorratsschränke. Kokoswasser In diesem leicht süßlichen Getränk (auch Cocodrink genannt) steckt das Fruchtwasser einer etwa sieben Monate alten und damit noch unreifen Kokosnuss. Mit einer Machete aufgeschlagen, gelangt man an das frische Wasser, welches nicht nur angenehm schmeckt, sondern auch als kalorien- und fettarm gilt. Gut gekühlt schmeckt es am besten. Kokosmilch Nach etwa einem Jahr ist die Kokosnuss reif, Fruchtwasser hat sie kaum noch. Dafür aber reichlich Fruchtfleisch, Kopra genannt. Wird dieses zerkleinert, mit Wasser ausgewaschen und gepresst, erhält man Kokosmilch. Mit ihrem

exotisch-süßen Geschmack ist sie eine perfekte Basis für asia­ tische Gerichte, Suppen, Desserts und Cocktails. Setzt sich die Milch am Rand der Dose ab, so ist das im Übrigen ein sicheres Zeichen, dass auf den Zusatz von Stabilisatoren oder Verdickungs­ mitteln verzichtet wurde. Einfach gut schütteln, leicht erwärmen oder die festen Bestandteile gründlich aus der Dose kratzen. Um Kokosöl zu erhalten, wird das Fruchtfleisch vermahlen, getrocknet und ausgepresst. Unter den pflanzlichen Ölen nimmt es eine Sonderstellung ein, denn Kokosöl besteht fast ausschließlich aus gesättigten Fettsäuren, was es sehr hitze­ stabil macht. Ebenfalls eine Besonderheit: Der Schmelzpunkt von Kokosöl liegt bei circa 23 Grad Celsius. Daher ist Kokosöl in den Tropen flüssig und in gemäßigten Breiten wie hier tendenziell fest. Je nach Aggregatzustand heißt es Kokosöl oder -fett. Manche Anbieter aber verwenden die beiden – eigentlich ­synonymen – Begrifflichkeiten zur Differenzierung zwischen ihren nativen und desodorierten Produkten. Wer den ursprüng­­ lichen Kokosgeschmack sucht, sollte zur nativen Variante ­greifen, dem desodorierten Kokosfett wurden Geruchs- und Geschmackskomponenten bereits entzogen. Kokosmus, -raspel und -chips Wird das Fruchtfleisch der Kokosnuss lediglich fein vermahlen, so ist Mus das Ergebnis. Auch dieses wird bei Temperaturen über 23 Grad Celsius sehr weich. Kokosmus kann als Brotaufstrich oder Backzutat verwendet werden und gibt Currys, Suppen und Saucen eine fein-tropische Note. Wird das Fruchtfleisch hingegen mit Wasserdampf blanchiert, gerieben und getrocknet, so erhält man die klassischen feinen Kokosraspel oder die etwas gröberen Chips. Kokosmehl Sobald das Fruchtfleisch teilentölt, getrocknet und fein gemahlen wird, entsteht ein Mehl, welches Backwaren eine feine Kokosnote verleiht, Suppen und Saucen bindet ­s owie Shakes und Smoothies verfeinert. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist das von Natur aus glutenfreie Kokosmehl sehr interessant, denn es hat einen vergleichsweise hohen ­E iweiß- und Ballaststoffgehalt. Kokosblütensirup und -zucker Hier ist der Nektar der ­K okospalmblüte Rohstoff, nicht die Nuss. Die Gewinnung ist aufwendig, denn der Blütenstand wird von Menschenhand von der Palme getrennt, der zuckerreiche Nektar fließt ab, wird gesiebt und zu einem dunklen Sirup eingekocht. Kokos­ aroma schmeckt man kaum. Auch nicht beim Kokosblüten­ zucker, der aus dem kristallisierten, fein vermahlenen Sirup gewonnen wird. Beide geben Gebäck, Getränken oder Nachspeisen eine angenehm karamellig-süße Note. AW

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REZEPTIDEEN

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Linsensuppe mit Paprika und Kokosmilch

Kokos-Pannacotta mit Mango-Chutney Zutaten für 5 Portionen (5 Förmchen à 100 ml) Für die Pannacotta: 300 ml Kokosmilch / 200 ml Sahne / 60 g Zucker / 3 Streifen Limettenschale / 4 Blatt Gelatine / Für das Mango-Chutney: 1 reife Mango / 3 Limetten / 2 rote Chilischoten / 2 EL brauner Zucker / 1–2 EL weißer Sesam, geröstet Zubereitung Kokosmilch, Sahne und Zucker aufkochen. Limettenschale zufügen und in der Kokos-Sahne ca. 20 min ziehen lassen. Gelatine für 10 min in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und in der warmen Kokos-Sahne auflösen. Mischung über ein Sieb abgießen und in einer ­Schüssel im Eiswasserbad kalt rühren. Pannacotta in kleine (leicht geölte) Patisserie-Förmchen oder in Whiskey-Tumbler füllen und für min­ destens 3 h im Kühlschrank kalt stellen. Für das Chutney Mango schälen, vom Kern schneiden und Fruchtfleisch in feine Würfel schneiden. Limetten auspressen. Chili entkernen und fein hacken. Eine Pfanne erhitzen, Zucker darin leicht ­karamellisieren lassen. Mangowürfel und Chili zugeben, durchschwenken oder mit einem Löffel verrühren, dabei leicht kara­ mellisieren lassen. Mit 2/3 vom Limettensaft ablöschen und bei reduzierter Temperatur leicht einkochen lassen. Den übrigen Limettensaft angießen, die Pfanne vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Pannacotta nach Belieben aus den geölten ­Förmchen stürzen, mit Mango-Chutney anrichten, mit geröstetem Sesam bestreuen und servieren. • Zubereitungszeit: ca. 60 min + 3 h Abkühlzeit • Nährwerte pro Portion: Energie 373 kcal, Eiweiß 4 g, Kohlenhydrate 29 g, Fett 27 g

»Auf meinem Blog tellaboutit.de veröffentliche ich jede Woche zwei bis drei neue Rezepte für Süßes oder Herzhaftes und versuche dabei die deutsche mit der internationalen Küche zu kombinieren. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass die Rezepte einfach nachzukochen sind. Mein Motto: Leckeres Essen muss nicht kompliziert sein. Ein besonders beliebtes Rezept ist die Linsensuppe mit roten Tellerlinsen, ­Paprika und Kokosmilch, eine tolle Kombination aus der arabischen ­sowie asiatischen Küche.« Zutaten für 4–6 Portionen 2–3 rote Paprikaschoten / 1 Zwiebel / 1 TL Ingwer / etwas Öl / 1–2 EL rote oder gelbe Currypaste / 200 g rote Linsen / 1 Dose Kokosmilch (400 ml) / 50 ml Gemüsebrühe / Salz / Pfeffer / Saft von 1/2 Zitrone / bei Bedarf frischer Koriander Zubereitung Paprika und Zwiebel würfeln, Ingwer schälen und reiben. In einem Topf etwas Öl erhitzen, Currypaste auflösen und Zwiebel mit Ingwer darin andünsten. Linsen und gewürfelte Paprika hinzugeben und mit andünsten. Kokos­milch und Gemüsebrühe hinzugeben, sodass alles bedeckt ist. Anschließend für 45 min köcheln lassen, bis die Linsen zerfallen. Mit dem Pürierstab Linsen und Paprika cremig pürieren und die Suppe mit Salz, Pfeffer und dem Zitronensaft abschmecken. Dazu passt Koriander, diesen frisch zur Suppe servieren. • Zubereitungszeit: ca. 15 min + 45 min Kochzeit • Nährwerte pro Portion: Energie 365 kcal, Eiweiß 13 g, Kohlenhydrate 30 g, Fett 20 g

Blogger-Rezept des Monats von Malene Schröder tellaboutit.de


ZWEI, DIE SICH MÖGEN

Wassermelone Sinnt man darüber nach, warum zwei Menschen gut zuein­ander passen, sich gar lieben und ein harmonisches Paar bilden, hört man Erklärungen wie: Gegensätze ziehen sich an. Oder: Gleich und gleich gesellt sich gern. Wie dem auch sei, die kulinarische Pärchenbildung ist ebenso vielfältig wie überraschend und auf keinen Fall monogam. Kombiniert man Speisen, Gewürze und Getränke miteinander, gibt es immer noch einen dritten, vierten oder noch mehr Partner, die mindestens genauso gut passen. Lassen Sie sich inspirieren und probieren Sie es einfach aus.

A

uf den ersten Blick sind die beiden ein sehr ungleiches Paar. Sie: groß und rund, grünschalig, fruchtigsüß und das bei einem Wassergehalt von circa 95 Prozent. Er hingegen: meist in Scheiben geschnitten, weiß in der Farbe, cremig-vollmundig und vor allem salzig. In Kombination aber sorgen Wassermelone und Feta für einen überraschenden Gaumenkitzel; sie passen hervorragend zusammen. Und nicht nur das, die beiden sind sehr kontaktfreudig und vielseitig. Die Wassermelone, botanisch gesehen ein Kürbisgewächs, liebt das heiße und trockene Klima. In ihrer Heimat, dem süd­ lichen Afrika, dient sie den Einwohnern vor allem als aromatisches Getränk. Und auch hierzulande verbindet man das Schwergewicht mit tropischer Sommerfreude: das frische Frucht­ fleisch direkt in den Mund geschoben, eiskalt als Getränke­ basis oder zum Sorbet gefroren. Doch auch für fruchtig-süße Suppen ist die Melone sich nicht zu schade, gerne in Gesellschaft von Gurke und Minze. Eine besondere Note kann sie gegrillten Fleisch- und Fischgerichten verleihen. Oder aber sie wird selbst gegrillt und mit einer Marinade aus Olivenöl und Rosmarin serviert. Diese Marinade wäre typisch für die Mittelmeerküche, die Heimat des Fetakäses. Schon im 15. Jahr­hun­dert wurde in Griechenland der Salzlakenkäse hergestellt, traditionell aus Schafund einem geringen Teil Z­ iegenmilch. Das heutige Griechenland hat sich den Begriff europaweit schützen lassen: Ein Fetakäse muss vom griechischen Festland oder der Insel Lesbos kommen und aus Schaf- und Ziegenmilch hergestellt sein. Immerhin verdankt der Käse dieser aromatischen Milch und seinem Fettgehalt von etwa 45 Prozent die cremig-vollmundige Konsistenz; das Salzlakenbad sorgt für die charismatisch-kräftige Note. So schmeckt Feta kalt und warm, beispielsweise als

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Feta

Füllung von Gemüse, Blätterteigtaschen oder über einen Auflauf gestreut. Das Besondere: Auch beim Erhitzen behält er seine Konsistenz. Daher eignet er sich auch so perfekt zum Grillen oder Überbacken. Im Salat ist Feta ein Klassiker, ob im einfachen Tomatensalat, im klassischen Hirtensalat oder in der bulgarischen Variante Schopska, bei dem Paprika, Gurken und Tomaten mit geriebenem Salzlakenkäse vermischt werden. Kombiniert man Wassermelone und Feta, so gilt: Der Salat sollte schnellstens auf den Tisch kommen, Spieße zügig verzehrt werden. Denn der salzige Schafskäse entzieht der Melone ihr Wasser, sie wird matschig und fad. Allzu lang währt die Liebe der beiden dann eben doch nicht. AW

REZEPT

Gegrillte Wassermelone mit Feta und Schnittlauch Zutaten für 4 Portionen als Vorspeise 1 kleine Wassermelone (ca. 1,7 kg) / 300 g Feta / 50–100 ml Milch / 1 Prise Zucker / 1 Bund Schnittlauch / Pfeffer / ca. 4 EL Olivenöl Zubereitung Melone mit einem scharfen Messer schälen, halbieren und nach Belieben in Scheiben oder Stücke schneiden. Fetakäse in eine Schüssel bröseln, Milch nach und nach u ­ nter Rühren mit einem Schneebesen angießen, Zucker ebenfalls unterrühren. Den cremig gerührten Fetakäse bis zur Verwendung kalt stellen. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Eine Grillpfanne ordentlich vorheizen. Melonenstücke jeweils für ca. 2 min von jeder Seite scharf angrillen. Die warmen Melonenstücke mit etwas Fetacreme und Schnittlauch auf Tellern anrichten, mit Pfeffer und etwas Olivenöl würzen. • Zubereitungszeit: ca. 15 min • Nährwerte pro Portion: Energie 372 kcal, Eiweiß 15 g, Kohlenhydrate 22 g, Fett 24 g


HERSTELLEREMPFEHLUNG*

Passione! Amore! Das sizilianische Original Frappato Rosato wird garantiert sofort zum Liebling auf jeder Grill-, Terrassen- oder Baggersee-Party. Herrlich fruchtig-frisch im Geschmack. MEZZOGIORNO FRAPPATO ROSATO • trockener Rosato mit zarter Erdbeernote • Frappato ist eine typische, aber noch ­unbekannte Rebsorte, die fast nur in Sizilien angebaut wird • schmeckt so leicht, dass man den ­Alkohol darin fast vergisst • passt ideal zu Gemüse, Obst und Fleisch vom Grill und zu Tomaten mit Mozzarella oder Caponata, einem sizilianischen Antipasto • empfohlene Trinktemperatur: 10–12 °C

0,75 l 4,99 €

(1 l = 6,65 €)

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.


MARKENSEITE*

Für eine natürliche Ernährung von Anfang an Was vor mehr als 20 Jahren mit einer kleinen Alnatura Produktauswahl begann, ist heute zu einem abwechslungsreichen Sortiment für Babys und Kleinkinder gewachsen. Vom feinpürierten Gemüsegläschen über Dinkelzwieback hin zu Getränken, Frühstücksprodukten, Knabberartikeln und einigem mehr. Die Zutaten stammen aus biologischer Landwirtschaft, wann immer möglich sind sie zertifiziert von einem Anbauverband wie Demeter oder Bioland. Ein weiterer Grundsatz für das gesamte Alnatura Baby- und Kleinkindsortiment: Die Rezepturen sind einfach gehalten und werden mit unabhängigen Fachleuten entwickelt. So stammt beispielsweise die Süße vieler Produkte ausschließlich aus dem enthaltenen Getreide, aus Fruchtzutaten1 oder alternativen Süßungsmitteln. 1 Zutaten enthalten von Natur aus Zucker.

Der Markentisch des Monats Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.

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WASSER & BIO-SAFT APFEL-MANGO-BANANE Diese Mischung aus ein Viertel Saft sowie drei Viertel Wasser eignet sich be­sonders gut für Kleinkinder ab ­ dem 1. Lebensjahr. 0,5 l 0,95 € (1 l = 1,90 €)

BIO-MINI-REISWAFFELN BIRNE-WALDBEERE Ideal zum Knabbern mit den ersten Zähnchen. Wegen ihrer handlichen Form sind sie für Kleinkinder besonders leicht zu greifen. 35 g 0,85 € (100 g = 2,43 €)


* Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

BIO-BABY-DINKEL-ZWIEBACK Ein Zwieback mit Dinkel aus bio­ dynamischem Landbau (Demeter). Für die Zubereitung von Breien ­ oder zum Knabbern, sobald die ersten Zähnchen kommen. 200 g 1,95 € (100 g = 0,98 €)

BIO-FRÜCHTERIEGEL TRAUBE-HIMBEERE Für Kleinkinder ab dem 1. Lebensjahr – und natürlich auch für Erwachsene. Mit Hafervollkornmehl und 68 Prozent Fruchtanteil. 25 g 0,49 € (100 g = 1,96 €)

BIO-HAFER-FRÜHSTÜCKSBREI APFEL-ZIMT Der Frühstücksbrei wird aus Hafervollkornflocken in Bioland-Qualität hergestellt. Apfel und Sultaninen geben ihm eine mild-fruchtige Süße. 250 g 1,99 € (100 g = 0,80 €)


HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

Italienisches Pastaver­g nügen ohne Reue! Mit ihrem hohen Proteingehalt überzeugt die schmackhafte Lasagne aus grünen Linsen gesundheitsbewusste Verbraucher.

FONTAINE THUNFISCH FÜR PASTA OLIVE & KAPERN ODER TOMATEN • Thunfisch aus zertifizierter nachhaltiger Fischerei (traditio­ neller Angelfang) • passt auch zu Reis, Kartoffeln oder als Pizzabelag • T ipp: Thunfisch für Pasta auf eine Brotscheibe legen und überbacken – für eine schnelle Mahlzeit zwischendurch

je 200 g 3,79 € EXPLORE CUISINE BIO-LASAGNE AUS GRÜNEN LINSEN vegan • aus grünem Linsenmehl, Erbsenmehl und braunem Reismehl • al dente im Biss • glutenfrei, fettarm, hoher Protein- und Ballaststoffgehalt • T ipp: kann wie herkömmliche Lasagne zubereitet und im Backofen bei 200 °C für 40–45 min überbacken werden

* Bei allen Produkten auf dieser Seite handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

250 g 3,49 €

(100 g = 1,40 €)

Bereits in der ­R enaissance waren Schmorfleischragouts gefragt. Bei Bologna entstand das Ragù alla Bolognese, später Sauce Bolognese genannt – sie ist bis heute beliebt.

Fontaine Thunfisch für Pasta ist eine schnelle, pikante Mahlzeit. Nudeln kochen, Thunfisch für Pasta unterrühren und fertig ist das köstliche Gericht!

KOOKIE CAT BIO-KEKSE VANILLA & CHOC CHIP** vegan, CHIA & LEMON** vegan ODER CACAO NIBS & WALNUT** vegan • Vanilla & Choc Chip: knackige Schoko-Chips treffen auf Vanille • Chia & Lemon: knusprige Chiasamen und Kokosnuss verbinden sich zu zitroniger Frische • Cacao Nibs & Walnut: mit Kakaosplittern, saftiger Kakaobutter und zart-herber Walnussnote

je 50 g 1,59 € ÖKOLAND BIO-SAUCE BOLOGNESE MIT HACKFLEISCH** ODER GEFLÜGEL** • mit hochwertigem Bio-Fleisch • verfeinert mit fruchtigen Tomaten, fein gehackten Zwiebeln, Karotten und ausgewählten Gewürzen und Kräutern • ideal über Nudeln, als Pizza-Sauce, über Lasagne oder Kartoffelauflauf

400 g 4,49 €

(1 kg = 11,23 €)

14 Alnatura Magazin 08.2017

(100 g = 1,90 €)

(100 g = 3,18 €)

Handgemachte Kekse mal anders – in den Knabbereien von Kookie Cat stecken hochwertige Bio-Zutaten, Liebe und Leidenschaft für gutes Essen. Natürlich glutenfrei.


KOLUMNE

Mal eben die Zeche prellen S

tellen Sie sich vor, Sie erhalten im Restaurant nach einem ­schönen Abendessen die Rechnung und es sind einige Positionen aufgeführt, die Sie gar nicht bestellt und genossen haben. Auf ein irritiertes Nachfragen beim Wirt erhalten Sie als Antwort: »Ja, heute ist irgendein Gast anscheinend ohne zu bezahlen gegangen und das muss ich schließlich irgendjemandem berechnen!« Werden Sie die Rechnung bezahlen? Wahrscheinlich nicht. Oder stellen Sie sich vor, Ihre Nachbarn zünden vorsätzlich und offenkundig ihre Häuser an. Die Flammen greifen auf Ihr Haus über, Sie können zwar löschen, aber das Dach ist beschädigt. Wer sollte Ihrer Meinung nach am Ende für den Schaden aufkommen? Etwa Sie selbst? Sicher nicht. Nehmen wir nun an: Ein Bio-Bauer setzt sich für ökologische Landwirtschaft ein und bewirtschaftet seine Felder entsprechend. Nebenan verspritzen jedoch konventionelle Bauern auf ihren Feldern Pestizide, die der Wind auf das Feld des Bio-­ Bauern trägt. Entstehen daraus mit Pestizidspuren belastete Produkte und kann der Bio-Bauer nicht nachweisen, wer ­genau den Schaden verursacht hat, bleibt es sein eigenes Problem. Die Ware ist unter Umständen futsch und kann nur zu deutlich geringeren Preisen, nämlich als konventionelle Ware verkauft werden. Wenn der Bauer sie überhaupt verkaufen kann. Im Bio-Markt bleiben dann vielleicht die Regale leer, zum Ärger der Kunden. Natürlich möchte auch ich sicher sein, dass die hochwer­ tigen Bio-Produkte, die ich kaufe, nicht durch Zufall mit ­Pestiziden belastet wurden und dann keine Bio-Produkte mehr sind. Am liebsten hätte ich Produkte, die gänzlich frei von ­Belastungen sind. Aber ist das wirklich noch möglich? Böden, Wasser und Luft haben mittlerweile oft eine Grundbelastung durch die ganzen Schadstoffe, die durch die konventionelle Landwirtschaft über die letzten Jahrzehnte dorthin gelangten. Diese

RECHNUNG

Grundbelastung ist nun erst einmal vorhanden. Mikro­ partikel können bei der Aufbereitung gar nicht mehr ­gefiltert werden. In den kommenden Dekaden werden die Belastungen höchstwahrscheinlich weiter steigen. Die Verursacher werden hier aber nicht zur Rechenschaft ­gezogen. Wer bezahlt stattdessen mit Ernteausfällen oder schlechten Testergebnissen? Ökos wie Sie und ich. Ich halte das für einen Fehler im System. Abgesehen von der wohl nicht möglichen totalen Vermeidung von Umweltgiften in Bio-Produkten ist es schlicht inakzeptabel, dass ein Bio-Bauer für den fahrlässig verursachten, aber nicht nachweisbaren Schaden von außen haften muss. Entgeht ihm Umsatz, weil er seine Produkte als konven­ tionelle Ware verkaufen muss oder gar nicht verkauft, sollte er nicht damit alleingelassen werden. Der Anteil an Bio-Anbauflächen in Deutschland ist mit ungefähr 6,5 Prozent vergleichsweise winzig. Der Einsatz der Menschen in der Bio-Wertschöpfungskette ist aber oft enorm, obwohl wir in der klaren Minderheit sind. Wer ist schützenswert? Ich denke nicht, dass es die konventionell wirtschaf­ tenden Bauern sind. Wenn diese nicht in der Lage sind, das Ausbringen von Pestiziden auf ihre eigenen Felder zu beschränken, sollten sie eben ohne Pestizide arbeiten müssen. ››› Julian Stock, 35, ist Sortiments­manager bei Alnatura. Er befasst sich mit den Entwick­lungen und Trends bei den ­Ernährungsgewohnheiten und setzt sich für eine nach­haltige L­ e­bensweise ein. Seine Artikel finden Sie auch o ­ nline unter alnatura.de/kolumne Schreiben Sie ihm, wenn Sie möch­ten: julian.stock@alnatura.de

Zahlen am Ende die Bio-Bauern die Rechnung für die Schad­ stoffbelastung der Böden aus der konventionellen Landwirtschaft der letzten ­J ahrzehnte?



H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Eine MorgenLand-Fahrt

Dort, wo die Sonne aufgeht, beginnt nicht nur der Tag, sondern auch die Geschichte des Bio-Unternehmens MorgenLand. Vor mehr als 30 Jahren waren Bio-Sultaninen und -Feigen die ersten Projekte, die MorgenLand in der Türkei initiiert hat. Hinzu kam das Bio-Kirschen-Projekt im anatolischen Dorf De¸stig˘in – das Ziel unserer Reise.

U

m fünf Uhr morgens geht es los. Noch schläft die sonst lebhafte Millionenmetropole Izmir unter einem dunklen, warmen Himmel. Die Luft steht still. Ziel der Reise ist die Heimat der MorgenLand-Bio-Kirsche, ein kleines anatolisches Dorf in der Nähe von Konya. Der Weg führt nach Osten Richtung Sonnenaufgang und die ersten Strahlen des Sonnenlichts offenbaren die weitläufigen Landschaften der Türkei. Vereinzelt sieht man ein, zwei Bauern auf Feldern, manchmal einen Hirten mit seiner Schafherde. Nicht nur das Klima ändert sich auf der Strecke vom mediterranen Izmir zu De¸stig˘in mit seinem Kontinentalklima. Mit jedem Kilometer vorwärts scheint die Zeit rückwärts zu laufen. Ein Pferd zieht eine Kutsche auf der Landstraße und wird von einem SUV überholt. Ein extremer Kontrast zur westlichen Urbanität in der Ägäismetropole. Die Gegend um Konya ist von Bio-Landwirtschaft geprägt. Das ist für alle Landwirte optimal, denn Kontaminationen konventioneller Landwirte stellen somit keine Gefahr dar. Das Dorf De¸stig˘in liegt 1 600 Meter über dem Meeresspiegel und ist somit auch vor Schädlingen und Pilzen geschützt. Denn in den sehr kalten, schneereichen Wintern mit bis zu minus 30 Grad Celsius überleben Insekten hier kaum. Die prallen roten Früchte der Sauerkirschplantage leuchten schon von Weitem. Auf 550 Hektar wachsen Kirschen, das ergibt einen Ertrag von 1 700 Tonnen im Jahr. Kirschen werden hier schon seit Generationen genauso wie heute angebaut. Bio-Anbau gab es also eigentlich schon immer, zertifiziert ist er seit zwölf Jahren. Gepflückt wird gemeinschaftlich, in Nachbarschaftshilfe, und alle helfen mit. Erst pflücken sie die Früchte auf dem Feld des einen, dann die auf dem Feld des nächsten Bauern. Und zwar 60 bis 70 Kilo Kirschen pro Tag, so viel sammelt jeder im Laufe eines

Arbeitstages von sechs Stunden. Begonnen wird wegen der hohen Mittagstemperaturen schon sehr früh. Beim Pflücken muss man vorsichtig sein, sonst kann man die Fruchtknospen beschädigen und im Folgejahr würde dort keine Frucht mehr wachsen. Profi Ahmet Remzi Kizilcay zeigt mit einer routinierten Bewegung, wie es geht: Der Stiel wird umfasst, nach oben gerichtet und vorsichtig gepflückt. Kizilcay ist Bio-Agrarberater und berät Bauern in allen Fragen des BioAnbaus und der Zertifizierung. Der Baum ist nicht hoch, eine Leiter braucht man nicht. Das ändert sich, wenn er älter wird. Sein Höchstalter erreicht er mit 15 Jahren, dann gibt er auch keine Früchte mehr. Ist er zu alt, wird er gefällt, das Holz dient den Bauern in den kalten Wintern zum Heizen. Im Oktober müssen sich die Bauern um den Baumnachwuchs kümmern. Grundlage ist ein stark verwurzelter Unterstamm. Er trägt kaum Früchte, deshalb veredelt man ihn in ­einem Prozess, den man »Pfropfen« nennt: Dabei wird der angespitzte Zweig eines Triebes mit Blattknospen in den ab- und eingeschnittenen Stamm einer Jungpflanze gesteckt. Die Stelle wird von außen fest verbunden, Zweig und Stamm wachsen hier zusammen. Nach etwa drei Jahren trägt der junge Kirschbaum zum ersten Mal Früchte. Der Fruchtertrag steigert sich im Laufe eines Baumlebens auf bis zu 200 Kilogramm im Jahr.

Über 1 600 Meter hoch liegt der anatolische Ort De¸stig˘in, aus dem die Sauerkirschen für MorgenLand stammen. 60 bis 70 Kilogramm ­Kirschen werden an einem Arbeitstag pro Person geerntet. Die Ernte geschieht in Gemeinschaftsarbeit der Dorfbewohner.

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»Das Schönste an meiner Arbeit? Wenn es aus Deutschland heißt: Die Kirschen haben hervorragende Qualität.« Bio-Agrarberater Ahmet Remzi Kizilcay

Vor dem Entkernen werden die Kirschen gewaschen und verlesen. Anschließend geht es in die Entkernungsmaschine mit je 88 Mulden – das Entkernen geht in Sekundenschnelle (unten). »Die guten ins Töpfchen …« – konzentriert überprüfen die Mitarbeiterinnen, ob die Kirschen alle Qualitätskriterien erfüllen (ganz unten).

Das Beikraut zwischen den Bäumen wird traditionell mit der Sense gemäht und an die Tiere der benachbarten Bio-Rinderzucht verfüttert. Die Rinder bekommen ausschließlich natürliches Futter. Was die Tiere ausscheiden, wird wiederum als Dung verwendet. Die Pflanzung von Lupinen verbessert die Bodenqualität. Lupinen geben dem Boden Stickstoff und lockern ihn auf. Das Wasser für die Bewässerung der Kirschbäume stammt aus dem nahe gelegenen, künstlich angelegten Bey¸sehir-See. Massives Berggestein umgibt das tiefblaue Gewässer, es besteht ausschließlich aus reinem Regen- und Schmelzwasser. »Wir sind verantwortlich für die Früchte, die wir hier anbauen und weiterverarbeiten«, sagt Kizilcay. »Am wichtigsten ist für uns, dass die Kunden, die die Kirschen kaufen, mit ihnen zufrieden sind und sie genießen. Wenn wir uns Jahr für Jahr verbessern können, macht uns das zufrieden.« Was das Schönste an seiner Arbeit sei? »Es sind die Momente, wenn es am Telefon heißt: Die Kirschen haben hervorragende Qualität und Top-Laborwerte«, antwortet er lachend. Von De¸stig˘in werden die Kirschen in den frühen Morgenstunden nach Torbali gebracht, hier verarbeitet man sie zu getrockneten Kirschen. Für MorgenLand ist diese Produktionsstätte schon seit 1988 ein Ort von zentraler Bedeutung. Damals wurden hier Sultaninen und getrocknete Feigen hergestellt, die ersten Projekte von MorgenLand. Auf der Suche nach einem geeig­ neten Standort fiel die Entscheidung auf Torbali. Aus dem 50 Kilometer von Izmir entfernten Ort werden die Fruchtschätze exportiert. Aber nicht nur logistisch überzeugt Torbali, auch klimatisch ist es ideal. Für die Trocknung sind hohe Temperaturen von 38 Grad Celsius aufwärts und geringer Niederschlag ent­ scheidend. Morgens um halb sechs kommt die Lieferung an, bis um halb sieben werden dann acht bis zwölf Tonnen Kirschen ausgeladen. Jede Lieferung wird zunächst ­einer strengen Qualitätsprüfung unterzogen. Hier arbeitet MorgenLand mit Laboren zusammen, die die Früchte auf ihre mikrobiologischen Werte und Pestizid­ belastungen untersuchen. In der Zwischenzeit lagern die Früchte bei fünf Grad Celsius im Kühlraum. Erfüllen die Kirschen alle Qualitätskriterien, werden sie nach 24 Stunden weiterverarbeitet. In der Produktionshalle

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MorgenLand kurz gefasst

Bei durchschnittlich 38 Grad Celsius verlieren die Kirschen in fünf bis sechs Tagen sieben Achtel ihrer Flüssigkeit.

herrschen hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, doch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen scheint das nicht zu be­ eindrucken. Die Stimmung ist entspannt und freundlich, konzentriert und sorgfältig geht jeder seiner Arbeit an den verschiedenen Stationen nach. Gearbeitet wird in der Hochphase in zwei Schichten, von 8 bis 17 Uhr und von 18 bis 24 Uhr. Alle Mitarbeiter kennen jeden einzelnen Produktionsschritt und wechseln sich in den Arbeiten ab. Zu Beginn der Verarbeitung werden die Kirschen gewaschen, dann von den Stielen befreit, erneut gewaschen, kontrolliert und entkernt. Anschlie­ ßend werden sie auf die große Freiluftlagerfläche gestellt. Den Rest der Arbeit übernimmt die Sonne. In fünf bis sechs Tagen verlieren die Kirschen sieben Achtel ihrer Flüssigkeit. Sind die Kirschen getrocknet, überprüfen die Mitarbeiterinnen erneut die Früchte und sortieren die Kirschen aus, die nicht den Ansprüchen genügen. Schließlich werden sie in Kisten zu je acht Kilogramm verpackt und nun geht die Reise der Kirschen nach Deutschland zum Hauptsitz Oyten bei Bremen, wo sie nach einer weiteren Qualitätskontrolle verpackt und etikettiert werden. GS

Gegründet 1984 von Orhan Yilmaz Unternehmenssitz Oyten in Niedersachsen Mitarbeiter 85 Produktion MorgenLand-Projekte in Sri Lanka, Burkina Faso, Südafrika, Algerien, der Türkei und in der Inneren Mongolei u. a. für Ananas, ­Papaya, Kokosnuss, Paranuss und Gojibeeren. Auszeichnungen Best Enterprise Award 2014 und 2015 für das Projekt in Sri Lanka

Getrocknete Sauerkirschen schmecken klassisch im Müsli oder als Snack, aber auch zum Backen oder Verfeinern von Saucen sind sie sehr gut geeignet.


MARKENPRODUKTE

Knabbern, knuspern und klönen Ob im Freibad, bei einer Radtour oder im Freiluftkino, draußen ist jetzt der schönste Ort. Auf der Wiese, in der Sonne und mit Freunden und Familie braucht man nicht viel, um den Moment zu genießen. Für solche Augenblicke sind die kleinen Knabbereien von Alnatura ideal: praktisch und gleichzeitig köstlich. Ob Knabbereulen oder Chili-Mango-Chips, das Alnatura Knabbersortiment bietet neben geschmacklicher Vielfalt immer ausgesuchte Bio-Zutaten wie Hirse, Amaranth oder Dinkel. Und auch glutenfrei kann geknuspert werden. Wer Knabbereien gerne einmal selbst herstellen möchte, kann unser Rezept für knusprige Kichererbsen-Sesam-Cracker ausprobieren und passend dazu den pikanten Paprika-Chili-Dip.

Unser Tipp für kleine Genießer: die Alnatura Knabberbox Im Urlaub gibt es viel zu tun: Sandburgen bauen, Muschel­schätze finden und Wellen jagen. Das kostet eine ganze Menge Energie – deshalb ist ein kleiner Snack ­zwischendurch perfekt. In der Alnatura Knabberbox für die Kleinen gibt es Mini-Dinkelstangen und zwei Fruchtriegel. Dazu noch ein bisschen frisches Obst und Gemüse und schon kann es mit der Entdeckung der Welt weitergehen. Die Knabberbox ist ab jetzt in allen Alnatura Super Natur Märkten erhältlich.

REZEPT

Veganer Paprika-Chili-Dip Zutaten für 3 mittelgroße Schüsseln 350 g Kichererbsen (1 Glas) / 100 g Soja Natur Joghurt-­Alternative / 1 EL Sesamöl nativ / 1/2 TL Meersalz / 4 TL Streichcreme Paprika-Chili / 1 kleine Chilischote Viele Produkte sind als Alnatura Markenprodukte erhältlich. Zubereitung Für die Grundmasse Kichererbsen in ein Sieb schütten und gut abtropfen lassen, dann fein pürieren. Soja Natur, Sesamöl und Salz hinzugeben und unterrühren. Grundmasse in 3 Portionen teilen. Für den Paprika-Chili-Dip (im Foto unten) Streichcreme Paprika-Chili mit der Grundmasse vermischen. Chili längs aufschneiden, Kerne entfernen und Chili in feine Streifen schneiden. Ebenfalls unterrühren. Zubereitungszeit: ca. 10 min

Wie man die Grundmasse zu weiteren Dips wie dem Avocado-Sesam-Dip und RoteBete-Apfel-Dip verarbeitet, sehen Sie unter alnatura.de /alnaturakocht 20 Alnatura Magazin 08.2017


Das Alnatura Markensortiment • 100 % Bio-Lebensmittel – seit 1984 • über 1 300 Alnatura Markenprodukte – für jeden Tag und für den besonderen Genuss • transparente Qualität – von unabhängigen Fachleuten geprüft • ganzheitlich und nachhaltig verarbeitet – von der Herkunft der Zutaten bis zur Verpackung • erhältlich im Alnatura Super Natur Markt, bei ausgewählten Handelspartnern und im Alnatura Onlineshop unter alnatura-shop.de Schauen Sie doch mal rein!

Alnatura Kichererbsenmehl – Ein glutenfreies Mehl aus geschälten, fein ver­m ahlenen Kichererbsen. Mit seinem nussig-süßen Geschmack eignet es sich für die Zubereitung von orientalischen Falafeln, Hummus, Dips und vielem mehr.

REZEPT

Kichererbsen-Sesam-Cracker Zutaten für ca. 2 Bleche 200 g Kichererbsenmehl + 1 EL für die Arbeitsfläche / 50 g Sesam ungeschält / 1 EL Natives Olivenöl extra mit Chili / 1 EL Sesamöl nativ / 1 TL Thymian, gerebelt / 1 TL Paprika edelsüß / 1 TL Meersalz / 50 ml Wasser / Für das Topping: Sesamöl / Sesam / Paprikapulver Alle Produkte sind als Alnatura Markenprodukte erhältlich. Zubereitung Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Kichererbsenmehl, Sesam, Chiliöl, Sesamöl, Thymian, Paprikapulver, Salz und Wasser miteinander mischen und mit dem Handrührer zu einer glatten Masse verarbeiten. Arbeitsfläche leicht bemehlen, Teig dünn ausrollen, mit einem Küchenmesser Dreiecke ausschneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Für das Topping Dreiecke mit Sesamöl bepinseln und mit Sesam bestreuen. Ca. 12 min im vorgeheizten Backofen backen. Nach dem Backen Cracker mit Paprikapulver bestreuen. Zubereitungszeit: ca. 10 min + ca. 25 min Backzeit

Das Video zu diesem Rezept finden Sie unter alnatura.de /alnaturakocht

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HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*

Der Bio-Ricotta ist ein typisch italienischer Frischkäse. Er wird aus Kuhmilch gewonnen, reift fünf Tage lang und wird in Italien hergestellt.

ANDECHSER NATUR BIO-JOGHURT MILD HAGEBUTTE-CRANBERRY ODER ORANGE-GOJIBEERE • Hagebutte-Cranberry: feinsäuerlicher Geschmack • Orange-Gojibeere: schmeckt feinherb, abgerundet mit spritziger Orange • im wiederverwendbaren Mehrwegglas • mit den Joghurtkulturen L.acidophilus und B.bifidum hergestellt

je 500 g 1,99 €

(1 kg = 3,98 €)

Exotische Beeren wie Goji und Cranberry gibt es jetzt auch zum Löffeln – als Joghurt im Glas von Andechser Natur. Mit 3,7 Prozent Fett im Milchanteil.

BIO-VERDE BIO-RICOTTA FRISCHKÄSE • sämig-cremiger Geschmack • sehr mild • ideal als Füllung für Teigtaschen oder zur Zubereitung von Süßspeisen, z. B. als Alternative zum fetthaltigen Mascarpone in Tiramisu

250 g 2,49 €

(100 g = 1,00 €)

Der körnige Frischkäse ist als Zwischen­­mahlzeit ideal. Mit nur vier Prozent Fett absolut ist er ein köstliches Geschmackserlebnis – ideal fürs süße Frühstück oder herzhafte Abendessen. ÖMA BIO-COTTAGE CHEESE • milchfrisch mit leicht säuerlichem Geschmack • schmeckt pur, aber auch als Dessert kombiniert mit frischem Obst oder Konfitüre • T ipp: für eine herzhafte Variante je nach Geschmack frische Kräuter oder Zwiebeln mit etwas Salz und Pfeffer unterrühren

200 g 1,69 €

(100 g = 0,85 €)

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ALNATURA BIO-HEUMILCH-JOGHURT AUF HIMBEERE, HEIDELBEERE ODER MARILLE • Naturjoghurt mit unterlegtem Fruchtspiegel • aus Bergbauernmilch in Heumilch-Qualität • die Milchkühe genießen im Sommer Gräser und Kräuter auf der Weide, im Winter Heu • ohne Zusatz von Aromen

je 150 g 0,59 €

(100 g = 0,39 €)

Feincremiger Naturjoghurt trifft auf aromatische Früchte. Der Alnatura Heumilch-Joghurt ist ein ideales Dessert oder kleiner Snack für zwischendurch.


PROVAMEL BIO-MANDELDRINK vegan ODER BIO-MANDELDRINK UNGESÜSST vegan • Mandeldrink: süß-milder Geschmack, mit einem Hauch Agavensirup abgerundet • Mandeldrink ungesüßt: schmeckt nach gerösteten Mandeln • vielseitig anwendbar: ob im Müsli, Smoothie und Kaffee oder zum Kochen und Backen

je 1 l 2,99 €

Auf den Weiden der Toskana grasen die Schafe, aus deren reichhaltiger Milch Luigi Farina in traditioneller Handarbeit diesen BioPecorino mit Charakter herstellt. VALLÉE VERTE BIO-PECORINO FRESCO** • rindengereifter Schafmilch-Schnittkäse • ausgewogener Schafmilch-Geschmack mit viel­ fältigen, nuancenreichen Aromen • passt zu Salaten, Olivenbrot, Antipasti und Tomaten • harmoniert mit trockenen Rotweinen wie dem Rioja

je 100 g 2,29 €

PASTA NUOVA FRISCHE BIO-TAGLIATELLE vegan • natürlich ohne Ei • besonders kurze Kochzeit, in nur 2–3 min fertig zubereitet • schmecken gut zu kräftigen Saucen, eignen sich aber auch als Beilage zu Fleisch- und Gemüsegerichten

250 g 1,99 €

(100 g = 0,80 €)

Mit ihrer dünnen Auswalzung und der goldgelben Farbe sind die Tagliatelle optisch wie geschmacklich ein Genuss und für nahezu jedes Pasta­ gericht ideal.

GLÄSERNE MOLKEREI MÖNCHSHOFER BIO-SCHLOSSKÄSE** • Schnittkäse aus bester Bioland-Milch • aromatischer und kräftiger Geschmack • ca. 3 Monate auf Rotfichtenbrettern gereift • affiniert mit Salzlake und Rotschmierkulturen • auch über Aufläufen und Gratins ein würziger Genuss

je 100 g 1,79 €

Pur auf Brot oder als Snack zwischendurch entfaltet der Mönchshofer Bio-Schlosskäse sein Aroma besonders gut. Auch ideal zum Verfeinern von herzhaften Speisen.

* Bei allen Produkten auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Die pflanzlichen Mandeldrinks von Provamel - dem Bio-Pionier seit 1983 – werden aus ganzen hundert Prozent europäischen Mandeln hergestellt. Jetzt neu mit verbessertem Geschmack.


A L N AT U R A E I N B L I C K E

24/7 Bio - Das gibt ’s nur in Ihrer Alnatura Filiale 24/7 Bio – das sind 65 Produkte voller Bio-Genuss aus ­unterschiedlichsten Warengruppen, die exklusiv in Ihren Alnatura Super Natur Märkten erhältlich sind. Das abwechslungsreiche Sortiment begleitet Sie genussvoll durch den ganzen Tag. Vom Schwarztee zum Frühstück über ­frische Pasta-Sorten zum Mittagessen, feine Mini-Kuchen zum Kaffee oder eine breite Antipasti- und Käseauswahl zum Abendessen. Es ist für jede Gelegenheit und jeden Geschmack etwas dabei. Für die 24/7 Bio Produkte gelten die gleichen strengen Qua­litätsrichtlinien wie für das Alnatura Sortiment. Bei der Ent­wicklung und Überprüfung der 24/7 Bio Rezepturen beraten uns die unabhängigen Experten des Arbeitskreises Qualität (AQua). Erst wenn sie grünes Licht geben, setzen wir die Produktideen um.

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Frischer Wind in der Kühltheke

Dürfen wir vorstellen? Drei frische 24/7 Bio Pasta-Varia­ tionen, die sich perfekt für die schnelle Küche eignen. Die 24/7 Bio Gnocchetti mit Süßkartoffeln haben aromatische Süßkartoffeln und Hartweizengrieß als Basis, Meersalz und eine Prise Chili runden den Geschmack ab. Die Teigwaren sind vegan, bereits pfannenfertig und müssen lediglich kurz angebraten werden. Die Kombination aus aromatischem Spinat und feinem Ricotta machen die 24/7 Bio Tortelloni Spinat Ricotta zu einem Klassiker unter den frischen Pasta-Gerichten. Und für die schnelle mediterrane Küche eignen sich die frischen veganen 24/7 Bio Dinkel Ravioli mit mediterranem Gemüse hervorragend. Die Füllung besteht unter anderem aus aromatischem Gemüse wie Tomaten, Zucchini, Au­ berginen und Paprika sowie Tofu. Die Tortelloni und die Ravioli werden bei der Herstellung nicht vorgekocht, für die Zubereitung braucht man trotzdem nur drei bis fünf Minuten. ››› Tabea Döring


A L N AT U R A B I O - B A U E R N - I N I T I AT I V E

Bauer mit Bits und Bytes 42 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der Alnatura BioBauern-Initiative (ABBI) auf den Bio-Landbau um. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf BioLandbau fördert. Alnatura Kunden unterstützen das Projekt, indem sie ABBI-Produkte mit dem Hinweis »Gemeinsam ­Boden gut machen« kaufen: Jeweils ein Cent geht an ABBI. Im Alnatura Magazin lernen Sie jeden Monat eine der Bio-Bauernfamilien kennen.

Alle 24/7 Bio Produkte

aus dem Hause Alnatura sind exklusiv in den Alnatura Super Natur Märkten und unter alnatura-shop.de erhältlich. Beim Einkauf erkennen Sie die Produkte am auberginefarbenen Etikett mit diesem Logo.

Übrigens …

die frischen PastaVariationen lassen sich sehr gut mit den 24/7 Bio Pesto-Sorten Basilikum oder Getrocknete ­T omate kombinieren – ebenfalls in der Kühltheke erhältlich.

Dieser Bauer hat mich und mein Klischee entlarvt. Ich dachte, Landwirtschaft und Informatik passen überhaupt nicht zusammen. Weit gefehlt, wie das Gespräch mit Christoph Rittler zeigte. Doch der Reihe nach. Der 30-Jährige aus Stoffenried bei Ulm ist einer der wenigen Bio-Obstbauern, der sich auf die Kultivierung der Schwarzen Johannisbeere spezialisiert hat. »Damit sich bei dieser Frucht der Bio-Anbau rechnet, muss man sehr genau arbeiten. Allein die mechanische Beikrautunterdrückung ist schon eine Kunst«, meint Rittler. Mit zwei Hektar Land hat er begonnen, ­inzwischen wachsen seine Bio-Beeren auf der fünffachen Fläche. Aufgewachsen ist er auf dem Hof seiner Eltern, dann hat er Landwirt gelernt. So weit so Klischee. Denn Christoph Rittler ist in erster Linie Informatiker, a­ rbeitet in der IT-Abteilung einer Bank und betreibt seinen Bio-Hof im Nebenerwerb. Flexible Arbeitszeiten und viele Abende auf dem Feld ermöglichen diesen Doppeljob. Nun will Rittler seinen Obstanbau vergrößern, dafür kann er die Zeit bei der Bank auf 80 Prozent verringern. Und wo ist das Bindeglied zwischen seinen Berufen? »Heute muss man als Bauer Admi­nis­ ­­trator-Kenntnisse besitzen. Schlepper fah­­ren mit GPS und automatisiert, Melkroboter müssen verstanden und bedient werden.« Dann be­­stätigt er doch noch mei­n e Vorstellung: »Die Bauern wollen sich auch Zeit für ihre Tiere nehmen …«, na also, denke ich, »… und dank Bits und Bytes haben sie wieder mehr Zeit«, und erwischt mich damit ein zweites Mal. ››› Volker Laengenfelder alnatura.de/ABBI


H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Winzer mit Kühen

Seit 1984 bewirtschaften sie Weinberge und Äcker biodynamisch – das Alnatura Magazin besuchte den Demeter-Bauernhof von Petra und Walfried Sander in Rheinhessen.

D

ie Szenerie im beschaulich-ruhigen Winzerort GauOdernheim beginnt folgendermaßen: »Drohnen, genauer gesagt Octocopter, spüren mithilfe einer Wärmebildkamera die Rehkitze in den Feldern auf und wir können die Tiere dann vor der Mahd in Sicherheit bringen oder lassen ein Stück Luzernenfeld ungemäht stehen und warten, bis das Mutterreh das Kitz holt.« Walfried Sander erzählt engagiert. Ein überregionales Fernsehteam interviewt ihn gerade zu seinem Engagement für die Rehkitz-Rettung, als wir am Hof ankommen. Rehkitze in Luzernenfeldern? Wir reiben uns die Augen. Eigentlich wollten wir einen Winzer besuchen und über seine Weinberge sprechen. Aber wir befinden uns hier in einem klassischen, früher üblichen, inzwischen eher selten gewordenen Mischbetrieb. Hintergrundgeräusch des Fernsehinterviews sind zufrieden blökende, kerngesunde Rindviecher, die vom Bauern mit frisch gemähtem Klee gefüttert werden. Walfried Sander mag seine 40 Rinder, davon 11 Mutterkühe, das merkt man ihm an. Mehr als 17 Quadratmeter Fläche stehen jedem Tier in dem weiträumigen Stall zur Verfügung, ebenso der etwa ein Hektar große Auslauf im Freien. Der bodenständige Bio-Bauer betreibt inzwischen mehr als 30 Jahre lang biodynamische Tierhaltung, bewirtschaftet 120 Hektar Ackerland, 15 Hektar Weinberge und ist mit viel Herzblut bei der Sache. Sein Vater beschloss 1982, auf biodynamisch umzustellen, nachdem ihm das Buch »Gärtnern, Ackern – ohne Gift« von Alwin Seifert i­n die Hände gefallen war. Mit einem schlichten »so mache mer des jetzt auch«, soll er seine Umstellungspläne nach der Lektüre kurzerhand seiner Familie mitgeteilt haben. Zwei Jahre später verstarb er viel zu

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früh und Walfried Sander musste mit 20 Jahren den Hof übernehmen. Das »so mache mer des jetzt auch« führte er fort. Als gelernter Winzer ist er gern im Wingert, aber noch ­lieber bei seinen Tieren. Der Weinkeller ist mit Edelstahltanks und den notwendigen technischen Geräten ausgestattet, um moderne, fruchtbetonte Weine herzustellen. Im Grunde muss man nur gesundes Lesegut einbringen, dann bleibt im Keller nicht mehr allzu viel zu tun. Doch die Natur ist auch den Bio-Winzern nicht immer hold. »Obwohl wir Mitte April, als der verspätete Frost kam, nachts um drei Uhr 25 große Feuer mit Heuballen rund um die Wingerte legten, half es nichts. 20 Prozent Ernteausfall wird uns das mindestens kosten«, erzählt Patrick Simon, der wichtigste Mitarbeiter der Sanders. Als ­gelernter Maschinenbauer zog es ihn als Bio-Bauer wieder aufs Feld. Ebenfalls in Gau-Odernheim geboren, hat er schon als Junge gern auf dem Hof geholfen, auch wegen des ­Traktorfahrens. Inzwischen arbeitet er seit neun Jahren fest auf dem Demeter-Hof. Mit Patrick Simon erkunden wir den Wingert am Petersberg mit seinen tiefgründigen Lehm-Lössböden. Die Rispen stehen Anfang Juni kurz vor der Blüte und den Reben, die keine Frostschäden erlitten haben, geht es bestens. Der Kompost aus der Rinderhaltung sorgt für die natürliche Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und des Humusgehalts. Dabei handelt es sich um die inzwischen selten gewordene, aber für Demeter erwünschte Kreislaufwirtschaft. Auf den Äckern werden abwechselnd Dinkel, Hafer und Luzerne als Grünfutter angebaut. Nicht erwünschte Beikräuter müssen mechanisch entfernt werden, wenn man sie nicht einfach Beikräuter sein lässt. Am Schluss unseres Besuchs probieren wir gemeinsam mit Petra und Walfried ihre Weine, die sie seit zehn Jahren exklusiv von Peter Riegel Weinimport abfüllen lassen. Walfried Sander sinniert: »Ich bin Bio-Bauer mit Leib und Seele und will mich nicht auch noch um den Verkauf meiner Weine kümmern. Deshalb bin ich froh, dass Peter Riegel und seine Söhne mir diesen Vermarktungskram abnehmen. Manche werfen mir vor, dass ich meine Weine zu günstig anbiete, aber ich will gute, ehrliche Weine in Demeter-Qualität machen, die sich jeder leisten kann.« Sohn Julius schließt gerade seine Winzerlehre ab und steigt in den elterlichen Betrieb ein. Mal sehen, ob er die Preise demnächst erhöhen wird. SUS


Im Wingert gibt es fast zu jeder Jahreszeit eine Menge zu tun, zum Beispiel das Heften und das Ausbrechen neuer Triebe, um das Wuchern der Reben zu verhindern. Patrick Simon, die rechte Hand des Chefs, ist vor allem im Spätfrühling täglich mehrere Stunden draußen im ­Weinberg und auf den Feldern. Die Weine von Petra und Walfried Sander sind alle in Edelstahltanks ausgebaut (unten). Den beiden gefallen ehrliche, fruchtbetonte frische Weine ohne Schnickschnack.

Schön sehen die lila Blüten des Rittersporns im Dinkelfeld aus, erwünscht sind sie allerdings nicht (linke Seite). Doch als Demeter-Bauer lässt man sie gewähren. Herbizide sind tabu. Mhh, jetzt gibt’s frisch gemähten Klee, lecker. Da bleibt man gern freiwillig im Stall, obwohl der Zugang zu knapp einem Hektar Wiese hinter dem luftigen Stall jederzeit offen steht (links).

Die Demeter-Serie »Himmel und Erde« wird exklusiv für Alnatura abgefüllt. Neben den Sorten Riesling und Rosé gibt es einen Rivaner und eine Rotweincuvée aus Dornfelder und Regent. Alnatura Magazin 08.2017 27


MARKENSEITE*

Ökologisch konsequent Unweit des Bodensees produziert Sonett ökologische Wasch- und Reinigungsmittel. Die Sonett-Produkte sind zu hundert Prozent biologisch abbaubar, gentechnikfrei und ohne Petrochemie. Alle Öle und ätherischen Öle stammen aus zertifiziert biologischem Anbau. Das Nachhaltigkeitsverständnis des Herstellers geht jedoch über die ökologische Produktqualität weit hinaus: Das Unternehmenskapital wird als Gemeingut betrachtet und befindet sich im Eigentum der gemeinnützigen Stiftung Sonett. Derzeit beschäftigt Sonett rund 70 Mitarbeiter sowie 24 Menschen mit besonderem Hilfebedarf der Camphill-Werkstätten Lehenhof. Auch Absolventen der Drogenheilstätte »siebenzwerge« bietet Sonett die Chance für einen beruflichen Neuanfang.

HANDSEIFE CITRUS vegan Basische, frisch duftende Flüssigseife. Eine milde Pflege für Hände, Gesicht und den ganzen Körper. In der praktischen Spenderflasche. 300 ml 4,79 € (1 l = 15,97 €)

HANDSEIFE LAVENDEL vegan Basische Pflege für den ganzen ­Körper mit dem beruhigenden, klaren Duft des reinen Lavendels. Pflanzenöle zu hundert Prozent aus kontrolliertem Bio-Anbau. 300 ml 4,49 € (1 l = 14,97 €)

ORANGEN KRAFTREINIGER

vegan

Löst hartnäckige Fett- und Öl­ verschmutzungen in Küche, Bad, WC und Werkstatt. Hoch konzentriert, mit Bio-Orangenöl und besonders hautverträglich. 500 ml 2,99 € (1 l = 5,98 €)


GESCHIRRSPÜLMITTEL LEMON

WASCHMITTEL LAVENDEL**

Wasserhärteunempfindliches, besonders ergiebiges Geschirrspülmittel mit sehr guter Hautverträglichkeit. In der 1-Liter-Nachfüllflasche. 1 l 3,49 €

Hohe Waschkraft, für bunte und ­weiße Wäsche geeignet. Mit ­Bio-Pflanzenölseife, ohne Enzyme und Gentechnik. Zarter Duft von ätherischem Lavendelöl. 2 l 8,99 € (1 l = 4,50 €)

vegan

vegan

Die hier abgebildeten NaturdrogerieProdukte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.

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* Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Der Markentisch des Monats


N AT U R K O S M E T I K

Fürs Baby wollen wir nur das Beste

Bei echter Naturkosmetik können Sie sicher sein, dass Babycremes und Co. weder Stoffe aus der Erdölchemie noch Konservierungsstoffe oder Nanoteilchen enthalten. Dafür spenden sie die so wichtige Feuchtigkeit und pflegen mit milden Pflanzenölen.

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enn das Baby da ist, hat der Wecker erst mal Pau­se. Denn für junge Eltern richtet sich der Zeitplan komplett nach dem Baby. Die wichtigsten Beschäftigungen im Leben des neuen Erdenbürgers: schlafen, trinken beziehungsweise essen, schauen und staunen. Was für uns mit dem Gang zur Toilette verbunden ist, sprich die Entleerung von Blase und Darm, erledigt sich beim Baby n ­ ebenbei. Gut, dass es Windeln gibt. Apropos: Wann sollten sie gewechselt werden? Höchste Zeit ist es spätestens, wenn sich das K ­ leine mit nassem Po unwohl fühlt und weint (eine Mutter hört sofort, wenn das Baby nicht nur Kohldampf signalisiert …). Viele wechseln die Windeln ansonsten nach der Nachtruhe, vor allem aber vor oder nach dem Füttern. Der Unterleib wird dabei mit einem Feuchttuch oder Waschlappen sanft, aber gründ­lich gesäubert und dann in die frische Windel eingepackt. Bei ­einem wunden Po kann zudem eine Wundschutzcreme angesagt sein. Je nach Rötung bietet sich dazu eine Calendula­­

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creme gut an, eventuell zusätzlich mit Zink. Un­ bedingt ausprobieren sollten Sie einen Hebammentrick: ­Legen Sie das Baby auf den Bauch (keines­falls auf den Rücken) und pusten Sie den Po mit einem Fön auf unterer Stufe trocken. Was die weitere Pflege betrifft, so sind der so erstaunlich zarten Babyhaut zuliebe Maßhalten und besonders hautmilde Produkte zu empfehlen. Morgens reicht meist eine Katzen­ wäsche mit Wasser. Gegen Abend können Sie Ihr Kleines alle zwei oder drei Tage mit einem kurzen körperwarmen Bad ­verwöhnen, das je nach Haut eventuell mit etwas Baby­badeöl angereichert ist. BP


HERSTELLER-EMPFEHLUNG* 100 % NATRUE und vegan Für das Baby soll es zwar nur das Beste sein, doch spielt manchmal auch der Preis eine Rolle. Ein Basissortiment zum bestmöglichen Preis steht jetzt mit der neuen Baby-Basislinie von Alviana zur Auswahl. Cremes, Lotionen und Körperöl enthalten als Leitsubstanz stets Bio-Calendula. Die als beruhigend und reizmindernd bekannten Extrakte aus der auch Ringel­blume genannten Pflanze werden ergänzt durch weitere gut verträgliche Öle und Inhalts­stoffe. Dazu passen die praktischen Feucht­tücher. Getränkt mit einer hautneutralen, parfümfreien und alkoholfreien Lotion, eignen sie sich für die Reinigung sowohl von Gesicht als auch Po. Ideal für alle möglichen »Not­fälle« beim täglichen Spaziergang …

Die Sonneneinstrahlung in früher Kindheit bestimmt die Hautgesundheit im späteren Leben! Daher ist während der warmen Jahreszeit für ­Babys direkte Sonne anfangs tabu. Frühestens ab dem sechsten Monat, besser ab einem Jahr – Schatten hat weiterhin unbedingte Priorität – dürfen spe­zielle Sonnenschutzmittel für Babys mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden und zwar zusätzlich zu leichter Kleidung und Hütchen. Bei zertifizierten Naturtextilien können Eltern sicher sein, dass hohe ökologische und soziale Standards erfüllt werden. Und auch die zarte Babyhaut freut sich sicher über Textilien aus schadstofffreier Bio-Baumwolle und Öko-Waschmittel.

Baby-Yoga

Um Beweglichkeit, Rhythmusgefühl und Körperwahrnehmung des Babys schon im frühen Alter zu fördern, bietet sich eine regelmäßige BabyYoga-Einheit an: Während das Kleine entspannt auf einer Decke liegt, nehmen Sie sanft über eine Streichelmassage Kontakt auf. Dann können Sie beginnen, mit ruhigen und fließenden Bewegungen Arme und Beinchen in verschiedene Richtungen und Positionen zu führen. Beispielsweise vorsichtig die Beine ausstrecken und anwinkeln. Es kann gut sein, dass das Baby auf diese Weise ausge­ glichener wird. Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, schauen Sie einfach mal nach entsprechenden Kursen in Ihrer Stadt.

Die Quitten Körpermilch ist dank Quittensamenauszug besonders feuchtigkeitsreich und bringt Leichtigkeit in den Tag. Die Quitte ist ein echtes Naturtalent im Umgang mit Feuchtigkeit und hilft der Haut – gemeinsam mit hochwertigen Ölen –, diese zu bewahren. DR. HAUSCHKA QUITTEN KÖRPERMILCH** vegan • Auszüge aus Quitte, Schlehe und Salbei verhelfen der Haut zu einem natürlichen Gleichgewicht • mit dezentem Quittenduft • frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen • dermatologisch auf Verträglichkeit getestet und ohne Tierversuche • Anwendung: nach dem Duschen oder Baden fein auf der Haut verteilen; zieht schnell ein

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Alnatura Magazin 08.2017 31

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Ab an die frische Luft


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*

BIOBABY WINDELTASCHE • passende Innenfächer für Windeln, Tücher, Pflege­produkte und Ersatzbody • Druckknopf für leichtes und schnelles Öffnen und Schließen • hergestellt in Indien • GOTS »organic« zertifiziert, lizenziert durch IMO CH. Liz. Nr 28697 • in verschiedenen Designs erhältlich

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Auf kleinstem Raum alles Wichtige für unterwegs: Die Windeltasche von biobaby aus hundert Prozent Bio-Baumwolle ist ein vielseitiger und nütz­l icher Wegbegleiter.

Die ­a lviana Wundschutzcreme mit Bio-Kamille und Bio-Calendula beugt zuverlässig dem Wundwerden vor und schützt die sensible Babyhaut im Windelbereich. ALVIANA BABY WUNDSCHUTZCREME vegan • dient als Schutzschicht gegen Nässe • hochwertige Inhaltsstoffe pflegen wirksam gereizte und gerötete Babyhaut

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32 Alnatura Magazin 08.2017

ALVIANA BABY GESICHTSCREME vegan • schützt die sensible Babyhaut vor dem Austrocknen • besonders verträgliche Rezeptur • lässt sich leicht verteilen • pflegt die Gesichtshaut fühlbar geschmeidig und zart

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Die alviana Baby Gesichtscreme wurde speziell für die sensible Babyhaut entwickelt. Die Pflege mit Bio-Kamille und Bio-Calendula schützt intensiv die zarte Gesichtshaut.


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Eisen wird vom Körper nicht selbst gebildet, sondern muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Dabei unterstützt ihn das Nahrungsergänzungsmittel Blutquick. Alnatura Magazin 08.2017 33

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Tattoos sollten nicht zu lange der Sonne ausgesetzt werden, damit die Farben dauerhaft schön bleiben. Die ­S onnenlotion von Eco Cosmetics schützt dank mineralischer Filter.


N A C H H A LT I G L E B E N

Klimaschutz mit Genuss

Die Frankfurter Initiative Klimagourmet fördert nachhaltigen Genuss und Klimaschutz und stärkt regionale Akteure.

E

ine neue Jeans, ein Handy mit noch mehr Funktionen oder eine Tiefkühlpizza – alles, was wir täglich konsumieren, ­benötigt Energie bei der Herstellung und verursacht CO2Emissionen beim Transport. Wie viel genau, das ist bei den meisten Produkten jedoch nicht ersichtlich. Wussten Sie beispielsweise, dass bei der Herstellung nur eines T-Shirts bis zu 0,7 Kilogramm CO2 entstehen? Allein durch unseren Konsum verursachen wir mehr als vier ­Tonnen CO2 pro Person und Jahr, klimaverträglich wären maximal zwei Tonnen – inklusive Heizung, Strom und Mobilität. Wenn es um CO2 geht, denken wir meistens ans Auto. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel CO2 Sie auf dem Teller haben, wenn Sie ein Steak essen? Oder ob regionales Gemüse immer klima­ freund­licher ist als importiertes? Denn unsere Ernährung, insbesondere der Fleischkonsum, versursacht einen Großteil der CO2-Emissionen. Sie macht circa 14 Prozent des CO2-Abdrucks eines Deutschen aus und damit fast so viel wie die Mobilität. Rund 1,5 Tonnen pro Person gehen durch die Ernährung auf das jähr­liche Klimakonto Deutschlands. Ein Wert, den es zu reduzieren gilt, wenn wir klimaverträglicher leben und den Planeten Erde weniger belasten wollen. Dass das einfacher und genussvoller geht als vermutet, zeigt die Initiative Klimagourmet. Sie begann als regionaler Veggie-Day in Frankfurt und wurde vom Netzwerk Nachhaltigkeit lernen und dem Frankfurter Energiereferat ins Leben gerufen, kuratiert vom Think & Do Tank Ubermut. Klimagourmet verbindet nachhaltigen Genuss und Klimaschutz und unterstützt regionale Initiativen und Macher. Dabei geht es der Initiative aber nicht um Verbote und Einschränkungen, sondern darum, sinnund genussvolle Alternativen aufzuzeigen. Denn auch aus nicht ganz runden Äpfeln oder unförmigen Kartoffeln vom Bauern aus der Region, die sich im Supermarkt nicht gut verkaufen, lässt sich ein tolles Essen zaubern. Mit vielen Aktionen und Veranstaltungen rund um Ernährung, Kochen und Genuss sowie mit einer Wanderausstellung informiert Klimagourmet über die Problematik der endlichen Ressourcen unserer Erde und stellt gleichzeitig Ideen für einen nachhaltigeren Umgang mit ebendiesen vor. Wer möchte, kann sich auf der diesjährigen Klimagourmet-Woche vom 21. September bis 1. Oktober 2017 in Frankfurt inspirieren lassen. Im bunten Programmangebot von veganen Backund Kochkursen über Vorträge und Filmvorstellungen bis hin zu KochEvents mit geretteten Lebensmitteln findet jeder Umwelt- und Genussinteressierte bestimmt eine passende Veranstaltung. Mehr Infos unter klimagourmet.de/Veranstaltungen RS

34 Alnatura Magazin 08.2017

Ausgewählte Klimagourmet-Tipps Frisch auf den Teller: Für alle Lebensmittel gilt grundsätzlich: Je weniger verarbeitet ein Produkt ist, desto weni­ ger Energie muss für die Herstellung aufgewendet werden. Deshalb sind Kartoffeln beispielsweise klimafreundlicher als Pommes Frites, Fleisch besser als Salami und Erdbeeren weniger klimaschädlich als Erdbeerkonfitüre. Saisonal ist erste Wahl: Bei Obst und Gemüse sind saiso­ nale Produkte immer vorzuziehen. Der Energieaufwand für Produkte, die außerhalb der Saison angebaut werden, ist bis zu hundertmal höher. Diese Lebensmittel werden entweder lange gelagert, über weite Strecken transportiert oder unter großem Energieaufwand angebaut. Saisonale Produkte sind nicht nur klimafreundlicher, sondern schme­cken auch noch besser als monatelang im Kühlhaus gelagertes Obst oder im geheizten Treibhaus gezüchtetes Gemüse. Bio ist besser: Im Bio-Landbau werden weniger CO2, ­Methan und Lachgas als in der konventionellen Landwirtschaft produziert. Der humusfördernde Ackerbau der ökologischen Landwirtschaft bindet mehr Treibhausgase als die konventionelle Anbauweise. Auch durch den ­Verzicht auf Kunstdünger wird Energie eingespart. Eine vollständige Umstellung auf klimaoptimierte ökologische Wirtschaftsweise würde die Treibhausemissionen in der Landwirtschaft um 15 bis 20 Prozent senken. Reste verwerten: Elf Millionen Tonnen Lebensmittelmüll fallen in Deutschland Jahr für Jahr an. In jedem Lebensmittel steckt ein großer Energieaufwand, der für die Produktion, den Transport, die Lagerung und die Vermarktung der Produkte aufgewendet wird. Die Auswirkungen sind weitreichend: auf den Geldbeutel, auf Klima und Umwelt und die weltweiten Ressourcen. Die Welt im Blick: Fairtrade-Kriterien fördern eine nachhaltige Anbauweise und die Schonung der Ressourcen; dazu gehören der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, ein sparsames Wassermanagement und ein verringerter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Fairer Handel trägt aber nicht nur zum Klimaschutz bei. Er erleichtert auch eine Anpassung der Menschen vor Ort an die klimatischen Veränderungen.


Schon gewusst?

Wer zweimal in der Woche auf Fleisch verzichtet, spart schon hundert Kilogramm CO 2 pro Jahr. Die ein­g esparte CO 2-Menge ­e ntspricht etwa dem CO 2-Ausstoß einer ­ Autofahrt von Frankfurt nach Prag.

Termine Wanderausstellung

In der von der UNESCO aus­ gezeichneten inter­aktiven Ausstellung »Klimagourmet« ­können ­Besucher die Themen Treibhaus­ effekt, Lebensmittelwahl, Produktionsaufwand und Transport an verschiedenen ­Stationen erfassen (Bild oben). Klimagourmet mit der Frankfurter Dezernentin für Umwelt und Frauen Rosemarie Heilig (ganz rechts) in der Frankfurter Kleinmarkthalle bei der Auswahl saisonaler Gemüse aus der Region (Bild unten).

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

Frankfurt vom 21. 9. bis 1. 10. 2017 während der Klimagourmet-Woche, nähere Infos online. Neu-Isenburg vom 6. bis 27. 11. 2017 im Rathaus (Foyer) Weitere Infos, Termine und Orte unter klimagourmet.de/wanderausstellung Shortlink zur Begleitbroschüre mit vielen Tipps: http://bit.ly/klimagourmet_broschuere

Gut gekühlt sind die kalorienarmen Eistees von Alnatura ein erfrischender Durstlöscher. Die Getränke sind in einem umweltfreundlichen Verbundkarton abgefüllt und in den zwei neuen Geschmacksrichtungen Kräuter und Mate erhältlich. ALNATURA BIO-EISTEE KRÄUTER vegan ODER MATE vegan • Eistee Kräuter: Aufguss aus Kräutern wie Zitronenmelisse und -gras, Pfefferminze und Erdbeerblatt; minzig-frischer und leicht süßer Geschmack • Eistee Mate: Erfrischungsgetränk aus Mate, Grüntee und Steviatee; feinherber Geschmack mit dezent süßer Note • am besten eiskalt genießen

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GESELLSCHAFT

Kaum eine Greenpeace-Kampagne ohne Ehrenamtliche

Sie sind klein, rosa und tragen die Aufschrift »Massentierhaltung, nein danke«. Die Mini-Glücksschweine aus Holz sind im Fleischregal von Lidl-Filialen gesichtet worden. Wie sind sie nur dahin gekommen?

M

itglieder der Greenpeace-Jugend-AGs haben dem Discounter diesen Streich gespielt, um gegen Billigfleisch aus der Massentierhaltung zu protestieren, das Lidl verkauft. Mit ihrer Aktion haben die Jugendlichen den Auftakt einer neuen Greenpeace-Kampagne mitgestaltet: gegen die grausame Schweinehaltung in deutschen Landen. Wann immer Greenpeace eine neue Kampagne startet, sind die Ehrenamtlichen mit von der Partie. Während andere es sich auf ihrem Sofa bequem machen, klären die Aktiven in Städten und Regionen über Missstände auf, sind in ihren ­grünen Jacken in Fußgängerzonen präsent, recherchieren für Kampagnen oder beteiligen sich an Protestaktionen. Mehrere tausend Menschen in über einhundert deutschen Städten engagieren sich regelmäßig. »Die Ehrenamtlichen sind eine der zentralen Säulen der Organisation«, ist Dr. Melanie Manegold aus der Greenpeace-Zentrale in Hamburg überzeugt. »Um Veränderungen in der Politik oder beim Handel wie ­beispielsweise derzeit bei Lidl zu erreichen, organisieren wir zusammen mit den Gruppen bundesweit Aktionstage, momentan gegen die grausame Massentierhaltung. Dadurch sind wir schlagkräftig«, so Manegold.

Mit dem Maskottchen Eisbär Paula warb das Team50plus von Greenpeace für den Schutz der Arktis. Genauso sind ihre Mitglieder auf Ausstellungen, Messen und an Info-Ständen im Einsatz.

36 Alnatura Magazin 08.2017

Menschen wie du und ich Ehrenamtliche bei Greenpeace kommen aus allen Berufen und Schichten und sind zwischen 9 und 99 Jahren alt: Die jungen Umweltschützer bis 14 Jahre schließen sich in Greenteams zusammen. Sie setzen sich für das Wohl der Tiere ein, schützen ihre Umwelt beispielsweise durch Müllsammel-Aktionen oder indem sie Bachpatenschaften übernehmen. In einer Kooperation mit Geolino, dem Kindermagazin von GEO, haben rund zweitausend Kinder im Jahr 2016 rund 20 000 farbige Papier-Wale gebastelt. Einige davon übergaben sie in Berlin symbolisch dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit der Aufforderung, mehr für den Schutz der Wale zu tun. Jugendliche zwischen 14 und 19 sind in den Jugend-AGs (JAGs) aktiv. Sie sind kreativ, frech und vertreten lautstark ihre Anliegen, etwa für den Klimaschutz oder gegen Gentechnik. Die JAGs haben es im Frühjahr 2017 beispielsweise mit Nivea aufgenommen. In einer Aktion vor der Filiale am Jungfernstieg in Hamburg forderten sie, Mikroplastik aus Kosmetika zu verbannen. Daneben gibt es die Greenpeace-Gruppen. Sie unterstützen die Kampagnen oder initiieren eigene Projekte. Einige Gruppen in NRW arbeiten beispielsweise zu »Divestment«. Sie wollen Kommunen als Großaktionäre dazu bewegen, ihre Anteile bei RWE zu veräußern, solange der Konzern auf die klimaschädliche Braunkohle setzt. Im Team50plus ist Lebens- und Berufserfahrung Trumpf. Einige der Über-50-Jährigen sind noch berufstätig, andere schon im Ruhestand. Sie unterstützen die Informationsarbeit, betreuen Ausstellungen und Messestände oder setzen Marktleiter unter Druck, Lebensmittel ohne Pestizide zu verkaufen.


Mehr Interesse? Gute Streitkultur Damit die Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen und E­ hrenamtlichen rundläuft, gibt es in der Hamburger Zentrale ein eigenes Team, dem auch Melanie Manegold angehört. Sie war früher selbst zehn Jahre als Freiwillige in verschiedenen Gruppen aktiv und ist nun hauptamtlich beschäftigt. »Natürlich gibt es manchmal unterschiedliche Ideen, wie die Informationsarbeit vor Ort aussehen kann«, sagt sie. »Ein Beispiel ist, warum wir in der Verkehrskampagne nicht die Autofahrer in den Fokus nehmen, sondern auf alternative Mobilitätskonzepte setzen. Uns ist es wichtig, die Alternativen aufzuzeigen, anstatt mit erhobenem Zeigefinger die Menschen zu belehren. Aber wir haben eine gute Streitkultur, Feed­ back-Möglichkeiten und eine interne Web-Plattform für den Austausch.« Was die Ehrenamtlichen besonders schätzen, ist das interne Weiterbildungsprogramm: mit Basis-Schulungen für Neulinge, Fachseminaren zu den großen ­Umweltthemen wie Klima, Meere, Wälder oder zu bestimmten Arbeitstechniken wie Kommunikation, Moderation oder Projektmanagement. Infos zu ehrenamtlicher Tätigkeit bei Greenpeace: greenpeace.de/gruppen/uebersicht

Werden Sie Teil der Greenpeace-Welt! Sie ärgern sich über das Zaudern beim Klimaschutz oder die halbherzige Umsetzung der Energiewende? Sie machen sich Sorgen, wenn Sie Berichte über den Artenschwund oder die Überfischung der Meere hören? Dann machen Sie bei Greenpeace mit! In Deutschland darf jeder friedlich für seine Überzeugungen eintreten. Hier ist es vergleichsweise einfach, sich für den Umweltschutz zu engagieren. »Es gibt aber auch Gegenden, in denen Umweltschützer gefährlich leben, zum Beispiel im Kongo oder im Amazonas-Regenwald«, gibt Melanie Manegold zu ­bedenken. »Durch Meckern wird die Welt nicht besser. Jeder von uns kann etwas verändern«, weiß die ehemalige Freiwillige aus eigener Erfahrung. ››› Gastbeitrag Greenpeace e. V. Vor dem Hamburger Nivea-Haus springen sie in die Binnenalster. Die Jugendlichen von Greenpeace setzen so ihr Zeichen gegen Plastik in Kosmetik.

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

Die Frechen Freunde sind praktische Snacks für unterwegs. Sie sind ein fruchtiger Begleiter für Spielplatzbesuche und ­F amilienausflüge, wenn die Zeit der Babynahrung vorüber ist. ERDBÄR FRECHE FREUNDE BIO-FRUCHTCHIPS 100 % APFEL & BLAUBEERE** vegan, 100 % BANANE & HIMBEERE** vegan ODER 100 % ERDBEERE** vegan • kleine Fruchtstückchen, frei von Zuckerzusatz*** und frei von Farb- und Konservierungsstoffen • gefriergetrocknet, um das Beste der Frucht zu bewahren • Alternative zu Süßigkeiten • die fruchtigen Snacks schmecken auch Erwachsenen • im praktischen wiederverschließbaren Beutel

Apfel & Blaubeere und Banane & Himbeere je 16 g 2,29 € (100 g = 14,31 €) Erdbeere 12 g 2,29 € (100 g = 19,08 €)

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Filialen erhältlich. *** Zutaten enthalten von Natur aus Zucker.


ZEIT WISSEN

»Wir sind dabei, Menschen zu Göttern zu machen.«

Ein ZEIT-WISSEN -Gespräch mit dem Bestsellerautor und Historiker Yuval Harari über die Zukunft der Menschheit und warum es den Homo sapiens in 200 Jahren nicht mehr geben wird.

H

err Professor Harari, unsere Zeit ist von Unsicherheit, Überforderung und politischer Unruhe geprägt. Warum fühlt es sich mitunter ziemlich anstrengend an, ein Homo sapiens zu sein? Zunächst wegen der Beschleunigung der technischen Entwicklung, die zu schnelleren Veränderungen in der Wirtschaft, der Gesellschaft und der ­Politik führt. Früher haben die Menschen zwar auch nicht in einer statischen Welt gelebt, aber was sie in der Jugend gelernt hatten, war für sie als Erwachsener weiterhin wertvoll. Das meiste dessen, was Menschen heute in der Schule lernen, wird völlig überholt sein, wenn sie 40 oder 50 sind. Sie müssen sich im Lauf des Lebens immer wieder neu erfinden. Das stresst. Wir leben heute größtenteils in Umgebungen, die wir selbst geschaffen haben. Warum sind wir so schlecht darin, sie unserer Natur gemäß zu gestalten? Diese Umgebungen sind nicht auf die Bedürfnisse des menschlichen Körpers und Geistes zugeschnitten, sondern auf die des ökonomischen und politischen Systems. In der westlichen Welt lief aus deutscher Perspektive seit dem Ende des Kalten Kriegs alles in die richtige Richtung: mehr Demokratie, mehr Freiheit, mehr Wohlstand. Dann schien einiges schiefzugehen. Es ging vor allem in der Wahrnehmung der Menschen schief, glaube ich. Die Situation ­heute in Deutschland ist vermutlich besser als in jeder anderen Gesellschaft zu irgendeiner Zeit in der Geschichte: Ernährung, ­Sicherheit vor Krieg und Gewalt, Sterblichkeit. In solchen ­Situationen passen Menschen ihre Erwartungen an. Sie sind ein Vertreter der »Big History«-Bewegung in ­ der Geschichtswissenschaft, die die Menschheit aus der Vogelperspektive betrachtet … …. eher aus der Satellitenperspektive.

38 Alnatura Magazin 08.2017

Wie sehen Sie die Menschheit von dort? Wir ­h aben einen Punkt erreicht, an dem die gesamte Mensch­heit eine einzige große Entität ist. Das gab es vorher nicht. Im 21. Jahrhundert haben wir ein globales Wirtschaftssystem. Auch in Wissenschaft und Technologie haben wir zusammenhängende Systeme. Eine global vereinte Menschheit sollte doch bes­ ser in der Lage sein, ihre Probleme anzugehen. Es gibt eine globale Wirtschaft, eine globale Wissen­ schaft und eine globale Ökologie, aber immer noch keine globale Politik. Alle unsere großen Probleme sind global. Unsere einzige Chance, die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts anzugehen, liegt in einer globa­len Politik. Wir leben am Cyber-Fluss und keine Nation kann ihn kontrollieren. Wir haben die Atomenergie, die ein gewaltiges Versprechen und eine gewaltige Bedrohung ist, wir haben den Klimawandel. Wir sind in einer Situation, in der wir viel besser kooperieren müssen, wenn wir überleben und gedeihen wollen. Die politische Entwicklung scheint in die andere Richtung zu gehen. Ja, besonders in den letzten zwei oder drei Jahren. Das ist höchst gefährlich. Men­schen sind sehr schlaue Tiere, aber sie neigen dazu, schreckliche Fehler zu machen. Wir sollten nie die menschliche Dummheit unterschätzen. Was bedeutet der Titel Ihres Buches »Homo Deus«? »Homo Deus« heißt göttlicher Mensch, wie »Homo sapiens« wissender Mensch bedeutet. Wir sind dabei, Menschen zu Göttern zu machen. Das meine ich wörtlich. Wir sind dabei, uns die Fähigkeiten anzueignen, die in den religiösen Mythen den Göttern zugeschrieben wurden, zum Beispiel die Fähigkeit, Leben zu erschaffen. Im 21. Jahrhundert, mit Biotechnologie und maschinellem Lernen, ist die göttliche Schöpferkraft greifbar nahe für uns. Bald können wir Leben nach unseren Wün-


Das will ich WISSEN Gesundheit, Psychologie, Forschung und Gesellschaft – entdecken Sie in ZEIT WISSEN faszinierende Reportagen, anregende Interviews und ausdrucksstarke Bilder, die Ihr Leben bereichern. WISSEN Sichern Sie sich jetzt Ihre Gratisausgabe! WI SSE N

NR. 04

Juli / August 2017

Einmischen

Testen Sie sich selbst! Wo liegen Ihre Stärken?

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Die Pfade der Erkenntnis

NEUE ZEIT WISSEN WANDERUNGEN Vulkane, Alpen und Wattenmeer

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SOLL ICH MICH EINMISCHEN? Privatleben, Beruf, Gesellschaft: Wie man die richtige Balance findet zwischen Rückzug und Engagement

der Homo sapiens nicht in einer Hollywood-Apokalypse ver­ schwinden, sondern sich selbst auf eine viel höhere Stufe ­bringen. Vielleicht nur eine Elite, und der Rest der Menschheit wird irrelevant. Es gibt eine dritte Möglichkeit: dass wir uns Gesetze geben, die diese Entwicklung verhindern. Viele Staaten haben beispielsweise strenge Regeln für den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen. Das halte ich nicht für praktikabel. Wenn wir es hier verbieten, machen es die Koreaner oder die Chinesen. Die Entwicklung vollzieht sich bereits und keine Regierung kann sie verhindern. Menschen sind dabei, mit Computern zu verschmelzen.

Wie bitte? Menschliche Gehirne? Tierische, menschliche und andere. Wir werden auch nichtorganische Gehirne aus ­Silizium herstellen können. Selbst wenn Sie recht hätten, wäre das doch großartig, wir werden Götter! Aber Ihr Buch liest sich wie eine ­Dystopie. Eine Gefahr ist, dass künstliche Intelligenz die Menschen überflüssig macht. Schon zu unseren Lebzeiten könnte es passieren, dass Hunderte Millionen Menschen aus dem ­Arbeitsmarkt verdrängt werden. Ich glaube nicht, dass es den Homo sapiens in 200 Jahren noch geben wird. Ernsthaft? Sie wollen provozieren. Ich sehe zwei Möglichkeiten: Wir werden uns selbst vernichten, aber das ist unwahrscheinlich. Eher werden wir mit den neuen Technologien die Fähigkeit erlangen, das Leben neu zu gestalten. Dann wird

››› Yuval Harari, geboren 1976 in Haifa, ist Professor für ­Geschichtswissenschaft an der Hebrew University of Jerusalem. Er schrieb seine Doktorarbeit über Militärgeschichte im Mittelalter – und wandte sich dann den großen Fragen zu: Hat ­Geschichte eine Richtung? Was unterscheidet Mensch und Tier? Nimmt das Glück der Menschheit zu? Einer breiten Öffent­ lichkeit wurde er mit seinem Bestseller »Sapiens« bekannt, empfohlen von Barack Obama. Sein neues Buch »Homo Deus« ist bei C. H. Beck erschienen. Er bloggt unter ynharari.com. Das Interview führten Tobias Hürter und Max Rauner für ZEIT WISSEN (die ungekürzte Fassung des Gesprächs lesen Sie in der ZEIT-WISSEN-Ausgabe 04/2017).

Alnatura Magazin 08.2017 39

Foto: picture alliance / PIXSELL, Sanjin Strukic

schen erschaffen. Die wichtigsten Produkte der nächsten Jahrzehnte werden nicht mehr Kleider aus Bangladesch oder ­Autos aus Deutschland sein, sondern Körper und Gehirne.

Wir sind also zum Untergang verdammt? Ich sage ausdrücklich, dass nichts daran unausweichlich ist. Aber alle schauen rückwärts. Die einzigen Menschen, die vorwärtsschauen, sind Leute wie Elon Musk, Mark Zuckerberg und die Silicon-ValleyGurus. Ich sage nicht, dass wir ihnen folgen sollten. Ich sage nur, dass unser politisches System nicht mehr in der Lage ist, Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Ein politisches System, das keine sinnvollen Visionen mehr hervorbringt, ist kaputt. Es gibt viele Gründe, sich Sorgen zu machen.


SERIE

#KunstKochen Ein Pinselstrich, eine Komposition, eine Farbe, ein Motiv: All das kann kulinarisch inspi­ rieren. Mit #KunstKochen begeben wir uns auf einen Streifzug durch die 700 Jahre Kunst umfassende Sammlung des Städel Museums und lassen uns zu außergewöhnlichen Rezeptideen anregen. Hier trifft die Begeisterung für Kunst auf die Freude am Kochen.

Stillleben mit violetter Schale Farbenfroh: Mit groben Pinselstrichen malte Alexej von Jawlensky (1864–1941) dieses streng komponierte Stillleben. Auf einem schwarzen Tisch befinden sich rot, grün und gelb leuch­ tende Früchte, eine blaue Kanne sowie in unter­schiedlichen Violetttönen gehaltene Gefäße rechts und links im Vordergrund. Räumliche Tiefe erzeugt Jawlensky durch ein gerahmtes Bild, das an einer blauen Wand hängt. Er ordnet die Objekte so an, dass die Form eines Dreiecks entsteht. Die Gefäße scheinen in die Bildmitte zu kippen, wodurch die Bildkomposition nach oben schmaler wird und die Raumperspektive sich auflöst. »Stillleben mit violetter Schale« zählt zum Frühwerk des in Russland geborenen Künstlers. Insbesondere in den ersten Jahren seines künst­ lerischen Schaffens widmete er sich neben der Landschafts- und Porträtmalerei auch der Gattung des Stilllebens. Auch in diesem Werk zeigt sich, dass Jawlensky durch Henri Matisse und die Künstlergruppe »Les Fauves« (Die Wilden) beeinflusst wurde. Alexej von Jawlensky (1864–1941) »Stillleben mit violetter Schale«, 1912 Öl auf Karton, 49,8 × 53,5 cm Städel Museum, Frankfurt am Main

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Städel Museum

Im Jahr 1815 von dem Bankier und Kaufmann Johann Friedrich Städel begründet, ist das Städel Museum heute die älteste und bedeutendste Museumsstiftung Deutschlands. Die inter­national renommierte Sammlung umfasst rund 3 100 Gemälde, 660 Skulpturen, über 4 600 Fotografien und über 100 000 Zeichnungen und Grafiken – darunter Meisterwerke von Rembrandt van Rijn, Claude Monet und Gerhard Richter. staedelmuseum.de


REZEPT

Apfel-Basilikum-Sorbet mit Melonensalat Sorbet mit Eismaschine Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Äpfel vierteln, entkernen, klein schneiden und in einer Schüssel mit Limettensaft vermengen. Apfelsaft leicht erwärmen, Zucker zugeben und unter Rühren auflösen. Gelatine gut ausdrücken, zugeben und ebenfalls unter Rühren darin auflösen. Kurz abkühlen lassen. Äpfel, Apfelsaft, Basilikumblätter und Salz in einem Mixer sehr fein pürieren. Sorbetmasse in eine Eismaschine geben und bis zur gewünschten Konsistenz cremig gefrieren lassen.

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Zubereitung Für den Melonensalat Wasser mit Zucker und dem Mark der Vanilleschote aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Melonen halbieren, entkernen und mithilfe eines Kugelausstechers (ParisienneLöffel) aus dem Fruchtfleisch Kugeln ausstechen. Melonenkugeln in den ­warmen Vanille-Läuterzucker einlegen und bis zur Verwendung ziehen lassen. Tipp: Beim Ausstechen der Kugeln bleibt immer eine Menge Fruchtfleisch übrig. Das eignet sich hervorragend für einen Melonen-Smoothie.

Weitere Infos unter kunstkochen.de

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Zutaten für 4–6 Portionen Melonensalat: 200 ml Wasser / 150 g Rohrohrzucker / 1 Bourbonvanille­schote / 3 Melonen nach Verfügbarkeit (z.B. Cantaloup, Galia, Honig) / Sorbet: 3 Blatt Gelatine / 2 säuerliche grüne Äpfel / Saft von einer Limette / 250 ml Apfelsaft, naturtrüb / 150 g Rohrohrzucker / 1 Bund Basilikum / 1 Prise Meersalz

Sorbet ohne Eismaschine Ein Sorbet, ohne Eismaschine hergestellt, hat selten eine feincremige Konsistenz. Die Anschaffung einer kleinen Eismaschine ist zu empfehlen. Sorbetmasse in eine große Metallschüssel geben, die etwa doppelt so viel fassen sollte wie die Masse. Schüssel in den Gefrierschrank stellen, bis die Masse am Rand gefroren ist. Das dauert ca. 90 min – je nach Menge, Gefrierleistung und Schüsselgröße. Danach Sorbet mit einem festen Schneebesen kräftig durchrühren, dabei alles vom Rand lösen und ordentlich Luft unterschlagen, damit eine möglichst geschmeidige Masse entsteht. Schüssel zurück in den Tiefkühler stellen und den Vorgang in kürzeren Abständen 2- bis 3-mal wiederholen. Wenn eine leicht cremige Masse entstanden ist, Sorbet in eine lagerfähige Form umfüllen oder gleich verzehren. • Zubereitungszeit: ca. 30 min + Gefrierzeit • Nährwerte pro Portion: Energie 417 kcal, Eiweiß 3 g, Kohlen­hydrate 98 g, Fett 1 g


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HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

P U N K T E S P E N D E N   –  G U T E S T U N

Der Jemen ist das ärmste Land im Nahen Osten. Seit dem er­ neuten Ausbruch der Gewalt im März 2015 ist die Lage für die Zivilbevölkerung vor Ort dramatisch: 70 Prozent der Einwohner, fast 19 Millionen Menschen, brauchen dringend Hilfe. 3,3 Millionen Menschen sind im Land vor Kämpfen auf der Flucht. Neun Millionen Menschen haben keinen Zugang zu medizi­nischer Versorgung, Wasser- und Sanitäranlagen. Zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sieben Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. Eine weitere Gefahr ist die Durchfallerkrankung Cholera, die besonders für geschwächte Körper lebensgefährlich ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von mehr als 38 000 Cholera-Fällen im Jemen, fast 400 Menschen sind bereits an der Krankheit gestorben. Diese Epidemie trifft das Land zu einer Zeit, in der die Institutionen, die für die Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Wasser und Hygiene verantwortlich sind, am Rande des Zusammenbruchs stehen. Nach mehr als zwei Jahren des Konflikts sind nur noch weniger als die Hälfte der Einrichtungen funktionsfähig. CARE ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die trotz des Bürgerkriegs im Jemen weiter Hilfe leisten. Die Helfer ­unterstützen Familien mit Lebensmitteln und Bargeld und stellen sauberes Wasser in öffentlichen Einrichtungen wie Kran­kenhäusern und Schulen bereit, setzen Wasserquellen instand und verteilen Hygiene- und Cholera-Kits, um weitere Infektionen zu verhindern. Die langfristigen Entwicklungs­ programme setzen sie so weit wie möglich fort. Alnatura Kunden können die Hilfsprojekte von CARE ­unterstützen, indem sie ihre Payback-Punkte spenden. Dies ist bereits ab einem Stand von 200 Punkten möglich. payback.de/spendenwelt

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Hilfe für Familien im Jemen


ÜBER DEN TELLERRAND KOCHEN

Angekommen in Heidelberg Was haben wir Menschen auf der Erde gemeinsam, egal welcher Religion, Kultur oder Nation wir angehören? Wir müssen essen und trinken. Was uns schmeckt und wie wir es zubereiten, unterscheidet uns, aber es kann uns auch verbinden, wenn wir miteinander teilen. Im Alnatura Magazin zeigen wir jeden Monat ein Rezept von geflüchteten Menschen, das sie gemeinsam mit ihren deutschen Freunden für uns kochen.

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ie Szenerie gleicht der eines romantischen Films: Wir finden uns an einem Tisch im idyllischen Gärtchen des Gemeindehauses der Mosaik-Kirche in HeidelbergHandschuhsheim ein. Der Tag neigt sich dem Ende zu, die Sonne senkt sich gerade. So stellt man sich das in Heidelberg auch vor. Schließlich ist die Stadt als die romantischste in Deutschland bekannt. Ich treffe mich heute mit Bakary Banso aus Gambia und den Organisatoren von Über den Tellerrand in Heidelberg. Unter der Leitung von Anna Matzenauer, einer sehr engagierten Freiwilligen, und ihrem Team, das aus etwa zehn Personen besteht, werden im Rahmen der Initiative ­neben den Kochevents auch Kochkurse für Unternehmen veranstaltet. Darüber hinaus haben sich dank Tellerrand bereits ein Improtheater-Team und eine Laufgruppe gefunden. Auch der junge Afrikaner Bakary trainiert aktuell mit ein paar ­Freunden für den Heidelberger Marathon. Heute bereiten wir Fish Pies zu. Das sind mit Thunfisch ­gefüllte Teigtaschen, die in Gambia vor allem an Events wie Geburtstagen oder Besuchen von Freunden zubereitet werden. Ich freue mich, denn gambisch habe ich noch nie gegessen.

Über den Tellerrand wurde im Oktober 2013 gegründet im Glauben an eine Welt, die bestimmt wird von ­sozialem Zusammenhalt, gegenseitigem Respekt und Offenheit gegenüber Vielfalt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein Miteinander zu ermöglichen. Wie wir das tun? In erster Linie mit gemeinsamem Kochen und Begegnungen auf Augenhöhe. Wir schärfen bei Men­ schen mit und ohne Flucht­erfahrung das Bewusstsein für Gestaltungsmöglichkeiten in der Gesellschaft, greifen beim Aufbau i­nterkultureller Communitys unter die ­Arme und schaffen belastbare, nachhaltige Netzwerke zwischen En­gagierten. Inzwischen umfasst unser Netzwerk ca. 1 500 engagierte Menschen in 25 Städten. ueberdentellerrandkochen.de 44 Alnatura Magazin 08.2017

Wir sind eine bunt gemischte Truppe aus Deutschen und Geflüchteten aus Afghanistan, dem Irak, Gambia und Syrien. Natalie Kobold, meine Ansprechpartnerin bei Tellerrand Heidel­ berg, berichtet, dass sie sich etwa im Abstand von drei Wochen üblicherweise im Gemeindehaus der Friedenskirche in Hand­schuhsheim zum Kochen treffen. Die meisten der Geflüchteten wohnen noch in den nahe gelegenen Flüchtlingsheimen. Einige wenige haben den Sprung in eine eigene Wohnung sowie einen Aushilfsjob schon geschafft. Für die Fish Pies starten wir mit dem Teig, damit er aus­ reichend Zeit zum Gehen hat. Dafür tun sich Evelyn und Modou zusammen. In einer Schüssel werden Mehl, Öl, Hefe und ­Wasser verknetet. Im Garten schnippeln die anderen bereits das Gemüse. Für die Füllung mischen wir Thunfisch, Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Am meisten Spaß haben wir beim »Falten« der Teigtaschen. Bakary macht es einmal vor – es sieht perfekt aus. Unsere Exemplare ähneln dann eher kleinen Teigbergen oder missratenen Ravioli. Nach einem kurzen Schmunzeln greift Bakary ein und gibt uns noch mal ein paar hilfreiche Tipps. Jetzt klappt es. Die Taschen wandern in den Ofen. In Gambia werden sie gerne frittiert. Draußen am Tisch finden indes lebhafte Gespräche statt. Man merkt, dass die Motivation und Lebenslust der Organisatoren auf die Geflüchteten überschwappen. Es haben sich schon einige Freundschaften entwickelt. Dabei finde ich es bewundernswert, wie viel Freizeit sie hier investieren, um die ­Geflüchteten zu unterstützen. Aktuell engagieren sich Anna, Nathalie und Co. besonders bei Bewerbungen. Hier wird am meisten Unterstützung gebraucht. Dann sind die Fish Pies fertig, ein guter Moment für ein Gruppenfoto. Doch es muss schnell gehen, denn es duftet schon wunderbar nach Frischgebackenem. Nach über zwei Stunden Kochen haben wir Hunger. An der Tafel erhalte ich Einblick in den Alltag der Geflüchteten. Einige halten sich mit Aushilfsjobs über Wasser. Dabei sind die meisten gut ausge­ bildet. Man merkt, dass die Idylle und der Schutz der Stadt ihnen guttun – viele von ihnen fühlen sich nach ein oder zwei Jah­ ren Aufenthalt einigermaßen angekommen. Trotzdem liegt noch ein steiniger Weg vor ihnen. Doch die Freiwilligen von Tellerrand unterstützen sie dabei, so gut sie können. LR

Bakary zeigt, wie die Fish Pies befüllt werden (oben). Anschließend wandern sie in den Ofen (Mitte). In Gambia werden die Fish Pies auch gerne frittiert. Freiwillige und Geflüchtete genießen das gemeinsam Zubereitete im idyllischen Garten (unten).


Mitmachen!

Sie möchten auch gemeinsam Über den Tellerrand kochen und voneinander lernen? In Heidelberg werden noch motivierte Freiwillige gesucht. Auch in Dresden freut sich die Orga­ nisation noch über Unterstützung. Anmeldung unter Satellit@ueberdentellerrand.org

REZEPT AUS GAMBIA

Fish Pies

Mit Thunfisch gefüllte Teigtaschen Zutaten für ca. 8 Pies 1 Pck. Trockenhefe / 250 g Weizenmehl Type 405 / 125 ml Olivenöl nativ extra / etwas warmes Wasser / 1 Zwiebel / 1 Dose Thunfisch in Sonnenblumenöl / Meersalz / Pfeffer / Saft von ½ Zitrone Zubereitung Hefe in etwas lauwarmem Wasser lösen und etwa 5 min stehen lassen. In einer Schüssel Mehl, Olivenöl und die gelöste Hefe mischen. Dann so viel Wasser hinzufügen, dass ein ge­ schmei­diger Teig entsteht. Für ca. 30 min gehen lassen. Für die Füllung Zwiebel in kleine Würfel schneiden. In einer Schüssel Thunfisch inklusive Sonnenblumenöl mit Zwiebelwürfeln, Salz, Pfeffer und Zitronensaft mischen. Nach Belieben kann jegliches Gemüse hinzugefügt werden. ­Petersilie eignet sich ebenso zum Verfeinern. Aus dem Teig kleine Kugeln formen. Diese auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz ausrollen. Etwa 1–2 TL der Füllung daraufgeben, Rand anfeuchten, zusammenklappen und mit einer Gabel rundherum andrücken. Teigtaschen entweder bei 200 °C im Backofen bei ­ Ober- und Unterhitze ca. 15–20 min goldbraun backen oder in reichlich Bratöl frittieren und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. • Zubereitungszeit: ca. 60 min • Nährwerte pro Portion: Energie 286 kcal, Eiweiß 8 g, Kohlen­hydrate 23 g, Fett 17 g


LEITBILD LANDWIRTSCHAFT

Boden schützen, Vielfalt bewahren

Wo wird es hingehen mit der Landwirtschaft? In dieser Serie äußern sich namhafte Experten zum Thema und stellen ihre Thesen vor.

Ressourcenschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben in Europa und weltweit. Doch zu oft scheitert er an gesellschaftlichen und politischen Missständen in den Ländern. Agrarökonom Prof. Dr. Stephan Dabbert erläutert im ­Gespräch mit Alnatura, wo Wissenschaft und Politik anset­ zen können, um den Ressourcenschwund aufzuhalten. Redaktion: Herr Prof. Dabbert, was ist die größte Herausforderung unserer Landwirtschaft? Stephan Dabbert: Aus globaler Perspektive ist Bodenschutz unser größtes Thema. Oder sagen wir es umfassender: Der Ressourcenschutz ist die größte Herausforderung, also der Schutz der Biodiversität, des Wassers und des Klimas. Mit Blick auf Deutschland stellt sich die Situation nicht so dramatisch dar wie weltweit. Wir verlieren zwar durch andere, nicht-landwirtschaftliche Nutzung noch immer jeden Tag zu viel Boden, aber der Verlust geschieht langsamer als im Weltmaßstab. Und wir haben hier keine großflächigen Kontaminationen wie andernorts, zum Beispiel durch Bergbau-Abraum, Müll oder stark verschmutzte Flüsse. Mit Blick auf Deutschland klingen Sie fast gelassen bei diesem Thema. Was bereitet Ihnen da mehr Sorge? Besonders umstritten ist in Deutschland das Thema der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Es gibt starke Impulse, Tiere gar nicht mehr landwirtschaftlich zu nutzen. Die Diskussionen werden zum Teil sehr emotional geführt. Natürlich müssen wir mit der uns anvertrauten Kreatur verantwortlich umgehen! Tiere sollen nicht leiden, bloß weil der Mensch sie nutzt. Aber wir brauchen die Tiere in der Landwirtschaft, im Weltmaßstab sogar noch mehr als in der Perspektive unseres Landes. Nicht zuletzt für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit. Ich habe den Eindruck, hier stehen uns noch schwierige Diskussionen bevor. Es ist nicht einfach, mit rigorosen Tierhaltungsskeptikern im Gespräch zu einer differenzierteren Sichtweise zu finden. Wenden wir uns wieder dem Ressourcenschutz zu. Wer soll tätig werden, wo sollen wir ansetzen? Ich bin ­Agrarwissenschaftler. Ich sehe vor allem die Wissenschaft in der Pflicht. Sie erkennt Probleme oft genauer und früher als die Allgemeinheit. Es ist auch Aufgabe der Wissenschaft, erkannte Probleme anschaulich und verständlich darzustellen, sie sichtbar zu machen, bevor sie unübersehbar werden.

46 Alnatura Magazin 08.2017

Und dann? Handeln müssen Politik und Gesetzgebung. Oft gerät das Thema Res­sourcenschutz erst auf die Agenda, wenn die Probleme dramatisch werden. Ressourcenschutz ist eine Vorsorgeaufgabe, die aber nur funk­ tioniert, wenn der Verzicht auf die Übernutzung von Ressourcen nicht dazu führt, dass die Betroffenen weniger Einkommen haben. Die Ent­loh­ nung ökologischer Leistungen durch den Staat, die Entwicklung einer ökologisch kompatiblen, angepassten Intensi­vie­ rung sind mögliche Wege. Warum macht man das dann nicht? Die Lösung klingt einfach. Maßnahmen des Res­sour­cen­schutzes ste­ hen sehr oft im Wider­ spruch dazu, dass Bauern mit der Na­turnutzung ein Einkommen erzielen wollen, ja müssen. In vielen Regionen Afrikas kommt eine dramatische Zuspitzung dadurch zustande, dass dort Krieg und Hunger herrschen. Erst wenn die Menschen sicher leben können und ihre Existenz nicht täglich gefährdet ist, sind sie überhaupt für Ressourcenschutzmaßnahmen offen. Ich denke übrigens, dass der internationale Handel mit Agrargütern hier eine ­große Verantwortung trägt. Der Handel muss den Ressourcenschutz mitdenken, wenn er Produkte aus sensiblen Natur­ räumen einkauft. Woran denken Sie zum Beispiel? An das sogenannte fossile Wasser, eine nicht erneuerbare Ressource. Der Umgang mit dieser Ressource muss sehr viel vorsichtiger erfolgen als der mit erneuerbarem Wasser. Die Praxis widerspricht derzeit oft dem Gedanken einer ökologisch sensiblen Agrarproduktion. Der Handel kann Nachweise fordern, dass die grundlegenden Ressourcenschutzanforderungen bei der Produktion der Erzeugnisse eingehalten worden sind.


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Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius.

Und bezüglich des Bodenschutzes hier bei uns im Land, was ist da zu tun? Das Thema kann Deutschland nicht alleine angehen, das muss im Konzert der Europäischen Union geschehen. Man sollte die Bodenversiegelung durch Wohn- oder Gewerbebebauung und Verkehrsinfrastruktur verlangsamen beziehungsweise sie intelligenter gestalten. Hier in Stuttgart-Hohenheim gibt es ein anschauliches Beispiel: Für ein campusnahes Studentenwohnheim wird zwar Fläche versiegelt. Aber man spart das tägliche Einpendeln der Studierenden, wenn sie direkt vor Ort wohnen. Eine große Aufgabe, die im Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik zu ­lösen ist, sehe ich darin, dass wir den Eintrag von toxischen Stoffen in die Böden verhindern. Früher ist man ziemlich sorglos mit Klärschlamm umgegangen und hat sich damit Schwermetallbelas­ tungen großer Flächen eingehandelt. Wir nutzen heute eine ungeheure Vielfalt an Stoffen. Man weiß noch viel zu wenig darüber, wie sich solche vom Menschen eingebrachten Stoffe langfristig in der Natur verhalten, wie sie wandern, wo man sie schließlich wiederfindet. Wir verstehen da noch lange nicht alles und sollten immer unter Wahren des bestmöglichen Vorsorgegedankens handeln. ››› Das Gespräch führte Dr. Manon Haccius.

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Prof. Dr. Stephan Dabbert ist seit 1994 Professor am Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim. Seit April 2012 führt der 58-jährige ­Agrarökonom die Universität Hohen­heim als Rektor. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören Ökonomik und Politik des biologischen Landbaus, betriebswirtschaftliche und agrarpolitische Bewertung umweltfreundlicher Landnutzungsverfahren.

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K L E I N E S I M K E R - TA G E B U C H

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as Bienenjahr neigt sich seinem Ende zu. Auch wenn es in den Gärten, Parks und Wiesen noch wunderbar blüht, für die Bienen reicht das nicht mehr aus. Astern, Borretsch oder auch Goldrute liefern bei Weitem nicht mehr so viel Nektar und Pollen, wie es beispielsweise Sal-Weide, Obstbaumblüte oder der Raps im Frühjahr und zeitigen Sommer ­taten. Das Volk verkleinert sich, die Zahl der Brutwaben nimmt deutlich ab und die Bienen stimmen sich auf den Winter ein. Selbst ein Anfänger wie ich kann das erkennen. Man sagt, die Bienen, die jetzt schlüpfen, sind Winterbienen. Sie leben bis zu sieben Monate (zum Vergleich: Eine Arbeitsbiene im Sommer wird oft nicht älter als drei bis sechs Wochen), überwintern und sind dann die Ammen der nächsten Frühjahrsbrut. Damit sie gut über den Winter kommen, ist nun die Aufgabe des ­Imkers, für ausreichend Futter zu sorgen. Vorausgesetzt, dass man ihnen ihren eigens dafür geschaffenen Honigvorrat entnommen hat. Stattliche 15 bis 20 Kilogramm Futter benötigt ein Volk. Die meisten Imker geben dieses in Form von Zucker. Bei mir bleibt da ein ungutes Gefühl, denn Honig ist bekanntlich mehr als eine reine Glukoselösung. So sehen es auch ­wesensgemäß arbeitende Imker, die den Bienen daher einen

Mit dem bloßen Auge zu erkennen: eine Varroamilbe, die einer a­ usgewachsenen Biene sprichwörtlich im Nacken sitzt. Die Milbe beißt sich fest und schwächt die Biene nicht nur, sondern kann zusätzlich auch Krankheiten übertragen.

Varroamilbe

Lese-Tipp: »Bienengemäß i­ mkern« von Günter Friedmann ist ein umfassendes Standardwerk zum ökologischen Imkern auf Basis der Demeter-Leitlinien. BLV-Buchverlag, München 2016, ISBN-978-3-8354-1544-7, 24,99 Euro.

Teil ihres eigenen Honigs überlassen. Auch mein Kompromiss ist daher eine Honig-Zucker-Mischung. Damit dürften sowohl die Bienen gut versorgt sein, als auch genügend Honig für die eigene Familie verbleiben. Doch es gibt eine weitere Aufgabe, die den Imker ab Hoch­ sommer bis in den Winter hinein beschäftigt: Die Bienen ­brauchen unsere Unterstützung beim Kampf gegen die Varroa­ milbe (Varroa destructor). Das heißt, eigentlich kämpft die ­europäische Honigbiene Apis mellifera gar nicht, sondern ist dem Parasit völlig unterlegen. Ganz anders übrigens als beispielsweise ihre asiatische Verwandte Apis cerana – sie hat einen Evolutionsvorsprung und kann mit den Milben leben. Nach Europa kam der kleine braune und mit dem bloßen Auge sichtbare Parasit vor einigen Jahrzehnten, in Deutschland ­wurde die Milbe erstmals 1977/78 nachgewiesen. Ihre Strategie: das Einschleusen in eine Brutzelle, wo sie sich zunächst vom Futtersaft und später direkt von der Made ernährt. Dort vermehrt sich die Milbe und die aus der befallenen Wabe schlüpfende Jungbiene ist verkrüppelt und oft flugunfähig, ihr ­Anblick ein Jammer. Ohne eine Behandlung beispielsweise mit Milch- oder Oxalsäure würde das Volk sterben, denn es wird stark geschwächt und ist anfällig für andere Erkrankungen. Daher gehört die Varroabehandlung nun leider zu den wesent­ lichen Aufgaben eines jeden Imkers. Und auch wenn die organischen Säuren weitgehend unbedenklich scheinen, für ein Bienenvolk sind sie dennoch Stress und menschlicher Eingriff. Es bleibt daher spannend, wie die Imkerei der Zukunft aussehen wird. ››› Anja Waldmann, Ernährungswissenschaftlerin, arbeitet schon über 17 Jahre für Alnatura. Seit vergangenem Jahr steht ein Bienenvolk in ihrem kleinen Garten. Jeden Monat lässt sie uns an ihren Jungimker-Erfahrungen teilhaben.

Sie haben eine Ausgabe verpasst oder möchten etwas nachlesen? Das Imker-Tagebuch finden Sie auch unter alnatura-blog.de 48 Alnatura Magazin 08.2017

Foto Biene: istockphoto / defun

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Freuen Sie sich auf das Alnatura Magazin im September:

Herausgeber Alnatura Produktions- und ­Han­dels GmbH, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­ bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de Öko-Kontrollstellennummer DE-ÖKO-001 Geschäftsführer von Alnatura Prof. Dr. Götz E. Rehn, Rüdiger Kasch Redaktions­leitung Susanne Salzgeber (SUS), Darmstädter ­Straße  63, 64404 Bi­cken­­bach, susanne.salzgeber@alnatura.de Anzeigen Daniel Fehling, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach Redaktion Jana Benke, Matthias Fuchs, Dr. Manon ­Haccius (MH), Anke Helène, Constanze K ­ lengel, Dr. Maren Kratz, Bet­ tina Pabel (BP), Lisa Rhein (LR), Rena Schäfges, Tina Schneyer, Julian Stock, Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW), Bianca Weis, Eva Wohlgemuth Verlag mfk corporate pub­lishing GmbH, Prinz-Chris­tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Alnatura: 3 Porträt Rehn, 4 Schultüte, 24; Oliver Brachat: 1, 6, 8, 11, 20 Rezept, 21 Rezept, 41, 50 Oliven; CARE / Holly Frew: 43; Marc Doradzillo: 3 Kirschen, 16– 19, 25 Bauer, 26 / 27, 45, 48 Porträt; Fotolia / Petunyia: 32 Babyfuß; Greenpeace.e.V / Bente Stachowske: 36; Greenpeace.e. V / Daniel Mueller: 37; istockphoto / defun: 48 Biene (oben); Dirk Ostermeier/Klimagourmet: 35 unten; Salome Roessler / Klimagourmet: 35 oben; People Wear Organic: 4/5 Baby; picture alliance / PIXSELL, Sanjin Strukic: 39; Privat: 15 Por­trät, 47 Porträt; Robert Seegler / usus kommunikation: Illustrationen 5 Mais, 10, 30, 46 / 47; Städel Museum, Frankfurt am Main: 40; tellaboutit.de: 9; VISCOM Fotografie: 12 / 13, 28 / 29; Waugsberg (https://commons. wikimedia.org/w/index.php?curid=2459158): 48 Drohne; Frank Weinert: 21 Übersicht, 50 Pizza; Gestaltung usus.kommu­nikation, Berlin, ususdesign.de Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel

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