Alnatura Magazin - April 2016

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alnatura.de A P R I L 2 0 16 I S S N   16 12 - 715 3

Alnatura Bio-Bauern-Initiative:

Die Schefflers aus Dankerode Warenkunde: Gesellschaft:

Raw-Food

Geburtshilfe


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Wir machen Bio aus Liebe.


April 2016 LIEBE KUNDINNEN, LIEBE KUNDEN, seit der Gründung von Alnatura vor über 30 Jahren orientieren wir unsere Arbeit an unserem Leitsatz »Alnatura – Sinnvoll für Mensch und Erde«. In letzter Zeit höre ich öfter die Formulierung »es macht Sinn« in Gesprächen. Vermutlich eine Verdeutschung des englischen Ausdrucks »it makes sense«. Oft wird er so dahingesagt, wohl ohne sich bewusst zu machen, dass etwas nur dann wirklich Sinn macht, wenn es sinnvoll, also voll von Sinn ist. Ein Gedanke oder eine Tat sind nur dann voll Sinn, wenn sie sich als hilfreich oder, besser noch, als heilsam erweisen. Sinnvoll kann nur sein, was zu einer Beförderung und Unterstützung dessen beiträgt, worüber wir nachdenken und was wir schließlich »behandeln«. Jede Tat muss sich daran messen lassen, ob sie sich als segensreich für das Handlungsobjekt erweist. Nur wenn unsere Tat das Wesen und damit den »Sinn« des Handlungsobjektes erkannt hat, schließt unsere Handlung an dem anderen an. Erst wenn wir zum Beispiel verstanden haben, wie die Erde als Organismus lebt, können wir eine gute biologische Bodenbearbeitung durchführen, die zu einer Verbesserung der Bodenqualität und der Humusbildung im Laufe der Vegetationsperioden beiträgt. Das ist dann möglich, weil wir den »Sinn« der Erde in ­unserem Erkennen gefunden haben. Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäfts­­führer Alnatura

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PANORAMA 4

Kochen & Genießen

WARENKUNDE Raw-Food 6 REZEPTIDEEN Avocado-Cashew-Creme / Windbeutel / 8

Porträt: Marcus Beckmann, der Hüter der Speisekammer KLEINE WEINSCHULE Was sind biodynamische Weine?

Im Super Natur Markt

MARKENSEITEN HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN VEGANE KOLUMNE Die Geschichte von Balance HERSTELLER-REPORTAGE Bauck ALNATURA MARKENPRODUKTE

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14, 32 16, 22, 36 17 18 24

Die besondere Bio-Qualität für Ihr Baby KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN Der Schatz in uns 26 Titel ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE 27 An Bord auf Bio gekommen ALNATURA EINBLICKE Die 100. Filiale 28 HERSTELLER-REPORTAGE Barnhouse 30 NATURKOSMETIK Gesundes Haar 34

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Kultur & Wissen

GESELLSCHAFT Geburtshilfe: universell und individuell 38 NACHHALTIG LEBEN Bitte nichts wegwerfen! 40 PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN Klinikclowns 43 ZEIT WISSEN »Freiheit wäre tödlich« 44 ERGÄNZENDE THERAPIEN Öldispersionsbad 46 ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS Tierisch gute Therapien 48 VORSCHAU, FILIALEN, IMPRESSUM

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A L N AT U R A

P   anorama  K U R Z U N D K N A C K I G

»Die kürzesten Wörter, nämlich ja und nein, erfordern das meiste Nachdenken.« Pythagoras (um 570–510 v. Chr.)

Gentechnik – Nein danke!

Alnatura und NABU verleihen Förderpreis an 15 neue Bio-Bauern Alnatura liegt es am Herzen, Bauern in Deutschland langfristig für den Bio-Landbau zu motivieren. Daher fördert das Unternehmen seit Anfang 2015 im Rahmen der Alnatura Bio-Bauern-Initiative das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) mit finanziellen Mitteln. Elf Landwirte konnten am 11. Februar auf der Biofach-Messe in Nürnberg den diesjährigen Förderpreis der Alnatura Bio-Bauern-Initiative entgegennehmen, an vier weitere Betriebe wird die Auszeichnung am 5. Juni 2016 auf dem Umweltfestival in Berlin verliehen. Diese landwirtschaftlichen Betriebe erhalten insgesamt 430.000 Euro – und damit die notwendige finanzielle Unterstützung, um von konventioneller Landwirtschaft auf Bio-Landbau umzustellen.

Slow-Food-Messe 31. 3.– 3. 4. 2016 in Stuttgart

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In Großbritannien ist jetzt Forschung an menschlichen Embryonen erlaubt worden, die mit der Gentechnik verwandten Verfahren in die Keimbahn eingreift. Das technische Verfahren, mittels dessen Genabschnitte »abgeschaltet« oder herausgeschnitten werden, nennt sich CRISPR/Cas9. In China wird schon seit einem Jahr solche Forschung an menschlichen Embryonen betrieben, die eine bis dato gewahrte Grenze des Manipulierens überschreitet. In der Pflanzenzucht sowie an Versuchstieren wird ebenfalls mit dieser Technik operiert, die gesetzlich bisher nicht als Gentechnik gilt. Die manipulierten menschlichen Embryonen dürfen den siebten Tag nach der Befruchtung der Eizelle und dem Beginn der Zellteilung bis zum Stadium der Blastozyste nicht überschreiten; die Experimente müssen dann abgebrochen, die Embryonen entsorgt werden (F.A.S., 7.2.2016). MH

NEU!

Alnatura Schokoladen mit veganer Rezeptur

Ob der Riegel aus hellem Nougat und knackigen Mandelstückchen oder die Tafelschokolade mit Flakes und Haselnüssen – beide Sorten haben eine vegane Rezeptur: Reisdrink ersetzt die sonst schokoladentypische Zutat Vollmilch. Die ­A lnatura Schokoladen werden ohne Sojalecithin und aus Bio-Zutaten hergestellt.


Wir feiern 100 Alnatura Super Natur Märkte in Deutschland

Auf den Alnatura Einblicke-Seiten 28 / 29 schauen wir zurück bis ins Jahr 1987, als die erste Filiale ihre Türen öffnete.

Bio-Eier vom Zweinutzungshuhn Blog-Liebling des Monats oh-sophia.net

»Vegane Köchin aus Leidenschaft«, so beschreibt Sophia Hoffmann sich selbst. Auf ihrem Blog ­dokumentiert sie die Ergebnisse ihrer Passion – und begeistert uns. Daneben veranstaltet die Wahlberlinerin Dinnerpartys, gibt Kochkurse und hat jüngst einen Youtube-Kochkanal gestartet, der den gleichen Namen trägt wie ihr wunderschön ­illustriertes Kochbuch: »Sophias vegane Welt«.

Mobile Hühnerställe, kleine Herden und sogenannte Zweinutzungshühner, bei denen auch die männlichen Küken aufgezogen werden, bedeuten ein Höchstmaß an Tierwohl für die Bio-Legehennen. In diesem ­»Paradies für Hühner« leben die Tiere auf dem mecklenburgischen Gut Wardow, das die norddeutschen Alnatura Filialen mit den neuen Bio-Eiern beliefert. Zweinutzung bedeutet: Die weiblichen Tiere werden zum Eierlegen und die männlichen Tiere zur Mast eingesetzt. Alnatura bietet die Bio-Eier der Zweinutzungsrasse Les Bleus unter dem Namen »Alnatura Origin« in den Super Natur Märkten in Hamburg, Bremen, Hannover und Göttingen an. Übrigens unterstützt Alnatura auch andere Zweinutzungs-Initiativen, in denen Bruderhähne aufgezogen werden. Aktuell gibt es beinahe im ganzen Bundesgebiet in den Alnatura Filialen Eier aus dieser alternativen Form der Legehennenhaltung.

Neues Kaffee- und Snack-Angebot

Die Eröffnung des 100. Alnatura Super Natur Markts am 17. März 2016 in Berlin war auch der Startschuss für ein erweitertes Angebot in den Bäckerei-Theken der Märkte: In zwei Berliner Filialen begann der Test eines Heißgetränke-Angebots zum Sofort-Genießen oder Mitnehmen. Ob Bio-Cappuccino mit Soja-Drink Vanille oder der aktuelle Tee des Monats: Sie, liebe Kunden, sind herzlich eingeladen, ausgewählte ­Alnatura Produkte an der Bäckerei-Theke zu probieren. Im April folgen zwei weitere Märkte in Freiburg, dann einer in Frankfurt und einer in München. Der Umwelt zuliebe befüllt Alnatura gern eigene oder mitgebrachte Mehrweg-Becher – dafür gibt es einen Rabatt von 30 Cent.

Alnatura Filialen

• Neue Filiale Ettlingen (ab 25. April) • E rweiterung der Freiburger Alnatura Filiale am Fahnenbergplatz 3 (geschlossen vom 9. bis 20. April, Wiedereröffnung am 21. April) • U mzug der Hamburger Alnatura Filiale Grindelallee 7 in die Schanzenstraße 34-36 (Eröffnung am 28. April) Alle Filialen: alnatura.de/filialen


Neben dem obligatorischen Salat

und frischem Obst stehen auch Nüsse, Kerne und Saaten sowie Trockenfrüchte auf dem Speiseplan eines Rohköstlers. Selbst Riegel und Schokolade gibt es mittlerweile in Raw-Food-Qualität. Voraussetzung: Bei ihrer Herstellung wurden Temperaturen von circa 42 Grad Celsius nicht überschritten.


KOCHEN & GENIESSEN

WA R E N K U N D E

Raw-Food N

UR KOHLRABI- UND MÖHRENSTÜCKE, GRÜNE SALATBLÄTTER UND AUF KEINEN FALL KOCHEN – IST DAS RAW-FOOD? Gleich vorneweg: Ganz so

ist es nicht, eine einheitliche Definition sucht man bisher vergebens, dafür findet man aber sehr individuelle Ausprägungen. Während der Ernährungsansatz der einen kompromisslos auf unerhitzte Lebensmittel setzt, andere auch die Wasserqualität einbeziehen, akzeptieren die nächsten ein schonendes Erwärmen auf Temperaturen bis 42 Grad Celsius. Die Diskussionen zum Thema Raw-Food-Diet (deutsch: Rohkost-Ernährung) sind mitunter recht kontrovers. Hier der Versuch einer sach­ lichen Betrachtung: GESCHICHTE Im Reich der Tiere kommt wohl kein Individuum auf die Idee, seine Nahrung zu garen. Tiere ernähren sich ausschließlich von Unerhitztem – ganz gleich ob pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Unsere menschlichen Vorfahren taten das lange Zeit ebenso. Erst mit dem Zunutzemachen von Feuer wurden Speisen gegart. Im evolutionären Maßstab geschah dies vor gar nicht allzu langer Zeit. Kritische Stimmen vermuten zwischen dem gestiegenen Anteil gegarter Kost und den sogenannten Wohlstandskrankheiten einen Zusammenhang. Für Ärzte wie Adolf Just (1859–1936) und Maximilian Bircher-Benner (1867–1939) Grund genug, um vor mehr als hundert Jahren im deutschsprachigen Raum Rohkost als alter­ native Ernährungsform zu propagieren. Die beiden waren so etwas wie die Pioniere, andere schlossen sich ihnen an und variierten die Kostempfehlung – weltweit. Daher gibt es heute der Rohkost-Ernährungsformen viele.

VERSUCH EINER DEFINITION Umgangssprachlich meint das Wort »Rohkost« zunächst den Obstsalat oder die kleine Salatbeilage auf dem Restaurantteller – das Ganze als frische Ergänzung auf dem Speiseplan jedes Normal­köstlers. Anders in der »Rohkost-Ernährung«: Streng genommen kommen hier ausschließlich ungekochte Lebensmittel auf den Tisch. Auf das Frühstücksei, die gegarte Kartoffel oder Scheibe Brot wird verzichtet. Denn Erhitzen ist tabu! Je nach Auslegung der Rohkost-Definition gilt das nicht nur f­ ür pflanzliche, sondern auch für tierische Lebensmittel. Sprich: Nicht jeder Rohköstler ist Vegetarier. Des Weiteren gibt es Rohkost-Verfechter, die den Schwerpunkt auf Wildkräuter und -gemüse setzen, andere wiederum rücken Sprossen, Obst und Trockenfrüchte in den Fokus. Gerade bei Letzteren stellt sich die Frage: Ent-

stehen bei der Sonnentrocknung von beispielsweise Rosinen nicht auch Temperaturen, die über 42 Grad liegen? Eine Frage, welche die Gemüter mancher Rohköstler erhitzt. Um sich einen Überblick über den Ernährungsstatus von Rohköstlern zu verschaffen, hat die Justus-Liebig-Universität Gießen 1995 eine Arbeitsgruppe Rohkost gegründet. Hier heißt es: »Rohkost-Ernährung ist eine Kostform, die weitgehend oder ausschließlich unerhitzte pflanzliche (teilweise auch tierische) Lebensmittel enthält. Es werden auch Lebensmittel einbezogen, die verfahrensbedingt erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind (zum Beispiel kalt geschleuderter Honig und kalt gepresste Öle), ebenso Lebensmittel, bei deren Herstellung eine gewisse Hitzezufuhr erforderlich ist (zum Beispiel Trockenfrüchte, Trockenfleisch, Trockenfisch und bestimmte Nussarten). Außerdem können kalt geräucherte Erzeugnisse (zum Beispiel Fleisch und Fisch) sowie essig- und milchsaure Gemüse Bestandteil der Rohkost-Ernährung sein.« PRO UND CONTRA Was bewegt nun Menschen, sich mit der Rohkost-Ernährung auseinanderzusetzen? Zunächst: Das Erhitzen von Lebensmitteln zerstört Vitamine; beispielsweise sinkt der Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln durch längeres Kochen deutlich. Auch zersetzen sich Enzyme bei Temperaturen oberhalb von 42 Grad Celsius; wertvolle ungesättigte Fettsäuren werden geschädigt. Gründe, die für die kalte Küche sprechen. Andererseits sind Lebensmittel wie Kartoffeln, Hülsenfrüchte oder Getreide roh ungenießbar – sie verschwinden damit vom Speiseplan und schränken die Lebensmittel-Auswahl ein. Und: Es gibt Inhaltsstoffe, die für eine optimale ­Verfügbarkeit Wärme benötigen. Auch ist Hygiene das A und O für jede Rohkost – in der Herstellung, im Handel und im eigenen Vorratsschrank. Denn fällt die keimtötende Erhitzung weg, besteht die Gefahr eines vorzeitigen Verderbs. Ein Fazit ist schwer zu ziehen und einmal mehr zeigt sich, dass Ernährung eine sehr individuelle Angelegenheit ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt die tägliche Zufuhr von mindestens 200 Gramm Rohkost und zwei Portionen Obst. Kombiniert mit Nüssen, Saaten und nativen Ölen eine gute Basis für ausgefallene Gerichte und neue Zubereitungsvarianten. Denn so viel steht fest: Der Raw-Food-Trend hat viele spannende Rezeptideen hervorgebracht. Diese können Abwechslung auf den Teller bringen – und zwar auf jeden. Beispielsweise indem man »Nudeln« aus fein gehobelten Zucchinistreifen zubereitet und mit frischem Pesto serviert. AW

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REZEPTIDEEN

Rezept-Tipp: Das HeidelbeerGranité lässt sich auch gut mit einem Prosecco kombinieren. Hierfür das Granité in geeignete Gläser füllen und mit Prosecco aufgießen.

Avoca do -Ca sh

ew -Creme

em ig •  fr uc ht ig - cr   sz ei t 4 0 m in  + ng tu ei •  Z ub er + ze it G ra ti né 6 – 8  h G ef ri er kerne chzeit Cashew 4–5 h Einwei p ro P erso n •  N ä hr w erte  g, cal, Eiweiß 4 Energie 2 8 9  k 1  g 2 t te 2 3  g , F et K oh le n­h yd ra


KOCHEN & GENIESSEN

Tobias Schütze ist Filialleiter im Alnatura Super Natur Markt in der Dotzheimer Straße in Wiesbaden.

Avocado-Cashew-Creme mit Heidelbeer-Granité Für 6–8 Personen Heidelbeer-Granité: 95 g Rohrohrzucker / 200 ml Wasser / 300 g Heidelbeeren (TK) / 250 ml Heidelbeersaft / Saft einer halben Zitrone / Avocado-CashewCreme: 70 g Cashewkerne / 2 reife Hass-Avocados /

Saft von 2 kl. Limetten / 1–2 TL Rohrohrzucker / 2 geh. TL Cashewmus / 1 EL Pflanzenöl (z. B. Sonnen­ blumenöl) / 1 Pr. Meersalz Zubereitung Für das Heidelbeer-Granité 75 g Zucker und 100 ml

Wasser zusammen aufkochen, bis sich der Zucker auf­gelöst hat. Zuckersirup beiseitestellen und vollständig abkühlen lassen. Heidelbeeren mit 20 g Zucker in einer Schüssel mischen und auftauen lassen. Heidelbeeren, Zucker­ sirup, Heidelbeersaft, 100 ml Wasser und Zitronensaft in einem Standmixer oder mit einem Mixstab ­ in einem hohen Mixbecher fein pürieren. Heidelbeer-Fond durch ein feines Sieb passieren, um das Fruchtfleisch zu entfernen. Fond in ein längliches, flaches Gefäß (z. B. eine Auflaufform) füllen und über Nacht (mind. 6–8 h) im Tiefkühlfach einfrieren. Gefrorene Granité–Masse mit einer Gabel an der Oberfläche zu lockeren Eiskristallen zusammenkratzen. Bis zum Anrichten im Gefrierfach aufbewahren. Für die Avocado-Cashew-Creme Cashewkerne in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser bedecken und für 4–5 h einweichen. Avocados halbieren, Kern entfernen, Fruchtfleisch mit ­einem Löffel herauslösen. Fruchtfleisch, eingeweichte Cashewkerne, Limettensaft, Zucker, Cashew­ mus, Öl und Salz in einen hohen Mixbecher geben. Mit einem Stabmixer zu einer glatten, feinen Creme pürieren. Anrichten Creme in einen Spritzbeutel füllen und auf die Gläser verteilen. Die Gläser nach Belieben mit dem Granité auffüllen und mit Avocadospalten garnieren.

Mein Lieblingsrezept

Windbeutel

»Bevor ich bei Alnatura anfing, machte ich eine Ausbildung in einer Küche. Wir hatten abends den Vorstand zum Essen da und ich musste mit meinem Ausbilder nach dem Tagesgeschäft noch das Menü richten. Ausbildungsbaustein an diesem Tag: Windbeutel. Kennt man, isst man gerne, lecker! Dass diese Süßigkeit eine ganz schöne Herausforderung ist, sollte ich an diesem Tag noch lernen  …« Für 6 Personen

500 ml Milch / 200 g Rapsöl / Meersalz / 400 g Mehl / 8–10 Eier (ca. 600 g) / Rapsöl für das Blech / Puderzucker zum Bestäuben / süße Sahne Zubereitung Für den Brandteig Milch, Fett und Salz zum Kochen bringen.

Mehl sieben und unter kräftigem Rühren hineingeben. Weiter rühren, bis am Boden ein weißer Belag und ein zäher, glatter Teig entsteht (dass das so in die Arme geht, war mir vorher nicht klar). Vorsicht mit der Temperatur! Erhitzt man zu viel, verbrennt die Teigmasse, erhitzt man zu wenig, geht der Teig nicht auf. Die heiße Masse in eine Schüssel geben. Eier nach und nach einrühren, damit der Teig nicht stückig wird und die Bindung verliert. Die warme Masse in eigroßen Häufchen durch die Sternentülle des Spritzbeutels auf ein mit Rapsöl eingefettes Backpapier geben, nicht zu nah aneinander. 35 min bei mittlerer Hitze backen, dabei eine kleine Schüssel Wasser in den Ofen geben, damit der Dampf die Außenschicht elastisch hält. Nach dem Abkühlen das obere Drittel abschneiden, mit Puder­ zucker bestreuen. Sahne aufschlagen und auf den unteren Teil spritzen, dann den bestäubten Teil auf die Sahne setzen. Ein Traum!

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P O R T R ÄT

Ravioli mit sen Schö nb uchlin

•  a us ge fa ll en h  sz ei t ca . 1 ,5 •  Z ub erei tu ng t +  1  h R uh ez ei Stück ro p te er •  N ä hr w l, Eiweiß 5  g, ca  k 7 0 1 Energie 4  g te 1 3  g , F et t K oh le n­h yd ra

Marcus Beckmann, der Hüter der Speisekammer

In Chemnitz geboren, erlernte Marcus Beckmann sein Handwerk im Vorstandsrestaurant der Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart. Danach sammelte er Erfahrung in verschiedenen Hamburger Häusern, unter anderem als Chef de Partie Entremetier und als Chef de Partie. Seit 2012 kocht er im Stuttgarter Restaurant Speisekammer West. Das Motto des Restaurants: Echte Frische braucht kurze Wege. Daher verköstigt der 28-Jährige die Gäste fast ausschließlich mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten ohne industrielle Geschmacksverstärker und ohne künstliche Zusatzstoffe. Egal ob Käse, Gemüse, Fleisch, Öle, Gewürze oder Eier – die Zutaten für seine Kreationen kommen von vertrauens­ würdigen Produzenten aus der Gegend. Seit 2014 ist die Speisekammer West sogar mit den drei Löwen der »Schmeck den Süden«-Gastronomen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung belegt, dass das Restaurant mehr als 90 Prozent ­regionale Produkte – inklusive der Getränke – anbietet.

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Wie beginnen Sie Ihren Tag? Je nach Arbeitsbeginn gehe ich davor oder danach meistens schwimmen. Aber natürlich ­dürfen das obligatorische Müsli mit Banane und ein Kaffee nicht fehlen. Danach kann der Tag starten. Gibt es ein Essen aus der Kindheit, das Sie besonders geprägt hat? Das Schnitzel und die Spaghetti Bolognese meiner

Oma waren schon immer sehr lecker. Gerade die Bolognese esse ich heute immer noch sehr gern. Haben Sie heute ein Lieblingsgericht? Im Sommer gibt’s ­einfach nix Besseres als einen frischen Schweizer Wurstsalat mit ’nem kühlen Blonden. Was ist Ihr favorisiertes Getränk? Bananensaft. Welche Gewürze setzen Sie am häufigsten ein? Gemahlenen Kümmel, Salz, Zucker, Jaipur-Curry. Was war Ihr bisher größter Koch-Flop? Die gekochten Suppenhühner wegzuschmeißen … Ich konnte ja nicht ahnen, dass man so etwas noch für Hühnerfrikassee verwenden kann. Gibt es eine Geschmackskombination, die für Sie eine völlig neue, überraschende Erfahrung war? Die Ras-el-Hanout-­

Gewürzmischung. Einfach mal ausprobieren – die ist super für Ragouts und Kartoffelgerichte.


Im nächsten Monat:

KOCHEN & GENIESSEN

Barbecue-Hähnchenschenkel Kartäuserklöße Koch-Porträt: Sarah Wiener

Ravioli gefüllt mit Schönbuchlinsen und ­Ziegenfrischkäse Für ca. 20 Ravioli Nudelteig: 125 g Weizenmehl Type 405 / 125 g feiner Hartweizengrieß / 1/3 TL Meersalz / 2 Eier / 1 Eigelb / Raviolimasse: 150 g gekochte Schönbuchlinsen (oder Alblinsen) /

100 g Ziegen­frischkäse / Salz, Pfeffer / Schnittlauch, Thymian, Petersilie / 50 g Butter Zubereitung Für den Nudelteig gesiebtes Mehl mit Grieß vermischen. In die Mischung eine Mulde drücken

und Salz zufügen. Eier und das zusätzliche Eigelb in die Mulde schlagen. Langsam Mehl und Eier vermengen und d ­ urchkneten. Nimmt der Teig das Mehl nicht völlig auf, etwas Wasser einar­ beiten. Wenn die Masse glatt und fest ist, den Teig in Folie einschlagen und 1 h kühl ruhen lassen. Für die Füllung Linsen in kochendes Wasser geben und ca. 15–20 min garen. Wasser dabei ungewürzt lassen. Danach Linsen abschütten und abschrecken. Nun den Ziegenfrischkäse mit den Linsen vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schnittlauch, Thymian und Petersilie fein hacken. Dabei ½ TL gehackten Thymian für die Thymianbutter aufbewahren. Die gehackten Kräuter zur Linsen-Ziegenkäse-Masse geben und gut vermengen. Nudelteig in mehreren Vorgängen dünn ausrollen und halbieren. Raviolifüllung in ca. 20 Häufchen auf die 1. Hälfte des Teiges setzen und die Zwischenräume mit Wasser bestreichen. Die 2. Hälfte der Teigbahn darüberschlagen und mit einem Ausstecher oder den Händen festdrücken. Danach mit einem Teigrad oder Ausstecher trennen. Ravioli ca. 5 min in Salzwasser garen, herausheben und gut abtropfen lassen. Butter in einer Pfanne schmelzen und den gehackten Thymian dazugeben. Ravioli in der Pfanne vorsichtig durchschwenken.

Wildkräutersa la gebackenem Sca t mit morza

•  fr üh lin gs ha ft • Z ub erei tu ng sz ei t ca . 3 0  m in  • N äh rw erte pr o Pe rs on Energie 1 06 5 kc al, Eiweiß 33 g, Ko hl en ­h yd ra te 56  g , Fe tt 72  g

Wildkräutersalat mit gebackenem Scamorza Für 2 Personen Vinaigrette: 7 EL Rapsöl / 2 EL Traubenkernöl / 2 EL Balsa­

mico­essig weiß / 1 EL Honig / 1 EL Senf / Salz und Pfeffer / Salat: 125 g gemischte Wildkräuter (z. B. Schafgarbe, Pimpinelle, wilder Koriander, Brunnenkresse, Wiesenkerbel, Löwenzahn, Sauerampfer, Rauke) / Käse: 150 g Scamorza / 50 g Mehl / 2 Eier / 150 g Paniermehl / 25 ml Rote-Bete-Saft nach Belieben / 125 ml Öl Zubereitung

Die Vinaigrette-Zutaten mit Stabmixer oder Schneebesen mischen und mit den Wildkräutern vermengen. Scamorza in 1 cm dicke Scheiben schneiden und in Mehl wälzen. Eier mit einer Gabel leicht verquirlen. Käsescheiben durch das Eigemisch ziehen und zuletzt mit Paniermehl (dieses kann auch mit Rote-Bete-Saft eingefärbt werden) p ­ anieren. Danach in einer Pfanne mit Öl knusprig ausbacken.

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KLEINE WEINSCHULE

Was sind biodynamische Weine?

S

IND DAS NICHT DIE MIT DEN KUHHÖRNERN? Was

hat Wein mit Kuhhörnern zu tun, die man mit Mist füllt und in der Erde verbuddelt? Selbst denjenigen, die beim Namen des Anthroposophen und Erfinders der biologisch-­ dynamischen Landwirtschaft, Rudolf Steiner, ratlos mit der Schulter zucken, kommt die Sache mit den Kuhhörnern irgendwie bekannt vor. Man hat schon davon gehört und kann es sich merken, weil es sich erst mal ziemlich verrückt anhört. Ob verstanden oder nicht: Auch wenn ein Winzer kein Anhänger der anthroposophischen Philosophie Steiners ist, kann ihn das Ergebnis der im biodynamischen Anbau eingesetzten Präparate überzeugen. Fakt ist, dass immer mehr Bio-Winzer mit biodynamischen Mitteln arbeiten, weil sie feststellen, dass es Reben wie Boden guttut, die Pflanzen robuster und weniger anfällig für Krankheiten sind. Wer aber auf Pestizide und Kunst­dünger verzichtet, wird häufiger in den Weinberg gehen ­müssen. Das bedeutet eine Mehrarbeit von bis zu 30 Prozent und erklärt auch den höheren Preis von biodynamisch erzeugten Weinen.

EIN ZENTRALER GEDANKE RUDOLF STEINERS ZUR LANDWIRTSCHAFT, den er bereits vor über 90 Jahren vor-

trug, ist das Ideal des möglichst geschlosssenen Kreislaufs. Ein landwirtschaftlicher Betrieb wird als Organismus gesehen: Der Mensch, das Tier, die Pflanze, der Boden leben wie ein Organismus im Rhythmus der Natur. Man nimmt voneinander, aber man gibt auch wieder etwas zurück. Kuhhörnern kommt im biodynamischen Weinbau eine wichtige Rolle bei der Herstellung bestimmter Präparate zu. Der Winzer füllt die Hörner mit Kiesel oder Kuhmist und vergräbt sie von Frühjahr bis Herbst oder über den Winter im Boden. Wenn sie dort Licht, Wärme oder einfach nur Lebenskräfte angereichert haben, werden die umgewandelten Füllungen mit Wasser verrührt und im kommenden Jahr in feinster Dosierung im Weinberg versprüht. Zum Beispiel stinkt der Mist im Kuhhorn nicht mehr, nachdem das Horn wieder ausgegraben wurde. Der Mist hat sich verwandelt in eine humusähnliche Substanz. Die im Weinberg versprühten Präparate dienen nicht der Düngung, sondern haben eine ausgleichende, die Pflanze stärkende und den Boden belebende Wirkung. Zusätzlich sorgen möglichst betriebseigener Kompost und Kräuterpräparate, wie Schachtelhalm oder Brennnessel, für lebendigen Dünger und dienen der Stärkung der Pflanzen, zum Beispiel gegen Pilzinfektionen.

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VERSTEHT MAN DEN RHYTHMUS DER NATUR als Zusammenspiel zwischen kosmischer Energie und den natürlichen Kreisläufen, richtet man seine Arbeitsprozesse im Weinberg anders ein. So bringt man das Hornkiesel-Präparat eher bei Neumond und das Hornmist-Präparat bei Vollmond aus. Auch beim Rebschnitt, der Ernte und den Arbeiten im Keller achten viele biodynamisch arbeitende Winzer auf die Mondphasen. Im Keller bei der Pressung der Trauben, dem Vergären der Maische oder des Saftes sowie beim Ausbau des Weins versuchen biodynamisch arbeitende Winzer, den Werdegang des Weins behutsam zu führen und zu kontrollieren. Physikalische oder chemische Eingriffe sind dabei nicht erlaubt. Reinzuchthefen, welche die Gärung beschleunigen oder geschmacklich in den Wein eingreifen, sind ebenfalls verboten. Gerade hier erweist sich der Mehraufwand im Weinberg als Gewinn. Je


Frizzante und Co.

gesünder die Rebstöcke, desto besser sind die geernteten Trauben und desto ­weniger ­Arbeit im Keller ist nötig, um einen Qualitätswein zu erzeugen. Tiefe, komplexe, vom Terroir geprägte Weine sind hochwertige Weine, die i­hren Ursprung nicht in hochtechnisierten Weinlaboren ­haben. Solche unverfälschten Weine, in denen man den Boden, auf dem sie wachsen, riechen und schmecken kann, werden im Weinberg gemacht – und zwar im Einklang mit der Natur. Das ist das Herzstück des ­biodynamischen Weinbaus und gleichzeitig die Zukunft der Qualitätsweine. SUS

Biodynamische Weine Weine, die nach den Regeln der biologisch-dynamischen Landwirtschaft angebaut und her­gestellt werden, erkennt man am Demeter-Siegel (wie andere Bio-Lebensmittel auch) oder an der Biodyvin-Zertifizierung (ausschließlich für Weinbaubetriebe). Weltweit sind 858 Weingüter Demeterzertifiziert, davon 53 in Deutschland. 103 französische und 2 deutsche Weingüter sind Mitglied im Verband der biodynamisch arbeitenden Winzer.

KIESEL wird in Kuhhorn gefüllt und anschließend für einige Monate in

der Erde vergraben. Mit Wasser verdünnt gehört es zu den wichtigsten

KOCHEN & GENIESSEN

Im nächsten Alnatura Magazin

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

Ob zu Salat oder Frisch­ käse mit Spinat – der ­R ivaner passt zum Frühling. Mit weiteren veganen Weinen aus biodynamischem Landbau (Demeter) ist er Teil der E ­ xklusivserie »Himmel und Erde«. WALFRIED SANDER BIO-WEINE »HIMMEL UND ERDE«**

vegan

• nur bei Alnatura erhältlich • Exklusiv-­Abfüllungen: verschiedene Rebsorten vom Bio-Pionier Walfried Sander aus Rheinhessen • Rivaner: aus der Rebsorte Müller-Thurgau, der charakteristisch nach Muskat und ­weißen Blüten duftet • Regent-Dornfelder: kräftiger Rotwein mit angenehmen Fruchtnoten, passt zu Gulasch, Spaghetti Bolognese und ­geräucherten Würsten je 0,75 ml 5,49 € (1 l = 7,32 €)

Präpa­raten in der biodynamischen Landwirtschaft (oben). ES GIBT KEINE »UNKRÄUTER« im biodynamischen Weinberg. Jede Pflanze und jedes

Tier tragen zur erwünschten Biodiversität bei.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Filialen erhältlich.


MARKENSEITE*

Ayurvedische Tees zum Wohlfühlen

Seit über 40 Jahren steht YOGI TEA® für Kräuter- und Gewürztees, die auf ayurvedischen Teerezepturen basieren. Die einzigartige, auf ein Originalrezept von Yogi Bhajan zurückgehende ayurvedische Teemi­schung aus Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken und schwarzem Pfeffer wurde in Europa erstmals in den 1970er-Jahren angeboten. Heute schätzen Menschen auf der ganzen Welt die besonderen Geschmacksnoten von mehr als 80 ausgewählten Kräutern und Gewürzen aus kon­ trolliert ­biologischem Anbau, die den 44 verschiedenen Sorten ein ­unvergleichliches Aroma verleihen.

Der Markentisch des Monats Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.

BIO-TEE CLASSIC Der Tee, mit dem alles begann: ayur­ vedische Gewürzteemischung mit Zimt, Kardamom und Ingwer. Am besten gesüßt und mit Milch genießen. 17 Teebeutel à 2,2 g = 37,4 g 3,29 € (100 g = 8,80 €)

14 Alnatura Magazin 04.2016

BIO-TEE INGWER ORANGE MIT VANILLE Sonnig und fruchtig schmecken Ingwer und Orange im Tee. Mit Minze, Zitronen­ gras und Vanille abgerundet – für Entspannung, Anregung und Zuversicht. 17 Teebeutel à 1,8 g = 30,6 g 3,29 € (100 g = 10,75 €)


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

BIO-TEE FRAUEN POWER Fruchtig, kräftig, inspirierend. Mit ­Hibiskus, Himbeerblättern, Pfefferminze und Angelikawurzel – ein starker Tee für starke Frauen. 17 Teebeutel à 1,8 g = 30,6 g 3,29 € (100 g = 10,75 €)

BIO-TEE KLARER GEIST Innehalten und die Kräuterteemischung mit Ginkgo, Zitronengras und Zitronen­ verbene genießen. Manchmal ist das Leben leichter, als man denkt. 17 Teebeutel à 1,8 g = 30,6 g 3,29 € (100 g = 10,75 €)

BIO-TEE DETOX Ausgewogene Mischung von scharfen und süßen Gewürzen wie Ingwer, S­ üßholz, Kardamom, Koriander und Löwenzahn. Genau richtig zum Regenerieren. 17 Teebeutel à 1,8 g = 30,6 g 3,29 € (100 g = 10,75 €) Alnatura Magazin 04.2016

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HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

RABENHORST BIO-MEHRFRUCHTSAFT »ANTIOXIDANTIEN« vegan • 100 % Direktsaft aus neun verschiedenen Früchten • mit Vitamin C • sorgfältige Auswahl der Rohwaren aus nachhaltigem Anbau • schonende Abfüllung, bei der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente weitestgehend erhalten bleiben 0,75 l 3,99 € (1 l = 5,32 €) + Pfand 0,15 €

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

Aus über hundert Jahren Erfahrung in der Saftherstellung und neun ausgewählten Bio-Früchten entsteht dieser Mehrfruchtsaft aus dem Hause Rabenhorst. So kommt noch mehr Vielfalt in die Veggie-Küche: Mit dem weißen Mandelmus in der neuen Variante aus hundert Prozent europäischen Mandeln. Besonders aromatisch eignet es sich hervorragend als vegane Zutat für Desserts und Saucen oder als purer Brotaufstrich. RAPUNZEL BIO-MANDELMUS WEISS vegan • 100 % Mandeln aus Europa • die schonend blanchierten Mandeln werden ohne weitere Zusätze bei Rapunzel im Allgäu zu feinem Mus verarbeitet • zart-cremige Konsistenz • ideal zum Verfeinern von Süßspeisen, Saucen oder Suppen 250 g 9,99 € (100 g = 4,– €)

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LAZZARETTI BIO-SPIRALNUDELN KICHERERBSEN vegan, GRÜNE LINSEN vegan ODER ROTE LINSEN vegan • glutenfrei • handwerkliche Herstellung • langsame Trocknung bei niedriger Temperatur • ähnliche Festigkeit wie bei traditionellen Teigwaren • einfach und schnell zubereitet, nur 5 min Kochzeit je 250 g 3,79 € (100 g = 1,52 €)

Bio-Teigwaren aus hundert Prozent Hülsenfrüchten – das in der Provence beheimatete Fa­­ milienunternehmen Lazzaretti punktet mit Nudeln ganz ohne Weizen.


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VEGANE KOLUMNE

No fat, low carb und andere Mythen – Die Geschichte von Balance

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S VERGEHT JA KAUM EINE WOCHE, OHNE DASS EINE NEUE DIÄT ERSCHEINT. Kein Lifestyle-

Magazin, von Brigitte bis zu Men’s Health, kommt ohne die doch diesmal wirklich wahren und Wunder wirkenden Maßnahmen für das optimale Körpergewicht und -gefühl aus. Wunder wirkt das wohl hauptsächlich hinsichtlich der Verkaufszahlen. Denn die meisten Diäten helfen zwar kurzfristig, Gewicht zu reduzieren, aber beim Ernährungs-Memory heißt das Pendant zu Diät eher Jo-Jo-Effekt als Wunschgewicht. Leckereien wie Fruchtgummis mögen zwar teils vollkommen fettfrei sein, aber mal Hand aufs Herz: Wenn einem die oft enthaltene Schweine-Gelatine nicht den Appetit verdirbt, versteht man spätestens beim Zucker- und Kaloriengehalt auf der Rückseite, dass das nicht die ganze Wahrheit sein kann. Und die No-Fat-Verfechter erhalten ohnehin Gegenwind von den Low-Carb-Kollegen: Für die entspricht das Frühstück aus Rührei mit Speck in Massen statt Maßen nicht nur ganz klar dem neusten Trend der Paleo-Diät, denn schließlich hat der Urmensch ganz bestimmt ganz genau so gegessen. Durch die fehlenden bösen Kohlenhydrate erreicht man so natürlich, ganz klar und sicher am schnellsten Wunschgewicht und Topform. Apropos Wunschgewicht: Wenn Sie kurz von der Waage steigen und einen Liter Wasser trinken, wiegen Sie zwar ein Kilo mehr, haben aber sicherlich nicht zugenommen. Wenn Sie anfangen, neben der bewussten Ernährung auch Sport zu treiben, kann es sein, dass Sie zwar viel Fett verlieren, aber durch die Zunahme von Muskeln kaum Gewicht. Spiegel und Gürtel sind oft die besseren Indikatoren dafür, ob man die Ernährung mal überdenken und Bewegung irgendwo unterbringen sollte. Aber das nur nebenbei. Schaut man sich die einzelnen Diäten also an, wird schnell klar, dass es sich oft um sehr einseitige Ernährungsformen handelt, die zwar kurzfristig schnelle Erfolge bringen, aber nur schwer dauerhaft beibehalten werden können. Was wird wohl die langfristig sinnvolle Diät sein? Wie kann man sich gesund, ausgewogen und lecker ernähren, ohne ständig wieder mit starken Einschnitten und Heißhunger kämpfen oder neue Hosen kaufen zu müssen?

Na klar – vegan werden! Naja, so einfach ist es leider auch nicht … Aber warum haben Veganer seltener Probleme mit Übergewicht? Oftmals setzen sich Veganer intensiv damit auseinander, was gesund ist, und kommen meist auf einen ­gemeinsamen Nenner: Vollwertkost. Vollwertkost im wörtlichen Sinne, also Produkte, die mög­lichst nicht verarbeitet sind und wenige, isolierte Zutaten ­enthalten, sind immer eine gute Wahl. Obst und vor allem ­kalorienarmes Gemüse, in ihrer Gänze verarbeitet, bieten mit ­einem hohen Ballaststoff- und Flüssigkeitsgehalt die große Basis einer ausgewogenen Ernährung. Von der Vielfalt mal abgesehen, kann man hier richtig zuschlagen und muss nicht mit Mini-Mahlzeiten auskommen. Dazu sollte man dem Körper Zeit geben, sich umzustellen, und das Ganze langsam angehen, anstatt innerhalb von ­wenigen Wochen viele Kilos zu verlieren. Wir haben doch Zeit, Slow Food ist en vogue, der übernächste Sommer kommt bestimmt. »Iss jeden Tag alle Farben des Regenbogens!«, hat mal eine Freundin zu mir gesagt. Und wenn man dafür nicht in die Fruchtgummi-Tüte greift, sondern ins Obst- und Gemüseregal, wird man wohl kaum falsch liegen. ››› Julian Stock ist Mitarbeiter des Alnatura Sortiments­ managements und bekennender Veganer und Genießer. Jeden Monat äußert er sich zu einem Thema, das ihn umtreibt. Schrei­ ben Sie ihm, wenn Sie möchten: julian.stock@alnatura.de

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Lowb car

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Bauckhof Naturkost – Demeter-Pionier und Experte fßr glutenfreie Produkte


I M S U P E R N AT U R M A R K T

H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Wo die Mühlen anders mahlen In einem kleinen Ort namens Rosche in der Lüneburger Heide keimt Pioniergeist auf traditionsreichem Boden. Bei Bauckhof Naturkost werden Getreideprodukte in biodynamischer Qualität hergestellt.

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IE BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT IST DIE MODERNSTE FORM DER LANDWIRTSCHAFT. DENN SIE BERÜCKSICHTIGT DIE BEDÜRFNISSE DER NATUR.«

Davon ist Jan-Peter Bauck, Geschäftsführer von Bauckhof Naturkost, überzeugt. Das Unternehmen, das seinen Firmensitz in einem kleinen Ort Namens Rosche in Niedersachsen hat, ist auf Getreideprodukte in Bio- und Demeterqualität spezialisiert. Das Sortiment umfasst zum Beispiel Mehle, Müslis und Backmischungen. Darüber hinaus ist Bauckhof Naturkost nicht nur ein Pionier unter den Naturkostherstellern, sondern auch in der Herstellung glutenfreier Produkte. Im Bauckhof Naturkost Sortiment findet sich ein breit gefächertes Angebot kontrolliert glutenfreier Lebensmittel in Bio-Qualität. Gegründet wurde das Unternehmen 1969 ursprünglich als Vermarktungsgesellschaft für den Vertrieb von DemeterErzeugnissen aller Art. Die Geschichte des Familienbetriebs beginnt jedoch bereits viel früher: im Jahr 1932. Damals ­stellte Baucks Großvater Eduard seinen landwirtschaftlichen Betrieb auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise um. Zuvor hatte der junge Landwirt den Hof seines Vaters in Klein Süstedt bei Uelzen übernommen. Mit Begeisterung setzte er die damals als fortschrittlich geltenden konventionellen Methoden ein ­und erhöhte so den Bestand der Schweine von 30 auf 300. Doch dann wurden die Tiere krank. Kein Tier­ arzt kam der Ursache auf die Spur, und Eduard Bauck suchte fieberhaft nach einer Lösung. Er fand sie bei einem Vortrag, in dem die biodynamische Wirtschaftsweise vorgestellt wurde. Darin wurde e­ rklärt: »Wenn Ihr so weitermacht, werden Eure Böden unfruchtbar und Eure Tiere werden krank.« Die Initialzündung für Eduard Bauck. Er stellte fest: Es waren zu viele Schweine im Stall, dadurch vermehrten sich die Keime rasend schnell. Also reduzierte er den Tierbestand und begann außerdem ­mit der Kompostwirtschaft, einer vielfältigen Frucht­ folge und dem Einsatz biodynamischer Präparate. Schon nach dem ersten Jahr konnte er sich über positive Effekte freuen.

»Die Besonderheit am anthroposophischen Ansatz ist, dass man die Welt und Menschen stets in Bewegung sieht. Es ­gibt keinen statischen Zustand. Jeder einzelne kann sich und die Welt verändern und etwas bewegen«, erklärt Jan-Peter Bauck heute. Jeder habe die Möglichkeit, sich bewusst einem Thema zu stellen und dann frei zu entscheiden, das Richtige ­zu tun. Und auch Landwirtschaft könne eine solche Bewegung bedeuten – hin zu einer fruchtbareren Welt. Für die biodynamische Wirtschaftsweise bedeutet dies beispielsweise ganz konkret, auf die Qualität des Bodens zu achten und ihn lebendig zu halten. Ein guter Boden hat eine feinkrümelige Struktur und enthält viele Mikroorganismen, die mithilfe von Sauerstoff Humus herstellen. Regenwürmer machen den ­Boden fruchtbar und lockern ihn, und die Erde hat dann eine gute Wasserbindungsfähigkeit. Wenn man die Fruchtfolge ­gut abstimmt, kommt dies dem Boden zugute: Einer Pflanze wie Weizen, die sehr nährstoffzehrend ist, sollte idealerweise eine Leguminosenart wie Klee, Bohnen oder Erbsen folgen. Durch sie wird die Erde wieder mit Stickstoff angereichert und fruchtbar. Klee hat dazu den Vorteil, sogar im Winter ­zu wachsen. Und er kann anschließend verfüttert werden.

uc k Ja n- P et er B a Alnatura Magazin 04.2016

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Bauckhof Naturkost kurz gefasst LEHRLINGE BEI BAUCK lernen zum Beispiel, dass es sieben

­Getreidesorten gibt: Weizen (Dinkel ist ein Verwandter), Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais und Hirse.

Viele Faktoren beeinflussen die oberen 25 Zentimeter der ­Bodenschicht. »Sie ist wie ein großes Haustier, da muss man sich gut drum kümmern«, erklärt Bauck lächelnd. Es ist ein Lächeln, das nicht darüber hinwegtäuschen kann, wie ernst es ihm mit der Fürsorge um den Boden ist. Bauckhof unterstützt mit großem Engagement die BioBoden Genossenschaft, eine Initiative der GLS-Bank zur Förderung der Bio-Landwirtschaft. Die Idee dahinter: Teilt man die zur Verfügung stehende Anbaufläche von 1,4 Milliarden Hektar durch 7 Milliarden Menschen, stehen jedem Menschen 2 000 Quadratmeter zu Verfügung. Mit einer Mitgliedschaft bei der BioBoden Genossenschaft kann man Verantwortung für diese Fläche übernehmen. Das Kapital wird verwendet, um landwirtschaftliche Fläche zu kaufen und sie dauerhaft biologisch zu bewirtschaften. BioBoden wurde im Herbst 2014 gegründet, bislang sind fünf Millionen Euro gesammelt worden. DAS RICHTIGE ZU TUN BEDEUTET FÜR BAUCK AUCH, SOZIALE VERANTWORTUNG ZU ÜBERNEHMEN. Der Natur­

kosthersteller Bauckhof arbeitet mit dem Bauckhof Stütensen zusammen. Stütensen ist gemeinsam mit Klein Süstedt und Amelinghausen einer der drei Bauckhöfe aus denen Bauckhof Naturkost hervorgegangen ist. Noch heute setzen sie sich gemeinsam für die biodynamische Landwirtschaft und die Werte, die hinter diesem Ansatz stecken, ein. Um diese Wirtschaftsweise auch für die Zukunft zu sichern, übertrug die

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Inhabergeführter Hersteller von Demeter- und Bio-Produkten auf Getreidebasis mit eigener Vermahlung, 41 Prozent glutenfreie Produkte Gegründet 1969, Ursprünge 1932 mit erstem Bauckhof Mitarbeiter 135 Standort Rosche, Lüneburger Heide

Familie Bauck ihren Grund und Boden 1969 stiftungsähnlich in gemein­nützige Eigentumsstrukturen. Auf dem Bauckhof Stütensen ist seitdem eine sozialtherapeutische Einrichtung mit anthroposophischer Ausrichtung angesiedelt. Es leben und arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen in Landwirtschaft, Gärtnerei, Forstwirtschaft, Töpferei und im hauswirtschaftlichen Bereich. »Aus der Vielfalt der unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Lebensimpulsen entsteht der eigene und ganz besondere so­ziale Organismus unserer dorfähnlichen Gemeinschaft«, so Reiner von Kamen, Leiter von Stütensen. »Es vereint uns ­der Impuls, miteinander zu leben und zu arbeiten und Erfahrungsräume zu ermöglichen, die Entwicklungen schaffen.« Die Wohnmodelle auf dem Bauckhof Stütensen sind unterschiedlich und bieten je nach Fähigkeiten und Persönlichkeit die passende Umgebung: Es gibt WGs und Paarwohnungen, Einzelappartements und Hausgemeinschaften. Für das Bauckhof Müsli und den Bauckhof Hot Hafer bereiten sieben bis neun Bewohner der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft des Bauckhof Stütensen ­am Vormittag Äpfel vor. Sie werden von Hand geschält und am Nachmittag dann maschinell entkernt und gewürfelt. ­70 bis 90 Kilogramm


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»Es vereint uns der Impuls, miteinander zu leben und zu arbeiten.«

Reiner von Kamen, Leiter des Bauckhof Stütensen

Äpfel vom Demeter-Apfelhof Augustin werden pro Tag von ihrer Schale befreit und verarbeitet. ­Auf der Arbeitsplatte häufen sich die Schalen – jeder hat seine eigene Technik und so gleicht kein Apfelschalenberg dem nächsten. Die Atmosphäre ist freundlich und fröhlich. Sie tun, als ob sie gleich in den frisch geschälten Apfel reinbeißen, und lachen ausgelassen ü ­ ber diesen Scherz. BAUCKHOF NATURKOST BEZIEHT SEIN GETREIDE von rund 40

Höfen in Vertragsanbau und überwiegend aus Norddeutschland. Die ersten Bauckhof-Produkte waren Zuckerrübensirup, Weizennudeln und Rapsöl. Sie wurden in Zeiten ohne Bio-Siegel hauptsächlich in Reformhäusern verkauft. Seit den 1990er-Jahren konzentriert sich Bauckhof auf die Getreideverarbeitung. Eine Ausrichtung, die die Basis für eine weitreichende Entscheidung schaffte: für die Entwicklung glutenfreier Produkte. Drei Jahre Vorbereitung brauchte es, bis eine gute und sichere Qualität erreicht war. Entscheidend ist eine strikt getrennte Produktion. Seit­dem kamen immer mehr gluten­ freie Produkte hinzu. Heute bietet die große glutenfreie Auswahl ­Zöliakie-Betroffenen einen wesentlich e­ ntspannteren Umgang mit Essen. Die Entwicklung glutenfreier Produkte passt ohne Frage zum Steiner’schen Anspruch, Sinnvolles für Menschen zu bewegen. GS

ÄPFEL FÜR LECKERE MÜSLIS: Die Bewohner vom

Bauckhof Stütensen haben viel Spaß bei der Arbeit, jeder hat seine ganz eigene Technik beim Schälen (ganz oben). PRODUKTION UND ABFÜLLUNG von glutenfreien

Bio-Produkten wie Buchweizenmehl (Mitte und unten). Wenn immer möglich werden in den BauckhofProdukten Zutaten in Demeter-Qualität verarbeitet.

Blog-Tipps rund um das

Thema Glutenunverträglichkeit: zoeliakie-treff.de zoeliakie-austausch.de Alnatura Magazin 04.2016

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H E R S T E L L E R - E M P F E H L U N G* ÖKOLAND BIO-SCHUPFNUDEL-PFANNE • Schupfnudeln aus Hartweizengrieß • mit Brokkoli, Mais und Paprika • mild-würziger Geschmack • ohne Hefeextrakt und ohne Zusatz von Aromen • schon fertig gegart und in wenigen Minuten erwärmt 450 g 4,59 € (1 kg = 10,20 €) tiefgefroren

Keine Zeit, aufwendig zu kochen? Mit der vegetarischen Bio-Schupfnudel-Pfanne schmeckt es wie hausgemacht: Mini-Schupfnudeln mit knackiger Gemüsemischung. Tipp: in heißem Olivenöl kross anbraten.

Köstliche Vorspeise, aromatische Beilage oder Snack zwischendurch– die würzigen Salate von Bio-Verde bringen den Geschmack ferner Länder auf den Teller! BIO-VERDE BIO-BULGUR-SALAT** vegan ODER BIO-COUSCOUS-SALAT** vegan • Bulgur-Salat: mit Paprika und Curry • Couscous-Salat: mit Linsen, Lauch und feinen Kräutern • Bulgur ist Hauptnahrungsmittel im Vorderen Orient, Couscous Grundbestandteil der nordafrikanischen Küche, beides wird aus Hartweizengrieß hergestellt je 125 g 2,49 € (100 g = 1,99 €)

ANDECHSER NATUR BIO-FRUCHTQUARK HIMBEERE** • cremiger Genuss mit ausgewählten Bio-Himbeeren • mit wertvollem Bio-Joghurt verfeinert • ideal als Dessert geeignet 150 g 0,89 € (100 g = 0,59 €)

Fruchtig-frischer Quarkgenuss – dieser köstliche Fruchtquark besticht durch die Kombination aus BioMilch aus dem Alpenvorland und feinem Himbeer­ püree.

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Mit dieser schonend geschlagenen und mit Meersalz verfeinerten Fassbutter schmeckt das Butterbrot besonders gut – ein Highlight auf jedem Frühstückstisch! GLÄSERNE MOLKEREI BIO-FASSBUTTER SAUERRAHM GESALZEN • aus Bio-Rahm mit 81 % Fett • traditionell im Butterfass geschlagen • mit Meersalz verfeinert • streichfähig • in Pergamentpapier eingeschlagen 250 g 2,79 € (100 g = 1,12 €)


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F R I S C H E B E I A L N A T U R A

Spinat

– ein vielseitiges Gemüse

BASTIAANSEN CHARMEUX MIT SCHWARZKÜMMEL • aus pasteurisierter Bio-Milch mit natürlichem Fettgehalt • mindestens 50 % Fett i. Tr. • aus mikrobiellem Lab • durch Rotkulturen wird über die Rinde ein feines Aroma gebildet, das sahnig-mild unterlegt ist 100 g 1,99 €

Feines Aroma mit milder Schärfe – dieser halbfeste Schnittkäse mit Schwarzkümmel wird im Hause Bastiaansen nach altem französischen Rezept hergestellt.

Weite Wiesen und Auslauf fast rund um die Uhr – das Wohl der Tiere mit artgerechter Haltung hat bei Freiland Puten oberste Priorität. Und das schmeckt man! FREILAND PUTEN BIO-PUTENHÜFTSTEAK • rotes, marmoriertes Fleisch aus der Oberkeule der Pute • eignet sich besonders zum Braten in der Pfanne oder auf dem Grill • alle Stufen der Erzeugung sind konsequent an ökologischen Kriterien ausgerichtet ca. 400 g 7,96 € (100 g = 1,99 €) Dieses Frischeprodukt finden Sie portioniert und abgepackt in der Kühltheke.

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* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Es ist so weit – in den Regalen weicht das Winter- und Lagergemüse allmählich den frischen Gemüsesorten. Einer der ­Ersten: Spinat. Ihn gibt es nur selten in frischer Variante. Doch wenn, dann sollte man zugreifen und ihn roh im Salat genießen oder als blanchiertes Gemüse auf den Tisch bringen. Dabei gilt zu beachten: Gekochter Spinat, der nicht wenigstens mit Salz und Pfeffer verfeinert wird, ist eine sehr fade Angelegenheit. Besser noch mit Öl, Zwiebel, Knoblauch und Fetawürfeln anbraten. So ist das frische Blattgemüse eine perfekte Beilage zu Putensteak oder mediterranem Fischfilet.


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Die besondere Bio-Qualität für Ihr Baby Seit mehr als 20 Jahren gibt es Babykost von Alnatura. Von Anfang an in Bio-Qualität und, wann immer möglich, mit Zutaten aus biodynamischem Landbau (Demeter) – der konsequentesten Form des Bio-Anbaus. Die hohen Alnatura Qualitätsansprüche sind seitdem unverändert, das Babysortiment kontinuierlich gewachsen: vom Gemüse­ gläschen über den Getreidevollkornbrei bis hin zu den Obstgläschen mit hundert Prozent Frucht, knusprigem Zwieback und aromatisch-milden Teesorten.

Für eine natürliche Ernährung im ersten Lebensjahr In den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch unbestritten das Beste für den kleinen neuen Erdenbürger. Doch spätestens nach dem sechsten Lebensmonat (mitunter auch schon nach dem v­ ierten) reichen die Nährstoffe dieser Milch nicht mehr aus, um den Säugling gut zu versorgen – Zeit, Beikost einzuführen. GEMÜSE MACHT DEN ANFANG. Zunächst ist weniger mehr: Der erste Brei sollte nur aus einer Gemüsezutat bestehen, so wie im Alnatura Gläschen Karotte pur. Hier wird ausschließlich die Rodelika-Möhre verwendet, eine samenfeste Sorte, die aus biodynamischer Züchtung stammt. Nach einigen Tagen dürfen – Schritt für Schritt – weitere Gemüsesorten oder stärkehaltige Zutaten wie die Kartoffel dazukommen. Man sagt: Vielfalt fördert die Geschmacksausbildung. Im Alnatura Sortiment findet man daher auch Gläschen mit ­»alten« Gemüsesorten wie die Steckrübe oder Gelbe Bete. ­Eines gilt für das gesamte Glaskost-Sortiment: Salzzu­ga­ben sind tabu. Durch den Verzicht auf Salz bleibt der unverfälschte Gemüsegeschmack erhalten und der kindliche Organismus wird nicht überlastet. Außerdem enthalten die Zutaten von Natur aus eine geringe Menge Salz.

MILCH UND GETREIDE KOMMEN HINZU. Ist die Gemüse-

mahlzeit erfolgreich eingeführt, wird es Zeit für die nächste Beikost-Etappe: den Getreide-Milchbrei. Dieser wird optimalerweise mit frischer Vollmilch zubereitet. Der zweite Bestandteil der Mahlzeit ist Getreide. Hier gilt: Ganz egal, ob Dinkel, Hafer oder Hirse – Vollkornprodukte liefern noch viele der wertvollen Inhaltsstoffe des unverarbeiteten Getreides. Daher steckt in den Alnatura Getreidebreien das volle Korn. Zucker braucht der feine, von Natur aus leicht süße Brei nicht. Und: Für alle, die es eilig haben, gibt es von Alnatura Milch-Getreidebreie, die lediglich mit Wasser zubereitet werden.


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Die konsequenteste Bio-Qualität: Demeter Der biodynamische Landbau (Demeter) ist die konsequenteste und ursprünglichste Form der ökologischen Landbewirtschaftung. Den Grundstein legte ­Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie. Jeder Hof wird als lebendiger und individueller Organismus betrachtet, zu dem Tiere (vor allem das Rind) obligatorisch dazugehören. Einzigartig sind die biodynamischen Präparate, welche die Landwirte aus Natursubstanzen herstellen und die für einen lebendigen Boden und ein harmonisches Pflanzenwachstum sorgen. Sie werden in kleinsten Mengen angewandt und daher auch mit Homöopathie für Boden und Pflanzen verglichen. Rund 75 Prozent der ­Alnatura Babynahrung tragen das Alnatura Demeter-Siegel.

Die Alnatura Qualitätskriterien für das Babysortiment • alle landwirtschaftlichen Zutaten stammen zu 100 % aus Bio-Anbau • wann immer möglich, kommen die Zutaten aus bio­dynamischem Landbau (Demeter) • den Babygläschen wird kein Salz zugesetzt* • 100 % Frucht für alle Obstgläschen, die Süße stammt nur aus Fruchtzutaten* • einfache Rezepturen mit wenigen unterschiedlichen Zutaten – für eine stufenweise Einführung neuer Lebensmittel • Geschmacksausbildung beim Kind durch große Produktvielfalt • Rezepturentwicklung mit unabhängigen Experten * Zutaten enthalten von Natur aus Salz und Zucker

OBST ERGÄNZT DEN SPEISEPLAN. Nach einem weiteren

Monat wird der Speiseplan um Apfel, Birne und Co. erweitert. Die Basis dieser Mahlzeit ist ein milchfreier Getreidevollkornbrei, der mit püriertem Obst oder einem halben Alnatura Obstgläschen verfeinert wird – eine vollwertige Mahlzeit, die keine Zuckerzugabe benötigt. Daher bestehen alle Alnatura Obstgläschen aus hundert Prozent Frucht. Die Alternative für Eilige: Die bereits verzehrfertigen Alnatura Obst-Getreidegläschen, natürlich ebenfalls ohne Zuckerzusatz – schließlich liefern die Zutaten auf natür­liche Weise milde Süße.

ES WIRD STÜCKIGER UND MEHR. Etwa ab dem achten

Lebensmonat ändert sich nicht nur die Konsistenz der Mahlzeiten, sondern auch die Portionsmenge: Die Mittagsmenüs beispielsweise sind nicht mehr fein püriert, sondern stückig; die Gläschengröße darf durchaus 220 Gramm ­­ oder 250 Gramm betragen. Und um den ersten Geburtstag herum hat das Baby meist schon so viele Zähnchen, dass es auch feste Nahrung kauen und langsam an die Familienkost herangeführt werden kann.

Infos rund um die Ernährung im ersten Lebensjahr, Produkte und Rezepte sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen unter alnatura.de/baby

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KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN

Der Schatz in uns Alnatura Kundin Helga Molter möchte den Menschen wieder mehr Vertrauen in ihre innere Stimme schenken.

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IE GUTE NACHRICHT: IN JEDEM VON UNS STECKT DIESER SCHATZ. Bei manchen ist er schon in früher

Kindheit verloren gegangen und schlummert nun tief im Verborgenen. Andere spüren ihn in sich, glauben aber nicht daran und verdrängen ihn. Zudem wären da noch die, die auf der Suche nach dem Glück sind … Und Schatzsucher bleiben. Doch das kann sich ändern. Der Schatz wartet nur darauf, gefunden zu werden und ans Tageslicht geholt zu werden! Er nennt sich »die innere Stimme«. Davon gehört haben die meisten, aber die innere Stimme wirklich selbst gehört beziehungsweise wahrgenommen? In einer lauten Welt fällt es oft schwer, diese leise Stimme wahrzunehmen. Doch auch hier eine gute Nachricht: Diese leise Stimme wird lauter, je mehr Beachtung wir ihr schenken. Die »laute Welt«, das sind die vielen Stimmen von außen. Da wären unsere Mitmenschen, die Politik, die Wirtschaft und die Medien zu nennen. Jeder von ihnen ist so laut wie möglich und speist uns täglich mit »Nahrung«, die verarbeitet werden muss. Diese Nahrung von außen stellt aber kein Lebensmittel dar. Um daran zu gelangen, um erfüllt zu leben, müssen wir unseren »stillen Schatz« zum Reden bringen und vor allem hören. Doch wie? Mit Sicherheit haben Sie schon mal eine Entscheidung ­getroffen, mit der Sie sich nicht gut gefühlt haben. Sie haben sie vermutlich getroffen, weil es andere von Ihnen so erwartet haben oder »weil es doch jeder so macht«. Diese Entscheidung hat Ihr Verstand, Ihr Ego, Ihr »äußeres Ich« oder, wie Albert Einstein es nannte, der »rationale Geist« getroffen. Einstein sprach einst: »Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine ­Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.« Der »intuitive Geist«, das ist unsere innere Stimme. Es gilt nun, dieses Geschenk anzunehmen.

MIT EINER KLEINEN ÜBUNG können auch Sie Ihren Schatz wieder ans Tageslicht bringen. Stellen Sie sich eine bestimmte Situation vor, in der Sie vor einer Entscheidung stehen. ­Schließen Sie Ihre Augen und atmen tief in Ihren Bauch. Atmen

Sie langsam wieder aus. Bitte zweimal wiederholen. Stellen Sie sich nun vor, Sie treffen eine bestimmte Entscheidung. Atmen Sie nun wieder tief in Ihren Bauch. Fühlt sich das leicht und unbeschwert an, Sie haben vielleicht sogar ein kleines Lächeln im Gesicht? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Schatz gefunden! Ihre innere Stimme sagt ganz klar, dies ist die richtige Entscheidung. Haben Sie es nicht geschafft, tief einzuatmen, es stellte sich ein gewisses Engegefühl im Bauch- oder Brustbereich ein? Dann wiederholen Sie die bewusste Atmung und spüren in sich hinein. Probieren Sie das Gleiche mit einer anderen Entscheidung, die Ihnen vielleicht sowieso schon bewusst wird, und achten Sie darauf, wie es Ihnen mit der Atemübung nun geht. Ich bin mir sicher, auch Sie finden den Schatz. Denken Sie daran, er wartet nur darauf, gefunden zu werden … Diese Übung soll ein Hilfsmittel sein, Ihre innere Stimme wahrzunehmen und darauf zu vertrauen. Schon bald werden Sie sich keine bestimmten Entscheidungen mehr vorstellen müssen, Ihre innere Stimme wird lauter und Sie vertrauen ganz intuitiv. Ihr Verstand wird sich am Anfang noch oft zu Wort melden, zum Beispiel mit dem berühmten »Aber …«. Doch dann denken Sie an die Worte Albert Einsteins. Sehen Sie die innere Stimme als »Geschenk« und den Verstand als »treuen Diener« – und nehmen das Geschenk an. ››› Helga Molter, Jahrgang 1987, glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder, praktiziert seit ihrer Ausbildung an der Interna­ tionalen Heiler- und Heilpraktikerschule École San Esprit energe­ tische Heilweisen, um Menschen auf dem Weg zu sich selbst zu begleiten.

»Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine G ­ esellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.« Albert Einstein

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An Bord auf Bio gekommen th ia s un d B io -B au er n M at r Ev el yn Sc he ff le

25 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der Alnatura Bio-Bauern-Initiative auf den Bio-Landbau um. Im Alnatura Magazin lernen Sie jeden Monat eine der BioBauern­familien kennen.

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IE GESCHICHTE, WIE MATTHIAS UND EVELYN SCHEFFLER ZUM BIO-LANDBAU GEKOMMEN SIND, klingt fast wie das Drehbuch einer TV-Serie.

Als junge Landwirtschaftsstudenten heirateten sie, die schon geplante Hochzeitsreise musste damals jedoch ausfallen. 25 Jahre später, zur Silberhochzeit im November 2014, holen die Schefflers endlich ihren Traum nach. Sie gehen an Bord eines bekannten Luxuskreuzers, die Reise führt sie in die Karibik. Doch statt türkisblauem Wasser und wolkenlosem Himmel empfangen Regen und Sturm die spät flitternden Landwirte aus Dankerode in Sachsen-Anhalt. Matthias Scheffler macht das Beste daraus und besucht das schiffseigene Fitnessstudio. Dort lässt er eine Stoffwechselmessung durchführen. Das ­Ergebnis ist alarmierend, ihm wird dringend eine Ernährungsumstellung empfohlen. Noch an Bord beginnt der 49-Jährige mit seinem neuen Programm, wieder zu Hause stellt er zusätzlich seine Ernährung auf Bio um. Scheffler nimmt 16 Kilo­ gramm ab, seine Allergien sind wie weggeblasen. Doch die neue Überzeugung passt nicht zur Wirtschaftsweise seines konventionell geführten Hofes. »Ich habe jedes Jahr für 100.000 Euro Pestizide auf meine Felder gesprüht, doch zu Hause kam nur noch Bio auf den Tisch, das widersprach sich«, erzählt Matthias Scheffler. Er beginnt, Bio-Fachzeit-

schriften zu lesen, und nimmt Kontakt zur Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden auf. Ein Landbau-Professor erarbeitet gemeinsam mit Studenten ein Umstellungskonzept. Wie müssen die 650 Hektar Land bearbeitet werden? Welche Fruchtfolgen gilt es zu beachten? Wie kann das Bio-Futter ­für die 120 Limousin-Rinder angebaut werden? Die Vorgaben des Anbauverbandes Naturland geben eine wichtige Orien­ tierung. In dieser Phase stellen die Studenten den Kontakt zu Alnatura her, sie wissen von ABBI, der Alnatura Bio-BauernInitiative. »Wir haben uns gleich beworben, unser Konzept hat den ABBI-Beirat überzeugt. Mit der finanziellen Zusage fällt die Umstellungsphase leichter«, freut sich Evelyn Scheffler. Inzwischen bieten die Schefflers das Fleisch ihrer Rinder im eigenen Bio-Hofladen an. Sobald der Hühnerstall auf die strengen Naturland-Anforderungen umgestellt ist, kommen auch Bio-Eier hinzu. Der Weg in die Zukunft ist also vorgezeichnet. Ob sie jemals wieder eine Kreuzfahrt buchen werden? Diese Frage beantworten Matthias und Evelyn Scheffler einfach mit einem herzhaften Lachen. Volker Laengenfelder

Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) Aktuell wächst die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland stärker als die Bio-Anbaufläche. Zu wenige Bauern stellen auf Bio-Landbau um; einige entscheiden sich sogar für die Rückumstellung von Bio auf konventionell. Die Gründe sind vielfältig, die Folgen eindeutig: Immer mehr Bio-Rohstoffe müssen importiert werden. Alnatura will Bauern in Deutschland langfristig für den Bio-Landbau motivieren und hat deshalb die Alnatura Bio-Bauern-Initiative ins Leben gerufen. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf den Bio-Landbau unterstützt. alnatura.de/ABBI

Mitmachen: Für die aktuelle Bewerbungsphase können sich interessierte Bauern vom 1. März bis 30. Juni bewerben. Mehr Infos unter alnatura.de /ABBI

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A L N AT U R A B I O - B A U E R N - I N I T I AT I V E


A L N AT U R A E I N B L I C K E

Alnatura eröffnet die 100. Filiale Eine innovative Idee, viel Pioniergeist und Mut für das andere: Daraus gingen bis heute 100 Alnatura Super Natur Märkte hervor.

Ein Supermarkt nur für Bio-Produkte – dieser Gedanke stieß in den Achtzigerjahren zunächst noch auf große Skepsis. Dennoch wagte der Gründer und Geschäftsführer von ­Alnatura, Götz E. Rehn, diesen mutigen Schritt und eröffnete im Jahr 1987 den ersten Alnatura Super Natur Markt in Mannheim – weitere 99 sollten folgen.

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HNE MEINE FREUNDE UND FAMILIE HÄTTEN WIR ES NICHT GESCHAFFT«, so blickt Götz E. Rehn

heute auf die Anfänge seiner Super Natur Märkte ­zurück. Damit meint er ganz klar die finanzielle, mentale und auch tatkräftige Unterstützung im Vorfeld der Eröffnung des ersten Super Natur Markts in Mannheim. Niemand war sich zu schade, Plakate zu kleben oder Regale aufzufüllen – und das ganz oft bis spät in die Nacht. Auch Götz E. Rehn zog sich damals die Alnatura Schürze an und unterstützte sein Mannheimer Team im Verkauf. Die Skepsis in der Öffentlichkeit ­gegenüber diesem Konzept kam nicht von ungefähr: Bis zu

1987 Götz E. Rehn im

ersten Super Natur Markt in Mannheim.

diesem Zeitpunkt wurden Bio-Läden eher belächelt, das Image war irgendwo zwischen Tante-Emma-Lädchen und Öko-­ Initiativen angesiedelt. Genau das wollte Rehn aufbrechen und somit Bio für alle erlebbar machen. Bio-Produkte in einem freundlichen, modernen, hellen Supermarkt-Ambiente? Das gab es bisher noch nicht – und das war der Plan. BIO FÜR ALLE – UND DAS MAL 100 Seit Mannheim ist viel

Wasser den Rhein, Main, Neckar, die Spree und auch die Isar heruntergeflossen: Heute gehören insgesamt über 100 Filialen in 45 Städten zum Alnatura Netzwerk – in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Allein die Hälfte aller Filialen eröffnete innerhalb der letzten sieben Jahre. Die jüngste unter ihnen und damit die 100. Filiale überhaupt ist ab Mitte März in Berlin am Start. Auch hier erwartet die Kunden ein abwechslungsreiches Vollsortiment: Über 6 000 Bio-Produkte, darunter rund 1 200 Bio-Artikel der Marke Alnatura, sorgen für eine große Auswahl vielfältiger Produkte für den täglichen Bedarf und den besonderen Genuss. Den Sortimentsschwerpunkt bildet die Frische: Brot, Backwaren, Käse, Molkereiprodukte sowie tagesfrisches Obst und Ge­ müse. Zum Sortiment gehört zudem Babynahrung ebenso wie Müslis, Nudeln, Hülsenfrüchte, Brotaufstriche, Säfte, Öle ­und Wein. Spezialsortimente für Allergiker sowie für ernährungs- und trendbewusste Kunden runden das Angebot im Super Natur Markt ab.

» Mir

war klar, dass der Markt von der ersten Stunde an erfolgreich sein musste. Ich selbst stand von früh bis spät in

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der Filiale. Leider standen nicht alle Menschen meiner Idee offen gegenüber und lehnten das neuartige Konzept ab, bis hin zu abgerissenen Ladenschildern und sogar einer eingeschlagenen Fensterscheibe. Aber ich ließ mich nicht entmutigen – es gab auch viele Unterstützer. Bereits vom ersten Tag an hatten wir genug Kunden, um das Geschäft erfolgreich führen zu können.« Götz E. Rehn zur Gründungsphase


I M S U P E R N AT U R M A R K T

Es war einmal vor 100 Super Natur Märkten …

ENGAGIERT FÜR STADT UND KUNDEN Alle 100 Filialen, auch der neue Berliner Standort, passen ihr Sortiment regelmäßig den Bedürfnissen ihrer Kunden an. Neben bewährten Lieblingsprodukten erobern ständig neue Bio-Lebensmittel die Regale der Super Natur Märkte, beispielsweise vegane Artikel und Bio-Lebensmittel für die schnelle Küche, BioSuperfood und Raw-Food. Auch in puncto »gute Nachbarschaft« zeigen die Super Natur Märkte viel Nähe zu den Menschen aus Stadt und Umland: Die regionale Verankerung und Förderung des jeweils lokalen Bio-Land­baus durch die Kooperation mit Partnerhöfen ist eine der grund­legenden Voraussetzungen für Alnatura – ebenso wie die a­ ktive Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der »Alnatura Stadtprojekte« für Einrichtungen w ­ ie Schulen und Kindergärten. ››› Alexandra Rozbroj

100 FILIALEN zählen heute, knapp 30 Jahre nach der

Ersteröffnung, zum Netzwerk der Alnatura Super Natur

1916 Kleines Historienschmankerl zum Phänomen ­Supermarkt: Eröffnung des ersten Selbstbedienungsladens weltweit in Memphis / Tennessee – 100 Jahre vor dem ­Alnatura Jubiläum 1984 Gründung der Firma »Konzeption und Vertrieb ­natürlicher Lebensmittel Dr. Rehn«, später Alnatura 1986 Verkaufsstart bei tegut… und dm-drogerie markt in Deutschland 1987 1. Alnatura Super Natur Markt in Mannheim 2001 10. Alnatura Super Natur Markt in Köln 2006 25. Alnatura Super Natur Markt in Köln sowie ­Verkaufsstart der Textilserie »biobaby« 2009 50. Alnatura Super Natur Markt in München 2012 Erweiterung des Sortiments um vegane Lebens­ mittel sowie Einführung des Bonusprogramms Payback 2013 75. Alnatura Super Natur Markt in Berlin-Mitte ­s owie Eröffnung von zwei Schweizer Alnatura Bio-­ Supermärkten 2014 30-jähriges Jubiläum von Alnatura sowie Auszeichnung zur »Beliebtesten Lebensmittelmarke Deutschlands« 2015 Eröffnung des Alnatura Online-Shops mit über 900 Bio-Lebensmitteln 2016 100. Alnatura Super Natur Markt in Berlin

Märkte – und weitere werden folgen.

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H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Die Knusper-Experten Wer steckt hinter dem knusprig-süßen Krunchy-Glück in der Frühstücksschüssel? Alnatura besuchte Knuspermüsli-Hersteller und Bio-Pionier Barnhouse.

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ARUM MÜSLI? GENAUER GESAGT, WARUM KRUNCHY? – »WEIL ICH MIT TOMATEN­ PFLANZEN NIX ANFANGEN KANN!«, sagt Neil

Reen, Gründer und Geschäftsführer von Barnhouse, mit ernstem Blick. Dann lächelt er verschmitzt – das war er wieder, der typisch englische schwarze Humor, den auch seine Mitstreiter im Unternehmen lieben. Und dass Humor, Leidenschaft und Gemeinschaftssinn das Unternehmen im oberbayerischen Mühldorf prägen, ist an jeder Ecke zu spüren. Seit 1979 ist der Bio-Pionier Barnhouse im Krunchy-Geschäft. Der Engländer Neil Reen brachte die britische Knusper­ müsli-Spezialität namens Crunchy nach Deutschland: Mit ­einem einzigen Blech, auf dem er gemeinsam mit Mitgründerin Sina Nagl Honig-Hafer-Müsli in einer Münchener Wohnung buk, fing alles an. Die beiden tauften es zur besseren Unterscheidung vom englischen Vorbild Krunchy mit K. Einzige Zutaten waren damals Haferflocken, Honig und Sonnenblumenöl. Inspiriert von der aufkommenden Naturkost- und Umweltschutzbewegung wollten die beiden etwas bewirken. Für Nagl und Reen bedeutete das, ein leckeres Krunchy aus hundert Prozent Bio-Zutaten herzustellen – das erste verarbeitete Frühstücksprodukt der Bio-Branche. Der ökologische Anbau des Getreides und der dadurch bedingte Verzicht auf Agrargifte sollten die Umweltschutzbewegung stärken. Mit Bio-Lebensmitteln wollten sie ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Natur setzen. »Diese Idee hat uns damals nicht losgelassen und bis heute hält unsere Leidenschaft an«, sagt Nagl.

ÜBER DIE JAHRE WURDEN AUS EINEM BLECH WESENTLICH MEHR. Erst buk man auf vier Backblechen, ein größerer

Ofen war der nächste Schritt. Nach Stationen in einer Keller-

Backstube der Münchener Großmarkthalle und in Ismaning fand die Krunchy-Bäckerei, auch liebevoll »Kruncherei« genannt, schließlich im circa 80 Kilometer entfernten Mühldorf ihr dauerhaftes Zuhause. Mittlerweile sind sowohl Produktionsmenge als auch Produktpalette um einiges gewachsen. Statt 4 Kilogramm wie in den Anfangstagen werden heute rund 15 Tonnen pro Tag gebacken. In einem Monat sind das 500 Tonnen Krunchy – von Sorten aus Hafer oder Dinkel über fruchtige Kreationen mit Waldbeeren bis hin zu einer luftig-knusprigen Mischung aus gepopptem Amaranth, Himbeer und Aronia. »AM ANFANG HABEN WIR DAS ALLES VON HAND ­GEMACHT«, erinnert Sina Nagl sich. Mittlerweile sind viele

Prozesse technisiert. Dennoch ist an vielen Stellen immer noch Handarbeit vonnöten: Mitarbeiter prüfen regelmäßig die einzelnen Produktionsabläufe. An Sensorik-Tischen werden die Krunchys alle 20 Minuten getestet. Schmeckt das Krunchy, wie es soll; sieht es so aus, wie es aussehen soll? Und schon bevor eine Krunchy-Masse aus Getreideflocken und etwas Süße in bis zu 40 Meter langen Öfen duftend goldbraun wird, macht die Barnhouse Qualitätssicherung die Probe aufs Exempel. »Auf einem winzigen Singleherd machen wir in der Versuchsküche erste Tests. Wir mischen alles von Hand, backen es in einem normalen Ofen und warten gespannt, was herauskommt«, erklärt Bettina Rolle, die sich um das Marketing kümmert und auch Mitglied der Geschäfts­ führung ist. In den Kreationen findet sich nichts, was nicht auch in einem selbst gebackenen Knuspermüsli aus dem eigenen Ofen sein könnte, denn Barnhouse backt konsequent ohne jegliche Aromazusätze. Die sehr geringe Reklamationszahl spricht für die hohe Qualität der Krunchys und auch für einen optimierten Herstellungsprozess. Passiert doch mal etwas, arbeitet Barnhouse das genau auf und erklärt dem Kunden ausführlich, wo das Problem lag. So auch im Jahr 2015,

NEIL REEN, Gründer und Geschäftsführer von

Barnhouse, Bettina Rolle, Geschäftsführerin und Marketing, Sina Nagl, Gründerin und Geschäfts­ führerin, und Sohn Moritz (v. r. n. l.).


Immer wieder wird das Produkt im laufenden Produktionsprozess auf Aussehen, Geschmack und Konsistenz geprüft.

Barnhouse kurz gefasst Gegründet 1979 Unternehmensstandort Mühldorf am Inn (Oberbayern) Geschäftsleitung Neil Reen, Sina Nagl, Bettina Rolle Mitarbeiter anfangs 8, heute 90 Produkte Bio-Krunchys, -Müslis sowie -Cornflakes in verschiedenen Sorten Besonderheiten Pionier der Bio-Bewegung und Hersteller des ersten verarbeiteten Bio-Frühstücksproduktes weltweit

DOCH BARNHOUSE IST NOCH MEHR ALS NUR KRUNCHYPRODUKTION: Auch wenn die Rohstoffe für die Krunchys

KRUNCHY-KREATIVITÄT: Alle Kreationen werden zunächst

im kleinen Ofen in der hauseigenen Versuchsküche getestet.

als ein Kunde in Barcelona die knackigen Haselnusshälften in seinem Krunchy vermisste. »Dem habe ich dann persönlich von der damals schlechten Haselnussernte erzählt, die uns zwang, für kurze Zeit kleineren Haselnussbruch in den Krunchys einzusetzen. Nach der nächsten besseren Ernte hat er von uns direkt eine frische Packung Krunchy bekommen und war wieder glücklich«, erzählt Bettina Rolle lachend.

schon immer aus der Region Süddeutschland, aus dem nahen Österreich oder Tschechien bezogen wurden, engagiert sich Sina Nagl seit zwei Jahren dafür, vermehrt Partnerschaften mit ortsansässigen Bauern aufzubauen. In einem Umkreis von 200 Kilometern arbeitet Barnhouse eng mit Bio-Bauern zusammen, die Rohstoffe an das Unternehmen liefern. Die Bauern bekommen langfristige Verträge zu fairen Preisen und damit Planungssicherheit. »Wir arbeiten gemeinsam an der Zukunft! Es ist toll, die Region weiterentwickeln zu können, das tut ­allen Beteiligten gut«, sagt Nagl. Und vielleicht entsteht so auch der ein oder andere neue Bio-Betrieb. Die Begeisterung für Krunchy hat mittlerweile auch die nächste Barnhouse-Generation gepackt: Die Söhne Louis Rolle-Reen und Moritz Nagl sind bereits in das Unter­ nehmen eingestiegen. »Das war kein Muss, ist aber ­ein großes Glück«, strahlt Sina Nagl. RS

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I M S U P E R N AT U R M A R K T

KRUNCHY-KONTROLLE:


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Ob im Beruf, Haushalt oder bei der Gartenarbeit – unsere Hände sind stetig im Einsatz. Durch Wasser, Kälte und andere Umwelteinflüsse wird die Haut rau oder rissig und benötigt intensive Pflege. Als wertvolle Helfer und Lebensgestalter verdienen unsere Hände die volle Aufmerksamkeit. Die Handcreme von Dr. Hauschka verschafft ihnen eine kleine Auszeit von den Beanspruchungen des Alltags. Mit schnell einziehenden Ölen und ausgewählten Pflanzenauszügen pflegt sie ­beanspruchte Hände wieder streichelzart. Die ergänzende Pflege für Nägel und Nagelbett ist das Neem Nagelöl. Direkt am Ursprung ­kräftiger Nägel schenkt es neue Festigkeit und Elastizität. So sehen schöne Hände aus!

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N AT U R K O S M E T I K

Gesundes Haar

Von der Wurzel bis zur Spitze

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ON RAPUNZEL BIS ZU MODERNEN SHOWSTARS: DIE HAARE SIND UND BLEIBEN TEIL DES WEIB­ LICHEN SCHÖNHEITSIDEALS. Kaum eine Frau, die

nicht von glänzendem, gesundem Haar träumt … Wie viele Haare man hat, ihre Farbe und wie schnell sie wachsen, ist dabei genetisch festgelegt und hormonell gesteuert. Geraten die Funktionen der Kopfhaut aber aus dem Gleichgewicht, führt das leicht zu fettigen oder trockenen Haaren. Gegen ­zugrunde liegende Krankheiten und Nebenwirkungen von Medikamenten lässt sich wenig machen. In puncto Pflege kann man dagegen durch eine milde Reinigung, bewussten Umgang mit Stylingpro­dukten und regelmäßiges Schneiden gut vorsorgen. Wer für Ersteres eine natürlichere Alternative zu Shampoos mit Silikonen oder Silikonölen, reizenden Tensiden, Parabenen und künstlichen Duftstoffen sucht, sollte zu Natur­ kosmetik greifen. Deren Hersteller vereinen in ihren Pflegekon­ zepten moderne Wissenschaft mit profunden Kenntnissen über Heilpflanzen. Im Zentrum stehen Pflanzen, die je nach Zustand des Haares Impulse zur Regeneration setzen wollen. Etwa der Klassiker Klettenwurzelöl, für das schon Sebastian Kneipp und der Arzt und Pharma-Unternehmensgründer Gerhard Madaus plä­diert haben sollen. Ebenso Brennnessel – unter anderem ein Tipp der österreichischen Spezialistin für Pflanzenheilkunde Maria Treben – und Rosmarin, die bei dünnem oder schuppendem Haar empfohlen werden. Ein weiteres Beispiel ist Kamille. Ihre Blüten gelten nicht nur als natürliche Blondierungshilfe, sondern sollen zusammen mit Ringelblume ­empfindlicher Kopfhaut zugutekommen. Genannt seien schließlich noch Hirse und Schachtelhalm, die mit festigender ­Kieselsäure punkten und sich insofern als »Haaraufbaumittel« erweisen sollen. Auf der anderen Seite haben einige Her­steller aus pflanzlichen Rohstoffen Komplexe entwickelt, bei denen die Verwendung zur Haarpflege in den spannungs­gebenden Keratin-Eiweißfasern begründet liegt.

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HAARPFLEGE BEDEUTET MEHR ALS WASCHEN. Trotz-

dem nimmt dieser Punkt eine Hauptrolle ein. In Naturshampoos unterstützen Kokos- und Zuckertenside die Reinigungskraft des Wassers. Mild und trotzdem gründlich lassen sich Fett, Schweiß, abgestorbene Hornzellen und Schmutz entfernen. Ganz ohne Tenside kommen übrigens Lava- und ähnliche Wascherden aus, die dafür aber gar nicht schäumen. Zu den weiteren üblichen Bestandteilen gehören rückfettende Stoffe aus Ölen oder Wachsen und Hilfsstoffe wie Verdickungsmittel und duftende ätherische Öle. Häufig finden sich auch ­Alkohol und Kräuteröle zur Konservierung. Bei Problemen bietet sich dann eine Systempflege an, wo Spülungen (Conditioner) und Kuren mit ähnlichen Pflanzenformulierungen sowie Haaröle das Shampoo ergänzen. Spülungen werden nach dem Waschen aufgetragen, um die auf­geraute äußere Schuppenschicht wieder zu verschließen und Fett zu ergänzen. Tenside sind dazu nicht unbedingt ­nötig, wohl aber etwas mehr Zeit. Ihre volle Wirkung ent­ falten Spülungen nämlich erst nach ein, zwei Minuten, ­bevor sie ­wieder abgespült werden. Der Lohn sind leicht kämmbare und glänzende Haare, die sich zudem nicht so rasch aufladen. Eine gelegentliche Kur rundet das Programm ab. Damit die reichhaltigeren Kompositionen gut eindringen,


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Eine einfache Spülung können Sie aus frischem Schachtelhalm auch selbst herstellen: Dazu acht grüne Stiele in einem Gefäß mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, gut ziehen lassen und pro Wäsche einen Becher über die gewaschenen Haare geben.

dürfen Kuren ruhig bis zu zehn Minuten einwirken – ideal für ein Wannenbad! Besonders bei sprödem, vielleicht noch vom Winter strapazier­tem Haar lohnt sich ansonsten ein Spitzenfluid oder Haaröl, das man vorsichtig in die Spitzen oder ins Langhaar einmassiert. Ersteres kann praktischerweise sogar im Haar verbleiben. Schönes Haar bedarf also gar nicht viel. Ein paar ­zusätzliche Verhaltensregeln können aber nicht schaden: Bei Shampoos dürfen Sie sparen, eine Portion halb so groß wie eine Walnuss pro Wäsche reicht völlig. Ausspülen lieber mit lauwarmem Wasser, nicht trocken rubbeln und nicht zu heiß föhnen. Und wer seine Haare nicht zu oft wäscht, trainiert ihre Fett-Feuchtigkeits-Balance. Nach einem Umstieg von konventionellen Produkten sollten Sie dem Bio-Shampoo auch ein paar Wäschen Zeit geben, bevor Sie einen positiven Effekt erwarten. Vielleicht legen Sie sich zugleich einen echten Horn- oder Holzkamm und eine Bürste mit Naturborsten zu? Dann massieren die sprichwörtlichen hundert Bürstenstriche die Kopfhaut und bringen das Haar zum Glänzen. Nicht zu vergessen: Auch falsche Ernährung und Stress führen ­zu müden, stumpfen Haaren … BP

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GESELLSCHAFT

Geburtshilfe: universell und individuell Gastbeitrag des Deutschen H ­ ebammenverbands e.V.

Geburtshilfe hat viele Gesichter: von der Geburt in der häuslichen Umgebung bis zum geplanten Kaiserschnitt in einem Perinatalzentrum. Die Gestaltung einer menschenwürdigen Geburtshilfe mit einer echten, freien Wahl des Geburtsorts ist allerdings durch die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen gefährdet.

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B HAUSGEBURT, GEBURT IM GEBURTSHAUS, in

einem kleinen Krankenhaus, im Hebammenkreißsaal, in einer Level-I-Klinik mit Perinatalzentrum oder in einer Klinik, in der es einen Kaiserschnitt auf Wunsch gibt: Noch ist das geburtshilfliche Angebot groß – sowohl für Hebammen als auch für Frauen, die einen passenden Geburtsort suchen. Doch wie finden Frauen zu einer eigenständigen Entscheidung? Frauen müssen sich heute mit zwei Strömungen in der ­Geburtshilfe auseinandersetzen. Auf der einen Seite scheinen ­Angebote der Medizintechnik ein gesundes Kind zu versprechen, auf der anderen gibt es das Bestreben, Schwangerschaft und Geburt möglichst bewusst und selbstbestimmt zu erleben. Beide Strömungen sind gesellschaftlich anerkannt, stehen jedoch fast konträr zueinander. Für Schwangere ist die Entscheidungsfindung zwischen diesen zwei Polen eine große Herausforderung. Starker Tech­ nik­einsatz lässt sich nicht oder nur sehr schwer mit einem bewussten Erleben und einem guten Körpergefühl verbinden. Jede Schwangere muss ihren eigenen Weg finden, welche ­Angebote der Medizintechnik sie in welchem Umfang in Anspruch nehmen möchte. Um dazu in der Lage zu sein, ist sie auf umfassende Informationen angewiesen und auf eine Unterstützung, die auf einer vertrauensvollen Beziehung beruht. Nur wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, ist es der Schwangeren möglich, eigenständige Entscheidungen zu ­treffen, die auch im Nachhinein für sie Bestand haben und so zu einer hohen Zufriedenheit führen. Die Schwangerenbetreuung durch Hebammen ist optimal dazu geeignet, sowohl

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die sozialen und psychischen Aspekte zu berücksichtigen als auch die medizinischen Leistungen der Vorsorge zu erbringen. GEBURTSHILFE NEU DENKEN Hebammen sind zuallererst Bündnispartnerinnen der Frauen. Diese vertrauen sich den Hebammen an und sind ihnen anvertraut. Und das seit Jahr­ hun­derten in allen Kulturen dieser Welt. Gemeinsam gestalten wir Gesellschaft. Und gemeinsam gestalten wir unsere Geburts­ kultur. Die Bewertung der Geburt und der Gebärfähigkeit der Frau sagt viel über den Zustand einer Gesellschaft aus. Geburtshilfe in Deutschland muss neu gedacht und vor ­allem neu gestaltet werden. Wir müssen weg vom Risiko­ denken, hin zum verantwortungsvollen Zutrauen. Hebammen wissen: Eine Schwangerschaft ist ein normales, wenn auch besonderes Ereignis im Leben einer Frau. Und Hebammen wissen: Eine normale Geburt beginnt nicht im Kreißsaal. Der Schlüssel zu einer normalen Geburt liegt in der vertrauens­ vollen Zusammenarbeit der Hebamme mit der Frau, die möglichst früh in der Schwangerschaft beginnen sollte. Diese wichtige Zusammenarbeit der Hebammen mit den Frauen ist zurzeit auf vielen Ebenen gefährdet. In der frei­ beruflichen Geburtshilfe sind es vor allem die immer stärker steigenden Haftpflichtprämien, die den Hebammen zu ­schaffen machen. Die Prämien haben sich in den letzten Jahren mehr als verzehnfacht und liegen zurzeit bei über 6.200 Euro. Über den gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich durch die Krankenkassen gibt es Streit. Wir sind der Ansicht, dass dieser nur unzureichend erfolgt und nicht im Sinne des Gesetzgebers. Hinzu kommen nicht wissenschaftlich belegte Ausschluss­ kriterien, bei denen eine Hausgeburt nur noch nach ärztlicher Begutachtung erfolgen darf. Gegen diese Bevormundung der Frauen und gegen diesen Eingriff in das Berufsrecht der Hebammen hat der Deutsche Hebammenverband Klage eingereicht. Und auch die Situation der angestellten Hebammen in den Kliniken hat sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert: Aus einer aktuellen Umfrage wissen wir, dass die meisten


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Hebammen häufig parallel mehrere Geburten betreuen müssen. Überstunden sind an der Tagesordnung, oftmals können nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen genommen werden. Eine gute Betreuung der Schwangeren und Gebärenden ist so nur noch unter größtem persönlichen Einsatz der Hebammen möglich. Aufgrund der Überlastung haben zum Teil ganze Hebammenteams einer Abteilung geschlossen g­ ekündigt. Zudem entspricht die Bezahlung der Hebammen nicht der Verantwortung, die sie tragen. Sie können sich gemeinsam mit dem Deutschen Hebammenverband dafür einsetzen, dass sich die Rahmenbedin­gungen für die Berufsausübung der Hebammen verbessern. Unterstützen Sie uns auf unsere-hebammen.de

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››› Gastbeitrag Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen ­Hebammenverbands e.V. * Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Filialen erhältlich.


N A C H H A LT I G L E B E N

Bitte nichts wegwerfen!

Durch Reparatur-Initiativen werden Gebrauchsgegenstände wieder fit gemacht, die ansonsten im Müll landen würden. Außerdem sind die Treffpunkte eine gute Gelegenheit zum Austausch in geselliger Atmosphäre.

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IN STRAHLENDES LÄCHELN zieht sich über das Gesicht einer Besucherin, die mit ihrer kaputten Tischleuchte ins Repair Café Hamburg-Sasel kommt. Denn mit Hilfe, Geduld und Tüfteleifer von Lutz Kraft, einem pensionierten Elektriker, kann sie die schlichte Schreibtischlampe wieder zum Leuchten bringen – im Fuß der Tischleuchte hatte sich ein K ­ abel gelöst, ein unkompliziert behebbarer Defekt. Auch Reparaturhelfer Kraft freut sich, die Lampe wiederhergestellt zu haben, wo doch ein Fachhändler die Kundin aus Gründen der Nicht-Rentabilität weggeschickt hätte. Am Nebentisch beugen sich zwei Männer konzentriert über eine zerlegte Festplatte, einer richtet eine Taschenlampe auf die Platinen und Schräubchen, um besser sichtbar zu machen, wo der Fehler liegt. Der Tisch, an dem sie arbeiten, ist mit Schraubenziehern, kleinen Zangen, Drähten und anderen Werkzeugen bedeckt. Zwei Besucher, die mit einem kaputten Smartphone und einem defekten Handstaubsauger auf Reparaturunterstützung warten, beugen sich neugierig über die Schultern der Reparierenden und verfolgen, ob die Reparatur wohl glücken wird. Was sich hier in Hamburg im DRK-Seniorentreffpunkt ereignet, findet fast täglich in ähnlicher Form auch an einem oder mehreren anderen Orten in Deutschland statt: Ob in Fab­ Labs, Familien- und Stadtteilzentren, Umweltbildungsstätten oder an Volkshochschulen – über 400 Reparatur-Initiativen sind hierzulande in den letzten Jahren entstanden, die durchschnittlich einmal monatlich zum gemeinsamen Reparieren einladen. 20 bis 30 Besucher und Besucherinnen kommen in der Regel mit defekten Dingen zu einer Veranstaltung. Hochgerechnet bedeutet das: Jährlich unternehmen die Initiativen mehr als 75 000 Versuche, zum Wegwerfen verdammte Gegen­ stände wieder fit zu machen. Dabei gelingen ungefähr sechs bis sieben von zehn Reparaturen und verlängern so die Lebens­ dauer von Haushaltsgeräten, Spielsachen, Unterhaltungselektronik oder Kleidungsstücken – eine bemerkenswerte Quote für Dinge, bei denen vom Handel Neukauf angeraten wurde. BESONDERS FAHRT AUFGENOMMEN HAT DIE BEWEGUNG SEIT 2013 – in dem Jahr entstand auch das Netzwerk Repa­

ra­tur-Initia­tiven, das die Münchener Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis koordiniert. Wer selbst ein ReparaturProjekt gründen möchte, bekommt hier Informationen, Materialien und Beratung für den Start. Auf der Netzwerk-Platt-

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form ­reparatur-initiativen.de können sich nicht nur die Initiativen untereinander aus­tauschen, sondern auch Interessierte mit ­defekten Gegenständen informieren, wann in ihrer Nähe das nächste Mal eine Reparatur-Veranstaltung stattfindet. WÄHREND AN DEN REPARATURSTATIONEN IM SENIORENTREFFPUNKT SASEL WERKZEUGE KLIMPERN und

Menschen über die beste Reparaturstrategie fachsimpeln, zieht frischer Kaffeeduft durch den Raum. Denn Kaffee und Kuchen bei gemütlichem Beisammensein gehören ebenso zum gemeinschaftlichen Reparieren wie Lötkolben, Schraubenzieher oder Nadelkissen. Das gemeinsame Reparieren bedeutet jedoch nicht »kostenloser Reparatur-Service«, sondern ehrenamtlich organisierte Hilfe zur Selbsthilfe. Die Reparaturveranstaltungen sind Begegnungsräume für Menschen aus der Nachbarschaft, dem Stadtteil oder der Gemeinde, die sich hier gegenseitig unterstützen und austauschen, ihre Fähigkeiten einbringen und weitergeben. Ehrenamtlich engagierte Helfer und Helferinnen sowie Reparierende tragen die Veranstaltungen, sie stellen ihr Wissen und Können freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung, weil sie Interesse am Selbermachen, Werken und Weitergeben von Wissen haben. Viele von ihnen haben oder hatten einen technischen und/oder handwerklichen Berufshintergrund – beim gemeinschaftlichen Reparieren können sie ihre Interessen verfolgen und sich mit Gleichgesinnten darüber austauschen. Das führte in Hamburg-Sasel

Reparatur-Initiativen Initiativen wie Repair Cafés oder Reparatur-Treffs orga­ nisieren Veranstaltungen, bei denen defekte Alltags­ gegenstände in geselliger Atmosphäre gemeinschaftlich repariert werden – von Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik über Textilien, Fahrräder oder Spielzeuge bis hin zu Kleinmöbeln. Die Veranstaltungen sind nicht kommerziell; ihr Ziel ist es, die Nutzungsdauer von Gebrauchs­ gütern zu verlängern und dadurch Müll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und Selbstbefähigung in der Praxis zu erproben. Außerdem unterlaufen die Initiativen ­Obsoleszenzstrategien der Industrie und verlängern die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern. Mehr Infos unter reparatur-initiativen.de


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repariert. Neben Schraubenziehern und Nähmaschinen gehören des­wegen auch Kaffee und Kuchen bei Reparaturveranstaltungen dazu (oben). EINE BESUCHERIN STRAHLT nach erfolgreicher gemeinsamer Reparatur ihrer Lampe (unten).

sogar so weit, dass die Mitwirkenden sich auch untereinander in ihrer Freizeit beim Reparieren unterstützen. Sie alle, die Ehrenamtlichen wie die Besuch­ enden, eint die Neugier auf das Innenleben der Gegenstände sowie die Motivation, dem Wegwerfwahn unserer Konsumgesellschaft konkret etwas ent­ gegenzusetzen, lieb gewonnene Dinge zu erhalten statt zu entsorgen. Wo es heutzutage oftmals nicht vorgesehen ist, defekte Geräte zu öffnen und aus­ einanderzunehmen, begeht man beim gemeinsamen Reparieren einen Akt des umweltfreundlichen Ungehorsams. Die Reparatur-Initiativen bilden eine ­neue Form sozial-ökologischer, zivilgesellschaftlicher B ­ ewegung, die praktisch Hand anlegt und am Verständnis dessen schraubt, was wir als Verbraucher und Verbraucher­innen können, sollen und dürfen.

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Nicht nur in Kinderkliniken, auch in vielen Pflegeeinrichtungen für Senioren sind regelmäßige »Clownsvisiten« ein fester und lieb gewonnener Bestandteil des Alltags. Seit 1998 organisiert Klinikclowns e.V. den Einsatz professioneller Clowns in therapeutischen Einrichtungen in ganz Bayern und finanziert dieses Projekt durch Spenden. Immer paarweise erfreuen Klinikclowns an festen Besuchstagen mehrmals im Monat pflegebedürftige Senioren mit improvisierter Clownerie, ­Musik, aber auch zarten, leisen Tönen. Sie gehen auf jeden alten Menschen liebevoll und sensibel ein, seiner speziellen Situation, seinem aktuellen Gesundheitszustand und seinen Wünschen und Vorlieben angemessen. Ihre Besuche bringen Fröhlichkeit, Entspannung und neuen Lebensmut, über­ winden depressive Stimmungen spielerisch. Oft werden sie schon mit großer Vorfreude erwartet. Manchmal sind sie die einzigen verlässlichen Gesprächspartner und Zuhörer. Langjährige Erfahrung, Supervisionen und Seminare befähigen die Klinikclowns in besonderem Maße, einfühlsam auch mit dementen Patienten umzugehen. Im AWO-Sozialzentrum München-Giesing konnten diese Clownsbesuche bisher seit über neun Jahren zweimal monatlich stattfinden. Um die ­Senioren weiterhin glücklich zu machen, können Alnatura Kunden ihre Payback-Punkte spenden. payback.de/spendenwelt (bei der Projektsuche einfach »klinikclowns« eingeben, dann finden Sie dieses Projekt an erster Stelle)

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Klinikclowns für AWO-Sozialzentrum


ZEIT WISSEN

»Freiheit wäre tödlich« Bald wird so ein Tier nicht mehr existieren. Das Weiße Nashorn Sudan ist der letzte Bulle seiner Art. ZEIT WISSEN sprach mit ihm über sein Leben, Sex und uns – die Menschen.

A

RMIN PÜTTGER-CONRADT KANN MAN OHNE ÜBERTREIBUNG ALS DEN PRESSESPRECHER DER NÖRDLICHEN WEISSEN NASHÖRNER BEZEICHNEN.

Seit mehr als 30 Jahren verfolgt er das Schicksal dieser Art, vor ein paar Wochen hat er den Bullen namens Sudan noch einmal in Kenia besucht. Doch weder er noch Wildparks, Zoos oder Tierschutzorganisationen konnten verhindern, dass die Nördlichen Weißen Nashörner bald endgültig vom Pla­ neten Erde verschwunden sein werden. Auf den ersten Blick sind skrupellose Wilderer und abergläubische, Nas­horn­ pulver konsumierende Asiaten an der Ausrottung schuld. Aber die Sache ist komplizierter. Püttger-Conradt hat sich für u ­ ns auf ein Spiel eingelassen. Er schlüpft in die Rolle des Nashornbullen Sudan. Für ein letztes Gespräch mit ZEIT WISSEN ­über Menschen und Hyänen, Leben und Tod. ZEIT WISSEN: Sudan, wie geht es Ihnen?

Sudan: Ich fühle mich hier im Privatreservat sicher. Aber meine Beine werden immer krummer. Sie müssen ein Gewicht von mehr als zwei Tonnen tragen. Von Tag zu Tag habe ich größere Schwierigkeiten, in die Höhe zu kommen. Wobei Nashörner ohnehin den halben Tag im Liegen verbringen, oder? Das stimmt, aber wenn ich gar nicht mehr

Fotos: Armin Püttger-Conradt

aufstehen kann, drückt mein Gewicht auf die Organe und ich bekomme enorme Schmerzen. Ich hoffe, dass ich noch ein oder zwei Jahre durchstehen kann. Nach menschlichen Maßstäben bin ich mit 43 Jahren schon ein Greis, älter als 47 ­werden die wenigsten. Eine Zeit lang würde ich gerne noch die kleinen Wanderungen und Ausflüge hier im Park genießen.

Freiheit sieht anders aus. Mag sein, aber die Freiheit wäre

tödlich. Kein Tier meiner Art hat sie überlebt. Nur hier in ­diesem Schutzraum sind wir vor den Wilderern sicher. Man hat Ihnen sogar das Horn abgesägt, damit Sie für Wilderer uninteressant sind. Das war vor ein paar Jahren, aber

inzwischen sind mir – wir haben ja immer zwei Hörner auf der Nase – wieder zwei schöne, kräftige Hörner gewachsen. Tut es weh, wenn das Horn abgesägt wird? Nein, unser

Horn besteht aus gepresster Haut und Chitin, genauso wie unsere Hufe oder beim Menschen die Haare, Finger- und Fußnägel. Horn absägen ist wie Fußnägel schneiden, völlig harmlos. Von Ihrer Art gibt es nun auf der ganzen Welt nur noch drei Individuen. Erst im November ist Nola im Zoo von San Diego gestorben. Kannten Sie sie? Wie eine Schwester. Wir haben

viele Jahre im tschechischen Zoo von Dvu˚r Králové gemeinsam verbracht, bis sie Anfang der Neunziger nach San Diego geschickt wurde in der Hoffnung, dass sie sich dort fortpflanzen würde. Das Problem bei uns im Zoo war, dass wir uns nicht aus dem Weg gehen konnten. In der Savanne haben ausgewach­ sene Bullen und Kühe jeweils eigene Territorien, die sich am Rand überschneiden, sodass sie sich nur treffen, wenn sie das wollen. Die Enge im Zoo hat dazu geführt, dass wir uns alle wie Geschwister gefühlt haben und wenig Lust auf Sex hatten. Das Leben in der Wildnis kennen Sie ja nur aus Ihrer Kindheit. Sie kamen 1972 zur Welt. Wie viele Nördliche Weiße Nashörner lebten damals im Süden Sudans? Wir waren

Ihr Reservat Ol Pejeta liegt in der Nähe des Mount Kenia und wird von einer britischen Stiftung betrieben. Wie groß ist das Gebiet? Ungefähr drei Kilometer lang und zwei Kilo-

­ ausende. Außerdem lebten im Kongo um die 800 und auch T in Uganda gab es Weiße Nashörner.

meter breit, umgeben von einem elektrischen Zaun mit ziemlich hoher Spannung. Trotzdem versuchen Wilderer immer wieder, zu uns durchzukommen. Deshalb stehen an jeder Ecke auch noch Türme mit riesigen Scheinwerfern, die nachts die Zäune anstrahlen. Ich werde rund um die Uhr bewacht, ungefähr 200 Wärter wechseln sich damit ab.

Mit welchem Preis wird das Nasenhorn gehandelt? Es ist

44 Alnatura Magazin 04.2016

wertvoller als Gold. Aus unserer Sicht ist es so: Die korrupten afrikanischen Warlords finanzieren ihre Kriege, indem sie Nasenhorn an abergläubische Asiaten verkaufen, während die aufge­


Wissen, was wirklich wichtig ist Was steckt wirklich im Brot, unserem wichtigsten Nahrungsmittel? Wie halte ich meinen Körper fit? Und kann man nachhaltig verreisen? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet ZEIT WISSEN in jeder Ausgabe! ­Erfahren Sie Neues aus Gesundheit & Psychologie oder Umwelt & Gesell­schaft: faszinierend, lebendig und alltagsnah. 5,90 EURO Österreich, Benelux, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich 6,40 € — Schweiz 10,90 sfr

NR. 2

Februar März 2016

WAHRNEHMUNG Jedes Jahrzehnt hat einen eigenen Geruch

LEBENSGEFÜHL

Was verraten Berührungen über unsere Zeit?

Das Heft zur großen

ZEITStudie

RIECHEN, HÖREN, FÜHLEN

Es gab in den vergangenen Jahren den Versuch, Ihre Art durch künstliche Befruchtung zu retten. Bislang ohne Erfolg.

Wir müssen uns ja auch ziemlich anstrengen, um eine Kuh zu befruchten. Das kann man nicht so gut künstlich nachstellen.

K U LT U R   &   W I S S E N

denen auf uns geschossen wurde? Aus Industrieländern, auch aus Europa. Warum gibt es in der Region Kriege? Wegen ihrer Kolonialgeschichte und wegen globaler Wirtschaftsinteressen. Im Südsudan gibt es wichtige Erdölvorkommen, die mithilfe Chinas ausgebeutet werden. Aus dem Kongo stammen Rohstoffe wie Coltan und Kobalt. In Europa schauen zehnjährige Kinder von morgens bis abends auf ihr Smartphone und wissen gar nicht, dass gleichaltrige Kindersoldaten im Kongo um Rohstoffe gekämpft haben, die in der Elektronik stecken. Bestimmt wird man irgendwann einen Ersatz für Coltan haben, aber für uns Nashörner gibt es keinen Ersatz. Wir sind dann für alle Ewigkeit weg.

ZEIT WISSEN UNSERE SINNE

klärten Europäer mit Ökotourismus und Zoos die Wildtiere retten wollen. Das ist naiv. Woher kommen die Waffen, mit

So klug sind unsere

Sinne

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Wie wir sie am besten nutzen Wann wir uns auf sie verlassen sollten

Hat man Ihnen Samen abgenommen? Nicht nur mir, auch

anderen Bullen. Aber einfach Samen in eine Nashornkuh reinzupumpen macht noch kein Baby. Und das, was an Samen im Tiefkühlfach zur Verfügung steht, ist eine geringe Menge. Wenn es weg ist, ist es weg. Man könnte doch eine Eizelle im Reagenzglas befruchten.

Daran wurde natürlich auch schon gedacht. Man hat Fatu diese zwei Meter lange biegsame Sonde in den After eingeführt, durch den Darm hindurch, dann einen Schnitt gemacht, weiter durch den Körper, bis man kurz vor dem Eierstock war. An der Spitze der Sonde war eine kleine Kamera angebracht. Auf dem Monitor war der Eisprung zu sehen, aber als man das Ei abgreifen wollte, kamen die Tierärzte nicht richtig he­ ran. Das Problem ist auch, dass die Betäubung nur 20 bis 25 Minuten aufrechterhalten werden kann. Weil das Gewicht auf die Organe drückt.

Es gibt also gar keine Hoffnung mehr? Es gibt einen Ret-

tungsplan von Stammzellforschern. Sie wollen Hautzellen mit einer komplizierten Technik zu Keimzellen umprogrammieren und daraus einen Embryo machen, der dann von einem Südlichen Weißen Nashorn ausgetragen wird. Das Interview führten Max Rauner und Katrin Zeug von ZEIT WISSEN (die ungekürzte Fassung lesen Sie in der ZEIT WISSEN-Ausgabe 2/16). ››› Armin Püttger-Conradt wurde durch Zufall ein Nashornfreund. 1981 kam er als Biologiestudent nach Zaire, zunächst, um Frösche zu sammeln. Bei einem Abstecher in den Nationalpark Garamba an der Grenze zum Sudan stieß er auf gewilderte Nashörner. Sein Bericht über die desolate Situation der Nördlichen Breitmaul­nas­ hörner alarmierte Bernhard Grzimek und die Zoologische Ge­sell­ schaft Frankfurt. Seitdem reist Püttger-Conradt als Nashorn­ schützer um die Welt. Das Foto zeigt ihn vor einem Toiletten­ platz der Nashörner im Reservat Ol Pejeta in Kenia.

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ERGÄNZENDE THERAPIEN

Öldispersionsbad Immer mehr Menschen, die erkranken oder in eine ­Krise ­geraten, wollen ­wissen, was sie selbst für ihre Gesundheit tun können. Gerade im Rahmen der ­Anthroposophischen Medizin gibt es zahlreiche The­rapieverfahren, die ­ergänzend eingesetzt werden ­können, um die individuellen Ressourcen eines Menschen zu fördern. Solche Therapie­verfahren stellen wir Ihnen in dieser Serie vor.


W

ER KENNT ES NICHT, DIESES WUNDERBARE GEFÜHL, INNERLICH VOLLKOMMEN DURCHWÄRMT UND GLEICHZEITIG ENTSPANNT ZU

SEIN? Das ist seelisches Wohlbefinden! Auf der anderen Seite

kennen wir natürlich auch das Gefühl zu frösteln. Hände und Füße sind kalt. Wir ziehen uns in uns selbst zurück. Dabei verkrampfen wir oft, alles wird eng. Allerdings empfindet jeder Mensch Wärme und Kälte anders, jeder hat seinen individuellen Wärmeorganismus. Die Körperwärme wird über das Blut reguliert und beeinflusst ganz verschiedene Stoffwechselprozesse. Auch unsere körpereigene Abwehr ist eng mit der Körperwärme verknüpft. Unsere Vitalfunktionen, wie Atmung, Kreislauf und Stoffwechsel, arbeiten optimal bei einer Körpertemperatur von 37 Grad Celsius, die jedoch über den Tag rhythmisch schwingt. Wenn diese Rhythmik gestört ist, geraten wir aus dem Gleichgewicht und drohen zu erkranken. HEILSAME WASSER-ÖL-MISCHUNG Hier setzen die sogenannten Öldispersionsbäder (oder Jungebäder) an. Diese spezielle Badetherapie, die im Rahmen der Anthroposophischen Medizin eingesetzt wird, gilt (noch) als Geheimtipp. Die Bäder wirken unmittelbar auf den Wärmeorganismus und regen die Eigenwärme des Menschen heilend an. Dazu gehen Wasser und Öl eine ganz besondere Verbindung ein. Ermöglicht wird dieser Prozess durch ein spezielles, von Werner Junge erfundenes Glasgerät, das – an einen Wasserschlauch angeschlossen – das Öl im Badewasser ohne Zusatz von Emulgatoren verteilt. Das zuströmende Wasser löst sich durch die Apparatur in winzige Tröpfchen auf und bekommt dadurch eine bis zu 2 500-mal größere Oberfläche. Das durch den Wasserwirbel eingesaugte Öl legt sich nun wie ein Mantel um jedes winzige Wassertröpfchen und kann so die natürliche Schutzbarriere der Haut passieren. Es gelangt in die tieferen Hautschichten und ins Blut, wo es dann seine heilende Wirkung entfaltet. Als Basis wird oft Olivenöl eingesetzt, angereichert mit ätherischen oder Auszugsölen. Aber auch andere Basisöle wie Schwarzkümmelöl, Leinöl oder Torföl werden verwendet. Metalle wie Kupfer oder Gold können ebenfalls zugesetzt werden. Basisöl und Zusätze variieren je nach Krankheitsbild und individueller Konstitution des Patienten. EINTAUCHEN IN DIE WÄRME In der Wanne umfängt das warme Wasser den Badenden. Ein zarter Ölfilm legt sich weich um die Haut. Das Öl wird nun förmlich eingeatmet. In dieser Atmosphäre verliert sich Anspannung und löst sich seelische Last. Der Badende kann innehalten und zu sich selbst kommen. Nach einer Ruhezeit von zehn Minuten beginnt die Therapeutin, den Patienten von den Füßen bis zu den Schultern in einer fließenden und rhythmischen Bewegung zu bürsten. Die sogenannte Bürstung verstärkt in erster Linie die

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Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius.

Mehr Interesse? oelundwasser.de Internationaler Verein für Öldispersionsbadetherapie nach Werner Junge e.V. Joop van Dam, Pauli van Engelen: »Heilpflanzen für die Äußeren Anwendungen. Ein Arbeitsbuch«, 12 Euro, erhältlich über den Internationalen Verein für Öldispersionsbadetherapie: sekretariat@oelundwasser.de Kostenübernahme? Bei ärztlicher Verordnung und im Rahmen der »Integrierten Versorgung« erstattet die Kran­ kenkasse BKK VBU (als erste Krankenkasse bundesweit) jährlich bis zu sechs Termine Öldispersionsbadetherapie.

Durchblutung der Haut, weckt die Sinne und regt die Lebenskräfte an. Danach folgen eine kurze Ruhephase und anschließend die Nachruhe, für die der Patient in körpergroße warme Flanelltücher vollständig eingewickelt wird, auch der Kopf wird bedeckt. Das Gesicht bleibt frei. In diesem Kokon entwickelt der Patient nun seine eigene Wärme. Viele entspannen dabei so sehr, dass sie einschlummern. Danach ist man wieder wunderbar bei Kräften! ÖLDISPERSIONSBÄDER SIND VIELFÄLTIG EINSETZBAR.

Sie lindern Beschwerden bei Hautkrankheiten, Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Schmerzzuständen und Erschöpfung, Nervosität und Schlafproblemen, psychosomatischen Erkrankungen, Entwicklungsstörungen, Krebserkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen und Stoffwechselstörungen. Ein Beispiel: Eine Patientin, Mitte dreißig, kam wegen ihrer Neurodermitis und weil sie vor allem nachts immer stark fror auf Empfehlung ihrer Ärztin zur Ölbadbehandlung. Schon nach dem ersten Bad in Rosenöl und Schachtelhalm empfand sie unmittelbar eine »nährende, hüllende Kraft«. Nach weiteren Terminen fühlte sie sich neu erwärmt, auch noch Tage nach dem Bad. Auch ihre Hände und Füße fühlten sich wärmer an. Schließlich besserte sich auch das nächtliche Frieren. Die Patientin berichtete im Laufe der Therapie davon, dass sie den Eindruck habe, wieder besser für sich sorgen und klarere Grenzen ziehen zu können. Trockenheit, Juckreiz und Brennen der Haut besserten sich ebenfalls deutlich. Lebensfreude und Vitalität kehrten zurück. Der Patientin wurde endlich wieder warm – auch innerlich. ››› Gastbeitrag Beate Motte Beate Motte ist Pharmazeutin und Badetherapeutin. Sie ist als Therapeutin für Öldispersionsbadetherapie in ihrer eigenen Praxis in Berlin-Mitte tätig: beatemotte.de

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ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS

Tierisch gute Therapien Verena kann nun über den Zaun beim Schweinegehege klettern. Nach einem Schädel-Hirn-Trauma hat sie dafür ein Jahr lang trainiert. Warum das ein Erfolg ist? Weil sie jetzt auch auf einen Stuhl steigen kann, um die Glühbirne zu wechseln. Den Schweinen vom Risthof sei Dank.

W

ENN VERENA SAGT, SIE IST HEUTE FROH, DASS SIE VOR DREI JAHREN EINEN SCHWEREN ­AUTOUNFALL HATTE, dann klingt das überra-

schend, aber ziemlich ehrlich. Mit einem Eimer voller Körner steht sie im Hühnerauslauf und gibt dem Federvieh sein Frühstück. »Gott sei Dank ist der Hahn weg«, sagt sie und lacht. »Vor dem hatte ich schon ein wenig Schiss.« Das lag nicht nur daran, dass der sein Re­vier verteidigen wollte, sondern auch daran, dass Verena noch bis vor rund einem Jahr nicht schnell laufen oder sich überhaupt normal bewegen konnte. Der Autounfall hat bei der damals 17-Jährigen zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma geführt. Dadurch ist sie fast halbseitig gelähmt. Verena erhielt die Prognose, wohl nicht mehr arbeiten gehen zu können. Seit rund zwei Jahren arbeitet Verena trotzdem wieder: zwar nicht mehr als Töpferin, dafür nun auf dem Risthof in Immenstadt im Oberallgäu. Fünfmal pro Woche kommt sie für drei Stunden und versorgt sämtliche Tiere, vom Huhn bis zu den Pferden. Dass sie ihren neuen Job liebt, hat vor allem etwas mit Frida und Mathilda, den beiden Mini­schweinen, zu tun. Jeden Morgen bekommen sie neben ihrer Futter- auch eine Streichelration und grunzen zufrieden, wenn man sie hinter den Ohren krault. Dass Verena die Streicheleinheiten für die Tiere austeilen kann, ist nicht selbstverständlich. Zum Schweinegehege gibt es nämlich keine Tür. Wer hinein will, muss erst über einen kleinen Zaun klettern. Auch Minischweine können schon mal zubeißen, wenn ihnen etwas nicht passt. Verena hat es nicht gepasst, dass sie die Schweine anfangs nicht versorgen konnte. »Da drüberzusteigen, das habe ich körperlich nicht geschafft«, erzählt sie. Jetzt klappt es. Nach über einem Jahr Training. Sie kann nicht nur über den Schweinezaun klettern, sondern etwa auch auf einen Stuhl, um an die obersten Fächer ihrer Schränke zu gelangen. »Auch wenn das Ziel ›über einen Zaun klettern‹ absurd klingen mag, hat das eine hohe Alltagsrelevanz. Letztendlich geht es darum, selbstständiger leben zu können«,

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sagt Veronika Rist. Sie ist Geschäftsführerin, Ergo- und Reittherapeutin auf dem Risthof. Neben Verena werden hier P ­ atienten aus der ganzenUmgebung behandelt, vom Säugling bis zum Rentner. Die Dia­ gnosen sind unterschiedlich: Lernschwierigkeiten, Multiple Sklerose, Autismus, Depressionen, Unfallverletzungen. All diesen Patienten sollen Tiere bei der Therapie helfen. Zum einen, weil die Motivation höher ist, zum anderen, weil Tiere auch einiges können, was ein herkömmliches Übungsgerät nicht schafft. Wenn jemand seinen Arm nicht mehr bewegen kann, weil der Impuls vom ­Gehirn zu den Armmuskeln nicht mehr ankommt, hilft eines der 17 Pferde und Ponys. Die Tiere haben im Schritt den gleichen Rhythmus wie der Mensch und bewegen so den Körper des Reiters in alle Richtungen mit. Ohne selbst eine Übung auszuführen, kommt der Körper durch die Bewegung des Pferdes in Schwung. Wenn etwa ein Arm steif ist, wird er durch den Schwung des Pferdes mitbewegt. Rist erklärt: »Das Gehirn braucht rund 20 Minuten den gleichen Reiz, um neue Synapsen zu bilden. Die Bewegung, auch wenn sie nicht aktiv gesteuert wird, kommt als Impuls beim Gehirn an. So lernt der Mensch irgendwann, selber wieder diese Bewegung auszuführen.« Bei Verena hat das geklappt. UND AUCH MAX MACHT FORTSCHRITTE. Er ist sieben

Jahre alt, schüchtern, kann schlecht reden und hinkt in seiner Entwicklung Gleichaltrigen hinterher. Das ist Max, wie er von anderen oft beschrieben wird, sagt seine Mutter. Er kam mit einem schiefen Hals zur Welt, sieht sehr schlecht, hat Probleme mit den Buchstaben »K« und »G« und kann seine Bewegungen nicht so gut koordinieren. Max macht eine tiergestützte Sprachtherapie. Statt Gymnastikball und Buntstiften hilft Blacky bei den Übungen. Was das Pony mehr kann als Stift und Ball? Zum Beispiel Max’ kleinen Körper bewegen, ohne dass er dafür aktiv etwas tut. Durch den Gang des Tieres richtet sich der Rücken auf, der Gleichgewichtssinn wird ­geschult. Allein durch das Sitzen auf dem Pferd.


Bauernhöfe als Integrationsorte

Neben Blacky hat Max auch schon einige der anderen Tiere kennengelernt. Frida und Mathilda zum Beispiel – die zwei Minischweine. Für sie macht er manchmal Schweine-Fraß. Mit einem Schraubenschlüssel bohrt er kleine Löcher in Kohl und Möhren und fädelt sie an einer Schnur auf, dann hängt er sein Werk in den Stall. Das macht die Schweine satt und Max hat seine Fingerfertigkeit und Feinmotorik geschult. Dafür könnte er zwar auch etwas basteln, gegen echtes ­Werkzeug und zwei grunzende Schweine kommen Schere und Kleber aber nicht an. Das sieht er genauso wie Verena: Mit Schweinen trainiert sich’s leichter. Mehr Infos unter risthof.info ››› Gastbeitrag Magdalena Fröhlich, Bioland e.V.

VERENA beim Hühner-Füttern (oben). MAX macht eine tiergestützte Sprachtherapie. Das Reiten

auf Pony Blacky schult seinen Gleichgewichtssinn (unten).

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Weitere Texte zum Thema finden Sie unter bioland.de/im-fokus/interviews/detail/article/ eine-therapie-ist-kein-streichelzoo.html

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50 Alnatura Magazin 04.2016

IMPRESSUM Herausgeber Alnatura Produktions- und Han­dels GmbH, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de Gründer u. Geschäftsführer von Alnatura Prof. Dr. Götz E. Rehn Redaktions­leitung Susanne Salzgeber (SUS), Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, susanne.salzgeber@alnatura.de Anzeigen Daniel Fehling, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach Redaktion Linda Benkner, Matthias Fuchs, Dr. Manon Haccius (MH), Anke Helène, Constanze Klengel, Dr. Maren Kratz, André Lang, Bettina Pabel (BP), Dorina Sandau, Rena Schäfges (RS), Tina Schneyer, Julian Stock, Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW), Eva Wohlgemuth Verlag mfk corporate publishing GmbH, Prinz-Chris­tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Alnatura: 28 Rehn 1987; Bauckhof: 20; Oliver Brachat: 3 Mitte, 6, 8 / 9 Rezepte, 50 Rezept; Demeter e. V.: 13 Präparat; Marc Doradzillo: Titel, 3 oben, 4 Gruppenbild, 5 Eröffnung, 17 Porträt, 18–19, 21, 27, 30 / 31, 50 Reportagen; Fotolia / Mik Roge: 17 Teller / spline x: 23 Spinat / JLPfeifer: 34 Haare / womue: 35 / Voyagerix: 36 / Rzoog: 39; Magdalena Fröhlich: 48 / 49; Privat: 9 Porträt, 47; Robert Seegler: Illustrationen 4 Mais, 46; Speisekammer West: 10 / 11; Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis (Foto: Johannes Arlt / Repair Café Sasel): 41; VISCOM Fotografie: 14 / 15, 24 / 25, 29 Filiale heute, 32 / 33; Weingut Meinklang: 13 Weinberg; Matthias Thoelen: 43 Gestaltung usus.kommunikation, Berlin, usus-design.de Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel

Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der ­Perspektive des Verfassers geschrieben. Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet und Vervielfältigung auf Daten­träger wie CD-ROM, DVDROM etc. nur nach vorheriger schrift­licher Zustim­mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine ­Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.


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