Alnatura Magazin - August 2016

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alnatura.de A U G U S T 2 0 16 I S S N   16 12 - 715 3

Alnatura Einblicke:

Faire Milchpreise


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August 2016 LIEBE KUNDINNEN, LIEBE KUNDEN, für einen Liter Milch erhalten konventionelle Bauern nur noch rund 19 Cent. Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte kürzlich das Schreddern männlicher Küken als rechtmäßig. Die Diskussion um Glyphosat findet kein Ende. Zugleich ­bestätigten die Befragten in einer Studie des Bundesumwelt­ministeriums zum Naturbewusstsein, dass sie an einer intakten Natur größtes Interesse haben. Diese Phänomene passen nicht zu­ sammen: Wenn wir die Natur erhalten wollen, ­müssen wir den Bauern durch faire Preise die ­Arbeit ermöglichen. Wenn Boden, Luft, Wasser, Tier und Pflanze eine nachhaltige Chance haben sollen, müssen wir auf Pestizide verzichten. Wenn wir Tiere mit Respekt ­behandeln wollen, dürfen wir nicht frisch geschlüpfte Küken töten. Der Titel der Studie Naturbewusstsein weist in die richtige Richtung. Es geht um ein waches ­Bewusstsein für die Natur. Wir müssen uns bewusst ­werden, was unsere Taten in der Umwelt auslösen! Deshalb hat Alnatura vor zehn Jahren die fairen Alnatura Milchpreise eingeführt. Die Bio-Molkereien in Deutsch­ land z­ ahlen den Bio-Bauern heute durchschnittlich 48 Cent je Liter Bio-Milch. Viele unserer Eierbauern ziehen schon die männlichen Küken für die Fleischerzeugung auf, weitere arbeiten daran. Im Herbst 2016 werden wir im ­Rahmen der Alnatura Bio-Bauern-Initiative gemeinsam mit dem NABU wieder 10 bis 15 Bauern benennen, deren Umstellung auf Bio wir finanziell unterstützen. Lassen Sie uns gemeinsam noch mehr Boden gut machen! Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäfts­­führer Alnatura

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PANORAMA 4

Kochen & Genießen

WARENKUNDE Pflaumen 6 REZEPTIDEEN Eingelegte Balsamico–Zwetschgen / 8

Bühler Zwetschgenkuchen / Porträt: Volker Mehl KLEINE WEINSCHULE

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Welchen Einfluss hat die Rebsorte auf den Wein?

Im Super Natur Markt

MARKENSEITEN HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN VEGANE KOLUMNE Tiere lieben und Tiere essen HERSTELLER-REPORTAGE WALA ALNATURA MARKENPRODUKTE

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14, 32 16, 22, 36 17 18 24

Knuspern, Knabbern und Co. für unterwegs KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN Geistiges Heilen 26 ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE Milchbauer Retzbach 27 Titel ALNATURA EINBLICKE Faire Milchpreise 28 HERSTELLER-REPORTAGE Arche 30 NATURKOSMETIK Fitness für die Venen 34

Kultur & Wissen

GESELLSCHAFT Unkrautfrei mit Glyphosat NACHHALTIG LEBEN Der Wald in der Großstadt ZEIT WISSEN

Frauen und Männer sind eine Erfindung der Gesellschaft ERGÄNZENDE THERAPIEN Yoga ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS

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38 40 42 44 46

Streicheltechnik statt Chemiekalien PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN Hamburger helfen den Wildbienen

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VORSCHAU, FILIALEN, IMPRESSUM

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A L N AT U R A

P   anorama  K U R Z U N D K N A C K I G

»Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.« Weisheit aus Sambia

Bio-Überraschungen für die Schultüte Für alle Schulanfänger hat Alnatura auch in diesem Jahr anlässlich dieses besonderen Tages wieder ein Geschenk: Jede abgegebene Schultüte wird mit leckeren Bio-Produkten aus dem Super Natur Markt gefüllt. Einfach eine leere Schul­ tüte zwei Wochen vor Schulstart abgeben, ­Abholschein aus­ füllen und zwei Tage vor Unterrichtsbeginn wieder abholen. Wir wünschen allen Kindern einen schönen und erfolgreichen Schulstart! Alle Infos zur Schultütenaktion sowie den Stunden­ plan zum Download finden Sie unter alnatura.de/schulstart

Biologische Vielfalt genießen

Neu von Alnavit: Ihre Alltagshelden

Alltagshelden erleichtern den Alltag, versüßen sinnvoll das Leben und sind ganz einfach immer da, wenn man sie braucht. Und weil gesunde Ernährung auch eine Heraus­ forderung ist, bei der man Unterstützung gut gebrauchen kann, hat Alnavit das neue PUR+ Sortiment entwickelt. Die außergewöhnlichen Produkte helfen dabei, sich ganz ein­ fach, unkompliziert und natürlich mit Genuss zu ernähren. Die volle Kraft der Natur und wertvolle Superfoods bieten das Plus, das Sie gut über den Tag bringt. Eben echte Alltags­ helden zum Essen! Von Smoothiepulvern über Fruchtriegel und Toppings bis hin zu besonderem Brot oder außerge­ wöhnlichen Saftkreationen – hier findet jeder seinen persön­ lichen Alltagshelden. Wenn Sie Chia-König, Beerenliebling, Durchstarter und Co. einmal persönlich kennenlernen möchten, können Sie im Super Natur Markt vorbeischauen: Im August gibt es jede Woche ein anderes Produkt aus dem Alnavit Sortiment zu probieren.

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Durch den Kauf von Produkten mit dem ProSpecie­ Rara-Gütesiegel helfen Sie mit, biologische Vielfalt zu erhalten. Die Stiftung setzt sich für den Schutz gefährdeter Kulturpflanzen und den Erhalt biologi­ scher Vielfalt ein. Alnatura Kunden erhalten die fünf ProSpecieRara-Sorten Tomate Auriga, Aubergine Rotonda Bianca, Kartoffel Blaue St. Galler, Kohlrabi Blaro und Zucchini Tondo di Piacenza in den kom­ menden Wochen in ihrem Super Natur Markt. Mehr Informationen unter prospecierara.de

Blog-Liebling des Monats moeyskitchen.com

Orientalische Lamm-Hackbällchen mit Chilisauce, selbst­ gemachter Mate-Eistee … Beim Streifzug durch »moey’s kitchen« bekommt man sofort Lust loszu­ kochen – wenn man sich bloß entscheiden könnte, ­welches der wunderbaren Rezepte man zuerst auspro­ bieren will! Bloggerin Maja Nett legt viel Wert auf ­saisonale und regionale Bio-Lebensmittel und macht daraus so wunderbare Kompositionen wie Kicher­ erbsen-Salat mit Babymöhren und Feta, Fondant au Chocolat, Honig-Nuss-Granola … Wenn man sich nur entscheiden könnte!


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Joghurt mild

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Eine aktuelle Studie von Soil & More International weist nach, dass die Alnatura Produkte der Schrozberger Milchbauern keine Folgekosten für die Allgemeinheit verursachen. Im Gegenteil: Sie erzeugen für Mensch und Umwelt einen m ­ essbaren Nutzen. Ab sofort steht deshalb auf jedem ­Alnatura Produkt, das aus der Molkerei Schrozberg kommt, wie viel Boden durch dieses eine Produkt gut ­gemacht werden konnte. Die ganze Studie kann ­nachgelesen werden unter alnatura.de/milch Mä

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Ein pfälzischer Bio-Qualitätswein, Ernte 2015. Alnatura Portugieser Dornfelder ist ein feinherber Roséwein mit fruchtigen Beeren- und Pfirsichnoten; perfekt zu ­ Salat, Antipasti oder Käse. Der aromatische, unkomplizierte Wein wird ausgebaut vom Weingut Kesselring in Ellerstadt und ist vegan.

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NEU!

Bio-Genießer bauen Boden auf

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Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium gab grünes Licht für zwei Organismen, die mithilfe der neuen erbgutverändernden Technik Crispr/Cas9 (gelegentlich bezeichnet als »Genscheren«) hergestellt wurden, ein Mais und ein Champignon. Die Produkte brauchen keine Zulassung als Biotech-Produkt, ihr Saatgut darf ohne weitere Sicherheitsprüfung verkauft werden. Der Saatgut-Multi DuPont Pioneer, der den Crispr-Mais hergestellt hat, kündigte an, den Mais bis 2021 auf den US-Markt zu bringen. Christoph Then vom Verein Test Biotech (testbiotech.org) erwartet dann Probleme für die EU, weil diese Pflanzen ohne Kennzeichnung nach Europa importiert werden könnten (Gentech-News, 4. 5. 2016). In der EU wird derzeit kontrovers diskutiert, ob solche Produkte kenntlich gemacht werden müssen. MH

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Gentechnik – Nein danke!

Zu einem Bio-Bauernhof gehören Tie­ re. Sie verwerten Gras, Futterpflanzen (deren Anbau gut für den Boden und seinen Hu­ musgehalt ist) und Nebenprodukte aus dem Pflanzenbau. Ihr Mist ist wertvoller Dünger und kein Abfall. Jedenfalls dann, wenn im Durchschnitt nicht mehr als eine Kuh oder fünf Schweine je Hektar Betriebsfläche vom Bauern gehalten werden und die Tiere den hauptsächlichen An­ teil des Futters vom eigenen Betrieb erhalten. Eine gewis­ se Anzahl Tiere wird also stets auch von Bio-Betrieben zur Schlachtung anstehen und gegessen werden. So er­ zeugte Produkte sind teurer als Ware aus Massentierhal­ tung. Der Fleischkonsum der Deutschen insgesamt be­ trägt 60,3 Kilogramm pro Kopf und Jahr (Durchschnitts­ zahlen für 2014: 38,2 Kilogramm Schwein, 11,5 Kilo­gramm Geflügel, 8,9 Kilogramm Rind), bei deutlichen Unterschieden zwischen Frauen und Männern. Letztere verzehren etwa doppelt so viel Fleisch. Ein leichtes Ost-West-Gefälle besteht mit rund zehn Prozent weniger Fleischverzehr im Westen. 4 Prozent der Bevölkerung sind Vegetarier und 34 Prozent Flexitarier, essen also nicht täglich Fleisch oder Wurst. 67 Prozent der Befrag­ ten gaben in einer Umfrage an, sich gut vorstellen zu können, an einem Tag in der Woche gar kein Fleisch zu essen, ein Sechstel von ihnen ernährt sich bereits so (Zahlen zusammengestellt von Deutscher Fachverlag GmbH, Allgemeine Fleischerzeitung und Fleischwirt­ schaft, März 2016). Der Konsumtrend für Fleisch und Wurst in Deutschland weist mithin vorsichtig in eine ökologisch sinnvolle Richtung. MH

Illustration Denkblasen: Thinkstock / Leysan

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02.02.2016(V2)

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Pflaumen gehören zu den klimakterischen Früchten. Das heißt: Leicht unreif geerntete Früchte können in einer Obstschale noch nachreifen. Im reifen Zustand empfiehlt sich die Kühlschranklagerung – Pflaume, Zwetschge und Co. sind nicht kälteempfindlich.

Reneklode

Mirabelle

Pflaume

Zwetschge


KOCHEN & GENIESSEN

WA R E N K U N D E

Pflaumen H

ÄNGEN REIFE PFLAUMEN AM HEIMISCHEN OBSTBAUM, SO IST EINES KLAR: DER SOMMER HAT SEINEN ZENIT LÄNGST ÜBERSCHRITTEN,

der Herbst klopft leise an die Tür. Doch die aromatischen Früchte können helfen, eine eventuell aufkommende Spät­ sommer-Wehmut zu versüßen – ganz gleich, ob Pflaume, Zwetschge oder Reneklode. KULTURGESCHICHTE UND BOTANIK Die wilden Vorfahren

der Pflaume vermutet man im Kaukasus, dem Hochgebirge zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Archäologische Funde lassen hier auf eine lange Geschichte schließen. Die Römer waren es, die uns die Pflaumen nach Mitteleuropa brach­ten – wahrscheinlich ganz anders in Form, Farbe und Geschmack als heutige Exemplare, denn man weiß: Pflaumen sind sehr kreuzungswillig. Daher kennt man auch mindestens 2 000 Sorten. Sie alle werden unter dem Oberbegriff Pflaume zusammengefasst. Doch selbst die Wissenschaft tut sich schwer mit einer präzisen botanischen Abgrenzung einzelner Sorten, zu denen die Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden und eben auch die Pflaumen im engeren Sinne gehören. Fest steht: Alle sind Rosengewächse (Rosaceae), ihre Früchte sind Steinfrüchte. SORTENVIELFALT Rund, oval, gelb-grün oder violett, fest­ fleischig bis mehlig-süß – es gibt der Pflaumen viele, die Über­ gänge zwischen einzelnen Sorten sind fließend. Die vier Hauptgruppen hier im Kurzporträt vorgestellt: Pflaumen sind rundliche, mitunter auch ovale Früchte, ­deren Farbspektrum von gelb über rot bis hin zu violett und blau erscheinen kann. Ihr saftig-süßes Fruchtfleisch umschließt einen großen Kern, von dem es sich aber nur schwer löst – ein wesentlicher Unterschied zur Zwetschge. Pflaumen schme­ cken frisch von der Hand in den Mund am besten, für Kuchen oder Kompott eignen sie sich weniger. Sie sind naturgemäß von einer dünnen, wachsartigen Schicht überzogen – eine Form biologischer Konservierung. Vor dem Verzehr sollten Pflaumen daher gründlich gewaschen oder abgerieben wer­ den. Ein Grundsatz, der übrigens auch für Zwetschge, Mira­ belle und Co. gilt. Zwetschgen sind längliche Früchte mit spitz zusam­ menlaufenden Enden. Eine Form, die man auch beim Kern wieder­findet. Dieser ist locker in ein festes, aromatisches Fruchtfleisch eingebettet. Typisch für Zwetschgen ist ihre blauvio­lette Farbe, hervorgerufen durch den sekundären Pflanzen­stoff Anthocyan – ein aus ernährungsphysiologischmedi­zinischer Sicht sehr interessanter Stoff. Zwetschgen sind

nicht nur der ideale Kuchenbelag oder beliebte Kompottzutat, sondern machen sich auch in pikanten Saucen oder als Fül­ lung von Fleischbraten hervorragend. Besonders aus der öster­ reichisch-ungarischen Küche sind sie nicht weg­zudenken: Zwetschgenstrudel, -knödel, Buchteln und vieles mehr. Oder aber Zwetschgenwasser, ein aromatischer Obstbrand aus Tirol. Mirabellen sind kleine kugelrunde Früchte mit gelber Farbe und einer transparent wirkenden Schale. Besonders hübsch anzusehen sind Exemplare mit rotwangigen Akzenten oder kleinen Tupfen auf der sonst glatten Haut. Ihr Fruchtfleisch ist fest und – die entsprechende Reife vorausgesetzt – sehr süß. Daher eignen sich Mirabellen zum Einkochen, für Kompott oder als Kuchenbelag. Eine schnelle Verarbeitung ist dabei ratsam, denn Mirabellen sind schlecht lagerfähig: Zwischen der Ernte und dem Verzehr sollten nicht mehr als zwei Tage vergehen. Den Ursprung der Mirabellenkultur vermutet man in der französischen Stadt Mirabeau (lat. Mirabella), die der kleinen Frucht zu ihrem Namen verhalf. Renekloden (auch: Reineclauden) sind mittelgroße runde Früchte, deren Farbe sortenabhängig zwischen Grün, Grüngelb und gelegentlich auch roten Tönen variieren kann. Das Fruchtfleisch dieser eher selten vorkommenden Pflaumensorte ist fest und aromatisch. Ihren schönen Namen verdankt sie der französischen Königin Claudia (frz. Reine Claude), welche die kleinen grünen Früchte – früher auch hierzulande noch Reineclauden geschrieben – wohl besonders verehrte. Ähn­ lich wie Mirabellen sollten Renekloden nicht länger als zwei Tage gelagert werden. BIO-ANBAU UND STREUOBSTWIESEN Die Pflaume ist ein

beliebter Hausgartenbaum, der eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen und eine ausladende, Schatten spendende Baumkrone entwickeln kann. Für den erwerbsmäßigen An­ bau, also reiche und stabile Erträge, benötigt er Dünger. ­ Im Bio-Anbau sind das Kompost und andere organische Sub­ strate; chemisch-synthetischer Dünger ist tabu. Ökologisch besonders wertvoll aber sind Streuobstwiesen: Hier wachsen hochstämmige Bäume in großer Sortenvielfalt; das heißt Apfel, Pflaume, Walnuss und Co. in direkter Nachbarschaft und mit ausreichend großem Abstand zueinander. In den ver­ schiedenen Etagen der hohen Bäume finden viele Tierarten ihren Lebensraum. Ebenso am Fuße, wo außerdem eine gro­ ße florale Vielfalt wachsen und die blühenden Wiesen für ex­ tensive Tierhaltung genutzt werden können. Man sagt: Eine Streuobstwiese ist Rückzugsort für mehr als 5 000 Tier- und Pflanzenarten. AW

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REZEPTIDEEN

Ein gelegte B a ls a mic o– Zwetschgen

•  vi el se iti g ko m bi ni er ba r • Z ub erei tu ng sz ei t ca . 30  m in • N äh rw erte pr o G la s Energie 22 05  kc al, Eiweiß 7 g, Ko hl en ­h yd ra te 44 3 g, Fe tt 3 g

Passt zu: Milchreis oder

Grießbrei, Wildgerichten, Dampfnudeln, Ziegenfrischkäse und mildem Weichkäse


KOCHEN & GENIESSEN

Kay Charlotte Fischer ist Assistenz der Bereichs­ verant­w ortlichen ­Q ualitätsmanagement und Ver­b raucherservice bei Alnatura.

Eingelegte Balsamico– Zwetschgen süßsauer Für 1 großes Einmachglas

1 kg Zwetschgen / 20–40 g frischer I­ ngwer / 250 g brauner Zucker / 350 ml weißer Balsamico Essig / 350 ml Rotwein (z. B. Merlot) / 2–3 Lorbeerblätter / 2–3 Zimtstangen / 3 Gewürznelken / 2 Sternanis / Außer­ dem: 1 großes sterilisiertes Einmachglas Zubereitung Zwetschgen waschen, eventuell Stiel

entfernen und anschließend gründlich trocken tupfen. Zwetschgen mit einem Schnitt an einer langen Seite einschnei­ den (nicht halbieren), Frucht leicht öff­ nen und Kern herausziehen. Ingwer schälen und in Scheiben ­schneiden. (Zum Schälen einen Kaffee­ löffel verwenden, die dünne weiche Schale des Ingwers lässt sich ganz leicht abkratzen.) Zucker zusammen mit Essig und Rot­ wein in einem großen Topf einmal auf­ kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Topf vom Herd nehmen. Ingwer sowie trockene Gewürze in den heißen Sud geben und 10 min ziehen lassen. Abfüllen Zwetschgen in das sterilisierte Glas füllen. Sud erneut aufkochen und auf die Zwetschgen gießen, sodass sie vollständig bedeckt sind. Glas sofort verschließen. Lagerung Kühl und dunkel aufbewah­ ren, dann sind die eingelegten Zwetschgen ungefähr 2–3 Monate haltbar.

Mein Lieblingsrezept

Bühler Zwetschgenkuchen »Meine Familie mütterlicherseits kommt aus der Bühler Region (Nordschwarz­ wald). Bühler Zwetschgen sind natürlich am allerbesten dafür geeignet – sie sind einzigartig in ihrem Geschmack und der schönen roten Farbe. Das Familienrezept kennt meine Mutter von meiner Oma und meine Mutter hat es mir schon als ­kleines Kind beigebracht. Die Mengenangaben für den Belag sind eine Orientie­ rung, es kommt natürlich darauf an, wie saftig, süß und groß die Zwetschgen sind. Bühler Zwetschgen gibt es nicht überall. Ich habe jetzt zweieinhalb Jahre in München gewohnt, da konnte man sie ab und zu auf dem Viktualienmarkt fin­ den. Am feinsten schmeckt der Kuchen frisch vom Blech (einfach doppelte Menge der Zutaten) und mit einer großen Portion Schlagsahne. In meiner Familie gibt es oft Kartoffelsuppe dazu (herzhaft-süß-sauer-lecker!).« Für 1 Springform Mürbeteig: 250 g Mehl (z. B. Dinkelmehl Type 630) / 125 g kalte Süßrahmbutter / 1 Ei / 60 g Zucker / 1 Prise Meersalz / Belag: 750 g Zwetschgen (je nach Größe) /

Fett für die Form / 1 TL Zimtzucker (wenn die Zwetschgen nur wenig oder gar nicht süß sind) / Semmelbrösel Zubereitung Für den Teig die Zutaten schnell verkneten, zur Kugel formen, in Frischhaltefolie

wickeln und kühl stellen (z. B. über Nacht oder auch kürzer). Für den Belag Zwetschgen halbieren, aber nicht ganz durchschneiden, sodass man sie aufklappen und entsteinen kann. Dann an der Spitze nochmals ca. ein Drittel einschneiden, 90 Grad zum ersten Schnitt. Teig ausrollen und in die gefettete Form legen. Den Rand etwa 2 cm hoch formen. Dann mit der Spitze der Gabel leicht herunterdrücken. Zwetschgen kreisförmig in die Form legen, sodass die vier Spitzen nach außen bzw. oben zeigen, außen anfangen und zur Mitte hin weitermachen. Dabei sollten sich die Zwetschgen etwas überlagern. Mit Zimtzucker überstreuen. Ebenso mit Semmelbröseln, das gibt eine leicht salzige Note und saugt den Saft auf. Im Ofen bei bei 180 °C Ober- und Unterhitze ca. 40 min backen. Der Teig sollte leicht gebräunt sein und die Zwetschgen saftig.

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P O R T R ÄT

Volker Mehl, der Ayurveda-Koch »Heilsame und coole Pflanzenküche«, so bezeichnet Ayurveda-Koch und Yogalehrer Volker Mehl seine Kreationen. Der Visionär und Küchenphilosoph ist Gewinner des Gourmand World Cookbook Award 2015 und 2016 in der Kategorie Best Indian Cuisine Book in Deutschland. Geboren 1976 in Mannheim und aufgewachsen in Südhessen, lebt er mittlerweile (nach München und Berlin) in Wuppertal, wo er unter dem Namen volkermehl kochatelier+raum für genuss seine eigene Kochschule betreibt. Mit der Ausbildung zum Ayurveda-Gesundheitsberater hat er seine persönliche und berufliche Bestimmung gefunden.
Im Juni 2016 gründete er in Hamburg die Volker Mehl Ayurveda Akademie (Infos unter volker-mehl.de). Von seiner Kochkompetenz und seinem reichen Erfahrungsschatz profitieren nicht nur Feinschmecker, sondern auch Menschen mit gesundheitlichen Problemen: Über mehrere Jahre hinweg gab er Kochkurse für Patienten der Ayurveda-Ambulanz des Fachbereichs Naturheil­kunde der Charité. Neben seinen eigenen preisgekrönten Kochbüchern hat er auch für Alnavit Rezepte entwickelt – wie den Rote-Bete-Birnen-Salat

Wie beginnen Sie Ihren Tag? Mit einem Kuss meiner Frau

und einem leckeren Chai-Tee. Gibt es ein Essen aus Ihrer Kindheit, das Sie besonders geprägt hat? Gemüseeintopf und lauwarmer Pflaumenkuchen. Haben Sie heute ein Lieblingsgericht? Kein explizites, aber

ich liebe die leichte Thai-Küche. Was ist Ihr favorisiertes Getränk? Auch da habe ich nicht

nur ­einen Liebling. Das reicht von selbst gemachtem Zitro­ nengras-Tee bis hin zu einem schönen rauchigen Whisky am Kaminfeuer. Welche Gewürze setzen Sie am häufigsten ein? Ingwer, ­Curry, Kardamom, Zimt, Curcuma. Was war bisher Ihr größter Koch-Flop? Reispapier-Taschen aus dem Dampfgarer, das schmeckte wie Gemüse in nassem Zeitungspapier. Gibt es eine Geschmackskombination, die für Sie eine völlig neue, überraschende Erfahrung war? Als ich begann, mich

mit Ayurveda zu beschäftigen, fand ich die Idee der sechs Ge­ schmäcker in einer Mahlzeit ziemlich genial, zum Beispiel Weißkraut mit Ingwer, Chili und Mangopulver, dazu Kicher­ erbsen-Plätzchen mit Rucola-Pesto und Blaubeeren.

Weitere Rezepte von Volker Mehl unter alnavit.com

Rote -Bete-Birnen-S

alat

• s äu er lic h, fru ch tig ca . 4 5 h  • Z ub ereitun gs ze it rso n Pe o pr • N äh rw erte weiß 6 g, Ei l, ca 1 k Energie 40 Fe tt 29  g Ko hl en ­h yd ra te 32  g,


Im nächsten Monat:

KOCHEN & GENIESSEN

Penne mit Kräuterseitlingen Polenta mit Rosinen Kochporträt: Luisa Giannitti

Risi-Bisi

•  sc hn el l zu be re ite t, ar om at is ch • Z ub erei tu ng sz ei t ca . 4 5 h  • N äh rw erte pr o Pe rs on Energie 31 9 kcal , Eiweiß 10  g, Ko hl en ­h yd ra te 46  g , Fe tt 10  g

Risi-Bisi Glutenfrei Für 4 Personen

Rote-Bete-Birnen-Salat Für 4 Personen

8 Datteln (ohne Stein) / 250 ml Alnavit Glücks­ Moment* / 1 EL Alnavit Bio-Ingwersaft / 2 Stern­anis / 1 EL Limettensaft / 75 g Walnüsse / 500 g geschälte Rote Bete, roh / 1 Birne / 4 EL Oli­ venöl / 1 EL Sojasauce / 1 TL zerstoßene rosa Pfefferbeeren / ½ TL Meersalz Zubereitung Für das Ingwer-Dattel-Mus Datteln im würzigen

GlücksMoment-Saft zusammen mit dem Ingwer­ saft und dem Sternanis aufkochen und 3 ­ 0 min ziehen lassen. Danach Sternanis entfernen, Limet­ tensaft zugeben und alles gut pürieren. Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Rote Bete und Birne mit einer Küchenreibe grob reiben und in einer Schüssel zusammen mit den restlichen Zutaten mischen. Salat auf Tellern servieren, mit dem Ingwer-­ Dattel-Mus beträufeln und mit den Walnüssen bestreuen.

200 g Basmati-Naturreis / 1 rote Zwiebel / 50 g frischer ­Rucola / 2 EL Ghee / 1 TL Rohrohrzucker / 1 TL Kurkuma / 150 g Erbsen (alternativ Tiefkühl-Ware) / 2 EL Parmesan, frisch gehobelt / Meersalz / schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen Zubereitung Reis in reichlich Salzwasser gut 25–30 min bissfest ­kochen,

dann abseihen. In der Zwischenzeit Zwiebel schälen und fein würfen,

Rucola waschen und grob hacken. Ghee in einer Pfanne erhitzen, Zwiebelwürfel, Rohrzucker,

Kurkuma sowie Erbsen dazugeben und alles 5 min glasig ­andünsten. Den heißen Reis dazugeben, gut vermischen und Rucola unterheben. Zum Schluss mit Parmesan bestreuen und mit Salz sowie Pfeffer abschmecken.

Das Risi-Bisi-Rezept stammt aus ­Volker Mehls Kochbuch »Ayurveda geht überall«, Knaur Balance, München 2015, ISBN: 978-3-426-67503-8, 18,– €.

* Weitere von Volker Mehl für Alnavit kreierte SaftRezepturen sind die Sorten GlücksTanz mit Apfel, Guaranaund Ingwer oder GlücksStille mit Birne, Rose und Zitronengras.

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KLEINE WEINSCHULE

Welchen Einfluss hat die Rebsorte auf den Wein?

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CH MAG AM LIEBSTEN MERLOT« ODER »RIESLING HAT MIR ZU VIEL SÄURE«: Aussagen wie diese zeigen,

dass viele Rebsorten-Namen sich im Gedächtnis der Weintrinker verankert haben. Sie verbinden mit der Rebsorte eine Farbe, einen Geschmack, einen Stil, den sie mögen oder ablehnen. In der Tat hat die Rebsorte neben dem Klima, dem Bodentyp, der Lage und der Art der Weinbereitung entschei­ denden Einfluss auf den Charakter und die Qualität eines Weines. Jedes Land, jede Weinbauregion und sogar oft kleins­ te Teilgebiete haben ihre gebietstypischen Rebsorten, die auch die Eigenschaften des daraus gewonnenen Weines prägen. In den einzelnen Weinbaugebieten ist meist genau geregelt, welche Rebsorten in Weinen mit geschützter Ursprungsbe­ zeichnung zugelassen sind. So gibt es Reben, die sich eher ­dafür eignen, in wärmeren, trockenen Gebieten angebaut zu werden, wie zum Beispiel die roten Sorten Tempranillo, Gar­ nacha (Grenache) oder Monastrell (Mourvèdre), während sich andere in kühleren Klimata wohler fühlen. Zu ihnen ge­ hört eindeutig die weiße Rebsorte Riesling. Zu den weltweit am häufigsten angebauten Rebsorten zählen die aus dem ­Bordeaux stammenden, aber inzwischen international einge­ setzten Sorten Merlot und Cabernet Sauvignon. Platz drei im globalen Rebsorten-Ranking nimmt die weiße Rebsorte Airén

Schon gewusst? Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wird vermutlich seit fast 8 000 Jahren angebaut und auch schon sehr lange züchterisch verfeinert. Die heutigen Kulturreben stammen höchstwahrscheinlich von der Wildrebe Vitis vinifera subsp. sylvestris ab, aus der sich durch gezielte Kreuzung, Selektion oder Mutation über die Jahrtausende die heutigen Rebsorten entwickelt haben. Der römische Dichter Vergil (70–19 v. Chr.) schreibt über die Rebsorten, sie seien »zahllos wie die Sandkörner in der Wüste«. Aktuell geht man weltweit von 8 000 bis 10 000 existierenden Rebsorten der europäischen Spezies Vitis vinifera aus. Die Wissenschaft über das Beschreiben und Abgrenzen der Rebsorten nennt man Ampelographie (Rebsortenkunde).

ein, die vor allem in der spanischen La Mancha vorkommt und zu einfachen, frischen Weißweinen sowie zu spanischen Branntweinen verarbeitet wird. ZURÜCK ZUM GESCHMACK: Das Aro-

menspektrum und die Charakteristik einer Rebsorte erkennt man bereits, wenn man die Traube probiert. Ein Cabernet Sauvignon zum Beispiel hat ausgeprägte Cassisnoten, in unreifem Zustand ist es ein Ton von grüner Paprika. Diese Aromen kann man auch im Wein wiedererkennen, wenn die Fruchtcharakteristik nicht von zu viel Holzfasseinfluss dominiert wird. Die Farbe des Weins ist von der Stärke der Traubenschale und der ­Intensität ihrer Farbe sowie der des Fruchtfleisches abhängig. Die meisten roten Rebsorten haben weißes Fruchtfleisch. ­Deshalb können aus roten Rebsorten auch weiße Weine ge­ keltert werden, indem die Trauben gepresst und der Saft ohne die Häute vergoren wird. Zum Beispiel bestehen die meisten Champagner aus zumindest einem Anteil der roten Sorten ­Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Schwarzries­ ling). Die Gerbstoffe (Tannine) und die Farbe werden nämlich aus den Häuten extrahiert. Kleinbeerige, dickhäutige Trauben ergeben meist dichtere und phenolischere Weine, vorausge­ setzt der Winzer möchte ausreichend Farbe und Tannine aus den Häuten gewinnen. RIESLING ist die wichtigste Rebsorte für deutsche Weißweine. Komplexe Fruchtaromen von Zitrus über exotische Früchte wie Maracuja und Mango bis zum Weinbergpfirsich können ihr zugeschrieben werden. Eine prägnante Säure gehört eben­ falls zu ihrer Charakteristik. Und trotzdem gibt es unzählige unterschiedliche Riesling-Stile, weil die Rebsorte den Boden­ typ, auf dem sie wächst, besonders gut widerspiegelt. Probieren Sie einfach mal verschiedene Rieslinge – von der Mosel, aus der Pfalz oder aus Rheinhessen – und entdecken Sie die viel­ fältige Ausprägung dieser edlen Rebsorte selbst. SUS

Im nächsten Alnatura Magazin

Was macht der Schwefel im Wein?

12 Alnatura Magazin 08.2016


KOCHEN & GENIESSEN

JE NACH GEBIET, BODENTYP, KLIMA UND ERNTEZEITPUNKT entdeckt man

in Weinen aus der Rebsorte Riesling ein vielfältiges Aromenbukett: von Zitrone

HERSTELLEREMPFEHLUNG*

und Pfirsich bis hin zu exotischen Früchten.

AUSGEREIFT GEERNTET verleihen

­Cabernet-Sauvignon-Trauben den ­Weinen eine Cassisnote. Ein früherer Erntezeitpunkt oder unausgereifte ­Cabernet Sauvignon führen zu Aromen, die an grüne Paprika erinnern.

Graciano ist eine in der Region Rioja beheimatete rote Rebsorte. Dass auch in der La Mancha ein charaktervoller Graciano entstehen kann, zeigen die biodynamisch arbeitenden Winzer-Brüder Parra. IRJIMPA BIO-ROTWEIN GRACIANO »PARRA JIMÉNEZ« DEMETER D.O.

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• trockener, extraktreicher Rotwein • aus Zentralspanien • von den Brüdern Francisco und Javier ­Parra, die erfolgreich Demeter-Weine ­produzieren • würzig, mit Pfeffer- und Kirscharomen • empfohlene Trinktemperatur: 16–18 °C • passt zu: Manchego, Salami und SerranoSchinken 0,75 l 5,49 € (1 l = 7,32 €)

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STRAFFENDE BODYMILK vegan Mit Grünem Kaffee, Grüntee, Trauben und Rosmarin. Festigt die Hautstruktur bei täglicher Anwendung innerhalb von 14 Tagen. 200 ml 6,95 € (100 ml = 3,48 €)

Die hier abgebildeten NaturkosmetikProdukte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

FRISCHE-KICK DUSCHGEL vegan Mit vitalisierendem Bio-Eisenkraut­ extrakt und dem Duft fruchtiger Bio-­ Limonen. Belebt die Sinne und pflegt die Haut schon beim Duschen spürbar. 200 ml 3,95 € (100 ml = 1,98 €)

FRISCHE-KICK BODYLOTION

VITALISIERENDES DUSCHGEL

Bodylotion mit Extrakten aus fruchtigen Bio-Limonen und Bio-Verveine. Die leichte Emulsion zieht schnell ein und schenkt belebende Frische. 200 ml 5,95 € (100 ml = 2,98 €)

Mit Extrakten aus edlem Bio-Sanddorn und sonnengereiften Bio-Orangen. Milde, natürliche Tenside sorgen für eine schonende Reinigung. 200 ml 3,95 € (100 ml = 1,98 €)

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HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

Der Bio-Ricotta ist ein typisch italienischer Frischkäse. Diese besonders milde ­V ariante eignet sich ideal zur Zubereitung von Süßspeisen.

TEUTOBURGER ÖLMÜHLE BIO-LEINÖL NATIV • 100 % reines Leinöl • spezielle Schneckenpressen garantieren eine sanfte Pressung bei geringer Reibungswärme • frisch gepresst wird es direkt in Lichtschutzflaschen abgefüllt • T ipp: zu Pellkartoffeln und Quark genießen, nicht erhitzen 250 ml 4,49 € (100 ml = 1,80 €)

BIO-VERDE BIO-RICOTTA • hergestellt in Italien • wird aus Molke von pasteurisierter Kuhmilch gewonnen • sämig-cremige Konsistenz • T ipp: als Alternative zum fetthaltigen Mascarpone im ­T iramisu verwenden

Vielseitig einsetzbar – das Leinöl der Teutoburger Ölmühle hat einen hohen Gehalt an Omega-3Fettsäuren und einen extranussigen Geschmack.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

250 g 2,49 € (100 g = 1,– €)

Nachhaltige und fair erwirtschaftete Kaffeespezia­ lität! Die innovative Kapsel ist zertifiziert-kompostierbar und mit Nespresso-Systemen kompatibel. BONGA RED MOUNTAIN BIO-KAFFEEKAPSELN ESPRESSO ODER LUNGO • äthiopischer Kaffee aus Wildsammlung • intensiv im Geschmack, mit kräftig würzigem Grundton und milder Säure • jetzt neu: erste zertifiziert-kompostierbare Kaffeekapsel auf dem Markt 10 Kapseln à 5,5 g = 55 g 4,49 € (100 g = 8,16 €)

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FOLLOWFISH THUNFISCH-CREME NATUR** ODER BIO-OLIVE** • dank Tracking-Code auf der Verpackung die Herkunft des Thunfischs nachverfolgen • MSC-zertifiziert • schmackhafter Aufstrich oder raffinierter Dip • passt zu Sandwiches, Gemüsesticks oder Nudeln je 115 g 3,99 € (100 g = 3,47 €)

Mit gutem Gewissen genießen – der Thunfisch für die Cremes stammt aus nachhaltiger Angelruten-Fischerei, die anderen Zutaten aus biologischer Landwirtschaft.


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VEGANE KOLUMNE

Tiere lieben und Tiere essen Doppelmoral oder moralisches Doppel?

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N CHINA ESSEN SIE HUNDE!«, empört sich der ­gemeine Deutsche und kaut auf seinem Salamibrot. Unerhört, oder? Da gibt es doch tatsächlich i­rgendwo auf der Welt Leute, die den besten Freund des Menschen einfach aufessen. Es grenzt an Kannibalismus! Während wir beinahe einen Würgereiz verspüren, wenn wir an ein Hundeschnitzel denken, läuft uns beim Gedanken an Rinderfilet das Was­ ser im Mund zusammen. Warum ist das so? Wir haben zu sogenannten Haus­ tieren ein differenziertes und emotio­ nales Verhältnis, selbst wenn wir die einzelnen Tiere nicht direkt kennen. Wahrscheinlich ist jeder Hundelieb­ haber schon mal auf einen fremden Hund zugegangen und hat »den klei­ nen Racker« verzückt gestreichelt. Selbst wenn wir Haustiere nicht mögen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir sie gleich essen wollen. Es gibt eine emotionale Bindung, eine Vermenschlichung, während die sogenannten Nutztiere ganz klar davon getrennt werden. Dabei kann man selbst in Deutschland den Begriff nicht klar abgrenzen: Pferdefleisch wird vielerorts gern gegessen, auch wenn Wendy das wohl anders sieht und Pferd statt Rind in der Lasagne ein Skandal wurde. (Hätte Schwein statt Pferd hier den gleichen Trubel verursacht?) Kaninchen sind die Lieblingstiere vieler Kinder, während es an Ostern in ­vielen Küchen keine Gnade für sie gibt. Und auf der anderen Seite, auch wenn es noch nicht besonders viele sind: Haus­ schweine sind groß im Kommen und entzücken mit ihrer ­lustigen Erscheinung und ihrer immensen Auffassungsgabe immer mehr Menschen. WAS WÜRDE PASSIEREN, WENN WIR FÜR DIE DEFINITION VON »HAUSTIER« ZUNÄCHST KLEINE KINDER FRAGEN?

Sofern sie nicht konditioniert wurden, würden sie wohl weder das Schwein noch den Hund essen, sondern einfach alle strei­

cheln und (dann doch) lieber Gemüse essen. Kinder sehen keinen Unterschied zwischen dem einen und dem anderen Tier. Wie sollen sie auch wissen, wel­ ches man essen und welches man lieb­ haben soll? Dass Schweine ein fast Hunde-ähnli­ ches Wesen besitzen und sehr intelligent sind, ist mittlerweile den meisten be­ wusst. Aber auch alle anderen Tiere den­ ken und fühlen. Vögel trauern um ver­ storbene Angehörige. Milchkühe weinen, wenn ihnen das Kalb weggenommen wird. Und wenn wir ­unseren Haustieren einen Charakter mit Eigenschaften wie Fürsorge, Humor, der Fähigkeit zu lieben und ande­ ren »menschlichen« Eigenschaften zugeste­ hen, warum gilt das­selbe dann nicht grund­ sätzlich für alle Tiere? Unsere Beziehung zu Fleisch ist abstrakt geworden. Kaum jemand ist bei einem Schlachtprozess noch dabei und sieht, woher das Schnitzel kommt. Wir greifen einfach ins Kühlregal. Fleisch ist ubiquitär, Maß halten nicht nötig. Würden wir ­sehen, wie das Tier aufwächst, welch ganz individuelles Wesen es hat und vor allem, wie es getötet wird, würden wir nicht so häufig und gedankenlos Fleisch essen. Und wir würden eine größere Dankbarkeit für unsere Mahlzeit entwickeln. Es gibt keine Vermenschlichung von (Haus-)Tieren. Es gibt nur eine Versachlichung von (Nutz-)Tieren. »In Deutschland essen sie Rinder!«, bemerkt der Hindu und führt seine Kuh auf einen Spaziergang.

Julian Stock, 34, ist Sortimentsmanager bei Alnatura und freut sich über die Entwicklungen und Trends bei den Ernährungsgewohnheiten. Schreiben Sie ihm, wenn Sie möchten: julian.stock@alnatura.de

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»Das große Heilpflanzenwissen hat sich über Jahrzehnte aufgebaut. Das nutzen wir auch für die Kosmetik, da ergeben sich tolle Synergien.« Dr. Constanze Stiefel, Pharmazeutischwissenschaftliche Information

MINDESTENS ACHT WOCHEN braucht der luftge­

trocknete Schinken, um bis zum Kern durchzureifen. Den ­optimalen Reifegrad erkennt man auch am Geruch – ­gemeinsam g ­ eprüft von den beiden Fleisch-Experten Frank Ludowig (links) und Patrik Müller, Geschäftsführer von Ökoland.

DER WALA-GARTEN mit 150 verschiedenen

Heilpflanzen. Eine davon: Blutwurz, Potentilla officinalis, enthalten in der Dr. Hauschka Med Akut Creme Potentilla.


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H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Der Rhythmus des Lebens Das kleine gallische Dorf der Kosmetik liegt in Bad Boll / Eckwälden: Hier stellt das anthroposophische Unternehmen WALA Heilmittel GmbH Arzneimittel und die Naturkosmetik Dr. Hauschka her – neben Bio-Heilpflanzen steckt auch jede Menge Philosophie in den Produkten.

W

AS IST LEBEN?« Diese Frage stellte Dr. Rudolf Hauschka 1924 Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Seine Antwort sollte Dr. Hauschka Impuls für seine Arbeit und s­ pätere Unternehmensgründung der WALA sein: »Studieren Sie die Rhythmen, Rhythmus trägt Leben.« Steiners Worte wiesen dem 1891 in Wien geborenen Che­ miker den Weg zu seinem Ziel: Er wollte Heilpflanzenauszüge ohne den Einsatz von konservierendem Alkohol nutzbar ­machen. Fünf Jahre experimentierte er, bis ihm die erste Ur­ tinktur gelang. Bis heute ist dieses Verfahren einzigartig und die Grundlage der WALA Arzneimittel und Dr. Hauschka ­Kosmetik. Die Pflanze wird geerntet, verlesen, gereinigt, zer­ kleinert, in einem Mörser zu Pflanzenbrei zerstoßen und mit Quellwasser versetzt. Anschließend findet die Rhythmisierung statt: Das bedeutet, dass die Mischung Tag und Nacht bei 37 Grad Celsius ruht. Morgens und abends wird sie dem Licht ausgesetzt, bewegt und heruntergekühlt. Ein siebentägiger Prozess, der die Fermentation in Gang setzt. Zum Schluss wird die Substanz filtriert, der getrocknete Presskuchen ver­ ascht und teilweise dem wässrigen Auszug beigefügt. Das Ergebnis: die besagte Urtinktur. Der rhythmische Prozess des Herstellungsverfahrens gab dem U ­ nternehmen auch seinen Namen: WALA leitet sich aus Wärme-Asche-Licht-Asche ab. Im Jahr 1935 gründete Dr. Hauschka mit seiner späteren Ehefrau Margarethe Hauschka-Stavenhagen das WALA-­ Laboratorium in Ludwigsburg, 1938 zog das junge Unterneh­ men nach Dresden. Doch kurze Zeit später, 1941, wurde es von den Natio­nalsozialisten geschlossen. Dr. Hauschka und Dr. Stavenhagen wurden vier Wochen von der Gestapo in­ haftiert. Beeindruckt hat ihn das offensichtlich nicht, denn an­ schließend forschte er unbemerkt in Wien weiter. 1946 stellte Dr. Hauschka zunächst homöopathische Arzneimittel in einem Münchner Krankenhaus her, bevor er mit mittlerweile sechs WALA-Mitarbeitern nach Bad Boll / Eckwälden zog. Dort fand die WALA nach diesen bewegten Zeiten ihr Zuhause. Und nicht nur der erste Teil des Firmengebäudes entstand 1955. Zur gleichen Zeit wurde auch der Heilpflanzengarten angelegt.

»Damals war dort nur lehmiger Boden, den niemand wollte«, erklärt Antal Adam, Unternehmenssprecher der WALA. Beim Anblick des fruchtbaren, blühenden Gartens heute ist das nur schwer vorstellbar. 150 verschiedene Heilpflanzen wachsen hier auf 4,5 Hektar. Bewirtschaftet wird der Garten nach den anthroposophischen Demeter-Grundsätzen, also biologischdynamisch. Der Garten wird dabei als geschlossener Kreislauf gesehen, als ein Organismus. Deshalb gibt es auch ein Bienen­ haus, 15 Bienenvölker sichern das ökologische Gleichgewicht und sorgen für die Bestäubung. Bei der Ernte bleiben immer Pflanzen für das eigene Saatgut stehen. Die Pflanzen werden getrocknet, verlesen und die Samen im nächsten Jahr ausge­ sät. Zu 97 Prozent wird das Saatgut selbst hergestellt. Gegen Schädlinge pflanzt man Knoblauch oder Zwiebeln zwischen den Beeten. »DER ERTRAG DER 150 HEILPFLANZEN LIEGT BEI 5 000 KILO«, so Marijke Vermeulen, Veranstaltungsmanagerin bei der WALA und verantwortlich für die Gartenführungen.

»Die meisten Pflanzen hier werden für den medizinischen Be­ reich genutzt. Die Ausgangsmengen hierfür sind kleiner, weil man im homöopathischen Prinzip potenziert. Für die kos­ metischen Produkte braucht man wesentlich größere Mengen«, berichtet sie. Diese bezieht WALA unter anderem auch von dem nahe gelegenen Demeter-Bauernhof Sonnenhof, der zur WALA gehört. Neben Viehhaltung werden dort auf zehn Hek­ tar Anbaufläche Heilpflanzen in größeren Kulturen angebaut. Zum Beispiel Calendula mit einem jährlichen Ertrag von 5 000 Kilogramm. »Die Calendula ist eine traditionelle Heilpflanze, die strukturierende und ordnende Eigenschaften besitzt«, erklärt Vermeulen. Es ist eine Sichtweise, die Natur- und Geistes­ wissenschaft miteinander vereint und die Herangehensweise bestimmt. Zum Beispiel in der Produktentwicklung.

»Die Stiftungsidee der WALA erlaubt es, Ideen voranzutreiben – jenseits kurzfristiger Gewinnziele.« Florian Junge, Produktmanagement

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WALA Heilmittel GmbH kurz gefasst Hersteller der Marken WALA Arzneimittel und Dr. Hauschka Kosmetik Gründungsjahr 1935 Unternehmenssitz Bad Boll / Eckwälden Mitarbeiter 1 000 Umsatz 130 Mio. Euro Export in 40 Länder Produkte Dr. Hauschka Kosmetik: 130, Arzneimittel: 1 000

DER QUITTENBAUM in voller Blüte (rechts oben) – die Samen und das

Wachs seiner Früchte werden in der Kosmetik, zum Beispiel in der Quitten Tagescreme, verwendet. DIE PASSIONSBLUME (rechts unten), ­eine der Pflanzen des WALA-Gewächshauses, die sich in Arzneimitteln,

Annette Greco, Leiterin der Entwicklungsabteilung, über den Prozess: »Zentral ist immer die Frage: ›Was möchte ich dem Menschen geben?‹ Und: Welches Motiv kommt in einem Prä­ parat zum Tragen? Das ist die Metaebene in der Entwicklung. Für das Nachtserum war dieses Motiv das ›Sich-Öffnen.‹ Bei der Suche nach einer Rohstoffformulierung stellte sich Greco mit ihrem Team die Frage, wie sie den Nachtprozess der Haut begleiten können und welchen Effekt die perfekte Nacht auf die Haut haben soll. »Das Öffnen einer Blüte entspricht dem Abendprozess. Ich öffne mich für Möglichkeiten. Die Beglei­ tung in die Nacht ist ein Blütenaspekt. So wie die Haut nach einer erholsamen Nacht aussehen soll, also knackig, frisch und rosig, das ist ein Fruchtaspekt. Da kommt man schnell auf das Thema Apfel – gerade wenn man hier zwischen den Streuobstwiesen sitzt«, erklärt Greco lächelnd mit einem Blick in den Garten und fügt hinzu: »Ein Apfel ist nichts weiter als konzentrierter Sommer. Die Frage war nur: Wie bekomme ich den Supersommer in das Nachtserum?«

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beispielsweise im WALA Passiflora Nerventonikum, wiederfindet.

BIS DIE ANTWORT GEFUNDEN WAR, HABE ES SIEBEN JAHRE GEBRAUCHT. Die Zeit nehme man sich bei der WALA. Und man darf sie sich auch nehmen. Die Rahmenbe­

dingungen dafür schafft die besondere Unternehmensform der Stiftung. 1986 übertrugen die beiden Gesellschafter die WALA Heilmittel GmbH einer Stiftung mit dem Ziel, die »ge­ deihliche Entwicklung der WALA« zu sichern. Sie sollte ge­ schützt sein vor Par­­­tikularinteressen. »Es gibt keine Sharehol­ der, die eine Dividende haben wollen, keine Inhaber, die nach Belieben Geld entnehmen können. ­Alles, was die WALA er­ wirtschaftet, wird zum Wohle des Menschen genutzt. Und das

»Bio ist kein Trend. Bio ist eine nachhaltige Bewusstseins­ änderung der Menschen.« Antal Adam, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


I M S U P E R N AT U R M A R K T

»Eine braune Waschcreme herzustellen ist für mich das Symbol für unseren Mut, sich gegen den Mainstream zu stellen.« Annette Greco, Entwicklung

Die Artikel sind nicht in allen Filialen erhältlich.

schafft einen großen Spielraum für Projekte, die nicht auf kurz­ fristige Gewinne aus­gelegt sind. Für mich persönlich ist das der Grund, bei der WALA zu sein«, so Adam. Ralf Kunert, verant­ wortlich für die Rohstoffbeschaffung in der Tochterfirma Natura­ mus, pflichtet ihm bei: Er könne hier etwas Sinnstiftendes tun. Dann berichtet er von seinem Sheabutter-Anbauprojekt in Burkina Faso. Die WALA hatte das Projekt unterstützt – unter anderem mit einem Berater, der bei der Bio-Zertifizierung half. Zu Beginn vor 15 Jahren produzierte es 3,5 Tonnen des Rohstoffs aus­ schließlich für WALA. Heute sind es 700 Tonnen, 70 Prozent der deutschen Naturkosmetik bezieht ihre Sheabutter von diesem Lieferanten. »Wir finden das super«, sagt Kunert strahlend und fährt fort: »8 000 Frauen sammeln dort heute Sheanüsse. Hätten wir mit Knebelverträgen auf Exklu­sivrechte gepocht, statt Wachs­ tum und vor allem Unabhängigkeit zu fördern, wären es nur 50. Bio hat neben der Produktqualität eben auch immer noch eine weitere Komponente: eine soziale. Das ist eine Qualität, die uns bei unserer Arbeit ebenso wichtig ist.« GS

WOLLEN DIE WELT SCHÖNER MACHEN (oben v.l.n.r.): Annette

Greco (Entwicklung), Nina Lutz (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Florian Junge (Produktmanagement), Constanze Stiefel (Pharmazeutisch-wissenschaftliche Information), Ralf Kunert (Rohstoffbeschaffung, Naturamus), Antal Adam (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit). EINE KLEINE AUSWAHL VON LIEBLINGSPRODUKTEN der

WALA-Mitarbeiter: Zitronen Lemongrass Duschbalsam (Florian Junge), Gesichtswaschcreme (Annette Greco), Revitalisierende Maske (Antal Adam), Moor Lavendel Pflegeöl (Constanze Stiefel), Akut Lippenpflege Labimint (Ralf Kunert).


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*

Bio-Vielfalt seit 1950 – die aromatischen Spezialitäten von Bio-Spitzen­ koch Simon Tress gibt es jetzt auch für zu Hause oder die Mittagspause im Büro! ROSE BIO-GEMÜSECURRY vegan ODER BIO-SUPPE TOMATEN & REIS vegan • das Restaurant Rose der Familie Tress gilt als Pionier­ betrieb im Bereich der Bio-Gastronomie • Curry: knackiges Gemüse mit Kichererbsen und Lauch, verfeinert mit der angenehmen Süße von Feigen • Suppe: aus fruchtigen Tomaten und saftigem Gemüse, verfeinert mit mediterranen Gewürzen

PROVAMEL BIO REIS-KOKOSDRINK vegan ODER BIO REIS-KOKOSDRINK ANANAS vegan • tolle Abwechslung zu Softdrinks, Saft oder Milch • hergestellt aus europäischem Bio-Reis und dem Mark von Bio-Kokosnüssen aus Sri Lanka • T ipp: zu fruchtigen Shakes mixen oder zum Kochen und Backen verwenden Reis-Kokos 1 l 2,89 € Reis-Kokos Ananas 1 l 2,99 €

Einschenken und träumen: Die Bio Reis-Kokosdrinks von Provamel schmecken köstlich exotisch – ein ­p aradiesischer Genuss, Schluck für Schluck.

je 400 g 3,49 € (1 kg = 8,73 €)

Für Cowgirls und ­C owboys von Garmisch bis Flensburg: Die ­V iana Holzfäller-Hacksteaks aus Tofu und Weizen sollten in keiner Veggie-­K üche fehlen! VIANA BIO-HOLZFÄLLER-HACKSTEAKS** • herzhaft gewürzt und bissfest • pflanzliches Eiweiß für fitnessbewusste Genießer • hochwertige Bio-Zutaten • T ipp: gebraten oder gegrillt mit Pommes frites und grünen Bohnen servieren 210 g 3,49 € (100 g = 1,66 €)

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BASTIAANSEN CHARMEUX MIT SCHWARZKÜMMEL • halbfester Schnittkäse aus Holland • mindestens 50 % Fett i. Tr. • aus pasteurisierter Milch mit natürlichem Fettgehalt • durch Rotkulturen wird über der Rinde ein sahnig-mildes Aroma gebildet je 100 g 1,99 €

Feines Aroma gepaart mit milder Schärfe – der Charmeux mit Schwarzkümmel aus dem Hause Bastiaansen wird nach tradi­ tionellem französischen Rezept hergestellt.


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F R I S C H E B E I A L N A T U R A

Zum richtigen Umgang mit Tiefkühlkost GERADE BEI HOCHSOMMERLICHEN ­TEMPERATUREN ist es sehr wichtig, ein paar

Regeln für den Kauf, Transport und Umgang mit Tiefkühlkost zu beachten: • Packen Sie Tiefkühlprodukte immer erst am Ende des Einkaufs in den Korb. • Nutzen Sie für den Transport Kühlboxen oder Tiefkühltaschen. • Zu Hause angekommen, immer zuerst ­Tiefkühlprodukte im Gefrierfach verstauen.

• Tiefgefrorene Lebensmittel sollten im ­Kühlschrank, nicht bei Zimmer­temperatur aufgetaut werden. • Bei tiefgefrorenem Fleisch oder Fisch gilt besondere Vorsicht: Unmittelbar nach dem Auftauen garen und die Auftauflüssig­ keit entsorgen.

Tiefgefrorene Bio-Gemüsemischungen, zum Beispiel mit toskanischer oder asiatischer Note, können Sie auch bei sommerlichen Tem­p era­t uren gekühlt nach Hause transportieren: Tiefkühltaschen (Stück für 2,49 Euro) und Gefrierakkus (Pfandartikel für 1 Euro) gibt es in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

ÖMA BIO-SCAMORZETTI AFFUMICATE • herzhafter Mozzarella-Snack mit feinem Raucharoma • schonend geräuchert mit Buchenholzrauch • hergestellt im norditalienischen Venetien • T ipp: vor dem Verzehr sollte der Käse ca. 1 h Zimmertemperatur genießen

BIO MARE BIO-GARNELEN • naturnahe Haltung und niedrige Besatzdichte • geringe Zufütterung, da die Garnelen einen großen Teil ihrer Nahrung in Form von Algen und Plankton finden • traditionell im Steinofen über Buchenholz geräuchert • mit einer Kräutermischung und Knoblauch verfeinert

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Der Bio-Käsesnack passt einfach immer: pur als Snack für unterwegs, mit frisch geba­c kenem Brot, als P­ izzabelag oder Salat-Garnitur. Auspacken und lossnacken!

90 g 4,29 € (100 g = 4,77 €)

Die Garnelen von Bio Mare stammen aus Naturland-zertifizierter Aquakultur und leben in naturnahen, ökologisch intakten Teichanlagen mit begrenzter Zufütterung.

150 g 2,99 € (100 g =1,99 €)

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A L N AT U R A M A R K E N P R O D U K T E

Das Alnatura Markensortiment

Knuspern, Knabbern  und Co. für unterwegs Knabbern – kleine Stärkung, große Freude. Dazu bieten sich zahlreiche Gelegenheiten: auf Reisen, bei Fahrradtouren, auf dem Spielplatz, in der Pause oder beim Spieleabend mit der Familie. Umso ­schöner, wenn es eine große Auswahl an Snacks gibt: von süß bis herzhaft, von knusprig bis ­fruchtig. Natürlich immer in bester Bio-Qualität.

• 100 % Bio-Lebensmittel – seit 1984 • über 1 200 Alnatura Markenprodukte – für jeden Tag und für den besonderen Genuss • transparente Qualität – von unabhängigen Fachleuten geprüft • ganzheitlich und nachhaltig verarbeitet – von der Herkunft der Zutaten bis zur Verpackung • erhältlich im Alnatura Super Natur Markt, bei ausgewählten Handelspartnern und im Alnatura Onlineshop unter alnatura-shop.de

Für kleine Entdecker …

… gibt es viel zu tun: Sandburgen bauen, Muscheln sammeln oder sich im Schwimmbad dem Drei-Meter-Brett stellen. Das kostet Energie. Da ist ein kleiner Snack zwischendurch perfekt. Auch hier gibt es viel auszuprobieren – wie die Alnatura Müslikekse, Mini-Dinkelstangen, Mini-Reiswaffeln, Knabberbrezeln oder Müsliriegel. Apropos Riegel: Wie wäre es mit einem selbst gemachten Knusperriegel als weitere Knabberei für den Reiseproviant oder als Alternative zum Pausensnack? Unser Rezept lässt sich im Handumdrehen selber machen.


Knusperriegel Für 4 Personen

100 g Haferflocken / 150 g Weizen, geschrotet / 100 g Kokosraspel / 100 g Nüsse und Mandeln, gehackt / 100 g Honig / 60 g flüssige Butter / 60 ml Wasser mit einem Schuss Zitronensaft / 1 Prise Salz / 2 EL Sesam oder Kokosraspel (Alle Zutaten sind als Alnatura Markenprodukt erhältlich.) Zubereitung

Backofen auf 180 °C vorheizen. Haferflocken, Weizen, Kokos­raspel, Nüsse und Mandeln, Honig, flüssige Butter, Wasser mit Zitronensaft und Salz in eine Schüssel geben, gut mit einem Knethaken durcharbeiten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech dünn ausrollen. Mit Sesam oder Kokosraspeln bestreuen und festrollen. Teig mit einem Messer in schmale Riegel schneiden und ca. 20 min backen.

Für große Genießer …

… findet sich immer ein guter Anlass zum Knabbern. Perfekt, wenn der Snack dann nicht nur köstlich, ­sondern auch praktisch zum Mitnehmen ist. Die Zutaten für unsere Dinkelbrezeln stammen aus bio­dynamischem Landbau (Demeter). Es gibt sie fein gesalzen oder mit Sesam – und beide passen ausgezeichnet zum rheinhessischen Spundekäs’. Der lässt sich ganz einfach selbst zube­reiten: ein Drittel Schmand mit zwei Dritteln Frischkäse ver­ mengen, mit Salz, Pfeffer und viel Paprika­ pulver würzen, rohe Zwiebelringe darüber­ streuen – fertig.

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REZEPT


KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN

Geistiges Heilen Christina Müller-Stein über ihren Weg als geistige Heilerin und den ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz, Menschen dabei zu helfen, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

E

S IST EINE DER ÄLTESTEN, URSPRÜNGLICHSTEN HEILWEISEN UND GLEICHZEITIG EINE DER NATÜRLICHSTEN: DIE MIT DER UNIVERSELLEN ENERGIE.

Ob Handauflegen, Gebet, schamanische Rituale, Reiki, Huna, Prana, Therapeutic Touch, mit Klängen, Schwingungen oder anderem, das geistige Heilen beinhaltet letztlich immer den Fokus der Heilerin beziehungsweise des Heilers auf diese ­universelle Energie, die jedem Menschen zur Verfügung steht. Sie oder er wird während der Heilbehandlung zu einem ­Kanal, der diese Energie fließen lässt und auf die Klientin oder den Klienten überträgt. Mir begegnete diese Form der Heilung das erste Mal in meiner Kindheit, als meine Familie für drei Jahre in den USA lebte. Wir besuchten Indianer, die von diesen alten Naturheil­ weisen berichteten. Ich war fasziniert von der Präsenz dieser Menschen und den uralten überlieferten Traditionen. Sie lebten im Einklang mit der Natur und ehrten sie. Sie erlebten sich als Teil eines großen Ganzen. Gleichzeitig stellte die Natur in ihrer Gesamtheit (Pflanzen, Tiere, die Elemente) eine Kraft­ quelle für diese Menschen dar. Diese Begegnung als Sechsjäh­ rige hat mich geprägt und begleitet. Andere spirituelle Begeg­ nungen und Auseinandersetzungen folgten.

Schließlich war die Sterbebegleitung einer engen Freundin von mir im Frühjahr 2012 der Moment, der mich das geistige Heilen (als eine Form der Gesundheitsvorsorge) entdecken ließ. Intuitiv hatte ich dies in meinem Leben entwickelt und für mir nahestehende Menschen angewandt, ohne mir be­ wusst zu sein, dass es dafür eine »Schule« gibt. Im April 2012 stieß ich beim Googeln auf das »Geistige Heilen« sowie den Dachverband in Deutschland (DGH e. V.) und war begeistert von dessen Ehrenkodex. Danach verpflichtet sich jede Heile­ rin und jeder Heiler, die Klientin oder den Klienten vor einer Behandlung darüber aufzuklären, dass dies nicht einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker ersetzt. Dass jedoch die Selbstheilungskräfte durch die Behandlung aktiviert wer­ den sollen. Auch als sehr ethisch empfinde ich es, dass eine Heilerin ­beziehungsweise ein Heiler niemals eine bestimmte Anzahl an Behandlungsterminen nennt, sondern dies Klientin oder Klient überlässt. Zuletzt gibt es eine empfohlene Ober­ grenze für die Behandlungskosten. Gleichzeitig bemüht sich der DGH  e.V., die Zusammenarbeit von Heilern mit Ärzten, Psychotherapeuten, Heilpraktikern, aber auch Krankenkas­ sen und Kliniken zu beleben und zu fördern. Eine ganzheitliche und nachhaltige Medizin nach Augen­ maß und im Sinne und zum Wohle des Menschen sind das ­erklärte Ziel. Denn dann wird Gesundheit möglich auf allen Ebenen, dann wird Medizin sinnhaft. ››› Christina Müller-Stein, aufgewachsen in den USA und in Deutschland, Studium der Rechtswissenschaft in Deutschland und Italien, verheiratet und Mutter von drei Kindern, seit 2012 Inhaberin der Praxis am Eisweiher, Ganzheitliche Gesundheit in Undenheim bei Mainz (Anerkannte Heilerin nach DGH e.V., Grundausbildung Klangtherapie I.e.K., Krieger / Kunz Thera­ peutic Touch Practioner)

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Zu zweit geht Bio besser

de r m it So hn Al ex an H ub er t Re tz ba ch

25 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der Alnatura ­Bio-Bauern-Initiative auf den Bio-Landbau um. Im Alnatura Magazin lernen Sie jeden Monat eine der Bio-Bauern­ familien kennen.

M

ILCHBAUER MÖCHTE MAN IN DIESEN TAGEN NICHT SEIN. Die Preise für konventionelle Milch

stürzen immer weiter ab. Die Bauern machen ­ erluste, viele müssen ihre Betriebe schließen. Hubert Retz­ V bach aus dem badischen Krautheim, Milchbauer mit Leib und Seele, schätzt sich dagegen glücklich. Noch bevor die Milchpreise in den Keller fielen, hat er eine weitreichende Ent­ scheidung getroffen, vielleicht die mutigste in seinem Leben: Er stellt seinen Hof auf biologisch-dynamischen Anbau, also nach Demeter-Kriterien, um. »Schon lange habe ich mit Bio geliebäugelt, doch ich dachte, ich sei bereits zu alt für diesen Schritt«, erzählt der 54-Jährige. Ein nachvollziehbarer Gedanke, muss doch bei der Umstellung nicht nur investiert, sondern viele der über Jahrzehnte eingespielten Verhaltensweisen müssen verändert oder gar aufgegeben werden. »Der Stall wird ver­ größert werden, Kraftfutter für Kühe ist nur eingeschränkt erlaubt, die Hörner bleiben dran und auch die Vermarktungs­ wege sind neu«, sagt Hubert Retzbach. Leicht fällt ihm der Verzicht auf Pestizide: »Ich war die ganze Spritzerei satt. Dieses Gift wollte ich nicht mehr einatmen, berühren und verteilen.« Doch was hat ihm den endgültigen Impuls zur Umstellung gegeben? Wie bei vielen anderen Bauern der Alnatura BioBauern-Initiative (ABBI) war es auch bei Hubert Retzbach die

Jugend. »Wir steigen auf Bio um«, forderte Sohn Alexander, 25 Jahre alt und gerade von der Landwirtschaftsschule kom­ mend, den Vater auf. »Er musste mich nicht lange überzeugen, denn in ihm wusste ich einen Mitstreiter an meiner Seite. Und zu zweit geht Bio einfach besser. Da habe ich dann auch mein Alter vergessen«, berichtet Retzbach schmunzelnd. Nach dem Besuch einer Bio-Beratungsstelle in Ilshofen ging es Schlag auf Schlag. Pläne zum Ausbau des Stalls und einer zusätzlichen Liegehalle wurden entworfen, mit den ­Ban­ken wurde die Finanzierung besprochen und mit der Schrozberger Molkerei ein geeigneter Vermarktungspartner gefunden. Vieles ist im biologisch-dynamischen Anbau an­ ders. »Statt wie bisher einfach zu spritzen, müssen wir jetzt im Voraus handeln und viel mehr Fingerspitzengefühl für den Kreislauf von Boden, Pflanze, Tier und Mensch beweisen«, sagt Retzbach senior. VOR 50 JAHREN gab es in Krautheim rund 60 Milchbetriebe.

Heute ist nur noch der Hof von Hubert und Alexander ­Retzbach übrig geblieben. »Ich habe für mich den Auftrag formuliert, die Milchwirtschaft in unserer Gegend aufrecht­ zuerhalten«, meint der Bio-Bauer. »Durch die Umstellung auf Bio und mithilfe der Alnatura Bio-Bauern-Initiative sind wir auf einem guten Weg.« ››› Volker Laengenfelder

Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) Aktuell wächst die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland stärker als die Bio-Anbaufläche. Zu wenige Bauern stellen auf Bio-Landbau um; einige entscheiden sich sogar für die Rückumstellung von Bio auf konventionell. Die Gründe sind vielfältig, die Folgen eindeutig: Immer mehr Bio-Rohstoffe müssen importiert werden. Alnatura will Bauern in Deutschland langfristig für den Bio-Landbau motivieren und hat deshalb die Alnatura Bio-BauernInitiative ins Leben gerufen. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf den Bio-Landbau unterstützt. alnatura.de/ABBI

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Faire Milchpreise Reihenweise müssen konventionelle Milchbauern aufgeben.Warum es bei Bio anders ist und was Kunden für die Bauern tun können, erklärt Josef Jacobi, Aufsichtsratsvorsitzender der Upländer Bauernmolkerei.

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EREITS SEIT 1997 ARBEITEN DIE UPLÄNDER BAUERN­MOLKEREI UND ALNATURA ZUSAMMEN. Auch die Alnatura Initiative »Faire Preise für ­unsere Milchbauern« – sie wurde vor zehn Jahren ins ­Leben gerufen – begleitet die Upländer Bauernmolkerei von Anfang an. Ihr bisheriges Resümee? Josef Jacobi: Alnatura ist ein

wichtiger Abnehmer unserer Produkte und darüber hinaus ein angenehmer Partner. Von Beginn an arbeiten wir sehr gut zusammen, wir sind also sehr zufrieden. Durch diese Zusammenarbeit können wir unser faires Milch­ konzept auf eine stabile Basis stellen. Was bedeutet »fair« für einen Milchbauern? Das Faire-

Milch-Konzept habe ich mir vor rund elf Jahren überlegt. Damals gab es fair gehandelten Kaffee und faire Bananen, aber keinen fairen Ansatz für deutsche Milchbauern. Ich habe mich gefragt, weshalb das, was für die Campesinos in Süd­ amerika gilt, nicht auch für uns Milchbauern in Deutschland gelten kann. Wir haben deshalb eine Studie machen lassen. Das erstaunliche Ergebnis war, dass 80 Prozent der Verbrau­ cher bereit sind, einen höheren Preis für fair erzeugte Milch zu bezahlen. Fair bedeutet, dass die Kosten des Bauern gedeckt sind, seine Arbeit angemessen bezahlt und damit anerkannt wird. Das waren zu Beginn 40 Cent pro Liter, inzwischen kalkulieren wir mit mindestens 45 Cent für den Bauern, egal ob er große oder kleine Mengen Milch liefert. Die Preise für konventionelle Milch gehen immer weiter runter … Mittlerweile erhalten manche konventionelle Milch­

bauern nur noch 19 Cent pro Liter. Diese Preisentwicklung ist eine Katastrophe. Milchbauern zahlen jetzt quasi Eintritts­ geld, wenn sie in ihren eigenen Stall zum Arbeiten gehen. Viele Betriebe müssen verkaufen, ganze Existenzen werden so ver­ nichtet. Zwischen 1984 und 2014 ist die Zahl der Milchbauern um 79 Prozent zurückgegangen. Mit solchen Niedrigstpreisen wird das Milchbauernsterben weitergehen.

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Was ist die Alternative? Auf die Politik in Brüssel und Berlin haben wir keinen Einfluss, aber auf unseren Umgang mit den Bauern und die Kommunikation mit unseren Milchkunden. Wenn Discounter einen Liter Milch für 45 Cent verkaufen, dann ist das billiger als manches Mineralwasser. Solche Preise spiegeln nicht die Arbeit zur Erzeugung der Milch wider. So eine Milch sollten die Kunden stehen lassen! Mit dem Kauf einer fair erzeugten Bio-Milch dagegen zeigen Kunden ihre Wertschätzung für die Arbeit der Bauern, unterstützen artge­ rechte Kuhhaltung, ermöglichen regionale Vielfalt und schaf­ fen so letztlich eine Voraussetzung zum Erhalt unserer schö­ nen Kulturlandschaften. Heißt das, alle konventionellen Milchbauern sollten auf Bio umstellen? Natürlich freue ich mich über jeden Bauern, der

umstellt. Und vor dem aktuellen Hintergrund gibt es auch sehr viele, die in Bio einen Ausweg aus ihrer Misere sehen. Doch wenn jetzt ein großer Teil der Bauern auf einen Schlag umstellen würde, käme mit diesem plötzlichen Mengenzuwachs auch der Bio-Markt nicht zurecht. Wir brauchen ein gesundes Wachs­tum. Je mehr Menschen bereit sind, für eine qualitativ hochwertige Bio-Milch einen angemessenen, fairen Preis zu bezahlen, umso mehr Bio-Bauern brauchen wir und umso mehr bäuerliche Existenzen können aufrechterhalten werden.

10 Jahre Alnatura Initiative »Faire Preise für unsere Milchbauern« Sie, unsere Kundinnen und Kunden, machen es möglich: Seit zehn Jahren gewährleistet Alnatura den Partner-Molkereien und damit den Bio-Bauern einen fairen Preis. Faire Preise bedeuten für die Bio-Bauern eine ange­ messene Entlohnung ihrer Arbeit. Für unsere Kunden bedeuten faire Preise, dass sie Milch­ produkte in bester Bio-Qualität erhalten. Durch Ihre Kaufentscheidung leisten Sie einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt der heimischen Bio-Milchwirtschaft. Hierfür sagen wir »Danke!«.


haltung, Verzicht auf Pestizide und so weiter sind ja klar in der EG-Öko-Verordnung und noch weitergehender von den An­ bauverbänden wie Bioland beschrieben. Über diese kontrollier­ ››› Das Interview führte Volker Laengenfelder baren Ebenen hinaus kommt es vor allem auf die Einstellung des Bauern an. Also ob er oder sie den Zusammenhang von Boden, Pflanzen, Tieren und Mensch erkennt und in solchen Kreisläufen auch handelt. Ich hatte einen Lehrling, ­Lorenz Sökefeld, der hat das ganz schnell verin­ Durchschnittliche Milchpreise in Deutschland nerlicht. Dazu hat er ein unglaubliches Gespür für Kühe, er ist ein Kuhflüsterer. Jetzt, nach Abschluss seines Studiums, stellt er einen Hof auf Bio um, übrigens mithilfe der Alnatura Bio-Bauern-Initiative. Der Milchbauernhof der Zukunft. Wie sieht dieser für Sie aus? Auf jeden Fall vielfältig! Ich plädiere

für Vielfalt nicht nur in der Landschaft, sondern auch bei der Bewirtschaftung. Es sollte also wei­ terhin Familienhöfe geben und auch solche, die mit Mitarbeitern den Betrieb aufrechterhalten. Wich­ tig ist ein ausgewogenes Verhältnis von Bodenflä­ che zur Anzahl der Tiere und Menschen. Bei den großen Betrieben mit Massentierhaltung und ganz wenigen Mitar­beitern stimmt dieses Ver­hältnis

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Bio 39

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35 30 Konventionell 25

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Angabe in Cent / kg netto ab Hof bei 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, inkl. Zu- und Abschläge, Bio-Preise bei höchster Qualität, mit Nachzahlungen, Durchschnittspreise mengengewichtet. Quelle: Bioland, biomilchpreise.de; *Agra-Europe 15/16, 11. April 2016

I M S U P E R N AT U R M A R K T

einfach nicht. Auch die Fruchtfolgen sollten vielfältig sein. Auf meinem Betrieb haben wir 44 Sorten und Arten auf den Äckern, so bleiben die Böden nährstoffreich und die Pflanzen wider­ standsfähig. Vielfalt bewahren und die Kreisläufe der Natur beachten – das ist mein ­Credo für jetzt und die Zukunft.

Die Umstellung auf Bio ist ja eine weitreichende Entscheidung … Die äußeren Voraussetzungen wie artgerechte Tier­


H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Bio aus dem 日本 A

LNATURA IM GESPRÄCH MIT STEFAN SCHMIDT, GESCHÄFTSFÜHRER VON ARCHE NATURKÜCHE, ZU JAPANISCHER ESSKULTUR UND MAKROBIOTIK.

Herr Schmidt, wie kam es zur Unternehmensgründung von Arche? Die Geschichte beginnt vor 34 Jahren in Ravensburg

mit einem kleinen Laden, der als einer der ersten makrobio­ tische Lebensmittel aus Japan verkaufte. Daraus entstand ein kleines Importunternehmen. Der Großhandel Biogarten in München hat Arche übernommen und zog aus logistischen Gründen mit Arche nach Hilden nahe Düsseldorf um. Mit dem Umzug wurde Arche ein eigenes Unternehmen. Was bedeutet eigentlich makrobiotische Ernährung? Über­ setzt bedeutet Makrobiotik »langes« oder »großes Leben«. Ziel ist es, das innere Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zu schaffen und wahren. Für eine ausgewogene Ernährung werden Hülsenfrüchte, vollwertiges Getreide, viel Gemüse, Obst, in man­ chen Lehren ganz wenig Fisch, Meeresalgen und fermentierte Produkte empfohlen, meiden sollte man Kristallzucker, Alko­ hol, Fleisch, Fertiggerichte, tierische Fette und Milchprodukte. Also entsprechen alle Ihre Produkte der makrobiotischen ­Ernährungslehre? Unsere Produkte sind – schon aus makro­

biotischer Tradition – alle vegan, viele glutenfrei und auch Kris­ tallzucker oder verfälschende Zutaten werden Sie bei uns kaum finden. Puristische Rezepturen sind für uns essenziell. Aus der rein makrobiotischen Küche sind wir jedoch schon lange herausgewachsen. Die Kunden wünschen sich fertige Würzmischungen und Convenience-Produkte, mit denen man schnell und einfach kulinarische und frische Gerichte zaubern kann. Zu­ sätzlich vertreibt Arche neben japanischen und asiatischen Spezialitäten auch Produkte aus der europäischen Küche.

»Ich bin seit 23 Jahren in der BioBranche: Für mich eine ­M öglichkeit, die Wirtschaftsstruktur in der Welt zu verbessern.« Stefan Schmidt, Geschäftsführer Arche Naturküche

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Wie entwickeln Sie Produkte und wie lange dauert dies? Die Rezepturen werden in der Versuchsküche von zwei Ernährungs­ wissenschaftlerinnen entwickelt. Die Dauer ist sehr unterschied­ lich und kann sich von zwei Wochen bis zu einem Jahr erstrecken. Wie werden Ihre Produkte hergestellt? Mit Hingabe und Ge­

duld. Von einer guten Sojasauce heißt es in Japan zum Beispiel, sie brauche mindestens zwei Sommer. Das entspricht der jahr­ hundertealten japanischen Handwerkskunst. Produziert wird sie in mannshohen Zedernholzfässern, die teilweise schon seit mehreren Generationen in Betrieb sind. Zeit, natürliche Fer­ mentation mit Koji-Ferment, wechselnde Jahreszeiten, niedrige Temperaturen und die natur­belassenen Rohstoffe in bester Qua­ lität sind entscheidende Faktoren für viele unserer Produkte. Wo werden Ihre Produkte hergestellt und mit wem arbeiten Sie zusammen? In Tokio arbeiten wir mit einem Handelshaus

zusammen, das traditionell langjährige Partnerschaften zu Herstellern pflegt. Viele der japanischen Manufakturen sind seit Generationen hochgradig spezialisiert, zum Beispiel auf eine Sorte Miso. Bei der Vielzahl unserer Produkte haben wir deshalb etwa 28 Hersteller. Unsere Partner und wir schätzen langfristige Geschäftsbeziehungen, daher besuchen wir sie einmal im Jahr. Auf Freundlichkeit wird im Land des Lächelns viel Wert gelegt und unser Besuch ist auch eine Form der Respekterweisung. Wie hat sich damals die Nuklearkatastrophe in Fukushima auf Ihr Unternehmen ausgewirkt? Wir hatten im März 2011

ganz unmittelbar mit dem Unglück zu tun. In den ersten Tagen war auch nicht klar, ob uns die Existenzgrundlage zerbrechen würde. Wir haben mit unseren Partnern in Japan gesprochen und gefragt, wie wir helfen können. Die Antwort darauf war: Die beste Unterstützung ist, einfach weiterzumachen wie bisher. Wir haben alle Produkte, die wir noch im Lager hatten, in einem spezialisierten Labor auf Radioaktivität geprüft. Der Status quo von vor dem Unglück wurde festgestellt und als offizieller Standard festgelegt. Als Grenze haben wir unter fünf Becquerel pro Kilogramm festgelegt, also praktisch »nicht nachweisbar«. Zum Vergleich: Die EU hatte den Grenzwert 500 Becquerel pro Kilogramm als unbedenklich eingeführt. Von da an wurde in Japan jedes Produkt genau wie in Deutschland auf Radioaktivität überprüft. Das machen wir bis heute und nie gab es eine Beanstandung. * Japanisch: Nippon (sprich: »Nihon«) – Land der aufgehenden Sonne


I M S U P E R N AT U R M A R K T

Arche kurz gefasst Wie entstand Ihre Faszination für Japan? Die japanische Kultur hat

mich schon immer interessiert, die Makrobiotik habe ich über meine Frau kennengelernt, die mit dieser Ernährungsform aufgewachsen ist. In Japan geht man alles langsamer und gründlicher an, das wirkt sich positiv auf die Qualität aus – ein beeindruckendes Land. Bei meiner letzten Japan-Reise hat mich die Halbinsel Wakayama ­besonders faszinirert, wo unsere Umeboshi-Pflaumen hergestellt werden. Das sind mit Shiso-Blättern eingelegte ­Aprikosen, die einen intensiv salzig-sauren Geschmack haben. Die Landschaft dort ist er­ staunlich: oben dschungelartig bewaldete Gebirgslandschaften und unten unten am Meer üppige, fast subtropische Vegetation. Man stellt sich Japan ja als Land der Millionenmetropolen vor – es gibt aber eben auch sehr abgeschiedene Regionen voller kleinbäuerlicher Struk­ turen und überwältigender Schönheit. Eine bemerkenswerte Vielfalt. Herr Schmidt, vielen Dank für das Interview! GS

Importunternehmen spezialisiert auf japanische, asiatische und europäische Spezialitäten Gründungsjahr der GmbH 1985 in München Mitarbeiter 15 Export in über zehn Länder, hauptsächlich Europa Produkte 120 (90 aus der asiatischen Linie, 30 aus der europäischen) arche-naturkueche.de

Rezept Maki Sushi Für 1 Blatt Sushi Nori Reis: 150 g Arche Sushi-Reis / 3 EL Arche Genmai

Su / 1 TL Meersalz / 2 TL Zucker (oder Reis­sirup) / Sushi: 1 Blatt Arche Sushi Nori / 1 Tasse vorbe­ reiteten Sushi Reis / Arche Wasabi (nach Belieben) / 2 Streifen Gurke / 2 Streifen Möhre (die Streifen in der Länge des Nori-Blatts, ca. 5 mm dick) Zubereitung Reis vorbereiten Reis waschen und nach

Packungs­­anleitung zubereiten. Die übrigen Zuta­ ten gut verrühren und vorsichtig unter den fer­ tigen Reis heben. Abkühlen lassen. 1 Tasse Reis (ca. 150 g) ergibt ca. 3 Tassen (ca. 350 g) fertigen Sushi-Reis. Nori auf der Bambusmatte ausbreiten und Reis auftragen, dabei einen Rand frei lassen. Finger befeuchten und den Reis festdrücken. Wasabi­ Paste mit dem Finger in der Mitte aufstreichen (Bild oben links). Reis mit den Gurken- und Möhrenstreifen in der Mitte belegen (Bild oben rechts). Gefüllte Nori mit der Bambusmatte gleichmäßig aufrollen. Ränder festdrücken, sodass die Rolle sich schließt (Bild unten links). Rolle von der Bambusmatte nehmen und mit einem scharfen Messer in 6–8 Stücke schneiden (Bild unten rechts).

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MARKENSEITE*

Sonett – effektiv, sanft und pflegend

Alle Produkte der Sonett-Serie »sensitiv« sind speziell für empfindliche Haut konzipiert und auch für zarte Kinderhaut geeignet. Nach dem Prinzip »alles, was der Natur nahe ist und ihr guttut, ist auch gut für den Menschen« sind alle Sonett-Produkte frei von Erdöltensiden, Enzymen und Nanotechnologie. Natürlich immer auch ohne Tierver­suche, duftfrei und zu hundert Prozent biologisch abbaubar. Die Öle für die Sonett-­ Seifen stammen aus kontrolliert biologischem beziehungsweise biologisch-­ dynamischem Anbau. Alle Inhaltsstoffe der Sensitiv-Serie sind durch EcoGarantie, CSE und die Vegan Society zertifiziert.

Der Markentisch des Monats Die hier abgebildeten NaturdrogerieProdukte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.

WASCHPULVER COLOR SENSITIV** vegan Wäscht Buntes und Feines effektiv und farbschonend, von 20 bis 60 °C. Kein separater Enthärter nötig. Reicht für 30 Wäschen, mit Bio-Panamarinden­extrakt. 1,2 kg 8,99 € (1 kg = 7,49 €) Preis pro Waschgang: 0,30 €

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GESCHIRRSPÜLMITTEL SENSITIV** vegan Wasserhärteunempfindliches, äußerst ergiebiges Geschirrspülmittel für das Spülen von Hand. Hohes Fettlösevermögen, besonders hautschonend und in der Nachfüllflasche. 1 l 3,49 €


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

HANDSEIFE SENSITIV vegan Milde basische Seife zum Hände­ waschen und für den ganzen Körper. Im praktischen Pumpspender, der nachgefüllt werden kann. Mit rein pflanzlichen Tensiden. 300 ml 4,49 € (1 l = 14,97 €)

UNIVERSALREINIGER SENSITIV**

vegan

Reinigt und pflegt, universell einsetzbar – von Böden, Kacheln und Küchenmöbeln bis zum Auto. Auch zur groß­ flächigen Fensterreinigung geeignet. 500 ml 2,99 € (1l = 5,98 €)

WASCHMITTEL SENSITIV** vegan Für bunte und weiße Wäsche aus ­Baumwolle, Leinen und Mischgewebe. Einsetzbar von 30 bis 95 °C, reicht für 27 Waschladungen. Mit Raps- und ­Sonnenblumenöl. 2 l 7,69 € (1 l = 3,85 €) Preis pro Waschgang: 0,28 €


N AT U R K O S M E T I K

Fitness für die Venen Venenprobleme werden durch unser vieles Sitzen oder Stehen oft noch verschlimmert. Neben Bewegung kann auch die regelmäßige Anwendung spezieller Naturkosmetikprodukte helfen.

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O HERRLICH DER SOMMER AUCH IST, KOMMT ES BEI PERSONEN MIT CHRONISCH SCHWACHEN VENEN JEDOCH GERADE JETZT OFT ZU SCHWEREN, GESCHWOLLENEN BEINEN. Morgens geht es meist

noch. Aber nach einem langen Tag, an dem man viele Stun­ den entweder sitzend oder stehend verbracht hat, sind beson­ ders die Knöchel unnatürlich dick; teilweise kommt es zu ei­ nem Kribbeln in den Beinen. Spätestens wenn derartige Prob­ leme nicht (wie sonst üblich) am nächsten Morgen wieder verschwunden sind und sie auffällig oft auftreten, sollte man et­ was tun. Sonst malen womöglich bald Besenreiser und bläu­ lich hervortretende Adern Landkarten auf der Haut, was sich unter Umständen zu Krampfadern auswachsen kann. Normalerweise sorgen die Venenklappen dafür, dass das Blut in Füßen und Beinen auch gegen die Schwerkraft nach oben Richtung Herz zurückfließt. Wenn diese nicht mehr richtig funktionieren, wird das Blut von den inneren in die feinen äußeren Venen gepumpt und damit sichtbar. Neben ei­ ner angeborenen Schwäche gibt es auch Ursachen, gegen die man selbst aktiv werden kann: Als Verkäuferin könnte ich zum Beispiel häufiger die Regale entlanggehen oder im Labor und an Produktionsbändern zwischenzeitlich auf einen hohen Sitzhocker umsteigen. Noch leichter ist es am Schreibtisch, wo ich unter anderem zum Telefonieren aufstehen und un­ term Tisch mit den Füßen wippen kann. Je nach körperlicher Fitness austoben darf ich mich dann in der Freizeit. Etwa beim Schwimmen und Radfahren sowie Yoga oder Pilates. Zu den sinnvollen und vorbeugenden physikalischen Maß­ nahmen gehören zudem Wassertreten à la Kneipp und Wech­ selduschen. Vor allem die Warm-Kalt-Reize trainieren die Ge­ fäßmuskulatur – und man kann sich echt daran gewöhnen … Dazu täglich ein paar Minuten Venen- gymnastik, was sich prima durch die gezielte Unterstützung in Form von guten Pflegeprodukten für die Bei ne ergänzen lässt.

Rosskastanien gelten als Quelle für klassische Naturheilmittel bei Venenproblemen.

AUCH IM NATURKOSMETIKBEREICH nehmen sich einige Hersteller des Problems der schweren Beine an. Dazu entwi­ ckeln sie Kompositionen aus speziellen schonend gewonne­ nen Pflanzenauszügen. Vielfach liest man auf der Zutatenliste zum Beispiel Weinlaub und Rosskastanie. Tatsächlich sind die glänzenden Samenfrüchte der Kastanienbäume ebenso wie das rot leuchtende Weinlaub nicht nur einfach Herbstschön­ heiten, sondern gelten als klassische Quelle für Naturheil­ mittel bei Venenproblemen. So enthalten Kastaniensamen und auch die Rinde der stattlichen Bäume sogenannte Saponine (vor allem das komplex zusammengesetzte ß-Aescin bezie­ hungsweise Aesculin), die die Venenwände abdichten und lo­ kale Schwellungen beseitigen helfen sollen. Rotes Weinlaub und zum Teil die Traubenschalen oder -kerne, punkten ihrer­ seits mit wertvollen Flavonoiden. Diese Polyphenole gehören ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen, welche übrigens wirklich ausschließlich in Pflanzen vorkommen. Ihnen wird ein zusammenziehender und straffender Effekt zugeschrieben. Zusammen mit Gerbstoffen sollen auch sie die Gefäßwände der Venen festigen, diese aber trotzdem elastisch und beweg­ lich halten. Dabei sollte man sich bewusst machen, dass es sich bei den sogenannten Wänden um ein durchaus zartes, lebendiges Hautsystem handelt, das wie die ganze Haut auch gepflegt werden will. Naturkosmetikhersteller ergänzen die Produkte daher durch pflegende Pflanzenfette wie Sheabutter und Mandelöl, erfrischende Kräuterextrakte oder ätherische Öle. Egal ob Ar­ nika, Hamamelis (Zaubernuss), Schlehe oder andere, bevor­ zugt stammen die Pflanzen aus biologischem Anbau oder zer­ tifizierter Wildsammlung. Während sich Gele und Sprays in der Regel durch einen angenehm kühlenden Effekt auszeich­ nen, dienen Cremes in gleichem Maß der Hautpflege. Gerade das Auftragen einer Beincreme (bei Bedarf ruhig mehrmals täglich) lässt sich gut mit einer Beinmassage verbinden. Aber bitte sanft … Sinnvoll ist es, sie dabei stets von unten nach oben Richtung Herz auszustreichen und auch die Füße samt Knöchel mit einzubeziehen. Noch ein Tipp: Cremen Sie ruhig so lange, bis das Produkt vollständig eingezogen ist.


IKM U LT S UUP R ER   &N  W AT I SUSRE N MARKT

HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

Yogaübung für die Venen

Beim Yoga werden generell eine tiefe Atmung und eine bewusste Körperhaltung mit guter »Erdung« trainiert. Für die Venen gelten hier zum einen Umkehrhaltungen als sinnvoll und zum anderen Übungen, die die Mus­ kulatur kräftigen. Zum Beispiel beim Baum: Ich stelle mich gerade hin, die Füße geschlossen, und atme tief ein und aus. Nun verlagere ich das Ge­ wicht auf ein Bein, führe den Fuß des anderen Beins mit nach außen gedrehtem Knie an die Innenseite des angespannten Oberschenkels und stütze ihn dort sanft ab. Zugleich strecke ich die Arme seitlich aus. Sobald ich mein Gleichgewicht gefunden habe, führe ich die Arme über den Kopf und falte mit gestreckten Zeigefingern die Hände. Auf dem gleichen Weg geht’s zurück und die andere Seite ist an der Reihe ... Wer sich schon im anfänglichen Stehen wackelig fühlt, kann auch einfach erst einmal ein paar Atem­ züge lang einen Fuß an der Innenseite des anderen abstützen (dabei möglichst trotzdem den Standfuß anspannen). BP

Voller Geschmack braucht keine ­t ierischen Zutaten – die veganen Frühstückscerealien von Rosengarten sind eine Bereicherung für jedes Frühstück! Für die ideale Unter­ stützung der veganen Ernährungsweise enthalten sie Mineralien und Spurenelemente. ROSENGARTEN BIO-FRÜHSTÜCK VEGAN PLUS CHIA-KAKAO-CRUNCH** vegan ODER CHIA-FRÜHSTÜCKSBREI vegan • ideal für eine vegane Ernährung • Chia-Kakao-Crunch: knusprig gebackenes Müsli mit ­Chia-Samen und Kakaonibs, nur mit Dattelsaft gesüßt • Chia-Frühstücksbrei: aromatischer Frühstücksbrei aus Hafer-, Dinkel- und Sojaflocken, verfeinert mit 24 % Trockenfrüchten und 5 % Chia-Samen; gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Eisen Chia-Kakao-Crunch 350 g 4,99 € (1 kg = 14,26 €) Chia-Frühstücksbrei 500 g 4,99 € (1 kg = 9,98 €)

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* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Ursula Karven trägt Teile der neuen People Wear Organic Herbstkollektion 2016. Diese sind ab September in ausgewählten Alnatura Super N ­ atur Märkten erhältlich.


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN* FÖRSTER’S LUFFASTÜCK MITTEL** ODER LUFFA-PAD GROSS** • für Trocken- und Nassmassagen • quillt im Wasser auf und wird dadurch etwas weicher • Luffastück: natürliche Körperpflege und Peeling • Luffa-Pad: die Luffaseite reinigt und massiert die Haut, die Baumwollseite pflegt und verwöhnt Luffastück 3,95 € Luffa-Pad 4,95 €

Luffa ist ein natürlicher Rohstoff und in den Tropen heimisch. Das Innere des Kürbisgewächses wird gereinigt, getrocknet und dann zu Hygieneprodukten verarbeitet.

Ideal für die tägliche ­K örperpflege – die schnell einziehende Lotion von Weleda pflegt die Haut ­g eschmeidig schön. ­ Auch nach dem ­S onnenbad geeignet. WELEDA CITRUS ERFRISCHENDE FEUCHTIGKEITSLOTION • spendet intensive Feuchtigkeit • der Duft sonnenverwöhnter Zitronen weckt die Sinne • mit Bio-Aloe-vera, Kokos- und Sesamöl • 100 % zertifizierte Naturkosmetik 200 ml 9,95 € (100 ml = 4,98 €)

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HOLLE BIO-FRÜCHTERIEGEL APFEL-BANANE ODER APFEL-BIRNE • für Babys ab dem 12. Monat • aus feinem Fruchtmus in zwei milden Obstkombinationen • umhüllt von einer Dinkelvollkornoblate • für kleine Kinder gut zu halten – ohne zu kleben oder zu verschmieren je Riegel à 25 g 0,89 € (100 g = 3,56 €)

Kleine Früchteriegel für kleine Hände und kleine Bäuche – beliebt bei Kindern als Snack für unterwegs oder als Dessert zu Hause.


BIOTURM ARNIKA-CREME** • mit der traditionellen Kraft der Arnika – ideal für aktive Menschen, die gerne in der Natur unterwegs sind, wie zum Beispiel Läufer und Wanderer • tut besonders gut nach langem Stehen • kühlende Pflege 150 ml 14,95 € (100 ml = 9,97 €)

B-Vitamine können vom Körper nicht selbst gebildet werden und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden – die Kapseln von Sanatur enthalten alle acht B-Vitamine.

100 ml 17,79 €

Beim Sport verausgabt? Das basische Sportgel von Ihle Vital mildert muskuläre Verspannungen und fördert die Regeneration nach dem Sport.

SALUS BIO-HAGEBUTTEN-TONIKUM »GELENK-AKTIV«** vegan • mit natürlichem Vitamin C aus der Bio-Acerola-Kirsche • mit Hagebuttenmark und Hagebuttensaftkonzentrat ­sowie Kräuterextrakten aus Brennnessel, Ingwer, ­Teufelskralle, Wacholderbeeren, grünem Hafer und Schachtelhalmkraut • ohne Alkohol 500 ml 19,99 € (1 l = 39,98 €)

SANATUR »SPIRU® B-VITAMIN-COMPLEX«** vegan • zu 100 % pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel • die 8 B-Vitamine werden auf Basis von QuinoaKeimlingen gewonnen • ohne Zusatzstoffe • von Natur aus gluten-, laktose- und jodfrei 90 Kapseln à 630 mg = 57 g 24,99 € (100 g = 43,84 €)

I M S U P E R N AT U R M A R K T

IHLE VITAL REAGEL FORTE** vegan • Fitnesskur bei Be- und Überbelastung • basisches Sportgel für Gelenke, Muskeln und Bindegewebe • mit pflanzlichen Kräuterextrakten, kühlendem ­Pfefferminzöl und Arnika • Anwendung: sanft in die beanspruchte Hautpartie massieren

Die speziell für dieses T­ onikum ­e ntwickelte Wildfrucht-Kräuter­ mischung ist pure N ­ atur und natürlich in BioQualität. Anwendung: einmal täglich 30 Milliliter ein­ nehmen.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Müde, schwere Beine nach einem langen Sommertag im Freien? Die Arnika-Creme sorgt für Frische und zieht schnell und leicht ein.


GESELLSCHAFT

Unkrautfrei mit Glyphosat Kein Patentrezept!

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INMAL SPRÜHEN UND ALLES IST WEG. Der Griff zur Giftflasche ist leicht getan. Jeder kann im Baumarkt und Online-Handel Pflanzenschutzmittel mit dem um­ strittenen Wirkstoff Glyphosat im Handumdrehen kaufen. Es lohnt sich, den Begriff »Pflanzenschutzmittel« unter die Lupe zu nehmen. Pflanzenschutzmittel kommen vor allem in der Landwirtschaft in großem Umfang zum Einsatz. Sie sollen dazu dienen, Kulturpflanzen gesund und Unkräuter und Schäd­ linge fernzuhalten. Doch sie wirken auch dort, wo keine Schadorganismen sind, und beeinträchtigen die Artenvielfalt und die Wasserqualität angrenzender Biotope. Der Einsatz von Pestiziden, in erster Linie von Glyphosat, betrifft uns alle. Es gibt Auswirkungen auf den gesamten Naturkreislauf und unsere Nahrungskette, beispielsweise durch negative Folgen für unsere Bienen.

DER GIFTEINSATZ IN ZAHLEN Laut Umweltbundesamt wurden in Deutschland im Jahr 2006 circa 40 000 Tonnen Pflanzenschutzmittel ausgebracht, 2011 waren es sogar über 43 000 Tonnen. Allein dieser Anstieg innerhalb weniger Jahre zeigt den enormen Verbrauch an Spritzmitteln auf deutschen Äckern. Der großflächige und offene Einsatz von Pflanzen­ schutzmitteln gehört gewöhnlich zum konventionellen Land­ bau, ist aber mit hohen Risiken für Natur und Mensch ver­ bunden. Eine NABU-Studie aus dem Jahr 2013, durchgeführt von Steffi Ober, NABU-Expertin für nachhaltige Wissenschaft, zeigt, dass in Brandenburger Gewässern Spuren von Pestiziden zu finden sind – mit ungewissen Folgen. Untersucht ­wurden Fließgewässer an landwirtschaftlichen Nutzflächen. Funde von missgebildeten Amphibien lassen auf Risiken für das Ökosystem schließen. Für Angelika Lischka, NABU-Landwirtschaftsreferentin, ist Glyphosat nur ein Beispiel von vielen. »Die in der intensiven Landwirtschaft eingesetzten Pestizide sind eine der Haupt­ ursachen für den enormen Verlust der Artenvielfalt von Flora und Fauna. Die Anwendungsbestimmungen für Pestizide müssen auf nationaler und europäischer Ebene deutlich ver­ schärft werden.« Aber nicht nur in der Landwirtschaft finden diese Mittel Verwendung, auch im Haus- und Gartenbereich werden glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel eingesetzt. EIN BLICK AUF DIE VERPACKUNG Das weltweit am ­ eisten eingesetzte Herbizid ist Roundup vom US-Konzern m Monsanto. Dieses »Wundermittel« wirbt, abgefüllt in kleinen Kanistern für den Haus- und Gartengebrauch, mit »anwen­

dungsfertig« für einen sofortigen Einsatz, »wurzeltiefer Wir­ kung« und sogar mit Bienenverträglichkeit. Klingt harmlos. Doch wer die Kürzel auf der Giftflasche liest, beginnt um­ zudenken. Eine Liste mit den Abkürzungen und deren Erklä­ rung finden Sie unter NABU.de/glyphosat-im-garten Viele Gartenbesitzer wissen zum Beispiel nicht, dass Gly­ phosat für befestigte Flächen wie Terrassen und Garagenein­ fahrten überhaupt nicht zugelassen ist, obwohl es genau dort besonders häufig ausgebracht wird. Damit besteht ein enorm hohes Risiko, dass das Mittel mit dem nächsten Regenschauer in die Kanalisation und so auf direktem Wege in den Wasser­ kreislauf gelangt. Zudem droht dem Anwender ein hohes Bußgeld, wenn er sich erwischen lässt. Besonders Amphibien und Fische sind Verlierer bei diesem Einsatz gegen Unkräuter. Das Mittel reizt bei unsachgemäßer Anwendung Schleimhäute und Augen und steht unter Verdacht, krebserregend zu sein. FOLGEN FÜR DEN MENSCHEN In Lateinamerika wird die

Mischung per Flugzeug großflächig versprüht. Glyphosat kann sich unter anderem in Sojabohnen-Export-Futtermittel anreichern. Die Folgen für Mensch und Tier sind weitrei­ chend. Die Funktionsfähigkeit von Darmbakterien wird be­ einträchtigt und hormonelle Störungen können auftreten. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen außerdem vermin­ derte Fruchtbarkeit und einen negativen Einfluss auf die Em­ bryonalentwicklung. Gravierende Gesundheitsschäden traten vor allem bei Familien auf, die in der Nähe von Roundup­ Ready-Sojafeldern lebten. Die zuständigen Behörden wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestreiten indes, dass die wissenschaftlichen Belege ausreichen, um daraus ein Risiko für Menschen abzuleiten.

HUMMELN und Wildbie-

nen leiden besonders unter dem Pestizid-Einsatz.

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Bienen leiden unter dem Ein­ satz von Glyphosat. Es bringt sie zwar nicht direkt um, aber nach aktuellen Studien verwirrt es die Tiere schwerwiegend. Melanie von Orlow, NABUBienenexpertin, schätzt die ak­ tuelle Situation zum Bienen­ bestand in Deutschland so ein:

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K U LT U R   &   W I S S E N

PESTIZIDE UND BIENEN – VERTRÄGT SICH DAS? Auch

Wie steht es aktuell um den Bienenbestand in Deutschland? Während die

Imkerei in den Städten boomt, entwickelt sich das Imkern auf dem Land nur zögerlich. Das liegt auch daran, dass kaum ROUNDUP MIT DEM WIRKSTOFF GLYPHOSAT noch etwas anderes als Raps angebaut wird. Parallel dazu ist kombiniert mit Tallowamin – ein toxischer führt die Bio-Imkerei oft zu Cocktail mit unabsehbaren Auswirkungen. ­einer Honigbienen-Übervölke­ rung in Naturschutzgebieten, die aufgrund seltener Wild­ bienenarten unter Schutz stehen. Hier kann es zu Konkurrenz zwischen den natürlichen Wildbienen und angelegten Kulturen kommen. Insgesamt geht es den Honigbienen aber noch am besten. Trotz dieses Phänomens ist die Lage bei anderen Arten dramatisch, wie bei den Hummeln und Wildbienen. Insge­ samt nahmen die Bienenvölker bundesweit im Vergleich zu den Vorjahren deutlich ab: Gab es 1992 noch über 1 200 000 Völker, sind es Ende 2015 nur noch etwa 800 000. WAS VERURSACHEN PESTIZIDE WIE GLYPHOSAT GENAU BEI BIENEN?

Die Tiere ­verlieren den Orientierungssinn und ihre Lern- und Navigationsleis­ tungen verschlechtern sich dramatisch. Des Weiteren treten Kommunikations­ pro­bleme auf, Begattungserfolge sinken in der Königinnenzucht aufgrund ­verminderter Spermaqualität der Drohnen. Zudem bringt der Pestizideinsatz auch eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten mit sich und verkürzt die ­Lebensdauer der Insekten. ALTERNATIVEN ZU GLYPHOSAT Selbst wenn die EU-Politik Glyphosat aus

den Regalen verbannt, steht die Agrarindustrie bereits mit neuen, ebenso ­bedenklichen Folgeprodukten parat, deren Einsatz erst in Langzeitstudien unter­sucht werden sollte (Bayer, Flupyradifuron). Die Lösung Der NABU – Aktiv für Mensch und Natur kann über kurz oder lang nur mit einem ganzheitlichen Um­ Seit über 115 Jahren setzt sich der NABU dafür denken erfolgen. Nachhaltige ein, unsere Natur zu schützen und für zukünftige Landwirtschaft, biologisch Generationen zu sichern. Mit rund 590 000 vertretbare Pflanzenschutz­ Mitgliedern und Förderern ist er Deutschlands mittel und der Verzicht auf mitgliederstärkster Umweltverband. In den rund Monokulturen mit intensi­ 2 000 NABU-Gruppen und rund 70 Infozentren vem Pestizideinsatz ­können in ganz Deutschland stehen praktischer Naturdazu beitragen. schutz g ­ enauso auf dem Programm wie Lobby­ ››› Gastbeitrag Kerstin Arnold, NABU-Referentin Öffentlich­ keits­arbeit

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Der Wald in der Großstadt Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen aus der Großstadt war noch nie im Wald. Das hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf die Idee gebracht, mit dem Wälderhaus den Wald in die Stadt zu bringen.

I

M HAMBURGER STADTTEIL WILHELMSBURG HABEN MEHR ALS 75 PROZENT ALLER JUNGEN MENSCHEN UNTER 18 MIGRATIONSHINTERGRUND. Der Stadtteil

zeichnet sich unter anderem durch eine doppelt so hohe ­Arbeitslosigkeit wie in Gesamt-Hamburg und ein Durch­ schnittseinkommen aus, das fast halb so hoch ist wie in der ganzen Stadt. Dazu kommt die besondere Lage von Wilhelms­ burg als Elbinsel. Obwohl mit der S-Bahn in weniger als zehn Minuten erreichbar, war es für Hamburger wenig attraktiv, einen Ausflug dorthin zu machen. Das änderte sich erst 2013 mit der Internationalen Gartenschau und der Bauausstellung. Durch diese beiden parallelen Veranstaltungen entstand der Inselpark, eine rundum schöne Parkanlage mit vielen Freizeit­ möglichkeiten. Und mittendrin steht das Wälderhaus der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Im Wälderhaus dreht sich alles um das Thema Nachhal­ tigkeit. Die oberen drei Geschosse des fünfstöckigen Hauses bestehen aus unbehandeltem Fichtenholz, die Lärchenfassade bietet Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und das intensive Gründach mit mehr als 9 000 Pflanzen gleicht die versiegelte Grundfläche des Hauses wieder aus. Geheizt wird CO2-neu­ tral mit Erd- und Nahwärme. Das Haus besteht aus einem Hotel, das von der Raphael Hotel-Gruppe betrieben wird, einer Gastronomie, einem großen Tagungsbereich für 300 Personen und dem Herzstück, dem Science Center Wald. Veranstaltungsorganisation und Science Center werden von einem von der SDW gegründeten Integra­ tionsbetrieb geführt. Das Ziel ist dabei, Menschen, die auf­ grund von Behinderung und Langzeitarbeitslosigkeit wenig Perspektiven im Berufsleben haben, einen dauerhaften Job zu verschaffen. Naturschutz, Soziales, Ökonomisches und Kul­ tur verbinden sich so im Wälderhaus. Jeden Tag kommen Kinder und Jugendliche aus der Nach­ barschaft und erhalten einen ersten Eindruck über den Wald. Im Foyer mischen sie sich mit den Hotel- und Tagungsgästen und sorgen für eine lebendige Atmosphäre, wenn die Umwelt­ pädagogen mit den Programmen vor der Waldausstellung starten. Eingeteilt in Kleingruppen und ausgerüstet mit einem iPad für die mobile Rallye, lauschen die Kinder gespannt den Pädagogen, bevor sich die Türen zum Science Center Wald öffnen. Beeindruckt von den mächtigen Baumstämmen und den ungewöhnlichen Waldgeräuschen betreten die Kinder

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vorsichtig und fast mucksmäuschenstill die Ausstellung. Nach einer kurzen Orientierungsphase geht es dann los. Mithilfe der Wälderhaus-App erkunden die Gruppen die einzelnen Stationen und lösen dabei die Aufgaben rund um das große Thema Wald. Was ein Waldbaumläufer ist, wie sich Bäume ernähren, warum Nadelbäume ihre Blätter im Winter nicht abwerfen und viele weitere Informationen mehr nehmen die Jungförster im Science Center auf. »Die Waldausstellung im Wälderhaus soll den Besuch im Wald nicht ersetzen, sondern ergänzen«, so Bettina BartlickKustak, Umweltpädagogin bei der SDW. »Mit dem Science Center Wald können wir die komplexen Abläufe im Wald er­ klären und veranschaulichen, was im Wald so nicht immer möglich ist.« Denn an mehr als 80 Erkundungs- und Mikro­ skopierstationen erleben die Besucher den Wald auf eine neue Art und Weise und entlocken ihm viele seiner Geheimnisse. ABER NICHT NUR DER WALD WIRD IN DER AUSSTELLUNG BEHANDELT. Auch der Stadtnatur ist ein großer Bereich

g­ ewidmet. Als grüne Stadt an der Elbe bietet Hamburg vielen Tieren einen neuen Lebensraum. Marderhund, Waschbär, Steinmarder und Fuchs leben schon lange zwischen uns, nur bekommen wir sie sehr selten zu Gesicht. Warum die Tiere in die Städte ziehen und welche Visionen Stadtplaner für »grüne« Metropolen haben, diese und weitere Themen behandelt die Ausstellung Stadtnatur. Das Science Center Wald steht aber nicht nur Kindern und Jugendlichen offen. Auch Erwachsene können noch viel über unsere Natur erfahren – entweder in einer Führung oder mit­ hilfe der App für das iPad, das ausgeliehen werden kann. Wer länger bleiben möchte, kann in einem der 82 Zimmer des ­Raphael Hotel Wälderhaus übernachten. Sie bestehen aus ökologisch verarbeitetem Holz und erfüllen die Forderungen nach höchstmöglicher Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit in allen verwendeten Materialien. Jedes Zimmer hat einen heimischen Baum und Strauch als »Baumpaten«, über den auf dekorative Weise informiert wird. Das Wälderhaus in Hamburg Wilhelmsburg entwickelt sich langsam zu einem Treffpunkt im Wilhelmsburger Insel­ park. Nicht nur für Waldfreunde, Tagungs- und Hotelgäste, sondern auch für die Bewohner des Stadtteils. ››› Gastbeitrag Hartmut Eckert, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Hamburg e.V. (SDW)


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im Hamburger SzeneStadtteil Wilhelmsburg ist gelebte Nachhaltigkeit. Das Herzstück des multifunktionalen Gebäudes ist das Science Center Wald. Besucher können interaktiv und spielerisch erfahren, wie der Wald funktioniert. Gerade Stadtkinder werden hier neugierig ­auf mehr Wald.

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ZEIT WISSEN

Frauen und Männer sind eine Erfindung der Gesellschaft Ein ZEIT WISSEN-Gespräch mit Lann Hornscheidt über das Konstrukt von Geschlecht

D

IESE PERSON HEISST LANN HORNSCHEIDT. Sie hat eine Professur für Sprachanalyse an der HumboldtUniversität zu Berlin. Vor gut zwei Jahren hat sie die Bitte geäußert, nicht mehr als Frau, aber auch nicht als Mann angesprochen zu werden. Diese Bitte hatte einen gewaltigen Aggressionssturm zur Folge. Warum? Zeit Wissen hat sich mit Lann Hornscheidt darüber unterhalten.

Die Forderung, Sie keinem Geschlecht zuzuordnen, haben Sie nur für sich gestellt, es ging nicht darum, dass das für alle gelten soll. Trotzdem regen sich die Menschen so auf, warum? Wir nehmen in dieser Gesellschaft selbstverständlich

Wir sollen nicht Frau Hornscheidt zu Ihnen sagen und auch nicht Herr Hornscheidt. Warum möchten Sie das nicht?

an, dass es zwei Geschlechter gibt. Wir werden von Geburt an so orientiert, und wenn alles gut läuft, identifizieren wir uns damit und versuchen, die Rolle auszufüllen. Wenn dann eine Person sagt, vielleicht müsste das gar nicht so sein, fühle ich mich womöglich herausgefordert. Ich glaube, die Reaktionen haben viel mehr mit den Leuten selbst zu tun als mit mir.

Ich verstehe mich nicht als weiblich oder männlich und die Konsequenz daraus ist, dass ich auch keine Ansprache haben möchte, die mich als eines von beidem herstellt.

Ist Geschlecht für Sie eine rein soziale Kategorie? Es ist eine Erfindung von Sexismus. Bei Rasse würden alle sagen, die

Was bedeutet Geschlecht für Sie? Es ist nicht stimmig für

mich und jedes Mal ein Schmerz, weil ich mich nicht ange­ sprochen fühle in dieser Welt. Aber das ist ein Eingeständnis über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Sie haben diese Bitte auf der Internetpräsenz Ihrer Professur veröffentlicht, dann ging der Sturm los. Was haben die Menschen Ihnen geschickt? Zum Beispiel Fotos von Genita­

lien, als Beweis dafür, dass diese Personen doch sehr genau wissen, ob sie Männer oder Frauen sind. Diffamierungen über Visualität: So wie Sie aussehen, ist ja klar, dass Sie sich nicht zuordnen können. Sehr viel vermeintlich christliche und ökonomische Beweisführungen, aber auch Androhungen von Vergewaltigungen, um mir deutlich zu machen, was für ein Geschlecht ich denn sei. Wie sind Sie dagegen vorgegangen? Ich habe eine weitere

E-Mail-Adresse eingerichtet und geschrieben: Wenn Sie so­ wieso nur Ihre Aggressionen loswerden wollen, schreiben Sie bitte hier hin: hatemail.an.hornscheidt@gmail.com. Und die Leute halten sich auch daran! Zwei oder drei Mails habe ich noch persönlich bekommen, da hieß es, »Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das eine Hatemail ist«. Das finde ich sehr spannend.

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machtvoll sie Ausschlüsse, Diskriminierung und Privilegie­ rungen produziert. Dann wird es sich irgendwann auflösen oder verändern können.

Wissen, was wirklich wichtig ist

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Welche Haltung gegenüber Geschlecht würden Sie sich wünschen? Zu sehen, wie wirkmächtig diese Kategorie ist, wie

Was steckt wirklich im Brot, unserem wichtigsten Nahrungsmittel? Wie halte ich meinen Körper fit? Und kann man nachhaltig verreisen? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet ZEIT WISSEN in jeder Ausgabe! ­Erfahren Sie Neues aus Gesundheit & Psychologie oder Umwelt & Gesell­schaft: faszinierend, lebendig und alltagsnah. NR. 4

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nicht. Aber ich glaube, es ist eine Frage der Zeit, dass wir bei der Geburt kein Geschlecht mehr zugewiesen bekommen. ­Damit fallen allerdings viele Sicherheiten weg: Da ist mein Herrenskatabend oder meine Frauenvolleyballgruppe, da ­gehöre ich dazu. Deshalb gibt es einen großen gesellschaft­ lichen Grund, das so zu belassen.

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Rasseneinteilung gibt es nur, weil es Rassismus gibt. Frauen und Männer gibt es auch nur, weil es Sexismus gibt, ebenso Trans. Trans ist in einer Gesellschaft, die die soziale Kategorie Geschlecht so wichtig setzt, eine der wenigen Möglichkeiten jenseits von Weiblichkeit und Männlichkeit.

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Wie Geschmack, Gene und Glück zusammenhängen

Wenn man das Spiel mit den Geschlechtern nicht mitmacht, macht das einsam? Wie einsam habe ich mich vielleicht mein

Trotz der Angriffe? Wenn ich von allen ge­ liebt werden will, dann habe ich verloren. Wenn Sie mich jetzt fragen, was wollen Sie für eine Anrede, ja, ich weiß jetzt auch keine coole andere Form. Aber es ist ein Versuch, in der Gesellschaft, in der wir sehr festgelegt sind durch soziale Normen, zu sagen: Viel­ leicht können wir auch jenseits dessen als Person wahrgenommen werden, hinter Ge­ schlecht. Gab es eigentlich auch positive Reaktionen? Oh ja, natürlich, ich bekomme sehr be­

rührende Zuschriften von Menschen, die sich bedanken, weil sie sich zum ersten Mal angesprochen fühlen. Was ist Sprache für Sie? Sprache ist für mich ein Ausdrucksmittel, das sich kontinu­ ierlich verändert und bewegt. Sprache spielt überall eine Rolle, selbst in naturwissen­ schaftlicher Forschung. Die wird ja auch sprachlich vermittelt.

ten weißen Männern im Flur, und bei einigen steht: »Musste Deutschland verlassen, weil sein Vater Jude war.« Er musste Deutschland aber nicht verlassen, weil sein Vater Jude war, sondern weil Deutschland antisemitisch war. Der nationalso­ zialistische Begriff »Judenproblem« drückt eine rassistische Perspektive aus, »Antisemitismusproblem« nicht. Die meisten Menschen denken nicht über das Sprechen nach. Ist das ignorant? Nee, es kommt nur den herrschenden

­ ormen sehr zugegen. Sich bewusst und reflektiert mit Sprache N zu beschäftigen, machen nicht viele. Wenn Sie einen Workshop veranstalten dürften über den Umgang mit der Sprache und alle Leute, die Sie einladen, müssten kommen, wen würden Sie einladen? Ich arbeite am

liebsten mit Leuten, die Lust haben auf Veränderung. Ich glaube nicht daran, dass ich einen aufgezwungenen Work­ shop mit Merkel mache und dann redet Merkel anders und dann wird die ganze Welt anders. Wenn aber Merkel kommt, weil sie Interesse hat, dann wird ihr der Workshop was ­bringen und dann ändert sich auch ein Stückchen Welt. ››› Lann Hornscheidt hält die Professur für Gender Studies und Sprachanalyse am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechter­ studien der Humboldt Universität in Berlin. Zuvor hatte Hornscheidt, aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet, mehrere Gastprofessuren in Skandinavien.

Das Interview führten Andreas Lebert und Katrin Zeug vom Zeit Wissen Magazin (die ungekürzte Fassung lesen Sie in der Zeit Wissen-Ausgabe 4/16).

Foto: Markus Jans

Leben lang gefühlt, weil ich nicht anwesend sein konnte? Es gibt keinen Roman, der mich anspricht, kein Musikstück. Wenn ich Romane lese, mache ich aus Personen Trans-Perso­ nen. Ich versuche, mir die Welt zu übersetzen und mir einen Platz darin zu schaffen. Ich fühle mich sehr viel weniger ein­ sam, seitdem ich das versuche.

Haben Sie ein Beispiel dafür, wie Sprache Diskriminierung transportiert? An der

Humboldt-Uni hängen Bildern von berühm­

Alnatura Magazin 08.2016

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ERGÄNZENDE THERAPIEN

Yoga Immer mehr Menschen, die erkranken oder in eine ­Krise ­geraten, wollen ­wissen, was sie selbst für ihre Gesundheit tun können. In der Komplementärmedizin gibt es zahlreiche The­rapieverfahren, die ­ergänzend eingesetzt werden ­können, um die indi­viduellen Ressourcen eines Menschen zu fördern. Solche Therapie­verfahren stellen wir Ihnen in dieser Serie vor.


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OGA BOOMT. Vielleicht liegt es an unserer schnell­ lebigen Zeit und dem stetig hektischer und stressiger werdenden Alltag, dass immer mehr Frauen und Männer auf der Suche nach sich selbst und ihrer inneren Ruhe den Weg ins Yogastudio finden. Aber auch ganz praktische Gründe wie Rückenbeschwerden können der Auslöser dafür sein. Der Begriff Yoga kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Einheit oder Harmonie. In Indien vor rund 5 000 Jahren entwickelt als Methode, um Körper, Geist, Seele und Atem zu vereinigen, ist Yoga heute aktueller denn je. Yoga, so wie es in der Form des sogenannten Hatha-Yoga in den west­ lichen Ländern gelehrt und gelernt wird, beinhaltet Übungen für den Körper (Asana), den Atem (Pranayama), die Konzen­ tration (Dharana) und Meditation (Dhyana). Die Übungen sollen den Körper kräftigen und beweglicher machen und gleichzeitig den Geist beruhigen. Für viele sind die Asanas, die Yogahaltungen, der Einstieg ins Yoga. Gerade für praktisch orientierte Menschen ist das ein greif- und verstehbares Medium, um Yoga zu praktizieren. Aber genau hier stoßen manche an ihre Grenzen. Steifheit durch stundenlanges Sitzen mit den einhergehenden Be­ schwerden ist heutzutage »normal« und so sind oft schon die einfacheren Yogahaltungen schwer bis undenkbar. Stellen Sie sich einmal aufrecht hin, halten die Füße geschlossen und beugen sich vor, um die flachen Hände auf den Boden vor den Füßen zu legen. Klappt? Bravo, Sie sind noch kein Opfer zu langen Sitzens geworden. Klappt es nicht? Nicht verzweifeln, auch Sie können Yoga üben. Yoga sei nur etwas für Bewegliche, ist dann oft die Aussage. Das ist so nicht richtig. Natürlich gibt es Yogastile, die zu dieser Definition passen. Aber es gibt noch andere, wie zum Beispiel Iyengar-Yoga. DER BEGRÜNDER DES IYENGAR-YOGA, B. K. S. Iyengar (1918–2014), sagte einmal: »Yoga ist etwas für praktische Menschen mit praktischen Problemen.« Er entwickelte die heute weltweit bekannten Yogahilfsmittel wie zum Beispiel den Yogablock oder den Yogagurt, um jedem Yogaschüler die Möglichkeit zu bieten, die entsprechenden Yogahaltungen, die Asanas, einzunehmen und deren Wirkung zu erfahren.

Mehr Interesse? iyengar-yoga.de bdy.de B. K. S. Iyengar, »Iyengar-Yoga für Anfänger: Eine Einführung in 30 klassische Übungen«, ISBN: 978-3831008643, 9,95 € B. K. S. Iyengar, »Yoga: Der Weg zu Gesundheit und Harmonie«, ISBN: 978-3831026548, 29,95 €

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Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius.

Silke Schwarz, 13 Jahre IyengarYoga-Erfahrung, seit 2010 als IyengarYogalehrerin tätig. Sie schreibt einen Blog rund um das Thema Yoga: about-yoga.de Ihr Yoga-Studio betreibt sie in Bünde: iyengar-yogastudio.de

Diese Hilfsmittel haben ihren Weg mittlerweile auch in die Arbeit mit anderen Yogastilen gefunden. Kommen wir noch einmal zu unserem kleinen »Test« zu­ rück. Stellen Sie sich vor, Sie beugen sich vor und platzieren die Hände auf zwei Yogablöcken oder einem Stuhl. Natürlich können Sie das auch direkt einmal machen. Einfacher? Fühlt es sich besser an? Genau das ist die Methode nach B. K. S. Iyengar: Yogahaltungen für jeden erfahrbar zu machen und so den Yogaübenden dort abzuholen, wo er mit seinen aktuel­ len Einschränkungen und Problemen gerade steht, und ihm den Weg ins Yoga zu erleichtern. Im Iyengar-Yoga steht der Mensch als ganzer im Mittel­ punkt. Jede Yogahaltung lässt sich so verändern oder anpassen, dass sie für den Übenden ausführbar ist. Auch die Sequenz, also die Zusammenstellung und Reihenfolge der einzelnen Yogahaltungen für eine Yogastunde, wird individuell für die jeweilige Gruppe erarbeitet. Es gibt keine feste Übungsabfol­ ge, Iyengar-Yogalehrerinnen und -lehrer stellen diese für die individuellen Bedürfnisse der Gruppe oder auch eines Einzel­ nen zusammen. Ein Beispiel: Frau H. kommt schon seit einiger Zeit zum Yoga. Nun hat sie seit Monaten beruflich sehr viel Stress, schläft schlecht und kämpft seit Wochen mit Nacken- und Rücken­ schmerzen und Migräne. Sie spricht vor der Yogastunde mit ihrer Yogalehrerin darüber. Diese passt die Yogahaltungen während der folgenden Yogastunden für Frau H. an beziehungs­ weise gibt ihr einige Alternativen. Bereits nach der ersten Stunde spürt Frau H. eine Verbesserung der Beschwerden. Trotz noch immer vorhandenem Stress lassen die Beschwerden mehr und mehr nach. Und nach einiger Zeit ist sogar die ­Migräne verschwunden. Natürlich ist es schwierig, die Wirkungsweise einer Me­ thode wie Yoga wissenschaftlich zu belegen. Das, was die Yoga­ meister Indiens aus ihrer tiefsten Überzeugung wussten, muss in unserer westlichen Kultur erst durch Studien mit Zahlen und Fakten belegt werden. Aber es gibt mittlerweile wissen­ schaftliche Studien renommierter Krankenhäuser und Univer­ sitäten und es wird beständig weiter geforscht. Als Yogalehrerin empfehle ich: Probieren Sie es selbst aus und machen sich ein Bild, ob Yoga für Sie funktioniert! ››› Gastbeitrag Silke Schwarz

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ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS

Streicheltechnik statt Chemikalien Früher liefen die Gärtner mit Schutzanzügen durch die Gewächshäuser, jetzt will sich die Heidelberger Stadtgärtnerei bio-zertifizieren lassen. Damit ist sie die erste in Deutschland überhaupt. Wolfgang Morr, Betriebsleiter, und Martin Geißler, geschäftsführender Berater, erklären, warum.

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O EINE STADTGÄRTNEREI VERKAUFT DOCH NICHTS. WARUM WOLLEN SIE TROTZDEM DAS EU-BIO-SIEGEL AN IHREN GEWÄCHSHÄUSERN? Geißler: Klar verkaufen wir keine Pflanzen, wir wollen ja keine

Konkurrenz zu den anderen Gärtnern sein. Das war schon so, als wir noch gar nicht an Bio dachten. Dass Heidelberg auf Bio setzt, hat der Stadtrat vor ein paar Jahren beschlossen, bis Jahresende wollen wir die EU-Bio-Zertifizierung geschafft ­haben. Wir spritzen nicht mehr mit chemisch-synthetischen Pestiziden, verwenden keinen Kunstdünger und schauen auch sonst, dass alles möglichst nachhaltig ist. Wenn wir dabei glaubwürdig sein wollen, müssen wir uns auch bio-zertifizie­ ren lassen. Und wenn die Leute sehen: Ach, hier sieht es ja schön aus, dann lassen sie vielleicht auch daheim im Garten die Giftkeule weg. Hat sich Ihre Arbeit dadurch verändert? Morr: Ja. Ohne Pestizide brauchen wir jetzt keine Vollschutz­

anzüge mehr. Früher sind wir fast wie Astronauten mit einer Maske durch die Gewächshäuser gelaufen. In einem Ge­ wächshaus ist der Luftaustausch geringer als im Freiland. Die Arbeit mit Pflanzenschutzmitteln ist dadurch für die Mitar­ beiter schwieriger und unangenehmer. Mit Bio ist das nun viel besser. Dazu kommt noch: Die Stadtgärtnerei ist schon sehr alt. 1976 hat sie die Stadt von einer Privatperson gekauft. Nach so vielen Jahren bilden sich Resistenzen – man braucht also immer mehr Chemie. Das ist jetzt vorbei.

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Sie lassen einfach nur die Chemie weg und es funktioniert trotzdem? Das müssen Sie genauer erklären. Morr: Wir ersetzen Gifte durch natürliche Ressourcen: Licht,

Wasser, Temperatur – und auch durch mechanisches Arbeiten. Wir brechen beispielsweise manchmal die Blüten im Winter aus, damit etwa die Stiefmütterchen rechtzeitig zur Auspflan­ zung im Frühjahr blühen; manche konventionellen Pflanzen sind so behandelt, dass bei ihnen zu frühes Blühen nicht pas­ sieren würde. Und wir haben in neue Gewächshaustechnik und Pflanztische investiert, bei denen das Wasser gut abflie­ ßen kann und die Luft besser zirkuliert. So vermeiden wir Staunässe und damit Pilzbefall. Oder: Vielleicht haben Sie sich schon einmal gewundert, dass Zier- anders als viele Wild­ pflanzen meist einen kurzen Stängel, dafür aber sehr kompakte Blüten haben. Im konventionellen Pflanzenbau verwendet man dafür chemische Halmverkürzer. Wir steuern dies statt­ dessen über die Düngung und entsprechende Belüftung. An­ dere, größere Betriebe nehmen dazu eine Streichelmaschine. Die ist aber sehr teuer.


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der sanft über die Pflanzen fährt. So, wie das auch der Wind in der Natur macht. Das bewirkt, dass die Pflanzen keine langen Stängel bilden – und damit nicht so leicht umknicken. Wie kommen Sie denn überhaupt an die ganzen BioZierpflanzen? Die gibt’s ja nicht gerade an jeder Ecke. Geißler: Bei den Jungpflanzen hatten wir Glück: Ein

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Sagten Sie Streichelmaschine? Morr: Ja, das ist ein Gerät mit einer Art Lappen dran,

Lieferbetrieb hat extra unseretwegen ein Bio-Sorti­ ment aufgebaut. E ­ inige Pflanzen, wie zum Beispiel unsere Palmen, vermehren wir selbst. Hier ernten un­ sere Auszubildenden im Zierpflanzenbau die Samen und vermehren sie so. Diese Pflanzen sind zum Teil schon 40 Jahre alt. Am schwierigsten ist es aber, an gute Bio-Erde zu kommen, die frei von Verun­ reinigungen ist. Und an neue Mitarbeiter. Wir suchen ständig Azubis. Es muss also keiner auf seinen Ficus benjamini im Rathausbüro verzichten? Morr: Genau. Das gibt’s alles auch in Bio. Ist Bio eigentlich kostengünstiger? Morr: Kaum. Wir sparen zwar Geld, weil wir keine

Giftkeulen mehr einsetzen müssen, dafür haben wir mehr Arbeit, die von Hand erledigt werden muss. Wenn man beispielsweise eine Wiese mit Wildblumen aussäen will, dann kann man die Samen nicht in eine Maschine geben, weil sie unterschiedlich groß sind. Und statt Unkräuter totzuspritzen, müssen wir von Hand hacken. Bio hat aber – abgesehen vom Um­ weltschutz – noch einen weiteren wesentlichen Vor­ teil: Die Arbeit macht ohne Schutzanzug mehr Spaß und ist viel abwechslungsreicher. ››› Gastbeitrag Magdalena Fröhlich, Bioland e. V.

SCHUTZKLEIDUNG IST NICHT MEHR NÖTIG – seit die Heidelberger Stadt-

gärtnerei keine Chemikalien mehr einsetzt, tragen die Mitarbeiter nur noch robuste Arbeitskleidung.

Was der Unterschied zwischen konventionellen und Bio-Zier­ pflanzen ist, erfahren Sie unter bioland.de/infos-fuer-verbraucher/

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Hamburger helfen den Wildbienen

Wildbienen leisten einen unschätzbaren Beitrag für die ­biologische Vielfalt auf unserer Erde. Ihre Bestäubung sichert den Ertrag von Obst, Gemüse und Ackerfrüchten. Jedoch sterben immer mehr Wildbienen aus. Von 561 Arten in Deutsch­land stehen schon 52 Prozent auf der Roten Liste. Es fehlt an Nahrungsquellen und Nistplätzen. Deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung im Jahr 2015 ein großes Wildbienen-Schutzprojekt gestartet, um zusammen mit kompetenten Partnern so viele wildbienenfreundliche Flächen wie möglich anzulegen. Der erste Ort, an dem die Stiftung neuen Lebensraum für Hummeln und Co. schafft, ist Ham­ burg. Von hier aus sollen in den nächsten Jahren bundesweit Projekte gestartet werden. In Hamburg wird die Anzahl und Vielfalt von Wildbienen durch ein Netz zusammenhängen­ der, blüten- und strukturreicher Grünflächen erhöht. Ziel ist, ein ganzjähriges Blühangebot zu schaffen, geeignete Nist­ habitate bereitzustellen und den Wildbienen-Bestand wissen­ schaftlich zu erfassen. Privatpersonen überall sind herzlich eingeladen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Blühflächen in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen zu schaffen. Die ­Deutsche Wildtier Stiftung bietet dafür spezielle Pflanzen­ samenmischungen an, die im Frühjahr ausgesät werden können. Alnatura Kunden können das Wildbienen-Schutz­ projekt finanziell unterstützen, indem sie ihre PaybackPunkte spenden. payback.de/spendenwelt

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MANNHEIM

WITTEN

Herausgeber Alnatura Produktions- und H ­ an­dels GmbH, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de Gründer u. Geschäftsführer von Alnatura Prof. Dr. Götz E. Rehn Redaktions­leitung Susanne Salzgeber (SUS), Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, susanne.salzgeber@alnatura.de Anzeigen Daniel Fehling, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach Redaktion Linda Benkner, Matthias Fuchs, ­ Dr. Manon Haccius (MH), Anke Helène, Constanze ­Klengel, Dr. Maren Kratz, ­Bettina Pabel (BP), Lisa Rhein, Dorina Sandau, Rena Schäfges, Tina Schneyer, Julian Stock, Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW), Bianca Weis, Eva Wohlgemuth Verlag mfk corporate pub­lishing GmbH, PrinzChris­tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Alnatura: 4 / 5 Biologische Vielfalt; Alnavit / Jennifer Braun: 10 Rezept; Arche Naturküche: 31; Magdalena Fröhlich / Bioland e.V.: 46– 47: Oliver Brachat: Titel, 6, 8–9 Rezepte, 50 Rezept; Deutsches Weininstitut (DWI): 13 Reben; Marc Doradzillo: Titel, 17 Porträt, 18–21, 27, 30 Porträt; Fotolia / atoss: 12/13 Zitrone  /  ExQuisine: 12/13 Cassis / FocalPoint: 13 Paprika / Matin: 12 Passionsfrucht / M. Schuppich: 34 / Sonseskaya: 17 Ferkel / Valua Vitaly: 36 / Volff: 13 Pfirsich / yvdavid: 17 Fleisch; Christine Kuchem: 38; NABU / Eric Neuling: 39; People Wear Organic GmbH / Esther Haase: 35; ­Piclease / Ingrid Altmann: 48; Privat: 9 Porträt, 45 Porträt; Susanne Salzgeber: 50 Reportage; Uwe Schinkel / Knaur: 10 Porträt, 11 Rezept; Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: 41; Robert Seegler: Illustrationen 5 Mais, 26, 44; Upländer Bauernmolkerei: 28–29; VISCOM Fotografie: 14 / 15, 25 ­Riegel; 32 / 33; Frank Weinert: 24 / 25 Aufmacher Gestaltung usus.kommu­nikation, Berlin, usus-design.de Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der ­Perspektive des Verfassers geschrieben. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schrift­licher Zustim­mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.

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