Alnatura Magazin - September 2016

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alnatura.de S E P T E M B E R 2 0 16 I S S N   16 12 - 715 3

One-Pot-Pasta:

Alles in einem Topf gekocht

Hersteller-Reportage:

Stellar Organics


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September 2016 LIEBE KUNDINNEN, LIEBE KUNDEN, Alnatura versteht sich nicht »nur« als Händler mit Bio-Waren in den Alnatura Super Natur Märkten und bei unseren Handelspartnern. Alnatura ist eine Initiative, die seit ihrer Gründung alle ihre Leistungen und Aktivitäten unter das ­Primat der »Sinnhaftigkeit« stellt. Alnatura geht es darum zu zeigen: In unserer Gesell­schaft gibt es immer mehr Menschen, die eine Wirtschaftsform wollen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Eine Wirtschaft für die Menschen ist zugleich eine Wirtschaft, die unseren Planeten schützt und ihm hilft, wieder gesund zu werden. Unsere Sinnsuche führt uns an vielen Stellen im Unternehmen immer wieder vor große Herausforderungen, zum Beispiel: Wie können wir ein Lager bauen, das keine Heizung und Kühlung braucht und das aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut ist? Unsere Antwort ist das Alnatura Hochregallager, das größte dieser Art auf der Erde, das vollständig aus Holz gefertigt ist. Wir haben es zwei Meter in den Boden versenkt. So kann das Grundwasser des Rheins die Bodenplatte des Lagers im Sommer kühlen und im Winter erwärmen. Wir brauchen keine Energie zum Heizen oder Kühlen des Lagers, das Platz für 30 000 Paletten bietet. Auch in ­Zukunft werden wir neue sinnvolle Lösungen suchen. Das können wir, weil Sie als unsere Kundinnen und Kunden unsere Initiative wollen! Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar. Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäfts­­führer Alnatura

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PANORAMA 4

Kochen & Genießen

WARENKUNDE Trockenfrüchte 6 REZEPTIDEEN Polenta mit Mangold / 8

Penne mit Kräuterseitlingen / Porträt: Luisa Giannitti KLEINE WEINSCHULE Was macht der Schwefel im Wein?

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Im Super Natur Markt

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MARKENSEITEN 14, 32 HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN 16, 36 VEGANE KOLUMNE Nicht Bio? Nicht fair? Nicht vegan! 17 HERSTELLER-REPORTAGE Stellar Organics 18 Titel ALNATURA MARKENPRODUKTE Buon appetito! 22 KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN 24

FleischesserIn liebt VeganerIn ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE Theo Müller 25 HERSTELLER-REPORTAGE Mogli 26 ALNATURA EINBLICKE Unternehmen neu denken 28 HERSTELLER-REPORTAGE ÖMA 30 NATURKOSMETIK Dekorative Kosmetik 34

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Kultur & Wissen

GESELLSCHAFT Ein neues Leitbild braucht die Landwirtschaft 38 NACHHALTIG LEBEN Urban Gardening gegen Armut 40 ZEIT LEO Mach mit, lach mit! 42 ERGÄNZENDE THERAPIEN Feldenkrais 44 ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS Bio-Kontrolle 46 PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN 48

Hilfe für mangelernährte Kinder in Afrika VORSCHAU, FILIALEN, IMPRESSUM

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Alnatura Magazin 09.2016

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A L N AT U R A

P   anorama  K U R Z U N D K N A C K I G

»Es ist besser, mit drei Sprüngen zum Ziel zu kommen, als sich mit einem das Bein zu brechen.« Aus Mali

Alnatura Saatgutaktion 2016: 110.500 Euro für ökologische Vielfalt 259 000 verkaufte Saatguttütchen und eine Spendensumme in Höhe von 110.500 Euro – mit diesem erfreulichen Ergebnis schließt Alnatura die Saatgutaktion 2016 ab. Seit Beginn der Initiative im Jahr 2003 fließen jährlich mindestens 30 Cent pro ­verkauftes Samentütchen an gemeinnützige Organisationen, die sich für die Förderung des ökologischen Landbaus und für den Erhalt der Artenvielfalt in Flora und Fauna einsetzen. Der Pflanzenteppich, der durch die Aussaat der Samenkörner entsteht, ist außerdem für viele Insekten eine lebenswichtige Nahrungsgrundlage, gerade auch für die stark gefährdeten Bienenvölker. So ­unterstützen Alnatura Kunden ganz unmittelbar die natürliche Artenvielfalt. In diesem Jahr spendet Alnatura 90.500 Euro an den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und 20.000 Euro an Mellifera, einen gemeinnützigen Verein für ­wesensgemäße Bienenhaltung.

Alnatura gehört zu den besten Händlern Deutschlands Einer repräsentativen Umfrage zufolge ist Alnatura der beste Händler in der Kategorie der Natur- und BioMärkte. Im Auftrag der Wirtschaftszeitung Handelsblatt hat das Marktforschungsunternehmen Servicevalue ­Verbraucher befragt, wer aus ihrer Sicht die besten Händler ihrer Branche sind. Jeder Händler wurde zur Bewertung tausend Kunden vorgelegt. Aus den rund 1,1 Millionen Einzelurteilen ermittelte Servicevalue im Juni 2016 in über 60 verschiedenen Kategorien die jeweils besten Händler sowohl online als auch stationär. Alnatura landete bei den stationären Händlern in der Kategorie Natur- und Bio-Märkte auf Platz eins. Über diese Wertschätzung freuen wir uns sehr und bedanken uns bei ­unseren Kunden ganz herzlich!

Gentechnik – Nein danke! Anfang Juni hat die EU-Kommission zwei gentechnisch veränderte (GV) Maissorten und eine GVZierpflanze, eine Nelke, zum Import in die EU zugelassen. Die Europa-Abgeordneten erhoben mehrheitlich Einspruch, wie schon wiederholt in ähnlichen Fällen. Der Einspruch ist rechtlich nicht bindend, ist aber ein deutliches Signal an die Kommission. Denn die Abgeordneten sind, anders als die Kommissionsbeamten, von den Bürgern der EUMitgliedstaaten gewählt. Im zuständigen Ausschuss der EU-Staaten haben bei der Abstimmung der Mitgliedsländer nur 11 Staaten, die zusammen 40 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen, die Importzulassung der 3 GV-Pflanzen befürwortet. Auch dies zeigt deutlich, dass die Entscheidung pro GV-Pflanzen nicht von einer Mehrheit in der EU getragen wird – auch wenn die vertraglich vereinbarten Abstimmungsgewichte in der Europäischen Union zu solchen Ergebnissen führen. Demokratische Entscheidungsprozesse laufen anders! MH

Wo überall gibt es eigentlich Alnatura Produkte? Außer in den über hundert Super Natur Märkten in ganz Deutschland und im Alnatura Onlineshop sind ­Alnatura Produkte auch bei vielen verschiedenen Handelspartnern erhältlich. Aktuell gibt es in rund 12 000 ­Filialen ­unserer Handelspartner im In- und Ausland eine große Auswahl des Alnatura Sortiments. Einen genauen Überblick, wo Sie Alnatura Produkte erhalten, finden Sie ­ unter alnatura.de/filialen

Neue Alnatura Filialen: Meerbusch (erste Filiale, ab 8. September) Bergisch Gladbach (erste Filiale, ab 22. September)

Alle Filialen: alnatura.de/filialen 4 Alnatura Magazin 09.2016


Der Payback-Joker ist wieder da!

Bei Alnatura den Punkte-Joker ziehen und viele ExtraPunkte sammeln! Auch in diesem Jahr erhält jeder Kunde, der ab

dem 29. August mit seiner Payback-Karte bei Alnatura einkauft, ein Booklet* mit vier Payback-Überraschungs-Coupons an der Kasse. Die Coupons können Sie bei 21 Partnern bei Ihrem nächsten Einkauf einlösen – bei Alnatura bis zum 31.  Oktober  2016. Im Joker-Booklet finden Sie auch die Regio Map. Sie zeigt auf einen Blick, bei welchen Partnern in der Umgebung Sie die ÜberraschungsCoupons schnell einlösen können. Freuen Sie sich auf bis zu zehnfach Punkte und attraktive Gewinne mit dem Gewinnspiel in ­ der Payback-App. Wir wünschen allen viel Spaß beim Sammeln!

Für einen gerechten Welthandel Am 17. September finden ­b undesweit zeitgleich sieben Demonstrationen gegen CETA und TTiPP statt. ttip-demo.de

* Nur solange der Vorrat reicht.

Blog-Liebling des Monats Neue Verpackung – bewährte Bio-Qualität Die oberbayerische Bio-Metzgerei Packlhof beliefert die ­Alnatura Super Natur Märkte exklusiv mit Bio-Fleisch und ist bereits seit 1992 Partner von Alnatura. Alle Packl­hofProdukte stehen für artgerechte Tierhaltung, ein genussvolles Geschmackserlebnis, regionale Herkunft der Tiere und Ein­ haltung der strengen EG-Öko- sowie Bioland-Richtlinien. Ab September gibt es die Fleisch- und Wurstwaren, die ohne ­chemische Zusätze verarbeitet werden, in einer neu gestalteten Verpackung. –› Lesen Sie die Hersteller-Reportage zu ­Packlhof in der Oktober-Ausgabe des Alnatura Magazins.

NEU!

Alnatura Origin Black-Tiger-Garnelen Diese von Natur aus gräulich gefärbten Bio-Garnelen stammen von traditionell wirtschaftenden Garnelen­ farmen in Westbengalen. Maximal zehn Garnelen pro Quadratmeter leben dort in naturnahen Teichanlagen, deren Ufer mit Pflanzen bewachsen sind und Lebensraum für viele Tierarten bieten. Mit jeder verkauften Packung gehen 15 Cent als Spende an die Alnatura Mangroven-Initiative. Mehr Infos unter: alnatura.de/mangroven

esspirationen.de/ernaehrungsblog

Bloggerin Tina Hildebrandt zeigt hier nicht nur ­verführerische Rezepte, sie hat auch wirklich Ahnung in Sachen Ernährung. Die Diätassistentin und Ernährungsberaterin kombiniert kulinarischen Genuss mit ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen. So kann man etwa Rezepte in den Rubriken »Glücksnahrung«, »Leichte Rezepte für jeden Tag« oder »Nerven­ nahrung« auswählen – und stellt schnell fest, dass ­lecker und gesund so was von zusammenpassen!

Tag der guten Tat

Wann haben Sie das letzte Mal anderen etwas Gutes getan? Der Bio-Händler George Trenkler wollte nicht mehr bloß zusehen, sondern etwas unternehmen. Seit 2011 setzt er an jedem 8. September in seinem BioLaden in Melle gute Taten um und etablierte so den »Tag der guten Tat«. Mittlerweile unterstützt ein eigens gegründeter Verein auch ganzjährige Projekte wie die Aktion Kinderbus. Vielleicht haben Sie ­schon eine Idee, die Sie gern umsetzen möchten? Oder suchen Sie noch nach Möglichkeiten, sich zu engagieren? Auf der Website tag-der-guten-tat.de finden Sie viele Informationen zum Verein und Beispiele für konkrete »gute Taten«. Ein Klick lohnt sich – nicht nur am 8. September!

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Cranberry

Banane

Aprikose Mango

Apfel

Ananas

Kirsche

Gojibeere Feige Rosine

Pflaume

Dattel


KOCHEN & GENIESSEN

WA R E N K U N D E

Trockenfrüchte G

ARTENBESITZER KENNEN ES: DIE APFEL-, ­PFLAUMEN- UND BIRNENBÄUME HÄNGEN VOLLER FRÜCHTE, in anderen Ländern sind es Feigen

oder Datteln, die nun die Vorratskammern füllen. Doch viele dieser Obstsorten sind nur begrenzt lagerfähig; das Trocknen oder Dörren gehört daher seit Menschengedenken zu den wichtigsten Konservierungsmethoden. Die Idee: den Früchten Wasser entziehen, um Bakterien ihre Lebensgrundlage zu ­nehmen und Apfel, Mango und Co. haltbar zu machen. So steckt in vielen Trockenfrüchten nur noch etwa ein Zehntel des ursprünglichen Wassergehaltes, stattdessen konzentrieren sich Aroma, Zucker und so mancher Nährstoff.

BIO – NATÜRLICHE KONSERVIERUNG, OHNE SCHWEFEL, METHYLBROMID ODER SORBINSÄURE Trockenfrüchte

e­ rfordern eine sorgsame Auswahl: Nur ausgereiftes, saftiges und unversehrtes Obst kommt für eine Verarbeitung infrage. Es wird gewaschen, aus Schüttelsieben sortiert, gereinigt und je nach Sorte entsteint oder geschnitten. Dann werden die Früchte getrocknet; dies geschieht meist in der Sonne oder in speziellen Dörrapparaten. Für Bio-Trockenfrüchte wird bereits im Obstanbau auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Stattdessen erfolgt die Schädlings­be­ kämpfung auf natürliche Weise. Konventionelle TrockenfruchtHersteller dürfen Schwefel zur Konservierung einsetzen, ein Zusatzstoff, welcher vor allem die Farbe erhält. Manche Menschen reagieren jedoch auf Schwefelrückstände empfindlich. Daher verlangt der Gesetzgeber seit 2014 eine deutliche Kennzeichnung dieses Zusatzstoffes. Für Bio-Produkte kein Thema, die Schwefelung von Früchten ist tabu; eine dunkle Farbe als Zeichen der Naturbelassenheit wird gerne in Kauf genommen. Ebenso sind die Begasung mit dem kritisch dis­ kutierten Schädlingsbekämpfungsmittel Methylbromid und die Verwendung des Konservierungsstoffs S­ orbinsäure für Bio-Produkte nicht gestattet. KLEINES WHO-IS-WHO DER KLASSISCHEN TROCKENFRÜCHTE Ananas bringt exotisches Aroma in vielerlei Speisen und

v­ erfeinert mit ihrer konzentrierten Süße Müslis, Obstsalate und Nachspeisen. Aprikosen schenken herzhaften Gerichten eine fruchtige Note. Eingeweicht und püriert eignen sie sich für feine Cremes, Nachspeisen und zur Zubereitung von Marmelade. Bananen sind klassische Tropenfrüchte, gehören aber mittlerweile auch hierzulande – gleich nach dem Apfel – zu

den beliebtesten Obstsorten. Für den Frischverzehr werden die krummen Früchte im grünen, vorreifen Stadium geerntet – so sind sie gut transportfähig. Für die Verwendung als Trockenfrucht hingegen reifen sie an der Staude aus – entsprechend aromatisch sind die braunen Stücke. Bananenchips sind in Öl frittierte und dezent gezuckerte Bananenscheiben. Cranberrys zeichnen sich durch ihren fruchtig-herben ­Geschmack aus. Sie sind enge Verwandte der Preiselbeeren, ihre Heimat aber liegt in Nordamerika. Als frische Frucht sind die kleinen tiefroten Beeren ausgesprochen sauer; der Grund, warum getrocknete Cranberrys erst gesüßt – in Bio-Produkten meist mit Apfelsaftkonzentrat – zum Genuss werden. Datteln sind Palmenfrüchte, die nicht nur süße, sondern auch herzhafte Salate, beispielweise Avocadosalat, verfeinern können. Genießer-Tipp: Entsteinte Datteln mit Nüssen oder Käse füllen, mit Speck ummanteln und in einer Pfanne ohne Fett kross anbraten. Feigen gehören vermutlich zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Da die hübschen Früchte sehr empfindlich sind, kommen sie nur selten frisch in den Handel, der Großteil wird durch Trocknen haltbar gemacht. Mit ihrem honigsüßen Geschmack sind Feigen nicht nur pur ein besonderer Genuss, sondern ­bereichern ebenso herzhafte Speisen, Kuchen und Desserts. Gojibeeren sind die Früchte des asiatischen Bocksdornstrauches: klein, süßsauer und mit leuchtend roter Farbe. Sie schmecken pur genauso gut wie im Müsli oder Gebäck und können pikanten Gerichten eine aromatisch-beerige Note geben. Mango ist getrocknet nicht nur als Knabberei beliebt, ­son­dern auch als aromatische Zutat für Müslis, Obstsalate und exotische Gerichte. Oder aber: Mangostücke klein schneiden und in Naturjoghurt einlegen; das Ergebnis nach wenigen Stunden ist ein fruchtig-frischer Joghurt, ganz ohne Zuckerzusätze. Pflaumen sind eingeweicht eine Köstlichkeit zu Fleisch­ gerichten, schmecken aber auch gekocht als Kompott, in Eiscreme oder süßen Nachspeisen. Rosinen – die Nummer eins unter den Trockenfrüchten – sind getrocknete Beeren der Weinrebe, von der es bekanntlich viele verschiedene Sorten gibt. Entsprechend verschieden in Geschmack, Farbe und Konsistenz können Rosinen sein. Zwei ganz besondere Sorten sind die Korinthen und Sultanien. Korinthen werden aus der Rebsorte Korinthiaki gewonnen. Die relativ kleinen, außerordentlich dunklen Beeren sind kernlos und kräftig-aromatisch im Geschmack. Sultaninen sind die getrockneten Beeren der Sultana-Rebe: dünnschalig, goldgelb, kernlos und außerordentlich süß.

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REZEPTIDEEN

Cremige Polenta mit Ma ngold

• so m m er lic h ei t ca . 3 5  m in  • Z ub erei tu ng sz o Pe rs on • N äh rw erte pr , Eiweiß 12  g, Energie 43 2 kcal 67  g , Fe tt 19  g Ko hl en ­h yd ra te

Tipp: perfekt

für ein warmes Frühstück!


KOCHEN & GENIESSEN

Cremige Polenta mit Mangold Für 4 Portionen Polenta: 60 g Rosinen / 450 ml Milch /

450 ml Wasser / 1 Lorbeerblatt / 3 Zweige Thymian / 1 Knoblauchzehe / 1–2 EL Olivenöl / 150 g Polenta / 2 EL Pinienkerne / 2 EL Parmesan, gerieben / Meersalz / Pfeffer / Mangold­gemüse: 10 Kirschtomaten / Meersalz / Rohrohrzucker / 1 kl. Zwiebel / 500 g Mangold / 2–3 EL Olivenöl / Pfeffer Zubereitung Rosinen in lauwarmem Wasser ca. 15 min

einweichen, dann über einem Sieb abgießen, leicht ausdrücken. Für die Polenta Milch und Wasser, Lorbeerblatt, Thymian, angedrückte Knoblauchzehe und Olivenöl aufkochen. P ­ olenta einrühren und bei mittlerer Hitze unter ständigem ­Rühren für ca. 1 min kochen. Auf kleinster Hitze bei gelegentlichem Rühren ca. 20 min quellen lassen. Pinienkerne in einer Pfanne trocken (ohne zusätzliches Fett) goldbraun anrösten. Für das Gemüse Kirschtomaten halbieren, mit den Schnittflächen nach oben auf ­ einen Teller legen und mit je einer Prise Salz und Zucker würzen, beiseitestellen. Zwiebel ­schälen und in feine Würfel schneiden. Mangold unter fließendem kalten Wasser ab­ brausen, anschließend trocken schütteln. Die Blätter von den Stielen schneiden, längs halbieren und in Streifen schneiden. Stiele in mundgerechte Stücke schneiden. In einer großen Pfanne Olivenöl erhitzen, Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Mangold und Tomaten zugeben und für ca. 2 min bei gelegentlichem Rühren mitdünsten. Rosinen zugeben und kurz mitdünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und vom Herd nehmen. Lorbeerblatt, Thymian und Knoblauch aus der Polenta nehmen. Parmesan einrühren und den Brei eventuell mit etwas Flüssigkeit (Milch) cremig rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Servieren Polenta mit Gemüse auf Tellern anrichten und Pinienkerne darüberstreuen.

Mein Lieblingsrezept

Penne mit Kräuterseitlingen und Rauke »Bei uns zu Hause sind die Rollen klar verteilt. Ich als Lebensmittelhändler bin für alles rund ums Thema Lebensmittel verantwortlich. Ich liebe es zu kochen und meine Lebensgefährtin lässt sich gern verwöhnen. Ich koche ausschließlich vegan und achte darauf, dass es nie langweilig wird. Dieses Rezept hier passt immer – egal ob brüllend heißer oder verregneter Sommertag –, denn es liegt in der Mitte zwischen einem sommerlich-lauwarmen Salat und einer deftigen Nudel-Pilz-Pfanne. Die Kombination aus Steinpilzen / Kräuterseitlingen und Rauke ist unschlagbar: ein kinderleichtes veganes Gericht, das herzhaft und ein Stück weit raffiniert ist. Ein tolles Geschmackserlebnis!« Für 2 Personen

30 g getr. Steinpilze / 1 rote Zwiebel / 175 g Räuchertofu / Bratöl / 200 g Kräuterseitlinge / 300 g Penne / Meersalz / 100 g Rauke / 300 ml veganer trockener Weißwein (z. B. La Mancha Blanco) / 2 Knoblauchzehen / 2 EL Cashewmus / Pfeffer / Aceto Balsamico Zubereitung Getrocknete Steinpilze in kleine Stücke brechen, in einer Schüssel mit etwa

250 ml kochendem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Rote Zwiebel und Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und mit Bratöl in einer Pfanne anbraten. Währenddessen Kräuterseitlinge würfeln (etwa doppelt so groß wie bei Zwiebel und Tofu). Wenn die Zwiebelwürfel glasig sind, Seitlinge zugeben und ebenfalls anbraten. Nudeln in Salzwasser bissfest kochen. Währenddessen Rauke putzen und trocken schleudern. Pilze, Zwiebeln und Tofu mit Weißwein ablöschen. Knoblauch mit einer Gewürzreibe in die Sauce reiben (alternativ fein schneiden). Steinpilze mit Einweichwasser dazugeben. Cashewmus einrühren und Sauce einkochen lassen, bis sie feincremig ist. Mit Pfeffer, Salz und Aceto Balsamico abschmecken. Anrichten Nudeln abgießen, in einer Schüssel mit der Sauce vermengen, Rauke unterheben und sofort servieren. Guten Appetit!

Felix Kisseler arbeitet in der W ­ iesbadener Filiale in der Dotzheimer Straße und trainiert seine KollegInnen in Warenkunde-Themen. Alnatura Magazin 09.2016

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P O R T R ÄT

Neapolitanische Kochkunst erleben Luisa Giannitti ist gebürtige Neapolitanerin und lebt seit zehn Jahren in Berlin. Gekocht hat sie schon immer und gerne für Familie, Freunde und Gäste. Nach mehreren Jah­ren Tätigkeit als Marketing-Managerin in Berlin entschied sie sich 2013 dafür, ihr eigenes Unternehmen LuisaKocht zu gründen (luisakocht.de). Sie fährt regelmäßig nach Italien und perfektioniert dort ihre Kochkünste in der Küche verschiedener neapolitanischer Köche. In Berlin bietet sie Catering, Kochkurse und LiveCooking an, ihr Kochstil ist neapolitanisch, lecker und voller Geschmack. Im Oktober 2015 erschien ihr erstes Kochbuch zusammen mit Eva-Maria Hilker. Wie beginnen Sie Ihren Tag? Ganz einfach: Ich trinke ei-

nen leckeren frisch gemahlenen Espresso und esse ein frisches Brot mit Marmelade. Gibt es ein Essen aus Ihrer Kindheit, das Sie besonders geprägt hat? Mehr als eins: Meine Großeltern waren Bauern

und lebten in einem Dorf bei Neapel. Ich durfte zum Beispiel die vom Huhn frisch gelegten Eier holen und mir daraus gleich eine leckere Zabaione zubereiten lassen. Auch

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Polpe tte Nap olet

a ne

ht ig -s üß e N ot e • he rz ha ft , fr uc ei t ca . 4 0  m in  • Z ub erei tu ng sz ei t +  3 0  m in B ra tz o Fr ikad el le pr te er rw • N äh , Eiweiß 10  g, Energie 19 5 kcal 7 g, Fe tt 13  g Ko hl en ­h yd ra te

das ­Olivenöl kam aus der Pressung meines Großvaters. Das nenne ich eine glückliche Kindheit. Haben Sie heute ein Lieblingsgericht? Verschiedene. Wenn ich in Neapel bin, esse und koche ich gerne Fischgerichte wie Spaghettoni mit Vongole (Muscheln) oder Tintenfischsalat. Außerdem esse ich dort sehr gerne Tatar vom fangfrischen Fisch. In Deutschland hingegen profitiere ich von den besten Fleischproduzenten aus Brandenburg. Was ist Ihr favorisiertes Getränk? Beim Abendessen in ­geselliger Runde trinke ich immer gerne ein Glas guten Rotwein. Welche Gewürze setzen Sie am häufigsten ein? Frische Kräuter wie Basilikum, Thymian, Zitronenthymian, Rosmarin, Salbei, Minze, Lavendel, Oregano und Ursalz. Was war bisher Ihr größter Koch-Flop? Einen richtigen Flop gab es noch nicht, ich erinnere mich aber daran, ­w ie oft ich eine Scamorza-Käsecreme vor einem großen Food-Event in Berlin ausprobieren musste. Sie wollte einfach nicht die richtige Konsistenz erreichen, nach mehr als zehn Versuchen habe ich es aber geschafft! Gibt es eine Geschmackskombination, die für Sie eine ­völlig neue, überraschende Erfahrung war? Diesen Sommer

war ich im Urlaub auf Sizilien und habe im Restaurant des Koches Ciccio Sultano ein sehr interessantes Gericht ausprobiert: Scampi mit Corail der Jakobsmuschel ­ und Kaktusfeigencreme: Das war ein echtes Highlight!


Im nächsten Monat:

KOCHEN & GENIESSEN

Buchweizenbrot mit Walnüssen Oma Hermines Apfelkräpflein Kochporträt: Laurenz

Polpette Napoletane Neapolitanische Frikadellen mit Rosinen, Pinienkernen und Tomaten

Für ca. 25 mittelgroße Frikadellen

35 g Pinienkerne / 20 g Rosinen / 5 Scheiben Weißbrot / 140 g Pecorino Romano / 2 Knoblauchzehen / 20 Blätter glatte ­Petersilie / 400 g Rinderhack / 400 g Schweinehack / 2 Eier / Pfeffer / 40 g Paniermehl / 7 EL Olivenöl / 600 g passierte San-Marzano-Tomaten (aus der Dose) / Meersalz / 1 Bd. frisches Basilikum

Ris otto a l Cavo

Zubereitung Pinienkerne für ein paar min in einer Pfanne ohne Olivenöl

rösten. Rosinen für ca. 5 min in lauwarmem Wasser ein­ weichen und dann ausdrücken. Den Rand des Brotes abschneiden und das Innere in lauwarmem Wasser 30 min ­einweichen. Brot ausdrücken, Pecorino reiben. 1 Knoblauch­ zehe schälen und pressen, Petersilie waschen, abtropfen lassen und sehr fein hacken. Hackfleisch mischen und mit dem Brot gut durchkneten. ­Danach Eier, Pfeffer, Pecorino, Petersilie, Pinienkerne, Rosinen und gepressten Knoblauch einarbeiten. Mit der Hand mittelgroße Bällchen formen und im Paniermehl rollen. 6 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Bällchen darin anbraten. (Die Frikadellen müssen nicht durch sein, denn sie werden später in der Tomatensauce weitergekocht). Frikadellen erst anschließend salzen. In einem Topf 1 EL Olivenöl erhitzen und die übrige Knoblauchzehe darin leicht anbraten, anschließend herausnehmen. Tomaten, Salz, Pfeffer und klein geschnittenes Basilikum dazugeben. Nach 10 min die gebratenen Frikadellen zusammen mit ein paar Löffeln des Öls, in dem sie gebraten wurden, zur Tomatensauce geben. Frikadellen ca. 30 min kochen. Sauce abschmecken und eventuell salzen. Warm servieren. Tipps Je weniger Eier, desto weicher die Frikadellen. Das Bratfett der Frikadellen gibt der Tomatensauce einen besonders feinen Geschmack. Die Frikadellen schmecken e­ inen Tag später noch besser.

Die Rezepte stammen aus dem Buch »Luisa kocht« von Luisa Giannitti und Eva-Maria Hilker. Edel Germany, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8419-0379-2, 19,95 Euro.

Risotto al Cavolo Rosso e Scamorza

lo Rosso

• w ür zi g •  Z ub erei tu ng sz ei t ca . 4 0  m in  •  N ä hr w erte pr o P erso n Energie 66 6 kc al, K oh le n­h yd ra te Eiweiß 18  g, 87  g , Fe tt 23  g

Risotto mit Rotkohl und Scamorza Für 4 Personen

1 l Gemüsebrühe / ½ Rotkohl / 130 g Scamorza-Käse, geräuchert / 3 Zweige Rosmarin / 1 Schalotte / 4 EL Olivenöl / ½ Glas kräftiger Rotwein / 400 g Carnaroli-Reis / Meersalz / ­Pfeffer / 1 EL Butter Zubereitung Gemüsebrühe zubereiten. Rotkohl waschen, Strunk entfernen, Blätter in dünne Streifen

schneiden. Scamorza würfeln und 1 Zweig Rosmarin hacken. Schalotte fein würfeln und in Olivenöl kurz anbraten. Rotkohl dazugeben und nach ein paar min mit Rotwein ablöschen. Ist der Rotkohl bissfest, Reis und gehackten Rosmarin hinzufügen. Heiße Brühe nach und nach unterrühren und 15 min lang ­köcheln lassen. Der Reis soll al dente bleiben. Mit Meersalz und Pfeffer abschmecken. Butter und Scamorza unterrühren. Risotto abgedeckt kurz ziehen lassen. Warm servieren und mit Rosmarinzweigen dekorieren. Tipps Ideal ist eine selbst gemachte Brühe. Sie muss immer heiß zum Reis hinzugefügt werden. Empfehlenswert sind folgende Reissorten: Carnaroli oder Vialone nano aufgrund ihres hohen Gehalts an Amylose (viel Speisestärke ist für die Bindung vorteilhaft). Ein perfektes Risotto darf weder zu trocken noch zu flüssig sein. Ich verwende in diesem Rezept Scamorza-Käse. Mit Caciocavallo – nicht überall zu bekommen – schmeckt das Risotto aber noch besser.

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KLEINE WEINSCHULE

Was macht der Schwefel im Wein?

A

CHTUNG, BEDROHLICH? DIESER WEIN »ENTHÄLT SULFITE«. Es liest sich wie eine Warnung. Pflicht­

angaben wie diese auf Weinetiketten verunsichern häufig die Verbraucher. Aber letztendlich erfüllen sie nur die EU-Vorgabe, dass sämtliche Inhaltsstoffe, die in einem Lebensoder Genussmittel enthalten sind, ab einer bestimmten Konzentration auch deklariert werden müssen. Schwefelverbindungen beziehungsweise Sulfite in Lebensmitteln können Al­ler­gien oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen. Deshalb besteht seit 2005 gemäß EU-Verordnung eine Auszeichnungspflicht am Etikett bei mehr als zehn Milligramm Sulfitgehalt pro Liter. Eine Flasche Wein enthält – abhängig vom Süßegrad und ob weiß oder rot – zwischen 60 und 350 Milligramm Schwefel, der zugesetzt wurde, teils bereits auf den Traubenhäuten vorkommt und bei der Gärung entsteht. Zum Vergleich: Bei konventionellen Trockenfrüchten oder Nüssen mit Schalen dürfen pro Kilogramm je nach Fruchtart 500 bis 2 000 Milligramm Schwefeldioxid enthalten sein. Für Bio-Trockenfrüchte ist keine Schwefelung erlaubt, deshalb

BEIM KONTAKT MIT SAUERSTOFF verändern

sich Farbe und Aroma des Weins. Der Schwefel verhindert diese Oxidation. In Bio-Weinen ist etwa ein Drittel w ­ eniger Schwefel enthalten als in konventionell produzierten Weinen.

12 Alnatura Magazin 09.2016

sind die getrockneten Bio-Aprikosen auch bräunlicher als die konventionellen: Ohne Schwefeleinsatz oxidieren sie schneller (siehe dazu auch Warenkundetext auf den Seiten 6/7). Und das Gleiche macht der Schwefel im Wein: Er konserviert, verhindert die Oxidation und hat eine antimikrobielle Wirkung. Was heißt Oxidation? Stoffe reagieren mit dem Sauerstoff aus der Luft. Wenn sich ein frisch angeschnittener Apfel an der Schnittstelle bräunlich verfärbt, reagiert er mit Sauerstoff, er oxidiert. Beträufelt man diese Schnittstelle mit Zitronensaft, behält er seine Farbe, weil die Zitronensäure die Oxidation verhindert und konservierend wirkt. Auch frisch geerntete Trauben können oxidieren, ebenso der fertige Wein. Farbe und Geschmack verändern sich dann. Die Farbe bei Rotweinen wird heller und bräunlicher, Weißweine werden dunkler, gelber bis hin zum Bräunlichen. Fruchtaromatik und Frische lassen durch den Kontakt mit Sauerstoff nach. Dem Wein Zitronensäure hinzuzufügen, ist aus geschmacklichen Erwägungen nicht ratsam. Schwefel ist hingegen geruchs- und geschmacksneutral, zumal in diesen geringen Dosierungen.


Welchen Einfluss hat der Boden auf den Wein?

Da Schwefel bei zu hoher Dosierung gesundheitsschädlich ist, gibt die EUWeinmarktverordnung gesetzliche Grenzwerte vor, die die Winzer einhalten müssen. Bei der Herstellung von Bio-Weinen sind die Grenzwerte um durchschnittlich ein Drittel niedriger angesetzt. Seien Sie also unbesorgt, an Ihren Kopfschmerzen nach einem weingenussreichen Abend ist der Schwefel unschuldig. Verantwortlich ist meist der Alkohol, der in weitaus höheren Dosen im Wein enthalten ist. Zum Beispiel beherbergt eine 0,75-Liter-Flasche Wein mit 13 Volumenprozent 78 000 Milligramm reinen Alkohol. NICHTSDESTOTROTZ gibt es immer mehr Bio-Winzer, die versuchen, den Sulfiteinsatz so gering wie möglich zu halten, um den Wein in seiner natür­ lichen Entwicklung zwar zu kontrollieren, aber nicht zu hemmen. Dafür bedarf es besonderer Sorgfalt und Schnelligkeit bei der Lese und blitzsauberer ­Kellerarbeit. Ansonsten können die nicht in Schach gehaltenen Mikroorganismen die Arbeit eines ganzen Winzerjahres zunichtemachen, weil der Wein von ihnen beherrscht und zum Beispiel durch die Verbreitung von Essigbakterien untrinkbar wird. Weine, die bei der Weinbereitung oder der Abfüllung nicht geschwefelt wurden, erkennen Sie an dem Hinweis auf dem Etikett »ohne zugesetzte Sulfite«. Weine ganz »ohne S­ ulfite« gibt es nicht, weil Schwefel in der Natur vorkommt, bereits im Weinberg gegen Pilzbefall eingesetzt wird und bei der Gärung entsteht. Das ist Fakt, ebenso wie die Tatsache, dass »Weine ohne Alkohol« nicht schmecken können, weil ihnen der wichtigste Geschmacksträger entzogen wurde (von der spaßhemmenden Wirkung mal ganz abgesehen*). SUS *Gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern lediglich die der Autorin.

Schon gewusst? Schwefeldioxid ist wohl das älteste Konservierungsmittel für Wein überhaupt. Seine Wirkung war bereits den ­Griechen und Römern bekannt. In Homers Odyssee wird Schwefel als desinfizierendes Räuchermittel erwähnt. Schwefel ist ein überall auf der Erde vorkommendes ­Element. Um 2000 v. Chr. verwendeten die Ägypter Schwefeldämpfe zum Bleichen von Geweben. Die Alchimisten des Mittelalters schätzten ihn und arbeiteten viel mit Schwefel. Schwefeldämpfe galten damals als »Ausdünstungen aus der Hölle«, wurden aber auch für medizinische Zwecke eingesetzt.

KOCHEN & GENIESSEN

Im nächsten Alnatura Magazin

HERSTELLEREMPFEHLUNG* Probieren Sie auch den Merlot** ohne zugesetzte Sulfite von Stellar Organics.

Der trockene Rotwein aus dem sonnenverwöhnten Südafrika wird aus der typischen Rebsorte Pinotage vinifiziert. ­Aromen von ­vollreifen Beeren und Trocken­ pflaumen ­b estimmen seinen kräftigen Körper und verleihen eine sanfte Säure. STELLAR ORGANICS BIO-PINOTAGE OHNE SO2-ZUSATZ** • ohne zugesetzte Sulfite • aus dem größten Fair-Trade-Weingut in Südafrika: Stellar Organics • vollmundig und mit zarten Tanninen • empfohlene Trinktemperatur: 14–18 °C • passt zu deftig gewürzten Speisen und Saucen, gegrilltem Fleisch und Gemüse 0,75 l 7,49 € (1 l = 9,99 €)

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Filialen erhältlich.


MARKENSEITE*

30 Jahre Naturkosterfahrung

Vom westfälischen Ascheberg aus beliefert Davert den Handel seit jeher ausschließlich mit Nahrungsmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau. Mit über 30 Jahren Naturkosterfahrung steht das Unternehmen für faire Lieferantenbeziehungen und beste Rohwaren. Sorgfalt sieht und schmeckt man in jedem Produkt der riesigen DavertAuswahl. Mit Reisspezialitäten, Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Saaten und vielen neuen schnellen Gerichten ist Davert die Marke für die kreative Bio-Küche von heute. 100 Prozent Bio seit 1984.

Der Markentisch des Monats

WEISSE BIO-RIESENBOHNEN

vegan

Weiße Riesenbohnen haben einen ­aromatischen, mehligen Innenkern und schmecken besonders gut mit ­Tomaten und Zwiebeln. 500 g 3,99 € (1 kg = 7,98 €)

BUNTE MINESTRONE vegan Basis-Mischung für die klassische italie­nische Minestrone. Die ­Gemüsesuppe zählt zu den Nationalgerichten Italiens. 500 g 3,49 € (1 kg = 6,98 €)

Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

BIO-BULGURSALAT vegan Fruchtige Tomaten, Zucchini und ­aromatische Gewürze machen aus B ­ ulgur und roten Linsen ein ­medi­terranes Salaterlebnis. 170 g 2,99 € (100 g = 1,76 €)

ROTER BIO-REIS vegan Roter Reis entsteht aus einer ­spontanen Kreuzung von wildem und Kulturreis. Seine Färbung verdankt er den tonhaltigen Böden, auf denen er wächst. 250 g 2,29 € (100 g = 0,92 €)

SCHWARZER VENERE BIO-REIS

vegan

Überzeugt durch die auffällige schwarze Farbe und den nussigen, leicht süß­ lichen Geschmack. Sein Duft erinnert an frisch gebackenes Brot. 250 g 2,99 € (100 g = 1,20 €) Alnatura Magazin 09.2016

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HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*

Der grüne Snack aus der Flasche mit Quinoa und Matcha. Für alle, die es lieber herzhaft mögen, ist die kräftige Mischung ein Genuss. Auch ideal für unterwegs. VOELKEL BIO-FLASCHENMAHLZEIT VEGAN TO GO »KRAFTPROTZ« vegan • mit Quinoa und Matcha • Gurke, Spinat, Weizengras und Spirulina runden die ­Mischung ab • Matcha ist der erlesenste Tee Japans • eignet sich in der kleinen 0,28-Liter-Flasche ideal für Reisen und zum Mitnehmen

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

280 ml 2,79 € (1 l = 9,96 €)

Cremiger Streichgenuss, mit würzigen Kräutern oder fruchtigem Paprika – die Bio-Frischcremes von Roggenburger machen jede Brotzeit zum Geschmackserlebnis. ROGGENBURGER BIO-FRISCHCREME KRÄUTER ODER PAPRIKA • cremiger Geschmack mit 25 % Fett im Milchanteil • fein abgestimmtes Aroma • auch erhältlich in der Sorte Meerrettich • T ipp: schmeckt nicht nur auf herzhaftem Brot, s­ ondern auch als Dip zu Rohkost und Folienkartoffeln je 125 g 1,89 € (100 g = 1,51 €)

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ERDMANNHAUSER BIO-BULGUR AUS DINKEL** ODER BUCHWEIZEN** • Bulgur ist eine reine Getreide-Grundnahrung, bei der das volle Korn mithilfe von Wasser und Wärme in einem schonenden Prozess aufgeschlossen und aktiviert wird. • vielseitig und schnell in der Zubereitung • ähnlich wie Reis verwendbar • Dinkel und Buchweizen stammen von regionalen biologischdynamisch wirtschaftenden Bauern. Der Name des Bauern steht jeweils auf der Packungsrückseite. je 500 g 3,49 € (1 kg = 6,98 €)

Bulgur kann viel mehr als nur Beilage sein: Er eignet sich für kernige Bratlinge, Salate, deftige oder süße Aufläufe und als Grundlage für Müsli.

FONTAINE HELLER THUNFISCH NATURELL ODER THUNFISCH-FILET ECHTER BONITO NATURELL • in Wasser eingelegt • nachhaltig zertifiziert von »Friend of the Sea«: international anerkanntes Gütezeichen zur Kennzeichnung von Produkten aus nachhaltiger Fischerei naturell 120 g 2,69 € (100 g = 3,16 €, Abtropfgewicht 85 g) Thunfisch-Filet 120 g 2,29 € (100 g = 2,83 €, Abtropfgewicht 81 g)

Der helle Thunfisch und der Thunfisch Echter Bonito stammen aus n­ achhaltig zertifizierter Fischerei und passen immer: aufs Brot, als Zutat für Pizza oder als Krönung für Salate.


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VEGANE KOLUMNE

Nicht Bio? Nicht fair? Nicht vegan!

Illustrationen: istockphoto / Vladislav Klok: Tiere / Leontura: Menschen / saemilee: Baum

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S IST IMMER WIEDER EINE HITZIGE DISKUSSION UM DIE DEFINITION VON VEGAN. Ja, rein technisch ge-

sehen (darüber schrieb ich bereits in der Februar-Kolumne) sind Kunstlederschuhe aus an Sklaverei grenzenden Verhältnissen in Bangladesch oder Gen-Mais aus konventioneller Landwirtschaft vegan. Mein Ansatz ist anders. Lifestyle-Veganismus hat viel von der ursprünglichen Idee verloren. Denn in erster Linie geht es dabei um vegane Ernährung und damit um die eigene Gesundheit; also weniger um altruistische Motive als vielmehr darum, etwas für sich selbst zu tun. Das ist per se nicht schlecht und hat viel dazu beigetragen, dass es immer mehr Menschen und Organisationen gibt, die sich mit dem Thema Vegan befassen. Aber es ist nur ein Anfang. Denn: Veganismus ist mehr als Lifestyle. Veganismus bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Ja, auch für den eigenen Körper. Aber nicht nur und vor allem nicht als primäres Motiv. Der Begriff vegan wurde in den 1940er-Jahren geprägt und leitete sich aus den ersten und letzten Lettern des eng­li­ schen Worts »vegetarian« (Vegatarier / vegetarisch) ab. Donald Watson, einer der Mitbegründer der Vegan Society und des Begriffs, sagte dazu sinngemäß, Veganismus markiere den Anfang und das Ende von Vegetarismus. Etwas später wurde der Begriff von der Vegan Society neu und noch treffender definiert: als Philosophie, die nicht nur die Ausbeutung von und Grausamkeiten an Tieren verhindere, sondern insgesamt wesentliche Beiträge zugunsten von Mensch, Tier und Umwelt liefere. Das ist für mich auch die

Definition, die zugrunde gelegt werden muss, wenn man ­darüber diskutiert, ob etwas nun vegan ist oder nicht. Wenn man den Begriff Mensch nicht nur mit Blick auf die eigene Gesundheit begreift: Ist es dann nicht offensichtlich, dass nur fair gehandelte Produkte vegan sein können? Wie kann man gleichzeitig Mitgefühl für Kühe, Schweine und Co. haben, aber nicht für nigerianische Kakaobauern, äthiopische Kaffeeröster oder indische Näherinnen? Und wenn man vegan lebt oder sich vegan ernährt und dafür Umweltschutz als ein Motiv dafür nennt: Wie kann man dann Produkte aus konventioneller Landwirtschaft, die den Boden vernichtet, zum Bienensterben beiträgt und Umweltkatastrophen begünstigt, als vegan bezeichnen? In letzter Zeit kam der Begriff »Vegan 2.0« auf, bei dem die Rückbesinnung auf gesunde und vollwertige vegane Ernährung (»Clean Eating«) im Vordergrund steht. Bei allem Respekt für diese Entwicklung müssen wir aufpassen, dass vegan nicht zu sehr zu einem reinen Ernährungsstil verkommt. Vielleicht ist es sogar schon Zeit für ein Update auf Vegan 3.0! Es wäre passend, denn Veganismus steht nun einmal auf drei Säulen und sollte immer vollständig an den Auswirkungen auf Tier, Mensch und Umwelt eingeordnet werden. Fair und Bio. Ansonsten ist es nicht vegan.

Julian Stock, 34, ist Sortimentsmanager bei Alnatura und freut sich über die Entwicklungen und Trends bei den Ernährungsgewohnheiten. Schreiben Sie ihm, wenn Sie möchten: julian.stock@alnatura.de

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OHNE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG

für die Schule Steilhoogte bei Vredendal gäbe es keinen Schulbus. Die Kinder müssten den über zehn Kilometer langen Schulweg zu Fuß zurücklegen.

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Wein von weit her – und fair Im Februar besuchte das Alnatura Magazin Stellar Organics – das größte Fair-Trade-Weingut Südafrikas.

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ACH EINER KILOMETERLANGEN FAHRT ÜBER STAUB- UND SCHOTTERPISTEN BEI ÜBER 40 GRAD ENDLICH ANGEKOMMEN: Neugierige Kinder drän-

geln sich um die fremde Frau (Autorin des Artikels) mit ihrer Kamera, als sie die Schule Steilhoogte bei Vredendal betritt. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Kein Wunder, es ist Nachmittag und der Unterricht ist zu Ende. Der Schulbus wartet bereits unter dem einzigen schattenspendenden Baum und dem Schulleiter Manus Spamer ist es wichtig, dass die Kinder sich diszipliniert anstellen. 200 Kinder und Jugend­ liche von 3 bis 14 Jahren werden hier von 8 Lehrern betreut. Die Klassenräume sind klimatisiert, es gibt einen Schulgarten, eine Kantine, einen Sportplatz und einen Spielplatz für die Kleinen. Die Großen haben sogar Computer an ihren Plätzen. Das alles ist für die Mehrheit der schwarzen und farbigen Südafrikaner – auch 22 Jahre nach dem Ende der Apartheid – nicht selbstverständlich. Zumal diese Kinder größtenteils aus armen und schwierigen sozialen Verhältnissen kommen. Viele der Eltern sind drogen- oder alkoholabhängig. Noch vor ­wenigen Jahren war die Schule in einem erbärmlichen Zustand. Private Spendengelder, das Engagement des Schulleiters und vor allem auch die Unterstützung durch die Stiftung des Weinguts Stellar Organics helfen, den Kindern eine reale Bildungschance zu ermöglichen. Für die Ferien hat Irene, die Leiterin der sozialen Projekte bei Stellar, eine Initiative ins Leben gerufen, die die Schüler mit einem warmen Essen versorgt und sie tagsüber betreut. Ansonsten würden Schulferien für diese Kinder vor allem hungrige Ferien bedeuten. FAIR IST DAS NICHT: Ein Großteil der farbigen und schwarzen Bevölkerung in Südafrika lebt in Townships. Das sind nach Hautfarben getrennte urbane Siedlungen mit einer Arbeitslosenquote von häufig über 50 Prozent. Viele Schwarze schuften als Landarbeiter in noblen Weingütern für einen ­geringen Lohn ohne jegliche Absicherung. Früher war es sogar üblich, den Arbeitern ihren Lohn in Naturalien, also Wein, auszubezahlen, ungeachtet des grassierenden Alkoholismus. Fährt man von Kapstadt aus 300 Kilometer am Atlantik entlang in nördliche Richtung, lässt die feudalen Weinorte Stellenbosch, Paarl und Wellington rechts liegen, gelangt man in das semiaride Namaqualand, in dem das größte FairTrade-Weingut Südafrikas Stellar Organics jährlich über vier Millionen Flaschen Wein produziert.

Hier ist nichts edel oder repräsentativ. Es gibt kein teuer restauriertes kapholländisches Häuschen mit angeschlossenem Luxusrestaurant, keine parkähnlichen Anwesen. Weinkeller und Produktionshalle sind funktional eingerichtet, mit allen nötigen technischen Geräten, um moderne Weine herzustellen, die bio- und Fair-for-Life-zertifiziert sind. Willem Rossouw, der Chef und Gründer von Stellar, wohnt in einem bescheidenen Haus gleich neben den riesigen Weintanks. Der Kellermeister, Winemaker Klaas Coetzee, lebt mit seiner Familie gleich nebenan. Unweit davon befinden sich die Häuser der Arbeiter, alle gemauert, mit Strom aus Solarzellen auf den ­Dächern und eigenem Wasseranschluss ausgestattet. Insgesamt arbeiten fast 350 Menschen für die Winery. Dazu gehören auch die Angestellten der 14 Farmer, die an Stellar ihre BioTrauben von den 450 Hektar Rebfläche liefern. Stellar selbst besitzt keinen einzigen Hektar Weinberg. Es handelt sich um eine Art Genossenschaft, die ihre Trauben gemeinsam verarbeiten lässt. Den Arbeitern gehören 26 Prozent der Geschäftsanteile, die zur Altersvorsorge sowie für Unfall- und Kranken­ versicherung bereitstehen.

Good Grapes for a Better Life – in diesem Fall Muscat-Trauben. Die Alnatura Magazin Autorin besuchte das Schulprojekt, das vom Weingut Stellar Organics gefördert wird.

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H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E


HEINRICH, ein langjähriger und wichtiger Weinbergs-Mitarbeiter,

DIE HIGHTECH-ERNTEMASCHINEN gehören Stellar und die

Farmer teilen sich die Maschinen, nutzen sie gemeinsam und unterstützen sich gegenseitig. Geerntet wird bei Nacht, denn die Temperatur muss unter 20 Grad Celsius liegen, um die Trauben frisch und unversehrt zu pressen. Es ist Anfang Februar und die Ernte in der Weinregion am Olifants River hat bereits begonnen. Auf über 40 Grad Celsius klettert das Thermometer am Tag. Hier ist es unerlässlich, mit einer ausgetüftelten Technik zu arbeiten, um die Trauben in einem guten Zustand sofort nach der Ernte verarbeiten zu können. Willem erzählt begeistert von seinen Ideen, mit möglichst geringen Kosten und optimaler Technik zu einem qualitativ hochwertigen Wein zu kommen, zumal Stellar auch Weine ohne Schwefel­ zusatz produziert (mehr zum Thema »Was macht der Schwefel im Wein« auf den Seiten 12 /13). Zu seinem sozialen Engagement schweigt er oder macht lieber Witze. Er inszeniert sich nicht als Wohltäter. Bereits sein Vater war Farmer, aber die Notwendigkeit einer finanziellen Absicherung der Arbeiter wurde Willem klar, nachdem bei einem schlimmen Verkehrsunfall in den 1980er-Jahren sein Bruder und 40 Mitarbeiter starben. Deren Familien mussten versorgt werden.

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pfropft eine Jungrebe auf einen 25 Jahre alten Weinstock (oben). KLAAS, der Winemaker – also Kellermeister – von Stellar, entnimmt

Proben aus seinen Barrique-Fässern (rechts).

»FÜR UNS BEDEUTET FAIR TRADE MEHR ALS DIE ZU­ SICHERUNG EINES MINDESTPREIS-SCHEMAS, deshalb

haben wir uns gemeinsam mit Stellar seit 2011 für die Fairfor-Life-Zertifizierung entschieden. Außerdem gründeten wir den gemeinnützigen Verein Good Grapes for a Better Life e. V., der gezielt soziale Projekte in Südafrika und Südamerika mit einem Teil des Verkaufserlöses der Weine unterstützt«, erklärt Peter Riegel, Gründer und Geschäftsführer von Riegel Weinimport. Er besucht Stellar Organics sowie die von ihm unterstützten Projekte einmal im Jahr. Neben dem Stellar-Schulprojekt konnte mit den Spendengeldern auch eine eigene mobile Klinik samt Krankenschwester finanziert werden. Damit erhalten auch entlegene Farmer und ihre Arbeiter medizinische Versorgung, die ansonsten aufgrund der schlechten Infrastruktur nicht gewährleistet wäre. Soil for Life ist ein weiteres südafrikanisches Sozialprojekt, das über den Verein unterstützt wird (lesen Sie darüber in der Rubrik »Nachhaltig leben« auf den Seiten 40 / 41).


VON STELLAR ORGANICS, kümmert sich um die

Existenzsicherung der Arbeiter und ihrer Familien und sorgt für anständige Unterkünfte (links). Sein eigenes Wohnhaus sieht ähnlich aus. Zudem unterstützt Stellar verschiedene ­soziale Projekte wie Good Grapes for a Better Life e. V. und Fair for Life (fairforlife.org).

Eine fruchtig-aromatische W ­ eißweinCuvée aus den Rebsorten Chenin Blanc und Sauvignon Blanc (links). In Frankreich heißt die würzig-beerige rote Rebsorte Syrah: Der Shiraz von Stellar ist ein körperreicher Rotwein mit viel Schmelz (rechts).

Fair-Trade-Weine bringen Glück

WEINE IM ALNATURA SUPER NATUR MARKT Der Groß-

teil des Alnatura Weinangebots stammt von Riegel Wein­ import, einem Unternehmen, das den Bio-Weinanbau seit über 30 Jahren tatkräftig fördert. Aus Überzeugung konzen­ trierte sich Peter Riegel von Anfang an ausschließlich auf den Import von Bio-Weinen und motivierte dadurch auch viele Winzer, auf Bio umzustellen. Inzwischen macht er gemeinsam mit dem Önologen Jean Natoli seine ­eigenen, bereits mehrfach prämierten Weine auf dem Gut Mas des Quernes in Südfrankreich. Sein Interesse und Engagement beschränken sich jedoch nicht nur auf gute Bio-­Weine, er will mehr: eine faire Chance auf ein besseres Leben für die Menschen, die am Anbau und der Herstellung seiner Weine beteiligt sind. SUS

Weitere fair gehandelte Weine aus dem Alnatura Weinsortiment stammen aus der Region Maule in Chile. Das Weingut La Fortuna – auf Deutsch »Das Glück« zählt zu den Pionieren des Bio-Weinbaus in Chile und ist seit 2009 auch Fairtrade-zertifiziert. Ein Teil der Erlöse aus dem Verkauf der Weine wird in soziale Projekte für Mitar­beiter investiert, wie ­ z. B. in eine Fahrradwerkstatt und eine mobile Zahnarztpraxis. Dank der klimatischen Be­ sonderheiten seiner geografischen Lage zwischen den Anden im Osten und der Küstenkordillere im Westen vor dem Pazifik hat es Chile geschafft, Krankheiten und Schädlinge weitgehend von seinen Weinbergen fernzuhalten. Besondere Beachtung verdient die rote Rebsorte Carménère. Sie stammt ursprüng­ lich aus dem Bordeauxgebiet und bringt in ihrer neuen Heimat würzig-fruchtige Rotweine mit eigenständigem Charakter hervor. Auch die aromatische weiße Sorte Sauvignon Blanc gedeiht hier prächtig.

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WILLEM, GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER


A L N AT U R A M A R K E N P R O D U K T E

Das Alnatura Markensortiment

Buon appetito! Die mediterrane Küche begeistert weit über ihre Region hinaus. Mit aromatischen Zutaten wie Tomaten, ­Olivenöl, Knoblauch, Gewürzen und frischen Kräutern schmecken mediterrane Gerichte nach Urlaub, Sommer und Sonnenschein. Bei Alnatura finden Sie alles, was Sie für kulinarische Ausflüge in den Süden brauchen – zum Beispiel ganzjährig frische Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Minze. Im Sommer stammen die Bio-Kräuter aus Deutschland, im Winter aus Italien.

• 100 % Bio-Lebensmittel – seit 1984 • über 1 200 Alnatura Markenprodukte – für jeden Tag und für den besonderen Genuss • transparente Qualität – von unabhängigen Fachleuten geprüft • ganzheitlich und nachhaltig verarbeitet – von der Herkunft der Zutaten bis zur Verpackung • erhältlich im Alnatura Super Natur Markt, bei ausgewählten Handelspartnern und im Alnatura Onlineshop unter alnatura-shop.de

Mediterrane Klassiker – ­ neu interpretiert Warum nicht die südlichen Genüsse mal ganz neu entdecken? Zum Beispiel mit kreativen ­Rezepten wie der One-Pot-Pasta oder der Schüttel­ pizza. Beide sind nicht nur schnell und einfach zubereitet, sondern vor allem ein großer Genuss.


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Mitmachen und gewinnen!

• 10 x 2 Pastateller inkl. Alnatura Pasta-Set • 1 0 x Genusspakete von LaSelva Teilnahme unter alnatura.de/gewinnspiel

REZEPT

One-Pot-Pasta Schnell und einfach: Bei der One-Pot-Pasta werden alle Zutaten (auch die Pasta) zusammen in einem Topf gekocht. Zubereitungszeit: ca. 20 min Für 2 Personen

1 rote Zwiebel / 1 Knoblauchzehe / 4 Peperoni / 4 EL Kalamon-Oliven / 20 Cocktailtomaten / 15 Blätter frisches Basilikum / 200 g Spaghetti / 350 ml Passata / 300 ml Wasser / 4 TL Kapern / 1 TL Oregano gerebelt / ½ TL getrocknete italienische ­Kräuter / 2 EL natives Olivenöl extra / Meersalz / s­ chwarzer P ­ feffer gemahlen (Alle Zutaten sind als Alnatura Markenprodukt ­erhältlich.)

REZEPT

Schnelle Schüttelpizza Das Besondere an der Schüttelpizza: Alle Zutaten (auch die für den Teig) werden in einer Schüssel durchgeschüttelt. Zubereitungszeit: ca. 25 min Für 2 Personen

Zubereitung Vorbereiten Zwiebel und Knoblauch in grobe

Würfel, Peperoni und Oliven in Scheiben schneiden. 10 Cocktailtomaten halbieren, die restlichen 10 zur Seite stellen. Basilikumblätter grob hacken. Alle Zutaten bis auf die beiseitegestellten Tomaten

zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Etwa 12 min köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. Restliche Cocktailtomaten in Würfel schneiden und untermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Tipp: Nach Belieben mit frischem Basilikum und Oregano dekorieren.

100 g Blattspinat tiefgekühlt / 2 Tomaten / 8 getrocknete Tomaten  / 4 Peperoni / 150 g Weizenmehl Type 550 / 50 g Dinkelmehl Type 1050 / 100 ml lauwarmes Wasser / ½ Pck. Backhefe / 2 EL natives Olivenöl extra / 1 EL getrocknete italienische Kräuter / 50 g Pinienkerne / Meersalz / schwarzer Pfeffer gemahlen / Öl für das Backblech / 25 g Parmigiano Reggiano / ca. 10 Blätter frisches Basilikum (Alle Zutaten sind als Alnatura Markenprodukt erhältlich.) Zubereitung Vorbereiten Spinat auftauen lassen und ausdrücken. Ofen auf

220 °C vorheizen. Spinat, frische und getrocknete Tomaten sowie Peperoni klein schneiden. Alle Zutaten bis auf den Parmigiano Reggiano und das Basilikum in eine Schüssel geben, mit einem Deckel verschließen und ordentlich durchschütteln. Teig auf ein geöltes Backblech geben, rund formen und 15 min im Ofen backen. Währenddessen den Parmigiano Reggiano hobeln, die Basilikum­ blätter grob zerrupfen und beides auf der fertigen Pizza verteilen.

Jetzt die Videos zu den Rezepten entdecken: alnatura.de/alnaturakocht

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KUNDEN SCHREIBEN FÜR KUNDEN

FleischesserIn liebt VeganerIn

»Als ich meinen Partner kennen­ lernte, habe ich ein bisschen ­rumgedruckst, was meine Ernährung angeht, weil ich Angst hatte, ihn mit meiner veganen Ernährung zu vergraulen …« TATSÄCHLICH HABEN WIR UNS ABER GERADE DURCH DAS GEMEINSAME KOCHEN VIEL BESSER KENNENGELERNT und

ich weiß es sehr zu schätzen, dass er stundenlang vegane Blogs nach Rezepten für unser erstes Date durchforstet hat. Liebe geht schließlich doch durch den Magen. Da wir eine Fernbeziehung führen, wird er an den Wochenenden zum Veganer – zumindest größtenteils. Wir nehmen uns viel Zeit, gut und abwechslungsreich zu kochen, sodass ich hoffe, dass er manchmal gar nicht merkt, dass da »was fehlt«. Wenn wir allerdings mal auswärts essen oder im Sommer zum Grillen eingeladen sind, kann ich sehr gut damit leben, wenn er Lust auf Fleisch hat, auch wenn wir immer die sind, die den »fancy« Salat oder den »erstaunlich gut schmeckenden« Kuchen mitbringen. Unsere Beziehung hat uns beide dazu gebracht, unsere Essgewohnheiten aus einer anderen Perspektive zu sehen und zu hinterfragen. Nur so können wir ­tolerant mit den Vorlieben des anderen umgehen, ohne uns etwas beweisen zu müssen. Schlussendlich liebe ich meinen Partner für das, was er ist, und nicht für das, was er isst. ››› Felicitas über ihre Beziehung zu einem Fleischesser.

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WENN MEINE FREUNDIN UND ICH GEMEINSAM KOCHEN, DANN MEISTENS VEGAN. Wahrscheinlich koche ich sogar besser vegan, als

ich Steak braten kann. Vielleicht ist das Geheimnis einfach, dass mir meine Ernährung nicht völlig egal ist, auch wenn ich Fleisch esse. Bei mir gibt es Bio-Fleisch von der Frischetheke, beim Bäcker unterwegs esse ich ein vegetarisches Brötchen und am liebsten mag ich eigentlich einen Burger mit regional produziertem Bio-Fleisch in einem Restaurant, in dem Lisa einen veganen Burger bekommt. Milch kaufe ich nur Bio und am besten regional. Beim gemeinsamen Einkauf diskutieren wir über die Absurdität von Bio-Zwiebeln aus Neuseeland neben konventionellen Zwiebeln vom örtlichen Bauernhof. Essen ist uns beiden wichtig – das verbindet! Wir essen gern zu zweit oder in größerer Runde. Kochen und Essen gehen machen uns Spaß. Es ist Genuss, man tut dem Körper etwas ­Gutes und am besten schadet man dabei niemand anderem, auch nicht der Natur. Kompromisse machen wir beide. Lisa kommentiert nicht, wenn ich Fleisch esse, sie ermahnt mich nicht. Sie ist nicht böse, wenn andere nicht perfekt vegan gekocht haben, sondern »nur« vegetarisch. Und wenn sie unterwegs vor lauter Hunger und schlechter Laune mal nicht zu ertragen ist, lässt sie sich auch ein Käsebrot kaufen, ohne zu diskutieren. Wir sind uns beide unserer Verantwortung für Menschen, Tiere und Umwelt bewusst. Darüber sprechen wir viel. Wir respektieren uns, in ­unserer Beziehung und somit eben auch beim Essen. So können wir gegenseitig voneinander lernen und gemeinsam diskutieren: Verschiedene Standpunkte sind manchmal erfrischender als zwei gleiche. Natürlich machen wir nicht alles perfekt, was unsere Ernährung angeht, aber man kann ja auch mit kleinen Dingen die Welt ein bisschen besser machen. Und jetzt: guten Hunger! ››› Frauke über ihre Beziehung mit der Veganerin Lisa.

»Die Menschen denken anscheinend bei VeganerIn und FleischesserIn immer an einen Menschen, der sich Gedanken um sein Essen macht, und einen Menschen, dem alles egal ist. Das ist falsch. Vegan ist nicht auto­matisch ethisch und biologisch perfekt und Fleisch ist nicht automatisch schlecht.«


I M S U P E R N AT U R M A R K T

A L N AT U R A B I O - B A U E R N - I N I T I AT I V E

Bio-Bauer als Nebenjob

or un d ju ni or . Th eo M ül le r se ni

25 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der Alnatura ­Bio-Bauern-Initiative auf den Bio-Landbau um. Im Alnatura Magazin lernen Sie jeden Monat eine der BioBauern­familien kennen.

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HEO MÜLLER JUNIOR IST FINANZBEAMTER. UND BIO-LANDWIRT. UNGEWÖHNLICH? SICHERLICH, DOCH NUR AUF DEN ERSTEN BLICK. In seinem Voll-

zeitjob braucht er kühlen Sachverstand und eine Affinität zu Zahlen, in seinem Nebenerwerbsbetrieb auch noch Herzblut und eine Beziehung zu Tieren und Pflanzen. Beides bringt der 41-Jährige aus Brilon in Nordrhein-Westfalen mit und meistert so den Job-Spagat. Vor allem aber kann er so den väterlichen Hof fortführen. Theo Müller senior hatte den Betrieb vor rund 50 Jahren gegründet. Bei der Übergabe an seinen Sohn im Jahr 2005 standen 120 Bullen und 30 Hektar Land zu Buche. Nun in der Verantwortung stehend, traf Theo Müller junior eine weitreichende Entscheidung. Er verlagerte den Betriebsschwerpunkt auf Aronia-Anbau. Aronia, die Apfelbeere, ist eine erbsengroße, schwarze Strauchfrucht mit herb-süßlichem Geschmack. Meist werden die Früchte zu Saft verarbeitet. Und für Müller, den doppelt Berufstätigen, besonders wichtig: Aronia gilt als relativ anspruchslose und vergleichsweise leicht zu pflegende Pflanze. Die väterliche Tradition hält Müller trotz Aronia aufrecht, denn auch er betreibt Ackerbau und hält Rinder, genau genommen 15 Färsen. Das sind zuchtreife weibliche Rinder, die noch nicht gekalbt haben. Sie dürfen

r­ egelmäßig auf dem umliegenden Grünland grasen. Auf diesen großen Weideflächen begann wohl auch der Wandel hin zu ­einem Bio-Betrieb. Denn bereits vor zehn Jahren verzichtete Müller, obwohl noch ein konventioneller Bauer, auf den Einsatz von Spritzmitteln und übermäßiger Düngung der Grünflächen. Mit seinem Vater experimentierte er zusätzlich mit Kleegras, einer Pflanze, die Stickstoff aus der Luft bindet und so eine zusätzliche künstliche Düngung des Bodens überflüssig macht. Darüber hinaus legen Vater und Sohn schon länger an den Feldrändern Blühstreifen an, sie bieten Nützlingen eine gute Nahrungsquelle. Bauern, die bereits so arbeiten, haben es nicht mehr weit bis zum Bio-Landbau. Seit August 2015 ist der Hof der Familie Müller ein Bio-Betrieb in Umstellung, ­gefördert durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI). Mit Bio-Aronia besetzt Theo Müller eine winzige Nische, die Zahl der Aronia-Betriebe ist überschaubar. Für die ABBI-Jury ist jedoch nicht die Größe oder der Ertrag entscheidend, sondern das Bio-Konzept des Hofes und die hieraus entstehende Vielfalt. Diese erlebt auch Theo Müller. Täglich verbringt er zwei bis drei Stunden auf seinem Hof. Dann kümmert er sich um seine Aronia-Kulturen, die Färsen und Äcker und – wie sollte es anders sein – um die Buchhaltung. ››› Volker Laengenfelder

Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) Aktuell wächst die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland stärker als die Bio-Anbaufläche. Zu wenige Bauern stellen auf Bio-Landbau um; einige entscheiden sich sogar für die Rückumstellung von Bio auf konventionell. Die Gründe sind vielfältig, die Folgen eindeutig: Immer mehr Bio-Rohstoffe müssen importiert werden. Alnatura will Bauern in Deutschland langfristig für den Bio-Landbau motivieren und hat deshalb die Alnatura Bio-BauernInitiative ins Leben gerufen. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf den Bio-Landbau unterstützt. alnatura.de/ABBI

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Achtung, Kinder!

Sucht die Mogli-Postkarte in diesem Heft und macht mit! Ihr könnt was gewinnen!

H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Raus in die Natur! Das Alnatura Magazin begleitete Mogli-Kinder bei ihrem Waldausflug mit einer Naturpädagogin.

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S IST NICHT DAS, WAS SIE DENKEN: Mithilfe einer

bekannten Disney-Figur werden Kinder zu Süßkram und Knabbersachen verführt. Emanuel Schmock wehrt entsetzt ab: »Nein, nein, das ist das Letzte, was wir erreichen wollen. Uns geht es darum, Kinder für die Natur zu begeistern und sie nach draußen zu locken. Wissen Sie, dass nach einer Studie Kinder in westlichen Ländern im Durchschnitt nur 24 Minuten pro Tag an der frischen Luft sind? Das ist zu wenig!« Der engagierte Redner ist Gründer und Geschäftsführer des jungen Berliner Unternehmens Damia GmbH. Damia war in der griechischen Mythologie die Göttin der Geburt, sozusagen ein Pendant zu Demeter, der Göttin der Fruchtbarkeit. Emanuel Schmock ist als Kind auf einem Demeter-Bauern­ hof aufgewachsen und wäre eigentlich Landwirt oder Erzieher geworden, wenn er nicht diese Unternehmensidee g­ ehabt hätte. Mogli soll als Vorbild für die Kinder dienen. Ein Junge, der im Dschungel Abenteuer erlebt, der immer draußen ist, sich mit Tieren gut versteht und nicht den ganzen Tag vor dem Tablet der Eltern oder der Glotze hängt. Deshalb lädt Damia zum Beispiel Kinder aus Berlin regelmäßig zu Waldausflügen ein. Sie sollen lernen, sich für die Natur zu begeistern. Eine Naturpädagogin entdeckt mit den Kindern die Geheimnisse des Waldes.

WIR GEHEN AUF SPURENSUCHE: Ah, hier ein Tannen­

zapfen, fein säuberlich von einem Eichhörnchen abgeknabbert, das die Samen frisst. Und dort ein Zapfen, der von einem Specht malträtiert wurde. Nun gilt es, sich mit dem unbe-

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Damia GmbH kurz gefasst Ein junges Berliner Unternehmen, das seit 2012 ­Kinderprodukte der Marke Mogli anbietet: abwechslungsreiche Snacks und Moothies für unterwegs. Gründer und Geschäftsführer Emanuel Schmock Mitarbeiter 10 Produkte ohne versteckte Zusatzstoffe, aus hochwertigen Zutaten, möglichst Demeter-zertifiziert, alternativ gesüßt, natürliche Snacks für unterwegs, die den Kindern schmecken. Anspruch Mogli will die Kinder nach draußen ­locken und sie mit der Natur vertraut machen. Mit dem Ziel: Was man liebt, das schützt man.

kannten Terrain vertraut zu machen, indem man den Sehsinn komplett ausschaltet. Die Kinder bekommen eine Augenbinde, halten sich an einem Seil fest und werden von Naturpädagogin Dina Schmidt wie eine Raupe durch den Wald geführt. Die Kinder ertasten vorsichtig den Waldboden. Achtung, eine Wurzel oder ein Ast. Sie lernen, sich gegenseitig zu vertrauen und auf alle möglichen Hinweise zu achten. Anschließend wird eine Wackelbrücke gebaut und auf ihr balanciert, ein Wigwam errichtet sowie Gegenstände aus dem Wald gesammelt, aus denen ein Mobile entsteht. Zwischendrin ertönt die Stimme der achtjährigen Leila: »Ich habe Huuuuunger!« Jetzt kommen die Mogli-Produkte zum Einsatz. Dinkelbrezel-Schlangen, Kokos- und Kakao­ waffeln, Moothies im Quetschbeutel löschen Durst und vertreiben Hunger. Bei den Rezepturen achtet Damia darauf, so wenig Zutaten wie möglich zu verwenden, gesüßt werden die Produkte wenn überhaupt nur alternativ, auf Zusatzstoffe wird verzichtet und viele Mogli Produkte sind in biodynamischer Qualität (Demeter) erhältlich. Emanuel Schmock freut sich über den ausgelassenen Nachmittag im Grunewald mit den Berliner Moglis. »Wir möchten die Kinder ganzheitlich ansprechen, mit dem, was ihrer Seele, ihrem Geist und ihrem Körper guttut. Nur so sehen wir einen Sinn in unseren Produkten und in unserem Tun.« SUS


I M S U P E R N AT U R M A R K T EMANUEL SCHMOCK, GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER DER DAMIA GMBH,

(Bildmitte) will Kinder wieder für die Natur begeistern. Seine Mogli-Produkte sind hier Mittel zum Zweck. Alle Produkte enthalten auf der Rückseite eine Spielidee oder Anleitung.

Wer ist Mogli? Der britische Autor Rudyard ­ ipling v­ erfasste 1894 »Das Dschungelbuch« für K seine ­K inder. Die Abenteuer des kleinen Jungen, der von Wölfen aufgezogen wird, kennt man vor allem aus Filmen. Am bekanntesten ist die Zeichentrick­ fassung von Walt D ­ isney aus dem Jahr 1967. Mogli lebt in der Natur. Ein gutes Vorbild für den Ansatz der Damia-GmbH-Gründer: Kinder zu mehr Zeit im Freien zu motivieren.


A L N AT U R A E I N B L I C K E

Unternehmen neu denken Auf dem Weg zu einer sich selbst führenden Organisation

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LNATURA MACHT SICH AUF DEN WEG ZU EINER SICH SELBST FÜHRENDEN ORGANISATION. WAS DAS BEDEUTET, ERLÄUTERT JOACHIM SCHLEDT, BEREICHSVERANTWORTLICHER MITARBEITERSERVICE UND -ENTWICKLUNG. Herr Schledt, praktisch alle Unternehmen werden ganz ­traditionell von Managern geführt. Was will Alnatura anders machen? Die meisten Mitarbeiter in Unternehmen sind hie­

rarchische Strukturen gewohnt. Chefs tragen die Verantwortung, sie verteilen Arbeitsaufträge und ihre Mitarbeiter setzen diese um. Das Unternehmen Alnatura verstehen wir dagegen als einen Organismus, das heißt, als eine lebendige, von Menschen gestaltete, sich kontinuierlich verändernde und entwickelnde Einheit. Wir sprechen von einem sozialorganischen Unter­ nehmen. Jedes Mitglied dieses Organismus kann und soll die Entwicklung aktiv und selbstverantwortlich mitgestalten. Das machen viele Mitarbeiter anderer Unternehmen auch …

Mit dem Unterschied, dass dort die Selbstführung kaum ausgeprägt ist. Wir wollen Mitarbeiter dabei unterstützen, selbstverantwortlich und aus eigener Einsicht handeln zu können. Je besser das gelingt, desto mehr geht Mitarbeiterführung in die Selbstführung des Einzelnen über. Natürlich wird es auch bei Alnatura künftig Hierarchien geben, das gehört zum Wesen jeder Organisation. Es geht jedoch vor allem um Mitwirkung, um Bewusstseinsbildung und mehr Flexibilisierung in einer sich verändernden Welt. Die Entwicklung des Bewusstseins des Führenden sowie des Mitarbeiters im Sinne der freiwilligen Selbstbildung ist eine wesentliche Grundlage einer modernen Führungskultur. Führung, so verstanden, wird immer mehr zu einer Führungskunst. Was bedeutet das konkret? Hierarchische Strukturen können ersetzt werden durch sich selbst organisierende und immer wieder sich neu bildende, am Bedarf orientierte Teams. Die Aufgabe und die im Team vorhandenen Kompetenzen stehen dann im Vordergrund und nicht Status- oder Machtdenken. So kann zum Beispiel bei einem Projekt A meine Kollegin in der Verantwortung stehen und ich arbeite ihr zu, bei Projekt B

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kann es umgekehrt sein. Die Teams holen sich, wenn nötig, Beratung innerhalb oder außerhalb des Unternehmens. Entscheidungen werden dann nicht mehr »da oben«, sondern ­dezentral an der sinnvollsten Stelle getroffen. Wenn so die Selbstverantwortung der Mitarbeiter weiter gestärkt wird, kann sich Alnatura immer beweglicher und schneller auf ­Veränderungen einstellen. Hier Arbeitgeber, dort Arbeitnehmer – das ist dann passé?

So hat Alnatura ohnehin nie gedacht. Wir verstehen uns seit unseren Anfängen als eine Arbeitsgemeinschaft, die nicht vom Gewinnstreben motiviert ist, sondern die sich am Leitgedanken »Sinnvoll für Mensch und Erde« orientiert. Wirtschaftlicher Erfolg ist für uns somit eine Folge und kein Zweck unseres Handelns. Dieses Selbstverständnis erleichtert uns den Schritt zum sich selbst führenden Unternehmen. Neu wird zum Beispiel künftig auch sein, dass Strategie nicht mehr durch die Unternehmensleitung vorgegeben wird, sondern aus der Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht. Weil wir beweglicher werden, gehen wir auch mit Veränderungen selbstverständlicher um. Veränderung ist dann ein beständiges Prinzip unseres Unternehmensorganismus. … was wiederum seitens der Mitarbeiter eine hohe Flexi­ bilität voraussetzt, oder? In vielen Unternehmen tun sich

Mitarbeiter mit Veränderungen so schwer, weil sie nicht gut informiert sind. In der sich selbst führenden Organisation ­dagegen herrscht kontinuierliche Informationstransparenz. Auch offene Büroräume und nicht das abgeschottete, status-

»Wir verstehen uns seit unseren Anfängen als eine Arbeits­ gemeinschaft, die nicht vom Gewinnstreben motiviert ist, sondern die sich am Leit­ gedanken ›Sinnvoll für Mensch und Erde‹ orientiert.« Joachim Schledt, Bereichs­ verantwortlicher Mitarbeiter­ service und -entwicklung bei Alnatura


I M S U P E R N AT U R M A R K T

unterstreichende Einzelbüro ermöglichen flexible und bedarfsgerechte Kommunikation fernab jeglicher hierarchischer Hürden. Neues kommt dann nicht überraschend, sondern ist Teil des Alltags. Natürlich hilft es Mitarbeitern, wenn sie flexibel sind und Interesse am Unbekannten mitbringen. Genauso wichtig ist aber auch die Fähigkeit, mit Konflikten umgehen und diese als Chance zur Lösung betrachten zu können. Weil gutes Streiten gelernt sein will, werden wir auch darin die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Arbeitsgemeinschaft weiter schulen. Das klingt fast so, als ob nur ein bestimmter Typus von Mitarbeitern gewünscht ist? Im Gegenteil! Jeder gesunde

Organismus lebt von der Vielfalt. Erst durch die Unterschiedlichkeit der Charaktere gelingt es uns, selbst Neues hervor­ zubringen und mit Veränderungen von außen optimal umzugehen. Gemeinsam muss ihnen jedoch eine Grundhaltung zu unserem Führungsverständnis sein, sie müssen an dieser Idee teilhaben wollen (siehe Infokasten). Alnatura steht noch am Beginn dieses neuen Weges und wir können noch nicht absehen, wohin diese Entwicklung führen wird. Aber eines ist sicher: Wir brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bewusst selbst entwickeln und ganzheitlich denken und handeln wollen. Dies ist eine Bildungsaufgabe, die das Unternehmen unterstützen, dem Einzelnen jedoch nicht abnehmen kann. »Freiwilligkeit ist der Preis der Freiheit«, hat Gottlieb Duttweiler klug formuliert. Nur wenn ich selbstbestimmt, aus eigenem Antrieb handle, bin ich frei. Wenn unsere Arbeits­ gemeinschaft von Menschen mit einer solchen Haltung geprägt ist, können wir Alnatura evolutionär für unsere Kunden weiter gestalten. ››› Das Interview führte Volker Laengenfelder.

Unser Führungsverständnis Führung durch den Leitgedanken Unser Leitgedanke »Sinnvoll für Mensch und Erde« prägt unsere Haltung und drückt aus, weshalb wir uns enga­ gieren. Erfolg definieren wir als das Ergebnis sinnvollen Handelns und nicht durch Gewinnmaximierung. Führung durch den Kunden Wir richten unser gesamtes Handeln konsequent an unseren Kunden aus. Sie sind unsere eigentlichen »Arbeitgeber«. Denn erst durch ihren Kauf bestätigen die Kunden unser Tun. So ermöglichen sie, dass wir weiter Leistungen für sie erbringen. Damit lösen sich traditionelle Strukturen und die Gegensätzlichkeit von Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf: Die herkömmliche Annahme, dass »das Kapital« andere Interessen habe als der Arbeitnehmer, entspricht nicht mehr der gelebten Wirklichkeit. Selbstführung in Selbstverantwortung Wir gehen davon aus, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter zu selbstständigem und selbstverantwortlichem Handeln willens und fähig ist. Alnatura unterstützt Mitarbeiter darin, selbstverantwortlich, aus eigener Einsicht und damit letztlich frei handeln zu können. Mitarbeiterführung Führung bedeutet für uns, dem Einzelnen weniger Vor­ gaben zu machen und stattdessen möglichst vielen Mitarbeitern ein eigenständiges und selbstverantwortliches Handeln im Sinne des Ganzen zu ermöglichen. Dies setzt Transparenz, Vertrauen und Entwicklungsbereitschaft bei den Führenden voraus. Gedankenaustausch und Dialog sind dann die wesentlichen Formen der Zusammenarbeit.


H E R S T E L L E R - R E P O R TA G E

Von Kühen und Käsen Wie wird aus Milch eigentlich Käse? Die Antwort kann man im Allgäu finden, auf saftigen Weiden und in der Sennerei Zurwies, Partner der Ökologischen Molkereien Allgäu (ÖMA).

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IE ERSTE STATION BEGINNT AUF DEM WEBERHOF.

Familie Haußmann bewirtschaftet den Hof mit 40 Milchkühen nach Bioland-Richtlinien, 1994 hat Elmar Haußmann ihn von seinem Großvater übernommen und zertifizieren lassen. Tier- und umweltfreundliche Viehwirtschaft hat auf dem Weberhof eine lange Tradition. Die Kühe durften schon immer ihre Hörner behalten, im Sommer sind die Tiere draußen, im Winter witterungsbedingt im großzügigen Offenstall. Die Herde bekommt ausschließlich natürliches Futter: Heu, Gras, Graspellets und ein bisschen Weizenkleie. Die Kühe geben circa 20 Liter Milch am Tag, was deutlich weniger als bei konventionellen Milchkühen ist. »Unser Tierarzt meinte einmal, wenn er nur Betriebe wie unseren hätte, könnte er gar nicht existieren«, verrät Ulrike Haußmann mit einem verschmitzten Lächeln. Dass die Tiere für sie weit mehr als eine reine Erwerbsquelle sind, wird schnell deutlich, wenn sie von den sanften Augen der Kühe spricht. Oder wie sie mitleidet, wenn es den Tieren einmal nicht gut geht. Dann versucht sie, Entzündungen oder Krankheiten mit homöopathischen Mitteln zu lindern. Die Entscheidung für eine natürliche Viehhaltung zieht sich durch alle Bereiche. Die Tiere leben in einer natürlichen Herde, begleitet von einem Stier, wodurch eine künstliche Befruchtung nicht nötig ist. Die Bioland-Heumilch vom Weberhof bekommt die 700 Meter entfernte ÖMA-Partnerkäserei Zurwies. Diese wurde im Jahr 1990 gegründet. Dank einer Motorradtour. Und dank der aufmerksamen Beifahrerin von Anton Holzinger. Seine Frau machte ihn auf die alte leer stehende Käserei aufmerksam. Sie beschlossen: An diesem Ort sollte ihr Traum wahr werden. Dann ging alles ganz schnell. Der Besitzer sagte den Holzingers zu, ebenso die Bank der Kreditanfrage und schon nach einem Jahr Sanierungs­arbeiten eröffneten Anton Holzinger und Geschäftspartner Richard Kurzweil gemeinsam die Bio-Käserei Zurwies. SEIT 2016 IST DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG IN WEIBLICHER HAND, Tochter Lissy Holzinger leitet zusammen mit Molke­

reimeisterin Anna Prell die Käserei. Sie stellen über 20 verschiedene Weichkäsesorten für die ÖMA her, unter anderem den Klassiker L’amour Rouge d’Antoine, typische Allgäuer Käse wie den Backsteinkäse oder den sehr beliebten Vacherin, der ursprüng­lich aus der Franche-Comté stammt. Nach wie vor wird der Käse in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Bis aus Milch ein Weichkäse wird, dauert es 10 bis 14 Tage. Pro Tag werden von insgesamt 21 Bio-Landwirten 10 000 bis

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12 000 Liter Milch geliefert, 6 500 Liter gehen in die Käseproduktion. Die Rohmilch wird in Tanks gepumpt, erhitzt und pasteurisiert. Anschließend wird die Milch in 500 Liter fassende Käsewannen eingefüllt und selbst gezüchtete Milchsäurekultur dazugegeben. Die ist für den Geschmack verantwortlich und ­daher strenges Betriebsgeheimnis. Bei 40 Grad Celsius wird Lab zugefügt, das Dicklegen dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Lab ist ein Enzym, welches zur Dicklegung der Milch, also zur Käseherstellung, benötigt wird. Früher gewann man es aus Kälbermägen, Zurwies verwendet mikrobiellen ­Labaustauschstoff. Immer wieder prüft der Käser die Gallerte mit der Hand, die Temperatur und auch den pH-Wert, der bei 6,20 liegen muss. Für diesen leicht sauren Wert sind die Milchsäurebakterien verantwortlich. Ist die Gallerte fest genug, wird sie mit großen Harfen geschnitten. Der Käsebruch wird auf dem Käsetisch in die Käseformen verteilt. Darauf legen die Käser spezielle ­Gestelle, sogenannte Horden, die zum Wenden der Formen dienen. Blaue Siebmatten auf den Horden lassen die Molke ab­fließen. In einer rasanten Bewegung wird der Käsebruch um 180 Grad auf den Kopf gedreht. Diese Prozedur dient dazu, dem Bruch eine kompaktere Konsistenz zu geben, und wiederholt sich mehrmals, je nach Käsesorte fünf- bis zehnmal. Anschließend folgt ein Bad in Salzlake aus Molke und Salz, die Geschmack verleiht und die Säuerung stabilisiert. DAS KÄSEN IN ZURWIES IST EINE SEHR ANSTRENGENDE HANDWERKLICHE ARBEIT – dazu kommt das feuchte

Raumklima bei 40 Grad Celsius, was einen Käser schon mal zum Schwitzen bringen kann. Nach dem Salzbad kommt für Käse und Mitarbeiter die Abkühlung: 17 Grad Celsius herrschen in der Käsepflege, in der der Käse geschmiert und gewendet wird. »Die Damen kennen jeden Käse beim Namen, sie haben ihn jeden Tag in der Hand«, so ­Holzinger. Der Vacherin ist ein Käse, der mit Rotschmierebakterien gepflegt wird. Sie geben dem Käse seine rötliche Farbe, den kräftigen Geschmack und sein typisches Aroma. Beim Vacherin wird bereits beim Käsen Milchschimmel zugegeben, er hat also Rotkultur- und Weißschimmelanteile. Nach 14 Tagen Reifezeit wird er verpackt. Seine nächste Station: die Ökologischen Molkereien Allgäu, kurz ÖMA. Der Hersteller und Händler ökologisch erzeugter Käsespezialitäten wurde 1986 von Heide und Hermann Beer im Allgäu gegründet und freut sich in diesem Jahr über sein


schnitten (oben), in der Käsepflege werden die Laibe täglich geschmiert und g ­ ewendet (unten). AUF DEM WEBERHOF dürfen Kühe ihre Hörner behalten und bekommen im Sommer saftiges Grünlandfutter sowie im Winter Heu und Getreideschrot zu fressen (unten links).

Von links nach rechts: Margit Eichbaum (Quali­ täts­sicherung, ÖMA), Margit Gomm (Marketing, ÖMA) und Ulrike Haußmann (Weberhof) 30-jähriges Jubiläum. Die ÖMA arbeitet heute mit acht Käsereien eng zusammen, darüber hinaus hat sie weitere 40 Partnerkäsereien. Das Sortiment umfasst über 200 verschiedene Käsesorten, der Schwerpunkt liegt mit 130 Allgäuer Käsen auf Produkten aus ihrer Region. Was den Weberhof, die ÖMAPartnerkäserei Zurwies und die ÖMA vereint, sind ihre Werte: das Wohl der Tiere, eine ökologische und traditionelle Herstellung von Käse, beste Qualität, nachhaltiges H ­ andeln und eine freundschaftliche, loyale Zusammenarbeit. Und natürlich: die große Leidenschaft für Käse. GS

Le Vacherin ist nicht in allen Filialen erhältlich.

ÖMA kurz gefasst ÖMA steht für Ökologische Molkereien Allgäu, der Hersteller und Händler mit über 200 Bio-Käsesorten mit dem Schwerpunkt »Käse aus dem Allgäu« liefert ausschließlich an den Naturkostfachhandel Gründung 1986 von Heide und Hermann Beer in Kisslegg / Allgäu Heutiger Unternehmenssitz Lindenberg / Allgäu Mitarbeiter 45 Aktuelle Geschäftsführung Michael Welte, Ulrich Kurz Export nach Frankreich (!), Schweden, Dänemark, Österreich, in die Beneluxländer und die Schweiz

I M S U P E R N AT U R M A R K T

HANDARBEIT KÄSEN: Der Käsebruch wird mit großen Harfen ge-


MARKENSEITE*

Ölgenuss mit gutem Gewissen

Seit über 30 Jahren leistet das Traditionsunternehmen Bio Planète ­einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unterschiedlichster ­Regionen der Welt. Dabei legt der Bio-Hersteller besonderen Wert auf langlebige Partnerschaften auf Augenhöhe. Und ­unterstützt Projekte, die Arbeits- und Lebensbedingungen grundlegend verbessern und Bio-Landbau tragfähig machen. Aber nicht nur der faire Handel mit seinen weltweiten Partnern liegt Bio Planète am Herzen. Die Ölmühle engagiert sich seit Anfang 2015 mit einer eigens gegründeten Initia­tive »Gemeinsam für mehr Bio-Landwirtschaft in Deutschland« auch für die heimische Bio-Landwirtschaft.

Der Markentisch des Monats Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt auf dem Markentisch und im Regal.

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NATIVES BIO-OLIVENÖL EXTRA AUS TUNESIEN** vegan Temperamentvolles Öl mit feinen ­Geschmacksnoten von Pfeffer und grüner Tomate, fruchtig und herb. Passt zu Lauch, Zwiebeln und orientalischen Gerichten. 0,5 l 7,99 € (1 l = 15,98 €)


I M S U P E R N AT U R M A R K T * Bei den Markenseiten-Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

BIO-ERDNUSSÖL NATIV vegan Fairtrade-zertifiziertes Öl, ohne Röstung und Dämpfung. Das naturbelassene Öl ist ideal für Wokgerichte, eignet sich auch zum Braten und Frittieren. 250 ml 6,99 € (100 ml = 2,80 €)

BIO-SESAMÖL NATIV** vegan Kalt gepresstes Sesamöl mit einem nussigen, sehr milden Geschmack. Für ein asiatisches Flair bei Gemüse-, Fisch-, Reis- und Nudelgerichten. 0,5 l 6,99 € (1 l = 13,98 €)

BIO-SESAMÖL GERÖSTET vegan Dieses Öl für die asiatische Küche bringt fernöstlichen Geschmack in Reisund ­Nudelgerichte. Durch das Rösten erhält es sein intensives Aroma. 250 ml 5,99 € (100 ml = 2,40 €)

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N AT U R K O S M E T I K

Dekorative Kosmetik Mit dem richtigen Make-up den eigenen Typ betonen

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B KÖNIGIN NOFRETETE, PHARAO RAMSES II. ODER ANDERE HOHEITEN – SCHON VOR ­JAHRTAUSENDEN VERSTANDEN ES DIE ALTEN ÄGYPTER, SICH DURCH SCHMINKEN OPTISCH IN SZENE ZU SETZEN. Dass sie damit regelmäßig Schwermetalle

und andere Gifte auf Augen, Lippen und Wangen auftrugen, konnten sie noch nicht ahnen. Zum Glück sind grüner Malachit, grauer Bleiglanz und andere hautgängige Stoffe als Basis für Kosmetika längst Geschichte. Nicht aber der Wunsch nach Schönheit … Heute sind es allerdings oft chemische oder synthetische Zusätze, die problematisch für Haut und Umwelt sein können. Naturkosmetische Make-up-Produkte, die Hersteller nach jahrelanger Forschungsarbeit als Alternative anbieten, haben ein Hauptziel: die individuelle Schönheit der Trägerin auf natürliche Weise zum Vorschein bringen. Ein grobes Porenbild, ungesunde Blässe und Ähnliches sollen in den Hintergrund wandern. Die vielgestaltige Auswahl reicht dabei von Grundierungscremes bis zu Lidschatten, Lippenstift und Rouge. Immer wieder greifen die Hersteller bei der Produktentwicklung aktuelle Trends auf, etwa bezüglich der Farben oder des Wunsches nach veganer Kosmetik. So ersetzen sie für letztere unter anderem Karminrot aus Coche­ nilleläusen durch Rote-Bete-Extrakt und mineralische Farben oder Bienenwachs durch Candelilla- oder Carnaubawachs. In Anwendbarkeit und Wirkung sind die Produkte mindestens so gut wie die konventio­nellen. Das beginnt schon bei den Puderprodukten, deren Herstellung noch vergleichsweise einfach ist. Es gilt, aus den einzelnen Zutaten eine gleichmäßige und weiche Mischung zu erzeugen, die sich wie ein zarter, ebenmäßiger Hauch mit der Haut verbindet. Zu den gängigen Pudergrundstoffen gehören beispielsweise Talkum – ein natürliches Mineral, das durch seinen leicht fettenden Charakter gut haftet – und das Glimmer­m ineral Mica. Ebenso Reisstärke, Silica, Magnesiumstearat. Nennen lässt sich auch Seidenproteinpulver, welches einerseits die Haut pflegen soll und sich andererseits als mattierende und feuchtigkeitsbindende Zutat anbietet. Sorgfältig gemischt, wird die Kombination je nach gewünschter Farbtiefe mit

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Pigmenten wie Eisenoxiden und Titandioxid versetzt. Zusätzlich ergänzen viele Hersteller die Rezeptur noch mit Heilpflanzenauszügen oder zart duftenden ätherischen Ölen. Die homogene Mischung kann dann entweder lose in kleine ­Dosen gefüllt oder mit einem Stempel zu Kompaktpuder gepresst werden. Als dritte, ebenfalls festere Variante findet man gebackene Puder. In diesem Fall verzichten die Hersteller auf die bindende Komponente und bringen jeweils etwas Pudermasse auf eine kleine Tonscheibe auf, die über mehrere Stunden im Ofen locker zusammenbackt und dann erst in die Döschen gesetzt wird. So oder so, ist es erstaunlich, wie lange man mit wenigen Gramm auskommt! WENIGER IST MEHR. Das gilt generell für ein gelungenes

Make-up, wobei es am Abend aber auch mal kräftigere Farben sein dürfen. Die Basis bildet eine Grundierung der gereinigten Gesichtshaut mit einer getönten Tagescreme oder Emulsion. Darauf trägt man dann schön gleichmäßig das Make-up in Creme- oder Puderform auf. Wie die Grundierung sollte der Farbton dem eigenen Hauttyp entsprechen. Augenringe, kleine Blessuren oder Grübelfalten, die trotzdem noch sichtbar sind, lassen sich prima mit einem stiftförmigen Concealer kaschieren (sinnvollerweise in einer etwas helleren Nuance).


stiften, Liplinern oder -gloss. Neben der nährenden Wirkung und dem anziehenden Effekt steht wieder eine unbedenkliche Zusammensetzung im Fokus (wie oft leckt man sich doch unbewusst über die Lippen!). Fast geschafft – komplett wird das Make-up am Schluss durch etwas Puder und vielleicht Rouge. Während ersteres das Make-up fixiert und glänzende Stellen der T-Zone mit Nase, Stirn und Kinn abdeckt, akzentuiert Rouge den Wangenbogen und sorgt für ein frisches, vitales Aussehen. Abschließend noch drei Tipps: Naturkosmetik wird in der Regel sehr gut vertragen, trotzdem sollten Sie neue Produkte erst am Handgelenk oder in der Ellenbeuge testen und auf das Verfallsdatum achten. Gönnen Sie sich auch das richtige Werkzeug, etwa einen puscheligen Puderpinsel, einen abgeschrägten Rougepinsel oder Rougeschwämmchen zum Wechseln. Und nicht vergessen: Vor dem Schlafengehen abschminken! BP

»Welcome back« heißt es für beliebte Produkte vergangener Limited Editions! Im neuen Dr. Hauschka-­ Make-up-Look sind sie für kurze Zeit wieder erhältlich. Die begehrte Eyeshadowpalette erstrahlt in einer schön illustrierten Umverpackung passend zum Look.

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

GENAUSO VIEL KNOW-HOW steht hinter Lippen-

IKM U LT S UUP R ER   &N  W AT I SUSRE N MARKT

Die Redensart »Liebe auf den ersten Blick« hat ihren Grund, denn meist schauen wir einem Gegenüber zuerst in die Augen. Die Augenpartie erweist sich zugleich als besonders empfindsam, was bei Naturkosmetik unbedingten Vorrang vor allen funktionellen Effekten hat. Für die Lider etwa stehen nichtsdestotrotz wunderschöne Farben zur Verfügung. So kann man mit der Ton-in-Ton-Methode die eigene Augenfarbe verstärken, mit einem Pastell- oder Nude-Ton einen wachen, lebendigen Blick unterstützen oder durch Farbkontraste neugierig machen. Versuchen Sie es einfach mal und seien Sie Ihre eigene Visagistin … Ausprobieren müssen Sie auch, ob Sie besser mit pudrigem Lidschatten oder weichen Dickstiften zurechtkommen. Letztere sind übrigens vor allem in der ­Ayurvedakosmetik gängig und enthalten unter anderem Ghee, Wachse oder etwas Kampfer. Dazu kommt Wimperntusche, deren Herstellung in zertifizierter Naturkosmetikqualität vergleichsweise spät gelang. Die heutigen Produkte trocknen rasch, klumpen oder verkleben nicht, zaubern bis in die Spitzen dichte Wimpern und obendrein pflegen sie diese auch. Nur besonders wasserfest sind sie meist nicht, aber muss man geschminkt ins Schwimmbecken tauchen? Schwarz gilt dabei nicht mehr als Nonplusultra, sondern wird reizvoll ergänzt durch blaue, grüne oder braune Mascara. Je nach Geschmack lässt sich der Wimpernansatz schließlich noch mit einem Kajalstift umranden.

HERSTELLER-EMPFEHLUNG*

DR. HAUSCHKA EYESHADOWPALETTE 02** • 4 harmonisch aufeinander abgestimmte Farben in Violett • für ein ausdrucksstarkes Augen-Make-up • die Komposition aus Mineralpigmenten, Heilpflanzen­ auszügen und Seide lässt die Augen strahlen • frei von synthetischen Duft- und Konservierungsstoffen • T ipp: einen der hellen Töne auf das bewegliche Lid ­auftragen und mit einem der dunkleren Töne die Lidfalte betonen Stück 28,– €

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Denken Sie schon jetzt an den Frühling! Von September bis Dezember gepflanzt, erfreuen die bunten Frühlingsboten Sie im Frühjahr. Mantel Blumenzwiebeln Nature

sind in 10 verschiedenen Sorten erhältlich, z. B. Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Krokusse oder Schneeglöckchen. z. B. Tulipa Mixed 10 Zwiebeln 3,79 € (Stück 0,38 €)

N u r fü r e i t ! kurze Z

Die Kapseln stammen aus den Blättern des Moringa Oleifera-Baumes, auch bekannt als Meerrettichbaum. Moringa Oleifera gilt als eine der nährstoffreichsten Pflanzen der Erde. GESUND & LEBEN BIO-MORINGA-OLEIFERA-KAPSELN** • angebaut auf einer Bio-Plantage in Thailand • schonend entkeimte Rohkostqualität • hergestellt unter laufenden Kontrollen • Anwendung: 2-mal täglich 1–3 Kapseln mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen 100 Stück á 495 mg = 49,5 g 24,99 € (100 g = 50,48 €)

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PRIMAVERA »LEICHTER LERNEN« DUFTMISCHUNG** ODER BIOAIRSPRAY** • zitronig-frische Komposition • 100 % naturreine ätherische Bio-Öle • speziell für die Erfordernisse des heutigen Schul-, Lernund Berufsalltags entwickelt • erhältlich als Duftmischung für die Duftlampe oder ­ BioAirspray zur Raumbeduftung Duftmischung Stück 7,90 € BioAirspray 30 ml 7,90 € (100 ml = 26,33 €)

Motivationstief voraus? Konzentrieren leicht gemacht – mit der Duftkomposition als Begleiter für das Arbeiten und Lernen am Schreibtisch.

SALUS VITAMIN-B-KOMPLEX-KAPSELN** vegan • mit Vitamin B1, B2, Niacin (B3), Pantothensäure (B5), B6, Biotin (B7) und B12 • geeignet u. a. für Veganer, strenge Vegetarier oder bei einseitigen Ernährungsgewohnheiten • ohne Gluten, Lactose und Fructose 60 Stück á 380 mg = 22,8 g 9,99 € (100 g = 43,82 €)

Gezielte Versorgung mit B-Vitaminen – einmal täglich eine Kapsel ist ausreichend.

istockphoto / hawk111: Tulpen

HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*


WELEDA JARDIN DE VIE** • 100 % natürliche ätherische Öle • inspiriert vom Duft der Weleda-Pflegeserien Granatapfel, Wildrose und Sanddorn • NATRUE-zertifiziert • die Hautverträglichkeit ist dermatologisch getestet je 50 ml 19,95 € (100 ml = 39,90 €)

Tuch entnehmen, auseinander­falten und sanft über Gesicht, Hals und Dekolleté streichen – ideal auch für eine schnelle, unkom­p lizierte Reinigung unterwegs.

ALVIANA FEUCHTE REINIGUNGSTÜCHER ALOE VERA vegan • die Reinigungstücher sind mit einer milden pH-hautneutralen und alkoholfreien Reinigungslotion getränkt • speziell abgestimmt auf normale und Mischhaut • entfernen sanft Make-up, Schmutzpartikel und überschüssiges Hautfett

I M S U P E R N AT U R M A R K T

SANTE MASCARA »VOLUME SENSATION NO. 01 BLACK«** ODER »ENDLESS LASHES NO. 01 BLACK«** • Mascara Volume Sensation: schenkt dank der dichten ­Mascarabürste Extravolumen, für ausdrucksstarke Wimpern • Mascara Endless Lashes: tiefschwarze, definierte Wimpern, für einen natürlich-eleganten Look • mit 100 % natürlichen Farbpigmenten Volume Sensation Stück 11,95 € Endless Lashes Stück 12,95 €

Voluminöse und endlos lange Wimpern – schöne Augenblicke auch für ­e mpfindliche Augen. Tipp: Für besonderen Schwung die Wimpern vorher abpudern und dann mehrmals tuschen.

BENECOS NATURAL MONO EYESHADOW »HEY GIRL«** ODER NATURAL LIPGLOSS »NATURAL GLAM«** • Eyeshadow: matter Rosaton, der besonders schön auf dem beweglichen Lid zur Geltung kommt. Für wache und strahlende Augen • Lipgloss: natürliches Ergebnis, das den Lippen dennoch Glamour verleiht und sie schön voll aussehen lässt

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.

Lebensfreude, Harmonie, Sinnlichkeit – die natür­ lichen »Jardin de Vie«Duftkompositionen in den Sorten ­» grenade«, »rose« und »agrume«, wecken Emotionen!

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Ob dezent für tagsüber oder strahlend für abends: Mit Eyeshadow und Lipgloss von benecos lässt sich ein natürliches bis glamouröses Make-up ­ zaubern.

25 Stück 2,49 € (100 Stk. = 9,96 €)

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GESELLSCHAFT

Ein neues Leitbild braucht die Landwirtschaft Heimat, ästhetisches Erlebnis oder nur Produktionsstandort?

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ER MENSCH GESTALTET SEINE UMWELT. Das jahrhundertelang dauernde Wechselspiel von landwirtschaftenden Menschen und der Natur im gemäßigten Klima Mitteleuropas hat durchkomponierte Landschaften hervorgebracht, die sich durch eine große Vielfalt sowie eine außerordentliche Fülle an Pflanzenarten, Vögeln, Insekten und Tieren auszeichnen. In Siedlungsnähe lagen einst intensiv genutzte Gartenstücke, dann Obstwiesen, Weiden für die zur Milcherzeugung gehaltenen Tiere, Felder und Wiesen, schließlich Wald. Eine solche Landschaft wird spontan als schön, als heimatlich, als dem menschlichen Maß entsprechend empfunden. Ihre kleinteilige Gliederung und Vielfalt sicherten die Versorgung der Menschen und nutzten die verfügbare Arbeitskapazität sinnvoll über das Jahr hinweg. Kleinteiligkeit und Vielfalt aber setzen der Rationalisierung und einem wirtschaftlichen Maschineneinsatz enge Grenzen. Moderne ­Agrarlandschaften sind nur noch da vielfältig und schön, wo die Natur durch Höhenlage, Niederschläge, steile Hänge oder sehr hügeliges Gelände der Mechanisierung entgegensteht. Von der Mechanisierung und effizienten Bearbeitbarkeit geprägte Agrarlandschaften bieten nur einer, vielleicht zwei, kaum jemals mehr als drei Kulturpflanzen auf möglichst großen, rechteckig angelegten Äckern Raum. Auge und Seele ­ermüden angesichts der Monotonie. Die zunehmende Einseitigkeit tut auch der Natur nicht gut. Enge Fruchtfolgen lassen sich nur mit Düngersack, Giftspritze und leistungsfähigen Maschinen steuern. Sie reduzieren die Vielfalt der Begleitflora und -fauna, sie beeinträchtigen die Ressourcen Wasser, Boden, Luft und Biodiversität. Zwar produzieren sie verlässlich Erzeugnisse in großer Menge. Aber an Geschmack, Vielfalt sowie der Seelennahrung einer schönen, abwechslungsreichen Landschaft mangelt es. Stattdessen finden sich öfters Rückstände aus der Agrochemie in Produkten wie Ressourcen. »LANDWIRTSCHAFT MUSS SCHÖN SEIN«, fordert der Journalist Jan Grossarth (FAS vom 28. Februar 2016, Nr. 8, S. 28) und wählt mit der ästhetischen Dimension einen originellen Ansatz für ein modernes landwirtschaftliches Leitbild. Es bietet dem Städter, der sich in der Natur seiner Umgebung erholen möchte, Anknüpfungspunkte und Kriterien, zu denen er – anders als bezüglich der Landwirtschaft an sich – urteils-

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fähig ist. Landschaftsarchitekten sollen den Bauern zur Seite stehen, damit sie Nahrungsmittel produzieren und dies in einer Landschaftsgestalt tun, die für die Menschen schön ist. Man wird das aber wohl kaum einzelnen Architekten überlassen können. Vielmehr müssten die Städte und Gemeinden geeignete Verfahren entwickeln, die den verschiedenen Erwartungen und Notwendigkeiten geordnet Rechnung tragen. Dazu gehörten Vereinbarungen, wie viel Schaden durch schwere Maschinen, Dünger, Pestizide ein Landwirt der Natur zufügen dürfte, wie viel Nutzen durch eine vielgliedrige Fruchtfolge und bodengebundene Viehhaltung er zu stiften hätte. Könnte »der Markt« es richten, dass diese Anforderungen erfüllt ­werden und zugleich der Bauer wirtschaftlich bestehen kann? Vermutlich eher nicht. Taugt andererseits das Leitbild des Deutschen Bauernverbandes, der den heimischen Landwirt als Akteur auf dem Weltmarkt für Agrargüter sieht? Wohl kaum. Vieles, was ein Bauer zu produzieren hat, sind Gemeingüter. Wie soll man diese Leistungen entgelten, ohne eine nervende, einschnürende und extrem teure Verwaltung und eine unendliche Fülle von Gesetzen, wie sie heute vielfach die Europäische Union schafft? In stadtnahen Regionen könnte das Modell der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), beispielsweise der Kulturland-Genossenschaft (kulturland-eg.de), reizvoll sein. Bei diesen Höfen halten Genossen oder Mitglieder Anteile an den landwirtschaftlichen Betrieben, die als Stiftungen oder Vereine


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DIE SCHÖNHEIT EINER GESTALTETEN LANDSCHAFT kann jeder

Mensch e­ rleben (rechts oben). DIE MONOTONIE agroindustrieller Produktion ebenfalls (links unten).

a­ rbeiten und der Landwirtsfamilie oder Bewirtschaftergemein­schaft ihr Auskommen ermöglichen. Bewirtschaftet werden diese Höfe meist ökologisch. Die Teilhaber ­erhalten Naturalien, die auf dem Hof erzeugt werden. Sie können mitarbeiten, gegebenenfalls auch mitbestimmen und mitinvestieren, sie erarbeiten sich ein echtes Verhältnis zu Ackerbau und Viehzucht. Wenige Hundert solcher Höfe gibt es bisher in Deutschland. Aber was ist mit stadtfern gelegenen Höfen, weitab der Märkte und Verbraucher und nicht in Feriengegenden? Trägt auch dort der Ruf nach Schönheit und Vielfalt in den landwirtschaftlichen Aktivitäten? Die Gemeinschaft muss sich etwas einfallen lassen, damit sie gute Nahrungsmittel bekommt und dabei die Ressourcen der Natur erhält, anstatt sie zu vergiften oder zu zerstören. Es bedarf neuer Ideen für eine Landwirtschaft, die eine schöne Umgebung schafft und zugleich den die Erde bearbeitenden Menschen ein würdiges Auskommen ermöglicht. Wie sieht Ihr zukunftsfähiges Leitbild Landwirtschaft aus? ››› Manon Haccius war nach agrarwissenschaftlichem Studium zunächst 13 Jahre tätig für die Verbände des ökologischen Landbaus, seit April 2000 ist sie bei Alnatura für den Bereich Qualitätsmanagement und Verbraucherservice verantwortlich. manon.haccius@alnatura.de

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Urban Gardening gegen Armut Das Alnatura Magazin besuchte ein soziales Gartenprojekt in Kapstadt, Südafrika.

E

S SIND NICHT DIE EHRWÜRDIGEN WEINGÜTER ODER DIE PRÄCHTIGEN VILLEN, DIE UNS NACH CONSTANTIA FÜHREN, einen Vorort im Süden von

Kapstadt. Wir besuchen eine Oase des Lernens in einem Land mit gewaltigen sozialen Spannungen, einen Ort, der Menschen Hoffnung gibt, die dort leben, wo sie nur wenig Perspektiven finden. Im Demonstrationsgarten von Soil for Life gedeiht überall etwas: in alten Autoreifen, Badewannen, Hundefuttertüten. Eine weggeworfene Trinkflasche wird zum dringend benötigten Wasserreservoir unter der brennenden Sommersonne. Vorbei an Hochbeeten und Permakulturen führen alle Wege zum Herzstück der Schulungsanlage, wo das KompostTeam aus organischen Abfällen fruchtbaren Boden gewinnt. Was auf ihm in diesem »Garden of Eatin’« wächst, kann und soll komplett gegessen werden. Eigene Gemüse und Kräuter mit einfachsten, umweltgerechten Mitteln anzubauen, um sich selbst mit gesunden Lebensmitteln versorgen zu können, das kann man hier lernen. Die Idee dazu hatte Pat Featherstone bereits Mitte der 1990er-Jahre, als ihre Kinder die nahe gelegene Waldorfschule besuchten. Jahr für Jahr ist Soil for Life seitdem gewachsen. In den vergangenen fünf Jahren haben fast 3 000 Menschen an den Kursen des Home Food Gardens Programme teilgenom­ men, berichtet Featherstones rechte Hand Jo Fuller. Sie stammen aus 16 Armenquartieren rund um Kapstadt, wie Bishop Lavis oder Bonteheuwel nahe dem Flughafen. Die in staubiges Ödland gestellten ehemaligen Townships sind ein spätes Erbe der Apartheid. Sie wurden errichtet, als in den 1950er-Jahren weite Gebiete am Kap nur noch von Weißen bewohnt werden

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sollten. Alle anderen wurden in trostlose, unfruchtbare Gegenden vertrieben. Die, die damals ihre Heimat verloren, sind ebenso wie ihre Kinder und Enkel noch heute entwurzelt. Die Arbeitslosigkeit in den Townships ist deprimierend hoch, ­billige synthetische Drogen schüren Aggression und Kriminalität. Verbitterung, Passivität und Krankheit sind die Folge. Fran Fredericks kennt diesen Teufelskreis gut, sie lebt selbst in einem ehemaligen Township. Doch Aufgeben kommt für sie überhaupt nicht infrage. Durch Soil for Life hat sie dafür einen Weg gefunden: Sie wurde zur überzeugten Gärtnerin. Der Stolz auf die eigene Ernte, die die Ödnis zum Blühen bringt und den armen Familien zu einer gesünderen Ernährung verhilft, wirkt bei Fran ansteckend. Nachdem sie das Home Food Gardens Programme absolviert hatte, wurde sie Trainerin bei Soil for Life. Inzwischen leitet sie das Programm in den Quartieren und ist nun permanent unterwegs, um die Gärten ihrer Schützlinge zu begutachten. Ohne ihre Besuche würde die Saat nicht aufgehen, denn erst wenn die angehenden Gärtner in ihre Aufgaben hineingewachsen sind, kann später auch geerntet werden. Bei einigen gelingt das so gut, dass ihr Garten sogar ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaftet.


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UNTERWEGS MIT FRAN IN BISHOP LAVIS

und Bonteheuwel bekommt man schnell ­einen Eindruck davon, wie viel Engagement es braucht, damit hier dauerhaft etwas g­ edeihen kann. Gerade hat eine Hitzewelle den winzigen Gärten kräftig zugesetzt, die sich an Baracken oder hinter Verschläge ducken. Doch der Stolz der Gärtner ist ungebrochen: Der arbeitslose Lehrer Charles Jacobs zieht eine pralle Rote Bete aus dem Boden und präsentiert sie, als stünde er dabei vor einer Klasse. Abeedah nimmt ihre der Hitze trotzenden Tomaten schützend in den Arm. Vor ihrem Haus zeigt sie uns, was Gärtnern für einen Ort wie Bishop Lavis bedeuten kann. Der Steifen Erde parallel zu den Bahngleisen war eine Müllhalde, bis Abeedah ihn räumte und anfing, dort Salat zu pflanzen. Mittlerweile gibt es hier sogar eine Straßenbeleuchtung und damit auch weniger Kriminalität vor ihrer Tür. »Growing food, growing people, growing communities«: So fasst Soil for Life seinen Ansatz zusammen. Den Boden bereiten, damit etwas darauf wachsen kann – das ist eine permanente Herausforderung. Fran und ihre Trainer schulen Menschen darin, sich mit einfachsten Mitteln selbst zu helfen. Und das Erlernte dann weiterzugeben, wie den Samen, die Setzlinge und den Kompost. Mit Humus und Humor trotzen sie der sozialen und landschaftlichen Ödnis. Mit dieser Pionierarbeit hat sich Soil for Life viel Respekt erarbeitet und Unterstützer gewonnen. Zu ihnen gehört der Verein Good Grapes for a Better Life, den der Bio-Weinimporteur Peter Riegel zusammen mit Mitarbeitern und Freunden gegründet hat. Er spendet die Jahresgehälter für zwei von Frans Trainern, damit das Wissen um die Kraft des Bodens dorthin gelangt, wo es am meisten gebraucht wird. (siehe auch Reportage über das Bio- und Fair-Trade-Weingut Stellar Organics auf den Seiten 18–21). ››› Gastbeitrag Ulrich Amling

EIGENER GEMÜSEANBAU: Fran (Bild Mitte, links) unterrichtet

Charles (Bild Mitte, rechts) und Abeedah (Bild unten). DAS HERZSTÜCK VON SOIL FOR LIFE: der Kompost, der allen

Gärtnern kostenlos zur Verfügung gestellt wird (Bild links).

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Pat leitet seit fast 20 Jahren das Projekt.

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Das ist passiert: Mit der Wäscheklammer auf der Nase hat Deine Zunge wahrscheinlich nur die Süße des Zuckers geschmeckt. Den Zimt hast Du bestimmt erst erkannt, als auch Deine Nase mitarbeiten konnte und der Duft des Zimts zu Deinen Riechzellen aufgestiegen ist.

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42 Alnatura Magazin 09.2016

»Auf welcher Seite des Körpers befindet sich das Herz?«, fragt der Biologielehrer. Ein Schüler antwortet: »Auf der Innenseite.« ››› Von Fenja Sa gt ein Sc ha f zu m Ra se nm äh er : »M äh !« Sa gt de r Ra se nm äh er : »D u ha st m ir ga r ni ch ts zu be feh len !« ›››  Vo n Lu ka

Barbara kauft zum ersten Mal allein ein Zugticket: »Einmal Nürnberg und zurück!« – »Welche Klasse?« – »Vierte!« ››› Von Leon

t oppel Was h Wiese ie über d aucht? und r inchen. am Ein K n Flora › › ›  V o


Dein Haustier

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L ol a , 1 2 J a h re G ro ß e A ch a , h a t ei n e S ch n ec k e: » D a s is t Z io ts ch n ec k e – , ei n e d ie g eh ör t A rt en , d ie z u d en g rö ß es a u f d er te W n el t g ib t. U rs d ie se S ch n ec p rü k en a u s O st a fr ik a . D a m n g li ch st a m m en W oh n u n g in it Z io a u ch D eu ts ch la n in ei d le in ei n em T er ra ri u m . D or b en k a n n , si tz t si e m ei n er t st en s fe u ch t se in . m u ss es im m er w a rm W en n ic h Z und io m it W a ss W a sc h b ec k en er a n a a u s d em S ch b d u sc h e, st re ck t si e so sp rü h e od er im fo rt ih re n K n ec k en h a u s. op f u n d fr is st d S a u er n d S a la ie is t se h r p fl eg el ei ch t, ru h ig t u n d G u rk e. «

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Immer mehr Menschen, die erkranken oder in eine ­Krise ­geraten, wollen ­wissen, was sie selbst für ihre Gesundheit tun können. In der Komplemen­ tärmedizin gibt es zahlreiche The­rapieverfahren, die ­ergänzend eingesetzt werden ­können, um die indi­viduellen Ressourcen eines Menschen zu ­fördern. Solche Therapie­verfahren stellen wir ­Ihnen in dieser Serie vor.


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ÖCHTEN SIE LEICHTER ATMEN, SICH GESCHMEIDIGER BEWEGEN ODER ÜBER EIN ­BESSERES GLEICHGEWICHT VERFÜGEN?

Haben Sie vielleicht Bewegungsgewohnheiten, die Sie in Ihrem Alltag unbewusst einschränken? Stellen Sie sich vor, Sie könnten sich leichter umschauen oder beim Einparken müheloser umdrehen. Wäre das nützlich oder bereichernd für Sie? Dann sind Sie zum Lernen und Experimentieren mit der Felden­ krais-Methode eingeladen. Für Dr. Moshé Feldenkrais (1904–1984), den Begründer der Feldenkrais-Methode, war Bewegung der Schlüssel zu persönlicher Entwicklung. Jeder Mensch kann in jedem Alter lernen, sich leichter, eleganter und geschmeidiger zu bewegen. Wer sich dabei auf seinen eigenen Erfahrungs- und Entdeckungsweg begibt, erkundet und erweitert körperliche Handlungen, Bewegungen und Möglichkeiten. Die FeldenkraisMethode fördert Selbstverantwortung (wann brauchen Sie beim Tun eine Pause?) und weckt Interesse auf der Grundlage von Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Sie schulen Ihre innere Wahrnehmung, werden sensibler und spürfähiger für sich, für kleine Unterschiede. Bei der Feldenkrais-Methode geht es darum, wie Menschen »durchs Leben gehen«. Sie wird in zwei Arbeitsweisen angeboten: Gruppenunterricht »Bewusstheit durch Bewegung« oder Einzelarbeit »Funktionale Integration«.

EIN PRAXISBEISPIEL AUS EINER GRUPPENSTUNDE

Drehen Sie sich im Stand um und schauen hinter sich, die Füße bleiben stehen: • Bewegen Sie sich anders, wenn Sie statt der Augen andere Sinne einsetzen (sich umdrehen, um zu lauschen, zu riechen)? • Womit beginnen Sie die Bewegung: mit den Augen, mit dem Kopf, mit dem Becken? • Wohin verlagern Sie Ihr Gewicht, wenn Sie nach rechts ­drehen: auf den rechten Fuß, auf den linken Fuß, bleibt der Schwerpunkt zwischen den Füßen? Wo genau spüren Sie den Schwerpunkt: mehr Richtung Vorderfuß, Ferse? • Wie viele verschiedene Lösungen finden Sie? Welche Bewegung ist Ihre Gewohnheit? • Gibt es eine Bewegung, die Ihren Bewegungsspielraum ­erweitert, bei der Sie mit weniger Krafteinsatz vielleicht sogar weiter drehen? Die Fragen wollen dabei helfen, Bewegungen zu untersuchen. Sie erkennen, wie Sie etwas tun, erhalten Alternativen und bewerten das Ergebnis. In dieser Methode gibt es kein Vor- beziehungsweise Nachmachen von Bewegung. Sie entdecken spielerisch und neugierig selbst in einem Lern- / Bewegungsprozess andere Möglichkeiten: • Kann eine bessere Drehfähigkeit auch Einfluss auf das Gehen oder die Atmung haben? • Können Sie nach einer Stunde beschwingter Fahrrad fahren? • Ist Bewegung im Alltag sanfter, müheloser möglich?

K U LT U R   &   W I S S E N

Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius.

Mehr Interesse? Lese-Tipps Moshé Feldenkrais: »Bewusstheit durch Bewegung – Der aufrechte Gang«, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1996, ISBN: 978-3-518-39138-9, 9,99 Euro. Roger Russell: »Dem Schmerz den Rücken kehren«, ­Junfermann Verlag, Paderborn 2003, ISBN: 978-3-873-87537-1 21,90 Euro. Frank Wildman: »Feldenkrais. Übungen für jeden Tag«, S. Fischer Verlag, München 1995, ISBN: 978-3-596-12489-3, 7,95 Euro. Verbände der Feldenkrais-Lehrer feldenkrais.de (Deutschland) feldenkraisinternational.org (International)

TYPISCH FÜR DIE FELDENKRAIS-PRAXIS sind kleine, l­angsame Bewegungen, am Anfang meist in Rückenlage, später in unterschiedlichsten Ausgangslagen. Bewegung und Wahrnehmung sind für die Teilnehmer immer verbunden: Wie hängt zum Beispiel eine Beckenbewegung mit den Augen, dem Kopf oder den Füßen zusammen? Der Mensch wird zu einem Erforscher seiner eigenen Bewegung: Wie verlagert sich Gewicht, welcher Bereich drückt mehr auf den Boden? Auf diese Weise vertieft sich die eigene Körperwahrnehmung. Feldenkrais erforschte aus eigener Betroffenheit – Knieschmerzen – seine Bewegungsmuster und fand heraus, wie und wodurch er mehr oder weniger Schmerzen bekam. Als Wissenschaftler – Ingenieur und Doktor der Physik – verknüpfte ­ er seine Erfahrung mit vielen Wissenschaftsgebieten. Im Laufe von Jahrzehnten entwickelte er seine Methode und half zunächst Einzelpersonen. Dann leitete er Gruppenstunden an und bildete später Schüler in seiner Methode aus. In Deutschland gibt es Hunderte ausgebildeter Feldenkrais-Lehrer. Die Feldenkrais-Methode hat für Menschen aller Altersstu­fen ein breites Anwendungsspektrum. Sie fördert die Ausdrucks­ fähigkeit, beispielsweise im künstlerischen oder sportlichen Bereich. Sie unterstützt bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Verspannungen, Schmerzen, geringere Erholungsfähigkeit, Stress) und kann bei Beschwerden helfen (Psychosomatik, Neurologie, Orthopädie). Sie liefert wertvolle Beiträge in den Bereichen Prävention, Pädagogik und Persönlichkeitsentwicklung. ››› Gastbeitrag Klaus Gebauer Klaus Gebauer, Sportpädagoge, seit 2002 Feldenkrais-Lehrer, eigene Praxis in Braunschweig.

Alnatura Magazin 09.2016

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ASPEKTE DES BIO-LANDBAUS

Jetzt geht’s ans Eingemachte Nikolaus Mosen ist Bio-Kontrolleur. Er schaut, ob sich die Bio-Bauern an die Bio-Vorschriften halten. Sein Job ist eine Mischung aus Steuerprüfung und Detektivarbeit.

A

LFRED SCHNEIDER WEISS, DASS WIR KOMMEN. ES HANDELT SICH UM DIE REGULÄRE BIO-­ JAHRESKONTROLLE. Wir sind mittags verabredet,

damit die Schneiders in der Früh in Ruhe melken können. Jede Menge Papierkram steht uns bevor. Dabei ist der Hof der Schneiders in der Eifel für den Kontrolleur überschaubar: Es gibt keinen Hofladen und kein Gewächshaus, nur 32 Kühe und 150 Hektar Land, auf dem die Bauern Klee, Erbsen, Getreide und Hülsenfrüchte anbauen. Kontrolleur Mosen packt Taschenrechner und Stempel aus. Alle Unterlagen, die er einsieht, muss er abstempeln. Denn es kann passieren, dass jemand von der Aufsichtsbehörde des Landes nachprüfen will. Mosen selbst arbeitet nämlich für die private Kontrollstelle ABCERT. Die Öko-Kontrollstellen sind vom Staat zugelassen und prüfen in seinem Auftrag, ob sich die Bio-Bauern an die EG-Öko-Verordnung halten. Und weil Bauer Schneider auch Bioland-Mitglied ist, überprüft Mosen auch gleich noch im Auftrag des Verbands, ob dessen Richt­ linien eingehalten werden. Natürlich kann niemand einen Betrieb komplett durchleuchten, das würde Tage, wenn nicht Wochen dauern. Mosen

muss selbst einschätzen, wo er genauer nachbohrt. Aber er ist routiniert, 120 Bio-Betriebe besucht er jedes Jahr. Er will jetzt die Flurpläne sehen. Alfred Schneider hat bereits seine Papiere vorsortiert. Seit 2011 ist er Bioland-Bauer. Alles muss akribisch dokumentiert sein. So genau, dass Mosen selbst nur mithilfe der Pläne alle Flächen finden könnte. Schneider hat gerade einige Quadratmeter Feld an eine Straße verloren und anderswo ein Stück Boden dafür als Ausgleich bekommen. Es geht nur um 17 Quadratmeter. Aber auch das muss festgehalten werden. Denn auf dem neuen Streifen darf Schneider erst einmal kein Bio-Getreide anbauen, der Boden muss zunächst die Umstellungszeit durchlaufen. »Am besten pflanzen Sie dort Kleegras und lassen ordentlich Abstand«, sagt Mosen. So gibt es keine Verwechslungsgefahr beim Ernten. Auch die Buchhaltung lässt sich Mosen zeigen: »Jetzt wird es intim.« Er schaut sich die Umsätze an und tippt auf dem Taschenrechner herum, rechnet aus, was die Kühe gefressen haben und ob Bauer Schneider genug geerntet haben kann, um sie satt zu kriegen. Keine Unstimmigkeiten. Hätten die Schneiders Angestellte, würde Mosen jetzt auch die Bioland-Sozialrichtlinien durchgehen. Ob die Überstunden geregelt sind etwa.

TIERWOHLCHECK IM STALL: Kontrolleur Nikolaus Mosen

(rechts) schaut sich die Kühe von Bauer Alfred Schneider genau an. GERUCHSKONTROLLE: Ist das Futter in Ordnung? (Bild oben)

46 Alnatura Magazin 09.2016


SCHNEIDER HAT ZUCHTBULLEN GEKAUFT. Sie müssen von Bioland- oder zumindest Bio-Höfen stammen. Mosen vergleicht die Angaben auf den Kaufbelegen mit den Ohrmarken, die die Rinder eindeutig identifizieren. Schneider zeigt ihm ­ die Bioland-Zertifikate der Verkäufer. Auch die Tierarztrechnungen geht Mosen sorgfältig durch. Könnte ja sein, dass der Landwirt seinen Kühen ein Antibiotikum gegeben hat, für das er eine Ausnahmegenehmigung brauchte. Der große und helle Stall, in dem Mosen und Schneider jetzt stehen, stammt noch aus der Zeit vor der Umstellung. Schneider musste nicht umbauen, weil es schon genug Platz gab – und sogar Auslauf für die Tiere im Freien. Mosen ist zu­

››› Gastbeitrag Julia Romlewski, Bioland e. V.

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frieden. Er betrachtet die jüngsten Kälber. Sie sind zu mehreren untergebracht, nicht in Einzelboxen, wie es oft üblich ist. »Das klappt gut«, erklärt ihm der Bauer. »Nur das Tränken war am Anfang anstrengend, weil sich immer alle vordrängeln wollten.« Auch die Mütter der Kälber dürfen zusammenbleiben, sie ­haben einen großen Laufstall mit viel Stroh. Im Sommer sind sie auf der Weide, aber an diesem Apriltag ist es noch zu kalt. Mosen riecht am Futter, schaut, ob die Tränken voll sind und ob Bauer Schneider regelmäßig ausmistet. Die Kühe sehen gesund aus. Der Kontrolleur geht auch in die Gerätehalle und stöbert in den Ecken herum. Keine Auffälligkeiten. Weiter geht es zu den Feldern. Mosen reißt ein paar Weizenhalme aus und zerbröselt die Erde zwischen den Fingern – auf der Suche nach übriggebliebenen Samen. An deren Farbe kann er sehen, ob sie chemisch gebeizt wurden. Das wäre nicht erlaubt. Auf den Feldern wächst Unkraut – für den Bio-Kon­ trolleur ein gutes Zeichen. In ein paar Wochen werden die Schneiders ihr neues Bioland-Zertifikat erhalten. Aber vielleicht sieht man sich noch mal, denn hin und wieder gibt es auch Spontankontrollen. Die nächste Regelkontrolle wird ein anderer Prüfer übernehmen. Denn nach einiger Zeit wissen die Bauern, wie ihr ­Kontrolleur tickt, wo er besonders genau hinschaut und wo vielleicht nicht.


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Das Klimaphänomen El Niño hat zahlreiche Länder im ­östlichen und südlichen Afrika mit voller Wucht getroffen: Extreme Dürre, gepaart mit unregelmäßigen, starken Regenfällen, hat die Ernten zerstört. In der Folge sind insgesamt rund eine Million Kinder akut mangelernährt. Mangel­ernährte Kinder sind besonders anfällig für Krankheiten wie Masern, Malaria oder Durchfallerkrankungen. Die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder sind vielfach nicht in der Lage, größere Epidemien zu stoppen. Zudem sind mehrere Millionen Kinder von Hunger, Wassermangel und Krankheiten bedroht. Verschärft wird die Situation durch steigende Nahrungsmittelpreise, die viele Familien dazu zwingen, nur noch eine Mahlzeit am Tag zu essen oder ihr Vieh zu verkaufen. Untersuchungen zeigen auch, dass Kinderarbeit infolge der Dürre zunimmt. UNICEF versorgt ­gemeinsam mit Partnern mangelernährte Kinder mit thera­ peutischer Spezialnahrung. Weiter stellt UNICEF Impfstoffe bereit und unterstützt die Versorgung mit Trinkwasser. ­Besonders arme Haushalte erhalten in sogenannten CashTransfer-Programmen kleine Geldbeträge, damit die Kinder weiter zur Schule gehen können und nicht arbeiten müssen. Helfen Sie mit und werden Sie Retter für Kinder in Not! Alnatura Kunden können UNICEF unterstützen, indem sie ihre Payback-Punkte spenden. payback.de/spendenwelt

Alnatura Kunden können ihre Payback-Punkte spenden und damit zahlreiche Initiativen unterstützen. payback.de/spendenwelt


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VORSCHAU

IMPRESSUM Herausgeber Alnatura Produktions- und ­Han­dels GmbH, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de Gründer u. Geschäftsführer von Alnatura Prof. Dr. Götz E. Rehn Redaktions­leitung Susanne Salzgeber (SUS), Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­ bach, susanne.salzgeber@alnatura.de Anzeigen Daniel Fehling, Darmstädter ­Straße 63, 64404 Bi­cken­­bach Redaktion Jonas Arbeiter, Linda Benkner, Matthias Fuchs, Dr. Manon Haccius (MH), Anke Helène, Constanze ­Klengel, Dr. Maren Kratz, Bettina Pabel (BP), Lisa Rhein, Dorina Sandau, Rena Schäfges, Tina Schneyer, Julian Stock, Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW), Bianca Weis, Eva Wohlgemuth Verlag mfk corporate p ­ ublishing GmbH, Prinz-Chris­tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Oliver Brachat: 6, 8 / 9 Rezepte, 50 Brot; Marc Doradzillo: 3 Reportage, 4 / 5, 17 Porträt, 25, 26–27, 30 –31, 50 Einblicke; Fotolia /  Food-Pictures: 12 / DirkR: 13 / De Visu: 34 / countrypixel: 38 / akamaraqu: 50 Kürbis; Luis Franke: 39; Petra A. Killick: 28; Pia Negri / HiPi: 11 / 12 Rezepte; Privat: 9 Porträt, 45 Porträt; Peter Riegel Weinimport GmbH: 21 Porträt; Julia Romlewski: 46–47; Bernd Rudolph: 24; Susanne Salzgeber: 18–21, 40–41; Kristin Schnell: 11 Porträt; Robert Seegler: Illustrationen 4 Mais, 44; UNICEF / Andrew Clark: 48: VISCOM Fotografie: 14 / 15, 32 / 33; Frank Weinert: Titel, 22 – 23 Gestaltung usus.kommu­nikation, Berlin, usus-design.de Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel

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für die Persönlichkeitsentwicklung von Lehrlingen

Alnatura Markenprodukte HERBSTZEIT – leckere

Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der ­Perspektive des Verfassers geschrieben. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schrift­licher Zustim­mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.

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