BEWEGT Unsere Philosophie. Unsere Leidenschaft. Ausgabe Sommer 2014
Trainingseinheit
Auf Augenhöhe
Unterwegs
Wilde Pfade. Trailrunning vor der Haustür.
Kletter-Leidenschaft. Ein Leben in der Wand.
Sonnige Bergriesen. Klettersteigtour im Grödnertal.
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MIX UP YOUR RUNNING
MIT DEM NEUEN GEL-SUPER J33
Bring Abwechslung in dein Training mit k체rzeren, intensiven L채ufen. Ein Natural-Running-Schuh wie der GEL-SUPER J33 hilft dir, dich zu verbessern.
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EDITORIAL
ABENTEUER VOR DER HAUSTÜR Unsere Erde ist ein Kunstwerk. Wer möchte, kann in ein unendliches Meer aus faszinierenden Landschaften, Überraschungen und spannenden Erlebnissen eintauchen. Von den Höhen des Himalaya bis zum Nordkap. Durch die Weiten Patagoniens bis in die Sierra Nevada. Mal ehrlich: Sind wir nicht alle ständig auf der Suche nach aufregenden Reisen und sportlichen Herausforderungen rund um den Globus? Doch manchmal bekomme ich im Gespräch mit Freunden und Kollegen den Eindruck, dass wir bei dem herrschenden Überangebot an exotischen Regionen in der Welt die großartigen Plätze vor unserer Haustür aus den Augen verlieren. Oft wissen wir gar nicht, welche Schätze und Erlebnisse noch auf unsere Entdeckung warten. Dabei trennen uns in Ingolstadt oft nur ein paar Kilometer von magischen Orten und aufregenden sportlichen »Spielplätzen«: Wenn wir frühmorgens nach einer ausgiebigen Laufrunde vom
Reisberg aus beobachten, wie der glitzernde Nebel der Sonne weicht, die über dem Altmühltal aufgeht. Oder wenn nach einem heftigen Sommergewitter die intensiven Gerüche der Natur unsere Nasen streifen und wir schnell in die Wanderschuhe schlüpfen, um die Ruhe in den dampfenden Donauauen zu genießen. Was lädt mehr ein, als nach einer Radtour oder Wanderung auf dem AltmühltalPanorama-Weg in eines der zahlreichen Traditionsgasthäuser einzukehren, die sich oft schon seit Jahrhunderten um das Wohl ihrer wandernden Gäste kümmern? Letztendlich steht der Begriff Abenteuer nicht für das am weitesten entfernte Land oder den höchsten Berg. Es ist ein individuelles Lebensgefühl, das jeder selbst definieren und erleben kann. Es ist das Gefühl, ein Stück Natur zu entdecken. Es kann heißen, Grenzen zu sprengen und festgetretene Pfade zu verlassen. Egal, ob mit Laufschuhen, im Kajak oder mit der Kletterausrüstung. »Ich bin die Heimat
durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte«, bemerkte der Schriftsteller Theodor Fontane bereits vor über 200 Jahren. Auch wir bei SPORT IN sind ständig auf der Suche nach Feierabend-Naturerlebnissen und sportlichen Herausforderungen ohne lange Verkehrsstaus auf der Autobahn. Wir möchten diese Quelle der Begeisterung mit Ihnen teilen. Halten Sie inne, vor oder nach einem langen Tag im Büro. Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf der nächsten Expedition vor die Haustür – denn mit offenen Augen gibt es für jeden von uns noch viel zu entdecken!
Herzlichst
Roland Muck und das gesamte SPORT IN Team
BEWEGT Unsere Philosophie. Unsere Leidenschaft. Ausgabe Sommer 2014
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Auf Augenhöhe
Unterwegs
Wilde Pfade. Trailrunning vor der Haustür.
Kletter-Leidenschaft. Ein Leben in der Wand.
Sonnige Bergriesen. Klettersteigtour im Grödnertal.
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FOTO TITELSEITE: Lars Schneider, asics, SPORT IN, Christian Penning
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QUERBEET
SOMMERFRISCHE Veranstaltungen und Vielfalt vor der Haustür.
Hauptgewinn Heimat 3.000 Quadratkilometer Natur und Geschichte liegen zwischen Gunzenhausen, Regensburg, Ingolstadt und Solnhofen. Ein grünes Paradies, von dem wir auch als Einheimische nur einen Bruchteil kennen. Und das, obwohl wir nur einen Katzensprung von Deutschlands zweitgrößtem Naturpark entfernt leben. Der Altmühl-Radweg erstreckt sich von den historischen Festungen Rothenburgs dem Flusslauf folgend bis zur Donaumündung. Die schönsten Stellen wilder Fels-
landschaften lassen sich zu Fuß auf dem Altmühltal-Panoramaweg entdecken. Auf der Strecke liegt so mancher geheime Rastplatz. Viele der beeindruckenden Wege, Aussichtspunkte und Landschaften tauchen in kaum einem Wanderführer auf. Zusammen mit unseren Kunden von SPORT IN möchten wir diese herrlichen Plätze entdecken, teilen und weitergeben an diejenigen, die im kommenden Sommer oder Winter den eigenen Hinterhof neu entdecken möchten. Wir sind auf der Suche nach Ihrem »Juwel vor der Haustür« und einer persönlichen Geschichte
dazu. Unter allen Einsendungen verlosen wir eine Übernachtung mit Candle-LightDinner für zwei Personen im historischen »Gasthof Stirzer« in Dietfurt: Ein Abend in historischen Gebäuden, mit regionaler Küche und bei einer Wirtsfamilie, die weiß, worauf es den Gästen ankommt. Im Herzen des Altmühltals ist das Gasthaus ein idealer Ausgangspunkt für sportliche Touren zu Fuß, auf dem Rad oder im Boot. Senden Sie Ihre Geschichte mit Bildern an: bewegt@sport-in.net oder geben Sie Ihre Kurzgeschichte samt Fotos im Laden ab. Einsendeschluss ist der 15. Mai.
Digitaler Schutzengel
dyempfang. Von dort gelangt der Notruf über das Mobilfunknetz an Uepaa. Der Notruf enthält zugleich Daten, die es erlauben, den Nutzer zu lokalisieren und zu identifizieren. Dafür erhielten die Entwickler der App auf der ISPO Messe einen InnovationsAward. www.uepaa.ch
Schnelle Hilfe auch ohne Handyempfang: Das Schweizer Unternehmen »Uepaa!« hat eine Smartphone-App entwickelt, die Sicherheitsfunktionen für Menschen bietet, die in den Bergen unterwegs sind. Die App erweitert die Funktion des eigenen Smartphones vor allem dadurch, dass ein Alarmsignal auch außerhalb des Mobilfunknetzes abgesetzt werden kann. Die App reicht die Signale von Smartphone zu Smartphone über alle Geräte weiter, die über die Uepaa!-App verfügen – bis zu einem Gebiet mit Han-
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QUERBEET
Asics Laufpyramide Jeden Morgen Müsli. Jeden Mittag Pasta. Und jeden Abend Feldsalat. Hört sich nicht besonders spannend an? Ist es auch nicht. Der menschliche Körper braucht Abwechslung – sei es in der Ernährung oder beim Sport. Monotonie fördert in keinem Lebensbereich eine gesunde Entwicklung. Der Lauf-Spezialist Asics widmet sich in der kommenden Saison genau diesem Thema und bringt mit »Mix up your running« frische Luft und Abwechslung ins Lauft raining. Die Variationsmöglichkeiten sind enorm: Geschwindigkeit, Untergrund, Terrain, Laufschuhe. Ein vielseitiger Mix stimuliert den Körper und macht ihn fit für künft ige Herausforderungen. Wenn man sich als Läufer verbessern möchte, bedeutet das meist, dass man das Trainingspensum erhöht und häufiger Laufen geht. Aber das Wiederholen des immer gleichen Trainingsplans kann für erfahrene Läufer sehr monoton werden. Und das kann wiederum die Leistung negativ beeinflussen. Wer das Training
Wie auf Wolken Weich landen, hart abstoßen. Das ist die Kernidee des radikal neuen Laufschuhs des jungen Schweizer Unternehmens On. Die patentierte Technologie vereint die Vorteile eines weichen Trainings- und eines harten, schnellen Wettkampfschuhs – landen wie am Strand, abstoßen wie auf der Rennbahn. On realisiert die neuartige Funktionsweise
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abwechslungsreich gestaltet, findet neue Herausforderungen, stärkt bislang vernachlässigte Muskeln und betreibt eine
wirksame Verletzungsprophylaxe. Zu jeder Trainings- oder Wettkampfsituation bietet Asics den passenden Schuh.
über mehrere hohlförmige Sohlenelemente, die sich beim Aufprall für eine weiche Landung rückwärts dehnen, schließen und dann für einen kraft vollen Abstoß zu einer harten Unterlage verzahnen. Das Team von Sportwissenschaft lern und Laufenthusiasten rund um den Athleten Olivier Bernhard – dreifacher Weltmeister und sechsfacher Ironman-Gewinner – hat eine einfache Mission: Sie möchten Laufen zu einem
Sport machen, der nicht nur gesund ist, sondern auch Spaß macht. Die On-Modelle verfügen über die einzigartige, patentierte CloudTec-Sohle. 16 Cloud-Elemente sind aus einem ultraleichten Werkstoff gefertigt und direkt an ein halbtransparentes Speedboard befestigt – auf eine dicke Mittelsohle kann verzichtet werden. So bleibt der Cloud leicht, flexibel und agil. Auf den Wolken muss das Laufen wohl grenzenlos sein.
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FOTO Vaude
QUERBEET
Im Himmelszelt Campen ist ein unvergessliches Erlebnis. Ganz gleich, ob mit der Familie, alleine oder zu zweit – und mit einem guten Zelt macht Campen noch mehr Spaß. Doch was bedeutet gut? Ein Zelt für alle Fälle gibt es nicht. Aber das richtige Zelt für Ihren Wanderurlaub, eine Trekkingtour
oder den Familienurlaub gibt es auf jeden Fall. Die Auswahl der »Herberge zum Mitnehmen« sollte sich nach Einsatzgebiet, Größe und Aktivität richten. Bin ich in den Bergen oder am Strand unterwegs? Trage ich das Zelt im Rucksack oder packe ich es in das Auto? Da die Reisepläne, Familiengröße und Ansprüche von Mensch zu Mensch variieren, bieten unsere SPORT
IN Zelt-Experten Beratung für die passende Behausung auf Tour. An zwei Tagen im Mai stehen unterschiedliche Zeltmodelle zum Probeliegen und Auf- und Abbauen bereit. Ausprobieren geht über Studieren! Auf alle Ausstellungszelte gibt es nach der SPORT IN Zeltausstellung am Freitag den 23.5.2014 und Samstag den 24.05.2014 einen Preisnachlass von 25 Prozent.
Auf die Plätze, fertig, ... Die Vorbereitungen für den 14. Ingolstädter ODLO-Halbmarathon gehen in die heiße Phase. Am 26. April werden wieder tausende Läufer auf der 21,1 Kilometer langen Strecke durch die Straßen und Parks von Ingolstadt ziehen und die sportliche Herausforderung suchen. Wer die letzten Monate bereits durchgehend und aktiv trainiert hat, kann sich nun noch kurz vor dem Startschuss die letzten Tipps vom Profi holen: Ingalena Heuck, Langstreckenläuferin und Deutsche Halbmarathon Meisterin 2010, erklärt in einem Vortrag worauf es auf den letzten Metern ankommt. Vor dem Ziel, aber ebenso auf den letzten Trainingsmeter und den Stunden vor dem Lauf. Der Vortrag findet am 9.4.2014 um 20 Uhr bei SPORT IN statt.
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WIE LAUFE ICH MIT DER OPTIMALEN TECHNIK? BENUTZE ICH DEN KORREKTEN LAUFSCHUH? WAS KANN ICH GEGEN VERLETZUNGEN TUN? WIE WERDE ICH SCHNELLER BEIM LAUFEN?
Diese Fragen beantwortet Ihnen eine medizinische Laufanlyse bei Spörer Sports. (Dauer ca. 2 Stunden) weitere Infos unter www.spoerer.de oder unter www.facebook.com/spoerersports • Spörer AG • Friedrichshofener Str. 6-10 • 85049 Ingolstadt • www.spoerer.de • f Sport_IN_A4.indd 1
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QUERBEET
Mammut am Fels
FOTO MAMMUT
Klettern ist mehr als Sport. Es ist eine körperliche und geistige Herausforderung. Man lernt schnell, überwindet dabei Grenzen und löst Routen, die zuvor unmöglich schienen. Kaum eine Sportart übt eine solche Faszination aus – egal, ob am Kunstfels in der Halle oder am Naturfels. Das Gefühl, die Route bezwungen zu haben, ist einzigartig! Der Alpinsportausrüster Mammut möchte diese Faszination mit seinen Kunden teilen und verlost mit der »Coach & Climb«-Aktion ein Kletter-Wochenende mit den Profis. Ein paar unvergessliche Tage mit den internationalen Mammut-Athleten wie David Lama, Anna Stöhr oder Jakob Schubert – inklusive Übernachtung, Betreuung und großer Auswahl an Testmaterial. Unter Anleitung der Profis lassen sich dabei die eigenen Fähigkeiten verbessern und neue Kletterfreundschaften knüpfen. Gewinnspielformulare gibt es ab April bei SPORT IN!
»Südtir ole r
Mein liebstes Alpenrezept Unter allen Einsendungen zum Gewinnspiel in der Winterausgabe von »Bewegt« hat das SPORT IN Team das Rezept von Oliver Steffke ausgewählt. Zwei weitere Exemplare des Buches »Das kulinarische Erbe der Alpen« gehen an Annette Gnöferl für ihr »Tiroler Gröstl« und Michael Olma für »Kaiserschmarrn zum Zwetschkenröster«. Alle Rezepte gibt es auf Anfrage unter bewegt@sport-in.net oder direkt bei uns im Laden.
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Tr is – dr ei Knödelvar ia tio
n e n« Für 6 Port ionen 5–6 Semm eln, get roc k net, gew 1 Zwiebel ürfelt (ca. 250 g) einige Stä ngel Peters ilie But ter 200 ml Milc h 3 Eier 1 T L Salz 3 E L Mehl Pfeffer 1 Prise Mu skat 1 E L Ge m ü se s u p p e n wü 300 ml Wa sser (bei S rze pinat etwa s weniger) Eier mit M ilch und Ö l hinzugebe n. Mit Salz verr ühren. Petersilie u n Semmelw d Pfeffer ürf abschmec ken. und Muska el, Gemüsesuppenw ürze, Mehl t vermisch en entsprech end angeb . Je nach Knödelart ratener (au Spinat bz sg w. Hartkäs e nach Wa elassener) Speck, Milch-Misc hl hinzufüg hung zur en Semmelm gut verme asse schüt . Eiern ge n . t en u nd A us de r M e n g e se c h s Knödel f großen To pf Salzwa ormen. In einem sser erhitz das sieden en. Die Kn de Wasser ö d e l in g e ziehen lass en. Das Wa ben und für 20 Minu ten sser sollte sonst die nicht koch K nö en, da lassen und del zerfallen. Die Kn ödel abt ro mit zerlas p sener But Teller anric ter übergo fen hten. Mit f ssen auf risch gerie servieren. benem Pa rmesan
QUERBEET
Hallo Hallux Plattfuß. X-Beine. Hallux valgus – Hallux was? Der sogenannte Schiefzeh oder Ballenzeh ist in Deutschland eine der häufigsten Fußfehlstellungen. Dabei wandert der erste Mittelfußknochen in Richtung Fußaußenseite, wodurch sich der vordere Teil des Fußes verbreitert. Gleichzeitig knickt die Großzehe nach innen weg und nähert sich den mittleren Zehen an. Der Großzehenknochen schiebt sich nach außen – und braucht Platz. Je nach Schwere sind Druckstellen, Entzündungen, Hammerzehen oder der vorzeitige Verschleiß des Gelenkknorpels die Folge. Fast immer leiden die Betroffenen aber an Schmerzen in »normalen« Schuhen. Modelle mit breiteren Leisten entlasten zwar das Großzehengrundgelenk ein wenig, oft aber nicht ausreichend. Zugleich geht meist der Halt im Schuh verloren. Um Menschen mit Hallux valgus schmerzfreies Wandern zu ermöglichen, hat der bayerische Schuhspezialist Hanwag einen Bunion-Leisten entwickelt. Der mittelhoch geschnittene Hanwag »Alta Bunion« ist ein rundum bequemer, leichter Wanderstiefel. Das gewachste Nubukleder als Außenhaut ist nicht nur besonders fein verarbeitet, sondern erweist sich als robuster Partner für die Wander-Ewigkeit. Im Fersen- und Mittelfußbereich ist er gleich geschnitten wie der bewährte Trekking-Leisten. Im Bereich des Ballens hat der neue Leisten jedoch eine Art Auswölbung, die dem Grundgelenk der großen Zehe mehr Platz bietet. Über diesen speziellen Leisten geschustert, bietet er Menschen mit Hallux valgus eine dauerhafte Erlösung von schmerzenden Füßen beim Trekking. Preis: EUR 199,95
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QUERBEET
HOCH HINAUS Daniela, Daniel und Sohn Felix verbringen ihre Sommer über den Wolken, auf 1.725 Metern. Im Mai startet für das Paar aus Ingolstadt die siebte Saison als Wirtsfamilie im Admonter Haus, einer urigen Hütte im österreichischen Gesäuse-Nationalpark.
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Vor seiner Zeit als Hüttenwirt im Gesäuse war Daniel Zimmermann sechs Jahre lang als Verkaufsberater in der Bergsportabteilung bei SPORT IN tätig. Heute freuen er und seine Frau sich über Besuch aus der oberbayerischen Heimat.
Rückkehr, nach vielen Überlegungen, nach vielen Mahnungen von Familie und Freunden, nicht so schnell ein sicheres Leben aufzugeben, wollten wir es wissen. Wir fuhren mit der Bewerbung in der Tasche zur ersten Hüttenbesichtigung.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eure Sommer komplett in den Bergen zu verbringen? Vor etwas sechs Jahren nahmen wir beide unbezahlten Urlaub und waren dann ein halbes Jahr mit dem Rucksack in Chile und Argentinien unterwegs. Man kommt dann auf allerlei Ideen, was man noch so machen könnte. Ein paar Wochen vor unserem Rückflug haben wir das erste Mal die Ausschreibung für das Admonter Haus im Internet gesehen. Wir waren fasziniert von einem »Leben auf der Hütte«. Aber würden wir das schaffen? Vier Wochen nach unserer
Menschen sind fasziniert vom Leben auf einer Hütte oder Alm. Doch die Realität ist oft eine andere. Wie sieht der durchschnittliche Arbeitstag auf der Hütte aus? Sieben-Tage-Woche, und die Haustür ist Tag und Nacht offen. Es gibt immer was zu tun! Einer kümmert sich um unseren Kleinen, der andere erledigt die wichtigsten Arbeiten: vorkochen, Hütte putzen, Stube richten, Lager richten, zwischendurch den Einkauf organisieren und natürlich auch hochtragen, die Hüttentechnik in Schuss halten und Holz hacken. Donnerstag und Freitag sind Großkampftage in der Küche,
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Wir von Nikwax tun alles, um unseren Einfluss auf Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Wir sind das einzige etablierte Unternehmen für Pflege- und Imprägniermittel für Outdoorkleidung, welches über ein Sortiment von Produkten verfügt, die auf Wasserbasis wirken, nicht brennbar sind und kein Fluorkarbon (PFC) enthalten. Wir haben immer die Nutzung von PFCs vermieden, weil wir überzeugt sind, dass sie für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt eine Gefahr darstellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite www.nikwax.de/umwelt
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Kontakt Admonterhaus: Mobil: +43 (0)680/1212395 www.admonterhaus.at
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Was erwartet die Gäste, die euch zwischen Mai und Ende Oktober besuchen kommen? Wir machen seit sechs Jahren bei der Kampagne »So schmecken die Berge« mit. Wir legen sehr viel Wert auf regionale Produkte, wenn möglich in Bioqualität. Wir backen unser Brot selbst und bieten auch sonst überwiegend Selbstgemachtes an. Es gibt unzählige Tourenmöglichkeiten direkt von der Hütte aus: Mittagskogel, Natterriegel und Hexenstein liegen in der Nähe ... und auch ein paar Klettersteige.
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Was ist euch als der schönste Augenblick »dort oben« in Erinnerung geblieben? Es gibt viele kleine schöne Augenblicke, welche die viele Arbeit und all die Entbehrungen wiedergutmachen: tolle Sonnenuntergänge, Blitz und Donner, der Sternenhimmel, die Ruhe. Oder viele nette Gäste, spontane Hilfe, wenn es mal drunter und drüber geht, ... wenn uns Gäste Obst oder Gemüse mitbringen oder Familie und Freunde zu Besuch kommen. Auch bei Schneesturm mal kurz auf den Berg gehen, im Herbst das Wolkenmeer im Tal sehen und selbst beim Frühstücken in der Sonne sitzen – einfach schön!
Eine saubere wasserdichte Jacke kann atmen und wird auf der Innenseite nicht feucht!
Auf Wass
Gibt es Momente, an denen ihr gerne einen normalen Job im Tal hättet? Nein!
Schmutz und aufgesogenes Wasser verhindern den Schwei abtransport aus dem Jackeninneren!
)
und an den Wochenenden wird wenig geschlafen. Wir kennen keine Langeweile – auch nicht an Schlechtwettertagen. Arbeitsstunden zählen wir nicht, aber es reicht sicher für ein ganzes Arbeitsjahr. Und ab und zu gehen wir auf den Berg, das tut den Beinen und dem Kopf gut – mal kurz weg und abschalten!
Trocken?
UNTERWEGS
SO SCHNELL DIE BEINE WOLLEN Warum nicht einmal eine Woche lang im Laufschritt durch die Berge ziehen, mit leichtem Gepäck und luftigem Schuhwerk? Auf einer Trailrunning-Reise vom Simplonpass nach Zinal lässt sich Freiheit im wahrsten Sinn des Wortes erleben. Grau und düster schaut der Adler über den Simplonpass gen Süden. Auch die strahlende Sonne, die sich gerade über den Kamm des 3.553 Meter hohen Monte Leone geschoben hat, vermag daran nichts zu ändern. Grimmig wirkt er an diesem schönen Morgen – und doch ist das Denkmal aus grob behauenen Granitquadern ein einzigartiges Wahrzeichen der Region. Soldaten der 11. Gebirgsbrigade, die von 1939 bis 1945 den nahen Grenzübergang nach Italien im Blick hatten, erbauten ihn als Symbol ihrer Wachsamkeit – und mussten sich
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sogar mit je einem Tagessold an den Baukosten beteiligen. So dichtete auch einer der Gefreiten: «Der Vogel, der nach Süden blickt, hat uns einen Tagessold gepickt». Wir sitzen am Sockel des großen Steinvogels und betrachten das Panorama. Dann schnüren wir unsere Schuhe noch einmal fester und laufen los, bevor die erste Busgruppe das Denkmal auf ihrer Wanderung erreicht. Aus den Augenwinkeln hat uns der Adler in der hügeligen Landschaft noch eine Weile im Blick, dann biegen wir ab gegen Westen in Richtung Bistinenpass. Schnurgerade führt der Weg eine Berg-
flanke hinauf – und doch sind die Höhenmeter kaum spürbar. Wir fliegen förmlich voran, mit dem kleinen Trink rucksack auf dem Rücken und den Füßen in leichten Laufschuhen. Wir müssen geradezu aufpassen, dass wir unsere Energie gut einteilen für den Tag mit seinen 20 Kilometern Wegstrecke. Denn diesmal ist alles anders. Und vor allem viel leichter. «Warum müssen wir eigentlich immer mit Wanderstiefeln und einem großen Rucksack unterwegs sein?», hatten Jens und ich uns bei der Planung gefragt. «Warum nicht mal eine Woche lang im Laufschritt
UNTERWEGS Auf dem Weg hinab ins Tal nach Gruben.
durch die Berge ziehen?» Wir waren uns schnell einig, dass es für uns als regelmäßige Läufer einen Versuch wert sei. Denn man braucht wenig Gepäck, wenn man tagsüber in den Bergen unterwegs ist und nicht einmal zeltet: ein Outfit für den Tag und eines für den Abend, ein zweites Set Unterwäsche, eine Regenjacke, eine Zahnbürste und neben Trinkwasser zwei, drei Schokoriegel für den jeweils nächsten Tag. Das passt locker in einen kleinen Laufrucksack. Und wer damit unterwegs ist, kann auch auf schweres Schuhwerk verzichten. Die Vorstellung, Wildnis, Natur, Berge, Bäche, Schneefelder, Steinböcke, Murmeltiere oder Wildblumen auch mal leichtfüßig erleben zu können, war überwältigend. Wir entschieden uns für einen Teil des 600 Kilometer und 34 Etappen langen AlpenpässeWegs, der von Chur bis an den Genfersee führt. Vom Simplonpass über Visperterminen, Saas-Fee, Grächen und Gruben bis nach Zinal. Fünf Tage, rund 100 Kilometer und 7.500 Höhenmeter im Aufstieg.
»WIR FLIEGEN FÖRMLICH VORAN, IN LEICHTEN LAUFSCHUHEN« Mit so leichtem Gepäck alles kein Problem, oder? Kurz vor der Abreise ist Jens sich plötzlich nicht mehr so sicher. Er ist zwar gut trainiert (besser als ich wahrscheinlich, doch das verschweige ich lieber erst mal), aber immerhin kommen wir aus Hamburg und mehr als 50 Höhenmeter am Stück sind hier schon schwer zu finden. Doch Trailrunning muss auch nicht heißen, dass man morgens losläuft, um so schnell wie möglich ans Ziel zu gelangen. Wir wollen die Bergwelt erleben, auch mal Pause machen und eine heiße Schokolade oder ein kaltes Bier trinken, die Füße in einem klaren Gebirgsbach baden. «Jetzt erst mal nicht anhalten», rufe ich trotzdem nach hinten, als wir den Bisti-
nenpass (2.400 m ü. M.) gerade passiert haben. Die 400 Höhenmeter vom Simplonpass hier hinauf waren kaum der Rede wert. Jetzt wird es noch besser: Der Trail führt ohne große Höhenunterschiede hoch über dem Grund des Nanztals in Richtung Gamsagletscher. Wir fliegen nur so dahin, ein breites Grinsen im Gesicht. Schade nur, dass der Blick bei diesem Tempo immer auf dem Weg bleiben muss – und man die Landschaft ringsum nicht wirklich genießen kann. Das Nanztal unter uns mit den grünbraunen Wiesen und den Nadelbäumen ist unbewohnt; Schafe und Ziege bilden als weiße Tupfer Kontraste. Die Gamsa schlängelt sich glitzernd und funkelnd, vom Gamsagletscher am Talschluss gespeist, in Richtung Rhone. Nach drei Kilometern können wir unterhalb des Gletschers auf einer feuchtfrischen Ebene zu einer 180-Grad-Kehrtwende ansetzen, um das Nanztal nun auch vom westlichen Hang betrachten zu können. Dort verlaufen die nächsten fünf Kilometer des Trails parallel zu alten Suonen in Richtung Visperterminen – jenem kleinen Ort, der heute unser Etappenziel ist. Die Legende besagt, dass einst der liebe Gott den Trebinern, wie sich die Bewohner Visperterminens nennen, angeboten hat, sich um die Bewässerung der Gegend zu kümmern. Doch den Trebinern war das zu unsicher. Sie erbauten die Suonen, jene charakteristischen Bewässerungskanäle, die man überall im Wallis findet. Seit 1916 gar in einem über zweieinhalb Kilometer
Braun-weiße oder pechschwarze Kühe warten am Wegesrand.
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UNTERWEGS
Die Wege sind perfekt ausgeschildert – das Verlaufen ist unmöglich.
langen Tunnel von der Gamsa durch den Berg bis nach Visperterminen. Dass dort ausreichend Wasser ankommt, ist immens wichtig. Immerhin zählt die Gegend zu einer der trockensten der Schweiz und ist gleichzeitig Heimat der höchstgelegenen Weinreben Europas. Besonders am Abend, als wir unseren Flüssigkeitshaushalt längst mit diversen Apfelschorlen und Wasser ausgeglichen haben und beim Essen im Restaurant Heida zum gleichnamigen Wein übergegangen sind, wissen wir das zu schätzen. Über satte Wiesen und vorbei an einer Alm und an gerade gezogenen und trotzdem uralten Natursteinmauern laufen wir tags drauf leicht bergan in Richtung Gspon.
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Dann durch einen lichten Wald, in dem knorrige Lärchen zauberhafte Schatten auf den Boden werfen. Es duftet nach Wald und Sommer, nach Blumen und Kräutern. Wir sind ganz allein hier, versuchen leise zu laufen und halten immer wieder inne. Als wir aus dem Wald ins Freie gelangen, ist das Bietschhorn wieder da. Im Nordwesten. Der markante Berg verfolgt uns seit dem ersten Pass gestern: 3.934 Meter hoch, wie ein kindlich gezeichneter Gipfel, ein graues, gleichmäßiges Dreieck. Doch nun ziehen uns auch das Weißhorn und der Balfrin in ihren Bann. Als wir Gspon erreichen, das kleine Dorf hoch oben am Hang über dem Saastal, genehmigen wir uns eine kalte Ovomaltine.
Der Weiler liegt auf einer sonnenverwöhnten Terrasse und ist aus dem Tal nur mit einer Seilbahn für maximal zehn Personen erreichbar. Das besondere an Gspon (abgesehen vom Ottmar-Hitzfeld-KunstrasenFußballplatz am Ortseingang): Nirgendwo in der Schweiz liegt die Baumgrenze so hoch wie hier. Dass das am häufigen guten Wetter liegt, wie uns der Wirt erzählt, verstehen wir noch besser, als wir aus dem Schatten seiner Sonnenschirme treten: es ist noch heißer als bei unserer Ankunft. Wir folgen den Schildern nach Saas-Fee und schwitzen in schattenlosem Gelände. Doch die Luft wird zunehmend drückender, Wolken ziehen auf. Und als wir nach einer Weile wieder im Wald laufen, fängt es auch schon an zu regnen. «Von wegen: immer gutes Wetter», meint Jens und versucht durch die Baumwipfel irgendwo wieder blauen Himmel zu finden. Da kommt das kleine, mit Filzstift beschriebene Holzbrett an einer zwergwüchsigen Lärche gerade recht: «Warmer Tee oder Kaffee bei der Hütte.» Wenig später sitzen wir auf einer überdachten Terrasse der Alphütte Obere Schwarze Wald. Der Tee ist süß wie Sirup, dafür sitzen wir im Trockenen. Der Wirt erklärt uns, dass wir uns gerade von der trockensten in die feuchteste Region des Wallis bewegen. «Und wenn die Wolken so wie jetzt über den Balfringletscher
UNTERWEGS Hoch über dem Nanztal führt ein wunderbarer Singletrail in Richtung Gamsagletscher.
ziehen, dann kommt immer das mieseste Wetter», sagt er und kneift die Augen noch etwas weiter zusammen. Vielleicht will er uns nur ärgern, weil wir ein wenig fehl am Platz wirken mit unseren Laufk lamotten, den scheinbar berguntauglichen, leichten Schuhen und kleinen Rucksäcken. Wir trinken aus und laufen weiter, sobald es trocken ist. Durch einen Wald, der von viel Feuchtigkeit erzählt: phosphoreszierend grüne Flechten überziehen Steine, mächtige Kiefern und Lärchen. Der Trail schlängelt sich geschmeidig durchs Gelände, die wenigen Pfützen sorgen für Abwechslung. So wie wir gestern Nachmittag über die Hänge hoch über dem Saastal nach Süden bis nach Saas-Fee gelaufen sind, geht es heute auf der anderen Talseite gen Norden. Schon früh verlassen wir am nächsten Morgen unser Hotel, laufen durch die autofreien, noch leeren Gassen des bekannten Wintersportorts und vorbei am Hotel Allalin, wo wir am Abend unseren Hunger mit einigen Portionen Raclette gestillt haben. Ein paar Rentner schauen uns verständnislos hinterher und ganz schnell sind wir allein, auf einem weich federnden Waldweg, dem Carl-ZuckmayerWanderweg. Der deutsche Schriftsteller, der vor den Nationalsozialisten fliehen musste und lange Zeit in den USA lebte,
liebte die Bergwelt des Wallis. Von seinem ersten Besuch ist ein Zitat überliefert: «Wenn man nur hier bleiben könnte.» 1957 wurde sein einstiger Wunsch Wirklichkeit: Er kaufte ein Haus in Saas-Fee und wurde 1966, für seine letzten elf Lebensjahre, Schweizer Staatsbürger. Durch eine Wellblechröhre queren wir den schäumenden Biderbach und erlangen mit jedem weiteren Meter einen besseren Blick auf den gleichnamigen Gletscher, wie er hoch über uns am Hang klebt: brauner Fels, weißes Eis, darüber das Blau des Himmels. In solchen Momenten wird einem unweigerlich vor Augen geführt, wie lange es her ist, dass die Gletscherzunge den Boden berührte, auf dem wir jetzt stehen. Auch die Gletscher des Wallis befinden sich auf dem Rückzug. Nach den aus Gletschersicht besonders schlimmen Jahren 2003 und 2006 bewahrte nach der großen Hitze im Juli 2010 nur der danach so kühle Sommer vor zu großen Verlusten.
»WIR SIND GANZ ALLEIN HIER UND HALTEN IMMER WIEDER INNE« Führte der Weg gestern eher über liebliche Wiesen und vorbei an kleinen Almen, geht es heute durch immer schrofferes Gelände. Auf 16 Kilometern gibt es keine Möglichkeit zur Einkehr und doch den wohl schönsten Abschnitt unseres Laufs vom Simplonpass nach Zinal. Auf weiten Abschnitten ohne größere Höhenunterschiede klebt der Trail am felsigen Hang, strömt gleichmäßig dahin wie das Wasser der Suone. Mal links, mal rechts, ein bisschen auf, ein bisschen ab. Wir laufen mehr und schneller als an den letzten Tagen und sind doch hin- und hergerissen, weil das verbleibende Wegstück nach Grächen zwangsläufig immer kürzer wird – und doch eigentlich endlos weitergehen könnte. Am Ortsrand von Grächen liegt mit dem Nikolaital das markanteste Tal der Schweiz: vom Talboden in St. Niklaus bis hinauf zum nahen Gipfel des Doms – dem mit 4.545 Metern höchsten, komplett in
UNSER MITARBEITER DANIEL SCHALLA EMPFIEHLT: DER SITZT Nichts stört beim Trailrunning mehr als ein herumwirbelndes Etwas auf dem Rücken. Der »Advanced Skin Hydro 12«-Rucksack von Salomon liegt dank der Sensifit-Konstruktion nah am Rücken und Oberkörper an, ohne dabei einzuschnüren. Auf der Vorderseite ist er mit Trinkbehältern ausgestattet, die mit abnehmendem Füllstand schrumpfen. PREIS: EUR 169,95
GRIFFBEREIT Der Salomon »Speedcross 3 CS«Runningschuh ist der Laufschuh für Schön- und Schlechtwettertage. Die strategisch platzierten Textileinsätze und das aggressive Profil sorgen für Komfort und Grip auf nassen, rutschigen Trails. Die präzise Passform sorgt für das nötige Vertrauen, um es bei jedem Wetter mit dem matschigsten Trail aufzunehmen. Aber auch auf sonnigen Wegen ist er ein zuverlässiger Begleiter. PREIS: EUR 134,95
TEMPOMACHER Ultraleicht muss die Ausrüstung für die vertikalen Meter sein – im Rennen wie im Training. Diesen Anspruch erfüllt der »Speed Stick Carbon« von Leki. Superleicht und extrem steif ist der hochmodulare Carbonschaft. Er ist schnell zu verpacken und leicht in der Handhabung. GEWICHT: 130 GRAMM. PREIS: EUR 179,95
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UNTERWEGS
Rund um den Ort Visperterminen liegen die höchsten Weinberge Europas.
der Schweiz liegenden Gipfel – sind es mehr als 3.400 Meter Höhenunterschied. Bei einer horizontalen Entfernung von gerade mal zehn Kilometern. Um unsere Knie etwas zu schonen, nehmen wir den Postbus von Grächen nach St. Niklaus und von dort die winzige Seilbahn hinauf zur Alp Jungu. Mit in der Gondel sitzen eine Mutter mit ihren beiden jungen Töchtern, zwei Hunde und zwei Katzen. Im letzten Jahr war sie dort oben die Sennerin. «Und in diesem Jahr gibt es Probleme mit den Mäusen», erzählt sie. «Die knabbern den ganzen Käse an. Also bringen wir dem Senn unsere Katzen. Die wissen, was zu tun ist.» Zur entspannten Auffahrt kommen noch ein Kaffee und ein Stück Kuchen im Weiler, dann ist es Zeit, weiterzulaufen: Der Augstbordpass wartet auf uns – und damit knapp 1.000 Höhenmeter. Ein Hirte treibt uns eine Herde Kühe entgegen, in Serpentinen schraubt sich der Weg in die Höhe. Das Kleine Matterhorn ist zu sehen, Castor und Pollux auch, das mondäne Zermatt liegt nicht weit entfernt, aber versteckt tief unten im Tal. Das Gelände wird zunehmend gerölliger, uns entgegenkommende Wanderer immer weniger. Irgendwann sind wir ganz allein und bleiben es für den Rest der Etappe. Wir scheuchen Alpenschneehühner auf, Murmeltiere pfeifen, um ihre Artgenossen vor diesem ungewöhnlich schnell heranstürmenden Duo zu warnen. Doch im letzten Teil des Anstiegs werden
auch wir langsamer – denn wo es wirklich steil wird, ist laufen reine Energieverschwendung. Die letzten Meter hoch zum Pass (2.894 m ü. M.) gehen auch wir ganz normal. Und freuen uns oben genauso sehr, als hätten wir einen schweren Rucksack hinaufgeschleppt. Dann führt unser Weg ins Turtmanntal, in den kleinen Ort Gruben, gute fünf Kilometer entfernt, dem Endziel unserer vorletzten Etappe. Auf den ersten Metern des Abstiegs zeigt sich die Sonne zum letzten Mal für heute. Wolken ziehen auf und fegen vom Wind getrieben über uns hinweg, es wird schnell düster. Doch das Wetter passt zur Landschaft, es ist sehr wild hier oben, wir queren letzte Schneefelder und laufen an Schmelzwassertümpeln inmitten großer Geröllfelder vorbei. Über einzelne Terrassenfelder und voneinander abgesetzte Plateaus verlieren wir weiter an Höhe und laufen zuletzt durch einen verzauberten Kiefernwald. Das nahende Gewitter schickt Windböen voraus; es donnert, Blitze zucken am Himmel. Als wir aus dem Wald auf den lichten Talboden treten und schon die Lichter des nahen Hotels Schwarzhorn vor uns sehen, öffnet der Himmel seine Schleusen. Zeit, unseren Trumpf auszuspielen: Wir nehmen die Beine unter die Arme, so wie wir es mit Wanderschuhen niemals tun könnten! Text und Fotos: Lars Schneider
INFOKASTEN: ALLGEMEIN In 34 Etappen führt der Alpenpässe-Weg von Chur bis zum Genfersee durch den Süden der Schweiz. 34 Etappen auf 600 Kilometern, für die man – will man den Weg an einem Stück gehen – seinen Jahresurlaub opfern muss. Doch es lohnt sich sehr, den langen Weg auch in Teilstücken kennenzulernen. Eine klassische Wochentour führt in fünf Etappen vom Simplonpass bei Brig bis nach Zinal. ROUTE Simplon Pass – Visperterminen – Saas-Fee – Grächen–Gruben–Zinal. VERANSTALTER Die Reise kann auf eigene Faust geplant und durchgeführt werden oder aber mit Unterstützung des Veranstalters SwissTrails. Die fünftägige, ungeführte Tour inklusive Hotelübernachtungen und Gepäcktransport kostet ca. 550 EUR. Infos bei SwissTrails, Tel. +41/(0)44 450 24 34, E-Mail: info@swisstrails. ch, www.swisstrails.ch. LITERATUR Wanderland Schweiz: Alpenpässe-Weg, David Coulin, AT Verlag. Offizieller Führer, der den gesamten Trail abdeckt und für jeden Tag eine kurze Beschreibung sowie Angaben zu den Höhenmetern etc. liefert. 14,90 EUR. INFOS www.wandersite.ch/ alpenpaesseweg.html www.myswitzerland.com.
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DER NEUE
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KATHEDRALEN AUS FELS Monumentale Bergriesen hautnah aus einer ganz neuen Perspektive entdecken: Eine Klettersteigtour rund um Wolkenstein im Grödnertal verleiht dem Ausdruck »heiliger Berg« eine neue Dimension. Ein monumentales Naturschauspiel mit Gänsehautgarantie in drei Akten. Gerade hat sich die Sonne von Osten über das Sellajoch geschoben. Schon steht der erste kleine Geschicklichkeits- und Tauglichkeitstest an. Der Einstieg in den wackeligen Stehkäfig der LangkofelGondelbahn stellt das morgendliche sensomotorische Leistungsvermögen auf die Probe. Drei, vier Sprintschritte, und rein in die schaukelnde »Telefonzelle«!
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Wer beim Boarding die nötige Feinmotorik vermissen lässt, wird möglicherweile nicht ganz freiwillig, aber unvermeidlich seinen Mitfahrer umarmen. Sollten bei der Fahrt hinauf zur Langkofelscharte ernsthafte Schwindelgefühle aufkommen, bleiben bis zum Ausstieg an der Bergstation noch 492 Aufzugshöhenmeter Zeit, in sich zu gehen und zu überle-
gen, ob die bevorstehende Tour tatsächlich die richtige ist. Noch mehr bewegte Liftfahrten stehen zwar nicht an. Doch so manche Situation wird noch gutes Gleichgewichtsgefühl und Schwindelfreiheit erfordern. Schließlich geht es vier Tage lang von Klettersteig zu Klettersteig rund um Gröden – quasi im Hochseilgarten durch die Dolomiten.
UNTERWEGS
Traumpanorama: auf dem Weg zum Pössnecker Klettersteig.
Frisch ist es an der Bergstation auf 2.682 Meter. Die Nordflanke der Langkofelscharte liegt im Schatten. Der Boden ist gefroren. Der Pfad hinab zur Langkofelhütte gleicht dem Abstieg in eine kalte Gruft. Bergführer Ivo und Katerin aus dem Grödnertal werden immer ruhiger. Fast ehrfürchtig bleibt Ivo nach einer Stunde Marsch kurz stehen und blickt in die Runde. Ringsum streben schattengraue Felstürme gen Himmel. »Das ist die Gotik der Natur ...«, philosophiert Ivo und zieht Parallelen zur mittelalterlichen Architektur. Unten düster, oben licht. Der Weg zum Einstieg des Oskar-Schuster-Steiges gleicht einer Prozession durch das Kirchenschiff einer alten Kathedrale. Und wenn der Wind um die Felsblöcke säuselt, ist es bisweilen, als höben Mönche zu einem gregorianischen Choral an.
Eine halbe Stunde andächtigen Schweigens und Staunens später ist der Einstieg des Klettersteiges hinauf zum Plattkofelgipfel (2.969 m) erreicht. »Sicher ist sicher«, meint Ivo, während er und Katerin den Klettergurt und die Klettersteigsets anlegen. »Der Steig zählt nicht zu den steilsten, aber ein paar Passagen sind nicht mit Stahlseilen gesichert«, bemerkt Ivo, während er ein Seil aus dem Rucksack zieht. Er bindet Katerin ins Seil ein, und los geht’s. Hinauf ins Allerheiligste der Dolomiten. Tatsächlich ist die Berggruppe um den Langkofel, den Saslonch, wie der »lange Fels« auf ladinisch heißt, nicht nur Wahrzeichen, sondern auch so etwas wie der heilige Berg der Region, seit ihn der Österreicher Paul Grohmann 1869 als Erster bestiegen hat. Die Nordroute auf seinen etwas weniger dramatisch steilen Nachbarn, den Plattkofel, erschloss 27 Jahre später der deutsche Alpinist Oskar Schuster. Ein Jahr später, 1897, wurde die Route an einigen gefährlich ausgesetzten Stellen mit Fixseilen versehen – der Vorläufer des heutigen Klettersteiges. Nach zwei Dritteln der Strecke, einigen Metallleitern, stählernen Steigbügeln und leichter Kletterei über unzählige Felsvorsprünge wacht in einer Querung unter einem Felsvorsprung eine holzgeschnitzte Marienstatue. Ivos Vergleich mit der Kathedrale war also doch nicht so abwegig. Die Gipfel ringsum stehen da wie steinerne Spitzbogenstreben im Himmelsgewölbe. Längst ist die Sonne über die Grate geklettert. Die schattige Düsternis liegt tief unten. Der Fels ist angenehm warm. Katerin wohnt in Wolkenstein, am Fuße des Saslonch. Es ist nicht das erste Mal, dass sie hier oben durch die Felsen turnt, und doch genießt sie es jedes Mal neu. »Himmlisch«, meint sie mit einem ebensolchen Lächeln. Doch Vorsicht, bei allen Hochgefühlen will jeder Schritt konzentriert gesetzt sein. Denn nach über 100 Jahren sind einige der Tritte blankgetreten wie die Altarstufen eines Doms. Und wer ausrutscht, kann trotz Sicherung am Seil einige Meter stürzen und sich verletzen.
»HINAUF INS ALLERHEILIGSTE DER DOLOMITEN« Noch ein paar Steilstufen, dann hat die Himmelsleiter ein Ende – nicht wirklich im Himmel, aber auf dem Gipfelplateau mit einer Aussicht von beinahe überirdischer Schönheit. Seiseralm, Sella, Geisler- und Palagruppe – die Dolomitenklassiker reihen sich wie Prunkobjekte der Stuckateurskunst karussellartig um den Gipfel. Langsam, aber sicher wird verständlich, weshalb Klettersteigtouren seit einigen Jahren einen solch enormen Boom erleben. Auch wenn sie manch »echter Kletterer« als »Krückenkletterei für Flachlandtiroler« abtut, durchziehen in beinahe wöchentlichem Rhythmus neue Vie ferrate die Felswände der Alpen. Über 1.000 mit Stahlseilen und Tritthilfen gesicherte Routen gibt es mittlerweile. Ein Schwarm Dohlen macht sich über die Reste der Gipfelbrotzeit her – Zeit, aufzubrechen. Schließlich ist das Tagesziel noch längst nicht erreicht. Der Rückweg über die Plattkofelhütte und das Rifugio Sandro Pertini am Friedrich-August-Weg ist noch lange genug, dabei aber nie lang-
Tiefblick: über den OskarSchuster-Steig zum Plattkofel.
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Eisentritt: Kletterhilfen am Oskar-Schuster-Steig.
weilig. Zumindest, wenn das Wetter so klar ist wie an diesem Tag und die Aussicht immer neue Überraschungen bietet. Erneut im Schatten kalten Kalkgemäuers beginnt die Tour am nächsten Vormittag. Die Sonne hat es noch nicht bis an die Westseite des Sella-Massivs geschafft. Mächtig und klobig wie die Türme von Notre-Dame schließen die Sellatürme an die beinahe senkrechte Wand, durch die der Pößnecker Klettersteig mehrere hundert Höhenmeter steil nach oben zieht. »Damals eine echte Leistung«, sagt Bergführer Reinhard Senoner, der Katerin heute auf der Tour begleitet. »Die großartige Kühnheit des Gedankens, einen Durchstieg durch die senkrechten Wände der Sella zu bahnen, die Großzügigkeit und technische Kunst, womit dieser Gedanke verwirklicht wurde, werden dieser neuen Anlage ... den gebührenden Ehrenplatz in der Geschichte des hochalpinen Wegebaus sichern«, schrieb die Sektion Pößneck des Deutschen Alpenvereins über die Fertigstellung des Steiges vor 100 Jahren.
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Ausblick: Die Marmolada vor der Nase.
Eigentlich, meint Reinhard, waren Klettersteige ja auch damals nichts wirklich Neues. Seile und Leitern nutzten die Älpler schon vor Jahrhunderten, um Bergdörfer zugänglich zu machen oder auf Almen zu kommen. Der erste Klettersteig für den alpinen Tourismus war schon rund 70 Jahre vor dem Pößnecker Steig entstanden – 1843 am Dachstein in Österreich. Damals noch mit Schiffstauen statt Stahlseilen. »Harte Handarbeit war das damals noch«, erzählt Reinhard und deutet auf die Tritte, die der Grödener Maurermeister dell’ Antonio einst mit seinen Kollegen in den Fels geschlagen hat. Viele davon leisten noch heute wertvolle Dienste. Nach etwa einer Viertelstunde ist die erste »Schlüsselstelle« des Klettersteiges erreicht. Ein enger Kamin zwischen senkrechten Felsplatten. Beim Spreizen und Stemmen ist ordentlich Kraft in Armen und Beinen gefragt. Noch heute zählt der Pößnecker Steig zu den anspruchsvolleren in den Dolomiten. Von der schattigen Kühle ist nichts mehr zu spüren. Die
Anstrengung heizt ein. Schweißtropfen kullern unterm Helmrand hervor. Ein Blick nach unten sorgt für noch ein paar Schweißtropfen mehr – nichts als senkrechter Abgrund! Eine gewisse alpine Fitness und eine realistische Einschätzung sind da schon gefragt. Zeigen doch aktuelle Bergunfallstatistiken, dass gerade auf Klettersteigen die Zahl alpiner Notfälle angestiegen ist – meist, weil Drahtseilakteure ihre Kräfte und ihr Können falsch einschätzen. Katerin aber kraxelt über die Stelle hinweg, als wär’s ein mickriger BoulderFelsen. Kein Wunder, die Skilehrerin geht mit ihrem Freund im Sommer regelmäßig Klettern. Sich die meisten Passagen an einem Stahlseil entlang hangeln zu können, erscheint da geradezu als Luxus. Ein paar Schlüsselstellen und etwa eine Stunde später wird die Kletterroute plötzlich zum Bergpfad. Die Schuttwüste, durch die er führt, wirkt wie ein Lagerplatz für Baumaterial. Rohstoff für neue Felstürme. Der Weg führt zum Sattel zwischen Piz Ciavazes und Piz Selva.
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Weiter. Es geht wieder in die Vertikale. Wieder beginnt eine leichte Kletterei, teils sogar ohne Absicherung durch Stahlseile. Doch der gute dell’ Antonio hat seinerzeit ganze Arbeit geleistet. Überall dort, wo es knifflig werden könnte, hat er zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen griffigen Felsvorsprüngen und Sanduhren Tritte und Griffe ins Gestein geschlagen. Höhenmeter für Höhenmeter geht es wieder hinein in eine beinahe unwirkliche Welt aus Felsskulpturen. Manche wirken wie Zinnen einer Burg, andere wie die Grotesken der »Galerie des Chimères« auf der Balustrade von Notre-Dame. Man braucht nicht viel Fantasie, um an jedem Grat ein steinernes Fabelwesen zu entdecken.
»MYSTISCH WIE EIN REQUIEM MIT WEIHRAUCHWOLKEN«
Ein perfekter Platz, um auf einem der Felsklötze die Beine baumeln zu lassen und den Logenblick auf die Marmolada zu genießen. Auch dort führt bereits seit 1903 ein Klettersteig auf den 3.343 m hohen Gipfel. »Doch der Zustieg wird immer schwieriger«, berichtet Reinhard. Mit zusammengekniffenen Augen deutet er auf die rau wirkende Gletscherzunge. »Siehst Du, dort? Das sind Spalten. Jedes Jahr werden es mehr.«
Mystisch, als fände ein Requiem mit Weihrauchwolken statt, präsentiert sich die steinerne Kathedrale auf dem SelvaGipfel. Nebelfetzen verhüllen den Blick auf Sass Pordoi und Piz Boe ... und geben ihn Augenblicke später wieder frei. Schnell ein Riegel, ein paar Nüsse. »Wir sollten weiter«, mahnt Reinhard. »Das helle Gestein, der Nebel ... auf dem Altopiano delle Meisules verlierst du bei schlechter Sicht leicht die Orientierung.« Doch Katerin und Reinhard haben Glück. Als wäre er nur Teil einer kurzen dramatischen Inszenierung löst sich der Nebel Minuten später ins Nichts auf. Die Sonne taucht die Felsen in goldenes Nachmittagslicht. Der Marsch erinnert an den
In die Senkrechte: steiler Start am Pößnecker Klettersteig.
UNSER MITARBEITER DANIEL WOLTER EMPFIEHLT: DRITTER ARM Die Klettersteigbremse »Ferrata. bloc« von Austrialpin lässt sich mit jedem Klettersteigset kombinieren. Die Bremse wird wie ein Klettersteigset in die Sicherungsschlaufe des Gurtes eingebunden. Aufwärts läuft sie locker am Drahtseil, im Falle eines Sturzes blockiert sie an Ort und Stelle. PREIS: EUR 84,95
FALLSICHERUNG Das »Cable Comfort 2.3«-Klettersteigset von Edelrid bietet dank geprüfter Bandkonstruktion besonders hohe Sicherheit. Der Schließmechanismus mit automatischer Verschlusssicherung öffnet sich durch alleinigen Druck auf die Handballensicherung. PREIS: EUR 120,00
ZUM ZUGREIFEN Es sind die durchdachten Details wie ein NeoprenKnöchelschutz, Frotteedaumen zum Schweiß abwischen und die QuickpullAusziehhilfe, die den »Via Ferrata«-Handschuh von Chiba zu einem unverzichtbaren Zubehör im Klettersteig machen. PREIS: EUR 19,95
KLETTERSTEIGKOMPAGNON Schmal geschnitten und mit abriebfester Spitze, so findet der »MTN Trainer Mid GTX« von Salewa Platz auf fast jeder Felskante. Besonderheit: Die entfernbare Doppeleinlegesohle sorgt für mehr Platz für geschwollene Füße an heißen Tagen. Günstiger Alleskönner für den Fuß. PREIS: EUR 189,95
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UNTERWEGS Glanzstück: Die letzten Meter zum Gipfel des Piz Selva.
KLETTERSTEIGE RUND UMS SELLA-MASSIV Sella Ronda – für Skifahrer wie Mountainbiker ist die Dolomitenrunde ein unvergessliches Highlight. Doch auf abgewandelten Routen kommen auch Wanderer und KlettersteigFans auf ihre Kosten. Wir haben die fünf schönsten Klettersteige rund um Wolkenstein im Grödnertal zusammengestellt. Sie lassen sich zu einer fünftägigen Rundtour verbinden. Alle Klettersteige sind aber auch als Tagestouren mit Hotelübernachtung im Tal ein Erlebnis. Die Etappen: 1. Tag: Sellajoch – Langkofelscharte – Langkofelkar – Langkofelhütte – Oskar-Schuster-Steig – Plattkofel – Plattkofelhütte – Rifugio S. Pertini – Friedrich-August-Weg – Sellajoch 2.Tag: Sellajoch – Pößnecker Steig – Piz Selva – Altopiano delle Meisules – Val Lasties – Sellajoch 3.Tag: Sellajoch – Grödnerjoch – Bergstation Dantercepies – Cia Ferrata Pit la Cir (Tschierspitze) – zurück Dolomitenhöhenweg – Tschierjoch – Val Chedul – Wolkenstein
Grand Canyon. Schöner könnte der lange Rückweg ins Val Lasties und zurück zum Sellajoch nicht sein. »Ich könnte mir nicht vorstellen, woanders zu leben als hier in den Dolomiten«, philosophiert Katerin beim Abstieg. Verständlich. Aber ist diese Felslandschaft wie von einem anderen Stern auf Dauer nicht doch etwas karg? »Es geht auch anders«, verspricht Katerin. Nach der nächsten kürzeren Klettersteigetappe auf die Große Tschierspitze geht’s zwei Tage später auf ihren Hausberg, den Mont de Stevia am Eingang des Langentals bei Wolkenstein. Es ist auffallend grün hier. Wiesen, Wälder, sogar an die Felswand krallen sich Bäume und Graspolster. »Mein Lieblingssteig«, meint Katerin an einem Felsvorsprung mit Tiefblick nach Wolkenstein. Als Sportlerin packt sie ganz andere Kaliber als diese Route. Doch ihr gefällt die Stimmung hier. Die Berge
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wirken weniger bedrohlich und gigantisch, sanfter eben. »Wenn es im Sommer abends lange hell ist, gehe ich den Steig oft noch nach dem Abendessen«, sagt sie und lächelt, als blicke sie gerade in den Sonnenuntergang. Und dann fügt sie hinzu: »Mit Glück sehen wir gleich noch einen Adler kreisen. Dort drüben in der Wand hat er seinen Horst.« Wahrscheinlich ist dem König der Lüfte an diesem Tag aber doch etwas zu viel zweibeiniges, behelmtes Fußvolk auf dem Stevia-Klettersteig unterwegs. Jedenfalls hält er sich versteckt. Eine Überraschung wartet am Ausstieg des Klettersteigs dann aber doch noch. Statt durch eine Felswüste zieht sich der Weg zur Stevia-Hütte über grüne Almwiesen. Ringsum ragen steinerne Kathedralen empor. Ein geradezu feierliches Finale des letzten Drahtseil-Aktes. Text und Fotos: Christian Penning
4.Tag: Wolkenstein – Stevia-Steig – Stevia-Hütte – Silvesterscharte – Wokenstein (Alternative: Stevia-Hütte – Pizascharte – Regensburger Hütte – Col-Raiser-Hütte 5.Tag (optional): Col Raiser – Sas Rigais – Klettersteig Süd und Ost (Überschreitung) – Col-RaiserKabinenbahn – St. Ulrich Guiding: Grödner Bergführervereinigung, Tel. +39 0471 794133, guidegardena.com Web: Detaillierte Infos zu den Klettersteigen gibt’s auf www.klettersteig.de und www.via-ferrata.de
erdmannpeisker / Robert Bösch
PRÜFSTEIN. Je spektakulärer der Plan, desto wichtiger die Qualität der Ausrüstung. 28 Top-Alpinisten wurden eingeladen, am Ago del Torrone das Equipment live zu prüfen. Fazit: Qualität und Funktionalität top. Selbst unter härtesten Bedingungen vereint das umfangreiche alpine Angebot von Mammut Sicherheit und maximalen Komfort. Mehr entdecken: www.mammut.ch
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7.5 Twilight
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BELLA VITA IN DEN BERGEN Weites Hochland, bizarre Berge und Wolfsgeheul. Verborgen im mittelitalienischen Abruzzen-Gebirge liegt der Nationalpark Gran Sasso. Nur selten verirren sich Wanderer in das wilde Herz Italiens. Eine Bergtour mit kulinarischen »Hindernissen«. »So sieht also das Versteck eines Auftragsmörders aus?« Der Gedanke lässt Sebastian schmunzeln. Er setzt sich auf den Rand des Dorfbrunnens und beißt genüsslich in sein Prosciutto-Panino. »Na, dann habe ich mir wohl den falschen Beruf ausgesucht!« Sicher, George Clooney hat die Rolle des pensionierten Auftragskillers im Film »The American« nur gespielt. Aber wir können gut nachvollziehen, wieso er in dem Hollywood-Streifen diesen Ort als imaginäres Versteck wählte. Castel del Monte, das mittelalterliche Bergdorf am Rande des Nationalparks Gran Sasso erfüllt alle Filmvoraussetzungen: abgelegen, alt und mysteriös. Zwischen »Signores» mit Zahnlücken und runden »Mamas« versteckt sich der Verbrecher vor seinen Verfolgern. Weit weg von großen Städten und nahe am echten italienischen Bergleben, wo auch wir
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zwei auf der Suche nach einsamen Gipfeln gelandet sind. »Die Einheimischen sitzen lieber im Café als am Gipfel. Deshalb habt ihr dort die Wanderwege für euch alleine.« So hatte es uns Markus, ein befreundeter Bergführer prophezeit. Unser erster Eindruck gibt ihm recht: Weder Touristen noch Hollywood-Geheimagenten sind zu sehen, als wir uns in einem urigen Restaurant die frische Pasta schmecken lassen. Serviert von Mama Carlotta höchstpersönlich. Sie bedient uns mit einem Lächeln. Schließlich weiß sie, was wir für die kommenden Touren tanken müssen: Kohlenhydrate. Entsprechend üppig fallen die Portionen aus. Doch sportliche Herausforderungen erwarten nach dem Aufbruch aus dem Dorf erst einmal nur unseren 90 PS starken Begleiter. Die Straße, die sich hinter Castel
del Monte den Berg hinaufwindet, bereitet dem 20 Jahre alten Gefährt Probleme. Ein Krächzen, Stottern und Quietschen. Wie ein ins Alter gekommener Tänzer walzen die Reifen über den glühenden Asphalt und schrauben sich Serpentine für Serpentine in Richtung Horizont. Lange macht der Motor das nicht mehr mit, ohne eine tödliche Hitzewallung zu erleiden. Ein besonders lautes Stöhnen scheint den Campingbus auf die Kuppe hinaufzutragen. Dort eröffnet sich der Blick auf ein einsames Bergparadies. Campo Imperatore – das kaiserliche Feld! So heißt das Hochland am Fuße der Gran-Sasso-Gebirgskette in den Abruzzen. Wer die knapp 2.000 Höhenmeter bergauf auf sich nimmt, betritt eine andere Welt. Rau, karg und faszinierend. Dort, wo sich Wolf und Bär »Gute Nacht« sagen, ist kein Platz für menschliche Siedlungen oder moderne Hotellandschaften.
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»Wilde Stürme, die Bäume umwerfen und Dächer von Häusern reißen. Zottige Hunde von der Größe der Bernhardiner tragen um den Hals ein starkes, mit Eisenstacheln besetztes Lederband zum Schutz gegen den Biss des Abruzzenwolfes.« So schildert ein französischer Reiseführer aus dem Jahr 1949 die Berge der Abruzzen.
»EIN KLEINES TIBET MITTEN IN DEN ABRUZZEN « Nur eine mit Schlaglöchern übersäte Straße windet sich durch die grünen Hügel. Seinen Spitznamen »kleines Tibet« hat dieses Stück Land dem Dalai Lama selbst zu verdanken. Als er das Hochland besuchte, kamen ihm die Tränen. So sehr erinnerten ihn die sanften Hügel an seine verlorene Heimat Tibet. »Wenn es dort genauso aussieht wie hier, kann ich mir den teuren Flug nach Tibet ja sparen«, scherzt Sebastian, als er aus dem Reiseführer vorliest. Erst das Quietschen der Bremse reißt ihn aus seiner Rede und gleichzeitig fast aus dem Sitz. Hinter einer Kurve hat sich eine Gruppe »Ein-
heimischer« auf dem warmen Asphalt niedergelassen und kaut bedächtig das Mittagessen. Eine Herde Kühe lässt sich nicht im Geringsten von der knallroten Farbe unseres Campingbusses beeindrucken. Warum auch? Ein wahrer Italiener lässt sich eben nicht beim Essen stören! Frustriert fuchtelt Sebastian mit den Armen. Keine Reaktion. Erst nach Minuten erhebt sich eine der fülligen »Damen« und überzeugt mit ihrer gastfreundlichen Art auch die anderen Straßenbesetzer. Die Fahrt kann weitergehen. Etwa zwanzig Kilometer lang und zehn Kilometer breit ist die einst von einem Gletscher geformte, beckenförmige Hochebene. An einer Seite begrenzt durch steil abfallendes Gelände und mittelalterlich Dörfer, ragen auf der anderen Seite hohe Felsnadeln in den Himmel. Plötzlich ein roter Punkt am Horizont. Es ist ein Hotel, das wie ein einsames Bergkloster auf einer Anhöhe thront. Am Parkplatz schlägt die bisher gewohnte Ruhe in Volksfeststimmung um. »Was ist denn hier los?« Mein Blick gleitet über unzählige Wohnmobile bis hin zu einem gigantischen Grill, auf dem Lammspieße brutzeln. »Ferragosto!«, schreit der Herr am Grill durch den Rauch. Er stellt sich
Leere Tiefschnee-Pisten im Winter - einsame Bergpfade im Sommer.
uns als »Guiseppe« vor. Geschickt und routiniert wendet er die kleinen Spieße. Er muss schnell sein, denn die Schlange vor seinem »Freiluftrestaurant« wird immer länger. Frei übersetzt bedeutet Ferragosto, dass in der Woche um den 15. August das gesamte bürokratische und wirtschaftliche Leben in Italien zum Stillstand kommt. Essen und Trinken hat dann erst einmal Vorrang. Diesen Ausnahmezustand hatten weder wir noch unser »Bergberater« Markus bedacht. Was soll’s. Lammspieße sind uns sowieso lieber als die Müsliriegel, die vorerst im
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Wind und Wetter können ihnen nichts anhaben - auf dem weiten Campo haben die Abruzzesen Hirtenhunde das alleinige Sagen über ihre Schafherden.
Rucksack verstaut bleiben. Tausende von Schafen grasen auf dem Campo. Kein Wunder, dass das eine oder andere Lamm in den Kochtöpfen und auf den Grills der Anwohner landet – saftig à la Giuseppe! Allmählich ist auch der erste Volksfestschock verdaut. Wir spülen die letzten Bissen Fleisch mit großen Schlucken Wein hinunter. Vom roten Montepulciano ermuntert wagen wir einen vorsichtigen Blick in die Hotel-Lobby. »Das Hotel wird renoviert, aber möchten Sie das Schlafzimmer Mussolinis ansehen?«, schallt uns eine rauchige Stimme entgegen. Wie bitte? Unser Erstaunen erweckt die zierliche Frau hinter der Rezeption zum Leben. Ein dichter, brauner Haar-
schopf kommt zum Vorschein. Mit allen Gliedmaßen in Bewegung erzählt die Rezeptionistin von der Geschichte des Hotels: Nach der Landung der Alliierten im Jahr 1943 war Benito Mussolini abgesetzt und gefangengenommen worden. Der Betonklotz am Fuß des Gran Sasso erschien den Alliierten das perfektes Versteck, um den Duce von der Zivilisation fernzuhalten – bis die Deutschen davon Wind bekamen und ihren Verbündeten in einer riskanten Aktion aus seinem Bergaufenthalt »retteten«. »Unternehmen Eiche« ging in die Geschichtsbücher ein und machte das heruntergekommene »Hotel Campo Imperatore» fortan zu einer touristischen Attraktion – zumindest jedes Jahr für
In den Bergdörfern der Abruzzen hat Handwerkskunst noch einen hohen Stellenwert.
eine Woche im August. Ansonsten spricht der Staub auf den Armaturen eher Bände von historischem Desinteresse. Um einiges gemütlicher ist das Bett in unserem Campingbus, das wir uns am Rande des Parkplatzes für die Nacht aufbauen. Mit vollem Magen und Blick auf den sternenklaren Himmel schlummern wir ein. Ein schriller Ton reißt mich aus den Träumen. »Wer hatte die grausame Idee, den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu beobachten?« Mit einem Knall landet meine Hand auf dem Wecker, der uns daran erinnert, was wir uns gestern Abend vorgenommen hatten. »Den Sonnenaufgang über beiden italienischen Küsten gleichzeitig sehen!« Dieses Versprechen hatte uns Markus mit auf den Weg gegeben. Dann mal los! Ein Blick zurück, und ich bilde mir ein, dass der Betonklotz uns auslacht. Schnell hat uns die stille Nacht verschluckt, und im Licht der Taschenlampen stapfen wir bergauf. Der anfangs breite Wanderweg wird immer steiler und steiniger. Die Steine rutschen unter den Schuhsohlen weg und klacken hinunter in die Dunkelheit. Eine dunkle Wand baut sich auf. Wo geht es weiter? »Kein Wunder, dass die Abruzzenbewohner lieber an ihrem Espresso nippen, als sich in ihre schroffen Berge zu stürzen«, schießt es mir durch den Kopf. »Das wäre im Moment sicher die gemütlichere Option.« Nach gut drei Stunden erreichen wir den felsigen Grat, der sich durch kantige Steinmassen bis zum Gipfelkreuz schlängelt. Im Osten dämmert es bereits. Noch fünfzig Höhenmeter, dreißig ... geschafft!
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UNSER MITARBEITER LUDWIG AMANN EMPFIEHLT: Nur eine Stunde westlich beten die Menschen im Vatikan gerade ihr Morgengebet. Nur eine Stunde östlich werden am Adriastrand die ersten Sonnenschirme aufgespannt und die ersten Liegestühle von den Handtüchern deutscher Touristen in Beschlag genommen. So nah ist die Zivilisation – und doch so weit weg fühlen wir uns, als die ersten Sonnenstrahlen auf die weite Hochebene treffen. Nur das Meer ist an diesem Morgen nicht zu sehen. »Vielleicht zeigt es sich nur seinen VIP-Besuchern und ist gerade auf einen Cappuccino mit George Clooney«, spottet Sebastian, mal wieder ein halbes Salami-Panino im Mund.
»GRÜNE HÜGEL MIT SCHAF- UND PFERDEHERDEN – EIN PARADIES FÜR WÖLFE!«
LASTENSCHUTZ Mit dem »Kestrel 28 Liter« von Osprey ist man auf verschiedensten Pfaden und zu jeder Jahreszeit gut bedient. Der eingebaute Regenschutz bietet bei nassem Wetter und schweren Regengüssen Schutz. Unter heißen Bedingungen ermöglicht die spezielle Rückenplatte Ventilation und gute Lastverteilung. Rucksack mit zwei verschiedenen Rückenlängen erhältlich. Beeindruckende Leichtigkeit: Nur 1.220 Gramm bringt er auf die Waage. PREIS: EUR 120,-
LEICHTE FÜSSE Reinschlüpfen und Wohlfühlen. Der Adidas »Terrex Fast X Hi GTX« ist der leichte Partner für Wandertouren aller Art. Ein schützender, atmungsaktiver Obermaterialmix sowie ein wasserdichtes Goretex-Futter lassen den Fuß atmen. Für jedes Gelände geeigneter Multifunktionsschuh. PREIS: EUR 169,95
Egal. Auch ohne Meer fühlen wir uns am Corno Grande, dem höchsten Gipfel im Gran-Sasso-Massiv, erhaben über das wilde Land, das unter uns liegt. Keine Menschenseele stört den Moment. Erst beim Abstieg in der warmen Morgensonne sehen wir die steinige Landschaft, durch die wir kurz zuvor noch halbblind gestapft sind. Zurück auf dem Campo. Die meisten Volksfestbesucher sind am Parkplatz geblieben. In der Nähe ihrer Wohnmobile, Espressomaschinen und Lammgrills. Mit den Eindrücken vom Gipfel steigen wir in un-
HEISS UND KALT Die »Verto Micro Hoodie« von Northface ist die Jacke für alle Temperatur-Fälle. Sie lässt sich mit einem geringen Packmaß verstauen und bauscht wieder zur vollen Größe auf, wenn man sie braucht. Das elastische Material im Armbereich sorgt für optimale Bewegungsfreiheit, während die imprägnierte und wasserabweisende Daune wunderbar wärmt. Gewicht: 245 Gramm. PREIS: EUR 219,95
ICH LIEBE NATUR
Ich liebe Performance
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Sonnenschein nach nächtlichem Aufstieg: An klaren Tagen blickt man vom Gipfel des Corno Grande über das östliche und westliche Mittelmeer.
sere rote Kutsche und »galoppieren« zurück auf die weite Hochfläche, vorbei an grünen Wiesen, auf denen Schaf- und Pferdeherden weiden. Ein Paradies für Wölfe! 1971 startete im Nationalpark die erste offizielle Initiative zu deren Rettung. Ganz zum Unmut der Schäfer, die ihre Herden nachts nur dem Schutz der Abruzzen-Hirtenhunde unterstellen. Wie ein Hund im Schafspelz mischen sich die zotteligen Hüter unter die Herde und fallen erst auf, als wir ein zweites Mal die Fahrt aufgrund einer tierischen Begegnung verlangsamen müssen. »Vorsicht, Schafe! Nein, Hunde!« Erschreckt blicke ich auf die Verkehrslotsen-Mauer aus vier Hunden, die sich vor uns bildet und dafür sorgt, dass die Schafherde die Straße si-
cher überquert. Sobald die Herde auf der anderen Seite ist, mischen sich die Hunde wieder unter die Herde und verschwimmen mit dem schmutzigen Weiß der Schafswolle. Kein leichtes Spiel für die Wölfe, die versteckt in den Wäldchen ruhen und auf den richtigen Moment warten. Langsam rollen wir hinunter zum Ausgangsort Castel del Monte. Die Häuser schmiegen sich unauffällig an den Hang. Mit Sicherheit ein gutes Versteck. In einer kleinen Osteria nehmen wir Platz. Das marode Mauerwerk verströmt den Kerzenrauch von Jahrhunderten. Bei dampfendem Lammragout und Rotwein diskutieren wir unsere nächste Tour zum Monte Camicia, einem 2.564 Meter hohen Bergkegel, der
»Ferragosto« am Gran Sasso: Eine Woche im August herrscht in ganz Italien Ausnahmezustand.
sich am Ostrand der Hochebene als felsiger Gegenspieler des Corno Grande über dem Campo Imperatore erhebt. »Vielleicht sollten wir auch mal etwas Kriminelles anstellen, damit wir uns in den Abruzzen vor der Zivilisation verstecken müssen«, unkt Sebastian. Auf jeden Fall wäre das nicht der unangenehmste Unterschlupf, hier oben zwischen Wildnis und Wein. Es muss ja nicht immer gleich ein Mord sein. Text und Fotos: Barbara Meixner
GIPFELTOUREN IM NATIONALPARK GRAN SASSO Der Nationalpark Gran Sasso vereint majestätische Bergmassive, versteckte romanische Kirchen und kulinarische Verführungen. Vom Campo Imperatore aus lassen sich unzählige Wanderungen im oder entlang des Gran-SassoBergmassivs unternehmen. Die Gipfeltouren sind teilweise sehr anspruchsvoll und erfordern Trittsicherheit. Bis auf die Ferragosto-Woche um den 15. August ist der Nationalpark wenig besucht. Pensionen und Wohnmobil-Stellplätze gibt es in den Dörfern San Stefano, Castel del Monte und Calascio, die auch ideale Ausgangspunkte für Tagestouren ins Gebirge bilden. Die touristische Infrastruktur ist kaum ausgebaut, daher empfiehlt sich ein eigenes Fortbewegungsmittel. .
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FOTO Angelo Brack
ERSTE HILFE
SAUBERE LÖSUNG Regen, Schnee, Hitze – Funktionskleidung ist ständig auf Tuchfühlung mit Wind und Wetter. Damit die schützenden Eigenschaften nicht verloren gehen, brauchen die Textilien regelmäßige Pflege. »SPORT IN«-Expertin Steffi Kaufmann gibt Tipps, wie Sie Kleidung gepflegt aus dem Winterschlaf holen oder sie richtig in die Sommerpause schicken. Im skandinavischen Fjäll, auf Tiroler Skipisten, zwischen Felsen im Klettersteig oder auf dem Fahrrad zum Supermarkt – Funktionsjacken sind nicht mehr aus unserem Alltag und unserer sportlichen Freizeit wegzudenken. Und das zu Recht: Spezielle Beschichtungen schützen effektiv vor Regen und Schnee. An kalten Tagen wärmen Isolationen aus Wolle oder Daune. Atmungsaktive Laminate
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ermöglichen es, auch bei schweißtreibenden Aktivitäten ordentlich Dampf abzulassen. Extreme und ständige Beanspruchung treibt aber auch das beste Textil nach einer gewissen Zeit an seine Grenzen. Dann entpuppt sich das gute Stück als »nicht mehr dicht« oder »nicht mehr warm«. Um diesen Zeitpunkt möglichst weit hinauszuzögern, empfiehlt sich eine regelmäßige und auf das Material abge-
stimmte Pflege. Sie verlängert die Lebensdauer und die Leistungseigenschaften. Mit wenig Aufwand können Sie so Ihrem Outdoor-Outfit ein schnelles und effektives »Lift ing« verpassen. Doch bevor ein Kleidungsstück in die Maschine wandert, lohnt der Blick auf die Waschanleitung. Denn Jacke ist nicht gleich Jacke – und jedes Material verlangt nach individueller und behutsamer Pflege.
FOTO Arc'teryx
FOTO Arc'teryx
ERSTE HILFE
Tipps für ein langes Leben Beginnen wir mit der äußersten Schicht, der sogenannten Hardshell- oder wasserdichten Jacke. Die ist im Idealfall wasserdampfdurchlässig. Ein Teil der beim Schwitzen entstehenden Feuchtigkeit entweicht nach außen – man spricht bei diesen Kleidungsstücken umgangssprachlich von »atmungsaktiv«. Während der Niederschlag in Tropfenform dank spezieller Beschichtung im Neuzustand an der Außenseite abperlt, kann Schweiß in Form von weit feinerem Wasserdampf durch kleinste Poren nach außen entweichen. Ist die Imprägnierung des Oberstoffs abgewaschen oder mechanisch abgerieben, saugt sich der Oberstoff zwar voll, Jacke oder Hose bleiben aber grundsätzlich wasserdicht. »Entwarnung« also für all jene, die befürchten, das gute Stück schütze aufgrund des nassen Obermaterials nicht mehr vor Regen oder Schnee. Allerdings leidet dann die Wasserdampfdurchlässigkeit. Die Folge: Die Jacke
»beschlägt« von innen und fühlt sich beim Tragen feucht und klamm an.
»STÄNDIGE BEANSPRUCHUNG TREIBT DAS BESTE TEXTIL AN SEINE GRENZEN« Waschen schadet der Funktionalität der Regenjacke übrigens in keiner Weise. Im Gegenteil: Regelmäßiges Waschen verhindert effektiv, dass die mikroskopisch kleinen Löcher der Membran oder Beschichtung durch Schmutz, Hautfette und -reste verstopfen. Vorsicht ist nur bei der Wahl des Waschmittels geboten, denn ein Weichspüler schadet der Imprägnierung erheblich. Er zerstört das wasserabstoßende Außenmaterial. Spezielle
Ihre Funktionskleidung hält länger und bleibt länger dicht, wenn Sie ... ... sie regelmäßig mit passenden Waschmitteln waschen ... die Pflegehinweise am Kleidungsstück beachten ... nur wenige Kleidungsstücke in die Waschmaschine packen ... die Innenseite nach außen drehen, um das Material vor Abrieb zu schützen ... die Wäsche im Schatten trocken und UV-Strahlung auf nasser Kleidung vermeiden ... Reißverschlüsse beim Waschen schließen ... keinen Weichspüler verwenden, da der die atmungsaktive Membran angreift ... Jacken nicht schleudern, da dabei Material gequetscht wird
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FOTO GORE
FOTO Nikwax
ERSTE HILFE
Abperleffekt: Regelmäßige Pflege hilft gegen Nässe.
Reinigungsmittel sorgen dafür, dass das Material weiterhin atmen kann. Dann folgt der nächste Schritt: Imprägniermittel – zum Beispiel Nikwax Tech Wash –für Funktionskleidung erneuern oder verbessern die atmungsaktive Beschichtung. Ob eine solche Behandlung nötig ist, lässt sich ganz leicht feststellen: Wenn Wassertropfen nicht mehr von der Jacke abperlen und sich nasse Flecken bilden, ist das ein Zeichen, dass das Obermaterial nicht mehr einwandfrei funktioniert. Dann gehört das Teil samt passendem Imprägniermittel in die Maschine. Achten Sie dabei auf die in der Waschanleitung angegebene Temperatur. Für ein gutes Ergebnis imprägnieren Sie die Bekleidung am besten in nassem Zustand. So können sich die Moleküle gut verteilen. Der Vorteil von Sprühmitteln: Die markanten Stellen, wie zum Beispiel Kragen, Ärmel oder Taschen an der Jacke, sind besser erreichbar und können individuell behandelt werden. Zum Trocknen reicht es, die Kleidungsstücke auf einem Kleiderbügel an der frischen Luft aufzuhängen. Eine ähnliche Pflege wie bei Hardshells empfiehlt sich bei sogenannten Softshell-
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Materialien. Zwar ist deren äußere Beschichtung anders aufgebaut und nur wasserabweisend, nicht aber wasserdicht, das physikalische Grundprinzip jedoch bleibt gleich. Es gibt also viele Möglichkeiten, dem Regen zu trotzen. An einer nassen Jacke sollte der Spaß auf Tour nun nicht mehr scheitern. Doch nicht nur wasserdichte Jacken leiden bisweilen unter dem mangelnden »Pflege-Know-how« ihrer Träger. Auch Isolationsmaterialien wie Daune machen Mythen zu schaffen, wie: »Das kann man eh nicht waschen«. Macht sich nach langem Tragen ein muffiger Geruch an der geliebten, kuscheligen Jacke bemerkbar, ist das kein Grund, sie auzurangieren. Vielmehr ist es höchste Zeit, sich mit der Pflege des zugegebenermaßen etwas empfindlichen Materials auseinanderzusetzen. Daune ist ein natürliches Produkt, dessen Wärme-Gewicht-Verhältnis im Vergleich zu anderen Materialien unschlagbar ist. Daune ist komprimierbar und hat, wenn korrekt und regelmäßig gepflegt, eine extrem lange Lebensdauer. Spezielle Waschmittel für daunengefütterte Ausrüstung verbessern die
Atmungsaktivität und schützen damit auf Dauer das Innenmaterial vor Feuchtigkeit. Wenn Daunen nass werden, verlieren sie ihre isolierenden Eigenschaften – denn Wasser fördert Wärme bis zu 25mal schneller vom Körper weg als Luft. Ein Problem bei der Wäsche können zum Beispiel die Rückstände von falschen Waschmitteln sein, die nach der Wäsche die Daunen-Verästelungen verkleben und so die Bauschkraft und dadurch auch die Wärmeleistung reduzieren. Während des Waschgangs sollte in der Waschmaschine genügend Platz sein, damit sich das gesamte Material »frei entfalten« kann und nicht zerdrückt wird. Wer eigenhändig seiner Daunenjacke etwas Gutes tun will, kann sie auch einem Handwaschgang in der Badewanne unterziehen. Doch Vorsicht: Das Daunenkonstrukt bevorzugt eine sanftes Kneten gegenüber »gewaltvollem« Wringen. Egal, ob per Maschine oder per Hand – einer der wichtigsten Schritte kommt zuallerletzt: das Trocknen. Dabei steht einer maschinellen Trocknung nichts im Wege. Wer den Trockner zusätzlich mit ein paar Tennisbällen bestückt, sorgt
ERSTE HILFE
SPORT-WASCHMITTEL »Nikwax« hat sich auf Pflegeprodukte für Funktionskleidung spezialisiert. Die Waschmittel nutzen statt schädlicher chemischer Lösungsmittel Wasser als Trägermittel. Das ist wohltuend für die Haut und gut für die Natur.
HARDSHELL-PFLEGE »Nikwax Tech Wash« wurde speziell für atmungsaktive, wasserdichte Stoffe entwickelt. Das Reinigungsmittel befreit die Membran von Schmutz und frischt die Atmungsaktivität auf. Nach längerer Nutzung eines Textils lässt die Imprägnierung nach. Dann empfiehlt sich ein spezielles Imprägniermittel wie zum Beispiel »Nikwax Tx.Direct«. Das hinterlässt eine flexible, wasserabstoßende Schicht auf einzelnen Fasern, sodass die Feuchtigkeit beim Verdunsten durchgelassen wird und die Atmungsaktivität erhalten bleibt. Preis: EUR 10,-
Nur eine saubere Jacke ist richtig atmungsaktiv.
dafür, dass die Daunen besser durcheinanderwirbeln und wieder locker am richtigen Platz in der Jacke landen. Wer Daune nach dem Waschen nicht richtig trocknet, riskiert, dass die Restfeuchtigkeit für unangenehme Gerüche sorgt und die Isolation nachlässt. Das heißt, nach drei bis vier Trockenvorgängen muss die Jacke zusätzlich noch eine Weile auslüften, bevor sie wieder in den Schrank darf. Und wie sieht es mit Wolle aus? Die erlebt in den letzten Jahren eine Wiedergeburt in Form von funktioneller und nicht kratzender Merinowolle. Ihre Popularität hat sie unter anderem ihrer einfachen Pflege zu verdanken. Je nach Herstellerangaben darf das Material bei 30 bis 40 Grad in der Maschine gewaschen werden. Ein Phänomen bei relativ kurzfaserigen
Stoffen, wie zum Beispiel der Merinowolle, ist die »Pilling-Bildung« – umgangssprachlich Fusseln. Dabei arbeiten sich die kürzeren Fasern an die Oberfläche des Stoffes und verfi lzen sich knötchenartig. Unterbinden lässt sich das, indem das Merinokleidungsstück mit einem härteren Stoff, wie zum Beispiel Jeans, in die Waschmaschine wandert. So werden die kleinen Fädchen abgerubbelt und geglättet. Einen Feind hat jedoch auch Merinowolle: den Weichspüler. Der ist für gröbere Wolle gedacht und enthält oft Weichmacher, der die feinen Merinofasern beschädigen kann und so zu Löchern und zu allgemeinem Verschleiß führt. Nach dem Waschen gehören Merinokleidungsstücke auf keinen Fall in den Trockner, sie sollten auf der Leine trocknen.
Steffi Kaufmann ist Bekleidungs-Expertin bei SPORT IN. Dank dem persönlichen Draussen-Drang bei jedem Wetter weiß sie, dass jedes Textil mit der richtigen Pflege besser funktioniert.
DAUNEN-PFLEGE »Nikwax Down Wash« ist ein Reinigungsmittel, das Körperfett und Schmutz sowohl aus dem Stoff als auch aus dem Daunenfutter entfernt. »Nikwax Down Proof« frischt die Imprägnierung des Obermaterials und der Daunen auf. Die schützt gegen Regen und Kondensation, verhindert, dass die Kleidung durchnässt und dadurch die natürlichen isolierenden Eigenschaften der Daunen verloren gehen. Preis: EUR 10,-
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HINTER DEN KULISSEN
GIPFELGLÜCK FÜR GENERATIONEN Der Deutsche Alpenverein verkörpert mit rund einer Million Mitgliedern die weltweit größte Vereinigung von Alpinistinnen und Alpinisten. Unter dem Motto »Bergsport für die ganze Familie« bietet auch die DAV-Sektion Ringsee bergsportinteressierten Menschen abwechslungsreiche Programme – Altersbeschränkung ausgeschlossen. Anna sitzt seit geraumer Zeit in ihrem Turm »Triva« und beobachtet die wilden Ritter um sie herum, die mit Hüftgurten und Seilen an der Wand hochspringen, kreischen und lachen. „Ein tolles Versteck hier oben“, denkt sich die angehende Prinzessin. »Ach nein!« Enttäuscht sieht sie am Fuße des Turms die Königin auftauchen, ihre Mutter, die sie auffordert, herabzusteigen. Mama hat ihre drei Routen in der großen Kletterwand nebenan geschafft, jetzt ist es auch für Anna Zeit, ihre kleine Kletterburg im Ingolstädter DAV-Kletterzentrum zu verlassen. In Ruhe Sport treiben zu können, in diesem Fall Klettern, geht für Eltern nur dann, wenn sie ihre Kinder gut aufgehoben wissen und diese
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selbst aktiv sein können. Diese Idee steckt hinter der einzigartigen Kinder-Kletterburg mit Boulderwänden und Seilbrücken im Kletterzentrum Ingolstadt. Über 45.000 Besucher jeden Alters kommen jährlich an die geschraubten Wände mit den über 150 unterschiedlichen Routen. Egal, ob 5 oder 75 Jahre – niemand wird ausgeschlossen. 2003 fasste die ehrenamtliche Vorstandschaft der Sektion Ringsee den Entschluss, die leerstehende Halle in den Donauauen in eine Kletterhalle umzufunktionieren. Dieses Vorhaben war nicht nur eine Reaktion auf die wachsende Beliebtheit des Klettersports, vielmehr ging es darum, neue und attraktive Impulse zu setzen und damit die »ins Alter gekom-
mene« Sektion Ringsee wiederzubeleben. Stefan Moser, seit gut zehn Jahren erster Vorstand, weiß sehr wohl, dass sich der Alpenverein nicht nur aus Kletterburgen, Boulderwelten und Karabiner-Liebhabern zusammensetzt. »Wir wollten mit dem Bau der Kletterhalle ein Zeichen setzen. Eine neue Vision vorstellen, die eng mit den traditionellen Strukturen im Verein verwebt sein sollte.« Denn Historie und Tradition gibt es bei der vor über 60 Jahren gegründeten Sektion freilich genug. 1949 schließen sich 17 junge Ingolstädter zusammen, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: der Bergsteigerei! Die Jachenau am Fuße der Alpen wird für sie immer mehr zur zweiten Heimat und dank der guten
HINTER DEN KULISSEN
Der kinder-, jugend-, seniore n- und familienfreundliche Bergsp ortverein.
DAV-Kletterzentrum Ingolst ad
t Baggerweg 2 · 85051 Ingols tadt Telefon: 0841 - 3705964 · Fa x: 08 - 41 - 3706058 Hüttenbau 1950 www.kletterzentrum-ingols alle packen tad an. t.de · www.dav-ringsee.de geschaeftsstelle@dav-rings ee.de chen, entwickelt der Vorstand ein Leitbild
Öffnungszeiten: Montag itag des Vereins. für die Fre Zukunft Zukunft 16.00Eine - 22. 00 Uhr, Donan nerder stajedes g Mitglied09. – egal Al00 -welchen 12.00 Uhr Samters sta–g teilhaben soll: Hochtouren, Famili10.00 - 22.00 Uhr Sonen-Kletterkurse, n- und FeiertageSenioren-Wanderungen 10.00 - 21.00 Uhr
Kontakte zu den ortsansässigen Bauern gelingt es ihnen, ein Grundstück zu kaufen. Und das, obwohl die Bewohner der Region dafür bekannt sind, nicht an Auswärtige zu verkaufen oder zu verpachten. Et Voilà! Im Laufe der Jahre entsteht für die junge Sektion ein Platz zwischen Almwiesen, Gipfeln und Felsen, an dem sich gleichgesinnte Bergsportler treffen und gemeinsam mit ehrenamtlichem Engagement an der Zukunft des Vereins arbeiten. Seither hat sich viel getan. In der Jachenau, aber noch viel mehr in Ingolstadt selbst. Als Stefan Moser 2003 den Vorstandsposten übernimmt, gibt es die Sektion seit 54 Jahren. Ähnlich viele Jahre, oder sogar noch mehr, sind zu diesem Zeitpunkt die meisten der 1.500 Mitglieder bereits in den Bergen unterwegs. Der Altersbaum gerät ins Wanken – zu wenige Junge schlagen ihre Wurzeln im Verein. »Für mich war klar, dass der Verein eine Umstrukturierung braucht, deren Ziel eine Verjüngung und ein Ausbau der Angebote sein sollte.« Moser betrachtet die Situation aus der Pädagogen-Perspektive – sein Beruf im »normalen« Leben. Inspiration findet er in der Aussage des ersten Vorstands von 1949: »Ein Verein ohne Jugend hat keine Zukunft«, steht in den Büchern geschrieben. Um vor allem Kinder, Jugendliche und junge Familien anzuspre-
oder Jugendcamps. Die Bergsport-Szene ist über die Jahre variabler geworden und jeder soll beim DAV seinen persönlichen Spielplatz finden. Der Fokus liegt nunmehr auf der Gründung von Jugend- und Familiengruppen und der Ausbildung von ehrenamtlichen Fachübungsleitern, Trainern und Gruppenleitern, die dem Alter der Kinder entsprechend unterschiedliche Aktionen organisieren. In einer Stadt wie Ingolstadt, mit einer überdurchschnittlich hohen Geburtenrate und dem Zuzug von jungen Familien, ist das ein attraktives Angebot. »Eltern suchen nach Möglichkeiten, mit ihren Kindern sportlich unterwegs zu sein und die Erfahrungen mit anderen Eltern zu teilen. Man muss den Kindern die Möglichkeit lassen, die Berge auf ihre Art zu entdecken. Dann bleiben sie auch länger und mit Spaß an der Sache.« Das Engagement hat sich ausgezahlt, was die wachsende Mitgliederzahl bestätigt. Von 1.500 auf fast 5.500 ist in den letzten zehn
Jahren die Zahl derer gestiegen, die sich »im Namen der Sektion« an Felswänden tummeln, über Gletscher marschieren, Naturwanderungen im Altmühltal machen oder mit dem Rennrad eine Transalp wagen. Die vielfältigen Angebote laden zum Ausprobieren und Mitmachen ein – wer das Programm liest, möchte meinen, dass ganz Ingolstadt stets in Bewegung ist. Und was denkt der Haupt-Initiator heute über seine Ideen und den Bau der Kletterhalle 2006? Dass sich die Einstellung der Menschen zu den Bergen und ihrer Freizeitgestaltung verändert hat, führt Stefan Moser unter anderem auf die Schnelllebigkeit in der heutigen Zeit zurück. »Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis, dem Stress zu entkommen. Wir können als Alpenverein einen Kontrapunkt gegen den Alltagsstress setzen. In den Bergen betreten wir einen Raum, der frei und ohne Zeitdruck gestaltbar ist.« Wer nach der Arbeit in der Umkleidekabine der Kletterhalle seinen Anzug oder Blaumann gegen den Klettergurt und die Kletterschuhe eintauscht, legt gleichzeitig auch den Druck des Alltags ab und betritt einen neutralen Raum. Einen Raum, in
Sportlicher »Spielplatz« in der Kletterhalle Ingolstadt.
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HINTER DEN KULISSEN Fast wöchentlich trifft sich die Seniorenwandergruppe. dem jeder gleich ist – egal, ob Manager, Krankenschwester, Lehrer oder Schüler. Zurück in der Kletterhalle. Anna ist längst mit ihrer Mutter nach Hause gegangen. Nun tummeln sich Jugendliche und ein paar ältere Herren um die 70 an den Wänden. Dass das Kletterzentrum so schnell entstehen konnte und mittlerweile aus Ingolstadt nicht mehr wegzudenken ist, ist fast gänzlich dem Engagement der gut 80 ehrenamtlichen Mitglieder zu verdanken, die in ihrer Freizeit verschiedene Funktionen und Aufgaben im Verein übernehmen. »Ehrenamt macht Freu(n) de« – so handelten vor über 60 Jahren die ersten Mitglieder, als sie auf ihren Jahresurlaub verzichteten, um die Hütte in der Jachenau aufzubauen. Und so handeln auch der Jugend- oder der Seniorenwart, wenn sie Klettercamps in Frankreich oder wöchentliche Wanderungen in das Atmühltal organisieren. Oder Hallenwart Klaus Kuhfeld, wenn er fast täglich die technischen Fäden in der Kletterhalle zieht, hinter seiner Theke steht und von jedem Besucher einen freundlichen Gruß erhält. Warum er diese Arbeit ganz freiwillig auf sich nimmt, beantwortet er mit einem Lächeln: »Ich habe eine sinnvolle Aufgabe und die vielen jungen Menschen halten auch mich jung!« Es ist wie im wirklichen Leben. »Die Halle lebt – hier ist immer etwas los!«, sagt der 74-Jährige strahlend. So ist es nun mal in einem Mehrgenerationenhaushalt wie dem DAV.
Paul Zehetbauer (85) und Benedikt Kilchert (11) gehören beide der DAV-Sektion Ringsee an. Was bedeutet die Mitgliedschaft im Verein für den »Senior« und den »Junior«? Seit wann seid ihr Mitglied?
Höhlen erkunden, Hüttenübernachtungen und Lagerfeuer mit Gitarre, Staudammbau und viel Spaß mit Freunden. Welche Sportarten hast du schon mit dem DAV Ringsee ausprobiert – und welche haben dir besonders gut gefallen?
Kilchert: Ich bin seit meiner Geburt Mitglied beim Deutschen Alpenverein. Bei der Sektion Ringsee bin ich seit 2007.
Kilchert: Durch die »Klettermäuse« durfte ich das Klettern in der Halle ausprobieren, das mache ich nun schon seit über fünf Jahren. Mittlerweile gehe ich mit meinen Eltern auch sehr gerne Klettersteige. Auch das Mountainbiken mit Roger war spitze – ich freue mich auf das nächste Hike & Bike.
Gibt es einen Moment, an den ihr euch gerne erinnert?
Welche Bedeutung hat der Verein für dein Leben?
Zehetbauer: Seit der Gründung, 1949!
Zehetbauer: Der Bau unserer Hütte in der Jachenau war ein besonderer Moment für mich und unsere Sektion. Wir waren ein kleiner Haufen und jeder hat tatkräftig zugepackt. Geld hatten wir überhaupt keines, aber jeder hat sich eingebracht und die Urlaube geopfert, um dort etwas entstehen zu lassen. Kilchert: Meine schönsten Erinnerungen habe ich an die gemeinsamen Touren mit den Familiengruppen: Klettern,
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Zehetbauer: Der Verein hat mich und meine Familie sportlich geprägt. Drei Generationen, meine Frau und ich, die Kinder, unsere Enkelkinder und nun schon wieder die Urenkel sind in den Bergen aktiv unterwegs. Man muss Kinder vorsichtig an dieses Thema heranführen und sie zu nichts zwingen. Dann werden sie diese Leidenschaft auch an ihre eigenen Kinder weitergeben!
Bergsport
design: cwwa.de
für die ganze Familie.
Der kinder-, jugend-, senioren- und familienfreundliche Bergsportverein. DAV-Kletterzentrum Ingolstadt
Baggerweg 2 · 85051 Ingolstadt Telefon: 0841 - 3705964 · Fax: 0841 - 3706058 www.kletterzentrum-ingolstadt.de · www.dav-ringsee.de geschaeftsstelle@dav-ringsee.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag Donnerstag Samstag Sonn- und Feiertage
16.00 - 22.00 Uhr 09.00 - 12.00 Uhr 10.00 - 22.00 Uhr 10.00 - 21.00 Uhr
AUF AUGENHÖHE
LEBENSLANGE LEIDENSCHAFT Ein Leben ohne Klettern? – Für Felix Sattelberger kaum vorstellbar. Schon mit vier Jahren hing er das erste Mal in der Wand. Seither steuern ihn die Berg-Gene durchs Leben. Ein Gespräch über sportliche Erfolge in jungen Jahren, heikle Höhen und steinige Abgründe. Der eine oder andere Triathlon, ein bisschen Schwimmen, ab und zu ein Cross-Country-Lauf: Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei SPORT IN öffnete Felix Sattelberger unzählige sportliche Türen. Doch es sind die Berge, die ihn letztendlich nicht mehr loslassen. Bescheiden, aber mit Überzeugung, erzählt der 20-jährige Weißenburger von
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seinen sportlichen Erfolgen, seiner Zeit im Nachwuchskader des Deutschen Alpenvereins, der Expedition zu vergessenen Bergen in China und seinen neuen beruflichen Perspektiven. Man sagt, du seist eines der großen deutschen Klettertalente. Wie siehst du das?
Das ist ein wenig übertrieben. Es gibt Sportler, die wesentlich schwierigere Stellen klettern als ich. Was mich von den anderen vielleicht unterscheidet, ist meine Vielseitigkeit am Berg. Talent gehört mit Sicherheit dazu. Aber um richtig gut zu werden, muss man viel trainieren. Und ich habe mich bisher vielleicht ein wenig auf meiner Begabung ausgeruht. (grinst)
AUF AUGENHÖHE In der Route »Seperate Reality 5.11d« im Yosemite Valley. Legendär für Wolfgang Güllichs Free-Solo-Durchstieg.
alles nur ums Klettern. Erst war es nur Sportklettern. Aber mit der Hilfe meines Vaters und des DAV-Kaders wuchs ich auch immer mehr ins Bergsteigen hinein. Käme professionelles Klettern als Lebensunterhalt für dich in Frage? Ich habe seit über sechs Jahren einen Sponsorenvertrag mit der Firma Edelrid. Ich klettere aber nicht für Geld, sondern werde bei meinen Aktionen unterstützt. Als Profi muss man konstant Leistung auf Abruf bringen. Du magst momentan gut sein. In ein paar Jahren kann die Sache schon wieder ganz anders aussehen. Dafür denke ich zu sehr an die Zeit nach dem Sport und an meine Zukunft. Ich klettere, weil es mir sehr viel gibt. Aber ich würde nicht klettern, um damit Geld zu verdienen. Wo siehst du dann deine berufliche Zukunft? Weiterhin im Bereich Sport. Aber eher hinter den Kulissen. Die Ausbildung bei SPORT IN war genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Man bekommt so einen sehr guten Einblick in die Sportbranche. Ab dem Frühjahr stelle ich mich dann neuen Herausforderungen und fange bei der Firma Petzl an. Da Petzl hauptsächlich Kletter-equipment produziert und entwickelt, glaube ich, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, um auch beruflich dem Thema Klettern nahe zu sein.
Und Fußball hat dich nie interessiert? Ich war sogar mal Fußballer! Und parallel dazu habe ich auch noch TriathlonWettkämpfe bestritten. Der hohe Trainingsaufwand vertrug sich aber nicht mit dem Lernpensum, das ich für meinen Schulabschluss absolvieren musste. Beim Klettern konnte ich auch ohne intensives Training einen schönen Tag haben. Wie bist du zum Klettern gekommen? Schon als Kind war ich mit meiner Familie jedes Wochenende am Fels. Mein Vater war selbst in der Freikletter-Bewegung mit Wolfgang Güllich, Norbert Bätz und Kurt Albert, die in 1980er-Jahren das Freiklettern populär und bekannt gemacht haben. Er war mit dem Klettervirus infiziert und hat ihn an mich weitergegeben. In meiner Kindheit drehte sich
Es wird oft darüber diskutiert, warum Menschen sich freiwillig in Gefahr begeben, wenn sie einen Sport ausführen. Suchst du das Risiko? Ich steige in eine Wand nur ein, wenn ich den Kopf komplett frei habe. Denn bei gefährlichen Touren musst du auf das Ziel fokussiert sein – dann reagierst du auch richtig. Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich ein Risiko nicht einschätzen kann. Deshalb hasse ich es, Gletscher zu überqueren. Du weißt, unter dir sind Gletscherspalten, kannst aber nicht genau einschätzen, wo sie sind. Das ist ein komisches Gefühl. Beim Klettern weiß ich, wie viel Kraft ich habe, und kann Situationen besser einschätzen. Dann habe ich die Kontrolle. Das Risiko bewusst suchen, das tue ich nicht.
Sobald beide Beine vom Boden weg sind und ich den ersten Zug mache, setzt die Konzentration ein und alles um mich herum ist vergessen. Dann bin ich im Klettermodus und lasse die Routine ablaufen. In diesem Moment nehme ich nur noch das direkte Umfeld und die Steine wahr. Vor allem in einer brüchigen Wand spielen die Sinneswahrnehmungen eine große Rolle: Ich muss sehen, hören, fühlen – es kann immer ganz schnell ein Stein von oben kommen. Darauf muss ich in dieser Situation vorbereitet sein. Im Jahr 2012 wurdest du in den DAV Expeditionskader aufgenommen. Welche Ziele verfolgt ihr da? Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm des Deutschen Alpenvereins. Es soll normalen, vom Berg inspirierten Menschen die Fähigkeiten von AllroundAlpinisten vermitteln. Da gehören Sportklettern, Eisklettern, Skifahren und Bergsteigen mit dazu. Das Ganze läuft über zwei Jahre und beinhaltet Sichtungen, Trainingscamps und Fortbildungen. Was lernst du in den Fortbildungen? Neben der Steigerung der sportlichen Leistungen geht es auch um »Kleinigkeiten«. Zum Beispiel: Was kommt bei einer Expedition in den Rucksack? Wie stelle ich ein Zelt im Basecamp auf? Dinge, die zum Erfolg einer Expedition beitragen können. Unser Höhentrainer war David Göttler, ein erfahrener Alpinist, der schon diverse Achttausender bestiegen hat.
Was genau passiert in deinem Kopf, wenn du im Fels hängst?
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AUF AUGENHÖHE »Fuel Injected Hard Body« - harter Name für eine harte 5.12 Route im Indian Creek Utah. Die Auslese unter den Bewerbern ist hart. Nur sechs DAV Ausbildungsplätze stehen zur Verfügung. Warum wurdest du deiner Meinung nach in den Kader gewählt? Ich war damals der Jüngste mit nur 16 Jahren und hatte nicht damit gerechnet. Deshalb hatte ich mich in der Vorbereitung wirklich zusammengerissen und alles gegeben. Die Ausbilder erkannten bei mir viel Potenzial mit Luft nach oben. Und natürlich war der Teamgedanke auch wichtig. Jemand, der nicht darauf achtet, mit welchen Handlungen er andere in Gefahr bringt, ist in so einem Kader fehl am Platz. Im Team funktioniere ich ganz gut, glaube ich. Zum Abschluss der Kaderausbildung stand eine fünfwöchige Expedition nach China auf dem Programm. Ziel war ein bisher unbestiegener, 5.910 Meter hoher Berg in der Provinz Sichuan. Wie hast du Land und Leute wahrgenommen? Unser Übersetzer – ein einheimischer Englischstudent – hat uns sehr viel erzählt von diesem Land. Dadurch haben wir einen Eindruck bekommen, was anders läuft als bei uns. In manchen Momenten habe ich mich gefragt, ob es richtig ist, ein derartig korruptes Land mit unserer Anwesenheit zu »unterstützen«. Oder besser gesagt, die Regierung. Die Menschen sind unglaublich gastfreundlich, und auch die ärmsten Menschen heißen einen herzlich willkommen und teilen mit den Gästen das Wenige, das sie haben. Gab es Situationen, in denen im Team am Berg Konkurrenzdenken aufkam? Eigentlich gar nicht. Beim Bergsteigen ist das etwas anderes als zum Beispiel in der Leichtathletik, wo die Leistung direkt messbar ist. Natürlich hat jeder das Ziel »Gipfel« vor Augen. Aber es geht darum, die Tour sicher und ohne Verletzungen zu überstehen. Deswegen hat man auch nicht ständig die Möglichkeit, sich individuell zu behaupten. Eine Seilschaft ist nur so gut wie das schwächste Mitglied. Jeder war und ist von den anderen ein Stück weit abhängig.
Auch ohne Kletterausrüstung sind die Berge schön - Wandertour durch die Alpen.
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AUF AUGENHÖHE
Mit dem DAV Expeditionskader in der chinesischen Provinz Sichuan im Basislager auf 5›950 Metern.
Eine Expedition ist eine körperliche, aber auch eine mentale Herausforderung. Gab es in dieser Zeit kritische Momente, die du nie vergessen wirst? Ich wurde nach kurzer Zeit krank und bin mit Grippe in eine Tour eingestiegen. Wir waren zu dritt auf dem Weg nach oben. Die beiden anderen entschieden dann, dass wir umdrehen. Ich wollte erst alleine runter, da ich im Delirium die Situation nicht korrekt einschätzen konnte und nicht wollte, dass die anderen wegen mir umdrehen müssen. Aber rückblickend bin ich sehr froh, dass sie mich begleitet haben, damit mir nichts passiert. Sie konnten noch klar denken. Ich nicht mehr. In diesem Moment hat sich unsere über drei Jahre gehende Teamentwicklung bezahlt gemacht. Jeder wusste genau, wie der andere reagiert.
»IM BERGSPORT BRINGEN DICH NUR ERFAHRUNGEN WEITER« Hat es dich geärgert, dass du nicht bei der Besteigung dabei sein konntest? Extrem sogar. Es war schade, da ich gerne einen Gipfel erstbestiegen hätte. Das muss ein tolles Gefühl sein. Da ich der einzige im Kader war, der nicht dabei war, ist das natürlich noch unangenehmer.
Würdest du die Expedition trotzdem als persönlichen Erfolg bezeichnen? Ja, auch wenn ich keine Erstbesteigung geschafft habe. Das Aufbauen des Hochlagers, die ganze Dynamik, das war alles eine unschätzbare Erfahrung für mich. Weil wir als Team erfolgreich waren, war es auch für mich ein Erfolg. Was hast du in deiner Kaderzeit gelernt? Wir haben Erfahrungen gemacht, für die ich sonst vielleicht zehn Jahre gebraucht hätte – alles geballt in zwei bis drei Jahren. Wir sind in Touren eingestiegen, die ich mir nicht zugetraut hätte. Aber da der Vorschlag von einem Profi kam, der genau einschätzen konnte, was wir können, ging das. Dadurch habe ich ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Auch in gefährlichen Situationen. Im Bergsport bringen dich nur Erfahrungen weiter. Wie lassen sich sportliche Ziele deiner Meinung nach am besten verfolgen? Viele sehen immer den Leistungsgedanken. »Der andere klettert schon diese oder jene Schwierigkeit – und ich noch nicht!« Sie machen sich dann selbst Druck. Es gibt so viele Leute, die »nur« einen Vierer klettern und Spaß dabei haben: an den Bewegungen und an der Situationen. Man muss sich selbst den Leistungsdruck nehmen und den Spaß an der Sache finden. Mein Rat: Ziele stecken, die erreichbar sind. Keine Utopien. Das bringt einen auch im Alltag weiter.
Kannst du dir ein Leben ohne Klettern vorstellen? Klettern birgt tolle Momente: Glück, Zufriedenheit, Stolz. Dank dieser Gefühle gehe ich auch bei schlechtem Wetter wieder raus, weil ich weiß, dass ich davon profitiere und es mir danach extrem gut geht. Ohne das Klettern könnte ich nicht leben. Dafür gibt es mir einfach zu viel! Interview: Barbara Meixner Fotos: Felix Sattelberger, DAV Pressestelle
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TRAINING
WILDE PFADE Trailrunning ist sportlicher Ausgleich und mentale Auszeit zugleich. Leicht zugänglich und für fast jedermann und -frau geeignet. Ob im Stadtwald oder im Urwald – natürliche Laufparadiese warten überall. Also: Schuhe schnüren, fertig, los und nichts wie raus! Wir sind geboren, um zu laufen. Laut wissenschaftlicher Theorien hat der Ausdauerlauf über zwei Millionen Jahre lang eine Schlüsselrolle in der menschlichen Evolution gespielt. Nüchtern betrachtet sind wir die einzigen aufrecht und zweifüßig laufenden Primaten. Dennoch bedeuten manche Lauferfahrungen für unsere zivilisationsverwöhnten Füße Neuland: zum Beispiel auf unbefestigten Wegen. Laufen in der freien Natur gehört zu den schönsten Erlebnissen für Sportler. Parkanlagen, Felder und Wiesen durchstreifen oder Waldwege erkunden
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– die Möglichkeiten sind so vielfältig wie abwechslungsreich. Und es müssen nicht immer hohe Alpenpässe sein: Trailrunning funktioniert überall. Es gehört nur ein bisschen Fantasie dazu – man fängt einfach da an, wo der feste Weg aufhört. Die meisten Laufnovizen bevorzugen ebene Wege oder Straßen als Terrain für ihren Sport. Der wichtigste Unterschied zum Trailrunning: Die Trails in der Natur sind nicht berechenbar. Denn auf Naturpfaden mit Steinen, rutschigem Untergrund oder Gras ist jeder Schritt neu und anders. Der Körper muss sich stabi-
lisieren. Jeder Schritt fordert den Gleichgewichtssinn, denn der Weg ist gesäumt von Bächen und gespickt mit Pfützen und Wurzeln, die sportliche Hindernisse darstellen. Deshalb ist das Laufen auf unbefestigten Wegen ein hervorragendes Training für den Körper – aber es ist auch eine neue Belastung für Läufer, die bislang hauptsächlich auf festen Wegen ihre Kilometer abgespult haben. Man folgt zwischen den Bäumen dem sich windenden Pfad, bremst einen Abhang hinab, um kurz danach mit kurzen Schritten wieder bergan zu laufen. Die Arme arbei-
TRAINING
higkeiten gefragt. Eine gute Vorbereitung dafür sind Einbeinsprünge: Auf ein Bein stellen und von links nach rechts hüpfen. Dann vor und zurück, zehnmal auf jedem Bein. Klingt banal, doch diese Übung stärkt und stabilisiert die Knöchel und verbessert die Körperwahrnehmung – die Fähigkeit, die Position des Körpers im Raum zu bestimmen. Wer abgelegene Strecken ausprobiert, kann seine Umgebung ganz neu entdecken. Das Training wird zum Abenteuer.
ten mit, holen Schwung oder sorgen für Gleichgewicht. Die Füße stabilisieren den Körper, rutschen im Matsch und Sand weg, gleichen den schiefen Untergrund aus. Im Gelände sind Muskeln, Bänder und Sehnen anders gefordert. Um sich auf das Trailrunning optimal vorzubereiten, gibt es unzählige Übungen, die den Muskelapparat schulen. Zum Beispiel Treppensprünge: Man springt von einer circa 15 Zentimeter hohen Treppenstufe und hüpft im Anschluss so hoch wie möglich. Diese zweiteilige Übung bereitet den großen Oberschenkelmuskel für die Herausforderungen eines steilen Bergablaufs vor. Der erste Teil ähnelt der Belastung des »Bergabs«, der zweite Teil stärkt die Beine generell. Auch die Gelenke sind auf unebenen Pfaden anderen Belastungen ausgesetzt. Damit am Ende alle Körperteile und -funktionen so zusammenspielen, dass sich eine flüssige, geschmeidige Laufbewegung ergibt, sind ausgefeilte koordinative Fä-
Deshalb muss Trailrunning nicht gleich anstrengender sein, schließlich bestimmt beim Laufen immer das Tempo die Belastung – und das bestimmt jeder selbst. Wer weniger fit ist, sucht sich für die ersten Trainingseinheiten eher kurze Strecken und lässt es ruhig angehen. Denn wer sich gleich am Anfang überfordert, wird schnell den Spaß verlieren und zwischen Schnaufen und Schwitzen keine Zeit finden, die natürliche Umgebung zu erkunden. Deshalb: Tempo reduzieren, langsam anfangen und Pausen einlegen! Ein weiterer Vorteil des Trailrunnings: Die Koordination trainiert nicht nur den Muskel, sondern auch den Kopf. Denn
UNSERE MITARBEITERIN BEATE BASNER: Ihr Motto … das Laufen in der Natur trainiert nicht nur die Koordination und den Muskel, sondern auch den Kopf, und gibt Selbstvertrauen und Gelassenheit für die Aufgaben des Alltags. Bei SPORT IN ist sie für die Auszeichnung, die Reklamationen und »das gute Klima in der SPORT IN-Truppe« zuständig. Zweimal in der Woche läuft sie frühmorgens vor der Arbeit ihre Runde im Altmühltal. »Denn wir haben eines der besten »Trailrunning-Gebiete« direkt vor der Haustür.« Hier gibt es unzählige Genuss- und HardcoreStrecken, die nur darauf warten, immer wieder neu entdeckt zu werden.
Über »Stock und Stein« fordert Muskel und Hirn gleichermaßen.
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FOTO ASICS
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»ES MÜSSEN NICHT IMMER HOHE ALPENPÄSSE SEIN: TRAILRUNNING FUNKTIONIERT ÜBERALL«
auch das Gehirn muss lernen, wie ein Baumstamm übersprungen und einer Pfütze ausgewichen wird oder wie man im Sand am besten die Füße setzt. Doch das Beste kommt zum Schluss: Viele Reportagen schwärmen von Alpenüberquerungen wie dem »Transalpine-Run« über acht Etappen oder von einer Wüstendurchquerung wie dem »Marathon des Sables« in Marokko. Das sind Extreme für hochambitionierte Ausdauerfreaks. Trailrunning kann aber auch gleich vor der Haustür beginnen – egal, ob durch den Stadtpark oder durch Wald und Wiesen. Los geht’s!
FOTO Archiv DJK Dollnstein
TRAINING
4. DOLLNSTEINER BURGSTEINLAUF – HERAUSFORDERUNG VOR DER HAUSTÜR Ein Trailrennen ist eine großartige Herausforderung. Und von der guten Fitness und Ausdauer, die Sie sich während der Vorbereitung antrainieren, profitieren Sie auch beim Straßenlauf. Eine gute Gelegenheit, ein Stück des Altmühltals »wettkampfmäßig« kennenzulernen und erste Erfahrungen zu sammeln, ist der 4. Dollnsteiner Burgsteinlauf am 12. Juli 2014. Auf acht Kilometern werden rund 330 Höhenmeter bewältigt.
FOTO Archiv DJK Dollnstein
»Wir sind ein Lauftreff, dessen Mitglieder einmal wöchentlich ein gemeinsames Training im Gelände absolvieren. Wir genießen jedes Mal die abwechslungsreichen und anspruchsvollen Strecken rund um Dollnstein und wollten diese Herausforderung auch einem größeren Läuferkreis nahebringen!« So Ida Mödl, die Organisatorin des Laufs. Dass der Wettkampf großen Anklang findet, zeigen die steigenden Teilnehmerzahlen: Während im ersten Jahr 50 Läufer an den Start gingen, waren es im letzten Jahr bereits 100 Teilnehmer. Bevor Sie bei diesem oder einem anderen Trailrunning-Wettkampf starten, sollten Sie vier Dinge beachten: 1. Sie sind immer auf Straßen oder ebenem Untergrund gelaufen – prima für lange, gedankenverlorene Schritte auf gerader Strecke. Auf Trails sind Konzentration und Koordination gefragt. Kurven, Unebenheiten, Felsen, Wurzeln und Zweige machen jeden Schritt zum Abenteuer. Da werden Muskeln zum Ausbalancieren benötigt, von denen Sie nicht einmal wussten, dass sie existieren. 2. Keine Sorge: Es dauert nur vier Wochen, um Ihren Körper für eine Acht- bis Zehn-Kilometer-Strecke flottzumachen. 3. Spielen Sie nicht den Helden. Bereiten Sie sich lieber gründlich vor. Denn Ihre Hüften, Knöchel und Beine sind die ungewohnte Belastung nicht gewöhnt.
FOTO Archiv DJK Dollnstein
4.Ihr Training vor dem Wettkampf sollte Belastungen simulieren, wie sie auf der Wettkampfstrecke vorkommen. Beispiel: Wenn Sie sich auf kurze, steile Anstiege vorbereiten wollen – wie etwa beim Dollnstein-Lauf –, sollten Sie solche Passagen mehrmals hintereinander auch im Training laufen; und zwar bergauf wie bergab. Info und Anmeldung: Mehr Infos und einen konkreten 4-Wochen-Trainingsplan zum Dollnsteiner Burgsteinlauf gibt es direkt bei SPORT IN oder unter bewegt@sport-in.net. Eine Anmeldung ist ab dem 1. Mai möglich.
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FIT FÜRS GELÄNDE Was bedeutet Trailrunning für den Körper? Marco Gysass leitet in Ingolstadt eine Praxis für Sportphysiotherapie. Er verrät, wie Sie sich auf die Anforderungen im Gelände vorbereiten und dabei automatisch Ihre Form steigern.
Welche gesundheitlichen Vorteile bringt das Training auf Naturpfaden? Trailrunning ist eine sehr gute Koordinationsschule für einen harmonischeren Laufstil. Auch für Strecken auf Asphalt. Da jeder Schritt in Länge und Frequenz variiert, wird die gesamte Beinmuskulatur wie Oberschenkel, Waden und Gesäß gleichmäßig trainiert. Fußgelenke sowie Bänder und Sehnen werden gestärkt, das Verletzungsrisiko sinkt. Trailrunning fördert ganz automatisch das Vorfußlaufen, das für den Körper viel schonender ist als das Abrollen über die Ferse. Der Sportler ist zu aktivem Laufen gezwungen. Gut für den Kopf: Der Hindernisslalom fördert die Konzentration. Worauf sollten Trailrunning-Einsteiger achten? Sie sollten die Läufe gemächlich angehen und das Pensum langsam steigern, denn die Fußgelenke und Muskeln brauchen Zeit, um sich an die Belastung zu gewöhnen. Trailrunning ist nicht mit einem Lauf auf Asphalt zu vergleichen. Deshalb sollte man sich anfangs nicht überfordern und lieber kürzere Einheiten wählen. Welche Schuhe sind fürs Trailrunning angebracht? Fakt ist: Trailrunning-Schuhe kommen auch mit weniger Dämpfung aus. Die Schrittfrequenz ist höher und die Schrittlänge kürzer, außerdem tendiert
FOTO MAMMUT / Robert Bösch
Worin liegt für den Körper der Unterschied zwischen normalem Joggen auf der Straße und Trailrunning? Grundsätzlich ist der konditionelle und koordinative Anspruch beim Trailrunning höher. Das ständig wechselnde Terrain mit Hindernissen wie Wurzeln, Steinen, Steigungen und abschüssigen Passagen erfordert einen höheren Kraftaufwand für den Körper.
der Körper automatisch zum schonenden Vorfußlaufen. All dies reduziert die Belastungen auf den Körper. Auch bietet der Untergrund in der Regel mehr Dämpfung, gerade auf Wiesen oder Waldböden. Lose Steine, Geröll, nackte oder begraste Erde, Wurzeln und blanker Fels wechseln beim Trailrunning oft in rascher Folge – eine Herausforderung für das Schuhwerk. Wie viel Trittsicherheit ein Schuh hier bietet, hängt von der Sohle ab. Die sollte auf jeden Fall ausreichend profiliert sein.
RUNNING KOLLEKTION 2014 www.paul-lange.de
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FRÜHLINGSGEFÜHLE Frischer Ausrüstungs-Wind für Laufstrecke, Trails und Bergwelten. Bunter Pfeil Das »Smurum«-Lauf-Shirt von Gore Run ist ein luft iger Begleiter für Läufer, die beim Sport Wert auf ein funktionelles und stylisches Outfit legen. Dank der Verarbeitung feiner Merinowolle passt sich das Shirt den Bewegungen des Körpers an, ziept und zupft nicht und überlässt – dank der antibakteriellen Wirkung von Merino – muffige Gerüche den anderen Sportlern. Passend dazu gibt es die »Turuns«-Lauf-Shorts mit elastischem Material und einer dehnbaren Innenhose. Partielle Netzeinsätze sorgen an heißen Tagen für angenehme Luft zirkulation beim Laufen. Alles, nur kein Mainstream. Preis Shirt: EUR 99,95 Preis Lauf-Short: EUR 99,95
Road Runner Die neue Schuh-Linie des Laufsport-Ausrüsters Pearl Izumi »E:Motion« basiert auf dem Prinzip des dynamischen Abrollverhaltens. Das heißt, die Mittelsohle verändert sich vom Aufsetzen der Ferse bis zum Abdruck vom Ballen stetig mit und wirkt damit nicht statisch, sondern dynamisch. Das Abrollverhalten des Schuhs wird also dem des Fußes angepasst, was für eine weichere Abrollbewegung und damit für ein leichtes und fließendes Laufgefühl sorgt. Der leichte, stützende und gut gedämpfte »Road M3« aus der neuen Linie wurde eigens zur Stabilisierung der Mittelfuß-Pronation konzipiert. Weiterer Wohlfühlfaktor: Dank des nahtlosen Obermaterials sitzen die Schuhe ohne zu scheuern wie eine zweite Haut am Fuß. Als Damen- und Herrenmodell erhältlich. Preis: EUR 124,95
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BRANDNEU
Bewegungsmelder
Frau in Bewegung Hochwertige Textilien für jedes Workout: Moving Comfort weiß, worauf es aktiven Frauen beim Sport ankommt – egal, ob beim Laufen, Wandern oder Yoga. Gegründet haben das Unternehmen zwei Freundinnen, für die bei der Herstellung der Textilien die weiblichen Bedürfnisse und deren Anatomie im Fokus stehen. »Wir ermutigen Frauen, sich durch nichts einschränken zu lassen – unsere individuellen Schnitte helfen dabei und sorgen für hohen Komfort«, so die Gründerinnen. Aus der Idee entstand ein extrem weiches, komplett nahtlos verarbeitetes Bra-Top, das Atmungsaktivität gewährleistet und perfekt sitzt. Spezielle Garne ermöglichen bei intensiven sportlichen Aktivitäten den nötigen Temperaturausgleich. Ein elastisches Unterbrustband erleichtert das An- und Ausziehen. Obendrein sorgt Moving Comfort für gutes Aussehen beim Workout. Die Sport-BHs gibt es in kreativen und vielfältigen Farbkombis. Preis: ab EUR 34,96
Das neue Aktivitätsarmband »Polar Loop« von Polar ist ein Allroundtalent. Das Armband verfolgt die täglichen Aktivitäten in Umfang und Intensität, registriert sie und zeigt sie dann direkt an. Gemeinsam mit Polar Loop ist es leicht, hier und da kleine Dinge im Alltag zu ändern, die sofort große Wirkung auf die Verbesserung der Gesundheit und auf das Wohlbefinden haben. Der Loop unterscheidet während der Aktivitätsmessung zwischen Stehen, Gehen, Laufen, Sitzen oder Schlafen. Während des Schlafens analysiert Loop die Schlafzeit ebenso wie die Schlafqualität. Kontinuierlich »sammelt« er, über den Tag hinweg, die unterschiedlichen Aktivitäten, zeigt Schritte (inkl. zurückgelegter Kilometer) sowie verbrauchte Kalorien an und gibt motivierende Tipps, wie das individuelle Aktivitätsziel für den Tag am besten erreicht werden kann. Und wer zu lange sitzt, bekommt eine freundliche Aufforderung sich zu bewegen. Polar Loop merkt alles! Preis: EUR 89,95
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Der Polar V800 mit integriertem GPS ist die perfekte Wahl für leistungsorientierte und ambitionierte Athleten. Er hilft dir, gezielt deine Bestform zu erreichen. • Gibt Trainingsanleitung für alle deine Sportarten • Kombiniert die Trainingsbelastung mit Aktivitätsmessung 24/7 und zeigt deinen Erholungszustand an • Synchronisiert deine Trainingsdaten mit der Polar Flow App und dem Flow Webservice Das ist Smart Coaching seit 1977.
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Ökologisch und komfortabel Ein Fußbett aus Leder? Das ist neu. Doch viel wichtiger: Das ist auch sehr bequem! Das handschuhweiche Lederfutter des Meindl »Bergamo Identity« passt sich der Fußform perfekt an, ist atmungsaktiv und bringt den Wanderer ermüdungsfrei durch den Tag. Der knöchelhohe Schnitt und die griffige Sohle gewährleisten sicheren Halt in unebenem Gelände und auf anspruchsvollen Almwegen. Das Besondere an der »Identity«-Serie von Meindl ist die absolute Transparenz: Der Kunde kann die Herkunft des Oberleders anhand der Leder-Identitätsnummer zurückverfolgen. Die von Biobauernhöfen aus Bayern und Österreich stammenden Häute werden vor dem Gerbprozess einzeln markiert, damit jede Haut bis zum Landwirt zurückverfolgt werden kann. Dazu kommen kurze Transportwege und ein Schuh, der nach traditioneller Schuhmacherkunst gefertigt wurde. Preis: EUR 199,95
Funktionssieger Wie man es dreht und wendet, die »Hypertherm«-Jacke von Berghaus hat auf allen Seiten das Talent zur Funktion. Die Wendejacke gibt ihrem Träger die Möglichkeit, zwischen einer windabweisenden, wärmenden und einer luftdurchlässigen, kühlenden Seite zu wählen, sodass man je nach Wetterlage und Intensität der Aktivität den passenden Schutz dabei hat. Das synthetische HydroLoft™-Isolationssystem sorgt für gute Atmungsaktivität und eine überraschende Wärmeleistung in Relation zum geringen Gewicht. Die HyperTherm wiegt gerade einmal 167 Gramm. Damit ist sie extrem leicht, extrem klein verpackbar und extrem funktionell. Damit hat sich die Jacke auf der diesjährigen ISPO Messe sogar die Auszeichnung »Gold Award« holen können. Extrem wertvoll also. Preis: EUR 159,95
Camping Cabrio Da sehen wir rot – endlich. Denn die Zeiten der braunbeige-grünen Tarnzelte sind mit den frischen Farben der MSR-»Hubba«-Zeltreihe vorbei. Die neue Farbgebung bringt beim »Papa Hubba« mehr Licht in den Zeltinnenraum und macht damit die Zeltorganisation ohne Stirnlampe einfacher. Mondsüchtige und Sternengucker kommen zudem auf ihre Kosten: Mit ein paar Handgriffen lässt sich das Außenzelt zusammenschieben wie ein Cabrio-Dach. Durch das Innenzelt kann dann die Luft optimal zirkulieren und der Blick ist frei auf den Himmel. Ideal für heiße Sommertage. Das Zelt bietet dank angepasster Geometrie Platz für bis zu vier Personen und bringt trotzdem nur 2,2 Kilogramm auf die Waage. Preis: EUR 600,-
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CREATIVE TECHNOLOGY
Mit Leichtigkeit Im Rucksack eines Bergsteigers zählt oft jedes Gramm. Da kommt der »Micro Vario Carbon« von Leki genau richtig. Mit einer speziellen Falttechnik und der Verarbeitung von reinem Carbon hat Leki einen leichten und vielseitig einsetzbaren Faltstock kreiert, der kaum mehr wiegt als das Brotzeitbrot. Damit er trotzdem variabel in der Länge bleibt, gibt es zusätzlich einen Speed-Lock-Verschluss, der extrem einfach und intuitiv zu bedienen ist, und mit dem sich die Stocklänge um 20 Zentimeter variieren lässt. Schnell und einfach einsatzbereit bzw. zusammengefaltet ist der Stock mithilfe des Push-ButtonRelease-Mechanismus. Warme Hände an kalten Tagen bietet der »Aergon Thermo Mid«-Griff. Sein offenporiger Schaumstoff steht für sicheren Halt und Wärmeisolation. Preis: EUR 149,95
Stell dich ein Der »Cerro Torre« ist der Lowe Alpine Rucksack-Klassiker, der für die neue Saison mit dem neuen Axiom+ Rückensystem ausgestattet wurde. So lässt er sich mittels zwei Schlaufen stufenlos verstellen und individuell an jede Rückenlänge anpassen – ohne den Rucksack dafür abnehmen zu müssen. Die anatomisch geformte Rückenplatte ist angenehm gepolstert und darüber hinaus mit einer ebenfalls gepolsterten Lendenstütze sowie mehreren Belüftungskanälen für eine gute Luftzirkulation ausgestattet. Preis: EUR 239,95
KALENDER
TERMINE
März bis Septem ber 2014 SAMSTAG 05. APRIL 2014: Asics Foot ID bei SPORT IN.
MONTAG 24. MÄRZ 2014 Asics Workshop »Mix up your Running« bei SPORT IN. Vortrag und neue Ideen zum Laufen von Asics Spezialist Martin Aschenbrenner. Beginn 20 Uhr. SAMSTAG 05. APRIL 2014 Schanzer Seelauf. Start zum SPORT IN Laufcup 2014.
SAMSTAG 05. APRIL 2014 Odlo »Frühlingserwachen« bei SPORT IN
Neopren Testschwimmen
SAMSTAG 05. APRIL 2014 Asics Foot ID bei SPORT IN. Spezielle Fußvermessung für Läufer. Wir bitten um telefonische Anmeldung. SAMSTAG 05. APRIL 2014 Odlo »Frühlingserwachen« bei SPORT IN. Lassen Sie sich von einem Odlo-Spezialisten persönlich und individuell beraten. Sie erhalten gratis ein limitiertes Poloshirt im Wert von EUR 54,95 beim Kauf von OdloProdukten im Wert von über EUR 79,-. Von 10 bis 18 Uhr. MITTWOCH 9. APRIL 2014 Vortrag von Ingalena Heuck (Deutsche Halbmarathon Meisterin 2010). Die letzten Vorbereitungen zum Halbmarathon bei SPORT IN. Beginn 20 Uhr.
SAMSTAG 17. MAI 2014 Saucony Laufschuh-Test & LaufshirtAktion. Testen Sie die neuen Laufschuhe von Saucony und beim Kauf eines Saucony Laufschuhs erhalten Sie gratis ein individualisiertes Funktionsshirt mit Ihrem Namen. Von 10-18 Uhr. FREITAG / SAMSTAG 23./24. MAI 2014 SPORT IN Zeltausstellung. Für jede Tour das passende Zelt. Probeliegen, Auf- und Abbau mit unterschiedlichen Modellen möglich. Ganztägig. SONNTAG 25. MAI 2014 Marktlauf Gaimersheim
Sonntag 4. Mai 2014 von 9:30 – 13:00 Uhr
SAMSTAG 12. APRIL 2014 Ringseer Volkslauf
SONNTAG 01. JUNI 2014 Triathlon Ingolstadt
Wir bitten um tel. Anmeldung.
SAMSTAG 19. APRIL 2014 Frühjahrswaldlauf Neuburg
SAMSTAG 19. JULI 2014 Ilmtallauf Geisenfeld
SAMSTAG 26. APRIL 2014
FREITAG 1. AUGUST 2014 Waldlauf Hitzhofen
Ort: Freibad Ingolstadt
Zeltausstellung ACHTUNG!
Auf alle
Ausstellungszelte gewähren wir
25%
Preisnachlass!
FREITAG 3. SEPTEMBER 2014 SPORT IN Laufcup Siegerehrung 14. ODLO Halbmarathon Ingolstadt mit Fitness Run und Running Kids. Info und Anmeldung unter www.halbmarathon-ingolstadt.net
FREITAG 5. SEPTEMBER 2014 Neuberglauf Kasing SAMSTAG 13. SEPTEMBER 2014 Hellerberglauf 2014
FR. / SA. 23./24. MAI 2014: SPORT IN Zeltausstellung. Für jede Tour das passende Zelt.
SONNTAG 04. MAI 2014 Neopren Testschwimmen im Freibad Ingolstadt.
SONNTAG 21. SEPTEMBER 2014 SPORT IN Reisberglauf
IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: SPORT IN Roland Muck
Redaktion & Konzept: outkomm GmbH, Fleubenstrasse 6, CH - 9450 Altstätten, www.outkomm.ch
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© 2013 Brooks Sports GmbH
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