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WEGWEISER SKITOUR – RUND UM DEN TITLIS S. 12 EXPERT FROSTPROBE – ISOLATIONSBEKLEIDUNG S. 30 PARTNERCHECK EVOLUTIONSKÜNSTLER – ARC’TERYX S. 42
HANDS FREE TRONIC. MIT EINEM KLICK VON SKI AUF WALK. Der F1 EVO ist die Evolution im Alpine Touring: Mit der revolutionären Ski-Walk-Technologie TRONIC wird beim Einstieg in die Bindung der Schaft automatisch auf die Schale blockiert – ohne die Hände brauchen zu müssen!
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DIE NEUGIERDE BEWAHREN Es gibt viele gute Gründe dafür, die Alpin- mit den Tourenski einzutauschen. Die einen entfliehen der Hektik und den Menschenmassen auf den Skipisten. Die anderen suchen die sportliche Herausforderung des Aufstiegs. Und viele sehen die Belohnung im Gipfelerlebnis sowie der anschliessenden Abfahrt durch unverspurten Pulverschnee. Die «Einstiegshürden» für Interessierte sind kleiner geworden. Das für die Beurteilung des Lawinenrisikos und die Kameradenrettung nötige Wissen sowie die Kenntnisse über attraktive Routen werden nicht mehr von Bergführern und Tourenleitern «monopolisiert». Noch auf dem Gipfel knipsen Skitourengeher heute ihre «Beweisfotos» mit dem Smartphone und berichten auf einschlägigen Foren über die aktuell herrschenden Wetter- und Schneeverhältnisse vor Ort. Die Aktualität, Präzision und Verlässlichkeit der Wettervorhersagen wurden in gleichem Masse verbessert wie die des Lawinenlageberichts. In Echtzeit können Skitourengeher dank ausgefeilter Apps auf dem Smartphone verfolgen, wann die angekündigten Niederschläge einsetzen. Und dank der elektronischen Helfer kann jeder seine aktuelle Position bestimmen wie auch die Neigung und Exposition eines Hangs. Werner Munters Wissen zur Beurteilung des Lawinenrisikos und seine klassische Reduktionsmethode sind mittlerweile Allgemeingut – auch dank den umfassenden Ausbildungsmöglichkeiten, welche die 111 SAC-Sektionen, Bergsportschulen wie www.bergpunkt.ch oder auch Bächli Bergsport anbieten. Das ist eine gute Entwicklung für unseren Sport. Auch weil die Sicherheit in den Bergen insgesamt erhöht werden konnte, was auch die Unfallstatistiken des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF belegen. Trotzdem: Die eigene Erfahrung bleibt meiner Meinung nach eine «harte Währung», denn der Mensch sollte sich nicht ausschliesslich auf die neuen Instrumente verlassen, sondern auch auf eigenes Wissen. Wer kennt das nicht: Wenn im Gelände keine Spur zum Gipfel führt und in keinem Forum eine Information zu finden ist, stellt manch einer die Frage, ob die Tour sich überhaupt lohnt oder das Lawinenrisiko vielleicht doch zu gross sei. Bewahren wir uns also trotz der immensen Informationsflut die Offenheit und Neugierde – gerade weil sie uns abseits von ausgetretenen Aufstiegsspuren und zerpflügten Gipfelhängen unvergessliche Skitouren-Erlebnisse bereitet. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen sicheren und erlebnisreichen Tourenwinter. Herzlich,
Felix Bächli
INHALTSVERZEICHNIS AUSGABE 4/2014 6 – WEGWEISER Schneeschuh Berninamassiv 12 – WEGWEISER Skitour Titlis 18 – GIPFELTREFFEN SLF-Experte Stephan Harvey 24 – HOCHGENUSS Berghotel Wanna 30 – EXPERT Hintergrundwissen Isolation
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WEGWEISER SKITOUR – RUND UM DEN TITLIS S. 12 EXPERT FROSTPROBE – ISOLATIONSBEKLEIDUNG S. 30 PARTNERCHECK EVOLUTIONSKÜNSTLER – ARC’TERYX S. 42
FOTO TITELSEITE: Kit DesLauriers, Chamonix, fotografiert von Jimmy Chin
36 – EXPERT Hintergrundwissen Tourenfelle 38 – 3 x 3 Produktneuheiten & Bergsport-News 42 – PARTNERCHECK Arc’teryx 48 – BERGKAMERAD Michiel Engelsman
ZUSTIEG
Geschäftsführer Bächli Bergsport AG
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TAGLICHT
Auf der Strasse ist das Taglicht obligatorisch, im Hochgebirge so gut wie. Schliesslich lauern Spalten und Schneebretter. Und schöner ist es dann allemal, so wie in der Morgensonne über dem Konkordiaplatz beim Aufstieg zum Mittaghorn (3892 m), eine der Traumtouren im Berner Oberland. TOUR: Nicole Insley und Susanne Plugge oberhalb der Hollandiahütte im Berner Oberland.
AUSSICHT
Dan Patitucci / patitucciphoto.com
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AUSSICHT
NACHTLICHT
Um Kinder in den Schlaf zu wiegen, hilft oft ein winziges Nachtlicht. Sind die Kleinen erwachsen, wird es schon mal aufw채ndiger. Auf Fredrik Schenholms Skitour in Nordschweden verhalfen fluoreszierende Nordlichter und ein paar Schluck Whisky zu farbenpr채chtigen Tr채umen. TOUR: Wintertour am Nallo in Nordschweden mit Daniel Furberg, Per Jonsson und Eirik Nicolai Heim.
AUSSICHT
Fredrik Schenholm
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AUSSICHT
WEGWEISER
Auf dem Weg zum «Verlorenen Berg» Munt Pers. Schneeschuhwandern mit Blick auf die Klassiker Piz Palü und Piz Bernina.
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SPANNENDE ENTSPANNUNG Stille. Tief verschneite Natur im Winterschlaf. Entschleunigung. Rund um den Berninapass warten verspielte Touren auf Schneeschuhläufer. Mit Blick auf die imposante Kulisse von Piz Palü und Piz Bernina lässt es sich mit
«Echte» Bergsportler belächeln das Schneeschuhlaufen oft. Zu unspektakulär, zu langsam, zu wenig «Action». Doch gerade Letzteres macht den Reiz aus. Schneeschuhe verleihen eine Handlichkeit, Flexibilität und Leichtfüssigkeit, die es erlaubt, die winterliche Natur bis in abgelegene Winkel zu erforschen. Lange, nur leicht ansteigende Täler sind für Skitourengeher oft ein notwendiges Übel – für Schneeschuh-Fans sind sie eine einzige grosse Spielwiese. Um den Berninapass im Süden Graubündens gibt es zahlreiche solcher Flecken. Dort geben nicht die Zeit, nicht die zurückgelegten Höhenmeter und nicht das Material den Ton an. Die kleinen Schönheiten zu entdecken, die oft am verschneiten Wegesrand übersehen werden, steht im Vordergrund. Der Auftrieb, den die grossfl ächigen Trethilfen ihrem Träger verleihen, macht Ausflüge in die Pulverschnee-Pampas zu einem scheinbar mühelosen Spiel mit den Eiskristallen. Das Verlassen der ausgetretenen Pfade verleiht dem Ganzen einen Hauch von Abenteuer. Ein bisschen Jack-London-Flair inmitten der Schweiz.
Geistreicher Gletscher Dort, wo sich die Strasse von St. Moritz und Pontresina aus in Richtung Passhöhe schraubt, übersieht man beinahe den lohnenswerten Abzweig ins Val Morteratsch. Am Ende der Fahrt trifft man auf die gleichnamige Station der Rhätischen Bahn, zugleich Standort des Hotels Morteratsch. Hier lohnt es sich, die Schneeschuhe an-
zuschnallen und je nach Dauer und Ziel der Tour etwas Proviant und warme Kleidung in den Rucksack zu packen. Eine aus einem Baumstamm gemeisselte Hand weist den Weg. Der Blick, wenn er frei ist, richtet sich auf die weissblaugraue Zunge des Morteratschgletschers. Mit rund 1,2 Kubikkilometern ist er der volumenstärkste und mit 6,4 Kilometern Ausdehnung der drittlängste Gletscher der Ostalpen. Der Name hat seinen Ursprung in einer alten Bergsage, dem Drama um den Jüngling Aratsch. Es existieren verschiedene Versionen. Eine davon besagt, dass er der Bergfee «La Diavolezza», was rätoromanisch «die schöne Teufelin» bedeutet, nachstellte und daraufhin im Gletscher den Tod fand, was die Bedrängte lautstark über Bergwinde ausriefen liess: «Mort ais Aratsch», was übersetzt heisst: «Aratsch ist tot». Hinter dem geistreichen Gletscher türmt sich das Massiv des Piz Bernina auf, mit 4049 Metern höchster Berg der Berninagruppe und zugleich auch höchster «Wasserlieferant» der Donau. Wenn man also eine Botschaft an Wladimir Putin in eine sehr stossfeste Flaschenpost geben und sie während einer Schneeschuhtour im Val Morteratsch absetzen würde, könnte ihn diese unter Umständen bei einem Badeurlaub auf der Krim erreichen. Baden gehen sollte man während der eigenen Tour im eisigen Morteratschbach nicht. Im Winter ist er überdeckt von Schneelasten – bewegt man sich abseits des ausgeschilderten Weges, gilt es, im Bereich des Bachbetts mit den Stöcken den Untergrund zu prüfen, um nicht plötzlich in die eisigen Fluten einzu-
WEGWEISER
leisen Schritten vortrefflich entspannen.
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Schön die Spur halten. Auch von den einfachen 3000er-Gipfeln des Berninamassivs hat man atemberaubende Ausblicke.
brechen. Wer einen sagenhaften Ausblick auf den Persgletscher, Piz Palü und die Diavolezza bei einer regionalen Spezialität wie der Engadiner Nusstorte geniessen möchte, überwindet die 600 Höhenmeter bis zur nächstgelegenen SAC-Herberge, der Bovalhütte auf 2495 Metern. Zunächst zieht sich der Zustieg fl ach durch das Tal bis zur Gletscherzunge, dann westseitig oberhalb davon und schliesslich etwas steiler durch felsdurchsetztes Gelände bis zur Hütte. Doch auch das spielerische Erkunden des unteren Teils des Val Morteratsch hat seinen Reiz. Grosse Boulder-Blöcke liegen verstreut im fl achen Gelände und wirken – garniert mit Schneehauben – wie Rahmschnitten in der Auslage eines Konditors. An den Ausläufern der Ostfl anken des Piz Chalchagn durchziehen Felsbänder wie Reisterrassen das Gelände und laden zum Erforschen neuer Wege ein. Egal für welche Variante man sich entscheidet, beides hat seinen Reiz und ist ein lohnender Einstieg in einen mehrtägigen Aufenthalt im Schatten der Berninagruppe.
WEGWEISER
Startpunkt Berninapass
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Knapp sieben Kilometer unterhalb des Passes, von Pontresina aus gesehen, liegen die Berninahäuser. Seit 1515 sind sie Anlaufpunkt, zuerst für Säumer, die auf dem Rücken ihrer Lasttiere Salz, Wein und andere Güter mühsam auf Saumpfaden auf den Pass brachten. Bis 1925 waren wöchentlich bis zu 300 Saumrösser im Einsatz, auf der Passhöhe befand sich der Umschlagplatz. Heute beherbergen die Berninahäuser Bergsportler und Touristen. In rustikal-edlem Ambiente werden die Gäste mit regio-
nalen Spezialitäten wie Pizzoccheri, Teigwaren aus Buchweizenmehl, und erlesenen Weinen verwöhnt. Ein idealer Ausgangspunkt für einige Tage im Schnee. Von dort sind es nur gut 20 Minuten ins Val di Camp, ein weites, langgezogenes Tal, eine unendliche Spielwiese für ausgedehnte, technisch einfache Schneeschuhtouren. Wer lieber etwas ausschläft, für den Nachmittag die Sauna reserviert hat und die erste Runde am Frühstücksbuffet den Skitourengehern überlässt, die frühmorgens mit hochalpiner Ausrüstung zu den grossen Namen der Region wie Piz Palü, Piz Bernina oder Piz Zupò aufbrechen, denen sei ein Ausflug zum Piz Campasc empfohlen. Der 2599 Meter hohe Aussichtsgipfel liegt am südöstlichen Rand des Stausees Lago Bianco. Gleich unterhalb der Passhöhe liegt das Albergo Ospizio, eine seit 150 Jahren existierende Herberge mit direktem Anschluss an den Bernina-Express. Von hier läuft man frei und zunächst ohne nennenswerte Höhenmeter zu überwinden auf dem Bergrücken in Richtung Piz Campasc. Harmlose Schneewechten türmen sich oberhalb zahlreicher kleiner Mulden auf. Wer sich noch etwas kindlichen Spieltrieb bewahrt hat, nutzt die Gelegenheit, sich mit Anlauf abzustossen und in den darunterliegenden Tiefschnee plumpsen zu lassen. Ungefähr auf Höhe der Staumauer des Sees mit Blick ins verschlafene Puschlav beginnt der eigentliche Wandfuss des Campasc. Nur gute 200 Höhenmeter sind es, bis man den grandiosen Rundumblick auf dem Gipfel geniessen kann. Da der Anstieg kontinuierlich durch die geradlinig abfallende Südwestfl anke verläuft, sollte er nur bei sehr stabilen Schneeverhältnissen begangen werden. Auf dem Rückweg lohnt eine Rast auf einem der
Wer sich ein bisschen Spieltrieb bewahrt hat, nutzt den fl auschigen Tiefschnee als «Sprungtuch».
INFO: SCHNEESCHUHTOUREN RUND UM DEN BERNINAPASS CHARAKTER Von gemütlich bis anspruchsvoll – die Tourenmöglichkeiten rund um den Berninapass sind sehr vielfältig, für Einsteiger ebenso wie für Fortgeschrittene. Für die meisten Gipfel sind allerdings alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und ein routinierter Umgang mit Sicherungsausrüstung Voraussetzung.
ANREISE Per Zug: Die Rhätische Bahn (Bernina-Express) fährt ganzjährig von Chur bzw. Davos bis nach Tirano (die Strecke von Thusis nach Tirano zählt zum UNESCO-Welterbe) mit zahlreichen Haltestellen rund um den Berninapass. Informationen und Buchung: www.rhb.ch.
kleinen Felshügel oberhalb des Seeufers. In regelmässigen Abständen schlängelt sich der im Schnee rot leuchtende Bernina-Express durch die Winterlandschaft direkt am Lago Bianco entlang. Die Bahn ist seit 2008 Teil des UNESCO-Welterbes und ein Wahrzeichen der Region. Darüber fällt der Blick auf 3000er wie Piz d’Arlas und Piz Cambrena.
Per Auto: Ab Chur über die Autobahn A3 nach St. Moritz, von dort über die Hauptstrasse 29 in Richtung Berninapass.
INFO Engadin/St. Moritz Tourismus: Tel. 081 838 83 00, www.engadin.stmoritz.ch/pontresina, www.pontresina.ch
UNTERKUNFT
Die Talstation der Diavolezza-Bahn, nur eine Autominute bzw. eine Bahnstation von den Berninahäusern entfernt, erleichtert den Einstieg in die imposante Welt des Berninamassivs. Im Nu sind die knapp 900 Höhenmeter zur Bergstation am Gipfel der Diavolezza überwunden. Von der Sonnenterrasse aus öffnet sich ein atemberaubender Blick auf Persgletscher, Piz Bernina, Piz Bellavista, Biancograt und natürlich Piz Palü, der von vielen mit dieser willkommenen Abkürzung angegangen wird. Auch für Schneeschuhläufer startet von hier aus ein relativ einfacher, aber äusserst lohnenswerter Gipfel: der Munt Pers auf 3207 Metern. Übersetzt bedeutet sein Name «der verlorene Berg», in Anlehnung an die Diavolezza-Sage, nach der zahlreiche liebestolle Jäger in den Felswänden des Munt Pers verschwanden. Nordseitig fällt der Grat zwischen Diavolezza und Munt Pers – im Sommer ein gut machbarer Gebirgspfad – steil ab. Bei sicheren Schneeverhältnissen empfiehlt sich von der Bergstation aus ein kurzer Abstieg Richtung Persgletscher, danach eine technisch leichte Traverse durch die offenen, nur mässig steilen
Gasthaus & Hotel Berninahaus, ÜF im DZ ab CHF 190.- pro Zimmer/ Nacht, Tel. 081 842 62 00, info@berninahaus.ch, www.berninahaus.ch
KARTEN Swisstopo, topografische Ski- und Schneeschuhtourenkarte, 1:50 000, Blatt 469 S Val Poschiavo. Swisstopo, topografische Wanderkarte, 1:25 000, Blatt 2521 St. Moritz – Bernina.
TOURENVORSCHLÄGE MORTERATSCH – BOVALHÜTTE Startpunkt Bahnstation Morteratsch des Bernina-Express. Leichte Wanderung bis zum Beginn der Gletscherzunge. Von dort entweder auf der Piz Boval-Seite oberhalb der Gletscherzunge oder mit Gletscherausrüstung über den Gletscher bis zur SAC-Hütte Bovalhütte (2495 m) erst gemächlich, später etwas steiler aufsteigen. Rückweg auf derselben Route. Höhenmeter: 600. Gesamtdauer: ca. 4–5 Std.
BERNINAPASS – PIZ CAMPASC Startpunkt Albergo Ospizio am Berninapass (2329 m). In südöstlicher Richtung über den Bergrücken bis zum Fusse des Piz Campasc. Je nach Schnee- und Lawinenverhältnissen Aufstieg über Südwestflanke zum Gipfel des Piz Campasc (2599 m). Rückweg auf derselben Route. Höhenmeter: 270. Gesamtdauer: ca. 3 Std.
DIAVOLEZZA – MUNT PERS Startpunkt Bergstation der Diavolezza-Bahn (2973 m). Kurzer Abstieg, um folgend die Südwestflanke Richtung Munt Pers zu traversieren. Danach mittelsteiler, aber wenig schwieriger Aufstieg zum Gipfel des Munt Pers (3207 m). Nur bei sicheren Schneeverhältnissen begehbar. Rückweg auf derselben Route. Höhenmeter: 450. Gesamtdauer: ca. 4 Std.
WEGWEISER
Von der Teufelin auf den verlorenen Berg
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UNESCO-Welterbe – der Bernina-Express schlängelt sich zwischen Passhöhe und Lago Bianco durch die verschneite Bergwelt.
KEIKO JACKE & TERZA PANTS MAMMUT Leichte Touren-Kombi: wasserdichte Wetterschutzjacke plus Softshell-Skitourenhose. Die 2,5-Lagen-DrytechJacke ist mit einer angeschnittenen, verstellbaren Kapuze und wasserdichten Reissverschlüssen ausgestattet. Das Unterarm-Belüftungssystems sorgt für Kühlung, wenn es beim Aufstieg warm wird. Die Hose aus wasserabweisendem Material ist an den Beinenden mit einem zusätzlichen Kantenschutz und integrierten Gamaschen ausgestattet. x Gewicht: Jacke ca. 300 g, Hose ca. 580 g x Preis Jacke: CHF 235.x Preis Hose: CHF 225.-
WEGWEISER
TORNE II GTX HANWAG
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Flanken auf den verlorenen Berg zu. Bei gutem Wetter kann man seinen Blick kaum von den gegenüberliegenden renommierten Gipfeln und Graten abwenden, während unterhalb Ketten von Skitourengehern den Persgletscher Richtung Palü hochfädeln. Am Sockel des Munt Pers warten einige felsdurchsetzte Abschnitte, bevor sich der Südhang öffnet. Mit jeder Kehre wird der Blick weiter. Am Rücken der Westfl anke angelangt bieten sich erste Tiefblicke auf den Morteratschgletscher und die Bovalhütte. Als winziger Fleck erkennbar, klammert sie sich tapfer an den Fels des Piz Boval. Nach circa 400 Höhenmetern ist das Gipfelfeld des Munt Pers erreicht. Das fantastische 360-Grad-Panorama lässt seine Bezwinger lange verweilen. Ein Traum – genau wie der Rest der drei Tage Schneeschuhlaufen um den Berninapass. Gut, Gipfelerfolge zum Prahlen sind nicht dabei. Dafür führen die Touren mitten hinein in eine berührende winterliche Bergruhe. Ideal zum Entschleunigen – eine Wohltat für Körper und Geist. TEXT: MORITZ BECHER FOTOS: JÜRG BUSCHOR
Der Winter-Trekkingschuh mit Schneeschuhauflage an der Ferse und «IceGrip»-Sohle mit feinsten Glaspartikeln für Halt auf eisigen Wegen – der perfekte Schuh für verschneite Pfade. Das Obermaterial – eine Kombination aus gewachstem Veloursleder und Cordura – ist extrem robust und widerstandsfähig. Ein weicher Schaftabschluss sorgt für Komfort beim Gehen. Die Kälteisolierung samt Gore-Tex-Innenfutter hält die Füsse auf Winterwanderungen auch bei tiefen Temperaturen warm. x Gewicht: ca. 1420 g/Paar x Preis: CHF 285.-
FLEX VRT 24 TUBBS Dank der neuen DynamicFit-Bindung mit Boa-Verschluss-System sitzt dieser Schneeschuh besonders komfortabel am Fuss. Das An- und Ausziehen sowie das Einstellen der Bindung sind schnell und unkompliziert mit nur einer Hand möglich: hineinschlüpfen, den Einstellknopf drehen – und schon hält der Schneeschuh. Die Bindung verteilt den Druck gleichmässig und verhindert so störende Druckstellen. Für guten Halt auf Schnee sorgen das flexible Heck, die 3-D-geformten Seitenschienen und die Viper-2.0-Frontzacken. Last: bis 90 kg. x Gewicht/Paar: 2040 g x Preis: CHF 315.-
Unser Ursprung: die raue Wildnis der Coast Mountains in Kanada. Unsere Verpflichtung: unermüdlich innovativ in der Entwicklung, präzise in der Verarbeitung. Unser Anspruch: beste Performance genau dann, wenn sie gebraucht wird.
WEGWEISER
Steiler Zahn: Querung unterhalb der S端d- und Ostwand des Titlis.
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ABSTECHER INS PARADIES Schneesicher, gewaltige Powder-Abfahrten, gigantische Séracs – für Freerider ist Engelberg mittlerweile ebenso eine Pilgerstätte wie für indische Bollywood-Fans. Alpinistisch erfahrene Skifahrer führt die Titlis-Runde in den Variantenhimmel: mit 2700 Höhenmetern Abfahrt und einem «Weinkeller» in der Biwakschachtel. Dabei lässt die Tour allerlei Variationen zu. Die Möglichkeiten, die Route zu verlängern, mit Zwischengipfeln, Überschreitungen oder Hüttenübernachtungen zu kombinieren, sind schier endlos. Ist man früh dran und hat es eilig, schafft man die Standard-Runde ohne Zusatzgipfel auch gut an einem Tag. Wir haben uns für eine zweitägige Variante mit Übernachtung im Grassenbiwak und morgendlichem Aufstieg auf den gleichnamigen Gipfel entschlossen. Wir wollen uns bewusst Zeit nehmen, um die grossartige Kulisse mit Blicken vom Tödi bis zum Finsteraarhorn zu geniessen. Wer sich schon einmal auf dem Wendengletscher unterhalb der imposanten Südwand des Titlis bewegt hat, weiss, wie sehr es sich lohnt, bei gutem Wetter und Fernsicht die Zeit dort oben auszudehnen so gut es geht. Die erste Klettereinlage lässt nicht lange auf sich warten. Das sogenannte «Messer» – ein kurzes, ausgesetztes Gratstück, zwischen Hinterem und Vorderem Titlisjoch – treibt die Herzfrequenz und den Adrenalinspiegel nach oben. Auch wenn die hei-
Gratwanderung: Freeride-Tour mit alpinistischem Anspruch.
WEGWEISER
Es ist eng in der Gondel. Neben Freeridern mit Airbag-Rucksäcken und Helmen drängt sich etwas schüchtern eine Reisegruppe aus Kalkutta. Die Herren in dunklen Hosen, die Damen teils in Jeans, manche im Sari. Die meisten eingemummt in dicke Schals und Pudelmützen, als Bollwerk gegen die im Vergleich zu Westbengalen arktischen Temperaturen. Draussen dreht langsam die Bergkulisse vorbei wie bei einem routinierten Schwenk mit Kamerakran. Langgezogene «Aaahs» und «Ooohs» sind von der indischen Delegation zu vernehmen. Die Titlis Rotair Gondel dreht sich langsam um die eigene Achse, mit jedem Höhenmeter tauchen ein paar Séracs mehr auf in der hochalpinen Gletscherwelt. Mit jedem Meter Richtung Gipfel leuchten die Augen der Gondelbesatzung strahlender. Und langsam bekommen auch meine Begleiter grosse Augen. Ja, schon die Auffahrt zum Start der Titlis-Runde ist ein kleines Highlight. An der Bergstation geht es zu wie auf dem Pausenhof einer Schule nach einem Schneegestöber. Übermütig tollen, rutschen und purzeln die asiatischen Touristen auf der weissen Unterlage herum, bewerfen sich mit Schneebällen oder fühlen nur ungläubig, wie das Weiss allmählich in der Hand zerrinnt. Jedem sein Vergnügen! Uns steht ein anderes im Sinn. Wir schnallen die Ski an, checken die LVS-Geräte. Dann ziehen wir die ersten Schwünge den Titlisgletscher hinab. Als «ein Highlight mit alpinistischer Einlage» ist die Titlis-Runde im Tourenführer beschrieben.
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WEGWEISER
Abseilpassagen auf dem Weg zum Wendengletscher.
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kelste Stelle mit Eisenbügeln entschärft wurde, vermittelt diese Passage schon zu Beginn den Charakter der Tour: Hier geht es alpinistisch anspruchsvoll zur Sache. In der Magengrube macht sich ein leicht fl aues Gefühl breit. Dennoch können wir uns kaum losreissen von den Tiefblicken. Nach einer kurzen Abfahrt wartet die nächste Prüfung: die erste Abseilstelle. Eine kleine Verwehung verwehrt den Einblick in das Couloir. So seilen wir uns mehr oder weniger blind in die Tiefe. Doch es dauert nicht lange, bis die Kanten in der steilen Rinne Schneekontakt aufnehmen. So rutschen wir den zweiten Teil der Abseilstelle gesichert ab. Durchatmen! Denn nach der Seiltechnik ist nun skifahrerisches Können gefragt. Hinter der Abseilstelle ist die Rinne immer noch eng und steil. Viel Platz zum Umspringen bietet sie nicht. Also volle Konzentration: Jetzt muss jeder Turn sitzen! Hopp, hopp, ... und dann: Aufatmen! Die Anspannung lässt nach. Die langen, weiten Schwünge über das fl ach auslaufende Gelände des Chli Gletscherli sind ein wahrer Genuss. Doch wer meint, er hätte die gröbsten Brocken hinter sich, wird rasch eines Besseren belehrt. Schon wartet der nächste Steilabbruch mit zwei weiteren Abseilstellen. Nach 100 Abseilmetern sind die fl acheren Hänge des Schwarzer Berg erreicht. Noch ein paar Schwünge, dann ist es Zeit zum Auffellen, hinüber zum Wendengletscher. Steil zieht
sich der Hang südwestseitig hinauf. An warmen Tagen sollte man hier nicht zu spät unterwegs sein, um nicht von Nassschneerutschen überrascht zu werden. Schweiss rinnt von der Stirn über die Wangen. Noch ein paar Schritte, dann ist das Steilstück geschafft. Auf dem fl acheren Wendengletscher ist Panoramagucken angesagt. Die grössten alpinistischen Herausforderungen sind gemeistert. Immer wieder verstummt das schleifende Geräusch der Felle in der Spur. Wir bleiben stehen, lassen die imposanten Gipfel rundherum auf uns wirken. Dann spuren wir am Seil weiter über den Gletscher. Meist sind die Spalten zwar mit ausreichend Schnee bedeckt, doch sicher ist sicher.
Steilwände am Berg der Liebe Je weiter wir Richtung Nordost vorankommen, desto eindrücklicher baut sich die Südwand des Titlis über dem Wendengletscher auf. Am Morgen wehte noch eine grosse Schneefahne über den Gipfel, und von der Bergstation war nur der fl ache Nordwesthang zum Titlisgletscher zu erkennen. Welch ein Gegensatz nun auf der Rückseite! Kein Wunder, dass sowohl die Süd- als auch die Ostwand des Titlis mit bis zu 500 Meter senkrechtem Fels zu den begehrten Zielen der europäischen Kletterelite zählen. Nicht
TITLIS-RUNDE – DIE ROUTE
weniger verlockend wirkt die oberste Kuppe des Felsmassives, die ihrer Form wegen bei der Namensgebung so manche Männerfantasie in Wallung gebracht haben mag. Einer Dokumentation der Gemeinde Engelberg zufolge leitet sich der Name Titlis vom mittelhochdeutschen «Düttel» ab, was im Mittelalter der Ausdruck für die weibliche Brust war. Eine andere, weniger fantasievolle Interpretation hingegen besagt, der Name beziehe sich schlicht und einfach auf den Besitzer einer Alp namens Tuotilo. Wie dem auch sei, den indischen Gästen, die heutzutage per Gondelbahn zu Tausenden auf den Titlis pilgern, dürfte die erste Interpretation besser gefallen. Für die Besucher aus Mumbai, Delhi, Bangalore oder Madras ist der Titlis der Berg der Liebe.
Traumziel – nicht nur für Inder Beim Posen für die Fotos an der Bergstation wird geflirtet und geschmachtet, was das Zeug hält – Bollywood lässt grüssen. Schliesslich dienten Engelberg und der Titlis als Kulissse für so wundervolle Schmachtfetzen wie «Madly in Love» oder «Wer zuerst kommt, kriegt die Braut». Seitdem ist der Titlis für Inder ein Traumziel. Im Bergrestaurant übersteigt die Auswahl an Tandoori- und Curry-Gerichten längst die
Von der Bergstation (3032 m) fährt man zum Ausstieg des Ice-Flyer-Sessellifts und dann nordwestlich über den Titlisgletscher ab, bis man auf die Querung zur Variante Steinberg trifft und zum Hinteren Titlisjoch (Pkt. 2696) geleitet wird. Nach kurzem Aufstieg (ca. 20 Hm, u. U. Anseilen) am Grat via Pkt. 2736 zum Vorderen Titlisjoch. Nach kurzer Abfahrt erreicht man die erste Abseilstelle (einbetonierter Eisenpfosten mit Ringhaken; je nach Schneelage 25–50 Abseilmeter). Das Couloir führt direkt auf das Chli Gletscherli, über das man Richtung Schwarzi Naad leicht links haltend abfährt, bis man zu einer markanten, sich verengenden Rinne gelangt (rechter Hand). Etwa 10 m unterhalb des Einstiegs ist auf der rechten Seite am Fels die zweite Abseilstelle mit Kette am Stand. Nach ca. 50 Abseilmetern erreicht man rechts in einer Felsnische die dritte Abseilstelle (je nach Schneelage 40–50 m). Von hier in die linke Rinne abseilen. Nach kurzer Abfahrt über Schwarzen Berg (links haltend) erreicht man die Anfellstelle bei einem Felssporn in ca. 2100 m Höhe. Zuerst südwestseitig auf den Wendengletscher (35–40 Grad Gelände; Lawinengefahr beachten) . Diesen nun unterhalb der Titlissüdwand in Richtung Tierberg queren. Knapp unterhalb des Gipfels (Pkt. 2647) erreicht man das Grassenbiwak. Zum Gipfel des Grassen (2946 m) Richtung Süden kurz abfahren und dann knapp 400 Höhenmeter über diesen aufsteigen. Vom Gipfel fährt man die Aufstiegsroute bis unterhalb des Tierbergs wieder ab, hält sich rechts und gelangt auf den Firnalpeligletscher. Durch Firndossen und Laucheren zum Sommerweg hinunter zur Herrenrüti Alp (1165 m). Nun auf der Strasse über Herrenrütiboden zur Talstation der Fürenalpbahn und per Bus nach Engelberg.
INFO: PLANUNG TITLIS-RUNDE CHARAKTER Die Titlis-Umrundung ist ein Teil der Engelberger Haute Route und ein unvergessliches Erlebnis mit 2700 Höhenmetern Abfahrt, beeindruckenden Fernsichten und spannenden Abseilpassagen.
AUSRÜSTUNG Skihochtourenausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel, Harscheisen, Felle, Steigeisen, Pickel), zwei 50- bis 60-Meter-Seile, Klettergurt und Abseilgerät
BESTE JAHRESZEIT Januar bis Mai
STÜTZPUNKT Grassenbiwak am Tierberg (max. 18 Personen), Kontakt: Peter Hurschler-Wyss, www.sac-engelberg.ch/grassenbiwak, Tel. 041 637 41 72, ganzjährig geöffnet
ALLGEMEINE INFOS Bergbahnen Titlis, www.titlis.ch; Tourismusverband Engelberg, www.engelberg.ch
BERGFÜHRER Remo Balternina, info@remoguide.ch, Tel. 079 211 26 54; Bergführerbüro Engelberg, www.bergfuehrer-engelberg.ch
KARTEN Freeride Map Engelberg, Massstab 1:25 000, ISBN 978-3-9523489-7-0
WEGWEISER
Auf Messers Schneide: Zwischen Hinterem und Vorderem Titlisjoch ist Trittsicherheit gefragt.
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MERCURY DST JACKE & GALLIUM DST PANTS DYNAFIT Am Oberkörper: Die leichte Skitouren-Jacke aus Softshell- und Vier-Wege-Stretch-Material ist atmungsaktiv, wind- und wasserabweisend. Sie schützt vor nass-kalter Witterung und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit beim Schwitzen nach aussen verdampft. Das abriebfeste Gewebe trotzt scharfen Felskanten und spitzen Ausrüstungsteilen. An den Beinen: Die elastische Softshell-Hose ist ebenso atmungsaktiv wie ihr Äquivalent am Oberkörper. Mit einem athletischen Schnitt und elastischem Material eignet sich die Skitourenhose ideal für schweisstreibende Touren. x Gewicht: Jacke ca. 525 g, Hose ca. 500 g x Preis Jacke: CHF 225.x Preis Hose: CHF 205.-
NEO PX CR DYNAFIT Leichter 3-Schnallen-Skitourenschuh mit guten Abfahrtseigenschaften: Die Schale aus hochwertigem Pebax-Material bietet am Schaft einen hohen Rotationswinkel (60 Grad) für natürlichen Gehkomfort. Der Thermo-Innenschuh passt sich mit und ohne Erwärmung der individuellen Fussanatomie an. Zusätzlich verfügt der Schuh über «Ultra Lock System 2.0»-Schaftschnallen, die das Umschalten zwischen Ski- und Walk-Modus erleichtern. Die Sohle ist mit allen Skitouren-Bindungssystemen kompatibel. x Gewicht: ca. 3050 g /Paar (27.5) x Preis: CHF 579.-
WEGWEISER
RADICAL ST 2.0 DYNAFIT
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Die «Radical ST 2.0»-Bindung ist die Weiterentwicklung der Radical ST. Beim Ein- und Ausstieg sowie beim Verstellen der Steighilfe lässt sich die Bindung schnell und einfach bedienen. Der Rotationsvorderbacken sorgt für verbesserte Sicherheitsfunktionen bei der Abfahrt: Die Auslösemechanik von Vorder- und Hinterbacken ist präzise aufeinander abgestimmt. Die Auslösungshärte lässt sich auf Z-Werte zwischen 4 und 10 einstellen. Wie von Dynafit gewohnt, bietet die Radical ST 2.0 einen tiefen Standpunkt nah am Ski. Die tragenden Teile der Bindung sind aus solidem geschmiedetem Aluminium und CrMo-Stahl gefertigt.
Pulvrig: lange und rassige Abfahrten auf nordseitigen Hängen.
Anzahl entsprechender Rösti-Zubereitungen. Wir belassen es an diesem Abend bei einer grossen Portion Spaghetti, die wir im Rucksack mitgebracht haben. Einen Kochplatz und ein Dach über dem Kopf bietet das Grassenbiwak, das gleich unterhalb des Tierberggipfels ins Blickfeld kommt. Das kleine Gebäude entpuppt sich im Inneren als urgemütliche, heimelige Herberge mit einer besonderen Überraschung. In einer schmucken Holzkiste entdecken wir, womit wir in einer unbewarteten Behausung auf 2647 Metern Höhe nie und nimmer gerechnet hätten: ein Weindepot mit einem ausgezeichneten spanischen «El Coto» Rioja. Diese Überraschung soll nicht wenige Skitourengänger dazu veranlasst haben, ihre letzten Franken zusammenzukratzen, um noch eine weitere Flasche auszulösen. Es hält sich auch das Gerücht, dass so manch eine Tour im abendlichen Kerzenschein spontan umgeplant wurde, um am nächsten Abend wieder im Grassenbiwak übernachten zu können. Vor dem Schlafen werfen wir noch einen Blick nach draussen. Die Sterne glitzern. Der Mond steht über dem Titlis. Also doch ein bisschen Bollywood. Am nächsten Morgen gönnen wir uns einen auf
x Gewicht: 599 g pro Bindung x Preis: 509.- (beite 90 mm), 519.- (breite 105 mm), 529.- (breite 120 mm)
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Ein Genuss: Übernachten im einsamen und heimeligen Grassenbiwak.
Skitouren eher seltenen Luxus: Wir schlafen aus und lassen uns in aller Ruhe das Frühstück schmecken. Natürlich hat das nichts mit dem Franken-Investment am Vorabend zu tun, sondern alleine mit dem Fakt, dass sich der Schnee in der Nordabfahrt vom Grassen hinunter nach Herrenrüti meist sehr gut hält und der feine Pulver auch noch später am Vormittag staubt. Zudem sind es von der kleinen Hütte bis zum Gipfel gerade mal 400 Höhenmeter Aufstieg. Oben angekommen, nehmen wir uns Zeit für eine klei-
ne vorgezogene mittägliche Vesper. Zum Gipfeltee gibt’s noch einmal ein unvergessliches Rundherum-Panorama. Nur drehen muss man sich hier oben selbst. Genüsslich verzehren wir die letzten Reste Alpkäse. Bleibt noch der Nachtisch. Da gibt's den Höhenpunkt der Tour: die Abfahrt durch stiebenden Schnee hinunter ins Tal. TEXT: TOTTI LINGOTT FOTOS: BASCHI BENDER
Arktische Wunderwelt auf Skis – Grönland und Spitzbergen Genuss-Skitouren an der arktischen Ostküste über Fjorden, Eisbergen und Gletschern. Übernachtung in geheizten Häusern in Inuit-Siedlungen, Transfers mit Hundeschlitten 27.03. – 09.04.2015 / 15 Tage, Fr. 6450.–
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GIPFELTREFFEN
«Mich fasziniert die naturwissenschaftliche Annäherung an die Naturgefahren»: Stephan Harvey vor dem SLF in Davos.
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«LAWINEN BERGEN IMMER NOCH VIELE RÄTSEL» Auch Experten wie Lawinenspezialist Stephan Harvey vom SLF in Davos stehen abseits der Pisten im Winter immer wieder vor heiklen Entscheidungen. Er lobt das Verhalten der Schweizer Skifahrer und Snowboarder, sagt aber auch: «Lawinenkurse sind für alle Pflicht.»
Ist es dieses letzte Stück der Unberechenbarkeit, das Sie an Lawinen fasziniert? Nein. Schon eher die naturwissenschaftliche Annäherung an die Naturgefahren. Ich bin im Zürcher Oberland aufgewachsen, liebte schon als Kind die Natur, war als Pfadfinder viel im Wald unterwegs. Als Jugendlicher ging ich dann schon bald jedes Wochenende mit Kollegen und mit der Jugendorganisation des SAC in die Berge. Eine anspruchsvolle sportliche Leistung in unberührter Natur zu vollbringen, hat mich fasziniert. Und ich schnitt jedes Wochenende die Lawinen-Bulletins aus den Zeitungen und sammelte sie in einem Ordner, korrigierte sie hinterher für mich selber. Und fragte mich: Wie lassen sich möglichst genaue Prognosen stellen? So fing das an. Dann studierte ich Geographie mit dem Schwerpunkt Glaziologie, absolvierte die Bergführerausbildung. Das Studium hat die Frage allerdings nicht wirklich geklärt,
wie man Lawinengefahren voraussagen kann. Deshalb arbeite ich seit 1998 hier am Schweizerischen Lawinenforschungsinstitut in Davos. Wissen Sie’s jetzt? (lacht) Ich weiss natürlich deutlich mehr als damals, aber es gibt immer noch viel zu tun. Zuerst haben Sie für den Lawinenwarndienst gearbeitet, jetzt sind Sie in der Prävention tätig. Welche Erkenntnis hat Sie am meisten vorangebracht? Weitergebracht haben mich immer neue, wenn auch kleine Erkenntnisse zur Entstehung und Funktionsweise von Lawinen und der laufenden Veränderung des Schnees. Der Prozess von der Entstehung bis zum Abgang einer Lawine ist nach wie vor nicht restlos geklärt, es braucht also weiterhin viele dieser kleinen Erkenntnisse.
«Meine Kinder sollen mit wachen Augen durch die Natur gehen.»
GIPFELTREFFEN
Herr Harvey, wann hatten Sie zum letzten Mal richtig Angst vor einer Lawine? Stephan Harvey: Es gibt in jedem Winter ein paar wenige heikle Passagen oder Abfahrten, bei denen ich im Nachhinein denke: «Das war jetzt keine perfekte Beurteilung, vielleicht hätte ich doch die andere Route nehmen sollen.» Aber das kommt wirklich selten vor. Ich selber bin auch schon in kleinere Lawinen geraten oder in Situationen, in denen es hätte schief gehen können und ich Glück hatte.
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GIPFELTREFFEN
Stephan Harvey arbeitet «an der Umsetzung von Erkenntnissen der Forschung in die Praxis». Im Winter gibt er selber auch Lawinenkurse.
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An was arbeiten Sie konkret? Ich beschäftige mich mit der Umsetzung von Erkenntnissen aus der Forschung in die Praxis, also unter anderem mit der Frage: Wie, wann und wo läuft man als Wintersportler Gefahr, ein Schneebett oder eine Lawine auszulösen? Man weiss, wie Brüche entstehen und dass sie sich in einer schwachen Schneeschicht fortpfl anzen und schliesslich zum Abgang einer Schneebrettlawine führen. Aber wann, wie weit und unter welchen Bedingungen sich solche Brüche überhaupt fortpfl anzen, ist nach wie vor unklar. In der Theorie lassen sich die nötigen Parameter schon festlegen, in der Praxis ist es aber dann eben nicht mehr so eindeutig. Schnee ist ein viel zu komplexes Material, als dass es sich so genau beschreiben liesse. Wenn ich ein Haus baue, nehme ich einen Norm-Beton, dessen Eigenschaften ich genau kenne. Schnee ist anders, sehr unbeständig. Wäre die Schneedecke ein Haus, so wäre das Fundament z. B. aus Glas, der erste Stock aus Sand, der zweite Stock aus Beton, der dritte aus Karton. Nach zwei Wochen wäre alles anders, das Fundament bestünde nun vielleicht aus Sand und nicht mehr aus Glas, der erste Stock aus Karton und nicht mehr aus Sand. Die Schneedecke ist also ein äusserst komplexes Gebilde, das sich auch noch ständig verändert. Ist das für Sie als Experte ständiger Antrieb oder auch mal Frust? (lacht) Beides. Aber die Faszination für das Phänomen, die ich seit der Jugend mit mir trage, hat alles überlebt. Die kleinen Er-
kenntnisse und Erfolge, die sich immer wieder einstellen, helfen auch. Und die Komplexität macht die ganze Sache natürlich auch extrem vielfältig. Lawinenkunde beinhaltet nicht zuletzt Sozialwissenschaften, denn es geht auch um gruppendynamische und psychologische Prozesse, die bei einer Entscheidung im Gelände eine wichtige Rolle spielen. Das sind sehr spannende Aspekte. Idealerweise sollte man bei solchen Entscheiden die Emotionen ausblenden. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, man sollte aber in jedem Fall Raum und Zeit für Entscheidungen schaffen, bevor man in den Steilhang fährt. Wie sieht Ihr Alltag aus? Den gibt es nicht, jeder Tag ist anders, was natürlich auch von der Jahreszeit und den Projekten abhängig ist. Wann ist es am spannendsten? Draussen in der Natur bin ich am liebsten. Und ein Projekt mit konkreten Zielen, die man dann auch erreicht, ist besonders befriedigend. Ist die Plattform «White Risk», mit der man Touren möglichst lawinensicher planen kann, ein solches Projekt? Ja, weil man nach harter Arbeit ein Resultat sieht, das den Leuten gefällt und angewendet wird. Wir haben die Web-Plattform «White Risk» letzten Winter zusammen mit der Suva und dem Schweizerischen Roten Kreuz lanciert, und wir verfassen derzeit gerade eine englische Version. Die Platt-
STEPHAN HARVEY LAWINENEXPERTE AM SLF ALTER 45 Jahre
FAMILIE
Marc Weiler Photography
Verheiratet, Vater von drei Kindern.
BERUF Geograf und Bergführer. Seit 1998 angestellt am Schweizerischen Lawinenforschungsinstitut (SLF) mit Schwerpunkten Lawinenprognose, Unfallanalysen, Lawinenprävention und Lawinenbildung. Seit einigen Jahren an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis.
VERÖFFENTLICHUNGEN Verfasser diverser Ausbildungsunterlagen im Bereich Lawinenkunde. Projektleiter und Autor des Web-basierten Portals zur Lawinenprävention «White Risk».
Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit «White Risk»? Wir wollen einen Beitrag zur Lawinenprävention leisten. Jeder Unfall, den wir verhindern können, ist ein Erfolg. Konkrete Zahlen können wir diesbezüglich aber nicht nennen. Wichtig ist vor allem: Das theoretische Basis-Wissen müssen Wintersportler auch im Gelände anwenden können. Selbstverständlich und leicht ist das nicht, deshalb sind Lawinenkurse oder Anschauungsunterricht bei erfahrenen Kollegen für alle Pflicht. Wie sollten sich Berggänger auf eine Tour vorbereiten? Sie müssen das Lawinenbulletin lesen und verstehen, ihre Route auf der Karte mit den entsprechenden Hangneigungen sorgfältig planen und allfällige Schlüsselstellen erkennen. Die Standard-Notfallausrüstung beinhaltet ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), eine Lawinen-Sonde und -Schaufel. Basiswissen zur Lawinenkunde, das wir auf «White Risk» vermitteln, ist sicher unabdingbar. Natürlich müssen sie auch eine Notfallapotheke bei sich haben, eine Sonnenbrille und Orientierungs-Hilfsmittel. Das ist ja klar. Für Profis wie Einsteiger gilt: Auch wenn man ein Gebiet schon kennt, muss man sich in jeder Saison der Lawinensituation neu annähern, sich so vorbereiten, als wenn es die erste Begehung
EXPERTE Ausbilder in Lawinenkursen, in der J+S-Leiterausbildung im Bergsport tätig. Sachverständiger bei Lawinenunfällen.
UMGANG MIT DER WEISSEN GEFAHR www.whiterisk.ch ist eine digitale Plattform zur Lawinen-Prävention für Schneesportler. Stephan Harvey hat bei dem Projekt des SLF federführend mitgewirkt: • vermittelt umfassendes, laufend aktualisiertes Lawinen-Wissen für Einsteiger und Profis. • ermöglicht mit Swisstopo-Hangneigungskarten und Wildruhezonen eine seriöse Tourenplanung. Vorbereitete Touren sind in der App (iOS und Android) im Gelände inkl. Karten offline abrufbar. • kostet jährlich CHF 29.-. • ist in 4 Sprachen (DE, FR, IT und EN) erhältlich.
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form läuft ordentlich an, muss aber sicher noch bekannter werden. Aus ökonomischer Sicht muss sie sich künftig selbst tragen.
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Marc Weiler Photography
«Schnee ist ein äusserst komplexes Gebilde und ändert sich erst noch ständig.»
wäre. Das gilt auch für mich hier in Davos. Zu Beginn einer Saison oder in einem neuen Gebiet fängt jeder auf «Feld 1» an.
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Wie hat sich denn das Verhalten der Schweizerinnen und Schweizer auf Touren und abseits der Pisten in den vergangenen Jahren verändert? Für mich ist es schwierig, dazu allgemeingültige Aussagen zu machen. Hier in Davos beobachte ich, dass die Leute ihre Touren heute im Allgemeinen umsichtig planen. Aber das ist natürlich in den verschiedenen Regionen der Schweiz unterschiedlich. In Verbier etwa gehen die Freerider offensiver als in Davos mit den Lawinengefahren um. Aber grundsätzlich sehe ich die Entwicklung positiv, auch weil die Informationsmöglichkeiten heute deutlich vielfältiger sind.
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Sie haben als Student bei Bächli Bergsport in Zürich und Volketswil gejobbt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit? Es war für mich sehr spannend, weil ich ja selber ein angefressener Berggänger war und mich der Blick hinter die Kulissen eines solchen Geschäfts sehr interessierte. Einmal kam eine Frau in den Laden, die sich für einen Bergsteigerkurs angemeldet hatte und sich von mir eine komplette Ausrüstung zusammenstellen liess. Bei mir war sie an der richtigen Adresse, ich kannte mich aus und drehte ihr auch nicht überteuerte Sachen an, sondern das, was sie brauchte. Während ich
ihr die Ausrüstung zusammenstellte, konnte sie sich um eine schicke Jacke kümmern. Ich gehe heute noch regelmässig in Bächli-Filialen und sehe, dass immer noch die gleiche Philosophie gilt: Aus einem breiten Sortiment versucht man den Leuten das zu verkaufen, was sie brauchen, und nicht überteuerten «Schnickschnack». Das gefällt mir. Ich nehme an, kaum jemand ist sicherer in den Bergen unterwegs als Ihre Familie, wenn Sie den Ausflug leiten. (lacht) Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber natürlich versuche ich privat mit den gleichen Prinzipien wie als Bergführer oder Leiter von Kursen unterwegs zu sein. Mit meiner Familie kann ich allerdings noch nicht die ganz grossen Touren machen, zumal meine drei Kinder erst zwischen 6 und 10 Jahre alt sind. Aber sie gehen alle gerne in die Berge. Sollen sie in Ihre Fussstapfen treten? Was sie später machen, sollen sie selber entscheiden. Ich will ihnen einfach die Schönheit der Natur zeigen, ihnen vermitteln, dass es immer wache Augen braucht. Aber sie sollen tun, was ihnen am besten gefällt. Man kann nicht nur in den Bergen glücklich werden. INTERVIEW: PETER BADER FOTOS: ANDREA BADRUTT
Unti
Photographers (clockwise from top left): Adam Clark, Adam Clark, Sandra Salvas
10/21/14 11:58 AM
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HOCHGENUSS
24 Für Jürg Meier gehört der morgendliche Auslauf mit seiner Herde Spiegelschafe zum täglichen Ritual.
MUSSE STATT APRÈS-SKI Ein Hideaway wie aus dem Bilderbuch – das Berghotel Wanna im Prättigau liegt «ab vom Schuss» und weg von gängigen Sterne-Konventionen. Ein exklusives «Versteck» für erholsame Stunden und Wintererlebnisse nah an der Natur. beherbergte. Baptist und Carolyn Sieber erwarben 2008 das 300 Jahre alte Bauernhaus, um es mit viel Herzblut und Schweiss zu renovieren und umzubauen: Im ursprünglich belassenen vorderen Teil findet sich die urige Gaststube. In den hinteren Räumlichkeiten setzten die Hausleute bewusst auf Stilbruch. Anstelle des Stalls errichteten sie einen modernen Anbau im Minergie-Standard. Die Junghoteliers fühlten sich durch den rasch einsetzenden Ansturm bald etwas überrumpelt; Baptist sah seine Zukunft auch eher in der Landwirtschaft, genauer im Weinbau. 2012 wanderte er deshalb mit seiner Frau nach Neuseeland aus, und Anita und Jürg Meier übernahmen den Betrieb. Ein Glücksfall, führen doch die beiden zugewanderten Einheimischen das Wanna im gleichen unorthodoxen Stil wie die Gründer weiter.
HOCHGENUSS
Wetten, dass ... Sie nicht wissen, wo Ascharina liegt? Wer auf ein Schulterzucken seines Gegenüber setzt, hat leichtes Spiel: Wohl weniger als neun von zehn Schweizern haben jemals von Ascharina gehört. Gut, es ist ja leicht zu übersehen, nicht mal ein Dorf, sondern nur eine Fraktion von St. Antönien. Dazu liegt dieser Krachen schon etwas am Ende der Welt, gewissermassen in der hintersten Ecke des Prättigau. Immerhin ist er ab Küblis mit dem Postauto zu erreichen. Und erstaunlicherweise steht hier oben ein Hotel, wie es in dieser Konzeption hierzulande kaum sonst zu finden ist – das Wanna. Der spezielle Name scheint Programm zu sein; eigentlich geht er aber auf eine alte örtliche Flurbezeichnung für eine Anhöhe oberhalb Ascharinas zurück, auf der das Anwesen steht. Der erste Eindruck von aussen ist denn auch noch bodenständig – ein typisches Walserhaus, das zuletzt ein Ferienheim
25 Die grosszügige Kamin-Lounge mit Bibliothek erinnert an eine kanadische oder skandinavische Lodge.
Der heimelige Altbau und der raffinierte Anbau bilden eine geglückte Symbiose.
HOCHGENUSS
Für ein unvergessliches Wellness-Erlebnis braucht es eigentlich nur einen Hotpot.
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Klein aber fein: die Ruhezone.
Sterne-Komfort mit «Daheim-Gefühl» Wer im Wanna ankommt, fühlt sich gleich wie «zu Hause»: Anstatt einer Rezeption erblickt man durch ein grosses Fenster als Erstes die Küche. In der Garderobe werden die Schuhe gegen Pantoffeln getauscht. So betritt man im ersten Stock das Herzstück des Hauses wie die eigene gute Stube – die verblüffend grosszügige Kamin-Bibliothek-Lounge. Man wähnt sich unvermittelt in einer kanadischen oder skandinavischen Lodge. Ebenso luftig und in neuzeitlicher Holzbauweise präsentieren sich die Zimmer mit spektakulären Ausblicken auf die Alp- und Bergwelt. Angesichts der bescheidenen Grösse des Wanna, ist man verblüfft, einen veritablen Wellness-Bereich mit Sauna drinnen sowie Hot Pot und Teich draussen vorzufinden. Ein wahrer Luxus, in dieser Abgeschiedenheit solche Annehmlichkeit zu geniessen – sei es nach einem sportlichen Wintertag oder bei Schneesturm, wenn an Skitouren nicht zu denken ist. Keine Spur von vorabendlicher Rushhour in der Sauna und beim Apero wie in manch grossen Hotels. Die Gäste im Wanna wissen die fast private Atmosphäre zu schätzen.
Die Gaststube strahlt noch die ganze Gemütlichkeit des 300-jährigen Walserhauses aus.
BERGHOTEL WANNA ASCHARINA ANREISE Mit dem Auto oder Postauto via Küblis.
PREIS HP ab CHF 150/Person im DZ
BUCHUNG Frühzeitige Reservierung ist unabdingbar: Weil das Wanna mit seinen wenigen Zimmern gerne für Familienanlässe exklusiv en bloc gemietet wird, ist es an Wochenenden schon weit im Voraus ausgebucht – an beliebten Daten wie Weihnachten oder Sylvester bis 2017. Unter der Woche gibt es oft auch spontan noch Vakanzen, wenn nicht gerade Seminare oder Workshops (z. B. Yoga) stattfinden. Auch für Werbeaufnahmen wurde das Wanna schon entdeckt (etwa vom Modelabel Nile). Damit die Gäste diese Abgeschiedenheit auch wirklich geniessen können, sind Kinder unter 12 Jahren unerwünscht. Kontakt Tel. 081 330 51 10, www.wanna.ch
DIE ZWEI WELTEN DES SCHOGGIMEIER Als gelernter Tunkmeister (wie der heutige Schokoladentechnologe genannt wird) ist Jürg Meier die Gastronomie nicht fremd. Seine Welt war aber immer die der Schokolade. Als der findige Schoggi-Createur vor 30 Jahren noch zu jung war, um in der Schweiz Karriere zu machen, suchte er im Ausland die Herausforderung. In Calgary und Hongkong wurden ihm gleichzeitig Chefpositionen angeboten. Weil seine Frau Asien bevorzugte, fing er im berühmten Peninsula Hotel als Chocolatier an. Einige Jahre später machte er sich selbstständig und eröffnete die erste Fabrikation. Heute, 20 Jahre danach, ist «Schoggimeier» der führende Schokoladefabrikant in Hongkong, der alle Luxushotels beliefert. Jürg Meier kennt die Anforderungen der Hotellerie und ihrer Gäste also gut – was er sich auch für seine «Hors catégorie»-Herberge im Prättigau zunutze macht.
AKTIVITÄTEN SKITOUR Der Schafberg (2456 m) bietet eine schöne Genussskitour. Einzig die flache, aber landschaftlich reizvolle Hochebene im Mittelteil unterbricht das perfekte Skigelände. Die Ausblicke auf imposante Felswände geben dem 950-Höhenmeter-Anstieg eine besondere Note.
SCHNEESCHUH Das Chrüz (2196 m) ist ein Aussichtsberg allererster Güte. Die Ausblicke aufs Rätikon gehören zu den schönsten der Region. Auf ihren 800 Höhenmetern stellt die Tour keine besonderen Anforderungen.
LANGLAUF Die Langlaufloipe in Pany ist ein echter Geheimtipp. Bei schönster Aussicht lässt sich sowohl klassisch als auch im Skating-Stil die Sechs-Kilometer-Runde geniessen. Die Benutzung ist kostenlos.
HOCHGENUSS
Der überschaubare Rahmen erlaubt eine persönliche Betreuung. In der gut dotierten Bar herrscht vertrauensvoll Selbstbedienung. Das funktioniere bei so wenigen Gästen tadellos, versichert Jürg Meier. In der Tat birgt das Wanna nur sechs Zimmer – in der normalen Hotellerie ein betriebswirtschaftliches Ding der Unmöglichkeit; doch hier ist das machbar, weil der Betrieb so schlank wie möglich organisiert ist und die Patrons den Laden grösstenteils im Alleingang schmeissen. Und Köchin Erika Davatz hilft als Allrounderin der Chefin auch beim Putzen und Waschen. Immerhin wissen die Meiers auch Nachbarschaftshilfe zu schätzen, die sie als eine der ganz tollen Charaktereigenschaften der Walser hervorheben. Von Bauern bekommen sie etwa Hilfe beim Heuen oder beim Transport zum Schlachthof. Die eine Hälfte des ursprünglichen Stalls beherbergt immer noch Spiegelschafe, denen man durch ein Fenster in der Lounge zuschauen kann – ein weiteres Wanna-Unikum. Eigenes Fleisch aus tiergerechter Haltung ist hier gewiss. Für Jürg Meier gehört der morgendliche Auslauf mit seiner Specie-rara-Herde zum täglichen Ritual – das Kontrastprogramm zu seiner Hauptbeschäftigung, der Schokoladenfabrikation in Hongkong.
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Nach den Schafen die Gäste: Jürg Meier muss den Hotpot rechtzeitig einheizen.
Zutaten vom eigenen Hof
HOCHGENUSS
Seit diesem Jahr halten die Meiers auch Alpschweine, die auf der Alp Ascharina den Sommer zubringen. Und in einem neu angelegten Teich züchten sie Forellen. Der eigene Garten deckt inzwischen ein Drittel des Gemüsebedarfs; Milchprodukte liefern die umliegenden Bauern. In der Küche zaubert Erika Davatz mit möglichst vielen Zutaten vom Wanna Hof eine einfache, aber ehrliche
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Da weiss man, was man hat: Joghurt vom benachbarten Bergbauern.
Cuisine. Zwecks bestmöglicher Verwertung kommen nicht nur die Filetstücke auf den Teller. Die meisten Gäste wissen ein Gulasch oder einen veritablen Hausmacher-Hackbraten – nämlich mit Fleisch vom Hof – wohl zu schätzen. Begleitend wartet ein feiner Tropfen, sei es aus dem breiten regionalen Angebot der Herrschaft oder aus Neuseeland, als Referenz an den ersten Hausherrn. Jung-Winemaker Baptist Sieber ist dort auf Anhieb ein exzellenter erster Jahrgang gelungen. Und wenn man Glück hat, wird einem als Sahnehäubchen zum Kaffee noch ein Original-Schoggimeier-Praliné aus Hongkong gereicht; Ehrensache, dass der Chef jeweils einen gehörigen Vorrat an Eigenfabrikaten mitbringt, wenn er über die Festtage und für die Hochsaison ins Prättigau heimkommt. Eine weitere Exklusivität dieses aussergewöhnlichen sternelosen Hauses!
TEXT UND FOTOS: PETER HUMMEL
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EXPERT
Sichern bei klirrender Kälte. Eine winterliche «Alltagssituation» für Bergsportler – und ein klassisches Einsatzgebiet von Isolationsbekleidung.
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ALLES HEISSE LUFT Der Himmel ist kalt und klar. Der Schnee knirscht. Wunderschön, jetzt draussen zu sein. Mit der richtigen Isolationsbekleidung machen Wintertouren doppelt Spass. Was der mit heisser Luft zu tun hat und alles über effiziente Wärmedämmung mit Daune, Kunstfaser und Wolle, verrät Bächli-Bekleidungsexpertin Helga Schmidl. vieren. Ähnlich wie bei einer Thermoskanne. Die Anforderungen an moderne Isolationsteile sind allerdings weit vielfältiger: Leicht sollen sie sein, möglichst resistent gegen Feuchtigkeit, wasserdampfdurchlässig und zudem auf ein minimales Packmass reduzierbar. Das Angebot an isolierender Bergsportbekleidung ist enorm. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor dem Kauf gezielt zu überlegen, wozu man das gute neue Teil verwenden möchte. «In der Regel fragen wir zuerst nach dem Einsatzbereich, daraufhin schlagen wir Material und Modelle vor», sagt Helga Schmidl, Produktmanagerin Bekleidung bei Bächli Bergsport. Oft entscheidet sich dabei schon, welches Füllmaterial zum Einsatz kommen sollte. Als Dämmstoffe haben sich Gänse- und Entendaune sowie Kunstfaser-Vlies bewährt. Neuerdings setzen einige Hersteller auch auf Schafwolle in wattierter Form. Jede der drei Optionen hat Stärken und Schwächen.
Daune – ein wahrer Isolationskünstler Daunen sind wahre Isolationskünstler. Im Verhältnis zu ihrem Eigengewicht von gerade einmal 0,001 bis 0,002 Gramm pro Stück können sie sehr viel Raum einnehmen. Anders als eine Feder verfügen sie nicht über einen Kiel, sondern breiten sich mit Millionen kleinster Verästelungen von einem kleinen
EXPERT
Den Schweizer Kälterekord hält das «Vallée de la Brévine». In dem Hochtal im Neuenburger Jura wurden am 12. Januar 1987 minus 41,8 Grad gemessen. Schon bei deutlich weniger kalten Temperaturen müssen wir unseren Körper gegen Kälte schützen. Oder besser gesagt: gegen Wärmeverlust. Als Warmblüter ist der Mensch darauf angewiesen, eine Körperkerntemperatur von circa 37 Grad Celsius konstant aufrechtzuerhalten. Wie viel Frostschutz wir benötigen, hängt zum einen vom individuell sehr unterschiedlichen Temperaturempfinden ab. Zum anderen auch von der aktuellen Situation: Heizen uns die Muskeln ein, weil sie beim Aufstieg einer Skitour Schwerstarbeit leisten? Sind wir erschöpft und müde? Oder fegt ein starker Wind über den Grat, während wir am Gipfel die Felle wechseln? Der Wind bläst förmlich die warme, isolierende Luftschicht weg, die den Körper umgibt: je stärker, desto tiefer die gefühlte Temperatur. Im Fachjargon spricht man vom «WindChill-Faktor». Feuchte Kleidung und nasse Haut verstärken diesen Effekt. Genau dann ist funktionelle Isolationsbekleidung wichtig. Sie blockt Wind und Wetter ab und hält gleichzeitig die Wärmeabgabe im Lot. Wollen wir verstehen, wie Isolationskleidung funktioniert, ist eine Tatsache essentiell: Nicht die Ausrüstung wärmt uns, sondern wir «beheizen» sie mit unserer Körperwärme. Aufgabe von Jacke, Schlafsack & Co. ist es, eine warme Luftschicht um uns herum möglichst lange zu konser-
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«Down Blend» von Primaloft vereint Daune und Kunstfaser.
«Swisswool» ist Woll-Vlies von Schweizer Bergschafen.
Primaloft
Kern dreidimensional aus. In puncto Packmass und Gewichts-Isolations-Verhältnis sind sie unschlagbar – solange sie trocken bleiben. Denn der für die Wärmedämmung notwendige Bausch schwindet mit zunehmender Feuchtigkeit. Um diesem Manko zu begegnen, setzen einige Hersteller chemische Beschichtungen ein, welche die Nässeresistenz steigern sollen. Die Qualität von Daunenfüllungen wird durch zwei Faktoren beeinflusst: die Füll- oder Bauschkraft und das Daunen-Federn-Verhältnis. Letzteres gibt an, wie viel Prozent Daunen und Federn verwendet wurden. Zum Beispiel 90/10, also 90 Prozent Daune, zehn Prozent Federn. Ei-
Ortovox
nen gewissen Anteil an «normalen» Federn braucht es; sie bringen durch die steifen Kiele Struktur in die Füllung. Der zweite Indikator, die Füllkraft, wird mit der cuin-Zahl (engl. «cubic inch», dt. Kubikzoll) angegeben und beschreibt, wie stark sich die Daune nach Kompression wieder ausdehnt. Je stärker, desto höher die cuin-Zahl, desto besser das Gewichts-Isolations-Verhältnis. Gute Füllungen starten bei 600 cuin, Top-Werte liegen bei 750 und darüber.
Kunstfaser – ideal bei feuchten Bedingungen
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Synthetikfasern sind eine sehr gute Alternative. Aus mehreren Gründen, wie Helga Schmidl erklärt: «Bekleidung mit Kunstfaserfüllung ist pflegeleichter, isoliert selbst in feuchtem Zustand noch gut und ist nicht zuletzt etwas günstiger als Produkte aus Daune.» In der Regel kommen wattierte Matten zum Einsatz. Bekanntester Anbieter von hochwertigen Synthetikfüllungen ist der US-Hersteller Primaloft. Seine spannende Neuentwicklung für diesen Winter: mit Kunstfaser versetzte Daune. Der HybridStoff «Down Blend» ähnelt optisch normaler Naturdaune und fühlt sich auch so an, soll aber durch die Kombination beider Materialien die Wärmeleitung von Daune mit der Feuchtigkeitsresistenz von Kunstfaser verbinden. Zum Einsatz kommt diese innovative Füllungstechnologie unter anderem bei der Bergsportmarke Black Diamond. Einen anderen Konstruktionsansatz verfolgt Kunstfaserproduzent Polartec mit dem «Alpha»-Gewebe. Dabei handelt es sich um ein durchgehendes Gestrick aus Fasern: Die Gitterstruktur lässt Zwischenräume für eine dynamische Luftzirkulation
Mindestens einmal pro Jahr müssen Schafe geschoren werden.
Ortovox
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Synthetikfüllungen werden in Form von wattierten Matten eingesetzt.
PFLEGE-TIPPS Helga Schmidl, Produktmanagerin Bekleidung bei Bächli Bergsport, verrät, worauf es bei Pflege und Aufbewahrung von Isolationsprodukten ankommt.
PRODUKTPFLEGE
zu. Dadurch kann Schweiss in Form von Wasserdampf schnell entweichen.
Schafwolle – von Natur aus gut Die dritte Option als Füllung von Isolationsjacken ist gleichermassen traditionell wie innovativ: Wolle von Schweizer Bergschafen. Allerdings nicht in Form von Strick, sondern als Vlies. Als vor fünf Jahren die staatlichen Subventionen für die Verwertung der Schweizer Wolle gestrichen wurden, wäre das Natur- fast zum Abfallprodukt verkommen. Gemeinsam mit einem deutschen Traditionsbetrieb für Wollverarbeitung gründeten die Wolllieferanten das Label «Swisswool». Die Wolle wird direkt an den Sammelstellen der Schafbauern sortiert, anschliessend gewaschen und zusätzlich mit dem aus Maisstärke gewonnenen Biokunststoff Polylactid (PLA) angereichert. So wird die Füllung etwas robuster, und die Textilien können später problemlos in der Waschmaschine bei 40 Grad gereinigt werden. Ortovox war die erste Outdoor-Marke, die auf das unkonventionelle Füllmaterial setzte. Warum eignen sich Wollvliese so gut für die Wärmedämmung? «Wolle ist ein natürliches Isolationsmaterial, das auch im feuchten Zustand noch sehr gut funktioniert», weiss Bächli-Bekleidungsexpertin Helga Schmidl. Das liegt an der Struktur der Wollfasern: Sie bestehen zu 85 Prozent aus Hohlräumen. So können sie nicht nur warme Luft speichern, sondern auch Feuchtigkeit beim Schwitzen aufnehmen – bis zu 33 Prozent ihres Eigengewichts. Vorteil: Wolle sackt bei Nässe nicht zusammen wie Daune. Komprimierbarkeit, Gewicht und Isolationsleistung können sich mit den Werten von Kunstfasern messen. Ein weiteres, nicht zu unterschät-
AUFBEWAHRUNG 1. Keinesfalls im komprimierten Zustand lagern! Packbeutel sind nur für den Transport auf Tour gedacht. 2. Isolationsbekleidung immer vollständig trocknen, bevor man sie im Schrank lagert.
zendes Plus: Wolle hat geruchshemmende Eigenschaften, nicht ganz unwichtig in voll besetzten Berghütten.
Hülle – der Anzug für die Fülle Die Füllung allein ist jedoch erst die halbe Miete. Der Schnitt und die Konstruktion der Hülle sind ebenso entscheidend. «Die Passform sollte nicht zu weit sein und an den jeweiligen Öffnungen wie Ärmelsaum und Kragen gut schliessen, damit keine Wärme entweicht. Andererseits sollten Ärmel und Rumpf in der Länge nicht zu knapp geschnitten sein, um ausreichend Beweglichkeit bei den alpinen Aktivitäten zu gewährleisten», rät Helga Schmidl. Isolationsbekleidung sollte so geschneidert sein, dass Kältebrücken vermieden werden. Sie entstehen dort, wo Innen- und Aussenmaterial direkt aufei-
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Primaloft
1. Vor dem Waschen Reiss- und Klettverschlüsse schliessen sowie Kordelzüge öffnen. 2. Ausschliesslich spezielle Daunen- oder Kunstfaserwaschmittel verwenden (keinen Weichspüler!) und die Pflegeanleitung beachten. 3. Bekleidung in der Maschine im Schonwaschgang waschen. Nicht zu viele Teile in die Trommel stopfen. Sie sollten unkomprimiert genügend Platz haben. 4. Zusätzlichen Spülgang wählen und Schleuderdrehzahl reduzieren. Damit Daune in Bewegung bleibt, empfiehlt es sich, einige Tennisbälle mit in die Trommel zu geben. 5. Mit nasser Bekleidung vorsichtig umgehen, damit die Kammerwände und Nähte nicht beschädigt werden. Bei Handwäsche Daunenbekleidung nicht wringen oder fest kneten. 6. Im Wäschetrockner bei max. 40 Grad langsam trocknen. Auch hier wieder Tennisbälle mit hineingeben. 7. Insgesamt: Isolationsbekleidung nicht zu häufig waschen, das verlängert die Lebensdauer des Bekleidungsstücks.
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Schnell ins Warme: Nach schweisstreibenden Aufstiegen bieten leichte Isolationsjacken Schutz vor Auskühlung.
HOT FORGE JKT BLACK DIAMOND x Füllmaterial: Primaloft Down Blend x Gewicht: 370 g x Preis: CHF 379.-
CERIUM LT W HOODY ARC’TERYX Leonhard Habersetzer/Ortovox
x Füllmaterial: Gänsedaune (850 cuin), Kunstfaser x Gewicht: 250 g x Preis: CHF 409.-
nandertreffen – entweder durch Nähte oder durch Verrutschen der Füllung. Um Letzteres zu verhindern, kommen bei Daunenprodukten spezifische Kammern und eingesetzte Trennstege zum Einsatz. Wattierungen – unabhängig ob Wolle oder Kunstfaser – werden in Form von Matten in die Hülle gelegt und nur punktuell vernäht oder verklebt.
EXPERT
Hybrid-Produkte – gezielter Material-Mix
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Aktuell im Trend liegt sogenannte HybridBekleidung. Je nach Einsatzbereich kombinieren die Hersteller verschiedene Materialien – mit dem Ziel einer noch effizienteren Isolation und einer optimalen Funktionalität. So rüstet der kanadische Hersteller Arc’teryx bei seiner Daunenkollektion alle feuchtigkeitssensiblen Bereiche – wie Schultern, Achseln und Armabschlüsse – mit Kunstfasereinlagen aus. Eine ähnliche Strategie verfolgt auch die britische Marke Berghaus. «Daune wird dort eingearbeitet, wo verstärkt Wärmespeicherung notwendig ist. Synthetikfüllungen kommen an Zonen zum Einsatz, wo ein wirksames Feuchtigkeitsmanagement gefordert ist», sagt Helga Schmidl. «So fühlt man sich immer angenehm warm.» TEXT: MORITZ BECHER
LYNGEN PRIMALOFT60 JKT NORRÖNA x Füllmaterial: Primaloft Kunstfaser x Gewicht: 350 g x Preis: CHF 179.-
PIZ BERNINA W JKT ORTOVOX x Füllmaterial: Swisswool Schafwollvlies x Gewicht: 450 g x Preis: CHF 305.-
Machen Sie sich das Wetter, wie es Ihnen gefällt: Schöffel ZipIn!
Herren Wetterjacke ALARIC | 279.00 CHF
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Das Konzept mit dem grünen Reissverschluss! Bestens unterwegs bei Sonne und Wind, Regen und Schnee – mit Schöffel ZipIn! stellen Sie sich nach Bedarf die passende Kombination zusammen: winddicht, wasserdicht und warm. Einfach Ventloftjacke, -weste oder Fleece in die Allwetter-Aussenjacke mit dem grünen Reissverschluss einzippen und schon sind Sie perfekt gerüstet. Alle Wetter! Auch erhältlich als: Schöffel ZipIn! Damenmodelle - identisch wie Herrenmodelle: Damen Wetterjacke AFRA | 279.00 CHF | Schöffel ZipIn! fähig: Damen Steppjacke OLYMPIA | 199.00 CHF |
Colltex
«Berg-Steiger» – kein Gipfelglück ohne Tourenfelle.
HAFTMITTEL Sie sind kaum sichtbar unter dem Ski verborgen. Dennoch erledigen Steigfelle eine der wichtigsten Aufgaben auf Tour: Sie sorgen dafür, dass es beim Aufstieg vorwärts geht. Dabei müssen sie leicht gleiten und zuverlässig am Belag haften. Mit Hilfe neuer Technologien funktioniert
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dieser Spagat immer besser.
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Kaum ein anderes Teil der Ausrüstung kann auf Skitour so sehr über Lust oder Frust entscheiden wie die Aufstiegsfelle. Es macht schon einen grossen Unterschied, ob man kraftsparend gehen kann und entspannt am Gipfel ankommt oder ob man bei jedem Schritt zurückrutscht und mit der Steilheit des Geländes kämpft. Bei feuchten Bedingungen und anschliessender Vereisung kann es im Extremfall sogar passieren, dass gar nichts mehr geht: Die Felle lösen sich vom Belag, oder es bilden sich klumpige Schneestollen unter dem Ski, die ein Aufsteigen fast unmöglich machen.
Nein, wir wollen niemandem den Spass verderben! Denn wer einige Grundregeln beherzigt, kann das Zünglein an der Waage deutlich in Richtung Lust lenken. «Ein kleiner Block Imprägnierwachs gehört für Notfälle grundsätzlich in den Rucksack», rät Michael Bachofner. Der Rennläufer aus dem Bächli-Raceteam ist auch privat jeden Winter auf zahlreichen Skitouren unterwegs und weiss, wovon er spricht. Auch wenn die Fellmaterialien grundsätzlich kaum Feuchtigkeit aufnehmen, sollte man regelmässig für eine wasserabweisende Oberfl äche sorgen.
DER STOFF, AUS DEM DIE FELLE SIND
100 PROZENT MOHAIR Als Mohair bezeichnet man die Haare der Angoraziege. Sie sind im Gegensatz zu Kunstfasern innen hohl, ergeben also ein sehr leichtes Steigfell-Material. Felle aus 100 Prozent Mohair überzeugen aber vor allem durch ihre hervorragenden Gleiteigenschaften – und zwar über die gesamte Lebensdauer. Dennoch haften sie verlässlich auf dem Schnee und bleiben selbst bei klirrender Kälte geschmeidig. Für ambitionierte Tourengeher und Rennläufer kommt daher kaum ein anderes Material in Frage. Allerdings sind Mohair-Felle empfindlicher und pflegeintensiver als die beiden Alternativen. Produkt-Beispiele: der Klassiker Colltex ct40 oder das Gecko-Fell, beide zudem mit neuer Klebetechnik.
MOHAIR-SYNTHETIK-MIX Mit einem modernen Fell aus Misch-Material werden sicher die meisten Tourengeher glücklich. Ihre Haftung auf dem Schnee ist superb, und auch in puncto Gleitfähigkeit schliessen sie immer näher zu den reinen Mohair-Fellen auf. Im Neuzustand bemerkt man kaum noch einen Unterschied zu den Naturfasern. Erst nach einer gewissen Nutzungsintensität lässt die Gleitfähigkeit etwas nach. Dafür erhöht die Beimischung von in der Regel etwa 30 Prozent Synthetikfasern die Abriebfestigkeit und damit die Lebensdauer von Mix-Fellen. Produkt-Beispiel: der Allrounder Colltex Mix.
100 PROZENT SYNTHETIK Reine Kunstfaserfelle sind sehr strapazierbar und verkraften selbst Steinkontakte meist ohne mit der Wimper zu zucken. Stressfrei im Einsatz und bei der Pflege eignen sie sich besonders für Einsteiger, die seltener im Gelände unterwegs sind. Oder für die kurzen Aufstiege von Variantenfahrern. Bei grosser Kälte gleiten sie spürbar schlechter vorwärts als Felle mit Mohair-Anteil. Abhilfe schafft eine gewissenhafte Imprägnierung. Bei milden Temperaturen hingegen fällt die Gleitschwäche gegenüber den Mohair- und Mohair-Mix-Modellen geringer aus. Produkt-Beispiel: das preiswerte Black Diamond Nylon STD.
wieder leicht auseinander. Bereit für den Aufstieg zum nächsten Pulverschneehang. TEXT: MATTHIAS ROTTER
Aufstiegshilfen: Steigfell und Fellwachs für unbeschwerte Höhenmeter.
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Die Imprägniermittel verbessern zudem die Gleiteigenschaften des Fells bei der Vorwärtsbewegung im Schnee. Grundvoraussetzung für eine gute Haftung auf den Schneekristallen sind Felle, die exakt zur Taillierung des Skis passen. Im Idealfall decken sie den Belag so ab, dass lediglich die Stahlkanten frei bleiben. Damit ist die Gefahr gering, in der Abdruckphase zurückzurutschen. Den Zuschnitt kann man entweder mit einem Custom-Set des gewünschten FellTyps in Eigenregie erledigen oder man lässt das Fell von einem der Experten bei Bächli Bergsport anpassen. Renommierte Hersteller wie beispielsweise Colltex bieten bereits massgeschneiderte Felle für viele Skimodelle an. Auch die Länge des Fells muss auf den Ski abgestimmt sein, damit der End-Clip am Skiende korrekt justiert werden kann. Die schwierigste Aufgabe jedoch kommt dem Kleber zu. Die Haftschicht auf der Rückseite muss das Fell unverrückbar auf dem Belag fixieren, und das auch bei grossen Temperaturunterschieden und in nassem Zustand. Wie gut der Kleber wirklich hält, zeigt sich erst, wenn man auf langen Touren mehrfach anund abfellen muss. Doch Michael Bachofner hat auch für diesen Fall einen Tipp: «Wenn man die Felle bei den Zwischenabfahrten unter der Jacke verstaut, behält der Kleber durch die Körperwärme seine Kraft.» Zusätzlich haben die Hersteller in den letzten Jahren viel Gehirnschmalz in die Entwicklung neuer Klebetechniken investiert. So verwendet Colltex nun beim ct40 einen anorganischen Kleber, der selbst bei arktischen Temperaturen sicher hält. Und mit zunehmendem Erfolg etablieren sich auch Felle, die sich sogenannte Adhäsionskräfte zunutze machen. Durch die natürliche Anziehungskraft zwischen Molekülen haftet das Fell alleine durch Druck. Weiterer Vorteil: Zum Transport kann man die Felle mit den Haftseiten direkt aufeinanderlegen – und bekommt sie hinterher dennoch
Die Frage nach Natur- oder Synthetikfasern entfacht bisweilen unter Tourengehern wahre Glaubenskriege. Oder ergibt ein Mix aus beidem das beste Fell? Alles über die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Fell-Typen.
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3 X 3 – NEUES AUS DER WELT DES BERGSPORTS Neueröffnung Filiale Thun Ab dem 28. November öffnet die neue Filiale von Bächli Bergsport in Thun im Kanton Bern ihre Pforten. Auf die Kunden wartet die gewohnt gute Auswahl hochwertiger Bergsportprodukte und eine erfahrene Mannschaft, die sich auf intensive Beratungsgespräche freut. Am Eröffnungstag wie auch am darauffolgenden Samstag, den 29. November erhalten alle Kunden zehn Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. Es lohnt sich also, vorbeizuschauen.
WANN: 28./29. NOVEMBER 2014 AB 9 UHR WO: BÄCHLI BERGSPORT FILIALE THUN, GEWERBESTRASSE 6 IN 3600 THUN
Wiedereröffnung Filiale Bern Bis zum 23. Oktober wurde im Waldhöhenweg 1 in Bern noch fleissig gewerkelt, damit zur grossen Wiedereröffnung alles fertig war. So konnte die Bächli Bergsport Filiale in Bern am 24. Oktober nach über zweimonatigem Umbau wieder an der gewohnten Adresse, aber in neuem «Outfit» ihre Kunden empfangen. Das Team um Filialleiter André Marchand freut sich auf Ihren Besuch!
WO: BÄCHLI BERGSPORT FILIALE BERN, WALDHÖHENWEG 1 IN 3013 BERN
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Echt griffig
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Am 18. Oktober wurde in der neuen Kletterhalle «Griffig» in Uster der Vertikalbetrieb aufgenommen. Die Fakten sind ebenso beeindruckend wie verlockend: 3200 Quadratmeter Kletterfl äche, davon 500 fürs Bouldern. Im überdachten Outdoor-Bereich kann selbst bei schlechtem Wetter an den Kletterkünsten gefeilt werden. Bis zu 17 Meter beträgt die Wandhöhe, der grösste Überhang liegt bei 9.6 Metern. Insgesamt warten 310 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 3a bis 8b darauf, «erstbegangen» zu werden. Eine echte Innovation: Die Routenmarkierung erfolgt elektronisch. Für den Kletternachwuchs steht ein separater Kinder-Boulderbereich zur Verfügung.
WO: KLETTERHALLE «GRIFFIG» HALLENBADWEG 2 IN 8610 USTER
4-Jahreszeiten-Talent Schwedens Natur ist rau und wild, dafür braucht es strapazierfähige und robuste Kleidung. So wie die Mid Fjell Pant Wanderhose aus dem schwedischen Hause Haglöfs: Das stark windabweisende Material trocknet sehr schnell, an der feuchtigkeitsresistenten Imprägnierung (DWR) perlen Regentropfen ab und das warme Futter schützt den Träger auch in Ruhepausen vor Auskühlung. Die vorgeformte Kniepartie ermöglicht gute Bewegungsfreiheit. Einhändig verstellbare Beinöffnungen erleichtern das schnelle An- und Ausziehen und eine Anpassung an Schuhwerk und Ausrüstung. Zusätzlich schützen die integrierten Gamaschen vor Schnee, Schmutz und Nässe. Ein stimmiges Gesamtwerk aus Funktion und Robustheit – der Allrounder für das ganze Jahr.
HAGLÖFS MID FJELL II INSULATED PANTS Gewicht: 605 g Preis: CHF 215.-
Aktive Fusspflege
SMART WOOL PHD SLOPESTYLE MARGARASTA
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«PhD» steht im Englischen für die Doktorwürde – im Fall von Smart Wool für «Performance at highest Degree». Auf gut Deutsch: ein Socken, der Höchstleistungen erbringt. Bei den Paaren der «Slopestyle Margarasta»-Serie ist jede Socke individuell gestaltet. Dank der Zusammenstellung unterschiedlicher Materialien und Stretch-Zonen sorgt die Fusshülle für Polsterung, Klimakomfort, Durchblutungsförderung und einen guten Sitz am Bein. Damit hätte sich das Wollwunder auch tatsächlich einen Doktortitel verdient. Eine technische Skisocke aus Merino-Mischqualität mit einem schicken Erscheinungsbild.
Preis: CHF 29.-
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KUNDEN FRAGEN
Eisgriffe
«Für den anstehenden Winter stehen seit langem wieder neue Ski auf meiner Wunschliste. In den letzten Jahren hat sich ja einiges verändert und ich habe den Überblick verloren, was für mich der richtige Ski sein könnte. Ich gehe meistens Skitouren, möchte mit den neuen Brettern aber auch mal ins Skigebiet zum Freeriden. Worauf muss ich achten?» Johann-Ulrich Hautle aus Oberriet
Eiskletterer brauchen Handschuhe mit einem besonders guten Sitz, denn sie übertragen das Feedback der Eisgeräte auf die Hände. Die «Alibi»-Handschuhe von Outdoor Research sind die Spezialisten für steile Eis- und Felswände. Überall dort, wo maximale Kontrolle, Beweglichkeit, Griffigkeit und Robustheit gefragt sind, kommen sie zum Einsatz. Das Pittards-Ziegenleder an Handinnenfl äche und Fingerunterseite garantiert auch im feuchten Zustand einen sicheren Griff an den Geräten. Neopren-Bündchen sorgen für einen sauberen und gut sitzenden Abschluss am Handgelenk. Die äusseren Handkanten werden durch Gel-Einlagen gegen scharfe Kanten geschützt.
BÄCHLI BERGSPORT ANTWORTET: Lieber Johann-Ulrich Hautle, die Ski haben sich tatsächlich stark weiterentwickelt. Im Gelände empfehlen wir auf alle Fälle einen Rocker – für Sicherheit und Fahrspass. Im Allround-Einsatz macht eine Breite zwischen 82 und 100 Millimeter unter der Bindung Sinn. Einen pauschalen Ski-Tipp kann man aber schwer aussprechen. Eine gute Gelegenheit, den für Sie passenden Ski zu finden, gäbe es bei unserem grossen Skitest: Vom 6. bis zum 8. Dezember stehen in Andermatt die neuen Modelle zum Probefahren bereit, fachkundige Beratung inklusive. Wenn Sie sich lieber in einer unserer Filialen beraten lassen möchten, könnten Sie online einen Termin mit einem Einkaufsbegleiter vereinbaren und so ohne Wartezeit den vollen Service geniessen. Die Anmeldung und weitere Infos zum Skitest oder zu einem persönlichen Beratungstermin beim Spezialisten finden Sie unter www.baechli-bergsport.ch.
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Skitest
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Terminvereinbarung
OUTDOOR RESEARCH ALIBI GLOVE Gewicht: 164 g Preis: CHF 89.-
Hitzkopf Wenn es draussen kalt ist, ziehen wir dicke Sachen an. Eine isolierende Jacke, wattierte Hosen und gefütterte Schuhe gehören zum Standardprogramm. Doch ein Grossteil der Körperwärme verlässt uns über unseren Kopf. Und unsere «Schaltzentrale» benötigt viel Energie und eine gute Durchblutung. Schon seit über 100 Jahren weiss das österreichische Unternehmen Capo, dass zu einem kompletten Winter-Outfit auch der Kopfschutz gehört. Die Wurzeln der Marke liegen im Bregenzerwald: Dort richten sich die Menschen seit jeher nach den Jahreszeiten und in den Wintermonaten sicherten Strickarbeiten das Überleben. Ein Resultat: Das Modell One Cap ist eine Strickmütze mit weichem Fleece-Innenfutter, das nach allen Seiten hin gut isoliert.
CAPO ONE CAP Thomas Bühlmann, Verkaufsberater Ski der Bächli Bergsport Filiale in Kriens.
Preis: CHF 49.-
Airbag mit Düsenantrieb Frischer Winter, frisches System. Alpinspezialist Black Diamond bringt erstmals eine völlig neue Technologie für einen Lawinenairbagrucksack auf den Markt: Die JetforceProduktserie arbeitet mit einem Gebläse, das innerhalb weniger Sekunden die Umgebungsluft in den 200-Liter-Airbag befördert. Nach der Auslösung wird in regelmässigen Abständen Luft nachgepumpt, um eventuelle Undichtigkeiten auszugleichen. Der wiederaufl adbare Akku reicht für mehrere Auslösungen, was ein authentisches Testen zu Hause ermöglicht. Weiterer Pluspunkt: Der Airbag lässt sich auch auslösen, wenn Ski an den seitlichen Tragegurten befestigt sind. Er verfügt über 28 Liter Stauraum und bietet extra Fächer für die Sicherheitsausrüstung sowie Befestigungsmöglichkeiten für Eispickel, Helm und Zubehör. Da keine Kartusche im Einsatz ist, darf dieses System auch im Flugzeug mitgenommen werden.
BLACK DIAMOND JETFORCE HALO 28 Gewicht: 3400 g Preis: CHF 1049.-
Gipfelausblicke, Tiefschneeabfahrten und Eisklettertouren – das sind königliche Augenblicke des Winters. Gerne würden wir solche Momente für die Nachwelt festhalten. Doch wohin mit der empfindlichen Kamera auf Tour? Der Zip-On ABS CP 26l von Evoc ist ein Spezialrucksack für die Fotoausrüstung auf Skitouren, der zugleich auch mit der Grundeinheit der ABS-Vario-Linie kompatibel ist. Damit ist die sichere Verpackung für Kamera und Zubehör zum vollwertigen Lawinenrucksack aufrüstbar. Konzipiert für Profi- und ambitionierte Hobbyfotografen ist der Rucksack mit einem Kamerafach samt seitlichem Schnellzugriff ausgerüstet. Der Innenraum ist individuell einteilbar: Platz ist für Objektive, Kamera-Body, Blitzgerät und Kleinteile. Eine Fronttasche ermöglicht den Schnellzugriff auf Lawinenschaufel und Sonde.
EVOC ZIP-ON ABS – CP 26L Gewicht: 1700 g Preis: CHF 259.-
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Sichere Momentaufnahmen
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42 Noch nicht flugfähig, aber tipptopp für Kletterkünstler: Die Evolution von Arc’teryx findet u. a. am Fels statt – ganz nach dem Vorbild des Namensgebers Archaeopteryx.
EVOLUTIONSKÜNSTLER «Nicht schon wieder die!?» Seit Jahrzehnten bringt eine Marke aus Kanada regelmässig die Konkurrenz mit Innovationen ins Schwitzen. Von einem Geheimtipp für Insider hat sich Arc’teryx in nur 25 Jahren zu einer der begehrtesten Marken der Outdoor-Branche entwickelt. war, also mussten Lane und sein neuer Partner Jeremy Guard ihre Marke umbenennen. Die Produkte sollten ständig weiterentwickelt werden, einer permanenten Evolution folgen. Schliesslich landeten sie bei der Kurzform des Urvogels Archaeopteryx, der als Zwischenform von Reptil und erstem Vogel sinnbildlich für die Entstehung einer neuen Spezies steht.
Evolution durch Revolution 1992 tüftelte eine Handvoll Enthusiasten an dem ersten revolutionären Produkt: Der Klettergurt «Vapor» war der erste seiner Art. Die Besonderheit: thermisch geformte Polsterungen, die dem Gurt einen Tragekomfort verliehen, der bis dato unbekannt war. Bis 1996 bestand das Sortiment ausschliesslich aus Klettergurten und Rucksäcken. Es folgte Bekleidung, das mittlerweile grösste Segment. Noch heute lebt die Marke von
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Ende der 90er-Jahre in Europa. Wer irgendwie an ein Exemplar gekommen ist, registriert wohltuend die neugierigen, unwissenden Blicke der anderen. Das Logo kommt so gut wie niemandem bekannt vor – aber verdammt gut sieht sie aus, diese Jacke, die so breite Schultern macht. Nur «Eingeweihte» nicken sich unsichtbar zu, als gehöre man zu einer geheimen Bruderschaft der erlauchten Träger dieser Marke. Aus Angst, die unbekannte Kostbarkeit könnte zum Mainstream verfallen, behält man die Herkunft vorsichtshalber für sich, so gut es eben geht. 15 Jahre später ist Arc’teryx auch in Europa kein Geheimtipp mehr. An Begehrlichkeit hat die Marke deshalb aber kein bisschen eingebüsst – im Gegenteil. Nur wenige Hersteller haben es geschafft, ihrem Erzeugnis solch einen «Haben-Wollen-Nimbus» zu verpassen. Arc’teryx ist ein Phänomen. Keine marktschreierische Werbung, kein Aufspringen auf allseits vorhergesagte Trends und in der gesamten Erscheinung eher still. Die Erfolgsformel ist relativ simpel: Die Produkte funktionieren einfach und sehen dabei gut aus. Was selbstverständlich klingt, ist es nicht. Wie viele Marken der Outdoor-Welt ist Arc’teryx aus einer Unzufriedenheit mit dem Bestehenden entstanden. Mit Klettergurten zum Beispiel, dem ersten Produkt der Marke, die bei der Gründung 1989 durch Dave Lane noch «Rock Solid Manufacturing» hiess. Zum Glück – möchte man heute fast sagen – hatte der übermächtige Wettbewerber The North Face eine Kollektion, die ebenfalls «Rock Solid» getauft
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In den 90er-Jahren wird in Vancouver an bahnbrechenden Innovationen getüftelt. Bis heute setzt Arc’teryx regelmässig neue Branchen-Standards.
Mitarbeitern mit überdurchschnittlich hoher Leidenschaft. Tüftler, die nicht Ruhe geben, bevor sie ihre Vorstellung eines perfekten Produktes realisiert haben. So brachten die «Birds», wie die Kanadier von Insidern genannt werden, zahlreiche bahnbrechende Produktentwicklungen auf den Weg, die heute zum Standard in der Outdoor-Welt zählen (siehe Kasten S. 45). Wie zum Beispiel der wasserfeste Reissverschluss, an dem sich Weltmarktführer wie YKK schon die Zähne ausgebissen hatten. Mike Blenkarn – eine Legende unter den «Daniel Düsentriebs» der Branche und seit 1995 bei Arc’teryx – beschichtete, bügelte, schnippelte und testete so lange, bis er ihn 1998 endlich in Serie einbauen konnte. Wasserdichte Reissverschlüsse sind mittlerweile Branchen-Standard. Auch der Laminat-Riese W.L. Gore
profitiert vom Innovationsdrang aus Vancouver. Im Rahmen der jahrzehntelangen Partnerschaft war Arc’teryx massgeblich an der Entwicklung bahnbrechender Top-Laminate wie «Gore-Tex Pro» beteiligt. Mike Blenkarns Kollegenschaft ist gewachsen. Aus einem halben Dutzend Ende der 80er-Jahre sind über 600 Mitarbeiter geworden. Zweistellig pro Jahr wächst das Unternehmen, das seit 2005 zum finnischen Konzern Amer Sports gehört, der auch Marken wie Atomic, Salomon und Suunto im Portfolio hat. Gearbeitet wird nicht mehr in einem Keller, sondern in mehreren grosszügig angelegten Gebäuden. Am Empfang sitzt Usha Parbhakar, auf ihrem Firmenausweis steht die Mitarbeiternummer 1. Zu Beginn hatte sie Klettergurte genäht, jetzt regelt sie den Zugang in die Schaltzentrale des Unternehmens. Auch sie strahlt diese Zufriedenheit aus, die im «Bird’s Nest» omnipräsent ist.
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Ungebrochene Leidenschaft
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Aber verträgt eine auf Feinheiten und kompromisslose Funktion ausgerichtete Marke so viel Wachstum? Das tut sie. Doch wie gelingt, woran viele andere Marken nach einer erfolgreichen Startphase kaputtgingen? Die Antwort findet man zu einem grossen Teil am 2155 Dollarton Highway in North Vancouver, der Adresse des Design Centers von Arc’teryx. Hier tüfteln gleich auf zwei Stockwerken circa 30 Produkt-Designer, Schneider, Mustermacher und Farbspezialisten an neuen Modellen und Materialien. Mittendrin
Erst Klettergurte, dann Rucksäcke, dann Bekleidung – Arc’teryx hat in jedem Bereich Revolutionäres geschaffen.
«Watertight Zipper» und «Zipper-Garage» – zwei von zahlreichen Meilensteinen der Kanadier, die heute Standard bei hochwertiger OutdoorBekleidung sind.
MEILENSTEINE Arc’teryx brachte im Laufe seiner Unternehmensgeschichte zahlreiche Innovationen auf den Markt, die bahnbrechend für die gesamte Outdoor-Industrie waren. Viele dieser Entwicklungen gelten mittlerweile als Standards für Outdoor-Bekleidung:
«THERMO-MOLDING» Durch ein spezielles Pressverfahren mit hohen Temperaturen werden dreidimensionale Polsterungen möglich – vom Klettergurt, über den Rucksack-Hüftgurt bis zu den Rückenpartien von Rucksäcken.
«THERMO-LAMINATION» Arc’teryx ist Vorreiter in Sachen wasserdichter Verklebung von Nähten mit Hilfe von so genannten Tapes sowie dem «Aufkleben» von zusätzlichen Taschen. Heute verwendet Arc’teryx die schmalsten Tapes der gesamten Branche.
«WATERTIGHT ZIPPER» Als erste Marke war es Arc’teryx gelungen, Reissverschlüsse zu beschichten und sie so dauerhaft wasserabweisend zu machen. Durch den Wegfall von Front- und Taschenabdeckungen wird zusätzlich Gewicht eingespart.
«ZIPPER-GARAGE» Um das Eindringen von Wasser zu verhindern, setzte Arc’teryx als erste Marke kleine Stofflaschen an den oberen Reissverschluss-Enden ein, in denen die Reissverschlussschlitten wasserdicht «geparkt» werden.
«3D-CUTTING» Einführung einer dreidimensionalen Schnitttechnik, die Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung eine völlig neue Formgebung brachte.
«GORE-TEX XCR» UND «GORE-TEX PRO» Arc’teryx ist einer der wichtigsten Branchenpartner für den Laminat-Weltmarktführer W.L. Gore. So ist Arc’teryx massgeblich an der Entwicklung der Top-Laminate «Gore-Tex XCR» und dessen Nachfolger und heutigem Standard im Premium-Bereich «Gore-Tex Pro» beteiligt.
ARC’TERYX-PRODUKT-ABC Seit Jahren führt Arc’teryx kontinuierlich seine Produktlinien fort und kreiert neue dazu. Jede hat ihr spezifisches Einsatzfeld: «Alpha» steht z. B. für Alpin-Produkte, «Beta» und «Theta» bezeichnen eher Allround-Ausrüstung etc. Dazugestellt wird jedem Modell ein Kürzel, das die genaue Ausrichtung erklärt. «SV» etwa steht für extremste Wetterbedingungen, «AR» für Allround, «LT» für leichte Produkte usw. Eine genaue Erklärung des Benennungsschemas von Arc’teryx finden Sie unter www.arcteryx.com
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steht der nach reichlich Arbeit aussehende Tisch von Carl Moriarty, dem Chef der Truppe. «Viele Leute haben gesagt, mit dem Wachstum würde das Produkt schlecht werden. Aber es macht Spass, diesen Menschen das Gegenteil zu beweisen», sagt er mit einem zufriedenen Lächeln. Neben den vielen Detaillösungen sei vor allem der dreidimensionale Schnitt der Grund, warum die Menschen Arc’teryx-Bekleidung so lieben. Wer hineinschlüpft, sieht gut darin aus. Bei Männern zum Beispiel breitet sich ein zufriedener Gesichtsausdruck aus, wenn sie sich mit einer Arc’teryx-Jacke im Spiegel betrachten. «Superman Look» wird dieses Phänomen, das den Träger besonders athletisch wirken lässt, intern genannt. Ein Büro weiter sind die Wände gepfl astert mit Farbkombinationen. Es ist das Reich von Kristi Birnie, Hüterin der Farben und damit Leiterin eines Bereiches, der für Arc’teryx essentiell ist. Studien haben bestätigt, dass ein enormer Anteil bei der Entscheidung für ein Produkt an dessen Farbgebung hängt. Und genau hier setzen Kristi Birnie und ihr neunköpfiges Team an. Sie beherrschen die Komposition und Dosierung von Farben nahezu perfekt, wie etwa das Setzen minimalster Kontrastpunkte durch andersfarbige Reissverschlussbändchen an einer einfarbigen Jacke – die ansonsten vielleicht langweilig erscheinen würde. Dazu kommt die punktgenaue Auswahl der einzelnen Farben, die immer auf eine Art speziell sind – wie der exakt passende Name dazu. So heisst ein helles Grün «mantis», das englische Wort für Gottesanbeterin, ein dunkles Rot
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Die haargenau richtige Farbe auszuwählen …
Angela Percival/Arc'teryx
«buckeye», die Rosskastanie. «Damit hauchen wir einem relativ sterilen Produkt Leben ein», sagt Birnie, selbst eingehüllt in ein perfekt abgestimmtes, kräftiges, aber unaufdringliches Outfit. Allein den Jacken einer Saison verabreichen die Arc’teryx-Farbkünstler circa 60 verschiedene Farben.
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Echte Handwerkskunst
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2010 schlägt Arc’teryx fast heimlich einen zweiten Weg ein: Unter der völlig neuen Linie «Veilance» wird das Outdoor-Know-how in sehr dezente, geradlinige und hochfunktionale Herrenmode integriert. Damit sind die Kanadier dem Rest der Branche – wieder einmal – Jahre voraus. Die Annahme, dass die Menschen irgendwann eine volle Funktionalität auch in modischer, eleganter Bekleidung wollen, setzt sich zunehmend durch. Mittlerweile wird die Veilance-Kollektion auch von Bächli Bergsport geführt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Fertigung der hochwertigsten Arc’teryxTeile ist mit klassischer Massenproduktion kaum vergleichbar, eher mit traditioneller Handwerkskunst. Die Produktion eines «Alpha SV Jackets», des Flaggschiffes für Alpinsportler, benötigt 211 Arbeitsschritte, durchgeführt von 65 unterschiedlichen Personen, und einen Zeitaufwand von durchschnittlich vier Stunden und 38 Minuten – für eine Jacke. Allein das Logo entsteht
… und mit einer passenden anderen Farbe zu ergänzen, ist Teil der Philosophie.
Angela Percival/Arc'teryx
durch ungefähr 11’ 000 Stiche, um optisch wie qualitativ dem hohen Anspruch gerecht zu werden. Kein Produkt verlässt die Produktion, ohne vorher eine genaue Qualitätskontrolle zu durchlaufen. Die Rücklaufquote der Garantieabteilung liegt bei unter einem Prozent. Bei Darren Ritten, dem Manager des Kundenservice-Centers und ebenfalls «Langzeit-Vogel», gehen häufig Anfragen ein, ob sie es nicht bitte, bitte schaffen könnten, die abgetragene, manchmal Jahrzehnte alte Jacke nach einem Sturz wieder zu reparieren. «Auch diese Menschen versuchen wir natürlich glücklich zu machen», sagt Ritten. Dafür halten er und sein Team früher verwendete Stoffe und Farben parat. Seit 25 Jahren sprudelt es Innovationen aus dem Hause Arc’teryx. Woher bekommen sie all die Eingebungen? «Wir leben hier in einem einzigen Testcenter. Um uns herum gibt es wunderbare Berge, Meer und Natur, eine riesige Spielwiese für jede erdenkliche Outdoor-Sportart – und dazu eine Menge Regen», erklärt Chef-Designer Carl Moriarty. Mal sehen, wann die Birds den nächsten Coup landen werden. Im Frühjahr 2015 wird erstmals eine Schuhkollektion mit dem markanten Logo in den Regalen stehen. Für Arc’teryx ist es ein weiterer Schritt der Evolution, für die Outdoor-Branche vielleicht eine weitere Revolution. TEXT: MORITZ BECHER FOTOS: ZVG
Beat Glanzmann
EIN NEUER
HORI ZONT
Seit 20 Jahren lebt Beat Glanzmann in der kanadischen Wildnis ein naturnahes Leben. Unterwegs mit dem Kanu, den eigenen Schlittenhunden oder Schneeschuhen durch die endlosen Weiten des Yukon führt er ein Leben geprägt von Tierbegegnungen, Stille, Abenteuer und Verzicht. Seine außergewöhnliche Lebensgeschichte wird durch seine professionelle Fotografie und Videotechnik zu einem spannenden Multimedia-Erlebnis.
Für den Vorverkauf über Starticket QR-Code scannen.
Fr. Sa. Mi. Fr. Sa. Fr. Do. Fr.
09.01.15 10.01.15 14.01.15 16.01.15 17.01.15 23.01.15 29.01.15 30.01.15
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Thun | Burgsaal Interlaken | Aula Sek.-Schule Münsingen | Schlossgut Bern | Hotel Jardin Bern | Hotel Jardin Basel | Stadtcasino Zürich | Volkshaus Zürich | Volkshaus
Di. 03.02.15 | Jona | Kreuz Mi. 04.02.15 | Frauenfeld | Stadtcasino Do. 05.02.15 | Solothurn | Landhaus Fr. 06.02.15 | Wil SG | Stadtsaal Sa. 07.02.15 | Nottwil | Paraplegikerzentrum Mi. 11.02.15 | Luzern | Südpol Fr. 20.02.15 | Chur | Titthof Veranstaltungsbeginn jeweils um 19:30 Uhr
Infos, Kurzfilm und Tickets: www.BeatGlanzmann.com
«SPASS IST WICHTIGER ALS DAS GROSSE RISIKO» Rund 300 Meter hoch ist die höchste Erhebung in den Niederlanden – für Michiel Engelsman (35) eindeutig zu wenig. Deshalb ist er nun als Helikopterpilot, Berg- und
BERGKAMERAD
Skiführer in der Schweiz und Frankreich gelandet.
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«Sich richtig zu entscheiden, heisst oft auch Nein zu sagen – und daran festzuhalten. Ich stand mit einer Gruppe Gästen am Ballinboggitjokka, an der Grenze zwischen Nordschweden und Norwegen. Die Abfahrt rechts hätte aus 800 Metern Powder bei 45 Grad Hangneigung bestanden: Aber ich stufte sie an diesem Tag als zu gefährlich ein. Da fragte mich ein Amerikaner, wie viel er bezahlen müsse, damit wir sie trotzdem nehmen. Doch Geld spielt in einer solchen Situation keine Rolle: Sicherheit geht vor. Spass und schöne Landschaften sind mir wichtiger als das grosse Risiko. Als Bergund Skiführer versuche ich, dies auch an meine Gäste weiterzugeben. Mein Ziel ist es, dass sie am Abend sagen können ‹Das war ein schöner Tag!› und nicht mit schlotternden Knien nach Hause kommen. Mein Herz schlägt fürs Freeride-Skifahren. Seit ich 2007 meine eigene Firma gegründet habe, gebe ich jedem Besucher einen Lawinen-Airbag mit. Darauf bin ich etwas stolz: Ich glaube, ich war damit einer der Ersten. Eine meiner liebsten Touren ist etwa die Heliski-Variante von der Äbeni Flue im Jungfraugebiet ins Lötschental. Die Abfahrt über die Gletscher und die Aussicht sind einfach unschlagbar. Mit der Begeisterung für die Berge angesteckt hat mich mein Grossvater: Ich verbrachte jeden Sommer in seinem Ferienhaus in Crans Montana. Als mich die Schweizerischen Nachbarn dann eines Tages auf eine Klettertour mitnahmen, war
ich sofort süchtig. In den Einer von insgesamt Niederlanden konnte ich nur sieben Bergführern nur in der Halle klettern aus den Niederlanden: oder musste zwei Stunden Michiel Engelsman. nach Belgien fahren, um an etwas Fels zu kommen. Bald informierte ich mich über die Bergführerausbildung. Absolviert habe ich sie in Österreich, weil das für EU-Bürger einfacher ist – aber seit 2008 wohne ich nun mit meiner Frau endlich in der Schweiz. Seit wir zwei Kinder haben (7 Monate und 3 Jahre alt), bin ich noch etwas vorsichtiger. Deshalb arbeite ich jetzt vermehrt als Fluglehrer für Helikopterpiloten. Insgesamt gibt es nur sieben Bergführer aus den Niederlanden, darum werde ich von Mammut gesponsert. Wenn ich zusätzlich etwas brauche, gehe ich in die BächliFiliale in Bern. Hier kenne ich die Berater persönlich und schätze ihre Expertise – so muss ich nicht einmal mehr die Fachmagazine studieren und bin immer perfekt ausgerüstet. Zuletzt gekauft habe ich eine neue Bindung – und einen Kinder-Klettergurt für meinen Sohn.» TEXT: MIA HOFMANN FOTO: ZVG
Impressum «Inspiration», die Kundenzeitschrift der Bächli Bergsport AG, erscheint 4 x jährlich und ist in allen Filialen kostenlos erhältlich. Auflage: 90 000 Exemplare
Redaktion & Layout outkomm gmbh Eichbergerstrasse 60, 9452 Hinterforst Telefon 071 755 66 55 E-Mail info@outkomm.com
Herausgeber Bächli Bergsport AG Gewerbestrasse 12, 8606 Nänikon Telefon 0848 448 448 (8 Rp./Min.) E-Mail info@baechli-bergsport.ch
Druck Bruhin AG Pfarrmatte 6, 8807 Freienbach Telefon 055 415 34 34 E-Mail info@bruhin-druck.ch
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erdmannpeisker / Robert Bösch
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Einen solchen 4-Schnaller habt ihr noch nie gesehen.... Spectre und Sparkle sind eine Neuinterpretation des 4-schnalligen Skitourenschuhes: Kraft, Kontrolle und Ausdauer eines klassischen Skischuhes, vereint mit Beweglichkeit, Kompaktheit und Leichtigkeit eines Skitourenschuhes. Noch nie gesehen, der n채chste Evolutionsschritt.
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