Elsass Pur

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SOMMER 2016

FAMILIE

UNTERWEGS MIT DEM WINZER BEIM KINDERFREUND IN DEN VOGESEN

UNKANNTES ELSASS

MULHOUSE KOCHERSBERG JURA

N R E I E F R E M M O S N E D FESTIVALS DAS NEUE UNTERLINDEN

CITY BREAK

SÉLESTAT ANDERS SEHEN

REISETIPPS AUSFLÜGE SHOPPING: BIO! UNTERKÜNFTE MIT CHARME TRENDS

DOSSIER

GESICHTER DES ELSASS: VON MENSCHEN & LANDSCHAFTEN Sommer 2016

DAS MAGAZIN FÜR IHREN URLAUB IM ELSASS I WWW.TOURISMUS-ELSASS.COM I N°4


Erlebnisburg Hohkönigsburg

© M. Dossmann, S. Lohner, K. Stöber et château du Haut-Kœnigsbourg.

Bei einer Besichtigung durch die mächtige Hohkönigsburg, erleben Sie hautnah das mittelalterliche Ambiente einer Bergfestung der besonderen Art. Die Burg bietet ganzjährig Besichtigungsmöglichkeiten in deutscher Sprache. Von Mai bis Oktober, tägliche deutschsprachige Führungen um 12 und 15 Uhr.

haut-koenigsbourg.fr/de Château du Haut-Kœnigsbourg F-67600 Orschwiller tél. +33 (0)3 69 33 25 00 - fax +33 (0)3 69 33 25 01 haut-koenigsbourg@bas-rhin.fr


EDITO

Friedrich Becker Grenzgänger aus Tradition

© D.R.

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er Rebell und das Weinwunder“ lautet der Titel des 45-minütigen Porträts von Friedrich Becker, das der SWR im April letzten Jahres ausstrahlen ließ. Zu den stimmungsvollsten Szenen zählte ein Besuch im Kammerberg oberhalb von Wissembourg, einer der Spitzenlagen des südpfälzischen Winzers. Eine andere Szene zeigte den „alten Fritz“, wie ihn Freunde nennen, im Kreis vergnügter Weintrinker im Park des Château Sankt Paul. Wieder auf elsässischer Seite, diesmal nur einen Steinwurf von Beckers zweiter Spitzenlage jenseits der Grenze entfernt, die den Namen des Château trägt: Sankt Paul. Es waren Szenen vom Winzeralltag in der Südpfalz. Einige der besten Lagen des Weinguts von Friedrich Becker liegen jenseits der Grenze im elsässischen Wissembourg. Die von den dortigen Reben stammenden Rotweine zählen zu den besten Spätburgundern, die in der Pfalz aus dem Barrique kommen. „Grenzgänger aus Tradition“ nennt sich Becker selbst. Schon der Großvater bewirtschaftete Weinberge auf elsässischer Seite und ging zur Arbeit www.tourismus-elsass.com

vom Heimatdorf Schweigen über die Grenze nach Wissembourg. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition unterbrochen. Erst 1957 konnte Beckers Vater zurück in die elsässischen Weinberge. Acht Jahre später entdeckte der damals siebzehnjährige Friedrich Becker nördlich von Wissembourg einen von Gestrüpp überwucherten Hang. Kalkmergelböden und Südlage entsprachen genau den Voraussetzungen, die der Jungwinzer für seine Burgunderreben gesucht hatte. Von nun an ging´s bergauf. 40 Jahre später wird Becker als deutscher Spätburgunderpapst gefeiert. Seine Spitzenweine werden von Tokio bis New York getrunken und von der Fachwelt als ebenbürtig mit großen Burgundern gelobt. Friedrich Becker, der Rebell, aber ist nicht zufrieden. Zum einen ärgert ihn, dass er die auf elsässischer Seite liegenden Spitzenlagen Kammerberg und Sankt Paul nicht auf das Etikett seiner deutschen Spätburgunder schreiben darf. Andernfalls drohen nach deutschem Weinrecht saftige Strafen. Um das Problem zu lösen, macht Becker sich mit einigen Kollegen dafür stark, eine sogenannte GU, eine

grenzüberschreitende, garantierte Ursprungsbezeichnung, für die Weinbergslagen auf elsässischem Boden zu erhalten. Zum anderen hat der Südpfälzer „noch nicht den ultimativen Spätburgunder gemacht“, wie Becker ganz ohne Koketterie bekundet. Das große Vorbild bleiben die burgundischen Spitzenweine des Grand Cru RomanéeConti. Weit von deren Qualität entfernt ist er freilich nicht. Vier rote Trauben im Gault & Millau für seine ausdrucksstarken, komplexen Spätburgunder, die immer auch feingliedrig und elegant sind, bedeuten absolute Spitzenklasse. Zurück ins Elsass. Fast die gesamte, bestens eingespielte Lesemannschaft der Beckers stammt aus dem Elsass. Zwei festangestellte elsässische Mitarbeiter fahren jeden Tag rüber nach Schweigen, darunter Sandrine Eichenlaub, die im Keller mithilft. Mit Richard Juncker, dem Kellermeister der Cave de Cléebourg südlich von Wissembourg, ist Friedrich Becker per Du. Was der südpfälzische Winzer dem Elsass verdankt, bringt er ohne lang zu überlegen auf den Punkt: „Die Genusskultur“. Gemeint sind der Sinn für gutes Essen, die Freude an gutem Wein. Aber auch die Lust, „das bereits Gute peu à peu weiter zu vervollkommnen“. Peu à peu haben sich auch die Verhältnisse längs der Grenze normalisiert. Seit 1988 ist Friedrich Becker wieder offizieller, im Grundbuch von Wissembourg eingetragener Eigentümer der im Elsass bewirtschafteten Lagen. Ein Abkommen zwischen Staatspräsident Mitterrand und Bundeskanzler Kohl machte es seinerzeit möglich. „Vive l´Europe!“ freut sich der Winzer aus Schweigen. www.friedrichbecker.de 1


Museum von Weltrang, reloaded

© Ruedi Walti

Le Nouvel Unterlinden

MONSIEUR LE PRÉSIDENT FRANCOIS HOLLANDE LIESS ES SICH NICHT NEHMEN, EIGENS ANZUREISEN. DER SCHWEIZER BUNDESPRÄSIDENT KAM EBENFALLS, UND DAZU STELLTEN SICH AN DIE 450 EHRENGÄSTE EIN, DIE COLMARS BÜRGERMEISTER GILBERT MEYER BEGRÜSSEN DURFTE. DIE NEUERÖFFNUNG DES „MUSÉE UNTERLINDEN“ WURDE QUASI ALS STAATSAKT BEGANGEN. ES GALT EINE SENSATION ZU FEIERN, WIE SELBST DIE KULTURNATION FRANKREICH SIE NICHT ALLE TAGE ERLEBT. Knapp 20 Prozent des kommunalen Budgets gibt Colmar im Jahr für Kultur aus. Denn Kultur, allen voran das „Musée Unterlinden“ ist der Besuchermagnet der Stadt. Apropos Besucher: Auf einen Einwohner der Stadt kommen 50 Besucher im Jahr. In Paris steht das Verhältnis eins zu sieben, wie Bürgermeister Gilbert Meyer gern betont. Stolz fügt er hinzu, 2

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dass Colmar knapp die Hälfte der 47 Millionen Euro aufgebracht hat, die die Sanierung des „Musée Unterlinden“ und des Umfelds gekostet hat. Es ist eine enorme Summe für eine Stadt von knapp 69 000 Einwohnern. Und doch ist jeder Cent klug investiert. Denn die Strahlkraft des Museums reicht weit über die Grenzen des Elsass nach Frankreich, und vielleicht noch etwas

stärker nach Deutschland und in die Schweiz. Was nach drei Jahren Bauzeit der Öffentlichkeit im Januar 2016 übergeben werden konnte, erlaubt nicht nur, den berühmten Isenheimer Altar und damit das zentrale Kunstwerk des Museums neu zu präsentieren. Die Besucher entdecken das von räumlicher Enge befreite Museum zudem als Hort einer grandiosen Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Wichtiger noch für die Colmariens aber mag die Tatsache wiegen, dass aus dem zugigen Museumsumfeld samt Busbahnhof am nordwestlichen Rand der Altstadt ein neues Quartier mit viel Verweilqualität geworden ist.


Beauftragt für die Neuordnung von Museum und Quartier hat die Stadt das Büro Herzog & de Meuron, und damit ein Team von Weltruf. Die in Basel ansässigen Architekten legten den überdeckelten Lauf der Sinn frei. Der Bach dient fortan als sandsteingefasste, flüssige Achse. Zur einen Seite erstreckt sich das sanierte mittelalterliche Dominikanerkloster mit dem zentralen, großzügigen Eingangsbereich, das 1853 zum „Musée Unterlinden“ umgewidmet wurde. Zur anderen Seite liegt das zum Ausstellungs- und Veranstaltungsbau umgebaute „Stadtbad“, ein nobler Jugendstilbau aus wilhelminischer Zeit. Es folgt der mit unregelmäßigen, gebrannten Ziegelsteinen verkleidete www.tourismus-elsass.com

Neubau „Ackerhof“, dessen Ausmaße und Traufhöhe die des Klosters gegenüber zitieren. Hinzu kommt noch „La Petite Maison“, ein wuchtiger Quaderbau, der an die ehemalige Wassermühle des Klosters erinnert. Eine unterirdische, aus den Fenstern der „Petite Maison“ einsehbare Galerie verbindet das Museumsensemble. „Le Nouvel Unterlinden“ breitet seine Sammlungen souverän auf 8000 Quadratmetern Ausstellungsfläche aus, doppelt soviel wie das alte Museum hatte. Allein die neue, großzügigere Hängung der mittelalterlichen Kunst mit Schlüsselwerken von Schongauer, Cranach und Holbein in sachlich gestalteten, sich selbst

zurücknehmenden Räumen eröffnet einen neuen Blick auf vermeintlich Bekanntes. Auch der Isenheimer Altar, das verstörende, apokalyptische, farbexplosive Hauptwerk des Malers Mathis Gothart Nithart aus Würzburg, genannt Grünewald, kommt im strengen Schiff der Klosterkirche wieder als das zur Geltung, was Generationen von Kunstgeschichtlern im Flügelaltar sahen: ein Fanalwerk, dessen Ausnahmestellung eben genau diesen Raum erfordert. KONTAKT Musée Unterlinden, Place Unterlinden 68000 Colmar, Mi, Fr-Mo 10-18, Do 10-20 Uhr www.musee-unterlinden.com

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Inhalt Edito

em m er lin

08 Gesichter des Elsass 09 Elsässischer Humor: Jean Risacher, Illustrator 10 Das Ried: Alexandre Bauer 11 Wein: Mélanie Pfister 12 Großes Tanztheater: Ivan Cavallari 13 Kunsthandwerk: Intarsienbilder von Spindler 14 Sportskanone: Thierry Omeyer 15 Willkommen im Elsass: Die Greeter von Munster 16 Zu Tisch in den Vogesen: Virginie Dischinger 17 Gartenkunst: Michelle Schneider 18 Neue elsässische Küche: Michaela Peters

Ha

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Dossier: Gesichter des Elsass

© Dave Brüllma

Porträts

02 Museum von Weltrang, reloaded: Le Nouvel Unterlinden 28 Mulhouse, die etwas andere Stadt im Elsass 38 Doppelporträt: Die Mikrobrauer Evelyne Hauser und Vivien Remond

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01 Friedrich Becker 07 Klaus Simon, Chefredakteur

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26 Spaziergang in Bernardswiller: Kann die Rebe Sünde sein? 61 Sommerfestivals 64 Sommerausflug: Auf den Spuren von Oberlin 4

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© Gilles Pernet

Unterhaltung pur

© KIWIX

Reportagen

22 Wanderung am Canal de la Bruche 31 Citytrip Sélestat 42 Dorfansichten: Kaysersberg 44 Kochersberg – Von Flammkuchen und Pailletten 50 Jenseits ausgetretener Pfade: Buckliges Elsass & Elsässischer Jura


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Genuss pur

20 Schöne Unterkünfte 40 Villa Lalique: Jean-Georges Klein, mit einem großen K 47 Confitures du Climont 54 Köstliches Elsass

© P.Keller / Ville de Sélestat

Trends pur

33 Shopping: Bioprodukte 35 Der Trendticker: von cool&köstlich bis hin zu elektrisch, bunt und gratis

Vormerken

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66 Veranstaltung für die Familie 71 Kultur

Praktisch

05 Impressum 60 Anreise ins Elsass

© C.Creutz

N° 4 El s a s s p u r So m m e r 2 0 1 6 Da s Ma gazi n f ü r I h re n U rlau b i m E ls as s Herausgeber: Philippe Choukroun, Direktor der „Agence d’Attractivité de l’Alsace“

Graphische Gestaltung: Agence Citeasen

Verantwortliche für die Veröffentlichung

M. Laurent GASSMANN Tél. +33 (0) 3 88 71 44 39 laurent.gassmann@gklfaire.eu

Fatiha Rachedi f.rachedi@alsace.com Chefredakteur: Klaus Simon redaktion@elsass-pur.com

44 www.tourismus-elsass.com

© Yolande Greyer

Redaktionsassistentin: Cornelia Eisenreich

Werbung:

Druck: OTT Titelbild: IStock, Citeasen N° ISSN : 2260-0027

Ressortleitung „Kultur“; “Shopping“: Nadège Moreau n.moreau@alsace.com

Vielen Dank an Evelyne Hauser, Vivien Remond, Jean Risacher, Alexandre Bauer, Elisabeth Hourtoulle, Gilbert Lang, AnneSophie Greff (Villa Lalique), Véronique Brumm (Musée Lalique), Murielle Rousseau (Musée Unterlinden).

Herstellung ; Ressortleitung "Schöne Adressen" Jennifer Tournaire j.tournaire@alsace.com

Das Magazin wurde von der „Agence d’Attractivité de l’Alsace“ produziert und herausgegeben.

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www.experience.Als

ce

10 Erlebnisthemen zur Entdeckung des Elsass

© Emmanuel Viverge

RUNDGANG BEGINNEN

Access Wirtschafts- und Tourismusförderung Elsass


EDITO

Editorial D

© DR

as Jahr 2016 begann im Elsass mit einem Paukenschlag. Oder besser, mit einem Paukenkonzert. In Colmar eröffnete das „Musée Unterlinden“ neu. Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron haben das weltberühmte Museum zuvor gehörig entstaubt, ein benachbartes Jugendstilbad mit in den Museumskomplex einbezogen, einen fulminanten Neubau hinzugefügt, ein Flüsschen zutage gefördert. Colmar bekommt so ganz nebenbei ein neues, aufregendes Museumsquartier in Randlage zur Altstadt. Und ein aus aller Welt anreisendes Museumspublikum staunt, dass das Nouvel Unterlinden mit dem Isenheimer Altar nicht nur eins der Schlüsselwerke europäischer Kunst des Mittelalters hütet, sondern auch eine fulminante Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst zeigt. Zwei Autostunden weiter nördlich hat ein anderer Schweizer Stararchitekt ein überwältigendes Ensemble aus historischen Mauern und entschieden moderner Architektur geschaffen. Mario Botta gelang in Wingen-sur-Moder der aufregendste Restaurantneubau des Jahres. Neben die herrschaftliche, zum Hotel umgebaute Fachwerkvilla der Kristallglasdynastie Lalique setzte Botta www.tourismus-elsass.com

einen strengen Glaspavillon, in dem mit Jean-Georges Klein ein Wunderkind der elsässischen Hochküche empfängt. Damit nicht genug. Nur einen Steinwurf von der „Villa Lalique“ entfernt zeigt das „Musée Lalique“ in einem puristischen Museumsbau von Jean-Michel Wilmotte avantgardistische Glaskunst vom Jugendstil bis in die Gegenwart. Es tut sich wieder viel im Elsass. Was auch für das früher eher verschlafene Sélestat gilt, wo der international gefeierte Architekt Rudy Ricciotti die ehrwürdige “Humanistische

Bibliothek” um einen futuristischen Anbau erweitert. Weiter südlich wird in Mulhouse das industrielle Bauerbe wachgeküsst. Aus Gießereien entstehen Kunsthalle und Universitätsfakultäten, aus Spinnereien Lofts und coole Ausgehmeilen. Bei allem Innovationsgeist bleibt sich das Elsass treu. Wir haben eine bunte Auswahl von Elsässern getroffen, die uns ihre Region mit all ihren Gesichtern vorstellen. Es darf mit einem Illustrator herzhaft gelacht werden. Wir ziehen mit dem Ausnahmehandballer Thierry Obermeyer durch Straßburgs Petite France, versinken träumend im Garten einer Künstlerin. Wir drehen mit Balletdirektor Ivan Cavallari eine Pirouette, gehen mit einer deutschen Köchin, die im Elsass nach den Sternen greift, zu Tisch. Und wandern munter weiter, längs eines romantischen Kanals oder mit dem Winzer durch seinen Weinberg. Wie immer man sich entscheidet: 2016 berechtigt zu den allerschönsten Hoffnungen auf eine spannende und zugleich entspannende Reise ins Elsass. Bon voyage wünscht

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Gesichter des Elsass

Zehn Gesichter des Elsass schauen uns an. WIR BLICKEN UMGEKEHRT AUF ZEHN FACETTEN EINER REGION, DIE MIT NUR ZWEI DÉPARTEMENTS ÜBERSCHAUBAR ZU SEIN SCHEINT, UND DABEI SO ABWECHSLUNGSREICH IST WIE KAUM EINE ANDERE IN EUROPA. DAS DOSSIER VON „ELSASS PUR 2016“ STELLT ZEHN MENSCHEN VOR, DIE IM ELSASS GEBOREN SIND, ODER SICH

DAS

ELSASS

ZUR

WAHLHEIMAT

GEMACHT

HABEN,

Wir haben Frauen, Männer, Künstler, Genusshandwerker, Prominente und Unbekannte, junge Talente und alte Füchse getroffen. ALS BOTSCHAFTER DES UND FÜR DIESE VIELFALT STEHEN.

ELSASS STEHT JEDER STELLVERTRETEND FÜR EINE LANDSCHAFT,

Folgen Sie den Zehn und lassen Sie sich in elsässische Welten

EINE LEIDENSCHAFT, EINE LIEBE.

Denn das Elsass hat viele Gesichter. entführen! Fortsetzung folgt!

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DOSSIER

Jean Risacher: Echt wahr? IM GESAMTEN ELSASS BEKANNT GEMACHT HAT IHN DIE RUBRIK „ESCH´S WOHR“ – ECHT WAHR. DIE ZEICHNUNGEN ERSCHEINEN IN DER REGEL SONNTAGS IN DER IN DER TAGESZEITUNG LES "DERNIÈRES NOUVELLES D´ALSACE". JEAN RISACHER SPIESST DARIN MIT DEM ZEICHENSTIFT KLEINE ALLTAGSBEGEBENHEITEN UND DIE GROSSEN PROBLEME DER WELT AUF. UND DIES IMMER MIT HUMOR.

www.tourismus-elsass.com

© Photo R.A.N.

D

ie Bilder von Fischen mit Gasmaske und Radioaktivitätssymbol auf dem Schuppenkörper, vom Weihnachtsmann im roten Kostüm mit Made in ChinaEtikett, vom Storch, der wegen eines Knotens im Schnabel zum Schweigen verurteilt ist, sind im Elsass oft Tagesgespräch. „Wenn mal eine Folge ausfällt, bekommt die Zeitung jede Menge Anrufe und Mails“, freut sich der Dreiundfünfzigjährige. Zum Trost sei hinzugefügt, dass Jean Risacher täglich eine neue Zeichnung auf seine Webseite stellt und in sozialen Netzwerken mitunter mehrmals täglich ein Bild postet. Nicht zu vergessen, auf der Webseite kann man sich auch „seinen“ Original Risacher bestellen. Geboren wurde der Zeichner, Karikaturist und Lebenskünstler in Sélestat. Kunst hat er an der Ecole des Beaux-Arts in Mulhouse studiert. Gezeichnet hat er „schon immer“. Nach dem Studium ging er zurück in seine Heimatstadt. Heute lebt und zeichnet Risacher im ehemaligen „Kaiserlichen Eichungsamt“, einem typisch wilhelminischen Verwaltungsbau unweit der Vauban´schen Festungsanlagen. Der Künstler mit den frechen Augen und dem grauen Dreitagebart hat den Bau zum Heim für seine Familie, zum Atelier und zum Museum des Skurrilen umgewidmet. Im hinteren Teilen türmen sich ausgestopfte Tiere, mumifizierte

Katzen, Masken, Objets Trouvés und Kuriosa. Es ist ein Bestiarium, aus dem Risacher sich inspiriert. Das Resultat sind die Illustrationen zum „Petit bestiaire des expressions alsaciennes“ oder ein Band mit dem Titel „Animaux dans le langage entre les Vosges et le Rhin.“ „Mein Universum wird von rosa Schweinchen, Tänzerinnen, Mönchen und all denen bevölkert, die im Laufe des Jahres durch die Nachrichten gehen“, fügt der leidenschaftliche Flohmarktgänger hinzu. Er selber ist seit vielen Jahren mit einem

Stand für seine Zeichnungen auf dem Weihnachtsmarkt und dem Ostermarkt von Sélestat vertreten. Alle zwei Jahre lädt er zudem zu einer Ausstellung ins Haus. Noch stärker als die Funde beim Trödler oder aktuelle Tagesereignisse aber inspirieren Jean Risacher die Elsässer selbst. „Der Elsässer hat Humor, auch wenn es um ihn selber geht. Er liebt das Doppeldeutige“, freut sich der Zeichner. Echt wahr. KONTAKT www.jeanrisacher.fr

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Alexandre Baur

Das Grand Ried in zwei Gängen LE GRAND RIED HEISST DIE FRUCHTBARE SCHWEMMEBENE ZWISCHEN DEM RHEIN UND SEINEM ZUFLUSS ILL. ES IST EINE AMPHIBISCHE LANDSCHAFT MIT BÄCHEN, QUELLTÖPFEN, FLÜSSEN. DAS WEITE FLÄCHEN BEDECKENDE SCHILF SOLL DEM GRAND RIED DEN NAMEN GEGEBEN HABEN. SPRACHWISSENSCHAFTLER VERWEISEN AUF DAS ALEMANNISCHE RIETH FÜR SCHILFROHR ODER SUMPF.

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© Photo R.A.N.

igh Noon zwischen im Wind wogenden Schilfhalmen. Aus der tischtuchflachen Ebene ragt die Abtei von Ebersmunster auf. Störche klappern von einem Walmdach. Die Ill und der Mühlbach plätschern munter durch die Gärten des Dorfs. Schwalben schwirren über das Wasser, auf Federfühlung mit dem flüssigen Silber der Ill. So glasklar ist das Wasser, dass man die Kieselsteine unter den übermütig tänzelnden Leibern der Fische zählen könnte. Es schlägt Zwölf.

Passend zum Mittagsgeläut füllt sich der Parkplatz vor dem mit zwei Zwiebeltürmen gekrönten Westwerk der Abteikirche. Gegenüber im „Restaurant aux Deux Clefs“ gehen die ersten Bestellungen raus. In der Küche weiß Alexandre Baur, was auf ihn zukommt. „Die meisten Gäste kommen wegen der Matelote“, erklärt der Patron und Koch des Traditionshauses in der fünften Generation. Der Fischtopf, in den vier im Grand Ried beheimatete Fischarten gehören, ist das kulinarische Aushängeschild des Hauses. Alexandre Bauer verfeinert das traditionelle Gericht mit Silvaner und serviert die in einer Cremesauce dargebotenen Fische in zwei Gängen: „So kann ich die unterschiedlichen Fische jeweils perfekt garen.“ Früher hat die Familie Baur selber im Mühlbach, der das Haus umspült, gefischt. Noch immer liegt ein für das Grand Ried typischer

flacher Holznachen am Steg. In seiner Freizeit wirft Alexandre Baur hier gern die Angel aus. Doch Aal, Zander, Hecht, Schleie und Forelle liefern heute größtenteils zwei professionelle Fischer. Der noch lebendige Fang landet im großen Bassin im Garten. Was der Koch, der in jungen Jahren in der legendären „Auberge de l´Ill“ der Haeberlins sein Handwerk gelernt hat, dann braucht, holt er sich mit dem Kescher. Zurück in den Saal des „Restaurant aux Deux Clefs“, wo Alexandres Ehefrau Linda von Tisch zu Tisch über das gewienerte Fischgrätparkett schreitet. Der erste Gang der Matelote kommt mit Aal und Zander, einem Fischchen aus Blätterteig sowie hausgemachten Spätzle auf den Tisch. Das Fleisch ist fest und zart zugleich, wie auch beim zweiten Gang, zu dem Hecht und Schleie gehören. So köstlich also schmeckt das Grand Ried. Noch ein Tipp, falls im „Restaurant aux Deux Clefs“ ausgebucht sein sollte: Das Haus der Familie Baur gehört zur Restaurantvereinigung „Le Ried – Pays de la Matelote“, die ein Dutzend Häuser zwischen Drusenheim im Norden und Illhaeusern im Süden repräsentiert. Deren Mitglieder haben sich die Matelote auf die Fahne geschrieben und das Gericht folglich auf die Karte gesetzt. Bon appétit. KONTAKT Restaurant aux Deux Clefs 23, rue du Général-Leclerc, 67600 Ebersmunster, Tel. +33 (0)3 88 85 71 55, www.restaurantauxdeuxclefs.fr Mo, Mi geschl. www.route-matelote.com

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DOSSIER

Mélanie Pfister

Generationswechsel im Weinberg GRÜNE ERNTE*, ERTRAGSREDUKTION UND DER VERZICHT AUF PESTIZIDE: IM ELSASS HAT DAS UMDENKEN IM WEINBERG LÄNGST STATTGEFUNDEN. DIE FRANZÖSISCHE WEINBAUREGION MIT DEM GRÖSSTEN ANTEIL AN BIO-WINZERN SETZT AUS TRADITION AUF QUALITÄT.

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www.tourismus-elsass.com

Auch für diesen kraftvollen und dabei seidigen Rotwein gibt es von der Fachwelt viel Lob. Vierzig Parzellen, verteilt auf zehn Hektar, sind kein Pappenstiel, ermöglichen jedoch auch, Weine mit ganz unterschiedlichem Charakter zu produzieren. Die besten Rieslinge stammen aus der Grand CruLage Engelberg. Sie sind elegant und körperreich zugleich, mit gut eingebundener Säure und von feiner Frucht – kurzum Paradebeispiele moderner elsässischer Rieslinge. Mélanie Pfister ist übrigens Mitglied bei den „diVINes d´Alsace“. Die „Göttlichen des Elsass“ sind ein munterer, aber schlagfertiger Verein von Winzerinnen, Weinhändlerinnen und Sommelières. Denn die Verbindung von Wein & weiblich ist einfach göttlich. Meint auch die Dahlenheimer Winzerin.

© Benoît Linder

nd die jungen Winzer und Winzerinnen setzen mit Erfolg noch eins drauf. So auch Mélanie Pfister. Die fünfunddreißigjährige Winzerin aus Dahlenheim hat den 1780 gegründeten Familienbetrieb vor acht Jahren übernommen. Ihr Werdegang ist typisch für eine Winzerin der neuen Generation. Das Weinbaustudium vollzog sich in Etappen von Bordeaux über die burgundische Weinkapitale Dijon bis nach Geisenheim im Rheingau, und umfasst damit drei der führenden europäischen Lehranstalten in diesem Bereich. Den Vergleich mit ihren männlichen Kollegen braucht sie nicht zu scheuen. Ihre Muscat Edelbeerenauslese „Les 3 Demoiselles“, ein goldgelber Tropfen mit Honigaroma und einem Hauch Muskat, wird regelmäßig prämiert und in den einschlägigen Führern gelobt. Die Reben hat die Winzerin einst selbst gepflanzt – mit den beiden Schwestern. Der im Barrique gereifte Spätburgunder vereint auf dem Gaumen die Aromen reifer Kirschen mit einer leichten Holznote.

* das Wegschneiden überzähliger Trauben vor der Reife KONTAKT Domaine Pfister 56, rue Principale, F-67310 Dahlenheim Tel. +33 (0)3 88 50 66 32 www.domaine-pfister.com

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© France ANDRIJICH

Ivan Cavallari

MAILAND, MOSKAU, STUTTGART, PERTH: DER GEBÜRTIGE SÜDTIROLER IVAN CAVALLARI IST AUF DEN TANZBÜHNEN DIESER WELT EINE BEKANNTE GRÖSSE. SEIT 2013 LEITET DER EHEMALIGE BALLETTTÄNZER, DER MIT INTERNATIONALEN STARS DES TANZTHEATERS WIE MARCIA HAYDÉE ODER JOHN NEUMEIER GEARBEITET HAT, DAS BALLETT DER OPÉRA NATIONAL DU RHIN. BIENVENUE IN MULHOUSE.

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em deutschen Publikum ist der Zweiundfünfzigjährige noch gut als erster Tänzer des weltberühmten Stuttgarter Balletts in Erinnerung. Drei Autostunden weiter südlich empfängt der elegante Italiener uns nun als Direktor des Balletts der Opéra national du Rhin. Die Oper ist zwar in Straßburg beheimatet, doch die Tanzsparte hat ihr Domizil im Centre Choréographique National von Mulhouse. Dass die 33 Tänzer umfassende Kompanie seit über 40 Jahren in der südelsässischen Stadt zu Hause ist, in Mulhouse jedoch nur wenige um ihre Existenz wussten, hat Ivan Cavallari anfangs kräftig irritiert. Dabei ist das Tanzzentrum durch einen modernen Anbau direkt mit

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dem neobarocken städtischen Théâtre de la Sinne verbunden. Cavallari sorgte flott für frischen Wind. Noch in den ersten Monaten nach seiner Ankunft wurden die beiden Ballettsäle renoviert. Der neue Ballettdirektor machte die Arbeit seines Hauses fürs Publikum verständlicher, indem er das Repertoire gestrafft hat. Choreographien wie „Nó“ der Brasilianerin Deborah Colker ließ er neu fassen. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen wie öffentlichen Generalproben verankerte Cavallari das Ballett im Kulturleben von Mulhouse. Ungefähr 40 Vorstellungen pro Saison absolviert die Ballettkompanie, verteilt auf die drei elsässischen Spielstätten der Opéra national du Rhin in Straßburg, Colmar und

Mulhouse. „Die Tänzer gehören den Elsässern“, erklärt der Mann mit der nach hinten gekämmten Künstlermähne, „doch vor allem die Mulhousiens sollen stolz auf ihre Balletttruppe sein.“ „Wir sind eine der wenigen Kompanien in Frankreich, die regelmäßig auf Spitze tanzt“, stellt der Wahlelsässer klar. Auch aus diesem Grund richtet Cavallari das Tanztheater dezidiert klassisch aus. Das Publikum folgt ihm. Die Auslastungszahlen nicht nur in Mulhouse steigen. Cavallaris Choreographie von Tschaikowskis „Nussknacker“ war in der vergangenen Saison ein echter Renner. Auch der Ruf der Tanztruppe klingt in der internationalen Szene mittlerweile wie Donnerhall. Als kürzlich drei freiwerdende Stellen neu besetzt werden mussten, meldeten sich tausend Bewerber aus aller Welt.

KONTAKT www.operanationaldurhin.eu

© France ANDRIJICH

Eine elsässische Weltbühne fürs Ballett


© Photos Spindler

DOSSIER

Elsässische Handwerkskunst für die Welt

KRISTALLGLAS VON LALIQUE IN WINGENSUR-MODER, KARIERTE KELSCHSTOFFE VON GANDER IN MUTTERSHOLTZ, KOSTBARE KOSTÜMSTICKEREIEN VON BOSSART AUS STRASSBURG: DIE LISTE VON BETRIEBEN, DIE WEIT ÜBER DAS ELSASS HINAUS FÜR HOHE HANDWERKSKUNST STEHEN, IST LANG. AM WELTWEIT ERFOLGREICHSTEN ABER SIND HOLZINTARSIENBILDER VON SPINDLER.

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in Wolkenschleier zieht über eine Ansicht von Andlau hinweg, so hauchzart wie ein Aquarell. Auf einem anderen Bild setzen sich Gänse in Marsch. Ihr Ziel ist ein Bach, so himmelblau das Wasser wie... Moment mal, blau? „Blau- und Grüntöne bekomme ich von Tulpenbäumen aus der Schweiz“, verrät Monsieur Spindler. Die genauere Herkunft bleibt selbstverständlich Firmengeheimnis. Einerlei, die kostbaren Intarsienbilder, die Jean-Charles Spindler in der Abgeschiedenheit eines ehemaligen Klosters aus Hunderten Sorten Holz zusammensetzt, behalten mit oder ohne genauere Kenntnisse von Holzsorten und deren Herkunft ihr Geheimnis. Und dies nicht erst seit gestern.

www.tourismus-elsass.com

JeanCharles führt in die Werkstatt seines Großvaters, die heute als Firmenmuseum dient. Ein paar der berühmten Schmetterlingsstühle, die für eine Sensation auf der Turiner Schau 1902 gesorgt haben, reihen sich an der Wand. Vor uns ruht gravitätisch die Salle de Dresde, ein strenger Jugendstilsalon mit Fauteuils und Tischen, den Großvater und Firmengründer Charles für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung 1906 geschaffen hat. Der war übrigens eigentlich Maler, Zeichner und Aquarellist, somit Künstler wie sein Enkel, der Fotografie studiert hat. Die Zukunft des auf der Welt

einzigartigen Intarsienkunstateliers liegt heute weit außerhalb des Elsass. Denn die Kunden stammen nicht wie einst aus ganz Europa, sondern längst aus aller Welt. Abstrakte Arbeiten aus der Spindlerschen Hofidylle hängen in Luxushotels von Istanbul über Prag und Moskau bis Kalifornien oder Qatar. Erst kürzlich wurde ein 14 Quadrameter großes Wandbild für die Villa einer chinesischen Milliardärin nach Übersee verschifft. Zwei Jahre hat die Arbeit gedauert. Für große Stücke wie etwa die monumentale Jagdszene, die in der Galerie zu bewundern ist, benötigt Monsieur Spindler an die 4500 Teile und mindestens ein Jahr Arbeit. Das Ergebnis ist angesichts des enormen Aufwands nicht ganz billig. Schon kleine Stücke erreichen schnell einen vierstelligen Preis. Und bezaubern dafür ein Leben lang. KONTAKT Marqueterie Spindler 3, Cour du Chapitre, F-67530 Saint-Léonard Tel. +33 (0)3 88 95 80 17 Galerie Mo-Sa 10-12, 14-18 Uhr (im August Mo geschl.), Eintritt gratis. Museum mit hist. Stücken Mo-Sa auf Reservierung für Gruppen ab 15 Pers., 6 € pro Pers. www.spindler.tm.fr

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Thierry Omeyer Ein stolzer Elsässer

MIT 1,91 M GRÖSSE UND 95 KG GEWICHT IST THIERRY OMEYER AUCH AUF DEM HANDBALLFELD EINE IMPOSANTE ERSCHEINUNG. DER TORWART KANN AUF EINE SPEKTAKULÄRE SPORTLERKARRIERE ZURÜCKBLICKEN. MIT DER FRANZÖSISCHEN NATIONALMANNSCHAFT WURDE DER ELSÄSSER ZWEIFACHER OLYMPIASIEGER, VIERFACHER WELTMEISTER, DREIFACHER EUROPAMEISTER, MIT DEM THW KIEL SECHSFACHER DEUTSCHER MEISTER.

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© Mamedy Doucara

Noch etwas vergessen? Ja, halt, 2008 wurde Thierry Omeyer zum Welthandballer gewählt. Mit Herz und Seele aber bleibt der Erfolgssportler vor allem Elsässer. Der Neununddreißigjährige kam in Mulhouse zur Welt. In Cernay stand er zum ersten Mal als aktiver Handballer auf dem Spielfeld. In Sélestat hat er dann mit Zwillingsbruder Christian in derselben Mannschaft gespielt. Und in Cernay gibt der Weltklassespieler, der heute für Paris SaintGermain im Tor steht, jeden Sommer für Jugendliche Handballworkshops. Sein Lieblingsort abseits des Spielfelds bleibt das Straßburger Viertel „La Petite France“. Auf den Terrassen des fachwerkkrummen ehemaligen Gerberviertels hat der Handballstar zu Studentenzeiten das Leben genossen. Hierhin zieht es Thierry Omeyer noch immer, und sei es nur, um die heimelige Atmosphäre zu genießen. Der sympathische Vater von zwei Kindern ist sichtlich stolz darauf, Elsässer zu sein. „Die Elsässer sind echt“, führt er

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aus, „man kann sich auf sie verlassen.“ Ebenso wie seine Mannschaft und seine Fans sich auf ihn verlassen können. Der Torwart, dem Sportkommentatoren den Spitznamen la muraille, die Festungsmauer, gegeben haben, bleibt auf dem Spielfeld eine unschlagbare Größe. Als ältester Spieler des Turniers verblüffte er noch in diesem Frühjahr bei der Europameisterschaft durch seine jugendliche Kraft. Mit seinem Verein Paris SaintGermain ließ er etwa die weißrussischen Gegenspieler zittern. „Ich bin fit und fühle mich immer noch jung im Kopf. Handball macht mir einfach unglaublich viel Spaß. Ich bereite mich immer sehr akribisch vor, trainiere viel und ernähre mich gesund“, erklärte Thierry Omeyer einem Reporter im Januar nach dem Spiel. Apropos Ernährung. Sein Lieblingsgericht heißt Baeckeoffe, klar doch. Denn auch mit dem Magen bleibt der weltbeste Handballtorwart ein Elsässer. KONTAKT www.stageshandballomeyer.eu


DOSSIER

© Parc Schweitzer

Elisabeth Hourtoulle

Venedig sehen und zum Greeter werden

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o schreibt es die Greeter-Charta vor. Die Idee stammt aus New York, wo Einheimische bereits seit den 1990er Jahren Besuchern „ihren“ Big Apple zeigen. Auch in Munster verstehen sich die Greeter als freiwillige Botschafter ihrer Stadt und des Münstertals. Auf Tour geht es meist zu Fuß, aber auch mit dem Rad. Die Gruppe umfasst maximal sechs Personen, in Ausnahmefällen auch ein paar mehr. Eineinhalb Stunden dauert der Ausflug, der gratis ist – ein Greeter akzeptiert nicht einmal ein Trinkgeld. „Bei mir wird es oft länger“, erklärt Elisabeth Hourtoulle, genannt Lili. Ihr Porträt habe ich auf der Internetseite der im Vallée de Munster vertretenen Greeter entdeckt. Jeder Greeter stellt sich dort mit seinen speziellen Kenntnissen und Interessen vor. Bei Lili hat mich die heute fast vergessene Geschichte Munsters als ehemaliger Standort international agierender Unternehmen fasziniert. Wir treffen uns im Süden der Abteiruine von Munster. Störche klappern von den Dächern – ein paar Dutzend www.tourismus-elsass.com

der elsässischen Symbolvögel bevölkern die Dächer der Abteiruine und das Buntsandsteingebirge der protestantischen Kirche. „Die Kirche haben die Hartmanns im 19. Jahrhundert gestiftet“, beginnt Lili. Als junges Mädchen von nur 14 Jahren hat mein Greeter in der Fabrik der Textildynastie Hartmann zu arbeiten begonnen. Dann zeigt sie zu den riesigen Hallen längs der Bahnlinie rüber. Bis vor einem Vierteljahrhundert arbeiteten dort Hunderte Munstériens in der Spinnerei und Weberei der Hartmanns. Die Familie war so vermögend, dass sie die Bahnlinie nach Colmar, die Passstraße zum Col de la Schlucht, Gymnasium, Kindergärten und Kirchen bauen ließ. 27 Jahre blieb Lili im Betrieb. Lernte von der Pieke auf, ließ sich weiterbilden und wurde schließlich leitende Verwaltungsangestellte einer in Munster ansässigen Schweizer Firma für Verpackungen. Wie die Fünfundsechzigjährige zum Greeter wurde, erzählt sie auf der Führung vom ehemaligen Park der Hartmann´schen Villa zu einer

© D.R.

SIE IST EINE MUNSTÉRIENNE DURCH UND DURCH. ELISABETH HOURTOULLE KAM 1951 IM VOGESENSTÄDTCHEN ZUR WELT, HAT HIER IHR GESAMTES LEBEN VERBRACHT, UND IHR HALBES LEBEN GEARBEITET. ALS GREETER ZEIGT DIE LEBENSLUSTIGE PENSIONÄRIN HEUTE BESUCHERN IHRE STADT, AUF EINE SEHR PERSÖNLICHE WEISE UND GRATIS. Arbeitersiedlung und zu den wenigen, nicht abgerissenen Lagerhallen der Firma. Auf einer Venedigreise, es war bereits die dritte in die Lagunenstadt, hatte sie wenig Lust, nochmals an einer offiziellen Führung teilzunehmen. Lili zog auf eigene Faust los und verlief sich. Ein älterer Herr bot ihr nicht nur Hilfe, sondern auch eine Führung durch die versteckten Höfe und Passagen seines Viertel an. Lili staunte. Der Mann war ein Greeter. Daheim tat es ihm die Pensionärin nach. Als Greeter in Munster zeigt Lili mit besonderer Vorliebe die nicht auf den ersten Blick sichtbaren Spuren der industriellen Vergangenheit. Besonders lieb sind ihr Feuerwehrleute unter den Teilnehmern der Führung. Denn Lili ist nicht nur ein Greeter, sondern auch die Sekretärin der „Amicale du corps des Sapeurs-pompiers", des Feuerwehrvereins, kurzum ein Munsterer Urgestein.

KONTAKT www.vallee-munster-greeters.eu

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Virginie Dischinger

© D.R.

Frischer Wind in den Vogesen

SCHICK IST MITTLERWEILE DIE EINE ODER ANDERE FERME-AUBERGE. EINE GENERATION JUNGER LANDWIRTE HAT DAS RUDER AUF DEN HÖFEN IN DEN VOGESEN ÜBERNOMMEN, EIN TREND, MIT DEM SICH DIE ALMBETRIEBE VOM GROSSEN FRANZÖSISCHEN ODER EUROPÄISCHEN HOFSTERBEN ABSETZEN.

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ie Gäste sind anspruchsvoll geworden, wie Virginie Dischinger weiß. Darauf ist man gut vorbereitet. Die unermüdliche Patronne der Ferme-Auberge Christlesgut etwa hat die Hotelfachschule in Straßburg absolviert. Entsprechend geschärft ist ihr Blick für die unausgesprochenen Wünsche der Gäste und fällige Erneuerungen in der Ferme-Auberge. Die freundlichen Gästezimmer des Hofs sind Wandermeilen vom spröden Jugendherbergscharme vieler älterer Fermes-Auberge entfernt. Chambre d´hôte de charme wäre für Madame Dischingers Zimmer schon treffender. Auch in der Stube wurde mit falscher Folklore aufgeräumt. Das Menü steht auf einer großen Schiefertafel, mit der ein Hauch Bistro in die Vogesen vordringt. Als Alternative zum immer

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gleichen Repas marcaire setzt die junge Frau Tagesgerichte wie Bargkaskrapfen, Leberknödel oder Coq au Riesling auf die Karte. Macht eine Ferme-Auberge, die den rustikalen Charme eines Vogesenshofs mit einer Prise Design und viel frischem Wind ins 21. Jahrhundert transportiert hat. Der Hof der Dischingers könnte auch ohne die dazugehörige Ferme-Auberge existieren. Darauf sind Virginie und ihr Mann Eric sichtlich stolz. 30 Milchkühe, 40 Fleischkühe, zwei Dutzend Schweine, der Hofladen mit Munster fermier und Bargkas, nicht zu vergessen die Metzgerei von Erics Onkel in Munster, in der das Fleisch zu Pâté und Wurst verarbeitet wird, machen den Hof im Weiler Stemisberg rentabel. Zweimal pro Woche ist der pfiffige Jungbauer und Alleinvermarkter

aller vom Hof stammenden Milch- und Fleischprodukte zudem auf den Märkten von Munster und Sélestat mit einem Stand vertreten. Ein letzter Blick von der ChristlesgutTerrasse. Kraftstrotzende Tannen, deren gigantische Stämme und majestätischen Kronen jeder deutschen Eiche die Schau stehlen, verschlucken den Wanderweg zum Hof auf 800 Metern Höhe. Der Blick purzelt durch eine Streuobstwiese zu den Ställen runter. Dahinter beginnt erneut der Wald, auf dessen Rückseite sich das Münster-Tal öffnet. Die Jacke riecht längst nach Kuhstall und großer Freiheit, ein Duft, der süchtig macht nach da oben. KONTAKT Ferme-Auberge Christlesgut, 1 62, lieu dit Christlesgut, 68380 Breitenbach Tel. +33 (0)3 89 77 51 11 www.christlesgut.com. Weitere Ferme-Auberges im Internet: www.fermeaubergealsace.fr (Haut-Rhin) www.tourisme67.com/de/ (Bas-Rhin)


DOSSIER

Michelle Schneider Die Gartenkünstlerin SCHON LUDWIG XIV. ERBLICKTE ZWISCHEN RHEINUFER UND VOGESENKAMM EINEN EINZIGEN „SCHÖNEN GARTEN“. EIN VIERTELJAHRHUNDERT SPÄTER IST DAS ELSASS MEHR DENN JE EINE BLÜHENDE LANDSCHAFT. DIE REDE IST NICHT VON ÜBERBORDENDEN GERANIENKÄSTEN UND BLUMENRABATTEN AUF DEM MITTELSTREIFEN, SONDERN VON DEN VIELEN BESONDEREN GÄRTEN DER REGION, DIE ALLEIN EINE REISE WERT SIND.

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www.tourismus-elsass.com

Wir schreiten über eine geschotterte Allee, die zur einen Seiten von einem Mittelmeergarten, zur anderen von einem Schattengarten gesäumt wird. Das Ziel ist die Agora mit Solarium, japanischem Pavillon und Teegarten. Etwas später folgen der Bio-Gemüsegarten, der Aromapflanzengarten, schließlich ein Gartenhaus in leicht erhöhter Lage, von dem aus man das grüne Hideaway überschauen kann. Ein Wasserbassin mit Pergola leitet zum Obstgarten mit seinen seltenen Apfel- und Birnenbäumen, Beerensträuchern und Reben weiter. Den Abschluss bildet der Zen-Garten. Ein Holzsteg führt zu einer hinter wogendem Bambus versteckten Bank. Das sprießende Gesamtkunstwerk trägt das Label Jardin remarquable, worauf Michelle Schneider besonders stolz ist. „Alles“, erklärt die Malerin, „begann mit ein paar Zeichnungen, mit denen ich ein ästhetisches Gesamtkunstwerk konzipiert habe.“ Die Liebe zum japanischen Garten tat ein Übriges: fernöstliche Pflanzen

wie Shiso (Sesamblatt) oder Bäume, die nach der japanischen Schnittkunst Niwaki wie Wolken geformt sind, gehören zum grünen Repertoire. Erinnerungen an glückliche Kindertage hat Michelle in Form von Kapuzinerkresse und Stockrosen über die Zeit gerettet. Der Rest ist Kunst. Statuen befreundeter Künstler verteilen sich im Grün. Einige Künstler haben eine Weile im Garten gelebt. Ein Privileg, das dank der komfortablen Ferienwohnungen und Gästezimmer, die Michelle anbietet, jeder Besucher genießen kann. KONTAKT L´Escalier, 10, rue Pfaffenhoffen F-67170 Brumath, Tel. +33 (0) 88 51 99 14 www.a-lescalier.com, 2. Aprilhälfte So 14-18 Uhr, Mai-Ende September Mi-So 14-18 Uhr, Eintritt 4 €. Ferienwohnung ab 474 €/Woche, DZ 110 €/ Tag. Auf Reservierung Table d´hôte 28 €, japanisches Dîner 50 €, Brunch So ab 11 Uhr 28 € www.alsace-jardins.eu

© D.R.

tolze 55 Parks und Gärten zählt die elsässische Vereinigung „Parcs & Jardins d´Alsace“. Das Label garantiert Besuchern einen besonders publikumsfreundlichen Empfang. 14 davon tragen wegen ihrer einzigartigen Anlage, Bepflanzung oder botanischer Raritäten das Label Jardin remarquable, bemerkenswerter Garten, und stehen damit unter dem Schutz des französischen Kulturministeriums. Im schönsten aller Fälle kann man im Garten seiner Wahl übernachten und in bukolischer Umgebung speisen. So etwa im „Jardin de l´Escalier“, den Michelle Schneider in Brumath angelegt hat. Der 3000 Quadratmeter große Garten, den die Malerin und Gärtnerin, die sich gern als articultrice vorstellt, angelegt hat, war noch vor 20 Jahren ein banales Gemüsefeld. „Lauch und Karotten in langen Reihen“, scherzt die Herrin über eine stattliche Sammlung von in Terracotta-Töpfen gepflanzten Apfelsinen- und Zitronenbäumen hinweg.

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Michaela Peters

© Dave Brüllmann

DIE MEISTEN KOMMEN VON AUSSERHALB, STAMMEN NICHT AUS EINER DER GROSSEN RESTAURANTDYNASTIEN DER REGION, SIND BEI KEINEM DER GROSSEN ELSÄSSISCHEN CHEFS DE CUISINE IN DIE SCHULE GEGANGEN. EINE NEUE GENERATION VON KÖCHEN RÄUMT MIT DEN HAUSBACKENEN KLISCHEES IN DER KÜCHE DES ELSASS AUF.

Die neue elsässische Küche

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ewcomern wie Michaela Peters verdankt das Elsass einen Erneuerungsschub, der den Platz in der gastronomischen Oberliga auch künftig garantiert. 1996 hat die heute Vierundvierzigjährige im „Feinschmecker“ eine Elsass-Reportage gelesen. Mit dem Magazin im Gepäck stellte sie sich im 3-Sterne-Restaurant „L´Auberge de l´Ill“ bei Paul Haeberlin vor und blieb zwei Jahre. 2003 holte die gebürtige Münsterländerin in Colmar im „Rendez-vous de Chasse“ einen Michelin-Stern – als Frau, was damals in der Männerdomäne der Haute Cuisine für Aufsehen sorgte, und als erste deutsche Köchin in Frankreich. 2010 übernahm Michaela Peters mit der „Auberge du Parc Carola“ in Ribeauvillé ihr erstes eigenes Restaurant. Ein 18

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Hauch gute, alte Sommerfrische weht über dem Gartenrestaurant. Auf der Karte aber ist von Nostalgie keine Spur. Serviert wird eine leichte Regionalküche, bereichert durch asiatische Einflüsse. Unterstützt wird die Köchin von Ehemann und Pâtissier Laurent Pellerini. Ein Stern? „Nicht geplant“, lacht die Mutter zweier Kinder. Die Karte liest sich mit VogesenSaibling, zu dem es Artischocken und Fenchel aus dem Wok gibt, oder einer auf einer Strauchtomaten-ZucchiniTarte servierten Kalbshüfte erfrischend unprätentiös. Und die Preise bleiben demokratisch. Beim Mittagsmenü ist man unter der Woche mit 23 Euro dabei, bei der ebenfalls mittags angebotenen Formule bleibt man sogar unter 20 Euro. Dazu trinkt man günstige

Weine, nicht nur aus dem Elsass. Allein zehn gibt es offen. Wohin der Trend geht? „Die Hausfrauenküche mit ihren echten elsässischen Rezepten hat ein Comeback, aber das Gericht muss leicht zubereitet sind, etwa ohne schwere Sauce“, erklärt die im Elsass längst beheimatete Köchin. „Die Region und ihre besten Produkte geben den Ton an“, fügt sie hinzu. Was zu den allerschönsten Hoffnungen an den Restauranttischen des Elsass berechtigt. KONTAKT Auberge du Parc Carola 41, route de Bergheim, F-68150 Ribeauvillé Tel. +33 (0)3 89 86 05 75 www.auberge-parc-carola.com Di, Mi geschl.


Sie n e n n i w e G einen

© Hotel Château d’Isenbourg

halt Aufentsaß im El

Château d´Isenbourg

Entspannung pur dank Blick in den Weinberg und Thai Massage

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in Schloss thront über den Reben von Rouffach, dem charmanten Winzerdorf am südlichen Ende der elsässischen Weinstraße. Vornehm weiß leuchtet die Fassade, flankiert von zwei Türmen. Im herrschaftlichen Gemäuer darf man zudem übernachten: Das „Château d´Isenbourg“ wird als elegantes Hotel geführt. Mehr noch, das noble Schloss ist Mitglied der Grandes Étapes francaises, einer Vereinigung handverlesener Hotels mit großer Tradition und noch mehr Komfort. Man darf sich daher auf seidig schimmerndes Parkett, Kristalllüster und einladende Salons freuen. In den Zimmern regiert dank Stoffbespannungen, Vertäfelung und Antiquitäten ein unwiderstehlich französischer Charme. Vom Sprossenfenster schweift der Blick über die Reben, nicht irgendwelche jedoch, sondern über die des Clos d´Isenbourg. Die renommierte Weinlage ist nach dem Schloss benannt, dessen ältester Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt www.tourismus-elsass.com

und in dem heute das elegante Restaurant „Les Tommeries“ die Gäste verwöhnt. Die Küche? Ist natürlich elsässisch! Dafür bürgt der junge Chef de cuisine Matthias Lingelser, und behält sich zugleich die Freiheit vor, kulinarisch auch schon einmal über die Grenzen des Elsass zu schauen. Apropos schauen. Die Aussicht vom Panoramasaal des Restaurants auf Weinberge und Dorf ist umwerfend, wie erwartet. Für Entspannung sorgen Sauna, Hallenbad und der von majestätischen Linden gesäumte Außenpool. Oder wie wäre es mit einer Wellnessbehandlung im „Asian Villa Spa“? Etwa einer Thai Massage? Das Leben im Elsass kann so entspannend sein! KONTAKT Château d’Isenbourg Route de Pfaffenheim 68250 Rouffach +33 (0)3 89 78 58 50 www.isenbourg.com www.grandesetapes.com/chateau-hotelisenbourg-alsace www.spa-isenbourg.com

Großes Gewinnspiel Gewinnen Sie einen Aufenthalt im Château d’Isenbourg Schicken Sie uns bis zum 15. September 2016 eine E-Mail an: concours@alsace-tendances.com mit Name, Vorname, Adresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer oder melden Sie sich online unter www.alsace-tendance.com an.

Vielleicht haben Sie Glück und Sie werden bei der Auslosung gezogen. Der Gewinn beinhaltet: 1 Aufenthalt mit Halbpension im Château d’Isenbourg für 2 Personen. Gültigkeit des Gewinns: 1 Jahr ab dem 1. Oktober 2016 (außer an Feier- oder Samstagen). Nach dieser Frist verliert der Gewinn seine Gültigkeit. Durchschnittlicher Wert des Gewinns: 364€ inkl. MwSt. • 1 Übernachtung im Doppelzimmer • Zugang zum Wellnessbereich • Abendessen im Restaurant „Les Tommeries“ (3 Gänge, Getränke inklusive) • Frühstücksbuffet

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Die besten Adressen Ländliche Idyllen...

UM UNS HERUM GRÜNT UND BLÜHT ES, DER SOMMER KOMMT... AUS DIESEM ANLASS HAT DIE REDAKTION VON ELSASS PUR FÜR SIE EINE AUSWAHL DER SCHÖNSTEN UNTERKÜNFTE IM GRÜNEN ZUSAMMENGESTELLT. GENIESSENSIE BEI IHREM AUFENTHALT IM ELSASS ZWISCHEN TRÄUMEREIEN UND STREIFZÜGEN DURCH DIE NATUR DEN FRISCHEN DUFT DES SOMMERS.

LES PRÉS D’ONDINE IN BALDENHEIM Freuen Sie sich auf den herzlichen Empfang in diesem großen Haus mit Charakter und Seele, das inmitten eines herrlichen, mit alten Bäumen bestandenen Gartens am Ufer des Flüsschens Ill liegt. Lassen Sie sich vom poetischen Klang der Namen der zwölf gemütlichen und komfortablen Zimmer - Der Stundenkorb, Die Rosen von Saadi, Die Lieben der Kassandra... – aus dem Alltag entführen und entspannen Sie in dem zum Garten gelegenen Ruhebereich mit Whirlpool und Sauna. Lassen Sie sich von der Großzügigkeit des Hausherrn und seiner ausgezeichneten Küche verwöhnen und nehmen Sie ein bisschen von dem hier herrschenden Geist der Gelassenheit mit nach Hause. © Nicolas Keshvary

Das kleine Extra: Von Baldenheim im Herzen des Elsass und des Rieds bis zur legendären Weinstraße ist es nur ein Katzensprung. www.presdondine.com

LE SCHAEFERHOF IN MURBACH

Das kleine Extra: Entdecken Sie die berühmte romanische Abtei in Murbach, die inmitten eines herrlichen Waldes liegt. www.schaeferhof.fr

HOTEL LE MOULIN IN GUNDERSHOFFEN Diese 40 Kilometer von Straßburg entfernte, am Rand des Regionalen Naturparks Nordvogesen gelegene alte Getreidemühle wirkt wie aus der Zeit gefallen. Mit seinen Trauerweiden, dem Farnkraut, den alten Rosenstöcken und den Pferde- und Hühnerställen in der Nähe des Bachs lädt der Garten als versteckter Rückzugsort zur Entspannung ein. Lassen Sie sich von den prächtig ausgestatteten Zimmern in andere Welten entführen und im GenießerBistro oder dem gastronomischen-Restaurant verwöhnen. Das kleine Extra: Überqueren Sie auf der kleinen Brücke

den Bach und entdecken Sie die im traditionellen Blau der Region Hanau gestrichenen elsässischen Häuser.

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www.hotellemoulin.com

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Schafe, Gemüsegarten, blühende Obstbäume – der Schaeferhof sprüht nur so vor ländlichem Charme und bietet einen idyllischen Rahmen für eine Begegnung mit dem Sommer . Das gedämpfte Ambiente und die edle, natürliche Ausstattung – sattfarbene Stuckverzierungen, Holz, Seide, Satin, Kristall – verleiht den gemütlich-romantischen Zimmern eine raffinierte Note. Das Spa und die erlesenen Speisen machen aus dem Schaeferhof das ideale Ziel für eine verliebte Auszeit zu zweit.


SCHÖN UNTERKÜNFTE

LE MORIMONT IN OBERLARG Ein Hotel mit Seele inmitten der Natur... Entdecken Sie dieses Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und die wunderschöne Berglandschaft in der Umgebung. Auch Sie werden sich in diesen Ort verlieben! Sein Motto: Im Einklang mit der Natur und den alten Steinen schöne Räume und schöne Momente schaffen! Sie entscheiden, ob Sie lieber in einem exklusiven oder in einem gemütlich-traditionell eingerichteten Zimmer übernachten möchten. Genießen Sie am Morgen bei einem unvergleichlichen Blick in die einzigartige Naturlandschaft das hochwertige Frühstück mit Produkten vom Bauernhof, Bio- und selbstgemachten Tees, verschiedenen Brotsorten und Gebäck. Das kleine Extra: Entdecken Sie die Burgruine

Mörsberg im Herzen des elsässischen Jura im französisch-schweizerischen Grenzgebiet.

© DR

www.lemorimont.com

LA GRANGE DU COUVENT IN RIBEAUVILLÉ

© Guilhem de Lépinay

In einem baumbestandenen Garten im Herzen des Dorfes liegt zwischen alten Mauern und Weinbergen diese Scheune eines ehemaligen Klosters, in der sich heute alles um das Wohlbefinden der Gäste dreht. Mit seinen Designelementen, dem Panoramakamin und einer unkonventionellen Raumaufteilung bietet dieses Gästehaus im Stil eines „elsässischen Chalets“ einen entspannenden Aufenthalt fern des Alltags. Das kleine Extra: Machen Sie einen Spaziergang zu einem

der Wahrzeichen von Ribeauvillé: den drei Burgen, die oberhalb des Gästehauses am Berghang liegen.

www.lagrangeducouvent.com

DU CÔTÉ DE CHEZ ANNE IN STRASSBURG Dieses außergewöhnliche Gästehaus lädt zu einer charmanten und stilvollen Auszeit im Grünen ein – erleben Sie Tage wie Poesie und genießen Sie die Eleganz der mit edlen Materialien ausgestatteten, ursprünglichen Zimmer mit ihrem freiliegendem Balkenwerk, dem dicken Teppichboden und der Bettwäsche aus feinstem Baumwollsatin. Lassen Sie sich in intimer Atmosphäre oder auf der traumhaften Terrasse in der Ecke des üppig blühenden Gartens bewirten – die Küche des Gastgebers verspricht raffinierten Genuss! Das kleine Extra: Das Gästehaus in der Nähe der Straßburger Innenstadt ist der ideale Ausgangspunkt für einen Abstecher zu den europäischen Institutionen. © DR

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KANAL & KIRCHENTÜRME AUSGANGSPUNKT IST DIE ÄLTESTE KIRCHE DES ELSASS, HÖHEPUNKT IN DES WORTES WAHRSTEM SINNE IST EINE MONUMENTALE CHRISTUSSTATUE IM WEINBERG. DER REST BEDEUTET ENTSPANNUNG PUR. AM BRUCHE-KANAL SCHNATTERN DIE ENTEN. ZWISCHEN WEINBERGEN BRUMMELT EIN TRAKTOR VORBEI. MACHT EINEN PERFEKTEN WANDERTAG.

A

m Dorfrand von Avolsheim duckt sich eine Kirche in den Feldern, nicht irgendeine freilich. Der Dompeter – der Name stammt vom lateinischen domus petri – entstand vermutlich im 9. Jahrhundert. Über dem Seitenportal auf der Südseite lohnt der Türsturz einen Blick. Zu erkennen sind ein Kreuz als Symbol des Christentums und der Mond und die Sonne, beides Symbole heidnischer Glaubensvorstellungen. Fast ebenso alt ist die Sankt Ulrich-Kapelle im Dorf selbst, das an der elsässischen Weinstraße liegt. 500 Meter trennen den Dompeter von der zweiten großen Sehenswürdigkeit des Dorfs. Der Bau mit dem achteckigen Turm wurde um das Jahr 1000 errichtet. Der Turm ist etwas jünger und stammt von 1160. Bei der Restaurierung 1968 wurden in der Kuppel Fresken aus dem 12. Jahrhundert entdeckt.

AVOLSHEIM

Wanderung am 22

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REPORTAGE

© ADT67/Infra

Canal de la Bruche www.tourismus-elsass.com

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© OTMM

Die Kapelle diente ursprünglich als Baptisterium – hier wurden die Einwohner getauft. Ob das Wasser für die Taufe aus der Bruche geschöpft wurde? Die Vermutung liegt so nahe wie der Fluss, der nur wenige Meter entfernt durch satte Wiesen gurgelt. Parallel zur Bruche verläuft der Canal de la Bruche, dem wir bis Ergersheim folgen. Der Kanal wurde ab 1681 auf Weisung von Ludwig XIV. gegraben – der Sonnenkönig kam im Sommer 1683 höchstpersönlich zur Besichtigung. Der Kanal wurde benötigt, um die Steine aus den Vogesen leichter nach Straßburg zu transportieren, mit denen die Stadt von Vauban nach damals modernsten Erkenntnissen zu einer Festung ausgebaut werden sollte. Vauban legte zunächst den 19,78 Kilometer langen Kanal mit seinen 11 Schleusen an. Noch bis zum Zweiten Weltkrieg wurde er als Wasserstraße zum Transport von Bauholz, Wein und Ziegeln genutzt. Nach dem Krieg wurden zerstörte Brücken so niedrig wiederaufgebaut, dass der Kanal seither nicht mehr mit Lastkähnen befahren werden kann. Heute gehören die Ufer Anglern, Radfahrern und Wanderern,

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die wie wir dem alten Treidelpfad folgen. Enten schnattern im Schilf, ein Wasserhuhn schwimmt aufgeregt davon. In Ergersheim führt eine Brücke über den Kanal. Am anderen Ende des Dorfs zweigt beim Friedhof ein Wanderweg ab. Ziel ist die auf einer Wiesenkuppe thronende Wallfahrtskapelle Maria Altbronn. Schon aus der Ferne ist der mit Ziegeln in riesigen Lettern aufs Dach verlegte Schriftzug „Salve Regina“ zu lesen. Die Kirche ist das einzige Zeugnis, das vom Dorf Altbronn übrigblieb – die Einwohner wurden im 14. Jahrhundert von der Pest dahingerafft. Vom damaligen Drama lässt die heitere, in Hügelwellen beschwingt dahinrollende Landschaft nichts erahnen. Oben auf dem Kirchenhügel angekommen, laden die Linden rund um das einsam gelegene Gotteshaus zu einer Rast im Schatten ein. Bei guter Sicht schaut man zudem aufs Straßburger Münster, dessen himmelstürmendes Westwerk sich vor dem dunklen Buckel des Schwarzwalds aufbaut. Eine halbe Wanderstunde später thront über Wolxheim eine vergoldete Christusstatue

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© OTMM


REPORTAGE im Weinberg. Die Idee für das monumentale Standbild hatte 1911 ein gebürtiger Wolxheimer, der nach Paris gegangen war, um dort wie viele Elsässer sein Glück zu machen. Was ihm für das Heimatdorf vorschwebte, war nichts weniger als eine Statue, die es mit der von Sacré-Coeur in Paris aufnehmen konnte. Der Wolxheimer Pfarrer war von der Idee begeistert und regte eine Sammlung unter den Gemeindemitgliedern an. Schon 1912 war genügend Geld da, um den Koloss hoch über den Reben des Grand Cru Altenberg zu errichten. Vom Fuß der Statue schweift der Blick erneut nach Osten aufs Straßburger Münster und den Schwarzwald. Im Westen machen sich die Vogesen wichtig. Im Süden glitzert der Canal de la Bruche. Ein unvergesslicher Ausblick! Der Weg purzelt durch Weinberge und die Gassen von Wolxheim zurück an den Kanal. Wieder schnattern die Enten, erneut stehen Angler stumm am Ufer. Dann ist Avolsheim, wo wir gestartet sind, schon wieder erreicht. Ein letztes Wort noch zum Grand Cru Altenberg, durch dessen Reben wir soeben gewandert sind: als Kaiser Wilhelm II. 1889 zur Einweihung des Kaiserpalasts in Straßburg weilte, wurde ihm Wolxheimer Riesling aus der Spitzenlage serviert. Was damals ein Privileg einiger weniger Prominenter und Betuchter war, ist heute ein basisdemokratisches Vergnügen. Die Winzer aus Avolsheim, Wolxheim und Ergersheim empfangen müde Wanderer gern!

INFO Start und Ziel: Dompeter in Avolsheim Länge und Dauer: 10 km, 3,5 Std. Markierung: roter Kreis des Rundwegs „Chapelles entre canal et vignoble“, dem die Wanderung in weiten Teilen folgt Internet: www.ot-molsheim-mutzig.com/ loisirs/randonnees-pedestres.htm

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© OTMM

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BERNARDSWILLER

Les 7 péchés capiteux KANN DIE REBE SÜNDE SEIN? GLEICH SIEBEN SCHWERE, JE NACH LESART AUCH BERAUSCHENDE SÜNDEN GILT ES ZU ERWANDERN. „LES 7 PÉCHÉS CAPITEUX“ LAUTET DAS MOTTO DER WANDERUNG DURCH DIE WEINBERGE VON BERNARDSWILLER, DIE SICH AN DEN SIEBEN GROSSEN REBSORTEN DES ELSASS ORIENTIERT. DAMIT JEDES SÜNDERLEIN DAS ZIEL ERREICHT, BEGLEITET UNS EIN WINZER. SICHER IST SICHER.

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reffpunkt ist unter den Kastanien der Allée de la Chapelle, am Ortsausgang von Bernardswiller. Die Nachmittagssonne taucht die Weinberge in leuchtendes Gold. Schwalben schwirren um den Kirchturm des Winzerdorfs. Ein Traktor brummelt vorbei. Winzer Gilbert Lang begrüßt die zu jeder Sünde bereiten Wanderwilligen. Die Gruppe ist bunt zusammengewürfelt: Claire und Jean-Yves sind waschechte Burgunder, Marc ist mit seinen Söhnen Laurent (7) und Marcel

(5) aus der Bretagne angereist, die Rennradamateure Georg und Sven stammen aus Baden. Gilbert bearbeitet acht Hektar rund um Bernardswiller, „alles in Handlese“, wie er stolz erklärt. Wir bleiben an einer Hecke stehen. „Wein gehört zu den Lianengewächsen“, fährt Gilbert fort, und zieht zum Beweis eine wilde Rebe heran, deren Triebe sich um die Äste der Hecke ranken. Dann dürfen wir ein paar Trauben aus Gilberts Weinberg probieren. Pfeffrig und nach exotischen Früchten schmeckt der Gewürztraminer, mild und


UNTERHALTUNG PUR

hausgemacht. Ein passender Wein aus dem Keller des Weinguts begleitet jeden Gang. Wir probieren einen blumigen Weißburgunder, genießen den rassigen Riesling von alten Reben, erinnern uns beim fruchtigen Sylvaner an die Traubenprobe im Weinberg. Claire und Jean-Yves fragen sich längst, ob sie nicht ins Elsass ziehen sollten. Marcs Söhne schlummern selig auf einer Holzbank. Georg und Sven wollen morgen erst etwas später aufs Rad. Kurzum, es wurde ein ausgelassener Abend, der jede Sünde wert ist.

KONTAKT Office de Tourisme Place du Beffroi, F-67213 Obernai Tel. +33 (0)3 88 95 64 13 Les 7 péchés capiteux – Wanderung mit dem Winzer: Bernardswiller, Treffpunkt Allée de la Chapelle (unter den Kastanien am Friedhof), Mitte Juni bis August Do 17.30 Uhr, September 17 Uhr. Erwachsene 8€, Kinder 4 €. Anmeldung über das Office de Tourisme www.tourisme-obernai.fr

© Klaus Simon

honigsüß der Sylvaner, mineralisch und floral zugleich der Riesling. Wie jede Rebsorte im Glas mundet, erfahren wir im zweiten Teil der Tour. Mit dem Mont Sainte-Odile im Rücken geht es nach eineinhalb Stunden zurück ins Dorf, direkt zum Weingut der Familie Lang. Gilberts Frau Cathy hat in der zum Hof offenen Scheune die Tafel aufgebaut. Zur Begrüßung schenkt sie einen frischen Crémant d´Alsace aus. Danach geht es zu Tisch. Es gibt Tourte, Heringssalat, Mirabellenkuchen, selbstverständlich alles

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Industrietourismus in Mulhouse

MULHOUSE IST ANDERS. MULHOUSE IST SCHNÖRKELLOSER ALS ANDERE ELSÄSSISCHE STÄDTE, EIN ERBE DER SCHWEIZERISCHEN VERGANGENHEIT. ABER MULHOUSE IST AUCH WEITER UND GROSSZÜGIGER. ES GIBT NUR WENIG FACHWERK. DAFÜR PUNKTET DIE STADT MIT SPEKTAKULÄREN BAULICHEN ZEUGNISSEN AUS IHRER INDUSTRIELLEN VERGANGENHEIT UND IST EIN STÄDTEBAULICHES LABORATORIUM.

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© Valen

tine Po

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ie industrielle Entwicklung nahm bereits 1746 mit der Gründung einer Manufaktur für Stoffdruck ihren Lauf. Als die junge französische Republik die freie, mit den Schweizer Kantonen verbündete Reichsstadt 1792 einer Zollblockade unterwarf, drehte die Bürgerschaft unter Führung der tonangebenden Unternehmer ihr Fähnchen nach dem Wind. Am 15. März 1798 beschloss Mulhouse den freiwilligen Anschluss an Frankreich. Der wichtige französische Markt stand wieder offen. Wirtschaftlich erlebte Mulhouse im folgenden Jahrhundert einen einzigartigen Boom. Von 9000 Menschen im Jahr 1815 stieg die Einwohnerzahl auf 65 000 im Jahr 1870. Mulhouse hieß bald die „Stadt der hundert Schlote“. 1834 bekam die Stadt durch den Bau des Canal du Rhône au Rhin den Zugang zum Handelsweg Rhein. Fünf Jahre später folgte die erste

Eisenbahnlinie. 1877 kam das Telefon. Mulhouse war seinen Schwesterstädten Colmar und Straßburg in der technischen Entwicklung lange Zeit weit voraus. Vom durch die Industrialisierung beschleunigten Wohlstand hat das Stadtbild profitiert. In der Rue des Franciscains reihen sich die Barockpalais des Adels, der nach der Vereinigung mit Frankreich Mulhouse eilig

verlassen hatte. Der freigewordene Raum wurde schnell gewinnbringend umgewidmet. In die Adelshöfe zogen Manufakturen, so etwa ins “Schloessle” in Nr. 28 oder in den “Kettenhof”, eine noble, dreiflügelige Anlage. Gleich um die Ecke stößt man in der umtriebigen Rue de Loi auf einen spätbarocken Riegel, hinter dessen Mauern schon 1760 die erste Manufaktur der Stadt gegründet wurde. Eine dreieckige Parkanlage zwischen Avenue Foch und Avenue Joffre lässt einen glauben, plötzlich ins Piemont geraten zu sein. Rund um den Square de la Bourse breiten sich neoklassizistische Arkadengänge aus, für die norditalienische Städte das Modell geliefert haben könnten. Mit den herrschaftlichen Fassaden, allen voran der des Sitzes der „Société Industrielle“ de Mulhouse, demonstrierte die Unternehmerschaft in den 1820er Jahre Aufbruchsstimmung. „Petite Rue de Rivoli“ nennen die Mulhouser das elegante Ensemble in Anspielung auf die Bögen der Rue de Rivoli in Paris. Hier begann ab 1826 die Erschließung des Nouveau Quartier, Quartier der Neustadt. Zur Neustadt gehört


© Valentine Poulain

PORTRÄTS

Einrichtungen wie Bäder, Kindergärten und Waschhäuser hinzu. Als erste Siedlung entstand 1851 die

© OT Mulhouse

auch das Quartier Fonderie, wo einst Dampfmaschinen und Dieselmotoren gebaut wurden und sich der Kilometer 1 der elsässischen Eisenbahnen befindet. Heute wird im Viertel wieder fast so eifrig gebaut wie im 19. Jahrhundert. Vor ein paar Jahren ist die Geschichts- und Jurafakultät der Universität in die ehemalige Gießerei der “Société Alsacienne de Constructions Mécaniques” gezogen. Der sanierte Industriebau beherbergt zudem die “Kunsthalle”, deren Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sich mit denen im nahen Basel messen können. Etwas weiter entstehen in riesigen Fabrikhallen schicke Lofts. Es geht auch eine Nummer kleiner, etwa in den Cités Ouvrières, den nach Sanierung und Modernisierung heute hochbegehrten ehemaligen Arbeitersiedlungen. Die Cité Ouvrière nach Mulhouser Vorbild galt einmal als vorbildhaft für die Versorgung der Arbeiter durch ihren Patron. Keimzelle war das 1867 auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichnete Carré mulhousien, das vier identische Häuser zu einem Quadrat arrangierte. Zu den Häusern mit kleinen Gärten zur Selbstversorgung kamen Läden und soziale www.tourismus-elsass.com

von Emil Müller entworfene Cité in der Nähe der Kirche Saint-Fridolin. Nicht nur das schachbrettartige Grundmuster der Straßenzüge galt als bahnbrechend, sondern auch der nach etwa 15 Jahren

Mietzahlungen vollzogene Übergang der Wohnungen und Häuser in den Besitz der Arbeiter. Vor allem im Nordwesten der Innenstadt kam zwischen 1850 und 1910 eine Cité ouvrière nach der anderen hinzu. Allein 1200 Häuser zählt die Cité in der Nähe des Quai du Forst. Fast ein Zehntel der Bevölkerung von Mulhouse hat hier einmal gewohnt. Heimelige, Fußgängern vorbelassene Gassen mit heiteren Namen wie Passage Bleu, Passage Vert, Passage des Rossignols sind hingegen das Besondere der Cité rund um die Place de Strasbourg, während eine andere Siedlung am Rand der ehemaligen Werken von Dollfus-Mieg & Compagnie in der Rue Pfaffstadt die roten Ziegel der Fabrik als Baumaterial aufnimmt. Ein Tipp zum Schluss: Der bunteste Markt von Mulhouse findet nur einen Steinwurf von den Cités entfernt statt. Auf einem überdeckelten Kanalstück am Quai de la Cloche borden an drei Tagen in der Woche die Stände über. Ein Grund mehr, die Arbeitersiedlungen dienstags, donnerstags oder samstags zu erkunden, am besten auf einer Führung des Office de Tourisme oder mit einem Greeter. KONTATKE www.tourisme-mulhouse.com www.greeters-mulhouse.com

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STADT-LUFT

Citytrip Sélestat

DIE LAGE AUF HALBER STRECKE ZWISCHEN STRASSBURG UND COLMAR SOWIE AM SCHNITTPUNKT VON VOGESEN UND FRUCHTBARER RHEINEBENE BESTIMMT SÉLESTAT SEIT DEM MITTELALTER ZUM MARKTPLATZ DES ELSASS. DIENSTAGS AUF DEM WOCHENMARKT SIND BERGE VON KOHLKÖPFEN, ÄPFELN, KARTOFFELN, LAUCH UND SALAT SO HOCH AUFGESCHICHTET, DASS DIE FARBENFROHE TURMSILHOUETTE DER STADT MIT IHREN BUNTLASIERTEN ZIEGELDÄCHERN UND ROTEN KIRCHEN DARÜBER FAST VERGESSEN WIRD.

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© Jean-Marc Bannwarth

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in weiterer Standortvorteil bleibt die Nähe zur Route des Vins, die im Westen quasi am Stadtrand vorbeiläuft. Und die Nähe zur Burg aller elsässischen Burgen: Luftlinie nur wenige Kilometer entfernt dräut die wilhelminischetrutzige Masse von Le Haut-Koenigsbourg auf einem Vogesensporn. Sélestat blieb zudem über die Jahrhunderte von Krieg und Zerstörung weitgehend verschont. Macht einen weiteren Standortvorteil. Denn als Besucher genießt man das Glück, ein städtebauliches Juwel vorzufinden, dem die Bedeutung als Marktplatz einen gehörigen Schuss Bodenständigkeit hinzufügt. Der Markt wird bereits seit 1435 jeden Dienstag abgehalten, als aus dem einst merowingischen „Scladistat“ – deutsch: Ort in den Sümpfen – längst eine Wiege des rheinischen Humanismus erwachsen war. Besiedelt war der Ort jedoch schon seit der Bronzezeit, wie Ausgrabungen beweisen. Einen Höhepunkt in der Stadtgeschichte markierte zu Weihnachten 775 der Besuch Karls des Großen. Im 11. Jahrhundert förderte das von Hildegard von Egisheim-Dagsburg im Anschluss an eine ConquesWallfahrt begründete Kloster Sainte-Foy eine erste städtische Blüte. Im 13. Jahrhundert erhielt Schlettstadt Stadtrechte und Schutzwall, im 14. Jahrhundert den prestigeträchtigen Titel einer freien Reichsstadt. Es folgte der Beitritt zum DecapolisStädtebund. Seit 1648 ist Sélestat französisch, was nicht zuletzt die Reste der Vauban´schen Befestigung und einige prachtvolle Barockpalais bezeugen. Wichtigstes Baudenkmal aber bleibt die Bibliothèque Humaniste von 1889. Der mit Jugenstilmosaiken verzierte Bau an der Place Gambetta diente bis zur Umwidmung zur Humanisten-Bibliothek als Kornhalle. Es handelt sich um die älteste öffentliche Bibliothek des Elsass und eine der wenigen, niemals auseinandergerissenen humanistischen Bücherschätze Europas. Ausgestellt sind bibliophile

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© OT de Sélestat © P.Keller

Kostbarkeiten wie die Sammlung der 1452 gegründeten Lateinschule, sowie die des humanistischen Denkers Beatus Rhenanus (1485-1547), insgesamt 450 Manuskripte, 530 Inkunabeln sowie 2000 Druckwerke des 16. Jahrhunderts. Zu den seltensten Stücken gehören ein merowingisches Lektionar aus dem 7. Jahrhundert, das Kapitularbuch Karls des Großen (9. Jh.), und das Schulheft des Beatus Rhenanus. Die Bibliothek zählt seit 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Status, der verpflichtet. Noch bis 2017 wird die Bibliothek saniert und um einen futuristischen Anbau des international berühmten Architekten Rudy Ricciotti erweitert. Sélestat beweist nicht nur mit diesem Neubau, dass die Stadt die Moderne nicht fürchtet. Vor der gotischen Kirche St-Georges wurde der Platz wie ein kleines Amphitheater umgestaltet. An einer Hauswand hängt die schwungvolle Skulptur „La Lame“ von Marc Couturier. Das Kunstwerk ist nur eins von einem halben Dutzend, die das historische Stadtbild bereichern.

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N°4 ELSASS PUR SOMMER 2016

Worüber sich Philippe Zamolo sehr freut. Der Galerist und seine Frau Virginie haben im Schatten der romanischen SainteFoy-Kirche den historischen Mönchhof umgebaut. Der über 400 Jahre alte Speicherbau bietet im einen Saal Platz für eine Galerie für moderne Kunst, im anderen Platz für ein mit Kuriosa und Trouvaillen möbliertes Café. Macht einen Ort mit hohem Coolnessfaktor, den man in Sélestat so vielleicht nicht erwartet hätte. “Sélestat bewegt sich”, erzählt Philippe Zamolo und schickt uns ans Ufer der Ill ganz im Süden der Stadt. Über dem Fluss leuchtet das von der Stadt bei Sarkis in Auftrag gegebene Kunstwerk „Le point de rencontre: Le Rêve“. Zur Neoninstallation gehören 310 ins Mauerwerk eingelassene Tafeln, ebenso viele wie Sélesat zum Zeitpunkt der Einweihung 1993 Straßen hatte. Auf jeder Tafel stehen Worte oder Satzfetzen, die zum Träumen einladen. Und zum Flanieren, etwa über die IllBrücke. Am anderen Ufer des Flusses, der Sélestat mit dem Grand Ried verbindet, erstreckt sich das neue Sélestat. Rund um die futuristische Mediathèque gleißen Glasfassaden. Nackter Beton harmoniert mit weißen Stahlträgern. Zur Kulturmeile gehören auch der FRAC, ein Zentrum für Gegenwartskunst, und der Quader des mit Architekturpreisen ausgezeichneten Tanzmatten-Saals. Zurück in die Altstadt, ins alte Hafenviertel. Am Quai des Tanneurs biegen sich die Balken. Das ehemalige Gerberviertel wirkt mit dem krummen Pflaster, den altersgebeugten Fassaden, und liebevoll bepflanzten Blumenkästen wie das Inbild einer elsässischen Idylle. Noch ein paar Straßen weiter, und auf dem Treppengiebel des spätmittelalterlichen Zeughauses klappern die Störche. Oder träumt man nur?

ÜBERNACHTEN, ESSEN & TRINKEN Auberge à l´Illwald Le Schnellenbuhl (7 km östl.) Tel. +33 (0)3 88 85 35 40 www.illwald.fr DZ ab 115 €. Restaurant Di, Mi geschl. Halb Landgasthof, halb Forsthaus in idyllischer Lage am Illwald. Die Zimmer sind cosy und mischen Holz und Design. Im Restaurant heitere Trompe-l´oeilWandbilder von Edgar Mahler, auf der Karte moderne Terroir-Küche. Wild zur Saison! La Vieille Tour 8, rue de la Jauge Tel. +33 (0) 3 88 92 15 02 www.vieille-tour.com So abends, Mo geschl. Zwei Brüder, ein Erfolgsrezept. Das Traditionshaus wurde von den beiden behutsam modernisiert. Die heimelige Atmosphäre blieb. Elsässische Küche auf hohem Niveau, und mit einer Prise Modernität. La Ligne bleue 1 a, rue Ste-Foy Tel. +33 (0) 6 42 69 85 02 www.galerie-art-ligne-bleue.com Mo geschl. Galerie für moderne Kunst, Kuriositäten-Kabinett und Café – tolles Konzept, für das Philippe Zamolo und seine Frau Virginie verantwortlich zeichnen.

KONTATK Sélestat Tourisme Commanderie St-Jean, 10, boulevard du Général-de Gaulle, F-67600 Sélestat www.selestat-haut-koenigsbourg.com


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ELSASS

TRENDIG

PUR TRENDS

© C.Creutz

WAS GIBT´S NEUES IM ELSASS? WIE KOMMT MAN LEISE SURREND DURCH DEN WEINBERG? WO SCHLÄFT MAN IN COLMAR BESONDERS ANGENEHM? WO LÄUFT DER NÄCHSTE MARATHON? WELCHES RESTAURANT IST DAS COOLSTE? UNSERE TRENDSCOUTS WAREN UNTERWEGS. UND SIND DABEI AUCH IM ELEKTROBUS GEFAHREN.

Cool & köstlich Er hat bei den großen Köchen des Elsass gearbeitet, bei Schillinger in Colmar, bei Nasti im heimatlichen Kaysersberg, um nun in seinem Heimatdorf ein Restaurant mit erhöhtem Coolnessfaktor zu eröffnen. Jérôme Jaegle ist mit dem „L´Alchémille“ vor die Tore von Kaysersberg gezogen, in ein ehemaliges Café an der Landstraße nach Lapoutroie. Ein Cousin hat die skulpturalen Holztische geschreinert. Die Decke ist panzerkreuzergrau getüncht. In den Gemüsegarten hat der Chef de cuisine zwei Jahre Arbeit gesteckt. Und die Küche? Kommt frisch und kreativ daher, etwa mit einem mit Rote Beete-Ragout und mit jungem Knoblauch servierten Bachsaibling, mit Gurkensorbet oder SesamCrumble mit Bergamotte. www.lalchemille.fr

© Grégory Massat

Kopf hoch!

www.tourismus-elsass.com

Sage und schreibe 106 skurrile Köpfe bevölkern die prachtvolle Fassade der „Maison des Têtes“ in Colmar. Vor über 20 Jahren wurde das RenaissancePalais mit dem markanten Prachterker an der Schaufassade und dem lauschigen Hof zum Hotel umgebaut. Jetzt haben mit Marilyn und Eric Girardin zwei erfahrene Gastgeber das Haus übernommen. Die beiden haben vorher das Restaurant „La Casserole“ in Straßburg geführt, was zu den allerschönsten Hoffnungen auf das neue Restaurant berechtigt. Im Saal geben Designmöbel ein klares Bekenntnis zum Richtungswechsel ab. Auch in der Lobby und in den Zimmern alles neu – das über 400 Jahre alte Haus ist im 21. Jahrhundert angekommen. Und bewahrt sich zugleich viel vom alten Charme. www.la-maison-des-tetes.com 35


© Tiger's Photography

Wo läuft was? Foulées des 4 portes in Rosenheim

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© D.R.

Course du Vignoble in Marlenheim

Mit den Courses de Strasbourg fängt das Trainingsprogramm Mitte Mai an. Für Marathon- und Lauffreunde geht es Ende Juni mit dem Marathon und Halbmarathon bei der Course du Vignoble in Marlenheim weiter. Eine Herausforderung ist Mitte September dann der Marathon von Colmar. Etwas softer endet die Laufschuhsaison Ende September bei den Foulées des 4 portes in Rosenheim. Mitläufer willkommen! www.jogging-plus.com


Unsere

Leise surrt es im Weinberg

BESTEN TIPPS !

Elektrisch, bunt, umsonst

© Festival du Film de Colmar

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Fühlen Sie den Puls der Kunstwelt! Das Centre Rhénan d´Art Contemporain in Altkirch veranstaltet das ganze Jahr über Vernissagen, Brunchs mit Künstlern, Performances. www.cracalsace.com

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© Christophe Meyer

Eine leichte Bewegung nach vorn, und der einem Rasenmäher nicht ganz unähnliche Segway steht still. Der Blick schweift über die Weinberge von Voegtlingshoffen. Weiter geht es, leise surrend durch die Lagen des Weinguts Cattin. Etwas unterhalb des Wirtschaftswegs, über den wir sausen, verläuft die Route des Vins. Letzter Halt im Weinkeller von Joseph Cattin. Die „Segway Wine Tour“, die der Winzer anbietet, ist beendet. Nun darf probiert werden, und zwar sechs Tropfen des Weinguts mit fachkundigem Kommentar. www.cattin.fr

Vom 13. bis 19. Oktober findet das 21. Festival du Film in Colmar statt. Die Gelegenheit, Stars und Sternchen zu treffen. www.colmar.fr

Kommen Sie dem Terroir näher!

Sie wollten schon immer wissen, wie man einen Zander gart? Wozu Sauerkraut passt? Kein Problem! Von Juni bis September halten die Sterneköche des Elsass ein Menü bereit, das unter dem Motto „L´Alsace Recuisinée“ die Terroirküche neu vorstellt. www.etoiles-alsace.com

3 © DR

© Cattin

Genießen Sie Großes Kino!

Preisfrage: Was ist elektrisch, bunt und umsonst? Richtig, die Navette électrique von Mulhouse. Der von einem Elektromotor angetriebene Kleinbus fährt seine Fahrgäste gratis durch die südelsässische Stadt. Zu übersehen ist die Navette électrique nicht. Die in Mulhouse ansässige Künstlerin und Illustratorin Fanny Delqué hat dem Gefährt ein peppiges Comicdesign verpasst, das zugleich das Streckennetz vorstellt. Bitte zusteigen! www.mulhouse.fr

www.tourismus-elsass.com

Die mit allem Komfort ausgestattete Holzhütte „Les Coccinelles“ schwebt dank mächtiger Pfeiler über einem Garten in SainteCroix-aux-Mines. Bonne Nuit! www.gite-insolite.fr

4 © Les Coccinelles

© Ville de Mulhouse

Heben Sie schlafend ab!

Essen Sie lokal!

22 elsässische Genusshandwerker bieten in der Straßburger Markthalle Ancienne Douane gemeinsam ihre Produkte an. www.lanouvelledouane.com

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DIE MIKRO EVELYNE HAUSER

ES BRAUT SICH ETWAS ZUSAMMEN IM ELSASS. WIE PILZE SCHIESSEN MIKROBRAUEREIEN AUS DEM BODEN. ALS DEREN LEISTUNGSSCHAU GILT DIE AM LETZTEN MAIWOCHENENDE IN STRASSBURG VERANSTALTETE MESSE ELSÄSSISCHER BIERBRAUER „AU GRÉ DES BIÈRES“. BESUCHER SIND VON DER VIELZAHL FEINER BIS FLOTTER MIKROBRAUEREIEN VERBLÜFFT. VON BLOND BIS BRAUN IST FÜR JEDEN GESCHMACK EIN BIER DABEI. WIR HABEN BEI ZWEI MIKROBRAUERN NACHGEHAKT.

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ie Lage macht´s. Im weltabgewandten Bergbauerndorf Faurupt betreibt Evelyne Hauser 800 Meter über dem Meeresspiegel die „Brasserie du Pays Welche“. Die Tochter eines Biobauern aus der Rheinebene bei Volgelsheim kam über ihre Wanderleidenschaft ins Pays Welche. In der ganze fünf Dörfer umfassenden Enklave wird ein im Elsass einmaliger romanischer Dialekt gesprochen. „Es ist ein Landstrich mit Charakter“, erklärt die ehemalige Marketingfachfrau und schaut zum 1228 Meter hohen Vogesengipfel des

Brézouard herüber, dessen imposante Masse sich hinter dem Haus erhebt. Zusammen mit ihrem Mann Patrick hat Evelyne das Pays Welche auf gemeinsamen Vogesenwanderungen entdeckt. Der 1781 erbaute Hof in einsamer Lage, auf den das sportliche Paar dabei zufällig gestoßen ist, war Liebe auf den ersten Blick. Rundherum schweift der Blick über kraftstrotzende Wälder und Wiesen in Steillage. Eine Quelle gehört zum Grundstück. Später sollte sich herauszustellen, dass sich das glasklare Wasser perfekt zum Bier brauen eignet. Die beiden kauften den Hof. Und Evelyne verwirklichte einen Traum: den, ein eigenes Bier mit unverkennbarer Handschrift zu brauen. Die technische Ausrüstung wurde gebraucht zusammengekauft oder selbst gebaut – Patrick ist von Beruf Ingenieur. Schon konnte es losgehen. Anfängliche Fehler wurden durch beherzte Neuversuche KONTAKT Brasserie du Pays Welche 206, Faurupt, F-68650 Le Bonhomme Tel. +33 (0)6 86 85 03 20 www.brasseriedupayswelche.fr

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N°4 ELSASS PUR SOMMER 2016

nach und nach austariert. Heute zählt die Mikrobrauerei mit einer jährlichen Produktion von 100 Hektolitern zwar zu den „kleinsten unter den Kleinen“, wie Evelyne Hauser vergnügt feststellt, ist jedoch mit einem halben Dutzend verschiedener Biere gut in Feinkostläden, Skistationen und den Bars und Restaurants der Vogesen aufgestellt. Bis auf das leicht gewürzte Weihnachtsbier sind alle anderen Produkte reine Naturbiere, Biere ohne Zusatz also. Und bis auf den Hopfen kommen nur Bioprodukte in den Gärbottich. Markenzeichen ist


BRAUER

DOPPEL PORTRÄT

die herbe, leicht bittere Grundnote, was sowohl für das Blonde, ein echtes Weizenbier, als auch für das mit 8% Alkohol kraftvolle, braune Ambrée gilt. Ein Fingerabdruck auf dem Etikett betont die persönliche Handschrift der Mikrobrauerin. Dass die grafischen Linien im Fingerabdruck zugleich an Höhenlinien auf Wanderkarten erinnern, ist der Wanderin in Evelyne geschuldet. Noch eins: das schon erwähnte Ambrée hat soviel Kraft, dass das Bier perfekt zu einem Münsterkäse passt. Bon Appétit! Ortswechsel. Wir sind in der Rheinebene angelangt, von deren Weite jedoch hier in einem Gewerbegebiet am www.tourismus-elsass.com

Stadtrand von Colmar wenig zu spüren ist. Lagerhallen und Fabrikgebäude verbarrikadieren den Horizont. Am Ende eines Parkplatzes taucht neben einem Rolltor das Schild „Brasserie Sainte-Cru“ auf. Hinter dem Tor herrscht große Betriebsamkeit. Vivien Remond, einer der drei Betreiber der Mikrobrauerei, wartet bereits. In ein paar Stunden fliegt er von Zürich nach Stockholm. „Skandinavien ist unser am stärksten boomender Exportmarkt“, erklärt der ehemalige Werbefachmann, der mit nur 25 Jahren bereits der Älteste im Trio ist. Alle drei sind Mountainbiker. Ob sich so der rasante Aufstieg der „Brasserie Sainte-Cru“ erklärt? Vielleicht. Was vor zwei, drei Jahren in der Küche des elterlichen Hauses begonnen hat, dann in die Garage verlagert wurde, um nun in einer riesigen Halle fortgeführt zu werden, zählt heute jedenfalls zu den erfolgreichsten Mikrobrauereien des Elsass. „Es war einfach an der Zeit“, wiegelt Vivien den Erfolg ein wenig ab, „Mikrobrauereien sind hip, weil die Szene nach speziellen, ungewöhnlichen Bieren sucht“. In den letzten drei Monaten hat er ungefähr zwanzigmal im Flugzeug gesessen. Nur die Hälfte der Produktion wird in Frankreich verkauft. Der Rest geht in die Schweiz, nach Norwegen, nach Schweden. Das Mikrobrauertrio aus Colmar ist offen für neue Trends und tummelt sich in der international vernetzten Mikrobrauerszene. „Cool“ war etwa die Zusammenarbeit mit dem „BrauKollektiv“ in Freiburg. Die technische Ausrüstung wird in der Nähe der fränkischen Bierbrauermetropole Bamberg geordert. Der Hopfen kommt aus dem amerikanischen Bundesstaat Oregon. Ansonsten setzt man vor allem auf die eigene Note, was mit

den Namen der verschiedenen Biere beginnt. „Orange méchanique“ heißt ein Bestseller, dem belgische Hefe und Akazienhonig die fruchtige Note verleihen. „No Future“ hat stattliche 11% Alkohol. Speziell für den elsässischen Markt gibt es das helle, angenehm leichte „Vivala“ (Weiblein) und das dunkle „Manala“ (Männlein) mit Noten von Bitterorangen. Erfolgreich sind alle Biere der „Brasserie Sainte-Cru“. In den vergangenen Jahren konnte die Mikrobrauerei ihre Produktion jeweils verdoppeln.

KONTAKT Brasserie Sainte-Cru 14, Rue Denis Papin, F-68000 Colmar Tel. +33 (0)6 74 10 67 81 www.sainte-cru.com

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© Photos R.A.N. / Alkoholmissbrauch gefährdet die Gesundheit. In maß genießen

UND VIVIEN REMOND


© Gilles Pernet

JEAN-GEORGES KLEIN, MIT EINEM GROSSEN K DER GLÄSERNE PAVILLON, DEN DER SCHWEIZER STARARCHITEKT MARIO BOTTA NEBEN DIE EHEMALIGE VILLA DER KRISTALLGLASDYNASTIE LALIQUE GESETZT HAT, WIRKT AUF DEN ERSTEN BLICK WIE EIN GALERIEGEBÄUDE. MASSIVE SÄULEN AUS ROTEM SANDSTEIN DER NORDVOGESEN UNTERBRECHEN DIE BODENTIEFE FENSTERFRONT. DRINNEN HERRSCHT DIE NÜCHTERNE ELEGANZ DES ART DÉCO. WILLKOMMEN IM NEUEN REICH VON JEAN-GEORGES KLEIN.

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er Chef de cuisine, von der internationalen Restaurantkritik als Ausnahmetalent gefeiert, und im Michelin weit über ein Jahrzehnt mit drei Sternen quotiert, ist ein zurückhaltender Mensch. Starallüren, wie sie einige Kollegen pflegen, sind dem Fünfundsechzigjährigen fremd. Auch sein Weg unterscheidet sich vom Werdegang anderer Grands Chefs. Der Gastwirtssohn aus einem abgelegenen Waldtal hinter der Grenze zu Lothringen fand erst mit 40 Jahren an den Herd des Familienbetriebs „L´Arnsbourg“. Ferran Adria bestärkte den Autodidakten in seiner Berufung. Kleins Stil steht für eine 40

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sich stets neuerfindende Modernität, für meisterhaft miteinander gepaarten Luxus und Purismus. Sein Herz aber gehört dem Elsass, wo er im Herbst 2015 das Restaurant der „Villa Lalique“ übernommen hat. „Ich bin im Herzen immer Elsässer gewesen“, blickt der Sternekoch zurück, „schon meine Ausbildung habe ich an der Hotelfachschule in Straßburg gemacht.“ Umso mehr freut es Klein, für das neue Restaurant die Grenze zum Elsass überschritten zu haben und nach Wingen-sur-Moder umgezogen zu sein. Das 1600 Einwohner-Dorf sieht auf den ersten Blick so schmuck aus wie

© Enrico Cano

© Adeline Wagner

Villa Lalique

viele andere Dörfer in den Nordvogesen auch. Dicht rücken die Wälder bis an den Ortsrand vor. Die Moder rauscht aufgeregt vorbei. In den Weiden ringsherum stehen eindeutig glückliche Kühe. Den meisten Franzosen aber fällt bei Wingen-sur-Moder der Name Lalique ein. Denn in Wingen-sur-Moder ordert nicht nur Monsieur le Président die Kristallgläser für die Empfänge im Pariser Elysée-Palast. Ganz Frankreich weiß, dass das Dorf Sitz von Lalique und damit der prestigeträchtigsten Cristallerie des Landes ist. Die vom Jugendstilkünstlers René Lalique (1860-1945) gegründete „Cristallerie d´Alsace“ steht seit Generationen für avantgardistischen Schmuck, elegante Tischdekorationen, skulpturale Vasen. Was René Lalique und seine Nachfolger sonst noch in Wingen-sur-Moder schufen und schaffen, zeigt ein paar Schritte von der Glashütte entfernt das Musée Lalique. Im entschieden modernen, von Stararchitekt JeanMichel Wilmotte entworfenen Bau werden allein an die 230 Parfümflakons präsentiert. Als der Schweizer Silvio Denz die Lalique-Cristallerie vor ein paar Jahren übernommen hat, fand er die prachtvolle Villa des Firmengründers verwaist vor. Der kirschenblütenweiße Bau mit dem der Region huldigenden Fachwerk wurde anfangs von René


GENUSS PUR

Einer der schönsten Weinkeller Europas

Lalique und seiner Familie bewohnt. Nach Laliques Tod im Jahr 1945 lebten Sohn Marc und später seine Enkelin Marie-Claude hier. Silvio Denz, der als leidenschaftlicher Sammler historischer Parfumflakons von Lalique das Museum bereits mit Dauerleihgaben reich beschenkt hatte, hegte den Wunsch, der herrschaftlichen Villa neuen Glanz zu verleihen. Denz dachte an ein luxuriöses Hotel mit einem Spitzenrestaurant. Und ging ans Werk. Die Ausgestaltung vertraute er Lady Tina Green und Pietro Mingarelli an, die auch für die Möbel und Dekorationsaccessoires von „Lalique Maison“ verantwortlich zeichnen. Die beiden Innenarchitekten ließen sich stilistisch vom Glaskünstler inspirieren. In der Villa entstanden sechs elegante Suiten im Art Déco-Stil. In der großzügigen Lounge stehen Sofas mit Kristallmotiven und Fauteuils vom Typ „Femme Ailée“. Kristallleuchter tauchen die historischen Fotografien an der Wand ins rechte Licht. In der Bar ziehen in einer Vitrine Karaffen den Blick auf sich, die Lalique in Zusammenarbeit mit prestigeträchtigen Partnern geschaffen hat, etwa mit dem Whisky-Produzenten The Macallan oder den Cognac-Häusern Hardy und De La Tour. Eine gläserne Passage führt ins Restaurant. Der von Mario Botta entworfene Pavillon setzt einen www.tourismus-elsass.com

kongenialen Gegenakzent zur historischen Villa. Drei „Windfall“Kronleuchter lassen Kaskaden aus Glas und Licht in den Saal fallen. Der Blick durch die bodentiefe Fensterfront schweift zu den Kastanien, Eichen, Buchen, Blauzedern im sechs Hektar großen Park. Serviettenringe von Christofle, die nach dem LaliqueMotiv „Masque de Femme“ gestaltet sind, Gläser, die der amerikanische Weinkritiker James Suckling für Lalique entworfen hat, Pfeffer- und Salzstreuer aus Kristall nach Skizzen von René Lalique aus dem Jahr 1924 und mit Mahlwerken, die von Peugeot eigens nachgebaut wurden: jedes Detail auf dem blütenweißen Tischtuch signalisiert Exklusivität und trägt die Handschrift des Hauses. Treue Gäste aus vergangenen Tagen treffen auch an Jean-Georges Kleins neuer Wirkungsstätte auf vertraute Gesichter. Chef-Pâtissier Nicolas Multon ist dem Koch ebenso nach Wingen-surModer gefolgt wie Sommelier Romain Iltis. Der 2012 zum besten Sommelier Frankreichs Gekürte kann aus dem mutmaßlich bestbestückten Weinkeller des Elsass schöpfen. 20 000 Flaschen lagern unter dem Restaurant, die sich auf einer Weinkarte der Superlative wiederfinden. Wer möchte, darf den Keller besichtigen. Und staunt bereits auf der Treppe über die vierzehn Eternal-

Kristallplatten, die der britische Künstler Damien Hirst entworfen hat. Kommen wir zum Wichtigsten: der Küche! Mit jedem Gang beweist der Chef de Cuisine, dass er zu den ganz Großen und Kreativen zählt. Neu ist ein nobler Purismus in Kleins Stil, der dem Geist des Hauses entspricht. Ein Trio aus Jakobsmuscheln, einmal als Bouillon, einmal als Carpaccio, einmal als Tartar, Hirschrücken mit einer Café-JusReduktion, ein Cappuccino aus Kartoffel und Trüffel, ein Kotelett vom Milchkalb mit feinsäuerlichen Pfifferlingen: Jedes Gericht verrät die meisterliche Handschrift von Jean-Georges Klein. Im Frühjahr hat der Guide Michelin die „Villa Lalique“ mit zwei der begehrten Sterne ausgezeichnet, nur wenige Monate nach der Eröffnung. Was einer kleinen Sensation gleichkommt.

KONTAKT Villa René Lalique 18, rue Bellevue, 67290 Wingen-sur-Moder Tel. +33 (0)3 88 71 98 98 www.villarenelalique.com Restaurant Sa mittags, Di, Mi geschl. Musée Lalique 40, rue du Hochberg, 67290 Wingen-sur-Moder Tel. +33 (0)3 88 89 08 14 www.musee-lalique.com April-Sept. tgl. 10-19 Uhr, Okt.-Dez., Feb.-März Di-So 10-18 Uhr

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Dorfansichten

Kaysersberg EIN NOBELPREISTRÄGER KAM IN KAYSERSBERG ZUR WELT. EINE TOUR DE FRANCE-LEGENDE LIESS SICH HIER NIEDER. DAS DORF IST ZUDEM MIT MICHELIN-STERNEN GESEGNET UND WURDE VON GROSSEN ZERSTÖRUNGEN ÜBER DIE JAHRHUNDERTE VERSCHONT. KEIN ZWEIFEL, DAS SCHICKSAL MEINT ES GUT MIT KAYSERSBERG.

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REPORTAGE

© Yohan Marion

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a wäre zunächst die Lage. Das mit gut 2.700 Einwohnern stattliche Dorf zieht sich tief in das Tal der Weiss zurück, an deren beider Ufer sich Unter- und Oberdorf ausgesprochen malerisch ausbreiten. Für Wohlstand sorgten von alters her nicht nur grandiose Weinlagen wie der Grand Cru Schlossberg, sondern auch die verkehrstechnisch günstige Lage an der Passstraße in die Vogesen. Auch die Lage an der Weinstraße und noch mehr die Nähe zu Colmar darf man als Standortvorteile verstehen. Von der wirtschaftlichen Dynamik der Hauptstadt des Départements Haut-Rhin bekommt Kaysersberg eine gehörige Portion ab. In der Altstadt aber geht alles einen beschaulichen Gang. Noch bevor die ersten Besucher übers krumme Kopfsteinpflaster schlendern, öffnet Philippe Thomann seine Töpferei in der Rue des Forgerons und stellt Kougelhopf-Formen, Weinkühler, buntlasierte Herzen vor den Eingang des pfingstrosenroten Hauses. Der 52-jährige ist der letzte Potier von Kaysersberg und zugleich Maler – was man den zauberhaften Dekors auf der zerbrechlichen Ware ansieht. Vor der “Winstub du Château”, stellen die Kohlers, die die Weinstube in der vierten Generation betreiben, Tische und Stühle mit Blick auf die Hexenhäuser und den Brunnen an der Place Ittel raus. Einen Steinwurf weiter surren Luxuskarossen vom Hof des Hotels “Le Chambard”, in dessen durchdesignten Mauern Chef de Cuisine Olivier Nasti Tag für Tag die elsässische Küche neu erfindet und dafür gleich zwei Michelin-Sterne erhalten hat. Hemdsärmeliger geht es bei François Stoll in der Rue Basse des Remparts zu. Der Winzer mit dem Rauschebart ist ein Original. Und ein Winzer mit Prinzipien. Monsieur Stoll betreibt ein kleines Weingut, das knapp 25.000 Flaschen produziert. Vieles geschieht in Handarbeit. Die Flaschen werden nur ab Keller verkauft. Dort kann man zwischen den Fässern Riesling, Pinot Gris oder

Gewürztraminer verkosten. Dafür ist es jetzt allerdings noch etwas früh. Und es gibt viel anzuschauen. Das Hôtel de Ville ist ein geradezu majestätischer Renaissance-Bau mit Balustrade, Erker, kostbarer Innenausstattung. Das teils von den mittelalterlichen Mauern noch eingeschnürte Dorf war einmal Reichsstadt. Entsprechend imposant sind die Patrizierhäuser zwischen Rathaus und der im Kern staufischen Pfarrkirche Sainte-Croix. Im Norden führt eine befestigte Brücke mit darauf gesetztem Heiligenhäuschen von 1514 über die Weiss. Postkartenschöner ist kaum ein Winkel im gesamten Elsass. Über der Brücke thront die Ruine der Burg, in der Staufer Friedrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Station gemacht hat. Vom zylindrischen Bergfried der 1227 erstmals erwähnten Anlage ist der Blick in die Gassen umwerfend. Bliebe noch das Musée Albert Schweitzer im alten Pfarrhaus der evangelischen Gemeinde. Unter dessen Dach kam der „Urwalddoktor“ und Nobelpreisträger Albert Schweitzer 1875 zur Welt. Tropenhelm und Fliege, ohne die der Philosoph, Arzt und Pastor auch im tropischfeuchten Lambarene nicht das Haus verließ, erinnern an den berühmten Sohn des Dorfs. Der Weg zum Museum führt an der blauen Markise des „Chez Roger Hassenforder“ vorbei. Roger Hassenforder, elsässische Tour de France-Legende, hat nach Ende der Radprofi-Karriere in Kaysersberg ein Hotel-Restaurant eröffnet. Aus dem Geschäft hat sich Hassenforder mittlerweile zurückgezogen. Doch die Terrasse bleibt ein Treffpunkt für Biker. Ein schmiedeeiserner Radfahrer über der Eingangstür weist den Weg.... Es wird Zeit für ein Glas.

KONTAKT Office de Tourisme de la Vallée de Kaysersberg 39, rue du Général-de-Gaulle Tel. +33 (0)3 89 78 22 78 www.kaysersberg.com

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© Yolande Greyer

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KOCHERSBERG

Flammkuchen

& Pailletten „LE ACKERLAND“ HEISST DER FRUCHTBARSTE TEIL IM KOCHERSBERGER LAND. DER NAME IST PROGRAMM. FETTE BÖDEN GARANTIEREN DEN BAUERN BESTE ERTRÄGE. MEHR NOCH ALS DIE FRUCHTBAREN BÖDEN ABER MACHEN HEUTE DIE BRETTER, DIE DIE WELT BEDEUTEN, DEN RUF DES KOCHERSBERGS AUS. VORHANG AUF FÜR EINEN LANDSTRICH, DER DIE GROSSE BÜHNE NICHT SCHEUT.

© Yolande Greyer

variiert. Was also tun angesichts sich inflationär verbreitender Rezepte? Die Antwort konnte nur in der Gründung der „Confrèrerie de la véritable tarte flambée“ liegen. So geschehen 1979 in Kolbsheim, am Südrand des Kochersberger Lands. Die wackeren Mitglieder der Bruderschaft unter der Führung ihres Grand maître Daniel Vierling bemühen sich um Wahrung der Traditionen, aber auch um die Verbreitung der Botschaft, dass das Kochersberger Land die Wiege des Flammkueche ist. Seit dem 18. Jahrhundert kommt Flammkueche hier mittags auf den Tisch. Ins Rezept kam, was

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© C.Creutz

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chwerfällig heben die Äcker zwischen der Moder im Norden und dem Beginn der Route des Vins bei Marlenheim im Süden zu sanften Wellen an. Nach Westen begrenzen die Ausläufer der Nordvogesen die zutiefst bäuerliche Region, in die sich Touristen selten verirren. Im Osten setzt das Straßburger Münster ein Ausrufezeichen in den Horizont. Willkommen in einer wenig aufgetakelten Provinz, mit vom Fremdenverkehr unverbrauchten Dörfern, selbst für das Elsass ungewöhnlich stattlichen Gehöften und hübsch in den Äckern platzierten Feldkirchen. Nicht zu vergessen: Am Kochersberg wurde der Flammkueche erfunden. Die auf dünnen Holzbrettern servierte Köstlichkeit aus der “Kornkammer des Elsass” wird heute freilich fast überall im Elsass angeboten und

auf den Höfen reichlich vorhanden war: Mehl, Milch, Zwiebeln. Apropos Höfe. Im Gegensatz zu ärmeren Gegenden hatten die stattlichen Höfe des Kochersberger Lands immer einen Ofen zum Brotbacken. Für den Flammkueche nutzte man die ersten Flammen nach Anheizen des Ofens – daher der Name. Erstmals niedergeschrieben wurde das Rezept vor gut hundert Jahren. Der französische Name Tarte flambée ist wesentlich jünger und geht auf einen Restaurantbesitzer aus Lampertheim zurück. Der nämlich übersetzte in den frühen 1950er Jahren einem französischen

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Journalisten das elsässische Rezept. Ungefähr zur selben Zeit bereitete sich hoch im Norden des Kocherbergs Großes vor. In Kirrwiller erweiterte Madame Meyer Senior 1948 das bescheidene Hotel-Restaurant der Familie um einen Tanzboden. Vorerst wurde nur samstags aufgespielt. In den 1960er Jahren baute man einen weiteren Speisesaal mit Blick auf die Bühne an, doch erst 1977 kam die erste Motto-Show auf den Spielplan. Der große Durchbruch gelang nochmals fünf Jahre später mit der legendären Soirée Pigalle. Das alte Dorfgasthaus mutierte zum “Royal Palace”. Strass, Federbüschel und Stiletto-Pumps sind seither unverzichtbar. Das Revuetheater mit seinen tausend (!) Plätzen kann es heute mit den „Lido “ oder dem „Moulin Rouge“ in Paris aufnehmen. Hinter dem Erfolg steht ein Mann: Pierre Meyer, dessen Name in großen Lettern Kirrwiller überragt und für den sein Heimatdorf auf der Liste der Revuemetropolen dieser Welt knapp vor Las Vegas rangiert. Die Show in 46

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der bewährten Mischung von spärlich bekleideten Tänzerinnen, heißen Rhythmen, Pailletten, Dîner mit Crémant d´Alsace, sowie glanzvollen Bühnennummern – unvergessen: „Die Straßen von Buenos Aires“, „Showboat Louisiana“ oder „Farouche” – fegen seit 1982 über die Bretter des “Royal Palace”. Über fünf Millionen Besucher fanden bereits den Weg zur Show in den tiefsten Kochersberg. “Imagine” heißt die Show zum 35-jährigen Jubiläum in diesem Jahr. Fortsetzung folgt. Weiter südlich, jenseits des Canal de la Marne, ist der Glamour verweht. Zuckerrüben-, Soja-, Weizen-, Hopfen,- oder Sonnenblumenfelder rollen bis zum Horizont davon. In den Dörfern gruppieren sich Haupthaus, Scheunen, Ställe um einen großen Hof. Haushohe Portale sind Ausdruck eines selbstbewussten und reichen Bauernstands. „Risch wie a Kochersbarjer Bür“, reich wie ein Kochersberger Bauer, hieß es einmal im Elsass über jeden, der zu Wohlstand gekommen war.

Dann ist Truchtersheim und damit der Hauptort des Kochersbergs erreicht. An der Place du Marché wird die “Maison du Kochersberg” gerade neugestaltet – Wiedereröffnung 2017. Über Willgottheim, das sich mitsamt seines wehrhaften, romanischen Kirchturms an einen Hügel lehnt, geht es zum Kochersberg. Der Hügel, der dem Landstrich seinen Namen gab, ist mit seinen 301 Metern nicht höher oder eindrucksvoller als andere auch. In Stutzheim-Offenheim lockt eine prächtige Kastanie, die aus dem Hof eines Fachwerkanwesens ragt, in den Landgasthof “Le Marronnier”. Auf der Karte stehen Flammkueche nach Kocherberger Art. Drinnen thront ein fast zimmergroßer Kachelofen. Aus der Küche duftet es verführerisch nach ofenheißem Teig, nach Speck nach Zwiebeln. Wir bleiben.

KONTAKT www.kochersberg.fr www.confrerieduveritableflammekueche.fr www.royal-palace.com


GENUSS PUR

Les Confitures du Climont

EINE GEHEIMNISVOLLE ZUTAT... mit ungeahnter Wirkung

© C. Creutz

Mit derselben unendlichen Geduld, mit der er auch seine Konfitüren zubereitet, hat der ehemalige Grundschullehrer Fabrice Krencker auch sein Familienunternehmen aufgebaut, das 2015 seinen 30. Geburtstag feierte. Die Zeit, in der Fabrice Krencker seine Rezepte noch im heimischen Gewölbekeller in La Salcée, im kleinen Bergdorf Ranrupt auf den Höhen von Villé austüftelte, liegt schon lange zurück. Inzwischen hat er eine charmante Küche eingerichtet, in der er auch Besucher empfängt. Diese genießen dort nicht nur die Aussicht, sondern entdecken auch Geschmack und Duft der Konfitüren von Climont. 2010 mit dem Titel des "Besten Marmeladenkochs" Frankreichs ausgezeichnet, erfindet Fabrice Krencker immer wieder neue Rezepte oder Varianten seiner altbewährten Marmeladen. Elsass Pur nimmt Sie mit zu diesem Marmeladenkoch aus Leidenschaft – auf dass der Schlemmer in Ihnen geweckt werde!

Die Blaubeere oder Waldheidelbeere ist eine Wildfrucht, die bis heute nicht gezüchtet und angebaut werden kann. Hin und wieder wird versucht, sie durch die Kulturheidelbeere zu ersetzen, aber der Unterschied ist enorm. Nach mehreren Jahren des Ausprobierens und Forschens habe ich eine neue Generation von ungekochten Konfitüren ohne Gelier-und Konservierungsmittel entwickelt: die „Crufiture“. Diese Zubereitungstechnik eignet sich hervorragend für diese Frucht mit ihrem unverwechselbaren Geschmack.

EIN UNERWARTETER BESUCH... der Sie geprägt hat

Eines Tages machte ein Radfahrer halt, um meine Konfitüren zu kosten. Er machte Ferien in der Gegend und vertraute mir an, dass er Experte für den Einkauf und Wiederverkauf von Lebensmittel-Produktionsanlagen sei. Seither ist er mein Spitzel und spürt für mich in ganz Europa die verrücktesten Gerätschaften auf. Den Ölbad-Kupferkessel verdanke ich ihm!

EIN GEHEIMNIS... des Marmeladenkochs

Geduld. Konfitüre braucht Zeit, um ihren Geschmack und ihre Konsistenz zu entwickeln. Man muss stundenlang umrühren, damit das Wasser verdampfen kann. Das ist Physik – nichts zu machen. www.tourismus-elsass.com

EIN LIEBLINGSGESCHMACK... den Sie uns empfehlen

Schon immer mein Lieblingsgeschmack und zweifellos der Ursprung meiner Liebe zur Konfitüre: grüne Tomaten – meine persönliche Proust‘sche Madeleine. Ich gebe gerne einige Stückchen Zitrone dazu. Das Ergebnis: eine frische und fruchtige Marmelade, die noch dazu durch ihre poppige Farbe besticht. Im Elsass hat dieser Geschmack eine lange Tradition. Denn die am Ende des Sommers noch unreif am Strauch hängenden Tomaten enden als süße Köstlichkeit.

EINE LECKEREI... selbstverständlich mit Konfitüre.

Crêpes mit Löwenzahnblütenkonfitüre. Eine perfekte Verbindung. Ursprünglich war Konfitüre ja eine vollwertige Süßigkeit. Man aß mit einem kleinen Löffel die im Saft schwimmenden, ganzen Früchte.

KONTAKT 14 route du Climont La Salcée F-67420 Ranrupt Tél. 03 88 97 72 01 www.confituresduclimont.com Oder auch auf Facebook

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GENUSS PUR ZUTATEN FÜR CA. 7 BIS 8 STANDARDGLÄSER (350 G) :

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ZUBEREITUNG

Das obere und das untere Ende der Rharbarberstangen abschneiden und den Rhabarber großzügig schälen. Dabei so viel rote Haut wie möglich entfernen (ansonsten wird die Marmelade braun). Die geschälten Rhabarberstangen in kleine Würfel (1 cm²) schneiden. Nach dem Schälen und Kleinschneiden verbleiben ca. 1,5 kg Rhabarber. Die Erdbeeren entstielen und in kleine Stücke schneiden (1x1 cm). Sie erhalten ca. 900 g Erdbeerstückchen.

■ 2 kg Rhabarber ■ 1 kg Erdbeeren ■ 1,6 kg Zucker

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Die Rhabarberwürfel und die Erdbeerstücken (1,5 + 0,9 = 2,4 kg) in den Topf geben.

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Auf kleiner Flamme und ohne Zucker abgedeckt erhitzen, damit die Früchte ihren Saft abgeben.

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Die so entstandene „Erdbeer-Rhabarber-Suppe“ in einem Sieb abtropfen lassen (Sie erhalten ca. 800 ml Flüssigkeit). Der Saft kann getrunken oder als Fruchtsauce verwendet werden.

Die auf diese Weise erhaltenen 1,6 kg abgetropfte Früchte erneut in den Topf geben und mit 1,6 kg Kristallzucker erhitzen (auf keinen Fall weniger Zucker verwenden, da der Rhabarber kaum Süße enthält).

Unter ständigem Rühren bei schwacher Hitze 15 bis 20 Min. lang köcheln lassen (nicht kochen).

7 © C. Creutz

Ggf. entstandenen Schaum abschöpfen und dann sehr heiß abfüllen. Dazu die Gläser bis zum Rand füllen und nach dem Verschließen 5 Min. lang auf den Kopf stellen, um die Deckelinnenseite zu pasteurisieren.

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Geheimtipp Randlage HOCH IM NORDWESTEN WAGT SICH DAS ELSASS TIEF INS LOTHRINGISCHE BECKEN VOR. DAS “KRUMME ELSASS”, EINE ENKLAVE JENSEITS DER NORDVOGESEN, BEDEUTET FLACHES LAND. EIN HAUCH MELANCHOLIE LIEGT ÜBER DER WEITE. GANZ ANDERS IM ELSÄSSISCHEN JURA. DER LANDSTRICH IM ÄUSSERSTEN SÜDEN DES ELSASS KOMMT WIE EINE SCHWEIZ IN MINIATUR DAHER. KRÄFTIGE STEIGUNGEN, AN DENEN SICH FRANZÖSISCHE RADPROFIS FÜR DIE TOUR DE FRANCE ÜBEN, GEHÖREN DAZU.

A

lsace Bossue heißt der Landstrich vermutlich, weil er wie ein Buckel ins benachbarte Lothringen ragt. Die Häuser scheinen karger als im übrigen Elsass. Geranienpracht fini. Der Reiz liegt im Echten. Die Dörfer wirken ehrlich, ohne folkloristische Falschnoten. „Lothringen“, notierte der Historiker

ins Tal. Einsam auf der Höh zurück blieb ihre Kirche, deren runder Turm die vermutlich meistfotografierte Sehenswürdigkeit im “krummen Elsass” ist. Lebensader des “krummen Elsass” ist die Saar. Das Schloss von Diedendorf liegt an ihrem Ufer. Der Besuch lohnt wegen der berückenden Renaissance-Wandmalereien und prächtigen Holzdecken. Noch ist die

Im Krummen Elsass ist die Saar ist ein langer, ruhiger Fluss.

Francois Roth, „ist ein ernstes Land“. Genau davon hat das „krumme Elsass“ eine Prise mitbekommen. Über Landsträßchen und Großdörfer gelangt man nach Berg. Der Muhlbach gluckert um die hübsche Landpommeranze. Über den Dächern erhebt sich das Symbol schlechthin des Alsace Bossue: der runde, gertenschlanke Turm der Kirchbergkapelle leuchtet nördlich vom Dorf aus dem Wald. Das blütenweiße Schmuckstück steht dort, wo früher einmal das Dorf lag. Dann zogen die Bewohner 50

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Saar ein romantisches Flüsschen und scheint nichts von ihrer Bedeutung als Industriestandort weiter nördlich im Saarland zu ahnen. Auch das Dorf Sarrewerden spiegelt sich samt seiner krummen und schiefen Mauern im Flüsschen. Dass Sarrewerden einmal Hauptstadt einer gleichnamigen Grafschaft war, mag angesichts der bescheidenen Größe wundern. Einerlei, mit dem Brunnen neben der Kirche und der Stadtmauer macht sich das Dorf ausgesprochen malerisch am Ufer. Die Saar legt an Breite zu.

© Yvon Meyer

KRUMMES ELSASS

Streuobstwiesen bedecken die sanft ansteigenden Hänge. Höfe bieten Apfelwein und Saft für den Direkteinkauf an. Ein Fahrradweg am Ufer führt schnurstracks nach Sarre-Union, in die Hauptstadt des „krummen Elsass“. Die Geburtsstunde der Stadt fällt ins Jahr 1793, als man nach der Einverleibung des Landstrichs durch Frankreich die beiden Orte Bockenheim und Neusaarwerden zu Sarre-Union zusammengeschlossen hat. An der Grand´Rue reihen sich Patrizier- und Bürgerhäuser von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert. Mitten drin das Rathaus von 1684 mit den Marktarkaden. Wie wirtschaftlich aktiv Sarre-Union einmal war, erfährt man im „Musée de l´Alsace Bossue“. In der Sammlung zu sehen sind Zeugnisse vom Arbeitsalltag der einst renommierten Hutmacher Langenhagen, des Seilfabrikanten Dommel und der Perlensticker Karcher sowie archäologische Funde aus Sarre-Union. Weiter östlich in Mackwiller verlief in der Antike eine römische Fernstraße in Richtung Domfessel. Ein Landgut mit Villa und Thermalbad ist für das 1. Jahrhundert. belegt. Wie so oft benutzten spätere Generationen die Steine antiker Ruinen als Baumaterial. So ruht die Dorfkirche vermutlich auf den Fundamenten eines römischen Tempels. Im Osten von Mackwiller förderten weitere Grabungen 1995 ein Mithras-Heiligtum am so genannten Totenberg zutage. Der wichtigste Fund, ein Kopffragment vom Mithras-Tempel, befindet sich im Archäologischen Museum von Straßburg. Elsass oblige. KONTAKT Office de tourisme de l'Alsace Bossue 90, rue Principale, 67430 Lorentzen, Tel. + (0)3 88 00 40 39 www.tourisme.alsace-bossue.net


© Yvon Meyer

REPORTAGE

Rollende Hügel als Balsam für die Seele

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ELSÄSSISCHER JURA

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zur Burgruine Landskron oberhalb des Dorfs. Die rumpelige Zufahrtsstraße ist so steil, dass sich das Tempo schnell abmildert. Aber die Mühe lohnt sich. Vom viereckigen Bergfried der grandiosen Ruine schaut man weit über elsässischen und Schweizer Jura, bei klarer Sicht auch bis Basel. Die Straße purzelt von der Grenze zurück ins Tal nach Oltingue. Die Ill fließt durchs Dorf, die Route des Carpes frites bahnt sich ebenfalls ihren Weg durch Oltingue. Frittierter Karpfen ist die regionale Spezialität. Entsprechend oft weisen Schilder auf Gasthäuser längs der kulinarischen Route hin, die den Fisch nach Sundgauer Art frittiert servieren. Ferrette, deutsch Pfirt, liegt

Heimat für Zwerge, Kobolde und Wanderer : Im elsässischen Jura

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© Vianney Muller

© Robert Stantina

üdlich von Ferrette schnarrt Schwitzerditsch aus dem Autoradio. Die Basler Tram zuckelt bis nach Rodersdorf, wo am Bahnhof prompt die Schweizer Gendarmerie patrouilliert. Im Süden kündigt sich die Alpenrepublik mit weißgrauen Jurafelsen an. Dichte Tannen,- Eichen,- und Buchenwälder bedecken die Bergflanken. Tief im Süden des Elsass scheint sich ein kleines Stück Schweiz in die Region verirrt zu haben. Leymen liegt quasi auf der Grenze. Am Gründerzeitbahnhof spuckt die Linie 10 der Basler Tram am Wochenende Radfahrer und Wanderer aus. Die meisten machen sich flott auf den Weg

nicht an der Route des Carpes frites. “Das Tor zum Jura“ liegt dafür auf stolzen 600 Metern. Die schmucke Unterstadt schart sich mit ihren wuchtigen Bürgerhäusern um einen bewaldeten Felshügel. Zwischen Fels und Bäumen lugt die Burgruine der Grafen von Pfirt heraus. Die spitzen Giebel propperer Bürgerhäuser staffeln sich zur Burg hoch. Vorbei an den Trümmerhaufen von Kapelle und Donjon gelangt man zur höher gelegenen Oberburg, deren eigentliche Attraktion eine Plattform auf 612 Metern Höhe ist. Diesmal reicht der Blick über Schwarzwald, Rhein,


Grüne Grenze zur Schweiz

Sundgau und Jura. Umwerfend! Winkel liegt tatsächlich in einem Winkel an der Schweizer Grenze. Beim Dorf entspringt fast unbemerkt die Ill, der Fluss, der 200 Kilometer weiter nördlich Straßburg umschlingt. Kurz vor der Grenze führt ein Schlenker zum Petit Kohlberg und zum Hotel “Le Petit Kohlberg”. Die steilen Routen an der Grenze zur Schweiz sind ein ideales Trainingsgebiet für die französischen Teilnehmer der Tour de France, die sich daher gern im Hotel der Familie Meister einquartieren. Einige Trikots, darunter das von Richard Virenque, hängen im Frühstücksraum. Der

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mehrfache Tour de France-Sieger und legendäre “König der Berge” hat das gelbe Trikot persönlich Hotelpatron Jean-Pierre Meister vermacht. Worauf Monsieur Meister mächtig stolz ist. Dramatisch bauen sich über Lucelle die Gipfel des Schweizer Jura auf. Das Dorf duckt sich in ein Bachtal an der Grenze. Zollbeamte langweilen sich an der hochgezogenen Schranke. Weiter geht es nach Oberlarg, wo riesige Doppelbrunnen die Dorfstraße säumen. Dann zweigt ein Feldweg zur Ruine von Burg Morimont. Fuchs und Hase scheinen sich im Niemandsland zwischen Frankreich und der Schweiz

Gute Nacht zu sagen. Im zum Hotel “Le Morimont” umgebauten Gutshof, der einst zur Burg gehörte, kann man übernachten. Es ist ein Hideaway, das wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Pascale, die Besitzerin, ist Architektin und hat den Bau perfekt restaurieren lassen. Geheizt wird mit Erdwärme. Soweit reicht der lange Arm des Fortschritts dann doch. KONTAKT Bureau d´Information Touristique de Ferrette 3A, Route de Lucelle, 68 480 Ferrette Tel. +33 (0)3 89 08 23 88 www.sundgau-sudalsace.fr

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Geschmackssachen GENUSS ZÄHLT IM ELSASS ZU DEN ALLTAGSTUGENDEN. DIE ZAHL AMBITIONIERTER GENUSSHANDWERKER IST ENTSPRECHEND GROSS. WIR STELLEN VIER SPEZIALITÄTEN VON KLASSISCH BIS ÜBERRASCHEND VOR, DIE MAN SICH AUF DER ZUNGE ZERGEHEN LASSEN SOLLTE.

MEHR ALS EINE BRIOCHE

© C.Creutz

„Große Brioche mit Rosinen und Mandeln“ lautet die Definition in den einschlägigen gastronomischen Wörterbüchern, „erkennbar an der konischen Form und der seitlichen Riffelung.“ In Ribeauvillé, der Hauptstadt des Kougelhopf, sieht man die Sache etwas anders. Denn erstens gibt es den Kougelhopf auch als salzige Variante mit Speck und Wallnüssen, zweitens ist ein echter

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elsässischer Kougelhopf einer banalen Brioche um kulinarische Lichtjahre überlegen. Die Probe aufs Exempel kann man in der „Pâtisserie Vilmain“ machen, wo man den Kougelhopf auch an fast allen anderen Tagen des Jahres in bester Qualität kaufen oder im dazugehörigen „Salon de Thé“ bestellen kann. Luftig ist der Kougelhopf von Pierre Vilmain, er hat Struktur und erweist sich als idealer Frühstücksgeselle oder unermüdlicher Begleiter zum Nachmittagskaffee. Wie der leckere Napfkuchen aus

Hefeteig ins Elsass kam, sei auch noch kurz erzählt: Auf ihrem Rückweg aus Bethlehem kamen die Heiligen Drei Könige durch Ribeauvillé und wurden freundlich aufgenommen. Nach ihrer Abreise schenkten Sie den Gastgebern einen selbstgebackenen Kuchen, dessen Form einem Turban ähnelte... Pâtisserie Vilmain 58, Grand-Rue, F-68150 Ribeauvillé Di-Fr 7.30-19, Sa, So 7-18.30 Uhr Tel : +33 3 89 73 64 41


GENUSS PUR

© Studio Chlorophylle

KARAMBA, KARACHO… …ein Whisky aus dem Elsass! Richtig gelesen. Denn im Villé-Tal, das für seine feinen Obstbrände berühmt ist, wird ein Whisky destilliert, der Furore macht. „Meyer´s“ heißt der hochprozentige Newcomer. Gebrannt wird er in der traditionsreichen „Distillerie Meyer“ in Hohwart. Der Brite Jim Murray hat dem Tropfen aus dem Vogesental in seiner „Whiskybibel“ jüngst 88,5 von 100 möglichen Punkten verliehen. Worüber sich Jean-Claude Meyer besonders freut – Murray gilt international als der Whisky-Papst schlechthin.

© J.Nectoux

Jean-Claude Meyer hat den 1958 gegründeten Familienbetrieb 2007 übernommen. Im selben Jahr kam der erste Whiskey des Hauses in die Flasche. Mittlerweile hat die „Distillerie Meyer“ in Châtenois am östlichen Eingang zum Villé-Tal die „Maison du Distillateur“ eröffnet. Das „Haus des Brenners“ ist mehr als nur ein Firmenmuseum, sondern eine lebendige Schau zur Tradition der Obstbrenner im Tal. Ein Teil der Schau ist dem hauseigenen Whisky gewidmet, inklusive eines mit Flugrost veredelten amerikanischen Pickups aus den 1920er Jahren und einer Wand aus Eichenfässern, in denen der „Meyer´s“ zur Reife gelangt. La Maison du Distillateur Route de Villé, F-67730 Châtenois Di-So 9-19 Uhr, www.maisondudistillateur.fr

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© C.Creutz

D(S)AUERBRENNER Choucroute heisst das Sauerkraut auf Französisch, daher auch der Name der „Choucrouterie Le Pic“ am Ortsrand von Meistratzheim. Seit fünf Generationen wird hier Kohl zum vitaminreichen Kraut verarbeitet. Genaueres erfährt man bei der Besichtigung. Die beginnt mit einem Film, der zeigt, wie mühsam die Arbeit früher auf dem Feld war. Die bis zu acht Kilo schweren Kohlköpfe wurden mit der Hand geschnitten und verladen. Heute erledigt eine Maschine die Ernte, die im Juli beginnt und bis in den November dauert. Ansonsten hat sich wenig verändert. Beim Entfernen des Stiels ist es wichtig, nicht zu tief zu schneiden. „Im unteren Stiel ist die Vitamin C-Konzentration am höchsten“, erklärt Sébastien Mueller, der den Familienbetrieb leitet. Was typisch für elsässisches Sauerkraut ist? Monsieur Mueller erklärt. Für eine echte 56

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elsässische Choucroute wird der weiße Kohl von allen grünen Blättern und Teilen befreit. Der Kohl wird danach in sehr lange, feine Streifen geschnitten. Zu kaufen gibt es den anschließend gesalzenen und fermentierten Kohl roh oder gekocht, und dies direkt in der Boutique der „Choucrouterie“. Wobei gekocht nicht einfach gekocht bedeutet. Je nach Geschmack wird das Sauerkraut mit Riesling, Gänseschmalz, Speck oder sogar mit Champagner verfeinert. Für Feinschmecker kommen Spezialitäten wie das Confit de Choucroute hinzu – ein in Zucker und Gewürze eingelegtes, mit Orange und Zitrone verfeinertes Sauerkraut, das zu Patés, Wild oder Foie gras passt. Le Pic – La Maison de la Choucroute 503A, rue Hoeffen, 67210 Meistratzheim Tel. +33 (0)3 88 69 42 97 www.lepic.fr Direktverkauf Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr – Besichtigung auf Anfrage


GENUSS PUR

MACARONS VOM MASTERCHEF Im Elsass, ach was, in ganz Frankreich ist ihr Name ein Begriff. Seit Elisabeth Biscarrat 2001 den prominenten TV-Kochwettbewerb „Masterchef“ unter den Zuschaueraugen eines Millionenpublikums gewonnen hat, erfreut sich die Wahl-Straßburgerin einer ungebrochenen Popularität. Wie so oft geht auch die Liebe zur charmanten Feinbäckerin durch den Magen.

Macarons, hauchzarte, himmlisch nach Himbeeren, Pistazie, Zitrone, Johannisbeere, Mango, Schokolade und, und, und mundende Plätzchen, sind das Aushängeschild von Elisabeth Biscarrats Boutique „Macarons & Inspirations“. Hinzukommen Choux, zipfelmützige, gefüllte Windbeutelchen. Nicht zu vergessen die Petits Jardins, bezaubernde auf einer oblatengroßen MacaronHälfte arrangierte Früchte, Crèmes, Blüten. Elisabeth Biscarrat hat den in Bonbon- und Pastelltönen gehaltenen

Laden 2014 in einer Altstadtgasse von Straßburg eröffnet. Zuvor hat die charmante Pâtissière die hohe Schule der Feinbäckerei auf der „Ecole Lenôtre“ durchlaufen, was in ihrer Branche einem Adelsschlag gleichkommt. Masterchef bleibt eben Masterchef. Macarons & Inspirations 1, rue de la Vignette F-67000 Straßburg www.elisabeth-biscarrat.com Di-Sa 10-18 Uhr

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Anreise ins Elsass DANK DER LAGE AN DER GRENZE ZU DREI LÄNDERN (DEUTSCHLAND, SCHWEIZ, LUXEMBURG) IST DAS VERKEHRSWEGENETZ IM ELSASS BESONDERS GUT AUSGEBAUT. MIT DEM FLUGZEUG Das Elsass verfügt über zwei internationale Flughäfen: • EuroAirport Mulhouse-Basel-Freiburg (www.euroairport.com - Tel. +33 (0)3 89 90 31 11) • Internationaler Flughafen Straßburg-Entzheim (www.strasbourg.aeroport.fr - Tel. +33 (0)3 88 64 67 67) Auch über den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden ist das Elsass gut zu erreichen. Ein Shuttlebus verkehrt regelmäßig zwischen dem Flughafen und Straßburg. (www.badenairpark.de - Tel. 07229-662000) Außerdem bestehen zwischen den elsässischen und dem Frankfurter Flughafen regelmäßig Verbindungen. MIT DEM AUTO Dank seiner Lage an den europäischen Nord-Süd- und Ost-West-Verkehrsachsen ist das Elsass hervorragend an das französische, deutsche und schweizerische Autobahnnetz angebunden. Von Deutschland aus ist es über die A5 erreichbar.

MIT DEM ZUG Das Elsass verfügt über ein sehr dichtes Eisenbahnnetz, das die wichtigsten Städte der Region auf einer Nord-Süd-Achse verbindet. • Mit dem TGV ab München/Stuttgart: Der Hochgeschwindigkeitszug TGV-Est, der Paris und Stuttgart bzw. München direkt miteinander verbindet, macht mehrmals täglich in Straßburg Halt. Über diese Strecke sind auch Augsburg und Ulm angebunden. • Mit dem TGV ab Frankfurt: Der TGV Rhin-Rhône verbindet Frankfurt einmal täglich direkt mit Marseille. Station macht diese TGV-Verbindung auch in Straßburg (2 Std. ab FFM) und Mulhouse (3 Std. ab FFM) • Mit dem ICE: Weitere schnelle Anreisemöglichkeiten ins Elsass bestehen stündlich mit deutschen ICEs bis Offenburg, von wo aus man in knapp 30 Minuten mit der Ortenau S-Bahn oder einem Regionalexpress nach Straßburg kommt. Für das nördliche Elsass bietet Karlsruhe eine optimale Anbindung.

Unterwegs

ins Elsass

© Infra

MIT DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN Im Elsass ist das Netz der Nahverkehrszüge TER so gut ausgebaut, dass man die Region ganz ohne Auto erkunden kann. Die Internetseite www.vialsace.eu ermöglicht es Besuchern, sich von zu Hause aus oder auch unterwegs online über die schnellsten Verbindungen mit Zug, Bus oder Straßenbahn zu informieren. Der Service deckt sämtliche Fahrstrecken und Netze ab, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Informationen zu Tarifen und Tickets finden Sie auf Deutsch, Englisch und Französisch. Für Touristen gibt es den „Tourpass“ oder „Familiy Pass“. Mit diesen kann man 24 Stunden uneingeschränkt im gesamten städtischen Netz reisen.

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MIT DEM AUTO Das Elsass verfügt über ein gut ausgebautes Schnellstraßennetz. Es wird von der Autobahn A35 durchquert, die es ermöglicht, die Region in gerade einmal 1 Std. 30 Min zu durchfahren. Die A35 ist übrigens eine mautfreie Autobahn! Ideal ist jedoch das Netz kleiner Landstraßen, um malerische Dörfer, die Elsässer Weinstraße und die Vogesenkammstraße zu erkunden - beide gehören zu den schönsten Strecken in der Region.


© Kiwix

UNTERHALTUNG PUR

© Kiwix

Sommerfestivals im Elsass 5. JUNI BIS 2. OKTOBER

26. JUNI BIS 11. SEPTEMBER

8. BIS 10. JULI

Gartenfestival „Jardins Métissés“

Internationales Orgelfestival in Masevaux

Décibulles-Festival

HUSSEREN-WESSERLING Diesen Sommer erwartet Sie der Wesserling-Park zu einem fantastischen Abenteuer! Reisen Sie bei einem Spaziergang durch den Park „in 80 Tagen um die Welt”. Erleben Sie die Wunderwelt des für seine Abenteuer- und Science-FictionRomane berühmten Autors Jules Verne, der dieses Jahr die Inspiration für ganz außergewöhnliche Landschaftskreationen des Festivals liefert. Folgen Sie den Spuren von Phileas Fogg auf eine unbeschreibliche Reise durch die Gärten!

9. BIS 12. JUNI Festival „Le Printemps du Tango" MULHOUSE Die sehnsuchtsvollen Tangorhythmen entzünden auch dieses Jahr wieder feurige Leidenschaft in Mulhouse mit diesem farbenfrohen Festival, dessen Wurzeln auf die argentinische Kultur zurückgehen. Auf dem Programm der vierten Ausgabe des vielseitigen Festivals finden Sie zahlreiche Konzerte, Shows, Musikperformances und musikalische Erzählungen. Lassen Sie sich anstecken und nehmen Sie an den berühmten Milongas teil, mitreißenden Tangonächten, die bis in die frühen Morgenstunden dauern! www.tourismus-elsass.com

MASEVAUX – THANN Zum 40. Jahrestag lädt das Orgelfestival seine Gäste in einem besonders schmuckvollen Rahmen ein und erwartet Sie am 24. Juli im Münster zu Thann und am 21. August sowie am 4. September in der Sankt-Martins-Kirche in Masevaux. Erleben Sie unvergessliche musikalische Momente, die ihre Krönung im Abschlusskonzert (11. Sept.) mit einer vollendeten Vokalinterpretation des Werks „Te Deum” von Haendel finden.

5. BIS 14. JULI Internationales Musikfestival Colmar COLMAR Mit seinem prestigeträchtigen Ambiente zählt das internationale Musikfestival Colmar laut der New York Times zu den zehn besten Festivals in Europa. Wie jedes Jahr treten auch 2016 wieder hochbegabte Musiker der klassischen Musikszene auf, dieses Jahr im Rahmen einer bewegenden Hommage an den russischen Violinisten Jascha Heifetz. Ein Künstler auf der Höhe des musikalischen Niveaus des Festivals, das ultimative Hörerlebnisse bietet.

NEUVE EGLISE Drei Tage Open-Air-Konzerte mit 18 Gruppen – das Festival Décibulles ist ein unbeschwertes und festliches Event, das Leben in das beschauliche Val de Villé bringt. Auch 2016 wartet das Festival wieder mit besonderen Gästen auf: Für Elektro-Beat sorgen Gramatik und Rone, die amerikanische Gruppe Cunninlynguists lädt mit Hip-Hop zum Mittanzen ein und die französische Band Tryo begeistert mit Chansons zu ReggaeRhythmen! Ein abwechslungsreiches und überschäumendes Programm – ganz in Einklang mit den verschiedenen handwerklich gebrauten Biersorten der Region, die Sie natürlich auch bei dieser 23. Veranstaltung des Open-Air-Festivals Décibulles genießen können.

14. BIS 17. JULI Natala-Festival COLMAR Konzerte im Schatten der Bäume und OpenAir-Kino mitten in grüner Natur erwarten Sie bei diesem Sommerevent im Park Natala. Unter dem schützenden Blätterdach mischen sich Musik und Filmaufführungen fröhlich zu einem überraschenden und festlichen Programm. Die DJs im DiscoPavillon bringen den Dancefloor zum Beben – für ein naturfrisches Festival voller guter Laune!

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14. BIS 17. JULI Straßenkunstfestival „Scènes de rue“ Mehr als 20 Künstlergruppen übertrumpfen sich bei diesem Straßenkunstfestival gegenseitig mit unglaublicher Kreativität. Tanz, Akrobatik, Zirkusnummern und lebendige Performancekunst... an jeder Straßenecke erwartet Sie auch dieses Jahr wieder ein neues Abenteuer. Lassen Sie sich überraschen von diesem verspieltfröhlichen Festival voller Gegensätze, das Mulhouse in ein sommerlich-buntes Farbenspiel taucht.

15. BIS 17. JULI Folklorefestival „D'ici et d'ailleurs” KAYSERSBERG Lassen Sie sich mitreißen von diesem farbenfrohen Event rund um die Stauferburg in den elsässischen Weinbergen. Künstler aus ganz Europa ziehen Sie mit ihren außergewöhnlichen Tanzdarbietungen zu lebendigen Rhythmen in den Bann. Genießen Sie das Ambiente und die Musik dieses einzigartigen Folklorefestivals am Fuße der Vogesen.

28. JULI BIS 7. AUGUST Les Nuits Rouges – Rote Nächte MULHOUSE Die roten Nächte in Mulhouse lassen die berühmte Place de La Réunion in tausend Farben erstrahlen. Die Videomapping-Show, eine Inszenierung mit Bildprojektion, die mit der Architektur der Gebäude spielt, erzählt Ihnen mit interaktiver Medientechnik die fantastische Geschichte von Mulhouse. Ein unvergessliches Spektakel, das Ihnen die Schätze von Mulhouse, der kreativen Hauptstadt des Elsass, innovativ in Bildern zeigt.

29. BIS 31. JULI IN GOXWILLER 5. BIS 7. AUGUST IN ANDLAU Musikfestival „Clair de Nuit” Willkommen im Umland von Barr – zwischen Weinbergen, Rheinebene und Gebirge – zu einem Festival voller positiver Energie! Ein Event der guten Laune, das jeden mit seinen kostenlosen

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© Hélène PAMBRUN

MULHOUSE

Open-Air-Konzerten in fröhliche Feststimmung bringt. Verbringen Sie betörende Sommerabende mit Flore M und ihrem Gospel-Repertoire, den jazzigen Manouche-Klängen von Di Mauro Swing und Matskat und dem charismatischen Schauspieler TchékyKaryo in den charmanten Weinorten Goxwiller und Andlau.

5. BIS 15. AUGUST Jazzfestival „Au Grès du Jazz“ LA PETITE PIERRE Künstler, die ihr Publikum in ihren Bann ziehen, ein ausgefeiltes Repertoire – und vor allem erfrischender Swing. Freuen Sie sich auf einen jazzigen Sommer mit dem Festival „Au Grès du Jazz”, das dieses Jahr bereits in die 14. Runde geht. Genießen Sie die Schönheit der unberührten Natur und lassen Sie den Zauber der Musik wirken. Erleben Sie einen besonderen Moment, losgelöst und unbeschwert, direkt am Regionalen Naturpark der Nordvogesen.

5. BIS 15. AUGUST Weinmesse „Foire aux Vins d’Alsace“ COLMAR Unvergessliche Konzerte und feinste Grands Crus – für Musikfreunde und Genießer ist die Elsässer Weinmesse ein Hochgenuss. Mit ausgezeichneter Musik und festlicher Stimmung verspricht 2016 ein ganz besonderer Jahrgang dieses großen Events zu werden: The Cranberries, The Avener, LimpBizkit, Les Insus und nicht zu vergessen MassHysteria heizen bereits jetzt die Erwartungen der Besucher für den kommenden Sommer an. Reservieren Sie Ihre Plätze am besten gleich!

11. BIS 15. AUGUST Summerlied-Festival OHLUNGEN Das vielfältige Festival mit Musik, Gesang, Erzählungen und Poesie feiert mit seiner diesjährigen Ausgabe das 20-jährige Bestehen eines äußerst ungewöhnlichen musikalischen Abenteuers im Elsass. Elsässische Lieder stehen ebenso auf dem Programm des Festivals wie traditionelle Musik aus aller Welt – eine Hommage an die mündliche Weitergabe der Kultur inmitten der beschaulichen Natur des nordelsässischen Walds.

12. BIS 14. AUGUST Straßenkunstfestival FARSe STRASSBURG 20 Ensembles bringen bei diesem Straßenkunstfestival mit 40 kostenlosen Aufführungen Leben auf die Straßen und Plätze von Straßburg und reißen die Zuschauer mit – ein Festival voller großer und kleiner Emotionen.

16. BIS 21. AUGUST Hopfenfestival – Rhythmen und Farben aus aller Welt HAGUENAU 500 Tänzer und Musiker von allen fünf Kontinenten verwandeln Haguenau im Taumel des farbenfrohen und fröhlichen Festgeschehens zum Zentrum der Welt. Tauchen Sie ein in die beschwingten Tänze, Traditionen und Bräuche und feiern Sie mit in der Folklore aus aller Welt. Freuen Sie sich auf eine Woche voller Spektakel, Konzerte und Feste in der Vielfalt der Kulturen.


UNTERHALTUNG PUR 23. BIS 27. AUGUST Musikfestival „Météo“ MULHOUSE Erleben Sie den Hauch von Freiheit, den dieses originelle Festival mit seiner Mischung unterschiedlicher Genres durch Mulhouse wehen lässt. Auf dem Programm: Mehr als 30 Konzerte, die sich nur schwer einordnen lassen, von modernem Jazz über Improvisation und Experimentalmusik bis hin zu zeitgenössischer Musik und Elektro. Künstler ohne musikalische Regeln und Limits laden Sie ein, einen seltenen Moment musikalischer Offenheit und reiner Poesie mit ihnen zu teilen.

27. UND 28. AUGUST

17. AUGUST BIS 4. SEPTEMBER 12. Wissembourger Musikfestival WISSEMBOURG Stravinsky, Bartók, Haydn, Debussy, Beethoven... Auf dem internationalen Wissembourger Musikfestival stehen im Rahmen von mehr als 20 Konzerten, Klavierkonzerten und Kammermusik alle großen Komponisten der klassischen Musik auf dem Programm. Lehnen Sie sich zurück und lauschen Sie den talentierten Künstlern bei der feinsinnigen Interpretationen der schönsten Werke großer Komponisten.

Folk’Estival

12. BIS 17. SEPTEMBER

UNGERSHEIM

Jazzfestival

Das Freilichtmuseum Ecomusée d'Alsace lädt Sie zu einem Wochenende mit musikalischen Spaziergängen ein, bei denen sich Folk, traditionelle Balladen und andere Melodien aus dem Elsass mischen. Mitten im Freilichtmuseum erleben Besucher eine unerwartete musikalische Vielfalt, die weit auf den Wegen des nachgebauten traditionellen Dorfes nachklingt. Die Zeit scheint bei den Klängen der Instrumente und den Stimmen der hochbegabten Künstler stehen zu bleiben. Erleben Sie die musikalische Atmosphäre im Dorf selbst!

COLMAR Synkopierte Rhythmen, Scat und Blue Notes... Colmar geht mit der 21. Ausgabe seines berühmten Jazzfestivals beschwingt in den Spätsommer. Große Namen des amerikanischen Jazz mischen sich unter talentierte regionale Musiker. Ein Event mit unglaublich abwechslungsreichem Repertoire, das sich nicht nur bei den Kennern der Szene, sondern auch bei Amateuren großer Beliebtheit erfreut.

16. BIS 18. SEPTEMBER Bugatti-Festival MOLSHEIM In Molsheim, das eng mit der Geschichte von Bugatti verbunden ist, sind im Spätsommer die Oldtimer auf den Straßen unterwegs. Erleben Sie während des Festivals die Blütezeit der legendären Marke bei einer Parade der unvergesslichen Modelle und mythischen Rennwagen. Ein Festival, an dem jeder echte Automobilfan seine helle Freude haben wird!

7. BIS 9. OKTOBER UND 14. BIS 16. OKTOBER Musikfestival „Les Musicales du Parc” HUSSEREN-WESSERLING Klavierkonzerte und Kammermusik bestimmen das Repertoire der Musicales im Wesserling-Park. Junge Künstler und vielversprechende Musiker ziehen jedes Jahr ein noch zahlreicheres Publikum an, das begeistert den aufstrebenden Talenten klassischer Musik lauscht.

© B.Linder

26. AUGUST BIS 11. SEPTEMBER 2016 Festival „Voix et Route Romane” – Vokalmusik entlang der Romanischen Straße: Baudenkmäler und Sakralmusik Das Festival „Voix et Route Romane” lädt Sie unter den letzten Sonnenstrahlen des Sommers zu einer ganz ungewöhnlichen Reise ein. In seinem Zusammenspiel zwischen Architektur und Musik ist dieses Event unvergleichlich – es ist das einzige Festival in Frankreich, das ausschließlich der Vokalmusik des Mittelalters gewidmet ist.

www.tourismus-elsass.com

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Auf den Spuren von Oberlin

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© CCHB - Betsch

er gebürtige Straßburger wurde 1767 als Pastor in das protestantische Vogesendorf Waldersbach geschickt. Das Pfarrhaus unweit der Kirche, in der ein Gedenkstein an den „Vater der Pfarre“ erinnert, sieht mit dem schmiedeeisernen Tor auf den ersten Blick noch immer so aus wie zu Oberlins Lebzeiten. Doch der Eindruck täuscht. Ein moderner Trakt flankiert das alte Pfarrhaus. Beide zusammen bilden das Musée Oberlin. Mit einem Porträt des Mannes, der Kindergärten gründete, für die Verlängerung der Schulzeit eintrat, den Bau von Straßen, Brücken, Kanälen befürwortete, Bergbauernhöfe entwarf und eine Bibliothek schuf, beginnt der Besuch. Die um 1800 entstandene Gravur zeigt einen nachdenklichen, feinsinnigen Mann mit wachen Augen. In einer Vitrine ruhen Oberlins Tintenfass,

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Brille, Tabakdose. „Versöhnungsbilder“, die Oberlin in die Faltungen eines kartonierten Papierbogens gemalt hat, zeigen je nach Standpunkt Vogel oder Blume, Engel oder Rose. Mit den Doppelmotiven versuchte Oberlin zu erklären, was Toleranz bedeutet: „Um seinen Nächsten oder seine Ansichten zu verstehen, muss man sich an seine Stelle versetzen“, schrieb der multitalentierte Pastor. Sammlungen von Hummerscheren, Rocheneiern, Waben, Fossilen, afrikanischen Goliathkäfern versprühen den aufklärerischen Geist an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Liebevoll gestaltete Mappen mit den Themen „Stein“, „Baumstämme“ oder „Farben“ verraten den Systematiker im Pastor. Eine mechanische Kutsche und anderes Spielzeug sprechen für den großherzigen Kinderfreund, der selbst mehrfacher Vater war. „Erzieht eure Kinder ohne zu viel Strenge ... mit andauernder zarter Güte, jedoch ohne Spott“, lautet eine seiner pädagogischen Maximen. Zum Museum gehört ein Garten, in dem die Sorten Gemüse und Arten Blumen wachsen, an denen Oberlins Herz hing: Kohl, Kartoffeln, Möhren, weil sie nahrhaft sind, Dahlien, Kapuzinerkresse, Margeriten, weil sie das Auge erfreuen. Wieder vor der Tür verfängt die pastorale Idylle von Waldersbach.

© Musée JF Oberlin, Waldersbach

ALS DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION IM SOMMER 1790 DIE WELTABGEWANDTE GRAFSCHAFT BAN DE LA ROCHE ERREICHTE, HIELT JOHANN FRIEDRICH OBERLIN (1740-1826) ZUM 14. JULI, DEM JAHRESTAG DES STURMS AUF DIE BASTILLE, AUF DEM PERHEUX-PASS EINEN DANKGOTTESDIENST. DER PASTOR AUS WALDERSBACH HATTE SCHON ZUVOR ALS WEGBEREITER NEUER IDEEN VON SICH REDEN GEMACHT. WIE MODERN SEIN WERK NOCH HEUTE IST, ZEIGT SICH BEIM BESUCH SEINER WIRKUNGSSTÄTTEN.

Aus dem Brunnen, in dem sich der dem Wahnsinn nahe Dichter Lenz eines Januartages 1778 gestürzt hat, plätschert Wasser. Schafe blöken aus einer Wiese mitten im Dorf. Eine Katze huscht über den Weg. In der dicken Linde, die schon zu Oberlins Zeiten den Platz vor der Kirche beschattet hat, rauscht der Wind. Der „alte Fritz“, wie Oberlin in seinen letzten Lebensjahren liebevoll genannt wurde, starb 1826 nach 59 Jahren als Pastor von Waldersbach und wurde zum Chevalier der Ehrenlegion ernannt. Begraben liegt er neben der romanischen Dorfkirche von Fouday drei Kilometer westlich. Wer sich zum Schluss etwas die Beine vertreten möchte, kann von Waldersbach über die Allée des Fiancés zum Col de la Perheux und der „FermeAuberge de la Perheux“ wandern. Den Wanderweg zum ratzekahlen Pass auf 699 Metern Höhe säumen noch etliche der Linden, die Oberlin alle Verlobten aus seinem Dorf zu pflanzen aufforderte. KONTAKT Musée Oberlin 25, montée Oberlin, F-67130 Waldersbach Tel. +33 (0)3 88 97 30 27 April-September 10-19, Oktober-März 14-18 Uhr u. morgens auf Anfrage, Erwachsene 4,50, Familienpass 12 €, Führungen auf Deutsch ab 12 Personen, 2 € pro Person www.musee-oberlin.eu


SOMMERAUSFLUG

© CCHB - Betsch


Erleben Sie den Sommer mit der Familie im Elsass! Schultaschen werden im Schrank Endlich ist der Sommer da und die ckungstouren und sommerliche Entde e üglich vergn für Zeit verstaut! ahl für die ganze Familie. Ausw en reich ideen er unser Ausflüge mit s! Elsas im ch Berei n Sommer im grüne

Die vollständige Übersicht über n die Veranstaltungen im Elsass finde Sie unter www.tourisme-alsace.com

bsten mag ist...

am lie Was ich in den großen Ferien Amuse-Musées - Amüsante Museen ESEN REGIONALER NATURPARK NORDVOG Was haben ein verrücktes Percussion-Trio, ein prähistorischer Musikworkshop, ein Drehorgelkonzert und eine „akusmatische” Erzählung gemeinsam? Amuse-Musées en natürlich! Das vom Naturpark Nordvoges organisierte Event lädt Sie zu rund 15 vergnüglichen Veranstaltungen in verschiedenen Museen ein, bei denen Sie und mit der ganzen Familie den natürlichen nd Gege der tum Reich ichen hichtl rgesc kultu neu entdecken können.

BIS ZUM 6. JULI

Ausstellung: Nano und Nani – die liebenswerten Puppen von Convert JOUETS“ IN

SPIELZEUGMUSEUM „NEF DES ) SOULTZ (DEPARTEMENT HAUT-RHIN Erleben Sie im Spielzeugmuseum Nef des Jouets alle Facetten der fantastischen Privatsammlung von Richard und Joëlle n Hauesser. Diesen Sommer stehen die Puppe n Nano und Nani, die Stars des französische t Spielzeugherstellers Convert, im Mittelpunk und Groß sich der an , ektive persp einer Retro Klein erfreuen.

Das Leben im Miniaturformat: Puppenhäuser und Zubehör

ELSÄSSISCHES MUSEUM IN STRASSBURG „Petit, petit, petit, tout est mini dans notre vie” („Klein, klein, klein, alles ist winzig in unserem Leben”) – dieses Lied für von Jacques Dutronc gibt das Motto en Ihren nächsten Besuch im Elsässisch user, Museum in Straßburg vor! Puppenhä Spielzeug und Modelle bringen mit ihrer n Genauigkeit und Detailtreue, in dene r das bewundernswerte Talent geduldige und Hände zum Ausdruck kommt, Groß Klein zum Staunen.

BIS ZUM 11. SEPTEMBER

Ausstellung „TV-Helden der 80er-Jahre”

SPIELZEUGMUSEUM COLMAR Eine wunderbar nostalgische lie Ausstellung erwartet die ganze Fami im Spielzeugmuseum Colmar. Die Biene Schlümpfe, Candy, Captain Harlock, ktor Maja, der Dinosaurier Casimir, Inspe 31 Gadget, Captain Future oder Odysseus en – lassen Sie sich von der Fülle der Figur in eine Welt versetzen, die eine ganze hat. Generation junger Franzosen geprägt der elt zeugw Spiel die in Reise e klein Eine 80er Jahre!

DEN GANZEN SOMMER LANG, DAS GANZE JAHR ÜBER

Vergnügliche Ausflüge mit Besichtigungen, Spaziergängen, Spaß und Vergnügen!

IM GANZEN ELSASS Erkunden Sie das Elsass spielerisch mit n der Familie! Finden Sie die versteckte Hinweise und lösen Sie die Rätsel auf Ihrem Weg. Eine Schnitzeljagd für unterhaltsame Entdeckungsausflüge mit viel gemeinsamem Spaß für Groß und Klein! Die Rallyes sind auf drei Altersgruppen zugeschnitten (4/6 Jahre, 7/9 Jahre und 9/12 Jahre) – ein aufregendes Abenteuer für die ganze Familie. Die Hefte zum Spiel und weitere Informationen erhalten Sie in den Fremdenverkehrsämtern der teilnehmenden Gemeinden.

© AAA-Meyer

3. APRIL BIS 13. NOVEMBER

24. JUNI BIS 14. NOVEMBER

Erzähl' mir eine Geschichte 18. BIS 19. JUNI

Ritterträume

WINTZENHEIM Einladung an alle jungen Knappen und m Burgfräuleins! Seid gegrüßt bei diese festlichen Geschehen mitten in den liche elsässischen Weinbergen. Mittelalter ter... Einakter, Gefechte, Marionettenthea Zwei Künstlergruppen entführen Sie mit bildgewaltigen Spektakeln, die zum Mitmachen einladen, auf eine e, fantastische Reise ins Mittelalter. Tränk die geln beflü erei Zaub und e Magi re, Elixie nen. Träume kleiner Prinzen und Prinzessin

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Spielen


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DIE ZEIT DER DREI MUSKETIERE

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Einer für alle und alle für einen!

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3 Stunden mittelalterliches Abenteuer für alle !

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L & là - Illustrations : P. Baltzer

crédits photos : Château du Hohlandbsourg – Pictural - SMASH - Armedia

VON 10. JULI BIS 28. AUGUST 2016 (Täglich ausser Samstag) • 10 - 19 UHR

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25/04/2016

11:54


Spass im Freien

25. JUNI UND 24. SEPTEMBER SAINTE-MARIE-AUX-MINES Erde Im Val d'Argent leben tief unter der n verborgen gemeinhin unbekannte Wese und Geister. Das Jahr der 13 Monde hat begonnen… Tief unten in der Mine Wer werden neue Geheimnisse enthüllt. lten? gehört zu den glücklichen Auserwäh (Besichtigung auf Reservierung)

22. JULI UND 5. AUGUST

Ausflug im Flachkahn mit Erzählung

SARREWERDEN Bei Einbruch der Dämmerung ist die n beste Zeit für Geschichten auf den stille Sie Wassern der Saar. Um 20 Uhr gehen Sie an Bord eines Flachkahns und lassen Die sich in die Welt der Legenden treiben. in Stimme der Erzählerin nimmt Sie mit die die geheimnisvollen Sagen rund um Landschaften des Krummen Elsass.

18. JUNI

Kinderlauf des elsässischen Weinberg-Marathons

MOLSHEIM s Der Weinberg-Marathon ist ein echte Highlight. Beim Lauf im Juni gibt es r spezielle Strecken für junge Teilnehme von 4 bis 15 Jahren im Zentrum von Molsheim. Nach dem Einlauf ins Ziel wartet auf die jungen Läufer ein rb ausgiebiger Imbiss. Auch am Wettbewe um den schönsten Hut können sie teilnehmen. Alle Kinder erhalten ein T-Shirt und eine Medaille.

27. JULI UND 10. AUGUST

Würde der Wald Geschichten erzählen…

LEMBACH Es waren einmal ein flötenbauender und Specht, allerlei winziges Getier, stille unscheinbare Ohrwürmer... Lassen Sie der sich auf Ihrer Wanderung in der Nähe n teilweise direkt in den Fels gehauene Burg Fleckenstein Geschichten vom Wald und seinen Bewohnern erzählen. Nutzen Sie die Gelegenheit zu einer anschließenden Entdeckungstour... und Erkunden Sie die Ausstellung für Groß Sie Klein im „P'tit Fleck“ oder erstürmen gilt die Rätselburg. Auf dem Weg dorthin e es, zahlreiche Rätsel zu lösen. Aufregend Sie! Abenteuer wie zur Ritterzeit erwarten

10. August Geschichtenzug 14. August Kinderzug

CERNAY - SENTHEIM Genießen Sie eine gemütliche Reise durch – mit das südliche Elsass wie in alten Zeiten der Dampfeisenbahn. Am 10. August zieht s, Sie Wassili, der Märchenonkel des Zuge mit seinen wunderbaren Geschichten in seinen Bann. Am 14. August sind die en Reisenden zu verschiedenen vergnüglich Holzspielen, zum Entenangeln und zum Dosenwerfen eingeladen!

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N°4 ELSASS PUR SOMMER 2016

25. BIS 26. JUNI

Kinderinsel

VOGELGRUN lt Ein ganzes Wochenende lang verwande l, sich die Rheininsel in eine Kinderinse mit einem spannenden Programm: inken, Schnuppertauchkurs, Rudern, Schm ln, Hüpfburg, Malen und kreatives Baste und r Kinde die ng... Karti , üpfen Sackh ihre Familien erwarten aufregende und von unterhaltsame Nachmittage (Kinder 4 bis 12 Jahren).

3. JULI

Sommerfest auf dem Champ du Feu

BELMONT Dort, wo im Winter die Skifahrer am n, Champ du Feu über die Pisten sause hrige wird im Sommer gefeiert! Das diesjä und 12. Sommerfest hält viele sportliche festliche Überraschungen für die ganze , Familie bereit: Grasski, Bogenschießen Tubing, Ponyreiten... und natürlich den dem Erzeuger- und Handwerkermarkt, auf en. könn n koste reien Lecke e lokal viele Sie

13. AUGUST

Blumenkorso

SÉLESTAT an Besucher jeden Alters erfreuen sich diesem farbenfrohen Festtag, zu dem mit 500.000 Dahlien geschmückte n, Blumenwagen durch die Straßen ziehe begleitet von lebendigen Darbietungen en der Musiker und Tänzer. Buntes Treib mit vielen Festlichkeiten, in deren Mittelpunkt dieses Jahr das Thema „Postkarten aus Europa” steht.

© Sophie BARTHEL

Fantastische Besichtigung

21. AUGUST

UWO-Rennen auf dem Kanal (Unbekannte WasserObjekte)

KEMBS n und Halten Sie am Kanal nach unerwartete die verrückten Wassergefährten Ausschau, und aus dem Ideenreichtum einiger kreativer abenteuerlustiger Zeitgenossen geboren wurden. Gelingt es den schwimmenden lgen Objekten, bis ins Ziel zu gelangen? Verfo Sie die wilde Fahrt auf dem Wasser!

Begegnung mit Tieren und Natur 5. UND 26. JUNI UND 3. JULI

Beobachten Sie die erwachenden Tiere in der Morgendämmerung 9. UND 23. JUNI

Abende hinter den Kulissen des Zoos 6., 13., 20. UND 27. JULI

Sommer-Workshops 23. AUGUST

Genießen Sie einen KinoAbend unter freiem Himmel

ZOOLOGISCHER UND BOTANISCHER GARTEN MULHOUSE en Menge Veranstaltungen für die schön en könn erzeit Somm sten schön der In Tage! die n Jahre 12 bis 4 von Alter im Kinder lokale Flora und Fauna im Rahmen von en. pädagogischen Workshops kennenlern Sie Und zum Abschluss der Saison erwartet linge eine Aufführung des Films „Die Winz and – Operation Zuckerdose” auf der Leinw , des Open-Air-Kinos (Animationsfilm komplett ohne Worte, daher auch für deutsche Zuschauer geeignet). Alle Veranstaltungen nur mit Reservierung.


TERMINE

15. JUNI, 6. JULI, 10. AUGUST UND 14. SEPTEMBER

Angelausflug mit Picknick

RHINAU t des Genießen Sie die herrliche Landschaf Tag Rieds bei einem ruhigen und friedlichen lernen am Wasser. Üben Sie sich im Angeln, lernen Sie die verschiedenen Fische kennen, n Sie, Ihre ersten handgebundenen Fliege n herzustellen und eine Schnur anzubringe Ihrem nach hau Aussc Sie n halte und er ist nächsten Fang! Für den kleinen Hung saft ein Picknick mit belegten Broten, Apfel und anderen Erzeugnissen aus dem Ried vorgesehen.

29. JUNI, 13. UND 28. JULI, 12., 25. UND 31. AUGUST

Entdecken Sie die Welt der Bienen

COLROY-LA-ROCHE für Das grüne Bruche-Tal ist geradezu ideal cken Familienausflüge in die Natur. Entde Sie diesen Sommer in Begleitung eines e leidenschaftlichen Imkers das fantastisch seine und alds senw Voge des Ökosystem fleißigen Bewohner – die Bienen.

4., 11., 18. UND 25. JULI UND 1., 8., 15. UND 22. AUGUST

Ausflug auf den Spuren des Bibers

NATURINTERPRETATIONSZENTRUM – „MAISON DE LA NATURE DU RIED“ MUTTERSHOLTZ Hier, mitten im Ried, fühlt sich der Biber n heimisch. Begegnen Sie dem geschickte der Baumeister bei einem Spaziergang mit ganzen Familie in der Natur.

Leckere Dinge essen 20. UND 27. JULI, 3., 10. 17. UND 24. AUGUST

Mitmach-Workshop „Mains à la Pâte” für kleine Bäcker im elsässischen Brothaus SELESTAT so viel Ein bisschen Mehl, viel Liebe und eben en Zutat imen gehe der Liste die en... Könn nicht für die Workshops des Brothauses ist g lang. Kleine Feinschmecker können fleißi mitkneten, bevor sie das Ergebnis ihrer Backkunst kosten.

www.tourismus-elsass.com

Ökotouristische Ausflüge Rhythmus leben und ihre Sprache Die Nähe der Natur verspüren, in ihrem Geheimnisse kennen und gemeinsam ihre die , gnen bege n verstehen, Mensche ahl en... all das verspricht unsere Ausw erleb mit ihnen unvergessliche Momente Ihrer zu mer Som im Sie n Finde lie. e Fami ökotouristischer Ausflüge für die ganz wahren Natur zurück!

Tiere aus nächster Nähe 20. UND 27. JULI UND 3., 10., 17. UND 24. AUGUST

Eselwandern

LEMBACH – BURG FLECKENSTEIN Machen Sie sich gemeinsam mit Ihren Lasteseln auf und entdecken Sie auf der dieser 10 km langen Tour die Burgen Nordvogesen. Am Ende der Wanderung s. erwartet Sie ein leckerer lokaler Imbis

19. JUNI, 5. UND 31. JULI SOWIE 4. UND 14. AUGUST

Steinesala im Tal der Riesen

METZERAL n? Ein kleiner grauer Esel im Tal der Riese Das sind natürlich die Steinesala! Auf schmalen Wegen transportieren die treuen Gefährten der Bergbauern den Käse von den hoch gelegenen Bauernhöfen in die Talebene. Folgen Sie ihnen und erleben Sie die herrliche Landschaft der Hochvogesen in i Begleitung eines Wanderführers... dabe ente verdi wohl eine auch lich natür darf Einkehr in Hof Pfeifferberg mit ausgiebiger Kostprobe der lokalen Produkte nicht fehlen!

6., 13., 20. UND 27. JULI SOWIE 3., 10., 17. UND 24. AUGUST

Wandern in angenehmer Begleitung

BOUXWILLER Tanken Sie neue Energie in herrlicher Natur - bei einem authentischen Spaziergang in charmanter Begleitung mit den Eseln ((Pépite, Muscade und Bergamote). Eine vollständige Übersicht über ökotouristische Ausflüge finden Sie auf Seite 50

JEDEN MITTWOCHVORMITTAG VOM 6. JULI BIS ZUM 24. AUGUST

Das Ried in gemächlichem Trab - Kutschfahrt durch das Ried

MUTTERSHOLTZ Erkunden Sie die Natur des Rieds bei einer Kutschfahrt, die Groß und Klein begeistern wird. Genießen Sie diese großzügige Natur – und gerne auch die leckeren Erzeugnisse, die sie rt hervorbringt... Am Ende der Spazierfah erwartet Sie eine kleine Stärkung mit Käse und Apfelsaft aus der Region.

Nah an der Natur 22. JUNI, 6. UND 20. JULI, 3., 17. UND 31. AUGUST SOWIE 17. SEPTEMBER

Die Saar – wild und genießerisch

SARRE Lassen Sie an Bord eines Flachkahns die landschaftliche Schönheit der Saar auf sich wirken. Bewundern Sie die Pflanzenwelt entlang der Ufer – und s freuen Sie sich auf einen kleinen Imbis mit leckeren Keksen und Wildblumen. Abfahrt um 15 Uhr.

18. JULI, 8. AUGUST, 17. SEPTEMBER UND 1. OKTOBER

Auf Entdeckungsfahrt im rheinischen Dschungel

RHINAU Ein Dschungel mitten im Elsass? Ja klar, in Rhinau! Entdecken Sie den Auwald lt mit seiner unglaublich reichen Vielfa n Sie gleite und s kahn Flach eines Bord an dahin. Stärken können Sie sich bei einem des exquisiten Imbiss, den der Sternekoch Vieux Couvent in Rhinau zaubert.

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Zuckerfestival

ERSTEIN lust Gibt es einen besseren Ort, seiner Nasch freien Lauf zu lassen als in der elsässischen Hochburg der Zuckerherstellung? ge Fröhliche Konzerte, Tanzfeste und Umzü mit blumengeschmückten Wagen in der Innenstadt sorgen für ein „süßes” Wochenende der Besucher in Erstein.

6. UND 20. JULI, 7. SEPTEMBER, 5. UND 26. OKTOBER

4. BIS 7. AUGUST, 11. BIS 15. AUGUST, 18. BIS 21. AUGUST

Nächtliche Zauberwelt im Garten

HUSSEREN-WESSERLING Im Wesserling-Park wird ein Sommernachtstraum Wirklichkeit. Nachts verwandeln geheimnisvolle Lichter die Gärten in eine mystische mit Märchenwelt. Sehen Sie die Blumen en ganz neuen Augen. Ihre Kinder werd sein. von der nächtlichen Magie begeistert

Besuch in der Biscuiterie Albisser

PFASTATT Löffelbiskuits, Baisers, Madeleines und natürlich Elsässer Spritzgebäck – Leckereien, die einem das Wasser im Mund n zusammenlaufen lassen. Hergestellt werde 1946 einem er, Albiss iterie Biscu der in sie die gegründeten Traditionshaus. Lüften Sie im Backgeheimnisse der ältesten Biscuiterie Elsass. (Bitte reservieren unter www.tourisme-mulhouse.com)

Lange aufbleiben! 23. JULI

Die Nacht der Kunsthandwerker, 31. Ausgabe

NIEDERBRONN-LES-BAINS Seien Sie an diesem außergewöhnlichen Abend mit dabei, um die breite Palette an Talenten von Kunsthandwerkern mit einzigartigem Savoir-Faire kennenzulernen. Die Kunsthandwerker werden Sie im Laufe ihrer herausragenden Vorführungen in die Technik ihres Handwerks einführen. Einzigartige Darbietungen und Tänze der Welt stehen ebenfalls auf dem Programm eines Abends, der lang und reich an Entdeckungen wird.

1., 3., 5., 6., 10. UND 12. AUGUST

Geheimnisvolle Nächte – Nuits de Mystère

BUTTEN Lauschen Sie wie jedes Jahr im Wald von Butten den Legenden des Elsass. Bei Einbruch der Dunkelheit entführt Sie eine rn Truppe aus professionellen Schauspiele und Laiendarstellern mit einem Open-AirSpektakel in die geheimnisvolle Fabelwelt , vom des Krummen Elsass. Eine zauberhafte Mond beleuchtete Sommernacht.

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N°4 ELSASS PUR SOMMER 2016

31. JULI BIS 5. AUGUST

Bühnenfestival „Mômes en Scène”

NIEDERBRONN-LES-BAINS Kinder stehen bei diesem Bühnenfestival t. in Niederbronn-Les-Bains im Rampenlich Tag jeden Tag, pro en etung Darbi Fünf steigen Ballons in den Himmel, ein verlockendes Spieledorf, künstlerische lige Workshops, Schminkstand... und unzäh Überraschungen. Freuen Sie sich auf ein stert! Programm, das die ganze Familie begei

6. ,7., 13., 14., 15., 20., 21. AUGUST

Träume & Lichter

UNGERSHEIM Bei Einbruch der Nacht taucht das in Freilichtmuseum Ecomusée d'Alsace eine magische Welt, die den Besucher einhüllt und fasziniert. Lassen Sie sich von den Darbietungen der Künstler den bezaubern, bewundern Sie die leben und Bilder, entdecken Sie das Kulturerbe ge genießen Sie entspannte Spaziergän in am Wasser... Das Dorf erwacht im Sche des Lichts und nimmt Sie mit in das ht. authentische Treiben einer Sommernac

Spass und Clownerie! 17. JUNI BIS 1. JULI

Montag bis Freitag und Samstag, 26. Juni nur mit Reservierung

CirkôMarkstein MARKSTEIN Hoch oben auf dem Vogesenkamm ragt s in 1200 Meter Höhe das Zirkuszelt diese originellen Festivals in den Himmel. Lassen Sie sich von dem ungewöhnlichen Naturtheater mitnehmen auf durch unterhaltsame Spaziergänge, belebt Kunst und Zirkuskunst.

16. UND 17. JULI

Straßenkunstfestival „Quartier Libre“

SAINTE MARIE AUX MINES in die Mehr als 15 Künstler bringen Leben sich Straßen des Val d'Argent. Lassen Sie in überraschen, zum Lachen bringen und Staunen versetzen!

Was ich in den großen Ferien am liebsten mag ist... 3., 4., 10. UND 11. SEPTEMBER

Schulanfang im Freilichtmuseum Ecomusée d'Alsace

UNGERSHEIM Drehen Sie im Freilichtmuseum die Zeit g zurück und erleben Sie einen Schulanfan n wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts! Trete ten Sie in diesem originalgetreu nachgebilde elsässischen Dorf mit mehr als 70 Gebäuden ein in das Klassenzimmer des ren Dorflehrers. In seinem „Unterricht” erfah im g anfan Schul den r Kinde die Sie, wie letzten Jahrhundert erlebten.

3. UND 4. SEPTEMBER

Pfifferdaj - Fest der Spielleute

RIBEAUVILLE Seit mehr als 600 Jahren entführt der „Pfeiffertag”, das älteste Folklorefest des Elsass, die Besucher in ein fantastisches mittelalterliches Treiben inmitten der Stadtmauern von Ribeauvillé. Mischen Sie sich unter die Edelleute, Gaukler und Spielmänner... Zu den Festlichkeiten ist jedermann eingeladen!

7. BIS 10. OKTOBER

Das Märchental

MUNSTER Fantastische Erzählungen, untermalt von musikalischen Einlagen und rer Marionettentheater, ziehen den Zuhö – in in ihren Bann. Mit wechselnden Orten in Gasthöfen, unter einem Zeltdach oder afte freier Natur – beflügelt das märchenh ie. Münstertal die Fantasie der ganzen Famil

re Ideen für Besichtigungen Eine vollständige Übersicht über unse ce-en-famille.com .alsa www r unte und Ausflüge finden Sie © Meyer

26. BIS 29. AUGUST


KULTUR AUSSTELLUNG MIT WERKEN VON ALEXANDER CALDER, PETER FISCHLI & DAVID WEISS FONDATION BEYELER, BASEL

© Calder tightrope 1936

Fondation Beyeler, Basel 29. Mai bis 4. September In diesem Sommer bietet die Fondation Beyeler einen neuen Blick auf die Kunst von Alexander Calder. Die Werke des Künstlers treten in der umfassenden Ausstellung mit den Arbeiten des Schweizer Künstlerduos Fischli/Weiss in einen Dialog rund um den Moment des fragilen Gleichgewichts, als dessen Meister Calder mit seinen bereits zu Ikonen der modernen Kunst gewordenen Mobiles und Skulpturen gelten kann. Die künstlerische Praxis der drei Künstler zwischen Humor und Poesie hinterfragt Grenzen, das Scheitern und den Zufall. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Calder Foundation in New York konzipiert, die das Erbe des großen Meisters verwaltet. www.fondationbeyeler.ch

Best-Of Kultur

DRIVE IN

www.tourismus-elsass.com

DIE SCHÖNSTEN VERANSTALTUNGEN UND AUSSTELLUNGEN IM SOMMER 2016. VON NADÈGE MOREAU.

ONE CAN’T HAVE IT BOTH WAYS AND BOTH WAYS IS THE ONLY WAY I WANT IT.

© Jeans Pocket / House (working title) 2016. Crédit : VG Bild-Kunst BONN

Cité de l’automobile, Mulhouse 29. Juli, ab 19 Uhr. Mulhouse goes L.A. – an diesem ganz und gar ungewöhnlichen Abend verwandelt sich Mulhouse in die kleine Schwester der USMetropole! Drive In richtet sich an alle Filmfreunde und Liebhaber der amerikanischen Kultur. Parken Sie Ihren Wagen vor dem riesigen Bildschirm und genießen Sie das Open-Air-Kino mit dem Kultfilm „Pulp Fiction“ von Quentin Tarantino. Der Foodtruck ganz in der Nähe sorgt für das leibliche Wohl der Besucher und mit amerikanischen Spezialitäten wie Burgern, Pommes, Popcorn und Milchshakes für authentisches Ambiente. www.citedelautomobile.com

Ausstellung mit Werken von Natalie Czech, CRAC Altkirch 16. Juni bis 18. September Garden Party am Donnerstag, den 16. Juni um 19.30 Uhr Bilder in Worte fassen – dies ist der Ausgangspunkt der fotografischen Réécriture von Natalie Czech. Doch was, wenn sich dieses Prinzip umkehrte? Die junge deutsche Künstlerin bewegt sich mit ihren Arbeiten zwischen Poesie und Fotografie und stellt im Centre Rhénan d’Art Contemporain nun eine neue Serie mit den Titel to [icon] vor, in der sie sich mit dem „iconic turn“ unserer Gesellschaft auseinandersetzt. Die Fotografien von Natalie Czech beruhen auf der Idee, dass der Betrachter im Bild ein zweites Bild entdeckt, welches durch die Anbringung einer farbigen Kunstharzform auf der Fotografie sichtbar wird. www.cracalsace.com

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AUJOURD’HUI, C’EST TOUJOURS MAINTENANT? - IST JETZT IMMER NOCH HEUTE?

© Pascal Bastien

Ausstellung mit Werken von Pascal Bastien Galerie Stimultania, Straßburg Bis zum 31. Juli. Der Künstler Pascal Bastien ist lichtempfindlich – und wagt in dieser Ausstellung in der Galerie Stimultania im Bahnhofsviertel dennoch das Kunststück: harmlos erscheinenden Momenten im Leben im schwarz-weißen Universum seiner Fotografie Farbe zu verleihen. „Aujourd’hui, c’est toujours maintenant ?“ ist ein Reisebericht, der uns in den Alltag des Fotografen, auf das Terrain seiner Reportagen oder seiner persönlichen Recherchen entführt. Sein mit einem 6x6-Schwarzweißfilm bestückter analoger Fotoapparat spielt auch bei der Veröffentlichung des gleichnamigen Buches (erschienen bei Éditions Mediapop) eine zentrale Rolle. www.stimultania.org

IN DECKUNG! DIE KUNST MISCHT SICH EIN

Museum Auguste Bartholdi Bis zum 31. Dezember. Wie mischen sich zeitgenössische Künstler bei Themen wie Zivilcourage, Humanismus und Teilhabe ein? Wie rütteln sie die Welt und die sich schreibende Geschichte auf? Die Werke von Jean-François Robic, Germain Rœsz, Pascal Danz, Edith Dekyndt, Mounir Fatmi, Naji Kamouche, Barbara Kruger, Deimantas Narkevicius, Laure Tixier, Céline Trouillet und Vladimir Velickovic hinterfragen die Arbeit des Colmarer Bildhauers und engagierten Künstlers Auguste Bartholdi, der die Freiheitsstatue schuf. www.musee-bartholdi.fr L’épongistes (Germain Roesz et Jean-François Robic) Sans titre, 1994 Monotype, collage, photocopie 150 x 100 cm Collection Frac Alsace

© Dan23

DAN23

LAST TRAIN

instagram.com/lasttrainband 72

N°4 ELSASS PUR SOMMER 2016

TAMIM DAOUDI

instagram.com/tamim_daoudi_design

THE ONE ARMED MAN

instagram.com/lasttrainband

© Miss Kinky

© The One Armed Man

instagram.com/dan23instagram

© Last Train

auf Instagram! Wir als Redaktion sind stolz darauf, dass diese Künstler aus dem Elsass stammen – folgen Sie ihnen!

© Tamim Daoudi

ICH BIN DABEI...

MISS KINKY

instagram.com/flo_kinkustom


C’est qui Maurice ? 2016 - Crédit Photo : ADT BAS-RHIN / E. List - Styl’List im@ges / Tous droits réservés

Jahrhundertealte Geschichte bestaunen... Eine Straße voller Entdeckungen

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www.route-chateaux-alsace.com


Bildnachweis: VinsAlsace.com/F.ZVARDON - Dagré Communication | RCS 390 920 411

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Vom ersten Augenblick an bietet die Elsässische Weinstraße ihren Besuchern ein wahres Postkarten-Panorama: Den Charme dieser zauberhaften Route vergisst man nicht so bald. Besuche bei denWinzern und Verkostungen Elsässer Weine öffnen Ihnen die Türen zur Elsässer Lebenskunst. www.ElsässerWeine.com

Alkoholmissbrauch gefährdet die Gesundheit. In Maßen genießen


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