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Antifa in Berlin - Strukturen und Aktivitäten
In Berlin reichen die Angriffe autonomer „Antifaschisten“ auf Rechtsextremisten oder vermeintliche Rechtsextremisten bis in das Jahr 1984 zurück. Seinerzeit griffen Angehörige der autonomen Szene, aber auch Mitglieder der nicht mehr bestehenden orthodox-kommunistischen „Sozialistischen Einheitspartei Westberlins“ (SEW) und ihres Jugendverbandes mehrfach Versammlungen der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) und der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (NPD) an, störten massiv die erste öffentliche Kundgebung der Partei „Die Republikaner“ (REP) am 14. Juli 1987, demonstrierten unter Anwendung von Gewalt gegen eine Wahlveranstaltung der REP am 18. Januar 1989 und attackierten am 23. Juni 1990 das zeitweilig von Rechtsextremisten besetzte Haus Weitlingstraße 122 (Lichtenberg) und die dort eingesetzte Polizei. Die Häufigkeit und auch die Brutalität solcher Aktionen hat in den darauffolgenden Jahren noch erheblich zugenommen. Autonome und ihnen zuzurechnende militante „Antifa“Gruppenanhänger agierten hierbei schwer bewaffnet. Zu ihrer Ausrüstung gehörten u. a. BaseballSchläger, Tonfas65, Eisenstangen, „Molotow-Cocktails“, Schrotflinten, Schreckschusspistolen mit pyrotechnischer Munition, Luftgewehre, Macheten, Messer, Totschläger, Reizgas und Steine. Häufig traten sie vermummt auf. Die Akteure nehmen in den letzten Jahren nach dem Motto „Schlagt die Glatzen bis sie platzen“ sogar den Tod von Menschen billigend in Kauf. So veröffentlichte die Publikation „INTERIM“ im April 1992 nach einer Körperverletzung mit Todesfolge66 den Beitrag „einiger
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Fernöstliche, schlagstockähnliche Waffe.
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Der Funktionär der rechtsextremistischen „Deutschen Liga“, Gerhard KAINDL, kam am 04. April 1992 bei einem linksextremistisch motivierten Überfall ums Leben.