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Umschau A N T I FA

M채rz 2006 - No. 16

V.i.S.d.P.: Anette Birkh채user, Am Graben 3, 10385 Berlin

Infos aus dem linken Spektrum F체r alle und zwar umsonst

A utonome A ntifa I nfernal


// Repitition:: Naziaktivitäten 2005 In der BRD ist im Jahr 2005, besonders im Osten des Landes, die Zahl rechtsextremer Gewalttaten weiter gestiegen. Dies brachten Recherchen von Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt die in den fünf neuen Ländern und Berlin arbeiten zu Tage. Die Initiativen registrierten 614 Gewalttaten mit rechtsextremen Hintergrund; im Jahr 2004 waren es 551. Sachsen führt die Statistik mit 154 rechtsextremen Delikten an. Auch für die neonazistische Rechtsrockszene bildete das Bundesland den Schwerpunkt für ihre Konzertveranstaltungen. So fanden in Sachsen insgesamt 78 rechtsextreme Konzerte statt, was im Vergleich zum Jahr 2004 eine Verdreifachung darstellt. Zudem veröffentlichten neonazistische Bands 2005 ca. 124 Tonträger. Auch in Berlin ist die Zahl rechtsextremer Aktivitäten im Jahr 2005 angestiegen. Dies ergaben die Recherchearbeiten der Berliner Initiative Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz), sowie des Opferhilfevereins reachout. Den Angaben der Organisationen folgend hat sich die Anzahl rechtsextremer gewalttätiger Angriffe sowie das verbale Bedrohungspotenzial im Vergleich zu 2004 fast verdoppelt. Neben rassistischen und antisemitisch motivierten gewalttätigen Übergriffen richteten sich mehr als zwei Drittel der körperlichen Angriffe gegen AntifaschistInnen. Bei ihren Angriffen gingen die zumeist in schwarz gekleidet und vermummten Nazis geplant und brutal vor. Die meisten Übergriffe dieser Art wurden in Friedrichshain registriert; hier wurden 25 Fälle dokumentiert, im Jahr 2004 waren es sieben. Auch in den Bezirken Lichtenberg, Treptow und Köpenick stieg die Zahl rechtsextremer Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Auch hier gehörten zu einem nicht unbeträchtlichen Teil AntifaschistInnen zu den Opfergruppen. Diese Entwicklung nimmt 2006 bis dato nicht ab. So verübten Neonazis in der Nacht vom 15.02. zum 16.02. 2006 einen Anschlag auf die Kreativwerkstatt Loesje in Alt-Treptow. Fensterscheiben wurden eingeworfen und ein Hakenkreuz sowie die Parole "smash abso" sind an die Fassade geschmiert worden. Am Abend vor dem Anschlag fand in der Loesje eine vom Antifaschistischen Bündnis Südost (ABSO) und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus organisierte Veranstaltung statt, die "Nazistrukturen in Berlin" zum Thema hatte. Der Anschlag auf die Loesje ist damit als direkter Angriff gegen linke Infrastruktur und antifaschistische Initiativen zu werten, wobei die Täter als Hauptagitationsziel das Ende des Jahres 2005 gegründete ABSO ausgemacht zu haben scheinen. Das ABSO setzt sich zum Ziel jegliche neonazistische Hegemonie, besonders aber im Berliner Südosten, zu bekämpfen.


Neonazistische Gewalttaten rangieren also weiterhin auf einem hohen Niveau und niemand kann sich darauf ausruhen in vermeintlich alternativen linken Szenehochburgen wie beispielsweise Friedrichshain zu verkehren. Denn auch hier wurden schon zu Beginn des Jahres 2006 von organisierten schwarzgekleideten Nazigruppen alternative Jugendliche sowie AntifaschistInnen zusammen geschlagen, wobei die Opfer teilweise erhebliche Verletzungen davon trugen. infos: www.reachoutberlin.de || www.apabiz.de [rechtsextreme Übergriffe in Berlin 2005] www.antifa-fh.de.vu [Chronologie rechtsextremer Übergriffe in Friedrichshain]

// Keine Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstands! Staatlicher Repression die Stirn bieten ! Im März 2005 wurden vom Innensenator Ehrhart Körting (SPD) drei einflussreiche Berliner Neonazigruppen verboten, aber auch aktive AntifaschistInnen sahen sich im letzten Jahr vom Ermittlungseifer des Repressionsapparates konfrontiert. In mehreren Städten mussten Antifas Hausdurchsuchungen ertragen, bekamen auf einer Party Besuch von der Staatsmacht, die aber nicht eingeladen war, oder mussten im schlimmsten Fall sogar für einige Zeit in den Knast. Um die bundesweite Repressionswelle gegen antifaschistische und linke Strukturen öffentlich zu machen und gewinnbringende mögliche Handlungsvarianten für den sinnvollen Umgang mit staatlicher Repression zu erörtern, findet am 18. März in Potsdam eine Demonstration statt. Organisiert wird sie von Soligruppen, die in verschiedenen Städten zu den jeweiligen Fällen staatlicher Repression arbeiten. infos: www.Antirepressionsdemo.tk [Aufruf zur Demo am 18.03. in Potsdam] www.antifa-infernal.de.vu [staatliche Repression gegen Neonazis und Berliner Antifas 2005]


Date e s a f i Ant Demo

11.03., Sa, Treffpunkt Berlin: 9.00 h Ostbahnhof // 9.45 h Königs Wusterhausen, Regio-Gleis | “Halbe - NS Gedenken verhindern!” Der "Freundeskreis Halbe" will erneut seine faschistischen "Freunde" versammeln, um ihrer Helden zu Gedenken. Das Motto des Naziaufmarsches lautet diesmal: "Die Vergangenheit strömt in hundert Wellen in uns fort !" Wir sagen: Nazis in den Kessel!

infos: www.redhalbe.de.vu ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Info

16.03. Do, 19.30 h, Bürgerhaus Grünau, Regattastraße 141 (S-Bhf. Grünau) | “Die Geschichte des Abschiebeknastes Grünau” Sei Jahren ist der Abschiebeknast Grünau fester Bestandteil der deutschen Abschiebeknastmaschinerie. Angesichts der der zehnjährigen Geschichte des Knastes werden die bisherigen Ereignisse in und um diesen Knast sowie die rassistische Abschiebepolitik der BRD benannt.

infos: www.abso-berlin.tk ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Demo

18.03. Sa, 14 h, S-Bhf. Potsdam | "Don´t let the System get you down!" Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder), Magdeburg. Überall dreht der staatliche Repressionsapparat gegen politische AktivistInnen mehr als üblich auf. Dem einher geht ein gesamtgesellschaftlicher Abbau selbstproklamierter demokratischer Freiheitsrechte. Der 18. März beschäftigt sich seit jeher mit den politischen Gefangen, da diese nicht nur aufgrund ihrer sozialen Schicht sondern vor allem wegen ihrer oppositionellen Aktivitäten ins Visier eines Staates geraten, der zum Selbsterhalt und zum Erhalt von "Privateigentum" mehr Arbeit verwendet als auf den Erhalt von so banalen Dingen wie Menschenleben.

infos: www.Antirepressionsdemo.tk ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Demo

25.03., 14 h, U-Bhf. Lipschitzallee (U7) | Demo gegen Naziaktivitäten in Rudow In Rudow konnte sich in den letzten Jahren nahezu unbeachtet von Antifa oder bürgerlichen Gegenaktivitäten, eine starke rechtsextreme Szene etablieren. Massives Auftreten von NPDAufklebern, Nazi-Schmierereien und Übergriffe gegen MigrantInnen, Punks und andere Linke sind in Rudow alltäglich. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und die rechtsextreme Hegemonie aufzubrechen soll am 25. März durch Rudow demonstriert werden. Bietet den Nazis entschlossen die Stirn! Turn Left

Nahegelegt von: Autonome Antifa Infernal [AAI] www.antifa-infernal.de.vu


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