Au0606 net

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A N T I FA

Jun ni 2006 - No. 17

Umschau Infos aus dem linken Spektrum Für alle und zwar umsonst

V.i.S.d.P.: Anette Birkhäuser, Am Graben 3, 10385 Berlin

Die VerteilerInnen der “Antifa Umschau” sind nicht identisch mit den HerausgeberInnen.

Wir wollen mehr als die Nation!

KICK IT! //www.kickit-berlin.de

A utonome A ntifa I nfernal


Wir wollen mehr als die Nation watch out for antifascist action! D

ie Redaktion der Antifa Umschau schreibt den 06.06.06 und nicht nur wir sind uns bewusst, dass in drei Tagen das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft in München stattfinden wird. Schon seit Monaten rühmt sich die BRD mit dem Privileg der Ausrichtung dieses Massenevents und empfängt Mannschaften, Trainer und Fans unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“. War da nicht was... Auf was für großartige „Freunde“ man in Deutschland treffen kann wurde uns in letzter Zeit nur zur Genüge vorgeführt: Neonazis-tische und rechtsextreme Schläger haben sich in die Schlagzeilen der bürgerlichen Presse-

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landschaft geprügelt und wieder einmal fühlten sich PolitikerInnen berufen, sich gegen jegliche rechtsextreme Hegemonie stellen zu wollen. Mit welchen Konzepten dieser „Kampf“ aber geführt werden soll, war wie so oft nicht ersichtlich. Klar ist aber, dass dabei nicht auf außerparlamentarische Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, gesetzt wird, denn diesen wurden in den letzten Jahren systematisch die staatlichen Unterstützungsgelder gestrichen. Wahrscheinlich arbeiten diese Initiativen den PolitikerInnen doch zu langfristig. Eiligst wurde im Zuge der aktuellen neonazistischen Gewalttaten seitens der etablierten Parteien auch von einem eigentlich weltoffenen Deutschland schwadroniert, während man die Existenz so genannter No-Go-Areas, im Neonazijargon „Nationalbefreite Zonen“, bestritt. Dass es aber tatsächlich lebensgefährlich sein kann sich in bestimmten Gegenden Deutschlands zu bewegen, stellten Neonazis nicht nur in Potsdam sondern auch im Lichtenberger Weitlingkiez unter Beweis, indem sie den Linksparteipolitiker Giyasettin Sayan mit den Worten „Scheiß Türke“ krankenhausreif schlugen. Jetzt mussten tatsächlich auch einige Politikerinnen zugeben, dass es mit der Gastfreundschaft besonders aufrechter Deutscher nicht weit her ist. Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Bosbach zeigten sich nunmehr be-

Antifa Umschau - Juni 2006


troffen von der neonazistischen Gewalt. Selbstverständlich vergessen diese Herren aber nicht auch auf die Gefahr „linksextremer Gewalt“ hinzuweisen. Damit werden einmal mehr die mörderischen Handlungsvarianten neonazistischer Täter mit der antifaschistischen Gegenwehr gleichgesetzt.

Wolfram Nahrahts, der als ein „erbarmungsloser Szeneanwalt“ gewaltbereiter Neonazis gilt, unsicher zu machen. Thematisiert werden auch die sich häufenden brutalen Neonaziübergriffe in Prenzlauer Berg und Weißensee. Lest den kompletten Aufruf zur Demo auf der Homepage der Antifa Weißensee unter www.aw.antifa.de.

Kein ruhiges Hinterland… So what… Antifaschistische Initiativen wehren sich nicht nur aktiv gegen neonazistische Bestrebungen, sondern klären auch über neonazistische Umtriebe in ihrem Landkreis auf, auch und gerade weil lokale PolitikerInnen dieses Problem nur allzu oft unter den Tisch kehren wollen. So organisiert beispielsweise die Autonome Antifa Teltow-Fläming (AATF) am 16. Juni ihre erste Infoveranstaltung zu neonazistischen Aktivitäten in Brandenburg. Infos zu dieser Veranstaltung und zur Politik der AATF lest ihr auf ihrer Webseite www.aatf.tk.

Ihr seht also, neben nationalistisch aufgeladener allgemeiner WM-Sause gibt es durchaus noch andere Themen und Betätigungsfelder, denen man sich vom 09. Juni bis zum Endspiel widmen kann.

…wichtig bleibt der Widerstand Antifaschistische Politik wird aber auch praktisch, denn neben der Information zählt eben auch die Tat. Deshalb demonstrieren Antifas am 17. Juni 2006 durch Berlin Prenzlauer Berg und Weißensee um die Anwaltskanzlei

antirassistisches Nottelefon Auch oder gerade wegen der WM kann es in Berlin zu rassistischen Übergriffen kommen. Deshalb wurde für die Laufzeit der WM ein antirassistisches Nottelefon in mehreren Sprachen organisiert:

0151 18939081 (französisch) 0160 6097023 (portugiesisch) 0170 6094258 (türkisch)

0160 5785085 (deutsch) 0170 6094241 (englisch) 0175 3715473 (spanisch)

Wenn ihr also Übergriffe seht, teilt die entsprechende Nummer bitte den Opfern mit! infos: www.racismhelpline.de

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Antifa-Dates Info

Im Rahmen der Fußball-WM gibt es vom KICKIT!-Bündnis mehrere Vorträge in der Antifabrik (Schreinerstraße 47). 14. 06 | 17-20 Uhr :: Die WM ist da und mit ihr Sicherheitswahn, Überwachung und Kommerz. Referenten des Kick-It-Bündnisses klären auf.

infos: www.antifa.de -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Demo 17.06. | Sa | 15h S-Bhf. Greifswalder Strasse | “No Justice! No Peace! Kein Freispruch für Nazis und Justiz! Weg mit der Nazianwaltskanzlei ‘Nahrath’ in Weißensee!” Gegen die zunehmende Gewalt in Prenzlauer Berg Ost, doch vornehmlich gegen den Neonazianwalt Wolfram Nahrath, welcher seit Jahren Anwalt von Neonazis aus dem gesamten rechten Spektrum und damit ein Teil rechter Infrastruktur ist, soll demonstriert werden. infos: aw.antifa.de. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Party 24.06. | Sa | 22h SupaMolli | Soli für Kontrollverluste Festival 2006 Es legen auf: VoodooMoon (Ska-Reggae-Rocksteady), EatLessBread (Ska), IFU (Ska-Punk), BlackStarLightning (Ska-Reggae- Soundsystem), EasySkankingSoundsystem (Ska-ReggaeTones) infos: www.kontrollverlustefestival.de.vu -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Info 28.06. | Mi | 17-20h Antifabrik (Schreinerstraße 47) | "Die Wahrheit lügt in Rostock" Ein Film über die neonazistischen Umtriebe in Rostock-Lichtenhagen Anfang der 90er Jahre, veranstaltet von der Jugend Antifa Berlin (J.A.B.). ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Info 07.07. | Fr | Anna-Seghers-Bibliothek (Prerower Platz 2, S Hohenschönhausen) | "Zwangslager für Sinti und Roma Berlin-Marzahn" Auch zum 70. Jahrestag der Errichtung des Sinti und Roma Zwangslagers Berlin-Marzahn gibt es keinen Grund nicht aufzuklären. Deshalb sollen neben der Aufklärung über das historische Datum auch die Missstände der Erinnerungspolitik des Landes Berlin und des Bezirks Marzahn-Hellersdorf kritisch reflektiert werden. infos: www.kein-vergessen.de

Autonome Antifa Infernal [AAI] www.antifa-infernal.de.vu


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