A N T I FA
Umschau Aug 2006 - No. 18
Infos aus dem linken Spektrum Für alle und zwar umsonst
„Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!“ - Nina Hagen -
A utonome A ntifa I nfernal
//Für einen heißen Wahlkampf! //Wählt den antifaschistischen Widerstand!
s ist nicht zu übersehen und auch ein Großteil der Berliner BürgerInnen hat es mitbekommen: Am 17. September können der Berliner Senat und die Bezirksparlamente neu gewählt werden.
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Auf lustigen übergroßen Plakatwänden sollen AuofahrerInnen ein wenig von ihrer Aufmerksamkeit für das Verkehrsgeschehen verlieren um sich stattdessen von möglichst griffigen Slogans für die Programme der jeweiligen Parteien erwärmen zu lassen. Und auch an diversen Laternenmästen dieser schönen Stadt hängen die Konterfeis der KandidatInnen, wobei die Spitzenkandidatin einer nicht mehr ganz neu gegründeten Partei fast bezaubernd lächelnd um WählerInnenstimmen buhlt. No Nazis – nicht im Parlament und auch nicht auf der Straße... Neben den etablierten Parteien wittern aber auch die rechtsextremen und neonazistischen Parteien ihre Chance einige Mandate zu erringen. Um sich keine Stimmen abspenstig zu machen haben die neonazistische NPD und die Republikaner beschlossen nicht gegeneinander anzutreten. Somit besteht zumindest für die NPD die Chance, in einigen Bezirken Ost-Berlins Mandate zu erhalten und in die jeweiligen Bezirksverordneten-
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versammlungen einzuziehen. Die Möglichkeit hierfür ist durchaus gegeben, denn bei der Kommunalwahl gilt es für die Parteien nur eine Hürde von 3% zu überwinden, wobei sie auch auf Stimmen mindestens 16jähriger Jugendlicher hoffen können. Hinsichtlich des Gewinns eines Mandats und der massenhaften Verteilung ihrer Propaganda setzt die NPD unter anderem auf Lichtenberg. Denn hier wohnen stadtbekannte Neonazis, unter anderem aus dem Spektrum der ehemaligen Kameradschaft Tor, die nach dem Verbot ihrer neonazistischen Vereinigung Zuflucht im Schoß des Berliner Ablegers der Jugendorganisation der NPD Junge Nationaldemokraten (JN) gefunden haben. Unter anderem deshalb sind die Jugend Antifa Berlin (J.A.B), die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) sowie die Antifa Hohenschönhausen (AH) seit einigen Wochen im Lichtenberger Weitlingkiez präsent. Mit dem Motto „Hol dir den Kiez zurück! Lichtenberg gegen rechts!“ soll die Bevölkerung aufgefordert werden, sich der Demagogie der NPD entgegenzustellen, vor allem soll aber auch den lokalen Neonazis auf die Pelle gerückt werden. Diese fühlen sich von den AnifaschistInnen offensichtlich provoziert; hierauf weisen schlecht gelayoutete Aufkleber mit Sprüchen wie „ALB, JAB und AH zu Gast bei Feinden – Whitelingkiez“ hin, die in Lichtenberg und Umgebung verklebt wurden.
Antifa Umschau - August 2006
Auffälligeren und gefährlicheren Charakter hat die jüngste neonazistische Aktion: Um den 8. August wurden in Lichtenberg von einer Funkstreife mehrere Plakate entdeckt. Auf diesen wurde in antisemitischer Manier unter anderem postuliert, dass das „international agierende Weltjudentum“ für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verantwortlich sei. Die Entrüstung ob dieser neonazistischen Hetze sollte hoch sein, was von den PlakatiererInnen auch einkalkuliert wurde: Die Plakate wurden mit Leim, der mit Glassplittern versetzt war, an die Wände gebracht. Insofern besteht beim eigenständigen unvorbereiteten Entfernen der Plakate die Gefahr sich Schnittverletzungen zuzuziehen. Gegen die unbekannten PlakatiererInnen ermittelt nun der Staatsschutz wegen Volksverhetzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.
tember im Berliner Südosten unter dem Motto „Augen auf Schaut nicht weg, Rechte Strukturen aufdecken“ eine von einem breiten Bündnis getragen Demo statt, die mit einem Open Air an der sogenannten Rudower Spinne enden wird. Und schon am 9. September wird eine Anifa-Demo zum alljährlich stattfindenden Festival „Rock für Links“ führen. Vor diesen beiden Ereignissen kann man sich am 27. August im Pankower Ortsteil Heinersdorf einfinden. Hier agitiert trotz formaler Abgrenzung ein Bürgerbündnis gemeinsam mit Neonazis gegen den Bau einer Moschee.
Antifa rockt!
Infos zur Demo im Südosten Berlins: www.abso-berlin.tk
Neben einer Auftaktdemonstration ist die antifaschistische Kampagne in Lichtenberg bisher durch einige Informationsveranstaltungen, welche die lokale rechtsextreme Szene und mögliche Interventionsstrategien thematisierten, in Erscheinung getreten. Den Höhepunkt der Kampagne bildet einen Tag vor der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses und der jeweiligen BVV, ein kostenloses Open Air Konzert mitten in der Weitlingstraße, der Homezone der lokalen Neonaziszene.
Infos zur Kampagne „Hol dir den Kiez zurück“: www.lichtenberg-gegen-rechts.tk Infos zur antirassistischen Demo in Heinersdorf: www.aw.antifa.de
Infos zum Rock für Links: www.kein-verstecken.de Ihr seht also, für aktive Antifas und solche die es werden wollen, bleibt der Sommer heiß. Let`s do and rock it! Die AAI im Sommer 2006
Neben dem „Beats against fascism“ Festival im Lichtenberger Weitlingkiez werden im September noch weitere kulurelle antifaschistische Veranstaltungen in Berlin stattfinden. Trotz oder gerade wegen der musikalischen Highlights wird die politische Agitation aber nicht zu kurz kommen. So findet am 2. Sep-
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Antifa-Dates Info
12.08. | Sa | 12:00 h | vor dem Kronprinzenpalais Unter den Linden (Berlin-Mitte) Kundgebung gegen deutsche Opfermythen Hintergrund sind die geschichtsrevisionistischen Ausstellungen "Flucht-VertreibungIntegration" im Deutschen Historischen Museum und "Erzwungene Wege" im Kronprinzenpalais. infos: www.red-skins.de/wrash
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Autonome Antifa Infernal [AAI] www.antifa-infernal.de.vu