Kein bock auf nazis 1

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Inhalt Seite 2 Lifestyle

Die Dinge beim Namen nennen Gegen Nazipropaganda an Schule und Arbeitsplatz

Der Nazis neue Kleider

Überall in Deutschland marschieren Neonazis wieder durch die Städte und versuchen, für ihren braunen Müll Werbung zu machen. In fast jeder Stadt und an vielen Schulen gibt es Neonazicliquen, die Jugendliche vor Ort terrorisieren und gegen alles, was nicht in ihr Weltbild passt, hetzen. s trifft neben MigrantInnen auch Punks, Homosexuelle oder einfach Leute, die ihre Stimme gegen Neonazis erheben. Rechte Gewalt ist in Deutschland alltäglich. Auf unzähligen Schulhöfen kursieren CDs mit braunem Inhalt, und die NPD hat die Jugend zum Wahlkampfobjekt Nummer Eins auserkoren. Nach den Vorstellungen der Neonazis bedarf es nur ein paar CDs, gespickt mit rechter Musik und ein paar Möchtegernführern, die auf cool

machen und nicht mehr im rechten Skinheadoutfit daherkommen, um die Jugend für sich zu gewinnen. In vielen Regionen haben sie mit dieser billigen Taktik Erfolg und gelten als rebellisch und hip. Damit eure Schule oder euer Jugendclub nicht auch bald so ein Ort ist, haben wir das Projekt »Kein Bock auf Nazis« gestartet. Denn dort, wo sich Jugendliche zusammenschließen und gemeinsam etwas gegen die totale Verdummung unternommen haben, waren Neonazis

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meist wenig erfolgreich und wurden so gesehen, wie sie sind: uncool, menschenverachtend und dumm! Von gestern eben. Wir wollen mit dieser Zeitung (und unserer DVD) zeigen, dass ihr nicht alleine seid, sondern es überall in Deutschland Leute gibt, die den Neonazis entgegentreten wollen. Also werdet aktiv und vernetzt euch. Lasst euch nicht vorschreiben, was ihr zu denken habt und informiert euch unabhängig. Niemand außer euch hat zu bestimmen, was für Klamotten ihr tragt, was für Frisuren ihr habt und welche Gegenden ihr betretet und welche ihr besser meidet. Bis es keine dieser No-Go-Areas mehr gibt und die Neonazis sich endgültig verpisst haben, ist ein langer Weg zu gehen. Doch irgendwann ist es Zeit, damit anzufangen und endlich aufzustehen und die Stimme zu erheben! Wenn – wie wir natürlich sehr hoffen – unser Projekt euch dazu ermutigt, selbst aktiv zu werden und ihr eigene Aktionen bei euch vor Ort durchführt, würden wir uns natürlich freuen, davon zu hören. Schreibt uns dann bitte einfach eine E-Mail und berichtet darin kurz über die Aktion und deren Vorbereitung. Vielleicht stellen wir die Aktion dann auf unserer Webseite vor oder featuren sie sogar auf einer neuen Version unserer DVD. Vor allem aber hoffen wir, dass ihr dabei eine Menge Spaß habt und euch keine Neonazis nerven oder stören werden.

Seite 4 Rechts-Rock Turn it down!

Seite 6 Robin Hood

in braunen Strumpfhosen

Kostenlos bestellen! Ihr plant eine Aktion an eurer Schule und wollt dabei diese SchülerInnenzeitung verteilen? Dann setzt euch mit uns in Verbindung und bestellt euch die Zeitung. Aus portotechnischen Gründen können wir keine Einzelbestellungen annehmen und liefern erst ab einer Menge von 250 Stück. Um sicherzugehen, dass die Zeitungen auch dafür verwendet werden, wofür sie gedacht sind, liefern wir nur an Schulen oder Jugendclubs. Setzt euch also mit eurer SchülerInnenvertretung oder dem nächsten Jugendclub in Verbindung. Bestellen könnt ihr unter der Mail-Adresse kban@apabiz.de


WE WILL ROCK YOU! Gegen rechten Lifestyle und Naziläden kämpfen die Kampagnen »Schöner leben ohne Naziläden«, »Stop Thor Steinar« und »We will rock you«. Die Projekte setzen dabei ganz auf Öffentlichkeitsarbeit und organisieren Veranstaltungen, Demonstrationen und sogar Kaffeefahrten zu den einzelnen Naziläden. Die »We will rock you«-Kampagne informiert auf ihrer Homepage darüber hinaus über Nazimarken und rechte Läden. »Schöner Leben« bieten auf ihrer Homepage sogar eine umfangreiche Broschüre zum Thema Nazi-Lifestyle und stellen auch verschiedene Gegenaktionen vor. Außerdem werden hier die sächsische Naziszene und ihre kommerziellen Bestrebungen durchleuchtet. Speziell über die Hintergründe der Modemarke Thor Steinar informiert die Internetseite der »Stop Thor Steinar«-Kampagne. Hier kann man die Ursprünge des Logos dieser Firma und andere Fakten ergründen. Desweiteren können im Downloadbereich Flugblätter und Plakate gegen diese Modemarke runtergeladen werden. www.we-will-rock-you.tk www.stoppnazilaeden.de.vu www.stop-thorsteinar.de.vu

Letztendlich wurde sich aber auf eine Zusammenarbeit geeinigt und beschlossen, dass Musik, Kleidung, Aussehen und Subkultur keine Rolle in der Neonaziszene mehr spielen sollten. So kamen allmählich neben den extrem rechten NSBMlern auch Angehörige weiterer Jugendkulturen in die rechte Szene. Hatecore und rechter Punk

Die Marke Thor Steinar ist mittlerweile eine der beliebtesten Kleidermarken bei Neonazis und Verkaufsschlager in den meisten Neonaziläden.

GUT INFORMIERT SEIN Wenn ihr einfach wissen wollt, was gerade in der rechten Szene abgeht und was es an Gegenaktionen gibt, seid ihr auf einem der vielen regionalen Infoportale richtig. Hier werden lokale Aktionen vorgestellt und ein Überblick über rechte Strukturen vor Ort gegeben. Die Portale bieten die Möglichkeit, auch Sachen nachzulesen, die es nicht bis in die Zeitung schaffen und sind somit eine unverzichtbare Informationsquelle für alle, die auf dem Laufenden sein wollen. Die meisten Portale bieten darüber hinaus noch einen Terminkalender, in dem lokale Infoveranstaltungen und die wichtigsten Parties eingetragen sind. Die Seite von Inforiot hat im »Extras«-Bereich sogar Workshops über das Herstellen von Transparenten und Aufklebern im Angebot. Bei »ainfos« könnt ihr auch selber Nachrichten veröffentlichen und euch Musik und Sprühschablonen runterladen. www.inforiot.de www.ainfos.de www.links-lang.de www.antifainfo.de www.krass-ost.blog.com Eine Linkliste zu Antifagruppen in eurer Nähe findet Ihr unter www.antifa.de

Der Nazis neue Kleider Verkleidungsspielchen oder Sinneswandel? Glatze und Springerstiefel haben ihre Bedeutung in der rechten Szene fast verloren. Stattdessen sehen wir Nazis mit Piercings, bunten Haaren oder in HipHop-Klamotten. Auch die Symbole und Abzeichen sind nicht mehr eindeutig zu erkennen. och vor zehn Jahren galten Bomberjacke und Glatze als das beste Erkennungszeichen für Neonazis. Auch wenn es nie stimmte, dass alle Skinheads Neonazis seien – es gab immer auch antifaschistische und unpolitische Skinheads – stimmte doch der Umkehrschluss in der überwiegenden Zahl der Fälle. Jugendliche Neonazis waren fast alle Skinheads! Es wurde argumentiert, dass die Skinheadkultur die einzig »weiße« Subkultur sei, da sie von der englischen Neonaziband Skrewdriver erfunden worden sei. Diese Argumentation ist natürlich Unsinn, da die Skinheadkultur ihre musikalischen Wurzeln in Südamerika und Jamaika hat und stark durch Ska und Reggae beeinflusst ist. Nichtsdestotrotz haben Neonazis diese Märchen geglaubt und sich ab den 1980er Jahren die Haare kahl geschoren und dem Skinheaddasein verschrieben. Vor allem das quasi uniformierte Auftreten und die hohe Aggressivität der Skinheads haben den Neonazis sehr zugesagt. In Deutschland entstand eine riesige Naziskinheadszene mit eigenen Bands, Zeitschriften und Konzerten. Auf rechten Aufmärschen

bestimmten marschierende Skinheads das Bild und mit unzähligen Brandanschlägen und Übergriffen machten sie bundesweit Schlagzeilen. Blackmetal Angefangen zu bröckeln hat die Vorherrschaft der Skinheads Ende der neunziger Jahre, als es in einer anderen Jugendkultur einen erheblichen Rechtsruck gab. Im bis dato eher satanistisch dominierten Blackmetal äußerten sich zu dieser Zeit immer mehr Musikgruppen eindeutig rechtsextrem. Es wurde »Rassenhass«, Judenvernichtung und der Hass auf alles Schwächere propagiert. Schnell fanden sich auch Bands, die offensiv das »Dritte Reich« glorifizierten und sich mit der Wehrmacht identifizierten. Diese Spielart des Blackmetals nennt sich selbst »NSBM« (Nationalsozialistischer Blackmetal). Es entstanden bald Reibereien mit der rechten Skinheadbewegung, da die Skinheads den NSBMlern vorwarfen, »undeutsche« Musik zu hören. Die Skinheads fürchteten aber hauptsächlich, ihren Alleinvertretungsanspruch in der rechten Jugendkultur zu verlieren.

Es gab anscheinend vor allem im Punkrock und im Hardcorebereich diverse Jugendliche, die mit der rechten Szene sympathisierten, sich ihr aber wegen der strengen Kultur- und Outfitvorschriften nicht anschließen wollten. Auch in der Neonaziszene bewegten sich anscheinend eine Menge Leute, die gerne Punk oder Skater geworden wären – denen das Neonazisein aber wichtiger war – und die deshalb Skinhead wurden. Nach der Einigung mit dem Blackmetal galten diese Dresscodes nicht mehr, und die Neonaziszene änderte ihr Outfit über Nacht in einigen Regionen Deutschlands fast komplett. In anderen Regionen gibt es nach wie vor noch viele rechte Skinheads, wenngleich sie auch hier immer weiter ins Hintertreffen geraten. Außer dem Outfit hat sich bei den sich jetzt modern und alternativ gebenden Neonazis nicht viel geändert. Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus stehen nach wie vor im Vordergrund und es wird immer noch für einen Führerstaat nach Vorbild des »Dritten Reichs« eingetreten. Jedoch fällt es mit den neuen Outfits, die nicht mehr von denen anderer Jugendlicher zu unterscheiden sind, viel schwerer, die Neonazis bei Aktionen an Schule und Arbeitsplatz zu erkennen. Da eindeutig politische Parolen und Aufnäher zunehmend unbeliebter in der Neonaziszene werden, lassen sich die Rechten nur noch schwer an ihrem Äußeren erkennen. Für Neonazis ist es heute kein Problem mehr, Bands wie die Toten Hosen oder Die Ärzte zu hören und ernsthaft zu mögen. Zwar sind diese Bands eindeutig antifaschistisch und haben auch immer wieder Stellung bezogen; das ist den Neonazis jedoch egal. Sie hören die Musik trotzdem und spielen sie auf ihren Demonstrationen. Rechter Kommerz Neben den bekannten Bands der jeweiligen Jugendkulturen gibt es heutzutage aber auch immer mehr rechte Punk- und Hardcorebands, die sich – außer anhand der Texte natürlich – nicht von nicht rechten Bands unterscheiden lassen. Aus diesem neuen Lebensgefühl sind auch ganz neue Möglichkeiten zum Kohle machen entstanden. Es existiert inzwischen eine regelrechte


SCHULVERANSTALTUNGEN

Das Versteckspiel Symbole und Codes der extremen Rechten Die Neonaziszene benutzt mehr als 300 verschiedene Codes und Symbole. Hakenkreuz und SS-Runen sind die bekanntesten und werden überall leicht erkannt. Schwieriger wird es jedoch, wenn Neonazis anfangen, ihre Parolen und Erkennungszeichen zu codieren und zu verstecken. So ist das mittlerweile unter jugendlichen Neonazis beliebteste Symbol die Zahl 88. Bei der 88 handelt es sich für die Nazis nicht einfach nur um eine Zahl, sondern um einen Code. Die 88 steht dabei für zweimal die Acht, welche für den achten Buchstaben im Alphabet – das H – steht. Somit bedeutet die 88 für Neonazis HH, was nicht etwa Hansestadt Hamburg, sondern »Heil Hitler« meint. Mit diesen einfachen Zahlenspielen schaffen es die Neonazis, auch strafbare Parolen und Inhalte zu codieren und somit nur Eingeweihten erkennbar zu machen. Weitere Zahlencodes sind die 18, die für Adolf Hitler (AH) und die 28, welche für »Blood and Honour« (BH) steht. Wenn ihr euch für Symbole und Codes der extremen Rechten interessiert, oder einfach mal ein paar nachschlagen wollt, sei euch die Broschüre »Das Versteckspiel« empfohlen, die ihr online unter www.dasversteckspiel.de anschauen oder für 4 € pro Exemplar bestellen könnt.

Klamottenindustrie von Rechts, die sich an Neonazis aus den verschiedenen Jugendkulturen wendet. So sind es Marken wie Thor Steinar, Sport frei und H8wear (Hatewear), die heute zur Grundausstattung jedes Neonaziaufmarschs gehören, aber von MitschülerInnen und LehrerInnen nicht unbedingt als Neonaziklamotten wahrgenommen werden. Diese Klamotten sind nicht nur eine bedeutende Einnahmequelle, sondern tragen auch ungemein zur Identifizierung von jungen Neonazis mit ihren KameradInnen bei. Denn gerade bei Thor-Steinar-Klamotten lässt sich sehr schön zweigleisig argumentieren: Auf der einen Seite kann man seinen Eltern immer wieder versichern, keine Neonaziklamotten zu tragen und auf Runen und anderen germanischen

Schnickschnack, der diese Klamotten ziert, verweisen. Auf der anderen Seite kann man aber in denselben Klamotten den KameradInnen demonstrieren, eineR von ihnen zu sein. Die als Neonazimarken verrufenen Labels Lonsdale, Ben Sherman und Fred Perry haben übrigens nichts mit der Neonaziszene am Hut und sind bei dieser auch nicht mehr so beliebt. Lonsdale engagiert sich mittlerweile gegen Rechts, und die Marke Fred Perry ist nach einem jüdischen Tennisspieler benannt. Was können wir tun? Gerade wegen dieser »Tarnfunktion« heutiger Neonazi-Klamotten ist es umso wichtiger, wenn ihr an eurer Schule oder eurem Arbeitsplatz

Naziaktivitäten bemerkt, nicht einfach wegzuschauen oder zu denken, dass man ja eh nichts tun kann. Auch wenn Neonazis heute nicht mehr immer nur dumpf rassistisch argumentieren oder eindeutige Aufnäher an ihren Klamotten haben, bleiben sie doch Neonazis. Sie treten nach wie vor für ihre Werte ein und wollen Unterdrückung und Menschenverachtung, auch wenn sie euch einreden, genau das Gegenteil zu wollen. Denn eines hat sich nicht verändert: Alle Versprechen und Lösungsvorschläge der Neonazis gelten immer nur für Deutsche. Dabei beschränkt sich Deutschsein bei den Neonazis allerdings nicht auf die Staatsangehörigkeit, sondern auf »Blutszugehörigkeit« oder ihr eigenes Gutdünken. So werden alternative Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, aktive LehrerInnen und natürlich auch Deutsche mit anderer Hautfarbe oder anderem Aussehen schnell als »undeutsch« diskriminiert und von Neonazis verprügelt. Wenn ihr also Neonaziaktivitäten an eurer Schule bemerkt, solltet ihr diese erstmal dokumentieren und mit anderen SchülerInnen ins Gespräch kommen. Auch solltet ihr MitschülerInnen, die Ärger mit Neonazis haben, eure Unterstützung zusagen und gemeinsam gegen die Bedrohung von Rechts vorgehen. Es kann zum Beispiel Sinn machen, eine Arbeitsgemeinschaft gegen Rassismus zu bilden oder eure Lehrer zu bitten, das Thema im Unterricht anzusprechen oder einen Projektschultag zu dieser Problematik zu machen. Denn gemeinsam lässt sich den Neonazis viel einfacher entgegentreten als alleine. Auf jeden Fall solltet ihr den Neonazis und Rassisten an eurer Schule oder eurem Arbeitsplatz schnell zu verstehen geben, dass sie unerwünscht und absolut von gestern sind.

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Ihr wollt einen Vortrag über die rechte Szene in eurer Region oder eine Veranstaltung über rechte Musik und rechten Lifestyle an eurer Schule durchführen? Dann wendet euch doch ans Antifaschistische Preesearchiv und Bildungszentrum Berlin (apabiz). Dort werden Infoveranstaltungen und Seminare zu den verschiedensten Teilthemen und Anlässen angeboten. Dabei wird eure lokale Situation besonders beachtet und versucht, die Vorträge mit Beispielen aus eurer Region anzureichern. Im ReferentInnenkatalog finden sich über 60 verschiedene Veranstaltungen, die allesamt bundesweit verfügbar sind. www.apabiz.de/bildung/RefKat

SCHULE OHNE RASSISMUS Mobbing auf dem Schulhof, diskriminierende Bemerkungen gegenüber AusländerInnen, Frauen oder Schwule: Habt ihr euch auch schon darüber geärgert und wollt dies nicht mehr widerspruchslos hinnehmen? Dann geht es euch wie vielen anderen SchülerInnen, die sich dem Netzwerk »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« (SOR-SMC) angeschlossen haben. SOR-SMC ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, aktiv vorgehen wollen. SOR-SMC ist ein Projekt von unten, das aus den Reihen der SchülerInnen kommt. Die Entwicklung der Aktionsideen und deren Umsetzung erfolgt in ihrer eigenen Initiative, wobei sie nach Möglichkeit mit den LehrerInnen kooperieren. www.schule-ohne-rassismus.org

AUF DER FLUCHT Wollt ihr euch über Flüchtlinge informieren, oder einmal spielerisch selbst in die Rolle eines Flüchtlings schlüpfen? Die Website des UNHCR (Das Flüchtlingshilfswerk der UN) bietet neben diversen Informationen, Hintergründen und Unterrichtseinheiten auch ein Onlinespiel an. In diesem Spiel habt ihr die Möglichkeit, euch in einen Flüchtling hineinzuversetzen und in einem fremden Land ohne Sprachkenntnisse durchzuschlagen. Zu jeder Station im Spiel gibt es in einem Faktenweb Informationen aus der »echten« Welt über die Gründe für Flucht und Migration sowie über die Situationen, in denen Flüchtlinge oft stecken. www.lastexitflucht.org www.unhcr.de


GESCHICHTE VERSTEHEN

WWW.TURNITDOWN.DE

Wenn ihr gute Informationen zu den Themen Antisemitismus, Holocaust und »Drittes Reich« sucht, empfehlen wir das Internet-Portal www.shoa.de. Dies ist die größte deutschsprachige Initiative, die sich wissenschaftlich mit den Schrecken des Holocaust und ihren Nachwirkungen bis in die Gegenwart beschäftigt. Als Plattform für Information und interaktiven Austausch bietet Shoa.de seinen monatlich über 180.000 BesucherInnen ein facettenreiches Spektrum: redaktionelle Artikel, einen Linkkatalog, ein Online-Diskussionsforum, ZeitzeugInnenberichte, Rezensionen, einen monatlichen E-MailNewsletter, moderierte Chats und vieles mehr. www.shoa.de

INITIATIVEN AUS DEN SUBKULTUREN NO HISTORICAL BACKSPIN! Aufgrund der nicht abreißenden und schon seit Jahren existenten Neonazi-Gewalt hat sich im Jahre 2000 eine szeneinterne Gruppe aus dem Bereich der elektronischen Musik entschlossen, die Initiative »No historical backspin« zu starten. www.nobackspin.de

HIPHOP-PARTISAN Angesichts einer HipHop-Szene, in der sich sexistische, homophobe, faschistoide und nationalistische Tendenzen zunehmend verbreiten, will HipHop-Partisan eine kritische Kraft aufbauen, um eine neue, subversive Bewegung zu schaffen. Ausgrenzendes und diskriminierendes Verhalten, welches in großen Teilen der Gesellschaft üblich ist, muss keineswegs auch im HipHop vorhanden sein. www.hiphop-partisan.net

GOTHICS GEGEN RECHTS Die Gothics gegen Rechts möchten vor allem die AnhängerInnen der Gothic-Szene über rechte Musikgruppen, ihre Ideologien und Vorbilder und auch über verwendete Symbole aus der Zeit des Nationalsozialismus informieren und die »Gothics« damit auffordern, den rechten Einflüssen weniger gleichgültig und verharmlosend gegenüberzustehen. members.fortunecity.de/ gothics_gegen_rechts

GOOD NIGHT, WHITE PRIDE! Die Idee, die hinter der Kampagne steckt, ist simpel und straight: Da weder Rassisten noch Faschisten etwas Übernatürliches sind, kann man sie ohne weiteres bekämpfen. Dazu muss deutlich werden, dass die Hardcore-Szene ihnen keinen Millimeter Platz zugesteht. www.good-night.de.lv

Turn it down! Gemeinsam gegen Rechtsrock und für eine alternative Jugendkultur Mit keinem anderen Thema ködern die Neonazis heute mehr Jugendliche als mit rechter Musik. Rechtsrock ist dabei vielseitiger denn je und kann fast jede gewünschte Musikrichtung bedienen. Das Projekt Turn it down! hat sich ganz dem Kampf gegen den Rechtsrock verschrieben. n Deutschland fanden 2005 mindestens 255 neonazistische Konzerte statt. Deutsche Neonazi-Bands veröffentlichten über 120 CDs, mit einer Durchschnittsauflage von etwa 3.000 Stück. Die Marktführer im neonazistischen Musikgeschäft erzielten Jahresumsätze von weit mehr als 500.000 Euro, die NPD verteilte nach eigenen Angaben 200.000 Exemplare ihrer Bundestagswahlkampf-CD »Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker«. Rechtsrock ist zum Millionengeschäft für Neonazis geworden – Tendenz steigend (denn wo es eine Nachfrage gibt, stimmt zumeist auch das Angebot). Aus diesem Grund wurde vor mittlerweile zwei Jahren die Internetplattform Turn it down! ins Leben gerufen, um über Rechtsrock und seine unterschiedlichen Erscheinungsformen zu informieren und um eine alternative Jugendkultur zu vernetzen und zu stärken. Seit Jahren gibt es in den verschie-

densten Subkultur-Initiativen gegen die zunehmende Vereinnahmung durch Neonazis. So wurde z.B. in der Hardcoreszene die Kampagne »Good Night, White Pride« gegründet, die HipHop-Partisanen wehren sich gegen Nationalismus, Antisemitismus und Homophobie in ihrer Szene. Für die »Grufties gegen Rechts« war eine zunehmende Genervtheit durch die Präsenz rechtsextremer Fanzines, Verlage und Funktionäre auf Festivals sowie ein sehr unkritischer Umgang weiter Teile der Musikpresse und der Szene mit derartigen Vorkommnissen Grund, sich zusammenzuschließen. Die Veränderungen der extrem rechten Jugendkulturen tragen weiter zur Verwirrung bei: Konzerte »unpolitischer« oder sogar eher »linker« Bands werden immer häufiger auch von Neonazis besucht. Neben den eindeutig rechtsextremen Bands gibt es beispielsweise in der Oi- und Hardcore-Szene eine Grauzone, in der eine eindeutige Zuordnung oft nicht möglich ist. Rechtsextreme Bands müssen heutzutage nicht zwingend

rechte Texte singen, sondern transportieren ihre Botschaften über Codes oder in Interviews. Rechte Musik lässt sich immer weniger auf eine Musikrichtung festlegen. Das Versteckspiel der extrem rechten Szene zeigt sich hier genauso wie bei den verwendeten Symbolen oder Parolen. Neben Informationen über diese Entwicklungen will Turn it down! vor allem die Vernetzung all derer voran bringen, die ganz einfach keinen Bock mehr auf Nazis in ihrer Szene haben, sondern mit Spaß und ohne Ausgrenzung nette Konzerte und Partys organisieren und erleben wollen. Und das sind nicht nur antifaschistisch engagierte Jugendliche, sondern sehr viele mehr. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass ein gemeinsames Interesse da ist, die Leute aber zu selten zusammen finden. Ein Ziel von uns ist daher, mit dem Projekt Turn it down! die Zusammenarbeit zwischen lokalen Initiativen und Kulturschaffenden zu verbessern.

Die Kein Bock auf Nazis-DVD

Kein Bock auf Nazis ‒ auch als DVD kostenlos zu haben.

Neben dieser Zeitung gibt es von unserem Projekt auch eine kostenlose DVD. Die DVD wurde von der Punkband ZSK und dem apabiz erstellt und enthält diverse Statements von Promis zur aktuellen Situation in Deutschland. Mit dabei sind Die Toten Hosen, Die Ärzte, Muff Potter, etc. Dabei berichten die Musiker von eigenen Erfahrungen mit Nazis und geben Tipps, etwas dagegen zu tun. Weiter gibt es auf der DVD Interviews mit verschiedenen Jugendprojekten, die sich gegen Rechts und für

alternative Jugendkulturen engagieren. Unter anderen berichtet die »We will rock you«-Kampagne aus Berlin von ihrem Einsatz gegen Naziläden und rechten Lifestyle vor Ort. Eine Vertreterin des Projekts »Le monde est à nous« schildert, wie man auch in von Neonazis dominierten Gegenden eine coole Party ganz ohne Neonazis feiern kann. Die DVD kann kostenlos auf der Seite www.keinbockaufnazis.de bestellt oder heruntergeladen werden.


Symbole erkennen Eines der eindeutigsten Anzeichen extrem rechter Aktivitäten ist das Auftauchen entsprechender Symbole. Extrem rechte Organisationen ebenso wie Neonazibands lassen sich oft an den Symbolen erkennen, die sie oder ihre Fans auf T-Shirts, Aufnähern oder als Tattoo tragen. Mach dich mit diesen Symbolen vertraut und halt die Augen offen! Schaff Öffentlichkeit! Oft bringt es schon viel, den rechten Hintergrund von Bands, Zines und Labels öffentlich zu machen. Wenn du mitkriegst, dass ein Neonazikonzert stattfindet oder ein Plattenladen Neonazimusik verkauft, sorge dafür, dass viele Leute es mitbekommen. Wenn du etwas von einem rechten Konzert oder Treffen mitbekommst, informier die BesitzerInnen des Ladens, den Sponsor (Brauerei bei Kneipen) und die lokalen Medien über das Problem, bitte regionale Gruppen, die zum Thema arbeiten, um ihre Hilfe. Einige Adressen findest du auch in dieser Zeitung. Besuch deinen Plattenladen! Geh in deinen lokalen Plattenladen und schau dir sein Angebot genau an. Werden hier CDs oder Platten von extrem rechten Bands oder Labels verkauft? Unter www.turnitdown.de findest du Informationen zu Neonazibands und -vertrieben. Solltest du fündig werden, kannst du Folgendes tun: Informier den Inhaber des Ladens. Vielleicht weiß er gar nicht, dass er solchen Dreck im Angebot hat. Wenn er sich nicht dafür interessiert, oder er das Zeug ganz bewusst verkauft, informier deine FreundInnen und Bekannten darüber. Manchmal hilft es schon, wenn einige Kunden sich beschweren. Zuletzt solltest

Sonderfall Böhse Onkelz Anfang der 1980er Jahre galten die Böhsen Onkelz als »Pioniere« des Rechtsrocks, nach ihrer »Abkehr« vom Neonazismus (ab etwa 1988) und Hinwendung zu Deutschrock und Heavy-Metal wurden sie zu einer der erfolgreichsten deutschen Rockgruppen. Dennoch haben sie in Teilen der rechten und neonazistischen Skinhead-Szene nach wie vor den Status einer »Kultband«. Die Band fungiert heute als ein Selbstbedienungsladen, in dem sich – trotz gelegentlicher antirassistischer Statements der Band – mühelos auch Rechte bedienen können. In den Texten der Böhsen Onkelz findet ohne jegliche Analyse die Konstruktion angeblicher gesellschaftlicher Ausgrenzung statt, als Feindbilder dienen u.a. Polizei und Presse. Dies geht einher mit der Verherrlichung von Straßengewalt, des »Sich-Wehren-Müssens«, und kommt dem rechten Lebensgefühl gefährlich nahe. Vom harten Kern der Neonazis eher abgelehnt, liefern die Böhsen Onkelz rechtsorientierten Jugendlichen oft einen Bezugspunkt. In der Entwicklung von Jugendlichen zu Neonazis ist häufig eine Frühphase zu beobachten, in der sich diese als »Böhse-Onkelz-Fans« identifizieren. Böhse Onkelz-CDs werden von einigen neonazistischen Versänden vertrieben, manche Böhse Onkelz Supporters Clubs (BOSC) haben erkennbar Verbindungen zur extrem rechten Szene.

du noch lokale oder überregionale Initiativen informieren, die zu diesem Thema arbeiten. Sprich mit Konzertveranstaltern! Rechtsrockbands tarnen ihre Konzerte oft als private Geburtstagsfeiern und tricksen Konzertveranstalter aus, um ihre Räume nutzen zu können. Du kannst präventiv etwas gegen diese Taktik tun, indem du mit dem Besitzer oder Betreiber deines Lieblingsclubs oder Kneipe redest. Informier sie darüber, was auf sie zukommen kann. Versorge sie mit Informationsmaterial über solche Bands, deren Merchandising und Symbole von extrem rechten Organisationen. Überzeug sie davon, durch einen Aushang am Eingang klarzumachen, dass Nazis nicht erwünscht sind. Speak out! Eines der größten Hindernisse beim Kampf gegen Rechtsrock ist das

fehlende Problembewusstsein. Auch innerhalb von Musikszenen gibt es oft kein klares Verständnis darüber, welche Bedrohung Neonazis in der eigenen Szene darstellen. Rede mit deinen Freunden, Klassenkameraden, Eltern und Lehrern über Neonazimusik. Denk daran: Wissen ist Macht! Manchmal wissen Leute nicht, dass die Band, der sie gerade zuhören, einen extrem rechten Hintergrund hat. Oft spielen rechte Bands in Locations, in denen sonst auch alternative Bands spielen, oder von denen man nie vermuten würde, dass dort sowas stattfinden könnte. Wenn du so etwas mitbekommst, halt nicht still! Der beste Weg, Leute dazu zu bringen, Rechtsrock den Saft abzudrehen, ist, dafür zu sorgen, dass sie genau wissen, was das ist. Sprich in deiner Klasse darüber, schlage vor, dass ein Seminar oder Workshop zum Thema veranstaltet wird. Schulen können eine wichtige Rolle dabei spielen, Rechtsrock abzudrehen. Dadurch, dass du sie über das Problem informierst, kannst du ihnen helfen, sich zu positionieren und aktiv zu werden. Tut euch zusammen! Tu dich mit anderen zusammen, in der Schule, auf Arbeit oder in deinem Stadtteil. Trefft euch regelmäßig und werdet gemeinsam aktiv. Zeig anderen, dass es sich lohnt, sich dafür einzusetzen, dass eure Szene nazifrei bleibt. Egal was du tust, es gibt viele Wege, anderen zu zeigen, was möglich ist. Ruf zu einem runden Tisch auf oder organisiere eine Info-Veranstaltung. Veranstalte ein Konzert gegen Rechtsrock oder entwirf eine Website zum Thema. Verteile Flyer in der Fußgängerzone… Wofür auch immer du dich entscheidest, du hilfst, dass Rechtsrock sich nicht weiter verbreiten kann.

GEGEN RASSISMUS UND NEONAZIS IN AUSBILDUNG UND BETRIEBEN! Immer wieder versuchen Neonazis, ihre rassistischen Parolen in den Betrieben oder an ihren Ausbildungsplätzen zu verbreiten. Auch dagegen könnt ihr einiges unternehmen. Manche Firmen haben zusammen mit der Gewerkschaft sogenannte Betriebsvereinbarungen abgeschlossen. Damit können rassistische Äußerungen am Arbeitsplatz ein Kündigungsgrund für Rassisten werden. Zu diesen und anderen Aktivitäten arbeiten viele Initiativen und Gewerkschaften. Wir haben hier einige aufgelistet.

ARBEITSGRUPPE »RECHTSEXTREMISMUS« IN VER.DI BERLIN-BRANDENBURG Hier könnt ihr die sehr gute Broschüre »Rechte Gespenster« bekommen, die das Thema Neonazis und Gewerkschaften behandelt. http://www.agrexive.de

ARBEITSSTELLE »RECHTSEXTREMISMUS UND GEWALT« (ARUG) In der Online-Datenbank der Arbeitsstelle findet ihr u.a. auch etliche Beispiele für vorbildliche Betriebsvereinbarungen gegen Rassismus und Rechtsextremismus im Betrieb. http://www.arug.de

ARBEITSKREIS »ANTIRASSISMUS« IM VER.DI-BUNDESJUGENDVORSTAND Der Arbeitskreis stellt sich innerhalb von ver.di und in der Öffentlichkeit offensiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Dazu fördert der Arbeitskreis antirassistische Netzwerke und antirassistische Arbeit in den Betrieben. http://www.verdi-jugend.de

RUNDBRIEF ANTIFASCHISTISCHER UND ANTIRASSISTISCHER GEWERKSCHAFTERINNEN (RAG) Die Zeitschrift berichtet seit vielen Jahren mit Analysen und Aktionen über das Thema. Ihr könnt den RAG bekommen, wenn ihr pro Ausgabe 0,77 Euro in Briefmarken sendet an: DGB-Jugend BerlinBrandenburg, Keithstr.1-3, 10787 Berlin. Örtliche Gewerkschaftsbüros erhalten den RAG kostenlos zugeschickt, also fordert eure Gewerkschaften auf, das Blatt zu bestellen! E-Mail: ragberlin20@aol.com


PROJEKTTAGE GEGEN RECHTS Wollt ihr an eurer Schule einmal einen Projekttag gegen Rechts durchführen, könnt ihr euch an das Netzwerk Demokratie und Courage (NDC) wenden. Die Projekttage werden von über 900 ehrenamtlichen TeamerInnen durchgeführt und haben bisher über 45.000 SchülerInnen erreicht. Die Projektschultage eignen sich für Schulen, Berufsschulen und andere Jugendeinrichtungen und sind für SchülerInnen ab Klasse acht geeignet. Die TeamerInnen sind in einem ähnlichen Alter wie ihr, wodurch eine entspannte und lockere Stimmung entsteht. Die zur Verfügung stehenden Themen reichen dabei vom Umgang mit Vorurteilen über Jugendkulturen bis hin zu Medienkonsum. www.netzwerk-courage.de

MOBILE BERATUNG Was können wir tun, wenn Nazis unsere Veranstaltungen besuchen oder an unseren Demonstrationen teilnehmen wollen? Diese und andere Fragen beantworten die Teams der Mobilen Beratung die es in einigen Bundesländern ‒ hauptsächlich in Ostdeutschland ‒ gibt. Unter www.mobit. org/Materialien.htm findet sich ein Infoblatt zum Thema, welches unter anderem auch eine Checkliste für das Durchführen nazifreier Veranstaltungen und weitere nützliche Tipps beinhaltet. Darüber hinaus bieten die Mobilen Beratungsteams auch kompetente Hilfe und Beratung zum Umgang mit Neonazis und der Entwicklung von Gegenstrategien. Auch für Projektschultage und Workshops werden ReferentInnen angeboten. Wollt ihr also an eurer Schule eine Initiative gründen oder ein bestimmtes Projekt durchführen, lohnt es sich immer, mit den Beratungsteams in Kontakt zu treten. Berlin www.mbr-berlin.de www.stiftung-spi.de/sozraum/ sr_ostkreuz.html

Robin Hood in braunen Strumpfhosen Was hinter den populistischen Parolen der Neonazis steckt Neonazis verpacken ihre Parolen und Forderungen immer geschickter und versuchen damit, in anderen gesellschaftlichen Strömungen Fuß zu fassen. Auch gesellschaftliche Proteste werden genutzt, um z.B. unter GewerkschafterInnen für sich zu werben. Dabei lassen sich ihre Parolen leicht entlarven.

eonazis präsentieren sich als »Globalisierungsgegner«, »Antikapitalisten« und »Kämpfer für Arbeitsplätze«. Immer offensiver versuchen sie, Ängste und soziale Proteste für ihre Ziele zu nutzen. Zum Beispiel stören oder unterwandern sie Demonstrationen gegen Sozialabbau. Dabei verwenden Neonazis aus NPD oder den »Freien Kameradschaften« Symbole und Parolen, die auch aus gewerkschaftlichen Kämpfen bekannt sind. Das führt zu Verunsicherung. Vieles ist nicht auf den ersten Blick als rechtsextrem zu erkennen. Aber: Ein aufmerksamer Beobachter kann diese Propaganda entlarven und ihr entgegen treten. Rechte nutzen Ängste. Sie stellen einfache Parolen vor, deren Umsetzung die komplexen gesellschaftlichen Probleme endgültig lösen sollen. Dabei stellen sie vor allem angebliche »deutsche« Interessen gegen »internationale« Interessen. Rechtsextreme versuchen, »deutsche Arbeiter« gegen »die Ausländer« auszuspielen. Ihre Politik zielt darauf ab, erneut eine »deutsche Volksgemeinschaft« herzustellen. Ein Ziel, das schon die Nationalsozialisten verfolgten und das Millionen Menschen das Leben kostete. Obwohl die Nazis vorgaben, für die ArbeiterInnen einzutreten, bedeutete

Brandenburg www.mobiles-beratungsteam.de Thüringen www.mobit.org Mecklenburg-Vorpommern www.mbt-mv.de Sachsen www.kulturbuero-sachsen.de

die Nazi-Herrschaft für GewerkschafterInnen (als Vetretung der ArbeiterInnen): Verbot ihrer Organisationen, Verfolgung, Terror und Mord. Soziale Frage als »deutsche Frage« Seit einigen Jahren versuchen Neonazis aller Schattierungen, die »soziale Frage« zu einem Schwerpunkt ihrer Selbstdarstellung zu machen. Sie führen eigene Aufmärsche am 1. Mai durch und präsentieren sich dort als VertreterInnen der arbeitenden Bevölkerung. Neonazis übernehmen bei ihren Aufmärschen häufig bekannte Parolen der Linken wie »Heraus zum 1. Mai«, »Arbeitsplätze statt Globalisierung« oder »Unsere Agenda heißt Widerstand«, und stellen sie in einen anderen Zusammenhang. Und dieser heißt bei den Neonazis: »Sozialstaat nur für Deutsche!« Für alle, die nicht in deren Weltbild passen – und dazu zählen Nazis mehr als nur »die Ausländer« – bedeutet das aber: gesellschaftliche Ausgrenzung und nicht die Herstellung sozialer Gleichheit. Neonazis sagen »Schluss mit Hartz IV« und wollen gleichzeitig »Arbeitsdienst für Unvermittelbare!« So macht sich beispielsweise die NPD den verbreiteten Frust über die unsichere wirtschaftliche Situation vieler Menschen und positive Erin-

nerungen an soziale Absicherungen in der alten DDR zunutze. Bei den Montagsdemos gegen die Hartz-IVReformen traten Neonazis als GegnerInnen dieser Reformen auf und erhielten dafür viel Aufmerksamkeit. Doch sie fordern gleichzeitig einen Arbeitsdienst getreu ihrem Vorbild aus der Nazi-Zeit, dem »Reichsarbeitsdienst«: Wer keinen Arbeitsplatz über den freien Arbeitsmarkt erhält, soll vom Staat zur gemeinnützigen Arbeit verpflichtet werden. Neonazis sagen »Volksgemeinschaft statt Klassenkampf« und das bedeutet »Weniger Rechte für alle« Solche Zwangsmaßnahmen wie Arbeitsdienste passen in das Nazi-Modell der »Volksgemeinschaft«, einer Ordnung, in der der Einzelne nichts ohne sein Volk ist. In einer wirklich demokratischen Ordnung kommt jedem Menschen seine Würde aus sich selbst zu; darin sind alle gleich, jede und jeder besitzt sie von Geburt an, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung. Ganz anders beispielsweise im NPD-Programm. Dort soll der Staat »Verantwortung für das Volk« tragen (und nicht für den einzelnen Menschen). Damit wäre in einem Staat nach den Vorstellungen der NPD Tür und Tor geöffnet für staatliche Willkür gegen Individuen; einzelne Menschen oder Gruppen könnten beliebig zu »Volksschädlingen« erklärt und verfolgt werden. Wer keine »blutsdeutschen« Vorfahren hat, gehört für die NPD nicht zum Volk und hat bei ihr weniger Rechte. Sie will keine Demokratie (demos = Volk), sondern eine »Ethnokratie«, also die Herrschaft einer ethnischen Gruppe. Neonazis sagen »Arbeitsplätze zuerst für Deutsche!« denn sie wollen »Ausländer Raus!«

Sachsen-Anhalt www.miteinander-ev.de Hessen www.mbt-hessen.org

r. reisheimer/attenzione

Neonazis wollen alle, die nicht deutscher Herkunft sind, aus Deutschland vertreiben. Dafür ist ihnen kein Argument zu schäbig. Die Neonazis hetzen Menschen, die Angst um ihre Arbeitsplätze haben, mit rassistischen Parolen gegen MigrantInnen oder Flüchtlinge auf. Neonazis leugnen die prinzipielle Gleichheit aller Menschen und schließen dabei von der biologischen Verschiedenheit aller Individuen auf ihre vermeintliche gesellschaftliche, politische, soziale und juristische Ungleichheit. Dem-


HILFE FÜR OPFER RECHTER GEWALT Wenn du selber einmal Opfer rechter Gewalt werden solltest, oder Menschen kennst, die Opfer rechter Gewalt wurden, solltest du dich bei einem der Opferberatungsvereine melden. Diese Opferberatungsstellen betreuen dich professionell und anonym. Sie kümmern sich um Behördengänge und wenn von dir gewünscht den Kontakt zur Polizei. Sie können dir AnwältInnen und weitere Hilfe vermitteln und dafür sorgen, dass du nicht allein gelassen wirst. Auf der Website der Opferperspektive findet sich dazu eine »Toolbox«, die genau beschreibt, was nach einem Angriff durch Nazis zu tun ist. So solltet ihr als erstes einen Arzt rufen und eventuell die Polizei benachrichtigen. Beim Arzt solltet ihr euch auch gleich eure Verletzungen attestieren lassen. Auch ist es wichtig, ein Gedächtnisprotokoll über den Vorfall anzufertigen, damit ihr keine wichtigen Fakten vergesst.

c. ditsch /version

Neonazis protestieren gegen Sozialabbau.

nach sei es auch erstrebenswert, dass nebeneinander verschiedene Staaten und Gesellschaften existieren, die jeweils »reinrassig« sein sollten. Diese Vorstellung gipfelt bei der NPD in der Forderung, alle EinwanderInnen und ihre Kinder in ihre Herkunftsländer zurück zu schicken. Gegen die vorgeblichen »deutschen Interessen« stehen bei den Neonazis »internationale Interessen«. Sie versuchen, »deutsche Arbeiter« gegen »die Ausländer« auszuspielen. So werden MigrantenInnen zu den ersten Opfern der von den Nazis geforderten »Volksgemeinschaft«. Neonazis fordern »Arbeitsplätze statt Globalisierung!« denn sie wollen, »dass die Welt draußen bleibt!« Die Globalisierung ist schon lange zum Totschlag-Argument geworden. Der Kritik am Sozialabbau wird oft mit dem pauschalen Hinweis auf internationale wirtschaftliche Verflechtungen begegnet. Viele Menschen glauben, dass »Globalisierung« oder »ausländische Interessen« schuld an der wirtschaftlichen Krise in Deutschland sind. Neonazis nutzen diese populäre Ablehnung der Globalisierung, um ihre eigenen Parolen zu verbreiten. In ihrem Weltbild ist das Ausland ein Gegner, der nur ein Interesse hat: das deutsche Volk zu unterdrücken. Dagegen setzen wir die internationale Solidarität aller Menschen, gerade wenn deren Würde bedroht ist. Viele engagierte GewerkschafterInnen fordern deshalb auch die Durchsetzung sozialer Mindeststandards in jedem Land, anstatt sich von der Welt abzuschotten. Denn Globalisierung bedeutet auch, weltweit für men-

Berlin www.reachoutberlin.de Brandenburg www.opferperspektive.de

schenwürdige Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Einkommen zu kämpfen. Es macht also Sinn, auch bei Themen wie Sozialabbau und Globalisierung genau hinzugucken und nicht jede Parole unreflektiert zu übernehmen. Denn ein Eintreten für gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen ist nur ohne Neonazis möglich und nicht zusammen mit ihnen. Neonazis bieten

immer scheinbar einfache Lösungen für sehr komplexe Probleme an. Doch diese einfachen Lösungen sind nur auf den ersten Blick verlockend. Bei genauerem Hinsehen bleibt von diesen einfachen Lösungen meist nur Menschenverachtung, Größenwahn und Rassismus übrig. Ein genaues Informieren und Hingucken ist daher dringend notwendig.

Mecklenburg-Vorpommern www.lobbi-mv.de Thüringen www.opferhilfsdienst.de Sachsen www.amal-sachsen.de www.raa-sachsen.de Sachsen-Anhalt www.mobile-opferberatung.de

Ausgrenzen oder tolerieren?

HIERGEBLIEBEN!

Zum Umgang mit Rechtsextremen

Hiergeblieben! ist der Name einer Initiative, die sich gegen Abschiebungen von Jugendlichen einsetzen. Jugendliche, die von Abschiebung bedroht sind, werden oft aus ihren Schulklassen herausgerissen und in ein Land verschleppt, das sie nur aus Urlauben oder gar überhaupt nicht kennen. Die Initiative setzt sich auf allen Ebenen für ein Bleiberecht dieser Kinder und Jugendlichen in Deutschland ein. So gibt es auf der Homepage des von mehreren bekannten Organisationen getragenen Projekts unter anderem Appelle an PolitikerInnen, verschiedene Musik- und Filmbeiträge und Materialien für den Unterricht, um sich näher mit der Thematik zu beschäftigen. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit dem Grips-Theater aus Berlin ein Theaterstück auf die Bühne gestellt, das ihr auch für eure Schule buchen könnt. www.hier.geblieben.net

Ausgrenzen – Abschieben – Totschlagen. Das wollen Neonazis mit all’ denjenigen tun, die nicht ins rechtsextreme Weltbild passen. Schon über einhundert Menschen wurden in Deutschland seit 1990 Opfer von rechtsextrem und rassistisch motivierten Tötungsdelikten, ungezählte Opfer wurden verletzt und viele leiden ihr Leben lang an den Folgen. Statistisch gesehen werden jeden Tag in Deutschland mehr als zwei rechtsextrem oder rassistisch motivierte Gewalttaten begangen. Die Opfer: Flüchtlinge, MigrantInnen, Obdachlose, Schwule und Lesben, Linke, engagierte Jugendliche oder GewerkschafterInnen. Überall da, wo Neonazis und NPD bei Protesten gegen Sozialabbau mitlaufen, wo sie sich in Diskussionen als »normaler« Teil der Gesellschaft präsentieren, können sich Ungleichheit und Ungerechtigkeit ein Stück Raum erkämpfen! Deshalb sind wir dafür, die Nazis auszuschließen. Diese Ausgrenzung hat nichts mit mangelnder Toleranz zu tun. Toleranz bedeutet, die Meinung anderer zu dulden, auch wenn sie einem nicht gefällt. Aber Diskriminierungen und rassistische Parolen dulden wir eben nicht! Diejenigen, die nicht vor rassistischer Gewalt bis hin zu Mord zurückschrecken und die elementaren Rechte aller Menschen mit Füßen treten, können für uns keine gleichberechtigten PartnerInnen sein. Wer sich zur Ideologie der Neonazis bekennt, einer ihrer Organisationen oder Parteien angehört, hat sich selber ausgegrenzt und darf deshalb auch ausgeschlossen werden. Neonazis entgegen zu treten ist eine Entscheidung für eine Gesellschaft, in der Menschen gleiche Rechte haben – unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Keine Nazis auf unseren Demos! Keine Nazis auf unseren Veranstaltungen! Keine Nazis auf unseren Konzerten! Darum sagen wir immer wieder: Kein Bock auf Nazis!


DIE MACHERINNEN DIESER ZEITUNG

Selbst aktiv werden Nützliche Tipps von www.whatwecando.de

APABIZ Schwerpunkte unserer Arbeit sind ein umfangreiches Archiv und Bildungsarbeit zum Thema. Darüber hinaus initiieren wir weitere Projekte und haben uns insbesondere der Förderung und Vernetzung von Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus verschrieben. Unsere Angebote richten sich an alle, die mit rechtsextremer Gewalt und Organisierung, rassistischen Übergriffen oder der Verbreitung von völkischen und menschenverachtenden Ideologien konfrontiert sind. www.apabiz.de mail@apabiz.de

ANTIFA INFO-BLATT Das Antifaschistische InfoBlatt ist eine bundesweite Zeitung aus Berlin und berichtet beständig über Entwicklungen der extremen Rechten und antifaschistische Aktivitäten. Wir bieten sorgfältig recherchierte Hintergrundartikel, die in kommerziell ausgerichteten Medien in dieser Ausführlichkeit nur selten Platz finden. Die von uns verbreiteten Informationen werden sowohl von Antifa-Initiativen als auch von JournalistInnen für ihre Arbeit genutzt und sind zu einer wichtigen Grundlage antifaschistischer Arbeit geworden. www.antifainfoblatt.de aib@nadir.org

IMPRESSUM Herausgegeben von apabiz & Antifaschistisches Infoblatt VisdP U. Müller c/o apabiz Adresse Lausitzer Str. 10 ¦ 10999 Berlin Layout rona Auflage 50.000 Exemplare Druck Berliner Zeitungsdruck Bildrechte bei den Fotografen Copyright Abdrucken der Artikel ist unverändert und bei vollständiger Quellenangabe erwünscht. Um ein Belegexemplar wird gebeten.

Ihr wollt aktiv gegen Neonazis werden – wisst aber nicht, wie? Dann hat »what we can do« bestimmt den einen oder anderen Vorschlag für euch, wie ihr das Problem angehen könnt. Ein paar dieser Tipps stellen wir euch hier vor. Ärger an der Schule

Was geht nebenan?

Konzerte organisieren

Wenn rechte Aufkleber, Plakate, etc. in eurer Schule auftauchen, dann gibt es nur eins: konsequent abreißen und einsammeln! Ihr könnt natürlich auch selbst aktiv werden und Aushänge machen, die eindeutig sagen, was ihr von Neonazipropaganda an eurer Schule haltet. Ihr könnt z.B. Transparente aus den Fenstern hängen, auf denen ihr klarmacht, dass Neonazis bei euch gar nicht erst anrücken brauchen. Wenn ihr die Neonaziaktivitäten dokumentieren wollt, dann werft die Sachen nicht weg, sondern archiviert sie. Vielleicht sind sie auch ein Teil eures »Beweismaterials«, wenn ihr z.B. mit der SchülerInnenvertretung oder der Schulleitung sprecht. Falls ihr mehr über NeonaziPropaganda wissen wollt, wendet euch an antifaschistische Archive z.B. das apabiz. In dieser Zeitung findet ihr auch Anbieterinnen von Veranstaltungen zu diesem Themengebiet.

Schafft euch ein Umfeld, in dem ihr auf Andere achtet und Andere auf euch. Ein solidarisches Miteinander lässt Neonazis keinen Raum und schützt euch alle. Schaut euch in eurer Nachbarschaft um. Gibt es Treffpunkte, Gruppen von Menschen oder Einzelpersonen, die eure Hilfe brauchen? Vielleicht könnt ihr denen, die nicht so gut oder gar nicht Deutsch sprechen, helfen. Sei es durch gemeinsames Lernen, durch Hilfe bei Behördengängen oder beim Einkaufen. Seid offen für ihre Kultur, ihr könnt mindestens so viel von ihnen lernen, wie sie von euch. Viele Menschen haben Probleme mit Sachen, die für euch völlig normal sind, und die euch keine Schwierigkeiten machen. Seid offen dafür und bietet eure Hilfe an. Engagement auf dieser Ebene ist mindestens genauso wichtig, wie das direkte Engagement gegen Neonazis.

Gibt es bei euch in der Region keine Jugendzentren und Treffpunkte, wird es höchste Zeit selbst aktiv zu werden und mal selber eine Party und ein Konzert zu organisieren. Zuerst bedarf es eines Raumes. Oft können hier die Schulen weiterhelfen, wenn ihr das Ganze als Schulveranstaltung plant. Habt ihr den Raum sicher, bedarf es einer Musikanlage und natürlich einiger Bands, die auftreten wollen. Oft wissen diese Bands auch, wo man so eine Anlage herbekommt. Als Werbung empfehlen sich Flyer, die an Schulen ausgelegt werden. Getränke könnt ihr bei örtlichen Getränkehändlern auf Kommission bekommen. Bei der Party selbst ist es natürlich wichtig, darauf zu achten, dass keine Neonazis anwesend sind. Hierzu kann es nützlich sein, lokale Antifagruppen zu fragen, ob sie vielleicht beim Einlass helfen. www.whatwecando.de

Punkrock politisch? Musik als Mittel der Auseinandersetzung! ‒ Ein Statement der Band ZSK Wenn es für uns bei Punkrock wirklich nur um Trinken, Skaten, Tanzen und Lustig-sein gehen würde, dann könnten wir auch Techno oder Wolle Petry hören. Punkrock ist für uns mehr als saucoole Musik und rockige Konzerte. Punkrock ist doch immer noch Protest. Protest und Kritik an den herrschenden Verhältnissen und an dem Mist, der uns jeden Tag von Neuem aufregt. Ein großes »Fuck Off!« an die dummen Neonazis von nebenan, an rassistische Asylgesetze, an die Kamera-Überwachung, Atomkraftwerke und Krieg, an Nationalismus, Patriotismus und TierquälerInnen. Gleichzeitig geht es uns dabei darum, Alternativen aufzuzeigen und das was uns nicht passt, selbst besser zu machen. Immer nur meckern hilft jedenfalls nicht weiter. Wir als Band erheben dabei überhaupt nicht den

Anspruch, alles in unserem Leben besser als andere zu machen oder die »super-coolen-allwissenden Polit-Genies« zu sein. Wir können und wollen in unseren Liedern und Interviews auch nicht die »einzig gute und richtige Wahrheit« vermitteln, die es nicht gibt, sondern einfach zum eigenen Nachdenken anregen. Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, nicht nur »dagegen« zu sein, sondern aktiv für eine positive Veränderung in dieser Gesellschaft einzutreten, mit welchen Mitteln auch immer. Mit der Musik, die wir machen, haben wir die großartige Möglichkeit, mit sehr vielen Menschen in Kontakt zu kommen und über unsere Songs unsere Ideen zu vermitteln. Außerdem spielen wir oft Benefiz-Konzerte für Antifa-Gruppen oder TierrechtsInitiativen, um ganz konkret finanzielle Hilfe geben zu können.

Veränderung fängt immer bei dir selbst an. Selbst aktiv werden, nachdenken, anschauen, unterstützen, mitmachen! www.skatepunks.de

Für ArbeitgeberInnen und Politik stehen die JUGEND Interessen der Wirtschaft im Mittelpunkt – für uns der Mensch. Deshalb nehmen wir unsere Zukunft selbst in die Hand. Deshalb stehen wir auf, wenn Nazis aufmarschieren, deutsche Panzer rollen, Schwule und Lesben diskriminiert werden. Deshalb kämpfen wir für bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und ein menschenwürdiges Leben. Weltweit. www.verdi-jugend.de

Neonazis präsentieren sich seit geraumer Zeit gerne als »Antikapitalisten« und »Kämpfer für Arbeitsplätze«. Ihre Absicht ist es, verbreitete Ängste und den Protest gegen Sozial- und Arbeitsplatzabbau für ihre nationalistischen und rassistischen Ziele zu nutzen. Als junge GewerkschafterInnen kämpfen wir gemeinsam für eine andere Welt mit einem besseren Leben für alle Menschen. www.jugend.igmetall.de/kontakt/

sponsored by Die Rosa-LuxemburgStiftung gehört zu den großen Trägern politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik. An ihrer Arbeit beteiligen sich inzwischen viele Hundert ehrenamtliche AkteurInnen in allen Bundesländern. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung engagiert sich auch – ganz im Sinne ihrer Namenspatronin – in Zusammenarbeit mit vielen internationalen Partnerorganisationen in den Welt- und europäischen Sozialforen. www.rosalux.de


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